Der Zürcher Bote vom 21. Januar 2011

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FREITAG, 21. JANUAR 2011 NR. 3 53. JAHRGANG

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ENTWAFFNUNGS-INITIATIVE VOM 13. FEBRUAR 2011

Das Sturmgewehr gehört in den Kleiderschrank Die Mündigkeit des Bürgers ist Fundament, aber auch Voraussetzung für jede Demokratie. Jeder mündige Bürger kann abstimmen und wählen. Ebenso kann er sich wählen lassen und so staatsbürgerliche Verantwortung übernehmen. Dieses ausgeglichene Verhältnis von Bürgerrechten und Bürgerpflichten prägt die genossenschaftliche Demokratie der Schweiz. Wer die Mündigkeit des Bürgers anzweifelt, stellt letztlich die Demokratie an sich in Frage. der Schweiz immer eng verwoben. ner/Giacometti). Diese Überlegungen Nicht erst seit der französischen Revo- sind im Zeitalter bedingter Geldstrafen lution – wie in anderen europäischen (neues Strafgesetzbuch) vielen PolitiStaaten – weiss sich der Schweizer kern und Juristen fremd. Und doch erIn der direkten Demo- selber zu wehren und bewahrt seine freut sich dieser Grundsatz einer einkratie bildet die Ge- Waffe im eigenen Heim auf. Das Mi- zigartigen Logik: Er berücksichtigt samtheit der Bürger zu- lizsystem hat in der Schweiz eine den Grundsatz der Mündigkeit des sammen mit dem Parlament die Legis- langjährige Tradition. Anschauliches Bürgers, trägt aber auch denjenigen lative. Zusammen mit den Kantonen Beispiel hierfür ist der Entwurf eines Fällen Rechnung, welche diesen Ansind die Stimmbürger Verfassungsge- «Grundgesetzes für die schweizeri- forderungen nicht gerecht werden. ber. Sie bestimmen als Souverän, was sche Eidgenossenschaft» von Dr. Straftäter: dienstuntauglich, aber Troxler anno 1833. gilt in der EidgenosDieser besagt in § auch bürgerrechtsuntauglich senschaft. Der genos25: «Die Bürger ha- Gerade mit Blick auf die derzeit in alsenschaftliche Geist Die Bürger haben das Recht, ben das Recht, sich ler Breite besprochenen Einzelfälle, der Schweiz, welcher sich zu bewaffnen, sich zu verzu bewaffnen, sich zu wo Angehörige der Armee sich schwederart umfassende sammeln, Vereine zu bilden und versammeln, Vereine re Straftaten haben zuschulden kompolitische Rechte und sich mit Vorstellungen an alle zu bilden und sich mit men lassen, erscheint die WiedereinFreiheiten ermögRegierungsbehörden Vorstellungen an alle führung dieser Nebenstrafe eine tauglicht, erfordert aber zu wenden. liche Alternative. Wer kriminell ist, gilt Regierungsbehörden auf der anderen Seite zu wenden». Dass der zu Recht als Sicherheitsrisiko. Dies auch die Erfüllung von Bürgerpflichten. An oberster Stel- freie Waffenbesitz in einem Atemzug schliesst mitunter die Leistung von le steht die Wehrpflicht, welche jeder mit staatsbürgerlichen Rechten ge- Militärdienst aus. Die militärischen Behörden sind gefordert, hier seriöse mündige Schweizer als Angehöriger nannt wird, ist kein Zufall. Abklärungsarbeit zu leisten. der Schweizer Armee wahrzunehmen Wer vorbestraft ist und darum als hat (Art. 59 BV). So steht die Milizar- Einstellung der bürgerlichen nicht tauglich erscheint, soll aber nicht mee neben dem Milizparlament; in der Rechte und Ehren Mitte aber ist immer der mündige Bür- Heute sprechen viele Politiker von nur der Bürgerpflichten enthoben wer«Grundrechten», von «staatlichen den, sondern müsste konsequenterweiger. Aufgaben» und von «service public». se auch gewisser bürgerlicher Rechte Auf der anderen Seite erfreuen sich verlustig gehen. Nur so kann das Genossenschaftlicher Geist Gleichgewicht zwidie Bürgerpflichten der Schweiz schen Rechten und Das Werk «Schweizerisches Bundes- heute ausserordentlich Wer kriminell ist, gilt zu Pflichten gewahrt werstaatsrecht» von Fritz Fleiner und Zac- schlechter Konjunktur. den. Alles andere wäre caria Giacometti aus dem Jahre 1949 Früher argumentierte Recht als Sicherheitsrisiko. zwar typischer Ausbringt diese zentralen Grundsätze des man klarer: Wer nicht Dies schliesst mitunter druck unserer Anschweizerischen Staatswesens nach in der Lage war, seine die Leistung von spruchs-Gesellschaft, wie vor trefflich auf den Punkt: «Die Bürgerpflichten zu erMilitärdienst aus. aber vom Prinzip her schweizerische freiheitliche Staatsidee füllen, ging unter Umfalsch: Wer eine Geverlangt die Anerkennung der Persön- ständen seiner bürgerfahr ist für unsere Arlichkeit des Individuums im Staate, lichen Rechte verlusmee, ist wohl auch ein Risiko für unseund zwar sowohl im Sinne der Ge- tig. Der Tatbestand der Dienstverweige- re Parlamente. währleistung einer staatsgewaltfreien Sphäre des Einzelnen wie der Heran- rung, aber auch andere Verbrechen ziehung der Individuen zur staatlichen hatten früher die Einstellung der bür- Linke Rhetorik blendet wirkliche Willensbildung und der Rechtsgleich- gerlichen Ehrenfähigkeit zur Folge. Probleme aus zeit. Die föderalistische Staatsidee ih- Diese Nebenstrafe hatte ihren Haupt- Mit ihrer Entwaffnungsinitiative marerseits fordert einen genossenschaftli- grund darin, dass der zu Zuchthaus chen es sich die Sozialdemokraten zu oder Gefängnisstrafe Verurteilte leicht. Völlig undifferenziert unterstelchen Aufbau des Staates» (S. 30 f.). Die bürgerlichen Rechte und die «nicht mehr würdig erschien, als len sie jedem Staatsbürger kriminelle Freiheit des Waffenbesitzes waren in Staatsorgan tätig zu werden» (Flei- Energie und stempeln ihn zum potenziGREGOR A. RUTZ VIZEPRÄSIDENT SVP KT. ZÜRICH

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ellen Mörder. Ebenso kaltblütig nützte die SP die Berichterstattung über den Mordfall von Zürich-Höngg im November 2007 und ähnliche Fälle aus. Mangels besserer Argumente zieht die Sozialdemokratie immer wieder den Lausanner Professor Martin Killias als Kronzeugen heran. Dieser hat Ja zur Milizarmee – vor einiger Zeit unter dem Titel «Fa- Ja zur Waffentradition miliendramen – ein schweizerischer Wollen wir die Miliz«Sonderfall» seine Sicht der armee aufrechterhalten, Dinge veröfmuss jeder Wehrmann fentlicht. Die über seine Waffe verfüSP-Kurzfasgen können. Das Sturmsung der Dargewehr gehört in den legungen von Kleiderschrank. Und Kriminologe auch die TaschenmuKillias lautet: nition darf den Solda«Jeden Tag wird ten nicht vorenthalten ein Mensch mit werden. der Armeewaffe Es ist Ausdruck getötet.» Killias’ der Demokratie, Ausführungen jedass der Bürger das doch basieren auf Sagen hat. Ebenso Mutmassungen ist es Ausdruck eiund Schätzungen. ner echten, freiAus Zahlen, die aus heitlichen Demoelf Kantonen vorliekratie, dass der iative gen, konstruiert der Bürger die Geit n -I s g nun Entwaff Professor, dass in der walt über die ganzen Schweiz «unWaffen hat – und nicht gefähr 280 Menirgendwelche staatlichen Instanzen. schen» pro Jahr an Abgesehen davon, dass es auch ein si«Schussverletzungen aus Militärwaf- cherheitspolitischer Unsinn wäre, alle fen» sterben. Die SP rundet diese Zahl Dienstwaffen in den Zeughäusern eingrosszügig auf. zulagern, erinnert dieses Prinzip fatal an die Organisation afrikanischer MiNicht aus jedem Einzelfall litärdiktaturen, wo der jeweilige Herrein Gesetz machen scher über die Arsenale gebietet und Faktum ist: Die Schweiz hat im inter- die Waffen den ihm genehmen Grupnationalen Vergleich eine relativ tiefe pierungen verteilt. In der freien DemoMordrate. Die wirklichen Probleme kratie jedoch bestimmt der Souverän. punkto Kriminalität und Gewalttaten Wer meint, die Sicherheit könne liegen namentlich bei illegal erworbe- durch die Nichtabgabe der Munition nen Schusswaffen, aber auch bei und das Zurückbehalten der Waffe erStichwaffen. Messerstechereien – höht werden, der stellt die Mündigkeit meist unter Tätern aus dem Balkan der Bürger in Frage. Wer aber die oder afrikanischen Ländern – kommen Mündigkeit der Bürger in Frage stellt, gerade in grösseren Städten immer traut der Demokratie nicht. Und stellt häufiger vor. Der hohe Ausländeranteil damit selber eine Gefahr dar – zuminunter den verurteilten Straftätern dest für die direkte Demokratie.

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spricht Bände. Um dieses Problem zu lösen, hat die SVP unter anderem die Volksinitiative für die Ausschaffung krimineller Ausländer lanciert. In durchsichtiger Art und Weise missbrauchen die rot-grünen Parteien nun diese Fakten, um gegen die Armee Stimmung zu machen. Einen Teilerfolg – und damit einen ersten Schritt zur Abschaffung der Armee – haben sie bereits erzielt, indem einzelne bürgerliche Politiker zugestanden haben, den Soldaten die Taschenmunition künftig nicht mehr nach Hause mitzugeben. Dieser Entscheid war grundfalsch. Es ist zu hoffen, dass der fehlgeleitete Beschluss dereinst korrigiert werden kann.

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Dr. iur. Michael E. Dreher, MBA HSG DR. DREHER & PARTNER AG 8702 Zollikon / beim Bahnhof

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Brunner

Susanne 1972, lic. rer. publ. HSG

in den Kantonsrat Industriestrasse 25, 8625 Gossau Tel. 044 935 25 46, info@wideg.ch

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