FREITAG, 22. APRIL 2011 NR. 16 53. JAHRGANG
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Bin etwa ich es? «Am Abend sass er mit den Zwölfen bei Tisch. Und während sie assen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern. Und sie wurden sehr traurig und begannen, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Bin etwa ich es, Herr?» (Matthäus 26, 20-22) gar für Judas, denn nach dem Verrat war er verzweifelt und setzte seinem Leben ein Ende. Die Erkenntnis aller Jünger war noch mangelhaft, denn Erkenntnis braucht ja Zeit. Sie lernten aus ihrem Straucheln und Fallen. Trotz allem Versagen waren sie aufrichtige und ehrliche Leute. Das sieht man eben daran, was die Aussage Jesu, einer von ihnen würde ihn ausliefern, für eine Wirkung auf sie tat. Ich glaube, niemand, der die Geschichte nicht schon kennt, würde diese Reaktion der Jünger erwarten. Wir würden viel eher die Wirkung erwarten, die Leonardo da Vinci in seinem berühmten Bild vom Abendmahl dargestellt hat. Dort scheinen einige Jünger sicher zu sein, dass es keiner von ihnen ist. Andere diskutieren, wer wohl der Verräter sein könnte. Eine ungeheure Bewegung und Empörung. Aber wenn ich den Bibeltext höre, dann zweifle ich daran, dass die Darstellung richtig ist. Denn nach der Schilderung des Evangeliums hat keiner den anderen im Verdacht. Vielmehr wurden sie sehr traurig und begannen, einer nach dem anderen, zu fragen: Bin etwa ich es, Herr? – Jeder hat sich selber im Verdacht. Das ist ein überraschender Ausdruck ihrer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Die Frage «Bin etwa ich es?» kommt aus der Angst, jeder von ihnen könnte so tief sinken. Das zeigt eine kritische und vorsichtige Einstellung gegenüber sich selbst. Und dies wiederum war die Wirkung von Jesus, mit dem sie nun schon länger zusammen waren. Ihre Haltung ist ungewöhnlich. Der Normalfall ist eher, dass ich denke, ich mach es schon recht. Und wenn etwas misslingt, dann hab ich andere im Verdacht. Zwar gibt es Menschen, die den Fehler immer zuerst bei sich selbst suchen. Selbstzweifel und Selbstanklage bis zur Krankhaftigkeit. Dazu will uns Jesus nicht erziehen. – Es gibt auch Leute, die ein religiöses Rollenspiel betreiben. Sie haben gehört, dass man demütig sein sollte, dann spielen sie Demut. Die gespielte Demut unterscheidet sich von der echten dadurch, dass sie zur Schau gestellt wird. Man macht sich selber schlecht und erhofft sich davon, dass die anderen einem zureden, man sei doch eigentlich sehr gut. Beides trifft für die Jünger nicht zu. Sie waren vielmehr von Jesus aufgerüttelt aus der Trägheit, mit der die meisten Menschen in Bezug auf ihr sittliches Leben gefangen sind. Dank Jesus haben sie einen Blick be-
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kommen für das, was unter der Oberfläche ist. Dort schlummern Heiligkeit und Boshaftigkeit nahe nebeneinander. Sie hatten sich selber kennengelernt, und sie wussten, dass es jeden von ihnen treffen konnte, wenn Jesus sagte: Einer von euch wird mich ausliefern. Wer von uns unter der Wirkung des Geistes Jesu eine Ahnung bekommen hat von den wunderbaren Möglichkeiten, die Gottes Liebe uns auftut, und wer anderseits eine Ahnung bekommen hat von der Macht der Sünde, der begreift die erschrockene Frage der Jünger. Wer sich selber ein wenig kennt, kann nicht nur die anderen, er muss auch sich selber gelegentlich unter Verdacht stellen. Schon in der Bergpredigt sagt es Jesus mit markigen Worten: »Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken in deinem Auge aber nimmst du nicht wahr?» – Nun läuft aber diese Geschichte keineswegs auf eine blanke Drohung hinaus. Auch die Naturforscher, die am meisten wissen, kennen die Grenzen ihres Wissens am besten. Genauso im geistigen Leben. Wer versucht hat, sich in das Wesen Jesu und in seine Worte zu vertiefen, kennt sich selber besser – mitsamt seinen unangenehmen Abgründen. Die Selbsterkenntnis hängt eng mit der Gotteserkenntnis zusammen. Wer auf Gott hört, lernt sich selbst kennen. Und wer sich selbst kennt, wird offen für Gott. Offen dafür, was Er uns durch Jesus Christus sagt und vermittelt. Er sagt uns, dass er uns trotz allem für voll nimmt, und dass er an uns arbeitet, um das Törichte und Eitle auszuforsten. Gottes Ziel ist nicht, uns zu demütigen, sondern uns durch die Selbsterkenntnis zu öffnen für seine Liebe, seine Treue und seine heilende Kraft. Daraus, und wohl nur daraus, kann das erwachsen, was unsere heutige Welt dringend nötig hat: Gegenseitige Achtung, Aufrichtigkeit und Liebe. Unsere Zeit hat das sogar nötiger als frühere Jahrhunderte, denn die Menschen sind enorm zahlreich und die Ressourcen sind knapp geworden. Der Weg zum Frieden, zur Gerechtigkeit und zur Freiheit führt über die Erkenntnis, dass uns Grenzen gesetzt sind, und dass auch innerhalb dieser Grenzen ein gesegnetes und erfülltes Leben möglich ist. So leuchtet das Ewige Leben kräftig auf.
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insichten und Erkenntnisse gewinnen wir meistens in einer Krise. Das zeigte sich in der Finanzkrise vor gut zwei Jahren. Damals gab es gute Vorsätze, vorsichtiger und bescheidener zu werden. Doch heute stellen wir fest, dass viele Boni in den Banken wieder auf das alte Niveau gestiegen sind, und dass die Notenbanken die Krise mit einer Geldschwemme bekämpfen. Genau wie zuvor. Die Erholung entfacht offensichtlich neuen Leichtsinn. Dabei wären doch Krisen tatsächlich eine Gelegenheit, sich auf das richtige Tun zu besinnen. Das könnte auch für die Krise angesichts der Katastrophe in Japan gelten. Allerdings nur dann, wenn das Umdenken aus der Tiefe kommt und nicht bloss als mediales Feuerwerk abgespielt wird. Auch das Leiden und Sterben Jesu war eine Krise. Für Jesus selbst und für seine Jünger. An ihnen sehen wir, wie sich das wahre Wesen eines Menschen in der Krise enthüllt. Zum Ergreifendsten und Erstaunlichsten im Leben Jesu gehört, wie er an seinem letzten Abend mit den Zwölfen zusammensass, ohne dass er seine Enttäuschung und Verzweiflung ausbrechen liess. Was da um ihn herumsass, waren weder Helden noch Heilige. Es war eine verschüchterte Schar von unsicheren und unselbständigen Menschen, über denen schon bald der Schrecken zusammenschlug wie die Wellen über einem Boot von Schiffbrüchigen. Einer von ihnen stand im Begriff, Jesus zu verraten. Ein anderer wollte nicht mehr dazu stehen, dass er mit Jesus zusammen gewesen war. Der Rest stob ratlos und mutlos auseinander. Auf Erden gab es nichts, worauf Jesus seine Festigkeit hätte stützen können. Dennoch behielt er seine Gewissheit. Sie ruhte allein auf dem Gehorsam gegenüber dem Vater im Himmel. Er hatte den Willen des Vaters bisher getan – und wollte ihn auch jetzt tun. Aus dieser Verbundenheit mit Gott gewann er Festigkeit in der schrecklichen Krise. Die Jünger machten keine gute Figur. Aber etwas war dennoch vorhanden, was Gott brauchen konnte. Was war das? Die Jünger waren ja in jeder Hinsicht sehr verschieden. Eines hatten sie gemeinsam: Alle waren, ausser dem Verräter Judas, Jesus ergeben und vertrauten ihm. Sie hatten ihren Beruf aufgegeben, um ihm zu folgen und das Reich Gottes zu verkünden. Und es war keiner unter ihnen, der sich für vollkommen hielt. Das galt so-
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