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BEI DEN SPORTLEGENDEN VEREWIGT

Sie hat Sportgeschichte geschrieben. Und als Teil der Olympia-Historie wurde GOLD-UNDBRONZEMEDAILLENGEWINNERINNINACHRISTEN im Olympischen Museum in Lausanne geehrt Dafür trennte sich die Gewehrschützin von ihrer Schiessbekleidung

Text und Fotos: Renate Geisseler

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Nach all dem, was ich in Tokio erreicht habe, ist es nun das Tüpfelchen auf dem i, dass ich meine Kleidung hier hergeben kann. Das ist einfach unglaublich», schwärmte Nina Christen, nachdem sie dem Olympischen Museum ihre Schiessbekleidung spendete. Jene Schiessbekleidung, die sie trug, als sie an den Olympischen Spielen in Tokio eine Gold- und eine Bronzemedaille gewann.

Auf einem Bildschirm erlebte das Publikum der Zeremonie im Olympischen Museum in Lausanne jene Bilder und Emotionen aus dem Jahr 2021 erneut; als die zierliche, 1 60m kleine Schützin mit auffällig rotem Haar den Olymp eroberte und damit zur Königin der Königsdisziplin im Schiesssport gekürt wurde

ZUM IDOL GEWORDEN

Von einem Teil dieses unvergesslichen Erlebnisses hat sich die 29-Jährige an einem sonnigen Frühlingstag im März getrennt. «Ganz ohne Wehmut», wie Nina Christen sagt «Ich hätte die Kleidung nicht aufbewahrt Wenn ich sie nicht ins Museum gegeben hätte, hätte ich sie vermutlich einer Juniorin aus unserem Verein geschenkt» Sie sei keine Jägerin und Sammlerin, so die Olympiagewinnerin, die nach der Zeremonie sogleich von ein paar jungen Mädchen um- zingelt wurde Unter deren bewundernden Blicken trug sich Christen im Buch der Olympiagewinner ein. «Ich habe geschrieben, dass ich es mega schätze, dass ein Teil von mir beziehungsweise meiner Olympia-Geschichte - mein Material, das mit mir in Tokio war und mir half, die Medaillen zu gewinnen - nun für immer hier bleibt», freute sich die Gewehrschützin, die vom Museum ein SpenderZertifikat sowie das goldene Buch der Olympischen Spiele erhielt

«Es ist eine besondere Gelegenheit und Ehre für uns, Schweizer Olympionikinnen und Olympioniken im Museum zu empfangen», sagte Elizabeth Holtan, PR- und Kommunikationsmanagerin Kultur & Kulturerbe beim Internationalen Olympischen Komitee

TG

Ein St Ck Geschichte

Während die Gewehrschützin durch das Olympische Museum schlendert, kommen bei der Weltnummer 1 in der Dreistellung plötzlich ungeahnte Emotionen hoch «Die erste Goldmedaille, die es für Indien gab, holte ein Schütze; dieser hat sein Gewehr hierher gespendet Dann einer der grössten Schützen der Geschichte – Niccolò Campriani – seine Sachen sind auch hier, seine Schuhe sind hier», sagt Christen voller Bewunderung. «Und wenn man bedenkt, dass hier auch Michael Phelps (der US-amerikanische Schwimmer gewann 28 olympische Medaillen) etwas gespendet hat», Christen hält inne. «Das ist nochmals eine ganz andere Grösse Und nun bin ich im gleichen Museum Irgendwie ist das so ein

Kreis, von dem ich nie dachte, auch mal dazu zu gehören», sagt die 29-jährige Gewehrschützin dankbar Ihren ersten Museumsbesuch möchte sie mit ihrem Freund machen Dann aber auch mit den SSV-Kaderschützinnen und -schützen «Das wäre bestimmt ein cooler Team-Ausflug während eines Trainingslagers Magglingen ist ja nicht so weit von Lausanne entfernt», sinniert die Top-Athletin. «Vor allem möchte ich die Ausstellung meinem Trainer Torben Grimmel zeigen. Er ist immerhin fünffacher Olympiateilnehmer plus Medaillengewinner».

Voller Vorfreude

In gut einem Jahr wird das Olympische Feuer in Paris erneut entfacht Bei dieser Vorstellung lodert auch in Nina Christen die Flamme: «Alles, was man hier im Museum entdeckt, erinnert einen wieder an etwas Auch an die Geschichten von anderen Sportlern, wie Simon Ammann, der in Salt Lake City zwei Goldmedaillen holte. Das gibt schon ein Reissen und man möchte bei den nächsten Spielen unbedingt mit dabei sein, weil es ein ganz eigener Spirit ist».

AUCH DIE SCHUHE VON NICCOLÒ CAMPRIANI, EINEM DER GRÖSSTEN SCHÜTZEN DER

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