mia Surselva Magazin 2024

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mia Surselva

Das Gästemagazin aus der Tourismusregion Surselva

Clà Ferrovia lädt zur Schnitzeljagd

Miträtseln und tolle Preise gewinnen app.cla-ferrovia.ch

Liebe Leserin, lieber Leser

Cordial beinvegni !

In der Surselva feiern wir in diesem Jahr gleich mehrere Jubiläen. Grössere und kleinere; politische, sportliche und kulturelle. Dabei fällt auf, dass ein Jubiläum viel mehr ist als die blosse Addition vergangener Jahre. Ein Jubilä um ist die Zeitachse und der Kompass jeder Reise. Vor allem aber stecken hinter jeder Jahreszahl viele Emotionen! Momente der Freude, des Stolzes und der Dankbarkeit. Ein Jubiläum ist die Zeit des Innehaltens, des Reflektierens und des Feierns; in Erinnerung an alle, die Wege geebnet haben und unterwegs an unserer Seite standen und stehen. Jubiläen vereinen die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit im Moment. Das spiegelt auch die aktuelle Ausgabe des «mia Surselva»­Magazins wider: Wir blicken zurück, verweilen im Moment und arbeiten an einer nachhaltigen Zukunft. So holen wir den mittelalterlichen Waltensburger Meister in die Neuzeit, blicken mit unserem Regionalforstleiter auf den Schutzwald des Safientals von morgen und zeigen Menschen in der Val Lumnezia, die heute an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten – und sich dabei der Vergangenheit besinnen! Und natürlich werfen wir einen stolzen Blick auf all unsere Jubiläen: 600 Jahre «Ligia Grischa», 500 Jahre «Graubünden», 200 Jahre «Erstbesteigung Tödi» und 20 Jahre «Valendas Impuls». Und ab sofort und in Zukunft gibt es im Magazin noch mehr wertvolle Erlebnistipps für Ihre Freizeit und Ferien in der Surselva sowie eine spannende Rätselseite.

Preziadas Sursilvanas, Preziai Sursilvans

Nus festivein uonn plirs giubileums en Surselva. Quei ein gronds e pigns, politics, sportivs e culturals. Ei dat en egl, ch’in giubileum ei bia dapli che mo in’addiziun d’entgins onns vargai. In giubileum ei l’axa cronologica ed il cumpass da mintga decuors. E cunzun stattan biaras emoziuns davos mintga annada! Muments dil plascher, dalla luschezia e digl engraziament. In giubileum ei il mument per sefermar, reflectar e festivar; en memoria da tut quellas e quels che han fullau la via e stattan ni stevan da nossa vart. Giubileums uneschan il futur, il present ed il vargau en in mument unic.

Tut quei reflectescha era l’ediziun actuala dil magazin «mia Surselva»: Nus mirein anavos, sefermein el mument e luvrein per in futur persistent. Aschia transferin nus il «Meister da Vuorz» dil temps medieval el temps modern, dein cul menader forestal regiunal in’egliada sin il futur digl uaul da protectziun en Val Stussavgia e presentein persunas ella Val Lumnezia, che lavuran oz vid in futur persistent – e seregordan dil passau! E naturalmein dein nus plein luschezia in sguard sin nos giubileums: 600 onns «Ligia Grischa», 500 onns «Grischun», 200 onns «premascensiun dil Péz Russein« e 20 onns »Valendau Impuls». E naven dad immediat ed en futur anfleis Vus el magazin aunc dapli tips prezius per Vies temps liber e Vossas vacanzas en Surselva sco era ina pagina da legns captivonts.

Geniessen Sie Ihren Augenblick in der Surselva!

Cordials salids, Kevin Brunold, CEO Surselva Tourismus

Gudi Vies mument ella Surselva!

Cordials salids, Kevin Brunold, CEO Surselva Turissem

3 MIA SURSELVA

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Inhalt

Auflage: 50 000 Exemplare

Design und Produktion: communicaziun.ch

Bilder: Daniel Ammann, Stefanie Blochwitz, Marco Hartmann, Steven Kohl, Mathias Kunfermann, Nadine Reding, Ida Sgier, Lotar Tomaschett, F. Weber, Ann Ziegler, zVg Surselva Tourismus

Safiental Schutzpatroninnen im Nadelkleid 6 Lumnezia Geschlossene Kreisläufe öffnen Türen 10 Veranstaltungen zu den Jubiläen 2024 13 Ilanz Drei Bünde fürs Leben – 500 Jahre 14 Trun Wenn der Ahorn spricht – 600 Jahre 16 Sumvitg Der Pater und der Berg – 200 Jahre 18 Ilanz Kulturwanderung Lag da Pigniu 22 Obersaxen Kunst, Kultur und Natur auf der Spur 23 Brigels Waltensburger Meister 27 Surselva Übersicht Bike Routen 30/31 Erlebnistipps Sommer 33 Die Surselva im Winter 37
Herausgeberin: Surselva Tourismus AG Redaktion: Tabea Ammann
Impressum
www.surselva.info
Auflösung Rätselseite Heftmitte 5 MIA SURSELVA
Schutzpatroninnen im Nadelkleid

Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Das ist uns allen schon mal passiert. Unangenehm, aber nicht weiter tragisch. Richtig doof wird es dann, wenn wir den Wald wegen zu wenig Bäumen nicht mehr sehen.

Im Safiental prägt die Natur in ihrer vollen Ursprünglichkeit das Landschaftsbild. Das Tal zwischen Vorderrhein und dem Übergang zu Splügen ist bekannt für seine schroffen Berge, tiefen Schluchten, alpinen Blumenwiesen und dichten Wälder. Kein Wunder gilt das Safiental bei Naturliebenden, Ruhesuchenden und sportlich Aktiven als beliebte Ausflugs­ und Ferienregion. Viele Wanderwege führen von den Walsersiedlungen hinein in weitläufige Wälder. Die meisten von ihnen sind Schutzwälder, und ihre Tannen, Föhren, Lärchen und vor allem Fichten sind die stolzen Wächterinnen des Tals. Der Schutzwald im Safiental und in der gesamten Surselva spielt nämlich eine unglaublich bedeutende Rolle – sowohl für die Gesellschaft als auch für die Umwelt. Die Schutzpatroninnen im Nadelkleid haben viele wichtige Aufgaben. Wir dagegen haben diesbezüglich nur eine: den Schutzwald zu pflegen! Aber was macht den Schutzwald so wichtig und weshalb braucht er unsere Hilfe? Wir haben darüber mit dem Regionalleiter beim Amt für Wald und Naturgefahren – Region Surselva, Renaldo Lutz, gesprochen. Herr Lutz, was sind die eigentlichen Funktionen des Schutzwaldes?

Der Schutzwald im Safiental und in der gesamten Surselva verhindert Erosionen und schützt als natürliche Verbauung vor Lawinen und Steinschlag. Die Baumwurzeln halten den Boden zusammen und verhindern so Erd­ und Hangrutsche, während die dichte Bewaldung Lawinen und Steine aufhält. Damit schützt der Wald nicht nur die Vegetation und die Tierwelt, sondern auch menschliche Siedlungen und Infrastrukturen wie Kantons­ und Gemein­

destrassen. Darüber hinaus regulieren die Schutzwälder den Wasserhaushalt. Die Bäume und Pflanzen nehmen Regen­ und Schmelzwasser auf und speichern es. Dadurch wird der Wasserabfluss kontrolliert, was gerade in alpinen Regionen wie der Surselva wichtig ist, um Murgänge und Hochwasser zu vermeiden.

Hat der Schutzwald oder ganz allgemein der Bergwald noch weitere Aufgaben?

Nebst seiner Rolle als Bändiger von Naturgefahren und Erholungsraum für uns Menschen ist der Schutzwald oder Bergwald der natürliche Lebensraum von zahlreichen Tier­ und Pflanzenarten. Viele seltene und bedrohte Arten sind auf ihn angewiesen. Beispielsweise das selten gewordene und stark gefährdete Auerhuhn. Auerhühner sind sehr störungsempfindlich und stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Zum Schutz und zur Förderung des Auerhuhns als bedrohte Tierart werden in der Surselva gezielt waldbauliche Massnahmen ergriffen. Zum Beispiel im Safiental, im Lengwald oder im Calörtscherwald. Zudem wurden in der Surselva explizit für das Auerhuhn zwei Sonderwaldreservate eingerichtet.

Eine weitere und in Zeiten des Klimawandels nicht unbedeutende Funktion des Schutzwaldes ist die Produktion des klimaneutralen Rohstoffs Holz.

Stimmt es, dass der Schutzwald selbst Schutz braucht? Nicht in erster Linie Schutz, aber Pflege. Ein Schutzwald muss gepflegt werden, damit er seinen Aufgaben gerecht werden kann. Bei der Pflege geht es vor allem darum, Strukturen und Baumarten zu erhalten und zu fördern. Derzeit beschäftigt mich besonders der Zustand der Fichten.

Safiental 6 SAFIENTAL

Sie machen fast 90 % des Baumbestandes unserer Wälder in der Surselva aus und sind leider angeschlagen. Als Flachwurzler reagieren Fichten anfällig auf Klimaveränderungen. Heisse Sommer, wie die der vergangenen Jahre, machen ihnen entsprechend stark zu schaffen. Momentan mache ich mir viele Gedanken darüber, wie wir unsere Wälder klimafit gestalten können – damit sie ihre wichtige Schutzfunktion beibehalten und überhaupt überlebensfähig bleiben!

Wie sehen Sie als Experte, der Forstwissenschaften an der ETH Zürich studiert hat, die Zukunft des Schutzwaldes?

Ich gehe davon aus, dass sich die Baumartenzusammensetzung in unseren Wäldern durch den Klimawandel verändern wird. Bei der Schutzwaldpflege müssen wir uns jetzt dringend überlegen, welche einheimischen Baumarten zukunftsfähig sind in Abhängigkeit mit den Klimaszenarien. Wer heute Bäume pflanzt, muss 50 Jahre vorausdenken.

Mit diesen Gedanken sind Sie zum Glück nicht allein. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) führt im Staatswald Brand-Gampel im Safiental aktuell Testpflanzungen durch. Ja, das stimmt. In Brand­Gampel wird erforscht, wie verschiedene Baumarten unter den klimatischen Bedingungen gedeihen. So gewinnen wir ein Bild davon, welche Baumarten unseren Schutzwald in Zukunft prägen könnten. Die Verantwortung liegt jedoch nicht nur bei Forst und Forschung. Wie kann ich als Einzelperson dem Schutzwald helfen?

Durch nachhaltige Entscheidungen für das Klima und einen respektvollen Umgang mit Flora und Fauna kann jede und jeder seinen Beitrag für einen gesunden Schutzwald leisten.

Dreimal auf Holz geklopft, dass es uns gelingen mag! Mehr über das Safiental erfahren

www.surselva.info/Ferienregionen/Safiental

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Wanderung von der Val Frisal in Richtung Brigels Dorf.

Geschlossene Kreisläufe öffnen Türen

Der Weg ist das Ziel? Nein. Der Weg ist der Anfang dieser Geschichte. Und die führt uns geradewegs in die Lumnezia. Dorthin, wo Nachhaltigkeit wegweisend ist und eine ökologische Lebensweise das Ziel.

In der Lumnezia dreht sich nicht alles nur um atemberaubende Landschaften, pittoreske Bergdörfer, entspannte Ferientage und die Qual der Wahl der Wanderwege. Obwohl das bei der Kulisse sogar verständlich wäre. In der Lumnezia wird täglich hart gearbeitet: an einer ökologischen Gegenwart und einer nachhaltigen Zukunft in der biologischen Landwirtschaft. Hier folgen gleich drei tolle Beispiele für die lokale und schonende Produktion und Verarbeitung von Fleisch, Fisch und Milch. Und das ist kein Käse!

Lokale Fleischverarbeitung

Fangen wir mit dem Fleisch an. In der Lumnezia, wo die Hänge steil und die Sommer eher kurz sind, ist es schwierig, landwirtschaftlichen Ackerbau rentabel zu betreiben. So überwiegen im Tal logischerweise die Viehzuchtund Milchviehbetriebe. Also Betriebe, die Milch und Fleisch produzieren. Auffällig viele davon übrigens nach biologischen Richtlinien. Bis die Dorfmetzgerei «Mazlaria Vrin» 1999 durch eine Genossenschaft initiiert wurde, mussten die Schlachttiere über Zwischenhändler aus dem Tal gebracht werden. Für die Tiere bedeutete das unnötigen Stress. Die Bäuerinnen und Bauern wiederum konnten das nicht mit ihrer Ideologie nachhaltiger und tierfreundlicher Landwirtschaft vereinbaren. Ausserdem konnten sie ihre Produkte nicht direkt vermarkten.

Trockenfleischspezialitäten aus der Mazlaria Vrin. LUMNEZIA 10
Lumnezia

Heute ist das zum Glück anders: In Sut Vitg unterhalb der Pfarrkirche Vrin stehen drei Gewerbebauten mit Pultdächern: Zwei Scheunen und eine Schlachterei und Metzgerei, entworfen vom Architekten Gion A. Caminada. Nur der hübsche Bruchsteinsockel hebt die Mazlaria von den beiden Scheunen ab. Der glatte und moderne Betonkern im Innern ist bloss zu erahnen. Dort werden die Nutztiere der einheimischen Bauernbetriebe fernab der grossen Schlachthöfe geschlachtet, zerlegt und weiterverarbeitet. Im hölzernen Obergeschoss der Mazlaria befindet sich die Naturtrocknerei, in der die feinen Trockenfleischspezialitäten hergestellt werden. Trocken­ und Frischfleisch werden im Laden am Postplatz verkauft. Ja, in Vrin macht der Metzger eben noch – oder wieder – alles selber. Hermann Huldi von der «Mazlaria Vrin» geht dabei respektvoll mit Tier und Umwelt um. Ob das nun besonders innovativ

ist oder doch eher besonders traditionell? Irgendwie wohl beides. Jedenfalls ist es richtig gut! So gut, dass der Bündner Heimatschutz das Betriebsgebäude der Genossenschaft Mazlaria in Vrin 2019 als eines der besten Bündner Bauwerke auszeichnete.

Nachhaltige Fischzucht

Bleiben wir kurz bei den Bauwerken. Im Nachbardorf Lumbrein fällt ein Bauwerk buchstäblich ins Wasser – und hat damit grossen Erfolg! In der «Alpenfischzucht Lumare GmbH» auf 1200 m ü. M. züchten Sarah und Curdin Capeder ihre Saiblinge im Einklang mit der Natur. Die Alpenfischzucht der Landwirtsfamilie Capeder unterscheidet sich von den herkömmlichen Zuchten vorwiegend durch

die ausgeklügelte Aquakultur. Die Fischbecken werden ausschliesslich mit frischem Quellwasser versorgt. Das ist gut für die Tiere und wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. In herkömmlichen Fischzuchten brauchen die Aufrechterhaltung der Wasserqualität und das Heizen und Kühlen des Wassers viel Energie. In Lumbrein hingegen wachsen die Saiblinge in heimischem Gewässer natürlich heran. Etwas, das in tieferen Regionen nicht problemlos möglich wäre: Der Saibling soll nämlich empfindlich auf zu hohe Wassertemperaturen reagieren. Und endlich kommen wir vom Bauwerk zum Fisch. Der Saibling ist ein Fisch aus der Familie der Lachsfische. Saiblinge haben eine vielfältige Lebensweise und fühlen sich in Seen und Flüssen wohl. Geschmacklich gilt der Saibling als sehr delikat, mit einem feinen, leicht nussigen Aroma. Bevor es sich für die Saiblinge der Alpenfischzucht jedoch ausgeschwommen hat, verbringen sie rund zwei Jahre in den vier Aufzuchtbecken. Gefischt wird mit dem Kescher, Lebendverkauf findet keiner statt. Die Lumare GmbH verkauft ihre Saiblinge ausschliesslich im

Saiblinge der Alpenfischzucht.
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Fischzucht­Anlage in Lumbrein­Silgin.

Direktvertrieb an Privatpersonen und Gastronomiebetriebe. Auch Starköchinnen und ­köche gehören zur Kundschaft.

kuuhler Käse

Von den Stars in der Küche wagen wir nun den weiten Sprung zu den Starlets auf den Alpweiden: unseren Kühen. Wobei, so weit ist der Sprung gar nicht. Mindestens eine grosse Gemeinsamkeit haben die Schöpflöffel­ und die Glockenschwingenden nämlich. Und nein, es sind nicht die Flecken auf Schurz oder Bauch. Das wäre vielleicht im Simmental die Antwort, aber die Kühe der Lumnezia sind bekanntlich nicht gescheckt. Stattdessen ist es die Kunst, Frischeprodukte zu einem stimmigen Ganzen zu verarbeiten: Die Küchenstars produzieren aus lokalen Produkten exquisite Menüs und die Kühe zaubern aus Alpenkräutern feinste Milch. Echt kuuhl! Und von der Milch ist es nicht mehr weit zum Käse. Exakt drei Kilometer nämlich. Exakt so lange ist die Pipeline, durch welche die Alpmilch im Sommer direkt von der Alp Staviala Vedra in die Bio­Käserei «Cascharia Lumbrein» fliesst und lokal verarbeitet wird. Im Familienunternehmen wird die BioRohmilch zu Lumbreiner Bio­Käse, Bio­Butter, Bio­Rahm, Ziger und Lumbreiner­Fondue. So schliesst sich auch hier die Produktionskette im Tal. Einmal mehr zum Glück. Denn die lokale Verarbeitung von Fleisch, Milch und Fisch ist nicht nur eine Frage des guten Geschmacks, sondern ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Lebensweise in einer Bergregion.

Die drei Beispielbetriebe aus der Lumnezia zeigen, dass Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene möglich ist. Sie sind drei von vielen in der Destination Surselva – übrigens eine der ersten Tourismusdestinationen, die das Label «Swisstainable» tragen darf. Mit diesem Label positioniert sich die Surselva klar als Destination, die ihren Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung legt. Das schmeckt dem Gaumen und dem Gewissen.

Mehr zur Nachhaltigkeit in der Surselva www.surselva.info/Nachhaltigkeit

Käser Mario Albin bei der Arbeit. Ina und Mario Albin in ihrer Käserei in Lumbrein.
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24. Mai

Veranstaltungen zu den Jubiläen 2024

500 Jahre Freistaat Drei Bünde

Vernissage Wanderausstellung «Bündner Schätze auf Reisen. Eine Geschichte – viele Facetten» auf der Plazza Cumin in Ilanz.

31. Mai

1. / 2. Juni

Vernissage Sonderausstellung «13x Ilanz/Glion. Cumin e cuminonza» im Museum Regiunal Surselva in Ilanz

Historisches Markttreiben im Ilanzer Städtli, Festwirtschaft, offenes Museum mit Führungen, offene Bühne auf dem St. Margarethenplatz, offene Patrizierhäuser, Umzug, Freilichtinszenierung «Mercenario», Vortrag, KostümWettbewerb

600 Jahre Ligia Grischa

27. April – 5. Mai

8. / 9. / 14. Juni

15. Juni

16.–31. August

Chor viril Ligia Grischa auf historischen Pfaden: Konzerttournee mit dem Historiker Adolf Collenberg

Sagen und Fakten eines stummen Zeugen: Multimediales Werk mit Gesang, Musik und Film über die Geschichte des Ahorns von Trun

Bezirksgesangsfest «Trun conta» mit 32 Chören in Trun

Freilichttheateraufführung: «Sut igl ischi – il teater»

200 Jahre Erstbesteigung Tödi

Mitte Juni

9. August

1. September

20. Oktober

Sternbesteigung von der Bündner­ und Glarnerseite auf den Gipfel

Vortrag über Pater Placidus a Spescha mit Historiker Renzo Caduff in Disentis

Mein Tödi: Film und Diskussion mit Flurin Maissen und Aluis Tambornino, Moderation Gieri Venzin (romanisch), im Museum Sursilvan in Trun

Theater «Speck am Tödi» mit Gian Rupf, anschliessend Präsentation Film «Geschichte und Geschichten eines Berges» RTR von Bertilla Giossi in Surrein Kultursommer

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www.surselva.info/Ganzjaehrig/Kultur

Drei Bünde fürs Leben – 500 Jahre

Der Bund fürs Leben. Wir alle wissen: manchmal klappt’s, manchmal nicht. Drei Bünde fürs Leben halten da schon besser – und länger. Der Freistaat «Drei Bünde» feiert heuer nämlich sein 500 ­jähriges Bestehen. Das ist 8­fache Diamanthochzeit!

Während der Bundstagsfeierlichkeiten in Ilanz finden auf dem St. Margarethenplatz in Ilanz neben dem historischen Markt auch zahlreiche Darbietungen auf der offenen Bühne statt.

Bevor wir gleich unsere Gläser heben, stecken wir unsere Nasen in die Geschichtsbücher. Schliesslich soll man Feste nicht nur feiern, wie sie fallen, sondern sollte schon auch wissen wieso – denn wer aus Überzeugung feiert, der feiert nämlich besser. Also los.

Im Jahr 2024 feiert der Kanton Graubünden den 500. Jahrestag der Drei Bünde. 1524 schlossen sich der Gotteshausbund, der Graue Bund «Ligia Grischa» und der Zehngerichtebund zum Freistaat der Drei Bünde zusammen. Damit entstand ein neues Staatsgebilde mit eigener Verfassung. Mit der Siegelung des Bundsbriefs wurde der

Grundstein für den heutigen Kanton Graubünden gelegt. Was damals passierte, war revolutionär – und wirkt sich bis heute auf das Leben aller Bündnerinnen und Bündner und Besuchenden des Kantons aus.

Graubünden ist flächenmässig der grösste Kanton der Schweiz und ist am dünnsten besiedelt. Das kommt daher, dass fast die Hälfte der Kantonsfläche zur sogenannten unproduktiven Vegetation gehört – also Natur pur ist! Gerade und bestimmt deshalb ist der Tourismus in Graubünden zu einer tragenden Säule der Bündner Volkswirtschaft geworden. Rund 30 Prozent der Erwerbstätigen leben direkt oder indirekt vom Tourismus. Dennoch hat sich Graubünden seine Natürlichkeit bewahrt. Denn die Vielfalt der Natur und Landschaft, deren Schönheit und Attraktivität sowie intakte Lebensräume sind die Grundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen – und damit auch für den Tourismus.

Von den Fakten zu den Feiern

Nun aber von den Fakten zurück zu den Feiern und Veranstaltungen. Denn so ein weitreichendes Ereignis wie die Gründung der Drei Bünde – diesem Bund für die Ewigkeit – muss natürlich ausgiebig zelebriert werden. Traditionell oder modern? Am besten beides zusammen: Willkommen zu den Bundstagen! Im Freistaat der Drei Bünde waren die Bundstage die wichtigsten Versammlungen und bildeten die höchste politische Instanz. Im Jubiläumsjahr lebt diese Tradition neu – und neu interpretiert – auf. Der erste Bundstag von zahlreichen findet in Ilanz statt und verspricht ein Volksfest zu werden. Eines mit Zeit und

Ilanz
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Raum für spannende Diskussionen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Graubündens. Nebst den Bundstagen finden über das ganze Jahr verteilt vielseitige Veranstaltungen statt und ein breites Kulturprogramm begeistert mit erstklassigem Programm: von Führungen über Festspiele zu Ausstellungen und von Symposien über Konzerte zu Theatern. So eine breite Angebotspalette macht fast ein bisschen sprachlos. Ausser man ist Poetry Slam Artist. Und schon kommen wir –ohne Atempause, Punkt und Komma – zur nächsten Attraktion.

Poetry Slam Contest

Was wäre passender, als im einzigen dreisprachigen Kanton der Welt nach den richtigen Worten zu suchen – und sie auch zu finden! Beim Poetry Slam verleihen Jugendliche der Geschichte und Gegenwart Graubündens ganz eigene Worte und liefern sich dabei einen mitreissenden Wettkampf. In Deutsch, Romanisch oder Italienisch. Gecoacht werden die Jugendlichen von Jachen Wehrli, Slam Poet, Texter und Kabarettist. Der gebürtige Churer begeistert die Kleinkunst­Szene seit Jahren mit wortakrobatischen Texten. Er freut sich, seine Begeisterung für das gesprochene Wort und seine Leidenschaft für den Heimatkanton an die Jugendlichen weiterzugeben. Ap­

ropos weitergeben: Extrem viel Wissen gibt das eigens für die 500 ­Jahrfeier gestaltete Buch «Atlas zur Geschichte Graubündens 1524–2024» weiter. Genau dasselbe macht übrigens das mobile Museum, welches 2024 durch den Kanton tourt. Wissenshungrige kommen in diesem Jubiläumsjahr richtig auf ihre Kosten. Und wir kommen vom Hunger zum Durst – und heben nun endlich unsere Gläser. Auf Graubünden. Auf gute Bünde. Auf Diamanthochzeiten. Auf das Leben. Auf die Ewigkeit. Auf die, die waren. Auf die, die noch kommen. Auf uns alle!

Zum Jubiläum www.surselva.info/500JahreDreiBuende Landsgemeinde
Ilanz. 15 ILANZ
1907 in

Wenn der Ahorn spricht – 600 Jahre

Jeu sun in ischi – ich bin ein Ahorn. In Trun verwurzelt. Meine Äste jedoch ragen weit über die Ortsgrenze hinaus. Rein symbolisch natürlich. Berühmt bin ich schliesslich nicht für mein ausladendes Blattwerk, sondern weil an meinem Standort der Eid geschworen wurde. Ja, genau. Der Eid.

Ich bin uralt. Und wer uralt ist, der hat viel gesehen im Leben. Einfach so, ohne gross etwas dazuzutun. Die Alten unter euch, die werden jetzt zustimmend nicken. Und die Jungen, die dürfen es für einmal einfach glauben. Eine gar unglaubliche Geschichte hat sich hingegen unter der dichten Blätterkrone meines direkten Vorfahren abgespielt: die Neubeschwörung des Grauen Bundes. Dieses Bündnis jährt sich heuer schon zum sechshundertsten Mal. Ganz so alt bin ich noch nicht. Ich wurde 1870 aus dem Keimling des legendären Bündnisbaums gezogen, der damals leider einem Sturm zum Opfer viel. Da fällt mir auf: Das ist auch schon wieder über 150 Jahre her. Ach, wie schnell die Zeit vergeht, selbst wenn man einfach nur so dasteht. Tief verwurzelt in der Erde, neben der Kapelle «Sontg’Onna» in Trun. Ein schöner Ort ist das übrigens, eingebettet in die überwältigende Natur der oberen Surselva. Das ist

meine Heimat und der Geburtsort, den ich mit dem Grauen Bund teile. Der Ligia Grischa.

600 Jahre Ligia Grischa

Mein Vater stand als junges Bäumchen daneben, als am 16. März 1424 der Graue Bund beschworen wurde. «Schi ditg che stattan cuolms e vals», schworen sich die ernsten Männer in seinem Schatten feierlich: «Solange Berge und Täler stehen, so lange wollen wir füreinander einstehen.» Also für immer. Damals war wohl niemandem die Tragweite dieses Eides bewusst. Logisch, es ist ja bekanntlich immer die Zeit, die es zeigt. Heute, als gestandener Ahorn und echter Bündner Baum, weiss nicht nur ich: Die Erweiterung des Oberen Bundes zum Grauen Bund war mehr als wegweisend.

Der Vorgänger des Grauen Bundes, der Obere Bund, bestand aus 21 Gerichtsgemeinden der Talschaften des Vorder­ und Hinterrheintals. Bereits in seinem Gründungsjahr 1395 weitete er sich aus und umfasste bald das gesamte Vorderrheintal. Mit der Neubeschwörung und Vertiefung des Bündnisses zum Grauen Bund wurde Trun 1424 zum sogenannten «Sitz eines unparteiischen Bundesgerichts» mit richterlicher Zentralgewalt und einheitlicher Zivilgesetzgebung. Und auch strategisch erlangte der Graue Bund eine überaus wichtige Bedeutung: Mit der Erweiterung um die Talschaften Hinterrhein, Heinzenberg­Thusis, Schams und Rheinwald kontrollierte er fortan die bedeutenden Transitpässe in den Süden. Gemeinsam mit dem Gotteshausbund und dem Zehn­ Gerichte Bund entwickelte sich der Graue Bund ab 1450 zu einem eigen­

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Trun

ständigen staatlichen Gebilde: dem Freistaat der drei Bünde. Dieser Freistaat wiederum ging in die helvetische Republik über. 1803 kam das Gebiet als Kanton Graubünden zur Schweiz.

Das «Grau» in Graubünden kommt übrigens nicht vom Wetter. Sonst hiesse es ja viel treffender Keinnebelbünden oder Überdemgraubünden. Nebel haben wir nämlich äusserst selten in Trun. Und ich muss es schliesslich wissen. Ich bin ein Baum. Ich stehe seit ewigen Zeiten und bei jedem Wetter draussen. Aber lassen wir das. Das «Grau» in Graubünden kommt angeblich von der damaligen Kleidung der einfachen Leute. Sie soll die Namensgeberin des Bundes und später sogar des Kantons gewesen sein. Wie geht schon wieder das Sprichwort? Kleider machen Kantone? Ach, was weiss ich. Ich bin ja bloss ein alter Ahorn.

Jubiläumsfestivitäten – Sut igl Ischi 2024

Ein Sprichwort kenne ich übrigens doch: Feste soll man feiern, wie sie fallen. Und das 600­Jahr­Jubiläum der Ligia Grischa fällt auf das Jahr 2024. Also feiern wir hier in Trun ein ganzes Jahr lang. Und ich bin mittendrin statt nur dabei – obschon ich bloss rumstehe. Die Feierlichkeiten finden nämlich unter dem Motto «Sut igl Ischi 2024» statt. Also unter dem Ahorn. Also unter mir.

Das erste Highlight der Feierlichkeiten ist die MultimediaProduktion «Sagen und Fakten eines stillen Zeugen». Samt Livemusik von einem Orchester, Chören und Solisten erzählt die Produktion eindrucksvoll die Geschichte meines Vorfahren und die eines mysteriösen Gegenstandes. Die musikalische Leitung liegt bei Clau Scherrer. Lorenz Dangel ist für die Komposition und Gieri Venzin für die Regie und die Produktion verantwortlich. Ein weiterer Höhepunkt ist die Konzertreihe des Männerchors Ligia Grischa mit Werken des Komponisten und Dirigenten Christoph Cajöri und Texten von Adolf Collenberg. Begleitet wird der Chor von einem Musikquintett. Die Spektakel­Trilogie komplett macht die Freilichttheateraufführung mit dem Titel «Ligia 2.0». Das Theater thematisiert die Bedeutung von Bündnissen und Autonomie. Eine Thematik, die heute ebenso aktuell ist wie damals. Der Autor des Stücks ist der aus Trun stammende Michel Decurtins. Die eigens für das Stück komponierte Musik stammt von Mario Pacchioli. René Schnoz ist für die Regie verantwortlich. Die Produktion wird von Esther Berther geleitet. Darüber hinaus runden diverse und vielseitige Beiträge von Kulturorganisationen und Vereinen das Jahresprogramm ab. Die Jubiläumsausstellung im Museum «Sursilvan Cuort Ligia Grischa» erweitert die Palette noch zusätzlich. Das Museumsgebäude ist übrigens – nebst Protokollen und Urkunden– das authentischste Objekt, das heute noch von damals zeugt! Abgesehen von meinem Stammbaum natürlich.

Sut igl Ischi 2024

Die aktuellsten Informationen zu den Jubiläumsfestivitäten, die Festagenda und weitere Informationen finden sie hier: www.surselva.info/Ferienregionen/ Trun/Sommer/Sut­igl­ischi­2024

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Der Pater und der Berg – 200 Jahre

Pater Placidus a Spescha richtete sein irdisches Leben ganz auf «das Himmlische» aus. Und zwischen Himmel und Erde stehen nun mal die Berge. Ihnen – und besonders dem Tödi – gehörte sein Herz.

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Sumvitg Zum 200
Jahre­ Jubiläum der Erstbesteigung des Tödi finden in Trun, Sumvitg und Disentis einige Veranstaltungen statt.

Der 1752 in Trun geborene Giuli Battesta war Klosterschüler in Disentis, bevor er in die Benediktinerabtei aufgenommen und 1782 zum Priester geweiht wurde. Fortan bekannt als Placidus a Spescha, versuchte er stets dem Himmel näherzukommen. Ganz so, wie es sich für einen Priester gebührt. Jedoch nicht durch intensive Gespräche mit Gott, sondern indem er Berge bestieg. Obgleich er auf seinen ausschweifenden Bergtouren immer bemüht war, die priesterlichen Pflichten zu erfüllen, stiessen seine Expeditionen auf viel Unverständnis. Man munkelt, ihm sei sogar das Gehalt gekürzt worden wegen seiner vielen Ausflüge in die Berge. Aber auch das hielt den Pater nicht davon ab, sich den Schuh des verwegenen Abenteurers anzuziehen, als das Bergsteigen noch in den Kinderschuhen steckte. Zahlreiche namhafte Erstbesteigungen, darunter die des Piz Terri, gehen auf die Kappe – oder Kutte – des Paters.

Das Tödi­Massiv – göttlicher Grenzberg zwischen Glarus und Graubünden – hatte es dem Pater besonders angetan. Das Massiv mit den drei Gipfeln Piz Russein, Glarner Tödi und Sandgipfel ist der höchste Berg in der Nordostschweiz und galt lange Zeit als unbezwingbar. Auf beiden Seiten des Berges – sowohl im Glarner­ als auch im Bündnerland – träumten viele davon, von seinem Dach die Welt zu überblicken. Die ersten Besteigungsversuche wurden schliesslich Ende des 18. Jahrhunderts von der Bündner Seite her unternommen. Es war kein anderer als Pater Placidus a Spescha, der die riskante Bergtour als Erster wagte. Trotz wiederholter Anstrengungen blieb ihm aber die Erstbesteigung des Tödi vergönnt. Seinen letzten Versuch unternahm er mit stolzen 72 Jahren. Immerhin durfte er am Fernrohr mitverfolgen, wie die beiden einheimischen Bündner Jäger, Placidus Curschellas und Augustin Bisquolm, am 1. September 1824 auf dem Gipfel des Piz Russein (3623 m) standen. Der Pater gönnte es den jüngeren Alpinisten von Herzen. Er war nie verbissen darauf, der Erste zu sein. Ihm ging es stehts um die Sache – und nicht um sich selbst. So pflegte er zu sagen: «Wenn es nicht mehr vorwärtsgehen will, so gebe er seine Vorstellungen auf. Denn es ist besser, seiner Einsicht, als dem Unglück nachzugeben.»

Der Pater erlebte die Bezwingung der beiden anderen Gipfel des Tödi­Massivs, 1837 und 1871, von der Glarner Seite her leider nicht mehr.

Mehr zum Jubiläum www.surselva.info/Ferienregionen/Trun/ Sommer/200JahreToedi

Bike- und Kletterpark «Igniu»

Mit dem Fahrrad über den Feldweg rollen, das war einmal. Heute cruist man mit dem Bike über Trail oder Track. Das klingt viel aufregender. In englischen Worten schwingt eine gewisse Coolness halt per se mit. Obwohl der Ausdruck «cool» heute genauso wie der Drahtesel ohne Federweg zum alten Eisen gehört. Aber lassen wir das – let’s drop it! Mit dem Mountainbike über einen Pumptrack zu brettern, das macht einfach richtig Spass – english hin or her. Daran kann nicht einmal die holprige deutsche Übersetzung rütteln – also die sprachliche Übersetzung. Die vom Mountainbike kann natürlich schon mal knarzen. Gerade dann, wenn man mit Karacho durch den Bikepark wetzt. In der Surselva gibt es übrigens gleich mehrere Pumptracks und Biketrails. Die neusten findet man im «Parc da bike Igniu» zwischen Rabius und Surrein. Auf einer Gesamtlänge von fast einem Kilometer gibt es verschiedene Strecken zu entdecken, die fahrtechnisch unterschiedlich schwierig sind. Von einer Balanceline über eine kleine Jumpline und vom Uphill­Trail zum Mini­Flowtrail und Pumptrack findet jede und jeder seine perfekte Linie. Und dem, der jetzt gerade nur Fachchinesisch verstanden hat, helfen die Infotafeln im «Parc da bike Igniu» buchstäblich auf die Sprünge. Also everything is in butter. Der Park ist nämlich extra auf Bike­Neulinge und leicht Fortgeschrittene ausgerichtet. Die dürfen natürlich auch gerne mit dem Fahrrad über den Feldweg anrollen und im Bikepark oder auf dem Spiel­ und Picknickplatz mit einem Holzbrunnen und einer Feuer stelle nebenan einfach einen Zwischenstopp einlegen. Wer lieber klettert statt brettert, der findet gleich neben dem Bikepark einen Kletterpark mit zehn Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Den neuen «Parc da reiver Igniu». Der kommt ganz ohne englischen Slang aus und bedient sich lieber der hiesigen Sprache: Sämtliche Routen tragen Namen von einheimischen Bergen. So kann man den Piz Terri, den Piz Greina und den Piz Russein an einem Tag bezwingen. Zwar ohne Gipfelbucheintrag, aber dafür liest es sich ganz schön beeindruckend auf der Postkarte an die Verwandtschaft.

Die Benutzung des Bike­ und Kletterparks ist kostenlos. Die Bike­ und Kletterausrüstung muss mitgebracht werden.

Detaillierte Infos zum Bike- und Kletterpark «Igniu» gibt es hier www.parcigniu.ch

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Biketrail vom Piz Mundaun nach Ilanz.

Kulturwanderung Lag da Pigniu

Der Lauf der Zeit und der Lauf des Wassers. In Pigniu/Panix fliessen sie eindrücklich ineinander und vereinen in einer Wanderung die Geschichte eines russischen Generals mit der Geschichte eines rauschenden Generators.

Aber befassen wir uns erst einmal mit dem General und wie der überhaupt nach Pigniu kam. Dafür müssen wir ganze 225 Jahre zurückreisen. Also Zeitmaschine anschmeissen, einsteigen und anschnallen – die Landung wird etwas holprig. Ende des 18. Jahrhunderts tobte nämlich ein politischer Sturm über Europa – ausgelöst durch die Französische Revolution. Neue Ideen von Freiheit und Menschenrechten spalteten die Gesellschaft. In diese tobenden Wogen der Kriege zwischen den französischen Truppen und den Heeren der absolutistischen Herrscher Europas wurde auch die Schweiz hineingezogen und auch Graubünden wurde zum Kriegsschauplatz. Die französischen Truppen überschritten im März 1799 bei Sargans den Rhein; die Surselva kam unter französische Flagge und Graubünden schloss sich kurz darauf der «Helvetischen Republik» – einem Vasallenstaat Frankreichs – an.

Der General Suworow

Bald bildete das alte Europa Opposition gegen das revolutionäre Frankreich. Österreich, Preussen, England und Russland planten den gemeinsamen Widerstand. So marschierte der russische General Alexander W. Suworow mit rund 20 000 Soldaten von Norditalien bis ins Glarnerland vor, mit dem verwegenen Ziel, das besetzte Zürich zu befreien. Dazu kam es nie. Er wurde von den französischen Truppen und dem einbrechenden Winter gestoppt. Der schillernde General musste im Herbst 1799 den Rückzug über die bereits verschneiten Berge antreten. Der 2407 Meter hohe Panixerpass/Pass dil Veptga – der niedrigste Passübergang zwischen dem Glarnerland und der Surselva – war der einzige Rückweg der russischen Truppen ins verbündete Österreich. Doch der bereits schneebedeckte Pass wurde vielen von Suworows geschwächten Soldaten zum Verhängnis und auch die Kriegskasse des Generals verschwand – angeblich – in den Schluchten des Passes. Diejenigen, die es über den Pass schafften, waren geschwächt und halb verhungert. Sie erreichten im Oktober 1799 das kleine Dorf Pigniu am Fusse des Panixerpasses. Die Wintervorräte des kleinen Dorfes wurden beschlagnahmt und das Vieh geschlachtet. Was für eine Katastrophe für die Bevölkerung, die noch Jahrzehnte unter den Folgen dieser Plünderung litt. Die Strapazen des Feldzugs überlebten nur rund 5000 Soldaten. Zurück in Russland fiel der als unbesiegbar gegoltene General bei dem Zaren in Ungnade und starb kurz danach in der Nähe von Moskau.

… und das Wasser

So viel zum General. Was aber hat es nun mit dem Wasser auf sich? Na ja, auf jeden Fall ziemlich viel. 7 300 000 m³, um genau zu sein. Exakt so viel Speichervolumen fasst der Panixer Stausee, der heute dort liegt, wo der General einst mit seinen Soldaten einmarschierte. Der Stausee ist Teil der zwischen 1984 und 1992 erbauten Kraftwerke Ilanz. 1999 verwandelte der gebürtige Engadiner Künstler Martin Valär die Staumauer mit seinem Monumentalwerk in ein Gemälde. Darauf wurde Suworow als wankender blauer Turm dargestellt – dieser General, der mit seiner Armee von den damaligen Machthabern wie auf einem Kriegsschachfeld hin­ und hergeschoben worden war. Seine gefallenen Soldaten erhielten durch die SchachBauernfiguren ein Denkmal. Heute ist die Farbe zwar abgeblättert, aber dennoch bleiben General, See und Ort für immer verbunden. In der Erinnerung der Menschen. 225 Jahre nach General Suworow führt eine Kulturwanderung entlang des wilden Schmuèrbachs vom pittoresken Dorf Pigniu zum Stausee Pigniu. Geführt wird die Kulturwanderung von einer Historikerin und einem Historiker, die direkt am Schauplatz des Geschehens spannende Einblicke in die Zeit der Napoleonischen Kriege in der Surselva geben. Und auch zeitgeschichtliche Themen wie die Bedeutung der Wasserkraft für die Bergregionen werden thematisiert. Das alles entlang des Uferweges des Stausees Lag da Pigniu mit der faszinierenden Natur und dem überwältigenden Bergpanorama im Blick.

Kulturwanderung «Lag da Pigniu»

Öffentliche Kulturwanderungen: 10. 7. / 18. 9. / 9. + 16. 10. 2024 –Gruppenführungen individuell möglich

Zeit: 11.00 bis 15.30 Uhr

Treffpunkt: Postautohaltestelle Pigniu vitg

Kosten: CHF 38.– / CHF 15.– für Kinder ab 12–16 Jahre

Anmeldung: erforderlich

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Kunst, Kultur und Natur auf der Spur Obersaxen

Ein Erfahrungsbericht von Tabea Ammann

Spiel, Spass und Spannung stecken bekanntlich im Überraschungsei. Kunst, Kultur und Natur stecken im Obersaxer Walserweg. Das ist vielleicht weniger bekannt, dafür aber mehr Quintessenz als Überraschung. Ei­ei­ei!

Unterwegs durch die Wiesen auf dem Walserweg in Obersaxen.
OBERSAXEN 23

Ich kam, sah und – setzte mich voll ins Fettnäpfchen. Damals vor rund 20 Jahren in der Rhätischen Bahn von Chur nach Ilanz. Nur sprichwörtlich natürlich. In der RhB sind die Sitzpolster natürlich rein. Ich jedenfalls war mit Sack, Pack und einem Klumpen im Magen unterwegs nach Obersaxen, um meine erste Saisonstelle anzutreten. Grad mal volljährig und voll nervös. In ein neues Leben startet man schliesslich nicht jeden Tag. Bern – Meierhof einfach versprach der Weg die neue grosse Freiheit. In Chur war ich früher schon mal, aber ab Perron sieben war es dann Neuland. Zwei Stufen hoch in den roten Wagon steigen und schnurstracks ins kalte Wasser springen. Ohne Badeanzug oder Plan B und nur mit einer vagen Vorstellung. Im Abteil sass mir eine Frau gegenüber. Im Gegensatz zu mir hatte sie einen Plan. Nämlich nach Hause zu fahren. Aber das wusste ich ja nicht! Nett und vor allem gesprächig war sie. «Chunsch àlbig in inschi Gagand?», fragte sie mich. Erstens mag ich keinen Smalltalk und zweitens verstand ich kaum ein Wort. Aber Reden hilft gegen Nervosität. Also gab ich bereitwillig Auskunft und stellte selbst eine Frage. «Sind Sie aus dem Wallis hier in den Ferien?», urteilte ich nach dem Dialekt der Frau. Bravo. Ausgerechnet. Ein leichtes Zucken der Mundwinkel, ein kurzer Seufzer, ein taxierender Blick. Dann huschte ein gutmütiges Schmunzeln über die Lippen der Frau, gefolgt von einem langen Vortrag über die Walserwanderungen zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Ein überzeugendes Plädoyer voller Ehrfurcht und Herz für jene mutigen Vorfahren, die vom Wallis her auswanderten und Kultur und Sprache im Gepäck mittrugen als ihr wertvollster Schatz. In Obersaxen fanden sie ein neues Zuhause – und ihre

Sprache einen ganz eigenen Dialekt. Obersàxar Titsch und nix mit Wallis. Noch heute bin ich der Obersaxerin dankbar, klärte sie mich so freundlich über meinen Fauxpas auf. Sie hätte mich auch im Fettnäpfchen brutzeln können wie in einer Fritteuse. Aber dann hätte ich vielleicht kehrt gemacht und wäre heute wohl nicht hier und auf den Spuren der Walser unterwegs. Zum Abschied schenkte sie mir ein Überraschungsei. Es war eine Sammelfigur drin. Ein Glückstreffer. Aber verlassen wir nun den Pfad der Geschichte und machen uns auf den Weg. Auf den acht Kilometer langen Walserweg zwischen Ober saxen Giraniga und Obersaxen Miraniga, um genau zu sein.

Rudolf Mirer

Der bildende Künstler Rudolf Mirer ist kultureller Botschafter und Malerpoet. Der 86­jährige Kunstmaler arbeitet noch täglich in seinem Atelier im Steinhauser­Zentrum in Obersaxen. Der Bogen seiner künstlerischen Ausdruckskraft ist weit und vielseitig gespannt. In sein umfangreiches Œuvre, zu dem sich auch sein grafisches Werk – von Illustrationen bis zu Bühnenbildern der opera viva Obersaxen –gesellt, fliessen Themen wie «die Liebe zur Natur», «der Mensch, seine Arbeit und sein Leben», «die Zeit und die Schöpfung» und viele weitere. Der Kunstmaler Rudolf Mirer ist in Obersaxen und über die Talschaft hinaus sehr präsent.

Mehr über Rudolf Mirer

www.surselva.info/Ganzjaehrig/Kultur/Malerei/ Rudolf­Mirer

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Informationstafeln – gestaltet vom Künstler Rudolf Mirer.

Themenweg, Kunstwanderung und Naturspektakel

Diesmal steige ich nicht wie damals in Meierhof aus, sondern erst drei Haltestellen später: in Giraniga. Los geht’s. Es schliessen sich die Türen des Busses – und bald wohl auch ein paar meiner Bildungslücken in Walser­Sache. Den Walserweg säumen nämlich 23 Informationstafeln zu Kultur und Natur in Obersaxen. Sie befassen sich intensiv mit der Walserwanderung anno 13. Jh. und mit der Sprache der Walser. Die Wald­ und Forstwirtschaft wird genauso thematisiert wie die Alpwirtschaft und der Tourismus. Aber auch die einheimische Fauna und Flora kommt zum Zug: Tafeln zu Grosswild, Vögeln, Pflanzen, Pilzen, Mooren und Megalithen widerspiegeln eindrücklich die vielseitige Natur Obersaxens. Und auch Brauchtum und Architektur finden ihren Raum – und dann ist da natürlich noch die Kunst: Die findet man gleich auf jeder Tafel! Der in Obersaxen lebende und weitum bekannte Künstler Rudolf Mirer hat den Thementafeln nämlich seine unverkennbare Handschrift verliehen. So bestechen gleich alle der 23 Tafeln mit faszinierender Ausdruckskraft und Farbgebung. Ich freue mich also auf eine Wanderung, die gleichzeitig Themenweg und Kunstgalerie ist. Und das vor dem schönsten Hintergrund, den es gibt: der Natur! Obwohl die ja immer auch im Vordergrund steht. Der Walserweg führt abwechslungsweise über saftige Wiesen, durchs Hochmoor und lichten Wald. Im Schlettertobel zeigt sich die Na­

tur besonders ungestüm und eindrücklich. Das enge Tobel reisst eine tiefe Furche in die Landschaft und gibt dem tosenden St. Petersbach die Richtung vor. Überquert wird das Tobel via 44,5 m lange Hängebrücke, 16 Meter über dem Flussbett. Ein abenteuerliches Erlebnis! Auf der anderen Seite des Tobels wartet bei der Familien­Feuerstelle «Plàmpoort» schon der nächste natürliche Höhepunkt: das Durchblickpanorama. Einmal hindurchgeblickt, kann man die unglaubliche Weitsicht geniessen und gleichzeitig die Berggipfel korrekt benennen. Per Durchblick den Überblick behalten, das ist auch mal was. Und wenn wir grad beim Blick sind: Der kann ruhig weit schweifen. Spätestens beim gemütlichen Abstieg nach Miraniga, wo der Weg ebenmässig und das Panorama megamässig sind, kommt «Hänschen guck in die Luft» voll auf seine Kosten! Talaufwärts reicht das Auge bis Disentis, talabwärts lässt sich bei klarer Sicht sogar die Alpenstadt Chur erkennen. Aber wenden wir unser Augenmerk nun wieder Obersaxen zu. Oder genauer gesagt der Obersaxerin, die mir damals den Start am neuen Ort erleichterte. Die, die mich nicht im Fettnäpfchen brutzeln liess, sondern mir ihre Kultur auf dem Silbertablett servierte. Zum ersten Mal auf jener gemeinsamen Busfahrt und später oft zu Kaffee und Nussgipfel am Ecktisch. Und immer mal wieder gab es ein Überraschungsei. Du weisst, wer du bist. Ich danke dir.

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Waltensburger Meister

Meister Eder, Meister Yoda oder Meister Proper: Kaum liest man ihre Namen, tauchen der Vater des Pumuckls, der Star­Wars­Held und Herr Saubermann vor dem geistigen Auge auf. Und der Waltensburger Meister? Der bleibt eine vage Vorstellung. Umso mehr zeichnet seine Kunst ein klares Bild.

Zugegeben, der Vergleich eines ehrfürchtigen Malers aus dem Mittelalter mit Film­ und Werbefiguren der Neuzeit hinkt. Gewaltig sogar. Und dennoch lässt mich der Gedanke nicht los: Wie kann es sein, dass wir den fiktiven Putzprotz eines Haushaltsreinigers sofort benennen können, jedoch nicht diesen talentierten Schöpfer der Waltensburger Freskenmalerei? Vielleicht, weil der im Mittelalter gelebt hat? Das wäre natürlich eine logische Erklärung. Jedoch nicht die einzige und nicht die beste. Ich bin nämlich zum Schluss gekommen, dass der Waltensburger Meister schon zu Lebzeiten ganz absichtlich im Schatten seiner Kunst stand. Denn die spricht nicht nur für sich, sondern die glänzt ganz von selbst – und das macht ein

Putzmittel nun mal nicht. Aber lassen wir das mit den Vergleichen nun endgültig und machen uns auf eine beeindruckende Reise in die Welt des mysteriösen Freskenmalermeisters. Mich nahm Guido Dietrich, Mitglied der Museumskommission und Vereinspräsident der Werkstatt «Waltensburger Meister», auf die mittelalterliche Gedankenexkursion mit. So durfte ich direkt vom Experten über den Meister lernen. Und Sie nun von der Schreiberin. Immerhin.

Burg Jörgenberg und die Häuser Gottes Auf einer Höhenterrasse am sonnenverwöhnten Südhang der Surselva liegt Waltensburg/Vuorz. Ein pittoreskes Bergdorf. Schon vom Tal aus ist die mächtige Burgruine Jörgenberg auf einem Felsen östlich des Dorfes zu erkennen. Auf eben dieser Burg Jörgenberg befand sich die erste bestätigte Kirche im Gebiet Waltensburg: die Georgskirche. Sie wurde bereits in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts erwähnt. Als auf Jörgenberg zwischen 1330 und 1343 Erbstreitigkeiten und Besitzerwechsel den Alltag dominierten, gingen der Bergfried und ein Teil der Burgmauern in Flammen auf. Die Burgmauern wurden daraufhin leicht versetzt wieder aufgebaut, neue Wohnräume kamen dazu. Jörgenberg wurde so lange bewohnt, bis der Standort irgendwann verlassen wurde und Burg und Georgskirche im Laufe der Jahrhunderte zerfielen.

Ab 1930 wurde die Burgruine schlussendlich in zwei Etappen freigelegt und der Kirchturm, die Burgruine und die

Evangelische Pfarrkirche in Waltensburg mit Fresken des Waltensburger Meisters.

Brigels
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Kirche gesichert und die Kirche teilweise rekonstruiert. Heute ist Jörgenberg besonders bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Dorfkirche Waltensburg ist vermutlich jünger als die Georgskirche und stammt wohl aus der Zeit um die erste Jahrtausendwende. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche erweitert und ihr Erscheinungsbild änderte sich mehrfach. Heute besteht die pittoreske Kirche aus einem kleinen Schiff mit einem Rechteckchor, einem Glockenturm und einer Sakristei. Seit Ende des 17. Jahrhunderts sind die Räumlichkeiten unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die reformierte Waltensburger Dorfkirche wirkt auf ihrem Felsplateau wie eine kleine evangelische Insel im vorwiegend katholisch geprägten Tal. Eine Seltenheit! Was die kleine Kirche jedoch wahrhaftig einzigartig macht, sind ihre Wandmalereien!

Des Meisters Meisterwerk

Die Dorfkirche von Waltensburg schmücken faszinierende Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die von insgesamt vier Werkstätten geschaffen wurden. Die Fresken aus der Werkstätte des anonymen Waltensburger Meisters sind dabei die bekanntesten, ältesten und am besten erhaltenen. Sie beeindrucken besonders durch feine Details und intensive Farben. Der Meister verwendete verschiedene Farbpigmente wie roten Ocker, rotes und rotbraunes Eisenoxyd, Zinnober und Mennige, gelben Ocker, sowie Azurit, grüne Erde, Kalk, Pflanzenschwarz und Kupferblau. Dieses stellte er aus Kupfer oder Grünspan, Kalk, Essig und Salmiakgeist her. Besonders auffällig

ist jedoch die Vielzahl an Rottönen in der Farbpalette der Werkstatt. Die grosse Palette ermöglichte es dem Meister, sehr detailreich zu malen. Gerade in Waltensburg ist diese Detailverliebtheit des Meisters zu beobachten. Seine Freskenkunst an der Nordwand der Dorfkirche gilt wegen dieser Detailverliebtheit und wegen der durchdachten Bildkompositionen als sein grösstes Meisterwerk. Sie wirft ein – sprichwörtlich und tatsächlich – farbiges Licht auf vergangene Zeiten, als Könige, Bischöfe und Ritter eine bedeutende Rolle spielten und das Leben der einfachen Leute geprägt war von harter Arbeit. Die Szenarien basieren auf der Bibel und Heiligenlegenden. Die Fresken zeigen, wie im Spätmittelalter Geschichten und literarische Texte in aussagekräftige Bilder transformiert wurden. Die Dorfkirche von Waltensburg ist somit nicht nur ein religiöses und historisches Juwel, sondern auch ein Zeugnis für die Kreativität und die künstlerischen Fähigkeiten vergangener Generationen.

Frisch, frischer, al fresco Wie wir bereits wissen, hat die Kunst des Waltensburger Meisters ihn selbst um Jahrhunderte überdauert; dabei verschwand auch sein Waltensburger Meisterwerk – wie der Meister selbst – einst aus der Erinnerung der Menschen. Rund 500 Jahre lang ging es unter einer dicken Schicht Kalkputz vergessen. «Wie schade», denken Sie sich nun vielleicht. Ging mir nicht anders. Tatsächlich war

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Fresken des Waltensburger Meisters.

es aber ein Glück! So wurden die Fresken bestens konserviert, bis sie in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts bei Renovationsarbeiten wiederentdeckt und freigelegt wurden. Dieses Schicksal wünschen wir dem Waltensburger Meister natürlich nicht. Gott bewahre! Aber sein Schaffen etwas genauer unter die Lupe nehmen, das sollten wir unbedingt. Denn er war grandios. Und er hatte wahrhaft talentierte Mitwirkende – oder zehn Arme, was natürlich Blödsinn ist. Da der Waltensburger Meister «al fresco» malte, war er auf mindestens einen Gesellen oder eine Gesellin – was im patriarchalen Mittelalter eher unwahrscheinlich erscheint – angewiesen. Bei der Freskentechnik werden die wasserverdünnten Farbpigmente auf den noch feuchten Putz aufgetragen. Das erfordert ein sehr schnelles und schrittweises Ar­

Museum «Waltensburger Meister»

In diesem Museum dreht sich alles um den Waltensburger Meister und seine Kunst an 20 Bündner Standorten. Die Ausstellung präsentiert sich modern und abwechslungsreich.

Werkstatt «Waltensburger Meister»

Von Workshops bis Besichtigungen und von Veranstaltungen bis Exkursionen bietet die Werkstatt vielseitige Kultur­ und Naturerlebnisse zum Thema «Waltensburger Meister».

Mehr zum Waltensburger Meister

www.surselva.info/Ganzjaehrig/Kultur/ Malerei/Waltensburger­Meister

beitsvorgehen. So war der Meister für die Komposition und die Feinheiten zuständig, während wohl mehrere Gesellen sich auf den flächigen Auftrag der Farben konzentrierten. Sie begannen mit einer weissen Grundierung und zeichneten dann mit rotem Ocker die Konturen vor. Die umrissenen Bereiche wurden mit einem Grundton ausgefüllt, bevor der Meister die Details, Gesichter, Hände und Gewänder vollendete. Schliesslich kamen Attribute und Ornamente hinzu. Kostbare Blaupigmente wurden nur sehr sparsam und zum Schluss verwendet. Apropos zu einem Schluss kommen: Die Anwendung der Fresco­Technik stammt aus dem Süden. Das lässt darauf schliessen, dass entweder ein Mitglied der Werkstätte oder gar der Meister selbst die Technik auf der anderen Seite des Lukmaniers erlernte oder aber ein italienischer Geselle Teil der Werkstatt war. Hingegen befinden sich alle bisher dem Waltensburger Meister zugeschriebenen Werke im heutigen Graubünden nördlich der Alpen und auch sein Stil ist geprägt vom nördlichen, gotischen Stil des Bodenseeraums. An 20 Bündner Standorten hinterliess der mysteriöse Meister seinen künstlerischen Fingerabdruck – und der ist bekanntlich einzigartig! Namen hingegen sind es nicht. So versinkt der Waltensburger Meister im Dunkeln und unser Blick in seiner Kunst. Oder in den Worten des Meisters Yoda: «Für die Ewigkeit schaffen du musst.»

Innenansicht der Evangelischen Pfarrkirche in Waltensburg.
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Hausstock

Übersicht SchweizMobil Bike Routen in der Surselva

Piz Muraun

Tödi

Bündner Vorab

Piz Medel

Piz Ner

Bifertenstock

Brigelserhörner

Piz d’Artgas

Pigniu/Panix

Rueun Waltensburg/ Vuorz

Breil/Brigels

Trun

Sumvitg

Piz Nadels

Meierhof

Stein

Piz Sezner

Lumbrein

Surcuolm

Piz Mundaun

Vella

Uors

Vrin

Piz Aul

Vals

Piz Terri

Disentis/Mustér
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Flims

Laax

Ladir Castrisch Valendas

Ilanz/Glion

Versam

Tenna

Piz Riein

Piz Fess

Duvin

Sa en Platz

Bonaduz

Bike, Skateboard usw.

Pumptrack Ilanz

Klassischer Pumptrack aus mobilen Elementen für Bikes, Skateboards, Kickboards und Inline­Skates.

Freeride-Trail

Tschuppina Brigels

4,4 km langer natürlicher Bike­Trail mit klassischen Trail­ und einigen Pumptrack­Passagen.

Chur

Pumptrack Brigels

Klassischer Pumptrack aus mobilen Elementen für Bikes, Skateboards, Kickboards und Inline­Skates.

Park Igniu Surrein

Mehrere flowige Bike­Trainingstrails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und fahrtechnischen Herausforderungen.

Bike-Trainingstrail Pifal Obersaxen

Zwei unterschiedlich lange Bike­Trainingstrails (0,9 – 1,7 km) mit Sprüngen, Steilwandkurven, Steingarten und Pumptrack­Elementen.

Cross-Country Trainingsparcours Cumbel

2,4 – 3,8 km langer und abwechslungsreicher Bikeparcours mit Sprüngen, Steilwandkurven, Steingarten und Pumptrack­Elementen.

Mehr Infos

www.surselva.info/Biketracks

Bike-Trails

Lag da Pigniu Bike

Grau und mächtig die Felskolosse oben, türkisfarben und lieblich der See unten. Die landschaftlich einzigartige Mountainbiketour bietet viel Fahrspass, Kultur und Natur.

Plaids Bike

Ab Frühsommer 2024 ist diese Route 230 offiziell signalisiert. Bis dahin muss mit Bauarbeiten und erschwerten Passagen gerechnet werden. Wer gerne lange Anstiege und hammermässig gute Trails sucht, ist bei dieser Tour dabei.

Inneralp Vorderalp Bike

Thusis

Der anspruchsvolle Trail in einer beeindruckenden Bergwelt wird dich begeistern. Das Herz der Biker schlägt hier höher und du vergisst die Strapazen des Aufstiegs. Geniesse eine wunderschöne Aussicht bis ins Churer Rheintal und die Surselva. Rund um den Mundaun Bike

Einfache und aussichtsreiche Bike­ und E­Mountainbike­Rundtour um den Piz Sezner und den Piz Mundaun.

Nino Schurter Bike

Crap Grisch

Thalkirch

Piz Tomül

Piz Beverin

Dort wo Nino Schurter aufgewachsen ist, darfst du über den brandneuen Uphill­Trail und die imposante Hängebrücke ins Dorf Tersnaus fahren. Gestartet wird die Tour jedoch in Vella und führt dich abwechslungsreich über Trails und Nebensträsschen durch die ganze Lumnezia.

Alp Glivers Rundtour

Diese schöne und anspruchsvolle Rundtour beginnt und endet in Rabius. Sie führt hinauf zur Alp Glivers, wo dich eine prächtige Aussicht über das ganze Tal erwartet.

Calörtsch

Diese abwechslungsreiche und technisch leichte Rundtour führt vorbei an verträumten Weilern mit braun gebrannten Walserhäusern und schönem Ausblick auf das UNESCO ­Welterbe Tektonikarena Sardona, den Flimserstein und die Rheinschlucht.

Andeer

Cuol Sura (Signina Bike)

Längere, abwechslungsreiche und technisch einfache Rundtour um den oberen Teil der Rheinschlucht mit Ziel und Start in Ilanz, der ersten Stadt am jungen Rhein.

Alperschällihorn

Bärenhorn

Mehr Infos www.surselva.info/Sommer/Biken

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Rafting Canyoning Funyak Kanu Schlauchboot 20 Jahre

www.swissriveradventures.ch

Sommer-Erlebnisse in der Surselva

Der Duden definiert ein Erlebnis als «ein von jemandem in einer bestimmten Weise beeindruckend erlebtes Geschehen». Natürlich geben wir dem Duden recht –und setzten noch einen obendrauf: Ferienerlebnisse in der Surselva sind nämlich nicht nur beeindruckend, sondern auch richtig vielseitig und echt gut. Das steht zwar nicht im Duden, aber das wissen wir auch so!

Weltmeister-Biketrail

in der Lumnezia

Ein Rad vorne plus ein Rad hinten ergibt Zweirad; dazu kommt eine wunderbare Landschaft mit vielen Trails und Naturstrassen. Man muss kein Mathegenie sein, um zu erkennen, was das für eine Erfolgsrechnung ist! Die Lumnezia ist das Eldorado für Mountainbike ­ Begeisterte jeden Alters und jeden Levels. Einsteigerinnen und Einsteiger finden in der Lumnezia und der gesamten Surselva genauso optimale Trainingsbedingungen wie die absoluten Superprofis. Entsprechend gross sind die Nachfrage und Begeisterung für den vielseitigen Sport in der Natur. Das zeigt auch der jahrzehntelange Erfolg des «Veloclubs Surselva» und dessen grosse Anzahl an einheimischen Mountainbike­Nachwuchsfahrerinnen und ­fahrern. Der Traditionsklub bietet Mountainbike ­Trainings, ­Touren, ­Rennen und Rennbegleitungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder an. Gerade für die Kleinen des Klubs ist der ganz Grosse aus der Lumnezia ein riesiges Vorbild: Olympiasieger und Weltmeister Nino Schurter. Durch dessen Heimatdorf Tersnaus führt seit vergangenem Sommer der Trail «Nino Schurter Bike 222». Auf 35 Kilometern zeigt sich die Lumnezia auf der Rundtour ab Vella von ihrer besten Seite. Der Trail quert wilde Schluchten, führt durch entlegene Siedlungen und über sonnige Hochebenen – abwechslungsweise auf Asphalt, Naturbelag oder über anspruchsvolle Singletrails. Diese Rechnung geht mit oder ohne E­Motor auf: Die Mountainbike ­Tour verspricht eine grosse Runde Glück!

Schnurstracks zum Trail www.surselva.info/Media/ Touren/222­Nino­Schurter­Bike 33

«plai a mi»-Kinderexpedition in Brigels

In den Ferien wollen alle auf ihre Kosten kommen – und das kostet nicht selten vor allem eins: Nerven. Die Kinder beklagen sich auf der langen Wanderung permanent – und den

Eltern, Grosseltern, Gottis und Göttis wiederum wirds schon schwindelig, wenn sie nur an die Schaukel auf dem Spielplatz denken. Eine ausweglose Situation und guter Rat teuer? Ach was: Das vielseitige «plai a mi»Kinderprogramm unterhält die Kleinen königlich, während die Grossen auf Gipfeltour

Design am Rhein

Stellen Sie sich vor, der Vorder­ und der Hinterrhein schlängeln sich wie ein einziger roter Faden durch die Kunstszene Graubündens, vereinen Talschaften und verbinden Kunst­

liebhabende von hier, dort und überall. Eine schöne Vorstellung und eine noch bessere Realität. Aus einer gesponnenen Idee, farbigen Visionen und einem seidenfeinen Konzept wird nämlich nun der Stoff, aus dem die Träume sind: Die beiden Flussläufe als be ­

gehen oder in der Sauna entspannen. Auf der Tagesexpedition für Kinder von Brigels nach Danis erkunden die jungen Entdeckerinnen und Entdecker Wald und Umgebung. Sie besuchen den Imker bei seinem Bienenhaus und statten der Fischzucht einen Besuch ab. Unterwegs wird im Wald gespielt, gegessen und allerlei Spannendes erlebt. Ganz nach dem Motto: Keine und keiner zu klein, eine Abenteurerin oder ein Abenteurer zu sein! Und während die Erwachsenen andernorts froh sind, mal nicht die Schaukel anschubsen zu müssen, sind die Kleinen glücklich über den ausgedehnten Spielplatzaufenthalt in Danis: nämlich echt eine lange Weile ganz ohne Langeweile! Am späten Nachmittag treffen sich dann alle glücklich und zufrieden wieder zur kostbaren Familienzeit. Die ist und bleibt natürlich unbezahlbar!

Hier geht es zur Kinderexpedition und weiteren Angeboten des «plai a mi»-Kinder- und -Familienprogramms

www.surselva.info/Ferienregionen/Breil­Brigels/ Kinder­und­Familienprogramm­Plai­a­mi

wegtes Sinnbild für Design, Kunst, Handwerk und Architektur in Graubünden. Eine einzige grosse Kreativinszenierung in einem Bild von Landschaft. «Design am Rhein» öffnet Türen zu Studios, Werkstätten und Galerien von Disentis bis Chur und von Chur bis Splügen. Freuen Sie sich auf Meet and Greets, Workshops, Führungen, Inszenierungen und Installationen, Designpfade und Landmarks. Ein Blick über die Schultern von Designerinnen und Designern, Gestalterinnen und Gestaltern, Szenografinnen und Szenografen und Architektinnen und Architekten gibt Einblicke in deren Schaffen und zeigt, wie klein die Schnittstellen zwischen Architektur, Design und Produktion tatsächlich sind.

Der Raum an sich wird durch Gebäude, Modelle oder Installationen zum Thema und nimmt wortwörtlich grossen Raum ein. «Design am Rhein» knüpft an bestehende Events, wie die «Engadin Art Talks», die «Zürich Design Weeks« oder natürlich die »Art Basel« an. Seien Sie gespannt auf eine lebendige Plattform moderner Kunstschaffender, denn »Design am Rhein» ist wahrlich Kunst am Fluss – und im Fluss. Aber machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild davon. Denn die Kunst liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachtenden.

Weitere Informationen www.designamrhein.ch 34

Ausstellung im «Jooshuus»

Valendas – 20 Jahre

Valendas Impuls

Seit 2004 setzt sich der Verein «Valendas Impuls« für eine nachhaltige Dorfentwicklung ein. Dank der Mithilfe von engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern und der Unterstützung von vielen Personen und Institutio­

nen ist es dem Verein und der gleichnamigen Stiftung gelungen, Valendas zum Vorzeigeobjekt einer gelungenen Dorferneuerung zu machen. Nach einer jahrzehntelangen Entwicklungsstagnation nimmt die Bevölkerung zu und Plätze und Häuser füllen sich wieder mit Leben. Eines davon ist das bemerkenswerte »Jooshuus».

Das «Jooshuus» weist Bauteile aus dem Spätmittelalter auf und ist eines der ältesten

Objekte in Valendas. Seit 1519 ist das Wohnhaus in seiner Volumetrie unverändert geblieben und wird so zum Zeitzeugen von nationaler Bedeutung. Damit es für spätere Generationen erhalten bleibt, wurde es unter der Bauherrschaft des Vereins «Valendas Impuls» mit der Architektin Adriana D’Inca und unter der Bauleitung von Hansruedi Luzi in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und dem archäologischen Dienst konserviert und sorgsam restauriert. Heute ist der Stall des «Jooshuus» für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung «Valendas – Eine Ausstellung zur Entwicklung und Geschichte des Dorfes» lädt Einheimische und Besuchende dazu ein, mehr über das Leben und Arbeiten in Valendas zu erfahren und mitzuerleben, wie das Dorf aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wurde.

Informationen zur Ausstellung und zum Verein «Valendas Impuls»

www.verein.valendasimpuls.ch

Goldwaschen in Obersaxen

Nicht alles, was glänzt, ist Gold – auch nicht in Obersaxen. Doch die Chancen stehen dort recht gut! Obersaxen ist nämlich reich an Bodenschätzen. Früher gab es sogar zwei Bergwerke in der Gemeinde: die Kupfergruben von Affeier und das Eisenwerk im Platenga­Tobel. Noch im 19. Jahrhundert wurde dort Eisenerz abgebaut. Heute ist das Werk stillgelegt und nur für die beliebten Führungen regelmässig geöffnet – um die Kupfer­ und Eisengewinnung ist es allerdings ruhig geworden.

Keineswegs ruhig geht es hingegen in den Bachbetten von Obersaxen zu und her. Darin wird heute noch aktiv nach Gold gesucht –und es wird gejubelt, wenn es in der Waschpfanne glitzert! Im Goldwaschkurs von Surselva Tourismus verfallen Goldsucherinnen und ­sucher jeden Alters jeweils mittwochs dem Goldrausch. Ausgestattet mit Schaufel, Kessel und Pfanne ist das Schürfen im Bach ein grosser Spass für Familien und ein entspannendes Erlebnis für Ruhesuchende. Unter fachkundiger Anleitung und mit einer gültigen Lizenz erlernen die Kursteilnehmenden das traditionelle Handwerk des Goldwaschens und feiern – mit etwas Hilfe von Fortuna – bald schon erste Erfolge! Glück auf!

Informationen zu Durchführung und Kosten findet man auf der Website und in der Wochenagenda.

www.surselva.info/Surselva/ experience/detail/ TDS00020014749336383#/ 35

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Vorfreude:

Das Gefühl zwischen Sehnsucht und Glück

Vorfreude ist der verlockende Duft von Kaffee am Morgen, das vielversprechende Kreuzchen auf dem Küchenkalender oder die vertraute Ausfahrt von der Autobahn. Sie ist die erste tanzende Schneeflocke im Oktober oder der Marroni­Stand, der zwar noch verlassen ist, aber bereits wieder an seinem angestammten Platz steht. Ach, Vorfreude ist einfach schön. Wir sehnen uns bereits nach dem Winter. Unsere Vorfreude trägt im Hochsommer bereits einen dicken Wintermantel. So viel steht fest. Also ziehen wir uns warm an und schwelgen ein bisschen in der Zukunft. Denn auch im Winter gibt es in der Surselva viel zu erleben.

Skifahren und Snowboarden in der Surselva

Wie die Landschaft selbst sind in der Surselva auch die Skigebiete vielfältig: Es gibt sie von klein und fast geheim über gemütlich familiär bis zu weitläufig und anspruchsvoll. Auf insgesamt rund 165 Pistenkilometern kommen Neulinge des Wintersports und junge Familien vor atemberaubender Bergkulisse genauso auf ihre Kosten wie Fortgeschrittene und Profis. Den einen bieten die sanften Abfahrten und breiten Pisten ideale Bedingungen, um in die Welt des Wintersports einzutauchen. Die anderen wiederum finden auf den anspruchsvollen roten und schwarzen Pisten oder auf einer Skitour den gewünschten Adrenalinkick und ein unvergessliches Carving­ oder Freeride­Erlebnis.

www.surselva.info/ Winter/Skifahren­Snowboarden 37

Schneeschuhlaufen und Winterwandern

Die weitläufigen Naturlandschaften der Surselva laden zu kurzen oder auch ausgedehnten Schneeschuhtouren ein. Markierte Schneeschuh­Trails rund ums Safiental, um Brigels, Obersaxen und Lumnezia führen abseits von Wegen und Pisten in die Ruhe der Natur – und wieder zurück. Die Ruhe lieber in guter Gesellschaft geniessen? Auch das geht problemlos. Geführte Tages­ oder Vollmondtouren und Wildbeobachtungen eignen sich auch für ungeübte Schneeschuhläuferinnen und ­läufer und für Gruppen. Wer lieber auf präparierten Wegen unterwegs ist, der ist mit 200 km markierten Spazier­ und Winterwanderwegen bestens bedient. Die führen mal entlang zugefrorener Bäche, mal durch verschneite Wälder, dann wieder über sonnige Schneefelder und durch winterliche Bergdörfer.

www.surselva.info/Winter/ Winterwandern­in­der­Surselva

Notorisch nordisch: Langlaufen und geniessen

Ob nordisch Classic oder lieber Skating, ob bei Sonnenschein oder auf der Nachtloipe: Langlaufen in der Surselva macht so oder so immer Spass!

Die vielseitigen Langlaufloipen in Brigels, Obersaxen, Castrisch, Ladir, Ilanz, Trun, Lumnezia und im Safiental führen Neulinge und erfahrene

Langläuferinnen und Langläufer durch unberührte Wälder, malerische Berglandschaften und entlang des jungen Rheins. Dort, auf der Loipe in Flussnähe, findet einmal pro Winter übrigens ein ganz besonderes Langlaufrennen statt: Der Nordic Culinaric! Das wohl einzige Rennen, bei dem nicht die schnellste, sondern die beste Zeit zählt: Die Zeit nämlich, die man beim gemeinsamen Langlaufen, Schlemmen und gemütlichen Zusammensein verbringt!

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Schlitteln, was das Zeug hält

Schlitteln, rodeln oder böblen: Wie man es auch nennen mag, es klingt irgendwie immer nach Spass – und nach Kindheit. Ob die Erwachsenen wohl deshalb, kaum auf den Schlitten gesessen, wieder zu Kindern werden? Das bleibt Vermutung. Was hingegen klar feststeht: In der Surselva kommt kein Rodelfan zu kurz. Etliche gut präparierte Schlittelwege – von kurz bis echt lang –warten darauf, befahren zu werden. Sei es die rasante Bobfahrt ins Tal nach dem Skischultag, das Abend­Highlight mit Fondueplausch oder die spassige Tagesaktion für die ganze Familie: Hoch zu Schlitten fährt man auf der Sonnenseite des Lebens – selbst im Mondschein noch! Also nichts wie los und schon mal die Kufen wetzen, die Lachmuskeln trainieren und den ersten Schnee herbeisehnen.

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Winter/Schlitteln­in­der­Surselva 38
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