Snowactive d dezember 2015

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Dezember 2015 CHF 8.–

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Wir machen den Weg frei


EDITORIAL

INHALT DEZEMBER 2015

REPORTAGEN

SO VIEL ZUM RISIKO IM SPORT Kürzlich hat mich ein Snowactive-Leser und Mitglied eines Skiclubs auf die immer länger werdende Verletztenliste bei den Schweizer Alpinen angesprochen. Vor allem die Anzahl jener Athletinnen und Athleten, die mit wiederkehrenden Blessuren kämpfen, stimme nachdenklich. Woran das wohl liege?, fragt er sich und mich. Eine gute Frage. Wer hat eine Antwort? Das Material ist schneller und aggressiver geworden, heisst es. Übermotiviertes Training kann zu Konzentrationsschwächen und letztlich zu Unfällen führen. Die Verletztenliste wird aber nicht nur bei den Schweizern länger. Anna Fenninger riss sich bei einem (Trainings-)Sturz Seitenband, Kreuzband sowie Patellasehne und versetzte damit die Skination Österreich in eine kurzzeitige Depression. Sport ist immer mit Risiko behaftet. Nicht nur im Spitzensport. 2012 gab es in der Schweiz total 174 772 Unfälle bei Sport und Spiel, pro Tag im Schnitt fast 500. Knapp jeder siebte (25 000) war dabei auf einen Skiunfall zurückzuführen. Die Zahlen basieren auf Stichproben, sind aber repräsentativ und stehen in der Unfallstatistik UVG 2014 der SUVA. Die Kostenfolgen für die privaten Freizeitvergnügen sind auch nicht ganz unwesentlich und wirken sich bekanntlich auf die Krankheitskosten aus. Zurück zur Frage des besorgten Skiclub-Mitglieds aus dem Solothurnischen. Der Skisport ist in den letzten Jahren viel intensiver geworden. Das Material spielt eine Rolle. Rennpisten werden künstlich aufgetunt, um das Spektakel zu erhöhen. Das ist nichts Neues. Fürwahr. Aber die Diskussion darüber zu führen, lohnt sich immer wieder. Sport ist wichtig. Sport ist gesund. Es ist aber kein Spiel ohne Grenzen. Der deutsche Dramatiker und Dichter Bertold Brecht sagte einmal: «Der grosse Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein.» Umso mehr wünsche ich Ihnen bei massvollen sportlichen Tätigkeiten auf und neben der Piste viel Vergnügen und vor allem einen unfallfreien Winter!

4 Isabel Derungs Eine Quereinsteigerin kämpft sich zurück 9 Weltcup Engelberg Beliebtes Skisprung-Highlight 10 Doppelinterview Curdin Perl und Gian Flurin Pfäffli 12 Audi Snowboard Series 27 Events in einer Saison 19 Coaching Inside Theorie praktisch umgesetzt 20 Stiftung Passion Schneesport Jungen Schneesporttalenten den Weg ebnen

30 Tour de Ski Seit zehn Jahren ein Erfolgsanlass 38 Davos Nordic 35 Jahre Weltcuperfahrung 48 Marc Gläser Motivierter Quereinsteiger bei Stöckli 54 Luka Grilc Mit Nordica zu neuen Ufern 58 Juskila, Teil 2 Edy Hubacher, engagiert im Schweizer Sport 62 Stéphane Cattin Höchster Chef der Alpinen 68 Andrea Dettling Rücktritt nach viel Verletzungspech

RUBRIKEN 2 24 70 76 80

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DIE TOUR OU DEE SKI I LENZERHEI IM ENZERHE DE-FORMAT FOR SEITE 30

Titelbild: Die Tour de Ski – ein Wintersportformat à la Tour de France und seit zehn Jahren ein Erfolg. Foto: zVg.

ISABEL DERUNGS: FUSSBALL O OD DER SNOWBOAR NOWBOARD D? KEI EINE FRA RAGE! G SEITE SE EEITE ITE 4

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STÉPHANE CATTIN: DE SKIBOSS, DER KIBOSS SSS, SS, DER GANZ NZ UNTEN N AANF ANFIN ING NG SEITE 62

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Joseph Weibel Chefredaktor Snowactive j.weibel@snowactive.ch

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EIN UNKONVENTIONELLER KARRIEREWEG

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EIN UNKONVENTIONELLER KARRIEREWEG

BRETT UND BALL

FOTOS: ZVG.

Früher spielte sie hauptsächlich Fussball und stand nebenbei auf dem Snowboard. Heute snowboardet sie mehrheitlich und spielt daneben Fussball. «Beide Sportarten reizen mich», sagt Isabel Derungs. In jüngster Vergangenheit konnte die Zürcherin indes weder den einen noch den anderen Sport so richtig ausüben.

Ihr gehe es mega-gut, sagt Isabel Derungs eineinhalb Wochen nach der dritten Operation innerhalb von 13 Monaten. Bei dem Eingriff wurde die Platte am Wadenbein entfernt, «womit ich mir berechtigte Hoffnungen machen kann, diese Saison wieder Wettkämpfe zu bestreiten». Vorerst steht indes, sobald die Wunde verheilt ist, ein intensiver Aufbau an. «Es wäre schön, wenn ich die ersten Schneetrainings im Dezember absolvieren könnte.» Darauf, wie auch auf die gemeinsamen Übungseinheiten mit den anderen Angehörigen der Freestyle-Gruppe von Swiss-Snowboard, freut sich die 28-Jährige sehr. Denn seit dem Spätsommer 2014 war Isabel Derungs vorwiegend auf sich alleine gestellt. Bei einem Zusammenprall auf dem Bügellift während der Saisonvorbereitung erlitt sie schwere Verletzungen. Das linke Schien- und Wadenbein war gebrochen, ebenso zwei Rippen. Eine Hüftprellung und mehrere Hämatome im Hüft- und Rückenbereich kamen hinzu. «Ein Skifahrer rutschte in hohem Tempo das vereiste Lifttrasse herunter und kollidierte mit mir. Ich hatte keine Chance auszu-

weichen», blickt die Snowboarderin auf den unverschuldeten Trainingsunfall von Ende August des letzten Jahres in Saas-Fee zurück. Die niederschmetternde Diagnose erforderte umgehend eine Operation, rund sieben Monate später folgte – weil die Wade nicht zusammenwuchs – eine weitere. Quasi vom Spitalbett aus schrieb sich die auch im Kopf bewegliche Athletin spontan für die letzten Vorlesungen und Prüfungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich ein. Dies im Wissen, «dass ein Plan B hilft». Das Studium hatte die Slopestyle-

Ein Skifahrer rutschte in hohem Tempo das vereiste Lifttrasse herunter und kollidierte mit mir. Ich hatte keine Chance auszuweichen.

Spezialistin schon die gesamte Snowboardkarriere hindurch begleitet. Seit dem vergangenen Herbst hat sie den ETH-Master in Umweltwissenschaften in der Tasche – und könnte sich bei Bedarf auf die Suche nach einem Job begeben. Die positiven Seiten «Es war eine schwierige, aber auch schöne Zeit», bezeichnet die offene, kommunikative und unkomplizierte Isabel Derungs die Monate nach dem bittersten Moment ihrer Sportlerkarriere. Sie habe viele Aufs und Abs erlebt und gleichzeitig gespürt, «wie wichtig der Kopf in einer solchen Phase ist». Denn der Zustand des Beines erforderte immer wieder extreme Planänderungen. «Ich machte mir mehrmals Gedanken über den weiteren Lebensweg abseits des Snowboardens.» Weil sie schon während des Studiums Fächer unterschiedlicher Richtung (zum Beispiel Klima und Ernährungswissenschaft) besucht habe, könne sie sich in vielen Bereichen eine berufliche Tätigkeit vorstellen. Überhaupt sei ihr Weg nicht von klein auf vorgegeben ge-

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EIN UNKONVENTIONELLER KARRIEREWEG

Isabel Derungs fliegt an den Olympischen Spielen hoch hinaus – stürzt dann aber.

wesen, sagt die ausgesprochen anpassungsfähige Isabel Derungs. «Für mich waren stets mehrere Dinge wichtig, und mir war auch immer klar, dass es viele Wege gibt, die einen glücklich machen können.» Ein weiteres Mal wurde ihr dies während der sportlichen Auszeit so richtig bewusst. «Ich konnte mich spontan und verlässlich mit Freunden treffen. Gewöhnlich ist dies nicht möglich, weil ich stets auf den Trainings- und Wettkampfplan sowie die Wetterverhältnisse Rücksicht nehmen muss.» Grossen Spass hatte Isabel Derungs überdies an einem Fussballcamp für Nachwuchsakteurinnen und -akteure, das sie im vergangenen September zusammen mit einer Kollegin leitete. Das Spiel mit dem runden Leder fasziniert die Zürcherin schon ihr Leben lang. In der Kindheit war sie Torhüterin beim FC Uster, stieg als Feldspielerin bis ins Schweizer U19-Nationalteam auf und spielte in der Nationalliga A bei Schwerzenbach. Schritt für Schritt hielt die Professionalisierung Einzug. Als Folge davon war der Wintersport nur noch schwer mit dem Fussball-Kalender zu vereinbaren. «Ausschliesslich aufs Fussball spielen zu setzen erschien mir zu einseitig», sagt Isabel Derungs, die in ihrer Freizeit auch gerne Tischtennis und Beachvolleyball spielt sowie bouldert und wandert. Sukzessive reduzierte sie im Fussball den Aufwand. Aktuell verfügt sie über eine Spielerlizenz bei der 1.-LigaEquipe des FC Eschenbach, mit der sie – sobald es der gesundheitliche Zustand und die zeitliche Belastung erlauben – wieder trainieren und bei Bedarf den einen oder anderen

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Match bestreiten wird. «Sobald neben dem Snowboarden wieder mehr Zeit bleibt, könnte ich mir vorstellen, erneut intensiver Fussball zu spielen», verrät die Nationalmannschaftsathletin. In erster Kadersaison an Weltspitze Vor der Fussballkarriere in der höchsten Schweizer Spielklasse bildete das Snowboar-

Sobald neben dem Snowboarden wieder mehr Zeit bleibt, könnte ich mir vorstellen, erneut intensiver Fussball zu spielen.

den für Isabel Derungs eine grosse Leidenschaft. Zusammen mit ihren sportbegeisterten Eltern und der zwei Jahre älteren Schwester – die inzwischen ihr grösster Fan ist – verbrachte sie die Weihnachts- und Sportferien jeweils im väterlichen Elternhaus in Siat. Einen weiteren Höhepunkt bildete stets das Skilager. «Aufs Bauen einer Schanze freute ich mich das ganze Jahr.» Von Anfang an reizte sie, «herausfinden zu können, welche maximale Sprunghöhe ich erreichen kann». Die vielseitige Athletin steigerte sich kontinuierlich und meldete sich im Winter 2010/11, nachdem sie an der ETH den Bachelor bestanden hatte, für die ersten international besetzten Contests an. «Ich schnitt ziemlich gut ab», erinnert sich Isabel Derungs, „«was natürlich auch damit zusammenhing, dass das Niveau zu jener Zeit noch nicht so hoch war, wie es jetzt ist.» Schnell wurde der Freestyle-Chef bei SwissSnowboard, Pepe Regazzi, auf die aufstrebende und unbekümmerte Sportlerin aufmerksam und unterbreitete ihr im Frühling 2011 ein Angebot für die Aufnahme ins Schweizer Freestyle-Team. «Eigentlich», sagt sie, «hatte ich mir nie ernsthafte Gedanken darüber gemacht, den Sport jemals professionell auszuüben. Diese Chance liess ich mir selbstverständlich aber nicht entgehen.» In der darauffolgenden Saison realisierte Isabel Derungs beim Burton European Open in Laax als Dritte im Slopestyle den ersten Podestplatz an einer prestigeträchtigen Veranstaltung. Dies notabene in einem Startfeld, in welchem die Weltspitze lückenlos vertreten war. «Ich war völlig überrumpelt», sagt sie,


Ich werde alles versuchen, dass ich wieder in den Snowboardalltag zurückkehren kann.

«denn von einem solchen Resultat hätte ich niemals zu träumen gewagt.» Aufgrund der starken Besetzung stuft sie das im Bündnerland bewerkstelligte Ergebnis wertvoller ein als den Triumph, den sie gleichenorts zwei Jahre später realisierte. Im Winter 2011/12 qualifizierte sich Isabel Derungs, die in Riedikon am Greifensee aufwuchs und nun in der Stadt Zürich wohnt, erstmals für internationale Titelkämpfe. An den Weltmeisterschaften in Oslo belegte sie im Slopestyle den 18. Platz. Ein Jahr danach steigerte sie sich deutlich und wurde in Stoneham Siebte. Auf dem Weg zu einem noch besseren Abschneiden befand sie sich an den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi. Sie gewann die Qualifikation und hievte sich somit in den Kreis der Medaillenkandidatinnen. Im

Final vermochte sie dann aber nicht mehr an diese Leistung anzuknüpfen – und stürzte. Immerhin erreichte sie als Achte ein Diplom. Finanzielle Auswirkungen Ein halbes Jahr später bremste dann der eingangs erwähnte verhängnisvolle Unfall Isabel Derungs aus. Sie musste zwei Wochen im Spital verbringen und ging während drei Monaten an Krücken. Es blieb indes nicht nur beim körperlichen und geistigen Schmerz. Preisgelder, die ihre Haupt-Einnahmequelle bilden, blieben aus. Überdies fielen durch die Verletzung zusätzliche Kosten an. «Weil es mir in den vorangegangenen zwei Jahren gelungen war, etwas Geld zur Seite zu legen, konnte ich das Leben mit dem Ersparten und der Unterstützung der Stiftung Schweizer

Sporthilfe finanzieren», so die bescheidene Profisportlerin, deren Palmarès unter anderem auch zwei Schweizermeistertitel (2012 im Big Air und 2014 im Slopestyle) zieren. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld bekam Isabel Derungs auch insofern zu spüren, als dass sie teilweise Einbussen von Sponsoren in Kauf nehmen musste und einzelne ihr gar den Rücktritt nahelegten. Doch die Kämpferin gibt nicht so schnell auf. «Ich werde alles versuchen, dass ich wieder in den Snowboardalltag zurückkehren kann.» Primär lautet ihr grösster Wunsch, «dass mich das Bein nicht mehr beeinträchtigt und ich befreit und sicher snowboarden kann». Auf jeden Fall wird sie stets ihr Lebensmotto «Whereever you are, be there» (wo immer du bist, sei dort) ANI TA F U C HS begleiten.

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VON VOR S ITZ E NDE R

DE R

M A R KU S

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GESC H Ä F T SL EI T U N G

SWI SS-SKI

«Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.»  Wenn es um ihre finanzielle Situation geht, dürfte diese Devise für einen grossen Teil unserer Athleten nicht allzu unpassend sein. Vergangen sind die Zeiten, in denen sich Sponsoren um Nachwuchstalente rissen – vorbei ist die Ära, in der die Swiss-Ski-Athleten mit einer gewissen Selbstverständlichkeit ein Logo auf der Stirn trugen, das sie nicht nur mit Stolz erfüllte, sondern auch ihre Existenz als Spitzensportlerinnen sicherte. Auch Spitzensportler/-innen, die in ihrer Disziplin zur Weltspitze gehören, dürfen heute nicht mehr auf den Geldsegen hoffen. Firmen setzen heute vermehrt auf einzelne Ausnahmesportler. Überaus erfolgreiche Athleten werden dadurch zwar zu Topverdienern, umso weniger bleibt aber für diejenigen, die nicht zu den absoluten Überfliegern gehören oder sich erst auf dem Weg an die Spitze befinden. Diese Entwicklung stellt sowohl die einzelnen Athleten als auch Swiss-Ski vor grosse Herausforderungen. Wer konkurrenzfähig sein will, muss seine Zeit voll und ganz in den Sport investieren. Dies gilt im Wintersport ganz besonders: Weil sie in den Bergen stattfinden und von der dortigen Infrastruktur abhängig sind, nehmen Schneetrainings ganze Tage und Wochen ein. Ein Snowboarder kann nicht tagsüber berufstätig sein und sich am Abend seinem Sport widmen – er muss sich mindestens in den Wintermonaten alleine darauf konzentrieren können. So gilt es in diesen für Individualsponsoring schwierigen Zeiten für den Schweizer Skiverband nicht nur den Leistungssport – also Infrastruktur, Betreuungsstab, Reisen und Material in den einzelnen Disziplinen zu finanzieren – sondern es stellt sich auch die grundlegende Frage, wie die Lebenshaltungskosten der Athleten bewältigt werden können. Die Spitzensportförderung der Schweizer Armee leistet in dieser Hinsicht einen sehr wertvollen Beitrag. 9 Athletinnen und 23 Athleten von Swiss-Ski absolvierten diesen Sommer die Spitzensportrekrutenschule, die ihnen nach der militärischen Grundausbildung

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während 13 Wochen Trainings auf höchstem Niveau ermöglicht. Auch während den obligatorischen und freiwilligen Wiederholungskursen von total bis zu 130 Tagen pro Jahr können sich die Athletinnen und Athleten voll und ganz in die Dienste des Trainings stellen. Nicht nur für sie, sondern auch für die zehn Swiss-Ski-Athleten, die bei der Armee mit einem Pensum von fünfzig Prozent als Zeitsoldaten angestellt sind, stellt der durch den Militärdienst erhaltene Sold und insbesondere der Erwerbsersatz eine existenziell wichtige Einkommensquelle dar. Ähnlich sehen die Möglichkeiten beim Grenzwachtkorps aus. Die neun Grenzwächterinnen und Grenzwächter aus den Reihen der Swiss-Ski-Athleten erhalten mit dem ausbezahlten Lohn und den flexiblen Einsätzen an der Grenze nicht nur während ihrer Tätigkeit als Spitzensportler wertvolle Unterstützung von Seiten des Korps, sondern haben dank der Ausbildung zum Grenzwächter auch die Sicherheit, nach ihrer Sportkarriere jederzeit in den regulären Dienst einsteigen zu können. Auch ohne die Unterstützung der Schweizer Sporthilfe wäre es so manchen unserer Athletinnen und Athleten nicht möglich, ihre Sportkarriere zu verfolgen. Die nach Leistungsniveau und sportlichem Potenzial vergebenen Swiss Olympic Cards in Gold, Silber und Bronze sind nicht nur ein wichtiger Nachweis für die Tätigkeit als Spitzensportler, sondern sie bilden auch die Grundlage für die individuellen Unterstützungsbeiträge der Stiftung Schweizer Sporthilfe von bis zu 18 000 Franken jährlich. Diese ermöglichen es vielen Athleten überhaupt Spitzensport zu betreiben. Die Sporthilfe springt auch gelegentlich ein, wenn es einen Härtefall gibt: Über die punktuelle Sonderunterstützung für besonders kostenaufwändige Trainings und Wettkämpfe sind die unterstützten Athletinnen und Athleten äusserst froh. Für unsere alpinen Rennfahrerinnen und Rennfahrer besteht zudem die Möglichkeit, Beiträge aus der Stiftung zur Förderung des

alpinen Skisports zu erhalten. Die von Dr. Heinz Grütter gegründete Stiftung unterstützt seit mehr als 10 Jahren jährlich rund 50 Athletinnen und Athleten. Trotz dieser wertvollen Unterstützung von Seiten Armee, GWK, Sporthilfe und GrütterStiftung gibt es aber immer noch Lücken in der finanziellen Unterstützung von Sportlerinnen und Sportlern. Insbesondere junge Talente, bei denen das System von Armee, GWK, Sporthilfe und Grütter-Stiftung noch nicht greift, die aber den Anschluss an die Weltspitze rasch schaffen müssen, benötigen finanzielle Hilfe aus anderen Quellen. Speziell für die Unterstützung dieser jungen Talente hat Swiss-Ski deshalb die unabhängige Stiftung «Passion Schneesport» ins Leben gerufen. Diese soll einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz auch in Zukunft in den elf Swiss-Ski-Disziplinen Spitzenleistungen erbringen kann. Finanziert durch Spenden, Gönnerclub, Partnerschaften und verschiedene Charity-Events fokussiert die Stiftung auf drei Säulen der Sportförderung. Erstens wird talentierten Nachwuchsathleten mit sogenannten Stipendien unter die Arme gegriffen, zweitens erhalten die Regionalverbände Beiträge an ihre Arbeit an der sportlichen Basis und drittens werden ausgewählte Nachwuchs- und Breitensportprojekte unterstützt. Erfreulich ist, dass die Stiftung bereits im ersten Jahr ihres Bestehens namhafte Beträge in allen drei Förderbereichen aufbringen konnte. Auf Seite 20 und 21 dieser Ausgabe finden sich treffende Beispiele, wie die Stiftung Passion Schneesport bereits wirken konnte. Namhafte Ambassadoren wie Dominique Gisin, Simon Ammann, Dario Cologna oder Iouri Podladtchikov geben der Stiftung ein Gesicht. Die erfolgreichsten Schweizer Schneesportler der Gegenwart, «Passion Schneesport» und Swiss-Ski sind sich einig: Auch in diesen für den Spitzensport nicht einfachen Zeiten soll man als Nachwuchstalent von einer grossen Zukunft träumen können!


SPORT/EVENTS

WELTCUP

ENGELBERG FOTOS: NORDIC FOC US

Am 19. und 20. Dezember findet mit dem Weltcup der Skispringer in Engelberg ein Skisprung-Highlight statt, welches Fans der nordischen Sportarten nicht verpassen dürfen. Das Weltcupspringen ist der grösste Wintersportanlass der Innerschweiz – gesprungen wird auf der grössten Schanze der Schweiz. Auch die Länge der Sprünge ist eindrücklich. In den Worten des vierfachen Olympiasiegers

P RO GRAM M

Simon Ammann ausgedrückt: «Wenn ich bei der Schanze ausfahre und den Blick zur Schanze hinaufrichte, frage ich mich immer wieder, wie das alles überhaupt möglich ist.» Falls Sie sich genau diese Frage auch jedes Mal stellen, wenn Sie die Athleten durch die Luft fliegen sehen, sind Sie an diesem Wochenende in Engelberg genau am richtigen Ort. Eine Antwort auf Ihre Frage werden Sie vielleicht nicht erhalten, dafür aber um einige Impressionen reicher nach Hause zurückkehren.

Freitag, 18. Dezember 2015 12.00 Uhr Offizielles Training (2 Durchgänge) 14.00 Uhr Qualifikation Samstag, 19. Dezember 2015 12.45 Uhr Probedurchgang 14.15 Uhr 1. Durchgang anschliessend Finaldurchgang und Siegerehrung Sonntag, 20. Dezember 2015 12.15 Uhr Qualifikation 14.15 Uhr 1. Durchgang anschliessend Finaldurchgang und Siegerehrung

Wirtschaftsfaktor Skispringen In Engelberg laufen die Vorbereitungen auf ein grosses Skisprungfest seit Monaten auf Hochtouren. «Wir sind uns der Verantwortung als einziger Schweizer Weltcup Veranstalters bewusst. Entsprechend gross sind unsere Anstrengungen, den Wettkämpfern beste Bedingungen anzubieten», hält OK-Präsident Ernst von Holzen fest. Skispringen in Engel-

berg ist längst ein Event geworden, der aus volkswirtschaftlicher Sicht einiges bewegt. «Vom Skispringen profitiert nicht nur Engelberg, sondern die ganze Region Innerschweiz», weiss OK-Präsident Ernst von Holzen. Die Weltcup-Veranstaltungen der vergangenen Jahre stehen mit rund 4500 zusätzlichen Übernachtungen zu Buche. Davon profitiert direkt oder indirekt auch das einheimische Gewerbe. Zusammen mit dem Weltcup-Tross reist jeweils eine grosse Anzahl von Medienvertretern nach Engelberg, um über die Wettkämpfe zu berichten. Alleine in den drei Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz verfolgten in den letzten Jahren jeweils über 15 Millionen TV-Zuschauer die Wettkämpfe auf der Titlis-Schanze. Werbung, die sich nur schwer in Zahlen erfassen lässt. Tatsache aber ist, die WeltcupSkispringen sind für den Wintersportort Engelberg zu einem unverzichtbaren Werbeträger geworden.

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VORBILDER FÜR DEN NACHWUCHS Spitzenathleten sind wichtig für den Nachwuchs. Als Vorbilder motivieren sie die jungen Athleten, denselben Weg zu gehen und Aussergewöhnliches zu leisten. Umso mehr Ansporn haben die Jungen, wenn die Cracks aus demselben Ort stammen.

Sie merken: Hey, der ist ja im selben Dorf aufgewachsen wie ich, hat dieselbe Luft eingeatmet, dieselbe Schule besucht und ist im Training denselben Berg hochgerannt. Warum sollte es also für mich nicht auch möglich sein, an die Weltspitze zu kommen? So ungefähr war die Situation in Pontresina im Kanton Graubünden: Während LanglaufCrack Curdin Perl im Weltcup unter anderem einen vierten Rang in der Gesamtwertung Tour de Ski 2011 herausläuft, reift mit Gian Flurin Pfäffli ein junger Nachwuchsathlet aus demselben Ort heran. Und Gian Flurin hat nur ein Ziel: dereinst ebenso erfolgreich zu sein wie sein Nachbar. Wir haben die beiden Athleten befragt. Und dabei unter anderem festgestellt, wie wichtig erfahrene Athleten als Vorbilder für den Nachwuchs sind. Swiss-Ski: Curdin, Gian-Flurin, wie lautet euer Lebensmotto? CURDIN: Ein eigentliches Lebensmotto habe ich nicht. Ich versuche einfach stets, das Beste aus einer Situation zu machen und lege grossen Wert darauf, mir dabei selbst treu zu bleiben. GIAN FLURIN: The only limit is the one you set yourself! Was ist das Faszinierendste an eurer Sportart? CURDIN: Die Komplexität der Bewegung. Eine saubere Langlauftechnik erfordert ein vielfältiges Zusammenspiel von Koordination,

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Kraft, Dynamik und Präzision. Wenn das plötzlich wie von selbst passiert – wenn man also in diesem Flow-Zustand ist –, dann macht das schon ziemlich viel Spass! Wenn man sich dabei noch unter blauem Himmel in einer frisch verschneiten Landschaft bewegen kann, ist es nahezu perfekt! Natürlich reizen mich auch die Wettkampfatmosphäre und das berauschende Gefühl, das eintritt, wenn man seinen Körper an die eigenen Grenzen bringt. GIAN FLURIN: Das Zusammenspiel von Kraft, Motor und Technik muss immer stimmen. Man muss also verschiedene Bereiche trainieren. Das macht das Ganze sehr abwechslungsreich! Ab welchem Zeitpunkt war für euch klar, dass ihr Spitzensportler werden wollt? CURDIN: Kürzlich habe ich ein Aufsatzheft aus der Primarschule in die Finger bekommen. Dort habe ich in einem Text geschrieben, dass es mein grösster Traum wäre, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. GIAN FLURIN: Ich habe schon früher gerne Sport betrieben, konnte mich jedoch nie für eine spezielle Sportart entscheiden. Als ich dann merkte, dass es mir im Langlauf besser lief als im Tennis oder Fussball, und dass ich mehr Spass daran hatte, fiel mir die Entscheidung leicht. Wer hat euch am meisten gefördert? CURDIN: Diejenigen Betreuungspersonen, die seit dem JO-Alter an mich geglaubt haben und akzeptieren konnten, dass ich teilweise unkonventionelle Wege ging. GIAN FLURIN: Meine Mutter. Sie hat mir das Langlaufen beigebracht und ohne sie wäre ich wohl nie zum Langlauf gekommen. Welche Person ist für euch ein persönliches oder sportliches Vorbild? CURDIN: Es beeindruckt mich immer wieder, welch grosse Faszination und Freude unsere kleine Tochter Ida für Alltäglichkeiten aufbringt. Davon möchte ich mir gerne eine Scheibe abschneiden. GIAN FLURIN: Curdin Perl war schon immer ein grosses Vorbild von mir. Er ist nicht nur

auf, sondern auch neben der Loipe ein super Typ. Er ist immer freundlich, kommt auf einen zu und wirkt nie abgehoben. Welchen Fehler werdet ihr nie mehr machen? CURDIN: Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich das Glück habe, hinter allem stehen zu können, was ich in meiner Vergangenheit durchlebt habe. Vielleicht würde ich heute jedoch versuchen, mich in gewissen Situationen etwas weniger unter Druck zu setzen. GIAN FLURIN: Die eine Linkskurve beim eisigen Rennen in Chamonix, als ich mir den Arm gebrochen habe . . . Wo seht ihr euch in zehn Jahren? CURDIN: Mit meiner Familie auf dem Piz Bernina. (Ohne den Gedanken, wie diese Unternehmung in meinen Trainingsplan zu integrieren ist.) GIAN FLURIN: Ich träume davon, irgendwann einmal an die Spitze des Langlaufs zu kommen und einen grossen Erfolg zu feiern. Im Sport kann jedoch sehr viel passieren, und man weiss nie, wie man sich weiterentwickelt. Was wärt ihr heute, wenn nicht Profisportler? CURDIN: Meinen Beruf als Zimmermann habe ich immer sehr gerne ausgeübt, und das Baugeschäft finde ich auch heute noch sehr interessant. Vielleicht wäre ich aber auch eines Tages nach Kanada ausgewandert. GIAN FLURIN: Wahrscheinlich hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon die Matura im Sack, wäre nun im Militär und würde mich vermutlich für eine Flugausbildung zum Piloten bewerben. Was ist das Beste an eurem Beruf? Was das Unangenehmste? CURDIN: Das Beste an meinem Beruf ist es, das Gefühl zu haben, einen Kindheitstraum zu leben. Auch ist es toll, dass ich das Sommertraining so vielfältig und auf den verschiedensten Sportgeräten gestalten kann.


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Gian Flurin und Curdin verstehen sich nicht nur auf, sondern auch neben der Loipe gut.

Unangenehm ist das viele Reisen. Dafür werde ich langsam zu alt! GIAN FLURIN: Obwohl man Einzelsportler ist, sind alle Langläufer wie eine grosse Familie und man kann sich gegenseitig pushen. Am Unangenehmsten sind sicherlich Verletzungen, da man dann gezwungen wird, zu Hause zu bleiben und nicht trainieren zu können.

Welcher Song darf auf eurer Playlist nicht fehlen? CURDIN: «Highway to hell» von AC/DC. GIAN FLURIN: «Sugar» von Robin Schulz. Das darf in eurem Koffer nicht fehlen . . . CURDIN: Etwas gegen Halsschmerzen. GIAN FLURIN: Das Aufladekabel fürs iPhone.

FOTO: SWISS- SKI

CU RDI N ÜB ER G IA N FL UR I N Würdest du gerne nochmal im Alter von Gian Flurin sein und deine Karriere noch vor dir haben? Ich habe meine wilden Jahre gelebt, bin froh um viele wertvolle Erfahrungen, die ich während der vergangenen fünfzehn Jahre sammeln konnte und geniesse es im Hier und Jetzt zu sein. Habt ihr auch schon gemeinsame Trainings absolviert? Falls ja, was kannst du Gian Flurin beibringen? Oder konntest du sogar von ihm profitieren? Wenn ich zu Hause bin, trainiere ich hin und wieder mit dem Stützpunkt Oberengadin, daher haben wir schon gemeinsame Trainingseinheiten absolviert. Mein Tipp an ihn: Mehr Vertrauen in das eigene Gefühl zu setzen, anstatt sich auf die Herzfrequenz auf der Pulsuhr zu konzentrieren. Im Gegenzug profitiere ich von der Dynamik dieser jun-

Was macht ihr als erstes, wenn ihr wieder einmal zu Hause seid? CURDIN: Meine beiden Frauen in die Arme nehmen! GIAN FLURIN: Taschen noch unausgepackt in die Ecke schmeissen, mich in den Massagesessel von Aldi setzen und eine Runde fernJ U L I A P HI L I P O NA sehen.

GIAN - FLURIN ÜBER CURDIN gen, motivierten Gruppe. Sie ist einfach ansteckend! Denkst du, du konntest mit deinen Erfolgen im Weltcup die Pontresiner Jugend zum Langlaufen motivieren? Ich gehe davon aus, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte. Aktuell zählt die nordische Gruppe deutlich mehr Teilnehmer als die alpine. Es ist schön zu sehen, dass viele Kinder Freude am Langlaufsport entwickeln. Am meisten freuen mich jeweils die strahlenden Gesichter, wenn ich am Mittwochnachmittag einen Moment lang im JO.Training mitmache. Was möchtest du Gian Flurin als Tipp mit auf den Weg geben? «Geniess die unbeschwerte Zeit als Nachwuchsathlet. Sie geht schneller vorbei als du denkst!»

War Curdin für dich als kleiner Bub ein Vorbild? Ja, ist er auch jetzt noch! Haben dich die Erfolge von Curdin angespornt, auch selber so erfolgreich zu sein? Ja, natürlich. Sein vierter Rang an der Tour de Ski beispielsweise hat die ganze Trainingsgruppe im Engadin extrem motiviert! Ich leide aber auch mit ihm mit, wenn es ihm mal nicht so gut geht. So musste ich, als ich hörte, dass er sich letztes Jahr kurz vor der WM verletzt hatte, selbst fast heulen! Absolviert ihr auch gemeinsame Trainings? Konntest du ihn selber auch schon herausfordern? Manchmal ruft er mich sogar an, ob ich Lust habe, mit ihm zu trainieren. Wer würde da schon nein sagen! Ich bin aber sicherlich derjenige, der mehr vom andern lernen kann als umgekehrt.

Welches Rennen von Curdin ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum? Die Staffel von La Clusaz, wo Curdin als Schlussläufer den Vorsprung sogar noch ausbauen konnte und am Schluss diesen historischen Sieg ins Ziel brachte! Zudem gab er dort eines der coolsten Interviews nach einem Rennen. Und natürlich die Pontresiner Staffel gemeinsam mit ihm an der SM in Leysin!

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SPORTS/EVENTS

Die Audi Snowboard Series hat sich seit fünf Jahren als ideales Sprungbrett für talentierte Nachwuchsfahrer bewährt.

Anfahrt in einen neuen Winter: Ende November wird auf dem Glacier 3000 die Contestsaison der Audi Snowboard Series eröffnet.

VORHANG AUF FÜR DIE YOUNG GUNS!

Die Audi Snowboard Series konnten sich im vergangenen Jahr über einen neuen Teilnehmerzuwachs erfreuen. «Besonders in den jungen Freestyle-Kategorien lässt sich ein beeindruckendes Wachstum an Anzahl und Level der Fahrer feststellen», erklärt Tourmanager Guido van Meel. Demgegenüber besteht betreffend den Teilnehmerzahlen bei Alpin und Snowboardcross Open Handlungsbedarf. «Im Speed-Bereich wünschen wir uns ganz klar mehr Nachwuchsfahrer», sagt van Meel. Das Angebot dazu ist vorhanden: An fünf Alpin-Rennen können in der kommenden Saison Race-Erfahrungen mit den Besten der Welt gesammelt werden. Und an den KidsCross-Rennen besteht seit vergangenem Winter extra eine eigene Kategorie nur für Snowboarder.

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Insgesamt stehen in der kommenden Saison 27 Events in der ganzen Schweiz auf dem Programm. Die Highlights bilden dabei eindeutig die Schweizermeisterschaften, welche das Wettkampfende in der jeweiligen Disziplin darstellen. Die ersten Meistertitel werden in den Flumserbergen vergeben, wo zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder Titelkämpfe sowohl im Parallelriesenslalom als auch im Parallelslalom stattfinden. Ebenfalls zu einer Premiere kommt es im Snowboardcross: Die Schweizermeisterschaften werden zum ersten Mal in Saas-Fee und gemeinsam mit der Skicross-SM durchgeführt. Als krönender Saisonabschluss finden dann Mitte April wiederum gemeinsam mit den Freeskiern die Swiss Freestyle Champs auf dem DAVID H Ü R ZEL ER Corvatsch statt.

Besonders in den jungen Freestyle-Kategorien lässt sich ein beeindruckendes Wachstum an Anzahl und Level der Fahrer feststellen.» Tourmanager Guido van Meel

KALEN DER AUDI SN OWBOARD SERIES: Freestyle 19.–20.11.2015 6.–9.1.2016 16.–17.01.2016 23.1.2016 30.1.2016 6.–7.2.2016 13.2.2016 20.2.2016 27.2.2016 5.3.2016 6.3.2016 12.3.2016 19.–23.4.2016 Snowboardcross 27.12.2015 3.1.2016 23.1.2016 23.–24.1.2016 21.2.2016 6.3.2016 13.3.2016 18.-19.3.2016 20.3.2016 2.–3.4.2016 3.4.2016 Alpin 6.2.2016 20.–21.2.2016 19.–20.3.2016

Open Glacier 3000 Iceripper Rookie Fest Laax Open Davos Open Mountain Rides Gstaad Open Slopestyle Thyon Open Grindelwald Rookies Attack im Snowland Mythen Style Open Les Crosets White Style Mürren Trickchischte Flumserberge Hill Jam Buochs Swiss Freestyle Champs Corvatsch SBS Kids Cross Lenk Kids Cross Zweisimmen Kids Cross Anzère FIS und Open Sedrun Open Flumserberge Kids Cross Villars Kids Cross Hoch Ybrig Europacup Lenk Open und Junior FIS Lenk SM Saas-Fee Kids Cross Melchsee Frutt Open Amden Europacup und Open Lenzerheide SM Flumserberge

Mehr Infos und Anmeldung unter: www.audisnowboardseries.ch

FOTOS: DOMIN IC STEINMAN N / ANTHON Y BR OWN

An den Wettkämpfen der Audi Snowboard Series zeigen die Schweizer Snowboarderinnen und Snowboarder bereits seit fünf Jahren ihr Können auf der nationalen Snowboard-Tour. Mit dem Auftaktevent Ende November auf dem Glacier 3000 heisst es auch im kommenden Winter wieder: Vorhang auf für die besten Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer der Schweiz!


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SKIVERGNÜGEN DER BESTEN QUALITÄT Skifahren ist eine der beliebtesten Wintersportarten überhaupt. Besonders in der Schweiz können sich viele einen Winter ohne Skifahren oder Snowboarden kaum vorstellen. Durch die gestiegenen Ansprüche indes ist dieser Sport in der heutigen Zeit ohne technische Beschneiung nicht mehr denkbar. Und genau hier kommt TechnoAlpin ins Spiel.

FOTO: TEC HNOA LPIN

TechnoAlpin Schweiz stellt Beschneiungsanlagen her. Filialleiter Martin Hofer erklärt, wieso die technische Beschneiung für den Wintertourismus so wichtig ist. SWISS-SKI: Herr Hofer, wieso ist es für Skigebiete essentiell, trotz natürlichen Schnees in Beschneiungsanlagen zu investieren? MARTIN HOFER: Der Wintersport ist für die Wertschöpfung des Tourismus’ im Alpenraum sehr wichtig. Es geht dabei nicht mehr nur um die Schneesicherheit, sondern auch um die Schneequalität. Diesbetreffend sind die Ansprüche enorm gestiegen. Die Pisten müssen bestens präpariert sein. Zudem hat sich die Förderkapazität der Lifte stark erhöht. Die Pisten müssen also in kurzer Zeit einer wesentlich grösseren Belastung standhalten. Mit reinen Naturschneepisten schafft man dies kaum. Technischer Schnee ist ausserdem kompakter und kann so besser präpariert werden. Hinzu kommt, dass Skigebiete, um kostendeckend zu arbeiten, einen gewissen Zeitraum geöffnet sein müssen: Die Gäste wollen beste Pistenkonditionen von Dezember bis Ende März. Um all diesen Umständen gerecht zu werden, ist eine Beschneiungsanlage für moderne Skigebiete unabdingbar.

Wie funktioniert eigentlich die Schneeerzeugung? Und gibt es mehrere Arten? Und gibt es mehrere Arten von Schneeerzeugern? Wir produzieren Propellermaschinen sowie Schneilanzen. Beide Schneeerzeuger verwenden zur Produktion von Schnee ausschliesslich Wasser und Luft – sonst nichts. In den Nukleatoren wird aus einem WasserDruckluft-Gemisch der sogenannte Schneekern erzeugt. Aus den Sprühdüsen tritt ein feiner Wassernebel aus, dessen feine Wassertröpfchen sich am Schneekern festhalten und so zu Schneeflocken ausfrieren. Der Unterschied zwischen der Schneeproduktion durch Propellermaschine und Schneilanze liegt darin, dass die Lanze ihre Fallhöhe ausnützt, um die Schneeflocken ausfrieren zu lassen. Die Propellermaschine verwendet dafür den Luftstrom des Propellers. Schneeerzeuger sind jedoch nur der sichtbare Teil einer Beschneiungsanlage: Für die Schneeproduktion müssen alle Komponenten wie Pump- und Kompressorstationen, Rohrleitungen, Anschlussstellen, Leitsystem usw. perfekt aufeinander abgestimmt sein. Deshalb planen und realisieren wir schlüsselfertige und auf jeden Kunden individuell angepasste Beschneiungsanlagen. Hand aufs Herz: Wie lassen sich technische Schneeerzeugung und Umweltschutz vereinbaren? Umwelt und die Natur zu schützen, ist uns in der Tat ein grosses Anliegen. Die natürlichen Ressourcen zu schonen, hängt zum einen von der Effizienz der von uns dimensionierten Anlage ab, zum anderen von den eingesetzten Komponenten. Jeder unserer Schneeerzeuger ist mit einem ölfreien Kompressor ausgestattet. Zusätzlich investieren wir jedes

Die Pumpstation ist ein wichtiger Bestandteil der Beschneiungsanlage. Für eine qualitative Schneeerzeugung ist es essentiell, dass alle Komponenten der Beschneiungsanlage perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Jahr über drei Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung, um so ressourcenschonend wie möglich hochqualitativen Schnee zu produzieren. Durch die Optimierung von Düsen und Nukleatoren konnten die Schneeerzeuger in den vergangenen 25 Jahren laufend effizienter werden. Somit sparen wir heute im Bereich der Lanzen rund 50 Prozent Energie ein, und auch die Propellermaschinen leisten heute bei gleicher Energieaufnahme rund 20 Prozent mehr als noch T E C HNOAL P I N vor wenigen Jahren.

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BREITENSPORT

Wendy Holdener lässt die Korken knallen und tauft das neue Winterkleid der Luftseilbahn Hoch-Ybrig – Grand Prix Migros auf der einen Seite, Famigros Ski Day auf der anderen.

Stolze Taufgotte: Für Wendy Holdener war es die erste Gondeltaufe.

EINE GONDEL IM BLITZLICHTGEWITTER Grand Prix Migros auf der einen Seite, Famigros Ski Day auf der anderen – eine ganzflächig beklebte Gondel wird in diesem Winter im Hoch-Ybrig-Gebiet viel Aufsehen erregen. Und als Taufpatin amtete keine geringere als die einheimische Skirennfahrerin Wendy Holdener.

Das hat Hoch-Ybrig noch nie erlebt: der Grand Prix Migros, Europas grösstes Skirennen für Jugendliche, sowie der Famigros Ski Day, das Familien-Plauschrennen, sorgen erstmals für ein gemeinsames Power-Wochenende. Am 6. und 7. Februar 2016 gastieren beide Swiss-Ski-Breitensport-Events mit Migros als Hauptsponsor in Hoch-Ybrig. Während am Samstag Skifahrerinnen und Skifahrer zwischen 8 und 16 Jahren am Grand Prix Migros möglichst schnell durch die Tore kurven, vergnügt sich am Sonntag die ganze Familie am Famigros Ski Day und geniesst einen gemütlichen Skitag. Visuelle Präsenz in luftiger Höhe Es ist unbestritten, dass Hoch-Ybrig für Swiss-Ski zu einem wichtigen und treuen Austragungsort wurde. Diese jahrelange und

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Winterliches Gewand: die 125er-KabinenSeilbahn erscheint in dieser Skisaison im GrandPrix-Migros- und Famigros-Ski-Day-Design.

gute Zusammenarbeit zwischen Migros, Swiss-Ski und der Bergregion wird mit dieser exklusiven Gondel feierlich gekrönt. Für eine Winter-Saison soll sie Schneesportbegeis-


BREITENSPORT

Eine Champagnerdusche für die neu eingekleidete Gondel. Wendy Holdener bewies als Taufgotte viel Gleichgewichtsgefühl.

FOTOS: ERWIN ZÜGER

terte daran erinnern, dass Hoch-Ybrig und entsprechend auch die Bergbahnen eng mit den Swiss-Ski-Projekten verbunden sind. Grand-Prix-Migros- und Famigros-Ski-DayFans gelangen direkt von der Talstation Weglosen mit der Luftseilbahn ins Ski- und Snowboardgebiet. Premiere für die Taufpatin Gesichert auf die Gondel klettern, Flasche schütteln, entkorken und anschliessend mit Formel-1-Manier den Schaumwein spritzen lassen – es scheint, eine Gondeltaufe sei für die 22-jährige Wendy Holdener tägliches Business. Doch dem ist nicht so. «Für mich war es eine spezielle Premiere. Ich habe noch nie eine Gondel getauft, geschweige denn auf einer gestanden», erzählt die Slalom-SpeziaS ABRINA AEBIS CH ER listin lachend.

FA M I G R O S SKI DAY – D E R SC H NEESPORTTAG FÜR DIE GAN ZE FA M I LI E ZUM UN SCHLAGBAREN PREIS

GRAN D PRIX MIGROS – EUROPAS GRÖSSTES SKIRENNEN FÜR JUGEN DLICH E

20. Dezember: Flumserberg 03. Januar: Wildhaus 10. Januar: Morgins 17. Januar: Arosa 24. Januar: Marbachegg 30. Januar: Bugnenets-Savagnières 31. Januar: Diemtigtal 07. Februar: Hoch-Ybrig 13. Februar: Lenk 21. Februar: Sörenberg 28. Februar: Bosco Gurin 06. März: Stoos 13. März: Braunwald 19. März: Meiringen-Hasliberg 20. März: Col des Mosses

03. Januar: Les Crosets 09. Januar: Klewenalp 16. Januar: Les Diablerets 17. Januar: Schönried 24. Januar: Zermatt 31. Januar: Wengen/Grindelwald 06. Februar: Hoch-Ybrig 14. Februar: Davos 21. Februar: Airolo 28. Februar: Lenk 06. März: Wildhaus 13. März: Savognin 19. März: Nendaz 01.–03. April: Finale St. Moritz

www.famigros-ski-day.ch

www.gp-migros.ch

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ODLO SETZT MIT EVOLUTION BLACKCOMB NEUE IMPULSE

Beim Zwiebellook werden mehrere dünne Schichten übereinander getragen. Dadurch wird verhindert, dass unser Körper durch nassanliegende Bekleidung direkt auf der Haut ausgekühlt wird. Dank des Zwiebellooks wird der Schweiss nämlich durch mehrere dünne Schichten hindurch nach aussen transportiert.

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Das Dreischichtenprinzip – «The Art of Layering» – ist die Kernkompetenz des Schweizer Sportbekleidungsherstellers Odlo. Vor allem die erste Schicht, die in direktem Kontakt mit der Haut steht, ist für ein optimales Sportoutfit entscheidend. Sie sorgt für perfekte Temperaturregulierung, schnelle Rücktrocknung und bietet zuverlässigen Schutz vor Kälte.

Durch die Integration der Odlo eigenen Greentec-Technologie werden 38 Prozent recyceltes Polyester verwendet und damit ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit des Unternehmens geleistet. Nahtlos eingestrickte Funktionszonen sorgen für zusätzliche Wärme im Nieren- und Kniebereich. O D LO

FOTOS: ZVG.

Der Winter ist im Anmarsch. Die Tage werden kürzer und kälter. Nachts legt sich der Frost wie eine Decke über die Felder. Tagsüber kann die Sonne über dem Nebelmeer oft nur erahnt werden. Nebel, Regen, Wind und Schnee prägen diese Jahreszeit. Und der berühmte Zwiebellook. Auch LanglaufAss und Odlo-Botschafter Dario Cologna schwört darauf.


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SCHNEESPORT FÜR ALLE

DANK SWISSCOM Bereits seit 13 Jahren ist Swisscom Hauptsponsorin von Swiss Ski und engagiert sich für alle, deren Herz beim Anblick der weissen Pracht höher schlägt – vom Einsteiger bis zum Spitzenathleten.

In ihrer Funktion als Hauptsponsorin von Swiss-Ski unterstützt Swisscom die Nationalmannschaften und sämtliche Swiss-SkiKader im alpinen und im nordischen Bereich sowie im Snowboard, Freestyle und Telemark. Mit dieser langfristigen Partnerschaft begleitet Swisscom die Schweiz auf dem Weg zur Skination Nr. 1. Auch der Nachwuchs kommt zum Zug: im Rahmen des «Swisscom Junior Teams» werden die jungen Alpin-Fahrer auf dem Weg an die Junioren-WM begleitet und zusammen mit Swiss-Ski wird für ideale Trainingsbedingungen und spezielle

Vorbereitungsmassnahmen gesorgt. Thomas Rieder, Leiter Sponsoring bei Swisscom, dazu: «Schneesport ist für die Schweiz so wichtig wie Schokolade und vereint Nationalstolz, Innovation und Dynamik. Deshalb engagieren wir uns für kleine und grosse Schneesportler.» Wintersport ist Breitensport: rund drei Millionen Menschen in der Schweiz begeistern sich dafür. Im Rahmen der SnowDays bringt Swisscom 20 000 Kinder auf den Schnee. Von klein auf Ski fahren ist in der Schweiz heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Swisscom leistet im Rahmen dieser «Schneespasstage» einen Beitrag dazu, den traditionellen Schweizer Schneesport insbesondere bei der jungen Bevölkerung wieder populärer zu machen. Auch Langlaufen erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. An den «Swisscom Nordic

Days» haben Interessierte die Möglichkeit, in verschiedenen Regionen der Schweiz direkt NF von den Langlaufprofis zu lernen. Mehr erfahren: www.swisscom.com/schnee

Unkonventionell: Patrick Küng trainiert für die Zuschauer von Swisscom TV.

SKI- STARS: SPEZIALTRAIN ING FÜR DIE ZUSCHAUER VON SWISSCOM TV

Swisscom unterstützt die Schweizer Skistars.

Schneesport ist für die Schweiz so wichtig wie Schokolade und vereint Nationalstolz, Innovation und Dynamik. Deshalb engagieren wir uns für kleine und grosse Schneesportler. Thomas Rieder, Leiter Sponsoring

Eine aktuelle Werbekampagne zelebriert die Partnerschaft von Swisscom und Swiss-Ski auf witzige Art und Weise – mit Lara Gut, Carlo Janka und Patrick Küng in ungewohnten Hauptrollen. «Flacher, Lara, flacher!», ruft der Trainer mit Megafon – und tatsächlich: Im zweiten Anlauf gelingt dem Schweizer Skistar das Kunststück, auf ihren zwei Brettern unter Limbostangen hindurch zu fahren, ohne diese zu berühren. Aber warum diese unkonventionellen Trainingsmethoden? Die Antwort liegt sprichwörtlich in den Händen der Zuschauer: Mit Swisscom TV Air holen sich diese Swisscom TV 2.0 auf Laptop, Tablet und Smartphone. Und geniessen Spitzenleistungen der Swiss-Ski-Athleten immer und überall. Weil sich die Unterhaltung so dem Leben des Zuschauers anpasst, wird dieser zum Programmdirektor, der direkt Einfluss aufs TV-Programm nimmt. Die Kampagne dramatisiert diese Idee in mehreren Phasen. Und zeigt, wie sich die Schweizer Ski-Nati mit einem Technologietrainer darauf vorbereitet, für jede erdenkliche TV-Nutzungssituation vorbereitet zu sein. In der eingangs geschilderten Szene trainiert Lara Gut speziell für diejenigen Fans, die sich mit immer flacheren Tablets oder Smartphones zuschalten. Ergebnis des Spezialtrainings: Die Athleten zeigen Top-Leistungen und legen damit eine wichtige Basis für das Versprechen von Swisscom: «Beste Unterhaltung wo immer Sie TD sind.» Mehr erfahren: www.swisscom.com/unterhaltung

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WINTERERLEBNISSE MIT ATTRAKTIVEN ANGEBOTEN VON RAIFFEISEN

Ab auf die Piste – Skitageskarten zum halben Preis Viel Schnee, viel Sonne und freie Pisten – das ist die Idealvorstellung eines erholsamen Wintersporttags. Und wenn dabei noch das Portemonnaie geschont werden kann, umso besser. Genau solche Wintersporttage schenkt Raiffeisen mit 19 Partner-Skiregionen während der Wintersaison 2015/2016. Raiffeisen-Mitglieder erhalten von Montag bis Freitag sowie an mehreren Aktions-Wochenenden 50 Prozent Rabatt auf die regulären Preise. Alles, was Mitglieder dazu benötigen, sind entsprechende Rabatt-Gutscheine sowie eine Maestro-Karte, V-PAY-Karte oder Kreditkarte, mit welcher man sich an der Kasse als Mitglied ausweist und die Tageskarte bezahlen muss. Gut zu wissen: bis zu zwei Kinder bis 17 Jahre erhalten in Begleitung eines Raiffeisen-Mitglieds in allen Skigebieten ebenfalls eine Tageskarte zum halben Preis. Ab an die Skiweltcup-Rennen – zum halben Preis Ob am Lauberhorn in Wengen, am Chuenisbärgli in Adelboden, an den Rennen der Frauen in Crans-Montana oder am Finale in St. Moritz – Stimmung und Emotionen pur sind bei den Schweizer Veranstaltungen garantiert! Mitglieder können live dabei sein und

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Grandiose Stimmung bei den Rennen.

Abwechslungsreiche Skidestinationen in der Schweiz.

bezahlen für ausgewählte Rennen nur den halben Eintrittspreis. Weitere Informationen zu den Mitgliedervorteilen erteilen alle Raiffeisenbanken in der Schweiz oder sind unter www.raiffeisen.ch/ winter ersichtlich.

gendliche mitfinanziert werden. Ab Dezember 2015 sind die bewährten weissen und schwarzen Mützen wieder erhältlich. Neu wird eine neue Mütze mit frischen, trendigen Farben ins Sortiment aufgenommen. Die Artikel sind bei Ihrer Raiffeisenbank oder unter www.raiffeisen.ch/ski für je zehn Franken beziehbar. Fünf Franken pro verkauften Artikel spendet Raiffeisen für die Swiss-SkiNachwuchsförderung.

Und das passende Outfit zu den Winterevents dazu: die Raiffeisen-Fanmütze Raiffeisen führt das erfolgreiche Projekt «Eine Mütze für Sie – fünf Franken für den Nachwuchs» weiter. In den vergangenen fünf Jahren kamen mit dem Verkauf der Fanmützen über 1,1 Millionen Franken an Spendengeldern zusammen, mit denen professionelle Trainingsbedingungen für Kinder und Ju-

Raiffeisen drückt Swiss-Ski für die Wintersaison 2015/2016 die Daumen und wünscht allen Mitgliedern tolle Wintererlebnisse.

FOTOS: ZVG.

Raiffeisen engagiert sich seit zehn Jahren bei Swiss-Ski und Schneesport. Nicht nur der Schweizer Nachwuchs profitiert von diesem Engagement, auch die Mitglieder der rund 300 Raiffeisenbanken in der ganzen Schweiz kommen in den Genuss von exklusiven Vorteilen.


COACHING INSIDE

TRAINERAUSBILDUNG THEORIE ERLEBEN UND IN DIE PRAXIS TRANSFERIEREN Wer an Trainerausbildung denkt, hat oft Bilder von Referaten, Begriffsdefinitionen oder abstrakten Modellen im Kopf. Theoretisches Wissen nützt jedoch nichts, wenn es nicht in den Trainingsalltag transferiert wird. In den Modulen der Trainerausbildung von SwissSki steht deshalb die Optimierung der Trainingspraxis im Vordergrund.

Fachbegriffe sind wichtig, um gezielt diskutieren zu können. Theoretische Modelle helfen, das Denken und Handeln zu strukturieren. Diese theoretischen Informationen lassen sich jedoch viel leichter abspeichern, wenn sie aktiv erlebt und mit eigenen Erfahrungen verknüpft werden können. In den Ausbildungsmodulen von Swiss-Ski sollen theoretische Inhalte deshalb in Form von Praxis-Sequenzen oder Workshops erlebt und angewendet werden. Der Transfer in die Trainingspraxis beginnt bereits im Ausbildungs-

modul, indem die Trainerinnen und Trainer erste konkrete Übungen oder Planungen für ihre Trainingsgruppe erarbeiten. Diese Unterrichtsphilosophie wird auch im J+S-Nachwuchstrainerkurs Schneesport verfolgt. Dieser Kurs bildet den Abschluss der Ausbildung «J+S-Nachwuchstrainer» und ist speziell auf Club- und Regionalkader-Trainer/innen ausgerichtet. Hier wird das übergeordnete Thema «Coaching» behandelt, wobei die Aspekte «Psyche» und «Kommunikation» speziell beleuchtet werden.

Wie es aussieht, wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Daniel Albrecht Theorie erleben, sehen Sie im Beitrag zum Nachwuchstrainerkurs Schneesport 2015 von Kanal9: www.swiss-ski.ch/ausbildung R O L AND HE RZ I G

KURSANGEBOT FÜR DEN KOMMENDEN WINTER 2015/2016 Club-Assistenzleiterausbildung 27.–29.11.2015 Andermatt (d/f) 11.–13.12.2015 Flumserberg (d) Modul Kurssetzen 18.–20.12.2015 Davos Platz (d) 19.–21.12.2015 Adelboden (d) 11.–13.01.2016 Nax (f/d) Modul Technik Wettkampf, Alpin, Ski- und Snowboard-Cross 31.01. bis 05.02.2016 Andermatt (d/f) > ausgebucht!!!

FOTOS: ZVG.

Modul Technik Wettkampf, Freeski, Snowboard Freestyle 13.–18.03.2016 Laax (d/f) Modul Methodik Wettkampf, Ski Alpin 03.–08.04.2016 Andermatt (d/f) Integriert in J+S-Expertenkurs Wettkampf Alpin

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S T I F T U N G PA SS I O N S C H N E E S P O R T

ANJA UND CHRISTOPHE ZWEI VIELVERSPRECHENDE TALENTE Die Stiftung Passion Schneesport ebnet jungen Schneesportathleten den Weg an die Spitze. Zwei davon sind Christophe Torrent und Anja Fischer.

Christophe Torrent, Sieger des Ochsner Sport Jugend Cup 2015, ist ein Fussballfan durch und durch. Seine Begeisterung für den FC Sion ist grenzenlos. So verbringt das Walliser Skitalent praktisch jede freie Minute in der Nordkurve des Stade de Tourbillon, dem Heimstadion des legendären Fussballclubs. Dass er ein Jahresabonnement für die Spiele des dreizehnfachen Schweizer Cupsiegers besitzt, überrascht nicht, ebenso wenig wie die Tatsache, dass er als sein sportliches Vorbild mit dem ehemaligen Sitten-Kapitän Goran Obradovic einen Fussballer nennt. Bleibt bei all dieser Begeisterung für den FC Sion überhaupt noch Platz fürs Skifahren?  Christophe Torrent ist in der Nähe der Skistation von Anzère aufgewachsen. Beide Eltern sind im Skibusiness tätig, Vater François als Vertreter für Atomic-Ski, Mutter Véroni-

Christophe Torrent hat im letzten Winter im Ochsner Sport Jugend Cup den Gesamtsieg davongetragen.

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que als Skilehrerin. Somit liegt es auf der Hand, dass Christophe schon mit zwei Jahren erstmals auf den Ski stand. Heute sind der Super-G und der Riesenslalom seine Lieblingsdisziplinen. In beiden Disziplinen ist Christophe amtierender Junioren-Schweizermeister. Und in beiden Disziplinen will der Unterwalliser, der noch zwei Brüder hat, eines Tages an die Weltspitze vorstossen. Dass der Weg dorthin ein langer und steiniger ist und nicht ganz risikolos, das blendet Christophe aus: «Ich denke darüber nach, falls der Moment eines Tages kommt – in der Hoffnung, dass er nie kommt.» Ihm ist aber sehr wohl bewusst, dass er mit seiner Berufswahl auf eine unsichere Zukunft setzt. Während mehr als drei Jahren litt der Fussball- und Tennisfan aufgrund einer Wachstumsstörung an Knieproblemen. In dieser Zeit habe er sich oft gefragt, ob er jemals wieder ohne Schmerzen skifahren könne. «Ich kenne den Zweifel und bin nun, da die

Schmerzen verschwunden sind, umso motivierter», meint Christophe. Gleichzeitig aber sorgt er mit seiner Ausbildung zum Geometer dafür, dass er neben dem Skirennfahren ein zweites Standbein hat. Christophe absolviert im Büro Blanc et Schmid SA in Ayent sein zweites Lehrjahr. Sein Patron sei extrem verständnisvoll und erlaube Christophe, jeden Tag um 16 Uhr trainieren zu gehen. Und falls er in der Schule einmal fehlt, übermittelt ihm ein Schulkollege die Unterlagen zu den verpassten Lektionen. Skifahren ist ein teures Hobby. Noch mehr kostet es, wenn der Sport profimässig ausgeübt wird. Aus diesem Grund profitiert Christophe von der Unterstützung durch die Stiftung Passion Schneesport, «eine wertvolle Hilfe für meine Eltern; sie können so meine Saison finanzieren». Auf die Stiftung aufmerksam geworden ist er durch eine Meldung auf der Homepage von Ski Valais. Die ganze Familie unterstützt Christophe bei der Verwirklichung seines Traumes. Christophe schmunzelt: «Sie stehen zwar voll und ganz hinter mir, aber sie zögern auch nicht, mich zu necken und unter Druck zu setzen.» Seine Kollegen, die Christophe übrigens liebevoll als «Faulpelz mit viel Humor» beschreiben, haben ebenfalls Verständnis dafür, dass Christophe einen dichten Terminkalender hat und neben Training und Wettkämpfen sowie Ausbildung und Job nicht viel Freizeit bleibt. «Natürlich ist es manchmal schwierig, sich zu motivieren und in den Kraftraum zu gehen, während die Kollegen alle im Schwimmbad sind», meint Christophe. Aber ich weiss, dass diese ‹Opfer› mir schlussendlich erlauben, meine sportlichen Ziele zu erreichen.» D I ANA F ÄH


S T I F T U N G PA SS I O N S C H N E E S P O R T

Eine gute Organisation ist das A und O. Anja Fischer erlebt dies tagtäglich. Nur mit einem strukturierten Tagesablauf ist es ihr möglich, Training, Wettkämpfe, Schule und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Zudem erhält sie wertvolle Unterstützung von ihrer Familie, und die Zuständigen an der Sportmittelschule Engelberg nehmen grosse Rücksicht auf die sportlichen Aktivitäten der talentierten Nachwuchsbiathletin. Die 16-Jährige weiss dies sehr zu schätzen, ebenso das funktionierende Zusammenspiel aller Faktoren. «Nur so ist es möglich, schulische und sportliche Top-Leistungen zu erbringen», sagt sie.

Beim Stehendschiessen gilt es für Anja Fischer ruhige Hand zu bewahren.

Im Kindergartenalter bestritt Anja Fischer das erste Langlaufrennen, zwei Jahre später wechselte sie zum Biathlon. «Speziell fasziniert hat mich die Kombination zweier komplett unterschiedlicher Sportarten», sagt sie. «Das Langlaufen erfordert Ausdauer und das Schiessen Präzision.» Dass ihr diese Verknüpfung liegt, unterstrich die Obwaldnerin schon mehrmals. In den Jahren 2013 und 2014 wurde sie Schweizermeisterin mit der U16-Staffel (Nordic Engelberg), in der letzten Saison realisierte sie im Leonteq Biathlon Cup sieben Podestplätze bei der Jugend 1 und

Abfahrts-Olympiasieg 2014 und Alessandra Keller mit WM-Gold bei den Juniorinnen 2013 in der Sparte Mountainbike. «Beide Athletinnen bewundere ich primär wegen ihres immensen Willens», sagt Anja, die in ihrer spärlichen Freizeit bevorzugt liest, Musik hört, ins Kino geht, backt und sich mit Freunden trifft. Unterstützung auf ihrem zeitlich und finanziell aufwändigen Karriere-Weg erhält Anja unter anderem auch von der Stiftung Passion Schneesport. «Dieser Beitrag entlastet das Familien-Budget. Mit ihm können wir ein Teil des Schuldgelds abdecken», sagt die Angehörige von Nordic Engelberg. Auf die Stiftung aufmerksam wurden sie und ihre Eltern mittels eines Internetbeitrages. Ausserdem zählen der Sohn (Niklas) und die Tochter (Julia) von Stiftungsratsmitglied Michael Hartweg zu ihren Schulkameraden. Beiden steht ebenfalls eine aussichtsreiche Laufbahn bevor.

gewann im Massenstartrennen der Schweizer U19-Meisterschaften die Bronzemedaille. Die Krönung des glanzvollen Abschneidens bildete der Aufstieg ins Leonteq Biathlon Junior Team (Kandidatengruppe von Swiss-Ski). Und dieser macht Appetit auf mehr. Neben guten Resultaten im Swiss Cup peilt Anja in diesem Winter internationale Einsätze im Rahmen des Alpencups und die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen in Lillehammer an. «Idealerweise ohne, dass die schulischen Leistungen leiden», betont die 16-jährige Besucherin der Sportmittelschule an ihrem Wohnort Engelberg. Den Maturaabschluss erachtet sie als überaus wichtig, denn sie weiss: «Eine Garantie auf eine Karriere als Spitzensportlerin besitze ich nicht.» Solche Gedanken blendet Anja indes aus und sie richtet das Hauptaugenmerk auf den IstZustand. «Sport ist die beste Lebensschule; man lernt viel – zum Beispiel Willenskraft.» Mit dem letzten Wort nennt die talentierte Nachwuchsbiathletin gleich eine ihrer auffallendsten Charaktereigenschaften. Zusätzlich bezeichnet sie sich als fröhlich, hilfsbereit und vertrauenswürdig. Und welches ist ihr grösster Schwachpunkt? «Ich bin in gewissen Situationen ein wenig zu skeptisch», sagt die Zentralschweizerin. Anja, die einen fussballbegeisterten Zwillingsbruder und eine um ein Jahr ältere Schwester hat (Lea ist nicht minder erfolgreich und gehört der Langlauf-Kandidatengruppe von Swiss-Ski an), lebt nach dem Motto «Kämpfe für deine Träume». Grosse Träume bereits verwirklicht haben ihre Vorbilder: Die am Ende der letzten Skisaison zurückgetretene Dominique Gisin mit dem

Als Sechsjährige bestreitet Anja Fischer das erste Langlaufrennen.

ren 52 Athleten aus elf Disziplinen von einem Förderbetrag in der Höhe von einer halben Million Schweizerfranken. Für weitere Informationen: www.passionschneesport.ch

Spenden an: Stiftung Passion Schneesport, 3074 Muri b. Bern, Raiffeisenbank Bern, IBAN CH13 8148 8000 0064 5303 6

H E LFE N A UCH SIE MIT . . . . . . jungen Athleten wie Christophe Torrent oder Anja Fischer den Weg an die Spitze zu ebnen.

Übrigens: Stiftungsratspräsident Urs Wietlisbach, Co-Founder Partners Group, verdoppelt jede Spende, die bis Ende Jahr eingeht!

ANI TA F U C HS

FOTOS: ZVG.

S T I F TU NG PA SSION SCH NE E SP O R T Die Stiftung soll einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz auch in Zukunft in den elf Swiss-Ski-Disziplinen Spitzenleistungen erbringen kann. Neben der direkten finanziellen Unterstützung von Nachwuchsathleten fokussiert die Stiftung, die gemeinnützig und steuerbefreit ist, auch in die Strukturförderung in den Regionalverbänden sowie der Unterstützung von ausgewählten Nachwuchs-und Breitensportprojekten. Aktuell profitie-

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AGENDA

28./29. November LEO N TEQ B IAT HLON CUP Realp www.swiss-ski.ch

12. Dezember SWI SSC O M NO R D I C DAYS Sedrun www.langlauf.ch 13. Dezember SWI SSC O M NO R D I C DAYS Ulrichen/Obergoms www.langlauf.ch

5./6. Dezember S WISS CUP L ANG L AUF Ulrichen www.swiss-ski.ch

18.-20. Dezember WELTCUP SKISPRIN GEN Engelberg www.weltcup-engelberg.ch

21. Dezember OERLIKON SWISS CUP SKI ALPIN FRAUE N Haute Nendaz www.swiss-ski.ch 22. Dezember OERLIKON SWISS CUP SKI ALPIN MÄN N ER St. Moritz, Corvatsch www.swiss-ski.ch

17./18. Dezember E U R O PACU P SK I A LP IN FR A U EN St. Moritz www.swiss-ski.ch 20. Dezember FAMIGROS SKI DAY Flumserberg www.famigros-ski-day.ch

8. Dezember OERLIKON SW ISS CUP S K I A LPIN M ÄNNER Saas Fee www.swiss-ski.ch

27. Dezember KIDS SN OWBOA RDCROSS Lenk www.audisnowboardseries.ch

18./19. Dezember O C H SNE R SP O R T J U G E ND C U P Samnaun Musela www.swiss-ski.ch

12./13. Dezember WELTCUP L ANG L A AUF UF Davos www.davosnordic.ch

20. Dezember H ELVETIA N ORDIC TROPH Y LAN GLAUF Klosters www.swiss-ski.ch

27./28. Dezember CON TIN EN TAL CUP SKISPRIN GEN Engelberg www.swiss-ski.ch

28./29. Dezember SWISS CUP LAN GL AUF Campra www.swiss-ski.ch

DER OERLIKON SWISS CUP – SPRUN GBRETT FÜR N ACH WUCH STALEN TE Der Oerlikon Swiss Cup bietet jungen Talenten eine ideale Plattform, um sich für ein Swiss-Ski-Kader zu empfehlen und so einen wichtigen Schritt Richtung Spitze zu machen. Gleichzeitig leistet der Oerlikon Swiss Cup einen wertvollen Beitrag, damit die Skination Schweiz auch in Zukunft Erfolge feiern kann. Weitere Informationen sowie das Reglement und den Rennkalender des Oerlikon Swiss Cup 2015/16 finden Sie hier

OCHS N E R - S POR T - AKT IION: O N: 2 20% 0 % R A B ATT FÜ R S WI SS - S K I- MITG M ITG LIED L I ED ER ER Seit 2007 ist Ochsner Sport offizielles Sportgeschäft des Schweizer Skiverbandes und exklusiver Merchandising-Partner. Das kommt auch den Schweizer Skifans zugute: Während zwei Wochen, vom 23. November bis 6. Dezember 2015, kommen sie in den Genuss von 20% Rabatt auf sämtlichen Artikeln. Die einzige Bedingung ist, dass sie ent-

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D E Z E MB E R 2015

weder bereits Mitglied bei Swiss-Ski sind oder vor Ort eine Swiss-Ski-Mitgliedschaft für 50 Franken lösen. Und dann steht dem Saisonauftakt mit neuen Schuhen und neuen Ski nichts mehr im Weg. Weitere Informationen unter www.swiss-ski.ch/mitglieder/angebote.html


KURZ UND BÜNDIG

S WISS IST O FF IZIEL L E FLU GG E SEL L SCHAF T VO N SWI SS-SK I Swiss International Air Lines (SWISS) unterstützt Swiss-Ski in den nächsten drei Jahren mit umfangreichen Leistungen rund um die Flugreisen aller elf Disziplinen zu internationalen Weltcup- und FISRennen im Ausland. Damit weitet SWISS ihr Engagement im Sport auf nationaler Ebene aus. «Als Airline der Schweiz ist es uns besonders wichtig, den Wintersport als eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Schweizer Bevölkerung zu unterstützen. SWISS ist daher stolz, nun auch unser Schweizer Ski- und Snowboard-Team in Zukunft bei Trainings und wichtigen sportlichen Einsätzen im Ausland zu begleiten und zu unterstützen», erklärt Markus Binkert, Chief Commercial Officer von SWISS. «Und als begeisterter Skifahrer freut mich diese Zusammenarbeit von SWISS und Swiss-Ski natürlich besonders.» «Unsere rund 300 Athletinnen und Athleten sowie 150 Betreuer aller elf Swiss-Ski-Disziplinen werden in Kürze während der ganzen Saison in der ganzen Welt unterwegs sein. Umso wichtiger ist es für einen Verband wie Swiss-Ski, sich auf einen Partner verlassen zu können, der mit seinem hohen Serviceverständnis die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler perfekt unterstützt», sagt Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, zur Partnerschaft.

20 JA H RE S POR T M IT T EL SC H U LE EN GELBER G

ehemalige Mitarbeitende der ersten Stunde. Doch nicht nur die Sonne, illustre Gäste aus der Sportwelt und interessante Gesprächspartner auf dem Podium sorgten für einen gelungenen Samstagausflug, sondern auch die sportlichen Vorführungen des Freestyle-Nationalteams u.a. von Luca Schuler oder Andri Ragettli.

FOTOS: ZVG.

Seit 1995 steht die Sportmittelschule Engelberg im Dienste junger Schneesporttalente. Derzeit sind 90 Schülerinnen und Schüler an der Sportmittelschule Engelberg eingeschrieben. Alle mit dem Ziel, bei Olympischen Spielen am Start sein zu können oder um Weltmeisterschaftsmedaillen zu kämpfen. Pa-

rallel zur sportlichen Ausbildung wollen die Athleten aber auch den bestmöglichen Schulabschluss schaffen. Die Obwaldner hatten also Mitte Oktober 2015 allen Grund zum Feiern. Das 20-Jahr-Jubiläum bei herrlichstem Herbstwetter zog viele Besucher nach Engelberg. Unter ihnen auch viele geladene Alumnis der Sportmittelschule, u.a. die Athleten Marc Gisin, Vitus Lüönd oder Cornel Züger, aber auch

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MAGAZIN SOREL

MFT CORE DISCÂŽ

EIN EYE CATCHER

GUT TRAINIERT

Was sticht denn da genau ins Auge? Die tolle Ausstattung von Kopf bis Fuss, die Stylistin Luisa Rossi Joseph Weibel, Chefredaktor von Snowactive, verpasst hat – oder aber ist es der Schuh am Fuss? Um den geht es ja letztlich. Marke: Sorel. Ausgabe: 2015/16. Sein Name: Ankeny. Seine Funktion: Mid Hiker. Seine Geschichte: Er bietet Funktionalität in Perfektion mit Outdoor-Obermaterial und einer erstklassigen Konstruktion. Der Schuh ist wasserdicht und deshalb fĂźr jeden Winter geeignet. Das herausnehmbare EVA-Fussbett mit FersenstĂźtze und Einsatz aus Mesh zur StĂźtzung des FussgewĂślbes ist eine durchaus angenehme Nebenerscheinung bei längerer Laufarbeit. Ist doch wirklich ein Eye catcher – dieser Schuh!

Die MFT Core DiscÂŽ ist ein multifunktionales Trainingsgerät mit dem die Arm-, Schulter-, Brust- und Rumpfmuskulatur effektiv gekräftigt und optimal koordiniert werden kann. Kaum eine KraftĂźbung ist so effektiv und einfach durchzufĂźhren wie der Klassiker LiegestĂźtz in den Varianten mit der MFT Core DiscÂŽ. t 1FSGFLUFT GVOLUJPOBMFT ,SBGUUSBJOJOH GĂ?S EJF Stabilisierung der Wirbelsäule und Gelenke sowie der Arm-, Schulter-, Brust- und CoreMuskulatur t 1FSGFLUFT ,PPSEJOBUJPOTUSBJOJOH GĂ?S 0CFSkĂśrper- und Rumpfstabilität t %JF .'5 $PSF %JTDÂŽ ermĂśglicht sowohl Wipp-, Kipp- und Rotationsbewegungen, womit man die tief liegende Muskulatur perfekter als bisher erreicht t 0QUJPOBM .'5 #JLF (SJQ 4FU 4UĂ?DL (SJÄŽF mit Verschraubung)

STOKKE

WARM UNTERWEGS Mit dem aktuellen Stokke-Winter-Kit in Perlweiss und Onyx-Schwarz bleibt es auch bei eisigen Temperaturen unterwegs angenehm warm. Das funktionale und stylische WinteroutďŹ t fĂźr den Kinderwagen schĂźtzt das Kind

vor der Kälte. Als zusätzliches Extra gibt es am Lenker befestigte, farblich passende Handschuhe fßr die Eltern. DAS WINTER-KIT

Das Textilset im neuen Design hat ein detailliertes Steppmuster und kommt in den zwei neuen Farben Perlweiss und Onyx-Schwarz daher. Das Winter-Kit sieht nicht nur modisch aus, sondern hält auch perfekt warm. Das Verdeck wird durch ein abnehmbares Schaffellbord winterlich gestylt. Das Kit enthält eine textile Rßcken- sowie eine Sturmabdeckung gegen Wind und Wetter, eine Schaffell-Bßrste und Fäustlinge fßr die Eltern. Das Winter-Kit passt auf die Stokke-Kinderwagensitze des Crusi und Trailz sowie den Sitz und die Babyschale des Xplory.

FĂœR ALLE FITNESSZIELE GEEIGNET

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DER DAUNENSCHLAFSACK

Um den Look komplett zu machen, fĂźhrt Stokke zusätzlich den Daunenschlafsack in denselben Farben ein. GefĂźllt mit leichten Daunenfedern und eingefasst mit Fleece hält er auch bei eisigen Temperaturen schĂśn warm. %BT 8JOUFS ,JU JTU BC $)' o VOE EFS %BVnenschlafsack ab CHF 219.– im ausgewählten Fachhandel erhältlich.

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FELIX NEUREUTHER

KINDER FIT MACHEN Der deutsche Skirennfahrer Felix Neureuther gehört seit bald zehn Jahren zu einem der erfolgreichsten Skitechniker. Der 31-jährige Bayer aus Garmisch-Partenkirchen hat vor einem Jahr ein soziales Projekt lanciert. Seit Juni 2014 ist er «Nationaler Botschafter» von «fit4future», der Gesundheitsinitiative der Cleven-Stiftung für sechs- bis zwölfjährige Kinder mit den Schwerpunkten Bewegung, Ernährung und Brainfitness. Felix Neureuther hat im Rahmen von «fit4future» das Projekt «Beweg dich schlau!» lanciert. Mit dem Projekt, zu dem er auch ein Buch ge-

schrieben hat, will er Bewegungsarmut, Fettleibigkeit, Konzentrationsmängel und fehlenden Leistungswillen bekämpfen. «Ich habe mich entschlossen, all meine Erfahrungen und Erkenntnisse an Kinder weiterzugeben und mit meinem eigenen ‹fit4future›-Projekt ‹Beweg dich schlau!› Kinder zu mehr Sport zu motivieren sowie ihre Lebensgewohnheiten und ihren Lebensstil nachhaltig positiv zu beeinflussen.»

Felix Neureuther verdankt seine Erfolge auch einer starken Ski- und Schuhmarke.

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Poc rundet sein Sortiment mit trendigen Mützen und Stirnbändern ab. Mit der riesigen Farbpalette und den vielen verschiedenen Designs bietet Poc für jedes Winteroutfit das passende Accessoire. Die Beanies und Stirnbänder werden mit einem hohen Anteil von Wolle produziert, was angenehm warm hält. Color Beanie CHF 59.– (Empfohlener VP)

Spektakuläre Bilder und spannende Geschichten aus dem Leben des Snowboarders und Extremsportlers Ueli Kestenholz. Der Bildband eines verrückten Lebens. Eine Liebeserklärung an die Freiheit. Ein Appell, für den eigenen Lebenstraum zu kämpfen. Das alles ist dieses Buch. Mit starken Bildern schaut Ueli Kestenholz zurück auf seine lange Karriere als Multisportler. Die Bretter, die ihm die Welt bedeuten, gleiten über Schnee und Wasser. Die Flügel, die ihn durch das Leben tragen, Schirme, Fallschirme. Snowboards und Surfbretter sind für Ueli Kestenholz gleichzeitig Spiel- und Werkzeug. Was noch niemand geschafft hat, das reizt ihn. So hat er an einem Tag Eiger, Mönch und Jungfrau mit dem SpeedridingSchirm befahren. Was am Ende spielend leicht aussieht, ist mit harter Arbeit verbunden.

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LERNEN FLIEGEN

Steffi Buchli, Ueli Kestenholz – Freiheit, 1. Auflage 2015, 196 Seiten, 27,4 x 30,5 cm, gebunden, Hardcover. Soeben erschienen, mit DVD und 250 Abbildungen ISBN 978-3-03818-068-5, CHF 59.–

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Der Heierling-Ski-Schuh: h1 – mit zwei Weltneuheiten ,ĞŝĞƌůŝŶŐ ŝƐƚ ǁŝĞĚĞƌ ĚĂ͘ ŝĞ ƚƌĂĚŝƟŽŶƐƌĞŝĐŚĞ DĂƌŬĞ ĂƵƐ ĚĞƌ ^ĐŚǁĞŝnj ĨĞŝĞƌƚ ŝŚƌ ŽŵĞďĂĐŬ ƵŶĚ ƉƌćƐĞŶƟĞƌƚ ĚĞŶ ŶĞƵĞŶ ,ĞŝĞƌůŝŶŐͲ^ŬŝƐĐŚƵŚ h1͘ Ğƌ ŶĞƵĞ h1 ŝƐƚ ǁŽŚů ĞŝŶĞƌ ĚĞƌ ŝŶŶŽǀĂƟǀƐƚĞŶ ƵŶĚ ďĞƋƵĞŵƐƚĞŶ ^ŬŝƐĐŚƵŚĞ ĂůůĞƌ ĞŝƚĞŶ͘ ,ĂŶĚǁĞƌŬůŝĐŚĞ WƌćnjŝƐŝŽŶ ƵŶĚ ŐĞďĂůůƚĞƐ <ŶŽǁͲŚŽǁ ĂƵƐ 'ƌĂƵďƺŶĚĞŶ͘ ŝĞ ŶĞƵƐƚĞ ƚĞŵƉĞƌĂƚƵƌďĞƐƚćŶĚŝŐĞ ͨdĞŵƉůĂƐƚͩͲ<ƵŶƐƚƐƚŽīͲdĞĐŚŶŽůŽŐŝĞ͕ ĚŝĞ ǀŽŶ ,ĞŝĞƌůŝŶŐ ĞŶƚǁŝĐŬĞůƚ ǁƵƌĚĞ ƵŶĚ ĚŝĞ ,ŽůnjƐƉĂŶŶĨĞĚĞƌ͕ ĚŝĞ Ĩƺƌ ŽƉƟŵĂůĞ sŝďƌĂƟŽŶƐĚćŵƉĨƵŶŐ ƐŽƌŐĞŶ͕ ůĂƐƐĞŶ ŬĞŝŶĞ tƺŶƐĐŚĞ ŽīĞŶ͘ ƌŚćůƚůŝĐŚ ĂůƐ <ŽŵĨŽƌƚͲ,ĞƌƌĞŶͲ ƵŶĚ ĂŵĞŶƐĐŚƵŚ ƐŽǁŝĞ ĂůƐ ZĞŶŶƐĐŚƵŚ͘

Fotos: zVg.

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SCHWEIZERISCHER AKADEMISCHER SKICLUB

DER 39. SCHNEEHASE – WIE IMMER EIN LESEGENUSS Er zählt längst zu den Kultbüchern. Der Schneehase, Edition 39, bietet einmal mehr einen faszinierenden Querschnitt durch die Welt des Ski- und Wintersports, des Alpinismus’ und des Schneesports ganz allgemein. Seit 1924 gibt es den Schneehasen, der eng verbunden ist mit der Gründung und Entwicklung des alpinen Skisports weltweit. Historiker streiten darüber, ob der SAS, der Schweizerische Akademische Skiclub, der dieses Jahrbuch (oder genauer 4-Jahres-Buch) herausgibt, nicht ebenso grossen Anteil an der Lancierung des Skisports hat wie der als Gründungsvater geltende Brite Sir Arnold Lunn, der 1931 in Mürren die ersten Weltmeisterschaften organisierte. Die SAS-ler sahen sich damals als ultimative Instanz des Skisports und versuchten mit leicht elitärem Touch Gegensteuer zu geben, «als sich», so die Chronik, «das alpine Treiben auf der Piste zu einem tumben Theater der Masse entwickelte». Ein Spiegel des Skisports ist der Schneehase bis heute geblieben, etwas weniger dogmatisch, aber im Ansatz immer noch das Medium, das auch die Hintergründe und gesellschaftlichen Aspekte ausleuchtet. Der Schneehase mit Schriftleiter Ivan Wagner (erst

der 7. seit der Gründung vor 91 Jahren!) ist gegliedert in die vier Rubriken «Geschichte und Tradition», «Zukunft und Innovation», «Persönlichkeiten und Werte» sowie das «Klubleben». Schade, dass die Gegenwart etwas zu kurz kommt. Viele Autoren oder InterviewPartner tragen prominente Namen, so Adolf Ogi, Gian Franco Kasper, Bernhard Russi, Matthias Remund oder Oswald Oelz. Auch Urs Schaeppi, der CEO der Swisscom, hat einen Bericht geschrieben – den Jahresbericht als SAS-Präsident 2010–2013 . . . Vor allem der Beitrag mit Pistenarchitekt Bernhard Russi ist so kompetent und detailliert aufbereitet, wie man seine Arbeit selbst in Tages- und Fachpresse noch nie dargestellt bekam. Kein Wunder: Russis Gesprächspartnerinnen waren zwei Frauen, die selber Skipisten aus eigener Erfahrung kennen, Theres Obrecht Hodler, die Spitzenfahrerin der sechziger Jahre, die elf Meistertitel errang, sowie Tamara Wolf, Junioren-Weltmeisterin 2003, die ihre Karriere wegen Verletzungen vorzeitig abbrechen musste. Alt Bundesrat Adolf Ogi listet in einem lesenswerten Exposé die zehn Gebote des Sports auf und hält, wie es seinem Naturell entspricht, ein flammendes Plädoyer für den

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Sport. Oswalt Oelz, selber ein Höhenbergsteiger mit weltweitem Renommee, blendet zurück auf die Everest-Besteigung 1956, als Jürg Marmet und Ernst Schmied als erste Schweizer Seilschaft und als zweite überhaupt den höchsten Berg der Welt bestieg. Und Extrem-Bergsteiger Ueli Steck lässt sich in sein Innenleben blicken. Von den historischen Themen bieten die dramatische Rettungsaktion nach der Notlandung des US-Militärflugzeugs Dakota C-53 am Gauligletscher oder die unerschrockenen Einsätze der Schweizer Kampfpiloten während des Zweiten Weltkrieges spannende Lektüre. Alles in allem ein Buch, das man gerne zur Hand nimmt, aber kaum in einem Zug durchliest, sondern Kapitel für Kapitel geniesst. Der Schneehase ist erhältlich im Simowa Verlag AG, Bern, und www.staempfliverlag.com sowie im allgemeinen Buchhandel. RICHARD HEGGLIN

Der Schneehase, 39. Edition, Schweizerischer Akademischer Skiclub SAS, 260 Seiten, durchgehend farbig illustriert, CHF 79.– ISBN 978-3-908152-43-9


SCHWEIZER LANGLAUFMEISTERSCHAFTEN 2016

DROP

HEJA SVEITS – HOPP SCHWIIZ

KLEIN ABER OHO

Nach 1988 finden zum zweiten Mal die Schweizer Langlaufmeisterschaften im Langlaufzentrum Sparenmoos oberhalb von Zweisimmen statt. Die nationale Elite wird am 16. und 17. Januar und von Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. März 2016, um fünf Titel kämpfen. Das Sparenmoos ist ein goldener Boden für die Schweizer Nordischen. Vor 28 Jahren dominierten Andy Grünenfelder, Hyppolit Kempf, Andreas Schaad und Fredy Glanzmann die Meisterschaften der Langläuferinnen und Langläufer der Nordisch-Kombinierten. Dieses Quartett heimste nur Wochen später an den Olympischen Spielen von Calgary einen kompletten Medaillensatz ein. «HOPP SCHWIIZ» STATT «HEJA NORGE»

Der Anlass soll für die Zuschauer und Athleten zum fröhlichen Volksfest nach nordischem Muster werden. Statt «Heja Norge» werden an den Titelwettkämpfen viele «Hopp Schwiiz»Rufe erschallen. Präsidentin Sonja Kurt hat ihre OK-Mitglieder, die Helferinnen und Helfer darauf eingestimmt und hofft auch auf die lautstarke Unterstützung der Zuschauer: «Mit

Dario Cologna – der dreifache Olympiasieger wird – wie hier bei seinem Zweisimmer-Auftritt im Frühjahr 2015 – für viel Begeisterung bei der Schuljugend sorgen.

Treicheln, Kuhglocken und Rätschen wollen wir eine ausgelassene Volksfeststimmung nach nordischem Muster aufkommen lassen.»

Die Performance-Backpack-Linie ergänzt Evoc um den kleinen, technischen Drop. Charakteristisch: die reduzierte Optik. Hingucker: die Weltkarte als Print. Doch der Kleine ist nicht zu unterschätzen. Die zwölf Liter Volumen haben es an und in sich. Ski oder Board lassen sich ebenso einfach wie sicher befestigen. Für Helme findet sich eine eigene Befestigungslösung. Auch die komplette Lawinenausrüstung findet ihren Platz – schnell greifbar in einem Fach auf der Vorderseite. In Sachen Sicherheit nicht zu vergessen: der aufgedruckte Notfallplan und die Signalpfeife am Brustgurt. Multifunktionale Schlaufen, Platz für Trinksysteme bis zwei Liter und ein gefüttertes Brillenfach machen unseren Kleinsten zur ersten Wahl für kurze Touren und für Personen mit kürzerer Rückenlänge.

TIPP FÜR DIE ANREISE

Das OK hofft auf einen grossen Zuschaueraufmarsch. Das eigene Auto kann in Zweisimmen auf den offiziellen Parkplätzen geparkt werden und Bus-Shuttles werden die Besucher ins Sparenmoos transportieren.

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© Photo : Arnaud d Childeric / KALICE.FR R

CHOOSE YOUR WAY Der neue All-Mountain Freeski Schuh XT 130 richtet sich an anspruchsvolle Skifahrer, die absolute Kontrolle unter allen Bedingungen wollen. Er wiegt nur knapp 2 kg, hat einen Schaft mit einer Bewegungsamplitude von 20° und verfügt über WTR Sohlen: alles, was es braucht, um auf allen Skigeländen zuhause zu sein. Der XT 130 ist mit 97 mm (LV) und 100 mm Innenform erhältlich, hat einen Theromfit RL3 Innenschuh und passt sich jetzt noch mehr Fussformen an. So erhält man den bestmöglichen Fit vom ersten Tragen an und gleichzeitig unvergleichliche Power und Vielseitigkeit.

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WWW.LANGE-BOOTS.COM DEZEMBER 2015 SNOWACTIVE 27


TWINT

ST. MORITZ MACHT DIGITALES ZAHLEN AUF DER PISTE MÖGLICH

Von Nordamerikaexperte Bernhard Krieger

Als erstes Bergbahnunternehmen der Schweiz führt Engadin St. Moritz Mountains AG mobiles Payment ein. Das mobile Bezahlen ist an den Kassen der Bergahnen sowie in diversen Gastrobetrieben möglich. Konkret heisst das: Essen und Trinken in den angeschlossenen Betrieben kann über Smartphone getätigt werden. Der Kauf von Skitickets erfolgt ebenso über das Handy. Eine Kreditkarte ist nicht erforderlich. Das System heisst TWINT und ist sozusagen ein digitales Portemonnaie. Der Kauf in beteiligten Betrieben ist bargeldlos. Geladen wird die App von einem beliebigen Konto des App-Inhabers oder auch über den Telefonanbieter. Der Kunde erhält Ende Monat keine Abrechnung, der aktuelle Kontostand auf der App ist jederzeit abrufbar. Mit dem Mobile Payment ist es zudem möglich, Geld digital hinund herzuschieben. Zum Beispiel

kann die Person A der Person B im Skigebiet Geld «überweisen», damit sich diese beispielsweise im Restaurant verpflegen kann. Die Überweisung erfolgt von Smartphone zu Smartphone. Auch diese Saison bieten rund 100 Hotels in Engadin St. Moritz ihren Gästen ein bestechendes, einzigartiges Angebot an. Wer ab zwei Nächten in einem der Partnerbetriebe der Bergbahnen logiert, erhält für die Dauer seines Aufenthalts die Tageskarte für 35 Franken pro Person und Tag. Der Tagesskipass umfasst 350 Pistenkilometer, drei Snowparks und 56 Bergbahn-Anlagen. Zudem können die öffentlichen Verkehrsmittel im Oberengadin kostenlos benutzt werden. Das Angebot gilt während der gesamten Wintersaison vom 17. Oktober 2015 bis 22. Mai 2016. Dieses Angebot ist nicht mit anderen Angeboten oder Vergünstigungen kombinierbar.

Die beteiligten Hotels sind auf www.engadin.stmoritz.ch/winter/de/hotel-und-skipass abrufbar.

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Die Saison hat kaum begonnen, da ist Nordamerikas Ski-Szene schon in Feierlaune. Und das nicht nur, weil El Niño auf einen grandiosen Winter hoffen lässt. In Kanada und den USA stehen gleich in mehreren Skigebieten Jubiläen an. Kanadas Skigebiet-Oldie Mt. Norquay Banffs Hausberg wird in diesem Winter 85 Jahre alt. Damit ist das kleinste Skiresort der Big 3 rund um Banff – Mt. Norquay, Sunshine Village und Lake Louise – das älteste Skigebiet Kanadas. Mt. Norquay ist nicht hochmodern, dafür aber sehr charmant. Von Banffs Main Street bis zum Lift sind es gerade mal zehn Minuten – perfekt für die ersten Schwünge nach der Ankunft im Banff Nationalpark. Besonders schön sind übrigens die Vollmondnacht-Dinner auf dem Mt. Norquay mit Blick auf den Ort Banff. Happy Birthday Whistler Auch in Whistler wird gefeiert – und zwar der 50. Geburtstag des Skiresorts. Was klein begann, ist heute ein Gigant. Whistler-Blackcomb ist das grösste Skigebiet Nordamerikas und für viele Gäste aus Europa auch das schönste. Kein Wunder, schliesslich ist der Skiberg Weltklasse und das Angebot an Unterkünften, Restaurants, Bars und Geschäften im Ski-inSki-out-Village einzigartig. Whistler bietet einfach alles – vom Bobfahren bis zum Heliskiing. Im Jubiläumsjahr lohnt sich ein Besuch wegen der vielen Feiern gleich doppelt. CMH feiert 50 Jahre Heliskiing Genauso alt wie Whistler wird Heliskiing in diesem Jahr. 1965 erfand CMH-Grün-

der Hans Gmoser die exklusivste Form des Skifahrens in den Rocky Mountains. Das Unternehmen des Pioniers ist heute mit elf Lodges in den besten Arealen in British Columbia Heliskiing-Weltmarktführer. Schon in der vergangenen Saison haben sie bei CMH ins Jubiläum reingefeiert. Aber auch in diesem Winter gibt es wieder unzählige Gründe für einen Heliskiing-Trip zu CHM nach Kanada – schliesslich ist Heliskiing ein unvergessliches Erlebnis. Jackson Hole: Party im Cowboy-Skigebiet Einen Anlass zum Feiern gibt es auch in den USA, genauer gesagt in Wyoming. Die Cowboys dort sind bekannt für ihre Partys, zum 50. Geburtstag des Teton Village aber jagt ein Fest das nächste. Wir von Ski USA (www.ski-usa.ch) feiern im Frühjahr in Jackson Hole mit. Und damit auch unsere Leserinnen und Leser Grund zur Freude haben, verlosen wir eine Skireise für für zwei Personen ins Skigebiet der Cowboys. Dieses Gewinnspiel ist nur eines von vielen auf www.ski-kanada.ch und www.ski-usa.ch. Insgesamt verlosen wir auf unseren Online-Magazinen mit Partnern wie «knecht reisen» sechs Skireisen für zwei Personen nach Nordamerika und viel Top-Ski-Equipment von Atomic, Arc’teryx, ABS, Salomon und Suunto. Viel Glück bei den Gewinnspielen und viel Spass bei den Geburtstagsfeiern! Mehr Stories und aktuelle News zum Skifahren und Snowboarden in Nordamerika regelmässig auf www.ski-usa.ch/www.ski-kanada.ch.


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Tobias Angerer (DE) bei den Männern und Virpi Kuitunen (FIN) heissen die ersten Gesamtsieger der 2006 lancierten Tour de Ski. Viel musste an diesem, an die Tour de France und Vierschanzentournee angelehnten, Wintersport-Format in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr geändert werden. Es ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte – immer zum Jahresende. Die Jubiläumstour startet in der Lenzerheide und stellt ein ambitioniertes Organisationskomitee vor einige Herausforderungen.

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WIR HABEN EIN TOLLES SKIGEBIET UND EINE GUTE LOIPENINFRASTRUKTUR. DIE LENZERHEIDE GEHÖRT ZU DEN TOP-LANGLAUFREGIONEN IN DER SCHWEIZ. Hannes Parpan, OK Präsident

Er ist 50 Jahre alt, ehemaliger Schweizer Langlaufcrack und Erfinder der Tour de Ski: Der Bündner Jürg Capol. Nach zehn Jahren ist die auf wenige Tage und vier Orte beschränkte Tour eine Erfolgsgeschichte. Und sie hat mitgeholfen, eine eher verstaubte Sportart in ein anderes Licht zu rücken. Vorbilder des Mehretappenrennens waren die Tour de France im Radsport und die Vierschanzentournee im Skisprung. Was Jürg Capol 2006 als FIS-Renndirektor einleitete, führt er heute als Nordisch-Direktor der FIS Marketing AG weiter – die erfolgreiche Vermarktung des Spitzenlanglaufsports. Blick titelte 2012: «Er bringt den Langlauf aus dem Wald.» Und noch vermehrt in die Schweiz, könnte man sagen. Bereits zum zweiten Mal macht die Tour Halt in der Lenzerheide. Nach einer gelungenen Premiere 2013 bildet die Ferienregion den Auftaktrahmen für das 10-Jahr-Jubiläum der Tour de Ski. Künftig sollen Val Mustair und Lenzerheide im Wechsel die Schweizer Etappenorte der Tour bilden.

UNTERKÜNFTE IM UMKREIS VON 25 KILOMETER

einer eigentlichen Hauptprobe für künftige Events. ALTERNIEREND SCHWEIZER ETAPPENORT

Als Veranstalter von Grossanlässen hat Lenzerheide bereits Leistungsausweise erzielt. Mit der Austragung von alpinen Weltcuprennen der Damen und später mit der Durchführung des alpinen Weltcup-Finales. Und jetzt bricht der Ferienort in die Phalanx des nordischen Skisports ein. Mit Schützenhilfe von Jürg Capol. Der brachte die Tour de Ski 2012 ins Val Mustair und damit in die Schweiz und ebnete den Weg später für die Lenzerheide. Mit dem dreifachen Tour-de-Ski-Sieger Dario Cologna mangelt es auch am nötigen Publikumsinteresse nicht.

Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Quartiermeister im Wintersportort ins Schwitzen kommt, wenn über die Neujahrstage der Ort mit zusätzlich 500 Personen, so viele Menschen bringt der Tour-de-Ski-Tross mit, bevölkert werden soll. «Natürlich wissen wir, dass im Ort selber kaum ein Zimmer frei ist. Im Umkreis von 25 Kilometern können wir aber die erforderlichen Unterkünfte zusichern», sagt Hannes Parpan. Nicht immer einfach sei es hingegen, die von der FIS festgelegte Preispauschale durchzusetzen. DEN FERIENGÄSTEN ETWAS BIETEN

Nach der ersten Austragung 2013/14 sind die Organisatoren um einiges an Erfahrung rei-

TOUR DE SKI BRINGT LANGLAUF ERPROBTES ORGANISATIONSKOMITEE

IN SCHWUNG

Wie 2013 sitzen praktisch die gleichen Leute im Organisationskomitee: Hannes Parpan als Präsident, Bruno Zenklusen (Vizepräsident und Finanzen), Leo Baselgia (Bauten), Urs Baselgia (Strecken), Luzia Wanner (Helfer), Andreas Wirth (Marketing/Sponsoring), Jacqueline Odermatt (Head Office), Walter Büchi (Verkehr), Thomas Rüegg (Hospitality) und Christian Heimo (Wettkampfleitung). In diesen Köpfen steckt unterschiedliches Fachwissen und der Wille, mit vereinten Kräften den Langlaufsport vermehrt in eine eher vom alpinen Skisport dominierte Domäne zu bringen. Die Voraussetzungen werden ab nächstem Jahr mit der Eröffnung eines für den Weltcup tauglichen Biathlon-Stadions noch besser. Das schafft ganz neue Möglichkeiten und bietet eine gut ausgebaute und ständig nutzbare Infrastruktur. Weil Lenzerheide den Auftakt zur Jubliäumstour macht, wird der Anlass auch zu

Die Tour de Ski findet zur Hochsaison statt. Dann, wenn Hotels und Ferienwohnungen ausgebucht und preislich ihre Hochzeit erleben. 30 000 Gäste beherbergt die Lenzerheide zwischen Weihnachten und Neujahr. Die wohl dominierende Zahl dieser Urlauber dürfte auf Alpinski stehen. Lenzerheide und Langlauf: Wie verträgt sich das? «Wir haben ein tolles Skigebiet und eine gute Loipeninfrastruktur. Die Lenzerheide gehört zu den Top-Langlaufregionen in der Schweiz», unterstreicht OKPräsident Parpan die Bedeutung. Wenn dann noch ein Anlass wie die Tour de Ski als regelmässig wiederkehrender Event winkt, verpflichtet das – und wird im Ort wahrgenommen. Und noch ein bisschen mehr, wie Parpan bestätigt: «Nachdem wir 2013 erstmals Etappenort der Tour de Ski waren, hat sich Langlauf zu einem klar definierten Geschäftsfeld der Tourismusstrategie entwickelt.»

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DIE INFRASTRUKTUR FÜR EIN LANGLAUFRENNEN HAT ZWAR NICHT DIESELBE DIMENSION WIE FÜR EIN ALPINES WELTCUPRENNEN. SIE DARF ABER NICHT UNTERSCHÄTZT WERDEN. Leo Baselgia, Infrastruktur/Logistik


Fotos: Erik Vogelsang/zVg.

cher, auch was die Verkehrslogistik angeht. «Vor drei Jahren hatten wir keine Ahnung, was auf uns zukommt», sagt Parpan. Vor allem, weil nicht abschätzbar war, wie viele Zuschauer dieser Event neben dem Tagestourismus in den Ort bringen würde. Der Verkehr wurde vorsorglich über Thusis geleitet, der Individualverkehr so weit als möglich im Tal abgeblockt. Der Einsatz von 14 Shuttlebussen erwies sich als gute Lösung, die auch für die kommende Austragung wieder zum Tragen kommen wird. Ganz bewusst hält das OK mit Werbung über den Ort hinaus zurück. «Wir wollen primär den Feriengästen, die über Weihnachten und Neujahr hier weilen, etwas bieten», begründet der OK-Präsident diese eher defensive Kommunikationsstrategie.

EINTRITTSGELDER SIND NÖTIG

Das OK und seine Ressortchefs kämpfen aber nicht nur mit dem Verkehr, der Infrastruktur oder fehlenden Unterkünften. Ob es sich um ein kurzes Intermezzo mit zwei Rennen handelt wie 2013 oder die Lenzerheide den Auftakt der Tour bildet, so kostet das Geld. Viel Geld. 2013 war das Budget auf eine Million Franken angesetzt, 2015/16 beträgt es 1,3 Millionen Franken. 50 Prozent muss das Sponsoring einbringen, die andere Hälfte setzt sich aus Beiträgen von Gemeinden und Tourismusorganisationen sowie aus Eintritten und Hospitality zusammen. Die Sponsorenarbeit liegt weitgehend im Aufgabenbereich der gfc Management in Chur. Die vor 17 Jahren von Giusep Fry gegründete Agentur bietet für die drei Tage unter anderem ein attraktives Hospitali-

ty-Angebot wie man es beim alpinen Skiweltcup kennt. Erstmals wird ein Eintritt verlangt zu den Rennen. Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen sind die Preise äusserst bescheiden. 20 Franken kostet ein Tribünenplatz, an der Strecke entlang zehn Franken. «Wir sind die Ersten in der Schweiz, die an einem Langlaufrennen Eintrittsgeld verlangen. Im Budget ist das aber ein unverzichtbarer Posten», sagt Hannes Parpan. VON DER DETAILPLANUNG ZUR IMPROVISATION

Nicht nur die Mittelbeschaffung bereitet dem OK Kopfzerbrechen. Wettkampfleiter Christian Heimo kennt noch einen anderen Knackpunkt: «Die Rennstrecke hat praktisch an jeder der acht OK-Sitzungen eine neue Linienfüh-

Das Organisationskommitee v.l.n.r.: Andreas Wirth, Marketing (oben) Urs Baselgia, Strecke (unten) Leo Baselgia, Infrastruktur/Logistik Hannes Parpan, OK-Präsident Walter Büchi, Verkehr Jacqueline Odermatt, Head Office Christian Heimo, Wettkampfleitung Thomas Rüegg, Hospitality Luzia Wanner, Helferin Ralf Kreuzer, Sponsoring (GFC Sports Management AG)

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rung.» Das kommt nicht von ungefähr. Beispielsweise wurden die Startzeiten für die kommende Tour de Ski erst vor wenigen Wochen am FIS-Kongress in Zürich festgelegt. Das macht die Aufgabe natürlich nicht einfacher, zumal bei Inspektionen FIS und Swiss-Ski zusätzlich Begehrlichkeiten oder neue Bestimmungen anmelden. Im Oktober und November muss sich der Event konkretisieren. «Wir müssen detailliert planen können», sagt der OKChef, weil er weiss, dass die Arbeit ab Mitte Dezember auch Phasen der Improvisation enthält und dadurch nicht einfacher wird.

DIE RENNSTRECKE HAT PRAKTISCH AN JEDER DER ACHT OK-SITZUNGEN EINE NEUE LINIENFÜHRUNG BEKOMMEN. Christian Heimo, Wettkampfleitung

SYNERGIEN MIT DAVOS

Auf der Aufwandseite der Veranstaltung fallen vor allem Kosten für die Infrastruktur an. Die Infrastruktur für ein Langlaufrennen hat zwar nicht dieselbe Dimension wie für ein alpines Weltcuprennen. Sie dürfe aber nicht unterschätzt werden, sagt Bauchef Leo Baselgia. Auf 1400 Höhenmeter ist Schnee im Tal kein garantierter Artikel um die Neujahrstage. Deshalb müssen rechtzeitig Schneedepots angesetzt werden. Baselgia berichtet aber von den 50 erforderlichen Wachscontainern, die alleine 50 000 Franken verschlingen. Die Rechnung wäre noch höher, könnte man nicht von der bereits an den Davos Nordic gebrauchten Infrastruktur profitieren. Dank dieser Synergie kann der Veranstalter Kosten sparen. Noch einfacher und günstiger werden künftige Lang-

lauf-Events auf der Lenzerheide nach Fertigstellung der Biathlon-Anlage. Das ist nächstes Jahr der Fall. «Wir werden dann die gesamte Infrastruktur ständig vor Ort haben», so Leo Baselgia. Das ist umso wichtiger, weil noch ganz andere Kosten den Veranstalter belasten können. Zum Beispiel eine erforderliche Beleuchtung, wenn die Rennen bis in die Dämmerung laufen. Das könnte beim Auftakt in diesem Winter durchaus passieren. Die Startzeit hängt davon ab, auf welchen Zeitpunkt die TV-Stationen ihre Liveberichterstattung setzen. Die FIS wird entsprechend die Startzeit festlegen und das kann dazu führen, dass die Strecke beim Sprint-Final am 1. Janaur 2016 eine Beleuchtung mit 700 Lux eingesetzt werden muss, so wie das an Champions-LeagueSpielen von den TV-Stationen gefordert wird. Dieser zusätzliche Lichtbedarf kostet die Organisatoren 80 000 Franken. Diesen und anderen Aufgaben wird sich das OK immer wieder stellen müssen. «Das macht aber unsere Arbeit letztlich interessant», glaubt Hannes Parpan. Scheinbar geht das dem zehnköpfigen OK, den 30 weiteren Spartenleitern in den verschiedenen Bereichen und den jeweils 300 Helferinnen und Helfern während der Tour de Ski nicht anders. Sonst wäre ein solcher Helferstab für einen normalerweise zweitägigen Anlass wohl kaum mehr auf die JOSEPH WEIBEL Beine zu stellen.

«LENZERHEIDE KANN SICH ALS ETAPPENORT FESTIGEN» Jürg Capol, «Vater» der Tour de Ski, freut sich über den Erfolg «seines» Produkts und besonders auf die bevorstehende Jubiläumstour mit Start in der Lenzerheide. Seit drei Jahren bekleidet der 49-jährige Bündner die FIS Marketing AG mit Sitz in Freienbach. Als Direktor ist er für die Vermarktung der nordischen Produkte (Langlauf, Skisprung, Nordische Kombination) verantwortlich. SNOWACTIVE: Jürg Capol, Lenzerheide fällt die Ehre zu, die Jubiläumstour zu starten. Was empfehlen Sie den Organisatoren? Jürg Capol: Mit einer guten Organisation kann sich Lenzerheide als Etappenort für die nächsten Jahre festigen. Die Destination liegt auf der Linie der etablierten Etappenorte Oberstdorf, Toblach und Val die Fiemme. Damit wird der ursprünglichen Absicht Genüge getan, die Wege zwischen den Etappenorten möglichst kompakt und kurz zu halten. Die Tour de Ski hat den Langlaufsport zweifellos attraktiver gemacht. Was sind die Hauptgründe für diese positive Veränderung?

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Eine solche Plattform führt zu einer besseren Positionierung einer Sportart. Ein Mehretappenrennen mit den weltbesten Langläufern sorgt für Attraktivität und ist zeitlich absehbar. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Die Tour de Ski tut dem Langlaufsport gut, viele Wettkampfformate wurden in den letzten Jahren entsprechend angepasst. Wie lautet Ihre (Zwischen-)Bilanz nach zehn Jahren? Der Event ist zwischenzeitlich medial gut aufgestellt. Wir haben seinerzeit bewusst ein freies Zeitfenster gewählt, um nicht unbedarft in Konkurrenz mit anderen ebenfalls attraktiven Sportveranstaltungen zu stehen. Das hat uns

eine gute TV-Positionierung und ganz allgemein immer höhere Quoten in gedruckten und elektronischen Medien beschert. Bereits nach drei Jahren hat sich das Gerippe der Veranstaltung gefestigt. Es braucht zwei, drei Highlights während der zehn Tage, um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Der spektakuläre Aufstieg auf die Alpe Cermis in Val di Fiemme ist zu einem Quotenrenner geworden. Gibt es einen Wermutstropfen? Ich hätte mir gewünscht, dass man die Jubiläumstour noch mit mehr zelebrierenden Elementen bestückt hätte. Einfache Elemente können spezielle Effekte auslösen und dem Anlass einen besonderen Stempel aufdrücken.


TOUR-DE-SKI-FAKTEN

DIE BISHERIGEN SIEGER

DAS PROGRAMM 2015/16

Die Geschichte Die Tour de Ski wurde Ende 2006 / Anfang 2007 zum ersten Mal ausgetragen. Zum Wettbewerb gehören Rennen sowohl in der klassischen als auch in der freien Technik. «Vater» der Tour de Ski ist der ehemalige Schweizer Langläufer Jürg Capol. Er und der ehemalige norwegische Langläufer Vegard Ulvang haben sich von der Tour de France 2004 inspirieren lassen und den auf zehn Tage und sechs Rennen beschränkten Event ins Leben gerufen. Total finden acht Rennen mit Weltcuppunktewertung statt.

Gesamtwertung Damen 2006/07: Virpi Kuitunen FIN 2007/08: Charlotte Kalla NOR 2008/09: Virpi Kuitunen FIN 2009/10: Justyna Kowalczyk POL 2010/11: Justyna Kowalczyk POL 2011/12: Justyna Kowalczyk POL 2012/13: Justyna Kowalczyk POL 2013/14: Therese Johaug NOR 2014/15: Marit Bjorgen NOR

Donnerstag, 31. Dezember 2015 17.30 Uhr Eröffnungsfeier auf der Lenzerheide mit Athletenpräsentation Freitag, 1. Januar 2016 13.30 Uhr Qualifikation Sprint, freie Technik 15.55 Uhr Finals Sprint, freie Technik Samstag, 2. Januar 2016 13.00 Uhr Massenstart Damen, 15 km, klassische Technik; 15.00 Uhr Massenstart Herren, 30 km klassische Technik Sonntag, 3. Januar 2016 11.45 Uhr Verfolgung Herren, 10 km, freie Technik; 13.35 Uhr Verfolgung Damen, 5 km, freie Technik. 5. bis 6. Januar 2016 Oberstdorf DE: Skiathlon (Damen 5/5 km, Herren 10/10 km und klassisches Sprintrennen) 8. Januar 2016 Toblach ITA: Mitteldistanzrennen freie Technik (Damen 5 km, Herren 10 km) 9. bis 10. Januar 2016 Val di Fiemme ITA: Massenstart klassisch (Damen 10 km, Herren 15 km), und Verfolgung freie Technik auf Alpe Cermis (9 km)

Gesamtwertung Herren 2006/07: Tobias Angerer DE 2007/08: Lukas Bauer CZE 2008/09: Dario Cologna SUI 2009/10: Lukas Bauer CZE 2010/11: Dario Cologna SUI 2011/12: Dario Cologna SUI 2012/13: Alexander Legkow RUS 2013/14: Martin Johnsrud Sundby NOR 2014/15: Martin Johnsrud Sundby NOR BISHERIGE ETAPPENORTE Asiago ITA Lenzerheide SUI München DE Nove Mesto na Morave CSZ Oberhof DE Oberstdorf DE Prag CSZ Toblach ITA Val di Fiemme ITA Val Mustair SUI

Fakten und Zahlen 10. Tour de Ski 2016 Totaldistanz Damen 65 km Totaldistanz Herren 106 km Preisgeld CHF 640 000 Gesamtsieg CHF 100 000 (Damen und Herren) Etappensieg CHF 3000 400 Weltcup-Punkte für Gesamtsiege (Damen und Herren)

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FRAGEN AN:

ADRIANO ISEPPI, LANGLAUFEXPERTE SRF SNOWACTIVE: Die Tour de Ski findet zum 10.

Mal statt. Was zeichnet dieses Mehretappenrennen ganz besonders aus? ADRIANO ISEPPI: Die Tour de Ski beinhaltet alles: Sprintrennen, Distanzrennen, Einzelstart, Massenstart und natürlich den legendären Schlussaufstieg auf die Alpe Cermis. Das alles mit kaum einem Ruhetag dazwischen und zusätzlichem Reisestress. Das Format ist ausserdem mit den Bonussekunden und der Abwechslung in beiden Techniken so gestaltet, dass die Entscheidung meistens erst während den letzten zwei Tagen fällt. Spannung pur also von A bis Z! Lenzerheide ist zum zweiten Mal Austragungsort im Rahmen der Tour de Ski und eröffnet mit drei Etappen die Jubiläumstour. Was macht die Strecke in Lenzerheide – aus der Optik der Athleten – attraktiv? Das Spezielle an den Strecken auf der Lenzerheide ist das offene und übersichtliche Gelände. Man kann vom Stadion einen grossen Teil

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der Strecken einsehen. Die Strecken sind coupiert und sehr abwechslungsreich. Beim Sprint verwandelt sich die übersichtliche Runde in einen Hexenkessel und das macht es für die Athleten besonders attraktiv. Lenzerheide ist als Langlauf-Mekka in der Schweiz bekannt. Wie beurteilen Sie das Streckenprofil, wenn Sie es mit anderen Austragungsorten wie zum Beispiel Oberhof, Oberstdorf oder Val di Fiemme vergleichen? In Lenzerheide hat es im Vergleich zu anderen Austragungsorten lange Anstiege mit beträchtlicher Höhendifferenz. Die Strecken sind weniger «ruppig» als an anderen Orten und das gibt den Rennen einen speziellen Charakter. Können sich das Val Mustair und Lenzerheide auch langfristig als alternierende Schweizer Veranstaltungsorte etablieren? Falls sie das wollen und können auf jeden Fall. Die Schweiz ist geografisch optimal zwischen anderen Austragungsorten der Tour de Ski ge-

legen und somit prädestiniert für interessante Rennen mit kurzer An- und Weiterreise. Auch bei den Rückmeldungen seitens Athleten, Betreuern und FIS schneiden die Schweizer Weltcuporte Davos, Val Müstair und Lenzerheide immer sehr gut ab. Wagen Sie einen Tipp wer bei den Damen und Herren in dieser Saison vorne mit dabei ist? Es werden die «alten» Bekannten sein. Bei den Damen die Norwegerinnen mit Therese Johaug als neue Teamleaderin und Charlotte Kalla aus Schweden. Bei den Herren erwarte ich sehr spannende Kämpfe zwischen Dario Cologna, Petter Northug, Martin Jonsrud Sundby und einem wieder erstarkten Alexander Legkov. Hier könnte neben vielen anderen zudem Finn Hagen Krogh ein sehr interessanter Konkurrent und Tour-Anwärter sein. SRF


LA DIAGONELA

EINFACH KLASSISCH

Skating brachte viel Dynamik und Tempo in den nordischen Skisport. In Skandinavien blieb die klassische Technik jedoch die Nummer Eins. Auch der König der Volksläufe, der Wasalauf, wird in der technischen Technik bestritten. Nun macht die Rennserie der klassischen Volksläufe – die Visma Ski Classics – bereits zum dritten Mal Halt in der Schweiz.  An der Rennserie Visma Ski Classics nehmen die besten Langdistanzathleten der Welt teil. Von der Schweizer Langlaufspitze sind Seraina Boner und Toni Livers dabei. Boner konnte die Serie in den letzten drei Saisons zweimal für sich entscheiden. Bei den Männern dominieren vor allem skandinavische Exponenten wie die Gebrüder Aukland aus Norwegen, der dreifache Wasalauf-Sieger Jörgen Brink aber auch erfolgreiche Weltcupläufer wie zum Beispiel Daniel Rikardsson, Lukas Bauer, Simen Oestensen, Johan Kjölstad und John Kristian Dahl. Die Eigenheit der Rennserie ist, dass sie rein klassisch gelaufen wird. Die 2014 erstmals ausgetragene «La Diagonela» wird am 23. Januar 2016 die dritte Station der neu von sechs auf neun Rennen ausgebauten Serie sein. Auf über 65 Kilometern führt sie entlang der Dörfer Zuoz, St. Moritz und Pontresina. Die Rennen werden auf 15 Sendern und auch im Internet übertragen. Eurosport strahlt zudem in 55 Ländern jeweils eine einstündige Zusammenfassung aus. Der klassische Langlauf liegt wieder im Trend. Im Engadin hat man das erkannt und mit der Kreation von «La Diagonela» sowie der Kurzversion der

«La Pachifica» – auf Deutsch die Gemütliche –, die über immerhin 35 km verläuft, ein starkes Zeichen gesetzt. Die Visma Ski Classics erhoffen sich dadurch eine bessere Verankerung in Mitteleuropa. Im Engadin wiederum freut man sich auf die breite Werbewirkung in Skandinavien und auf einen entsprechenden Zulauf aus dem hohen Norden. Langlauf liegt im Trend – das ist mittlerweile unbestritten. Die Skating-Technik hat neue Segmente erschlossen. Dass jedoch auch die klassische Technik mit dem Diagonalschritt und den natürlichen Bewegungsabläufen ausserordentlich reizvoll ist, beweisen einerseits die TV-Übertragungen, anderseits ein Blick auf die Loipen, wo nach wie vor sehr viele Läuferinnen und Läufer klassisch unterwegs sind. Der neue Volkslauf im Engadin, der über eine ausserordentlich attraktive Strecke verläuft, will einen namhaften Beitrag für das Comeback der klassischen Technik auch hierzulande leisten.

LA DIAGONELA

LA PACHIFICA

Start und Ziel in Zuoz

Start in Pontresina

Streckenlänge 65 km (Zuoz–St. Moritz–Pontresina–Zuoz)

Ziel in Zuoz

Datum 23. Januar 2016 Start 09.30 Uhr Elite Herren und Hauptfeld

Startzeit um 11.00 Uhr (nachdem die Elite der La Diagonela Pontresina passiert hat)

Startgeld bis 31. Dezember CHF 100.00

Startgeld analog La Diagonela

Start 09.15 Uhr Elite Damen

Streckenlänge 35 km

GEWINNEN WINNEN SIE ATTRAKTIVE PREISE MITMACHEN UND GEWINNEN. WIE? GANZ EINFACH! Schreiben Sie uns eine Mail mit dem Kennwort «La Diagonela» an: info@snowactive.ch Was gibt es zu gewinnen? 5 Gutscheine für die Teilnahme am ersten Highlight der Engadiner Langlaufsaison LA DIAGONELA oder nach Wahl auch an der LA PACHIFICA. Und der Hauptpreis: 2 Übernachtungen für 2 Personen mit Halbpension in der Bever Lodge 2 Tagesmieten für Langlaufausrüstung für 2 Personen 1 Schnupper-Stunde Langlauf für 2 Personen 2 Loipen-Tageskarten für 2 Personen

Der Hauptpreis wird präsentiert von La Diagonela (www.ladiagonela.ch) zusammen mit den Partnern Bever Lodge, Bever (www.beverlodge.ch) und Willy Sport, Zuoz (www.willy-sport.ch)

Startgeld bis 20. Januar CHF 120.00 Online-Anmeldung unter www.ladiagonela.ch

Online-Anmeldung www.ladiagonela.ch

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LEBENSLANGE LUST AUF LANGLAUF

Bereits seit 35 Jahren ďŹ nden in Davos Langlauf-Weltcup-Rennen statt. Der traditionelle Event ist in der Schweiz zum Schaufenster geworden und in der Region zur Goldgrube. Nicht nur wegen Dario Cologna.

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Foto: zVg.

Am 12. und 13. Dezember steht Davos wieder ganz im Zeichen der Langlauf-Weltelite. Am Fuss des Flüela werden an jenem Wochenende bereits zum 35. Mal Weltcup-Rennen inszeniert. Davos Nordic nennt sich der Event, der sich im Kalender des Internationalen Skiverbandes FIS einen festen und überaus attraktiven Platz gesichert hat und den besten Schweizer Langläufern als willkommenes Schaufenster dient. Gegen 20 000 Zuschauer werden im Landwassertal erwartet, wenn Dario Cologna und Co. vor heimischer Kulisse über die Loipen schnellen. Davos Nordic ist der traditionsreichste Langlauf-Weltcup-Wettbewerb in Mitteleuropa und gehört mittlerweile zu Davos wie das Jakobshorn, das WEF und der Spengler Cup, Institutionen, auf die man in der flächenmässig zweitgrössten Schweizer Gemeinde nicht verzichten

möchte. Mit gutem Grund: Denn mit den TVBildern, die in die halbe Welt ausgestrahlt werden, erhält Davos eine Plattform von unschätzbarem Werbewert. Und dies zur besten Sendezeit: kurz vor Weihnachten. «Wir können so der ganzen Langlaufwelt zeigen, dass Davos bereit ist für den Winter», freut sich OK-Präsident Adriano Iseppi, «diese Werbung ist unbezahlbar.» Die attraktive Plattform bringt aber auch viele Verpflichtungen mit sich. Das Budget hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und beträgt nun rund 1,2 Millionen Franken. VOM TRAININGSRENNEN ZUM WELTCUP-KLASSIKER

Bei solchen Zahlen wäre vor lauter Nullen früher selbst Andy Hofmänner schwindlig geworden. Der 61-Jährige, der in Davos mit seinem

Bruder Jack ein Sportgeschäft führt, war schon bei der Premiere im Jahr 1972 dabei, als im Landwassertal das erste internationale Langlauf-Rennen durchgeführt wurde. «Als junger Bursche habe ich damals ‹Fähnli› gesteckt für die Streckenmarkierung», erzählt Hofmänner schmunzelnd, «und im Rennen durfte ich dann Vorläufer sein.» Ausserdem habe er von Heini Conrad, seinem damaligen Trainer beim Skiclub Davos und Initiator der Langlaufrennen, «ein paar Franken erhalten», um im Dorf Preise für die Siegerehrung zu kaufen, Uhren beispielsweise oder auch «schmucke Dinge aus Holz», wie Hofmänner sagt. «Wir haben vieles improvisiert damals.» 24 Schweizer und nur gerade sieben Ausländer starteten schliesslich zu einem 15-km-Rennen auf der Flüela-Loipe. Laut Karl Erb, dem legendären Sportreporter, der für Davos Nordic eine

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FÜR VIELE GILT DAVOS HEUTE ALS LANGLAUF-HOCHBURG. Chronik verfasste, verfolgten rund 8000 Zuschauer den Wettkampf. Es war die Zeit, als der Langlaufsport in der Schweiz im Boom begriffen war, der Engadin Skimarathon bereits Tausende auf die schmalen Latten lockte – und Athleten wie Alois Kälin, Albert Giger, Alfred Kälin und Edy Hauser, die 1972 bei den Olympischen Spielen in Sapporo Staffel-Bronze holten, als Helden gefeiert wurden. Die Sieger bei der Premiere in Davos trugen indes noch prominentere Namen: Der Schwede Thomas Magnusson, der als frischgebackener Weltmeister antrat, gewann bei der Elite, ein gewisser Thomas Wassberg, später vierfacher Olympiasieger, bei den Junioren. Zeitungen berichteten ausgiebig über den Anlass, Aktive und Zuschauer waren begeistert. Das Eis war gebrochen. STETIGER AUSBAU

Ein Jahr später zählte das Rennen bereits zum inoffiziellen Weltcup, das Schweizer Fernsehen war erstmals mit dabei. «Der Anlass ist stetig gewachsen», sagt Andy Hofmänner, der später 13 Jahre lang als OK-Präsident amtete. 1975 standen bereits 86 Langläufer aus elf Nationen am Start, 1979 erweiterte man das Programm mit Frauen-Wettbewerben – und 1980 erhielt Davos erstmals den offiziellen Weltcup-Status zugesprochen. In der Folge etablierte sich Davos mehr und mehr als feste Grösse im Langlauf-Kalender der FIS. Allerdings mussten sich die Organisatoren immer wieder den stetig ändernden und steigenden Bedürfnissen anpassen. Die Umstellung von der klassischen auf die freie Technik erforderte eine Neugestaltung der Strecken, die Klima-Erwärmung einen Ausbau der Beschneiungsanlagen, der Massenstart einen Ausbau der Rennloipen. Einen veritablen Kraftakt hatten die Davoser vor Jahresfrist zu meistern, als sie zusätzlich die Weltcup-Rennen von La Clusaz (FR) übernahmen, die wegen Schneemangels abgesagt werden mussten. In Davos lag Mitte Dezember zwar ebenfalls kaum Schnee, und für den Betrieb der Schneekanonen war es zu warm. Die Organisatoren wussten sich aber zu helfen. Sie produzierten den Kunstschnee auf dem Flüelapass und karrten diesen schliesslich mit Lastwagen auf die Strecke. Die Mehrkosten beliefen sich auf rund 100 000 Franken. Das Defizit vermochte das OK auch mit dem Zusatzwochenende nicht zu decken. «Die HerkulesÜbung hat sich trotzdem ausbezahlt», sagt OKChef Iseppi rückblickend. Denn Davos hat der

FIS und der ganzen Langlauf-Welt eindrücklich gezeigt, dass man im Landwassertal fähig ist, auch unter erschwerten Bedingungen ohne Naturschnee ein Langlauf-Spektakel zu inszenieren.

weiter in die Infrastruktur. Nächstes Jahr soll ein neues Langlaufzentrum gebaut und damit die Stellung als hochmoderne Langlauf-Destination zementiert werden. ENDLICH EIN SIEG FÜR COLOGNA?

INVESTITIONEN IN SCHNEE-GARANTIE

Auf die Schneesicherheit legt man in Davos nun noch mehr Wert. Das Snowfarming, das Übersommern von Schnee, wird auf das Dreifache ausgebaut. In diesem Winter werden in einer Mulde bei der Flüela-Loipe 20 000 Kubikmeter Schnee gelagert, mit dem ab Herbst 2016 «mindestens 4,5 Kilometer der Strecke jederzeit rennbereit gemacht werden können», versichert Norbert Gruber, Leiter Technische Betriebe der Gemeinde Davos. Ausserdem ist die Beschneiung der Loipen erweitert worden. «In diesem Jahr können wir bereits den ganzen Stadionbereich und die Sprint-Strecke abdecken.» Bis 2017 soll die Beschneiung auf die ganze Flüela-Loipe ausgebaut werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf total 2,1 Millionen Franken. Diese Investitionen erachtet Davos als zukunftsträchtig. «So können wir unsern Spitzenathleten jeweils bereits Ende Oktober schneesichere Loipen anbieten und ausserdem die Durchführung der Weltcup-Rennen längerfristig sichern», freut sich Gruber, der im OK für die Bauten und die Stadionorganisation verantwortlich ist. Der traditionelle DezemberTermin ist von der FIS bis und mit 2018 zugesichert. Der Event ist auch für den Tourismus Gold wert. Mit dem Langlauf-Weltcup hat sich Davos in einer aufstrebenden Sportart ein attraktives Image geschaffen. «Für viele gilt Davos heute als Langlauf-Hochburg», freut sich Reto Branschi, OK-Vizepräsident und CEO von Davos Klosters Tourismus. Davos zeigt überdies, dass Langlauf auch wirtschaftlich interessant sein kann. Laut einer Studie der Universität St. Gallen hat das dortige Langlauf-Angebot in der Wintersaison 2009/2010 zu einer regionalen Wertschöpfung von 100 Millionen Franken geführt. Dabei sollen pro Tag durchschnittlich 2000 Langläufer/-innen die Loipen im Landwassertal während der 130 Tage dauernden Saison benutzt haben. Ergibt gesamthaft 260 000 Langlauftage. Mit der Weltcup-Veranstaltung und dem SonntagsBlick-Langlaufplausch, der Ende November/Anfang Dezember jeweils rund 3000 Hobby-Langläufer/-innen nach Davos lockt, sind die Hotels bereits in der Advents-Zeit praktisch ausgebucht. Derweil investiert die Gemeinde

Spitzenläufer aus dem In- und Ausland fahren längst auf Davos ab. Swiss-Ski hat den nationalen Trainingsstützpunkt der Langläufer in Davos eingerichtet. Viele Schweizer Spitzenathleten leben da unweit der Loipe. Und Dario Cologna ist, obwohl im Münstertal aufgewachsen, als Botschafter von Davos Klosters Tourismus ein perfekter Repräsentant: Bescheiden und erfolgreich. Aber ausgerechnet sein Heimrennen, das praktisch an seiner Haustür vorbeiführt, hat der dreifache Olympia- und 22-fache Weltcupsieger noch nie gewinnen können. Gleich viermal fehlten allerdings nur wenige Sekunden zum Triumph. Toni Livers indes, ebenfalls Lokalmatador und hinter Cologna die Nummer 2 im Schweizer Team, hat den grössten Erfolg seiner Laufbahn in Davos feiern können. Livers siegte im Februar 2007 sensationell über 15 km. Er ist der erste Schweizer, der in Davos ein Weltcup-Rennen gewann. Er dürfte aber nicht der MAC HUBER letzte bleiben.

Davos Nordic Weltcup-Programm Samstag, 12. Dezember 11.15 Uhr: Damen 15 km – freie Technik 14.00 Uhr: Herren 30 km – freie Technik Sonntag, 13. Dezember 8.30 Uhr: Damen und Herren Sprint – freie Technik – PROLOG 11.00 Uhr: Damen und Herren Sprint – freie Technik – FINAL 13.30 Uhr: Björn Daehlie Kids Event Gratis-Eintritt Davos Nordic ist wohl weltweit das einzige Sportspektakel, das kein Eintrittsgeld verlangt. Fans können die weltbesten Langläuferinnen und Langläufer also kostenlos verfolgen. Der Zutritt zum Stadion ist frei. Als Zeichen der Wertschätzung können Zuschauer bei der diesjährigen Austragung Sonnenbrillen im Wert von CHF 10.– im Stadion kaufen. Damit unterstützt man die Organisatoren vom Ski Club Davos Weltcup und erwirbt gleichzeitig ein nettes Souvenir.

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AUDI IM WINTERSPORT

DAVOS NORD GANZ NAH UND GANZ SPEZIELL

ON ROAD: IM AUDI OFFROAD PARCOURS DIE SPUR HALTEN Audi bietet allen Sportbegeisterten ein einmaliges Erlebnis im Schnee. Auf dem speziellen Audi Offroad Parcours beim Hotel Derby in Davos können Sie als Teilnehmer die neuen Modelle unter Anleitung professioneller AudiInstruktoren testen. Es versteht sich von selbst, dass der legendäre permanente Allradantrieb «quattro» hier optimal zum Einsatz kommt. Der Offroad Parcours kann vom 10. bis 13. Dezember besucht werden und ist jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

DAS ENGAGEMENT: AUDI IM WINTERSPORT Audi engagiert sich für den Wintersport. Ganz einfach: Audi passt mit seinem permanenten Allradantrieb perfekt dorthin, wo Schnee fällt und extreme Strassenverhältnisse herrschen. Neue Partnerschaften sollen die bisherigen Aktivitäten im Wintersport unterstreichen.

Audi ist Namensgeber des FIS Ski-Weltcup und des FIS Ski-Cross-Weltcup sowie Partner des FIS Weltcup Nordische Kombination. Seit 2014 engagiert sich Audi auch beim FIS LanglaufWeltcup und FIS Skisprung-Weltcup.

Wenn die «Grossen» in der Langlaufspur stehen und um Punkte und Sieg am Davos Nordic FIS Langlauf-Weltcup kämpfen, sind auch die «Kleinen» in der Spur. Audi bietet Kindern eine einmalige Gelegenheit: Sie dürfen zusammen mit Björn Daehlie (29 Medaillen an Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften) und weiteren Spitzenathleten aus mehreren Nationen den Langlaufsport auf spielerische Art erleben. Um beim Langlaufskicross mit verschiedenen Hindernissen und Geschicklichkeitsformen mitzumachen muss man keinen Weltmeistertitel haben: Wer zwischen fünf und 16 Jahre alt ist, sich auf Langlaufski wohlfühlt und Spass am Sport hat, wird den Fun Parcours problemlos meistern. Der Event findet am 13. Dezember 2015 statt.

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Foto: zVg.

DIE AKTIVITÄT: DAVOS NORDIC FÜR KIDS MIT BJÖRN DAEHLIE


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BACKSTAGE: IM AUDI TRUCK GESAMTWELTCUPSIEGER WERDEN

MITMACHEN UND DAVOS NORDIC ALS VIP ERLEBEN

Ob Gross oder Klein: Mit der grossen Kristallkugel des Gesamtweltcupsiegers sehen Erwachsene und Kinder gleichermassen gut aus. Der beliebte Audi Truck macht in Schweizer Winterdestinationen Halt. Wer sich im Truck mit der begehrten Kristallkugel fotografieren lässt, erhält das Erinnerungsfoto anschliessend per Mail zugestellt. Fotosessions finden vom 12. bis 13. Dezember auf dem Weltcup-Gelände in Davos statt.

Möchten Sie einen Blick hinter die Kulissen beim Davos Nordic FIS Langlauf-Weltcup wagen? Audi macht es möglich und verlost drei Mal zwei Pakete für je zwei Personen für Davos Nordics vom 12. bis 13. Dezember inklusive Übernachtung im Hotel InterConti-

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nental Davos, VIP-Tickets und einer Behindthe-Scenes-Führung. Oder auf gut Deutsch: Ein Blick hinter die Kulissen. Machen Sie jetzt mit auf www.audi.ch/quattrostar

DER NEUE AUDI A4 FÄHRT IN DIE ZUKUNFT Der neue Audi A4 ist noch stärker und dabei effizienter als sein Vorgänger. Dank intelligentem Werkstoff-Mix und Audi-Leichtbautechnologie gehört er zu den leichtesten Fahrzeugen auf dem Markt. Alle Motorenvarianten erreichen verbesserte CO2-Bilanz und einen reduzierten Treibstoffverbrauch, und dies bei verbesserter Motorenleistung. Ebenso zukunftsbezogen und faszinierend sind das optionale Audi virtual cockpit und die zahlreichen Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme, welche den nächsten Schritt zum pilotierten Fahren einläuten. www.audi.ch/a4

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EIN MANN FÜR STÖCKLI Stöckli ist ein Brand, eine Skimarke. Ein Stück Schweiz. Der einstige Kleinbetrieb aus dem Entlebuch ist zu einem Unternehmen gewachsen, das jährlich 60 Millionen Franken umsetzt, 250 Mitarbeitende beschäftigt, neun eigene Filialen in der Schweiz betreibt und fast die Hälfte der rund 50 000 Paar produzierten Ski exportiert. Seit einem Jahr hat Stöckli Outdoor Sports nach dem Rückzug der Familie Stöckli auch einen neuen CEO. Marc Gläser, Quereinsteiger und extrem motiviert.

«ICH BIN EIN KMU-MENSCH»

Es gehe um einen Schweizer Sporthersteller, verriet ihm der beauftragte Personalberater. «Stöckli war nicht auf meiner Liste von möglichen Firmen. Die Marke Stöckli», sagt Marc Gläser, «ist für mich ein typisches Schweizer Produkt.» So wie eine typische Schweizer Uhr. Marc Gläser arbeitete elf Jahre in der Uhrenindustrie. Zuletzt war er CEO der Uhrenmanufaktur Maurice Lacroix. Er war tätig im Brand-Management von Unilever und Marketingmanager bei Feldschlösschen; Geschäftsführer, Mitinhaber und Verwaltungsrat im

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Schweizer Familienunternehmen Wogg, das hochwertige Design-Möbel produziert und vertreibt. Ob Grosskonzern oder bodenständiges Schweizer Produkt. Im Herzen sei er ein KMU-Mensch. «Ein kleines oder mittleres Unternehmen hat Kontinuität und ist einschätzbar. In einem Konzern reden zu viele mit.» Er ist mit einem Kleinbetrieb aufgewachsen. Sein Vater hatte einen Schreinerbetrieb, den er später seinem Sohn übergeben wollte. Marc Gläser schmunzelt: «Eine klassische Nachfolgeregelung sollte das werden, die dann klassisch gescheitert ist.» DER QUEREINSTEIGER

Wir laufen mit Marc Gläser durch den Produktionsbetrieb. Er kennt zwar die Abläufe, um einen hochwertigen Ski zu produzieren. Er behält aber immer Respekt vor dieser hochkomplexen Geschichte, wie er Konstruktion und Entwicklung eines Skis ehrfürchtig bezeichnet. Als aktiver Skifahrer, der zeitweise aufs Board umgestiegen ist, weiss er aber mit dem Gerät umzugehen. Im Sommer fährt er Bike. Er ist überaus sportiv und glaubt die Bedürfnisse von Menschen zu kennen, die gerne und ständig in Bewegung sind. Das kommt ihm zugute in seinem neuen Job. Auch als Quereinsteiger. Die Branche war für ihn anfänglich so fremd wie seinerzeit die Uhrenindustrie. Eine seiner Zielsetzungen ist es, die heuer 80 Jahre werdende Skimanufaktur weiter auf der Erfolgsstrasse zu halten.

NOCH MEHR «SWISSNESS»

Er fühle sich in diesem Unternehmen wohl, sagt er nach einem Jahr. Auch die Entwicklung der Skifirma ist in Bewegung. Mit der neuen Führung drängten sich einige Veränderungen auf. Er war positiv überrascht, dass die Mitarbeitenden ebenso von Anfang am gleichen Strick ziehen wollten. Dazu gehört nicht nur eine neue Unternehmens- und Kommunikationskultur. Stöckli will seine Produktion mittel- und langfristig ausbauen. «In fünf Jahren können wir vielleicht unsere Kapazität auf 60 000 Paar Ski ausbauen», sagt Gläser. Dazu müssen die Produktionsräumlichkeiten in Malters erweitert werden. Reserveland ist da. Marc Gläser will aber dem Ski noch vermehrt den Stempel «Swissness» aufdrücken. Das fängt damit an, dass der Schweizer Ski – vom Kinderski bis zum Topski – ausschliesslich in der Schweiz produziert – und erfolgreich in alle Welt exportiert wird. 55 Prozent der Gesamtproduktion wird heute in der Schweiz verkauft, in den neun eigenen Filialen und in ausgewählten Sportgeschäften. In der Schweiz setzt das Unternehmen auf sein Filialnetz und einen ausgewählten Fachhandel. SOMMER- UND WINTERGESCHÄFT AUSGLEICHEN

Das Unternehmen Stöckli fusst auf drei Säulen: Der Skiproduktion, dem Retailgeschäft und im Sommer der Bike-Sektor. Noch ist das Wintergeschäft mit 65 Prozent ein dominierender

Fotos: Erik Vogelsang

Die Skiproduktion von Stöckli im luzernischen Malters war bis vor einigen Monaten nicht unbedingt eine Stätte, die von Skifans regelmässig aufgesucht wurde. Warum sollten sie? fragt sich der Unbedarfte. Warum eigentlich nicht, meint der neue CEO von Stöckli. Marc Gläser, der am 1. Oktober 2014 offiziell die Geschäftsleitung übernahm, fragte sich nämlich, wie ein Produzent, der Ski im Hochpreissegment herstellt, den hohen Preis begründen kann? Seine Antwort: Indem man die Skifans in die Fabrik holt und ihnen fühl- und begreifbar macht, mit welchem Aufwand ein Ski produziert wird. Für ihn ist das offene Kommunikation. Jeden Monat findet eine Führung durch den Betrieb statt. Mit maximal 20 Teilnehmern. Der Erfolg ist da. «Und jeder, der hier war, diskutiert nicht mehr, warum ein Ski von Stöckli mehr kostet.»


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Marc Gläser will aber dem Ski noch vermehrt den Stempel «Swissness» aufdrücken. Das fängt damit an, dass der Schweizer Ski – vom Kinderski bis zum Topski – ausschliesslich in der Schweiz produziert wird. Faktor in der Erfolgsrechnung. Gläser spricht von einem soliden Wachstum beim Skiverkauf. Das dürften Früchte vermehrter Exportanstrengungen sein. Ausgerechnet das Skiland Österreich führt die Exportliste an, vor Italien, den USA und Deutschland. Im Schweizer Markt ist Stöckli eine Zusammenarbeit mit dem Warenhaus Jelmoli eingegangen. Zudem ist eine Restrukturierung der neun Filialen geplant. Langfristig soll das Winter- und Sommerangebot in der Bilanz ausgeglichen gestaltet werden. Deshalb richtet sich das Augenmerk noch verstärkt auf den Bike-Bereich. DURCHBRUCH MIT DEM RENNSPORT

Dass die Marke Stöckli über die Schweiz hinaus immer bekannter wurde, dürfte massgeblich auf das erfolgreiche Engagement im Rennsport zurückzuführen sein. Was einst mit den Schweizern Urs Kälin und Paul Accola anfing, setzte sich mit der Slowenin Tina Maze fort. Die damals noch wenig bekannte Skirennfahrerin war ein Glücksfall und eilte von Erfolg zu Erfolg. Sie wurde zur weltweiten Botschafterin der Schweizer Skimarke. Letztes Jahr engagierte das Skiunternehmen die deutsche Viktoria Rebensburg. Sie ist Olympiasiegerin und gewann bereits zehn Weltcuprennen. Und ein Jahr später unterschreibt das sympathische US-Girl Julia Mancuso bei der Schweizer Firma. «Wir sind absolut überzeugt vom Rennsport. Stöckli hat durch die Erfolge extrem viel an Image gewonnen.» Diese Erfolgsgeschichte soll nun weitergehen. Mit zwei Sympathieträgerinnen. Stöckli investiert heute drei

Millionen Franken in den Rennsport, fünf Prozent vom Umsatz. Zehn Leute arbeiten unter der Leitung von Walter Reusser im Rennsport. OFFENHEIT UND FLEXIBILITÄT

Bei allen Exportanstrengungen setzt das Wolhuser Unternehmen nach wie vor auf den Schweizer Markt. Marc Gläser sagt es deutlich: «Wir sind darauf angewiesen, dass Schweizerinnen und Schweizer Stöckli-Ski fahren, sonst gibt es uns nicht mehr.» Der Stimmungsumschwung hierzulande mit einer verstärkten Entwicklung des Patriotismus’ und «Wir»-Gefühls komme dabei entgegen, sagt er. Demokratie, Akzeptanz von Minderheiten, Nachhaltigkeit in der Natur und im Alltag sind für mich fundamentale Dinge, die man schützen muss. «Wir müssen uns dadurch nicht verschliessen. Ein Land, das 50 Prozent seiner Waren exportiert, muss Offenheit dokumentieren.» Und Flexibilität. Er selber sei zwölf Mal umgezogen und habe in fast jedem Landesteil gelebt. «Ich fühle mich deshalb nicht als Aargauer oder Zürcher, sondern als Schweizer.» SKIBOTSCHAFTERIN FÜR DIE SCHWEIZ

Marc Gläser ist nicht entgangen, dass der Skimarkt weltweit schrumpft. «Als Nischenplayer nehmen wir den Marktrückgang anders wahr. Wir stehen nicht unter demselben Druck wie ein Marktleader.» Es würden zwar weniger Ski gekauft, dafür mehr gemietet. Vor allem aber sieht er die Firma Stöckli in der Rolle als Botschafterin für den Skisport. «Die Ansprüche und Interessen verändern sich. Wir müssen

aktiv mithelfen, dass der Schneesport in unserem Land attraktiv bleibt.» Stöckli unterstützt Schulveranstaltungen und stellt für Skitage oder -lager das Skimaterial zur Verfügung. Stöckli will sein Engagement bei Volksabfahrten verstärken. «Da sind die hartgesottenen Skifans, die wir abholen müssen.» Der Chef will mit dem guten Beispiel vorangehen und künftig an Volksabfahrten selbst teilnehmen. GANZ UND GAR EIN SPORTSMANN

Der 46-jährige Marc Gläser sprüht förmlich vor Engagement und Begeisterung. Er ist mit Leib und Seele ein Skiverkäufer geworden. Gibt es da noch einen Privatmann Gläser? Er wohnt mit seiner Frau und den beiden Söhnen (13 und 18) im zugerischen Hünenberg. «Wir haben uns lange überlegt, wo wir uns dauerhaft niederlassen wollen.» Die Zentralschweiz sei gut erreichbar «und Zug steuermässig nicht ganz unattraktiv», schmunzelt er. Seine Frau ist Lehrerin und arbeitet in Zürich. Ihre Passion sind Reiten. Sie besitzen selber Island-Pferde. Seit Stöckli kommt aber der Hausherr kaum mehr zum Reiten. Zum einen sei er stark auf seinen Job fokussiert, zum andern treibt es ihn an Wochenenden im Sommer auf das Bike (er fährt zudem Bike-Marathons mit) und im Winter auf die Ski. «Ich bin ein sportlicher Typ und bereit, dafür die nötige Disziplin aufzubringen.» Wir glauben ihm das aufs Wort! JOSEPH WEIBEL

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LOÏC UND MÉLANIE MEILLARD IN CARLO JANKAS SPUREN

Der Erfolg hat viele Väter. Bei Loïc und Mélanie Meillard ist es in erster Linie ihr leiblicher Vater, der alles für seine talentierten Kinder tut. Einen nicht unwesentlichen Beitrag leistet auch das «OCHSNER SPORT Racing-Team». Erstes Mitglied dieser «Kaderschmiede» war 2006 ein wenig bekannter Athlet namens Carlo Janka. Der Weg der Geschwister Meillard ist also vorgespurt.

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Und an den Junioren-Weltmeisterschaften 2006 in Mount St. Anne errang er als 20-Jähriger in seinem letzten Junioren-Jahr eine Bronzemedaille. Die Fortsetzung ist bekannt: Knapp drei Jahre später kam der «Iceman» so richtig in Schwung. Er gewann im Dezember 2008 in Val d’Isère sein erstes Weltcuprennen, wurde wenige Monate später am gleichen Ort Weltmeister und im Jahr darauf Olympiasieger. Ende Saison stemmte er die grosse Kristallkugel für den Weltcup-Gesamtsieg in die Höhe.

Fotos: zVg.

SEHR BEGABT UND ERFOLGREICH

«Wir unterstützen Ski-Stars, schon bevor sie es sind!» Das ist der Leitgedanke von OCHSNER SPORT. Carlo Janka war damals ein begabter Skirennfahrer, aber nur Insidern bekannt. Im einzigen Weltcuprennen, für das er Berücksichtigung fand, sah er in Kranjska Gora das Ziel nicht. Insgesamt fuhr er über 60 Europacuprennen. Zu einem Sieg reichte es nicht.

Kulissenwechsel zu den Geschwistern Meillard: Loïc hat das erste Weltcuprennen schon hinter sich. Bei seinem Debüt in Adelboden belegte er bei denkbar ungünstigsten Bedingungen den 51. Rang. Was indes auffiel: Seit Pirmin Zurbriggen durfte nie mehr ein so junger Schweizer am Chuenisbärgli starten. Loïc war eben 18 geworden. «Für sein Alter ist er sehr reif», lobte ihn Osi Inglin, sein Ex-Trainer, einstiger Cheftrainer und nun verantwortlich für das C-Kader. «Skifahrerisch hochbegabt, ein Musterathlet mit einer guten Einstellung, der jedem Trainer Freude macht.» Diese Freude bescherte er Swiss-Ski nur wenige Woche später an den Junioren-Weltmeisterschaften mit dem Gewinn eines kompletten Medaillensatzes: Gold in der Kombination, Silber (hinter dem norwegischen Top-Star Henrik Kristoffersen) im Riesenslalom und Bronze im Super-G. Im Europacup stand er dreimal auf dem Podest, einmal als Sieger, womit er sich einen fixen Startplatz im Weltcup sicherte. Im Riesenslalom, Slalom und der Kombination führt er im Jahrgang 1996 die Weltrangliste an. In der Kombination ist auch keiner der Jahrgänge 1993 bis 1995 besser. Für Schwester Mélanie, mit Jahrgang 1998 noch zwei Jahre jünger, steht die Weltcup-Premiere noch bevor. In ihren wenigen Europacup-Einsätzen verblüffte sie als 16-Jährige mit einem 8. Rang mit Startnummer 49 in Bad

Wiessee. Von der Konkurrenz in den Top-Ten waren alle mindestens vier Jahre älter. In der Weltrangliste ihres Jahrgangs steht auch sie in zwei Disziplinen an der Spitze, im Riesenslalom und Super-G. GUTE UNTERSTÜTZUNG

Um ihren Kindern optimale Trainingsbedingungen zu ermöglichen, zogen die Eltern vor sieben Jahren von Neuenburg, wo sie ein Elektrogeschäft betrieben, ins Val d’Hérémence im Wallis um, wo sie immer schon ein Appartement besassen und Loïc und Mélanie von jung auf Ski fuhren. Auch Vater Jacques war ein sehr schneller Skifahrer und sogar einmal Schweizermeister im Speed-Ski. Mit einer Bestmarke von 213,777 km/h ist er Mitglied des Clubs der Ü-200-km/ h-Racer. Trotzdem gehören Vater und Mutter Meillard nicht zu den klassischen Skisport-Eltern. «Sie kommen im Frühling einmal vorbei», erzählt Inglin, «sagen ‹Grüssgott› und gehen wieder.» Sie wissen, dass sich ihre Schützlinge im besten Umfeld befinden, bei Swiss-Ski und im OCHSNER SPORT Racing-Team, das über 30 Athletinnen und Athleten unterstützt.

Mit Défago übers Lauberhorn Didier Défago, Abfahrts-Olympiasieger 2010 und Wengen-Sieger 2009, wird nach der Abfahrt 2016 mit vier Ski-Fans die Lauberhorn-Strecke runterfahren. Zwei davon werden über den OCHSNER SPORT CLUB (www.ochsnersport-club.ch) ausgeschrieben. Der Streckenrekord von Kristian Ghedina liegt bei 2:24,23. Doch keine Angst: Für die Fahrt mit Défago, Ex-Mitglied des OCHSNER SPORT Racing-Teams und jetzt Botschafter des Unternehmens, ist rund eine Stunde programmiert.

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NORDICA

AUFBRUCH ZUR NUMMER

Er war Mitte der neunziger Jahre aktiver Snowboarder und Alpinskifahrer. Nach einer kurzen Karriere wechselte er später zur Industrie: Luka Grilc, gebürtiger Slowene und seit knapp einem Jahr bei Nordica internationaler Brand-Manager für Vertrieb, Marketing, Rennsport und Produkt-Management. Wir haben Grilc bei einem Besuch in der Schweiz getroffen.

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GROSSES POTENZIAL

Nicht nur der Arbeitsweg hat eine andere Dimension. Elan, ein eher kleines Familienunternehmen, das seit 1990 im Besitz von mehreren halbstaatlichen Investmentfonds ist, ist im Weltmarkt nach wie vor gut positioniert. Auf der anderen Seite ist sein neuer Arbeitgeber ein Weltkonzern mit sieben bedeutenden Marken (unter anderem Tecnica, Blizzard, Lowa und natürlich Nordica), mit über 400 Millionen Euro Umsatz. Luka Grilc will die nächsten Jahre Nordica als Ski- und Schuhhersteller einen entscheidenden Schritt weiterbringen. Er sehe ein schönes Potenzial, aber auch viel Arbeit, schmunzelt er.

rausforderungen. Mit gutem Grund. TecnicaFirmengründer Giancarlo Zanatta legt hohe Priorität auf Nordica und investiert für die neue Winter-Kollektion über zwei Millionen Franken in die Ski- und Schuhentwicklung. Und damit das auf den Weltmärkten richtig ankommt, hat Zanatta den slowenischen Brand-Manager zur Tecnica-Gruppe geholt. «Für mich bedeutet diese Herausforderung eine grosse Chance», sagt Luka Grilc und wirft einen Blick auf die Kollektion 2016/17, die natürlich noch streng geheim ist. «Nur soviel», sagt er, «im Skischuhbereich wollen wir weltweit wieder die Nummer 1 werden.» EIN MUTIGER ANSPRUCH . . .

WIEDER NUMMER 1 WERDEN

Luka Grilc hat seine Arbeit bei Elan gut gemacht und dürfte motiviert sein, für neue He-

. . . aber ein durchaus möglicher. Nordica gehört zu den Top-Marken im Skischuhbereich und blickt auf eine 76 Jahre dauernde und er-

Fotos: Joseph Weibel

Der Name seines bisherigen Arbeitsorts ist ein Zungenbrecher: Begunje na Goreniskem. In dieser slowenischen Kleinstadt steht die Firma Elan – seit 70 Jahren. Luka Grilc, der seine kurze Aktivkarriere auf Elan-Ski verbrachte, blieb seinem Ausrüster treu. 14 Jahre lang war er beim slowenischen Wintersportanbieter Brandund Product-Manager. Nur gerade acht Kilometer trennten ihn von seinem Wohnort Bled, inmitten einer reizvollen hügeligen Landschaft und dem sagenumwobenen See. Hier wohnen er, seine Frau und die drei Kinder (6- bis 11-jährig). Die Heimstrecke ist mit über 300 Kilometern etwas länger geworden . . . Sein Büro hat er im italienischen Montebelluna im Tecnica-Konzern, wo auch Nordica seinen Sitz hat. Den 39-jährigen sympathischen Mann stört das wenig. Wer im Skigeschäft tätig ist, kennt keine lange Strecken, sondern nur das Ziel.


«Für mich bedeutet diese Herausforderung eine grosse Chance»: Luka Grilc, neuer internationaler Brand-Manager für Vertrieb, Marketing, Rennsport und ProduktManagement bei Nordica.

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folgreiche Tradition als Schuhmanufaktur zurück. Sie war lange Zeit die unumstrittene Nummer 1 auf dem Weltmarkt. JEDER DRITTE SKIFAHRER TRUG SCHUHE VON NORDICA

Zwei Besitzerwechsel (1989 zu Benetton Sportsystem und 2003 zur Tecnica Group) innerhalb von 15 Jahren wirken sich natürlich nicht nur positiv aus. Seine Hochzeit erlebte der Skischuhhersteller in den siebziger Jahren mit einer Jahresproduktion von rund zwei Millionen Paar Skischuhe, 30 Prozent der weltweiten Gesamtproduktion. In der Schweiz ist Nordica nach wie vor gut positioniert. Zumal Benetton Sportsystem in der Saison 1999/2000 noch einen Ski lancierte, der innert kurzer Zeit erfolgreich im Markt und auch im Skiweltcup lanciert wurde. Mit der Übernahme von Tecnica änderte einzig das United-Color-Design – der guten Qualität tat dies keinen Abbruch. Technik und Qualität wurden weiter verfeinert. Heute werden die Ski von Nordica und Blizzard (seit 2006 in der Gruppe) im österreichischen Mittersill und die Skischuhe in Ungarn endproduziert. DER PIONIER

Darum weiss Luka Grilc nicht erst seit einem Jahr, dass Nordica schon immer eine Pionierrolle inne hatte und immer wieder für eine In-

novation gut ist. Die nächste verspricht der neue Brand Manager für die Saison 2016/17. Trotz schrumpfenden Zahlen peilt er eine klare Vorwärtsstrategie an. Luka Grilc hat dafür eine Erklärung: «Wir verkaufen quantitativ weniger Ski über den Ladentisch, dafür nimmt der Mietmarkt immer mehr zu.» Frankreich repräsentiert derzeit in Europa den grössten Mietmarkt und liegt nur knapp hinter den USA. Mieten statt Kaufen setzt sich selbst im Skiland Österreich immer mehr durch. Und bei uns? Ein Trend sei spürbar, sagt der Skiexperte aus Slowenien und lobt den hartumkämpften Markt Schweiz über den Klee. «Unser Produkt ist in der Schweiz gut positioniert. Der Endverbraucher ist anspruchsvoll und bereit für Top-Qualität einen fairen Preis zu bezahlen.» «WIR SIND NORDICANS»

Bei dieser Einschätzung spielt für ihn ein starker Vertriebspartner eine wichtige Rolle. «Nordica Schweiz hat ein langjähriges Team und eine gute Führung», lobt Grilc. «Geschäftsführer Ueli Schaub ist seit über 25 Jahren in der Firma und kennt den Markt und die Entwicklung unserer Produkte bestens.» Teamfähigkeit und Verschworenheit sind für den 37-Jährigen zwei wichtige Elemente für den Erfolg. Er erzählt von seinem rund zehnköpfigen Mitarbeiterstab in Montebelluna (Region Treviso). Eine Aufbruchstimmung sei spürbar und

es herrsche ein spezielles «Wir»-Gefühl. «Wir fühlen uns als Nordicans», schwärmt Grilc. MEHR ALS 60 MODELLE IN ALLEN ZIELGRUPPEN

Diese Begeisterung soll sich auch auf die Nordica-Athleten im Skizirkus übertragen. Wenn überhaupt nötig. Felix Neureuther ist die schillernde Gallionsfigur im Nordica-Team. Neu dabei ist die deutsche Nachwuchshoffnung Linus Strasser sowie die zwei besten Finnen: Markus Sandell und Samus Torsti. In den technischen Disziplinen führt Nordica seit 2012 die feinste Klinge und deshalb das Markenranking im Herrenslalom an. Diese Tatsache und die Gewissheit, drei Athleten in den Top 7 zu haben, ist für Grilc klare Bestätigung, «dass wir Top-Produkte herstellen». Auch für den Endverbraucher? Natürlich. In diesem Punkt ist der Anspruch natürlich ebenso hoch. Von den Erkenntnissen des Spitzensports profitiert letztlich der Endverbraucher. Und dieser kann sich weiter freuen. Die Italiener wollen die Marke Nordica mit einer Palette von je über 60 Modellen Ski und Skischuhen in allen Zielgruppen klar positionieren. Das ist zwar wider die allgemeine Trendströmung, Zielgruppen einzuengen und weniger verschiedene Modelle zu produzieren. Nordica scheint aber mit seiner Strategie bisher ganz gut zu fahren. JOSEPH WEIBEL

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ruktion durch PowerFuse SpYne, eine Y-förmige Komponente am Heck für zusätzliche Kraft und Stabilität. Die Fit-Logix-Technologie optimiert die Passform und den Tragekomfort, unter anderem durch thermoverformbare Intuition®-Innenschuhe, die sich individuell an unterschiedliche Fussformen und -grössen anpassen lassen. Die All-Mountain-Modelle SpYne für Männer und SpYre für Frauen sind weiterhin die optimalen Partner für Skifahrer, die sich herausragende Performance und Komfort bei allen Bedingungen wünschen. Im Jahr 2014 hatte K2 bereits verschiedene Leistenoptionen für die SpYne-Linie vorgestellt, sodass die Schuhe für unterschiedliche Fussformen optimal passen. Für die Saison 2015 wurde nun auch das Leistenangebot für die SpYre-Kollektion erweitert: Der leistungsstarke und stabile SpYre 110 ist jetzt mit 97 und 100 mm breiten Leisten erhältlich, den SpYre 100 gibt es mit 100 und 102 mm breiten Leisten. Informationen über die neuesten Produkte von K2-Ski, -Events und -Team-Aktivitäten finden Sie auf K2skis.com sowie auf facebook.com/ k2skis.

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Edy Hubacher

Im Schweizer Sport engagiert er sich in der Suchtprävention. Dabei ist Edy Hubacher, der einstige Olympiasieger, selber süchtig. Süchtig nach Sport

halb nicht, weil dieser Edy Hubacher viele Rätsel selber entworfen hat und viel zu bescheiden ist, um sich selber in den Vordergrund zu stellen. Muss dieser Mann ja auch nicht. Edy Hubacher wirkt auch im Hintergrund noch überragend, allein schon seiner imposanten Grösse wegen. Selbst in seinem eigenen Haus in Moosseedorf muss der 2,03-Meter-Hüne da und dort den Kopf einziehen, um nicht gegen den Türrahmen zu stossen.

und Rätseln. Das Porträt eines ENGAGEMENT IM JUSKILA

Mehrkämpfers im Unruhestand.

«Schweizer Sportler, der an Olympischen Winter- und Sommerspielen teilgenommen hat, mit acht Buchstaben» – könnten Sie diese Rätselfrage beantworten? Oder vielleicht diese? «Bob-Olympiasieger 1972, Vorname Kurzform?» Richtige Antworten: Hubacher. Und: Edy. Diese Fragen sind in einem Kreuzworträtsel noch nie gestellt worden. Vielleicht auch des-

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Seine Gestalt hat jeweils auch die vielen Kids im legendären Jugendskilager von Swiss-Ski beeindruckt. Edy Hubacher war da zwar nie Leiter, als Pädagoge aber, der sich für den Schweizer Sport in der Sucht- und Gewaltprävention engagierte, während vieler Jahre Gast und Referent, u.a. auch mit Altbundesrat Adolf Ogi. Hubacher seinerseits zeigt sich heute noch beeindruckt von den «unzähligen motivierten Leitern, die sich mit viel Herzblut in den Dienst der Sache stellen». Für ihn, den langjährigen Lehrer, war schon immer klar: die Grossen helfen den Kleinen. Und: Wahre Grösse muss

sich nicht zwingend in Zentimetern messen lassen. Für einen Mann mit seiner Physis keine selbstverständliche Botschaft. Schliesslich hat Edy Hubacher als Spitzensportler einst erheblich von seinen körperlich überdurchschnittlichen Eigenschaften profitiert: Modell-Athlet Hubacher war Ende der 60er-Jahre der beste Schweizer Kugelstösser, der beste Schweizer Diskuswerfer – und auch einer der besten Schweizer Zehnkämpfer. 20 Mal in Folge verbesserte er seine eigenen Schweizer Rekorde. Und seine Weltbestleistung aus dem Jahr 1969 – darauf ist er besonders stolz – hat noch immer Gültigkeit. Damals hatte Hubacher als Zehnkämpfer im legendären Wankdorf-Stadion in Bern im Rahmen eines Länderkampfs gegen Deutschland und Frankreich die Kugel 19,17 Meter weit gestossen. Kein Zehnkämpfer hat diese Marke in den letzten 46 Jahren auch nur annähernd erreichen können. Hubacher dürfte eigentlich noch eine weitere Bestleistung in Anspruch nehmen. Denn kein Kugelstösser ist die 100 Meter jemals in 10,5 Sekunden gesprintet.

Fotos: Keystone/zVg.

Der Multitasker


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FOLGENSCHWERER ABSTECHER IN DEN EISKANAL

Am meisten Beachtung in der nationalen Sport-Szene erhielt Hubacher aber nicht als Sprinter oder Werfer, sondern als Bob-Anschieber. Zusammen mit Jean Wicki gewann der Berner Powerman an den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo Bronze im Zweierbob – und zusätzlich mit Werner Camichel und Hans «Hausi» Leutenegger gar Gold im Vierer. Der Olympiasieg hat ihm sein ohnehin grosses Netzwerk noch erheblich erweitert. Hubacher war 13 Jahre lang Vizepräsident der «Swiss Olympians», der Gemeinschaft der ehemaligen Schweizer Olympiateilnehmer/-innen. Als «Böbler» hat sich Hubacher allerdings nie definiert. «Der immense Druck in den Kurven hat mir öfters Mühe bereitet», sagt er. Bei den Schweizermeisterschaften 1971 in St. Moritz brach er sich im legendären Horse Shoe gleich mehrere Rippen, bedingt durch die gewaltigen Kräfte, die bei Tempo 120 auf den Körper wirken. Der Bob-Szene blieb er nach seinem Abstecher in den Eiskanal dennoch treu. Als Athletik- und

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Starttrainer betreute er u.a. die Piloten Erich Schärer und Hans Hiltebrand, die beide Weltmeister wurden, aber auch Hansjörg Trachsel, den späteren Bündner Regierungsrat. GOLF ALS «EINARMIGER BANDIT»

Edy Hubacher erzählt die Geschichten, als wären sie gestern passiert. Und immer wieder kommt ihm eine weitere Episode in den Sinn. Kein Wunder: Hubacher gehört in der Schweizer Sportgeschichte zu den vielseitigsten Athleten. Er war nicht nur Mehrkämpfer, sondern vor allem auch Ballsportler. Als Bub spielte er Fussball, im Lehrerseminar Handball, nebenher auch Volleyball mit den Zehnkämpfern in Magglingen. Er schwang das Tennis-Racket auf R4-Niveau, später auch den Golfschläger, den er heute, mit 75 Jahren, noch immer regelmässig benutzt. Und dies trotz eines schweren körperlichen Handicaps. Wegen vier zusammengewachsenen Nackenwirbeln kann er seinen rechten Arm nicht mehr heben. «Jetzt führe ich den rechten Arm eben mit dem linken», sagt er, erhebt sich vom Sofa und zeigt gleich, wie er das macht. «Alles nur eine Frage

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der Technik.» Edy Hubacher ist auch als «einarmiger Bandit», wie er selber sagt, ein Mehrkämpfer geblieben. Gibts etwas, dass das Multitalent Edy Hubacher nicht kann? «Oh ja, vieles», entgegnet er lächelnd. Er habe «zwei linke Hände» und sei ein «Gstabi». Im Schulzeugnis habe er im Turnen einmal die Note 3 erhalten, weil er beim Geräteturnen nicht besonders gelenkig wirkte. Und auch im Stabhochsprung habe er sich schwer getan, seine 108 Kilo über die Latte zu schwingen. «Mit der Höhe von 340 Metern habe ich es nie in die Bestenliste von Swiss Athletics geschafft», hält er schmunzelnd fest. WANDERPREDIGER GEGEN DROGEN

Ein Ehrenplatz würde Edy Hubacher indes als «Präventions-Apostel» zustehen, seiner wichtigsten Beschäftigung als pensionierter Lehrer. Mit Swiss Olympic, dem Baspo und dem BAG lancierte er im Jahr 2000 das Projekt «La Ola», das Sportvereine und Sportverbände bei ihrer wichtigen Aufgabe vor allem in der Sucht- und Gewaltprävention unterstützte. Als FairplayBeauftragter des Fussballverbandes versuchte er bei den Jungen das Bewusstsein zu schaffen, dass Fairness so wichtig ist wie der Erfolg. «Fussball», sagt er, «hört nicht an der Seitenli-

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nie auf». Noch immer engagiert er sich für das Projekt «FC Thun macht Schule», in dem kleinen und grösseren Kickern eine ganzheitliche Ausbildung mit sozialem Engagement vermittelt wird. Im Rahmen eines Pilotprojekts von Special Olympics werden dabei auch geistig behinderte Kinder betreut und integriert. «Meine Agenda ist immer ziemlich voll», sagt Hubacher lächelnd.

sen auf der Tribüne, heute gestaltet er die Denkaufgaben mit Vorliebe vor dem Fernseher, «während einer Sportsendung oder eines Krimis», wie er sagt. Hubacher hat sich die Technik des «peripheren Denkens» angeeignet, er kann also mehrere Dinge gleichzeitig tun – eine Gabe, die vornehmlich Frauen nachgesagt wird. Wäre Hubacher kein Multitasker, der Mehrkämpfer im Unruhestand könnte all seine lieb gewonnenen Tätigkeiten gar nicht alle ausüben.

RÄTSELONKEL DER NATION

Edy Hubachers Lebensmotto heisst Serendipity – die Gabe zufällig glückliche Entdeckungen zu machen. So war der sanfte Riese mit der sonoren Stimme einst auch Mitbegründer der «Radio Musik-Box», drei Jahrzehnte lang eine Institution von Radio DRS 1. Eine andere Entdeckung hatte Hubacher bereits 1963 am Wochenbett seiner Frau Annekäti gemacht. «Ich bastelte ein Kreuzworträtsel und fand Gefallen daran.» Die Knoblerei mit den Buchstaben wurde seine Passion, Edy Hubacher zum «Rätselonkel der Nation». Er kreierte die legendären Rivella-Rätsel auf den Tischsets der Bergbeizen, arbeitete für den «Nebelspalter», den «Berner Bär» und viele andere Zeitschriften. In seiner Zeit als Leichtathlet entwarf er die Kreuzworträtsel jeweils in den Wettkampfpau-

WELTREISE UND OFFENE FRAGEN

Zurzeit bereitet er sich mit Annekäti auf eine längere Reise vor, auf der er Freunde in der Dominikanischen Republik und in Neuseeland besuchen will, Freunde wie Jean-Pierre Egger, seinen ehemaligen Kugelstoss-Rivalen, der jeweils drei Monate im Winter in Neuseeland lebt und dort die zweifache Olympiasiegerin Valérie Adams betreut. Vor allem aber wollen die Hubachers ihrer Tochter und ihren Enkelinnen in Australien einen Besuch abstatten. Und bestimmt wird er irgendwo wieder irgendein neues Rätsel kreieren. Es sind noch viele Fragen möglich. Nach «Schweizer Sportler, der an Olympischen Winter- und Sommerspielen teilgenommen hat» wird Edy Hubacher aber wohl MAC HUBER nie fragen.


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KULINARISCHE LECKERBISSEN AUS DEM SÜDEN BEIM «SKIFAHREN MIT GENUSS» In der Südtiroler Region Alta Badia steht die kommende Wintersaison 2015/16 wieder ganz im Zeichen der Kulinarik. Die Initiative «Skifahren mit Genuss» richtet sich diesmal auf den Süden aus, denn die Geschmäcker und Küchentraditionen aus Süditalien und dem Südtirol bilden das Leitthema.

Den kulinarischen Auftakt wird die Gourmet-Skisafari am 13. Dezember 2015 auf den Pisten von Alta Badia machen. Die Wintersportler haben an diesem Anlass die Gelegenheit, auf ihren Skiern von Hütte zu Hütte zu fahren und dort echte Südtiroler- und italienische Gerichte und Weine zu geniessen. Insgesamt 8 Sterneköche in 8 Skihütten kümmern sich dabei um das kulinarische Wohl der Gäste. «SKIFAHREN MIT GENUSS» – DER SÜDEN ALS HAUPTTHEMA

Die kulinarische Initiative des Winters «Skifahren mit Genuss» präsentiert sich für diese Saison pünktlich auf den Pisten von Alta Badia im Herzen des UNESCO-Welterbes Dolomiten. Mit der Premiere gibt es auch eine wichtige Neuigkeit. In diesem Winter wird der Süden im Mittelpunkt des gastronomischen Angebots bei den 14 teilnehmenden Skihütten stehen. Süden wie Süditalien und Südtirol. Das Konzept bleibt dabei unverändert. 14 Sterneköche kooperieren jeweils mit einer Skihütte auf den Pisten in Alta Badia und kreieren ein Gericht, das den Gästen während der gesamten Wintersaison angeboten wird. GOURMET-SKISAFARI: VIERTE AUSGABE AM 13. DEZEMBER 2015

Der offizielle Start von Skifahren mit Genuss und der kulinarischen Saison auf den Pisten von Alta Badia wird am 13. Dezember sein. An diesem Tag wird die Gourmet-Skisafari stattfinden, mit der die Sterneküche im Herzen der

Südtiroler Dolomiten bis auf 2000 m Höhe gastieren wird. Mehrere Sterneköche werden die Besucher von verschiedenen Skihütten mit traditionellen Kreationen aus ihren Heimatregionen verwöhnen. Die Wintersportler haben dabei die Möglichkeit, mit ihren Skiern von Hütte zu Hütte zu fahren und dort die jeweiligen Köstlichkeiten zu geniessen. Feinste Genüsse nicht nur für den Gaumen, sondern auch für das Auge. Reizvoll ist dabei auch, dass sie die Sterneköche persönlich kennenlernen, mit ihnen plaudern und dabei auch das eine oder andere kulinarische Geheimnis erfahren können. www.altabadia.org

EN MITMACH UND GEWINNEN 3 ÜBERNACHTUNGEN FÜR 2 PERSONEN 3 Übernachtungen für 2 Personen in einem 4*-Hotel in Alta Badia inklusive Skipass für zwei Tage sowie einem Package «Skifahren mit Genuss Gericht» im Gesamtwert von 1550.- Euro. Sende einfach eine E-Mail mit Betreff ALTA BADIA an info@snowactive.ch Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2015.

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DER SKIBOSS, DER GANZ UNTEN ANFING

Stéphane Cattin kennt den Skisport von der Pike auf. Einst Servicemann im C-Kader, ist der 49-jährige Jurassier heute der höchste operative Chef der Alpinen.

Aufgewachsen in Villeret, einen Steinwurf von St-Imier entfernt, war damals das Skifahren an den Hängen des Chasseral noch eine Selbstverständlichkeit. Auch unter 1000 m ü. M. fiel regelmässig Schnee. Cattin junior fuhr selber Regionalrennen, musste seine Karriere aber mit 18 wegen eines schweren Töffunfalls abbrechen und liess sich dafür zum Skilehrer und Trainer ausbilden: «So wurde ich schon mit jungen Jahren Präsident des Skiclubs Villeret und zugleich JO-Leiter. Der JO gehörten zwar nur drei Burschen an, einer war mein Bruder.»

Fotos: zVg.

START ALS SERVICEMANN

Eben hatte er seine Lehre als Forstwart beendet. Im Winter verfügte er über ausreichend Zeit für sein Hobby, das sich zusehends zum

Zweitberuf entwickelte. «Als ich als Skilehrer in Zinal tätig war, kam Patrice Morisod auf mich zu und offerierte mir einen Job als PoolServicemann im C-Kader. Ich antwortete ihm: «Ich habe doch nicht das Skilehrer-Patent gemacht, um Ski zu präparieren.» Morisod überzeugte ihn, dass er auch in dieser Funktion seine Trainer-Kenntnisse vertiefen könne. Auf dieser Stufe ist ohnehin jeder Servicemann ein halber Trainer. So rutschte Cattin sukzessive in dieses Metier hinein und stieg ins B-Kader auf, wo er weiterhin Morisod assistierte. Denselben Job hatte übrigens im B-Kader der Frauen ein gewisser Thomas Stauffer. «Als Dieter Bartsch Cheftrainer wurde», erzählt Cattin, «fragte er mich, ob ich als Assistent ins Weltcup-KombiTeam kommen möchte.» Dieser Assi-Job im «Kombi-Team» war ein besonderer. «Der Grup-

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ALS GELERNTER FORSTWART HATTE ICH ERFAHRUNG IM UMGANG MIT MOTORSÄGEN UND SOLCHEN DINGEN. pe gehörten die vier Riesen-Spezialisten Paul Accola, Steve Locher, Urs Kälin und Mike von Grünigen an. Von Grünigen war der einzige, der keine Super-G bestritt, dafür Slaloms. So kam ich mit Bartsch überein, dass ich mich in der Zeit, in der von Grünigen ausserhalb des Teams unterwegs war, um ihn kümmere.» So entwickelte sich zwischen diesen beiden eine ausgezeichnet funktionierende Zusammenarbeit, die noch enger wurde, als von Grünigen von Rossignol auf Fischer wechselte. Cattin: «Wir testeten und entwickelten den ganzen Sommer neue Ski, eine sehr spannende und lehrreiche Sache.» Von Grünigen erlebte einen tollen Winter, dann noch einen und wurde 2001 zum zweiten Mal Weltmeister. 2003 nach der WM in St. Moritz hörte er auf. Cattin nahm deshalb gerne das Angebot von Angelo Maina an, der für den unter eigenartigen Umständen abservierten Hans Pieren als FrauenChef eingesprungen war, und übernahm die Kombi-Gruppe der Frauen. Dieser gehörten u.a. Nadia Styger, Fränzi Aufdenblatten und Fabienne Suter an. Cattin blieb der Erfolg treu. Styger und Aufdenblatten fuhren so gut wie noch nie. Die Schwyzerin errang ihren ersten Weltcupsieg, die Walliserin ihren ersten Podestplatz. ABSCHIED VON SWISS-SKI

Trotzdem verliess Cattin Ende Saison Swiss-Ski. Inzwischen hatte Marie-Theres Nadig von Angelo Maina den Chefposten übernommen und eine Zusammenlegung der Abfahrts- und Kombi-Gruppe angeordnet. Sie mutete dem im Speed-Bereich wenig erfahrenen Cattin die alleinige Verantwortung nicht zu. Dieser zog die Konsequenzen. Sein Abgang fiel ihm umso leichter, als ihm die Firma Fischer – als Folge der Entwicklungsarbeit mit von Grünigen – antrug, in der Schweiz ein neues Nachwuchs- und Weltcup-Team aufzubauen. Schon bald machte er die Erfahrung, dass auch in der Privatwirtschaft nicht immer alles rund läuft. Fischer geriet in eine Finanzkrise, und so musste er quasi sein eigenes Team mit Cathérine Borghi, Monika Dumermuth und Co. wieder liquidieren. Danach verabschiedete sich auch Cattin. Nächster Job: Rennsportchef bei Stöckli. Doch irgendwie stimmte die Chemie nicht. Er fühlte sich nicht wohl, zumal die Zusammenarbeit mit einer neuverpflichteten Athletin suboptimal verlief. Ihr Name: Tina Maze. «Innerhalb eines Winters demontierte sie drei Serviceleute», erzählt Cattin. «Es gab unvorstellbare Übungen: Ski holen, Ski bringen, neue Ski bauen – alles war negativ. Und sie machte wahnsinnigen Druck auf die Direktion.» Cattin kündigte: «Ich hatte die Nase voll und entschloss mich zu einem kompletten Wechsel.» Weg vom Skisport, der sein bisheriges Leben geprägt hatte. Die Usine Métallurgiques Vallorbe, ein Unternehmen mit 50 Millionen Umsatz, das Werkzeuge, Feilen, Raspeln, Sägeblätter und so weiter herstellte, suchte einen Produktmanager. Cattin: «Als gelernter Forstwart hatte ich Erfahrung im Umgang mit Motorsägen und solchen Dingen.» Cattin heuerte an, stieg bald zum nationalen und dann internationalen Verkaufsleiter auf und wurde Mitglied der Geschäftsleitung: «Zwei-, dreimal im Jahr machte ich eine Asien-Tour über China, Indonesien, Malaysia und Japan, in fast alle Länder, wo noch mit viel Holz gearbeitet wird, auch nach Amerika, USA und Südamerika.»

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Fünf Jahre arbeitete er dort, bis die Firma nach Frankreich verkauft wurde und sich das Betriebsklima markant veränderte. Cattin konnte sich mit der Situation nicht anfreunden – und ging. Was ihm nicht schwer fiel, zumal die Skifirma Fischer in der Schweiz einen neuen Geschäftsleiter suchte. Cattin kehrte zu seinem einstigen Arbeitgeber zurück. GESUCHT CHEF ALPIN

Wenns für ihn nicht mehr stimmt, zieht er relativ schnell die Reissleine – wie damals bei Nadig, beim ersten Fischer-Engagement, bei Stöckli oder in Vallorbe: «Ich bin nicht einer, der gerne Kompromisse eingeht. Das mache ich nur, wenn ich spüre, dass es in eine positive Richtung geht. Wenn ich merke, dass es nicht gut herauskommt, entscheide ich mich schnell.» Etwas länger überlegen musste er, als er die Offerte von Swiss-Ski erhielt: «Als mich Markus Wolf anrief und mit mir einen Termin vereinbarte, machte ich mir keine grossen Gedanken und glaubte, es gehe um die Firma Fischer, die ja vor allem im nordischen Bereich, unter andern mit Dario Cologna, ein grosser Ausrüster des Skiverbandes ist. Ich habe mich bei diesem Meeting auf Fischer konzentriert, ein bisschen vom Geschäft erzählt, bis mich Wolf unterbrach und meinte: Das ist alles gut und interessant, aber es geht um etwas anderes: Wir suchen einen Chef Alpin. Du bist nicht der einzige, den wir angefragt haben, aber wir möchten uns auf Leute konzentrieren, bei denen wir das Gefühl haben, es sind die Richtigen.» Er habe mal durchgeatmet und innerlich jein gesagt. Kaum ein Jahr Fischer und jetzt schon wieder wechseln? «Ich hatte», so Cattin, «gerade Ferien und Zeit zum Überlegen.» Drei Wochen später sagte er nach zwei

INNOVATIVE KONSTRUKTIONSTECHNIK

HOCHMUT UND ÜBERHEBLICHKEIT ZÄHLEN DEFINITIV NICHT ZU DEN CHARAKTEREIGENSCHAFTEN VON CATTIN. weiteren Gesprächen zu: «Ich war ja nie ganz vom Skisport weg und gehörte zur Experten-Gruppe von Ausbildungschef Peter Läuppi.» Seit dem 1. Oktober ist er wieder voll dabei. Fischer kam Swiss-Ski entgegen und gab ihn zwei Monate früher frei. «Meine Aufgabe ist der ‹Athletenweg›», sagt Cattin. «Wie bringen wir wieder genügend Athleten an die Spitze? An der Weltcup-Front mische ich mich nicht ein. Ich werde auch nicht bei jedem Rennen dabei sein. Operativ braucht es mich dort nicht. Da haben wir als Chefs zwei Spezialisten, von denen ich voll überzeugt bin. Als erstes werde ich mich mit dem System befassen. Ich kenne nicht mehr alle Details. Aber es sind einige gute Projekte am Laufen. Ich werde die Regionen und die Leistungszentren besuchen – dort liegt das Potenzial.» Cattin sieht sich als Teamplayer: «Ich arbeite nicht gerne allein. Es gibt Leute, die das können und wollen – und alles allein entscheiden. Die Verantwortung allein zu tragen, ist kein Problem. Aber ich habe gerne Leute um mich herum, um die Kompetenz zu bündeln. Im Team kann man Meinungen austauschen, diskutieren und auch streiten. Sonst kann es vorkommen, dass du im Alleingang falsche Entscheide fällst, aber es nicht merkst, weil du zu sehr von dir überzeugt bist.» Hochmut und Überheblichkeit zählen definitiv nicht zu den Charaktereigenschaften von Cattin. Zu den Lautsprechern gehörte er nie. Aber als seriöser SchafRICHARD HEGGLIN fer wurde er stets ernst genommen.

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TOP-3-TIPPS FÜR UNVERGESSLICHE SKIFERIEN IN NORDAMERIKA HELISKIING-SPECIALS VON CMH IN KANADA Heliskiing ist der Traum jedes Skifahrers und Snowboarders. Einmal im Leben mit dem Hubschrauber mitten in der weissen Wildnis Kanadas auf gigantische Gipfel geflogen zu werden und von dort durch unberührten Pulverschnee ins Tal zu gleiten, ist ein unvergessliches Erlebnis. Erstaunlicherweise ist es gar nicht so teuer und durchaus auch etwas für coole, junge «Powder Hounds» – vor allem bei CMH in den Lodges K2 und Revelstoke!

Powder und auf Steilhängen sowie das sichere Springen. Auch wer noch keine grössere Erfahrung mit extremerem Skifahren gesammelt hat, wird dort von den Guides behutsam und sicher auf ein ganz neues Level geführt. «Wer bei uns eine dieser CMH-Spezialprogramme in der K2 Rotor Lodge oder in Revelstoke bucht, fährt als sehr guter Skifahrer oder Snowboarder hin und kommt als echt guter zurück», verspricht Heliskiing-Experte Kenny Prevost vom führenden Schweizer Skireise-Spezialisten knecht reisen. CMH K2 LODGE: HELISKIING-GÄSTE BEKOMMEN EIN PAAR SKI GESCHENKT

In der CMH Kult-Lodge K2 in Nakusp und in der CMH Lodge im Freeride-Mekka Revelstoke geht richtig die Post ab. Auch auf dem Berg! Vor allem bei den Special Weeks wie den Freeride Camps oder den «Steep Shoots & Pillow Drops»-Programmen. Diese Angebote sind perfekt für starke Skifahrer und Snowboarder, die, angeleitet von besonders ausgebildeten Guides, das Letzte aus dem faszinierenden Terrain in British Columbia herauskitzeln wollen. Dort lernt man das Fahren in besonders tiefem

Und wer eine Heliskiing-Tour in der CMH K2 Lodge bucht, bekommt sogar für die folgende Saison noch ein Paar Ski oder ein Snowboard von K2 geschenkt. Klingt verrückt, ist aber wahr! Die K2 Lodge in Nakusp ist für den amerikanischen Ski-Hersteller so eine Art OutdoorLabor, wo im grandiosen Terrain Neuheiten getestet, Fotos geschossen und Videos gedreht werden. Deshalb sind auch immer wieder K2Athleten in der Lodge, die beim gemeinsamen Fahren mit den Gästen auch gerne Tipps geben.

Reisetipp 4 Tage Heliskiing mit 4 Übernachtungen, Vollpension, 17 500 Höhenmeter inkl. und Powder-Leihski, pro Person im Doppelzimmer schon ab CHF 3710.– bei knecht reisen.

EL NIÑO-WINTER IN WHISTLER: POWDER, POWDER, POWDER Meteorologen kündigen für die Westküste Nordamerikas einen Super-Winter an. Grund ist das derzeit besonders starke El-Niño-Phänomen. Warme Meeresströmungen im Pazifik sollen für viele und starke Schneefälle sorgen – ganz besonders in Whistler. Dank seiner Lage in den Coast Mountains knapp zwei Autostunden nördlich von Vancouver könnte Nordamerikas grösstes Skigebiet ganz besonders von El-Niño-Wintern profitieren.

Und das bedeutetet in Whistler «Powder, Powder, Powder», wie die Experten des OnlineSkireise-Magazins Ski Kanada (www.ski-kanada.ch) zu Recht schreiben. Im Durschnitt fallen im Jahr bis zu zwölf Meter Schnee. Whistler ist der Gigant unter Amerikas Top-Resorts: Mehr als 200 Abfahrten, 30 Quadratkilometer befahrbares Terrain, über 1600 Meter Höhendifferenz und 37 Lifte. Allein die Zahlen machen deutlich: Whistler ist ein Ski-Resort der Superlative. Selbst in der Hochsaison bleibt auf den beiden knapp 2200 Meter hohen Skibergen Blackcomb und Whistler Mountain viel Platz.

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Kein anderes Skigebiet in Nordamerika bietet mehr Abwechslung für Genussskifahrer bis hin zu Freeride-Experten, die innerhalb des gesicherten Skigebiets Dutzende Tiefschnee-Hänge und Tree-Skiing-Areale in den Wäldern sowie ein schier endloses Hinterland mit Geländevarianten finden. Und kein anderes SkiGebiet ist besser erschlossen. Highlight ist die Peak to Peak Gondola von Blackcomb hinüber zum Whistler Mountain, die mit einer Spannweite von 3024 Metern und einer Höhe von 436 Metern über dem Tal die längste und höchste über Grund freischwebende Seilbahn der Welt ist. Absolut einmalig macht das Olympiadorf von 2010 aber erst das Village mit seinem riesigen Angebot an Restaurants, Cafés, Bars, Spas und Geschäften sowie Aktivitäten jeder Art, vom Eisklettern bis hin zum Heliskiing und Catskiing, gleich vor der Haustüre. Whistler steht für Ski in – Ski out in Reinkultur. Viele Unterkünfte liegen direkt an den Abfahrten und Liften oder ganz in ihrer Nähe. Und einige, wie die charmante und höchst komfortable Crystal Lodge, zudem mitten in der schönen Fussgängerzone.

Reisetipp 7 Übernachtungen in der Crystal Lodge Whistler, 5 Tage Skipass, Transfer Vancouver Flughafen– Hotel–retour, pro Person im Doppelzimmer schon ab CHF 1405.– bei knecht reisen.


LAST FRONTIER: HELISKIING VON LODGE ZU LODGE Heliskiing-Anbieter gibt es viele in Kanada, aber nur einen ganz hoch oben im Norden von British Columbia (BC). Dort betreibt Last Frontier Heliskiing seine Lodges Bell 2 und Ripley Creek, die man auf einer einzigartigen Lodge-to-Lodge-Safari innerhalb einer Woche erleben kann. Jede für sich ist eine Reise wert, kombiniert sind sie der Knüller.

Die Bell 2 Lodge liegt gut 1000 Kilometer nördlich von Vancouver inmitten gigantischer Bergketten und riesiger Gipfel. Bis zu 25 Meter Schneefall pro Jahr verwandeln den hohen Norden von BC in ein Paradies für Powderfans. Bell 2, das ist ein urchiges Blockhüttendorf mit Sauna- und Whirlpool-Hütte, das sich rund um das Hauptgebäude mit Restaurant und Bar erstreckt – das klassische Idyll eines kanadischen Winter-Wonderlands. Im Kontrast dazu steht Riply Creek an der Grenze zu Alaska. Die Lodge liegt im Örtchen Stewart direkt an einem Pazifik-Fjord. Beim

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Wir sind Heliskiing Alaska Georgien Himalaya Island Kamtschatka Kanada Schweden.

Reisetipp 7 Tage Heliskiing mit 7 Übernachtungen, Vollpension, 30 500 Höhenmeter inkl., Powder-Leihski, sämtliche Transfers ab/bis Smithers/Terrace schon ab CHF 8595.– pro Person im Doppelzimmer bei knecht reisen.

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1 Woche Skiurlaub für zwei Personen in Utah und mehr

Fotos: zVg.

Heliskiing schaut man immer wieder auf die weit in die gigantischen Bergketten hineinreichenden Meeresarme. Beide Lodges verbindet Last Frontier mit der Lodge-to-Lodge-Safari. Dabei verbringen die Gäste die erste Hälfte der Woche in der einen, die zweite in der anderen Lodge. Während das Gepäck mit dem Auto zwischen den rund 100 Kilometer Luftlinie auseinanderliegenden Lodges hin- und her transportiert wird, bewältigen die Gäste den Transfer per Heli und auf Skiern. In beiden Arealen operiert Last Frontier mit kleinen Hubschraubern und maximal drei Gruppen à fünf Gästen.

Der Schweizer Ski-Spezialist knecht reisen und das Online-Reisemagazin Ski USA (www.skiusa.ch) verlosen eine Reise für zwei Personen ins Ski-Paradies Utah sowie einen Atomic-Ski und ein Paar Arc’teryx-Handschuhe. Jetzt kostenlos teilnehmen auf www.ski-usa.ch!

Informationen und Reiseangebote Erste Adresse für Ski- und Snowboard-Reisen nach Nordamerika sowie für Heliskiing weltweit ist der führende Schweizer Spezialist knecht reisen, Rämistrasse 5, 8001 Zürich, Telefon 044 360 46 00. Angebote von knecht reisen aus dem «Powder Dreams»Programm gibt es auch im Internet unter www.powderdreams.ch sowie in jedem guten Reisebüro.

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DER ANDEREN ART

Am Ende des letzten Winters erfasste Swiss-Ski eine wahre Rücktrittswelle. Und dann verabschiedete sich im Frühling still und leise noch eine, die einst zu den grössten Talenten von Swiss-Ski zählte, seit fünf Jahren aber fast permanent den Verletzten-Status trug – Andrea Dettling.  Was am meisten überrascht: Andrea Dettling trat mit positiven Gefühlen und voller Dankbarkeit ab – trotz der langen Leidenszeit: «Ich bin – auch wenn das vielleicht blöd tönt – froh, dass es so gekommen ist, wie es kam. Ich konnte viel lernen, das ich nicht hätte lernen können, wenn die Karriere glatt verlaufen wäre. Im Nachhinein ist mir das genau so viel Wert.» EIN PRIVILEG

Klar, zuweilen machte sich auch Frust breit – alles andere wäre unnatürlich. «Es gab», so Andrea Dettling, «schon solche Momente, vor allem wenn es mit der Heilung nicht vorwärts gehen wollte. Das hätte ich mir anders gewünscht. Trotzdem schaue ich positiv auf meine Karriere zurück. Ich bin dankbar, dass ich

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diesen Sport ausüben durfte. Das ist ein Privileg, dessen bin ich mir noch bewusster.» SELBSTBESTIMMUNG

Wichtig war ihr vor allem auch, den Zeitpunkt des Rücktrittes selber bestimmen zu können: «Hätte ich gespürt, dass ich mich auf der Abfahrtspiste immer noch voll überwinden kann, hätte ich den Weg fortgesetzt. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich diese Überwindung nicht mehr aufbringe. Das war für mich das Signal, etwas anderes anzufangen. Ich möchte die Matura nachholen. Dann würde ich gerne ein Studium mit Schwerpunkt Ernährung aufnehmen, vor allem in Richtung Übergewichtsprävention, auch mit Jugendlichen.» Andrea Dettling bezeichnet ihre Karriere als eine «unglaubliche Reise». Schon als zehnjähriges Mädchen habe sie davon geträumt, einmal im Weltcup fahren zu dürfen: «Dass dieser Traum in Erfüllung ging, ist allein schon unglaublich.» MIT DEN BESTEN AUF DEM TREPPCHEN

Neunmal schaffte sie es auf ein Podest, achtmal im Europacup, einmal im Weltcup. Was daran speziell ist: Sieben Mal stand sie zusammen mit Lara Gut oder Anna Fenninger oben. Schon das

illustriert, welches Potenzial in ihr steckte. Und das hat sie in ihren ersten zwei Weltcup-Saisons auch unter Beweis gestellt: Zehnmal fuhr sie in die Top-Ten, mit einem 3. Rang im Super-G von Cortina hinter Jessica Lindell Vikarby und Anna Fenninger als Höhepunkt. DUNKLER FADEN IN DER KARRIERE

WM- und Olympia-Teilnahmen waren die Belohnung, wo es ihr indes nicht nach Wunsch lief. Eine Woche vor Vancouver zog sie sich eine erste Schuhrandprellung zu, eine Verletzung, die sich wie ein roter oder vielmehr dunkler Faden durch ihre Karriere zog. Nach einem Sturz in Val d’Isère im Dezember 2010 akzentuierten sich die Probleme. Sie unterbrach die Saison: «Ich dachte, in einem Monat stehe ich wieder auf dem Schnee.» ALLES VERSUCHT

Zwei Jahre wurden daraus. Die Probleme und Schmerzen zogen sich dahin: «Das hat mich mental enorm gefordert. Bei einem Beinbruch weiss man, womit zu rechnen ist. Bei der Schuhrandprellung, einer vermeintlichen Bagatelle, hatte ich nicht die geringsten Anhaltspunkte. Niemand wusste, was man dagegen machen kann. Ich habe alles versucht, nichts


half. Bis sich nach einer Behandlung mit einer alternativen Methode endlich Linderung einstellte.» Im Fernsehen hatte sie in jener Zeit nur die Männer-Rennen verfolgt: «Ich brachte es nicht über mich, jene Pisten anzuschauen, auf denen ich selber gerne runtergefahren wäre.» PECH BLEIBT KLEBEN

In der folgenden Aufbausaison deutete sie mit zwei Schweizermeistertiteln ihre Formrückkehr an. Doch schon im nächsten Winter ereilte sie erneut das Pech: Schien- und Wadenbeinbruch beim Riesenslalom-Training in Santa Caterina. Das war die Verletzung zufiel. Anderthalb Jahre später zog sie definitiv die Konsequenz. Seit Europacup-Zeiten pflegt sie ziemlich engen Kontakt mit Lara Gut, mit der sie damals das Zimmer teilte. Obwohl sie vier Jahre älter ist, staunte sie schon damals über ihre Zimmerkollegin: «Sie ist die abgeklärteste 17-Jährige, die ich je getroffen habe. Mich beeindruckt, wie sie ihr ganzes Team finanziert und mit dem Druck, der auf ihr lastet, locker umgeht.»

Foto: zVg.

EIN TROSTPFLASTER VON LARA GUT

Andrea Dettling erzählt eine persönliche Geschichte von der WM 2009 in Val d’Isère: «Ich

schied in der Kombi-Abfahrt mit der Startnummer 1 auf peinliche Weise mit einem Innenskifehler am zweiten Tor aus und hätte mich am liebsten im Hotelzimmer verkrochen. Dann kam Lara, die eben Silber gewonnen hatte, zu mir, legte die Medaille auf die Seite und sagte: ‹Komm, wir gehen eine Crêpe essen. So kommst du auf andere Gedanken.›» Das ist jene Seite von Lara Gut mit Sozialkompetenz und Empathie, die die Öffentlichkeit weniger kennt. Dettling: «Lara ist extrem loyal und ein herzensguter Mensch.» ZUSPRUCH FÜR DOMINIQUE GISIN

Umgekehrt war die Situation 2010 an den Olympischen Spielen in Vancouver, wo eher Dettlings dortige Zimmerkollegin Dominique Gisin, die in der Abfahrt brutal stürzte, Zuspruch brauchte. «Deshalb», so Dettling, «sind mir vier Jahre später vor dem Fernseher die Tränen nur so runtergelaufen, als Dominique in Sotschi Olympiasiegerin wurde. Wer selber oft verletzt war, weiss wie viel es braucht, bis man wieder voll angreifen kann. Dominique hat das nach ihren Stürzen immer wieder geschafft. Ihr Olympiasieg ist etwas vom Schönsten, was ich im Sport je erlebt habe.»

ERLEICHTERUNG GESPÜRT

Inzwischen hat Andrea Dettling wie Gisin den Übergang ins Privatleben vollzogen. Einiges sei anders geworden: «Seit ich zwölfjährig bin, war jede Entscheidung auf den Sport ausgerichtet: wann man schlafen geht, wie viel man schläft, wann und wie lange man in den Ausgang geht. Deshalb spürte ich nach meinem Rücktritt eine Erleichterung, anderseits entstand eine Leere. Ich fiel in ein Loch, wahrscheinlich eine ähnliche Reaktion wie bei vielen Menschen nach einer einschneidenden Veränderung im Leben.» Inzwischen sei sie «im neuen Leben angekommen. Das Skifahren vermisse ich extrem, die Wettkämpfe weniger. Ich habe mich enorm auf Sölden gefreut – als Zuschauerin.» Wehmut spürt sie keine, obwohl sie mit 28 Jahren im besten Rennfahrer-Alter stünde. Und in der FIS-Liste noch immer als Nummer 44 geführt wird. Andrea Dettling sagt: «Es ist gut, wie es RICHARD HEGGLIN ist.»

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ICH BIN SKILEHRER, JÄGER, HOTELIER UND BAUER OHNE HOF Hans Bigler trifft Riet R. Campell in der Jagdhütte auf der Bündneralp Murter 2419 Meter über Meer. Ein Gipfeltreffen mit faszinierendem Ausblick gibt Einblicke in eine spannende Persönlichkeit.

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Riet R. Campell aus Cinuos-chel ist ein waschechter Engadiner, trotz englisch klingendem Namen. Auch das Dorf Cinuos-chel, 1613 Meter über Meer, hört sich chinesisch an, ist es aber nicht. Der idyllische Ort mit 61 Einwohnern und eigener Bahnstation an der Linie St. Moritz-Scuol gehört als Fraktion zur Gemeinde S-chanf und ist bekannt als Zielankunft des Engadiner Skimarathons. In Cinuoschel beginnt geographisch das Oberengadin. Touristisch gehört es zur Dachmarke Engadin St. Moritz, wo die ehemalige Weltcupfahrerin Ariane Ehrat als Direktorin wirkt.

Riet ist vom Scheitel bis zur Sohle der geborene Gastgeber.

BSV (Bündner Skiverband) Sonntag für Sontag Skiwettkämpfe, schaffte es auch in ein Kader. Damals gab es noch die Junioren-Nationalmannschaft mit namhaften Mitgliedern wie Christian Hemmi, Christian Welschen oder dem späteren Weltcup-Gesamtsieger Peter Lüscher.

Fotos: Erik Vogelsang

SKILIFT VOR DER HAUSTÜRE

Riet R. Campell ist Direktor von Swiss Snowsports, jener Organisation, die für die Ausbildung der Schneesportlehrer und der Schweizer Skischulen zuständig ist. Er gilt als exzellenter Kommunikator und sein sympathischer Bündnerdialekt unterstreicht die Wirkung zusätzlich. Als Engadiner spricht er auch Romanisch, unterhält sich locker in allen vier Landessprachen. Er sagt bescheiden von sich: «Ich bin Skilehrer, Jäger, Hotelier und Bauer ohne Hof.» Skifahren lernte er sozusagen vor der Haustür. Der Vater, selber patentierter Bündner Skilehrer, hat damals einen einfachen Bügellift im Dorf installiert, den die ganze Dorfjugend benutzen durfte. Viele dieser Kinder absolvierten später die Skilehrerausbildung. So kam es, dass im Engadin, in Cinuos-chel, prozentual die meisten patentierten Skilehrer wohnten. Auch Riet wurde Skilehrer. Er bestritt beim

SKILEHRER STATT SKIRENNFAHRER

Riet R. Campell war öfters verletzt. In einem Trainingslager im Frühling in Les Crosets beispielsweise musste Riet ins Spital nach Monthey gebracht werden. Dann stand die lange Heimreise durchs ganze Land bevor. Der damalige Direktor Dölf Ogi leistete Taxidienst, nahm den jungen Skirennfahrer bis nach Bern mit und brachte ihn dort auf den Zug. Nach einem schweren Traktorunfall, der beinahe eine Beinamputation zur Folge gehabt hätte, waren seine Skirennfahrerambitionen dann jäh beendet. Er liess sich in der Folge zum Skilehrer mit Bündnerpatent ausbilden und übernahm mit 27 Jahren die Skischule Celerina. In bester Erinnerung sind dem Bündner die Top-Ski-Camps auf dem Stelvio geblieben. Diese Trainingscamps für Jugendliche, organisiert von Willy Lampbrecht, erfreuten sich zu dieser

Zeit grosser Beliebtheit. Ehemalige Spitzenrennfahrer wie Edi Bruggmann oder Andreas «Söre» Sprecher besuchten die angehenden Skirennfahrer als Gasttrainer. FUSION INTERVERBAND UND SKISCHULENVERBAND

Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte Riet R. Campell im Sommer Kurse an der Hotelfachschule in Luzern und im Winter an der Landwirtschaftsschule auf dem Plantahof. 1991 wurde er zum Ausbildungschef des Interverbands (SIVS) als Nachfolger von Karl Gamma gewählt. Damals arbeitete er häufig von zu Hause aus, da das Sekretariat in Uttigen bei Thun ansässig war, wo er mit Helga Oles (die kürzlich in Pension ging) den Laden schmiss. Seit 1999 ist Riet R. Campell Präsident des Internationalen Skilehrerverbands (ISIA). Der Generalsekretär ist in Bozen im Südtirol ansässig. Vom Engadin über den Ofenpass sind die Wege nicht allzu weit. Riet R. Campell ist seit 1991 beim Verband, der 1932 gegründet wurde und nach Christian Rubi und Karl Gamma der dritte Direktor. 2002 erfolgte die Zusammenlegung zwischen dem Interverband für Schneesportlehrerausbildung (SIVS) und dem Schweizerischen Ski-

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und Snowboardschulenverband (SSSV) zu Swiss Snowsports. «Diese Fusion, die in Leysin besiegelt wurde, hat sich zu 100 Prozent bewährt», sagt Riet Campell. Sie ermöglichte die Vereinheitlichung der Skilehrer-Ausbildung, was sich auch auf die Bezeichnung auswirkte. Neu wurden Skilehrer zu Schneesportlehrern mit eidg. Fachausweis (SBFI) ausgebildet. Swiss Snowsports ist ein Branchenverband mit sieben Millionen Umsatz. Rund eine Million wird durch Mitgliederbeiträge generiert. Den Rest erwirtschaften die 15 Mitarbeiter auf der Zentrale in Belp und die über 100 externen Experten mit Ausbildungskursen in acht Disziplinen, die auch Lehrmittel in drei Sprachen erarbeiten. In den kommenden Wochen bis Weihnachten werden 600 Kidsinstruktors auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die Schweizer Skischulen fördern den Kinderunterricht und haben diverse Marketingmassnahmen für diese Zielgruppe eingeleitet. DER GEBORENE GASTGEBER

Für die Fotoaufnahmen des Gipfeltreffens hat sich Riet R. Campell etwas Besonderes ausgedacht. Wir steigen in ein geländegängiges Fahrzeug und fahren zur Jagdhütte auf die Alp Murter mit traumhaftem Ausblick auf den Piz

Kesch oder die Berninagruppe. Ziemlich genau auf der Gegenseite des Inntals befindet sich der Schweizer Nationalpark, das grösste Naturschutzgebiet in unserem Land, mit dem wildreichen Tal, Val Trupchun. Riet ist vom Scheitel bis zur Sohle der geborene Gastgeber. Die Freundlichkeit gegenüber den Touristen und unseren Gästen ist ihm ein wichtiges Credo. Mit seiner Frau Christine, einer Stadtbernerin, hat er das Hotel/Restaurant Veduta geführt. In dritter Generation ist nun der jüngste Sohn «Gudi» eingestiegen, selber ausgebildeter Touristiker, Koch und Schneesportlehrer. Ähnlich wie sein Vater tanzt er auf verschiedenen Hochzeiten und hat auch die Skischule Zuoz und im Sommer das Golfrestaurant übernommen. Riet R. Campell selber hat neben dem Verband auch ein bisschen Zeit, seinen Hobbys wie Jagen und Fischen nachzugehen. In nächster Zeit wird er aber wie alle andern Exponenten des Schneesports in seiner Funktion als Direktor von Swiss Snowsports stark gefordert sein. Die Branche braucht neue Impulse. Kürzlich haben Ständerat und Nationalrat der Schneesportinitiative zugestimmt. Der Bundesrat wird beauftragt, Massnahmen zu unterstützen, die wieder mehr Menschen für den Schneesport

begeistern sollen. Um diese Mission zu erfüllen wird auch Riet R. Campells Bruder Duri behilflich sein können – er wurde erst kürzlich neu HANS BIGLER in den Nationalrat gewählt.

Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von Snowactive. Autor ist Hans «Housi» Bigler, der fast 40 Jahre bei Swiss-Ski – zuletzt als Chef Breitensport – tätig war. Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich im Skisport mit all seinen Facetten verdient gemacht haben oder noch immer aktiv sind. Das «Gipfeltreffen» in dieser Ausgabe ist Riet R. Campell gewidmet.

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Man unterscheidet die kurze Fussmuskulatur, die im Wesentlichen am Fuss und hier vor allen Dingen an der Fusssohle und zwischen den Mittelfussknochen zu finden ist, von den deutlich kräftigeren langen Fussmuskeln im Bereich der Waden. Wir benutzen unsere Füsse zum Gehen, Stehen und Sport treiben. Was im ersten Moment recht trivial erscheint, ist bei genauerer Betrachtung ein kompliziertes Zusammenspiel aus dynamischen Komponenten (Muskeln, Sehnen und Nerven), aber auch statischen Anteilen (Knochen und Bändern) des Bewegungsapparates. KEIN FUSS GLEICHT DEM ANDEREN

Dennoch kann man gewisse Fussformen und Ausprägungen voneinander unterscheiden. Meist sind die Begriffe der verschiedenen Fussausprägungsformen sehr deskriptiv und haben eine Jahrhunderte alte Tradition. So wird, je nachdem welche Zehe am längsten ist, der ägyptische vom römischen und griechischen Fusstyp unterschieden. Der gesunde Fuss hat eine Längs- und eine Querwölbung. Von einem Senkfuss spricht man, wenn die Längswölbung abgeflacht ist und von einem Plattfuss, wenn sie vollständig aufgehoben ist. Ist die Längswölbung sehr deutlich ausgeprägt, so spricht man von einem Hohlfuss. Kippt das Fersenbein nach aussen, bezeichnet man dies als Knickfuss. Wenn die Querwölbung abgeflacht ist, so liegt ein Spreizfuss vor. Abweichungen der Grosszehenachse nennt man Hallux valgus. BEI BESCHWERDEN ZUM ARZT

Erst wenn Beschwerden auftreten, beginnen wir uns in der Regel näher mit unseren Füssen zu beschäftigen. Fussschmerzen können sehr unangenehm sein und jeden Spass an Bewegung und Sport vermiesen. Die Ursachen der Beschwerden sind so vielfältig, dass es sich unbedingt lohnt, einen Arzt aufzusuchen. Dies vor allem, um einerseits Abhilfe zu schaffen, anderseits um Fehlbelastungen und Ausweichbewegungen zu verhindern. Schuheinlagen sind eine von vielen therapeutischen Möglichkeiten, die zum Einsatz kommen. Schuheinlagen, ob aus dem Sportgeschäft oder vom Orthopädietechniker, können bei einigen Problemfüssen helfen oder dazu beitragen, Fussprobleme erst gar nicht auftreten zu lassen. Man unterscheidet eine Vielzahl von verschiedenen Einlagen, Materialien und Korrekturansätzen voneinander. Die Bandbreite

reicht von vorkonfektionierten Einlagen aus dem Regal, über solche, die zwar vorgefertigt sind, aber noch individuell angepasst werden. Und es gibt Masseinlagen, die ganz individuell auf die Bedürfnisse des Sportlers, vor allem auch unter Berücksichtigung des Sportanspruches, hergestellt werden. EINLAGEN SIND NICHT GLEICH EINLAGEN

Es kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz, die wiederum ganz wesentlich die Eigenschaften der Einlagen prägen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als noch Leder oder teilweise auch Plexiglas verwendet wurde, sind die heutigen Schuheinlagen aus Schaum in verschiedenen Härtegraden, teilweise aus Kork oder aus Kombinationen daraus. Carbon wird teilweise ebenso eingesetzt wie diverse Kunststoffmaterialien. Die Oberfläche der Einlagen trägt massgeblich dazu bei, wie die Einlage am Fuss empfunden wird. Alcantara fühlt sich sehr angenehm an und ist rutschfest. Auf Glattleder oder synthetischen, glatten Materialien hingegen kann sich der Fuss etwas bewegen und der Schuh kann einfacher angezogen werden. Dies ist gerade bei Skischuhen ein wichtiger Faktor. Man unterscheidet stützende und korrigierende Einlagen (man könnte sie auch als passive Einlagen bezeichnen) von dynamischen, sogenannten propriozeptiven/ sensomotorischen Einlagen, die die Wahrnehmung der Körperposition und die Muskelaktivität unterstützen. Laufschuheinlagen unterscheiden sich deutlich von solchen in Skischuhen, da die Anforderungen an Flexibilität und an das Gewicht völlig unterschiedlich sind. Einlagen in Skischuhen können aber nicht nur Fussproblemen vorbeugen, sie können, wenn vom Spezialisten angefertigt, X-und O-Beinstellungen ausglei-

chen und sogar Belastungen auf das Kniegelenk positiv beeinflussen. Weiterhin kann man mit Skischuheinlagen den Vorlagewinkel beeinflussen, man kann zusätzlich dämpfen und die Kraftübertragung optimieren. Nicht nur im alpinen Rennsport, auch bei uns Hobbyfahrern sind aus diesem Grunde Einlagen nicht nur sehr beliebt, sondern oft auch hilfreich. Zwar können Einlagen keine Wunder vollbringen, sie haben jedoch schon oft dazu geführt, dass Skifahren wieder schmerzfrei möglich wurde. DR. ANDREAS GÖSELE-KOPPENBURG

Dr. Andreas Gösele-Koppenburg Leiter Swiss Olympic Medical Center crossklinik, Basel www.crossklinik.ch

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So werden Karrieren lanciert. Oder sie zerschellen daran. Der 30. Rang bildet für die Skirennfahrer, vor allem für die Techniker, so etwas wie eine alpine Schallmauer. Und wie in der Aviatik ist sie kein fester Wert. Topographie und Pistenverhältnisse sind mitentscheidend. Manchmal bietet sich mit einer hohen Nummer noch eine Chance, in die Top 30 zu fahren. Andersrum ist der Fahrer mit der Nummer 34 der letzte, der sich für den 2. Durchgang qualifiziert – wie im Januar 2015 in Adelboden. Doch der 30. Rang hat noch eine andere Bedeutung. Er ist in der Weltrangliste jene Schwelle, die bei der Startnummernzuteilung über Gedeih oder Verderb entscheidet. Hunderte sind dort schon aufgelaufen. Snowactive ist primär ein Medium für Verbandsmitglieder, also Skifachleute. Trotzdem sei jenen, die nicht zu den Hardcore-Experten gehören, in Erinnerung gerufen, dass es z w e i Weltranglisten gibt, die WCSL und die FIS-Liste. WCSL heisst Weltcup-Startliste – die FISListe ist jenes Ranking, das nach einem Schlüssel errechnet wird, den einst ein amerikanischer Mathematiker erfand. Die parallele Verwendung beider Listen ist die Crux. Das kann schnell einen Unterschied von 20 bis 30 Nummern ausmachen – oder umgerechnet eine bis zwei Sekunden Fahrzeit. Wenn einer n i c h t unter den 30 ersten der WCSL-Liste figuriert, kommt die FIS-Liste zur Anwendung, in der Weltcup-Fahrer oft miserabel klassiert sind, weil sie in diesem Bewerb selten punkten können. So wird Justin Murisier in der Slalom-FIS-Liste als Nr. 98 geführt, in der WCSL dagegen als Nr. 36 – mit der Möglichkeit, wegen diverser Rücktritte in die Top 30 zu rutschen und zu einer günstigen Startnummer zu kommen. Er MUSS im nächsten Slalom punkten, sonst spült es ihn erbarmungslos ins Niemandsland zurück. Die Absage des Weltcup-Rennens in Levi, wo er wegen seiner Knieverletzung ohnehin nicht hätte starten können, war für ihn ein Segen. Oder nehmen wir das Beispiel Michelle Gisin. Sie hatte im Riesenslalom von Sölden das Glück, vom 38. WCSL-Rang wegen vieler Absenzen auf den 27. Platz vorzurücken, packte die Chance aber nicht und muss nun wieder mit 60er-Nummern hinten anstehen. Solche Zahlenspiele sind für die Öffentlichkeit und Medien unspektakulär und uninteressant,

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aber für die Rennfahrer existentiell. Daniel Albrecht meinte einmal, als er wegen seines Unfalls in die 70er-Regionen zurückfiel, er müsste, um sich binnen eines Jahres wieder nach vorne zu kämpfen, besser fahren als Marcel Hirscher. Das sagt wohl alles. Einige schaffen es gleichwohl in der Direttissima. Ted Ligety fuhr 2005 in seinem dritten Weltcup-Rennen in Sölden mit der Startnummer 64 über den 23. Rang nach dem 1. Lauf auf Platz acht im Schlussklassement. Aber Ligety war eben, wie die Zukunft zeigte, noch besser als Hirscher. Oder Carlo Janka: In seiner «Comeback»-Saison 2013/14 wurde er im Riesenslalom von Beaver Creek mit der Startnummer 68 Sechster – eine unglaubliche Leistung. Aber er war in dieser Disziplin immerhin schon Weltmeister und Olympiasieger. Oder Marc Berthod: Er gewann 2007 mit der Startnummer 60, als 27. nach dem 1. Lauf, sensationell den Slalom von Adelboden und leitete den Turnaround der kriselnden Nationalmannschaft ein. Normalsterbliche beissen sich aber an der 30er-Mauer oft eine halbe oder eine ganze Karriere lang die Zähne aus. Deshalb wäre die Idee von Bernhard Russi, dem Vorsitzenden des Alpinkomitees, in Weltcup-Slaloms und -Riesenslalom für die ersten Läufe ebenfalls FIS-Punkte zu vergeben, ein Schritt in die richtige Richtung. Der Skisport befindet sich nicht in der Situation, aufstrebende Nachwuchsfahrer vor kaum überwindbare Hindernisse zu stellen. Sonst sterben, wie Swiss-Ski vor Jahren mal eine pathetische Aktion lancierte, die Skirennfahrer irgendwann mal aus.

Richard Hegglin war als Agenturjournalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive und diverse Tageszeitungen.

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IMPRESSUM: Snowactive Dezember 2015; 49. Jahrgang; erscheint 6-mal jährlich; ISSN 1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 28; Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung De-Jo Press GmbH, Solothurn: Joseph Weibel (j.weibel@snowactive.ch), Sabine Born (s.born@snowactive.ch); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch); Ständige Mitarbeiter Christian Andiel, Richard Hegglin. Übersetzer Thierry Wittwer; Konzept, Design und Produktionsverantwortung Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer; Aboservice Prosell AG, Schönenwerd, info@prosell.ch Telefon 062 858 28 28; Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch Swiss-Ski: Redaktion Diana Fäh (diana.faeh@swiss-ski.ch); Erika Herzig (erika.herzig@swiss-ski.ch) Ständige Mitarbeiter Christian Stahl, Fabienne Kropf, David Hürzeler, Julia Philipona, Ursina Haller, Sabrina Aebischer Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12

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