30 minute read

Landwirtschaft und Insekten in Bedrängnis

Der Ruf, Doppelmessermähwerke seien veraltete Maschinen mit wenig Schlagkraft, trifft heute nicht mehr zu. Bild: zvg

Insekten sind die artenreichste Tiergruppe der Welt. Ihre biologische Vielfalt spielt ganz allgemein, insbesondere aber für die Landwirtschaft, eine entscheidende Rolle. Nachfolgend wird aufgezeigt, wie sich unterschiedliche Mähtechniken auf Insekten und andere Kleintiere auswirken.

Ruedi Hunger

Scheiben- und Trommelmähwerke sind seit Jahrzehnten das dominierende Mähsystem der modernen Grünlandbewirtschaftung. Sie überzeugen durch verstopfungsfreies und schlagkräftiges Mähen, zudem sind sie wartungsarm. Ausser in der Berg- und Hangbewirtschaftung wurde die früher übliche Fingerbalkentechnik weitgehend verdrängt. Wenn nun die oszillierenden Maschinen, also Finger- und Doppelmesserbalken, ein Comeback feiern, gibt es dafür mehrere Gründe. Einerseits sind heute bei Doppelmesserbalken mit der «Schmetterlingsbauart» vergleichbare Arbeitsbreiten (bis 10 m) möglich wie mit Rotationsmähwerken. Anderseits ist der Kraftbedarf vergleichsweise gering. Zudem, und diese Eigenschaft bekommt immer mehr Gewicht, ist die oszillierende Mähtechnik insektenschonender als jene mit rotierenden Mähwerken. Sie wird deshalb ganz bewusst auf ökologisch wertvollen Flächen und vermehrt von Betrieben eingesetzt, die dem Schutz von Kleintieren und fliegenden Insekten hohe Priorität einräumen.

Auf Rückzugsorte angewiesen

Viele Kleintiere und Insekten halten sich gerne in ungemähten Wiesen auf. Sie fühlen sich sicherer und nutzen diese Flächen als Rückzugsmöglichkeit und Deckung vor natürlichen Feinden. In ausgeräumten Landschaften oder in grossen beziehungsweise isolierten Parzellen sind dazu ungemähte Streifen als Rückzugsort notwendig. Sie sind die einzigen Überlebensmöglichkeiten für Kleintiere und Insekten. Im Lokalklima eines ungemähten Streifens verbessert sich aufgrund der vorhandenen höheren Feuchtigkeit zudem ihre Lebensqualität. In nicht gemähten Streifen finden sich Eier, Raupen und Puppen, das heisst, nur an einem solchen Ort können Insekten ihre Entwicklung abschliessen. Beispielsweise legen viele Schmetterlingsarten ihre Eier nur in ungemähte Wiesenbereiche.

Biodiversitätsförderflächen

Biodiversitätsförderflächen (BFF) bereichern die Landschaft mit Hecken, artenreichen Wiesen und Hochstamm-Feldobstbäumen. In der Tabelle sind die

verschiedenen BFF mit dem einheitlichen BLW-Code aufgeführt. Die räumlichen Unterschiede sind ein Merkmal und gleichzeitig ein Schlüsselfaktor für die biologische Vielfalt. So beherbergen beispielsweise extensiv genutzte Wiesen eine grössere Pflanzenvielfalt. Bei Erhebungen wurden durchschnittlich 26 statt 17 Arten pro Are gezählt. Ähnlich und parallel dazu verhält es sich mit wirbellosen Insekten und kriechenden Tieren. Diese Arten können aufgrund der länger bestehenden Pflanzendecke zudem ihren Lebenszyklus abschliessen. Allein diese Voraussetzung wirkt sich bereits im Folgejahr durch höhere Populationen aus. Nach einer Anpassung des Mähregimes auf BFF wird in erster Linie eine positive Auswirkung auf Artenvielfalt und Häufigkeit der wirbellosen Tiere festgestellt. Dies hat auch positive Auswirkungen auf den gravierenden Rückgang von Schmetterlingen in ganz Europa. Ein späterer Schnitt oder ein gänzlicher Verzicht auf einer Teilfläche bieten letztlich viel mehr Unterschlupfmöglichkeiten. Die räumlichen und zeitlichen Unterschiede im Lebensraum von mobilen Tieren werden verbessert. Hingegen sind die Auswirkungen auf die Vegetation viel weniger ausgeprägt.

Einfluss der Mechanisierung

Der hohe Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft führt einerseits zu einer zeitlichen Konzentration landwirtschaftlicher Arbeiten. Anderseits wurden die Fingermähbalken seit den 1960er-Jahren erst zögerlich, dann rasch und umfassend durch rotierende Mähwerke abgelöst. Die Vorzüge liegen auf der Hand: Rotierende Mähwerke sind nahezu verstopfungsfrei, die Mähleistung ist wesentlich höher und der Wartungsaufwand steht in keinem Verhältnis zum Aufwand, der für oszillierende Mähwerke notwendig ist. Zudem wurden immer mehr Aufbereiter eingesetzt. Die Schweiz wurde, bedingt durch die klimatischen Bedingungen und die hohen qualitativen Ansprüche an die Grundfutterqualität, zum eigentlichen «Aufbereiter-Land». Diese Entwicklung hat ebenfalls weite Teile des Berggebietes erfasst.

Rotierende Mähwerke

Die rotierende Mähtechnik ist nicht per se schlecht, im Gegenteil, sie bringt für die Grünlandbewirtschaftung einige Vorteile. Keine Technik zeichnet sich nur durch Vorteile aus, (fast) immer müssen auch Nachteile in Kauf genommen werden. In Bezug auf wirbellose Tiere und Insekten ist die Schnitthöhe (-tiefe) ein wichtiger Aspekt. Dies ist allerdings mehr eine Managementfrage und weniger ein technisches Problem. In der Regel kann die Schnitthöhe bei einem Scheiben- oder Trommelmähwerk einfacher verändert werden als bei einem Fingerbalken. Aber «man» muss es machen.

Mähgeschwindigkeit

Anders bei der Mähgeschwindigkeit. Weil für einen sauberen «Freischnitt» das Trägheitsmoment der stehenden Pflanze eine Rolle spielt, ist eine Grundgeschwindigkeit notwendig. Tiere haben bei einer Vorfahrt von 2,2 m/s (8 km/h) bis 3,3 m/s (12 km/h) keine Chance für eine Flucht. Bienen beispielsweise hören die herannahende Maschine nicht und fliehen erst verzögert durch Erschütterung der Pflanzen. Dann ist es aber oft zu spät für einen rettenden Wegflug. Ein Entfliehen aus einem Aufbereiter ist sowieso unmöglich. Überlebenschancen haben jene Insekten,

Merkmale von Doppelmessermähwerken

• Doppelmessermähwerke sind insektenschonend • Der Bauaufwand für ein Doppelmessermähwerk mit grosser Arbeitsbreite ist hoch • Doppelmessermähwerke haben einen wesentlich geringeren Leistungsbedarf • Das Eigengewicht ist tiefer als bei

Rotationsmähwerken mit Aufbereiter • Der Anschaffungspreis liegt etwa auf dem Niveau von Rotationsmähwerken • Der Wartungsaufwand ist wesentlich höher • Die Lärmbelastung ist tiefer • Fingerbalken (und in geringem Mass auch Doppelmesser-Mähwerke) neigen zu Verstopfungen

die sich zum Mähzeitpunkt im oberen Teil einer Pflanze beziehungsweise Blume aufhalten, nur dann, wenn sie über das Mähwerk hinweg abgestreift werden. Kriechende Tierarten können vom Traktor überfahren und getötet werden. Das ist aber unabhängig von der Mähtechnik bei der Überfahrt eines Fahrzeuges oder einer Maschine der Fall (Motormäher, Zweiachsmäher, Traktor sowie deren Anbaugeräte).

Motorsensen sind nicht besser …

Die Motorsense verfügt über schnellrotierende Schneidwerkzeuge oder Trimmerfäden und ist in ihrer Wirkung auf kriechende Tiere und Insekten noch schlimmer als rotierende Mähwerke, da eine Schnitthöhe von mindestens 8 cm nur schwer oder gar nicht beherrschbar ist. Die Sense wird oft als ökologisch

Biodiversitätsförderflächen (BFF) auf Wiesen und Weiden

Biodiversitätsförderflächen BLWCode Anrechenbarkeit Beiträge Qualitätsstufe Vernetzung

QI QII

Wiesen und Weiden

Extensiv genutzte Wiesen Wenig intensiv genutzte Wiesen Streuflächen Extensiv genutzte Flächen Waldweiden Uferwiesen entlang von Fliessgewässern Artenreiche Grün- und Streuflächen im Sömmerungsgebiet 611 + + + +

612 + + + +

851 + + + +

617 + + + +

618 + + + +

634 + +

931 +

80 000 ha 43% 78 %

Vor- und Nachteile unterschiedlicher Mähtechnik

Vorteile Fingerbalkenmähwerke Nachteile

+ Insektenschonend + Scherenschnittprinzip, daher sauberer Schnitt + Kaum ausgefranste Stoppeln, rasches Nachwachsen + Hangtauglich + Geringes Gewicht + Relativ günstiger Preis – Verstopfungsanfällig – Flächenleistung Motormäher zwischen 30 und 50 a/h (1,6–1,9 m) – Hoher Verschleiss und daher hoher Wartungsaufwand

Vorteile Doppelmessermähwerke Nachteile

+ Insektenschonend + Scherenschnittprinzip + Rasches Nachwachsen + Tiefe Verstopfungsgefahr + Hangtauglich + Grosse Arbeitsbreiten und Flächenleistung möglich – Hohe Anschaffungskosten – Hoher bis sehr hoher Wartungsaufwand – Schleifbank oder -automat notwendig – 2. Messersatz erforderlich

Vorteile Rotationsmähwerk/Scheibenmähwerk Nachteile

+ Sehr hohe Mähleistung 200 bis 600 a/h + Nicht verstopfungsanfällig + Freischnittprinzip + Minimaler Unterhaltsaufwand + Ohne Aufbereiter tiefer bis mittlerer Anschaffungspreis – Nicht insektenschonend – Kann ausgefranste Stoppeln verursachen (Klingenwechsel!) – Hoher Leistungsbedarf – Ohne Aufbereiter mittlere Sogwirkung

Vorteile Rotationsmähwerk mit Aufbereiter Nachteile

+ Sehr hohe Mähleistung 200 a/h (bis 600) + Nicht verstopfungsanfällig + Freischnittprinzip + Tiefer Unterhaltsaufwand + Aufgelöste Bauart, bessere Gewichtsverteilung – Nicht insektenschonend – Je nach Arbeitsbreite sehr hoher Leistungsbedarf – Hohes Gewicht – Hohe Anschaffungskosten – Hohe Saugwirkung des Aufbereiters

Vorteile Horizontal-/Vertikalmulchgeräte Nachteile

+ Mittlere Arbeitsleistung + Gutes Arbeitsergebnis bezogen auf

Restpflanzen + Mulchmaterial wird ganzflächig verteilt + Kuhfladen und Mäusehaufen werden verteilt – Nicht insektenschonend – Kein Schnitt, Pflanzenmaterial wird abgeschlagen – Grosse Sogwirkung, Kriechtiere werden angesogen

Vorteile Freischneider/Motorsensen Nachteile

+ Einfache Handhabung an Steilflächen und

Böschungen + Individuell einsetzbar + Auch für leichte Verbuschung einsetzbar – Nicht insektenschonend – Freischnittprinzip, vergleichbar mit

Horizontalmulchgerät – Grosse Lärmemissionen (weniger mit

E-Modellen) – Kleine Flächenleistung

bedenkenlos betrachtet. Das mag für (weg)fliegende Insekten der Fall sein, trifft aber für kriechende Kleintiere nicht zu. Mit keinem Mähwerk wird normalerweise so tief gemäht wie mit Sense und Motorsense.

… Mulchgeräte erst recht nicht

Mulchgeräte sind ebenso hart im Nehmen wie im Geben. Was sich ihnen in den Weg stellt, wird abgeschlagen und zerkleinert. Das ist auch ein Grund, warum sie zum «Weideputzen», zur Pflege von Böschungen und Randstreifen so beliebt sind. Als Arbeitswerkzeuge werden bei den vertikal arbeitenden Geräten üblicherweise Hammerschlegel oder Y-Klingen eingesetzt. Beide erzeugen einen, wenn auch unterschiedlich grossen Sog. Damit «saugen» sie nicht nur Ernterückstände und Pflanzenteile vom Boden auf, auch Kleintiere und Insekten werden erfasst. Horizontal arbeitende Mulcher sind mit klingenbestückten Mähtellern oder Mähsicheln ausgerüstet. Der erzeugte Sog ist bei horizontal arbeitenden Mulchern etwas tiefer. Mulchgeräte jeder Bauart sind auf Biodiversitätsförderflächen verboten.

Mit Rotationsmähwerken und integriertem Aufbereiter können Bienenverluste minimiert werden, wenn morgens oder abends gemäht wird.

Information und Sensibilisierung

Um die berechtigten Forderungen für insektenschonendes Mähen umzusetzen, braucht es eine Sensibilisierung der betroffenen Kreise. Die Landwirtschaft kann sich den Vorwurf einer Mitschuld an der krassen Abnahme wirbelloser Tiere und Insekten nicht länger leisten. Es braucht daher die Akzeptanz einiger Fakten und Verhaltensregeln: • Meist mähen die Grünlandbetriebe einer Region ihr Grünland mehr oder weniger gleichzeitig. Innert kurzer Zeit verlieren Tiere und Insekten folglich die

Möglichkeit, auf andere Schläge auszuweichen. • Die erste Massnahme, um Bienenverluste zu minimieren, ist das Überwachen des «Blütenbesuchs» durch

Bienen und andere Insekten. Daraus ergibt sich ein tageszeitlich optimaler

Mähzeitpunkt. Mit Rotationsmähwerken inklusive Aufbereiter können Bienenverluste minimiert werden, wenn morgens oder abends gemäht wird.

Das heisst, zu einem Zeitpunkt, wenn

Bienen noch nicht oder nicht mehr aktiv sind.

Insektenschonendes Mähen ist möglich. Doppelmessermähbalken gibt es von allen Motormäher-Herstellern.

Schwadscheiben am Frontmähwerk verhindern ein Überfahren des Futters durch den Traktor. Doppelmessermähwerke für Zweiachsmäher sind modular ausbaubar bis zum dreiteiligen «Schmetterling».

Dieses klappbare Frontanbau-Doppelmessermähwerk hat eine Arbeitsbreite von 9 m.

• Zinken- und Walzenaufbereiter haben eindeutige Vorteile, was die Reduktion der Feldliegezeit von Grün-/Dürrfutter betrifft. Für Insekten ist der Aufbereiter nachteilig. Kommt er zum Einsatz, werden zwei- bis dreimal mehr Insekten verletzt und getötet. • Fluchtfähige Kleinsäuger und Amphibien werden bei der klassischen «Beetmahd» (von aussen nach innen) im letzten Streifen zusammengetrieben und können nicht mehr fliehen. Dies ist auch bei vielen mobilen Insekten der

Fall. Daher ist ein Befahrmuster zu wählen, welches Fluchtmöglichkeiten offen lässt. Oder man lässt am Schluss einen

Schutzstreifen stehen. • Zum Schutz von Rehkitzen wird viel unternommen, beispielsweise der Einsatz von

Drohnen mit Wärmebildkameras. Von

Igeln, Feldhasen und bodenbrütenden

Vögeln wird weniger gesprochen. Gerade bei Letzteren ist es wichtig, dass man die Brutzeit kennt, um mit dem Mähen abwarten zu können.

Doppelmesser-Mähwerke

Um es gleich vorwegzunehmen, Doppelmesser-Mähwerke sind eine Bauart der oszillierenden (hin- und herbewegenden) Mähwerke, aber keine neue Technik. Schon vor über 60 Jahren wurde darüber gesprochen, wenn auch aus anderen Gründen (Verstopfungsanfälligkeit von Fingerbalken). Durch die gegenläufigen Messer wird ein guter Massenausgleich erreicht. Damit können höhere Hubzahlen und damit höhere Geschwindigkeiten realisiert werden. Das Verstopfungsrisiko ist relativ klein, es liegt zwischen dem Fingerbalken und den rotierenden Mähwerken. Dennoch, den Durchbruch geschafft haben sie nicht. Hauptgrund war und ist noch heute die Angst vor dem grossen Wartungsaufwand. Was ihre ökologische Wirkung betrifft, ist erwiesen, dass die Anzahl verletzter oder getöteter Tiere wesentlich kleiner ist als beim Einsatz von rotierenden Mähwerken mit Aufbereiter. Stehen DoppelmesserMähwerke deshalb vor einer Renaissance? Das wird kaum flächendeckend der Fall sein. In Teilbereichen, beispielsweise im Berggebiet, auf Biodiversitätsförderflächen und auf Betrieben mit einem hohen ökologischen Anspruch wird dies aber der Fall sein. Allerdings, wenn Doppelmesser-Mähwerke nur auf Teilflächen eingesetzt werden, droht eine teure Doppelmechanisierung. Um dies auszuschliessen, bietet sich der überbetriebliche Einsatz, insbesondere über den Maschinenring, an.

Ebenfalls hohe Flächenleistung

Im Gegensatz zu «früher» sind bei den Doppelmesser-Anbaumähwerken für Traktoren und Zweiachsmäher heute ebenfalls Arbeitsbreiten bis 10 m erhältlich. Das erfordert natürlich eine optimale Bodenanpassung durch einen Pendel-Anbaubock. Für kleinere Arbeitsbreiten ist ein hydraulischer Seitenschub erhältlich. Auch gibt es optional eine Anfahrsicherung. Vergleichbar mit den Rotationsmähwerken weichen auch Doppelmesser-Anbaumähwerke beim Auffahren auf ein Hindernis nach hinten beziehungsweise nach oben aus. Der technische Bau-Aufwand ist also erheblich. Das wirkt sich auch auf das Gewicht aus, ein Front-Schmetterlingsmähwerk mit 9m Arbeitsbreite wiegt gegen 1000 kg oder rund 100 kg je Meter Arbeitsbreite. Also kein «Fliegengewicht» mehr, aber immer noch um einiges leichter als ein Rotationsmähwerk. Wie bei den rotierenden Mähwerken auch verteilt sich bei der aufgelösten Front-/ Doppelheck-Kombination das Gewicht besser auf den ganzen Traktor. Wirklich punkten können Doppelmesser-Mähwerke beim Leistungsbedarf. Laut BLT Wieselburg liegt der Leistungsbedarf heute bei rund 1,5 kW oder 2 PS pro Meter Arbeitsbreite. Ältere Quellen nennen einen Leistungsbedarf von

Ein grosses Handicap der hin- und herbewegenden Mähwerke ist der hohe Wartungsaufwand.

2,5 kW oder 3,4 PS/m. Selbst in Berg- und Hanglagen reicht daher für grosse Arbeitsbreiten (9 m) ein rund 100 PS starker Traktor. Der Antrieb erfolgt mechanisch (Zapfwelle) oder hydraulisch. Für den hydraulischen Antrieb gibt es die unabhängige, zapfwellenbetriebene Bordhydraulik.

Schleifen, schleifen, schleifen …

Moderne Doppelmessermähwerke sind modular aufgebaut, das heisst, neben einem Frontmähwerk sind Heck-/Seitenmähwerke, Front-/Heckkombinationen mit einer seitlichen Mäheinheit oder kompakte Schmetterlingsmähwerke (Front- und je eine Seitenmäheinheit links und rechts) möglich. Zur besseren Gewichtsverteilung gibt es Schmetterlingsmähwerke auch in aufgelöster Front-/Heckbauart.

Projekt in Österreich

In Österreich befasst sich das Forschungsprojekt «Insektenschonendes Mähen» mit Grundlagen zur Bewertung insektenschonender Mähtechniken im Grünland. Das österreichische Landwirtschaftsministerium unterstützt das Projekt mit 230000 Euro. Die fachliche Unterstützung bekommt das Forschungsprojekt von der HBLFA Francisco Josephinum und einigen Partnern wie Pöttinger oder der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Das Projekt hat eine Laufzeit von 2020 bis 2023. An der Tagung «Landtechnik im Alpenraum» vom 30. März 2022 präsentiert Johannes Hintringer vom Maschinenring Oberösterreich im Hinblick auf das insektenschonende Mähen einen ersten Vergleich verschiedener Mähwerkbauarten.

Ein grosses Handicap der oszillierenden Mähwerke ist der hohe Unterhaltsaufwand, das heisst Messerwechsel und Messerschleifen. Auf sandigen Böden sind die Messer höherem Verschleiss unterworfen und die Standzeiten werden stark reduziert. Für ein Mähwerk mit 9 m Arbeitsbreite muss mit bis zu 1,5 Stunden (3 m = 30 min) Wartungsaufwand täglich gerechnet werden. Es empfiehlt sich daher unbedingt ein zweiter (evtl. dritter) Messersatz. Für die bis 3 m langen Messer sind Schleifmaschinen mit einem Schleiftisch oder eigentliche Schleifautomaten auf dem Markt. Schleifmaschinen für das Schleifen von Messern bis 3,5 m kosten je nach Ausführung zwischen CHF 3000 und 8000 (Richtpreis). Weil die Schleiftechnik mitgerechnet werden muss, sind die Anschaffungskosten für eine Doppelmesser-Mäheinheit etwa in gleicher Höhe wie bei einer rotierenden Mäheinheit. Zusätzlich muss der Zeitaufwand für das Schleifen berücksichtigt werden.

Fazit

Insektenschonendes Mähen ist möglich. Dazu ist es notwendig, dass die Lebensgewohnheiten von Kleintieren und Insekten bekannt sind. Mit der richtigen Wahl des Mähzeitpunktes und unter Verwendung geeigneter Mähtechnik können Insekten und Kleintiere geschont werden. Es ist im Interesse aller involvierten Kreise, dass die Mehrkosten, verursacht durch schonende Mähtechnik, mit geeigneten Flächenbeiträgen abgegolten werden.

Schweizerischer Verband für Landtechnik

Association suisse pour l’équipement technique de l’agriculture

Geschätzte Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser

Leider dauerte die Covid-Krise auch im Jahr 2021 weiter an. Es zeigen sich aber Silberstreifen am Horizont, dass diese Pandemie nun bald vorbei sein könnte. Es wäre nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft, vor allem für unsere Jugend, dringend notwendig. Schon zum zweiten Mal in Folge musste der SVLT die geplante Delegiertenversammlung in Einsiedeln absagen. Etwas «Normalität» brachte aber die erstmals in Villigen AG durchgeführte Kaderkonferenz zurück. Die Vertretungen der Sektionen konnten sich nach langer Zeit wieder einmal «in die Augen schauen». Das Kurswesen konnte glücklicherweise wie geplant durchgeführt werden. Ich danke allen Mitarbeitenden für die vorbildliche Umsetzung aller Auflagen im Jahr 2021 und auch dafür, dass im Verlaufe dieses nicht einfachen Jahres trotzdem die gesteckten Ziele in den Verbandsaktivitäten erreicht werden konnten.

Erfolgreiche Bekämpfung der Agrarinitiativen

Dank einer einmalig hohen Stimmbeteiligung in den ländlichen Gebieten und einer sehr guten Kampagne konnten die für die Landwirtschaft gefährlichen Initiativen (Trinkwasser- und Pestizidinitiative) zum Fall gebracht werden. Der SVLT leistete dazu einen wichtigen finanziellen und auch materiellen Beitrag. Die Schweizer Bevölkerung hat der Landwirtschaft ihr Vertrauen ausgesprochen. Das freut mich sehr. Doch die Abstimmungsanalyse zeigt, dass wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen dürfen. Das Volk sagte zwar mehrheitlich nein, erwartet aber von der Landwirtschaft, dass gewisse Umweltziele auf freiwilligem Weg erreicht werden. Zudem steht bereits die Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative im Herbst 2022 an, die ebenfalls gegen die produzierende Landwirtschaft zielt. Deshalb hat sich der Vorstand entschieden, für künftige Abstimmungen einen Fonds zu äufnen. Die Delegierten werden an der DV 2022 darüber abstimmen.

Retourkutsche des Nationalrats beim «Schleppschlauch-Obligatorium»

Nachdem sich der Ständerat 2020 noch erfolgreich gegen das sogenannte «Schleppschlauch-Obligatorium» gewehrt hatte, versenkte der Nationalrat gegen den Willen der eigenen Kommission im Juni 2021 diesen Vorstoss und machte somit den Weg für die Einführung des Obligatoriums frei. Ich kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen und ihn nur als Retourkutsche der Verlierer der Agrarinitiative betrachten. Zum Glück konnte der SVLT in Zusammenarbeit mit dem SBV und den Kantonen die Einführung in zähen Verhandlungen am runden Tisch mit dem BLW und dem BAFU auf den 1.1.24 verschieben. Es sind aber noch verschiedene Fragen zu klären. Der SVLT wurde mit verschiedenen Anfragen konfrontiert, wie es denn um die Anerkennung neuer Ausbringtechniken stehe. Damit die Landwirte keine Fehlinvestitionen tätigen, sollte diese Frage dringend geklärt werden. In der Schweiz verfügt derzeit niemand über ein Mandat, neue Gülleausbringtechniken hinsichtlich der Einhaltung der Luftreinhalteverordnung zu beurteilen. Der SVLT wurde in dieser Sache nun bei den Bundesbehörden vorstellig.

Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse

Mit grünem Nummernschild werden nur landwirtschaftliche Fahrten ausgeführt. Fahrzeuge für gewerbliche Fahrten werden korrekt eingelöst.

Fairkehr

«AP 22+» sistiert – wie weiter?

Der Entwurf der «AP 22+» ist für die produzierende Landwirtschaft inakzeptabel, weil er zur Folge hat, dass einmal mehr die inländische Produktion ins Ausland verlagert würde, was somit den Produktionsstandort und die Ernährungssicherheit der Schweiz schwächen würde. Noch in diesem Jahr will der Bundesrat einen Bericht vorlegen, der nicht nur die Agrarpolitik, sondern die ganze Ernährungskette beleuchten soll. Man darf auf die Vorschläge des Bundesrates gespannt sein. Im Zuge der Diskussion über die «AP 22+» und die Agrarinitiativen wurde im Parlament leider eine Initiative verabschiedet, die ursprünglich nur einen Absenkpfad für Pflanzenschutzmittel vorsah. Im Verlaufe der Beratungen wurde diese parlamentarische Initiative aber mehr und mehr zu einer Vorlage umgewandelt, die viele Punkte der «AP 22+» umsetzen will, die sich für eine produzierende Landwirtschaft höchst negativ auswirken. Eingebaut wurden Absenkpfade und gar Verbote für gewisse Pflanzenschutzmittel, Absenkpfade für Nährstoffe und eine Aufzeichnungspflicht für Kraftfutter. Was das genau bedeutet, hat man nun dem Verordnungspaket des Bundesrates zu diesem Vorhaben entnehmen können. Entsprechend negativ haben sich der SVLT und viele andere Branchenorganisationen dazu geäussert. Ich konnte zusammen mit Parlamentskollegen im persönlichen Gespräch mit dem Bundesrat unseren Unmut zu den Verordnungen kundtun sowie unsere Anliegen mündlich und schriftlich einbringen. Gespannt erwarte ich die definitive Version des Bundesrates.

Zum Schluss

Der SVLT fördert weiterhin mit dem Angebot an Kursen, Weiterbildungen und Beratungen den effizienten und sicheren Einsatz von Maschinen auf den Betrieben, auch mit dem Ziel, die hohen Maschinenkosten zu senken und das Unfallrisiko zu minimieren. Ich bin dankbar, dass die 23 Sektionen und Fachverbände des SVLT aktiv sind. Sie leisten eine gute Arbeit. Zudem darf ich auf einen kompetenten sowie motivierten Vorstand und Mitarbeiterstab zählen. Das Ziel können wir nur gemeinsam erreichen. Ich danke den Sektionen, dem Vorstand, der Direktion, allen Mitarbeitenden sowie allen Partnern herzlich für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ich freue mich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit für eine prosperierende Landwirtschaft und Landtechnik.

Ständerat Werner Salzmann, Präsident SVLT

SVLT-Vorstand

SR Werner Salzmann

Präsident Mülchi BE

Bernard Nicod

Vizepräsident Granges-Marnand VD

Pascal Furer

Staufen AG

Ueli Günthardt

Präsident Fachkommission Dienstleistungen Landquart GR

Olivier Kolly

Albeuve FR

Stephan Plattner

Präsident Finanzkommission Bretzwil BL

Markus Schneider

Thunstetten BE

Laurent Vernez

Präsident Fachkommission Information Rovray VD

Urs Wegmann

Präsident Fachkommission Weiterbildung Hünikon ZH

Interessenvertretung

Der SVLT vertritt seine Mitglieder auf nationaler und internationaler Ebene mit dem Ziel, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um betriebliche Entwicklungen ökonomisch und nachhaltig zu fördern. Schwerpunkte bilden dabei der Strassenverkehr, der überbetriebliche Maschineneinsatz und die Unfallverhütung. Weiter ist der SVLT in einem umfangreichen Beziehungsnetzwerk aktiv, um die Anliegen und Interessen der Mitglieder gezielt zu vertreten. Die Interessenvertretung wird von den Vorstandsmitgliedern, den Fachkommissionen und dem Zentralsekretariat in den verschiedenen Organisationen, Verbänden und Arbeitsgruppen wahrgenommen.

Agrarpolitik

Vorstand und Direktion befassten sich 2021 mit diversen aktuellen Themen der Agrarpolitik, selbst wenn diese nicht primär auf die Landtechnik fokussiert waren. Es ist und bleibt jedoch immer ein Anliegen, in diese Themen auch die Landtechnik einzubringen, weil diese doch für viele Fragen Teil einer Lösung sein kann. So wurde vom Verbandspräsidenten im Dezember eine Motion im Ständerat eingebracht, mit welcher der Bundesrat aufgefordert wird, umweltschonende Landtechnik mit A-Fonds-Perdu-Beiträgen und Investitionskrediten zu unterstützen. Ein grosses finanzielles Engagement leistete der SVLT für die Kampagne gegen die beiden Agrarinitiativen, über die im Juni abgestimmt wurde. In die Kampagne zur Bekämpfung der Massentierhaltungsinitiative wird sich der Verband ebenfalls einbringen. Weiter hat der SVLT an verschiedenen Vernehmlassungsverfahren auf nationaler Ebene teilgenommen. Den Gesetzesentwurf zur Einführung von Mobility-Pricing-Projekten lehnte der Vorstand ab. Kritisch äusserte sich der Vorstand im Rahmen verschiedener Vernehmlassungen auch zur weiteren Einschränkung in der professionellen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Bei der Vernehmlassung zur Änderung der Chauffeurzulassungsverordnung wurde auf die speziellen Gegebenheiten im landwirtschaftlichen Strassenverkehr hingewiesen.

Kampagne «Fairkehr»

Zusammen mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und Lohnunternehmer Schweiz lancierte der SVLT 2021 eine Kampagne zum Thema «Sicherheit und Rücksicht auf der Strasse». Die Kampagne wurde durch das Wortspiel «Fairkehr» wirksam unterstützt. Ziel dieser Kampagne war und ist es weiterhin, das Image der Landwirtschaft durch ein korrektes Verhalten im Strassenverkehr positiv zu beeinflussen. Zudem zielt man darauf ab, die berechtigten Privilegien des landwirtschaftlichen Strassenverkehrs zu bewahren und nicht unnötig aufs Spiel zu setzen. Zehn verschiedene Sujets zu ebenso vielen Themen, alle illustriert mit gefälligen Cartoons, sollen die Fahrerinnen und Fahrer von Landmaschinen sensibilisieren und stets auf das rücksichtsvolle und sichere Verhalten im Strassenverkehr aufmerksam machen.

Der SVLT ist direkt vertreten bei:

SBV: Schweizerischer Bauernverband (Landwirtschaftskammer, Grosser Vorstand, Arbeitsgruppe Unfallverhütung) BUL: Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (beratende technische Kommission, BTK) SSM: Schweizerische Studiengesellschaft für Motorenbetriebsstoffe (Vorstand) Strasse Schweiz: Verband des Strassenverkehrs FRS (Vorstand)

Der SVLT ist Teil eines breit gefächerten Netzwerks von Organisationen, die sich mit Strassenverkehr und Landwirtschaft befassen: Agrartechnik-Forum Schweiz

Agridea: Fachbereich Bauen und Landtechnik

Agroscope

AM Suisse: Fachverband Agrotec Suisse

Arbeitsgruppe landwirtschaftlicher Strassenverkehr

ASTRA: Bundesamt für Strassen

Landwirtschaftliche Bildungszentren der Kantone

LID: Landwirtschaftlicher Informationsdienst SAB: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete HAFL: Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften SIK: Schweizerische Interessengemeinschaft der Fabrikanten und Händler von Kommunalmaschinen SLV: Schweizerischer Landmaschinenverband SVS/ASE: Schweizerische Vereinigung für Silowirtschaft VSR: Verkehrssicherheitsrat

Information

Mit den beiden Fachzeitschriften «Schweizer Landtechnik» in deutscher und «Technique Agricole» in französischer Sprache informierte der SVLT seine knapp 20 000 Mitglieder und freien Abonnenten auch 2021 mit elf Ausgaben über aktuelle Geschehnisse rund um die Agrartechnik. Diese Zeitschriften vermitteln gründliche und praxisnahe Informationen wie aktuelle Meldungen über die nationale und internationale Landtechnik-Branche, fundierte Testberichte über Maschinen, Tipps zum praktischen Maschineneinsatz, Hilfeleistungen bei Investitionsentscheiden und weiteres mehr. Das Redaktionsteam steht dabei in engem Kontakt zu Fachleuten aus der Forschung, Beratung und Industrie, die ihrerseits regelmässig

über die Resultate ihrer neusten Erkenntnisse berichten. Die Zeitschriften wurden auch im vergangenen Jahr von AVD in Goldach gelayoutet und gedruckt. Der gesamte Umfang lag mit je 848 Seiten in beiden Sprachausgaben über jenen der Vorjahre, obschon wegen Absage der Messe «Agritechnica» auf die Produktion eines dafür geplanten Sonderhefts verzichtet werden musste. Das externe Inserate-Aufkommen legte wieder leicht zu. So wurden für die deutschsprachige Ausgabe 110 und für die französischsprachige Ausgabe 99 volle Inserate-Seiten von insgesamt 95 verschiedenen Inserenten belegt. Ein Zuwachs konnte auch bei den Beilagen verzeichnet werden (Total 9 Beilagen). Da die «Agrama» auch 2021 nicht stattfinden konnte, wurde auf die Durchführung des «Swiss Innovation Award» verzichtet. Dieser Wettbewerb soll parallel zu dieser schweizerischen landtechnischen Ausstellung in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden.

Änderungen im Redaktionsteam

Im Redaktionsteam gab es im Berichtsjahr zwei Veränderungen. Seit Mitte Jahr verstärkt Matthieu Schubnel, vormals als Chefredaktor der französischen Zeitschrift «Terre-net – Le Magazine» tätig, das Redaktionsteam. Er wird insbesondere die landtechnischen Aktivitäten in der Westschweiz und jene der Westschweizer Sektionen des SVLT vermehrt in die Publikationen einbringen. Ende Jahr schied Ruedi Burkhalter aus der Redaktion der «Schweizer Landtechnik» aus. Während die Zahl Abonnenten der Printmagazine (SVLT-Mitglieder und freie Abonnenten) aus strukturellen Gründen abnimmt, konnte man hinsichtlich Reichweiten bei elektronischen Medien (Homepage, Facebook, Youtube) weiter zulegen. Im vergangenen Jahr wurde die Homepage agrartechnik. ch erstmals auch für sogenannte Bannerwerbung vermarktet.

Fachkommission «Information»

In der Fachkommission «Information» – sie begleitet die Redaktion vor allem in strategischer Hinsicht – wurde der bereits 2020 beschlossene Wechsel im Präsidium pandemiebedingt erst im vergangenen Jahr vollzogen. So übernahm SVLT-Vorstandmitglied Laurent Vernez von Oliver Kolly diese Funktion. In der Berichtsperiode reichte weiter Alexandre Peiry seinen Rücktritt ein, konnte aber umgehend durch Steve Cotting, Landwirt, Lohnunternehmer und Geschäftsführer eines regionalen Maschinenrings aus Ependes FR, ersetzt werden. Neben den genannten Personen sind weiter Sylvain Boéchat (Landwirtschaftsamt Kanton Waadt), Thomas Jucker (praktizierender Landwirt) sowie Roman Engeler, Heinz Röthlisberger und neu Matthieu Schubnel vom Redaktionsteam Mitglied dieser Fachkommission. Aktiv begleitet hat die Fachkommission die Kampagne «Fairkehr» zum Thema «Sicherheit und Rücksicht im Strassenverkehr». Darüber hinaus hat man sich mit gewissen Neuerungen im Heft beschäftigt, die ab 2022 dann umgesetzt wurden – beispielsweise die Einführung der Klebebindung anstelle jener mit Drahtklammern.

Produzierte Seiten im Dreijahresvergleich Schweizer Landtechnik

Technique agricole 2019 2020 2021

Redaktionell

698 668 738

Inserate 114 100 110

Anzahl Seiten 812 768 848

Weiterbildung

Der SVLT bietet praxisorientierte Weiterbildung für Personen an, die Maschinen und Geräte in der Landwirtschaft und in landwirtschaftsnahen Bereichen einsetzen und bedienen. 2020 führte der SVLT in eigener Regie oder in Zusammenarbeit mit Dritten zahlreiche Kurse durch.

Kurse

Mit 255 durchgeführten «G40»-Kursen und total 1212 Kursabsolvierenden erreichte man wieder das Niveau, wie es letztmals 2015, also vor des Markteintritts eines grösseren Mitbewerbers, der Fall war. Trotz gewissen Einschränkungen wegen Corona konnten während der ganzen Saison die anvisierten Kurse durchgeführt werden. Stefan Honegger trat als Chef-Instruktor für die «G40»-Kurse zurück, blieb aber als Instruktor dem SVLT weiterhin treu. Er konnte in seiner Funktion durch David Bürge ersetzt werden. Mit zwei durchgeführten Kursen «Lenksystem selber bauen» – und 13 Teilnehmenden – hat der SVLT ein neues Weiterbildungssegment geschaffen. An diesen Kursen bauten sich die Teilnehmenden unter kundiger Anleitung selbst ein GPS-basiertes, funktionsfähiges Lenksystem für ihren Traktor. Nachdem der externe Instruktor der Schweisskurse Ende 2020 in den Ruhestand ging, konnte mit AM Suisse und dem Ausbildungszentrum in Aarberg eine neue Partnerschaft vereinbart werden. Solange die Räumlichkeiten in Riniken für diese Kurse zur Verfügung stehen, werden sie auch weiter dafür genutzt. Ende 2021 konnte unter neuer Leitung ein Kurs durchgeführt werden. Bei allen angebotenen Kursen kommen die Mitglieder des SVLT jeweils in den Genuss von vergünstigten Kursgebühren.

Fachkommission «Weiterbildung»

Hansjörg Furter, Raphael Sommer, Christian Giger, Beat Steiner, Stefan Gfeller und Samuel Reinhard bilden zusammen mit Aldo Rui und Roman Engeler unter der Leitung des Kommissionspräsidenten und SVLT-Vorstandsmitglieds Urs Wegmann die Fachkommission «Weiterbildung», die durch diese Zusammensetzung eine ausgewogene Besetzung durch Praktiker und Fachleute sicherstellt. Die Kommission traf sich an zwei Sitzungen. Das Thema «Staplerprüfung» wurde dabei vorrangig behandelt. Abklärungen haben ergeben, dass rein versicherungstechnisch keine gesetzliche Pflicht für Kurse nach den EKAS-Richtlinien besteht. Der SVLT verfolgt dieses Thema weiter und wird sich insbesondere für praxistaugliche, aber auch bezahlbare Lösungen einsetzen.

Kursteilnehmende im Dreijahresvergleich

2019 2020 2021

Fahrkurs G40 708 1117 1212

GPS-Lenksysteme Schweisskurse 13 15 15 3

Alternative Energien könnten eine Chance für die Landwirtschaftsbetriebe sein, weshalb die Kommission die politischen Vorgänge zu diesem Thema aufmerksam verfolgt. Momentan wird kein akuter Handlungsbedarf geortet, da noch einige politische Entscheide abzuwarten sind. Sobald sich die Rahmenbedingungen verändern, wird das Thema wieder aufgegriffen. Grosses Interesse haben die ersten Kurse für den Eigenbau eines GPS-gesteuerten Lenksystems ausgelöst, aktuell gibt es sogar eine Warteliste. Weitere Kurse sind in Planung, auch solche in französischer Sprache. Die Spritzentester wurden 2021 nach den neuen Vorgaben ausgebildet. Es zeichnet sich ab, dass künftig Fachbewilligungen und Weiterbildungen für die Anwender in diesem Bereich vorgeschrieben werden könnten. Der SVLT beobachtet diese Entwicklung aufmerksam, vor allem aber kritisch, weil grundsätzlich keine zusätzlichen Beschränkungen für die Mitglieder gewünscht werden. Falls sich solche Forderungen aber durchsetzen, ist der SVLT bestrebt, den Lead zu übernehmen und die bestmöglichen Lösungen für seine Mitglieder zu entwickeln.

Dienstleistungen

Der SVLT unterstützt die Sektionen bei den verschiedensten Aktivitäten. Der Verband nimmt dabei namentlich eine koordinierende Funktion ein und berät seine Mitglieder sowie Interessenten in fachtechnischer Hinsicht. Der SVLT bietet den Sektionen administrative Unterstützung bei der Mitgliederverwaltung an. Diese Dienstleistung beinhaltet je nach Auftrag das Mutationswesen, die Verrechnung und das Inkasso der Mitgliederbeiträge und wird von einem grossen Teil der Sektionen in Anspruch genommen.

Technische Beratung

Bei der technischen Beratung stehen rechtliche Hilfestellungen rund um den landwirtschaftlichen Strassenverkehr, juristische Vorabklärungen bei Verzeigungen oder Unfällen sowie Fragen im Zusammenhang mit Investitionen in neue Landtechnik im Fokus. Im Vorfeld der mit der neuen Luftreinhalteverordnung per 1. Januar 2022 einst geplanten Einführung eines «Schleppschlauch-Obligatoriums» ergaben sich viele Anfragen. Insbesondere auch deshalb, weil sich in den Kantonen eine unterschiedliche Umsetzung abzeichnete. Dank der erreichten Verschiebung auf den 1. Januar 2024 bleibt mehr Zeit, einerseits die Vorabklärungen für die allenfalls notwendigen Investitionen gründlicher abzuklären und anderseits auch auf eine gewisse Harmonisierung der Umsetzung in den Kantonen hinzuwirken. Neben verschiedenen Einzelfragen wurde die technische Beratung des SVLT in der Berichtsperiode gehäuft mit Fragestellungen rund um die korrekte Immatrikulation von Fahrzeugen – seien es landwirtschaftlich oder gewerblich genutzte – konfrontiert. Der Informationsbedarf bezüglich rechtlicher, aber auch versicherungstechnischer Aspekte zu diesem Thema hat deutlich zugenommen.

Feldspritzentests

Der SVLT ist vom Bundesamt für Landwirtschaft beauftragt, die periodische Prüfung der Pflanzenschutzgeräte zu organisieren und zu koordinieren. Der Leistungsauftrag beinhaltet die Führung der offiziellen Liste der anerkannten Prüfstellen, die Bereitstellung des erforderlichen Materials und die Durchführung von Weiterbildungskursen. Die Prüfung der Feldspritzen sowie Obst- und Weinbau-Sprühgeräte erfolgt durch private Prüfstellen, landwirtschaftliche Schulen und SVLT-Sektionen. Im Jahr 2021 sind rund 2400 Feldspritzen und 970 Sprühgeräte durch die 64 Prüfstellen geprüft worden.

Abschluss Beratungsprojekt

Das Beratungsprojekt «Pflanzenschutzmitteleinträge aus Punktquellen minimieren» konnte im Berichtjahr abgeschlossen werden. In diesem vier Jahre dauernden Projekt, das massgeblich vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert wurde, bestand das Oberziel darin, die Spritzenführer derart zu sensibilisieren, dass Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässer reduziert werden und negative Schlagzeilen aufgrund Gewässerbelastungen der Vergangenheit angehören, die Landwirte aber dennoch alle notwendigen Pflanzenschutzmassnahmen treffen können. Im Rahmen dieses Projekts wurde auch die Weiterbildung und Kontrolle der Prüfstellen für Spritzgeräte auf eine neue Basis gestellt. Im Schlussbericht konnte festgehalten werden, dass die definierten Ziele erreicht und die entsprechenden Massnahmen in die Praxis umgesetzt werden konnten.

Ausstellungen

Der SVLT konnte 2021 an keiner Ausstellung teilnehmen, da alle geplanten Messeauftritte wegen Absage der Veranstaltungen nicht stattgefunden haben. Geplant gewesen wären für 2021 Teilnahmen an der «Tier&Technik» in St. Gallen und an der «Agrama» in Bern.

Fachkommission «Dienstleistungen»

In der von SVLT-Vorstandmitglied Ueli Günthardt präsidierten Fachkommission sind derzeit Heinz Gautschi, Samuel Flury, Roman Engeler und Aldo Rui. Die Fachkommission tagte jedoch in der Berichtsperiode nicht.

Fachreisen

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden im Berichtsjahr keine Fachreisen durchgeführt und auch keine neuen Destinationen in die Planung aufgenommen, zumal mit den Des-

tinationen China und Rumänien zwei Reisen quasi griffbereit zur Ausschreibung in der Schublade lagern.

Finanzen und Infrastruktur

Verbandsgebäude

Die Gemeinde Riniken AG (Standortgemeinde des SVLT-Zentralsekretariats) hat das Projekt, das derzeit unternutzte Erdgeschoss des SVLT-Verbandsgebäudes an der Ausserdorfstrasse 31 im Stockwerk-Eigentum zu erwerben, gestoppt. Geplant war, dass in einem Teil der Gemeindewerkhof eingerichtet und im anderen Teil die Fläche für den Dorfladen zur Verfügung gestellt wird. Mit der Nachbarschaft konnte keine Einigung über eine im Grundbuch eingetragene Dienstbarkeit betreffend Überfahrrecht zur Parkplatzbenutzung erzielt werden. Aktuell steht der SVLT in Verhandlungen mit einem Detailhändler, der das Erdgeschoss für den Betrieb eines Dorfl adens mieten möchte.

Rechnungsabschluss

Das gute Rechnungsergebnis ermöglicht es, die betriebsnotwendigen Abschreibungen und einige Rückstellungen vorzunehmen. Zudem wurde den Sektionen zulasten der Rechnung 2021 eine Rückvergütung je Sektionsmitglied vergütet.

Bilanz

01.01.2021 31.12.2021 Umlaufvermögen 1 292 696.42 1 364 960.97 Anlagevermögen 588 102.00 578 002.00

Total Aktiven 1 880 798.42 1 942 962.97

Fremdkapital 903 707.30 917 715.52 Eigenkapital: Kapitalkonto 809 882.01 977 091.12 Gewinn 167 209.11 48 156.33

Total Passiven 1 880 798.42 1 942 962.97

Erfolgsrechnung

Ist 2020 Ist 2021

Ertrag 2 564 267.04 2 609 414.09

Mitgliederbeiträge 1 191 306.56 1 146 986.00 Sonstiger Ertrag 1 372 960.48 1 462 428.09

Aufwand 2 397 057.93 2 561 257.76

Personalaufwand 1 392 047.99 1 471 895.70 Übriger Aufwand 1 005 009.94 1 089 362.06

Gewinn 167 209.11 48 156.33

Der Vorstand hat die Jahresrechnung 2021 an seiner Sitzung vom 19. Januar 2022 diskutiert und verabschiedet. Die Revisionsstelle prüfte diese Rechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung) für das am 31. Dezember 2021 abgeschlossene Geschäftsjahr, verfasste am 21. Februar 2022 einen entsprechenden Bericht und stellte diesen den Verbandsorganen zu. Dr. Roman Engeler, Direktor SVLT

Verbandsstrukturen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SVLT

Delegiertenversammlung

22 Sektionen, 1 Fachverband

Revisionsstelle

Geschäftsprüfungskommission

Vorstand

Finanzkommission

Fachkommissionen

Dienstleistungen

Information

Weiterbildung

Direktion

Dienstleistungen

Information

Weiterbildung

Interessenvertretung

■ Roman Engeler: Direktor, Chefredaktor,

Verlagsleiter, Weiterbildung, Dienstleistungen ■ Aldo Rui: Vizedirektor, Weiterbildung,

Dienstleistungen (technische Beratung) ■ David Bürge: Chef-Instruktor «G40» ■ David Goy: Chef-Instruktor «G40» Westschweiz ■ Ruedi Hunger: Redaktor ■ Philippe Martin: Antenne Romande ■ Alex Reimann: Anzeigen-Verkauf ■ Michèle Rossi: Sekretariat, Buchhaltung,

Mitgliederverwaltung ■ Heinz Röthlisberger: Redaktor ■ Matthieu Schubnel: Redaktor ■ Catherine Schweizer: Redaktorin (verantwortlich für «Technique Agricole») ■ Dominik Senn: Redaktor ■ Nadja Vogelsang: Direktions-,

Redaktions- und Verlagsassistenz ■ Bernadette Wipfli: Sekretariat,

Kursadministration

VLT-SG VLT-SG VLT-SG Die Mitglieder sind dem SVLT über ihre Sektionen und Fachverbände angeschlossen. Diese befinden selbstständig über ihre innere Organisation, das Tätigkeitsprogramm und die Finanzen. P: G: VLT-SG VLT-SG

VLT-SG

www.avlt.ch Furer Pascal, 5603 Staufen 062 891 21 12 Voegeli Thomas, 5103 Wildegg 062 893 20 41

P:

G:

P:

G:

P:

G:

Zimmermann Urs, 4104 Oberwil 041 401 26 23, 079 348 73 05 Itin Marcel, 4466 Ormalingen VLT-SG 076 416 27 13 VLT-SG www.bvlt.ch VLT-SG Brenzikofer Klaus, 3646 Einigen VLT-SG 033 654 40 37, 079 336 14 84 VLT-SG Gerber Peter, 3054 Schüpfen VLT-SG 031 879 17 45, 079 411 02 33 VLT-SG Kolly Olivier, 1669 Albeuve VLT-SG 026 928 10 62, 079 287 00 41 VLT-SG Reinhard Samuel, 1725 Posieux 026 305 58 49, 079 670 35 31

P:

G:

Maxime Dethurens, 1787 Laconnex 078 758 76 17 Steve Röthlisberger, 1283 Dardagny 079 434 92 31

P:

G:

www.svlt-gr.ch Markus Tanner, 7304 Maienfeld 081 302 25 11, 078 677 08 36 Tscharner Gian Risch, 7492 Alvaneu-Dorf 081 404 10 84, 076 588 74 92

P:

G:

Heusler Christian, 2933 Lugnez 032 423 66 11, 079 774 92 43 Chevillat Philippe, 2853 Courfaivre 032 420 74 73, 079 419 47 14

P:

G:

www.lvlt.ch Moser Anton, 6170 Schüpfheim 041 485 88 23 Erni Josef, 6276 Hohenrain 041 467 39 02

P:

G:

Seiler Werner, 2318 Brot-Plamboz 032 937 10 63, 079 502 56 72 Tschanz Bernard, 2042 Valangin 032 857 21 70, 079 564 12 00

VLT-SG

VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG VLT-SG

P:

G:

Achermann Ruedi, 6374 Buochs 041 620 11 22, 079 643 75 20 Bircher Dominik, 6363 Obbürgen 079 424 12 70

P:

G:

Frunz Josef, 6056 Kägiswil 041 660 40 16, 079 202 83 75 Wagner Thomas, 6064 Kerns 079 730 44 87

P:

G:

www.vlt-sg.ch Giger Christian, 9475 Sevelen 079 611 11 12 Müller Eliane, 9478 Azmoos 081 783 11 84, Fax 081 783 11 85

VLT-SG

VLT-SG Legende: P: Präsident, G: Geschäftsführer

P:

G:

www.vlt-sh.ch Müller Martin, 8213 Neunkirch 079 656 74 58 Hug Adrian, 8263 Buch 079 395 41 17

P:

G:

Müller Paul, 4913 Bannwil 079 340 29 70 Ochsenbein Beat, 4554 Etziken 032 614 44 57, 076 302 77 42

P:

G:

Brun Armin, 6493 Küssnacht am Rigi 041 850 41 90, 079 211 15 64 Kälin Florian, 8840 Trachslau 055 412 68 63, 079 689 81 87

P:

G:

www.vtgl.ch, www.tvlt.ch Kuhn Rolf, 8553 Mettendorf 052 770 14 13, 079 226 80 41 Koller Markus, 9542 Münchwilen 071 966 22 43, 079 643 90 71

P:

G:

Antonioli Stefano, 6721 Ludiano 079 653 34 76 Carolina Pedretti, Unione Contadini Ticinesi, 6592 San Antonino 091 851 90 90, Fax 091 851 90 98

P:

G:

www.asetavaud.ch Mayor Jean-Luc, 1860 Aigle 024 466 33 91, 079 212 31 71 Bugnon Virginie, 1162 St-Prex 021 806 42 81, Fax 021 806 42 81

P:

G:

www.aseta-vs.ch Samuel Luisier, 1926 Fully 079 844 18 25 Jacquemoud David, 1902 Evionnaz 079 732 56 26

P:

G:

Freimann Philipp, 6300 Zug 041 740 64 46, 079 467 16 35 Betschart Beat, 6313 Menzingen 041 755 11 10, 079 771 65 90

P:

G:

www.svlt-zh.ch Wegmann Urs, 8412 Hünikon 052 315 43 37, 078 748 26 60 Berger Stephan, 8315 Lindau 058 105 99 52, 076 521 95 28

P:

G:

Schurti Leopold, 9495 Triesen 079 696 16 89 Becker Fabian, 9490 Vaduz 079 399 09 02

P:

G:

Fachverband Lohnunternehmer Schweiz Christian Kuhn, 8052 Zürich, 079 605 31 35 Karin Essig, 5223 Riniken 056 450 99 90

G:

Geschäftsstelle Lohnunternehmer Schweiz, 056 450 99 90

This article is from: