Zürcher Bote vom 24. Dezember 2010

Page 1

FREITAG, 24. DEZEMBER 2010 NR. 51/52 52. JAHRGANG

AZA 8820 Wädenswil

Testament? Erbvertrag? Stiftungen? Hausverkauf? Wichtige Fragen und Probleme, die gerne verdrängt, aber bei klarer Sicht der Dinge gelĂśst und entschieden werden sollten. Fragen Sie uns – seit 1980 sind wir fĂźr unsere Klienten da .

Dr. iur. Michael E. Dreher, MBA HSG DR. DREHER & PARTNER AG 8702 Zollikon / beim Bahnhof

T 044 396 15 15 - E drdr@dreher.ch

WOCHENZEITUNG FĂœR DEN MITTELSTAND PUBLIKATIONSORGAN DER SCHWEIZERISCHEN VOLKSPARTEI SVP DES KANTONS ZĂœRICH

Zur Weihnacht 2010

Gottes Ja zur Welt Der Sohn Gottes, Jesus Christus, der durch uns bei euch verkĂźndigt worden ist, war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja Wirklichkeit geworden. (2. Korinther 1,19)

G

ottes Ja zur Welt ist das Geheimnis der Weihnacht. In einer Welt voller Wenn und Aber, in einer Kirche voller Vielleicht, und in eine Gesellschaft, die ständig ÂŤsowohl als auchÂť sagt, dringt dieses klare gĂśttliche JA. Gott hat es gesprochen, als Jesus geboren wurde, und damit hat er uns bejaht. Beim ersten HĂśren fällt es nicht auf, wie fundamental diese Aussage unserer Denkweise widerspricht. Wir sind gewohnt in Zweierkategorien zu denken, und wir reden auch so: ÂŤAlles hat zwei Seiten.Âť – ÂŤDie RĂźckseite der Medaille ...Âť Auch die Bibel redet manchmal so. Die meisten Kulturen denken so und ordnen das Gute der rechten, das BĂśse der linken Seite zu. Das hat mit politischen Lagern nichts zu tun. Zwei Kategorien: Eine, die uns gut tut und die wir bejahen. Und eine andere, die uns schadet, und die wir ablehnen. Sogar dass es zwei Geschlechter gibt, wurde manchmal so interpretiert. Ein absurder Gedanke, doch in der Zeit des Hexenwahns war er verbreitet. Aus all dem nährte sich das Schwarz-Weiss-Denken. Gott ist das gute Prinzip, aber es gibt einen Gegenspieler, den Satan, der alles Gute zerstĂśren will. Viele Religionen zur Zeit von Jesus und Paulus waren davon erfĂźllt. Auch die christliche Kirche liess sich davon anstecken. Bis heute begegnen wir dieser Denkweise. Die Esoterik rechnet mit einer Innen- und einer Aussenseite des Wissens. ÂŤEsoterikÂť zielt auf das Innere, das mit der Wissenschaft unvereinbar ist. In dieses Innere wollen die Esoteriker vorstossen. Das BĂśse ist das Ă„ussere: die sichtbare Welt, die Technik, der Fortschritt. Wer sie abbremst, behindert oder verteufelt, tut Gutes. Als positiv gutes Werk gilt jegliche Art von UnterstĂźtzung – ohne genauer hinzuschauen, was damit zum Beispiel in Afrika alles angerichtet wurde. ÂŤDer Sohn Gottes, Jesus Christus, war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja Wirklichkeit geworden.Âť Das ist die Weihnachtsbotschaft. Sie ist erstaunlich angesichts einer Welt, die damals so fragwĂźrdig war wie heute. Was Gott sich mit diesem Ja leistet, das kĂśnnen wir Menschen uns nicht leisten. Wo wĂźrde es hinfĂźhren, wenn wir zu unseren Kindern nicht nein sagen kĂśnnten? Und wo wĂźrde es hinfĂźhren, wenn wir als StaatsbĂźrger nicht nein stimmen kĂśnnten? Die erfolgreichsten Parteien der letzten Jahre haben ihre Stimmenanteile damit gewonnen, dass sie oft Nein sagten. Nein sagen ist oft nĂśtig, um die weltliche Ordnung zu stabilisieren. Aber um nein sagen zu kĂśnnen, muss man zuerst das grosse Ja Gottes gehĂśrt haben. Manchen Leuten geht das Nein am leichtesten Ăźber die Lippen, wenn sie an die eigene Kulturgeschichte denken. Diese europäischen Diktaturen, Barbareien und UnterdrĂźckungen! Diese Eidgenossenschaft mit

ihren Heldengeschichten, Kriegen und Armeen! Zu diesen Geschichten sagen viele nein und lehnen damit die Wurzeln ab. Am meisten leiden unsere deutschen Nachbarn unter ihrer Vergangenheit. In ihrem politischen Urteil sind sie noch immer beeinträchtigt. Bei der Fehlkonstruktion EU und Einheitswährung sagen die Deutschen immer ja und werden zur Kasse gerufen, bloss weil sie glauben, sie mĂźssten noch immer nein zu sich selber sagen. Die Zerknirschung Ăźber die Vergangenheit hat etwas Zersetzendes. Fallen ÂŤIntellektuelleÂť Ăźber ihre Landsleute und Geschichte her, so gleicht das einem GeschwĂźr. Es fällt mir auf, dass die Jugend auf solche Geschichtsbetrachtung schlecht anspricht. Sie merkt vermutlich, dass die Zerknirschung nicht ehrlich ist. Und dass es vielleicht klĂźger wäre, Ăźber Gestalten wie Hitler und Stalin zu lachen, weil der Schaden ohnehin nicht mehr gutzumachen ist. Das Nein gegen seine eigene Kultur nĂźtzt niemandem. Wir mĂźssen lernen, uns dem Ja Gottes anzuschliessen und uns selber zu bejahen. Der Schriftsteller Martin Walser sagte in einer Rede vor 12 Jahren: ÂŤIch habe lernen mĂźssen, wegzuschauen. Ich habe mehrere Zufluchtswinkel, in die sich mein Blick sofort flĂźchtet, wenn mir der Bildschirm die Welt als eine unerträgliche vorfĂźhrt. Ich finde, meine Reaktion sei verhältnismässig. Unerträgliches muss ich nicht ertragen. Auch im Wegdenken bin ich geĂźbt. Ich käme ohne Wegschauen und Wegdenken nicht durch den Tag und schon gar nicht durch die Nacht. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass alles gesĂźhnt werden muss. In einer Welt, in der alles gesĂźhnt werden mĂźsste, kĂśnnte ich nicht leben.Âť – Tatsächlich flimmert uns der Bildschirm täglich Greueltaten in die Stube, die wir zur Kenntnis nehmen, womĂśglich in Pantoffeln mit Bierglas und Chips. Doch unser GemĂźt kann nicht beliebige Mengen von solchen Informationen verdauen. Wegschauen oder ausschalten ist oft die bessere Strategie. In diese Druckkammer weht der weihnächtliche Satz aus dem Korintherbrief wie eine frische Brise. Gottes Ja ist laut geworden im Geschrei eines Säuglings. Ein Säugling bedeutet den Durchbruch zu einer neuen Daseinsform. Was vorher wichtig war, tritt zurĂźck. Die Agenda wird auf den Kopf gestellt. Planen ist schwierig, weil der Säugling, den man liebt und fĂźr den man sorgt, spontan schreit, lacht und in die Windeln macht. Er durchkreuzt unsere Pläne. So durchkreuzt Jesus Christus unsere Pläne. Er durchkreuzt unsere ganze Existenz. Vieles, was wichtig war, tritt zurĂźck. Wenn ein Säugling seine Eltern beansprucht, verwandelt er sie zugleich. Jesus verwandelt uns, als Kind in der Krippe, und noch mehr als erwachsener Gottessohn. Wie

Kostenlos Probeschlafen WBS - das Matratzensystem fĂźr den vollkommenen Schlafkomfort

Peter Ruch, evang.-ref. Pfarrer, KĂźssnacht am Rigi

Redaktion und Verlag wßnschen allen Leserinnen und Lesern von Herzen frohe Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr. Die nächste Ausgabe unserer Zeitung erscheint am Freitag, 14. Januar 2011.

Schreinerei Hanspeter RĂźtschi Mettlenbachstrasse 2a, 8617 MĂśnchaltorf Tel. 044 949 20 00, Fax 044 949 20 01 www.schreinerei-ruetschi.ch info@schreinerei-ruetschi.ch l l l l l l l l l l l l

Industriestrasse 25, 8625 Gossau Tel 044 935 25 46 info@wideg.ch www.wideg.ch

ein Personalchef seinen Untergebenen teilt er uns mit, wir seien befĂśrdert worden. Wir bekämen eine hĂśhere Verantwortung und mehr Lohn. Mehr Wertschätzung. Bejahung. So nimmt uns Jesus Christus in Anspruch. Aus guten GrĂźnden bekannte sich Martin Walser zum Wegschauen. Wegschauen dĂźrfen auch wir. Wer wegschaut, schaut anderswo hin. Weg von den Konstruktionen, die uns die Medien auftischen. Auch wenn sie auf Tatsachen beruhen, sind es doch Konstruktionen, durch die Auswahl zur Schwarzmalerei manipuliert. Die Schwarzmalerei verleitet uns dazu, am falschen Ort Ja zu sagen. Wer Gottes Ja nicht kennt, meint die Welt selber retten zu mĂźssen. So entstehen Utopien: Der Sozialismus, der Nationalismus, die EU, die Einheitswährung, der bessere Mensch. Die Geburt des Gottessohnes war ein Neuanfang. Sie geschah in schwierige Verhältnisse hinein: In die korrupte Politik der Herodes-Dynastie, in die GrossmachtallĂźren des rĂśmischen Reiches, in die religiĂśse Verkrampfung und Heuchelei der Pharisäer, in die unmenschliche Haltung gegenĂźber Behinderten und Kranken, in den Neid gegenĂźber Reichen und in das Misstrauen gegenĂźber Ausländern. Die Geburt Jesu ermächtigt uns, von all diesen Lieblingsthemen des Tagesgeschwätzes wegzuschauen – und hinzuschauen zum Neubeginn. Diesen Neubeginn dĂźrfen wir fĂźr uns selber in Anspruch nehmen. So beginnt das Ja Gottes uns Menschen zu tragen. Es trägt uns Ăźber die KĂźmmernisse der Jahre hinweg und schenkt uns Hoffnung sowie einen ungetrĂźbten Blick.

Allgemeine Schreinerarbeiten Umbau/Renovationen/Baufßhrungen Kßchenbau Um- und Neubau Geräteaustausch Glasreparaturen Fenster MÜbel-Spezialanfertigungen Einbruchschutz Schliessanlagen Tßren Schränke Parkett/Laminat/Teppich/Kork und vieles mehr ...

Fragen Sie uns oder besuchen Sie unsere Ausstellung.

Der Bote fĂźr Ihre Botschaft! Ein Inserat im ÂŤZĂźrcher BoteÂť lohnt sich.

Inserate buchen bei: inweb ag, 044 818 03 07 info@inwebag.ch

!

"# $ %& #"#" ' ( )*+ &," &" "" - ( . ! ( ! !


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Zürcher Bote vom 24. Dezember 2010 by SVP des Kantons Zürich - Issuu