Snowactive Mai 2022 | DE

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Aktiv

Dynamisch, innovativ und gut vernetzt

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er 1904 und somit im gleichen Jahr wie der Schweizerische Skiverband gegründete Ski-Club Basel zählt zu den ältesten SkiClubs in der Schweiz. Primär bestand er aus einer Alpin- und einer Freestyle-Abteilung, im Verlaufe der Jahre entwickelte er sich aber zu einem reinen Alpin-Club. Seit dem Zusammenschluss des Ski-Clubs Basel und des Skiakrobatik-Clubs beider Basel hat der Club bis heute eine sehr aktive Freestyle-Sektion. Eine Snowboard-Abteilung bestand ebenfalls in den Boomjahren dieser Sportart. Immer wieder wartete der Ski-Club Basel mit speziellen Anlässen in der Stadt und in Skigebieten auf. So organisierte er sowohl das 75-Jahre- als auch das 100-Jahre-Jubiläum des Schweizerischen Skiverbandes respektive von Swiss-Ski mit einem riesigen Skifest mitten in der Stadt Basel. Beim zweiten erwähnten Anlass befassten sich im Sommer 2004 über 1000 Kinder polysportiv mit dem Schnee und wurden die Century Ski-Sport Awards an Skigrössen wie Pirmin Zurbriggen und Vreni Schneider verliehen. Parallelrennen im Stadtzentrum Der Ski-Club Basel sorgte aber auch für andere Novums. So veranstaltete er 1984 im Herzen der Stadt Basel, am Spalenberg, nach einem Jahrhundertschnee im April einen Parallelwettkampf zwischen den ehemaligen SkiGrössen Andy Wenzel und Bernhard Russi. Auch in Bezug auf City Events war er Vorreiter und ermöglichte 1994 und 1997 mit Schneekanonen je ein Skirennen in Stadtnähe. Mittlerweile organisiert der Ski-Club Basel sein traditionelles Basler Schülerskirennen respektive den Europa-Park-Cup. Diese Veranstaltung ist bei der Ski-Jugend schweizweit bekannt. Sie zählt zu den hierzulande grössten 38

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Jugend-Skianlässen, welche nicht von SwissSki selbst durchgeführt werden. Zeitweise waren über 700 Kinder und Jugendliche dabei, in diesem Winter umfasste die Startliste rund 300 Namen. Sämtliche Teilnehmenden erhielten einen Eintritt in die Wasserwelt Rulantica des Europa-Parks. «Mit diesen Aktivitäten versucht der Ski-Club Basel den Jugendskirennsport in der Schweiz zu fördern und gleichzeitig den Jugendskisport in der Region Nordwestschweiz zu festigen», so Präsident Cedric Schneider. Seit Jahren seien sie mit den regionalen Partnerclubs verbunden und organisierten wöchentlich während den Herbst- und Wintermonaten Skitrainings in den umliegenden Skiregionen. Die Jugend hat die Möglichkeit, während des gesamten Jahres vier verschiedene Konditionstrainings zu besuchen. Medizinisch wird der Nachwuchs professionell durch die Orthoklinik Dornach und deren Physiotherapeuten begleitet. «Mit der umfassenden Betreuung versuchen wir den jungen Athletinnen und Athleten die Freude am Skirennsport zu vermitteln und Verletzungen vorzubeugen», sagt Cedric Schneider. Die Begeisterung führe dazu, dass sie immer wieder Funktionäre für etwelche Arbeiten im Club finden und so die Aktivität aufrechterhalten könnten. «Deswegen bleibt der Ski-Club Basel jung und dynamisch und zeigt er immer wieder innovatives Verhalten – was den Skisport in der Region nachhaltig prägt.» Rekordhalter als Mitglied Gegenwärtig zählt der Ski-Club Basel rund 300 Mitglieder, einige halten ihm seit über 60 Jahren die Treue. «Die Altersdurchmischung ermöglicht eine ausgewogene und stabile Clubgrösse, welche in der heutigen Zeit als Stadt-Club in einer Randsportart nicht selbstverständlich ist», sagt Cedric Schneider. «Es ist sogar so, dass die Bestrebungen durch die Jugendförderung einen leichten Ausbau möglich machen.» Selbst in den vergangenen (Corona-)Jahren hätten immer wieder Jugendliche, junge Skisportfreunde und die ältere Generation für einen Club-Beitritt begeistert werden können. In der Mitglieder-Kartei des Ski-Clubs Basel figurieren zwei sportlich äusserst erfolgreiche Athleten: Didier Plaschy (der frühere zwei-

fache Weltcup-Sieger ist Ehrenmitglied) und Stephan Niklaus (seit bald 39 Jahren Schweizer Rekordhalter im Zehnkampf ). Politik- und Wirtschaftsgrössen wie Peter Feiner (ehemaliger Sekretär der Messe Basel und Grossrat), Harald Nedwed (ehemaliger CEO der Migros Bank) und Alain Meyer (CEO Careanesth) leiteten vor Cedric Schneider die Geschicke des Ski-Clubs Basel und sind nach wie vor Teil des Stadt-Clubs. Viel Erfahrung fürs Berufsleben Cedric Schneider wird oft gefragt, weshalb er das aufwendige Präsidentenamt übernommen habe. Seine Antwort: «Einer der Hauptgründe war, dass mir meine Vorgänger aufzeigen konnten, dass ein solches Engagement einem viel Erfahrung für den beruflichen Werdegang ermöglicht. Man kann innovativ mit viel Elan agieren, und wenn ein Fehler passiert, ist dieser nicht existenziell. Man sollte diese aber natürlich vermeiden.» Hinzu komme, dass ihn der Zusammenhalt in der Führung immer ermutigt habe, diesen Job durchzuführen. Auch sei es eine wunderbare Möglichkeit, dem Club etwas zurückzugeben. «Jeder Club ist unglaublich wertvoll, und er überlebt langfristig nur so lange, wie es Leute gibt, die sich mit Passion und viel Herzblut dafür einsetzen.» Er sehe seine Aufgabe auch darin, diese Kultur aktiv zu leben und sie weiterzugeben. Vor der Übernahme des Präsidentenamtes durchlief Cedric Schneider verschiedene Posten im Bereich der Jugendförderung – sei es als Trainer, Rennchef oder Organisator von Anlässen. Auf den verschiedenen Ebenen kennt er sich also bestens aus.

1 Mit Schneekanonen ermöglicht der Ski-Club Basel 1994 und 1997 je ein Skirennen in Stadtnähe. 2 Der Europa-Park-Cup ist der wichtigste jährlich stattfindende Event des Ski-Clubs Basel. 3 Als Alpinchef kümmert sich Samuel Hügin um den Nachwuchs. 4 Cyrill Coray prägte den Freestyle-Bereich im Ski-Club Basel stark. 5 Der Ski-Club Basel verfügt über einen eigenen Bus. 6 Vorbereitung aufs Riesenslalom-Training in den frühen Morgenstunden.

FOTOS: ZVG.

Er brachte zwar noch keinen Weltmeister und keine Olympiasiegerin hervor. Hinter der Konkurrenz aus den Bergregionen oder deren Umgebung braucht sich der Ski-Club Basel gleichwohl nicht zu verstecken. Der Stadt-Club, welcher mehrere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft in seinen Reihen hat, überzeugt auf vielen Ebenen.


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