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Freitag, 9. Januar 2015 | Nr. 1/2 | 57. Jahrgang
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DIE AUSGABEN WACHSEN – DER STA AT WIRD IMMER DICKER
Finanzen 2015 und die Pauschalkürzung 27 Millionen Franken soll der Kanton Zürich im Jahr 2015 mehr einnehmen als ausgeben. Dies hat der Kantonsrat am Montagabend, 15. Dezember, Neues FOTO im Anhang! beschlossen. Gestartet wurde mit einem anderen Antrag: Die Regierung wollte 191 Millionen Mehrausgaben. Das Parlament hat es somit geschafft, einen negativen Antrag in einen positiven Beschluss zu verwandeln. Tatsächlich positiv? Finanzen 2015 und die Pauschalkürzung
Matthias Hauser Kantonsrat SVP Hüntwangen
Die UBS prognostizierte Ende November für das Jahr 2015 ein Konjunkturwachstum von 1,4 Prozent, Tendenz seit dem letzten Frühjahr sinkend. Der Zürcher Regierungsrat ging bei seinem Budgetantrag noch vom doppelten Wachstum aus (Richtwerte Budgetprozess vom März 2014). Dank Einberechnung dieser zu fröhlichen Konjunktur soll der Ertrag des Kantons Zürich 2015 mehr wachsen, als durch das Bevölkerungswachstum gegeben wäre, um 167 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Die Steuereinnahmen alleine wachsen um 2,4 Prozent. Noch mehr sollen sie wachsen 2016 und erst Recht bis 2018. Zusammen mit anderen Erträgen − z. B. 100 Mio. höhere Entgelte beim Zürcher Verkehrsverbund (Gemeinden und Reisende zahlen), also Gebühren und Abgaben – «Den Spendern sei ein Trullalla». Rechts eine Grafik der optimistischen Ertragserwartung des Regierungsrates (Antrag Budget 2015, Finanzplanung 2015–2018). Der Kantonsrat hat in der Budgetdebatte die Ertragserwartung nicht etwa realistisch gedämpft, sondern, im Gegenteil, um 58 Millionen Franken erhöht. So viel Gewinn soll die Nationalbank 2015 unserem Kanton ausschütten. Dabei steht in den Ster-
nen, ob die Nationalbank überhaupt Gewinn erzielen wird. Eine kleine Schwankung des Eurokurses und wutsch − weg ist er. Die erste Woche 2015 (Euro im «Neunjahres-Tief») zeigte dies eindrücklich. Noch eine persönliche Bemerkung am Rande: Die Fixierung des Frankens an den Eurokurs ist ein Fehler. Sinkt der Euro, sinkt auch der Franken. Das freut die Exportwirtschaft, vernichtet aber nicht nur Nationalbankgewinne (und reisst somit höhere Defizite in die Kantonshaushalte), sondern vor allem die Kaufkraft aller Frankenbesitzer gegenüber dem Ausland. Gesünder wäre es, diese Kaufkraft zu nutzen (durch Investitionen) und damit die Wirtschaft zukunftsgerichtet zu stärken! Möglich, klar, dass bei höherer Kaufkraft und weniger Exporten die Lohnhöhe unter Druck gerät. Wie die Zinsen. Es gilt halt auch in der Wirtschaft: Medizin, die langfristig nützt, schmeckt am Anfang bitter. Der Staat wird dicker Der Kanton hingegen wurde nicht billiger. Im Gegenteil: Der Aufwand wächst im Budgetjahr 2015 schneller als der Ertrag. Gemäss Regierung von 2014 auf 2015 um 2,9 Prozent − ein Sprung um 415 Millionen aufwärts. Der Kantonsrat hat diesen Sprung – der immer noch nach oben geht (niemand gibt weniger aus als letztes Jahr, nur «weniger schnell mehr aus») – um rund 165 Millionen reduziert. Wir landen bei sagenhaften 14,84 Milliarden Aufwand in der laufenden Rechnung. Das sind 4,4 Milliarden (43 %) mehr als vor 10 Jahren.
Berichte zum Versagen der KESB-Behörden, Seite 4 und Seite 5
Das Ausgabenwachstum liegt weit über dem der Einwohnerzahl: Der Staat ist dick geworden. Und er nimmt weiter zu. Erst von 2017 auf 2018 ist eine Abflachung des Aufwandwachstums geplant. Ist die abgebildete Entwicklung realistisch? Das bisherige Aufwandwachstum, der Optimismus in den Ertragsprognosen und die Tatsache, dass die Regierung die positive Entwicklung in die am weitest entfernten Planjahre legt, deuten in eine andere Richtung. Die Kurven werden auseinander klaffen. Dann wird der gesetzlich vorgeschriebene mittelfristige Ausgleich (d. h. innerhalb der vier letzten und vier kommenden Jahre muss die laufende Rechnung ausgeglichen sein) nicht erreicht. Dann müssen Regierungs- und Kantonsrat den Aufwand senken oder die Steuern erhöhen (und damit den Wirtschaftsstandort schwächen). Diese bittere Pille schlucken der nächste Regierungsrat und der nächste Kantonsrat. Die Amtierenden waren eine Legislatur lang Schönwetter-Politiker, trotz aufziehenden Wolken. Selbst wenn es finanziell aufginge: Wenn sich der Staat ausdehnt, übernimmt er Leistungen, die vorher eigenverantwortlich erledigt wurden. Solch schleichende Verstaatlichung ist ungesund: Im gleichen Mass wachsen Abhängigkeit und Unfreiheit im Staat. Diese Entwicklung will die SVP nicht hinnehmen. Deshalb hat sie in der Budgetdebatte im Dezember zahlreiche Anträge eingebracht, um den Aufwand im Budget zu reduzieren. Einer davon, der grösste, ist die sogenannte «Pauschalkürzung». Die Pauschalkürzung Der Voranschlag des Staates ist in grosse Leistungsgruppen aufgeteilt (z. B. ist die gesamte Volksschule eine einzige Leistungsgruppe). Pro Leis-
tungsgruppe kann soll derderKantonrat ohne Steuererhöhung imausgeben. gleichen 27 Millionen Franken Kanton Zürich im Jahr 2015 mehr einnehmen als Dies gesamten hat der Kantonsrat amverändern. Montagabend, 15.Masse Dezember, beschlossen. Gestartet wurdeeinmit nur den Betrag mitwächst. Nicht einmal einem anderen Antrag: Die Regierung wollte 191 Millionen Mehrausgaben. Das Parlament hat Er darf (und muss) nicht bestimmen, einhalb Prozent des Gesamtaufwanes somit geschafft, einen negativen Antrag in einen positiven Beschluss zu verwandeln. Tatsächlich wo exakt die positiv? Regierung innerhalb des wären das gewesen. UBS prognostizierte Ende November für das Jahr 2015andere ein Konjunkturwachstum vonKlima1.4 einerDie Leistungsgruppe kürzen muss. Was Parteien an Tendenz seit dem letzten Frühjahr sinkend. Der Zürcher Regierungsrat ging bei seinem Der Prozent, Regierungsrat bleibt im Detail zielen setzen, kommt ihnen bei Budgetantrag noch vom doppelten Wachstum aus (Richtwerte Budgetprozess vom März 2014). frei (ob er z. B. in der Volksschule ein den Finanzen zu sportlich vor: Der Dank Einberechnung dieser zu fröhlichen Konjunktur soll der Ertragim des Kantons Zürich 2015 mehr Neues FOTO Anhang! überfl üssiges Reformprojekt oder nachhaltige für die komwachsen, als durch das Bevölkerungswachstum gegeben wäre, umUmgang 167 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Die Steuereinnahmen alleine wachsen um 2.4%. Noch mehr sollen sie wachsen im 2016 bei den Löhnen kürzt). Verbindlich menden Generationen. und erst Recht bis 2018. Zusammen mit anderen Erträgen - z.B. 100 Mio. höhere Entgelte beim ist nur der Betrag. Man nennt das und einReisende Finanzen die –Pauschalkü Zürcher Verkehrsverbund (Gemeinden zahlen), also 2015 Gebührenund und Abgaben “Den Spendern sei einNun Trullalla“. Ertragserwartung des «Globalbudget». gibtHier es eine dieGrafik Leis-der optimistischen 27 Millionen Franken soll der Kanton Zürich Regierungsrates (Antrag Budget 2015, Finanzplanung 2015Zürich: – 2018): Ertragentwicklungim Jahr 2015 meh Kanton tungsgruppe 4950 (sprich. «Neun- Dies hat der Kantonsrat am Montagabend, 15. Dezember, besc 2013 bis 2018 in Mia. Frankenwollte 191 Millionen Meh einem anderen Antrag: Die Regierung undvierzigfünzig»). es somit geschafft, einen negativen Antrag in einen positiven B positiv? 18 Über diese werden Zinsen ausge- Tatsächlich Ertragsentwicklung 2013 bis 2018 UBS prognostizierte Ende November für das Jahr 2015 ein Kon glichen oder eben, Nationalbankge- Die in Milliarden Franken 16 Prozent, Tendenz seit dem letzten Frühjahr sinkend. Der Zürcher R winne verbucht, sie ist kaum steuer- Budgetantrag noch vom doppelten Wachstum aus (Richtwerte Bud 14 bar. Und genau hier bringt der Kan- Dank Einberechnung dieser zu fröhlichen Konjunktur soll der Ertrag Steuern Gebühren und Abgaben 12 als durch das Bevölkerungswachstum gegeben wäre, um tonsrat seinen Willen zum Ausdruck wachsen, Vorjahr. Die Steuereinnahmen alleine wachsen um 2.4%. Noch me und verbessert den Saldo um denje- und 10 erst Recht bis 2018. Zusammen mit anderen Erträgen - z.B. 10 nigen Betrag, um welchen der Regie- Zürcher Verkehrsverbund (Gemeinden und Reisende zahlen), also 8 Spendern sei ein Trullalla“. Hier eine Grafik der optimistischen Ertra rungsratNationalbankgewinne das Budget verbessern soll.höhere (und reisst somit Defizite in die (Antrag Kantonshaushalte), sondern vor allem2015 – 2018 Regierungsrates Budget 2015, Finanzplanung 6dem Ausland. Gesünder wäre es, diese Kaufkraft zu die Kaufkraft aller Frankenbesitzer Heuer 100 Millionen Franken. gegenüber Finutzen (durch Investitionen) und damit die Wirtschaft zukunftsgerichtet zu stärken! Möglich, klar, nanzdirektorin Ursula Gut und trötzelt: 4 dass bei höherer Kaufkraft weniger Exporten die Lohnhöhe in unter Druck gerät. Wie die Zinsen. Es Sammelkonto gilt halt auch in der Wirtschaft: die langfristig nützt, schmeckt am Anfang 18 bitter. «Unsteuerbares = un- Medizin,Ertragsentwicklung 2013 bis 2018 2 verbindlicher Auftrag = wird nicht in Milliarden Franken 16 0 Der Staat wird dicker umgesetzt». 2013 2014 2015 2016 2017 2018 14 Der Kanton hingegen wurde nicht billiger. Im Gegenteil: Der Aufwand wächst im Budgetjahr 2015 Doch sie wird sich trotzdem anSteuern Abgaben schneller als der Ertrag. Gemäss Regierung von 2014 auf 2015Gebühren um 2.9%und - ein Sprung um 415 12 strengen.Millionen Dennaufwärts. der Kantonsrat hätte Der Kantonsrat hat diesen Sprung – der immer noch nach oben geht (niemand gibt weniger aus als letztes Jahr, nur “weniger schnell mehr aus“) – um rund 165 Millionen reduziert. eine Alternative zur Pauschalkür10 Wir landen bei sagenhaften 14.84 Milliarden Aufwand in der laufenden Rechnung. Das sind 4.4 zung: ErMilliarden könnte(43die 100 mehr Millionen Prozent) als vor 10 Jahren. Das Ausgabenwachstum liegt weit über dem8 der Einwohnerzahl: Der einzelne Staat ist dickLeisgeworden. proportional auf jede Unrealistische Finanzplanung: 6 Nationalbankgewinne (undAufwandwachstums reisst somit höhere Defizite in die Kan Und er nimmt weiter zu.Der Erst von 2017 auf 2018 ist eine Abflachung des tungsgruppe verteilen. RegieDer Kantonsrat hat in der Budgetdebatte die Ertragserwartung realistisch gedämpft, dieErtrag Kaufkraftnicht alleretwa Frankenbesitzer gegenüber dem Ausland. Ges Der überholt den Aufwand geplant. sondern, im Gegenteil, um 58 Millionen Franken erhöht. So viel Gewinn soll die Nationalbank 2015 rungsrat müsste sich an die gekürz4 nutzen (durch Investitionen) und damit die Wirtschaft zukunftsger 2018,höherer in Franken unserem Kanton ausschütten. Dabei steht in denbis Sternen, dieMia. Nationalbank überhaupt dass beiob Kaufkraft und weniger Gewinn Exporten die Lohnhöhe in ten Beträge halten und Schwankung würde damit erzielen wird: Eine kleine des Eurokurses und wutsch: Weg ist er. 2 die langfristig Zinsen. Es gilt halt auch in der Wirtschaft: Medizin, viel mehr einschränkt, alsimer es heu16 Die erste Woche 2015 (Euro “Neunjahres-Tief“) zeigte dies eindrücklich. Noch eine persönliche Unrealistische Finanzplanung: amer Rande: Die Fixierung desso Frankens an den Eurokurs ist ein Fehler: Sinkt der Euro,0 te ist.Bemerkung Das will vermeiden Der Ertrag überholt denund Aufwand 2013 2014 Der vernichtet Staat wirdaber dicker sinkt auch der Franken. Das freut die Exportwirtschaft, nicht nur 2018, in Milliarden Franken funktioniert bis die Pauschalkürzung 15.5 Der Kanton hingegen wurde nicht billiger. Im Gegenteil: Der Aufw eben doch. schneller als der Ertrag. Gemäss Regierung von 2014 auf 2015 u Millionen aufwärts. Der Kantonsrat hat diesen Sprung – der imme Die SVP hat dem Rat übrigens eine 15 weniger aus als letztes Jahr, nur “weniger schnell mehr aus“) Aufwand Ertrag gibt doppelt so hohe Aufwandkürzung Wir landen bei sagenhaften 14.84 Milliarden Aufwand in der laufe Milliarden (43 Prozent) mehr als vor 10 Jahren. Das Ausgaben beantragt: 200 Millionen. Ange14.5 Einwohnerzahl: Der Staat ist dick geworden. sichts der gezeigten Entwicklung Der Kantonsrat hat in der Budgetdebatte die Ertragserwartung nich Und er nimmt weiter zu. Erst von 2017 auf 2018 ist eine Abflachu im Gegenteil, um 58 Millionen Franken erhöht. So viel Ge des Gesamtaufwandes (+ 43 % in sondern, geplant. unserem Kanton ausschütten. Dabei steht in den Sternen, ob die N 14 zehn Jahren) wäre auch das nur ein erzielen wird: Eine kleine Schwankung des Eurokurses und wutsch Tropfen auf den heissen Stein. Trotz- Die erste Woche 2015 (Euro im “Neunjahres-Tief“) zeigte dies eind 16 an den Euroku 13.5 am Rande: Die Fixierung des Frankens dem hätte es Sinn gemacht: Nur Bemerkung Unrealistische Finanzplanung: sinkt auch der Franken. Das freut die Exportwirtschaft, vernichtet a Der Ertrag überholt den Aufwand so hätte das Ausgabenwachstum bis 2018, in Milliarden Franken 15.5 13 mit dem Ertragswachstum korre2013 2014 2015 2016 2017 2018 liert. 15 Denn nur dann ist AufwandAufwand Ertrag Ist die abgebildete Entwicklung realistisch? Das bisherige Aufwandwachstum, der Optimismus in wachstum wennund der den gesund, Ertragsprognosen die Ertrag Tatsache, dass die Regierung die positive Entwicklung in die am weitest entfernten Planjahre legt, deuten in eine andere Richtung. Die Kurven werden auseinander 14.5 klaffen. Dann wird der gesetzlich vorgeschriebene mittelfristige Ausgleich (d.h. innerhalb der vier letzten und vier kommenden Jahre muss die laufende Rechnung ausgeglichen sein) nicht erreicht. Dann müssen Regierungs- und Kantonsrat den Aufwand senken oder die Steuern erhöhen (und 14 damit den Wirtschaftsstandort schwächen). Diese bittere Pille schlucken der nächste Regierungsrat und der nächste Kantonsrat. Die Amtierenden waren eine Legislatur lang Schönwetter-Politiker, trotz aufziehenden Wolken. 13.5
Selbst wenn es finanziell aufginge: Wenn sich der Staat ausdehnt, übernimmt er Leistungen, die vorher eigenverantwortlich erledigt wurden. Solch schleichende Verstaatlichung ist ungesund: Im gleichen Mass wachsen Abhängigkeit und Unfreiheit im Staat. Diese Entwicklung will die SVP nicht 13 hinehmen.
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2013 2014
Ist die abgebildete Entwicklung realistisch? Das bisherige Aufwan den Ertragsprognosen und die Tatsache, dass die Regierung die weitest entfernten Planjahre legt, deuten in eine andere Richtung klaffen. Dann wird der gesetzlich vorgeschriebene mittelfristige Au letzten und vier kommenden Jahre muss die laufende Rechnung Dann müssen Regierungs- und Kantonsrat den Aufwand senken damit den Wirtschaftsstandort schwächen). Diese bittere Pille sch und der nächste Kantonsrat. Die Amtierenden waren eine Legisla trotz aufziehenden Wolken.
Selbst wenn es finanziell aufginge: Wenn sich der Staat ausdehn vorher eigenverantwortlich erledigt wurden. Solch schleichende V gleichen Mass wachsen Abhängigkeit und Unfreiheit im Staat. Die hinehmen.
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