syndicom - die zeitung

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Nr. 2 26. 2. 2016

die zeitung

www.syndicom.ch Gewerkschaft Medien und Kommunikation

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Schlaefli & Maurer führt Konkurs herbei Statt von ihren Chefs wurden die Angestell­ ten am 18. Februar von Vertretern des RAV und des Wirtschaftsamts vor ihrem Betrieb empfangen. Über Nacht ist die Druckerei Schlaefli & Maurer in Uetendorf BE geschlossen worden, die Traditionsfirma wurde für Konkurs erklärt. 65 MitarbeiterIn­ nen, davon 11 noch in Ausbildung, sind betroffen. Die Druckerei Schlaefli & Maurer wurde von ihrem Besitzer (seit 2014 Lukas Dziadek) wahrscheinlich bewusst in den Konkurs getrieben. Langjährige, qualifizierte Mitar­ beiter wurden Knall auf Fall entlassen, Aufträge wurden so schlecht ausgeführt, dass Kunden absprangen – und dann pro­ filierte man sich, trotz Betreibungen in grosser Höhe, als «Silbersponsor» des SC Bern, ein Engagement, das unter 125 000 Franken nicht zu haben ist. Im Hintergrund hatten Dziadek und der CEO von Schlaefli & Maurer, Thomas Lüdi, bereits eine Nachfolgefirma gegründet, die «Swiss­ printed.ch». Diese liess all ihre Aufträge bei Schlaefli & Maurer drucken, denn sie verfügt als reines Internetportal zur Auftrags-Ak­ quise über keine eigenen Druckmaschinen. Das könnte sich – so darf man spekulieren – in Zukunft ändern: Dziadek und Lüdi können die Schlaefli-&-Maurer-Werte aus der Kon­ kursmasse zum Schleuderpreis zurückerwer­ ben. Und als neu-alte Besitzer der Druckerei einem Teil der Beschäftigten neue Jobs zu schlechteren Bedingungen anbieten. Kurz: Der Name wird anders, es kostet weniger, aber letztlich bleibt alles beim Alten; vor allem die Chefs. In die Röhre gucken nur die Beschäftigten, die ohne Sozialplan auf die Strasse gestellt werden. syndicom hilft der Belegschaft mit Rechts­ beratung und Weiterbildung. In Zusammen­ arbeit mit der paritätischen Berufsbildungs­ kommission wird geschaut, dass für die 11 betroffenen Lehrlinge Anschlussmöglich­ keiten gefunden werden. Bereits haben sich mehrere Druckereien bei der Gewerkschaft gemeldet, die bereit sind, Leute von Schlaef­li & Maurer in ihren Betrieben anzu­ stellen. Sollte sich die Befürchtung bewahrheiten und Swissprinted.ch die konkursite Drucke­ rei aufkaufen, raten wir dringend davon ab, sich zu schlechteren Bedingungen erneut anstellen zu lassen. Denn dass es den Herren Dziadek und Lüdi nur um die eigene goldene Nase geht, haben sie mit ihrem Vorgehen mehr als deutlich gemacht. Nina Scheu

telecom/it

Bei Skyguide wurde der neue GAV mit hoher Zustimmung angenommen  Seite 6

Medien

Brutale Entlassungen bei der RSI im Tessin infolge des Sparprogrammes der SRG  Seite 8

doppelseite tag der frau

Kampf um die Gleichstellung: von den Anfängen bis zum Neoliberalismus  Seiten 10 und 11

stellenabbau swisscom

Swisscom spart beim Personal Die Swisscom befindet sich inmitten eines Strukturwandels. Mehrere hundert Stellen sollen gestrichen werden. Es trifft vor allem Mitarbeitende in den Callcentern. syndicom setzt alles daran, dass die betroffenen Angestellten umgeschult und weiterbeschäftigt werden können.  › Seite 5

© SWISSCOM

Grafische Industrie

Branchenkonferenz der Buchhändlerİnnen

Keine Mehrarbeit im Buchladen! Am Sonntag, 7. Februar, diskutierten die BuchhändlerInnen im Volkshaus Zürich angeregt über das Begehren des Schweizerischen Buchhändler- und Verlegerverbands (SBVV), ihre Arbeitszeit für das Jahr 2016 von 40 auf 41 Wochenstunden zu verlängern.  Roland Kreuzer, Leiter Sektor Medien Als «unmoralisches Angebot» bezeichnete eine Versammlungsteilnehmerin die Tatsache, dass der SBVV erwarte, die BuchhändlerInnen würden Mehrarbeit sogar ohne Lohnausgleich schlucken. Die längst fällige und seit Jahren versprochene Erhöhung des Einstiegslohns nach der

Lehre auf 4000 Fr. wurde von niemandem auch nur entfernt als Kompensation für die Mehrarbeit betrachtet.

Das Limit ist bereits erreicht Die Arbeitsbelastung im Buchhandel ist gross und nimmt ständig zu, das zeigte

die Diskussion sehr deutlich, einstimmig wurde deshalb an der 40-Stunden-Woche festgehalten. Die Befürchtung, dass die Befristung zum Dauerzustand werden und bei den Grossen der Branche zum Stellenabbau führen könnte, war zu

Fortsetzung auf Seite 7


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