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Neuheiten von Fendt

Die Traktoren «500 Vario», «900 Vario» und «1000 Vario» können mit dem Bedienportal «FendtOne» ausgestattet werden. Bilder: Fendt

Fendt will global wachsen

Der neue Agco-Chef Eric Hansotia will die Marke «Fendt» globaler machen – unter anderem mit dem weiteren Ausbau der Produktpalette und einem forcierten Engagement in der Präzisionslandwirtschaft. Weiter soll die magische Marke von jährlich 20 000 gebauten Fendt-Traktoren heuer übertroffen werden.

Matthieu Schubnel

Im Rahmen der Jahres-Medienkonferenz in Marktoberdorf (D) unterstrich die Fendt-Führung mit dem neuen AgcoChef Eric Hansotia an der Spitze den festen Willen, die Marke «Fendt» globaler und noch vielseitiger zu machen. Neben dem kontinuierlichen Ausbau der Produktpalette soll in den nächsten Jahren ein besonderer Fokus auf Fragen der Digitalisierung gerichtet werden und dazu sollen auch entsprechende Produkte und das entsprechende Dienstleistungsangebot auf den Markt kommen. Nicht weniger als 93 Mio. Euro habe man allein im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet investiert.

Vernetzte Traktoren

In den letzten zwei Jahren hat Fendt seine Traktoren der Baureihen «200 Vario», «300 Vario» und «700 Vario» mit dem digitalen Bedienkonzept «FendtOne» ausgestattet. Nun bieten die Allgäuer dieses Konzept, das via Schnittstelle eine nahezu 1:1-Bedienung der Maschinen auch über einen Home-PC oder ein Tablet ermöglicht, auch für die Baureihen «500 Vario», «900 Vario» und «1000 Vario» an. (Noch) keine Informationen gab es zu den (eigentlich erwarteten) neuen FendtTraktoren der Baureihe «800 Vario». Darauf wird man sich wohl noch bis zur Agritechnica im kommenden Februar gedulden müssen.

Selbstreinigung beim Luftfilter

Optimierungen präsentierte Fendt hingegen bei den Traktoren der Serien «900 Vario» und «1000 Vario». Diese Traktoren der stärksten Leistungsklassen bei Fendt sind häufig bei staubigen Verhältnissen im Einsatz. Deshalb bietet Fendt bei diesen Maschinen einen selbstreinigenden Luftfilter an. Das Filtersystem kombiniert eine kontinuierliche Staubabsaugung mit einer aktiven Reinigung des Filters in einem 30-Sekunden-Reinigungszyklus. Das Ausblasen erfolgt während der Fahrt, so dass Standzeiten für die manuelle Filterreinigung entfallen. Während des Reinigungszyklus wird der Filter zweimal ausgeblasen, jeweils mit zehn Sekunden Vor- und

Um den Kraftbedarf zu reduzieren und den Boden zu schonen, wurde laut Fendt die neue Generation der Mähwerke «Slicer F» und Doppelheck-Mähwerk «Slicer 860/960» rund 60 beziehungsweise 360 kg leichter. Die beiden Ladewagen der neuen Baureihe «Tigo VR» vereinen das bewährte Ladeaggregat des «Tigo PR» und den Aufbau des «Tigo XR».

Nachlauf. Der Staubfilter verfügt über einen eigenen Drucklufttank mit 12 bar. Weiter hat Fendt mit Trelleborg einen Pflegereifen mit Durchmesser von 2,35 m speziell für den Einsatz in Reihenkulturen in der Dimension «480/95R54» entwickelt, der ab Werk als Zwillingsbereifung mit integrierter Reifendruckregelanlage «VarioGrip» kombiniert werden kann.

Leichtere Mähwerke

Bei den Neuerungen in der Futtererntetechnik stechen die leichteren Scheibenmähwerke des Typs «Slicer» hervor. Das Frontmähwerk «Slicer 310 F» ist in den Varianten ohne Aufbereiter oder mit verstellbarem Zinken- (KC) oder Walzenaufbereiter (RC) erhältlich. Die Maschine schneidet das Gras auf einer Breite von 3,10 m und verfügt über eine Querpendelung von bis zu 7,5°. Optional gibt es eine hydraulische Klappung der Seitenverkleidung, einen Seitenspiegel oder eine Vorinstallation für eine Kamera. Bei den Modellen mit Aufbereiter ist eine hydraulische Entlastung verfügbar. Das Mähwerk kann mit den Heckmähwerken «Slicer 860» oder «960» mit 8,60 oder 9,60 m Arbeitsbreite kombiniert werden. Der Versatz ist mit zwei Bolzen einstellbar, um die gewünschte Überlappung zu erzielen.

Tiefer gelegt

Die neue Generation des Vierkreiselschwaders «Former 12545» und des Isobus-fähigen Bruders «Former 12545 PRO» verfügt jetzt über ein hydraulisch absenkbares Fahrwerk. Damit kommt der 10 bis 12,5 m breit arbeitende Schwader in Transportstellung unter eine Höhe von 4 m zu liegen und erfüllt die Vorschriften der Strassengesetzgebung, ohne dass man Zinken oder Arme demontieren muss. Wie alle Erntemaschinen sind auch die Schwader mit einer neuen Lackierung versehen, die dem Lack mehr Widerstandsfähigkeit gegen die UV-Strahlen der Sonne verleihen und für einen längeren Glanz sorgen soll.

Vielseitige Einsätze

Mit dem «Tigo VR» erweitert Fendt sein Produktprogramm der Kombiladewagen. Mit «TIM» (Tractor Implement Management) und der Niveauregulierung «Stability Control» sind zahlreiche smarte Lösungen in diesen Maschinen integriert. Das Programm umfasst die beiden Modelle «Tigo 65 VR» und «Tigo 75 VR» mit 38 und 44 m³ DIN-Volumen bei einer Transportbreite von 2,75 m. Das Pickup mit 7 Zinkenreihen wird hydraulisch angetrieben, das Schneidwerk liefert eine theoretische Schnittlänge von 37 mm. Auf Wunsch gibt es eine Einrichtung zum Schleifen der Messer sowie bis zu drei Dosierwalzen.

Mantelfolie

Ab sofort können auch Fendt-Kunden bei der «Rotana 130 F Combi» zwischen Folien- und Netzbindung auswählen. Ordert man die Mantelfolienbindung, bleibt die Option zur Netzbindung weiterhin bestehen. Die Positionierung der Rollen ermöglicht laut Hersteller einen schnellen Wechsel zwischen Folien- und Netzbindung. Weiter gibt es neu einen Frischwasserbehälter samt Seifenspender zum Säubern der Hände, zum Beispiel nach Wartungsarbeiten oder einem Rollenwechsel. Der optionale hydraulische Stützfuss erleichtert das An- und Abkoppeln der Fendt «Rotana 130 F Combi» sowie der «Rotana 160 V Combi». Für ein verbessertes Abnetzen wurde die Positionierung der Netzbindung bei den variablen Pressen überarbeitet. Die Netz-Schachtbindung soll für einen gleichmässigen und zuverlässigen Abnetzvorgang auch unter schwierigen Erntebedingungen sorgen. Die Modelle Fendt «Rotana 130 F», «160 V» und «180 V» verfügen optional über einen zweiten Messersatz samt Halter. Damit kann man die Messer bei Bedarf direkt am Feld wechseln.

«Ideal» wird genauer

Dank Spurführung mit dem Korrektursignal RTK können die Flächen über die gesamte Maschinenflotte hinweg kontinuierlich auf den festgelegten Spuren bearbeitet werden. Fendt macht dieses «Varioguide» nun auch beim Mähdrescher «Ideal» ab Werk verfügbar und packt zudem eine «Controlled Traffic Farming»-Lösung mit ins Paket ein. Weiter wurde die Kornreinigung verbessert und für schwierige Erntebedingungen der «ActiveSpread SwingFlow» zur gleichmässigeren Strohverteilung entwickelt.

Spritzen und Streuen mit «Rogator 900»

Den «Rogator» baut Agco bereits seit über 20 Jahren. Nun bringt Fendt die Serie «Rogator 900» mit fünf Modellen auf den Markt, die erstmals auch in einem «richtigen» Fendt-Look erscheinen. Der Selbstfahrer mit 8,4-l-Motor und Leistungen von 290 bis 370 PS (Abgasstufen 4 oder 3) ist für die Applikation von Spritzmitteln und mineralischen Düngern (Scheiben- und Pneumatik-Streuer) konzipiert und wird wegen seiner Aussenmasse von 3,91 bis 4,49 m vorerst für ausgewählte Märkte in Übersee verfügbar sein. Der Fendt «Rogator 900» verfügt über eine pneumatische Einzelradfederung. Vier Luftbälge federn das Fahrzeug ab und steigern so die Stabilität und den Fahrkomfort dieses Fahrzeugs.

In Europa (noch) nicht erhältlich: Der Selbstfahrer «Rogator 900» kann mit entsprechenden Aufbauten sowohl als Feldspritze als auch als Düngerstreuer genutzt werden.

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