Zürcher Bote Nr. 19

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Freitag, 13. Mai 2016 | Nr. 19 | 58. Jahrgang

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PFINGSTEN 2016

Was die Schweiz und andere Gemeinwesen zusammenhält Was die Schweiz zusammenhält, ist eine Frage, die seit einiger Zeit verschiedentlich aufgeworfen wird. Sie stellt sich für die Schweiz wie für jedes andere Gemeinwesen. Und sie lässt sich teilweise beantworten: Was Menschen zusammenhält, sind Gemeinsamkeiten der Kultur, Sprache und Weltanschauung. Hinzukommen müssen gemeinsame Interessen. Bruderkriege zwischen Gruppen, die zwar ein gemeinsames Herkommen, aber unterschiedliche Interessen haben, kommen reichlich vor und sind in der Regel unerbittlich. Anschauung dafür bietet gegenwärtig die arabische Welt, und früher bot sie die christliche. Bei allen klugen Antworten darauf, was die Schweiz zusam­ dieser Lage sollte man sich an eine Gesetzmässigkeit erinnern, menhält, bleibt ihr Wesen, das im Ansatz seit 1291, greifbar die sich in der Geschichte immer wieder beobachten lässt: Die seit 1648 und im heutigen Sinne seit 1848 lebt, ein Stück Rät­ gleichen Faktoren, welche eine Kultur emporgebracht haben, sel und Geheimnis. Für mich ist die Schweiz Sonderfall und sorgen auch für ihren Niedergang. Sie werden im Laufe der Glücksfall zugleich. Sie hätte mehrmals scheitern können und Zeit übertrieben und schlagen ins Gegenteil um. Das gilt auch blieb am Leben. Die eidgenössischen Strukturen und Institu­ für den Sozialstaat. Um den Zusammenhalt zu stärken, braucht tionen waren im internationalen Vergleich schwach und sind es nicht noch mehr Regulierung, Umverteilung und Gleichheit, erst nach dem Zweiten Weltkrieg stärker geworden. Inzwi­ sondern weniger. Nicht noch mehr Institutionen und Kontrol­ schen sogar allzu stark. Weil Bundesrecht nach Verfassung leure, sondern weniger. kantonales Recht bricht, drohen die Kantone zu Verwaltungs­ Als die christliche Urgemeinde in Jerusalem den Heiligen einheiten abzusinken – von den Gemeinden nicht zu reden. Geist empfing, war sie keine Institution. Sie war ein loser Die Institution Schweiz wird stärker, drückender und teurer. Haufen von Leuten, die sich wegen ihres Glaubens an Jesus Das ist der wahre Grund, weshalb die Frage nach dem Zusam­ Christus ab und zu zusammenfanden, ihre Gemeinsamkeit menhalt gestellt wird. pflegten und Gottesdienst feierten. Sie konstituierten sich erst Ein Widerspruch liegt darin, dass die Verdichtung der Insti­ viel später zu dem, was man gemeinhin Kirche nennt. Das Erste tutionen oft damit begründet wird, dass man den Zusammen­ und Grundlegende war unsichtbar. Und als dieses Unsichtbare halt stärken wolle. Das gilt besonders für den Sozialstaat. Und zunehmend von der Institution, das heisst von Autoritäten wer würde bestreiten, dass diese Begründung in seinen An­ überlagert und von Machtansprüchen erstickt wurde, da glich fängen plausibel war? Als die Städte im 19. Jahrhundert vor­ die Kirche einer Fasnachtsgesellschaft, die das Evangelium und nehmlich zur Heimat des Proletariats geworden waren und das Kreuz Christi noch als Requisit vor sich her trug oder hinter dieses Proletariat unter den misslichen Umständen fast oder sich her zog, aber sich um die Inhalte kaum noch kümmerte. manchmal tatsächlich zugrunde ging, da mussten sich die Die Kirche war zur blossen, oft geradezu ausgehöhlten Institu­ politischen Behörden der Arbeiterfrage stellen. Nicht alle tion geworden. Dieser Abweg blieb keiner Konfession erspart. taten das rechtzeitig. In Basel zum Beispiel trat das erste Basler Erweckungsbewegungen aller Art erkannten den Missstand Fabrikgesetz, ein Meilenstein für die Schweizerische Sozialge­ und versuchten zu den Wurzeln des Evangeliums zurückzukeh­ setzgebung, erst 1869 in Kraft. Es linderte die Härten jenes ren. Das ging durchwegs mit der Rückstufung, manchmal gar städtisch-industriellen Lebens. Unter dem Druck der Verhält­ Geringschätzung der Institution einher. Als krasses Beispiel nisse hatten auch konservative und liberale Kreise dazu Hand seien die Quäker erwähnt: Sie lehnten die englische Staats­ geboten. Die Fortsetzung der Sozialgesetzgebung trug viel kirche mitsamt dem Kriegsdienst ab und wurden deswegen zum Zusammenhalt der Schweiz bei. Sie dauert 150 Jahre verfolgt. Viele wanderten nach Nordamerika aus, wo Wil­ später immer noch an, sodass es nicht übertrieben ist, zu be­ liam Penn 1681 den Staat Pennsylvania gründete, dessen Ver­ haupten: Wir alle sind mehr oder weniger Sozialdemokraten fassung auf den Grundsätzen des Quäkertums beruhte: Gleich­ geworden. heit, Gewaltfreiheit, Toleranz. Weil die Stimme Gottes den Und trotzdem, oder gerade deswegen, scheint der Zusam­ Menschen unmittelbar leite, so die Quäker, sind theologische menhalt bedroht. Wo die Sozialgesetzgebung noch weiter Lehrsysteme ebenso überflüssig wie hierarchische Strukturen geht, zum Beispiel beim Nachbarn Frankreich, driftet alles und kirchliche Ämter. Die Quäker pflegten eine mannigfaltige ­auseinander. Der dort real existierende Sozialismus drückt die Sozialarbeit und Friedensdienste und erhielten 1947 den Frie­ Wertschöpfung nieder und verschärft die Verteilkämpfe. In densnobelpreis.

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Der Geist weht, wo er will. Man sollte ihm Raum lassen. Die Kirchen haben heute das Glück, dass ihre Strukturen erodieren und Freiräume hinterlassen für den Heiligen Geist. Beim Staat ist es genau umgekehrt: Manches, was sich früher ganz selbst­ verständlich zwischen Menschen ereignete, ist heute durch­ reguliert und «professionalisiert». Letzteres bedeutet zumeist, dass Funktionäre mit staatlichen Zertifikaten für ihr Tun und ihre Versäumnisse hohe Gehälter beziehen. Unlängst rief ich in einer vertraulichen Angelegenheit die KESB an. Die Telefonis­ tin, nachdem sie mich einer Art Verhör unterzogen hatte, ver­ sprach den Rückruf des zuständigen Sachbearbeiters. Der kam nie. Umgekehrt hat sich ein Beamter bei meiner Frau, die auf privater Basis ein kleines Pensum Stützunterricht erteilt, für einen Kontrollbesuch angemeldet. Zu diesem Zweck schickte er ihr ein Bündel von Papieren und Formularen. Auch im Makrokosmos werden geistige Verbindungen durch Bürokratien zugeschüttet. Ein bestürzendes Fallbeispiel ist die Europäische Union. Sie pappt Dinge zusammen, die nicht zusammenpassen und bricht laufend ihre eigenen Ver­ träge. Sie lockt die Regierungen der Mitgliedsländer fast im Wochentakt an leerlaufende Konferenzen und hält sie davon ab, zu Hause die Pflichten zu erfüllen, die sie ihrem Volk schuldig sind. Mit der Verdichtung der EU-Institutionen und mit der Einheitswährung haben die Spannungen in Europa spürbar zugenommen. Den Zusammenhalt in Europa gab es vor der EU. Er wurde und wird durch sie geschwächt, anstatt gestärkt. Was hält die Schweiz, was hält Menschen, Völker, Kulturen zusammen? Die Institutionen können es nicht sein. Sie sind nie die Grundlagen, sondern stets – sofern minimal dosiert – eine hilfreiche Folge des Zusammenhalts. Geraten sie ausser Kon­ trolle, verwandeln sie sich in giftige Spaltpilze. Der Heilige Geist, den wir an Pfingsten feiern, möge sich durch alle Hin­ dernisse Bahn brechen und dafür sorgen, dass die vor 25 Jah­ ren beendete Nachkriegszeit nicht in eine Vorkriegszeit um­ schlägt. Pfarrer Peter Ruch, Küssnacht am Rigi

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