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EDITORIAL
INHALT MÄRZ/APRIL 2016
REPORTAGEN
SO VIEL ZU DEN NEWS «Eine Firma konzipiert ein Auto, das selbst fährt und zahlt.» «Ein Laden in Dänemark verkauft nur abgelaufenes Essen.» «Mars ruft zwei Millionen Schokoriegel zurück», und, heisst es auch noch sinngemäss im zitierten News-Portal (Tages-Anzeiger): Produktivität, Arbeitslosigkeit, Wachstum – dieses Spiegelbild gebe alles andere als eine lehrbuchkonforme Konjunktur wider. Täglich werden wir – so wir wollen – von News-Portalen mit solchen und anderen Meldungen förmlich überschwemmt. Natürlich erfahren wir auch Tag für Tag, was in der Sportwelt alles geschehen oder möglicherweise passieren wird. Ein-Blick auf sport.ch: «FIS zahlt Vanessa-Mae Geld», «Überragend! Holdener feiert ersten Weltcupsieg». «Gut schlägt zurück – Weirather eine Klasse für sich.» «Schlappe für Gut – Vonn schlägt zurück.» Oder: «Hattrick für Hayböck – Ammann weit zurück.» Da sollen auch Tourismus und Meteorologie nicht hinten anstehen müssen. Der Schneemangel beschäftigt uns seit Wochen. Es will und will einfach nicht Winter werden – im Flachland. In den Bergen – alles was auf 1500 Meter und höher gelegen ist, war und ist einigermassen wintersicher. Aber so richtig Winter, wie wir das kennen, gab es bisher tatsächlich noch nicht. Und was prophezeien uns zu allem Elend die Klimaforscher? Nein. Nicht Tauwetter. Das wissen wir längst. Es kommt noch dicker. «Das Wetterjahr war extrem – 2016 wird noch wärmer», meldete bereits kurz vor dem Jahreswechsel die «Frankfurter Allgemeine». Was schreibe ich also in der Not? Ich wünsche Ihnen – trotz unkonformer Konjunktur, Aussicht auf selbstfahrende Autos, schöne Sportmeldungen und unsichere Wetterprognosen – viel Vergnügen mit der Lektüre von Snowactive und dem Special «SOMMER». Wir verzichten darin auf schlechte Nachrichten, sensationsgeschwängerte Titel, unnötige Effekthascherei und erst recht auf ungünstige Prognosen.
6 Susi Meinen Der rasante Aufstieg einer Biathletin 10 Im Doppelinterview Die Walliser Daniel Yule und Justin Murisier 12 Audi Snowboard Series Junge Talente an die Spitze begleiten 18 Swisscom SnowDay Aus der Stadt rein ins Schneevergnügen
28 Weltcup-Finale St. Moritz Die WM-Generalprobe 36 ISPO Die Trends des nächsten Winters 42 Inferno-Rennen Die längste und älteste Abfahrt der Welt 48 Ski-Trophäen Aus dem Massnahmenzentrum Uitikon 52 We ride in Iran Ein Projekt mit viel Pioniergeist 60 Michi Bont Ein Mann, viele Funktionen
RUBRIKEN 2 25 56 62 64
Leserangebot Magazin Gipfeltreffen Medizin Schlusspunkt
Joseph Weibel Chefredaktor Snowactive j.weibel@snowactive.ch
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Titelbild: Vom 16. bis 20. März gastiert der Weltcup-Tross in St. Moritz. Das WeltcupFinale bildet gleichzeitig den Auftakt zur WM, die nächstes Jahr im Engadin stattfinden wird. Foto: zVg.
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VO N VOR S ITZ E ND E R
Nicht nur für die Athletinnen und Athleten ist es ein Highlight, bei einer Grossveranstaltung vor heimischem Publikum antreten zu dürfen. Zwölf Monate vor «St. Moritz 2017» blicken auch wir als Verband voraus und fragen uns: Was bedeutet die WM im eigenen Land für den Skisport in der Schweiz und was bleibt uns – neben den hoffentlich zahlreichen schönen Erinnerungen – erhalten? Bereits bei der Vergabe 2012 war klar, dass wir die Herausforderungen, die eine HeimWM mit sich bringt, in den folgenden fünf Jahren anpacken und die daraus resultierenden Chancen über 2017 hinaus nutzen wollen. Hierfür war und ist es entscheidend, dass Massnahmen frühzeitig geplant und über die Jahre konsequent umgesetzt werden. Unter anderem auch dank der Unterstützung durch Bundesgelder, die im Rahmen der WM 2017 für die Förderung des Leistungs- und Breitensports gesprochen worden sind, konnten wir in verschiedenen Bereichen konkret ansetzen. So haben wir seit 2012 mehrjährige Entwicklungsprogramme lanciert, die langsam aber sicher Früchte tragen. Folgende Meilensteine in vier Themenfeldern möchte ich besonders herausheben: Leistungssport: Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern befinden sich die Technikerteams seit einigen Jahren im Umbruch. Dank den Impulsen im Hinblick auf die Heim-WM konnten je eine Gruppe mit jungen Fahrerinnen und Fahrern aufgebaut und teilweise bereits erfolgreich in den Weltcup eingeführt werden. (Über zwei junge Fahrer lesen Sie auf Seite 10.) Trainerausbildung: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass aktive Athleten den Trainerweg früher ins Auge fassen, um ihr Know-how später nach Abschluss ihrer
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Das Titelbild und der Fokus des aktuellen Hefts zeigen deutlich: Die Vorfreude auf die bevorstehende Audi FIS Ski World Cup Finals 2016 und damit auch auf die Weltmeisterschaften 2017 ist gross!
Spitzensport-Karriere zu Gunsten junger Athletinnen und Athleten einsetzen zu können. Dafür mussten Ausbildungswege verkürzt und spezielle Lehrgänge für Athleten kreiert werden. Dies ist uns bereits erfolgreich gelungen. Im aktuellen Lehrgang der Berufstrainerausbildung arbeiten fünf ehemalige bzw. aktive Athleten an ihrer Karriere nach der Karriere. Nachwuchssport: Bei der Erarbeitung der WM-Massnahmen wurde erkannt, dass wir mit der Schaffung zusätzlicher Trainer-Ressourcen in den Nationalen Leistungszentren sowie einer individuelleren Unterstützung von High Potentials den Weg eines Athleten bereits früher und vor allem effektiver beeinflussen können. Mit der Implementierung einer U16-Stufe haben wir darüber hinaus ein starkes Gefäss geschaffen, um junge Athleten im Rahmen der heutigen Regionalen Leistungszentren frühzeitig mit professionellen Strukturen zu unterstützen. Breitensport: Vor vier Jahren standen die Schneespasstage vor dem Aus. Unter anderem dank den Fördermitteln des Bundes im Rahmen der WM konnte dieser wichtige Breitensportanlass gerettet werden. Heute bringen die Swisscom SnowDays – wie das Produkt mittlerweile heisst – in Zusammenarbeit mit der SchneesportInitiative jährlich 6000 Kinder in 20 verschiedenen Gemeinden auf den Schnee. (Mehr zu dem Projekt finden Sie auf Seite 18.)
SWI SS-SKI
Die Frage, ob diese Massnahmen zusammen mit der bestehenden und laufend entwickelten Leistungssportförderung ausreichen, um eine erfolgreiche WM mit vielen Schweizer Medaillen erleben zu dürfen, kann heute selbstverständlich nicht beantwortet werden. Der alpine Spitzensport ist dynamisch und wir stehen dauernd in Konkurrenz mit Mitbewerbern, die ebenfalls alles dafür tun, in St. Moritz auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit zu sein. Und nicht zuletzt können Verletzungen und Krankheiten aus jedem Medaillenkandidaten im Nu einen Zuschauer werden lassen. Insgesamt blicken wir aber sehr zuversichtlich auf die Heim-WM in einem Jahr: Einige unserer Athletinnen und Athleten haben sich in diesem Winter hervorragend entwickelt und in vielen Disziplinen, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern, würden wir heute über realistische Medaillenchancen verfügen. Wir haben uns also in Position gebracht, und wissen gleichzeitig, dass noch viel zu tun ist! Selbstverständlich sind für Swiss-Ski die Resultate unserer Teams das wichtigste Element für eine erfolgreiche Heim-WM. Zusätzlich sind wir aber auch gefordert und gewillt, mit dem Event im eigenen Land unsere Partnerschaften zu stärken und so einen Beitrag an die Sicherung der zukünftigen Finanzierung des Spitzensports zu leisten. So werden wir die Plattform nutzen, um mit verschiedenen Aktivitäten, allen voran dem House of Switzerland, unseren Partnern und Mitgliedern einzigartige Schneesporterlebnisse zu bieten. Die Swiss-Ski-Familie freut sich auf St. Moritz 2017!
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«Ich nehme ein Rennen nach dem anderen»: Konzentriert und zielstrebig treibt Susi Meinen ihre Biathlonkarriere voran.
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STATT PINSEL DAS GEWEHR
FOTOS: NORDI C FOCUS (LIN KS); AR MIN AU CHENTALLER (R ECHTS)
Selbstständig und ohne Umweg arbeitete sich Susi Meinen ins C-Kader von Swiss-Ski vor. Die Professionalisierung zeigt in ihrer zweiten Biathlonsaison mit vermehrten Weltcup-Einsätzen bereits Wirkung. Der rasante Aufstieg der bald 24-jährigen Autodidaktin aus dem Berner Oberland geht weiter.
Flink und konzentriert hantiert Susi Meinen mit dem Pinsel, der Schleifmaschine, der Spritzpistole und dem Roller. Keine Frage: Hier arbeitet eine junge Frau, welche die Handwerkskunst versteht. Dies bemerkten im vergangenen Sommer anlässlich eines Teambildungs-Anlasses, bei dem sie den «Arbeitsalltag» der überaus selbstständigen Simmentalerin kennen lernten, auch die Biathletinnen Aita und Elisa Gasparin sowie llLena Häcki und Flurina Volken. «Ich wollte ihnen aufzeigen, welch exklusiven Beruf sie als Profis haben und diesen durch die Aktion noch mehr schätzen lernen», blickt Frauentrainer Armin Auchentaller zurück. Dies gelang ihm prompt: «Alle hatten grossen Spass», so der Südtiroler. Freude hat Susi Meinen auch an der fürr sie neuen Rolle als Profisportlerin. Zu-nd sammen mit dem erwähnten Quartett und rin der Olympia-Silbermedaillengewinnerin zer Selina Gasparin bildet sie das Schweizer Frauenteam. Ein Umstand, auf welchen im Frühling 2014 wenig hingedeutet hatte. Susi s, wo Meinen arbeitete im Betrieb ihres Vaters, lviert sie bereits die dreijährige Lehre absolviert hatte, in einem 50-Prozent-Pensum alss Maning, lerin. Das anstrengende Sommertraining, gehöwelches sie teilweise mit den Kaderangehörigen von Swiss-Ski absolvieren durfte,, wie m im auch das intensive Wettkampfprogramm folgenden Winter erforderten dann aber eine markante Reduktion.
Die ersten IBU-Cup-Punkte und der Weltcup-Einstand In den vielen Trainingseinheiten und mehreren Testwettkämpfen wusste Susi Meinen auf Anhieb zu überzeugen. Prompt berücksichtigten sie die Verantwortlichen bei Swiss-Ski Ende November 2014 fürs erste Rennen des IBU-Cups, wie sich die zweithöchste Wettkampfserie nennt. Bei ihrem
Susi Meinen an der Arbeit als Malerin.
Einstand auf dem internationalen Parkett lief und schoss sie sich im norwegischen Beitostoelen auf den 59. Platz im Sprint. In den folgenden Wettkämpfen zeigte sich die im Bäuerten Reidenbach der Gemeinde Boltigen wohnhafte Sportlerin stark verbessert: Es folgten die Ränge 52, 27 – womit sie im polnischen Duszinik die ersten IBU-Punkte gewann – und 36. Dank der letztaufgeführten Klassierung qualifizierte sich Susi Meinen im italienischen Ridnaun – wie bereits in Duszinik, wo es dann allerdings wetterbedingt aus dem Wettkampfprogramm gestrichen wurde – fürs Verfolgungsrennen. Dort figurierte sie auf Position 53. Zudem durfte sie sich als Startläuferin zum Schweizer Quartett zählen, welches sich an zwölfter Stelle klassierte. Mit ihren guten Leistungen drängte sich die Angehörige des Skiclub Zweisimmen, welche an der zweigeteilten und anspruchsvollen Sportart in erster Linie die Kombination von Ausdauer und Präzision fasziniert, geradezu für eine Teilnahme an den Europameisterschaften von Ende Januar 2015 im estnischen Otepää auf. «Es waren überaus lehrreiche und eindrucksvolle Titelkämpfe», sagt die kämpferische, trainingsfleissige, zielstrebige und stets motivierte Athletin. Ihre Ausbeute: ein 31. (Einzel), 43. (Sprint), 36. (Verfolgung) und 15. Rang (Staffel). Dass sie im Schlusswettkampf ohne Strafrunde über die Distanz kam, «verlieh mir einen grossen Motivationsschub». >
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Dieser wirkte sich auch insofern aus, als Susi Meinen im Februar erstmals im Weltcup starten durfte. „«Das war ein unglaubliches Gefühl. Denn primär visierte ich gute Leistungen im Leonteq Biathlon Cup und im Alpencup an.» Im tschechischen Nove Mesto erreichte sie im Sprint – «nicht zuletzt dank meiner ersten Null im Stehendschiessen» – vor einem grossen und frenetischen Publikum den 59. Platz. Somit qualifizierte sie sich als erste Schweizerin beim Weltcup-Einstieg überhaupt für die Verfolgung; in dieser erreichte sie den 49. Rang. Die Belohnung für ihre gelungenen Auftritte: Der Start in der erstmals im Weltcup ausgetragenen SingleMixed-Staffel zusammen mit Ivan Joller. Die beiden nahmen die 15. Position ein. Ihre hervorragende Verfassung unterstrich Susi Meinen, die ein Faible für den Sprint hat, anschliessend an den IBU-Cup-Rennen im kanadischen Canmore. Dem 18. Platz im ersten Rennen liess sie im zweiten Einsatz den
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guten zehnten Rang folgen und realisierte die bislang beste Platzierung. Vielversprechend schnitt die Autodidaktin auch in ihrem letzten Saisonrennen ab: An den Schweizer Biathlonmeisterschaften in Lenzerheide gewann sie im Massenstart-Wettkampf die erste Medaille an nationalen Titelkämpfen. Es war Bronze. Erste Hälfte der Selektionshürde früh übersprungen Der verdiente Lohn für die Aufsteigerin des Winters war die Aufnahme ins C-Kader von Swiss-Ski. Den raschen Vormarsch setzt Susi Meinen, die in der Saisonvorbereitung und während des Wettkampfwinters in sämtlichen Bereichen bemerkenswerte Fortschritte erzielte, geradlinig fort. Die Karriereleiter erklimmt sie Stufe um Stufe. «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen; oftmals kommt es anders als geplant, was unnötige Energie kostet.» Dennoch macht die begnadete Skaterin kein Geheimnis daraus, sich kurz- und
mittelfristig im IBU-Cup regelmässig unter den ersten 15 klassieren und im Weltcup mit Rangierungen in den Top-40 fleissig Punkte sammeln zu wollen. Und langfristig? «Es wäre schön, wenn ich an Olympischen Spielen teilnehmen könnte.» Vielleicht ja schon 2018 in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang. Die Aussichten jedenfalls präsentieren sich ganz gut; bei Redaktionsschluss hatte Susi Meinen die Promotion fürs B-Kader schon halbwegs in der Tasche. Dies dank des 15. Platzes beim Saisonauftakt des IBU-Cups im schwedischen Idre. Um sich die Beförderung definitiv zu sichern, benötigt sie im abschliessenden IBU-Cup-Rennen in der zweiten März-Hälfte im italienischen Martell-Val Martello nochmals eine Klassierung in den ersten 15. Ziemlich knapp verfehlte sie eine solche mit dem 18. Platz in Ridnaun. Ein weiteres erfreuliches Ergebnis erzielte sie mit dem 59. Weltcup-Rang in Canmore (Kanada), wo sie mit Mario Dolder in der Single-Mixed-
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Noch ist das Schiessen Susi Meinens schwächere Disziplin.
Staffel zusätzlich den 15. Platz belegte. Nicht wie gewünscht lief es ihr auf der höchsten Stufe in Östersund (Schweden/78./93.), Hochfilzen (Österreich/103.), Antholz (Italien/87.) und Presque Isle (USA/72.). «Ich schoss oft daneben und musste dadurch viele Strafrunden absolvieren», erklärt die vor Tatendrang strotzende Zweikämpferin. Dass sie zwischen dem Weltcup und dem IBU-Cup «switcht», ist darauf zurückzuführen, dass den Schweizerinnen auf der höchsten Stufe lediglich vier Startplätze zur Verfügung stehen.
FOTOS: NOR DIC FOCU S
700 Trainingsstunden und 18 000 Schüsse Ihren ersten Versuch als Biathletin wagte Susi Meinen im Winter 2012/13. Im Rahmen eines J+S-Kurses stand ein Biathlon-Schnuppertag auf dem Programm. Wenig später drückte ihr der Kursleiter Christoph Urech – er war seinerzeit ihr JO-Trainer im Berner Oberländischen Skiverband (BOSV) – ein Gewehr in die Hand. «An dieser Sportart fand ich sofort Gefallen», sagt die selbstbewusste und nie die Bodenhaftung verlierende Athletin. Der Versuchung, sich mit den hierzulande besten Zweikämpferinnen zu messen, konnte sie nicht widerstehen. Und so startete sie im März 2013 an den nationalen Biathlon-Titelkämpfen im waadtländischen La Lécherette/ Les Mosses. «Nach dem ersten Liegendschiessen des Massenstart-Rennens lag ich an zweiter Stelle hinter Selina Gasparin; danach wurde ich nach hinten gereicht.» Letztlich resultierte der sechste Rang. Der Appetit war geweckt und so beteiligte sich die Obersimmentalerin im folgenden Winter an mehreren Wettkämpfen des Leonteq Biathlon Cup. Wie zwölf Monate danach gewann sie die Gesamtwertung. Im Vergleich zum Langlaufen ortet Susi Meinen im Schiessen noch beträchtliches Verbesserungspotenzial. In diesem Zusammenhang schätzt sie sich glücklich, den Kleinkaliber-Stand an ihrem Wohnort jederzeit benutzen zu dürfen und neben spezifischem Schiess- das wichtige Komplextraining absolvieren zu können. Etwa 18 000 Schüsse feuert die 161 Zentimeter grosse und
Die trainingsfleissige und stets motivierte Susi Meinen richtet den Blick nach vorne.
53 Kilogramm schwere Athletin, welche sich das Kleinkaliber-Schiessen einst selber beibrachte und an einem Feldschiessen mit 69 Punkten den Kranz gewann, in der Zwischenzeit pro Jahr ab. Zusätzlich widmet sie sich während ungefähr 700 Stunden dem Rollski-, Lauf-, Konditions- und Krafttraining. Den Grossteil absolviert sie mit den Teamkolleginnen, mit denen sie während der Saison gewöhnlich drei Wochen pro Monat unterwegs ist. «Es ist ein Privileg, an verschiedenen Orten trainieren und seine Leidenschaft ausleben zu können», sagt die Quereinsteigerin. Am Arbeiten auf dem Bau oder in der Küche Vor dem Wechsel ins Biathlonlager hatte Susi Meinen mehrfach im Langlaufen positiv auf sich aufmerksam gemacht. Erst mit zahlreichen Siegen bei Schülerrennen, anschliessend mit mehreren Top-Klassierungen an den BOSV-Meisterschaften, der Helvetia Nordic Trophy, den Nordic Games, im Swiss Cup, an nationalen Titelkämpfen und insbesondere als sechsfache Gewinnerin des Cross Country Event Kandersteg. Stets trieb sie die Freude an der Bewegung an. «Ich bin meinem Vater dankbar, dass er mich früh für den Sport begeisterte», sagt Susi Meinen. «Schon als Kind verbrachte ich viele Stunden in der Natur und gehe heute noch gerne in die Berge – sei es zu Fuss, mit dem Bike oder den Alpinski.» Lässig am Langlaufen sei, dass praktisch jede Sportart fürs Training nützlich sei. Wenn Susi Meinen zu Hause ist und keine Einheit auf dem Programm steht, weilt sie aber auch gerne in der Küche und greift zu den Koch- und Backutensilien. Von Frühling bis Herbst allerdings nur nach dem Feierabend. Dann arbeitet sie – «einerseits aus finanziellen Gründen, anderseits bietet der Beruf eine willkommene Abwechslung zum (Trainings-)Alltag als Sportlerin» – nämlich zirka 35 Stunden pro Woche im Familienbetrieb. Mit Farben habe sie schon immer sehr gerne hantiert – «vor allem Ausmalen, bevorzugt mit warmen, hellen Farben. Im Zeichnen hingegen bin ich nicht so gut». Die Kreativität lebt sie aber auch anderweitig aus: «Viele Gegenstände personalisiere ich. So peppte ich kürzlich beispielsweise Crocs auf, indem ich eine Schnur einzog und sie jetzt wie Turnschuhe aussehen.» Mit dem Normalen gibt sich Susi Meinen eben nicht zufrieden. ANI TA F U C HS
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TEAM VALAIS Daniel Yule und Justin Murisier – das sind zwei Namen, von denen in diesem Weltcupwinter oft die Rede war. Die Skirennfahrer waren im Slalom und Riesenslalom regelmässig in den Top 15 vertreten. Doch die beiden Unterwalliser haben nicht nur die steigende Leistungskurve und die französische Muttersprache gemeinsam. Auch das Zimmer teilen sie sich, wenn sie mit dem Swiss-Ski Team unterwegs sind. Und wie das Snowactive-Doppelinterview zeigt, sind Justin und Daniel auch sonst auf einer Wellenlänge . . .
Habt ihr ein Lebensmotto? JUSTIN: Ich versuche, alles immer möglichst positiv zu sehen. Das habe ich durch meine Verletzungen gelernt: Man muss immer das Beste aus der gegebenen Situation machen. DANIEL: Auch ich finde positives Denken wichtig. Und ich möchte zufrieden durch das Leben gehen. Deshalb versuche ich, Dinge immer mit Freude zu machen. An welchen Moment in eurer Sportkarriere werdet ihr euch immer erinnern? DANIEL: An den Slalom in Kitzbühel im 2014. Als ich im zweiten Lauf vom 30. Rang auf Platz sieben vorgerückt bin und zum ersten Mal länger in der Leaderbox stand – das war ein unbeschreibliches Gefühl! JUSTIN: Meinen ersten Weltcup-Start werde ich wohl nie vergessen. Endlich am selben Rennen zu starten wie Athleten, zu denen ich immer aufgeschaut hatte – das ist ein grossartiges Erlebnis. Von was träumt ihr heute? JUSTIN: Als Skirennfahrer möchte man siegen. Entsprechend träume ich vom Sprung auf das Podest – am liebsten bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen.
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DANIEL: Im Weltcup zu siegen wäre wirklich super. Und wie wohl jeder Sportler träume auch ich von einer Olympia- oder WM-Medaille. Habt ihr ein Ritual, das ihr vor den Rennen anwendet? DANIEL: Ich kontrolliere vor dem Rennen immer alles doppelt. Sind die Schuhe richtig geschlossen? Sitzen die Straps? Das gibt mir Sicherheit und hilft, in den Wettkampfmodus zu kommen. JUSTIN: Ich habe ein paar Dinge, die ich immer gleich mache, wenn ein Wettkampf bevorsteht. Zum Beispiel spüle ich mir immer den Mund mit einem Süssgetränk, bevor ich
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Es gibt nichts Besseres, als das Hobby zum Beruf zu machen. Justin Murisier
an den Start gehe. Das hilft dem Körper, Energie zu mobilisieren. Was ist das Beste an eurem Beruf? JUSTIN: Es gibt nichts Besseres, als das Hobby zum Beruf zu machen. Und als Skirennfahrer lebt man den Moment, das finde ich auch gut. Schliesslich kann man nur in jungen Jahren Spitzensportler sein. DANIEL: Ich schätze es sehr, so viel Zeit draussen zu verbringen. Das ist eine riesige Qualität. Ich kann mir im Moment kaum vorstellen, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen. Welche Reise hat euch bisher am besten gefallen? DANIEL: Japan gefällt mir sehr gut. Die Verschiedenheit zu unserer Kultur ist reizvoll. JUSTIN: Auch ich bin ein Japan-Fan. Trotz der Andersartigkeit zur Schweiz gibt es in Japan viele Ähnlichkeiten, wie zum Beispiel die Leidenschaft für das Skifahren. Das finde ich interessant. Was darf bei euch im Koffer nicht fehlen? JUSTIN: Kopfhörer DANIEL: Kopfhörer!
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Daniel Yule und Justin Murisier sind oft auf Reisen – Japan gefällt den beiden besonders gut.
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Ich schätze es sehr, so viel Zeit draussen zu verbringen. Das ist eine riesige Qualität. Daniel Yule
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Welchen Sport verfolgt ihr als Fan? DANIEL: Tennis! Roger Federer schaue ich besonders gerne zu. Wie er sich auf dem Platz bewegt, das ist eine Kunst . . . JUSTIN: Ich bin ein grosser Fan von Moto-GP und Valentino Rossi. Deshalb steht auch die Nummer 46 auf meinem Helm. Für was gebt ihr am meisten Geld aus? JUSTIN: Meine grosse Leidenschaft neben dem Skifahren sind Motorräder. Ich fahre in den Sommermonaten Enduro und Motocross, und das ist leider kein billiges Hobby . . . DANIEL: Für das Reisen. So war ich beispielsweise schon in Brasilien oder Kanada in den Ferien.
Was würdet ihr gerne besser können? DANIEL: Ich wäre gerne musikalisch und ich fände es super, ein Instrument zu beherrschen. Zum Beispiel Klavier. JUSTIN: Ich würde gerne noch besser Deutsch und Englisch sprechen. Und Italienisch zu können, das wäre auch toll. Was ist das Erste, das ihr macht wenn ihr nach Hause kommt? DANIEL: Wenn ich etwas nicht mag, dann ist es auspacken. Deshalb zögere ich das jeweils möglichst lange hinaus und flüchte mich aufs Sofa. JUSTIN: Auch ich stelle meine Koffer ab und hüpfe aufs Sofa. Dort bleibe ich dann auch mal gerne länger liegen.
damit ich im Sommer meinem Hobby nachgehen kann, dem Kitesurfen. Wie sieht euer Leben in zehn Jahren aus? JUSTIN: Ich hoffe, dass ich in zehn Jahren immer noch Skirennfahrer bin und weiterhin Spass daran habe. DANIEL: Da kann ich mich nur anschliessen. Ich möchte definitiv noch lange Skirennfahrer U RS I NA HAL L E R sein!
Wo würde euer Traumhaus stehen? JUSTIN: Die Berge im Wallis gefallen mir sehr gut, weshalb ich mir ein Leben dort vorstellen kann. Aber durch die vielen Reisen habe ich auch gesehen, dass ein Leben anderswo seinen Reiz haben kann, weshalb ich mich im Moment noch nicht festlegen könnte. DANIEL: Am liebsten hätte ich zwei Häuser. Eins bei mir zu Hause im Val Ferret. Und ein zweites Haus am Meer wäre nicht schlecht,
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SPORT/EVENTS
STAR WAYS Was haben David Hablützel, Alexandra Hasler, Michael Schärer und Ladina Jenny gemeinsam? Sie alle sind Snowboarder, sie alle haben in den vergangenen zwei Jahren mit internationalen Bestresultaten auf sich aufmerksam gemacht und sie alle haben ihre ersten Wettkampferfahrungen unter anderem auf der Audi Snowboard Series gesammelt.
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Die nationale Snowboardtour hat zum Ziel, junge aufstrebende Talente zu fördern und an die Spitze zu begleiten. Die Tour hat sich in den letzten sechs Jahren als Plattform und Sprungbrett etabliert und bereits mehrere Talente an die Spitze gebracht – wie unter anderem diese Beispiele zeigen. In ganz Europa beachtet Natürlich sind Wettkampferfolge im Juniorenalter keine Garantie für spätere Top-Resultate. Zahlreiche interne und externe Faktoren beeinflussen den Karriereverlauf der
jungen Sportler. Insbesondere beim Snowboarden scheint wichtig, den Spass an der eigenen Sportart niemals zu verlieren. In den meisten Fällen spielen das schulische und private Umfeld sowie die Coaches eine wichtige Rolle. Die Wettkampfstruktur ist nur ein Teil der umfassenden Nachwuchsförderung – aber ein wichtiger, wie Sacha Giger, Disziplinenchef Snowboard bei Swiss-Ski betont: «Die Audi Snowboard Series bilden die Grundlage vom Snowboard-Leistungssport in der Schweiz und sind daher enorm wichtig für die Nachwuchsförderung von Swiss Snowboard.»
FOTOS: DOMIN IC STEINMA NN / R OMAN EGGENBER GER / KEYSTON E
DIE WEGE DER STARS
SPORT/EVENTS
Die Audi Snowboard Series haben schon einige junge Talente auf dem Weg nach oben begleitet.
. . . und an den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi – hier mit Olympiasieger Iouri Podladtchikov (links).
David Hablützel am Halfpipe Open 2011 in Davos . . .
Dank dem Wettkampfangebot von regionalen Eventklassikern über die gut besuchten Schweizermeisterschaften bis hin zum Europacup können Schweizer Talente bereits in den heimischen Wintersport-Resorts bis auf eine Stufe unterhalb des Weltcups herangeführt werden. Dieses Modell zieht immer wieder auch internationale Fahrer an. «Das Engagement von Audi für die Snowboard Events in der Schweiz wird in ganz Europa beachtet und beneidet», weiss Giger dankbar. Audi Snowboard Series als Talentschmiede Beispiele für erfolgreiche Wege via die Audi Snowboard Series gibt es zuhauf: Die AlpinSnowboarderin Ladina Jenny siegte beispielsweise 2012 noch am Parallelslalom Open in Davos. In dieser Saison hat die mittlerweile 22-jährige Ostschweizerin bereits zweimal den Sprung auf das Weltcuppodest geschafft. Oder Michael Schärer: Der Berner Oberländer Freestyler gewann 2014 das Slopestyle Open in Grindelwald – vor Jonas Bösiger und Dario Burch notabene. Bösiger
holte sich in der darauffolgenden Saison seinen ersten Weltcuppodestplatz und Burch stand 2016 beim grössten Snowboardevent Europas, dem LAAX OPEN, als einziger Schweizer im Slopestyle-Final. Schärer selber wurde knapp zwei Monate später Juniorenweltmeister im Slopestyle und gewann Bronze in der Halfpipe. Auch die Berner Snowboardcrosserin Alexandra Hasler hat einen erfolgreichen Werdegang über die Audi Snowboard Series hinter sich. Nachdem sie 2012 noch als 14-Jährige den dritten Rang am SBX Open in Veysonnaz erreichte, wird sie in diesem Jahr gleichenorts als Weltcupfahrerin am Start sein. «Die Audi Snowboard Series motivieren mich, an meinem Traum festzuhalten: eines Tages in der Weltspitze mitzufahren», sagte Hasler noch im vergangenen Winter, nachdem sie den Europacup an der Lenk gewonnen hat. David Hablützel lernte auf Tour spätere Teambuddies kennen Das Paradebeispiel für den Sprung über die Audi Snowboard Series mitten in die Welt-
spitze bleibt aber immer noch David Hablützel: Der Zürcher Freestyle-Spezialist konnte in der ersten Saison der Audi Snowboard Series 2010/2011 die Gesamtwertung für sich entscheiden. An den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi landete der damals knapp 18-Jährige auf dem fünften Platz in der Halfpipe – unmittelbar hinter der weltweiten Snowboard-Ikone Shaun White. Hablützel, der auch in dieser Saison mit Rang drei am LAAX OPEN überzeugte, sagt rückblickend: «Die Audi Snowboard Series waren meine ersten Wettkämpfe und da bin ich auch einige Zeit mitgefahren. Durch die Snowboard Tour habe ich meine späteren Teambuddies schon sehr früh kennen gelernt; diese waren schon dort eine starke Konkurrenz!» Wetten, dass in ein paar Jahren die Namen Wendelin Gauger, Elias Rupp, Berenice Wicki, Aline Albrecht und Mischa Stähli auch in internationalen Ranglisten weit vorne aufDAV I D HÜ RZ E L E R tauchen?
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FAMILIE HARTWEG: EIN LEBEN FÜR DEN BIATHLON Schon auf den ersten Blick ist klar, dass sich bei den Hartwegs alles um den Sport dreht: Die Garage ist voller Ski in allen Variationen: Langlaufski, Tourenski, Carvingski, dazu passende Stöcke, Schuhwerk, Skihelme. Ganz hinten in einer Ecke lehnt ein Gewehr. Willkommen bei der fünfköpfigen Familie Hartweg, die eine grosse Leidenschaft teilt.
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An diesem doch eher trüben, windigen Mittwochnachmittag sind von den insgesamt fünf Familienmitgliedern nur zwei zuhause: Michael Hartweg und das siebenjährige Nesthäkchen Leonie. Sohn Niklas, 16 Jahre alt, bereitet sich auf den Engelberger Nachtsprint vor. Mutter Carola weilt mit der ältesten Tochter Julia (18) für drei Wochen in Kanada, wo sie sich eine Heilung von Julias hartnäckiger Schienbeinentzündung erhoffen. Während Leonie Papierflieger um Papierflieger produziert, erzählt Michael Hartweg, woher es kommt, dass sich in seiner Familie alles um Biathlon dreht.
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Michael Hartweg ist nicht nur Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Passion Schneesport, der Nachwuchsstiftung für den Schweizer Schneesport, sondern auch Verwaltungsratspräsident der Biathlonarena Lenzerheide AG, welche die Biathlonarena Lantsch/Lenz, das grösste Biathlonstadion der Schweiz, betreibt. Seine Frau Carola, eine studierte Sportwissenschaftlerin, ist die treibende Kraft im Biathlonstützpunkt Ostschweiz, welcher auf der Biathlonanlage Lantsch/Lenz zuhause ist und sich der Förderung des Biathlonnachwuchses verschrieben hat. Sohn Niklas ist einer der stärksten und er-
folgreichsten Nachwuchs-Biathleten der Schweiz. Auch Tochter Julia konnte vor ihrer Verletzung zahlreiche nationale Erfolge im Biathlon verbuchen. Ist Biathlon damit DAS Lieblingsgesprächsthema der Familie Hartweg am Frühstückstisch? Michael Hartweg lacht: «Es ist schon so, der Sport, und damit meine ich nicht nur Biathlon, hat in unserer Familie einen grossen Stellenwert. So drehen sich die meisten Gespräche um dieses Thema oder dann um die Schule.» Schliesslich besuchen sowohl Sohn Niklas wie Tochter Julia die Sportmittelschule Engelberg – und verfolgen mit viel Ehrgeiz und grossem Einsatz ihr Ziel, dereinst im Biathlon an die Weltspitze vorzustossen. Woher rührt indes diese Leidenschaft für Biathlon? Michael Hartweg und seine Frau Carola kommen beide aus dem Triathlon, welcher genauso wie Biathlon eine Komplexsportart ist. Diese Affinität für komplexe Sportarten ist sicher einer der Gründe, warum sich der studierte Diplomwirtschaftsingenieur heute für die Entwicklung und Professionalisierung dieser faszinierenden Sportart in der Schweiz einsetzt – mit viel Herzblut und Leidenschaft – und das obschon er selber nie
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1 Niklas Hartweg ist eine der grossen Nachwuchshoffnungen im Schweizer Biathlon und konnte auf Jugendstufe schon zahlreiche Erfolge verbuchen. 2 Dereinst soll die Biathlonarena Lenzerheide Austragungsort von Weltcups sein. Familie Hartweg hilft auch mit privaten Mitteln mit, den Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur zu finanzieren. 3 Familie Hartweg teilt eine grosse Leidenschaft: den Biathlonsport. V.l.n.r.: Carola Hartweg, Tochter Julia, Michael Hartweg. 4 Die Biathlonbegeisterung der Schweizer im Visier: Michael Hartweg ist überzeugt, dass in der Schweizer Bevölkerung eine noch bisher ungeweckte Begeisterung für den Biathlonsport schlummert.
FOTOS: ZVG.
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Biathlon gemacht hat. «Ausserdem kommt man in Deutschland, woher Carola und ich stammen, um Biathlon kaum herum.» Dort würden jeweils weit über 100 000 Zuschauer zu den Weltcups pilgern, und die TV-Übertragungen erzielen Traumquoten. Ein weiterer Grund seien die Kinder. «Unsere Kinder sind mit Triathlon gross geworden. Anlässlich eines Trainingslagers in Goms haben Julia und Niklas spontan an einer Biathlon Kidz Trophy teilgenommen. Vor allem Julia war sogleich begeistert von dieser komplexen Sportart, welche den gesamten Körper fordert und bei welcher vor allem Ausdauer und Präzision gefragt sind.» Ein Haken hatte das Ganze jedoch: von den Medien und einem grossen Teil der Bevölkerung ignoriert, fristete die Disziplin Biathlon zu jenem Zeitpunkt ein regelrechtes Mauerblümchendasein. Es fehlte an der Infrastruktur, von Nachwuchsstrukturen ganz zu schweigen. Also war Eigeninitiative gefragt – für den Mitbegründer der Firma Leonteq kein Problem: Gemeinsam mit zwei anderen interessierten und bereits aktiven Familien bauten er und seine Frau im SC Einsiedeln ein Biathlonteam auf. Das war vor vier Jahren. Schliesslich entschied sich auch Niklas, dannzumal ein talentierter Skirennfahrer und Triathlet, zum Biathlon zu wechseln – ein Entscheid, der sich bezahlt machen sollte. Denn heute gilt Niklas Hartweg als ein vielversprechendes und erfolgreiches Biathlontalent, an welchem auf nationaler Ebene in seiner Alterskategorie kein Weg vorbeiführt. Der Stellenwert des Biathlons hat sich in der Zwischenzeit markant geändert – dies ist
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primär auf Benjamin Wegers Erfolge im Weltcup und Selina Gasparins Olympiasilbermedaille zurückzuführen; beides half, dem Biathlon auch in der Schweiz eine mediale Plattform zu geben und damit zum Aufschwung zu verhelfen. Ein Ausdruck dieses Aufschwungs ist die Biathlon Arena Lenzerheide, die 2013 eröffnet wurde. Michael Hartweg kommt ins Schwärmen: «Mit der Biathlonarena Lenzerheide verfügen wir heute über eine top Infrastruktur an einer top Lage, eingebettet in eine harmonische Landschaft und ideal erreichbar. Als wir vor etwa eineinhalb Jahren angefragt wurden, den Ausbau der bestehenden Infrastruktur mitzufinanzieren mit dem Ziel, dass die Biathlonarena bis Ende 2016 die A-Lizenz erhält und damit die Möglichkeit, in Zukunft auch Grossveranstaltungen durchzuführen, mussten wir als biathlonbegeisterte Familie nicht lange überlegen.» Mit ihrem Engagement wollen die Hartwegs nicht nur Weltcupanlässe und eines Tages vielleicht sogar auch eine Weltmeisterschaft in die Schweiz holen. Sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Nachwuchsförderung im Schweizer Biathlonsport leisten. «Es ist wichtig, heute schon damit zu beginnen, die Lücke hinter den aktuellen Weltcupathleten zu füllen. Das heisst, es müssen jetzt die richtigen Initiativen ergriffen werden.» Der Anfang dazu ist mit dem Biathlonstützpunkt Ostschweiz gemacht, welcher im Juni letzten Jahres ins Leben gerufen wurde. Im Fokus des BSO steht die Nachwuchsförderung. Initiatorin dieses überregionalen Nachwuchsstützpunktes ist Carola Hartweg. Sie leitet
den BSO heute gemeinsam mit Ivan Lechthaler. Eine letzte Frage: Was erhoffen Sie sich eigentlich von Ihrem Engagement zugunsten des Biathlonsports? «Es gibt Sachen, die schreien geradezu nach Erfolg. Biathlon ist so ein Fall», erklärt Michael Hartweg. Es könne doch einfach nicht sein, dass Biathlon hierzulande noch immer ein Schattendasein friste: «Ausgerechnet in der Schweiz mit ihrer Tradition im Schiesssport sowie als Wintersportnation!» Fast dünkt es einen, als wolle der gebürtige Deutsche die Schweiz zu ihrem Glück zwingen. Michael Hartweg lacht: «Ich bin überzeugt, dass sich auch die Schweizer für Biathlon begeistern lassen; es geht uns einzig darum, diese schlummernde Biathlonbegeisterung zu wecken.» P.S.: Den Engelberger Nachtsprint hat Niklas D I ANA F ÄH Hartweg übrigens gewonnen.
STIFTUN G PASSION SCHN EES PORT Neben der direkten finanziellen Unterstützung von Nachwuchsathleten, liegt der Fokus der Stiftung auf der Strukturförderung in den Regionalverbänden sowie der Unterstützung von ausgewählten Nachwuchs- und Breitensportprojekten. www.passionschneesport.ch Spenden an: Stiftung Passion Schneesport 3074 Muri b. Bern Raiffeisenbank Bern IBAN CH13 8148 8000 0064 5303 6
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LEGENDEN, KÖNIGE UND EINE EINHEIMISCHE VORFAHRERIN
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Eine geballte Ladung Ski-Action erlebte Hoch-Ybrig vom 6. bis 7. Februar 2016. Während am Samstag 460 Nachwuchsfahrer am Grand Prix Migros um die schnellsten Zeiten kämpften, vergnügten sich am Sonntag 300 angemeldete Familien am Famigros Ski Day auf und neben der Piste. Mit der Anwesenheit vieler bekannter Gesichter endet das Skifest für Jung und Alt als unvergessliches Erlebnis. Das Hoch-YbrigWochenende in Bildern.
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Ein tolles Plauschrennen für die gesamte Familie! Und das in einem ungezwungenen Rahmen. Skilegende Vreni Schneider über den Famigros Ski Day. 4
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Für uns ist es natürlich eine grosse Ehre, dass sich Wendy trotz ihres gedrängten Kalenders die Zeit nimmt und ihren Fans fleissig Autogramme verteilt! OK-Präsident Paul Romer über die Anwesenheit des Skistars Wendy Holdener. 6
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1 Die einheimische Wendy Holdener zeigte als Vorfahrerin auf ihrer Heimpiste den schnellsten Weg ins Ziel. 2 Wie die Grössten kurven die Kleinsten um die Minirace-Tore. 3 Treffpunkt und Verweilort: Das SponsorenVillage oberhalb der Bergstation. 4 Im Gleichschritt durch den FamigrosParcours. 5 Topaktuelles Skimaterial von Blizzard und Nordica: Bei den zwei Skipartnern können alle die neusten Ski-Modelle gratis testen. 6 Ein Moment für die Ewigkeit: Wendy Holdener signiert den Helm eines Fans. 7 Objekt der Begierde: die Medaillen des Grand Prix Migros sind das Ticket für das grosse Finale in St. Moritz vom 1. bis 3. April 2016. 8 Slalomspezialistin Wendy Holdener und Roman Rogenmoser, Projektleiter Grand Prix Migros bei Swiss-Ski, gehören zu den ersten Gratulanten der glücklichen WildcardGewinner. 9 Dem Skistar so nah! Verlegenes Lächeln bei der jüngsten Kategorie. 10 Die Schnellsten der Ältesten, von links: Patrick Hegner (Unteriberg), Raphael Zuberbühler (Waldstatt), Morris Blom (Samstagern).
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1 Taktikbesprechung kurz vor dem Start bei der Familie der ehemaligen Skirennfahrerin Vreni Schneider. 2 Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann startet mit seiner Familie, Frau Conny und Tochter Nina, mit der Startnummer 9 in das Rennen. 3 Der Schwingerkönig auf der Piste: Jörg Abderhalden und seine Frau Andrea mit den Kindern Terry und Jill. 4 Yeeeeeaaaah!!! Der Famigros Ski Day begeistert Gross und Klein. 5 Energieschub: Der letzte Schluck Rivella vor dem Rennen. 6 Herausforderung abseits des Sägemehls: Die zwei Schwinger Martin Grab und Jörg Abderhalden während dem legendären Swiss-Ski-WM-Spiel. 7 Gary Furrer, Direktor Breitensport Swiss-Ski, und Tanja Uhlmann, Projektleiterin Famigros Ski Day bei Swiss-Ski, ziehen die glücklichen Wettbewerb-Gewinner. 8 Lobende Worte von Urs Lehmann für das OK-Team. 9 Caesar Keller, Projektleiter Migros, überreicht den Gutschein von Migros Ferien einer ausgelosten Familie. 10 Die vielen Helfer des Skiclubs Altendorf und Siebnen verteilen an der Talstation die Teilnehmergeschenke.
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VOM STUNTMAN BIS ZUM NATURTALENT Über hundert Dritt- und Viertklässler aus der Stadt Bern sind nach Grindelwald gereist, um einen Tag im Schnee zu verbringen. Skipiste statt Schulzimmer – das macht der Swisscom SnowDay möglich.
Uhr: «Wow, sind die Berge hoch», staunt ein Mädchen mit grossen Augen und Blick auf das imposante Alpenpanorama. Ein Klassenkamerad drängelt sich vorbei. «Wetten, dass ich weiter werfen kann als du», ruft er seinen Kollegen zu und formt einen Schneeball. 123 Kinder aus der Stadt Bern sind eben auf dem Parkplatz des Hotels Bodmi in Grindelwald eingetroffen. Die Hälfte wird heute erstmals auf Skiern oder dem Snowboard stehen, viele von ihnen waren noch nie in den Bergen. So wie beispielsweise Santhosh. Der Zehnjährige hat nicht gut geschlafen: «Ich war viel zu aufgeregt.» Er kann es kaum erwarten, seine Ski und Skischuhe zu fassen. Das Material steht feinsäuberlich aufgereiht bereit. Auch die Helferinnen und Helfer, die den Mädchen und Jungs beim Schuheanziehen zur Hand gehen, stehen parat. Und sind sie bequem? «Ja, ich fühle mich wohl», meint die neunjährige Natalie nach den ersten Schritten. Gemeinsam mit vier andern Kindern versammelt sie sich bei Karin, welche ihre Gruppe begrüsst: «Hallo, ich bin heute eure Skilehrerin.»
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Uhr: Die Znünipause ist fällig. Mit geröteten Wangen sitzt Benet auf der Holztribüne und beisst herzhaft in sein Sandwich. «Es hat leichter ausgesehen, als es wirklich ist», lautet sein erstes Fazit. Er hat sich extra fürs Skifahren eingeschrieben, weil er sich erhofft hat, dass es einfacher ist als Snowboarden. Doch der Neunjährige lässt sich nicht entmutigen. Sein Ziel: Bögli fahren können. In der ersten Stunde hat er bereits gelernt, wie man bremst. «Wie ein Stück Pizza», erklärt er mit vollem Mund und deutet mit den Händen eine Spitze an. Bei Kamal will das Bremsen nicht so klappen. Seine Priorität liegt aber sowieso an einem andern Ort: «Ich will Stunts lernen.» Sagt es und setzt sich lässig die knallgelbe Sonnenbrille auf.
11:16
Uhr: Im Hüttli Bambini Blue Prinz wird das Mittagessen serviert. Aus Platzgründen verpflegen sich die Schüler in Gruppen. Auf der Karte steht Penne mit Tomatensauce. Da viele Kinder mit Migrationshintergrund dabei sind, wird auf Fleisch verzichtet. Während die Mädchen und Jungs drinnen an Holztischen sitzen, stärken sich die Ski- und Snowboardlehrer draussen an der frischen Luft. Mit dabei ist auch Marianne Gasser, Tagesleiterin und Skilehrerin von SchneeSport Selital. Obwohl sie es bedauert, dass der Swisscom SnowDay nicht wie ursprünglich geplant im Selital stattfindet, schwärmt sie von Grindelwald: «Die Bodmi-Arena ist ein Paradies für Anfänger.» Es sei immer wieder interessant, die unterschiedlichen Kindergruppen zu beobachten. «Verglichen mit den letzten Jahren haben die Schüler wieder mehr Respekt vor den Leitern», findet die junge Frau in roter Schneesportbekleidung.
12:30
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1 In professionellem Schneesportunterricht lernen die Kinder Skifahren. 2 Auf dem Förderband erklimmen auch Anfänger den Hügel. 3 Znünipause: Sport an der frischen Luft macht hungrig. 4 Am Ende des Tages posieren die Schüler glücklich für ein Gruppenfoto.
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Uhr: Auf dem Übungshang herrscht reger Betrieb. Am Förderband hat sich eine Schlange gebildet – so viele kleine Ski- und Snowboardfahrer wagen die Abfahrt von ganz oben. «Mein Ziel mit dem Lift zu fahren, habe ich erreicht», freut sich Santhosh. Er geniesst es, sich im Schnee zu bewegen anstatt in der Schulstube zu büffeln. Auch Djellza ist die Freude am Sport anzusehen. Ihre anfänglichen Zweifel waren unbegründet, die Neunjährige ist ein echtes Naturtalent. Mit verschränkten Armen steht sie cool auf dem Förderband und verkündet stolz: «Ich bin von den Anfängern zu den Fortgeschrittenen aufgestiegen.» Mit einer Handbewegung winkt sie Natalie zu sich. Die beiden Mädchen trippeln auf dem Band vorwärts, um noch schneller auf den Hügel zu kommen.
FOTOS: MA RKUS GRUN DER / SWISS- SKI
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Uhr: Der Skitag neigt sich dem Ende entgegen. Die letzte Abfahrt steht an. Kamal richtet seine Brille und prüft die Stellung seiner Bretter. Der «Stuntman» hat einige, harmlose Stürze hinter sich. Doch das trübt seine Laune nicht: «Ich könnte noch ewig so weitermachen.» Sein Teamkamerad bedauert ebenfalls, dass der Tag schon vorbei ist. «Es war ein super cooles Erlebnis!», schwärmt Benet. Sagts und brettert den Hang hinunter. Zum Abschluss posieren die Berner Schüler mit den Organisatoren zufrieden aber müde vor dem Eigergletscher für ein Gruppenfoto. «Wir lieben SchneeR EG UL A L A ZZA R ETTI sport!»
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Von klein auf Skifahren ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Viele Kinder – besonders solche, die in der Stadt aufwachsen oder aufgrund ihres Migrationshintergrunds wenig bis keinen Bezug zum Schneesport haben – standen noch nie auf einer Skipiste. Da kommen die Swisscom SnowDays ins Spiel, welche in Zusammenarbeit mit der Schneesportinitiative Schweiz durchgeführt werden. Rund 7000 Schülerinnen und Schüler aus 26 Schweizer Städten profitieren im Verlauf des Winters von einem solchen Schneesporttag, der nur dank der grossen Unterstützung von Seilbahnen, Schneesportschulen und Sporthändlern realisiert werden kann.
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An den Audi Snowboard Kids Days lernen die Kinder wichtige Basics.
100% SPASS-GARANTIE
Talstation. Neugierig schauen sich die Teilnehmer um. Man begrüsst sich, wechselt die ersten paar Sätze. Doch sobald der Tagesleiter das Wort ergreift, huschen die Blicke zu ihm hinauf. Gebannt hören die Kids und deren Eltern dem Leiter zu. Kurz wird geschildert, was die Teilnehmer am Tag alles erleben werden.
Insgesamt 20 Audi Snowboard Kids Days und 16 Freeski Kids Days werden während dem ganzen Winter in allen Regionen der Schweiz angeboten. Die Teilnahme ist kostenlos. Nur das vergünstigte Liftticket und die Verpflegung bezahlen die Kids selber. Die wichtigsten Informationen sind gesagt und die gestellten Fragen geklärt: Der Tag kann beginnen! Während die Eltern einigen freien Stunden entgegenschauen, zieht sich der Nachwuchs das Erkennungs-T-Shirt über, verstaut die Tageskarte in der Jackentasche und montiert seine Skier oder sein Snowboard. Dank Aufwärmspiel ist nun auch die Muskulatur auf Betriebstemperatur. Die ersten Fahrten auf der Piste werden vor den wachsamen Augen der Leiter vollführt. Schliesslich sollen die Jugendlichen den Tag in gleich starken Gruppen mit denselben Interessen verbringen und so viel wie möglich profitieren können. Egal ob blutiger Anfänger oder bereits mutigere Kids: Alle begeisterten Snowboard- und Freeskifans sind eingeladen, an den Days teilzunehmen. Echte Pros zeigen den Kindern und Jugendlichen neue Tricks, feilen zusammen an den Skills oder erklären, wie die Steilwandkurve besser gefahren werden kann.
Mit Freude und Leidenschaft geben die Coaches den lernhungrigen Kids Tipps und Tricks weiter.
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Die geübten Augen der professionellen Coaches sehen schnell, was aus jedem Einzelnen im Park, auf der Piste oder in der Pipe heraus-
zuholen ist. Viele der anfänglich ruhigen und zurückhaltenden Kinder entwickeln sich schon bald zu aufgestellten und mutigen Ridern! Pure Begeisterung Bergrestaurant. Die ersten Übungsrunden sind durch. Zeit, um die knurrenden Mägen zu füllen. Die Kinder möchten den dazustossenden Eltern am liebsten von jeder einzelnen Fahrt und jedem neu gelernten Trick erzählen! «Sooo cool!», tönt es aus jeder Ecke des Restaurants. Nicht selten kommt es vor, dass die Organisatoren Anrufe von besorgten Eltern erhalten. Sie wissen nicht, ob ihr Kind mit den anderen mithalten könne. Doch die Entwarnung folgt allerspätestens, wenn die Kinder mit grosser Begeisterung über das Erlebte berichten. Für jede Stufe ist was dabei. Ausnahmslos. Im gleichen Stil wie am Morgen gehts am Nachmittag weiter. Bis zum Schluss und weit darüber hinaus geben die Coaches den lernhungrigen Kids Tipps und Tricks weiter. Denn um den Kindern die Begeisterung an der Bewegung und dem Schnee weiterzugeben, gibt es keine Zeitbeschränkung. Die Kids Days – Nachwuchs sichern und fördern. Mit Freude und Leidenschaft. SA B R I NA AE BI S C HE R
FOTOS: SWISS-SN OWBOARD/SWI SS-SKI
Wer Freude am Boarden hat oder gerne auf den Freeskis den Schnee durchpflügt, der blüht an den Swiss Freeski Kids Days und den Audi Snowboard Kids Days so richtig auf. Zusammen mit den Regionen organisiert Swiss-Ski und Swiss-Snowboard die Plauschtage für die nächste Generation – Ein ungezwungener Tag zusammen mit vielen Gleichgesinnten. Unterwegs an einem Kids Day.
KURZ UND BÜNDIG
VIERMA L DAUM EN HO CH Vier Fragen an die Cover-Familie des Famigros Ski Days 2016 Familie Furter, in dieser Saison zieren Sie das Cover des Famigros Ski Days. Sie strahlen von über rund 70 000 Booklets, 345 000 Tragtaschen und sogar von einer Gondel im Hoch-Ybrig. Was für Reaktionen haben Sie aus Ihrem Freundeskreis erhalten? Sehr schöne! Viele haben uns auf den Broschüren, in der Migros-Zeitung oder in der Schweizer Illustrierten wiedererkannt. Auch wir finden es ein gelungenes Familienbild, wir sind sehr zufrieden damit. Das Foto entstand vergangenes Jahr am Famigros Ski Day in Braunwald. Es herrschte eine gute Stimmung, tolles Wetter und wir hatten eine Menge Spass – an diesem Sonntag passte einfach alles. Wenn Sie gewusst hätten, dass genau Ihr Bild vom Famigros Ski Day Team zum Cover gewählt wird: Was hätten Sie anders gemacht? Nichts! Denn genau das Spontane widerspiegelt den Event perfekt. Wenn, dann vielleicht nur ein kleines Detail: Wahrscheinlich hätten wir die Skibrillen der Kinder abgenommen. Über die gesamte Wintersaison fährt im HochYbrig eine Gondel mit dem Famigros Ski Day und dem Grand Prix Migros Cover rauf und runter. Haben Sie diese auch schon live gesehen?
Leider hatten wir noch keine Gelegenheit dazu. Aber wir werden bestimmt noch in den Hoch-Ybrig fahren, um die Gondel anzuschauen und Ski fahren zu gehen. Schliesslich ist man nicht alle Tage auf einer so grossen Gondel abgebildet. ((lachen)) Sowohl letztes als auch dieses Jahr profitierten Sie vom tollen Angebot des Famigros Ski Days. Was gefällt Ihnen daran besonders gut?
A M «F REIEN FAL L » MIT S K IS TAR S ANDR O VI LE TTA
WER D E A MATEUR- SCH WEIZERMEISTER/ IN SKI ALPIN : A U F G E H T’ S IN S FREIBURGERLAN D
Die Cover-Familie Furter: Jürg, Nathalie, Janis und Monika.
Am 19. März 2016 ist es wieder soweit: Die vierten Amateur-Schweizermeistertitel werden in Schwarzsee vergeben. Begib dich auf die FIS-homologierte Rennstrecke und werde Nachfolger von Titelverteidiger Mike Oesch und Manuela Kiener. Wie in den vergangenen Jahren, darf man sich auch in diesem Winter auf heisse Titelkämpfe freuen! Die Idee, den ambitionierteren Skirennfahrerinnen und -fahrern mit Regionallizenz eine nationale Plattform zu bieten, wurde erstmals am 23. März 2013 unter der Federführung von Swiss-Ski in die Tat umgesetzt. Für die SM qualifiziert sind sämtliche
Der Famigros Ski Day ist ein perfekter Erlebnistag für die gesamte Familie. Ein idealer Familienausflug. Wir sind gemeinsam draussen, erleben einen schönen Schneetag zu einem sensationellen Preis und erhalten zudem noch ein Mittagessen und viele Geschenke für die Kinder. Was will man mehr – Familienskitag inklusive Skirennen. Zwei auf einen Streich!
Podestfahrer der Gesamtwertung der regionalen Riesenslalom-Meisterschaften sowie alle Wettkämpfer, die mindestens vier Starts bei regionalen A- oder B-Rennen vorweisen können. Sei auch du im Freiburgerland dabei und fahre um Preise im Gesamtwert von 15 000 Franken. Nach einem spannenden Rennen lässt die Skifamilie den Tag in der Hostellerie am Schwarzsee ausklingen. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Partyband The Blackbirds aus Thun mit rockigem Sixties- und Seventies-Sound. Weitere Informationen zu den Amateur-Schweizermeisterschaften: www.swiss-ski.ch
FOTOS: FRA NZ F ELDMANN /PON TRESIN A TOURI SMUS/ZVG.
Selfie auf 3000 Metern über Meer und erst noch mit Olympiasieger Sandro Viletta. Vor 75 Jahren fand das allererste Schweizer Jugendskilager in Pontresina statt. Heute reisen jährlich 600 Jugendliche an die Lenk ins Juskila zum Skifahren, Snowboarden und Langlaufen. Anlässlich des Jubiläums hat Pontresina Anfang Februar über 30 Jugendliche aus der ganzen Schweiz in ein exklusives Schneesportlager eingeladen. Eines der Highlights für die Teilnehmer war das Treffen mit dem Kombinations-Olympia-Sieger Sandro Viletta: Die Jugendlichen besichtigten zusammen mit dem Skistar den Start der spektakulären St. Moritzer Herren-Abfahrtspiste, den «Freien Fall». In diesem Hang mit 100 Prozent Gefälle beschleunigen die Athleten in sechs Sekunden auf atemberaubende 140 km/h. Spätestens am Start in schwindelerregender Höhe ist allen Teilnehmer bewusst geworden, was der «Freie Fall» bedeutet. «Das ist viel steiler als ich erwartet habe. Da könnte ich nie runterfahren!» meinte eine der Lagerteilnehmerinnen ehrfürchtig.
Mike Oesch, Amateur-Schweizermeister 2015 H ERZLICH WILLKOMMEN ! Mitglieder: Neue Ski-Clubs bei Swiss-Ski aufgenommen Die zwei Ski-Clubs «Ski-Team Philippe Roux» und «Telemark Academy Club Sion» wurden per 28. Januar 2016 bei Swiss-Ski aufgenommen. Herzlich willkommen in der Schneesport-Familie! www.ski-team-verbier.ch www.esss.ch
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AGENDA
12. März SWISS FR EES K I TO UR H I LL JA M Buochs www.swissfreeski.ch
12./13. März W ELTCUP SKI AL PIN DA M EN Lenzerheide www.weltcup-lenzerheide.ch
12./13. März AU DI S K ICR O SS TOUR ( J U N IOR EN S M & FIS UN D O P EN) Zweisimmen www.audiskicross.ch
12./13. März H E LVE TIA NO R D IC T R OP H Y L A N GLAUF ( FINAL ) Lötschental www.swiss-ski.ch
13. März 4 8 . EN GADIN SKIM AR AT H O N Maloja www.engadin-skimarathon.ch
13. März KID S S K I- UND SNOW B OA R D C ROSS Hoch-Ybrig www.audisnowboardseries.ch www.audiskicross.ch
13. März FA MIG RO S S K I DAY Braunwald www.famigros-ski-day.ch
13. März KID S S NOW B OAR DCR O SS Hoch-Ybrig www.audisnowboardseries.ch
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13. März G R A ND P R I X M I G R O S Savognin www.gp-migros.ch
14.–20. März WELTC U P SK I A LP I N DAMEN U ND H ER R EN St. Moritz www.skiworldcup.st.moritz.ch
20. März OPEN & JUN IOR- FIS Lenk www.audisnowboardseries.ch
20. März MASTERS SM LAN GLAUF Klosters www.swiss-ski.ch
20. März FAMIGROS SKI DAY Col des Mosses www.famigros-ski-day.ch 16.–18. März FI S WO R LD C U P TE LEMARK Mürren www.schilthorn.ch
18./19. März EU R O PAC U P SNOWB OA R D C R O SS Lenk www.audisnowboardseries.ch
18.–20. März SWI SS C U P SM Zweisimmen www.swiss-ski.ch
19. März G R A ND P R I X M I G R O S Nendaz www.gp-migros.ch
19. März FA M I G R O S SK I DAY Meiringen-Hasliberg www.famigros-ski-day.ch
19. März A LP I NE A M ATEU R -SC H WEIZER -M EI STE R SC H A FTEN Schwarzsee www.scschwarzsee.ch
19./20. März SWI SS FR EESK I TO U R OPEN Crans-Montana www.swissfreeski.ch
1.–3. April GRAN D PRIX MIGROS FI NALE St. Moritz www.gp-migros.ch
25. März KIDS SKI- UN D SN OWBOARDCROSS Lenk www.audisnowboardseries.ch www.audiskicross.ch
26. März MEGA BAN KED SLALOM Gstaad www.audisnowboardseries.ch
26. März SWISS CUP (FIN ALE) Langis www.swiss-ski.ch
26. März FAMIGROS SKI DAY Wildhaus www.famigros-ski-day.ch
2./3. April SN OWBOARDCROSS SM Saas Fee www.audisnowboardseries.ch
2.–6. April ALPIN SM Veysonnaz www.swiss-ski.ch
3. April KIDS SN OWBOARDCROSS Melchsee-Frutt www.audisnowboardseries.ch
3. April KIDS SKI- & SN OWBOARDCROSS TOURFIN A L Melchsee-Frutt www.audisnowboardseries.ch www.audiskicross.ch
3. April FAMIGROS SKI DAY Morgins www.famigros-ski-day.ch 26.-27. März LEON TEQ BIATH LON CUP Realp www.swiss-ski.ch
1.–3. April AUDI SKICROSS TOUR (OPEN , SM, TOURFIN ALE) Saas-Fee www.audiskicross.ch
19.–23. April SWISS FREESKI TOUR OPEN & FREESTYLE CH AMPS Corvatsch www.swissfreeski.ch
AUS SCHNEE WIRD SAND Die einen geniessen die Ostertage im Schnee, die anderen haben von den Ski bereits aufs Bike oder Rennrad umgesattelt. Beispielsweise die Saison des Aktivferienveranstalters Bikeholiday, der zur Ferienverein-Hotelgruppe gehört, startete Mitte März.
Fotos: zVg.
In den Resorts Giverola und Tirreno, an der Costa Brava und auf Sardinien, steht eine breite Palette von Sportferien zur Wahl. Die Angebote sind so vielseitig wie die Gäste: Spitzenathleten von Swiss-Ski, Swiss Triathlon, der EHC Biel-Bienne, mehrere Beachsoccer-Nationalmannschaften u.a.m. sowie zahlreiche Hobby- und Genusssportler. Frauen, Männer, Singles, Paare und Familien fühlen sich gleichermassen wohl und können ihre Leidenschaft für den Sport ausleben. GROSSE INVESTITIONEN
Die zwei Resorts liegen direkt am Meer und verfügen über viele erlebniswerte Facetten:
Grosszügige Badelandschaften, vielseitige Sportinfrastruktur, kompetente Betreuung für Kinder sowie preisgekrönte HalbpensionBuffets und lauschige Strandrestaurants. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet von HolidayCheck, der führenden Hotel-Bewertungsplattform. Das soll so bleiben: Während den
RABATT CHF 100.–
Wintermonaten errichtete die FerienvereinHotelgruppe an der Costa Brava ein professionelles Beachsoccer-Feld sowie drei Tennisplätze mit dem topmodernen Easy-Clay-Sandbelag. Im Tirreno Resort wurden 52 Appartements umgebaut und mit sardischen Materialien aufgepeppt.
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Swiss-Ski-Mitglieder erhalten einen Rabatt von CHF 100.– auf eine Pauschalreise ins Giverola Resort oder Tirreno Resort. Infos: www.Ferienverein.ch/swiss-ski
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MAGAZIN 50 JAHRE WALALPRIESENSLALOM Das legendäre Frühjahrsrennen mit dem einzigartigen Panoramablick und dem sagenhaften Berggeist jubiliert am 23./24. April. Majestätische Berge wie das Matterhorn haben eine magische Strahlkraft. So ein Berg ist das Stockhorn, hoch über Thun. An dessen nördlicher Flanke trohnt der Walalpgrat (1920 Meter). Hier ist der Start und führt steil neben der rustikalen Berghütte Ober Baach hinab ins Ziel. Der mannshohe Triebschnee bleibt im couloir-ähnlichen Gelände bis weit ins Frühjahr und ermöglicht so ein genussvolles Sulzschneerennen.
Zur ersten Austragung des «Walalpers» am 23. April im Kriegsjahr 1944 schrieb der ClubChronist Kurt Lüthi: «Um fünf Uhr bewegte sich eine geschlossene Kolonne per Fahrrad (keine Autos – Benzin war rationiert) in Richtung Oberstocken. Beim damals schon steilen Aufstieg musste jeder Teilnehmer die Knebel für sein Tor selber zusammensuchen . . .» Der rund dreistündige Aufstieg ab Oberstocken ist geblieben. Torflaggen und klaglose Zeitmessung sind inzwischen à jour. Wer vom legendären «Walalpgeist» erfasst wurde, kehrt immer wieder an den Thuner Hausberg zurück. Bekannte Skigrössen aus der ganzen Schweiz zieren das goldene Walalpbuch. Darunter Leute wie Martin Rufener und Thomas Stauffer, die im heutigen Weltcup-Zirkus führend dabei sind. Wetterbedingt konnte der RS nicht in jedem Jahr durchgeführt werden.
Foto: Samuel Ryter
A B G E FA H R E N
Mit viel Begeisterung bereitet der Skiclub Thun – heutiger Name Snow Sports Thun – das Jubiläum 2016 vor und freut sich auf eine grosse Teilnahme aus der ganzen Schweiz. Auch Schlachtenbummler sind willkommen! Anmeldung/Auskunft: www.snowsportsthun.ch, OK-Präsident: Patrick Stettler, Telefon 079 848 62 32, Wettkampfleiter: Thomas Rüegsegger.
DA R I O C O LO G N A F U N PA R C O U R S
LANGLAUFSPASS FÜR KIDS IN LES PRÉS-D‘ORVIN bedeckten Matten von Les Prés-d’Orvin im Langlaufen versuchen durften.
Foto: Reto Venzin
Seit über zehn Jahren organisiert das OK der Swisscom Nordic Days in Les Prés-d’Orvin Skilanglauf-Schnuppertage für Schulen aus der Region. Hinter dem Projekt steht die Abteilung Breitensport von Swiss-Ski. Neben der Vermittlung der Grundtechnik steht der Spass im Vordergrund. Unterrichtet werden die Kinder von Langlauflehrern und J+SLeitern aus der Region Grenchen und Biel. In diesem Jahr nahmen 18 Schulklassen teil. Das sind rund 320 Kinder, die sich auf den schnee-
Wird Langlauf von den Erwachsenen oft als strenge Sportart taxiert, war von den Kindern nie etwas in dieser Richtung zu hören. Dafür hörte man Ausdrücke wie: «cool», «macht mir Spass», «ich möchte noch nicht aufhören» usw. Bestimmt wird den meisten Kindern dieser Tag auf den Langlaufski noch lange in Erinnerung bleiben. Übrigens: Auf Nachfrage konnten nur wenige den Namen eines aktuellen Schweizer Alpinski-Stars nennen. Dario Cologna hingegen kannten fast alle.
EVOC UND ICEBREAKER
ON TOUR Inspiriert durch eigene Erfahrungen und motiviert durch die eigenen Ansprüche entwickelt und designt der Sporttaschenhersteller EVOC Rucksäcke für spezifische Einsatzbereiche. Waren es bislang Freeride-Rucksäcke mit integriertem, TÜV geprüftem Rückenprotektor setzt EVOC nun den Focus mehr auf Performance orientierte Wintersportler und präsentiert auf dem internationalen Press Camp, zusammen mit dem Merinowolle Experten ICEbreaker im Kleinwalsertal, Rucksäche für Tourengeher. Als kleine, feine Outdoormarken, mit derselben Leidenschaft für hochwer-
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tiges Material, der Liebe zum Detail und dem gleichen Teamspirit haben sich ICEbreaker und EVOC gemeinsam mit ausgewählten internationalen Journalisten rund um den HOHEN IFEN auf die Suche nach dem Jahrhundertwinter gemacht. Nach der Skitour bzw. Splitboardtour durch Schneegestöber und Windböen wurden die Teilnehmer mit feinsten Turns in pulvrigem Neuschnee belohnt. Die neuen EVOC Patrol Tourenrucksäcke überzeugten auch bei Schneefall mit ihren durchdachten Features, dem Schnellzugriff und dem angenehmen Tragesystem. Den ultimative
«Stink-Test», den ICEbreaker mit seinem Mehrlagigen Merinowolle-Funktionsteilen, vorgeschlagen hat, hat bewiesen, dass die fair und nachhaltig produzierte Funktionsbekleidung aus Neuseeland einmal mehr hält, was sie verspricht.
SÜDTIROL
GIRO
WEIN-SKI-SAFARI
NOCH SICHERER
Auf 2000 Metern Höhe in Alta Badia vor dem atemberaubenden Panorama der Dolomiten findet am 20. März die «Wein-Ski-Safari» statt. Während die Skifahrer hier sonst auf der bekanntesten SkiTagestour, der Sellaronda rund um den Sellastock, unterwegs sind, können sie bei der Safari von Hütte zu Hütte fahren und jeweils ein anderes Weinanbaugebiet kennenlernen. Moritzino, I Tablá, Piz Arlara, Bioch: Auf jeder Hütte werden die feinsten Südtiroler Rot- und Weissweine sowie Südtiroler Sekte präsentiert, dazu gibt es Speck, Schüttelbrot und Käse. Es wird empfohlen, mit Vorsicht Ski zu fahren!
Giro präsentiert den sichersten Helm, den das Unternehmen je gebaut hat. Das Geheimnis des neuen Avance MIPS: die ungewöhnliche Kombination aus hochwertigsten Materialien und neu entwickelten Sicherheitstechnologien in einer Gesamtkonstruktion, welche Krafteinwirkungen auf den Kopf effektiver als je zuvor abschwächen. Der Giro Avance MIPS wird zum Herbstanfang 2016 in sechs verschiedenen Grössen und vier verschiedenen Farben im gut sortierten Fachhandel erhältlich sein. Weitere Information auf: giro.com/mips
Von Nordamerikaexperte Bernhard Krieger
Mehr Infos auf: www.altabadia.org/media/ Sciare-con-Gusto.pdf
UVEX
Fotos: zVg.
WECHSELHAFT
Die uvex sportstyle 810 vm passt sich durch die variomatic-Technologie automatisch und stufenlos in Sekundenbruchteilen wechselnden Lichtverhältnissen an. Bei gleissender Sonne werden die Augen durch die dunkel getönten Gläser vor grellem Licht geschützt, Konturen werden scharf sichtbar. Führt der Trail wenig später in den Wald, klart die Brille sofort auf und garantiert vollen Durchblick auf schattige Wurzelpassagen
oder verblockte Spitzkehren. Ob getönt oder klar, die Gläser verhindern zu 100 Prozent, dass schädliche UVA-, UVB- oder UVCStrahlen ans Auge gelangen. Die litemirror Technologie schützt vor infraroter Strahlung. Neben einem spektakulär weiten Sichtfeld bietet die Brille auch viel Schutz sowie Zugfreiheit und verhindert das störende Anschlagen der Wimpern an der Scheibe.
«Welches ist eigentlich dein LieblingsSkiresort in Nordamerika?» Diese Frage höre ich immer wieder. Auch heute im Skiresort Whitewater oberhalb von Nelson, kurz bevor ich auf meiner Tour durch den Süden British Columbias die breiten Latten in die Ecke stelle, um endlich diese Kolumne zu schreiben. Geantwortet habe ich in Whitewater wie immer: «Das, wo gerade der Schnee am besten ist!» Zugegeben, meine Antwort war in erster Linie diplomatisch, aber durchaus auch ehrlich. Mit einem halben Meter Powder unter den Ski ist schliesslich (fast) jedes Skiresort klasse – ganz egal, ob es ein Riese wie Vail oder Whistler ist oder ein kleiner Geheimtipp wie Arapahoe Basin oder Silverstar. Wer von seinem Skiferienort in Nordamerika aber mehr als nur grandioses Skifahren und Snowboarden erwartet, der sollte schon genauer hinschauen. Neben den vielen künstlichen Resorts ohne Geschichte und persönliche Note gibt es auch gewachsene Skiorte mit Charme, Tradition und einer sehr individuellen Ski- und Boarder-Community. Ski Towns nennen die Amerikaner und Kanadier diese Orte, die früher oft Mi-
nenstädtchen waren. Als das Silber und das glänzende Gold in ihren Bergen zur Neige gingen, entdeckten sie das weisse Gold auf ihren Bergen. So entstanden in den USA mit Aspen, Breckenridge und Telluride (alle Colorado), Park City (Utah), Whitefish (Montana) und Jackson Hole (Wyoming) authentische Skiorte mit Flair, samt Main Streets mit kleinen Läden, coolen Bars, gemütlichen Cafés und guten Restaurants. In Kanada gehören zweifellos Banff (Alberta) sowie Revelstoke, Fernie und Nelson (beide BC) auf die Liste der Top Ski Towns. Dort machen Skiferien in Nordamerika tatsächlich besonders viel Spass – wenn denn der Schnee mitspielt . . .
Aktuelle Stories und News über alle Skiresorts in Nordamerika finden Sie regelmässig auf www.ski-usa.ch und www.ski-kanada.ch. Die beiden Skimagazine verlosen fünf Skireisen nach Nordamerika für die nächste Saison, Ski von Atomic und Salomon, ABS-Lawinenairbags, Suunto-Uhren und Arc’teryx-Outfits. Gleich jetzt noch bis zum 15. April online teilnehmen und die Chance nutzen!
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STARTSCHUSS ZU DEN ALPINEN SKIWELTMEISTERSCHAFTEN 2017 IN ST. MORITZ
Foto: zVg.
Das grosse Finale zum Ende der Weltcup-Saison 2015/16 steigt vom 16. bis 20. März 2016 in St. Moritz – dem Wintersport-Ort schlechthin. Der Kampf um die letzten Weltcuppunkte und die Verteilung der Kristallkugeln verspricht ein einmaliges Skifest vor traumhafter Kulisse. Gleichzeitig gilt der Grossanlass als Hauptprobe und Auftakt für die WM 2017.
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Bis zu 50% Rabatt auf WCF Tickets Erleben Sie die aussergewöhnliche Stimmung am grossen Finale live vor Ort und feuern Sie unsere Athletinnen und Athleten an. Als Mitglied von SwissSki erhalten Sie am Freitag, 18. März 2016, exklusiv 50% Rabatt auf das Eintrittsticket (ohne VIP) – Sie bezahlen also nur CHF 15.–. Zusätzlich geniessen Sie ein Gratis-Raclette inklusive Getränk an der Eisbar «House of Switzerland». Für die restlichen Renntage profitieren Inhaber einer Swiss-Ski-Membercard von 20% Rabatt auf Tickets. Sie bezahlen somit für einen Stehplatz im Zielgelände nur CHF 24.–. Karten gibt es direkt bei Ticketcorner. Pro Tag und Kategorie können maximal vier Tickets bezogen werden. Natürlich können Sie, je nach Verfügbarkeit, Ihre Eintrittskarte auch am Renntag an der Tageskasse kaufen.
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DER Treffpunkt In St. Moritz-Dorf wird die bevorstehende SkiWM mit dem Warm-up für das «House of Switzerland 2017» unübersehbar angekündigt: Während dem Weltcupfinale probt Swiss-Ski mit Hauptsponsor Swisscom, den Partnern Graubünden Ferien, Ochsner Sport, Rivella und Victorinox sowie den weiteren Verbandssponsoren Raiffeisen, Helvetia und BKW das Grossereignis. Die eigens dafür kreierte Eisbar «House of Switzerland» wird neben der Emmi-Caffè-Latte-Lounge im Chaletstil zum Treffpunkt für alle Skifans. Alleine schon das Barteam, bestehend aus den Ex-Athletinnen Marianne Abderhalden, Nadja Jnglin-Kamer und Fränzi Aufdenblatten lohnt einen Abstecher zum Après-Ski Plausch mit einem coolen Drink. Auch die aktiven Athletinnen und Athleten werden Teil des Happenings bei der Eisbar sein, sei dies zur Feier von Podestplätzen und Kristallkugeln oder natürlich mit Autogrammstunden. Ein weiteres Highlight ist der WM-Abend am Mittwoch, 16. März 2016, im VIP-Zelt im Salastrains. Mit dabei auf dem Hochplateau oberhalb St. Moritz sind, nebst der WM-Familie, die All Stars des alpinen Wintersports. Rund 50 ehemalige Medaillengewinnerinnen
Der Banner an der Fassade des Hotels Schweizerhof in St. Moritz weist auf das «House of Switzerland 2017» hin.
und -gewinner wie Vreni Schneider, Erika Hess und Bernhard Russi werden vor Ort sein. Die Spannung steigt und die Vorfreude auf die WM im Bündner Kurort ist spürbar. «Die Athleten werden mit Topleistungen auf der Piste
begeistern und wir werden das selbe im «House of Switzerland» tun», sagt Annalisa Gerber, Leiterin Sponsoring und Events von Swiss-Ski und Gastgeberin im «House of Switzerland».
Audi FIS Ski World Cup Finals St. Moritz/Engadin 2016 Programm: Montag, 14.03.2016 11.00 Uhr Abfahrts-Training Damen
Die siegreichen Schweizer von den alpinen Skiweltmeisterschaften 1987 in Crans Montana. V.l.n.r.: Michela Figini, Karl Alpiger, Maria Anesini-Walliser, Pirmin Zurbriggen, Erika Reymond-Hess, Peter Müller und Vreni Schneider.
Wendy Holdener, Michelle Gisin, Lara Gut und Fabienne Suter (v.l.n.r.) freuen sich auf den Weltcupfinal.
Dienstag, 15.03.2016 10.00 Uhr Abfahrts-Training Herren 11.30 Uhr Abfahrts-Training Damen Im Anschluss Longines Future Ski Champion Race Mittwoch, 16.03.2016 10.00 Uhr Abfahrt Herren 11.30 Uhr Abfahrt Damen Donnerstag, 17.03.2016 10.00 Uhr Super-G Damen 11.30 Uhr Super-G Herren Freitag, 18.03.2016 12.00 Uhr Team Event Samstag, 19.03.2016 08.30 Uhr / 11.00 Uhr Slalom Damen 09.30 Uhr / 12.00 Uhr Riesenslalom Herren
Die Siegerehrungen finden nach den jeweiligen Rennen im Zielgelände statt. V.l.n.r.: Marie-Therese Nadig, Adolf Ogi und Erika Reymond-Hess.
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Programmänderungen vorbehalten
Foto: zVg.
Sonntag, 20.03.2016 08.30 Uhr / 11.00 Uhr Slalom Herren 09.30 Uhr / 12.00 Uhr Riesenslalom Damen
MASSNEHMEN FÜR DIE WM St. Moritz rüstet sich für die Skiweltmeisterschaften 2017. Das Weltcup-Finale dient als WM-Generalprobe – für den Organisator wie die Athletinnen und Athleten. Doch dieses Jahr haben sie Kristallkugeln und weniger die Medaillen im Auge.
Strahlende Lara Gut, die trotz Sturz 2008 in ihrer ersten Weltcup-Abfahrt sensationelle Dritte wird. Neben ihr Bruder Ian.
Zum sechsten Mal findet in diesem noch jungen Jahrhundert ein Finale im Bündnerland statt, nach fünfmal Lenzerheide zum ersten Mal in St. Moritz. Es ist üblich, ein Jahr vor Titelkämpfen jeweils Pisten und Organisation einem Test zu unterziehen. Immerhin ist auf der Corviglia seit der letzten WM 2003 nur ein einziges Männer-Rennen durchgeführt worden, ein Riesenslalom, den Ted Ligety 2014 vor Marcel Hirscher und Alexis Pinturault gewann. Die Frauen waren dagegen regelmässig Gäste im Engadin.
Fotos: Keystone
BEREIT FÜRS FINALE
«Wir sind parat», sagt Martin Berthod, wie schon 2003 Chef Rennorganisation. Er ist zusammen mit OK-Chef Hugo Wetzel die treibende Kraft, dass St. Moritz nach einer Pause von fast drei Jahrzehnten wieder auf der WeltcupSkikarte aufscheint. Abgesehen von einem Abfahrtsrennen 1980, das der Kanadier Steve Podborski vor Peter Wirnsberger (Ö) und Peter Müller gewann, herrschte nach der WM 1974 praktisch bis zum Beginn des neuen Jahrhunderts Funkstille. Berthod meldet «Piste gut», auch wenn St. Moritz im Gegensatz zu andern Regionen im Februar nicht im meterhohen Neuschnee erstickte: «Die Hänge sind schön weiss, aber die Pisten bestehen fast ausschliesslich aus Kunstschnee.» Der Berner Oberländer Ex-Skirennfahrer sagt aber auch: «Die Rennen am Sonnenhang Corviglia sind eine Herausforderung.»
US-Amerikanerin Lindsay Vonn will am WeltcupFinale in St. Moritz den Sack zumachen.
KEIN 1-ZU-1-WM-TEST
Während der WM wird die Pisten-Crew kaum so gefordert werden wie jetzt Mitte März bei oft frühlingshaften Temperaturen. Zumal innerhalb von fünf Tagen neun Rennen organisiert werden müssen. An der WM stehen für elf Rennen 14 Tage zur Verfügung. Deshalb wird das Weltcup-Finale kein 1-zu-1WM-Test sein. «Die Abfahrt der Frauen und Männer», so Berthod, «wird im Gegensatz zur WM auf der gleichen Piste ausgetragen. Die Frauen starten einfach etwas weiter unten. Dann mündet die Strecke in jene der Männer und geht dann parallel weiter. Nur werden die Sprünge nicht so weit gehen. Die Bereitstellung von zwei WM-Pisten innerhalb einer Stunde wäre auch TV-technisch nicht zu bewältigen gewesen.» «Und die Riesenslaloms», erklärt Berthod weiter, «werden beim Weltcup-Finale auf der eigentlichen Riesenslalom-Strecke durchgeführt, bei der WM dann aber auf der Abfahrtstrecke.» Grundsätzlich finden alle Rennen im weitgehend ähnlichen Gebiet wie bei der WM 2003 statt. Als Attraktion für das Publikum gilt der extrem steile Männer-Start mit 100 Prozent Gefälle, wo die Abfahrer fast so schnell beschleunigen wie ein Ferrari. Für die Top-Athleten bildet das indes kein Problem, die Schlüsselstellen folgen weiter unten. Martin Berthod, der Vater des zurzeit verletzten Marc Berthod, kam 1981 als Kursekretär nach St. Moritz und schlug dort Wurzeln. Die WM 1974 verpasste er: «Ich konnte mich nicht
qualifizieren. Aber ich war auch eben erst in die Mannschaft gekommen.» 20-jährig war er damals. An der WM 2017 wird er als 63-Jähriger wohl zum letzten Mal an einem grossen Event in der Verantwortung stehen. BISHER KEIN SIEGESTERRAIN
Mit Ruhm bekleckert haben sich die Schweizer Männer in den bisherigen Rennen in St. Moritz nicht. Der letzte (und einzige) Weltmeister stammt aus dem Jahr 1948! Edy Reinalter wurde Olympiasieger im Slalom und erhielt dafür gleichzeitig auch eine WM-Goldmedaille. 1974 gingen die Männer komplett leer aus, 2003 errang Silvan Zurbriggen sensationell Silber im Slalom und Bruno Kernen Bronze in der Abfahrt. Auch in den bisherigen (neun) Weltcuprennen gab es erst zwei Sieger – beide im Jahr 1971. Im Februar gewann Walter Tresch in St. Moritz die Lauberhorn-Ersatzabfahrt, im Dezember der folgenden Saison Bernhard Russi die erste programmgemässe Abfahrt auf der Corviglia. Er hätte auch die erste Abfahrt gewonnen, wenn sein Kumpel Tresch mit der Startnummer 39 nicht das Klassement auf den Kopf gestellt und ihm den Sieg noch entrissen hätte. Alle Fotografen waren schon im Tal und kehrten wieder zurück. «Ich musste nochmals den Zielhang hinaufsteigen und ein zweites Mal runterfahren, damit sie ein aktuelles Aktionsbild schiessen konnten», erinnert sich Tresch. In den beiden letzten Weltcup-Abfahrten hiess 2002 beide Male der Sieger Stephan Eberhar-
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Die beiden bisher einzigen Schweizer WeltcupSieger in St. Moritz: Bernhard Russi und Walter Tresch siegten 1971 auf Corviglia.
ter. Interessanter ist indes das Klassement der Europacup-Abfahrt, die eine Woche vorher stattfand. Es siegte Peter Fill mit der Nummer 68 vor Georg Streitberger mit der Nummer 42, Zehnter wurde ein gewisser Hannes Reichelt (mit Nr. 25) und Dreizehnter Aksel Lund Svindal (mit Nr 49). Was wieder mal beweist: Gut Ding will Weile haben. Die «39», mit der Tresch damals siegte, hatte auch an der WM 1974 ihre besondere Bewandtnis. Lise-Marie Morerod wurde am Schluss-Weekend mit dieser Startnummer
Dritte und holte damit die einzige Auszeichnung für die Schweiz. 2003 sorgten Corinne Rey-Bellet (Silber in der Abfahrt) und Marlies Oester (Bronze in der Kombination) für die einzigen Medaillen. HAUSHANG FÜR LARA GUT
Auch im Weltcup waren in St. Moritz nur zwei Schweizerinnen siegreich, obwohl viermal mehr Rennen als bei den Männern durchgeführt wurden: Sylviane Berthod 2001 und Lara Gut 2008 und 2015 bei der letzten Abfahrt in
MARTIN BERTHOD: DER GROSSARTIGE RENNCHEF Er sei der am besten vernetzte Techniker im gesamten alpinen Rennsport. Martin Berthod, ein stiller Schaffer mit der nötigen Gelassenheit, erfahren, lösungsorientiert, und einer, der den Bohrer für die Torstangen auch gerne selber in die Hand nimmt. Manchmal ist es das höchste Lob, wenn man einfach ignoriert wird. «Bei Martin Berthod und seinem Team bin ich eigentlich nie», sagt Hugo Wetzel, OK-Präsident der alpinen SkiWM 2017, «um den Rennbereich kümmere ich mich keine Sekunde.» Das liegt nun natürlich nicht an irgendwelchen Animositäten zwischen den beiden «Dinosauriern», wie Wetzel sich selbst und Berthod nennt. Wetzel hat in Berthod (61) einen der routiniertesten und am besten vernetzten Techniker im gesamten alpinen Rennsport – seit mehr als 30 Jahren organisiert er in St. Moritz Rennen um Rennen auf jeder Stufe. Schon bei der WM 2003 war Berthod als Chef der Rennorganisation mitverantwortlich für einen in der Tat perfekten Ablauf der Wettkämpfe: kein Rennen, kein Training musste auch nur um fünf Minuten verschoben werden. «Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter», sagt Berthod dazu
nur, «wir hatten viel Schnee, die Vorbereitungen verliefen problemlos.» EIN HÄNDCHEN FÜR TALENTE
Das Wetter ist das eine, das Team, das Berthod jeweils aufbaut und betreut das andere, auch wenn er es selbst nicht erwähnt. «Martin und ich haben uns gemeinsam durchgekämpft, durch Fis- und Europacup-Rennen, die WMTests für 2003 und schliesslich durch die WM.» Das erzählt Martin Rufener, damals verantwortlich für die Herrenrennen, danach als Cheftrainer für die grosse Zeit des Schweizer Herrenteams verantwortlich. Nun kehrt er als Alpindirektor des kanadischen Skiverbandes nach St. Moritz zum Weltcupfinale zurück. Berthod hat ein Händchen für Talente und für Situationen. «Selbst wenn wichtige Fragen bis zum letzten Moment offen waren, hat er immer eine Lösung gefunden», sagt Rufener über seinen einstigen Chef. «Er war stets die Ruhe selbst.» Das ist auch ein Punkt, den Wetzel schätzt. Der ehemalige Weltcupfahrer Berthod, der als technischer Direktor die Fis-Rennen rund um die Welt betreut, bringe einen Erfahrungsschatz mit, der einzigartig sei. «Es gibt nichts, was Martin nicht schon erlebt hat», sagt Wetzel.
SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNGEN
Am 23. Januar sass Martin Berthod daheim vor dem Fernseher und freute sich aufs Abfahrtsspektakel auf der Streif. Er wurde Zeuge des Sturzdramas am Hausberg, als Topathleten wie Hannes Reichelt und Aksel Svindal spektakulär abhoben, Svindal riss sich das Kreuzband. Erst weiterfahren lassen nach diesen Stürzen, dann der Abbruch nach der Startnummer 30 – hat die Jury immer richtig entschieden? Berthod kennt diese Situationen, er kennt die vielen Fragen, die Diskussionen, das Abwägen, und alles muss innert kurzer Zeit erfolgen. «Das sind extrem schwierige Entscheidungen», sagt er. «Wenn ich im Fernsehen die höchst erschrockenen Gesichter der Zuschauer sehe, weiss ich nicht, ob das die richtige Werbung für den Skisport ist.» Für Berthod hat sich das Geschäft seit der WM 2003 nicht gross verändert, die Rennorganisation ist im Grundsatz gleich geblieben. Was deutlich mehr Aufwand erfordert, ist mittlerweile die Pistenpräparation, da sind die Anforderungen von Seiten der Fis gestiegen. Und damit sind wir wieder in Kitzbühel. «Ich begrüsse es grundsätzlich», sagt Berthod, «dass man im Abfahrtsbereich die Pisten wieder unruhiger und damit attraktiver macht. Aber
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St. Moritz. Lindsey Vonn siegte da schon fünfmal und ist damit die erfolgreichste Rennfahrerin auf der Corviglia. Das Duell wird auch am Finale im Zentrum stehen. Für Lara Gut ist die Corvilia quasi das Haushang. Da startete sie, in allen Kategorien von FIS-Rennen bis zum Weltcup, schon 33 Mal und erlebte aussergewöhnliche Momente. Als 15-Jährige wurde sie in ihrer ersten Europacup-Abfahrt mit der Startnummer 66 Vierte. Noch eindrücklicher war ihr Einstand im Weltcup. In ihrer ersten Abfahrt stürzte sie (mit Nummer 32) kurz vor
dem Ziel – und wurde trotzdem Dritte. Sonst hätte sie womöglich gewonnen. Das holte sie ein paar Monate später nach, als sie den Super-G gewann – und mit 17 Jahren jüngste Weltcupsiegerin aller Zeiten in dieser Disziplin wurde. Im letzten Winter entschied sie auf der Corviglia die Abfahrt für sich. Lindsey Vonn gewann vier ihrer fünf Rennen in den Jahren 2010 bis 2012, dann in der letzten Saison noch einen Super-G – das bisher letzte Weltcup-Rennen in St. Moritz. Für die WM 2003 hatte sich die Amerikanerin nicht quali-
dann muss man auch das Tempo drosseln.» Dies letztlich auf die Eigenverantwortung der Fahrer abzuschieben, wie es der Fis vorschwebt, sei zwar eine gute Idee, aber kaum durchführbar: «Die Athleten gehen heute derart ans Limit, sie geben 110 Prozent und mehr.» Atle Skaardal, Fis-Renndirektor bei den Frauen, erzählt gerne aus seiner eigenen Karriere, wo er halt auch immer wieder mal einen Bremsschwung einlegen musste, um eine Kurve zu meistern, um einen Sprung zu stehen. «Das kenne ich aus meiner Zeit auch noch», sagt Berthod, «aber heute ist das kaum mehr machbar. Denn es gibt immer einen, der alles wagt, durchkommt – und der gewinnt.»
OPERATIV TÄTIG
SHOW WIRD WICHTIGER
Berthod ist in den 70er-Jahren aktiv gewesen, er war ein regelmässiger Top-15-Fahrer. Der Sport hat sich verändert, die Show wird immer wichtiger. «Der Druck, ein Rennen durchzuführen, wird natürlich grösser», sagt Berthod. Er denkt wieder an Kitzbühel, er denkt an Maribor, wo der Slalom nach 25 Fahrerinnen abgebrochen werden musste, «vielleicht ist es für den Veranstalter sogar besser, bei unsicheren Bedingungen ein Rennen gar nicht erst zu starten». Ein Thema, das es beim Weltcupfinal im Idealfall gar nicht gibt. Schliesslich ist es auch für Berthod und sein Team die grosse Generalpro-
fizieren können. Ein 57. Rang mit 4,08 Rückstand (auf Siegerin Sylviane Berthod) bei ihrer St. Moritz-Première 2001 reichte nicht aus, um sich für die Titelkämpfe zu empfehlen. Mit 17 Jahren war sie damals die jüngste Teilnehmerin. Aber auch Lara war ja bei ihrer Premiere erst 17 und wurde auf Anhieb Dritte. Und siegte kurz darauf. Die Tessinerin braucht einen Vergleich mit der Amerikanerin nicht zu scheuen – in keinster Weise. RICHARD HEGGLIN
be für die WM im Februar 2017. Zwar fahren die Frauen nicht auf der originalen WM-Strecke, weil sie beim Weltcupfinale auf der gleichen Piste wie die Männer unterwegs sind. Aber Berthod hat eine Lösung gefunden: «Die Rennorganisation für die Herren ist für die Abfahrt zuständig, die für die Damen für den Super-G.» So können beide Teams Erfahrungen sammeln. Eine Herausforderung könnte auch das Wetter werden, im März kann die Sonne schon sehr stark auf die Hänge scheinen, und ist es kalt genug, um die Pisten optimal zu präparieren? Berthod und sein Team werden Lösungen finden.
«Martin ist einer der ganz wichtigen Pfeiler unserer Organisation», sagt Hugo Wetzel, «aber was ich nie verstehen werde: Warum sehe ich Martin bei Rennen immer noch mit einem Bohrer für die Torstangen in der Hand? Warum kümmert er sich um Sachen, für die er doch ein Team hat?» Berthod lacht, er weiss, dass er manchmal noch zu sehr im operativen Bereich mitwerkelt, statt das Grosse und Ganze konsequenter im Blick zu haben. Aber bald wird er Wetzels Wunsch erfüllen: Berthod will schon jetzt beim Weltcupfinale mehr in den Hintergrund treten, «die Jungen müssen übernehmen, sie müssen auch Entscheidungen treffen», sagt er. Sein Abschied vom Job soll «allerspätestens im Dezember 2018» Tatsache werden. Noch aber schaut er halt gerne auf jedes Detail, hilft mit, macht vor, treibt an. Und wenn das Werk dann vollbracht ist, kann Martin Berthod auch gut Feste feiern. Daran erinnert sich zumindest Martin Rufener, an gemeinsame Hüttenabende bei der WM 2003, als die beiden gebürtigen Berner Oberländer mit starken Jodler-Einlagen brilliert hätten, wie Rufener sagt. Sind die beiden noch stimmgewaltig genug? Hören wir beim Weltcupfinale in St. Moritz doch mal ganz genau hin. CHRISTIAN ANDIEL* *Christian Andiel ist Mitglied im Medienteam an der Alpinen Skiweltmeisterschaften 2017 in St. Moritz. >
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IM WANDEL DER ZEIT: ERFAHRUNG TRIFFT AUF ERNEUERUNG
Das Verpflegungsteam rüstete und kochte bisher in einem knapp beheizten Provisorium. Neu steht ihm eine topmoderne und perfekt ausgestattete Küche zur Verfügung.
Ein Ziel des Organisationskomitees der FIS Alpinen Ski WM St. Moritz 2017 ist es, einen grossen Teil seiner rund 1300 benötigten Helfer bereits im Voraus kennen zu lernen und diese optimal einsetzen zu können. Auf dem Weg zu diesem Ziel konnten im Dezember 2015 und Januar 2016 zahlreiche neue Helfer von den erfahrenen Leitern getestet und in ihre Aufgabe eingeführt werden. Viele Voluntaris, welche während dem Winter unzählige Stunden im Zielgebiet Salastrains oder auf der Piste verbringen, waren bereits bei der WM 2003 und teilweise auch schon 1974 mit dabei. Sie bringen einen enormen Erfahrungsschatz mit und können diesen an die neuen Helfer weitergeben. Verschiedene FIS-Rennen, die Europacup-Rennen in Zuoz und der sehr beliebte
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Weltcup der Behindertensportler (IPC) waren wertvolle Möglichkeiten, um aus den Helfern ein eingespieltes Team mit viel Erfahrung aber auch viel Drive zu formen. Der anstehende Grossanlass bringt aber auch für die erfahrensten Helfer Neuerungen mit sich. Mit dem Ausund Umbau des Zielhauses und diversen Bauten auf den Pisten, stehen einige aktuelle Änderungen an Infrastruktur und Abläufen an. Das eingespielte Team der Voluntari-Verpflegung findet zum Beispiel plötzlich ganz neue Räumlichkeiten und Gegebenheiten vor. Wo vorher in einem knapp beheizten Provisorium die Lebensmittel gerüstet und gekocht wurden, steht heute eine topmoderne und perfekt ausgestattete Küche, wie man sie sonst nur in einem professionellen Gastronomiebetrieb vorfindet. Für unser Verpflegungsteam eine grosse Erleichterung aber auch eine gewisse Umstellung. Man hatte sich in den vergangenen Jahren an die kompakten, ja einfachen Verhältnisse gewöhnt und es genossen, ab und zu auch einen Schwatz mit den Voluntaris im Materialdepot auf der anderen Seite des Korridors zu führen. Genau die Voluntaris vom Materialdepot befinden sich nun neu in einem anderen «Flügel» des umgebauten Zielhauses. Sie haben dort grosszügige Lagerräumlichkeiten, die keine Wünsche mehr offen lassen. Die Aus- und Zurückgabe des Materials ist nun um vieles einfacher und übersichtlicher. An diesem Beispiel lässt sich unschwer erkennen, wie Erfahrung, die sich über Jahre hinweg
gebildet hat, wieder gezielt in den unaufhaltsamen Wandel einfliesst, welcher das anstehende Grossereignis mit sich bringt und auch erfordert. In vielen Bereichen lässt sich der besagte Wandel wohl erst auf den zweiten Blick erkennen. Anders als beispielsweise im Medien- und Kommunikationsbereich, wo seit der letzten Ski-WM vor 13 Jahren bald kein Stein mehr auf dem anderen geblieben ist. Hand aufs Herz: Wer hat im Februar 2003 über Facebook oder Twitter gesprochen? Vom OK des Weltcup Finals und der Ski-WM 2017 ist darum viel Flexibilität im Umgang mit Erfahrung und Wandel gefordert. Das gelungene Mischen dieser beiden Zutaten wird die Ski WM St. Moritz 2017 wiederum zum unvergesslichen Ski-Fest CORINNE STAUB in St. Moritz werden lassen!
Sei auch du als Voluntari bei der Ski WM 2017 mit dabei! Die Online-Anmeldung und weitere Informationen findest du unter www.voluntari.ch Oder trete direkt mit uns in Kontakt: Via Stredas 4, CH-7500 St. Moritz voluntari@stmoritz.ch / 081 836 20 13
FOTOS: SKI WM 2017 / G. CATTA NEO & M. SCHERER
Das Weltcup-Finale 2016 in St. Moritz dient nicht nur den Athletinnen und Athleten als Hauptprobe für die Ski WM 2017, sondern auch dem OK und den vielen beteiligten Voluntaris, welche im kommenden Jahr im Einsatz stehen werden. Voluntari Engiadina, die Vereinigung der freiwilligen Helfer im Engadin, hat in den vergangenen Jahren an diversen grösseren und kleineren Events die Fähigkeiten der Helfer getestet und ist für die anstehenden Titelwettkämpfe und das unvergessliche Ski-Fest im nächsten Jahr bestens gerüstet.
WHAT A YAY-DAY und hip. Und weil der alpine Skirennsport nach wie vor auch bei Jungen beliebt ist, passen kalter Kaffee und Ski besser zusammen, als man im ersten Moment denken mag. Deshalb hat Emmi vor zwei Jahren entschieden, ihre Präsenz im alpinen Skirennsport ganz dem Trendgetränk zu widmen.
Bahnhöfen. Mit der #MakeItAYayDay-Kampagne werden die Konsumentinnen und Konsumenten aufgefordert, ihr «Yay!»-Erlebnis zu fotografieren und mit dem entsprechenden Hashtag (#) zu posten. Und was bietet sich im Winter besser an als eine Auszeit in sonnigen MONIKA SENN Höhen?
VORFREUDE AUFS WELTCUPFINALE
FOTOS: ZVG.
Skirennen sind ein Dauerbrenner: Action, Tempo und Spannung locken nach wie vor Zehntausende Zuschauerinnen und Zuschauer an die Pisten und ein x-Faches vor die TV-Bildschirme. Einem grossen Publikum mag Emmis Sponsoring-Engagement spätestens im Dezember bei der Abfahrt in Santa Caterina ins Auge gestochen haben: einer der Favoriten auf den Sieg, Christof Innerhofer, touchierte ein Tor und riss es samt der Stange aus der Verankerung. Der Südtiroler nahm die Torfahne mit bis ins Ziel – und landete dennoch auf dem vierten Platz. Auf dem Tor als auch auf der Startnummer prangte gross das Logo von Emmi Caffè Latte. Emmi Caffè Latte ist das kalte Kaffeegetränk, welches seit über zehn Jahren in aller Munde ist. In Ostermundigen BE hergestellt, wird der Mix aus Schweizer Milch und frisch gebrühtem Kaffee in rund 16 europäische Länder verkauft. Die Konsumenten sind in der Regel jung, mobil
Heute ist Emmi Caffè Latte an über 30 Ski-Alpin-Weltcuprennen präsent – auf Torfahnen, Startnummern, Banden, im Zielgelände und im Publikumsbereich. Der direkte Kontakt zu den Konsumenten ist wertvoll. Und der Lifestyle, für den Emmi Caffè Latte steht, passt perfekt zur Einstellung des jungen Publikums. Am Weltcup-Finale in St. Moritz fährt Emmi deshalb nochmals das volle Programm auf: Die Rennfahrerinnen und Rennfahrer starten mit Emmi-Caffè-Latte-Startnummern im Leoparden- und Jeans-Look. In St. Moritz Dorf lädt eine coole Emmi-Caffè-Latte- Lounge zum Geniessen und Verweilen ein, bevor sie sich am Abend in einen Dancefloor verwandelt. Ebenfalls finden in dieser Location auch bereits Aktivitäten rund ums House of Switzerland 2017 statt. RAUS AUS DEM (SKI-)ALLTAG
Die Verbindung zwischen Emmi Caffè Latte und dem Ski-Weltcup geht über die Rennveranstaltungen hinaus. Während dem ganzen Winter laufen Aktionen an den Verkaufspunkten, online, in den Ski-Weltcup-Gebieten und
Audi FIS Ski Alpin World Cup Finals 16. bis 20. März 2016, St. Moritz
Besuchen Sie die Emmi-Caffè-Latte-Lounge beim Hotel Schweizerhof. Täglich für jedermann offen ab 9 Uhr. Abends wird die Lounge zur Location für den Music Summit, welcher zeitgleich zum Weltcupfinale in St. Moritz stattfindet. Während den Rennen: Produktsampling und gratis Startnummern für die Zuschauerinnen und Zuschauer. www.emmi-caffelatte.com
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NERVENKITZEL AUS ALLEN PERSPEKTIVEN. SPORT STECKT VOLLER EMOTIONEN – SRF ZEIGT SIE ALLE: IM TV, IM RADIO UND ONLINE AUF IHREM SMARTPHONE. 34
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srf.ch/sport
EIN JAHR DAVOR – DER SRF-SPORTCHEF IM INTERVIEW
Foto: SRF/Oscar Alessio
Seit einem halben Jahr ist Roland Mägerle Abteilungsleiter von SRF Sport und Leiter der Business Unit Sport. Ein grosses Sportjahr steht bevor. Und der Weltcupfinal in St. Moritz wird gleich zur Generalprobe: in einem Jahr produziert die SRG das TVWeltsignal der alpinen Ski-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Ein Signal, das von zentraler Bedeutung ist.
SNOWACTIVE: Roland Mägerle, in einem Jahr ist die SRG nach 1974 und 2003 zum dritten Mal Host Broadcaster der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz. Das heisst, die SRG produziert das TV-Weltsignal. Welche Bedeutung hat dieser Auftrag für die SRG? ROLAND MÄGERLE: In erster Linie bedeutet ein solcher Auftrag eine grosse Herausforderung – verbunden mit enormer Freude und Motivation. Wir wollen dem Publikum ein top Produkt anbieten. Im TV, Radio und Online. Emotionen nach Hause transportieren und die Sportlerinnen und Sportler hautnah auf ihrem Weg begleiten. Das Publikum soll für einen Moment alles rundherum vergessen können. Der Sport verbindet. Und wir wollen massgeblich zu dieser Verbindung beitragen.
Dann ist der Weltcupfinal in St. Moritz sozusagen ein wichtiger Gradmesser? Auf jeden Fall. Der Weltcupfinal, bei dem alle Disziplinen gefahren werden, lässt praktisch eine 1:1-Situation durchspielen – so wie wir sie dann in einem Jahr vorfinden. Wir sehen die Woche in St. Moritz als Teil des Ganzen und wollen uns stets optimieren, verbessern und den nötigen Feinschliff an allen Ecken und Kanten ansetzen. Die SRG war schon bei einigen Grossanlässen – zuletzt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi – verantwortlich für die Skiproduktion. Warum denken Sie, kommt die Schweiz immer wieder zum Zug? Die SRG hält stetig an den eigenen Ansprüchen fest und arbeitet für diese Erfolge hart und konsequent – aber vor allem mit viel Engagement und Herzblut. Wir weisen einen grossen Erfahrungsschatz auf. Seit Jahren und jährlich wiederkehrend produziert die SRG Ski-Weltcupveranstaltungen in Adelboden, Wengen und St. Moritz. An Kompetenz und Know-how konnte laufend zugelegt werden. Ein Zeichen dafür ist der Gewinn der goldenen Ringe im Jahr 2014. Die SRG erhielt in Monaco an den «IOC Olympic Golden Rings Awards» die Auszeichnung für die beste Sportproduktion der Olympischen Spiele Sotschi 2014. Sie sind seit einem halben Jahr Abteilungsleiter von SRF Sport und Leiter der Business Unit Sport, welche in erster Linie für das Sport-Rechteportefeuille zuständig ist. Ihre persönliche Bilanz nach den ersten sechs Monaten? Äusserst positiv. Es ist erfreulich, wenn man auf ein engagiertes und motiviertes Team zählen darf. Ich spüre enorme Freude und einen grossen Tatendrang bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und genau diese Energie
brauchen wir in den kommenden Monaten. Es steht ein intensiver «Sportsommer» bevor mit der Fussball-EM, den Olympischen Sommerspielen und dem eidgenössischen Schwingund Älplerfest. SRF Sport zeigt beispielsweise von Ende Mai bis Ende August über 1000 Stunden Sport im Fernsehen, das macht mehr als durchschnittlich zehn Stunden pro Tag! Unglaubliche Zahlen. Und dann ist es nicht mehr weit zum nächsten Highlight und wir sehen uns hoffentlich alle wieder in St. Moritz.
STECKBRIEF ROLAND MÄGERLE Wohnort: Neftenbach Alter: 47 Zivilstand: Verheiratet, 2 Kinder Freizeit: Sport, Reisen Berufliche Stationen: Seit September 2015: Abteilungsleiter SRF Sport und Leiter Business Unit Sport April 2004 bis September 2015: Leiter Grossprojekte, Business Unit Sport SRG SSR, Zürich April 2001–2004: Redaktionsleiter «Sport Live», Schweizer Fernsehen SF, Zürich 2002: Projektleiter «Olympische Spiele Salt Lake City», SF, Zürich 1998: Projektleiter «Fussball-WM Frankreich» SF DRS 1993–1995: Freier Mitarbeiter «Der Landbote», Ressort Sport, Winterthur 1991–1994: Freier Mitarbeiter «Radio Eulach» (heute «Radio Top»), Winterthur
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DIE TRENDS VON MORGEN – GANZ SCHÖN VIELFÄLTIG KEIN SCHNEE UND ZU WARME TEMPERATUREN SIND KEINE GUTE WINTERMISCHUNG. AN DER INTERNATIONALEN SPORTMESSE (ISPO) IN MÜNCHEN WAR LOGISCHERWEISE KEIN JUBELGESCHREI ZU HÖREN ÜBER DEN FLAUEN WINTEREINSTIEG – UNTERGANGSSTIMMUNG HERRSCHT IN DER SKIBRANCHE NOCH LANGE NICHT.
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Wenn 80 000 Sporthändler, branchennahe Vertreter und Journalisten aus 120 Ländern jährlich Anfang Februar nach München reisen, um sich über neuste Wintertrends zu informieren, so ist das der beste Beweis, dass der Wintersport nach wie vor voll im Trend ist. Das zeigte sich in unserem Land spätestens kurz vor den traditionellen Sportferien. In den Bergen gab es rechtzeitig neuen Schnee. Nicht überall, aber vielerorts in den oberen Lagen herrscht richtig Winter. Schade, dass besonders in den elektronischen Medien diese Tatsache ausgeblendet wird und Bilder aus dem grünen Flachland gezeigt werden. GESUNDHEIT UND FITNESS
Freuen wir uns deshalb auf die kommende Saison. Die hat nämlich einiges zu bieten, wie an den über 2600 Ständen an der ISPO eindrücklich demonstriert wurde. Nicht nur Hardware in Form von Skimaterialien, toller Skiwear und tollsten Accessoires. Gesundheit und Fitness werden auch neben der Piste zelebriert und demonstriert. Wer gesund und ständig auf dem Mobilitätsmodus ist, lebt sich leichter und hat mehr Spass. Heisst es. Dazu braucht es viele Hilfsmittel und Allerlei dazu. Dieser Bereich hat in den Messehallen spürbar zugenommen. JEDEM SEIN SKI
Wir beschränken uns auf die Neuheiten des kommenden Winters im Hardwarebereich. Was sind die Trends? Skimaterialien waren einmal schwer, geradezu eine Schwerlast. Nun werden die Geräte immer leichter, ohne dass dabei die Qualität leidet. Das ist möglich dank Ein- und Aussparungen am Holzkern, gezielt eingesetzte Titanal-Verstärkungen, Karbonröhren im Holzkern, weniger Material an Tip und Tail. So fühlt sich das Material nicht nur leichter an, es ist auch weniger schwer. Neue Materialien werden eingesetzt und zum Teil auch verkaufswirksam im oder auf dem Ski sichtbar gemacht. Mit System- und Konzeptski wird die Kommunikation zwischen dem Käufer und Verkäufer einfacher gemacht. Dem Kunden soll Material schmackhaft gemacht werden, das dann letztlich auch auf ihn abgestimmt ist.
«den Affen rauszulassen». Das Naturerlebnis im unverspurten Schnee geht einher mit der neuen Tourengeneration. EINE RENAISSANCE
Vor gut einem Jahrzehnt wurde ein neuer Markt eingeläutet. Intersport hatte damals ein neues Shop-Manual entwickelt und in drei Testmärkten (Spanien, Finnland und Deutschland) Women’Corner eingerichtet. Die Frauenwelt sollte erobert werden – als eigenständiger Markt. Zu Recht, dachte man damals. Frauen kontrollieren zu 70 Prozent die Ausgaben für Anschaffungen im Freizeitbereich; auf Kinder betrachtet, beträgt der Wert gar 90 Prozent. Alles schien dafür zu sprechen. Im Hardwarebereich mochten aber die Frauen nicht wirklich auf dieser Trendwelle mitziehen. Der Damenski kam und ging. Und jetzt erlebt er im Blick auf die nächste Wintersaison eine Renaissance. Für jeden Geschmack und für jedes Fahrkönnen ist etwas da. Vor allem im Bereich der etwas «sanfteren» Genuss-Carver finden sich neue Ski. RENAISSANCE ZUM ZWEITEN
Und allen Vermutungen und Lügen zum Trotz: Am letzten Interski-Kongress, der sportliche Event mit Schneesportlehrern aus aller Welt, wurde verlautet, dass es aus internationaler Sicht eher wieder zurück zum natürlichen Skifahren gehe. Was heisst das konkret? Statt zu radikalen geht es hin zu eher ausgewogenen Taillierungen, statt zu extremen Kurvengeschwindigkeiten zu eher angepassten und sicheren. Was einmal mehr den Beweis erbringt, dass sich die Geschichte wiederholt – auch im JOSEPH WEIBEL Skisport, bekanntlich!
GANZ AUF TOUREN
Was sich bereits in den letzten zwei, drei Jahren abzeichnete, verstärkt sich: Der Trend zum Tourenskifahren. Ähnlich wie beim Langlaufsport entwickelt sich das Tourenskifahren dank hochwertigen und vor allem auch ultraleichten Materialien zum Fitnesstrend. Die Industrie geht von einem Wachstumsmarkt aus, wenn auch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau. Und wie steht es um die verrückte Skiwelt – die Freerider und Freeskier? Jedenfalls schaffen immer mehr Wintersportorte entsprechende Infrastruktur, um auch mal in einem Funpark
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ATOMIC HAWX ULTRA: DIE LEICHTIGKEIT IM SCHUH
ISPO-ZAHLEN UND FAKTEN -% %%% 7ZhjX]Zg Vjh &'% A~cYZgc 7ZhjX]Zgojl~X]hZ Vjh >iVa^Zc! HX]lZ^o jcY yhiZggZ^X] &-% %%% FjVYgVibZiZg 6jhhiZaajc\hÓ~X]Z Vj[ &+ BZhhZ]VaaZc kZgiZ^ai '+)* 6jhhiZaaZg +% Egdb^h/ EZe <jVgY^daV CdX]" ;8"7VnZgc" IgV^cZg0 E]^a^ee AV]b! BVcchX]V[ih`Ve^i~c ;8 7VnZgc0 :^hhX]cZaaa~j[Zg^c 8aVjY^V EZX]" hiZ^c jcY YZg JH"9deeZa"Danbe^Vh^Z\Zg jcY [ c[[VX]Z LZaibZ^hiZg IZY A^\Zin >HED '%&,/ * W^h -# ;ZWgjVg AZioiZg HX]gZ^/ =ZVai] jcY ;^icZhh/ :gc~]gjc\ jcY BdW^a^i~i
Der neue Atomic Hawx Ultra 130 ist unser bisher leichtester Alpin-Skischuh. Er ist zugleich das steifste Modell der komplett neuen Hawx Ultra-Linie und bietet Skifahrern mit schmaleren Füßen das legendäre Hawx-Gefühl. Dank Memory Fit lässt sich der Schuh in wenigen Minuten individuell anpassen, außerdem wurde er mit einem Memory Fit 3D Platinum-Innenschuh mit vorgeformtem Fersen- und Zehenbereich ausgestattet – für noch besseren Fit vom ersten Moment an. Grund für das geringe Gewicht des Schuhs ist seine Grilamid-Manschette in Kombination mit unserer kompromisslosen neuen Progressive Shell: Schlüsselbereiche sind verstärkt, gleichzeitig wird die
ELAN DELIGHT – EIN SWAROVSKI Natürlich ist der Damenski von Elan, Delight, nicht einfach nur aus dem feinen Kristallglas von Swarovski. Aber der slowenische Skihersteller wurde vom Erfolg beflügelt und weitet seine Damen-Linie auf insgesamt vier Modelle aus. Der edelste Vertreter ist nun eben dieser Delight Swarovski. Vom mattschwarzen Topsheet setzt sich ein funkelndes Kristallemblem ab, das aus hochwertigen Swarovski-Kristallen besteht. Die leichte Bauweise ist natürlich auch bei diesem Modell selbstredend, ebenso die Karbonverstärkungen und das neue PowerShift-Bindungssystem ist ein Teil dieses edlen Designski. Einsteigerinnen fühlen sich auf ihm ebenso wohl wie sportliche Fahrerinnen. Wer also seiner Herzallerliebsten schon immer mal einen Swarovski schenken wollte, aber nie wusste, ob ein Kette um den Hals, den Arm oder am Ohr, hat nun leichtes Spiel.
gesamte Wandstärke reduziert. Das spart 25% Gewicht. Verantwortlich für die optimale Mischung aus Feingefühl auf dem Schnee und Power ist unter anderem das asymmetrische Energy Backbone, das extra viel Stabilität und Kantengriff für sehr sportliches Skifahren liefert. Dazu kommen Power Shift, Cuff Alignment und unsere neuen Cantable Grip Pads.
FISCHER THE CURV – EIN DREIGESTIRN Ja richtig. Tönt ein bisschen geschwollen: Ein Dreigestirn. Hinter dem neuen Modell von Fischer stecken aber drei nicht ganz unwichtige Persönlichkeiten: Hans Knauss, Mike von Grünigen und Kristian Ghedina. Sie haben die Köpfe zusammengesteckt, getüftelt und getestet. Als Resultat entstand The Curv, das Highlight des österreichischen Produzenten für die kommende Saison. Ziel war, dass der Ski mit einem hochwertigen Technologiepaket
BLIZZARD QUATTRO RX: SKI HOCH 8 Man nehme verschiedene Varianten, adaptiere Shape, Rocker, Konstruktion und IQ-Technologie leicht, und schon hat man den Ski hoch 8. Oder wie? Quattro ist bei Blizzard nicht neu, aber er wurde neu performed. Und wie! Es gibt ihn in verschiedenen Varianten, genau in acht. So dass jeder Fahrer seinem Können und Wollen gemäss den richtigen Ski findet. Die Sidecut-Mittelbreiten varieren von 69 bis 84 Millimeter. Den Quattro gibt es ab 153 Zentimeter Länge. Sein Wachstum abgeschlossen hat er bei 181 Zentimeter. Und der von Christian Müller gezeigte Quattro RX erweist sich als ebenso sportlich wie variabel, mit 84 Millimetern unter der Bindung, 2-Millimeter-RockerProfil und IQ-Sandwich-Sidewall-Ti-Konstruk-
extreme Performance beherrschbar macht. Triple Radius für extreme Kurvendynamik, das progressive Sidecut-Konzept dimensioniert den Ski optimal für den bevorzugten Fahrstil und das aus dem Rennsport bekannte CarbonLaminat DIAGOTEX soll in jeder Kurvenlage für perfekte Torsion sorgen. Die Curv-Linie gibt es in drei Modellen und in unterschiedlichen Längen. Die Rennmaschine heisst RC4 The Curv. Neben dem Kurvenkratzer gibt es noch das Modell RC4 The Curv DTX und der etwas quirligere On-Piste Rocker RC4 The Curv TI.
Blizzard-Verkaufsleiter Christian Müller: Quattro RX, sportlich und variabel.
tion und Carbon-Laminat. Ein Wahnsinn, mit welchen Attributen ein Ski so ausgestattet ist. Kurzum: Testen auf der Piste lohnt sich!
K2 CHARGER: SPEED SO VIEL SIE WOLLEN! Wenn das keine Ansage ist von den amerikanischen Skimachern: In der Saison 2016/17 präsentiert die Allmountain-Company K2 eine komplett neue Pistenski-Serie, Charger ist ihr Name. Die Charger Modelle bürgen für feinsten Kantengriff und Top Performance in jedem Tempobereich und begeistern gleichzeitig mit der K2-typischen Agilität und Verspieltheit. Die drei Modelle heissen Speed Charger, Super Charger oder ganz einfach Charger. Der Speed Charger ist das Flaggschiff mit einer Taille von 120/72/100mm. Die technischen Finessen der neuen Serie von K2 – Full AspenPaulownia Woodcore, Full Metal Laminate, Full Sidewall und Full Carbon Grid – sorgen für präzisen Kantengriff; viel Power und maximalen Fahrspass beim Tempo ihrer Wahl.
Fotos: zVg.
LEKI TRUGGER S VERTICAL: GANZ SCHÖN GRIFFIG Leki stellt ein innovatives Griffsystem für Tourenstöcke vor. Die Technologie Träger S Vertical wurde neu entwickelt und wird im Herbst lanciert. Zwischen Schlaufen und Loop befindet sich das Felsband, das ein müheloses Umgreifen ermöglicht, ohne vorher auszuklicken. Im Falle eines Sturzes ermöglicht das Federsystem im Griff unter Zugspannung nach oben ein verlässliches Auslösen, wodurch die Verletzungsgefahr deutlich verringert wird.
K2 Speed Charger mit Marker MXCell 14 TCx Bindung Abmessungen: 120-72-100 Radius: 18m @ 175 Rocker: Speed Rocker Längen: 168,175,182cm K2: Serious Fun!
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LOWA LEVENTINA GTX MID WS: EINFACH BEQUEM
Griff auf Eis und Schnee sorgen. Und was die Dame auch noch ganz besonders schätzt: Das Paar Winterschuhe kommt grad auf ganze 1000 Gramm Gewicht.
Ein Damenschuh, der sich dann besonders wohlfühlt, wenn der Wetterbericht die ersten Minusgrade ankündigt. Etwas über knöchelhoch geschnitten bietet der VelourslederSchaft wirkungsvollen Schutz, wenn man in etwas tieferen Schnee gerät. Beim Leventina GTX MID Ws fehlen auch die in die Stollen integrierten Textilelemente nicht, die für guten
STÖCKLI LASER SX: GUT GESTEUERT Der Schweizer Skiproduzent macht in verschiedener Hinsicht auf Swissness. Jedenfalls fehlte Aussteller Stöckli an der ISPO in München. Dass nur hochwertige Materialien gut genug und dem Winter gewachsen sind, haben die Entlebucher schon längst gelernt – und zwar von den Schweizer Bergen. Das hört sich dann etwa so an: Es wird getüftelt, gepresst
und getestet – mit einem Ziel vor Augen: In jedem Schwung soll das einzigartige Fahrgefühl eines Stöckli-Ski aufleben. Die richtige Mischung soll es ausmachen: Innovative Technologie und leidenschaftliche Handarbeit. So entstehen neue oder auch bewährte Linien wie etwa die Laser-Modellserie. Abgebildet haben wir den Laser SX, die Rennmaschine
schlechthin. Durch die neue Turtle-Shell-Technologie lässt sich der Ski bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten noch exakter steuern. Bei hohen Tempi, verspricht der Produzent, fährt er sich steif wie auf Schienen, bei gemässigtem Tempo folgt er geschmeidig jedem Druck auf der Kante.
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HEAD SUPERSHAPE: VIER MAL HIGH-PERFORMANCE Ein schönes vierblättriges Kleeblatt haben sich die Kennelbacher Skibauer da ausgedacht. Unter dem Begriff Supershape haben die Entwickler gleich vier Mal alle Register gezogen. Im Einzelnen: i.SPEED. Nomen est omen. Da wird jede Abfahrt zum Speed-Erlebnis. Ein reiner Pistenski mit schneller Reaktionszeit. Er ist nahe am Boden und hat die geringste Mittelbreite. Ein echtes Multitalent, das die Konkurrenz in ihre Schranken weist, schreibt der Skiproduzent. Die Mittelbreite beträgt 68 Millimeter. Oben und unten misst man 124 bis 104 Millimeter. Radius: 14 Meter. i.MAGNUM. Auch dieses Modell der Supershape-Reihe sorgt für Geschwindigkeit. Der Fahrer auf den beiden Brettern kann aber das
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Gaspedal gut betätigen, wenn es sein muss, und der Fahrer damit umgehen kann. Seine Masse: 13172-110 Millimeter (Radius: 13,1 Meter). i.RALLY. Und weiter geht es im Text. Dieser Ski eignet sich für die Berg-Rally. Ein High-Performance-Ski für jeden Berg. Wie schreibt der Produzent: Dieses Modell erinnert eher an eine leistungsstarke Pistenraupe als an einen Speedaholic, was gut aussieht und sich noch besser anfühlt. Seine Masse: 135-76-114 Millimeter (Radius: 13,7 Meter). i.TITAN. Welcher Abschluss des Supershape-Kleeblatts. Wer bequemes und entspanntes Skifahren schätze, der steht hier richtig. So liest es sich im Prospekt: Perfekt für den weniger aggressiven Skifahrer, der auch mal die Aus-
Yves Isler, Marketing Manager, HEAD Switzerland AG: «Unsere Entwickler haben alle Register gezogen».
sicht geniessen möchte. Die Masse: 137-80-117 Millimeter (Radius: 14,1 Meter). HEAD präsentiert die revolutionäre GRAPHENE Technologie jetzt auch in der erfolgreichen Supershape Linie. Die einzigartige Kombination von Leichtigkeit und Stärke, die das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Material ausmacht, ermöglicht es, den Gebrauch gängiger Materialien wie Holz zu reduzieren und statt-
dessen zusätzliche Aluminiumlegierungen zu verwenden. Dadurch sind die Ski reaktionsfähiger und ausbalanciertet und haben die volle Kontrolle unabhängig von Wetterbedingungen und Terrain. Darüber hinaus reduziert GRAPHENE die Dicke des Skimittelpunkts und sorgt für eine Verlagerung des Materials zur Spitze und zum Ende des Skis, was eine optimale Gewichtsverteilung zur Folge hat.
SALOMON X RACE SW: ADRENALIN PUR Wer diese Rennmaschine an die Füsse schnallt, muss etwas draufhaben. Das sagen auch die gallischen Produzenten. «Salomon bekennt sich mit dem X Race zu Skifahrern, die auf der Jagd nach Adrenalin, Geschwindigkeit, Präzision und Zentrifugalkräften sind.» Der Ski soll schnelles Carven zum ultimativen Erlebnis machen. Kein anderer Sport biete solch ein Erlebnis, ausser schnelles Carven auf
Ski, sagen die Entwickler von Salomon aus Annecy. Was zeichnet das neue Race-Modell in technischer Hinsicht aus? Eine progressive Radiusbemessung steht am Anfang. Jede Grösse hat einen entsprechend zunehmend längeren Radius. Je länger der Ski, desto grösser der Radius. Die andere Innovation, die Salomon hervorhebt, ist das Carve-Rocker-Profil. Ein kleiner Rocker in der Spitze ermöglicht einen einfachen und blitzschnellen Wendeimplus bei geringerem Energieaufwand und ohne an Präzision zu verlieren.
Eliane Volken, Brand Manager von Salomon, präsentiert den X Race SW. Ein Ski für Adrenalin pur.
VÖLKL FLAIR SC UVO: DIE DAMEN HABEN DAS SAGEN Der Damenski hat Renaissance. Auch beim Straubinger Skiproduzenten. Für die pistenorientierten Ladys bringt Völkl nächste Saison die neue Linie Flair in die Läden – mit sieben verschiedenen Modellen. Die Basis bilden drei vielseitige Modelle, die sowohl der Einsteigerin als auch der routinierten Skifahrerin kraftsparendes Fahren und Verlässlichkeit bieten sollen. Eher als Slalomcarver gehen der Flair SC und Flair SC UVO durch. Sie sind die beiden Topmodelle und bieten laut Völkl kompromisslose Agilität für präparierte Pisten. Der hier abgebildete Flair SC UVO wurde mit dem ISPO Award ausgezeichnet. Weiter gibt es die AllmountainModelle Flair 81 und Flair 78 – Ski für anspruchsvolle Sportlerinnen, die ein Brett für abwechslungsreiche Verhältnisse suchen.
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NORDICA: DOBERMANN SLR RB EVO – DER NEUE HOCHLEISTUNGSSKI ung Dass in diesem Ski echte Weltcup-Erfahrung steckt, zeigt die Zusammenarbeit mit Felix Neureuther, Fritz Dopfer oder Dominik Paris, die dem R&D-Team bei der Konzeption geholfen haben. Ein Beispiel ist die Carbon Race Bridge (RB) Technology – ein Karboneinsatz, der Tip und Tail U-förmig umschliesst. Das
SPEEDMACHINE 130 – IT’S BACK, IT’S BETTER Mit dem neuen SPEEDMACHINE 130 hat Nordica einen rundum anpassbaren Skischuh entwickelt, der den höchsten Ansprüchen an Performance und Komfort gleichermassen gerecht wird. Das Zusammenspiel aus einer neuen, ergonomischen Schale und dem überarbeiteten Innenschuh verleiht eine hervorragende Passform «Fit out of the box». Zusätzlich bieten sich dem ambitionierten Skifahrer drei Stufen zur individuellen Anpassung – das TRI-
wirkt sich enorm positiv auf die Torsionssteifigkeit des Skis aus. Die gleiche Technologie steckt auch im Dobermann GSR RB sowie beim SPITFIRE RB. Die zweifache Titanal-Begurtung erhöht den Kantengriff sowie die Fahrstabilität bei hoher Geschwindigkeit und möglicht eine besonders leichte Schwung ermöglicht Schwung-
einleitung. Was bleibt ist die Power, die Geschwindigkeit, die Fliehkräfte und der unvergleichliche Druck, der einen bei jedem Kurvenausgang nach vorne katapultiert. Für diese Pistenerlebnisse hat Nordica die NeueDobermann-Linie entwickelt.
FIT-Anpassungssystem. Durch eine neue Bearbeitungs-Technik mittels Infrarot-Strahlung kann die Schale an den erforderlichen Stellen individuell geformt werden, ohne Schwachstellen im Material zu hinterlassen und den Flex zu mindern. Der Innenschuh lässt sich durch Einsätze aus speziellem, thermoverformbarem Korkgranulat (Cork-fit) im Bereich der Knöchel anpassen. Ausgekleidet ist er mit atmungsaktivem und wärmendem Primaloft®Material. Für das optimale Feintuning sind alle Schnallen und der Power-Strap geschraubt. www.nordica.com
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DIE HÖLLE DES UNBERECHENBAREN I N F E R N O - A B FA H R T M Ü R R E N
Das Inferno ist die älteste, längste und auch populärste Abfahrt der Welt. Jahr für Jahr stehen 1850 passionierte Hobby-Skirennfahrer am Start. Noch immer aber hat der Teufel seine Finger im Spiel.
Imposantes Bergpanorama: Eiger, Mönch und Jungfrau.
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Aufwärmen am Start.
Schlechte Sicht.
Gegenanstieg.
Teufelsverbrennung am Vorabend.
Die 9,5 Kilometer gehen ganz schön in die Beine. Sieger Brian Brog
Als Brian Brog am Samstagnachmittag mit der Schilthorn-Bahn hochfährt, ahnt er noch nicht, dass dieser Tag für ihn unvergesslich werden würde. Der 23-jährige Multisportler hat zwar schon etliche Bike-Marathons, Langlauf- und auch Skirennen bestritten, aber noch nie eine Abfahrt wie das Inferno. Brian Brog ist ein Rookie an diesem Berg. Kanonenfutter fürs Kanonenrohr, wie eine der Schlüsselstellen heisst. Und als Neuling muss er mit einer der hintersten Startnummern Vorlieb nehmen, mit der Startnummer 1753. Damit ist an einem normalen Skirennen kein Blumentopf zu gewinnen, schon gar nicht eine der begehrten Holzschnitzereien, die als exklusive Preise für die Erstplatzierten bereitstehen. «FRECH FAHREN»
Die Favoriten sind schon seit fünf Stunden im Ziel, viele andere Fahrer schon beim dritten oder vielleicht auch schon vierten oder fünften
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Bierchen, als sich Brian Brog mit der Startnummer 1753 wuchtig aus dem Starthäuschen hebelt. «Frech fahren», hat er sich zum Ziel gesetzt, «angreifen, ohne zu viel zu riskieren.» Schliesslich sind in den Stunden zuvor, als noch Nebelschwaden ums Schilthorn strichen, etliche Teilnehmer gestürzt, einige davon schwer. Nun aber sind die Wolken weg, der Weg frei für Brian Brog. Und der Meiringer vom Skiclub Wetterhorn demonstriert bei seinem Teufelsritt, wie höllisch schnell sich die 1212 Höhenmeter vom Schilthorn nach Winteregg zurücklegen lassen. 8 Minuten und 16 Sekunden benötigt er für die 9,5 km lange Strecke – und pulverisiert so die Bestzeit um mehr als zehn Sekunden. Ein Raunen geht durch den Zielraum, die Stimme des Speakers überschlägt sich, und der bislang Führende, Andreas Egger aus Bönigen bei Interlaken, dem schon viele zum Sieg gratuliert hatten, verzieht das Gesicht.
FAVORITEN OHNE CHANCE
Wieder einmal hat die Inferno-Abfahrt eine unglaubliche Geschichte geschrieben, die Geschichte vom Sieger mit der Startnummer 1753, eine Geschichte, wie sie sich nur da ereignen kann, wo Himmel und Hölle oft nahe beieinanderliegen: bei der Inferno-Abfahrt. Den Schnellsten des Vorjahres, die reglementsgemäss gleich nach den «Sternlifahrern» starten durften (mussten), blieb bei teils miserablen Sichtverhältnissen am Morgen nur das Nachsehen. Der dreifache Inferno-Triumphator Michel Kuno musste sich mit Rang 12 begnügen, Vorjahressieger Felix Tschümperlin mit Rang 22. SCHNELLER SKI
Das Inferno ist eben kein normales Skirennen. Das Inferno lässt sich nicht programmieren. Das Inferno ist unberechenbar. Im Gelände, wo James Bond («Im Geheimdienst Ihrer Majes-
tät») schon die Welt zu retten versuchte, hat der Beelzebub seine Finger mit im Spiel. Obwohl er am Vorabend bei einem traditionellen Ritual im Zentrum von Mürren jeweils symbolisch verbrannt wird, treibt er auch bei der 73. Austragung sein Unwesen. Ein Sturm am frühen Morgen hat Neuschneeverfrachtungen zur Folge, Lawinen müssen gesprengt, der Start um eine Stunde verschoben werden. Als ob das Rennen an und für sich nicht schon höllisch genug wäre. «Die 9,5 Kilometer gehen ganz schön in die Beine», musste selbst Sieger Brian Brog eingestehen. Und dabei sind nicht nur Steilhänge und technische anspruchsvolle Kurven, sondern auch zwei Gegensteigungen zu meistern. Wer keinen schnellen Ski hat, oder zu vorsichtig ans Werk geht, muss entsprechend weiter stöckeln – die Höchststrafe für Abfahrer. FRÜH AUSVERKAUFT
Trotzdem – oder gerade deswegen – ist das Inferno-Rennen Kult. Die 1850 Startplätze sind jeweils schon im September, vier Monate vor dem Start, restlos ausgebucht – ohne dass die Veranstalter irgendwelche Werbung schalten müssten. «Wer hier einmal gefahren ist, kommt meistens wieder», weiss Peter Ziswiler, der sich schon mehr als 20 Jahre im OK engagiert und sich mit Christoph Egger das OK-Präsidium teilt. Fünf Fahrer waren schon mindestens 40 Mal dabei, der 74-jährige Albert Feuz feierte gar schon seine 50. Teilnahme. DIE BRITEN HABEN ES ERFUNDEN
Gut 1000 Startende kommen aus der Schweiz, fast 400 aus Deutschland, mehr als 250 aus England. England? Ja, einige skiverrückte Briten haben die Inferno-Abfahrt schliesslich erfunden, als sie im Jahr 1928 mit den Fellen aufs Schilthorn (2970 m) stiegen und von da ein Wettrennen hinunter nach Lauterbrunnen in-
Fotos: zVg.
PIPPA MIDDLETON DIE KÖNIGIN VON MÜRREN Eigentlich ist sie ja «nur» die jüngere Schwester von Kate, der englischen Prinzessin. Und weltweite POpularität hat Pippa Middleton bloss mit einem figurbetonten Kleid erlangt, das sie bei der Hochzeit von Kate und Prinz William aufreizend spazieren führte. Seither aber hat der Begriff «PippaPO» mit allem Drum und Dran erheblich an Bedeutung gewonnen, was sich bei ihrem sportlichen Ausflug nach Mürren erneut eindrücklich bestätigt. Pippa ist der unbestrittene Star in Mürren, bei Selfie-Jägern, Journalisten, Fotografen weit höher im Kurs als Eiger, Mönch und Jungfrau, die drei berühmtesten Berner Oberländer. Die 32-jährige Sportskanone, die auf Langlauf-Ski schon den Engadin Skimarathon und auf dem Rennvelo das 5000 km lange Race Across America bewältigt hat, beweist bei der Inferno-Abfahrt, dass sie nicht nur höllisch gut aussieht, sondern auch teuf-
szenierten. Der Schnellste benötigte für die 14,9 Kilometer und 1990 Höhenmeter eine Stunde und 12 Minuten. Heute liegt der Streckenrekord von Kuno Michel bei 13 Minuten und 20 Sekunden auf der Originalstrecke vom Schilthorn nach Lauterbrunnen. Wobei anzufügen ist, dass Pisten-Präparierung, Transport und Material im Verlauf der Jahrzehnte wesentlich professioneller geworden sind. Heute preschen die Teilnehmer fast ausnahmslos mit hautengen Rennhäuten zu Tale. Besonders trendy sind die Käse- und Swissair-Anzüge aus den guten alten Zeiten der Schweizer Skirennfahrer.
Und noch dazu – analog zu Kitzbühel – die spektakulärste und mitunter auch die gefährlichste. Aufgrund der schwierigen Bedingungen stürzen an diesem unberechenbaren Samstag gleich 14 Teilnehmer schwer und müssen mit dem Heli ins Spital geflogen werden. Bilder, die OK-Chef Ziswiler nicht gerne sieht. «Die Sicherheit hat absolute Priorität», betont er und erinnert an die Austragung 2015, als «bei guten Bedingungen kein einziger HeliEinsatz» nötig gewesen sei. Aber manchmal habe der Teufel eben doch seine Finger im MAC HUBER Spiel.
«GEILSTE ABFAHRT DER WELT»
Sie gehören zur Faszination des Infernos. Reizvoll ist das Rennen aber an und für sich. Um dem Feld von 1850 Abfahrts-Hungrigen gerecht zu werden, wird in 10-Sekunden-Intervallen gestartet. So entstehen viele Überholmanöver, Windschattenfahren ist erlaubt. Für viele ist das Inferno «die geilste Abfahrt der Welt», wie es Marco Studacher formuliert. Der 40-jährige Zürcher hat schon Volksrennen in Österreich und Frankreich bestritten, aber auch das Allalin-Rennen in Saas-Fee und die Hexen-Abfahrt auf der Belalp, die mit dem Inferno als Schweizer Volksabfahrts-Cup (Super 3) gewertet werden. «Aber ans Inferno kommt keine Abfahrt ran.»
OK-Präsident Christoph Egger.
SICHERHEIT HAT PRIORITÄT
Hobby-Rennfahrer Bruno Meier fährt in derselben Spur. «Das Inferno ist wie Wengen und Kitzbühel zusammen.» Tatsächlich steht das Inferno dem berühmten Nachbar auf der andern Talseite bloss im Datum nach. Es wird traditionell eine Woche nach der LauberhornAbfahrt ausgetragen. Und was das Lauberhorn im Weltcup ist das Inferno für die Volkssportler: die längste und traditionsreichste Abfahrt.
OK-Präsident Peter Ziswiler.
lisch gut Ski fahren kann. Mit der Startnummer 1686 geht sie ins Rennen, in einem Dress, den ihr OK-Chef Christoph Egger besorgt hat – von seinem 12-jährigen «Gotte-Meitli». Und Pippa rast los, als ob sie jahrelang nichts Anderes getan hätte: Perfekte Skiführung, tiefe Hocke. Nach 12 Minuten und 28 Sekunden kommt sie ins Ziel. Ausser Atem, aber strahlend. Das Publikum applaudiert. Pippa winkt, sichtlich erleichtert. «Ich wollte diese Abfahrt unbedingt einmal fahren», erklärt sie. Schliesslich sei sie ein Mitglied des Skiclubs Kandahar, jenem britischen Klub, der das Inferno-Rennen im Jahr 1928 ins Leben gerufen hatte. «Jetzt bin ich happy, dass ich es geschafft habe.» Ohne Schreckmomente kommt aber auch die smarte Allrounderin nicht über die 9,5 km lange Abfahrt. «Bei einem Tor im Mittelteil habe ich einen Stock verloren – und musste zurücksteigen.» Trotz des Malheurs schafft sie es auf Rang 97 von 193 klassierten Frauen. Und so steht Pippa Middleton – Zufall oder nicht – auch in der Rangliste voll im Mittelpunkt.
Pippa Middelton.
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TIEFSCHNEE-LUST STATT KUNSTSCHNEE-FRUST Grüne Wiesen, schmale Kunstschnee-Bänder und Menschenmassen auf den wenigen gut befahrbaren Pisten – diese Saison in den Alpen war für viele bislang eine Enttäuschung. Anderswo in der Skiwelt sieht der Winter zum Glück ganz anders aus. Grandiose Bedingungen bieten die exotischeren Skireiseziele wie Indien, wo Wintersportler im Himalaya mit dem knecht reisen Partner Himachal Helicopter Skiing im wahrsten Sinne des Wortes in ungeahnte Höhen vorstossen.
Auch der Westen Kanadas meldete dank des Wetterphänomens El Niño schon im Dezember und Januar Schnee in Massen. Sehr zur Freude der Skiurlauber im Banff Nationalpark und natürlich der Heliskier und -boarder, die in einen Traumhang nach dem nächsten eintauchen konnten. Und das Beste: Dank des supergünstigen Dollarkurses sind Ferien in Kanada so preiswert wie schon lange nicht mehr. BEN MILES
KANADA
BANFF LAKE LOUISE: WELTCUP-PISTEN IM WINTERWUNDERLAND Es ist nicht nur das grösste, sondern wahrscheinlich auch das schönste Skigebiet in der Provinz Alberta. Lake Louise dürfte vielen Wintersportlern vor allem wegen der Weltcuprennen ein Begriff sein. Doch das Top-Resort hält neben den Rennstrecken etwas für jeden Geschmack bereit und verzaubert Besucher mit einem unvergesslichen Ausblick über Seen, Wälder und Gletscher der Rocky Mountains. Ein weiterer Vorteil: Es ist nur eines von gleich drei hervorragenden Skigebieten rund um Banff. Rund 140 Abfahrten sind auf dem Pistenplan von Lake Louise verzeichnet, die längste davon zieht sich über 8000 Meter. Während sich die Geschwindigkeits-Junkies und Genuss-Cruiser vor allem auf der Vorderseite des Berges austoben, pilgern Freerider in die Powder Bowls auf der Rückseite des 2672 Meter hohen Mount Whitehorn. Damit ist das Gebiet auch ideal, um sich fürs Heliskiing bei CMH oder Selkirk Tangiers einzufahren.
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Vor Ort checkt man am besten im Post Hotel der Schweizer Auswanderer André und George Schwarz oder im berühmten Fairmont Chateau Lake Louise am Ufer des im Winter zugefrorenen Sees unterhalb der vergletscherten Gipfel ein. Von beiden erstklassigen Hotels geht es morgens auf die nur ein paar Kilometer entfernten Pisten oder – mit demselben Skipass – ins Skigebiet Sunshine Village, das Lake Louise um nichts nachsteht. Das höchstgelegene Skiresort Kanadas bietet den perfekten Mix aus breiten Genusspisten,
herausfordernden Gelände-Abfahrten und atemberaubenden Steilhängen wie dem berühmten Delirium Dive. Sunshine Village liegt nur knapp 20 Minuten von Banffs Main Street mit zahlreichen Läden, Bars, Cafès und Restaurants entfernt. Banff gilt zurecht als schönste Ski Town Kanadas. Und Banff ist die einzige Ski Town mit gleich drei Skibergen: Lake Louise, Sunshine Village und der nur wenige Minuten entfernt liegende Mt. Norquay garantieren im Banff Nationalpark Ski-Abwechslung hoch drei!
Reisetipp 7 Nächte in der Brewster Mountain Lodge Banff, 6 Tages-Liftticket und Transfer ab/bis Calgary Flughafen schon ab CHF 1038.– pro Person im Doppelzimmer bei knecht reisen.
Günstig wie nie Der kanadische Dollar machts möglich: Resort- und Heliskiing-Ferien in Kanada sind dank des günstigen Wechselkurses so preiswert wie lange nicht mehr. Nutzen Sie schon jetzt die Top-Konditionen und buchen Sie Ihre Reise für die Saison 2016/2017.
HELISKIING IN KANADA VOM SPEZIALISTEN.
INDIEN
HELISKIING AUF DEM DACH DER WELT Wo die Gipfel andernorts schon erreicht sind, beginnt das Tiefschneeabenteuer hier erst: Eine auf knapp 2000 Metern Höhe liegende Lodge ist der Beginn für die Mission Heliskiing im Himalaya. Einige der Landepunkte bei Himachal Helicopter Skiing befinden sich noch mal 3000 Meter weiter oben! Ein Erlebnis, das es so auf der Welt kein zweites Mal gibt.
Fotos: zVg.
Ausgangspunkt für das ultimative HeliskiAbenteuer ist Indiens pulsierende Hauptstadt Neu-Delhi. Weiter geht es in die 500 Kilometer entfernte Kleinstadt Manali im Kullu Tal. Dort bilden zahlreiche 6000er die Kulisse für Runs durch vier Meter tiefen Powder, dessen makellose, weisse Decke oftmals weder von Bäumen noch Felsen durchstossen wird. Himachal Helicopter Skiing fliegt mit Vierergruppen, die in einer Woche locker 30 000 Höhenmeter fahren. Auch mehr als 50 000 Höhenmeter sind keine Seltenheit. Erfahrene Piloten aus der Schweiz steuern mit Bell-407- und A-Star-B3-
Helikoptern die besten Spots an. Spätestens wenn sich der Körper an die Höhe gewöhnt hat, entfaltet sich das volle Suchtpotenzial dieser magischen Bergwelt. Quartier beziehen die Tiefschnee-Abenteurer im Manuallaya Resort. Das 4-Sterne-Haus ist perfekt auf die Bedürfnisse von Outdoor-Sportlern ausgerichtet, schliesslich zählen Trekker und Bergsteiger zu den häufigsten Gästen. Mit Robert Thornten steht ein wahrer Meister seines Fachs in der Küche: Er brachte seine Gerichte unter anderem schon im britischen Königshaus auf den Tisch.
Reisetipp 6 Tage Heliskiing, 4 Gäste pro Heli, inkl. 30 500 Höhenmeter, schon ab CHF 8580.– pro Person im Doppelzimmer bei knecht reisen.
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Informationen und Reiseangebote Erste Adresse für Ski- und Snowboard-Reisen nach Nordamerika sowie für Heliskiing weltweit ist der führende Schweizer Spezialist knecht reisen, Rämistrasse 5, 8001 Zürich, Telefon 044 360 46 00. Angebote von knecht reisen aus dem «Powder Dreams» Programm gibt es auch im Internet unter www.powderdreams.ch sowie in jedem guten Reisebüro.
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MASSNAHMENZENTRUM UITIKON
DIE ULTIMATIVE SKI-TROPHÄE
endet, werden die jungen Straftäter wieder auf das Leben in Freiheit vorbereitet. Im Massnahmenzentrum arbeiten derzeit 120 Angestellte. NEUES MIT ALTEN VERKEHRSSCHILDERN
Eine Garderobe Piz aus rezyklierten Skispitzen oder die Trophäe Skiunz aus einer alten Skibindung. Im Massnahmenzentrum im zürcherischen Uitikon erarbeiten verurteilte Straftäter im Alter von 15 bis 26 Jahren ganz spezielle Gadgets aus und für die Welt des Skisports.
Die Garderobe Piz und die Trophäe Skiunz sind nur zwei sinnvolle Produkte aus einer reichhaltigen Palette, die im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU) Tag für Tag in einer der Werkstätten von jungen Straftätern im Rahmen ihrer Ausbildung hergestellt werden. Speziell ist auch die Wanduhr aus rezyklierten Verkehrstafeln oder eine Garderobe aus einem Rebstockabguss. Die Palette aus der geschlossenen Abteilung wird im hauseigenen Verkaufsladen und in ausgewählten Verkaufsstellen angeboten. Eine Online-Plattform ist in Planung. . . . UND FERTIG IST DER GARDEROBEHAKEN
Für die Ideen, Produktentwicklung und die Vermarktung ist Marc Stadelmann zuständig. «Die Geschichte mit den Ski nahm seinen Anfang 2011 mit einem Beitrag über unsere Möbel aus Verkehrstafeln im Radio SRF 1.» Ein Zuhörer war damals von dem Recyclinggedanken begeistert und überliess dem MZU eine grössere Menge an alten Ski zur Weiterverwendung. Wie bringt man nun die legendären Pommes-Frites-Bretter in eine Form, die letztlich für den Endverbraucher auch Sinn macht? Diese Frage war gar nicht so leicht zu beantworten, bis Stadelmann vor einem Jahr der Blitzgedanke kam, mit Skispitzen eine origi-
nelle Garderobe zu realisieren. Mit Säge-, Fräs- und Bohrarbeit und einigen geschickten Handgriffen entstand der ganz spezielle Garderobehaken. Ein Teil, das in jede Skihütte passt. Der Bindungskopf eignet sich weniger für diesen Zweck. Aber einfach wegwerfen? Wie wäre es mit einer etwas anderen Jagdtrophäe? Auf diese Idee muss man zuerst kommen. Marc Stadelmann hatte sie und erfreut damit auch die Tierschützer.
Die Ideen gehen Marc Stadelmann noch nicht aus. Auch aus einer Idee gewachsen ist die Produktion von Möbeln (Tischen, Stühlen) mit gebrauchten Verkehrsschildern. «Die Möbellinie Home Sign hat sich zu einem nachhaltigen Erfolg entwickelt», freut sich Stadelmann. Die aussortierten Tafeln bekommt das MZU von Herstellern. Eine ähnliche «Liefer-Automatik» wünscht sich Marc Stadelmann auch von der Skiindustrie. Er hofft, dass in der Branche noch alte Ski in den Kellern lagern. «Wir sind im Moment mit Material ziemlich ausgeschossen bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Insbesondere die Bindungs-Trophäen finden grossen Zuspruch», sagt Stadelmann. JOSEPH WEIBEL
MODERNER STRAFVOLLZUG
Das MZU ist nach dem Umbau schweizweit das erste Zentrum, das die neuen gesetzlichen Vorgaben im Massnahmenvollzug für Jugendliche und junge Erwachsene erfüllt. Es bietet neben zahlreichen Übungs- und Lernfeldern im lebenspraktischen und persönlichen Bereich die Möglichkeit einer qualifizierten Berufsausbildung. Die immer zahlreicher werdende Produktpalette ist eine positive Folge davon. «Unsere Klienten sind mit Freude an der Arbeit und geniessen auch ein grosses Mass an Eigenverantwortung.» Die Ausbildung erfolgt nicht nur intern, je nach Progressionsstufe besuchen die angehenden Berufsleute auch die externe Berufsschule. Dieser Freiraum basiert letztlich, nach eingehender Risikoabklärung durch Fachleute, auf gegenseitigem Vertrauen als Teil des umfassenden Massnahmenvollzugs, der auf drei Säulen basiert: Der Sozialpädagogik, die qualifizierte Berufsbildung mit EBA- oder auch EFZ-Abschluss und auf der deliktorientierten Therapie. Im Rahmen dieses modernen Strafvollzugs bietet das MZU 64 Plätze in einer geschlossenen und offenen Abteilung. In einem mehrstufigen Programm, das in der geschlossenen Abteilung beginnt und in einem Wohnexternat 1
Das Massnahmenzentrum Uitikon sucht gebrauchte, alte Ski und Bindungsköpfe. Marc Stadelmann, Leiter der Produktentwicklung und Vermarktung ist dankbarer Abnehmer. Wer alte Ski im Keller lagert und sie sinnvoll verwerten lassen möchte, kann sich mit Marc Stadelmann in Verbindung setzen. Head Schweiz hat dem Massnahmenzentrum bereits zwölf Bindungsköpfe zu kommen lassen. Vielen Dank!
Mehr Infos: www.mzu.zh.ch
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Telefon 044 498 23 05, marc.stadelmann@ji.zh.ch
Fotos: Markus Beer, Marc Stadelmann
Gesucht: Alte Ski und Bindungsköpfe
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1 Ganz adrett: Die Garderobe Piz macht überall eine gute Figur. 2 Da hat man sogar die Tierschützer hinter sich: Trophäe Skiunz. 3 Mit wenigen aber wichtigen Handgriffen entstehen die besonderen «Ski-Accessoires». 4 Auch Verkehrstafeln werden in Uitikon zu nützlichen Dingen des Haushalts umfunktioniert. Mit einer heute nicht mehr gebräuchlichen Tafel im Bild Marc Stapelmann, Leiter Ideen, Produktentwicklung und Vermarktung. 5 Als letztes wird noch der Haken eingelegt und fertig ist die Garderobe. 6 Die neuste Kreation aus dem Massnahmenzentrum Uitikon: Der Klappstuhl Vista. 3
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THÉAUX
Z W EI GE GE N DE N
Kämpferisch, zielstrebig, energisch und fokussiert. So kennt man die beiden aus dem alpinen Skisport. Lachend, vor Lebensfreude sprühend und immer zu Spässen aufgelegt erlebt man sie, wenn es für einmal nicht um Weltcuppunkte und Kristallkugeln geht, sondern um den Spass und die Herausforderung, alle vier alpinen Disziplinen in einem Rennen zu absolvieren – an den Red Bull SKiLLS.
Adrien Théaux, dreifacher Sieger einer Weltcupabfahrt und Gewinner der Bronzemedaille im Super G an der alpinen Ski-WM in Vail/Beaver Creek 2015. Der Speed-Spezialist
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hat im letzten Jahr eindrücklich seine Fähigkeiten als Allrounder unter Beweis gestellt und gezeigt, dass er auch in den technischen Disziplinen mithalten kann. Er ist aktuell Titel-
verteidiger in der Herrenkonkurrenz der Red Bull SKiLLS. Wer wird am Finale gegen ihn antreten und um die Krone kämpfen?
& MAZE
N R E S T DE R W E LT
Wer es wissen will, sollte sich das Finale auf keinen Fall entgehen lassen. Am 2. April treffen sich aktuelle und ehemalige TopAthleten in Lenzerheide und fahren erneut um den Sieg bei den Red Bull SKiLLS 2016. Mit am Start sind die ambitionierten Hobbyracer, die sich an den Qualifikationsläufen für den Showdown qualifiziert haben. Red Bull SKiLLS 2016, 2. April, Lenzerheide
Foto: zVg.
Weitere Informationen unter www.redbull.ch/skills
Tina Maze, zweifache Olympiasiegerin und vierfache Weltmeisterin in unterschiedlichen Disziplinen und Gesamtweltcup-Siegerin. Allein dieser kurze Ausschnitt aus ihrem lan-
gen Palmares sagt bereits alles über ihr Können auf zwei Brettern. Sie tritt bei den Damen an, um ihren Sieg aus dem letzten Jahr zu verteidigen. In welcher Form wird sie sich nach ihrer
einjährigen Auszeit vom Skiweltcup präsentieren? Kommt sie top-vorbereitet ans Finale, um die Konkurrenz erneut auf die Ränge zu verweisen?
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WE RIDE IN WINTERSPORT IN DER ISLAMISCHEN REPUBLIK IRAN
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N IRAN
Das Projekt «We Ride In Iran» wird von Swiss-Ski unterstützt. Es ermöglicht Events und Ausbildungen in einem Land, das in Bezug auf Schneesport bisher kaum von sich Reden gemacht hat. Dank Schweizern mit Pioniergeist, die mit Leuten vor Ort zusammenspannen.
Arnaud Cottet und Benoît Goncerut, zwei visionäre Romands aus Lausanne, bepackten 2013 ihren alten BMW und folgten den schneebedeckten Bergen quer durch Südost-Europa und die Türkei Richtung Iran, bis an die Grenze, wo sie ohne Auto weiterreisen mussten. In Teheran angekommen, zogen sie weiter nach Dizin, in das grösste Skigebiet des Landes, das viele lieber nicht bereisen. Die beiden waren überrascht von der Gastfreundschaft, von der Wintersportszene, die sie vorfanden. Sie nahmen die Einladung von Amir gerne an, einem freundlich lachenden Iraner, der mitten im Skigebiet das kleine Café «Off Piste» führt und mit seinen Freunden fast die gesamte Freizeit auf den Pisten verbringt. Er lud die beiden Schweizer ein, sich ihnen anzuschliessen und hiess sie in seiner Wohnung herzlich willkommen, wo sie so lange bleiben durften, wie sie wollten. DAS PROJEKT WIRD AUFGEGLEIST
Die Skigebiete um Teheran sind leicht zu erreichen. In einer rund ein- bis zweistündigen Autofahrt kommt man nach Shemshak. Ein wirtschaftlich aufblühendes Dorf, mit genügend Abstand zur Metropole, sodass gewisse Freiheiten gewährt werden, die in der Stadt nicht erlaubt wären. Der Wintersport bewegt sich fern ab von Politik und Religion und wird zu einem Sport der Reichen stilisiert. Aber eigentlich ermöglicht die Passion jedem den
Die Gruppe von WeRideInIran bestehend aus Arnaud Cottet, Benoît Goncerut, Jules Guarneri und Gerg Tuscher auf dem Weg nach Tochal, gleich oberhalb der Hauptstadt Teheran.
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Fotos: Ruedi Flück
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Zugang zum Wintersport und verbindet Menschen, die sonst nichts miteinander zu tun hätten. Vor Ort wurden dann schnell Pläne gefasst, Freestyle Events und Coaching Sessions zu organisieren. Und so entstand schliesslich das Projekt «We Ride In Iran». Nebst der ideologischen Unterstützung durch Swiss-Ski und ihrer Erfahrung aus internationalen Wettkämpfen wird das Projekt auch von der iranischen Ski Federation, von wichtigen Parteien aus dem Skigebiet sowie von regierungsnahen Mitgliedern aktiv gefördert. Mittlerweilen finden jähr-
1 Die Big-Air-Events, die WeRideInIran organisiert, stossen auf grosses Interesse, auch von lokalen Medien. 2 Dizin, das kleine Dorf nördlich von Teheran, befindet sich wenige Kilometer vom gleichnamigen Skigebiet. 3 Sina Shamyani auf dem Markt in Tabris. 4 Arnaud Cottet, einer der Initianten von WeRideInIrn, auf dem Weg in die iranischen Berge. 5 Sina, Rolf, Arnaud, Greg, Jules, Arnaud und Ruedi auf dem Weg zu unbekannten Skigebieten des Irans. 6 Die Aussicht von der Bergstation von Dizin lässt den Blick frei auf den höchsten Berg des Irans, Damavand, 5604 Meter über Meer.
lich Events und Ausbildungen in den Bereichen Freestyle, Snowboard, Ski und Freeriden statt. MEHR WINTERSPORTMÖGLICHKEITEN
Seit Ende 2013 verfolge auch ich die Entwicklung des Wintersports im Iran. Die Freundschaften, welche sich über die Jahre gebildet haben, entwickelten sich weiter, intensiver als man einst dachte. Und im Winter 2014 wollten wir neben den Events weitere Möglichkeiten erkunden, die der Wintersport dort bietet. Mit dem guten Freund und Ski-Instruktor Sina Shamyani unternahmen wir deshalb einen kleinen Roadtrip in den Norden des Landes, in Richtung Aserbeidschan. Die Möglichkeiten für Skitouren sind im langgestreckten Elburs-Gebirge immens. Es erstreckt sich vom Westen des Landes bis in den Osten, verläuft südlich vom Kaspischen Meer und nördlich von der Hauptstadt Teheran. Viele kleine Skigebiete, die teilweise nur am Wochenende geöffnet sind, dienten uns als Ausgangspunkte für viele Touren bis hinauf auf über 4000 Meter über Meer. Nebst den sportlichen Erlebnissen lernten wir auch viel über die Kultur, und einige lustige Vorkommnisse halfen Vorurteile abzubauen. Zum Beispiel Jules Guarneri, unser Filmregisseur, der ins Thermalbad steigen wollte, als ihm der Bademeister auf Persisch etwas zurief, das er nicht verstand. Jules dachte, er hätte die
respektvoll gemeinte Verneigung vergessen, verbeugte sich also vor dem Bademeister und stieg ins Bad. Alle Badegäste inklusive dem Bademeister lachten lauthals los. Denn der hat ihn eigentlich nur aufgefordert zu duschen, bevor er ins Wasser geht . . . VIZE-BOTSCHAFTER REIST IN DIE SCHWEIZ
Mittlerweilen hat das Projekt eine Grösse erreicht, die selbst den Schweizer-Vize-Botschafter dazu bewogen hat, an eine Pressekonferenz in die Schweiz zu reisen, wo über eine Zusammenarbeit mit Laax diskutiert wurde. Er überbrachte persönlich sein Interesse und die Anerkennung für das Projekt. Ein Projekt, das ursprünglich aus einer wahnwitzigen Idee heraus entstanden ist, im Iran Ski fahren zu wollen. Es ist erstaunlich und schön zu sehen, wo uns das Projekt bereits hingeführt hat, und es ist nicht absehbar, wo es uns in Zukunft hinbringen wird. Mit der politischen Öffnung des Landes wird aber ein vertiefter Austausch aus westlicher und auch iranischer Sicht gefördert und angestrebt – sei es auf wirtschaftlicher RUEDI FLÜCK oder auch touristischer Ebene.
Weitere Informationen auf www.werideiniran.com
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HANSUELI RHYNER – DER PIONIER. Beim Institut für Schnee-
und Lawinenforschung SLF in Davos konserviert er Schnee, in Australien hat er mit seinem Schwyzerörgeli einen bleibenden Eindruck hinterlassen und auch bei Swiss-Ski hat er als Ausbildungschef im Tourenwesen einiges in Bewegung gesetzt: Hansueli Rhyner, der Pionier.
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Nicht zuletzt dank seinem virtuosen Können mit dem Schwyzerörgeli bekam er den Job als Skilehrer in Australien.
Fast am Ende des Sernftals im Glarnerland liegt Elm, 1000 Meter über Meer, bekannt durch das Elmer Citro, die erfolgreichste Schweizer Skirennfahrerin Vreni SchneiderFässler, das Martinsloch und seit 1972 als Skiort mit seinen zahlreichen Sportbahnen und rund 40 Pistenkilometern. Hansueli Rhyner ist in Steinibach fünf Autominuten hinter Elm auf dem Weg Richtung Panixerpass aufgewachsen. Dieser Pass wurde bekannt durch General Suwarow, der mit seinen russischen Truppen diesen Übergang auf der verlustreichen Flucht vor den anrückenden Franzosen 1799 Richtung Bünderland überquerte. Fast 100 Jahre später wurde in Glarus der erste Skiclub gegründet. In den Folgejahren sorgten
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im Glarnerland noch vor Vreni Schneider ein paar weitere Pioniere für viel Aufsehen. Melchior Jakober fabrizierte Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Namen «Glarona» erstmals serienmässig Ski «Made in Switzerland». Christoph Iselin gilt als Hauptinitiant bei der Gründung des Schweizerischen Ski-Verbandes 1904. Und 1932 eroberte Rösli Streiff aus Glarus im Stemmbogen als erste den alpinen FIS-Weltmeistertitel im italienischen Cortina d’Ampezzo. Auch im Bereich der Sozialgesetzgebung nahm der Kanton Glarus innerhalb der Schweiz eine Pionierrolle ein. Die Glarner waren beispielsweise die ersten, die die Kinderarbeit abgeschafft haben und der gebürtige Glarner Bundesrat Hanspeter Tschudi, der oft als «Vater der
AHV» bezeichnet wird, hat die nach einer Volksabstimmung 1947 unter Bundesrat Walther Stampfli eingeführte AHV wesentlich ausgebaut und ist mit Vorbildcharakter in die Geschichte eingegangen. EIN WILDER HUND
Auch Hansueli Rhyner ist für uns ein Pionier. Er bezeichnet sich als «wilder Hund». Kein Gipfel, kein Hang oder Couloir im hinteren Kleintal waren dem einstigen Bauernsohn damals ein Hindernis. Unbefahrbare Hänge galten ihm und seinen Kollegen als sportliche Herausforderung. Die dazu erforderliche Kondition holte er sich schon als Kind beim täglichen Weg zur Schule. Im Winter schaffte der Schlitten eine willkommene Abwechslung.
Und hie und da durften sich die Kinder im Schlepptau des Briefträgers, der mit dem Pferdschlitten unterwegs war, heimziehen lassen. Wir haben Hansueli Rhyner an der Talstation der Gondelbahn Elm-Ampächli getroffen. Der Direktor Bruno Landolt begrüsste uns mit einem herzlichen «Hallo». Die beiden kennen sich bestens. Fast zur gleichen Zeit bildeten sie sich bei einer Metall- und Maschinenbaufirma in Glarus zum Konstruktionsschlosser aus. Auch später als Skilehrer in Australien oder bei der Firma Toko im Rennservice, waren die Beiden auf Du und Du. Bereits seit 2002 steht Landolt dem BergbahnUnternehmen in Elm als Direktor vor. 120 Mitarbeitende arbeiten voll- und teilamtlich bei der Bahn oder in den angegliederten Gastrobetrieben. Auch die Schweizer Skischule ist als GmbH mit rund 30 Schneesportlehrern den Bergbahnen angeschlossen. 90 Prozent des Umsatzes wird in der Wintersaison generiert. Das Schneesportparadies lockt bedeutend mehr Wintergäste an als Sommertouristen.
Fotos: Erik Vogelsang / B&S
ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT
Hansueli Rhyner bezeichnet sich als Glückspilz. Sein beruflicher Werdegang ist geprägt durch viele glückliche Zufälle. Angestachelt durch Kollegen liess er sich beispielsweise zum Bergführer ausbilden. Als knapp 20-Jähriger absolvierte er den Aspirantenlehrgang. Eigentlich war er noch zu jung, und trotzdem wurde ihm der Kurs angerechnet. 1978 animierte ihn sein Elmer Schulkollege Jacques Schneider zur Ski-Instruktorenausbildung. Den SJ-Brevetkurs in Wildhaus mit Karl Allmann als Kursleiter ist ihm noch immer in bester Erinnerung. Auch die Ausbildung zum Langlauflehrer verhalf ihm später in Australien zu Kundschaft. Und mit Heini Caduff, dem bekannten Skischulleiter und Hüttenwart aus Flims, trat eine weitere Persönlichkeit in das Leben des jungen Glarners. Caduff engagierte Rhyner als Skilehrer in Flims. Der Vorab, ein damals von der Flimser- und Laaxer-Seite neu erschlossener Skiberg, machte Abfahrten ins Sernftal richtiggehend attraktiv. So erzählt Hansueli Rhyner, dass er hie und da mit den Ski über den Vorab nach Hause gefahren ist und so ganz alleine unberührte Tiefschneehänge befahren konnte. Eine weitere prägende Bekanntschaft war die mit dem Zürcher Oberländer Jan Tischhauser, der langjährige FIS-Renndirektor und Cheftrainer der Damen bei Swiss-Ski. «Ihn lernte ich an FIS-Rennen in Europa kennen, weil ich damals als Assistent von Sepp Caduff mit dem Schweizer Nachwuchsteam unterwegs war», sagt Hansueli Rhyner. Er habe ihn motiviert, nach Australien zu fliegen. Und so habe er dort ohne viel Vorbereitung und ohne Vertrag sein Glück als Skilehrer versucht. Nicht zuletzt dank seinem virtuosen Können mit dem Schwyzerörgeli bekam er den Job.
An Sonntagnachmittagen gab es als Skilehrer oft wenig zu tun. Hansueli Rhyner spielte dann jeweils mit dem österreichischen Skischulleiter auf der Sonnenterasse Musik und verschaffte sich auch damit gute Referenzen. Die Zeit an der Schneebar, die Barbeque-Ambiance, viel Ramba-Zamba und zahlreiche ChampagnerCüpli-Partys gingen aber irgendwann an die Substanz. Und so liess er sich von Jan Tischhauser als B-Mannschaftstrainer der Australier engagieren. Von da führte der Weg nach Neuseeland, wo er das neuseeländische NationalTeam übernahm, es 1984 an die Olympischen Spiele in Sarajewo führte und weitere vier Jahre betreute. DIE ZEIT BEI TOKO
1987 an den Skiweltmeisterschaften in CransMontana wechselte Hansueli Rhyner zu Toko. Bei der bekannten Schweizer Wachsfirma aus Altstätten war er zwölf Jahre lang tätig. Nach ein paar Jahren im Rennservice, holte er sich als Verstärkung Bruno Landolt an Bord. Bis 1996 führten sie dann gemeinsam den Rennservice der Firma Toko im alpinen Weltcup. In der Zeit initiierte der damalige Institutsleiter des SLF Davos, Dr. Walter Ammann, gemeinsam mit der Skifirma Stöckli, dem Skibelagshersteller IMS und der Firma Toko ein KTIProjekt, bei dem es um die Erforschung der Physik des Gleitens auf Schnee ging. Im Auftrag der Firma Toko war Rhyner an diesem Projekt beteiligt. Als man ihm die Projektleitung übergeben wollte, sagte Rhyner begeistert zu und wechselte seinen Arbeitsort nach Davos. «Aus geplanten drei Jahren in Davos, sind inzwischen 20 geworden», lacht Rhyner. Aber auch das Bergführen liess den Unermüdlichen nie los. So führte Hansueli Rhyner von 1985 bis 1990 die SAC-Planurahütte als Hüttenwart. Im Skiclub war er Tourenleiter und auch der OSSV holte ihn 1989 als Tourenchef zu sich. Die legendären Sitzungen mit dem kürzlich verstorbenen Tourenchef Hans Zurbuchen aus Rubigen sind ihm ebenso in guter Erinnerung geblieben, wie seine Weitsicht, dass diese Sparte unbedingt eine «Auffrischung» nötig hatte. 1992 übernahm er die Tourenleiterausbildung bei Swiss-Ski. Die Aus- und Weiterbildung der Tourenleiter in den Clubs war ihm wichtig. Der Bereich Jugend+Sport wurde konsequent integriert und der Clubtourenwettbewerb für die Skiclubs attraktiver gestaltet. Zusammen mit den Tourenchefs Sepp Mutter und später mit dem Hergiswiler Peter Ochsner initiierte er Anlässe von nationaler Bedeutung.
Winter Schnee erzeugt, der dann mit Sägemehl abgedeckt wird und bis im Herbst übersommert. Ein ähnliches Projekt läuft in Engelberg. Damit kann für Weltcupveranstaltungen im Bereich Langlauf und Skispringen eine gewisse Schneesicherheit garantiert werden. Ähnliche Versuche laufen schon länger, indem Gletscher in Skigebieten mit Vlies abgedeckt werden. In seinen Aufgabenbereich fällt auch die Lawinenprävention. 2005 wurde das Kern-Ausbildungsteam Lawinenprävention KAT ins Leben gerufen. In diesem Team sind alle Alpinverbände, die Armee und weitere Institute vertreten. Die Aufgabe des Teams ist es, Ausbildungsunterlagen für die Lawinenausbildung zu entwickeln und die Multiplikatoren auszubilden. Auch im Team, welches Gutachten bei Lawinenunfällen erstellt, ist Rhyner dabei. Seit vielen Jahren ist er ausserdem Mitglied der Arbeitsgruppe Forschung bei Swiss-Ski. Die Olympischen Winterspiele in Südkorea 2018 beschäftigen das Team im Zusammenhang mit der Schneebeschaffenheit. Was der damalige SSV-Direktor und Alt-Bundesrat Adolf Ogi an den Olympischen Winterspiele in Sapporo 1972 zusammen mit dem Wachspeziallisten Kaspar Fahner initiierte, indem dieser vorgängig Schnee aus Japan analysieren liess, wurde auch in Vancouver und wird jetzt für die nächsten Winterspiele im Fernen Osten durchgeführt. Dass Hansueli Rhyner auch noch den Skiclub Schwändi präsidiert und als Gemeinderat von Glarus Süd zu 30 Prozent für den Bereich Schule zuständig ist, sei nur am Rande vermerkt. Mit seiner aufgestellten und zuvorkommenden Art ist er als «Berg»-Führer überall ein gefragHANS BIGLER ter Mann.
SCHNEE KONSERVIEREN
Heute ist Hansueli Rhyner in einem Teilzeitpensum beim WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos angestellt und leitet dort eine Forschungsgruppe. Eines seiner Projekte befasst sich mit dem «Snowfarming», der Lagerung von Schnee. In Davos wird im
Das «Gipfeltreffen» ist eine Serie von Snowactive. Autor ist Hans «Housi» Bigler, der fast 40 Jahre bei Swiss-Ski – zuletzt als Chef Breitensport – tätig war. Er porträtiert Persönlichkeiten, die sich im Skisport mit all seinen Facetten verdient gemacht haben oder noch immer aktiv sind. Das «Gipfeltreffen» in dieser Ausgabe ist Hansueli Rhyner gewidmet.
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DER MULTITASKER DES SKISPORTS Er war Skilehrer und Weltcup-Trainer und ist aktueller Kondi-Trainer von Carlo Janka. Er gehört einem Weltcup-OK an. Er ist Unternehmer und vertreibt mit seiner Firma Heval, die er von Heini Hemmi übernommen hat, Geräte und Material für Skipisten und Pistensicherung. Er ist mit einer Ex-Skirennfahrerin verheiratet. Und er ist TV-Experte für Skisport. Der Multitasker Michi Bont kennt den Skisport in allen Facetten. Nur ein Bereich fehlt in seinem bunten SkiSteckbrief: Der Flachländer vom Bodensee war nie selber Skirennfahrer.
Multitasking ist eine Begabung, die in der Regel nur Frauen zugeordnet wird. Sie bringen, geübt im Umgang mit Haushalt, Kindern und weiss was allem, die unterschiedlichsten Tätigkeiten unter einen Hut. Für Michi Bont (44) sind seine vielfältigen Aktivitäten eine Frage des Timings. «Im Frühling und Sommer steht das KondiTraining im Zentrum, in den Monaten Juni, Juli und August mache ich die Vorbereitungen für mein Geschäft, Katalog, Preislisten und administrative Dinge. Dann folgen von September bis November die deftigen Monate im Betrieb, wonach ich mich ausklinke und rund 80 Tage für das Fernsehen arbeite.» Sein Engagement im OK der Weltcuprennen Lenzerheide bezeichnet er als «nicht extrem aktiv», weil angesichts seiner andern Engagements mehr gar nicht drin läge.
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Im Winter hat sein Job als Co-Kommentator bei SRF oder genauer als «Ski-Experte» bei den Frauen-Rennen, den er nun schon im achten Jahr ausübt, klare Priorität: «Ich möchte dem Publikum mit meinen Analysen den faszinierenden Skirennsport aus Trainersicht rüberbringen. Das war der andere Ansatz, den das Fernsehen seinerzeit gehen wollte. Ich bin im deutschen Sprachraum der erste Trainer, der das macht, ein Nobody, kein Skirennfahrer . . .» OBERSKILEHRER STATT SEEBUEB
Doch wie wird einer aus dem Thurgau, wo die höchste Erhebung nicht einmal ein Berg und keine 1000 Meter hoch ist, der Oberskilehrer der Nation? Bont ist zwar in Arbon aufgewachsen, «aber ich bin», wie er anmerkt «überhaupt kein Seebueb». Skifahren lernte er in den Flumserbergen, wo seine Eltern ein Ferienhaus besassen. Als 18-Jähriger zog er in die Lenzerheide, wo er Wurzeln schlug und seine SkiKarriere der andern Art begründete. Immerhin: Er ist nicht der einzige Thurgauer, der es in der Skiszene zu etwas brachte. Wer erinnert sich noch an einen gewissen Peter Lüscher? Er stammte aus Romanshorn, war – im Gegensatz zu Bont – auch Wassersportler, wurde Jugend-Europameister im Wasserski und dann 1979 der erste Schweizer WeltcupGesamtsieger im alpinen Skisport. Der gelernte Zimmermann Michael «Michi» Bont schlug den andern Weg ein, machte das Skilehrer-Patent und absolvierte die Trainerausbildung bei Swiss-Ski. Anschliessend liess er sich in Magglingen zum Sportlehrer ausbilden. Sukzessive fügte er ein Business-Mosaik zusammen, das ihn zu einem der bestvernetzten Persönlichkeiten in dieser Szene macht: «Ich konnte in verschiedenste Gebiete hinein-
schauen. Das war hochinteresssant und hat mir die Augen geöffnet.» ANGEBOT AUS FINNLAND
Einen entscheidenden Schub erhielt er durch Silvano Beltrametti, den er zusammen mit seinem Kumpel Tom Jäger konditionell zur Hochform trimmte. Alles auf harte, aber lustbetonte Weise, verbunden mit verrückten Wetten. «Da konnte es», so Bont, «schon mal vorkommen, dass einer aufs Rothorn oder Lenzerhorn rennen musste, wenn er eine Leistungsvorgabe nicht erfüllte.» Silvano, Tom und Michi sind bis heute ein Trio, das wie Pech und Schwefel zusammenhält. Auch Karl Frehsner waren die Qualitäten von Michi Bont nicht verborgen geblieben. Er holte ihn als Kondi- und Skitrainer zu Swiss-Ski. Und als es dann zwischen Frehsner und dem damaligen Slalom-Trainer Christian Huber in Wengen im Vorfeld der WM 2003 zu einem legendären Eklat kam und Huber entlassen wurde, rückte Bont als Slalomtrainer nach – und holte mit Silvan Zurbriggen in St. Moritz eine Silbermedaille im Slalom. «Nicht ich holte sie», korrigiert Bont. «Es war Silvans Medaille. Als Trainer musst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Diesbezüglich war ich ein Sonnenkind.» Obwohl Frehsner Bont gerne behalten hätte, zog dieser weiter und nahm ein Angebot aus Finnland an. Nicht ganz unschuldig war seine damalige Freundin und heutige Gattin Corina Grünenfelder, die selber noch mit den beiden Finninnen Tanja Poutiainen und Henna Raita Rennen fuhr. «Das sind zwei mit Riesenpotenzial», meinte sie. Damals fuhren sie so um die Ränge 5 bis 15 herum. Und dann kam Michi Bont und sorgte dank Poutainen für die ersten
Für Michi Bont sind seine vielfältigen Tätigkeiten eine Frage des Timings.
Medaillen-Gewinne einer Finnin an einer SkiWM und anschliessend auch an Olympischen Spielen. Oder wie Bont sagt: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber nicht nur.
Foto: Keystone
TRAINING MIT EISHOCKEYSTAR
Auch nach seinem Rücktritt als finnischer Verbandstrainer war er weiter Kondi-Trainer von Tanja Poutainen (insgesamt elf WC-Siege und fünf WM- und Olympiamedaillen) und betreute zwischendurch auch Tina Weirather oder Denise Karbon. Die Italienerin gewann in jener Zeit vier Riesenslaloms in Serie und die kleine Kristallkugel für den Disziplinen-Weltcup. Heute hat er neben Janka auch den NHL-Eishockeystar Nino Niederreiter von den Minnesota Wild temporär unter seinen Fittichen. «Das ist auch für mich spannend, in eine andere Sportart hineinzuschauen», sagt Bont. «Nino kam mit einer richtigen ‹Bibel› daher. Alles war vorgegeben. Für mich ist das quasi eine Art Weiterbildung.» Auch wenn er es mit
Sportmillionären zu tun hat, ergiesst sich nicht der grosse Reibach über ihn: «Da müsste ich schon sieben, acht Athleten haben, davon drei, vier Top-Shots, und ein eigenes Center besitzen.» Aber diese Tätigkeiten ermöglichen ihm eine weitgehende Unabhängigkeit und die Pflege des Familienlebens, was bei Ski-Zigeunern mitunter schwierig ist. Das war auch mit der Grund, dass er zweimal verantwortungsvolle Angebote von Swiss-Ski für Chefpositionen ausschlug: «Einige schlaflose Nächte hat mich das schon gekostet. Aber ich bin extrem froh, dass ich sie abgelehnt habe und mehr zu Hause sein kann. Die 80 TV-Tage reichen mir.» Die Familie ist mittlerweile auf fünf Personen angewachsen. Er wohnt mit ihr in Lantsch/ Lenz, wo romanisch gesprochen wird und seine Kinder in dieser Sprache aufwachsen. Der älteste Bub wird neun, die Tochter sieben und der Jüngste ist vierjährig. Der Bub besucht die dritte Klasse und hat nun in der Schule erst-
mals zwei Stunden deutsch. Bont selber spricht kein romanisch, aber er versteht es. Das wäre ja noch, wenn die Kinder ihre Eltern in einer Fremdsprache austricksen könnten, ohne dass diese sie verstehen . . . Am Mittagstisch wird durchaus auch über Skisport gesprochen, deutsch natürlich. «Erst kürzlich», sagt Bont, «unterhielten wir uns, wann letztmals eine Bündnerin in einem Weltcuprennen auf dem Podest stand. Ich tippte auf Martina Accola.» Richtig, sie wurde in einem Slalom in Laax Dritte. 19 Jahre sind es her. Und Frage an den Ski-Experten Bont: Wann hat zum letzten Mal eine Bündnerin ein Weltcuprennen gewonnen? Bont: «Ich weiss es nicht.» Antwort: «Noch nie!» Das muss einem Wahlbündner, der einst mit Christian Brüesch in Graubünden als erstem Kanton die Trainingsstützpunkte mitbegründete, weh tun. Da darf sich selbst das Palmarès des Kantons Thurgau sehen lassen . . . RICHARD HEGGLIN
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MEDIZIN
DER RÜCKEN ZWICKT, DAS KREUZ SCHMERZT
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Rückenschmerzen betreffen Spitzenathleten ebenso wie Breitensportler und beschränken sich auch nicht auf den Skisport. Die Ursache sind häufig Überbelastungen und der beste Schutz ist ein stabilisierendes Rumpftraining, das bestenfalls bereits im Kindesalter erlernt und regelmässig praktiziert wird. Rückenschmerzen in der Lenden- und Kreuzgegend sind im Skisport immer wieder ein grosses Thema, das auch die Weltelite wiederholt betrifft. Carlo Janka, Marc Berthod, Bode Miller und Felix Neureuther sind nur einige renommierte Skistars, die bereits mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatten. Genau so brisant ist das Thema im Tennis bei Roger Federer und Andy Murray oder im Fussball bei Gareth Bale. Schlagzeilen reichen von «Der Rücken zwickt», «das Kreuz schmerzt», «Diagnose Diskushernie» bis zu «Ermüdungsreaktion – Saison- oder gar Karriereende?». Genauso ist der Rückenschmerz auch im Zusammenhang mit dem Wintersport immer wieder ein zentrales Thema in der sportmedizinischen Sprechstunde, sei es in der Diagnostik, Therapie oder in der Prävention. In dieser Ausgabe fokussieren wir die Problematiken in der Lendenwirbelsäule und Kreuzgegend sowie die Ursachen solcher Probleme auf struktureller Ebene. Nächsten Monat rücken wir dann die Probleme auf der Ebene der Funktion ins Zentrum.
Fotos: zVg. / B&S Stockimage
HOHE BELASTUNGEN
Im Zusammenhang mit der Bandscheibenoperation von Bode Miller vor Jahresfrist wurden wiederholt die harten Pisten und die hohen Belastungen durch die repetitiven Schläge in schon fast maximal gebückter/gebeugter Haltung als verantwortlicher, schädigender Mechanismus auf die Wirbel- und Bandscheibenstrukturen diskutiert. Für diesen Problembereich sei speziell auf die immer grösser wirkenden Kompressionskräfte und Biegespannungen auf alle Gewebe hingewiesen. Diese Kräfte sind seit der Einführung der Carving-Technik, den immer kürzer werdenden Ski und den engen Kurvenradien, die eine radikalere Fahrweise ermöglichen, exponentiell gestiegen. Diese Gesetze gelten natürlich auch für den Hobbyfahrer auf der Piste. Biomechanisch eigen ist allen Gelenken, dass sie Belastungsspitzen eigentlich nur in ganz definierten Bewegungseinstellungen, das heisst Gelenkspositionen, tolerieren respektive absorbieren. Gelangen diese Belastungsspitzen in eher endphasige Positionen der Gelenke, verlässt man die elastische Zone der Gelenke und nähert sich den plastischen Zonen, wo Kräfte die Gewebe verformen. Am besten erklärbar scheint dies am Rücken am Beispiel der Bandscheibe. Gleiche Prinzipien der «Verformung» gelten aber auch für die
fingernagelgrossen Wirbelsäulengelenke oder die Knorpelüberzüge der Kreuzbeingelenke. WAS PASSIERT MIT DER BANDSCHEIBE?
Bandscheiben sind aus zwei Teilen gemacht: die kreisförmig angeordneten Kollagenfasern, die den äusseren Ring bilden sowie der gallertartige Kern. Wiederholte Beugungen unter Belastung begünstigen eine Lockerung dieses Faserringes und eine Auflockerung der einzelnen Fasern bis darin ein Einriss entsteht. Wiederholt sich dieser Mechanismus oft genug, kann der Kern der Bandscheibe durch diesen Riss in den Wirbelkanal austreten. Dieser ausgetretene Gallertkern wird von unserem Immunsystem als Fremdkörper wahrgenommen und attackiert, dabei entsteht eine krabbenfleischähnliche Substanz, die verschiedene Probleme und Schmerzen verursachen kann. Sie drückt zum Beispiel auf eine Nervenwurzel und verursacht so lokale Rückenschmerzen, brennende Gesäss- oder ziehende Beinschmerzen. Wenn wir Glück haben, verdaut der Körper das ausgestülpte Krabbenfleisch und das Problem ist gelöst. Durch eine Spritze kann lokal verabreichtes Cortison diesen Verdauungsprozess unterstützen. Tut der Organismus dies jedoch nicht und das Krabbenfleisch wird lediglich «abgekapselt», muss nötigenfalls chirurgisch eingegriffen werden. Insgesamt sind Bandscheibenleiden jedoch – ob konservativ oder operativ behandelt – immer zu rehabilitieren, denn sie sind Ausdruck einer mangelhaften Stabilisierungsfähigkeit des Rumpfes!
gelenke, die eine Abnützung und Entwicklung einer Arthrose in diesen Gelenken begünstigen. Die zunehmende Verformung aller angesprochenen Strukturen kann einerseits zu Engpässen im Bereich von Nervenaustrittsstellen führen und so diese komprimieren, anderseits können Wirbelsäulensegmente auch übereinander rutschen respektive abkippen und erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität nehmen. Abschliessend sei erwähnt, dass in allen Geweben und Gelenken Ermüdungsreaktionen auftreten können. Während im Laufsport vor allem die untere Extremität betroffen ist, führen Belastungen im Skisport auch weiter oben nämlich im Rücken zu Stressreaktionen. Bei den Jugendlichen sind diese oft im Bereich der Wachstumszonen anzutreffen. Grundsätzlich können sie aber überall auftreten. Die moderne Bildgebung ermöglicht heute, dies aufzuzeigen. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass auftretende Rückenschmerzen beim Skifahrer ein Aufruf sind, sich rasch mit seinem medizinischen und sportwissenschaftlichen Umfeld über die Stabilisierungsfähigkeit des Rumpfes und seine Belastbarkeit respektive die angepasste Belastung zu unterhalten. Bei Versagen von Behandlungen sind auch bei jungen Menschen angepasste bildgebende Abklärungen notwendig. DR. MED. MARCUS R. BAUMANN, D.O.M.
AUCH JUGENDLICHE BETROFFEN
Dieser beschriebene strukturelle Vorgang muss als (vorzeitiger) Alterungsprozess gesehen werden und tritt eigentlich schon beim Jugendlichen ein. Die Blütezeit findet man bei 25- bis 35-jährigen Patienten, jedoch sind auch noch Jüngere von dieser «Erkrankung» betroffen. Um so wichtiger scheint mir zu betonen, dass das präventive stabilisierende Rumpftraining am Besten bereits im Kindesalter erlernt und regelmässig praktiziert wird. Der Alterungsprozess der Bandscheibe, wie sie bei jüngeren Menschen auftritt, betrifft den vorderen Abschnitt der Wirbelsäule. Schreiten die Belastungen fort, reagieren mit zunehmendem Alter auch die hinteren Abschnitte der Wirbelsäule. So kommt es neben der Höhenminderung der Bandscheibe auch zur Überlastung und Verformung der kleinen Wirbel-
www.crossklinik.ch
Dr. med. Marcus R. Baumann, D.O.M. Physikalische Medizin und Rehabilitation FMH Manuelle Medizin SAMM – Sportmedizin SGSM Interventionelle Schmerztherapie SSIPM Swiss Olympic Medical Center crossklinik AG Basel
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SCHLUSSPUNKT: RICHIS KOLUMNE Hauptsponsor Swiss-Ski
MAX COLPI – EIN LEBEN FÜR DEN SKISPORT
Sponsoren Swiss-Ski
Fahrzeugpartner
Partner
«Wenn einer so gewürdigt wird und ihm so viele Menschen die letzte Ehre erweisen, muss er Aussergewöhnliches geleistet haben». Träfer als der ehemalige Swiss-Ski-Direktor Hansueli Laich hätte die Anerkennung und Wertschätzung für Max Colpi nicht ausgedrückt werden können. In der Tat: Ein Grosser der Sportszene ist von uns gegangen, einer, der sein Leben in den Dienst des Skisports gestellt hat, der mit seinem gewinnenden Wesen die Menschen begeistern konnte und über ein halbes Jahrhundert lang den Zürcher und den nationalen Skirennsport geprägt hat – ein leidenschaftlicher «Skifritz», wie er sich selbst gerne bezeichnete. Ohne ihn müsste die Schweizer Skigeschichte wohl umgeschrieben werden. Die reformierte Kirche in Dällikon hätte fast doppelt so gross sein müssen, um allen Leuten, die von Max Colpi Abschied nehmen wollten, Platz zu bieten. Der Trauergottesdienst wurde in das benachbarte Pfarrhaus übertragen, damit auch jene, die keinen Einlass fanden, Max adieu sagen konnten. Auch dieses war voll. Im Alter von 88½ Jahren ist Max friedlich eingeschlafen, nachdem es ihm in den letzten paar Monaten nicht mehr so gut gegangen war. Er behielt den ihm eigenen Humor, seine Eigenständigkeit und auch Kratzbürstigkeit bis fast zum letzten Tag. Den Pfarrer, der ihn in seinen letzten Wochen begleitete, akzeptierte er erst, als er vernahm, dass dieser auch mal ein engagierter Sportler gewesen war – typisch Max. Es war ein bewegender Abschied, aber, wie sich seine Töchter Simone und Manuela und Enkel Lian ausdrückten, wollen sie sich nicht in Trauer an ihren Vater und Grossvater erinnern, sondern in Dankbarkeit und Freude. Sie hatten es, wie Simone an der Trauerfeier in berührenden Erinnerungsworten an ihren Vater andeutete, nicht immer leicht. Wochenende für Wochenende verbrachten sie auf den Skipisten, von morgens früh bis abends spät. Und wenn er jeweils spätnachmittags gesagt habe, noch fünf Minuten, seien oft anderthalb Stunden daraus geworden. So ging es auch vielen, die im Zürcher Skiverband (zu dem ja auch ein Teil des Kantons
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Schwyz gehört) durch seine Schule gegangen waren, wo er vom Alpinchef über den Technischen Leiter bis zum Präsidenten sämtliche Funktionen ausübte. Der Ertrag aus der ZSVTalentschmiede mit über 50 Weltcupsiegen, Olympiasiegen und WM-Titeln darf sich sehen lassen. Von Peter Müller bis zu Sonny Schönbächler, von Urs Lehmann bis zu Urs Kälin oder Brigitte Oertli bis zu Wendy Holdener hatten alle direkt oder indirekt mit ihm zu tun. Und auch Karl Frehsner fing einst im ZSV an. Praktisch alle waren in Dällikon, um sich von ihm zu verabschieden. Brigitte Oertli und Urs Lehmann würdigten Max mit einfühlsamen Worten und konnten ihre Tränen nicht verbergen. Auch im nationalen Skisport zog Max Colpi seine Fäden. Fast ultimativ forderte er einst Urs Lehmann auf: «Du musst an die Säcke.» Und liess nicht nach, bis Lehmann Swiss-SkiPräsident war. Er scheute sich dann aber auch nicht, Kritik zu üben, wenn ihm etwas nicht passte. Und das konnte hin und wieder der Fall sein. Zu den bequemen Zeitgenossen zählte Max nie. Aktiv blieb er bis ins hohe Alter. Als er schon über 80 war, eröffnete er jeweils die Volksabfahrt auf dem Hochybrig – standesgemäss mit der Nummer 1. Und als 76-Jähriger lernte er Golf spielen und brachte es noch bis zum Handicap 21. Das ist für einen Senioren schon fast an der Grenze des Leistungssports. Der Schweizer (Ski-)Sport hat mit Max Colpi eines seiner letzten Urgesteine verloren.
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IMPRESSUM: Snowactive März/April 2016; 49. Jahrgang; erscheint 6-mal jährlich; ISSN 1661-7185; Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; Redaktion Snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 28; Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt; Redaktionsleitung De-Jo Press GmbH, Solothurn: Joseph Weibel (j.weibel@snowactive.ch), Sabine Born (s.born@snowactive.ch); Fotoredaktion Erik Vogelsang; Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch); Ständige Mitarbeiter Christian Andiel, Richard Hegglin. Übersetzer Thierry Wittwer; Konzept, Design und Produktionsverantwortung Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer; Aboservice Prosell AG, Schönenwerd, info@prosell.ch Telefon 062 858 28 28; Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch Swiss-Ski: Redaktion Regula Lazzaretti (regula.lazzaretti@ swiss-ski.ch); Erika Herzig (erika.herzig@swiss-ski.ch) Ständige Mitarbeiter Christian Stahl, Fabienne Kropf, David Hürzeler, Julia Philipona, Ursina Haller, Sabrina Aebischer Adressänderungen alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12
Richard Hegglin war als Agenturjournalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-WeltcupKomitee. Heute schreibt er für Snowactive und diverse Tageszeitungen.
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