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STUDENTENSTADT IN MÜNCHEN-FREIMANN MUCK PETZET ARCHITEKTEN
Muck Petzet Architekten Im Parkhaus
Studierendenwohnhäuser, München
Mit insgesamt knapp 2500 Wohnplätzen gilt die Studentenstadt in MünchenFreimann als grösste zusammenhängende Siedlung für Studierende in Deutschland. Der nördliche Teil der zwischen 1961 und 1977 direkt am Rand des Englischen Gartens errichteten Anlage ist vor allem von Scheibenhochhäusern geprägt. Im Süden hingegen bestimmen insbesondere Atriumhäuser das Bild, die in einem parkartigen Umfeld zu Dreier und Vierergruppen zusammengefasst sind. Letztere hat der Architekt Ernst Maria Lang Ende der 1960erJahre als einfache, spätmoderne Bauten mit modularen Klinker, Beton und Holzfassaden realisiert. Jeweils 20 Wohneinheiten sind dabei in jedem Haus auf StuWo München zwei quadratischen Geschossen rund um einen offenen Innenhof organisiert. Ausgangspunkt für die Planung von Muck Petzet Architekten war die Potenzialanalyse der Atriumhäuser. Es zeigte sich, dass eine Modernisierung und Nachverdichtung günstiger als ein Neubau ist. Auch eine Aufstockung und Erweiterung der Gebäude erwies sich als unwirtschaftlich und hätte zu einer empfindlichen Störung des harmonischen Zusammenspiels zwischen locke rer Bebauung und parkartigem Umfeld geführt. Also entwickelten die Architekten das Konzept einer «inneren Verdichtung». Konkret bedeutete dies die Umwandlung der meist ungenutzten Innenhöfe in grosse zentrale Gemeinschaftsbereiche. Anstelle der ehemaligen Gemeinschaftsräume und bäder entstanden zusätzliche Zimmer für die Studierenden. Im Zuge der Kernsanierung wurden sämtliche Innenräume auf Neubaustandard gebracht. Auch die Fassade sollte an die Entstehungszeit der Gebäude erinnern. Die von den Architekten gewählten Wellplatten aus Faserzement entsprechen in ihrer natürlichen Farbigkeit der Materialsichtigkeit der einst verwendeten Fassadenmaterialien. Zudem nehmen sie in ihrem modularen Charakter Bezug auf den ursprünglichen Entwurfsansatz. «Die neuen hinterlüfteten Fassaden aus gewelltem Faserzement bilden in ihrem Wechsel der Verlegerichtung die ‹statischen› Prinzipien der Originalfassaden ab, ohne sie einfach zu kopieren», schreiben die Architekten. Zum Einsatz kamen ausschliesslich Standardbauteile, die mit hoher Präzision in die Gebäudegeometrie eingepasst wurden – beispielsweise mithilfe sorgfältig auf Gehrung geschnittener Wellplatten an den Gebäudeecken. Auf diese Weise entstanden drei dezidiert zeitgenössische Gebäude, die auf subtile Weise den Geist der 1960erJahre widerspiegeln. Roland Pawlitschko
Standort: WilliGrafStr. 3–7, München /DE Bauherrschaft: Studentenwerk München, München Architektur: Muck Petzet Architekten, München Fertigstellung: 2019 Bestandsbau: Ernst Maria Lang, Ende 1960erJahre Fassadenbau: HBH Holzbau, Landau an der Isar /DE Fassadenmaterial: FaserzementWellplatte, P8
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Der Wechsel in der Verlegerichtung der gewellten Faserzementplatten bildet die «statischen» Prinzipien der Originalfassaden ab.