Nr. 11 20. 11. 2015
die zeitung
www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation
AZB 3001 Bern Adressänderungen sind zu richten an: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern
telecom/it
logistik
Die Arbeitsbedingungen für Cablex-Mitarbeitende verbessern sich endlich Seite 4
Post will LKW-Flotte definitiv auslagern. Der Entscheid führte zu einer Protestwelle Seite 5
SGB-Seminar
MEDIEN
Das Jahrbuch «Qualität der Medien 2015» erneut mit alarmierendem Befund Seite 8
IG Pensionierte
Ausflüge, Retraite des Vorstandes und Weiteres von der IG Pensionierte Seiten 10 und 11
Die digitale revolution und ihre folgen #4
Gesundheitsschutz
Swisscom wird zum Datenriesen
Der SGB veranstaltet am 9. Dezember ein Seminar zum Thema «Mitwirkung in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz». Anlässlich der Veranstaltung sprachen wir mit dem Arbeitspsychologen Norbert Semmer, der als Sprecher an der Tagung eingeladen ist. Er plädiert für eine ganzheitlichere Produktion, mehr Autonomie und das Gefühl der Selbstwirksamkeit, um die Ressourcen der Arbeitnehmenden zu stärken. Stressvermindernde Massnahmen seien ausserdem Partizipationsmöglichkeiten sowie die Anerkennung und Wertschätzung der geleisteten Arbeit. › Seite 16
Big Data lockt – im Zuge der Digitalisierung wandelt sich der Schweizer Telecomkonzern zum gros sen Player im lukrativen Datengeschäft. In diversen neuen Geschäftsbereichen hat die Swisscom Fuss gefasst. Welche Konsequenzen wird dieser Wandel auf die Arbeitnehmenden haben? Seiten 2–3
syndicom-Freischaffende
Neue TaggeldVersicherung
© KEYS TONE
Wer selbständig erwerbend ist, hat bei unverschuldeter Arbeitsunfähigkeit keinen Arbeitgeber, der den Lohn weiter bezahlen muss. syndicom hatte bisher einen Rahmenvertrag mit Helsana für die Freien, dieser läuft aber Ende Jahr aus. Beim Verein «fairline» hat syndicom ein gutes Angebot gefunden. Die Versicherung bietet gleiche Prämien für Frauen und Männer unabhängig vom Alter, vergleichsweise moderate Prämien und wählbare Wartefristen. › Seite 6
wer die daten besitzt, hat die macht ∙ Datenserver, auf über 10 000 Quadratmetern angelegt, im Google-Rechenzentrum in Council Bluffs (Iowa).
GIV-GAV 2016
Die grafische Industrie hat verhandelt – das Ergebnis liegt vor
© S TEFFEN SCHMIDT
In der 5. Verhandlungsrunde haben syndicom und Syna eine Einigung mit dem Viscom erzielt. Falls wir an unserer Branchenkonferenz vom 5. Dezember Ja sagen und auch Viscom am 30. November dem neuen GAV zustimmt, wird dieser am 1. Januar 2016 für drei Jahre in Kraft treten. So rasch wie möglich wird auch die Allgemeinverbindlichkeit (AVE) beim Seco beantragt werden. Die Verhandlungen waren aufgrund des grossen Drucks, unter dem die Delega-
tionen arbeiteten, und auch wegen den ständigen Hiobsbotschaften aus unserer Branche schwierig. Es blieb bis zuletzt ein Kampf. Wir wissen, dass das Resultat keine Jubelsprünge verursachen wird. Trotzdem sind wir überzeugt, dass es angesichts der schwierigen Situation, in der sich die grafische Branche befindet, ein gutes Verhandlungsresultat ist.
Wir zeichnen in dieser Zeitungsausgabe die fünf Verhandlungsrunden nochmals nach und präsentieren das Verhandlungsergebnis, über das am 5. Dezember an der Branchenkonferenz abgestimmt wird. Ausserdem berichten wir mit drei Stellungnahmen von den zähen Verhandlungen und warum es sich dennoch gelohnt hat, durchzuhalten, nicht aufzugeben und zu kämpfen. › Seite 7
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syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
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Die digitale Revolution und ihre Folgen #4
Kommentar
Swisscom: umtriebige Datenkrake
Es kostet auch Geld, den Fortschritt human zu gestalten
Kraken gehören zur Gattung der Oktopusse. Sie besitzen acht Arme mit Saugnäpfen. Kraken zeichnen sich durch ihr hochentwickeltes Nervensystem aus und haben sehr gute Linsenaugen. Sie sind, weil sie kein Innenskelett haben, sehr beweglich. Ausserdem ist ihr Gehirn äusserst lernfähig. Die Krake wird oft als Metapher für Google verwendet. Den riesigen Saugnapfarmen aus dem Silicon Valley kann sich im Internet niemand entziehen. Es heisst, die Google-Datenkrake wisse schon heute mehr über uns als wir selber. Und weil Google nicht mehr bloss eine intelligente Suchmaschine ist, sondern das gesamte wirtschaftliche ABC durchdekliniert, ist daraus inzwischen eine Holding namens Alphabet geworden, mit Firmen wie Google Fibre (Internet- und Kabeldienste), Life Science (Gesundheitsinvestitionen) oder der Ideenfabrik Google X (selbstfahrende Autos).
Effizient und lernfähig wie eine Krake ... Ein ähnliches Unternehmen wie Google gibt es auch in der Schweiz. Man muss es nicht unter aufstrebenden Start-upFirmen suchen. Es handelt sich um eine Gesellschaft, deren Anfänge aufs Jahr 1852 zurückgehen: die schon fast altehrwürdige Swisscom.
Gesundheit
Energie
Handel
Anfang 2015 hat Swisscom die Tochterfirma Swisscom Health AG gegründet. Diese hat im März 2015 die Vernetzungsspezialistin H-Net übernommen. Die Swisscom Health AG bietet ein breites Spektrum an Lösungen für Patienten, Leistungserbringer und Versicherer. Hierzu zählen die cloudbasierte Praxis-Software CuraPrax, das Forderungsmanagement Curabill, die Vernetzungsplattform CuraX, das elektronische Gesundheitsdossier Evita oder IHE-Komponenten für das Patientendossier.
Zunächst war Swisscom nur Stromdienstleister für Private und Kleinverbraucher. Mit der Tochter Swisscom Energy Solutions hat der Telecomriese das Angebot auf Grossverbraucher aus Gewerbe und Industrie unter dem Namen «Tiko», einem Kunstwort aus Time und Kooperation, ausgeweitet. Time steht für das Ausnutzen zeitlicher Schwankungen beim Strombedarf. Mit Kooperation ist die Zusammenarbeit zwischen Swisscom Energy Solutions und Repower sowie lokalen Energieversorgern und Verbrauchern gemeint.
Mit dem Detailhändler Coop spannt Swisscom seit Oktober 2015 zusammen: Die beiden Unternehmen lancieren einen Online-Marktplatz, der fast alle Kundenwünsche befriedigen soll. Die beiden Riesen wollen vorerst schweizweit in Konkurrenz zum Versandhausriesen Amazon treten.
Sicherheit Wie Google hat Swisscom ihr Geschäft diversifiziert, ihre Saugnapfarme dringen in immer neue Felder vor. Das «Irrgarten-Problem» der Digitalisierung scheint Swisscom mit der Effizienz und Lernfähigkeit einer Krake zu bewältigen. «Ihre heutige Marktmacht verdankt die Swisscom nicht ihrer
Im April hat Swisscom mit SmartLife ein Steuerungs- und Sicherheitssystem lanciert, in Zusammenarbeit mit Securitas. SmartLife alarmiert bei Einbruch und Feuer, ermöglicht die Fernsteuerung elektrischer Geräte und die Klimaüberwachung sowie die Anbindung von Sensoren für den Gefahrenschutz.
Events Finanzen
ehemaligen Monopolstellung, sondern ihren klugen strategischen Entscheidungen, in der Vergangenheit wie in der Gegenwart», sagt Giorgio Pardini, Leiter Telecom/IT bei syndicom. «Wir können stolz darauf sein, dass ein Service-public-Unternehmen wie die Swisscom die digitale Zukunft so erfolgreich
mitgestaltet.» Vor nicht allzu langer Zeit verdiente der Konzern unter dem Namen PTT noch Geld mit Telegraf und Telefax. Heute lässt Swisscom selbstfahrende Autos durch die Strassen rollen, ist im Gesundheitsmarkt tätig, will Stromnetze intelligent machen oder steigt mit Coop zusammen in den E-Com-
50 Prozent der heutigen Jobs werden verschwinden Am letzten Kongress des Gewerkschaftsbundes des Kantons Bern, dem auch syndicom angeschlossen ist, trat der renommierte ETH-Soziologie-Professor Dirk Helbing als Redner auf. Sein Spezialgebiet: die digitale Revolution.
Die Hälfte der Jobs verschwinden Diese Entwicklung werde aufgrund mangelnder Partizipation zu sozialen Konflikten und
2012 hat Swisscom die Firma Datasport gekauft, die auf Zeitmessung bei SportEvents spezialisiert ist. Datasport betreut jährlich über 300 Anlässe und ist zuständig für Datenmanagement, Teilnehmerverwaltung, Inkasso, Zeitmessung, Speaker- und Informationssysteme sowie die Informationsverbreitung. Bereits ein Jahr zuvor hat Swisscom Broadcast die Solutionpark AG übernommen, ein führendes Schweizer Unternehmen im Bereich Video- und TV-Streaming, und diese in die neue Swisscom Event & Media Solutions AG integriert.
Swisscom arbeitet bereits seit Jahren mit Finnova an der vernetzten Zukunft des Bankenmarkts Schweiz und betreibt für über 70 Kundenbanken die Finnova Banking Software. Im April 2015 formalisierten die beiden Unternehmen ihre enge Zusammenarbeit: Swisscom beteiligte sich mit neun Prozent an der Finnova.
ETH-Soziologe warnt
Die Zukunft, die Helbing am Kongress beschrieb, sieht nicht gerade rosig aus. Einige wenige Unternehmensriesen – unter anderen auch die Swisscom – würden zukünftig Unmengen an Daten anhäufen, so der ETH-Professor. Dadurch gewinnen sie eine immer grössere Kontrolle über wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse und immer mehr Macht über Individuen.
© Z VG
Der Schweizer Telecomkonzern stösst im Zuge der Digitalisierung in verschiedenste neue Geschäftsfelder vor und wird bereits als «Schweizer Datenkrake» bezeichnet. Patrick Probst
Massenarbeitslosigkeit führen. «Nach den gängigen Prognosen gehen in den nächsten 20 Jahren die Hälfte der heutigen Jobs verloren, nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Dienstleistungsbranche», so Helbing. Und das halte er für durchaus plausibel, denn: «Es wird in Zukunft immer mehr Tätigkeiten geben, auch hochqualifizierte, die digital viel besser gelöst werden können als durch menschliche Arbeit. Prozessorleistungen, Datenmengen und die Fähigkeiten digitaler Technologien wachsen exponentiell – und somit fast unvorstellbar schnell. Ent-
scheidend wird die Frage sein, ob es uns gelingt, Jobs, die im zweiten und dritten Sektor verschwinden, durch neue Jobs im vierten, digitalen Sektor zu kompensieren.»
Mitsprache notwendig In einer immer komplexer werdenden Gesellschaft mit wachsender Arbeitslosigkeit sei eine stärkere Partizipation aller Akteure, auch der Gewerkschaften, essenziell. «Wir sollten über neue Bildungsmöglichkeiten sprechen und darüber, wie die digitale Wirtschaft uns allen nützen kann.» (pp)
Mobilität In Kooperation mit dem UVEK und den deutschen Autonomos Labs liess Swisscom erstmals ein selbstfahrendes Auto auf Schweizer Strassen fahren, um Erfahrungen für die Anforderungen an künftige Kommunikationsnetze zu sammeln. Ausserdem hat Swisscom gemeinsam mit Sixt die Aktiengesellschaft Managed Mobility gegründet. Das Unternehmen will Mobilitätsdienstleistungen aller Art erbringen. Swisscom Managed Mobility wiederum gehört zur Swisscom-Tochtergesellschaft BFM Business Fleet Management. Diese betreut in der Schweiz eine Flotte mit rund 3300 Fahrzeugen.
merce ein. Der Konzern verwandelt sich in atemberaubendem Tempo. Einen grossen Coup landete Swisscom zum Herbstanfang mit einer noch namenlosen strategischen Werbeallianz. SRG und Ringier sind die illus-
tren Partner. Swisscom will ihr Geschäftsfeld ausweiten und die Technologie sowie Millionen von Nutzerdaten in die Allianz einbringen, unter anderem jene von Swisscom-TV. Gemeinsam wollen die drei Partner im personalisierten Werbemarkt
Strategische Personalplanung bei Swisscom Die Swisscom steckt seit ihrer Gründung im Jahr 1998 in einem permanenten Erneuerungsprozess. Über viele Jahre hinweg hat Swisscom einerseits bei Restrukturierungen Mitarbeitende entlassen und andererseits neue Mitarbeitende eingestellt. syndicom hat immer wieder darauf gedrängt, wenn möglich Mitarbeitende umzuschulen und so Entlassungen vorzubeugen. Seit einigen Jahren verfolgt Swisscom die Strategie, langjährige Mitarbeitende weiterzubilden, anstatt sie über den Sozialplan abzubauen und neue Mitarbeitende von Grund auf einzuarbeiten. Diese Personalplanung ist zum einen kostengünstiger. Gleichzeitig bleibt dem Unternehmen wichtiges Know-how der Mitarbeitenden erhalten. Swisscom-Angestellte haben also heute Möglichkeiten, sich rechtzeitig weiterzuentwickeln. Wer heute etwa für die auslaufende Analog telefonie arbeitet, wird vielleicht in einigen Jahren im Energie-, Finanz- oder Gesundheitsbereich von Swisscom tätig sein. (SF)
Vermarktung 2013 hat Swisscom die Mehrheit an der Kino- und Bezahlfernseh-Gruppe Cinetrade übernommen, die Tausende Übertragungsund Vermarktungsrechte an Kinofilmen und Sportveranstaltungen besitzt. Anfang Juli 2015 haben sich die beiden Marken Local.ch und Search.ch unter dem Dach der Swisscom Directories AG zusammengeschlossen, um Werbeleistungen von Local.ch und Search.ch neu aus einer Hand zu vertreiben. Im August gaben Ringier, SRG und Swisscom bekannt, ihre Werbevermarktung künftig in einer neuen gemeinsamen Gesellschaft bündeln zu wollen.
den grossen Plattformen dieser Welt Paroli bieten.
Europaweit der Schnellste Kein anderer europäischer Telecomanbieter hat sein Angebot so sehr ausgeweitet und sich so stark von seinem Kerngeschäft entfernt wie die Swisscom («Le Temps», 10. 6.). Trotzdem scheint das Unternehmen dem bundesrätlichen Auftrag treu zu bleiben, der lautet: «Entwicklung und Vermarktung von auf Netzinfrastruktur basierenden Diensten in den konvergierenden Märkten Telekom, IT, Rundfunk, Medien und Unterhaltung.» Swisscom erarbeitet 10 Prozent des Umsatzes ausser-
halb ihres Kerngeschäfts Telefonie, Internet und Internet-TV. Weit mehr als der Gigant Google, der finanziell hauptsächlich von seiner Suchmaschine abhängig ist.
Das Quasi-Monopol Eine Krake, die sich stetig in neue Geschäftsfelder ausbreitet, provoziert den Ärger der Mitbewerber und Sanktionen der Wettbewerbskommission (Weko). Die Weko hat kein anderes Unternehmen öfter und höher gebüsst als die Swisscom. Die beiden jüngsten Beispiele: Im Juli verhängte die Weko eine Strafzahlung von 143 Millionen Franken gegen Swisscom, weil sich diese über die Töchter Teleclub und Cinetrade in eine marktbeherrschende Position bei der Übertragung von Schweizer Fussballund Eishockeyspielen gebracht habe. Im Oktober setzte das Bundesverwaltungsgericht ein Weko-Bussgeld gegen die Swisscom auf 186 Millionen Franken nur geringfügig herab. Die Swisscom habe, so die Urteilsbegründung, ihre marktbeherrschende Stellung zu überhöhten Preisen für ADSL-Breitbanddienste missbraucht und damit Wettbewerber wie Sunrise diskriminiert.
Die digitale Revolution ist im Gange, heisst es. Fahrerlose Autos, Big Data, Smartphones, Cloud Computing, 3D-Druck, Staatstrojaner und so weiter: Ein neues, oft englisches Vokabular bezeugt diese Umwälzung. Die digitale und vernetzte Zukunft scheint unvermeidlich – es lockt das Eldorado der unendlichen Datenschätze. Unsere Daten sind oft sehr persönlich. Sie zeigen unsere Vorlieben, Bedürfnisse und Träume. Mithilfe von Algorithmen wollen Konzerne und Staaten alles über uns erfahren, sie bauen sich den gläsernen Bürger, die gläserne Konsumentin. Die neuen Technologien dienen also nicht dazu, uns zu grösserer Freiheit zu verhelfen. In erster Linie geht es vielmehr darum, wie diese Daten effizient genutzt werden können. Die Folgen der Digitalisierung in Bezug auf die Schaffung oder den Abbau von Arbeitsplätzen sind noch unklar. Für die Optimisten führt technologischer Fortschritt auch zu neuen Erwerbsmöglichkeiten. Für andere wie die Ökonomen Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) bedroht die Digitalisierung eine grosse Zahl von Arbeitsplätzen. Ähnlich äusserte sich ETH-Soziologe Dirk Helbing am Kongress des Gewerkschaftsbundes des Kantons Bern (s. Bericht links unten). Unsere Aufgabe als Gewerkschaft ist es, unseren Mitgliedern in diesem fundamentalen Wandel zur Seite zu stehen. Verschiedene Konzerne, deren Arbeitnehmende wir vertreten – nicht nur die Swisscom, auch die Post, Ringier oder Tamedia –, wandeln sich zunehmend zu Schweizer Internetriesen. Dass syndicom diese Unternehmen seit längerer Zeit begleitet, stellt eine grosse Chance für uns dar, die wir packen müssen. In den letzten fünfzehn Jahren haben die Unternehmen dank dem Engagement ihrer Angestellten Milliardengewinne gemacht. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft und der GAV-Verhandlungen wird syndicom die Unternehmen daran erinnern, dass erhebliche finanzielle Anstrengungen unternommen werden müssen, um den Wandel abzustützen und dass niemand am Wegrand zurückgelassen werden darf. Wir müssen intelligente Lösungen finden. Dafür braucht es eine kämpferische Gewerkschaft, deren Stärke auf einer breiten und mobilisierten Basis beruht. Die Zukunft liegt auch in unseren Händen und wird nicht nur im Silicon Valley entschieden. Yves Sancey
Wet tbewerber unter Druck
Swisscom mehr Raum für InnoIn der Tat, die Marktmacht der vationen schaffen und sich konSwisscom und ihre Zusatzerlö- sequenter an die Digitalisierung se aus neuen Geschäftsfeldern im Alltag anpassen. drohen die Mitbewerber an die Bisher sind bei Swisscom mehr Wand zu drücken, nicht zuletzt Arbeitsplätze geschaffen worim Telecommarkt. Salt respek- den. Auch für Arbeitskräfte in tive die vormalige Orange hat schrumpfenden Arbeitsmärkbereits vor zweieinhalb Jah- ten wie der analogen Teleforen einen grösseren Stellenab- nie bieten die neuen Geschäftsbau angekündigt und seither felder Chancen. Pardini sagt: «Aus Sicht von syndicom ist es entscheidend, dass sich die Die Wettbewerbskommission Angestellten durch hat kein anderes Unternehmen Aus- und Weiterbilöfter und höher gebüsst. dungsangebote rechtzeitig für neue Aufgaben qualifizieren umgesetzt. UPC Cablecom hat können, sei es für neue technoim Februar diesen Jahres den logische Anforderungen oder in Abbau von 250 Stellen angekün- ganz neuen Berufsfeldern.» digt, Sunrise im September den Abbau von 165 Arbeitsplätzen. Zuverlässige
Sozialpartnerin Alte Arbeitsplätze abbauen, dann neue schaffen? Die Erschliessung neuer Märkte und der stetige Wandlungsprozess haben aber auch Folgen für die Swisscom selbst. Das Unternehmen will sich künftig noch stärker auf die Digitalisierung ausrichten und hat am 6. November Restrukturierungen angekündigt, die 2016 zu einem «leichten Stellenabbau» führen werden. Mit dem Aufbau der drei neuen Geschäftsbereiche «Verkauf und Dienstleistungen», «Produkte und Marketing» und «Digital Business» will die
Pardini hebt insbesondere die Personalplanung der Swisscom (s. Kasten links) unter Einbezug von syndicom hervor. Diese Planung stelle sicher, dass der Wandel im Arbeitsmarkt von den Sozialpartnern möglichst früh antizipiert und somit Stellenabbau vermieden werden könne. Ohnehin sei Swisscom eine sehr zuverlässige Sozialpartnerin, mit einem soliden GAV und Sozialplan sowie einer starken Pensionskasse. «Ausserdem schüttet Swisscom jedes Jahr die Hälfte ihrer Dividenden in die Bundeskasse aus.»
Unia-Zukunftsdiskussion digitalisierung der arbeitswelt Technologische Entwicklungen können faszinierend und bedrohlich zugleich sein. Doch darum geht es nicht: Als Gewerkschafterin oder Gewerkschafter sind wir herausgefordert, technologische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt zu verstehen. Nur so können wir eine innovative Arbeitspolitik entwickeln, welche neu entstehende Handlungsspielräume bei der Gestaltung der Arbeitswelt nutzt. Wertet die Digitalisierung Berufe auf oder wird die Arbeit monotoner und belastender? Gibt es in Zukunft mehr Arbeitsplätze für Hochqualifizierte, während gering qualifizierte Arbeit automatisiert oder ins Ausland verlagert wird? Verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit vollends? Was können wir tun, um die technologische Entwicklung im Interesse der Arbeitnehmenden zu gestalten? Eine Tagung der Unia gibt einen Überblick über neueste Entwicklungen und zeigt Handlungsansätze für die Beschäftigten und für die Gewerkschaften auf. (Unia) Mittwoch, 2. Dezember 2015, 9.00 bis 16.15 Uhr Unia-Zentralsekretariat, Weltpoststrasse 20, Bern Unkostenbeitrag 50 Fr., gratis für Unia-Mitglieder. Anmeldung: tertiaer@unia.ch.
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syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
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Firmenkonferenz Cablex
Stop Auslagerung Postflot te
Cablex packt Probleme an
Anzeige
Selbstverständlichkeiten syndicom hat wenige Tage nach der Firmenkonferenz informiert, welche Verbesserungen
© DEMIR SÖNMEZ
Künstlich rare Winterjacken ∙ Hoffentlich wird künftig kein Cablex-Arbeiter mehr wegen fehlender Arbeitskleidung frieren.
noch nicht im gewünschten Mass eingetreten sind. Die Themen zur weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen sollen nun zwischen der Personalvertretung und der Cablex-Leitung geregelt werden. Nach langer Zeit der Unzufriedenheit kehrt
damit bei Cablex wieder Ruhe ein. Dies haben die Cablex-Mitarbeitenden auch verdient. Sie leisten mit ihrer hohen Kompetenz einen wesentlichen Beitrag an ein höchst leistungsfähiges Schweizer Kommunikationsnetz. Gute Arbeitsbedingungen
sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Diskussionen über Winterjacken gehören hoffentlich im nächsten Jahr der Vergangenheit an.
Franz Schori, politischer Fachsekretär Telecom/IT
Ostermundigen ∙ Im Logistikzentrum versammelten sich die Wagenführer der Post zusammen mit syndicom am Vormittag des 5. November zu einer Protestpause. Kurz davor hatte die Post die vollständige Auslagerung der LKW-Flotte bekannt gegeben.
Protestwelle bei den Post-Chauffeuren Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Post hat am 5. November bekannt gegeben, dass sie ihre LKW-Flotte definitiv auslagern wird. Mit diesem Entscheid bekommt der Protest der Wagenführer eine neue Dimension. Naomi Kunz Zur Erinnerung: Am 4. September hat die Post bekannt gegeben, dass sie ab Ende 2016 keine eigene Lastwagenflotte mehr betreiben will. Als Folge davon sollen 187 Stellen gestrichen und der Postsachentransport vollständig durch externe Unternehmen übernommen werden. Kurz darauf haben die betroffenen Wagenführer mit der Unterstützung von syndicom ihren Widerstand gegen die geplante Auslagerung angekündigt. Sie bildeten ein Aktionskomitee und beschlossen, Anfang November eine Reihe von Aktionen durchzuführen.
Krasses Lohndumping Den Auftakt machte eine Pressekonferenz in Genf am 2. November. syndicom deckte eine Reihe von Dumping-Fällen bei externen Subunternehmen der Post auf. Diese Fälle zeigen exemplarisch, dass die Post nicht in der Lage ist, die Arbeitsbedingungen bei den rund 250 Subunternehmen, welche für die Post
unterwegs sind, zu kontrollieren. So erhalten zum Beispiel die Chauffeure eines Subunternehmens in Meyrin umgerechnet einen Stundenlohn von 17.80 Franken. Dieser Lohn ist einerseits im Vergleich zu den Salären der Wagenführer der Post extrem tief. Andererseits entspricht er nicht den branchenüblichen Mindestlöhnen, welche im Kanton Genf vorgeschrieben sind. Zusätzlich sind die Chauffeure dieser Firma nur für einen Teil der Arbeitszeit fix angestellt. Während der übrigen Zeit werden die Wagenführer auf Abruf eingesetzt und wissen deshalb nie, wie gross ihr Lohn am Monatsende sein wird. Und es wird noch schlimmer: Exemplarisch ist dieser Fall ausserdem, weil dieselbe Firma aus Meyrin die Touren eines anderen Subunternehmens übernommen hat, welches in Konkurs gegangen war und zuvor die Angestellten um über drei volle Monatslöhne geprellt hatte.
Protestpausen nach AuslagerungsEntscheid
der Geschäftsleitung Unia, der Solidaritätsbotschaften des kantonalen Gewerkschaftsbundes, der SP-Fraktion und der Gewerkschaft Unia überbrachte. Er wies auf die Gefahr hin, dass unter den neuen politischen Verhältnissen im Parlament der Schutz der Arbeitnehmenden und der Service public weiter ausgehöhlt werden. Am Folgetag zogen die Wagenführer im Logistikzentrum in Cadenazzo (TI) mit einer Protestpause nach. Und am 11. November kam es zu einer Protestaktion im Logistikzentrum in Biel.
Eine neue Dynamik erhielten die Proteste der Wagenführer am 5. November, als die Post bekannt gab, dass das Konsultationsverfahren abgeschlossen sei und die Post-LKW-Flotte vollständig ausgelagert werde. Die Vorschläge der Angestellten und der Gewerkschaft, die im Rahmen des Konsultationsverfahrens gemacht wurden, hätten keine «strategiekonformen und wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten» aufgezeigt, um die ChauffeurInnen in ihrer bisherigen Funktion weiterzubeschäftigen, teilte die Post mit. Als erste Reaktion auf den Entscheid der Post versammelten sich die Wagenführer des Logistikzentrums in Ostermundigen (BE) zusammen mit syndicom zu einer Protestpause. Der Betrieb war während der Aktion eingeschränkt. Die Wagenführer erhielten Unterstützung durch National rat Corrado Pardini, M itglied
Kritik an Auslagerung Die Post-Chauffeure kritisieren den Entscheid der Post-Leitung in vier Punkten: • Die Auslagerung der LKW-Flotte führt zu einem Know-howVerlust bei der Post und wird sich gravierend auf die Qualität der internen Transport-Dienstleistung auswirken. • Die Wagenführer bezweifeln, dass die Post in der Lage ist,
ihnen gleichwertige Arbeitsstellen mit Zukunftsperspektiven zur Verfügung zu stellen. • Die Post ist ausserstande, reguläre Arbeitsbedingungen und faire Löhne bei den rund 250 Subunternehmen zu garantieren, welche für die Post unterwegs sind. Dies zeigen die krassen Fälle von Lohndumping in Genf. • Die Post schafft mit ihrer Auslagerungspolitik Hunderte von prekarisierten Arbeitsplätzen und rechtfertigt die Hungerlöhne damit, dass so die «langfristige Wettbewerbsfähigkeit» gestärkt werde. Die Abbau- und Auslagerungspläne von Post, SBB und der öffentlichen Verwaltungen ge fährden den Service public in der Schweiz. Es braucht nun eine starke, kämpferische Allianz der Angestellten von Post, SBB und des öffentlichen Dienstes, um sich dagegen zu wehren. (syndicom)
Weitere Bilder auf unserer Webseite und auf Facebook.
Cadenazzo ∙ Am 6. November versammelten sich die WagenführerInnen und syndicom zu einer Protestpause im Tessin.
© SUSANNE OEHLER
«Der neue CEO hat verstanden, dass es mehr Professionalität braucht», sagte ein Mitglied an der Firmenkonferenz der Verhandlungsdelegation vom vergangenen Sommer. Folgende Verbesserungen können bisher festgehalten werden: 1. Cablex hat Massnahmen eingeleitet, um sicherzustellen, dass die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 50 Stunden eingehalten wird. Bei mehrmaligen
Genf ∙ Die Aktion am 2. November war der Auftakt der schweizweiten Proteste.
© SUSANNE OEHLER
Bei 50 Stunden ist Schluss
Verstössen droht sowohl den Vorgesetzten als auch den Mitarbeitenden eine Verwarnung. Der Grund dafür: Passiert ein Unfall, können sowohl die Mitarbeitenden als auch deren Vorgesetzte und das Unternehmen gerichtlich belangt werden. 2. Die Überzeitguthaben wurden wie vereinbart in den meisten Regionen ausbezahlt, wenn die Mitarbeitenden dies gewünscht haben. Einzig in der Romandie wurde bisher noch nicht über dieses Recht informiert. 3. Punktuell stellt Cablex den Mitarbeitenden die benötigten Arbeitskleider wieder zur Verfügung. Die Situation ist aber noch unbefriedigend, weil die Regionen ihre eigenen, teils ungenügenden Regelungen haben. Bei den Winterjacken herrscht besonders in der Ostschweiz übertriebene Knausrigkeit.
© JENS FRIEDRICH
Trotz Interventionen von syndicom und Absichtserklärungen von Cablex passierte lange Zeit kaum etwas Spürbares. Mitte Juli diskutierte eine Delegation von Cablex-Mitarbeitenden zusammen mit syndicom am «Runden Tisch» mit Cablex alle anstehende Probleme. An der Firmenkonferenz Cablex vom 30. Oktober konnten nun endlich Verbesserungen festgestellt werden. Doch zu den Akten legen können syndicom und Cablex das Thema noch nicht.
© SUSANNE OEHLER
In den letzten zwei Jahren haben sich syndicom-Mitglieder bei Cablex an Firmenkonferenzen wiederholt über unhaltbare Arbeitsbedingungen beklagt. Jetzt sind endlich Verbesserungen zu spüren.
Biel ∙ Am 11. November kam es zu einer weiteren Protestpause in Biel.
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SwissLeaks-Tagung Die Journalismus-Tagung am 28. Oktober in Genf stiess auf grosses Interesse. Die Medienvielfalt ist wichtig für die Demokratie und richtungweisend für unsere Gesellschaft, waren sich die Teilnehmenden einig. Sarah Harrison von WikiLeaks musste wegen Krankheit absagen. Yves Sancey
Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion Der aus London zugeschaltete WikiLeaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson erinnerte in einer ersten Podiumsdiskussion an den hohen Preis, den Whistleblower zahlen. An der Diskussion nahmen weiter teil Myret Zaki, Chefredaktorin von «Bilan», Angelo Mincuzzi und Hervé Falciani, Journalist und HSBC-Informatiker, sowie François Pilet, der
zu den SwissLeaks recherchiert und aufgezeigt hat, wie weit die Kundengelder in den Tresoren der HSBC insbesondere mit dem Waffenhandel verknüpft sind. Pilet betonte die entscheidende Rolle von Julian Assange, der die Journalisten dazu gebracht hatte, zusammenzuarbeiten und gemeinsame Regeln für die Veröffentlichung einzuhalten. Organisatoren wie TeilnehmerInnen lobten die Arbeit der Medien. Dank deren Hartnäckigkeit und Scharfsicht konnten Geheimnisse aus der Finanzwelt (SwissLeaks) oder Machenschaften von Regierungen (WikiLeaks) an die Öffentlichkeit gebracht werden.
Problematik staatlicher Presseförderung Danach sprach der Präsident der Europäischen JournalistInnenFöderation, der Däne Mogens Blicher Bjerregård, über staatliche Pressehilfe und ihre Auswirkungen auf die Medienlandschaft in Skandinavien. Gaël
Hurlimann, Chefredaktor der digitalen Plattformen von «Le Temps» und «L’Hebdo», erzählte von der Herausforderung, einen Newsroom ohne Qualitätseinbussen zu bewältigen. Weitere Inputs an der Podiumsdiskussion gaben Christiane Pasteur, stellvertretende Chefredaktorin der Zeitung «Le Courrier», die kaum werbefinanziert ist und eine enge Publikumsbindung pflegt, sowie Sylvie Gardel, stellvertretende Chefredaktorin von «Sept.info», einer der wenigen reinen Internetpublikationen in der Schweiz.
Boxkampf mit Viscom über fünf Runden
Die Zukunft sieht spannend aus: 2016 sollen GAVVerhandlungen aufgenommen werden. Nina Scheu
24. Juni 2015 Am ersten Verhandlungstag für den GAV Grafische Industrie sind zwei Vereinbarungen unterzeichnet worden: Die Weiterbildungsvereinbarung sichert die Finanzierung unserer Helias-Kurse auch zukünftig. Zweitens wurde die Allgemeinverbindlich erklärung des GAV vereinbart.
Aufbruchstimmung herrschte am 31. Oktober an der Branchenkonferenz Presse und elektronische Medien im Progr in Bern. Denn seit dem letzten Verlegerkongress im September wissen wir, dass in den Jahreszielen 2016 der Arbeitgeber die Wiederaufnahme sozialpartnerschaftlicher Gespräche für einen GAV verankert wurde. Die Aktionen der vergangenen Monate und Jahre tragen Früchte. Gleichzeitig steigt die Unzufriedenheit auf den Redaktionen. Seit immer mehr JournalistInnen die sinkenden Schiffe freiwillig verlassen, beginnen auch die Kapitäne zu merken, dass sie handeln müssen und sich nicht mehr hinter dem vom Verlegerpräsidenten errichteten Damm der Gesprächsverweigerung verschanzen können. Ausserdem konnte Zentralsekretärin Stephanie Vonarburg über die Branchenaktivitäten der vergangenen Monate berichten: Die Freien-Kommission, die jetzt als ständige Fachkommission der Branche definiert ist, hat mehr und aktive Mitglieder, neu auch drei Fotografen. Ihre Dienstleistungspalette wurde ausgebaut (Tipps & Tricks für freie Medienschaffende als Webservice; neue
Taggeldversicherung für Freie, s. u.). Dann informierte Stephanie über die Pläne für die Zeitschrift «Edito + Klartext», die in Zukunft im Verlegermodell mit Bachmann Medien herausgegeben wird; über den Zusammenschluss der Pensionskasse Freelance von syndicom mit der PKJ von Impressum, der voraussichtlich Ende 2016 umgesetzt werden kann; über die Unterstützung des Weltwirtschaftsforums in Tunis und unser Engagement gegen das Nachrichtendienstgesetz, gegen das syndicom zusammen mit dem «Komitee gegen den Schnüffelstaat» das Referendum ergriffen hat. Die Unterschriften-Sammlung läuft noch bis Ende Jahr, Unterschriftenbogen gibt es auf syndicom.ch. Als neues Mitglied im Branchenvorstand wurde Sergio Ferrari gewählt.
Am 25. Berner Medientag drehten sich anschliessend drei Podiumsgespräche um die Medienlandschaft Bern. Die Stimmung war harmonischer als erwartet. Vielleicht lag es daran, dass fast alles, was sich in Bern ChefredaktorIn (oder AuftraggeberIn) nennen darf, anwesend war.
Fusion der Schweizer Rechercheplat tformen An der Tagung gaben ausserdem die beiden Recherche-Plattformen Swissinvestigation.net und Investigativ.ch ihren Zusammenschluss bekannt. Die Organisatoren – darunter syndicom, Impressum – freuten sich über den grossen Erfolg der Veranstaltung und die regen Diskussionen.
25. Berner Medientag ∙ Weitere Fotos des Tages auf syndicom.ch
Neue Taggeldversicherung für Freischaffende ziemlich teuer. Für die Helsana, bei der die Gewerkschaft seit über 10 Jahren einen Rahmenvertrag für die Freien hatte, war das Segment nicht mehr attraktiv. Zu gering waren ihr die Anzahl Versicherter und das Prämienvolumen, weshalb der Rahmenvertrag per Ende Jahr wegfällt.
Verein der Versicherten Auf der Suche nach einem sinnvollen neuen Angebot sind wir beim Verein «fairline» fündig geworden. Dieser Verein ist eine
Interessengemeinschaft von Versicherungsnehmern und hat über 20 Verbände als Mitglieder, neu nun auch syndicom. Der Verein wird von der «fair sicherungsberatung AG» betreut und ist für die Taggeldversicherung bei der «Branchen Versicherung Schweiz» angeschlossen. Es handelt sich um eine ursprünglich als Selbsthilfeorganisation der Metzgermeister gegründete genossenschaftliche Versicherung, die mittlerweile mit verschiedenen weiteren Branchen zusammenarbeitet.
Faire Konditionen Beim Vergleich der Prämien und Versicherungskonditionen hat die Lösung von «fairline» am meisten überzeugt. Die wichtigsten Kriterien dafür sind aus gewerkschaftlicher Sicht: gleiche Prämien für Frauen und Männer, unabhängig vom Alter; vergleichsweise moderate Prämien, alle Wartefristen (14, 30, 60 oder 90 Tage) wählbar.
einfacher Übertrit t Für diejenigen syndicom-Mitglieder, die bisher via Rahmen-
vertrag bei der Helsana versichert waren und die seit 1. Juli 2013 keine Leistungen der Taggeldversicherung bezogen haben, wird der Übertritt in das neue Angebot vereinfacht, indem keine Gesundheitsprüfung verlangt wird. Wer sich als Freischaffende neu versichern möchte, kann beim Sektorsekretariat (medien@syndicom.ch) die Unterlagen bestellen.
Stephanie Vonarburg, Zentralsekretärin Branche Presse und elektronische Medien
den Zeitungsdruckereien – und die Aufhebung eines Teils der Mindestlöhne.
26. August 2015 In der zweiten Verhandlungsrunde präsentierten die Gewerkschaften dem Viscom ihre Hauptforderung – ein Frühpensionierungsmodell. Dieses ist nicht nur realisierbar, sondern auch notwendig. Denn von jeder Reorganisation oder Unternehmensschliessung sind die älteren ArbeitnehmerInnen am stärksten betroffen und dann am Ende häufig auf Arbeitslosengelder angewiesen. Viscom wehrte sich gegen dieses Modell.
16. September 2015 In der dritten Runde waren direkte Verhandlungen zwischen den Vertretern der grossen Zeitungsdruckzentren (Tamedia ZH, BE
und Bussigny, Ringier, St. Galler Tagblatt, AZ Medien und Centro Stampa Ticino) und den Betriebskommissionen geplant. Zwei Tage vor Verhandlungsbeginn teilten die Zeitungsdruckereien jedoch mit, dass sie nicht erscheinen würden. Die Delegation des Viscom sollte die Druckereien stattdessen vertreten. Unsere KollegInnen liessen sich jedoch nicht entmutigen. Sie wiesen die von Viscom geforderte Kürzung der Nachtzuschläge klar zurück. Diese hätte zu Lohneinbussen zwischen 800 und 1000 Franken monatlich geführt. Die Angestellten der Druckzentren erstellten eine Protesterklärung.
30. September 2015 In weniger als zwei Wochen hatten 480 KollegInnen das Protestschrei-
ben unterzeichnet. Die Empörung über die abwesende Vertretung der Druckzentren in den Verhandlungen war gross. Die Kollegen und Kolleginnen waren entschlossen, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen nicht hinzunehmen. Das Teilergebnis der vierten Verhandlungsrunde: Die Zuschläge werden nicht gekürzt. Die Normalarbeitszeit bleibt bei 40 Stunden bestehen. Die Mindestlöhne sind nach wie vor im Gesamtarbeitsvertrag verankert. Die 42-Stunden-Woche ist möglich, auch für Zeitungsdruckereien, aber nur mittels einer schriftlichen Vereinbarung zwischen der Geschäftsleitung und der Betriebskommission oder zwischen den betroffenen Arbeitnehmern und ArbeitnehmerInnen.
4. November 2015 Trotz erneutem Versuch von Viscom, 42 Stunden als Normal arbeitszeit im Akzidenzdruck auf den Tisch zu bringen, konnte in der fünften Verhandlungsrunde schliesslich ein Kompromiss gefunden werden: Die Nachtzuschläge entsprechen den Zuschlägen im heutigen GAV. Die Mindestlöhne bleiben unverändert. Die 42-Stunden-Woche kann nur mit einer schriftlichen Vereinbarung eingeführt werden – aber auch in den Zeitungsdruckereien. Der GAV ist drei Jahre gültig und es kann die Allgemeinverbindlichkeit beantragt werden.
Angelo Zanetti Am 5. 12. kommt das Ergebnis zur Abstimmung vor die Branchen konferenz (s. unten Mitte).
So empfanden die Betriebsdelegierten die Verhandlungen
Berner Medientag
syndicom-Service für Freie
Freischaffend arbeiten und krank werden, das geht eigentlich nicht. Denn beides gleichzeitig wird schnell zur existenziellen Frage: Wer selbständig erwerbend ist, hat bei unverschuldeter Arbeitsunfähigkeit keinen Arbeitgeber, der den Lohn weiter bezahlen muss. Gegen das Risiko des Lohnausfalls sollten sich selbständig Erwerbende versichern. Die gängigen Versicherungsangebote variieren stark je nach Alter, Beruf, Profil der antragstellenden Person und sind oft
Gleichzeitig versuchte Viscom, eine Reihe von Abbaumassnahmen in die Verhandlungen einzubringen, unter anderem die 42-Stunden-Woche als Normalarbeitszeit, die Halbierung der Nachtarbeitszuschläge – auch in
© MARGARETA SOMMER
150 Personen nahmen an der 4. Journalismustagung mit dem Thema investigativer Journalismus im Zeitalter von WikiLeaks und SwissLeaks teil. Die Genfer Stadtpräsidentin Ester Alder sprach über die schwierigen Arbeitsbedingungen der Journalistinnen und Journalisten: kleinere Redaktionen, knappere Ressourcen, grösserer Wettbewerb. «Ein hochstehender investigativer Journalismus ist das Herzstück der Gesellschaft. Wir brauchen den Journalismus als Richtungsweiser», betonte sie.
Ein Silberstreif
Hansruedi Looser, Drucker, Präsident der Betriebs kommission, im Tamedia Druckzentrum Zürich «Ich war zum ersten Mal als Delegierter in den GAV-Verhandlungen dabei und sehr erstaunt über die Heftigkeit, mit der diese geführt wurden. Als Präsident der Betriebskommission im Zürcher Druckzentrum von Tamedia habe ich ja schon einige Verhandlungen auf Betriebsebene erlebt, aber dort geht man anständiger miteinander um. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, man hört uns gar nicht richtig zu. Mir fehlte der Respekt. Alles in allem war es viel anstrengender, als ich erwartet hatte. Schon in der ersten Verhandlungsrunde habe ich mich geärgert, als die Viscom-Vertreter über unsere einzige Forderung, das Frühpensionierungsmodell, nicht einmal diskutieren wollten. Und am schlimmsten war es, als sie in einer späteren Runde sogar mit dem Abbruch der Verhandlungen drohten, wenn wir unsere Forderung nicht fallen lassen würden. Ich war überrascht, wie viel Nerven mich das kostete. Dafür war es eine grosse Erleichterung, als Viscom bei den Zuschlägen im Zeitungsdruck einlenkte und die Forderung aufgab, diese zu senken. Das war das Mandat, das ich von meinen Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg bekommen hatte. Jetzt bleibt es immerhin bei den 70%, die wir bereits haben. Enttäuschend war die Spezialrunde mit den Chefs der Zeitungsdruckereien, an der die Präsidenten der Betriebs- und Personalkommissionen schliesslich alleine dasassen. Aber das hat uns auch in unseren Forderungen bestärkt und zusammengeschweisst. Entscheidend war dann auch die Petition, die von über 70% der KollegInnen in den Zeitungsdruckereien unterschrieben wurde. Damit konnten wir den Viscom überzeugen, dass wir bereit waren, für unsere Zuschläge zu kämpfen. Am Ende haben wir vielleicht nichts Grossartiges erreicht, aber in Anbetracht unserer Situation doch ein Vernunfts resultat erzielt, zu dem ich stehen kann. Es war ein harter Verteidigungskampf, in dem wir zwar nichts gewonnen, aber auch nicht viel verloren haben. Im Fussball würde man sagen, wir haben schon ein paar Goals kassieren müssen, aber die Unternehmer auch. Ich denke, am Schluss stand es 2:1 für den Viscom. Dafür haben wir einen GAV und endlich auch das klare Bekenntnis der Unternehmer zur Allgemeinverbindlichkeit. Ich finde, wir sollten den neuen GAV unterschreiben. Wir haben mit Herzblut gekämpft, aber mehr liess sich nicht herausholen. Am 5. Dezember müssen so viele zur Branchenkonferenz kommen und abstimmen wie möglich. Wir brauchen ein klares, relevantes Resultat.»
Jasmin Schüpbach, Druckt echnologin bei Helioprint, Erlenbach «Es waren meine ersten GAV-Verhandlungen. Für mich war es sehr spannend zu sehen, wie das Ganze so abläuft: Die Reaktionen des Viscom zum Beispiel, oder auch die Stimmung, die im Raum herrschte. Das ging von lächerlich über absurd bis unverständlich – manchmal war es aber auch anregend und interessant. Besonders geärgert habe ich mich darüber, dass die Arbeitgeberseite so stur sein konnte, zum Beispiel beim Frühpensionierungsmodell. Aber dass bei den Zeitungsdruckereien keine grossen Abstriche gemacht werden mussten, hat mich gefreut. An der Spezialrunde habe ich nicht teilgenommen, ich bin ja keine BeKo-Präsidentin, sondern arbeite in einem Zwei-Frauen-Betrieb. Darum kann ich auch nicht beurteilen, wie viel Sinn es machte, sie trotz der Verweigerung der Zeitungsdruckereien abzuhalten. Ich hoffe, dass die Mitglieder mit uns und dem Verhandlungsergebnis zufrieden sind, auch wenn die Gewerkschaften Abstriche machen mussten. Denn, einfach war es ja nicht – und es geht ja eigentlich nie, dass alle zufrieden sind. Dabei ist ein GAV doch immer eine gute Sache: 5 Wochen Ferien, 13. Monatslohn, klare Regelung der Arbeitszeiten – das sind doch klare Vorteile gegenüber dem OR. Für unsere Zukunft ist es wichtig, dass viele an der Branchenkonferenz vom 5. Dezember teilnehmen und abstimmen. Wer mitreden will, muss eben auch dabei sein, und wer dabei ist, kann auch etwas bewirken. Die fünf Verhandlungsrunden waren eine spannende und tolle Zeit. Ich habe viel gelernt. Und ich würde wieder mitmachen und mich für unsere Arbeitsbedingungen einsetzen.»
Branchenkonferenz Grafische Industrie/Verpackungsdruck (GIV) Samstag, 5. Dezember, 10.30 bis 15.40 Uhr Hotel Bern, Zeughausgasse 9, Bern Die Versammlung wird entscheiden, ob der neue GAV am 1. Januar 2016 in Kraft tritt. Komm an die Konferenz und entscheide mit über deine zukünftigen Arbeits bedingungen! Wir zählen auf deine Anwesenheit! Eingeladen sind alle Mitglieder der Branche GIV. Stimmberechtigt sind Mitglieder, die in einem Betrieb der Branche arbeiten, die Mitglieder des Branchenvorstands und je zwei pensionierte und erwerbslose Mitglieder pro Region.
Niklaus Dähler, Teamleiter Druckvorstufe + Multimedia bei Fröhlich Info, Zollikon «Ich war zum dritten Mal als Branchenpräsident und Verhandlungsleiter auf Seiten der Gewerkschaften dabei. Es war kürzer und intensiver diesmal. Allerdings war die Zeit zwischen den Verhandlungsrunden zum Teil sehr knapp, was vor allem für unsere welschen Kollegen ein Problem war, wegen der Übersetzung der Papiere. Am schwierigsten war für mich der Anfang der fünften Runde, weil von Unternehmerseite nochmals alles in Frage gestellt wurde, was unserer Meinung nach bereits abgemacht war. Entsprechend war darum der Nachmittag dieser fünften Runde am schönsten, als sich doch noch herausstellte, dass es zu einer Einigung kommen würde. Schon lange vor Verhandlungsbeginn war klar, dass die ZeitungsdruckerInnen in diesem Jahr eine ausserordentlich wichtige Rolle spielen würden, weil es bei den Abbauforderungen zum grossen Teil um ihre Anstellungsbedingungen ging. Von dem her war es extrem wichtig, anlässlich der Spezialrunde vom 16. Sepember zeigen zu können, dass unsere KollegInnen bereit sind, sich zu wehren. Das Gleiche gelang insbesondere auch mit der Unterschriftensammlung in den Zeitungsdruckereien. Das Signal ist bei den Unternehmern jedenfalls angekommen, auch wenn sie nicht im Saal anwesend waren. Für die aktuell in der Branche Beschäftigten sollte es im neuen GAV fast keinen Abbau geben. Mit Ausnahme der Besitzstandswahrung in den Akzidenzdruckereien betreffen die Massnahmen «nur» diejenigen, die neu in die Branche kommen oder den Job wechseln. Aber natürlich schmerzt dieses «nur» und wir hätten es gerne verhindert. Es ist angesichts der Situation, in der die grafische Branche steckt, zwar nicht alles besser als gar kein GAV, aber das Verhandlungsresultat ist es meiner Meinung auf jeden Fall. Es gibt immer noch Minimallöhne, fünf Wochen Ferien, mindestens 50% Nachtzulagen … Das sind doch noch ansehnliche Leistungen. Warum man am 5. Dezember zur Branchenkonferenz kommen soll? Die Diskussion um die gewerkschaftlichen Rechte und einen GAV sind nie fertig. Es bleibt ein ewiger Prozess, der immer geführt werden und der sich ständig den neuen Gegebenheiten anpassen muss. Für eine Gewerkschaft wäre es tödlich, wenn die Diskussion sterben würde. Aber, was ich noch sagen wollte: Vielen herzlichen Dank an all die KollegInnen, die in der Verhandlungsdelegation waren. Es ist eine schwierige Aufgabe und es braucht viel Mut, offen hinzustehen und für die Rechte aller und seiner selbst zu kämpfen.» © JENS FRIEDRICH
Podiumsdiskussion ∙ François Pilet («L’Hebdo»), Myret Zaki («Bilan») und Autor Angelo Mincuzzi.
GAV grafische Industrie
© NINA SCHEU
© FABIO LO VERSO
Branchenkonferenz Presse und elektronische Medien
© NINA SCHEU
Investigativer JOURNALISMUS
Branchen | 7
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
8 | Branchen
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2014
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«JQM 2015»
Wenig Neues im Jahrbuch: Schweizer Medienqualität sinkt weiter Die Studien des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) zur Qualität in den Medien ergeben auch dieses Jahr wieder ein besorgniserregendes Bild. syndicom ermuntert die Medien schaffenden, sich offen mit den alarmierenden Befunden auseinander-, und für eine Verbesserung der Situation einzusetzen. Immer mehr Menschen wenden sich von den klassischen Informationsmedien Presse, Radio und Fernsehen ab und informieren sich stattdessen via soziale Medien und Internet, wo sie vorwiegend Softnews und Unterhaltung konsumieren. Das Geschäft mit der globalisierten Mediennutzung wird von wenigen Giganten dominiert: Google und Facebook schöpfen den Löwenanteil der Werbeeinnahmen ab, welche den klassischen Medien verloren gehen. Einige Schweizer Medienunternehmen verdienen zwar weiterhin viel Geld, aber in anderen Geschäftsfeldern – weshalb
sie den Redaktionen mehr und mehr die notwendigen Ressourcen entziehen. Die Medienverlage hätten es bisher verpasst, jüngere Generationen für informative Medieninhalte zu gewinnen und die Gratis-Unkultur zu überwinden, so die FÖG-Studie.
Anfällig für Lobbyismus Ausserdem würden Informationsmedien anfälliger für wirtschaftliche und politische Einflussnahme, was sich beispielhaft an der breit übernommenen Fundamentalkritik rechtskonservativer Kreise an der SRG aufzeigen lasse.
befassen. Sie tragen eine massgebende Rolle in Gesellschaft und Demokratie, die endlich wieder gestärkt werden muss. Medienschaffende müssen mit Nachdruck neue Ressourcen für journalistische Arbeitsleistungen verlangen, sowohl durch eine Erhöhung der Stellen auf den Redaktionen als auch bezüglich der Arbeitsbedingungen der fest angestellten und freischaffenden MitarbeiterInnen.
Die sechs bisherigen Jahrbücher analysieren eine kontinuierlich sinkende Qualität der Medieninhalte.
kEINE zEIT FÜR hINTERGRUND Am stärksten leiden die Einordnungsleistungen der Journalistinnen und Journalisten – aufgrund des finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcenmangels in den Redaktionen. Viele Befunde des Jahrbuchs sind alarmierend. Sie legen den Finger auf wunde Punkte, denen sich die Branche nicht verschliessen darf. Medienschaffende müssen sich vertieft mit den Veränderungen in ihrer Branche
Forschungs institut Öffentlichkeit und Gesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch 2015 Qualität der Medien (JQM 2015), ISBN 978-3-7965-3437-9 98 Franken
bild stilisiert. Der Service public braucht Unterstützung. Wenn aber einige unabhängige Medien ihre Informationsaufgaben nicht mehr finanzieren können, gilt es abzuklären, unter welchen Bedingungen eine direkte Medienförderung eingeführt werden kann. (syndicom)
dIREKTE fÖRDERUNG PRÜFEN Es bringt der Branche nichts, wenn die Redaktionen in den Chor ihrer Brötchengeber einstimmen, der die SRG zum Feind-
International
syndicom-zeitung
Verpackungsfirma will Kontakt zu Gewerkschaft behindern Am 15. und 16. Oktober trafen sich die GewerkschaftsvertreterInnen der Branche Druck und Verpackung aus ganz Europa in Warschau. Es ging auch um internationale Solidarität mit der polnischen Gewerkschaft ZZP, die für die Rechte der ArbeiterInnen von Smurfit Kappa Polen kämpft. Vor einigen Monaten wurde die ZZP von Smurfit Kappa, einem irischen Verpackungsunternehmen mit Niederlassung unter anderem in Polen, offiziell anerkannt.
Mitglieder der Gewerkschaftsdelegation eine Vertraulichkeits vereinbarung unterschreiben, die ihnen den Kontakt mit den eigenen GewerkschaftskollegInnen und der Presse verbietet.
«Embedded» Gewerkschaft?
Einschüchterung
Smurfit Kappa will aber nur unter zwei inakzeptablen Bedingungen in Verhandlungen mit der ZZP treten: Zum einen dürfen die betrieblichen Gewerkschaftsvertreter bei den Treffen mit der Direktion nicht durch externe Experten der Gewerkschaft unterstützt werden. Ausserdem will die Geschäftsleitung durchsetzen, dass die
Der gewerkschaftliche Dachverband UNI Europa Graphical, dem auch syndicom angehört, kritisiert, dass diese Forderungen polnische ArbeitnehmerInnen von Smurfit Kappa gegenüber ihren KollegInnen im übrigen Europa diskriminieren. Die polnische Direktion von SK versucht, sämtliche gewerkschaftlichen Aktivitäten
im Unternehmen zu unterbinden und die Gewerkschaft einzuschüchtern.
Protestaktion In einer Gewerkschaftsaktion am 16. Oktober wurde der Direktion von Smurfit Kappa in Polen ein Protestbrief von UNI Europa Graphical übergeben. Als weltweit führender Produzent von Verpackungslösungen beschäftigt Smurfit Kappa rund 42 000 Personen an 350 Produktionsstätten in 33 Ländern. 2014 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro. Die Ebitda-Marge betrug im Jahr 2014 14,4 Prozent. (YS, mit UNI)
Barbara Bassi
© Z VG
Vor dem SK-Gelände nahe Warschau ∙ GewerkschafterInnen aus ganz Europa demonstrierten ihren Unmut über Smurfit Kappa.
erforderte sehr viel Kraft, sodass Barbara im Frühling ihr Engagement als Sekretärin reduzierte. Die Zeitung machte sie weiterhin mit viel Herzblut. Bis eine Anfrage des SP-Regierungsrates Manuele Bertoli sie erreichte, in dessen Beratungsteam sie nun wechselt. Wir sind traurig, dass Barbara weiterzieht, aber freuen uns auch, dass sie diese spannende Aufgabe übernehmen kann. In Giovanni Valerio haben wir einen hochmotivierten, politisch engagierten Nachfolger für Barbara Bassi gefunden. Giovanni stammt aus dem Piemont und studierte Physik, bevor er sich dem Journalismus zuwandte. Seit 2000 lebt und arbeitet er in der Schweiz. Er ist Mitglied im Branchenvorstand der Tessiner JournalistInnen von syndicom und engagiert sich seit 8 Jahren bei Inter-Agire (comundo.ch), wo er für die Zeitung und die Webseite verantwortlich war. Er ist also ein ausgewiesener Web-Spezialist und wird uns helfen, vermehrt auch im Tessin online zu kommunizieren. (nis)
17 Jahre lang hat sich Barbara Bassi in unserer Gewerkschaft für die Arbeitnehmenden eingesetzt. Im Januar 1999 stiess sie als Regionalsekretärin zum Tessiner Team der frischgegründeten comedia. Sie betreute nicht nur die JournalistInnen in der Südschweiz, sondern kümmerte sich von Anfang an auch um die italienischsprachigen Seiten der Gewerkschaftszeitung «m-Magazin». Mit der Fusion zu syndicom übernahm die fünf(!)sprachige Journalistin dann die Redaktion der neuen Tessiner Ausgabe unserer Mitgliederzeitung – aus 2–4 redaktionellen Seiten wurden 16, die sie mit regionalen Berichten, eigenen Reportagen und regelmässigen Rubriken zum Tessiner Aushängeschild der Gewerkschaft gestaltete. Daneben betreute sie als studierte Juristin weiterhin Rechtsfälle, die Tessiner JournalistInnen und vertrat als Frauensekretärin unsere Gleichstellungspolitik im Tessin. 2014 wurde sie ausserdem in die Eidgenössische Medienkommission Emek berufen. Dieses immense Pensum
© FL AVIA LEUENBERGER
© Z VG
Wechsel in der Tessiner Redaktion
Giovanni Valerio
10 | Interessengruppen Pensionierte Ausflüge
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Pensionierte Interessengruppen | 11
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Sozialpolitik
Retraite der IG Pensionierte in Morges
Reform der Altersvorsorge nur mit sozialem Fortschritt
Entrüstung über den Abgang von Bernadette Häfliger Berger
Pensioniertes Postpersonal St. Gallen und Umgebung immer, entzieht sich meiner Kenntnis). Die Fahrt über die Panoramastrasse Glaubenbühlenpass war anspruchsvoll mit vielen Kurven, dazu ist die Stras se sehr schmal. Zum sehr guten Mittagessen trafen wir im Hotel Rischli in Sörenberg ein. Auf der Rückreise nochmals ein Halt in Luzern, und zwar zur freien Verfügung. Die Heimfahrt des gut gelungenen Ausfluges führte uns über Gisikon–Sihlbrugg und Stein, in St. Gallen landeten wir um 19 Uhr.
ten. Alleine 2014 strichen die Versicherungen rund 700 Millionen Franken ein. Aus Sicht der Arbeitnehmenden ist diese Entwicklung verheerend. Das Altersguthaben wird immer schlechter verzinst, und damit sinken auch die künftigen Rentenleistungen. Kein Wunder, wird das Vertrauen in die zweite Säule immer stärker untergraben.
Systemwechsel beim Zinssatz Mit dem SGB fordert syndicom deshalb einen Systemwechsel bei der Festlegung des Mindestzinses. Statt für das Folgejahr soll der Bundesrat den Zins für das laufende Jahr festlegen.
Klar ist aber auch, dass die Schwierigkeiten, in der zweiten Säule gute Renten zu garantieren, bis auf weiteres nicht kleiner werden. Wer Rentenausfälle ausgleichen will, muss also die AHV stärken, wie das die Volksinitiative AHVplus verlangt. Das ist sicherer und viel günstiger, als immer mehr Geld in die zweite Säule zu stecken. Der Ständerat hat mit der Erhöhung der AHV-Renten bereits eine Stärkung der AHV beschlossen. Der Nationalrat tut gut daran, ebenfalls auf diesen Weg einzuschwenken. Denn eine Reform der Altersvorsorge ohne sozialen Fortschritt ist zum Scheitern verurteilt. (sgb)
Stadttheater St. Gallen ∙ Monumentales Treppenhaus.
Werdet Botschafterinnen für die AHV! Zweites Hauptthema war die Altersreform 2020, über deren Zwischenstand der Waadtländer Nationalrat Eric Voruz berichtete. Die IG Pensionierte befürchtet, dass der nach rechts gerückte Nationalrat am Ständerats-Beschluss noch Verschlechterungen anbringen wird. Ein Referendum und eine Volksabstimmung seien dann kaum mehr zu vermeiden. Alle GewerkschafterInnen sollen
sich deshalb für die Volksinitiative AHVplus engagieren, eine wirksame Alternative zur «Rentenreform 2020». Ausgebildete AHV-BotschafterInnen werden aufgefordert, diese Botschaft zugunsten der ersten Säule zu verbreiten. Weiter sollen Optimierungen für die aus Sicht der Pensionierten nicht vorteilhaften betrieblichen Vergünstigungen gefordert werden. Konkrete Verbesserungen werden zur Behandlung durch den Leiter des Sektors Logistik vorgeschlagen. Der Vorstand der IG Pensionierte ist bis zum Kongress 2017 gewählt. Dann werden einige Vakanzen zu ersetzen sein. Insgesamt soll auf eine ausgewogene Vertretung der Sektoren, der Regionen und der Geschlechter geachtet werden.
Franz Baumann, Sekretär IGP
Ausflüge, Fortsetzung
Kaspar Gallati, Reiseleiter
Ehem. Pensionierten-Verein Zürich Post
© EVELINE SCHRANZ
ne der Schweiz etablieren. Diese Saison wird «Don Camillo und Peppone» uraufgeführt. Für Kinder und Jugendliche spielt das Theater auch mobil in Schulen. Wir konnten unter sachkundiger Führung in zwei Gruppen die sonst nicht zugänglichen Räume genauer ansehen: Schlosserei, Schreinerei, Schneiderei, Garderoben und Schminkzimmer sowie die gesamte Technik. Sehr interessant war die Bühne, hier wurde von vielen fleissigen Händen das Bühnenbild für «Carmen» aufgebaut. Viele von uns kamen ins Staunen, was da alles gemacht werden muss, bis eine Vorstellung beginnen kann, aber: jeder Handgriff sitzt. Anschliessend nahmen wir im Rest. Concerto einen feinen Apéro. Die Kosten hatte die Sektion syndicom St. Gallen übernommen. Herzlichen Dank.
© EVELINE SCHRANZ
Hinter den Kulissen
Ferienwoche der Pensionierten Posthalter des Kantons Thurgau
Karl Tobler
© T INE EDEL
Am 24. September trafen sich 35 pensionierte Swisscom-Kolleginnen und -Kollegen vor dem Haupteingang vom Stadttheater St. Gallen. Alle wurden von syndicom St. Gallen eingeladen für eine Besichtigung und einen Blick hinter die Kulissen. Das einzige Dreispartenhaus der Ostschweiz hat eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter wurde Theater gespielt – seit 1801 professionell. Seit Ende der 60er-Jahre in einem sechseckigen Bau im Museumsviertel. Dort hebt sich der Vorhang jedes Jahr 200-mal. Im Bereich des Musiktheaters gibt es oft Opernspezialitäten zu entdecken, im Bereich Schauspiel wechseln zeitgemässe Klassik-Inszenierungen mit moderner Dramatik. Die Tanzgruppe zeigt eindrucksvollen zeitgenössischen Tanz. In den vergangenen Jahren konnte sich das Theater St. Gallen als wichtigste Musicalbüh-
der Umgangsformen und der Kommunikation nach oben und unten erstellt werden, damit auch allfällige Ränkespiele keine Chance haben. Die IG Pensionierte ist bereit, dabei in einer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Sie hofft, dass die Haltung der Pensionierten vom Zentralvorstand unterstützt wird.
Lenzerheide vom 12. bis 19. September: Ferien! 26 Personen steigen in Frauenfeld und Weinfelden in den Car und werden bei gutem Wetter sicher nach Lenzerheide kutschiert. Kurz gesagt, gab es keinen Tag ohne Regen, das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Am Sonntag machten wir eine Wanderung um den Heidsee, ein sehr schöner Ausflug. Einige vergnügten sich danach noch im Hallenbad. Am Montag in St. Cassian gab es eine Überraschung: ein vorbereiteter Apéro, gespendet von Max Kränzig und Thury Schranz, die beide dieses Jahr den 75. feierten. Herzlichen Dank den beiden. Der Wirt hatte ein Mittagessen vorbereitet, das aus der Kasse bezahlt wurde. Dank dem Freiplatz ab 20 Personen im Hotel wurde es auch in diesem Jahr möglich, so eine grosszügige Ausgabe zu übernehmen. Dienstag: Parpaner Rothorn. Voller Freude bestiegen wir die Bahn. In der Mittelstation hiess es: ein Föhnsturm macht die Weiterfahrt
aufs Rothorn unmöglich. Nach einem Kaffee in der Station liefen wir zu Fuss durch den Wald Richtung Wasserfall zurück. Eine richtig schöne Entschädigung für die verpasste Aussicht von der Rothornspitze.
Dramatischer Föhnsturm In den nächsten Tagen wurde der Wind immer stärker. Wir sahen, wie eine Tanne kippte, und liefen beim Rückweg an umgestürzten Bäumen vorbei, die beim Hinweg noch standen. Alle gesund und munter beim Nachtessen zu sehen, ist nicht immer selbstverständlich! Am Freitag haben Hedi und Willi Egli eine riesige Überraschung für uns: In Davos Mühle marschieren wir eine Stras se hoch zum Restaurant Spina. Die Enkelin von Hedi und Willi Egli betreibt dieses hübsche, stilvolle Lokal mit ihrer Kollegin. Die Grosseltern übernehmen das gesamte Mittagessen! Herzlichen Dank. Bestimmt kommen wir wieder, es war hervorragend. Einige, die nicht so gut zu
Fuss sind, werden von Sonja und Claudia auch noch zum Postauto gefahren, nachdem man sie schon dort abgeholt hatte. Alles Gute den beiden. Es bleibt mir zu danken. Allen für das Teilnehmen in den Ferien, es lohnt sich doch viel mehr und macht mehr Freude, wenn das Interesse gross ist! Dem Hotel für das freundliche und hilfsbereite Personal. Thury Schranz, der die Nichtwanderer begleitet hat und der diese Woche zusammen mit Hans Bader organisiert hat. Den grössten Dank möchte ich Paul Iseli aussprechen, der wie immer die ganze Woche mit Wanderungen und Alternativen im Voraus geplant hat. Vergesst bitte den Jahresschluss nicht. Wir treffen uns am 25. November im «Ochsen» in Bussnang um 12.30 Uhr. Bereits steht das Datum für die Ferien 2016 fest. Reserviert euch doch die Woche vom 3. bis 10. September 2016. Mehr dazu wie immer an der Generalversammlung.
Eveline Schranz
Bei einer Anmeldung von über 20 Personen haben wir uns am 24. September um 9.20 im HB versammelt. Pünktlich, wie es sich für Pöstler gehört, sind wir losgezogen. Mit dem Zug fuhren wir bis Bülach, mit dem Postauto weiter bis Teufen. Kaffee und Gipfeli im Restaurant Tössegg stärkten uns für die bevorstehende Wanderung. Diese führte uns über Stock und Stein, mal rauf, mal runter, aber wunderschön dem Rhein entlang über Brücken und Stege und durch den Wald, der mit Bibern und Spechten besie-
delt ist … einfach Natur pur, wunderschön!!! Danke, Hans Steiner! Auch das Wetter spielte mit. Die Wanderung endete nach zwei Stunden in Rüdlingen, wo wir im «Sternen» ein feines Mittagessen genossen. Frohen Herzens und um eine schöne Erinnerung reicher traten wir die Heimreise an. Mit dem Postauto fuhren wir über Land, Flaach, Berg am Irchel nach Winterthur und von dort mit dem Zug zurück nach Zürich.
Walter Blessing
© RODOLPHE AESCHLIMANN
Am 8. September bestiegen 52 Kolleginnen und Kollegen morgens früh den Car von Dähler zum traditionell gewordenen Herbstausflug mit unserem Chaffeur Thomas Zwicker. Hinter Wil ging die Fahrt via Bütsch wil nach Wattwil, dann der Aufstieg zum Rickenpass, wo wir im Restaurant Bildhus Gommiswald eintrafen, um den von der Kasse offerierten Kaffee mit Gipfeli zu nehmen. Weiter führte uns die herrliche Herbstfahrt über Luzern–Sarnen nach Giswil, wo wir einen Gesundheitshalt einschalteten (mit was auch
Mit seinem Entscheid, den Mindestzins der beruflichen Vorsorge auf den historischen Tiefststand von 1,25% zu senken, hat der Bundesrat einmal mehr den Klagen der Versicherungswirtschaft nachgegeben und die Versicherten bestraft. Unter den heutigen Bedingungen wäre ein höherer – wenn auch immer noch bescheidener – Satz von 1,75% möglich. Der Bundesrat hat in den letzten Jahren den Mindestzinssatz fast immer rund ein Prozent tiefer angesetzt, als es die tatsächlich erzielten Anlagerenditen erlaubt hätten. Grosse Profiteure sind die Lebensversicherer, die dabei ihre Gewinnmarge erhöh-
© T INE EDEL
© ERICH BISCHOF
Immer höhere Gewinne für die Versicherungen, immer bescheidenere Renten aus der Pensionskasse: Das muss aufhören, verlangen SGB und syndicom.
Der überraschende und abrupte Abgang von Bernadette Häfliger Berger rückte ins Zentrum der Retraite der IG Pensionierte vom 27. bis 29. Oktober in Morges. Die an Emotionalität kaum zu überbietende Diskussion fand ihren Höhepunkt in der Lancierung einer Resolution an den Zentralvorstand. Die von den Pensionierten sehr geschätzte Bernadette wurde mit grossem Bedauern und dem herzlichen Dank für ihren Einsatz verabschiedet. Massnahmen zugunsten von Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Menschenrechte, Würde und Kollegialität – notabene die Ideale der Gewerkschaftsbewegung – sollen vom Zentralvorstand an seiner Sitzung vom 7. November diskutiert und beschlossen werden. Konkret soll eine «Auslegeordnung» der aktuellen Kompetenzen,
Retraite in Festlichem Rahmen ∙ Der Vorstand der IG Pensionierte von syndicom, Oktober 2015.
Vorstand IG Pensionierte Name
Vorname
Funktion
Adresse
PLZ/Ort
Gutmann
Roland
Präsident/ZV
Schleusenweg 1a
2502 Biel
roland.gutmann@bluewin.ch
Rymann
Peter
Vizepräsident/ZV
Spiegelgasse 9
5200 Brugg
perymann@gmail.com
056 441 44 87
Baumann
Franz
Sekretär
St. Niklausengasse 23
6010 Kriens
baumannf@postmail.ch
041 320 06 92
Brunner
Ruth
Kassierin
Zelgstrasse 33
8003 Zürich
brunnerruth@gmx.ch
044 461 12 95
Aeschlimann
Rodolphe
Chemin de la Bovéry 25
1614 Granges/Veveyse
raeschli@worldcom.ch
021 947 43 23
Chopard
Gianni
Via San Gottardo 11c
6500 Bellinzona
gchopardcast@bluewin.ch
091 829 23 15
Cuany
Gabriel
Clos Muguet 2
2027 Fresens
gabriel.cuany@gmail.com
032 835 36 65
Fenner
Ernesto
Via Pedevilla 2
6512 Giubiasco
ernesto.fenner@bluewin.ch
091 857 30 88
Gerber
Rosmarie
Birsweg 13
4143 Dornach
gerbers@intergga.ch
061 701 65 81
Kemm
Claude
Route de l’Eglise 6
1753 Matran
claude.kemm@bluewin.ch
026 402 87 60
Knaus
Ernst
Sperrstrasse 39
4057 Basel
eknaba@bluewin.ch
061 681 48 14
Meylan
Michel
Champ-d’Anier 30
1209 Genève
michel@famillemeylan.ch
022 798 17 63
Michaud
Alain
Route du Suchet 9
1354 Montcherand
alain.michaud@vonet.ch
024 441 38 37
Schmid
Hans
Via Surpunt 16
7500 St. Moritz
schmid-stmoritz@bluewin.ch
081 833 12 23
Thommen
Heinz
Schilthornweg 5
2543 Lengnau
enzo.thommen@bluewin.ch
032 652 41 18
Herren
Jean-Marc
Löhrenweg 37
2504 Biel
jm.herren@bluewin.ch
032 341 73 13
Übersetzer
Tel.
Mobile 079 350 71 27 076 436 00 93
12 | Kultur
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Aktuell | 13
syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Filmtipp
Mitgliederporträt
Überall einspringen, schnell kapieren
Traditionelle Feindschaft unter Isländern Spielfilme aus ländlichen Regionen, von Menschen bevölkert, die ganz für ihre Nutztiere leben, stammen gewöhnlich aus dem Süden. Mit «Hrútar» (engl. «Rams», dt. Böcke) kommt nun ein Film aus Europas äusserstem Norden, aus Island, in unsere Kinos. Regisseur Grímur Hákonarson inszenierte ein Drama voll von lakonischer Komik und visueller Wucht. Geri Krebs «Sture Böcke» heisst der Film in Deutschland, in der Schweiz vertraut man auf das Englische, «Rams». Die beiden – menschlichen – Böcke sind die Brüder Gummi und Kiddi, zwei wortkarge, bärtige Mannsbilder in den Sechzigern. Sie leben von der Schafzucht, haben zwei Höfe, die in Sichtweite zueinander liegen – und sie sind seit Jahrzehnten zerstritten. Den Grund erfährt man nicht, er spielt für die Geschichte auch keine Rolle.
Kranke Schafe Beide Brüder sind alleinstehend, griesgrämige, verhärmte Typen, es fällt schwer, sich Frauen vorzustellen, die es mit dieser Sorte Mann aushalten würden.
Als eines Tages eine Schafseuche grosse Teil Islands heimsucht, bricht nicht nur die Welt von Gummi und Kiddi zusammen, auch ihre lange eingespielte Feindschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Mit subtilem Humor schildert der Film das Neben- und Gegeneinander der Männer, als über sie ein Verhängnis hereinbricht, das einer Todesstrafe gleichkommt. Drastisch müssen die beiden erfahren, wie kaltschnäuzig die Bürokratie agiert: Sie lässt erst einmal zwecks Eindämmung der Seuche alle Tiere schlachten – danach fragen die Herren und Damen im Landwirtschaftsministerium scheinheilig: Haben Sie sich überlegt, wie es nun in
Ihrem Leben weitergehen soll? Doch einer der Brüder spielt das Spiel nicht mit.
Isländisches Kino im Kommen Mit seltsamen Verhältnissen von Männern zu ihren Nutztieren hat bei uns schon ein anderer isländischer Film einen Achtungserfolg erzielt: «Of Horses and Men» von Benedikt Erlingsson. Jenen Film prägte brachi a le Situationskomik, «Hrútar (Rams)» scheint das Gegenteil: auf den ersten Blick die totale Tragödie, die aber einen verzweifelten Humor ausstrahlt. Hinsichtlich Erfolg haben beide Filme etwas gemeinsam. «Of Horses and Men» erhielt 2013 am Filmfestival San Sebastián den
Preis als bester Erstlingsfilm, während «Hrútar» vor Monatsfrist am Zurich Film Festival den Hauptpreis gewann. Und dieses Jahr gewann in San Sebastián erneut ein isländischer Film, dieses Mal den Hauptpreis: das Adoleszenzdrama «Sparrows» (Schwalben) von Rúnar Rúnarsson. Mit Filmen aus Island, einem Land mit weniger EinwohnerInnen als die Stadt Zürich, ist in Zukunft zu rechnen.
Kameramann von «Victoria» Dabei ist im Fall von «Hrútar» von skandinavischer Zusammen arbeit zu sprechen, denn der Film ist mit Dänemark koprodu ziert und hat, nicht unwesentliches Detail, einen norwegischen
Kameramann: Sturla Brandth GrØvlen. Er war es, der für die sensationelle Kameraarbeit in Sebastian Schippers Jugend- und Gangsterdrama «Victoria» verantwortlich war (syndicom-Zeitung Nr. 6/2015). Ganz im Gegensatz zu jener Parforce-Tour mit der Handkamera liefert er hier atemberaubende, ruhige Cinemascope-Bilder. Der Bruderzwist in der wilden isländischen Natur mit dem Farbenspiel von Schnee, Wasser und Himmel mag, wenn man das so liest, unspektakulär erscheinen, doch auf der Kino leinwand bietet «Hrútar» ein visuelles Erlebnis wie schon seit längerem kein Film mehr.
Kinostart: 26. November.
Buchtipp
halten, die Ohren spitzen und geduldig sein. Dann wirst du schon verstehen.» Und so ist es auch: Auf dem Spielplatz lernt Tsozo Anna, Mia und Noah kennen, von denen er neue Wörter lernt wie Fussball, rot, rennen oder Rutschbahn, jeden Tag ein paar mehr. Und er hat Spass daran. Als seine neu gewonnenen Freunde kurz darauf in grosse Gefahr geraten, holt Tsozo Hilfe. Und dafür braucht er sehr viel Mut und – die neuen Wörter! Alles kommt gut: Am Ende gibt es ein grosses Fest mit vielen Leckereien!
Das fröhlich illustrierte Buch für Kinder ab 5 Jahren finde ich einzigartig, weil es fern von Kitsch und Klischee ist und das Thema einfach und natürlich angeht. Ein Buch für die ganze Familie, für Sprachbegeisterte und nicht zuletzt auch für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Erzählung ist so konzipiert, dass sie in irgendeinem europäischen Land spielen könnte. Frank Kauffmann, Germanist, Regis seur und Autor, hat an der Uni Zürich das Unterrichtskonzept «Theatrales Improvisieren für Fremdsprachige» entwickelt
und arbeitet im Sprachenzentrum Uni/ETH Zürich. Sprachen mag er deshalb so gern, weil sie ihm helfen, die Welt besser kennenzulernen und (wie Tsozo) neue Freunde zu finden. Auch die Illustratorin und Grafikerin Beate Fahrnländer liebt das Reisen. Ihr gemeinsames Werk geht mir ans Herz, denn oft schon habe ich erlebt, wie Wörter und Sprache Brücken zwischen Kulturen schlagen können.
Christine Hunziker, Buchhändlerin und Museumsmitarbeiterin
Tatsächlich sind die Aufgaben, die Rolf Graf übernimmt sehr unterschiedlicher Art, und nicht alle haben mit den Dienstleis-
Frank Kauffmann Tsozo und die fremden Wörter, Orell Füssli Kinderbuch 2015, 48 Seiten, ca. 13 Franken, ISBN 978-3-280-03496-5
Rolf Graf ist aber ein positiv eingestellter Mensch, der sich gerne für Verbesserungen engagiert. Deshalb half er in einem Team von vier Leuten von syndicom mit, als es darum ging, für Swiss Post Solutions einen Gesamtarbeitsvertrag zu erarbeiten und durchzusetzen. Die Vorgängerfirma Mailsource kannte das Instrument nicht. «Der GAV hat Verbesserungen gebracht», stellt Rolf Graf fest: «Der Mindestlohn wurde angehoben und der Kündigungsschutz verbessert.» Er macht allerdings nicht allein aus diesem Grund bei der Gewerkschaft mit, sondern auch, weil man Leute aus anderen Branchen kennenlerne und von Weiterbildungsangeboten profitieren könne.
Sitzfleisch gehört nicht zu seinen grössten Tugenden · Springer Rolf Graf.
In der Freizeit gemächlich tungen zu tun, die man sich für einen «klassischen» Postangestellten vorstellt. Gegenwärtig macht er für ein halbes Dutzend Privatfirmen Ablösungen: für Banken, Energiebetriebe, für ein Medienunternehmen und für Postfinance. Dabei stellt er unter anderem die interne Post zu, er erledigt Kurierdienste mit dem Fahrzeug, bewirtschaftet Sitzungsräume, wo er Papier und Schreibzeug nachfüllt oder die Beamer bereitstellt. Das Auffüllen von Getränkeautomaten in den Kantinen gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben, ausserdem Archivdienste. Jede Firma hat
ihre Eigenheiten. Bei der einen wird die interne Post nach Kürzeln zugestellt, bei der anderen ist die Mailadresse ausschlaggebend.
Kaum Einarbeitungszeit «Es braucht einen schon, wenn man eine Tour während eines halben Jahres nicht mehr gemacht hat», sagt Rolf Graf. Zwar gibt es eine Jahresplanung und die sogenannte Anlehrtour mit einem Kollegen, wenn es auf eine neue Tour geht. Doch im Krankheitsfall bleibt wenig Zeit zur Vorbereitung. Rolf Graf hat Verständnis dafür, dass
Swiss Post Solutions sich spezialisiert und neue Dienstleistungen anbietet, «denn die physische Post geht zurück». Er hat auch ein Auge für die Probleme des Betriebs. Wegen der privaten Anbieter, die im gleichen Bereich tätig sind, sei der Konkurrenzdruck hoch. Nach einigen Jahren würden die Verträge mit den Kundenfirmen jeweils wieder neu ausgehandelt. Ausserdem seien die Angestellten oft durch das Outsourcing von Firmenbereichen nicht ganz freiwillig zu Swiss Post Solutions gestossen, das wirke sich auf das Arbeitsklima aus.
Doch dreht sich bei Rolf Graf nicht alles um den Beruf. In seiner Freizeit spielt der in Münchenbuchsee wohnhafte Junggeselle gerne Handorgel in einem Orchester. Ob Musette, Tango oder Tessiner Melodien: «Ich musiziere einfach zur Freude und um abzuschalten, ohne grosse Ambitionen.» Abschalten kann er an manchen Wochenenden auch im alten Holzhaus seines Grossvaters im Jura. Ausserdem geht er gerne auf Reisen. Er fährt dann mit dem Zug ans Ziel, wo er sich am liebsten zu Fuss und mit dem Fahrrad bewegt: «Der Rest ist mir zu schnell.»
Recht so!
Mein Chef schickt mich zu früh nach Hause Ich arbeite als Drucker in einem kleinen Betrieb. Mein Chef schickt mich regelmässig vor Ende der Schicht nach Hause, wenn er keine Druckaufträge mehr hat. Dies führt dann zu Minusstunden, die ich später nachholen muss. Ich gehe jeweils widerspruchslos nach Hause, notiere mir aber immer genau, wie viele Stunden mir abgezogen wurden. Ich will diese Stunden nun einfordern. Wie muss ich vorgehen?
Der Mut, neue Wörter zu sagen Kürzlich ist ein Kinderbuch erschienen, dessen Inhalt aktueller nicht sein könnte. Es geht um das Thema Migration und Sprache. Eine berührende Geschichte über einen mutigen kleinen Jungen namens Tsozo. Dieser verlässt sein Dorf, um mit den Eltern in ein fremdes Land zu ziehen, wo alles neu ist, die Wohnung, das Dorf, der Supermarkt, das Wetter ... und eben die Sprache! Der Junge versteht kein Wort, ist traurig und sehnt sich nach der Heimat. Seine Grossmutter aber rät: «Du musst nur die Augen offen
Zustellen, einrichten, auffüllen
«Der GAV hat einiges verbessert»
Das vorzeitige NachhauseSchicken ist eine Form von Annahmeverzug des Arbeitgebers. «Annahmeverzug» bedeutet, dass der Betrieb mit der Annahme einer Arbeitsleistung «in Verzug» gerät (Art. 324 OR). Annahmeverzug führt dazu, dass der Arbeitnehmer den Lohn zugut hat und die Zeit auch nicht nacharbeiten muss. Die Lohnzahlungspflicht trifft den Arbeitgeber auch, wenn er keine Schuld trägt, dass der Arbeitneh-
mer die Arbeitsleistung nicht erbringen kann; also auch, wenn es wegen Auftragsmangel keine Arbeit gibt. Das ist die Konsequenz davon, dass der Arbeitgeber das Betriebsrisiko trägt; umgekehrt streicht er bei gutem Geschäftsgang auch den Gewinn ein und teilt ihn in der Regel nicht mit den Angestellten. Ein kleines, aber entscheidendes «Detail» ist noch zu ergänzen: Um den Annahmeverzug des Arbeitgebers herbeizufüh-
ren, muss der Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung ausdrücklich anbieten. Dies kann mündlich, schriftlich oder auch tatsächlich erfolgen, etwa indem er am Morgen am Arbeitsplatz erscheint, obschon er am Vorabend eine telefonische Absage erhalten hat! Du hast erwähnt, dass du auf Anweisung deines Chefs ohne Widerrede nach Hause gegangen seist. Der Chef durfte dann davon ausgehen, dass du mit der Kürzung des Arbeitseinsatzes einverstanden warst. Du hättest ihm konkret mitteilen müssen, dass du mit der Verkürzung nicht einverstanden bist und den Dienst wie geplant zu Ende führen willst. Da dieses Arbeits-
angebot von deiner Seite nicht erfolgt ist, trifft den Arbeitgeber keine Lohnzahlungspflicht für die Zeit, welche du früher nach Hause geschickt wurdest. Bedauerlicherweise kannst du somit die Stunden, über welche du Buch geführt hast, nicht mit Erfolg zurückfordern. In Zukunft musst du klar mitteilen, dass du mit der Verkürzung des Dienstes nicht einverstanden bist, und verlangen, dass du wie geplant beschäftigt wirst. Erst wenn der Arbeitgeber dein Angebot nicht annimmt, schuldet er dir den Lohn auch für die Zeit, welche du nicht arbeiten konntest. Als Arbeitnehmer hast du auch den Beweis für dein Arbeitsangebot zu erbringen.
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Szene mit Widder ∙ «Sollte man je die schauspielerische Leistung von Tieren prämieren wollen, so gehören unsere Schafe bestimmt zu denen, die es am meisten verdient haben», findet der Regisseur.
Rolf Graf arbeitet seit 27 Jahren bei der Post. In dieser Zeit hat sich natürlich enorm vieles verändert. Rolf Graf musste sich anpassen, hat das auch immer wieder getan. Er ist in Nidau bei Biel aufgewachsen, sein erster Beruf im Gastgewerbe verschlug ihn in die Ostschweiz. Dort ist er dann auch in den Dienst der Post eingetreten, hat eine «Postlehre» abgeschlossen. Er kam zurück nach Bern, arbeitete in der Postfach-Anlage der Schanzenpost und später, nach einem Kurs als Betriebsbeamter, in der Kramgasspost in der Altstadt. Seit einigen Jahren ist er nun bei der Swiss Post Solutions, einer Tochtergesellschaft, die postnahe Dienstleistungen für Geschäftskunden «an der Schnittstelle zwischen physischen und digitalen Informationen» anbietet. Rolf Graf macht für seinen Arbeitgeber Ablösedienste als Client Service Assistant, so lautet die offizielle Berufsbezeichnung. Er springt ein, wenn der Stelleninhaber in den Ferien ist, krank wird oder einen Kurs besucht. «Das passt mir, man muss vielseitig sein und ich sehe in viele Betriebe, die alle etwas anders funktionieren und die alle ihre eigenen Anforderungen haben.»
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Als Rolf Graf vor 27 Jahren zur Post stiess, sah das Unternehmen noch völlig anders aus. Bei seinen Ablösediensten für Swiss Post Solutions übt er heute als Client Service Assistant eine breite Palette von «postnahen» Tätigkeiten aus. Als syndicom-Aktivist half er mit, den GAV auszuarbeiten und durchzusetzen. Peter Krebs
Martin Scheidegger lic. iur., Rechtsanwalt Leiter Rechtsdienst syndicom
Es empfiehlt sich daher der zusätzliche Aufwand, den Vorgang jeweils im Nachhinein mittels kurzem eingeschriebenem Brief an den Betrieb zu den Akten zu geben und damit beweisbar zu machen.
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syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Weiterbildung
Erscheinungsdaten 2016 der syndicom-zeitung HeliaS-kURSE
Das neue Programm ist da!
Christine Goll, Institutsleiterin/Ausbildungsleiterin Movendo
Helias 2016 Das Helias-Weiterbildungsangebot 2016 ist auf www.helias.ch aufgeschaltet. Wir freuen uns auf eure Online-Anmeldungen. Adobe InDesign für Einsteiger 18. Januar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 29. Dezember. Adobe InDesign für Fachleute 21. und 22. Januar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 29. Dezember. Schnupperkurs Print-Publishing 25. Januar. Referent: Ueli Baumgartner. Anmeldeschluss: 5. Januar. Websites erstellen mit Joomla 26. und 27. Januar. Referent: Ueli Baumgartner. Anmeldeschluss: 5. Januar. Interaktive Dokumente und Digital Publishing 28. und 29. Januar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 5. Januar.
Adobe Illustrator für Einsteiger 4. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 12. Januar.
Adobe Photoshop für Einsteiger 25. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 2. Februar.
Wie publiziere ich heutzutage? 5. Februar. Referent: Peter Laely. Anmeldeschluss: 12. Januar.
Up-to-date mit Adobe Photoshop 29. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 9. Februar.
Einfach Zeichnen: So verkaufe ich meine Ideen 10., 17., 24. Februar. Referenten: Markus Beer, Ueli Baumgartner. Anmeldeschluss: 19. Januar.
Animationen mit InDesign 3. und 4. März. Referent: Peter Laely. Anmeldeschluss: 9. Februar. Mobile Apps als Brücke zu Desktop-Programmen 7. März. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 16. Februar.
Adobe Illustrator für Fachleute 11. und 12. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 19. Januar.
Grundkurs Adobe After Effects 8. und 9. März. Referentin: Jane Gebel. Anmeldeschluss: 16. Februar.
Up-to-date mit Adobe Illustrator 17. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 26. Januar.
Strategie für mobiles Design 11. März. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 16. Februar.
Adobe Creative Cloud Update 18. Februar. Referent: Andreas Burkard. Anmeldeschluss: 26. Januar.
Barrierefreie PDF-Dokumente 14. März. Referent: Beat Kipfer. Anmeldeschluss: 23. Februar.
Studienreise Turin
Acrobat & PitStop 15. und 16. März. Referent: Peter Laely. Anmeldeschluss: 23. Februar. Workshop Schriftgestaltung mit Glyphs 18. und 19. März, Colab, Zentralstrasse 37, 8003 Zürich. Referent: R. E. Scheichelbauer. Anmeldeschluss: 23. Februar.
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Bist du vorbereitet, wenn du demnächst über die Zukunft unserer Altersvorsorge abstimmen musst? Wolltest du schon immer wissen, wie die Wirtschaft funktioniert? Willst du dich an deinem Arbeitsplatz wirkungsvoll für faire Arbeitsbedingungen und Löhne einsetzen? Movendo bietet allen Gewerkschaftsmitgliedern auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Weiterbildungskurse an. So bleiben sie über die aktuellen Entwicklungen in Arbeitswelt und Politik informiert. Die Teilnehmenden machen sich mit den Strategien, Instrumenten und Handlungsmöglichkeiten ihrer Gewerkschaft vertraut. Movendo-Kurse bringen Mitglieder persönlich, beruflich und für ihre Gewerkschaftsarbeit weiter. Engagement lohnt sich, denn für Vertrauensleute hat Movendo ein spannendes Programm mit neuen Themen zusammengestellt. Vertrauensleute engagieren sich in der Personalvertretung oder im Stiftungsrat der Pensionskassen, als PräsidentInnen von Gewerkschaftssektionen oder Ansprechpersonen im Betrieb für andere ArbeitskollegInnen. Engagement wird mit einem breit gefächerten attraktiven Bildungsangebot belohnt: Die Teilnehmenden lernen wirtschaftliche und politische Zusammenhänge besser verstehen. Bei Gesetzesänderungen, die Arbeitnehmende betreffen, bleiben sie auf dem aktuellen Stand. Sie wissen, was zu tun ist, wenn kollektive Entlassungen drohen, können als Vertrauensperson selbstsicher auftreten oder erhalten das Rüstzeug, um erfolgreiche Verhandlungen zu führen. All das und noch viel mehr bietet Movendo. So organisiert Movendo auch massgeschneiderte Weiterbildung im Auftrag: Kurse, Seminare oder Tagungen werden für Verbände, Personalkommissionen oder Gewerkschaftsgruppen nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen konzipiert und durchgeführt. Sämtliche Angebote von Movendo für das Jahr 2016 sind ab sofort unter www.movendo.ch ersichtlich. In der nächsten syndicom-Zeitung wird das Programmheft von Movendo beigelegt.
Nr. Redaktionsschluss Erscheint 1 Montag, 11. Januar Freitag, 29. Januar 2 Montag, 8. Februar Freitag, 26. Februar 3 Montag, 7. März Donnerstag, 24. März 4 Montag, 11. April Freitag, 29. April 5 Dienstag, 17. Mai Freitag, 3. Juni 6 Montag, 13. Juni Freitag, 1. Juli 7 Montag, 8. August Freitag, 26. August 8 Montag, 5. September Freitag, 23. September 9 Montag, 3. Oktober Freitag, 21. Oktober 10 Montag, 7. November Freitag, 25. November 11 Montag, 5. Dezember Freitag, 23. Dezember
Wir grüssen unsere Gewerkschaft! · Die Berufsschul-Lehrerinnen und -Lehrer der grafischen Berufe sowie Mitglieder des Grafischen Forums Zürich waren im Oktober auf einer 4-tägigen Studienreise in Mailand und Turin. Sie besichtigten die Druckerei Rotolito Lombardo und das Archivio Tipografico und machten eine Verkostung von Piemonteser Weinen.
Das syndicom-Sudoku Zu gewinnen gibt es Reka-Checks im Wert von Fr. 50.–, gespendet von unserer Dienstleistungspartnerin Reka. Die Lösung (die dreistellige Zahl aus den farbigen Feldern, Reihenfolge: von links nach rechts) wird in der nächsten Ausgabe zusammen mit dem Namen des Gewinners oder der Gewinnerin veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösung und Absender auf einer A6-Postkarte senden an: syndicom-Zeitung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern. Einsendeschluss: 7. Dezember. Kreuzworträtsel Die Lösung des syndicom-Kreuzworträtsels aus Nr. 5 lautet: SOZIALPLAN. Gewonnen hat Werner Altenburger aus Brissago. Er erhält ein Necessaire, gespendet von unserer Dienstleistungspartnerin KPT. Wir gratulieren!
Farbmanagement 21. März. Referent: Peter Laely, Anmeldeschluss: 2. März. Infos und Anmeldung Kursort ist in der Regel das syndicom-Bildungszentrum, Looslistrass e 15, Bern. Anmeldung: auf Helias.ch. MAZ-kURSE Interview: Im Dialog ermit teln und vermit teln 11. bis 14. Januar (4 Tage). Leitung: Bernd Merkel, MAZ-Studienleiter; Barbara Lukesch, Journalistin BR, Presseladen; Peer Teuwsen, Redaktor, «Neue Zürcher Zeitung». Weiterbildung Fotografie: Das Porträtfoto 15. bis 17. Februar (3 Tage). Leitung: Reto Camenisch, Studienleiter MAZ. Kompaktkurs Social-Media-Redaktor 3. März bis 24. Juni (12 Tage). Leitung: Dozierende aus der Praxis. Infos und Anmeldung: MAZ.ch
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syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015 Unsere Pensionierten laden ein Pensionierte Medien Aargau Mittwoch, 2. Dezember, 12.15 Uhr, Chlausfeier im Restaurant Viva in Aarau. Persönliche Einladungen sind verschickt worden. Anmeldung bis spätestens 25. November an Peter Rymann (perymann@gmail.com, 056 441 44 87, 076 436 00 93). Peter Rymann Pensioniertenverein Region Basel Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, trotz bunter Blätter und schönem Herbst laden wir euch zur Dezember-Monatsversammlung ein. Sie findet am 7. Dezember statt. Wir treffen uns wie gewohnt um 14.30 Uhr im Rest. Bundesbahn, Hochstrasse 59, 4053 Basel. Es freut uns, wenn wir dazu möglichst viele Kolleginnen und Kollegen begrüssen können. Allen kranken Kolleginnen und Kollegen wünschen wir recht baldige Genesung. Wir hoffen, sie bald wieder in unserer Mitte begrüssen zu können. Mit freundlichen Grüssen, für den Vorstand: Ernst Knaus, Präsident Region Basel, Wanderung Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, die Wanderung vom 17. Dezember führt uns von St. Jakob nach Münchenstein ins Rest. Birseck. Wir treffen uns um 14 Uhr beim Tramhalt St. Jakob. Wir laufen dann zum Rest. Birseck. Diese kurze Wanderung habe ich extra ausgesucht, damit wir länger zusammensitzen können, denn es ist die letzte Wanderung in diesem Jahr. Es sind alle, Kolleginnen, Kollegen der Sektoren 2 + 3 sowie Ehefrauen und PartnerInnen herzlich eingeladen. Nichtwanderer nehmen das Tram 10 bis Münchenstein Dorf oder die S-Bahn nach Münchenstein. Das Rest. Birseck befindet sich an der Bahnhofstr. 6, von beiden Haltestellen aus 5–10 Min. Ich hoffe nochmals auf eine grosse Wanderschar. Auch für die Jassenden ist ein Platz reserviert. Allen ein gutes und gesegnetes neues Jahr und den Kranken zusätzlich gute Besserung. Euer Wanderleiter Othmar Pensionierten-Höck syndicom Bern Am Dienstag, 15. Dezember, 15 Uhr findet im Hotel Bern wie alle Jahre unser Weihnachtshöck statt. Wir werden uns mit einem Lotto mit schönen Preisen vergnügen. Selbstverständlich gibt es die neusten Informationen von der Sektion und den Pensionierten. Ich hoffe, viele Kolleginnen und Kollegen an diesem Höck begrüssen zu dürfen, und verbleibe mit kollegialen Grüssen Roland Gutmann, Präsident IG Pensionierte Pensioniertenvereinigung Bern Post/Swisscom Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Unsere nächste Monatsversammlung findet am Donnerstag, 3. Dezember, um 15 Uhr im Saal der Casa d‘Italia, Bühlstrasse 57, 1. Stock, in Bern statt. Unser Lotto wollen wir wiederholen. Kassier Fredy Kircher hat uns noch tollere Preise versprochen. Es lohnt sich. Weihnachtsgebäck steht zum Verkauf bereit. Unser Hausbeck Werner Bracher bringt seine traditionellen Säckli zu 500 Gramm und 1 Kilo mit. Bis Ende Jahr müssen die Personalgutscheine eingelöst werden, denkt bitte daran. Wir wünschen allen frohe Weihnachtstage, einen guten Ausklang des 2015 und für 2016 vor allem gute Gesundheit. Mit freundlichen Grüssen Beat Thierstein IG Pensionierte der Sektion Biel-Bienne Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen. Wir laden euch herzlich ein zu unserer traditionellen
Wir nehmen Abschied
Chlouser-Versammlung. Dienstag, 8. Dezember, 14.30 Uhr im Restaurant Büttenberg, Geyisriedweg 63, 2504 Biel/Bienne. (Bus Nr. 1, Haltestelle: Schule Geyisried). Programm: Allgemeine Informationen übermittelt von den Kollegen Fritz Schenk, Roland Gutmann, Präsident IG Pensionierte von syndicom. Anschliessend Lotto und kleiner Imbiss. Wir freuen uns auf einen geselligen Nachmittag mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen. Allen, die an der Versammlung nicht teilnehmen können, wünschen wir schöne und frohe Festtage und eine gute Gesundheit im neuen Jahr. Mit freundlichen Grüssen, für den Vorstand Erich Lüdi Pensionierten-Vereinigung Lötschberg Post Liebe KollegInnen, zum Jahresabschluss treffen wir uns am Dienstag, 1. Dezember, ab 11 Uhr im Restaurant Golfplatz, Seestrasse 117 in Unterseen. Der STI-Bus fährt Interlaken Ost ab 11.08 Uhr, West ab 11.17 Uhr, bis zur Haltestelle Neuhaus, an 11.23 Uhr. Anmeldungen nimmt bis 27. November unser Obmann Markus Stender, Tel. 033 335 17 18, entgegen und erteilt auch Auskunft. Wir wünschen allen frohe Festtage, ein gesundes, glückliches neues Jahr und den Kranken gute Besserung. Werner und Margrit Haldi Pensionierten-Verein Olten Post + Telecom Wir laden euch herzlich ein zur Herbstversammlung (Chlaushock) am Donnerstag, 3. Dezember, 15 Uhr im Restaurant zur Kapelle in Trimbach. Nach aktuellen Informationen von der Gewerkschaft spielen wir Lotto. Nachher offerieren wir einen Imbiss aus der Chäppeliküche. Wir freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen. Der Vorstand wünscht allen kranken KollegInnen baldige Genesung. Für den Vorstand: Joe Vonarburg Pensioniertengruppe Post Solothurn und Umgebung Gerne möchten wir allen in Erinnerung rufen, dass am nächsten Dienstag, 24. Nov., unser traditioneller Lottomatch zum Jahresabschluss 2015 stattfindet. Auch dieses Jahr wird der Wirt vom Restaurant Kastanienbaum in Recherswil für uns ein gutes und preisgünstiges Menü zubereiten. Treffpunkt um 11.45 Uhr für alle, die zu Mittag essen. Wir hoffen, dass sich alle rechtzeitig fürs Essen angemeldet haben, ansonsten sofort mit unserem Organisator, Thomas Moser, Kontakt aufnehmen. Der Lottomatch beginnt um 14 Uhr. Wir freuen uns auf gemütliches Beisammensein und danken jetzt schon für die Lottopreis-Spenden. Der Vorstand Verein des pensionierten Postpersonals St. Gallen Liebe Kolleginnen und Kollegen. Möchte euch hiermit herzlich zur bevorstehenden Weihnachts-Versammlung vom Dienstag, 8. 12., einladen. Beginn der Versammlung um 10 Uhr in der «Krone» Gais, nach Erledigung der statutarischen Geschäfte laden wir zum traditionellen Apéro ein, wo bei gemütlichem Beisammensein über das vergangene Jahr, Gott und die Welt usw. diskutiert werden kann. 12 Uhr geniessen wir gemeinsam das Weihnachtsessen. Am Nachmittag zeigt uns Robert Zimmermann den Bildvortrag mit dem Titel «Silvesterchlausen-Zauber», ein sicher interessanter Vortrag. Im Anschluss lassen wir den Nachmittag mit einem Jass oder einfach etwas Gemütlichkeit ausklingen. Im Namen des Vorstandes Kaspar Gallati
Pensionierte Zofingen Medien Am Fr., 4. Dezember, um 14 Uhr treffen wir uns beim Bahnhofbrunnen in Zofingen. Zu Fuss gehts unter der neuen Bahnunterführung Richtung Strengelbacher Strasse bis zum Bistro am Tich. Eure Wanderkollegen F. und P. Postveteranen Zürich Die letzte Versammlung dieses Jahres findet am Donnerstag, 10. Dezember, um 14.30 Uhr im Volkshaus Zürich statt. Wir treffen uns zum Jahresschlusshöck sowie zu einem Rück- und Ausblick. Hans Blöchlinger und sein Kollege werden uns musikalisch begleiten. Wir hoffen auf eine grosse Teilnahme und wünschen allen, die wegen Krankheit verhindert sind, gute Besserung. Mit freundlichen Grüssen Der Vorstand Postveteranen, Wandergruppe Donnerstag, 26. Nov., wandern wir im Luzerner Mittelland von Buttisholz nach Wolhusen. Zürich HB ab 8.04 via Olten–Sursee nach Buttisholz Dorf. Die Wanderung: Gluggere–Soppisee (siehe Bild)–Galgenbergwald–Geiss,
Jean Claude Blanc, Sektion Bern, 81 Jahre, Mitglied seit 1973. Bernhard Blösch, Sektion Bern Post personal, 61 Jahre, Mitglied seit 1990. Max Engetschwiler, Sektion Zürich Telecom, 80 Jahre, Mitglied seit 1957. Fausto Faedi, Sektion Bern, 85 Jahre, Mitglied seit 2002. Franz Fehlmann, Sektion Region Basel, 77 Jahre, Mitglied seit 1959. Hans Fuhrer, Sektion Lötschberg Post, 86 Jahre, Mitglied seit 1948. Max Heggli, Sektion Zentralschweiz, 84 Jahre, Mitglied seit 1946. Willy Hort, Sektion Zürich Logistik, 88 Jahre, Mitglied seit 1946. Edmond Hunziker, Sektion Zürich Logistik, 87 Jahre, Mitglied seit 1999. Werner Lippuner, Sektion GIV St. Gallen, 77 Jahre, Mitglied seit 1958. Elisabeth Märki, Sektion Zürich Telecom, 83 Jahre, Mitglied seit 1966. Eduard Meindl, Sektion Bern, 78 Jahre, Mitglied seit 1962. Marco Paliaga, Sektion Rhätia, 95 Jahre, Mitglied seit 1971.
Zeit 2 Std., Mittagshalt im «Ochsen» in Geiss. Am Nachmittag von Geiss–Wermlingen bis zum Tropenhaus Wolhusen, Zeit 1 Std. Heimfahrt via Wolhusen–Luzern–Zürich. Kontakt: Karl Bichsel, 044 302 40 51. Die Wanderungen 2016, jeweils Donnerstag: 28. Jan. Zumikon–Meilen, 25. Feb. Töss tal, 31. März Aargau, 28. April Thurgau, 26. Mai Ticino mit Nino, 30. Juni Klöntal, 28./29. Juli Sertig, 25./26. Aug. Schüpfheim, 29./30. Sept. Ajoie, 27. Okt. Kt. Schaffhausen, 24. Nov. Kt. Zürich. Herzliche Grüsse, Kari Bichsel Sekt ion Olten-Solothurn Resolut ion An der Herbstversammlung der syndicom-Sektion Olten-Solothurn vom 31. 10. verabschiedeten die Anwesenden eine Resolution gegen die Einführung von Paketpostzustellung an Sonntagen. «Die Paketzustellung am Sonntag muss von syndicom verhindert werden. Die Ausdehnung der Zustellzeiten und die Auslagerung dieser Postdienstleistung ist mit allen Mitteln zu bekämpfen. Einer Aushöhlung des Sonntagsarbeitsverbotes darf die Post nicht Vorschub leisten. Einer schleichenden Privatisierung in der Zustellung muss Paroli geboten werden. Durch die privaten Zusteller (Sonntags-Taxi) kommen die Löhne bei den Paketboten stark unter Druck. Der Sonntag muss weiterhin für die meisten Lohnabhängigen ein Ruhetag bleiben. Für unsere Gesellschaft (Familien usw.) ein wichtiger Faktor. Die Zusteller sind heute schon unter starkem Druck. Immer mehr in der gleichen Zeitspanne. Sie brauchen die notwendige Erholung am Wochenende. Fazit: Genug ist genug!!! Die Herbstversammlung von Oensingen fordert die Gewerkschaftsspitze von syndicom auf, dem Ansinnen der Schweizerischen Post AG energischen Widerstand zu leisten.» Der Vorstand
Manfred Reddöhl, Sektion Aargau, 74 Jahre, Mitglied seit 1972. Richard Schmid, Sektion Zentralschweiz, 73 Jahre, Mitglied seit 1964. Christoph Schneider, Sektion Zentralschweiz, 73 Jahre, Mitglied seit 1963. Walter Stuber, Sektion Bern, 91 Jahre, Mitglied seit 1947. Matheus Tischhauser, Sektion Zürich Logistik, 89 Jahre, Mitglied seit 1991. Walter Von Däniken, Sektion OltenSolothurn, 89 Jahre, Mitglied seit 1947. Fred Widmer, Sektion Region Basel, 69 Jahre, Mitglied seit 1973. Markus Wyss, Sektion Emmental-Oberaargau Post, 84 Jahre, Mitglied seit 1951.
Impressum
syndicom-Zeitung Redaktion: Naomi Kunz Tel. 058 817 18 18, redaktion@syndicom.ch Layout: Katja Leudolph Lektorat: Ulrike Krüger Adressänderungen: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern Tel. 058 817 18 18, Fax 058 817 18 17 Inserate: stab@syndicom.ch Druck: Ringier Print Ebikonerstrasse 75, 6043 Adligenswil Verlegerin: syndicom – Gewerkschaft Medien und K ommunikation. «syndicom» erscheint 12 Mal im Jahr. Ausgabe Nr. 12 erscheint am 18. Dezember. Redaktionsschluss: 30. November.
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syndicom | Nr. 11 | 20. November 2015
Interview
Gesundheitsschutz: Von Betroffenen zu Beteiligten Eine ganzheitlichere Produktion, mehr Autonomie, soziale Unterstützung und das Gefühl von Selbstwirksamkeit seien notwendig, sagt der Berner Arbeitspsychologe Norbert Semmer. Er ist einer der Sprecher an der halbtägigen SGB-Veranstaltung zu «Mitwirkung in der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz» am 9. Dezember in Bern. Interview: Alfred Arm* Etwa ein Drittel der Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer klagt über Stress. Als wichtigste Belastungsfaktoren gelten gemäss Schweizerischem Gesundheitsobservatorium: Multitasking (68% Nennungen), laufende Neuerungen (67%), dauernde Konzentration (57%), Computerarbeit (54%), viele Termine (54%) und eine ermüdende Körperhaltung (45%).
Herr Professor Semmer: Wie entwickeln sich die oben genannten Belastungsfaktoren? Über eine Reihe von Jahren hinweg ergibt sich eine leichte Zunahme bei Stressfaktoren, die mit Zeitdruck und ständiger Konzentration zu tun haben. Der Stress ist aber die eine Seite, die Ressourcen der Arbeitnehmenden die andere. Diese können gestärkt werden, beispielsweise durch ganzheitlichere Produktion, mehr Autonomie oder soziale Unterstützung.
Als stressmindernde Massnahme plädieren Sie dafür, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Wie soll das gehen? Dies kann mit mehr Partizipation geschehen, verstärkter Eigenkontrolle, Vorschriften, die nicht unnötig einschränken und so weiter. Ebenso wichtig ist das Gefühl von Selbstwirksamkeit: «Ich kann
die Dinge beeinflussen». Das hilft, mit Stress umzugehen.
Unternehmen und deren Management haben aber oft Angst vor Beteiligung. Wenn mehr Menschen an einem Entscheid beteiligt sind, heisst das oft, dass jemand Entscheidungskompetenz abgeben muss. Zudem dauert der Entscheid in der Regel länger. Man muss darüber nachdenken, wie man z. B. mit Information im Teamprozess umgeht. Viele scheitern am schlecht organisierten Prozess.
Also besser keine Beteiligung? Das sicher nicht. Aber man muss in Rechnung stellen: Die Beteiligung ist ein Projekt und oft auch ein mühsames! Da muss man sich auf einen Marathon einstellen.
Investitionen in Arbeitssicherheit kosten das Unternehmen Geld. Arbeitsunsicherheit kostet letztlich mehr. Man darf das Kalkül nicht nur kurzfristig und nicht nur für sich machen: Die Kosten sind sofort sichtbar, der Nutzen ist zuerst oft weit weg.
Ist das Grundproblem eines wirksamen Gesundheitsschutzes nicht einfach die
kapitalistische Produktionsweise, die das Letzte aus den Leuten herausholt?
Daraus folgend können Ziele für das neue Jahr gesteckt werden.
Die Politik respektive die Arbeitsgesetze müssen einen vernünftigen Rahmen setzen. Man muss sich schon fragen, ob jede kostensparende Massnahme auch langfristig sinnvoll ist. Schauen Sie VW an: Die Einsparungen, die VW mit ihrem Abgassystem erzielte, zahlen sich überhaupt nicht aus.
Zusammengefasst: Wie kann der zunehmende Stress beschränkt werden? Die Belastung der Arbeitnehmenden darf nicht endlos sein. Ineffiziente Arbeitsabläufe und Werkzeuge müssen verbessert werden. Bei hoher Belastung sollte man Unterstützung bieten: Zur Bewältigung der Arbeitsmenge oder auch zur Bewältigung von Stress. Sehr wichtig sind zudem Anerkennung und Wertschätzung: Arbeitende möchten in dem, was sie leisten, gesehen und anerkannt werden.
Die Ursachen von physischen Unfällen sind meist klar. Bei den zunehmenden psychischen Ausfällen wie Burnout etc. ist das deutlich seltener. Arbeit zu Hause und in der Freizeit dehnt sich immer weiter aus. Könnte man das nicht einfach einschränken, indem die Unternehmen am Wochenende den Internet-Zugang sperren?
* Mitglied der syndicom-Gesundheitskommission, Journalist Ausführliche Version dieses Interviews auf www.syndicom.ch/gesundheit
Das ist ein Notbehelf. Es ist wichtiger, diese Themen immer wieder anzusprechen und beispielsweise die Schwelle für den Gebrauch von E-Mail, SMS usw. nach Feierabend heraufzusetzen: nur wenn nötig, dringend und sinnvoll. Im jährlichen Mitarbeitergespräch kann geklärt werden, wann und wie oft in der Freizeit gearbeitet worden ist, ob sich das im Rahmen hält und ob man es auch kompensieren kann (z. B. mal früher nach Hause gehen).
SGB-Seminar für Pekos: «Mitwirkung in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz» mit N. Semmer, G. Pardini, Luca Cirigliano, J. Weiss, D. Mordasini und anderen. 9. Dezember, 13.30 bis 17.30 Uhr, Hotel Ador, Laupenstr. 15, Bern. Anmeldung und Infos: www.sgb.ch/aktuell/mitwirkung
Bernadet te Häfliger Berger verlässt syndicom
«Wir müssen über den Tellerrand des Wohlbehagens hinausschauen» Die syndicom-Vizepräsidentin und Leiterin Gleichstellung Bernadette Häfliger Berger hat gekündigt. Mit ihr verliert syndicom nicht nur eine gute Juristin, sondern auch eine engagierte, überzeugte und kämpferische Gewerkschafterin. Alain Carrupt, Präsident syndicom Engagierter Kampf
© SUSANNE OEHLER
Bernadette Häfliger Berger ist 2009 als neue Leiterin des Rechtsdienstes zur Gewerkschaft Kommunikation gestossen. In Anlehnung an das berühmte Max-Frisch-Zitat wurde uns damals sehr schnell klar: «Wir haben eine Juristin angestellt, gekommen ist aber eine Gewerkschafterin.» Bernadette hat die Rechtsberatung für unsere Mitglieder mit viel Energie und Kompetenz verbessert und ausgebaut. Dabei war ihr immer klar, dass die Aufgabe des Rechtsdienstes weit über das juristische Tagesgeschäft hinausgeht. Für sie hatte ihre Arbeit eine klare politische Dimension: Die Rechte der Arbeitnehmenden in diesem Land müssen eingefordert und durchgesetzt werden! Und ohne Druck gibt es keine Gleichstellung – auch wenn dies die Gesetze schon lange fordern. Im Rahmen der Fusion zur Gewerkschaft syndicom übernahm Bernadette dann eine neue, wichtige Rolle als Gleichstellungsverantwortliche und Mitglied der Geschäftsleitung. Sie entwickelte die Rechtsberatung für die Mitglieder auf hohem Niveau weiter und baute gleichzeitig die verschiedenen Interessengruppen (IG) auf, welche der Gewerkschaft eine neue Dynamik und breite Veranke-
Enger Kontakt zur basis ∙ Bernadette (ganz links) an der Frauendemo 2015.
rung bei Jungen, Frauen, MigrantInnen, Freischaffenden und RentnerInnen verleihen. Bernadette setzte konsequent auf den Einbezug der Gewerkschaftsbasis und verstärkte mit gezielten Massnahmen und Kampagnen den Auftritt gegenüber diesen Zielgruppen. Am Kongress 2013 in Lausanne wurde Bernadette schliesslich zur Vize-Präsidentin von syndicom gewählt. In ihrer Antritts-
rede zeigte sie damals auf, welche Akzente sie setzen wollte. Ich zitiere gerne ein paar prägnante Stellen aus der Rede, denn im Originalton ist viel von Bernadettes Energie zu spüren: «Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Als Gewerkschaft müssen wir uns mit diesem Wandel auseinandersetzen. Dafür, dass wir dies demokratisch und fordernd tun, stehe ich ein.»
«Eine kämpferische Gewerkschaft nutzt alle Möglichkeiten, das Leben der Arbeitenden würdevoller zu gestalten. Dazu müssen wir über den Tellerrand des Wohlbehagens hinausschauen. Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen kann nicht bei der Aushandlung neuer Gesamtarbeitsverträge enden.» «Wir sind durchaus fähig sind, junge Menschen von unserer Arbeit zu überzeugen. Hier gilt es auch in den nächsten Jahren einen Fokus zu setzen. Wir können syndicom nur in eine erfolgreiche Zukunft führen, wenn wir junge Menschen organisieren und einbinden.» Diesen Herbst hat Bernadette entschieden, sich beruflich neu auszurichten und die Gewerkschaft syndicom zu verlassen. Wir bedauern diesen Schritt sehr. Wir sind aber auch sicher, dass Bernadette mit ihrer Zielstrebigkeit ihren Weg beharrlich weitergehen wird und den Mitgliedern von syndicom in Solidarität verbunden bleibt. Wir danken ihr für ihr grosses persönliches Engagement als Vize-Präsidentin, als Mitglied der Geschäftsleitung und als Gleichstellungsverantwortliche. Wir wünschen ihr alles Gute und viel Erfolg.