E RWAR TU N GE N AN DIE WA HL
Touristen auf Entdeckungstour
ERWA RTUNGEN AN DIE WAHL
100 Ferienwohnungen sind ein vielfältiges Angebot für unterschiedliche Urlaubergruppen Von Peter von Allwörden
DROCHTERSEN. Das Ge-
„Ich wünsche mir vom neuen Gemeinderat, dass Oederquart attraktiver für junge Familien wird“, sagt Toni John. Und es müsse ein Konzept gegen den drohenden Leerstand entwickelt werden. Die Mutter von zwei Kindern hat aktiv im Arbeitskreis Dorferneuerung mitgearbeitet, in dem die Ideen für den Ort entwickelt wurden. „Leider sind die Bürger an der Umsetzung nicht mehr beteiligt“, bedauert die 29-Jährige.
Die Ratsmitglieder des künftigen Drochterser Gemeinderats, sollten auch Oberhüll im Blick haben, meint Elke Hirrschoff aus Hüll. „Dort sollte auch mal die Straße ausgebessert werden, nicht nur in Niederhüll beim Heimathof, wo der Bus längs fährt.“ Auch an Straßenlaternen mangele es. Aber sonst, finde sie, sei Hüll ein wunderschönes Dorf.
Von dem neuen Baljer Gemeinderat erhofft sich Rosi Kurth, „dass ein bisschen mehr für die Bürger gemacht wird“. Die Idee mit dem Dorfplatz von dem jetzigen Bürgermeister Herrmann Bösch sei gut. „Dann hätten wir mal einen Treffpunkt. Und auch für die Radfahrer wäre das schön.“
schäft mit dem Tourismus auf Krautsand nimmt deutlich zu. Wo Angebot vorhanden ist, erhöht sich auch die Nachfrage. Das ist nicht nur eine alte marktwirtschaftliche Weisheit, sondern auch die Erfahrung der Betreiber des neuen Elbstrand Resorts und der vielen angestammten Anbieter von Ferienwohnungen auf der Halbinsel. „Wir sind seit Mai an der Wochenenden im Hotel voll ausgebucht. Die Resonanz auf unser Elbstrand Resort übersteigt unsere Erwartungen deutlich“, sagt Meike Gooßen – Frau des Investors und Mitglied der Führungscrew des Resorts. Zu der Anlage gehören heute zum einen das Hotel mit 24 Zimmern und zwei Suiten, zwei Gebäude mit insgesamt 50 Ferienwohnungen sowie das Bistro „Standzeit“ direkt am Elbstrand und dem Krautsander Anleger. Das Hotel und der zweite Block mit 13 Wohnungen wurden in diesem Frühjahr in Betrieb genommen, die übrigen Wohnungen und das Bistro bereits im vergangenen Jahr. Die Wohnungen, die Geldanlegern und Investoren gehören, werden vom Hotel mit verwaltet. Die Mieter können auch den zum Hotel gehörenden Wellnessbereich mit eigenem Schwimmbad nutzen. Die Urlauber – so die Beobachtung von Meike Gooßen – kommen aus der gesamten Bundesrepublik angereist und bleiben in der
„Ich erwarte von den Kandidaten zur Kommunalwahl, dass sich das politische Klima in Wischhafen wieder verbessert. Seit der Abstimmung über die Einheitsgemeinde ist das Dorf in zwei Lager gespalten“, sagt Frauke John, die selbst einmal im Rat saß. Die Diskussion im Dorf sei geprägt von Unsachlichkeit und diffamierenden Kommentaren. So geht Urlaub – das entdecken jetzt immer mehr Touristen, die auf Krautsand und in Kehdingen zu Gast sind. Regel eine Woche. Aus der näheren Umgebung, wie aus der Großstadt Hamburg, kommen sie dann eher nur für ein Wochenende. Auch gut angelaufen sei im Hotel das Tagungsgeschäft. Und
Das neue Elbstrand Resort.
das Bistro werde auch sehr gut von den Menschen aus der Region angenommen, die einen Ausflug an den Krautsander Strand machen. Meike Gooßen liebt den Umgang mit Menschen,
kommuniziert gerne und findet das Gastgewerbe sehr spannend. Außerdem sei sie als Chefin überall, springe ei und helfe aus, wenn Not am Mann sei. Mit rund 40 Mitarbeitern – teils auch in Teilzeit und auf Minijob-Basis – hat sich das Resort zu einem wichtigen Arbeitgeber entwickelt. Die Chefin: „Wir haben ein engagiertes Team zusammengestellt, mit dem die Arbeit richtig Spaß bringt.“ Für den Winter wird das Resort Angebote für Weihnachten und Silvester machen, sagt Gooßen. Da werde ganz bewusst Wert auf Ruhe, Natur und Relaxen gelegt. Und für Anfang OktoFoto von Allwörden ber ist ein Weinfest mit einer
Foto Klempow
kleinen Budenmeile geplant. Dass es mit dem Tourismus auf Krautsand gut laufe, hat auch die Geschäftsführerin des Kehdinger Touristikvereins, Karin Mietzner, festgestellt. Mit jetzt insgesamt rund 100 Ferienwohnungen auf Krautsand sei das Angebot vielfältig und spreche auch unterschiedliche Urlaubergruppen an. Vom Trend her lockten das Naturerlebnis, das maritime Flair und das Radfahren die Menschen nach Kehdingen, so Mietzner weiter. Z Wie unterschiedlich und originell das Angebot an Ferienwohnungen und Unterkünften auf Krautsand ist, zeigen die drei Beispiele auf Seite 5.
Er ist der Global Player in Nordkehdingen
Horst Hatecke aus Freiburg wünscht sich, dass im Flecken künftig mehr auf Ordnung geachtet wird. „Es sind Kleinigkeiten“, sagt er, „da ist ein Straßenschild abgebrochen, dort müsste mehr gefegt werden oder die Straßenränder von Unkraut befreit werden.“
Malte Bösch ist in allen Gemeinden zu Hause Von Susanne Helfferich NORDKEHDINGEN. Wenn man ein Werbegesicht für Nordkehdingen suchen wollte, müsste man das von Malte Bösch nehmen. Er ist der Prototyp: In Balje aufgewachsen, in Hamelwörden wohnt er, in Wischhafen sitzt er für die CDU im Rat, in Freiburg ist er sportlich als Fußballer und ehrenamtlich als Vorsitzender des MTV aktiv und in Krummendeich hat er seinen Freundeskreis. Er liebt die Gemeinschaft. So wundert es nicht, dass er Mitglied in vielen Vereinen Nordkehdingens ist. Er sieht sich als Teamplayer und Strippenzieher. Sein jüngster Streich waren die Wasserspiele in Freiburg. Das Spektakel der „Vereinsrunde“, deren Sprecher er ist, lockte 1000 Zuschauer in den Freiburger Hafen, zwei Stunden nach Beginn waren Bratwurst und Bier ausverkauft. „Und alle hatten ihren Spaß.“
„Wenn die Gemeinschaft stimmt und die Stimmung gut ist, kommt auch was dabei heraus“, ist Malte Bösch überzeugt. Der 37-Jährige leitet die Vereinsrunde in Freiburg seit zwei Jahren. Sie war mal angetreten, damit alle Vereine ihre Termine koordinierten. Bösch machte mehr daraus: Im vergangenen Jahr gab es erstmals den „Vereinsmeier“, einen Ehrenamtspreis von Vereinen für Vereine. In diesem Jahr die Wasserspiele, „und im nächsten Jahr müssen wir uns wieder was Neues einfallen lassen“, sagt er; sonst werde es langweilig. Damit es nicht langweilig wird, orientiert sich der 37Jährige auch gerade beruflich um. Der Groß- und Einzelhandelskaufmann arbeitet seit 15 Jahren bei Raiffeisen, die meiste Zeit als Filialleiter in Drochtersen. Jetzt hat er gekündigt, „mit dem Selbstbewusstsein, ganz schnell was Neues zu finden“. Ar-
beitsmarkt und Alter sprächen dafür: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragt er mit zuversichtlichem Grinsen. Ganz klar, dass einer wie Bösch, der in allen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde unterwegs ist, sich die Einheitsgemeinde gewünscht hat. „Damit wäre Nordkehdingen besser aufgestellt“, sagt er, und letztlich hätte auch Wischhafen profitiert. Er fürchtet nun, dass der Gemeinderat Steuererhöhungen beschließen muss. Und das hätten die Gegner der Einheitsgemeinde zu verantworten. Das sage er auch seinen Freunden ins Gesicht. Da nimmt er kein Blatt vor den Mund. Das hat er vom Vater, der Bürgermeister in Balje ist. Malte Bösch scheut nicht die Provokation. Im Fußball zahle sich das durchaus aus. Er sei nie der beste Spieler gewesen, habe aber schon mal dafür gesorgt, dass der
In Balje aufgewachsen, Fußballer in Freiburg, Freundes-Clique in Krummendeich, wohnhaft in Hamelwörden und Mandatsträger im Wischhafener Rat – Malte Bösch ist ein echter Nordkehdinger. Foto Helfferich / Montage Finnern Gegenspieler mit einer Roten Karte vom Platz gestellt werden musste. Apropos Provokateur: Er gründet gerade ei-
nen FC-Bayern-MünchenFanclub, elf Mitglieder hat er schon, – und das in Zeiten der Wahl. Mut hat er.
Die Radwege müssten dringend erneuert werden und da, wo noch keine sind, welche gebaut werden. Das findet Peggy Müller aus Oederquart. Mit dieser Forderung richtet sie sich auch an die künftigen Kreistagsabgeordneten. „Das ist enorm wichtig, um hier den Radtourismus weiterzuentwickeln“, sagt sie, „es werden zwar die Fernradwege ausgeschildert, aber nichts an den Wegen gemacht.“ An ganz vielen Stellen drückten die Wurzeln die
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Freitag, 26. August 2016
Erwartungen an die Wahl
Ein zentraler Spielplatz als Treffpunkt
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Fotos Helfferich
Wildwuchs auf dem Deich Ratsherr Paul Willers kritisiert die Arbeit von Schäfern und Deichverband Von Susanne Helfferich
KRUMMENDEICH. Seit Jah-
ren regt sich Paul Willers über ungepflegte Deiche auf. „Ich hätte große Lust, eine Initiative mit Menschen zu gründen, die nicht mehr ihren Beitrag zahlen“, sagt er. Dem TAGEBLATTTeam zeigte er, was so alles blüht auf dem Deich.
Ärgerlich fand Paul Willers die Aussage von Oberdeichrichter Gunter Armonat bei der Frühjahrsdeichschau, dass die Grasnarbe des Deiches Golfplatzqualität habe. „Das war vielleicht im Frühjahr so, aber wenn der Deich nicht regelmäßig gemäht wird oder die Schafe nicht regelmäßig drüber gehen, sieht er so aus wie
jetzt.“ Im vergangenen Jahr habe er eine schriftliche Anfrage an den Deichverband gestellt. Daraufhin seien die Schafe gekommen. „Aber da war das Gras schon zu hoch und holzig, das fressen sie nicht“, sagt Willers. Und wenn Disteln und Brennnesseln nicht vor der Blüte gemäht würden, säen sie sich weiter aus.
„Früher musste jeder Hauseigentümer das Stück Deich vor seinem Haus in Ordnung halten und für jede Distel oder Brennnessel, die dort stand, Strafe zahlen“, erzählt der Krummendeicher. Besonders ärgert er sich über den Zustand der zweiten Deichlinie direkt im Ort. Das Gras steht kniehoch und Disteln, Wegerich und Brennnesseln stehen in voller Blüte. Der Hauptdeich Was blüht denn da? Disteln und Schafgarbe machen sich breit. sieht nicht viel besser aus.
Arztpraxis ist zugeparkt Durch Monteursfahrzeuge vor dem Kehdinger Hof wird es eng FREIBURG. Über die Parkplatzsituation in der Freiburger Hauptstraße ärgert sich Sabine Penzler. „Seit der Kehdinger Hof verkauft ist, stehen dort den ganzen Tag über drei bis fünf Lieferwagen“, berichtet sie. Dadurch gebe es keine Parkmöglich-
keiten für Patienten der Arztpraxis ihres Mannes gegenüber. Kürzlich gab es selbst für den Rettungswagen keinen Stellplatz mehr. Wie im TAGEBLATT berichtet, sind in dem ehemaligen Hotel Montagearbeiter untergebracht. Sie werden morgens zur Arbeit gefahren, danach stehen die Kleinbusse auf öffentlichen Parkplätzen in unmittelbarer Umgebung. Sabine PenzKeinen Platz findet der Krankenwagen vor der ler hat beArztpraxis in der Hauptstraße. reits die Ge-
meindeverwaltung um Hilfe ersucht. Ihre Idee: Entweder die beiden Stellplätze vor der Praxis sind tagsüber für Patienten reserviert S. Penzler. oder das Parken dort zeitlich befristet. Das ist auch der Plan der Gemeinde. Wie Gemeindedirektor Edgar Goedecke auf Nachfrage erklärte, werde bei der nächsten Verkehrsschau in Freiburg vorgeschlagen, für die beiden Stellplätze vor der Praxis eine zeitliche Begrenzung auszuweisen. (sh)
Apotheke wird umgebaut Friesen: Standort in Freiburg ist für die nächsten 20 Jahre gesichert FREIBURG. Alles neu macht Apotheke in Freiburg. Die Anke Friesen in ihrer Adler- Apothekerin, die weitere Apotheken in Wischhafen und Drochtersen besitzt, investiert mehr als 100 000 Euro in ihre Freiburger Dependance. Möglich macht das ein neuer Anke Friesen vor ihrer Baustelle. Foto Helfferich Pachtvertrag
mit dem Hauseigentümer. „Damit ist nun sicher, dass die Apotheke in Freiburg die nächsten 20 Jahre bleibt“, sagt Friesen. Der 50er-JahreCharme verschwindet und wird durch eine zeitgemäße Einrichtung ersetzt. Ein großer Vorteil: Durch eine Glasschiebetür wird die Apotheke barrierefrei. Bis Mitte September soll alles fertig sein. Der Verkauf geht während der Umbauphase im Nebenhaus, das bisher als Lager diente, weiter. (sh)
Hauke Meier, Geschäftsführer des Deichverbandes Kehdingen-Oste, bestätigt das Problem: „Die zweite Deichlinie sieht nicht so schön aus.“ Allerdings sei der Deich kein Golfplatz. Es müsse genügend Gras vorgehalten werden, damit die Schafe auch noch im November etwas zu fressen hätten. Das sei Grünlandmanagement. Ob hohes Gras zu holzig sei? „Da gehen die Meinungen auseinander.“ Wo Disteln und Brennnesseln auf der zweiten Deichlinie stehen, würden die Schäfer aufgefordert, nachzubessern. Ansonsten drohen Abzüge bei der Bezahlung. Auf dem Hauptdeich seien die Disteln weitegehend chemisch bekämpft worden. Nur auf einem Teilstück gebe es Abspracheprobleme mit dem Schäfer Kay Krogmann, der Freiburg zum Jahresende verlässt. Die Nachfolge sei geklärt, so Meier.
WISCHHAFEN. Ein Spielplatzkonzept wünscht sich Janne Raap vom künftigen Gemeinderat in Wischhafen. Als junge Mutter, ihr Sohn Finn-Elias ist dreieinhalb Jahre alt, fände sie es schön, wenn es einen zentralen Spielplatz gebe, auf dem sich Eltern mit ihren Kindern treffen könnten. Auf den vorhandenen Spielplätzen seien zudem sehr viele Geräte veraltet. Wirklich gut sei in Wischhafen das Betreuungsangebot für Kinder. Auch Britta Grupe findet, dass Spielplätze in der Gemeinde fehlen. „Wir haben sehr viele kleine Kinder in Wischhafen“, sagt sie, und der Spielplatz der Kindertagesstätte sei verschlossen. Außerdem wäre ein schöner Spielplatz ein guter Treffpunkt für Familien, die neu herziehen. Jemand, der sich vielleicht des Themas in der nächsten Ratsperiode annehmen wird, ist Anne Grajetzki. Die 36-Jährige kandidiert das erste Mal auf der CDU-Liste. Junge Mütter sollten das Gemeindeleben mitgestalten, denn sie haben einen anderen Blickwinkel auf den Ort, sagt sie. (sh)
Anne Grajetzki mit Sohn Bent beim On-Tour-Stand. Foto Helfferich
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Freitag, 26. August 2016
Die Bücherwürmer von Freiburg Am Wochenende wird auf dem Flohmarkt wieder Geld gesammelt für neue Bücher und andere Medien Von Jutta Eidtmann
FREIBURG. Beim zwölften
Bücherflohmarkt am 27. und 28. August in der barrierefreien Pausenhalle des Schulzentrums Freiburg werden über 10 000 Bände und Medien präsentiert. Der rührige Förderverein der Bücherei Freiburg-Elbe lädt an beiden Tagen zwischen 11 und 17 Uhr zum Stöbern ein. Die Bücher – von antik über gebraucht bis fast neu – gibt es gegen eine kleine Spende ab einem Euro pro Band. Von dem Erlös wird der Bestand der Bücherei aktualisiert. In den Regalen der Bibliothek in der Alten Hafenstraße 2 stehen zurzeit rund 7000 Exemplare. Ausleihzeiten sind montags von 9 bis 11.30 und 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr und freitags von 15 bis 18 Uhr. Viele Freunde und Gönner der Fleckenbücherei haben nach Haushaltsauflösungen, Umzügen und Durchsicht von Schränken und Regalen im Laufe des Jahres kistenweise Bücher angeliefert und dem Förderverein geschenkt. Gelagert in Bananenkartons
Vorsitzende Ilse Bruns (Mitte) und ihre Vorstandskollegen Anke und Bernd Bolik haben die Vorbereitungen für den Bücherflohmarkt des Fördervereins Bücherei Freiburg abgeschlossen. Jetzt hoffen sie auf viel Zuspruch. Foto Eidtmann warten sie auf neue Besitzer. Leser, Sammler und Literaturliebhaber können am Wochenende in einem Riesen-
angebot von CDs, DVDs, Zeitschriften und Büchern wählen. Die Bücher sind nach Bereichen grob vorsor-
tiert. Einige Privatpersonen nutzen die Gelegenheit, um an Flohmarktständen Spielzeug, Kleidung, Haushaltsge-
Dienst weit draußen vor dem Deich Rückblick auf die Leuchtturmwärter von Balje – Notoperation auf dem Küchentisch BALJE. Dieser Ort ist ein besonderer: Direkt an der Wasserkante ist er gebaut – ein Denkmal und maritimes Kleinod, umgeben von wogendem Grün, Himmel und Weite – war der Baljer Leuchtturm Jahrzehnte lang ein Wegweiser für den Schiffsverkehr. Von hier aus ist der Blick auf die Elbe unvergleichlich. Ob das die Leuchtturmwärter auch so empfunden haben? Der Job des Leuchtturmwärters beschränkte sich schließlich nicht auf eine Stippvisite und auch nicht auf gutes Wetter und den Sommer. Bekannt ist, dass die Leuchtturmwärter ab 1913 Poel und Horn hießen. Ab 1920 hatte Otto Buck hier Dienst. Seine Enkelin Ulla Kettler kennt ihn nur aus den Erzählungen ihrer Mutter Hanny-Marie Buck. „Sie hat eine tolle Kindheit gehabt“, weiß Ulla Kettler, sie sauste zum Beispiel mit dem Schlitten den Deich herun-
ter. Und sie erzählte ihrer Tochter auch davon, dass das Leben zu jener Zeit auch seine Härten hatte. Die Familie des Leuchtturmwärters lebte in dem Häuschen hin-
term Deich, er schob seinen Dienst weit draußen im Deichvorland. Richtig brenzlig wurde es für Otto Buck, als der Blinddarm raus musste. Das übernahm der Arzt
gleich vor Ort – Notoperation auf dem Küchentisch. „Er hätte das sonst nicht überlebt“, ist in der Familie überliefert. Mit 60 Jahren ging Otto Buck in Pension und zog nach Cuxhaven, ab 1939 waren Heinrich Peemöller und Johann Witte für die Wacht auf dem Turm zuständig. 1952 übernahmen Walter Drygala und Dietrich Schildt den Dienst im Baljer Leuchtturm. Das Fotoalbum der Drygalas hat die Familie als Ausstellungsstück zur Verfügung gestellt. Die Schwarzweiß-Bilder zeigen die Familie in den 50-Jahren. In der Freizeit beim Aale Pöddern, Angeln und Räuchern. Mit Freunden bei Flaschenbier und beim Baden in der Elbe – ein Einblick in vergangene Zeiten. (gh)
Eine Pause am Leuchtturm: Das Foto zeigt Walter Drygala und ist in der Ausstellung im Turm zu sehen.
Ab 1920 war Otto Buck, hier im Rentenalter in Cuxhaven, Leuchtturmwärter. Das Foto gehört seiner Enkelin.
Z Außer Montag und Freitag ist der Leuchtturm noch täglich bis zum 4. September von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Hecken zu breit
Alles neu im Saal
Kritik: Radwege wachsen immer weiter zu
Familie Staats hat kräftig investiert
OEDERQUART. Über zugewachsene Radwege ärgern sich viele Oederquarter. „Alle lebenden Zäune hier im Ort gehen über die Grenze“, kritisiert Heinz Raap. Die Hecken würden viel zu dicht an die Grundstücksgrenzen gepflanzt, so dass sie im Laufe der Zeit auf den Radweg ragten. „Man sollte sie 80 Zentimeter von der Grenze entfernt setzen“, sagt er.
Da stimmt ihm Ulrich Wist zu. Dem Landwirt sind die zugewachsenen Radwege schon lange ein Dorn im Auge. Zum Teil reichten die Hecken fast einen halben Meter auf den Weg; selbst im beschnittenen Zustand. Das könne durchaus auch gefährlich werden. Gerade wenn Kinder auf dem Radweg unterwegs sind und dann vielleicht auf die Straße ausweichen müssten. Der Spitzenkandidat der Wählergemeinschaft appelliert an die Grundstückseigentümer, verstärkt darauf zu achten, Hecken mit ausreichend Mit dem Zollstock zeigt Ulrich Wist, wie weit Abstand zu die Hecke auf den Radweg reicht. pflanzen. (sh)
OEDERQUART. Kräftig investiert hat Uwe Staat in seinem Gasthaus „Zur Post“ in Oederquart. Der Saal der Gaststätte ist komplett neu. Helligkeit macht sich breit – dank eines neuen Beleuchtungskonzepts und heller Farben an Wänden, Decke und dem runderneuerten Tresen sowie neuer Bühnentechnik. „Wenn wir die Unterstützung der Bevölkerung
hier im Ort nicht hätten, hätte ich das nicht gemacht“, sagt Staats. Die Oederquarter fühlten sich der Gaststätte verbunden. „Hier geht keiner fremd“, so der 43-jährige Gastronom. Und auch ganz praktisch gibt es Unterstützung: „Als wir wieder einräumten, hatte ich vier, fünf Jungs, die mir halfen, die Tische wieder reinzutragen.“ Der Betrieb läuft. Bis Mitte November ist der Saal, der 250 Personen fassen kann, jedes Wochenende ausgelastet, manchmal drei Mal die Woche. 38 Mitarbeiter beschäftigt Staats, außerdem vermieNicht wiederzuerkennen ist der Saal im tet er 14 BetGasthaus „Zur Post“ in Oederquart. Foto Hensel ten. (st)
genstände und Ähnliches feilzubieten. Auch an das leibliche Wohl ist gedacht. Neben Eis, Erfrischungsgetränken und Kaffee gibt es ein reichhaltiges Angebot von selbst gebackenen Kuchen und Torten in der Cafeteria. Mit dem Erlös der Veranstaltung finanziert der Förderverein die Anschaffung neuer Bücher und Hörbücher und die Organisation von Literaturveranstaltungen, so das Literatur-Schauspiel „Deutschland – ein Wandermärchen“ am 16. September im Kornspeicher. Auf Einladung des Fördervereins gastiert die Gedichte-Rezitatorin Anna Magdalena Bössen. Auch gibt es im Herbst eine Vielzahl von Lese-Veranstaltungen. „Lesen ist Kino im Kopf“ ist der Lieblingsspruch von Ilse Bruns, die gemeinsam mit den Vorstandskollegen Ruth Friedrichs, Anke und Bernd Bolik und weiteren Aktiven den Betrieb derzeit ehrenamtlich organisiert. Viele Stunden engagieren sie sich, sie inventarisieren, katalogisieren und sortieren, vertreten die Ausleihe und helfen bei den Veranstaltungen. „Wir tun das, weil wir alle gerne lesen und weil wir Kinder zum Buch bringen wollen“, berichten die Vorständler.
Blutspende
Menschen ab 18 Jahren aufgerufen FREIBURG. Das DRK bittet für Montag, 29. August, zur Blutspende im DRK Seniorenheim in Freiburg. Menschen ab 18 Jahren sind aufgerufen, von 15.30 bis 20 Uhr Blut zu spenden. Anschließend ist für die Teilnehmer ein kaltwarmes Büfett angerichtet. (st)
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Freitag, 26. August 2016
Herzlich willkommen im Fass Ungewöhnliche Unterkünfte auf Krautsand – Insel hat eine lange Gastgeber-Tradition – Hunde sind gern gesehen DROCHTERSEN. Krautsand
hat touristische Tradition – und die Krautsander sind von jeher gute Gastgeber. Wir stellen drei besondere Anbieter von Unterkünften auf der Elbinsel vor. Die ersten Ferienwohnungen
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Sabine und Burkhard Schröder waren mit einigen anderen vor rund 25 Jahren die Vorreiter bei Ferienwohnungen. Es begann durch Zufall: Nachdem die Großmutter des gebürtigen Krautsanders gestorben war, stand eine Wohnung leer. „Weil wir keine Dauermieter haben wollten, kamen wir auf die Idee, sie im Sommer an Urlauber und im Winter an Monteure zu vermieten“, erzählt Sabine Schröder. Diese Idee wurde zum Erfolgsmodell und zu einem umfangreichen Job für Sabine Schröder, denn ihr Mann arbeitet bis heute als Polizist in Hamburg. Mittlerweile haben die Schröders acht Ferienwohnungen in Größenordnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern auf dem Gelände des ehemaligen kleinen Obsthofs und auch noch ein Ferienhaus in Dornbusch. Die Wohnungen waren ursprünglich in einem alten Reetdachhaus. Weil das abbrannte, ist stattdessen ein Neubau für den acht Wohnungen entstanden. Das Ehepaar Schröder freut sich, dass die Wohnungen sehr gut gebucht werden. Das meiste läuft heute über das Internet. Viele Stammkunden gehören dazu, die schon seit Jahren kommen. Es kommen Familien mit Kindern, aber überwiegend die Generation 50 Plus als Gast auf den Obsthof, wissen die Ferienwohnungsvermieter. Viele kämen mit ihren Hunden. „Unsere Stärke ist das familiäre Ambiente“, weiß Sabine Schröder. Sie empfindet das neue Resort denn auch nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung: „Da wird eine anderes Klientel angesprochen.“ Apropos Konkurrenz: Burkhard Schröder hat auf der Internet-Seite www. krautsand.org fast alle Anbieter von Ferienwohnungen zusammengefasst. Außerdem finden sich Ausflugstipps und Hinweise auf Restaurants in der Umgebung. Burkhard Schröder: „Wir sehen uns hier als kollegiale Gemeinschaft. Wir vermitteln uns auch gegenseitig
Karin Eylmann-von Borstel und ihre Tochter Catharina laden ins „Elbe-Fass“.
Foto von Allwörden
Logieren zwischen Baumkronen: Die Baumhäuser auf dem Sabine und Burkhard Schröder vor ihrem Haus mit acht Foto Klempow Ferienwohnungen. Foto von Allwörden Elbinselhof. Gäste, wenn einer ausge- Krautsand aktiv. Vier Ferienbucht ist.“ wohnungen, einen Katzensprung von Deich und Schlafen im Fass Strand entfernt, bietet sie an. Weil das aber größere WohAuf die Idee hatte sie eine nungen sind und immer wieFreundin gebracht, die in der Anfragen von RadtourisSüddeutschland in den ten nach nur einer ÜberWeinbergen in einem überdi- nachtung kamen, fand die mensionalen Weinfass über- Krautsanderin das Fass als nachtet hatte. Diese hatte für eine gute Alternative für eine dieses „romantische und au- preiswerte Übernachtung für ßergewöhnliche Wohnen“ Radtouristen. Mittlerweile wird diese 156 Euro pro Nacht bezahlt. „Viel zu teuer für Krautsand, originelle Übernachtung im aber eine tolle Idee“, hatte „Krautsander Elb-Fass“ gut sich Karin Eylmann-von angenommen. Direkt neben Borstel gedacht und schaffte dem Fass gibt es Toilette und Zwei sich eine solche Tonne an. Duschmöglichkeit. Der einzige Hersteller, der Gäste passen in das Fass, das sich das Wohn-Fass gleich aus Lärchenholz hergestellt hat patentieren lassen, sitzt ist. Das Holz, das quer und in der Nähe von Hildesheim. längs gebogen wird, ist bei Karin Eylmann ist bereits Vollmond geschlagen und seit Jahren mit dem Vermie- hat deshalb besondere Eiten von Ferienwohnung auf genschaften.
Weil es bei Karin Eylmann-von Borstel, wie bei den meisten kleineren Krautsander Anbieter von Ferienwohnungen auch, sehr familiär zugeht, bekommen die Radler nach einer anstrengenden Tour auch schon einen Begrüßungsschnaps und finden immer ein offenes Ohr bei ihrer Vermieterin. Blick auf die Baumkrone Für die Feriengäste des Elbinselhofs geht es erst einmal einige Treppenstufen hinauf. Zwischen den Kronen der knorrigen Weiden scheinen die Baumhäuser fast zu verschwinden. Drei Baumhäuser haben Maika Engelke und Klaus Mayer auf ihrem Hof gebaut, sie wollten die anderen an der „Schönheit der Umgebung teilhaben las-
sen“. Dazu gibt es noch ein Erdhaus in einer Wurt, das für Seminare genutzt werden kann – und auf dessen grünem Hügeldach im Sommer die Islandpferde des Elbinselhofs grasen. Vom Baumhaus reicht der Blick bis zur Elbe, die Häuser sind behaglich und hochwertig eingerichtet, mit viel Massivholz, Ofen und einer gemütlichen Koje. Für die Gäste haben die Eigentümer einen Hotpot aufgestellt. In heißem Wasser sitzend können die klare Luft und mit Glück der Sternenhimmel zu jeder Jahreszeit genossen werden. Die Baumhäuser auf Krautsand sind schon als „Hotelperle“ in überregionalen Magazinen ausgezeichnet worden. Wer will, darf sogar sein Pferd mitbringen. Die grasen ohnehin gleich nebenan.
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Marketing mit dem Profi Werbespot im und für den Raiffeisenmarkt Drochtersen gedreht Von Peter von Allwörden DROCHTERSEN. Viele Menschen kennen ihn aus dem Fernsehen und auch aus der Werbung für RaiffeisenMärkte. Kürzlich war Norbert Heisterkamp im Drochtersen Raiffeisenmarkt Weser Elbe, um einen Werbespot zu drehen. „Für uns ist Norbert Heisterkamp der Raiffeisenmann, der Werbeträger für unsere überwiegend ländliche Kundschaft“, sagt Thomas Regensdorff. Der Hamburger ist der Gebietsleiter Nord für Raiffeisenmärkte. Der Zusammenschluss dieser Märkte aus ganz Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat seine Zentrale in Münster in Westfalen. Dort arbeiten die Raiffeisen-Genossenschaften auch mit der Terres-Agentur zusammen, die
für Marketing und Werbung zuständig ist. Der Chef der Terres-Agentur, Michael Oestreich, ist auch gleichzeitig Kamera-Mann und Regisseur der Werbefilme. „In dem Spot aus Drochtersen wird die gesamte Palette unseres Angebots und unserer Dienstleistungen dargestellt“, sagt der Drochterser Marktleiter Malte Bösch. Und weil Raiffeisen eben ein großer genossenschaftlich orientierter Verbund ist, ging es von Drochtersen auch in den Harsefelder Markt der Nachbargenossenschaft Stader Saatzucht. „Wir machen Marketing für alle Raiffeisenmärkte“, sagt Gebietsleiter Regensdorff. Der vor allem aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler und Entertainer Norbert Heisterkamp macht
nach eigenem Bekunden gerne Werbung für Raiffeisenmärkte, weil er das Landleben liebe. Er wohnt mit seinen drei Kindern im Münsterland auf dem Dorf. Aufgewachsen ist er ebenfalls auf dem Lande: „Ich durfte bei unserem Nachbarn immer Trecker fahren und auch die Kühe melken“, sagt Heisterkamp, der nicht für jeden und alles Werbung machen würde. Weil er so authentisch daherkomme und den Familienvater vom Dorf ausstrahle, habe er ihn denn auch angesprochen, sagt Agenturchef Oestreich. So strahlt Heisterkamp seit bald zehn Jahren als Landmensch von den Raiffeisen-Katalogen und in den Filmen. „Ich stehe voll dazu“, sagt der Münsteraner, der als Stuntman vor mehr
Schauen sich eine Szene des neuen Werbespots an (von links): Raiffeisen-Marktleiter Malte Bösch, Agenturleiter Michael Oestreich und Schauspieler Norbert Heisterkamp. Foto von Allwörden als 20 Jahren ins Filmgeschäft kam. Schließlich arbeitete er als Schauspieler, spielte in diversen Filmen – unter anderem auch in zwei Otto-Filmen – mit. Zurzeit ist er im NTV im Format
„Gebrauchtwagen-Jäger“ zu sehen. Der in Drochtersen und Harsefeld gedrehte Kurzfilm ist ab Ende September im Internet unter www.raiffeisenmarkt.de zu sehen.
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Freitag, 26. August 2016
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Ein Urlaubsgefühl für alle Ob Tourist oder Ausflügler, Insulaner oder Nachbar: Besucher genießen Strand, Elbe und Erholung auf Krautsand Von Grit Klempow und Peter von Allwörden
KRAUTSAND. Bei herrlichem Sommerwetter hatte das TAGEBLATT-Team seinen Stand direkt am Strand vor dem Krautsander Anleger aufgebaut. Tagesgäste, Urlauber und Einheimische wurden nach ihren Eindrücken, Wünschen und Kritikpunkten befragt: Der Stader Peter Krohn kommt gerne und regelmäßig nach Krautsand, um am Strand spazierenzugehen. „Bei Sommerwetter kommt man sich vor wie im Urlaub“, sagt Krohn. Unangenehm findet er, dass die Hundehalter ihre Vierbeiner überall frei herumlaufen lassen, obwohl es doch einen eigenen Hundestrand gebe. Und der Stader vermisst die alte Budenmeile vor dem Anleger: „Das war doch viel uriger und gemütlicher.“ Das finden Marie-Luise und George Mavros aus Heeslingen überhaupt nicht: „Das ist doch jetzt richtig topp hier mit dem neuen Bistro“, sagt der gebürtige Grieche, der regelmäßig bei schönem Wetter die Elbhalbinsel besucht. Das Paar findet das neue Resort so gelungen, dass „wir demnächst einmal in dem Hotel ein paar Tage übernachten“. Ganz begeistert von ihrer Wohnung im Elbstrand Resort und von Krautsand sind auch Jörg Haubrich und sein achtjähriger Sohn Stieg: „Tolle Anlage, schöner Strand und eine interessante Gegend.“ Stieg findet das Schwimmbad ganz toll, ist aber auch schon in der Elbe geschwommen. Haubrich ist mit seiner Familie angereist. Im Internet hatte er davon gelesen und spontan eine Woche gebucht. „Wir kommen auf jeden Fall wieder“, sagt der Hesse aus der Nähe von Kassel – und das am liebsten gleich für zwei Wochen. Auch Frank Kühnel findet Krautsand so schön, dass er vielleicht auch einmal direkt am Strand mit seiner Familie Urlaub machen wird. Momentan wohnt der Gast aus Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern in Agathenburg. Auch die historische Altstadt von Stade sein sehenswert. In der Gegend gebe es noch vieles zu entdecken. Das einzige, was dem Urlauber negativ aufgestoßen ist: „Hier machen die Restaurants ja noch einen Ruhetag. Wir standen schon zwei Mal vor verschlossenen Türen.“
Einmal über den Anleger flanieren – auch das gehört zu Krautsand.
Peter Krohn.
Frank Kühnel.
Marie-Luise und George Mavros.
Renate Albers.
Foto von Allwörden
Dirk Jäger.
Renate und Günter Schweter.
Jörg und Stieg Haubrich.
Steffanie Suhr.
Andrea und Reiner Tams.
Renate Albers lebt in Cranz, liebt aber Krautsand. Und das so sehr, dass sie sich 2011 nach langer Suche endlich den Traum vom eigenen Ferienhaus auf Krautsand erfüllen konnte. Die Doppelhaus-Hälfe wird nun regel-
mäßig von ihrer Familie und auch von Freunden für Urlaube und Erholungswochenenden genutzt. Die Cranzerin: „Wir haben eine kurze und stressfreie Anfahrt und genießen hier die Ruhe und Natur.“ Vom neuen Ho-
tel-Restaurant wünscht sie sich, dass „die im Winter auch einmal etwas Besonderes für die Einheimischen bieten“. Dirk Jäger ist alter Krautsander, ist hier geboren und aufgewachsen und lebt auch
als Rentner wieder auf seiner Insel – im Haus seiner Mutter. Seine Kinder haben direkt nebenan neue Ferienwohnungen gebaut. Er findet es nicht als erschreckend, dass der Tourismus nun angekurbelt worden ist. Auch das Elbstrand Resort sieht er positiv. Aber er glaubt auch, dass es nun erst einmal reiche, keine weiteren Ferienanlagen entstehen sollten: „Wir wollten schließlich immer nur den sanften und naturverträglichen Tourismus auf der Insel.“ Die Gastronomin Jutta Gadow, die seit vier Jahren gegenüber der Kirche das Restaurant Art Café betreibt, sieht einen Aufwärtstrend für den Tourismus auf Krautsand. Das Resort bringe mehr Gäste und davon profitierten auch die anderen Gastronomen in der Umgebung. In dem Jahr gebe es aber wegen des Wetters weniger Radtouristen, so das subjektive Gefühl der Wirtin. Mit dem Rad erkunden Renate und Günter Schweter aus Solingen die Region, ihr Quartier haben sie in Oederquart auf dem Feldhof gefunden und sind an diesem Tag auf Krautsand unterwegs zu Bildhauer Jonas Kötz, den sie im Fernsehen gesehen haben. Sie sind restlos begeistert. Von ihrem Domizil, von der Region. „Das ist Entspannung pur“, erzählen sie. Vor 40 Jahren war Günter Schweter in Stade stationiert – jetzt entdeckt die Umgebung ganz neu und erlebt gemeinsam mit seiner Frau genau den Urlaub, den beide wollten: Ruhe, Erholung, Fahrradfahren. Wiederholungstäter aus Überzeugung sind Andrea und Reiner Tams aus Hannover. Vor einem Jahr waren sie schon mit dem Wohnmobil hier. „Ich werde den Blick niemals vergessen, als wir durch das Gebüsch kamen und den Strand gesehen haben“, erzählt Andrea Tams und strahlt. Für sie sei Krautsand der absolute Geheimtipp. Das liege auch an den Menschen: „ Die sind hier so offen und sympathisch, wir bekommen ganz schnell Kontakt.“ Steffanie Suhr aus Assel genießt ihren freien Tag am Strand und vor allem am Wasser. „Man macht das viel zu wenig“, sagt sie. Und das, obwohl es nur ein Katzensprung ist. Das neue Ambiente am Strand sagt ihr nicht so zu, die Budenmeile früher habe mehr Charme gehabt, da sei ein bisschen was „flöten gegangen“. Dennoch: Der freie Tag am Strand ist Erholung pur für die ansonsten auch in Ehrenämtern eingespannte Asselerin.
Service für Familien und Beratung für Bürger Im „Kehdinger Bürgerhaus“ gibt es Ansprechpartner bei vielen Fragen – Haus im Ortszentrum ist Anlaufstelle DROCHTERSEN. Drochtersen bietet nicht nur gute Einkaufsmöglichkeiten und die nötige Nahversorgung weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Der südkehdinger Zentralort hat viele weitere überörtliche Infrastruktur zu bieten – vom Seniorenheim und diversen betreuten seniorengerechten Wohnungen,
über die Kooperative Gesamtschule, Sportanlagen und Hallenbad bis hin zu Behörden wie der Außenstelle des Jobcenters Stade. Froh ist Bürgermeister Mike Eckhoff auch über das vielfältige Beratungsangebot in der Kommune. Die meisten Einrichtungen haben ihren Sitz im Kehdinger Bür-
Eggert
gerhaus im Ortszentrum von Drochtersen. Allein der Name „Kehdinger Bürgerhaus“ dokumentiert, dass die Einrichtung für alle Kehdinger Anlaufstelle sein soll. Im folgender Überblick gibt es detaillierte Angaben zum Service-Angebot der verschiedenen Institutionen, die dort vor Ort sind:
Familienbildungsstätte (Fabi): Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 8.30 bis 11 Uhr Familienservicebüro: Jeden Montag 9 bis 13 Uhr, jeden 2. und 4. Montag 14 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 12.30 Uhr Verein für Sozialmedizin: Mittwoch 13 bis 17 Uhr, Freitag 9
bis 12 Uhr Sozialverband (SoVD): Donnerstag 9 bis 11 Uhr Landkreis Stade, Allgemeiner Sozialer Dienst: Donnerstag 14 bis 15.30 Uhr Volkshochschule (VHS), Bildungsberatungsbüro, Herr Rugen: an jedem vierten Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in der Bücherei. (pa)
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LOKALES
Freitag, 26. August 2016
Testanlage
In diesen Schiffen steckt viel Liebe zum Detail
Kritik an Windkraft weggebügelt
Viele fleißige Helfer bewahren das maritime Erbe Von Peter von Allwörden
DROCHTERSEN. Historische Schiffe zeugen in verschiedenen Häfen in Kehdingen von der früheren Schifffahrt an der Elbe. Dazu gehören unterschiedlich alte und große Küstenmotorschiffe und zwei Elbewer. Einer davon liegt im früheren Krautsander Hafen, der seit der Eindeichung 1978 keine Verbindung mehr zur Elbe hat. Die „Catharina“ ist vor 121 Jahren gebaut worden.
800 Stunden Eigenleistung: Günter Kolkhorst gehört zur Crew der „Catharina“, die im früheren Krautsander Hafenbecken liegt.
Wie die anderen historischen Schiffe auch, wird der alte Stahlewer von einer Gruppe aktiver Männer erhalten. Dazu gehören neben Günter Kolkhorst, der 2005 von Westfalen nach Krautsand gezogen ist, die Krautsander Günter Grotheer, Frank Schröder, Ernst-August Raap und der 90-jährige HansHinrich von Rönn dazu. Von Rönn sei als ehemaliger Schiffer mit seinen Kenntnissen von den früheren Elbewern eine sehr große Hilfe bei der Restaurierung des Schiffes gewesen. Entwickelt wurde die Idee, einen alten Ewer in Krautsands ehemaligen Hafen zu legen, im Zuge der Dorferneuerung Krautsands. Die Gemeinde setzte mit Sanierungsmitteln Dalben, befestigte das Ufer und sorgte für einen Anleger. 150 000 Euro flossen in der Restaurierung des Ewers und des Hafenumfeldes aus Sanierungsmitteln. „Ziel war es deutlich zu machen, dass hier früher ein Hafen war und die alte Elbschifffahrt zu dokumentieren“, sagt Kolkhorst. Die Crew der „Catharina“ hatte den heruntergekommenen Stahlrumpf des Ewers im Internet entdeckt. Eine private Sanierungsaktion war gescheitert. Dank der Spende des Krautsander Handwerksunternehmens Lorenzen konnte der EwerRumpf für einige tausend Euro zum Schrottwert gekauft werden. Die Aktiven des Clubs sanierten das Schiff in mehr als 800 Stunden Eigenleistung. Sie erhielten viele
Die „Jan-Dirk“ liegt am Ruthenstrom und ist das größte historische Schiff in Drochtersen.
Der Ewer „Emma“ erinnert im Asseler Hafen an alte Zeiten. Sachspenden. Mast, Deckaufbau und Tauwerk wurden komplett neu angefertigt – unter anderem in der Freiburger Werft Hatecke. Die „Catharina“ ist im Jahr 1895 in Boizenburg an der Elbe gebaut worden. Sie ist 17,5 Meter lang, 4,11 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,40 Metern. Sie trug bis 50 Tonnen Ladung. Gefahren wurde der Ewer, der seit 2013 auf Krautsand seinen letzten Heimathafen gefunden hat, von drei Mann Besatzung – einem Schiffsführer, einem Matrosen und einem Schiffsjungen.
Der andere Ewer in Drochtersen liegt im Asseler Hafen. Auch die „Emma“ wird von einem Verein restauriert und soll alte Zeiten dokumentieren – für Einheimische und Besucher. Das Kümo „Jan-Dirk“ liegt am Ruthenstrom auf Krautsand und ist fahrtüchtig. Auch der „Käpt’n Klünder“ sticht ab und an im Sommer vom Ruthenstrom aus in See und macht Gästefahrten. In diesen Tagen ist er wieder über die stark verschlickte Süderelbe in den kleinen Dornbuscher Hafen gebracht worden, wo das
Der „Käpt’n Klünder“ am Anleger des Ruthenstrom.
OEDERQUART. Kritisch sehen Joachim Mardt und Kornelia Koch, Eigentümer des Gutes Oerichsheil, wie in der Gemeinde mit Windkraft umgegangen wird. Für den Versuchswindpark in Krummendeich seien Mindestabstände ausgehebelt worden, so Mardt. Cornelia Koch fühlt sich in Oederquart von Windkraftanlagen „eingekreist“. Die Forschungsanlage Windenergie des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt ist zwischen Krummendeich und Oederquart geplant; anfänglich zum Teil auf dem Boden von Oerichsheil. Doch er habe für das Projekt keine Ländereien zur Verfügung gestellt, sagt Mardt, auch nicht für die Zufahrt. Daher musste das Projekt weiter nach Westen rücken. Jeder seiner Einwände gegen die Anlage – seine Zweifel an der radargesteuerten Befeuerung, dass die Ländereien an Wert verlieren könnten und der Konflikt mit dem Denkmalschutz – sei weggebügelt worden.
Die „Catharina“ auf Krautsand. Kümo den Winter über Win- Vereinen unterhalten. Unter ter festmacht. Alle histori- den Aktiven sind viele eheschen Schiffe werden von malige Schiffer.
Joachim Mardt und Cornelia Koch lehnen Testanlage ab.