Zürcher Bote Nr. 51/52

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Freitag, 22. Dezember 2017 | Nr. 51/52 | 59. Jahrgang

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WEIHNACHT 2017

Werde licht! Diese Worte gehören traditionell zu Epiphanias. Epiphanias heisst Erscheinung und wird am 6. Januar gefeiert. Für die Ostkirchen ist es Weihnachtstag. Gott erscheint in Jesus Christus. Der Spruch aus dem Propheten Jesaja passt zur Weihnacht: «Mach dich auf, werde licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn ist aufgestrahlt über dir.» (Jesaja 60,1) Im Blickfeld ist die Erscheinung des grossen und ewigen Lichtes, von dem alle Welt lebt und auf das die zahlrei­ chen irdischen Lichter nur hinweisen können. Sonne, Mond und Sterne, ja das ganze Licht der Natur ist nur Ab­ glanz des ewigen grossen Lebenslichtes. Auch das Licht der Vernunft, durch das wir viele Dinge erkennen und uns die Gesetze des Daseins zunutze machen, speist sich aus dem Licht der Wahrheit. Sogar die Liebesfunken und Liebesflam­ men, die unser Leben erhellen und er­ wärmen, sind Vergleiche für das Licht der Gnade. Licht der Gnade – es gibt wohl kaum bessere Bilder, kaum spre­ chendere Gleichnisse, kaum treffende­ re Namen für Gott. Vielleicht liegt hier der Grund, weshalb in unserer Zeit, wo Gott den Menschen immer weniger be­ kannt ist, sie dafür umso mehr Lichter aufpflanzen. Vielleicht sind das Notsi­ gnale auf der Suche nach Wahrheit. Was kommt aber, wenn die Festtage zu Ende sind und die Wochentage wie­ der regieren? Was wird dann aus der Lichtsymbolik der Weihnacht? Ist sie nicht schon bald fehl am Platz? Bald sagen wir: Der Christbaum muss weg, er nadelt. Vor ein paar Jahren ist in un­ serem Dorf jemand durch einen explo­ siven Zimmerbrand, der vom dürren Weihnachtsbaum ausging, gestorben. Lieber nicht mehr anzünden, sondern

rechtzeitig weg damit. Wird nun die bole als jene Lichter, die wir anzünden Finsternis, die über den Völkern liegt, und wieder ausblasen. Der Prophet er­ umso finsterer? War die Weihnacht innert uns daran, dass es bessere, ur­ mehr als ein Schein, der nun verglimmt sprünglichere und lebendigere Symbo­ ist und mitsamt dem Baum entsorgt le für die Herrlichkeit Gottes gibt als wird? So wäre es, wenn die Herrlich­ niederbrennende Kerzen. Wir sind es, keit Gottes unser Dasein nur gerade liebe Gemeinde, wir selber, mit unse­ berührt hätte wie ein Komet. Kometen ren Gedanken, Worten und Taten, in tauchen auf, erregen Bewunderung, denen sich das ewige Licht spiegeln und verschwinden wieder in unbekann­ und brechen soll. (Mat 5,14.16) «Ihr seid te Fernen, aus denen sie gekommen das Licht der Welt. … So soll euer Licht sind. Der Komet erhellt unseren Hori­ leuchten vor den Menschen, damit sie zont für kurze Zeit. Dann interessieren eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.» Wir? Du und ich? sich nur noch Astronomen für ihn. Nicht so das ewige Licht! Es hört Die Frage bringt uns in Verlegenheit. nicht auf, zu uns zu kommen. Und es Aber sie zwingt uns dazu, ehrlich zu bleibt keineswegs in den hergerichte­ sein. Und die Ehrlichkeit ist schon der ten Lichtern und Laternen gefangen. Es erste Lichtstrahl. Er erhellt uns als Vor­ will vielmehr in uns Menschen seine bote der ewigen Wahrheit. Heimat finden. «Mach dich auf, werde Und nun kommt es wahrlich nicht licht! Denn dein Licht kommt,» – hatte darauf an, dass uns das kommende der Profet einst den Juden zugerufen, Licht in helle, sozusagen strahlende Bei­ als sie aus dem Exil in das trostlose, he­ spiele verwandelt. Werde Licht – das runtergekommene Jerusalem zurück­ heisst nicht, dass wir unsere Nächsten kehrten. Dein Licht will heissen: das durch eine glänzende Erscheinung fas­ Licht, das dein Leben aufklärt, deine zinieren oder womöglich blenden sol­ Existenz erleuchtet und deine Tage hell len. Unsere Gedanken, Worte und Wer­ macht. Es kommt und ist schon nah – ke sollen ja nur Spiegelungen und Bre­ so mussten die Israeliten damals die chungen des einen ewigen Lichtes sein. prophetische Nachricht verstehen. Ein Seufzer aus einer erschöpften Seele, Er kommt und ist nah – so dürfen ein «Ach» oder «Ach Gott» kann mehr Christen die prophetische Botschaft Wahrheit bezeugen als der glänzends­ hö­ren und verstehen. Und weil er nahe te Heiligenschein. Symbole des Lichts ist, deshalb schafft er noch andere Sym­ wollen eben nicht auf sich selber auf­

merksam machen. Sie wollen vielmehr Denn sein Licht ist Klarheit, Offenheit Gottes Licht ausbreiten. Selbst in der und Wärme. Wär­me, ohne die das LeFinsternis des Todes, die uns allen be­ ben erstarren müsste. Nicht Hitze, vorsteht und wo es keinen Ausweg gibt, aber Wärme. Was aber heisst es genau, wenn wir da hat er sich als das Licht des Lebens Gott als das eine und ewige Licht prei­ erwiesen, das nicht verlöscht. Sogar im Irrtum, der sich einbunkert sen, das sich in unserem Leben spie­ und das Licht scheut, vermag das wahre geln will? Eine erschöpfende Antwort und ewige Licht einzudringen. Darauf auf diese Frage wird niemand geben weist die Geschichte von den drei Köni­ können. Aber ein paar Hinweise sind gen hin. Es waren Sterndeuter, wie die möglich. Licht, das ist auf jeden Fall Zürcher Bibel treffend übersetzt. Als Klarheit. Die Klarheit, die das Verwor­ solche versuchten sie, aufgrund von rene aufklärt und das Verborgene of­ Signalen aus der Sternenwelt die Zu­ fenbart. «Mir geht ein Licht auf», sagen kunft zu deuten. Sterndeutung ist eine wir manchmal. Wenn Gott Mensch jahrtausende alte Kompetenz fast im wird, erkennen wir, dass Gott zu uns gehört und wir zu ihm. Ohne diese ganzen Orient. Die Bibel stellt sich dieser Tradition Klarheit bleiben wir undurchsichtig, von Anfang an entgegen, in­dem sie bei und das Ziel des Lebens bleibt obskur – der Schöpfungsgeschichte die Gestirne dunkel. Licht – das ist auch Offenheit und zu blossen Laternen erklärt. «Es sollen Lichter werden an der Feste des Him­ Aufgeschlossenheit. Wenn immer Men­ mels, um den Tag von der Nacht zu schen oder auch Völker sich voreinan­ scheiden, … und sie sollen Lichter sein der verschliessen, und wenn Politik, die an der Feste des Himmels, um auf die die Kunst des Möglichen sein sollte, zur Erde zu leuchten.» (Genesis 1,14f) – Kunst der Verschleierung wird, dann Die Absicht dieser nüchternen Rede zieht in der Tat das Wolkendunkel über ist, die göttliche Qualität der Gestirne die Völker herauf, von dem der Prophet zu bestreiten. Sonne, Mond und Sterne redet. Licht bewirkt das Gegenteil: Es sind erfreuliche Phänomene. Wir kön­ schliesst auf. Nicht nur Blütenknospen, sondern nen sie bewundern, uns inspirieren las­ sen, über sie Gedichte schreiben, unse­ auch menschliche Herzen. Auch in un­ re Wirtshäuser nach ihnen benennen – seren kühlen Verstand bringt es Wär­ aber Götter sind sie nicht. Und ebenso me und Leidenschaft. Er taucht uns wenig sind sie unsere Schicksalsträger. darin ein. Das tut Er, und gibt sich Die Bibel läuft nicht Sturm gegen die uns zu erkennen. Gotteserkenntnis ist Sterndeuter. Dass die Sterndeuter gera­ immer eine leidenschaftliche Erkennt­ dewegs zum Jesuskind geführt wurden, nis. Denn wer Gott erkennt, macht Be­ ist das bereits erwähnte Phänomen: kanntschaft mit der Liebe. Auch in den Gestirnen spiegelt sich das ewige Licht, und Gott kann uns durch Peter Ruch, sie zur Wahrheit führen. Und er tut es. Pfarrer i.R, Küssnacht SZ

Redaktion und Verlag wünschen allen Leserinnen und Lesern von Herzen frohe Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr. Die nächste Ausgabe des Zürcher Boten erscheint am Freitag, 12. Januar 2018. Das SVP-Sekretariat ist zwischen dem 27. und 29. Dezember 2017 normal geöffnet.

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