Pferdemagazin

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Editorial und Inhalt

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Der Olympia-Star aus Hemmoor: Desperados ist Hannoveraner-Hengst des Jahres 2016

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Eine erfolgreiche Quereinsteigerin: Züchterin Heide Peters

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Ein Gespür für das begabte Pferd: Jan Minners und die Stute Gotha

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Ein Fohlen entdeckt die Welt: Fotoreportage über das erste Lebensjahr

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Ein Mann und sein Archiv: Albrecht Ayecke

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Das Warten auf die Fohlen: Züchter Uwe Wichers aus Wingst

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Familie Golsch aus Hechthausen züchtet seit Generationen

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Das Vermächtnis der Eylmänner: Gundi Mindermann und die Pferde von Asselersand

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Die Isländer vom Nordsternhof in Balje

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Dunkle Kraftpakete auf vier Hufen – Heinrich Marschewski züchtet Alt-Oldenburger

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Auszeichnung mit dem Goldenen Reitabzeichen: Vivien Grabowski aus Stade

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Springreiter Rene Dittmer trägt es am Revers: Das Goldene Reitabzeichen

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Mit Showtime in Rio – Wie Joana Rathjens die Olympischen Spiele erlebte

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Vielseitigkeit: Libussa Lübbeke will ihre letzte Ponysaison genießen

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Mit eiserner Disziplin und viel Vertrauen: Die Leistungssportler aus Fredenbeck

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Von wegen nur für Mädchen – Die Voltijungs aus Lamstedt

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Spitzensport mit besonderem Flair am Dobrock und bei den Elmloher Reitertagen

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Familie Schäffer: Die Pferde sind ihre Leidenschaft

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Termine in der Region – Die große Übersicht

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Mit Rasanz und Geschicklichkeit: Jana Pommer und die Mounted Games

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Pony Zotti gehört zur Familie – seit mehr als 30 Jahren

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Der Zuchthof Hollen in Oyten wächst Stück für Stück

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Zwei Familien gehen gemeinsam ihren Weg

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Züchter aus Stade und dem Alten Land sind unterwegs zu den großen Gestüten

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Eine besondere Reitstunde – Was die Hippotherapie bewirken kann

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Die Verständigung im Pferdestall klappt bestens

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Aber sicher: Der Ritt über den Meeresboden

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Reiten von der Pike auf: Die bunte Stader Ponytruppe

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Ganz zutraulich: Die Wildpferde in der Küstenheide

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Die feinen Signale der Zweibeiner: Zirkuslektionen

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Dieter Poort: Erfolgreicher Züchter und Stallbauer aus Erfahrung

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Er ist der Herr des ewigen Heusommers: Hans-Hermann Ropers

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Herdenschutzesel: Können Claus und Klaus vor dem Wolf schützen?

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So gesund: Wie Kräuter heilen können

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Pferde von Züchtern aus der Region: Verkaufstag am Dobrock

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Über diese Sache mit dem Ehrenamt: Die Erfahrungen von Katharina Jothe

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„Kordi“ ist auf dem Sprung in den Ruhestand

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Seite 16

Seite 52

Seite 18

Hoffnungslose Fälle

Editorial

Inhalt

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Natürlich geht es um Pferde in diesem Magazin. Viel mehr aber geht es um Menschen. Um die, die es ziemlich erwischt hat. Pferderitis kann jeden treffen, sie äußert sich in der Sehnsucht nach dem Reiten oder nach dem Spüren weicher Pferdenüstern in der Handfläche. Die allgemeine Pferderitis tritt meist im Kindesalter auf, bei einigen bricht sie aber auch erst im gesetzteren Alter richtig aus. Die ganz spezifische Pferderitis wiederum heißt Freundschaft. Wenn einer sein Herz an ein bestimmtes Pferd hängt. Wenn Er vielleicht das große Glück hat, ein Pferd sein Eigen zu nennen. Wenn Sie den letzten Cent zur Seite legt, um sich eine Reitbeteiligung leisten zu können oder das Kind auf das Taschengeld verzichtet, um einmal in der Woche zum Unterricht in den Reitstall fahren zu können. In diesem Magazin geht es auf vielen Seiten um solch hoffnungslose Fälle. Zwei Beispiele für massiv Betroffene seien an dieser Stelle genannt: Da ist die Kollegin Katharina Jothe. Sie reitet zwar selbst und hat auch einen Trainerschein, ihren gesamten Jahresurlaub aber verbringt sie bei internationalen VoltigierTurnieren – als Helferin (Seite 56). Ein ganz besonderer Fall ist auch unser Kollege Hans-Lothar Kordländer (Seite 58), der sein ganzes Berufsleben an der Seite der Pferde, auf Turnierplätzen und in Züchterkreisen verbracht hat. Zwei Beispiele für eine allgemeine Erkenntnis: Pferderitis ist in den allermeisten Fällen chronisch. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Grit Klempow

Impressum Das Pferdemagazin erscheint mit dem TAGEBLATT am 3. Februar 2017, mit der Bremervörder Zeitung und der Niederelbe-Zeitung am 4. Februar 2017 Chefredakteur: Wolfgang Stephan Projektleitung: Grit Klempow Redaktion: Hans-Lothar Kordländer, Katharina Jothe, Carmen Monsees, Julia Balzer, Grit Klempow, Michael Humboldt, Michael Brinkmann, Miriam Fehlbus, Egbert Schröder Layout/Produktion: Grit Klempow Titel: Volker Rohbeck (Gestaltung), Fotos Klempow, Kirsten Tilgner, Mark Sandten, HansLothar Kordländer Schlussredaktion: Christina Berlin Anzeigen: TAGEBLATT Georg Lempke (verantwortlich), Bremervörder Zeitung Norbert Ullrich (verantwortlich), Niederelbe-Zeitung Ralf Drossner (verantwortlich)

Vertrieb: Achim Preißler Auflage: 47 000 Herausgeber: Bremervörder Zeitung, Verlagsgesellschaft Borgardt GmbH & Co. KG, Marktstraße 30, 27432 Bremervörde, Tel. 0 47 61 /9970, www.brv-zeitung.de Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG., Kaemmererplatz 2, 27 472 Cuxhaven, Tel. 0 47 21/ 5850 Zeitungsverlag Krause GmbH & Co. KG, Glückstädter Str. 10, 21682 Stade, Tel. 0 41 41/9 36 0; Internet: www.tageblatt.de Verleger: Dr. Christoph Gillen (Stade), Philipp Krause (Goslar), Klemens Karl Krause (Goslar) Geschäftsführer: Dr. Christoph Gillen (Stade), Philipp Krause (Goslar), Georg Lempke (Stade) Druck: Pressehaus Stade Zeitungsdruck-GmbH, Glückstädter Str. 10, 21682 Stade


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Der Olympia-Star aus Hemmoor C Von Katharina Jothe

Als die deutschen Dressureiter bei den Olympischen Spielen ihre Medaille sicher hatten, knallten nicht nur in Rio die Sektkorken. Auch in Hemmoor wurde gefeiert, denn eines der Pferde ist ein waschechter Hemmoorer. Vor 16 Jahren wurde Desperados als erstes Fohlen der Staatsprämienstute „Wie Musik“ auf dem Hof der Familie Schütt geboren.

Desperados FRH unter seiner Reiterin Kristina Bröring-Sprehe bei den Olympischen Spielen in Rio im Sommer 2016. Gezüchtet wurde der Erfolgshengst von Familie Schütt in Hemmoor. Foto dpa/Fazry Ismail

laus Schütt, Sohn des Züchters Herbert Schütt, erinnert sich noch genau: „Er war schon immer etwas Besonderes.“ Der Hengst sei ein hübsches Fohlen gewesen und habe sich von Anfang als Bewegungskünstler gezeigt. Anfangs sah es allerdings nicht nach einer großen Karriere, zumindest nicht als Zuchthengst, aus. Als der lackschwarze Hannoveraner 2003 vor die Körkommission, die darüber entscheidet, welche Hengste zur Zucht zugelassen werden, treten musste, lautete das niederschmetternde Urteil: „Nicht zugelassen.“ Paul Sprehe, Geschäftsführer des Gestüts Sprehe in Löningen und Vater von Desperados heutiger Reiterin, erkannte dagegen gleich das Potenzial des Rappen. Als teuerster, nichtgekörter Hengst der Auktion zog Desperados in das Gestüt Sprehe um. Und auch beim Publikum kam der Hengst anscheinend schon damals gut an. „Der Jahrgang war der erste, der im Internet zu besichtigen war. Desperados wurde am häufigsten angeklickt“, erzählt Schütt. Ein Jahr später war die Körkommission dem Rappen gewogen, er erhielt sogar die Auszeichnung Prämienhengst. Von da an ging die Karriere des Hannoveraners steil bergauf. Er holte zweimal Bronze beim Bundeschampionat in Warendorf. 2011 übernahm Kristina Bröring-Sprehe den Rappen. In den Folgejahren erzielten sie zahlreiche internationale Erfolge, darunter Mannschaftsilber bei den Olympischen Spielen in London. Mit einem Sieg im Großen Preis der Dressur in Aachen sicherte sich das Paar erneut das Olympia-Ticket. Dieses Mal war die Reise länger und aufwendiger. Am 1. August hoben „Despi“, wie Bröring-Sprehe ihr Erfolgspferd nennt und seine Kollegen vom belgischen Lüttich aus ab. Elf Pfleger und ein Tierarzt begleiteten jeden Flug. Nach der Ankunft in Rio ging es durch einen eigens für die Spiele eingerichteten Quarantäne-Korridor, der den Tieren lange Wartezeiten ersparte, zu den Ställen im Stadtteil Deodoro, wo die olympischen Reitwettbewerbe stattfanden. Um den vierbeinigen Spitzensportlern den Transport so angenehm wie möglich zu machen, wurden sogar komfortable Pfer-


detransporter aus Deutschland nach Brasilien verschifft. ie Reise selbst sei unproblematisch gewesen, erzählt Kristina Bröring-Sprehe, der Hengst habe nur ein wenig mit seiner Muskulatur zu kämpfen gehabt. Einer der Gründe warum die Olympiapferde bereits eine Woche vor der sogenannten Horse Inspection anreisten. Ein weiterer Grund war die Sorge, die Pferde könnten sich nicht so schnell auf das Klima im heißen Brasilien einstellen. „Die Hitze stellte für Despi kein Problem dar“, berichtet Bröring-Sprehe. Bereits nach der ersten Wertungsprüfung hatte sich die deutsche Mannschaft einen komfortablen Vorsprung erarbeitet. „Wir waren schon zuversichtlich. Aber wir mussten uns alle in der zweiten Wertungsprüfung noch einmal sehr konzentrieren, damit es zur Goldmedaille reicht“, so Bröring-Sprehe. Die Einzelmedaillen waren hart umkämpft. „Eine Medaille habe ich mir erhofft“, sagt Bröring-Sprehe. „Ich habe bis zum Schluss gezittert und bin überglücklich, dass

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PFERDE MAGAZIN Despi und ich die Bronzemedaille gewinnen konnten.“ Familie Schütt zitterte am Fernseher mit. „Dass er gut ist, wussten wir, aber es kann ja immer etwas dazwischen kommen“, sagt Claus Schütt, den eine Sache besonders stolz macht: „Desperados hat die Hannoveraner Zucht wieder zurück an die Weltspitze gebracht.“ Doch das Jahr hielt für den Hengst und seine „Crew“ noch weitere Höhepunkte bereit. In der vollbesetzten Niedersachsenhalle in Verden während des Schauprogramms anlässlich der Hannoveraner Hengstkörung wurde der De Niro/Wolkenstein II-Sohn zum Hannoveraner Hengst des Jahres gekürt. Unter großem Applaus nahm Herbert Schütt die Auszeichnung entgegen. Auch Kristina-Bröring Sprehe war aus diesem Anlass nach Verden gekommen und erklärte: „Dieser Preis bedeutet uns sehr viel!“ Schütt erhielt ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann sowie einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband einmal im

unter die beiden Bundeschampionessen Doris Day und Delany. och das sollte nicht die einzige Ehrung bleiben. Die World Breeding Organisation for Sport Horses (WBFSH), die weltweite Vertretung der Zuchtverbände, zeichnete Herbert Schütt als Züchter des Jahres für Dressurpferde aus. Schütts Enkelin Antonia nahm den Rolex Award in Genf aus den Händen von Prinzessin Benedikte von Dänemark entgegen. Das „Desperados-Team“ guckt derweil wieder nach vorn. Desperados und Kristina Bröring-Sprehe stehen auch in diesem Jahr im Bundeskader der Dressurreiter. „Meine sportlichen Ziele sind die Teilnahme an den Europameisterschaften. Außerdem wünsche ich mir Erfolge mit meinen Nachwuchspferden“, sagt Bröring-Sprehe. Darunter sind natürlich zwei Nachkommen ihres „Despis“. Auf dem Hof Schütt geht der Blick ebenfalls schon weiter auf die neue „Fohlen-Saison“. Auch Desperados Mutter, die 20jährige „Wie Musik“, ist wieder tragend.

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Desperados FRH wurde vom Hannoveraner-Zuchtverband zum Hengst des Jahres 2016 gekürt. Darüber freute sich Züchter Herbert Schütt ebenso wie seine Reiterin KristiFoto Tilgner na Bröring-Sprehe. Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus. Denn nicht nur im Sport, sondern auch als Vererber hat sich Desperados längst einen glänzenden Namen gemacht. Während der Vater noch Gold und Bronze aus Brasilien feierte, wurde sein Sohn Destacado in Warendorf Bundeschampion der

dreijährigen Hengste. Insgesamt sind acht Söhne in das Hengstbuch I des Hannoveraner Verbandes eingetragen, fünf von ihnen verließen die Körung als Prämienhengste. Auch die Töchter müssen sich nicht verstecken. 38 Staatsbeziehungsweise Hannoveraner Prämienstuten finden sich unter ihnen, dar-

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Heide Peters sieht sich als Quereinsteigerin in Sachen Pferdezucht. Sie legt viel Wert auf die artgerechte Haltung und Aufzucht ihrer Tiere im Offenstall. „Den meisten Pferden geht es am besten, wenn sie Tag und Nacht draußen sind.“

Eine erfolgreiche Quereinsteigerin Von Michael Humboldt

„Ich habe noch so viele Ideen, was und wie zusammenpassen könnte“, sagt Heide Peters und gibt zu, dass die Pferdezucht für sie auch ein spannendes Kombinationsspiel ist. Beflügelt wird sie bei ihren intensiven Recherchen im Internet oder beim Austausch mit Kollegen von vielen Herausforderungen und Träumen.

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atürlich wünscht sich jeder, der dieser Passion nachgeht, dass er sein eigenes Pferd mal im Fernsehen bei Olympia oder anderen Großereignissen sieht“, sagt sie und geht gleichfalls davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit angesichts der großen Konkurrenz gering sei, dass sich dieser Traum einmal erfüllen könnte. Dabei hat die „Quereinsteigerin“, wie sie sich selbst nennt, in ihrer Züchter-Karriere schon des Öfteren ganz oben angeklopft und einmal sogar ein Fohlen an den deutschen Spitzenreiter Ludger Beerbaum verkauft. „Unser Zuchtziel sind Springpferde mit Potenzial für den internationalen Sport. Ich versuche, unsere Schützlinge stets an die bestmöglichen Sportställe zu vermitteln“, erklärt sie und wird dabei unterstützt von ihrem Mann Helmut Peters, mit dem sie in Hammah bei Stade einen früheren Bauernhof in einen modernen Zuchtstall umgewandelt hat, wo sie insgesamt schon 60 Fohlen ge-

züchtet hat. Längst sind dort aber auch ihr Sohn Jörn und Tochter Rike mit an Bord, die beide im Jahr 2016 das Reitabzeichen Klasse 4 absolviert haben. Insbesondere Rike Peters hat als aktive Jungzüchterin (Landesmeisterin Pony Jung 2014) und erfolgreiche Nachwuchs-Reiterin den Ehrgeiz ihrer Mutter geerbt und sich im Turniersport in Prüfungen der Klasse E und A bereits erfolgreich gezeigt.

Sie hofft darauf, ihren Sport einmal auf hohem Niveau betreiben zu können. Begonnen hatte für Heide Peters alles vor 25 Jahren, als ihre damalige Springstute Szeria v.Salem /Dynamo , die sie selbst in der Springpferdeprüfung der Klasse A und L erfolgreich vorstellte, einige vielversprechende Fohlen zur Welt brachte. Im Zucht- und Ausbildungsbetrieb von Hans-Henning von der Decken wurde sie zudem in intensiven Gesprächen inspiriert. „Er hat in mir quasi die Leidenschaft entfacht und mich in intensiven Gesprächen mit diesem Virus infiziert.“ Die Philosophie der heimischen Pferde-Enthusiastin ist es seitdem, die Blutlinien des Hannoveraner Springpferdes zu erhalten. Dabei achtet Heide Peters, die ihre eigene

Züchterin Heide Peters lebt mit ihrer Familie in Hammah. „Ich habe noch viele Ideen, was zusammenpassen könnFotos Humboldt te“, sagt sie.

Sport-Karriere früh wegen einer Rückenverletzung aufgeben musste, bei der Züchtung vor allem auf das korrekte Fundament, einen starken Rücken, die Leistungsbereitschaft und Gesundheit der Pferde. Artgerechte Aufzucht im Offenstall Ganz wichtig ist ihr zudem die gesunde und artgerechte Aufzucht in der Offenstallhaltung. „Den meisten Pferden geht es am besten, wenn sie Tag und Nacht draußen sind“, lautet ihr Credo. Beachten müsse man dabei aber auch eine bedarfsgerechte Fütterung. „Derzeit haben wir drei Stämme und versuchen diese weiter erfolgreich zu entwickeln“, plant sie und freut sich schon auf die fünf Fohlen, die im Jahr 2017 das Licht der Welt erblicken werden. Noch ist diese Berufung kein Beruf, sondern ein Teilzeitjob, den sie morgens und abends ein bis zwei Stunden lang ausübt. Nebenbei betreut sie für den Pferdezuchtverein Stade/Altes Land die Homepage und ist auch für die Vermarktung der Pferde zuständig. Für den Bezirksverband Stade beteiligt sie sich seit vier Jahren am Verkaufstag, der jährlich auf dem Dobrock stattfindet. Zwei Tage in der Woche arbeitet sie bei der Sparkasse Stade-Altes Land im Kreditbereich. Rückblickend verlief für

die Familie auch das Jahr 2016 wieder sehr erfolgreich. Ein zweijähriger Hengst von Toulon aus der St.Pr. Stute Grafina von Graf Top-For Pleasure erhielt die Zulassung zur Hannoveraner Körung im Oktober. Er ist der Halbbruder ihrer drei Zuchtstuten Chaccofina, Carafina und Pleasure. Zudem hat die Stute Contessa 140 aus ihrer Zucht 13 Springen gewonnen bis hin zur Klasse S* unter ihrem jetzigen Reiter, dem 17-jährigen Niclas Baule. Zwei Fohlen erhielten die Zulassung zur Auktion in Verden und zwei weitere Hengstfohlen konnten an gute Sportställe in NRW verkauft werden. Ein sechsjähriger Nachwuchscrack von QVerdi-Cassus konnte eine Bundeschampionats-Qualifikation gewinnen, bevor er dann nach Chile verkauft wurde, und ein achtjähriger Comte-Calypso II Nachkomme konnte sich ebenfalls in S* platzieren. Natürlich gehört es in diesem Metier auch dazu, ständig Abschied nehmen zu müssen. „Dass man die eigenen Pferde verkaufen muss, geht natürlich ans Herz. Ich versuche aber, Kontakt zu halten und beobachte auch ihre Entwicklungen aus der Distanz“, erklärt Heide Peters. So haben schon viele Pferde aus der eigenen Zucht eine schöne Heimat in Ländern wie Südafrika, Schweden, Amerika, Frankreich oder Spanien gefunden.


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Gotha FRH, hier unter dem Sattel von Erfolgsreiter Ludger Beerbaum, brachte es auf eine Lebensgewinnsumme von 800 000 Euro. Ende Foto Jacques Toffi 2016 ist sie in den Ruhestand verabschiedet worden.

Ein Gespür für das begabte Pferd Von Julia Balzer

Jan Minners, Züchter des Erfolgspferdes Gotha FRH, hat schon früh die Qualität der Hannoveraner Stute erkannt, die Ludger Beerbaum international in den Sport brachte und vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet wurde.

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unächst war die Goldfever Tochter bei ihrer Geburt 2001 aus züchterischer Sicht kein Highlight: Drei Mal weiß hochgefesselt und fuchsfarben. Aber dass gute Pferde keine Farbe haben, wusste Jan Minners natürlich auch. Und er sollte Recht behalten. Schon als Dreijährige zeigte sich die Stute äußerst ehrgeizig beim Freispringen. „Die wollte immer hin zum Sprung“, erinnert sich der Züchter. Vermögen und eine gute Manier weckten Hoffnungen, die jedoch in den ersten Springpferdeprüfungen auf den ländlichen Turnieren vor der Haustür getrübt wurden. Sie legte zwar immer eine Nullrunde hin, aber ihre Rittigkeit war nicht von bester Manier. Wahrscheinlich deshalb ließ sich keiner der hiesigen Springreiter überzeugen, sie zu kaufen. Als Zuschauer in Verden, fasste sich Jan Minners ein

Herz und sprach Markus Beerbaum an, ob er Interesse an einer inzwischen fünfjährigen, sehr begabten Goldfever-Tochter hätte. Denn dieser Hengst war im Stall Beerbaum bekannt, Bruder Ludger gewann 2002 und 2003 unter anderem den Großen Preis von Aachen und ritt mit ihm über Jahre hoch erfolgreich Nationenpreise und bei den Olympischen Spielen in den Medaillenrängen. Interesse war da und so verlud Minners ein paar Tage später die Stute und brachte sie nach Thedinghausen zu Markus Beerbaum. Dort wurde sie auf Herz und Hirn geprüft: Nicht die Höhe der Hindernisse spielte eine Rolle, sondern die Art und Weise, wie sie mit einer anspruchsvollen Linienführung und aufregender Dekoration an der Bande umging. „Das ist keine für mich…“ … „und auch nicht für Meredith – zu speziell“, fand Markus Beerbaum. Obwohl

Ellen Bay mit den Töchtern Janna-Leonie und TessaMadleen sowie Züchter Jan Minners mit Pia, der 20-jährigen Mutter von Gotha.

Foto Balzer

Gotha den herausfordernden Aufbau gut bewältigte und sich auch nicht von der Bandendekoration einschüchtern ließ, wurde ihr eigenwilliger Charakter schnell erkannt. „Die könnte aber eine für meinen Bruder sein“, schlug Beerbaum vor und rief sogleich Ludger an. Ein paar Tage später wieder die gleiche Prozedur, dieses Mal im Stall Beerbaum in Riesenbeck. Die im Anschluss durchgeführte tierärztliche Untersuchung gab den Weg frei für den Verkauf. Nur sechs Wochen später gewann der damals im Stall von Ludger Beerbaum angestellte Bereiter Marco Kut-

scher die Youngster-Tour der 5-jährigen Springpferde in Italien. Das war der Beginn einer beispiellosen Karriere dieser hannoverschen Stute, die zudem mit Henrik von Eckermann im Sattel erfolgreich war. Unter Ludger Beerbaum gewann sie unter anderem die Weltcup-Springen von Stuttgart 2009 und 2011 und im gleichen Jahr EM-Gold mit der Mannschaft in Madrid. Im Jahr 2012 nach dem Sieg im Nationenpreis in Rotterdam knüpfte wieder Henrik von Eckermann an die Erfolge an und entschied mit ihr zahlreiche Championate wie zum Beispiel den Großen Preis

von Hong Kong im Jahr 2014. Die Mutter Gothas, eine Prestige-Pilot Stute, ist inzwischen 20 Jahre alt und steht tragend mit dem 16. Fohlen im Stall auf dem Hof Minners. Die Wahl des Hengstes Goldfever war kein Zufallsprodukt. Jan Minners hat sich wohlüberlegt, welches Blut hier am besten passen könnte und verfolgte aufmerksam die Springkarriere des favorisierten Hengstes. Dass die Anpaarungen in den darauffolgenden Jahren mit anderen Hengsten erfolgten, lag am sportlichen Einsatz Goldfevers – Frischsamen waren in dieser Zeit nicht erhältlich. Obwohl auch einige dieser Nachkommen international erfolgreich laufen, ist seit 2010 wieder Goldfever der Vater von Zuchtstute Pias Fohlen. Z Gotha FRH – Was bedeutet FRH? FRH ist ein 1985 gegründeter Verein zur Förderung des Reitsports auf hannoverschen Pferden. Ziel ist die Förderung von Hannoveranern für den Sport und die Zucht. Dabei sollen hochveranlagte Pferde mit sportlicher Zukunft an talentierte Reiter gebunden werden, um so dem deutschen Spitzensport erhalten zu bleiben oder diese für ihn gezielt erworben werden.


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Ein Fohlen entdeckt die Welt D

ie Pferdezucht hat in Kehdingen Tradition. Christiane und Johann von der Decken setzen diese Tradition auf Gut Deckenhausen in Krummendeich fort. Sie züchten Hannoveraner, die im Sport schon viele Erfolge erreichten.

Doch jedes Fohlen, das auf die Welt kommt, bleibt auch für erfahrene Pferdezüchter ein Ereignis. Das Pferdemagazin hat eines dieser Fohlen begleitet, von der Geburt im Frühjahr 2016 in der Abfohlbox über das Leben in

13. April 2016 , 2 Uhr morgens: Der erste Bodenkontakt: Biscaya ist im weichen Strohpolster gelandet.

der Herde auf der Sommerweide, bis zum Umzug als Absetzer in den Stall. Wie sich die kleine Stute dabei gemausert hat, zeigen die Fotos auf diesen Seiten. Vater der kleinen Biscaya ist der Hengst Bon Coeur, der als ausgesprochenes

Bewegungstalent in der Dressur, gepaart mit einem „guten Herz“ gilt. Die Mutter ist die HannoveranerStute La Calera, eingetragen ist sie als Lilie. Familie von der Decken zieht die Fohlen auf, sie verbringen auch ihre „Ju-

Das erste „Trockenrubbeln“. Mutter La Calera macht das schon. Fotos von der Decken

gend“ auf Deckenhausen bis dort die Ausbildung zum Reitpferd beginnt. Ob die Stute dann für die Zucht bleibt oder verkauft wird, zeigt sich erst später. Das Pferdemagazin wird die kleine „Biscaya“ weiter begleiten.

...und hoch mit dir! Das Fluchttier Pferd muss schnell auf den Beinen sein.

ute schon steht die kleine St to Helfferich Am nächsten Tag te bei ihrer Mut r. Fo h na nz ga er ab , sicher

Mit Mama Frühlin gsluft schnuppern . Biscaya Anfang Mai. Foto Helfferich

Der erste kleine Auftritt bei der vereinsinternen Fohlenschau Ende Mai: Schöne Gänge zeigen Biscaya, ihre Mama und Züchter Johann von der Decken. Foto Helfferich


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Ein richtig großer Auftritt: Fohlenschau in Freiburg im Juni – und alle gucken ganz genau hin. Foto Kordländer

Zutraulich, aber ni cht gucken, was der Be aufdringlich: Biscaya kommt su Fotoapparate sind cher da in der Hand hat. Aber nicht zum Anknab bern.

Das Grau des Fells ist einem Hellbraun gewichen. Biscaya zeigt sich bei der Fohlenschau.

Biscaya hat zum Fototermin Anfang September neugierige Unterstützung mitgebracht. Stuten und Fohlen genießen Wind und Wetter auf der weiten Sommerweide.

ren Fohlen tobt sie ppe. Mit den ande Ra s al ißt, h sic e ut St ein Absetzer, das he t die junge n Monate alt und Im November zeig be sie zt jet ist a der . Biscay ndern lebt jetzt in durch den Auslauf Foto Klempow bei der Mutter, so r eh m t ch ni kt in sie tr Fohlenherde.

Februar 2017: Biscaya ist „Titelmädchen“ im Pferdemagazin.

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Ein Mann und sein Pferdearchiv Von Katharina Jothe

Im Regal stapeln sich die Pferdezeitschriften und Auktionskataloge, an der Wand drängen sich Urkunden neben unzähligen Fotos, viele noch in Schwarz-Weiß und schon leicht vergilbt. Mit acht Jahren begann er, alles zu sammeln, was er über Pferde finden konnte. Fast 50 Jahre mischte Albrecht Ayecke selbst erfolgreich im Turniersport mit.

Der Neuenkirchener Albrecht Ayecke kann zu jedem Foto aus seinem Privatarchiv eine Geschichte erzählen. Foto Jothe

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lbrecht Ayecke und der Turniersport, da gab es eine Besonderheit. Wenn er dabei war, dann „immer mit jungen Pferden“, betont er und deutet auf ein Bild an der Wand. „Das war auf dem Dobrock-Turnier, das Pferd habe ich dort verkauft und ein Jahr später im Fernsehen wiedergesehen.“ Der 88-Jährige kann zu jedem Foto eine Geschichte erzählen. Ein Detail auf den Bildern ist dem Pferdemann durch und durch besonders wichtig: „Alle Pferde hatten die Nase vorne.“ Ein Bild, was auf heutigen Turnieren nicht mehr so häufig zu sehen ist. Er habe noch bei den alten Kavallerieoffizieren reiten gelernt, erzählt Ayecke. „Wenn die Pferde einen falschen Knick im Hals bekamen, konnten wir nebenherlaufen.“ Mit 18 das erste Fohlen Ein Auge für talentierte Pferde hatte Ayecke schon als junger Mann. „Ich wollte Hengstaufzüchter werden und durfte mir als 18-Jähriger mein erstes Fohlen aussuchen.“ Zwei Jahre später verkaufte er den Hengst, es sollte der Erste von vielen sein. In seiner Züchterlaufbahn zog der 88-Jährige 29 gekörte Hengste auf. In fast 30 Länder – Europa,

Asien, Afrika und nach Amerika – gingen Pferde und Rinder von dem Hof in Neuenkirchen. Ayecke hat über die Verkäufe akribisch Buch geführt. Er selbst ist nicht so viel herumgekommen: „Ich bin zwar von den Käufern immer eingeladen worden, aber ich konnte selten weg. Ich hatte zu viele wertvolle Tiere im Stall.“ Sein Meisterstück gelang in den 60er-Jahren, als Ayecke das Potenzial des Hengstes Diskant erkannte. Er suchte und fand ein vielversprechendes Fohlen, zog es auf und stellte es erfolgreich auf der Körung vor. Disput zog in das Landgestüt nach Celle und wurde der Großvater des legendären Hengstes Donnerhall, der sowohl selbst mehrfach WM-Medaillen in der Dressur für Deutschland gewann als auch zahlreiche erfolgreiche Nachkommen hatte. Die deutsche DressurMannschaft für die Olympischen Spiele 2012 in London bestand allein aus Donnerhall-Nachfahren. Fast wäre Ayecke, der neben der Reiterei auch intensiv Leichtathletik betrieb, selbst zu olympischen Ehren gelangt. Ein Sieg im modernen Fünfkampf auf dem Dobrock-Turnier brachte ihm die Einladung zum Vorbereitungslehrgang für die Spiele in Waren-

dorf ein. Doch der Sportler sagte ab: „Ich hatte ja den Hof von meinem Vater übernommen und da war das nicht möglich.“ Lieber fuhr er mit seinen Tieren zu Turnieren oder Zuchtschauen. Mit einer Kuhfamilie machte sich der Neuenkirchener sogar auf die Reise nach München. Mit Unterstützung einiger Bauernsöhne aus der Nachbarschaft wurden die Rinder in Otterndorf auf den Zug verladen. Eineinhalb Tage schaukelten sie quer durch die Republik. Der Aufwand lohnte sich – Ayecke durfte sich Besitzer der drittbesten deutschen Kuhfamilie nennen. Aufgrund seiner Zuchterfolge bekam er bereits im Jahr 1968 den niedersächsischen Staatsehrenpreis für Tierzucht verliehen. Dem Pferdesport ist der 88-Jährige noch immer verbunden. Seine Kinder reiten, vier Pferde stehen noch auf dem Hof der Ayeckes. Der Ruf als „Talentsichter“ für Vierbeiner eilt dem Neuenkirchener allerdings weit über die Grenzen Hadelns voraus, sogar bis in die USA. Die amerikanische Dressurreiterin Catherine Haddad verdankt Ayecke einen großen Teil ihrer erfolgreichen Grand-Prix-Pferde und verlässt sich bis zum heutigen Tag auf seinen Rat.


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Das Warten auf die Fohlen Von Carmen Monsees

Ein gutes Pferd ist kein Zufallsprodukt – das weiß der passionierte Hannoveraner-Züchter, Pferdehändler und Landwirt Uwe Wichers aus jahrzehntelanger Erfahrung.

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ie Mobilität der Gesellschaft ist gewachsen. Wie sich die Pferdezucht daraufhin entwickelt hat – das hat der Vorsitzende des größten Zuchtvereins im Bezirks- sowie Hannoveraner-Verband genau im Blick. In der Pferdewelt bezeichnet man den rührigen Endfünfziger als Motor des Pferdehandels im Elbe-Weser-Raum. Uwe Wichers ist ein Kenner der Materie. In seinem Stall in Wingst stehen etwa 100 Pferde. Um Reitpferde, Stuten und Fohlen gut vermarkten zu können, hat der Vorsitzende des Hauptpferdezuchtvereins Land Hadeln die Reithalle Am Dobrock gepachtet. Die Pferdehaltung befindet sich im Spannungsfeld der Globalisierung und der Experte betrachtet die Entwicklung des Pferdemarktes und die Reitsportszene mit Argusaugen. „Der Markt schwankt“, sagt er nachdenklich und spricht von einem Rückgang in allen Sparten rund um das Pferd. „Bis zum Aufwind in der Branche ist es noch ein langer Weg“, verdeutlicht er. Die Pferdezucht liege derzeit vermehrt in den Händen der „alten Hasen.“ Die Jugend käme nicht so nach, wie er es sich wünsche. Das werde besonders auf Stutenschauen deutlich, wo es immer weniger jüngere Zuschauer gebe. „Für Pferde-

Uwe Wichers und Ehefrau Gisela blicken erwartungsvoll dem neuen Fohlenjahrgang entgegen. „Wir sind ganz gespannt“, sagen sie. Im Hintergrund zeigt sich die zweijährige Nachzucht im Stall Wichers ganz neugierig. Foto Monsees züchter muss es einen Markt geben. Der sei jedoch nur vorhanden, wenn genug Reiter aktiv seien. „Und die guten Fohlen werden knapper. Das macht die Pferdezucht künftig noch interessanter“, betont er. Familie Wichers selbst kann es kaum erwarten. In vier Wochen kämen Fohlen ihrer eigenen Zucht zur Welt. „ Die ganze Familie ist gespannt auf die sechs Hoffnungsträger“ meint er. Vielversprechende Vererber habe er ausgewählt., wie die Celler Hengste „Grey Top“ und „Londontime“ oder die Privathengste „Franz Ferdinand“ sowie der schwarze Ausnahmehengst „Don Noblesse“ von der Hengstation

Pape. Uwe Wichers macht deutlich, „das Erfolgsgeheimnis ist nicht allein in der Qualität namhafter Hengste zu suchen.“ Die gut durchgezüchtete mütterliche Linie sei es, die den Ausschlag gebe beim Zuchterfolg, weiß der Pferde-Experte aus jahrzehntelanger Erfahrung. Mit einer hoch prämierten Stute stelle sich oft die Qualität ein. Das Siegerfohlen Auf der Fohlenschau der Deckstation Pape stellte er im vergangenen Jahr das Siegerfohlen – vom Ausnahmehengst, dem Rappen „Don Noblesse“, gezogen aus einer „Stedinger-De Niro“-Stute. „Das war einer der besonde-

ren Erfolge, von dem jeder Züchter träumt“, meint er. Denn das Fohlen habe er noch während der Schau sehr gut vermarkten können. Der Pferdefachmann macht sich viele Gedanken, wie im Zuge der Zeit bewahrt werden kann, was sich über Jahrhunderte entwickelt hat. „Viele Züchter wollen sich heute selbst verwirklichen“, sagt er. Der Verlust von Traditionen berge die Gefahr, dass gewachsene Strukturen vernichtet würden, ebenso wenn zu viel Kapital Einfluss auf die Zucht nehme, so Wichers. „Im Kreislauf von Zucht, Vermarktung und Sport liegt die Wissenschaft des Erfolgs“, sagt er. „Vielfach sind jedoch die alten

Züchter mit bäuerlichen Traditionen die tragenden Säulen der Pferdezucht.“ In dem Zusammenhang liege ihm eines ganz besonders am Herzen in seiner Funktion als Vorsitzender des Hadelner Hauptpferdezuchtvereins: „Auch der normale Pferdezüchter, der ein gutes Pferd im Stall hat, muss die Chance bekommen, sein Fohlen ohne großen Aufwand vorstellen zu können.“ Noch vor Jahren habe es in der Region Auswahltermine vor Ort gegeben. „Wer jetzt ein Fohlen auf der Schau vorstellen möchte, muss nach Verden fahren“, erklärt Wichers. „Ein Aufwand, den sich viele einfach nicht leisten können“, betont er.


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Familie Golsch züchtet seit Generationen Von Katharina Jothe

Familie Golsch züchtet erfolgreich Hannoveraner – seit Generationen. Mehrere gekörte Hengste und erfolgreiche Sportpferde gingen aus ihrem Stall hervor.

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esonders stolz ist der „Chefzüchter“ in der Familie, Karl Golsch, auf den Hengst Laomedon, der 1996 in Hechthausen zur Welt kam. Sein Sohn Legolas holte unter Steffen Peters im vergangen Jahr Teambronze in der Dressur für die USA bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. „Wir haben schon früh mit Vollblütern und Trakehnern veredelt“, erzählt der 75-Jährige, der noch selbst mit Pferden geackert hat. „Die Hannoveraner wa-

ren früher grobe, schwere Pferde.“ Besonders ist ihm Trakehnerhengst Bento in Erinnerung geblieben, der nach dem Krieg nach Hechthausen kam. Die Leidenschaft für Pferde hat Golsch an seinen Sohn Thorsten weitergegeben. Zwar reitet der selbst inzwischen aus Zeitgründen nicht mehr, denkt aber noch gerne an die Zeit zurück: „Das Jungzüchter-Finale in Verden war eine tolle Erfahrung.“ In die Niedersachsenhalle zieht es die Familie immer wieder, regelmäßig werden ihre Fohlen für die dortige Auktion ausgewählt. Viel Aufwand – „Aber man kommt mal raus, das ist auch schön“, scherzt Ehefrau Tanja. Tochter Lara tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und Großvaters. Die Zwölfjährige besitzt ein eigenes Pony und ist eine begeisterte Reiterin. Sohn Linus beschäftigt sich hingegen lieber mit kleineren Tieren. Der Zehnjährige ist leidenschaftlicher Angler und Herr über den Forellenteich. Gerne liefert er seinem Vater die frischen Fische direkt in die Küche des familieneigenen Restaurants. Überhaupt spielen Tiere die Hauptrolle bei Familie Golsch. Neben Pferden und Fischen leben rund 100 Angusrinder, Katzen, Meerschweinchen, Enten, zwei inzwischen ziemlich große Minischweine und Jack-RusselDame Jule auf ihrem Hof. „Artgerechte Tierhaltung wird bei uns großgeschrieben“, betont Thorsten Golsch. „Dafür haben wir uns bewusst entschieden.“ Sie könne es nicht ertragen, wenn Tiere leiden, sagt Tanja Golsch. Als das Ehepaar ei-

Tiere spielen bei Tanja und Thorsten Golsch die Hauptrolle, egal ob kleiner oder großer Vierbeiner. nen Film darüber sah, wie Enten bei lebendigem Leib gerupft wurden, entschied es deshalb: „Das wollen wir nicht mehr mitmachen.“ So hielten Französische Flugenten auf dem Hof Einzug, anderes Fleisch kommt im Restaurant nicht auf den Teller. Die vielen Tiere machen allerdings auch viel Arbeit. Im Familienbetrieb müssen daher alle mit ran. „Die Kinder helfen oft bei den Tieren“, sagt die 37-Jährige. ährend bei den meisten Züchtern die Fohlenzeit erst im April anfängt, schiebt Familie Golsch schon zu Beginn des Jahres fleißig Nachtwache. „Die frühen Fohlen lassen sich gut vermarkten“, betont Thorsten Golsch. „Und wir haben hier die Möglichkeit den Fohlen auch bei kalter Witterung viel Auslauf zu bieten.“ Sind die Weiden zu nass oder gefroren, dürfen die Pferde in der hofeigenen Reithalle laufen. Im Frühjahr geht es dann raus auf die Marschweiden.

„Wir säen eine spezielle Mischung mit vielen Kräutern“, erklärt der 40-Jährige. Gedüngt werde nur mit eigenem Mist – „umweltfreundlich und bodennah“. Das kommt auch dem Fleisch der Angus-Rinder zu Gute, die die Weiden im Wechsel mit den Pferden abfressen. „Je besser das Tier gelebt hat, desto besser ist auch das Fleisch“, ist seine Frau über-

zeugt. Dass es den Rindern gut geht, davon können sich Interessierte sogar im Internet überzeugen. Bulle Moritz, der sich bereitwillig streicheln lässt, und seine Damen haben eine eigene Webcam in ihrem Winterquartier. „Transparenz ist wichtig“, sagt Thorsten Golsch, der Besucher auch gerne durch seinen Stall führt. „Erzählen kann man ja viel.“

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Bulle Moritz lässt sich bereitwillig von seinem „Chef“ Foto Jothe streicheln.


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Das Vermächtnis der Eylmänner Von Grit Klempow

Der Boden so schwer, der Himmel so weit. Asselersand ist ein besonderer Ort, auch an diesem sonnigen Wintertag. Für Gundi Mindermann war Asselersand lange Jahre wie eine Erholungsgarantie. Das lag vor allem an ihrer Freundschaft zu Robert und Hein Eylmann.

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esten Schrittes stapft Gundi Mindermann über den Hof, an ihren Stallschuhen klebt Erde. Es ist viel zu tun, an allen Ecken und Enden. „Dass die beiden mich so schnell damit allein lassen, das gehört sich nicht.“ Das sagt die Frau, die den Hof vor drei Jahren geerbt hat und bewahren will, was die beiden bekannten Brüder und Pferdezüchter auf Asselersand aufgebaut haben. Ihr geht es vor allem darum, die Blutlinien zu erhalten. „Hier habe ich es nicht geschafft“, sagt sie und weist auf die rundlichen Kühe mit den großen Augen. Es sind besondere Tiere, das Rotbunte Niederungsrind gehört zu den alten Rassen. Liebend gern hätte Gundi Mindermann vor drei Jahren alle Tiere behalten, aber das Domänenamt wollte ihr die fehlenden Flächen, die die Eylmanns noch hatten zupachten können, nicht geben. Obwohl sie ein Konzept für die Bio-Rinderhaltung vorlegte und seit vielen Jahren schon Mitglied im Zuchtverband ist. Jetzt sind es noch rund 25 Tiere, zusammen mit ihrer Verwalterin Nicole Kühn, die mit ihrer Familie auf dem Hof lebt und sich um die Pferde und Kühe kümmert, will sie diesen Bestand halten. Gundi Mindermann hat eine zupackende Art, ist aber eigentlich auch so schon reichlich eingespannt. Sie hat eine eigene Kieferorthopädie-Praxis in Bremervörde und ist engagiert in der „Berufspolitik“. Da war Asselersand über viele Jahre ein willkommener Ausgleich. „Andere hatten einen Psychiater, ich hatte Asselersand“, sagt sie und lächelt. Eine Zweitwelt zum Abtauchen. Seit 1985 lebt sie in Bremervörde,

Pferde auf Asselersand: Hier bauten Robert und Hein Eylmann ihre weit über die Grenzen der Region bekannte Pferdezucht auf. Die Zuchtlinien sollen nicht verloren gehen. Fotos Mindermann

Streicheleinheit für die Nachwuchshoffnung: Gundi Mindermann und die junge Rappstute. Foto Klempow

Die Züchter von Asselersand: Vor drei Jahren erbte Gundi Mindermann den Hof von Robert und Hein Eylmann.

aufgewachsen ist sie in Deichsende bei Nordholz, sie kennt den schweren Boden der Wesermarsch. „Ich habe gelernt, wenn man fremdes Land betritt, hat man zu fragen“, erzählt sie und erinnert sich damit an das Jahr 1986, als sie mit der Kamera in der Hand auf den Hof kam und höflich anfragte, ob sie auf der Wiese die Schachbrettblumen fotografieren dürfe. Sie durfte, und auch die Pferde. Das war der Beginn einer über 25 Jahre währenden Freundschaft zu Robert und Hein Eylmann, die den Domänenhof hinterm Deich zunächst gepachtet und später gekauft hatten. Ihr Ruf als Hannoveraner-Züchter ist weit über den Landkreis hinaus legendär, im NDR-Fernsehen machten sie als Origi-

Blutlinien stabilisieren. Sechs Zuchtstuten hat sie behalten, aber großen Wert daraufgelegt, vier weitere Stuten nur an solche Züchter zu verkaufen, die die Blutlinien zu schätzen wissen und sie auch erhalten wollen. Den Bestand an Wallachen und Junghengsten habe sie extrem verkleinert, erzählt die Züchterin, während die drei Fohlen zutraulich herantraben und die Streicheleinheit genießen. „Wir wollen die Stutfohlen aufziehen und auch ausbilden“, sagt sie. Christina Krüdener reitet die Jungpferde an und bildet sie weiter aus. Mit den jetzigen Sportpferden möchte sie an alte Erfolge anknüpfen, „Schon immer wurden die Pferde hier nach Rittigkeit und Interieur ausgewählt“, er-

nale von der Küste von sich reden. Für Gundi Mindermann waren es vor allem sehr gute Freunde, Pferdeverrückte wie sie. Die beiden Stuten, die im Frühjahr fohlen sollen, führt Gundi Mindermann zusammen mit Nicole Kühn auf die Weide. Die gerade noch auf Hochglanz geputzten Pferdedamen zögern nicht lange und wälzen sich genüsslich. „Ich komme ja eigentlich aus der Trakehner-Ecke“, sagt Gundi Mindermann, die schon als Kind an jeder Pferdenase unbedingt anhalten musste. Sie weiß, was sie von einem guten Dressurpferd erwartet, ihre Trakehner wurden bis Klasse S siegreich gefördert. Deshalb legt sie den Schwerpunkt auf Dressurpferde und will die alten

zählt Gundi Mindermann, so will sie es auch weiter halten. Für sie ist es wichtig, dass es mit der Pferdezucht auf Asselersand weitergeht, ganz im Sinne von Robert und Hein Eylmann. „Mein Wunsch für den Betrieb in Zukunft: Fünf Zuchtstuten, eine kleine Rinderherde und Erfolge unserer Pferde im Sport.“ ass sie den Hof jetzt mit einer großen Portion Verantwortungsund Pflichtgefühl betritt, ist ihr anzusehen. Und auch, dass sie viel lieber mit Robert und Hein Eylmann über Zuchtfragen gebrütet hätte, so wie früher. Wenn ihr diese Freundschaft auch fehlt, die Liebe zu Asselersand ist geblieben – und Marschboden klebt schwer an den Schuhen.

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Der Weltmeister aus Balje E Von Grit Klempow

Eigentlich wollte Marlies Oschmann nur mit ihrem Sohn spazieren reiten. Eigentlich hatte sie nie im Sinn, mal ein Weltmeister-Pferd zu züchten. Eigentlich. Es kam anders. Mit den ersten beiden Stuten begann die „Islandpferdesammelei“ in Nordkehdingen. Ein etwas salopper Begriff für eine sehr erfolgreiche Zucht. Ein Besuch auf dem Nordsternhof.

s begann mit diesem „eigentlich“. Die Familie lebte derzeit in Balje-Hörne. Es war 1990, als die pferdebegeisterte Marlies Oschmann zurück aufs Pferd wollte, Spazierritte mit ihrem Sohn hatte sie sich vorgenommen. Obwohl sie auf Hannoveranern reiten gelernt hatte, fiel die Entscheidung für die Islandpferde aus praktischen Gründen. Die robusten Pferde hatten auf dem Hof viel Platz. Die ersten beiden Stuten zogen ein. „Mein Mann hat gleich gesagt, der Stall reicht auch für fünf Pferde“, erzählt Marlies Oschmann und schmunzelt. „Ich kenne ja meine Frau. Es ist ja eigentlich egal, ob man nach fünf Pferden oder nach zwei guckt“, ergänzt ihr Mann Reinhard Kölmel und grinst. Er hat seine Frau immer tatkräftig unterstützt und sich von diesem „eigentlich“ anstecken lassen. Ganz bewusst hatte Marlies Oschmann nach Islandpferden geguckt, „ich wollte draußen ein bisschen gemütlich herum reiten, das war so

meins“, erzählt Marlies Oschmann. In Gräpel bei Kerstin Baden frischte sie ihre Reitkenntnisse auf und lernte auch, Gangpferde zu reiten. Dort kaufte sie ihre erste Stute Saela, zusammen mit der Stute Rimma zog sie in den Norden. „Bei zwei Stuten war ja immer die Zucht im Hinterkopf“, sagt Marlies Oschmann. Der Weg vom Hinterkopf in die praktische Umsetzung war kurz. Im November 1991 machte sie sich auf den Weg nach Island und kaufte zwei weitere Zuchtstuten. Auf ihrer Rundreise sah sie sich Ställe an, hatte Kontakte zu bekannten Züchtern und kaufte eine Viergangstute. „Mit der habe ich einen guten Griff gemacht.“ Dadurch, dass ich

Eine Jungstute genießt die Sonne im Außendeich. von den Großpferden kam, haben mir die Viergänger immer mehr gelegen.“ In der Is-

Die Stutenherde des Nordsternhofs im Balje-Hörner Außendeich. Foto Mark Sandten


landpferdezucht wird zwischen Vier- und Fünfgängern unterschieden. Die Viergänger haben Schritt, Trab, Tölt und Galopp als Gangveranlagung, bei den Fünfgängern kommt der Pass dazu. Trotzdem entschied sie sich auf Island auch für eine vierjährige Fünfgangstute. „Mit der habe ich einen ziemlich abenteuerlichen Proberitt gemacht, aber ich habe es überstanden“, erzählt sie und schmunzelt. rster Stammhengst auf dem Nordsternhof wurde Gustur. „Kein spektakulärer, aber ein Elitehengst“, sagt Marlies Oschmann und schwärmt vom Charakter: „Ein ganz Nobler war das. Gustur hat uns viele gute, leichtrittige und nervenstarke Nachkommen gebracht.“ 1994 kam Moldi frá Toftum als zweiter Stammhengst dazu. Obwohl ganz neu im Geschäft und wie sie selbst sagt, auch blauäugig, – etwas vormachen ließ sich die Züchterin nicht. Marlies Oschmann hat einen guten Blick für ihre Pferde, sie sucht die passenden Reiter mit Bedacht aus. Den passenden Trainer zum Vierbeiner zu finden, war ihr

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PFERDE MAGAZIN immer ein Anliegen. Als sie ihren „Freyr vom Nordsternhof“, Mutter war die GusturTochter Gola, in die Grundausbildung schickte, da wusste sie auch, dass sie mit dem Schimmel ein besonderes Pferd gezüchtet hatte, das im Sport erfolgreich sein würde. Sie hatte recht. Die erste Kaufanfrage, kam kurz nach Ausbildungsbeginn des Vierjährigen. Freyr trug später seine Reiterin Runa Einarsdottir mehrfach zu Meisterschaftsehren, bei den Weltmeisterschaften für Islandpferde gab es im Jahr 2009 neben zwei Silbermedaillen in den Einzeldisziplinen T2 und Fünfgang auch die Goldmedaille in der Fünfgangkombination. Der Islandpferdezuchtverband Nord (IPZV) zeichnete die Baljerin Oschmann als Züchterin des Jahres 2009 aus. Freyr entspricht in vieler Hinsicht dem Zuchtziel des Nordsternhofs: Pferde, die anständig im Umgang sind und einen guten Charakter haben, die „unbedingt leichtrittig sind, viel Tölt und sauber getrennte Gänge zeigen, sowie ein überdurchschnittliches Bewegungspotenzial haben“.

Ein weiterer Hengst vom Nordsternhof machte unter seinem Reiter und Besitzer Nicolai Breuer gerade in der vergangenen Saison auf sich aufmerksam. Der schöne Isabellhengst Geysir vom Nordsternhof gewann bei den Deutschen Internationalen Meisterschaften die FuturityPrüfungen für 5-Jährige Tölt und Viergang. „Ich habe sofort gesehen, dass das hervorragend zusammenpasst“, sagt Marlies Oschmann über das erfolgreiche Gespann. Breuer, der in Gauensiekermoor aufgewachsen ist und in Schleswig-Holstein lebt und arbeitet, will Geysir bei der Ausbildung viel Zeit lassen, was ganz im Sinn seiner Züchterin ist. „Wir legen Wert darauf, für jeden Reiter das passende Pferd zu finden, aber auch jedes Pferd soll seinen richtigen Menschen finden, dem es vertrauen kann.“ hr Pferdeverstand kommt nicht von ungefähr: Schon als Kind erschlich sich die lütte Marlies Reitstunden. Die sollten damals in Bremerhaven eigentlich ihre Brüder bekommen, tauschten aber gerne. Und die Schwester machte sich regelmäßig mit der Straßenbahn auf, um

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Geysir vom Nordsternhof unter Nicolai Breuer im Tölt. Foto Kölmel

Weltmeister Freyr vom Nordsternhof unter seiner Reiterin Runa Einarsdottir im Rennpass. Foto Ullrich Neddens

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Marlies Oschmann züchtet in Balje Islandpferde. Die junge Stute an ihrer Seite heißt Olga vom Nordsternhof und ist eine Tochter von Stammhengst Moldi. Foto Klempow die Reitstunden bei Willi Korte zu absolvieren, ein in Reiterkreisen der Region noch immer bekannter Name. Eigene Hengste gibt es auf dem Hof in Balje Süderdeich nicht mehr, wohl aber noch Nachwuchspferde für Sportund Freizeitreiter, die sich im

Sommer auf der Außendeichsweide tummeln und in der Herde aufwachsen dürfen. Nach vielen erfolgreichen Jahren mit dem Nordsternhof will Marlies Oschmann in der Zucht einen Gang zurückschalten. Bleibt abzuwarten, ob ihr nicht ein „eigentlich“ dazwischen kommt.


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Ein schönes Bild: Die AltOldenburger Marcel und Cigan vor dem Jagdwagen, mit dem Heinrich Marschewski zum Aurora von KönigsmarckFest im Jahr 2012 die „Gräfin“ von Stade nach Agathenburg kutschierte. Foto Elsen

Dunkle Kraftpakete auf vier Hufen I Von Grit Klempow

Rund müssen sie sein. Schwer müssen sie sein. Dann sind sie genau nach seinem Geschmack. Die Pferde von Heinrich Marschewski legen sich so richtig ins Zeug für ihn. Er züchtet die alte Rasse der Alt-Oldenburger.

rgendwie sind sie sich ähnlich, der Mann und seine Pferde. Nicht, dass Marschewski rund und schwer wäre, das ist er ganz und gar nicht. Aber sie sind beide vom alten Schlag, der Agathenburger und seine Alt-Oldenburger. Wo die Pferde über innere Gelassenheit verfügen, macht auch ihr Chef den Eindruck, auf seine verschmitzte Art ganz mit sich im Reinen zu sein. Früher wurde die kleine Hofstelle in Agathenburg noch bewirtschaftet. Zu gern erinnert sich Marschewski daran, wie die kleinen Bauern in den 60er und 70er Jahren noch gemeinsame Sache machten, zusammen zur Stroh- und Heuernte fuhren. „Das war eine schöne Zeit.“ Aber die liegt lange zurück. Jetzt sind hier Alt-Oldenburger zu Hause. „Meine Tochter hatte Interesse, da haben wir einen Zausel geholt“, erzählt der 70-Jährige. „Ich bin ein Tierfreund und war immer irgendwie auch Pferdemann.“ Er überlegt und grinst spitzbübisch: „Ich war auch Kuhmann und Hühnermann.“ Nachdem er bei seinen Gestütsrundfahrten durch die neuen Bundesländer auf die schweren Fahrpferde gestoßen war, zogen bald die ersten Alt-Oldenburger auf den Hof. In Polen kaufte er vom Hengstaufzüchter zwei Hengste dazu. Fahren, das hatten Marschewskis schon

immer gemacht. Marschewski schwärmt noch immer von den Qualitäten seines Gespanns: Beim Pflügen „sind die stur drauf längs’ gegangen.“ Die Pokale auf dem Regal zeugen von den vielen Erfolgen im Wettpflügen, wo Mensch und Tier richtig gut zusammenarbeiten müssen, damit die Ackerfurche auch schnurgerade ist. „Das hat immer so viel Spaß gemacht“, sagt Marschewski. Beim Pflügen legen sich die Pferde richtig ins Zeug, auch bei der Heuernte waren seine Vierbeiner schon dabei. Für Marschewski scheint das Beackern wie anno dazumal auch die Würdigung einer Zeit zu sein, in der es ohne Pferde nicht gegangen wäre. Seine dunklen Kraftpakete auf vier Beinen können aber

nicht nur Landwirtschaft. Vor der Kutsche machen sie eine hochherrschaftliche Figur. Marschewski auf dem Kutschbock, stilecht mit grauem Zylinder, chauffierte schon gräfliche Gäste bis vors Agathenburger Schloss oder durch die Stader Hökerstraße. In der Kutsche saß auch schon eine fast echte Majestät: Die Kartoffelkönigin aus Rotenburg rollte mit Marschewski und seinen Pferden anlässlich des Schützen- und Trachtenumzugs über das Heiligengeistfeld in Hamburg. Aber es muss nicht immer der große Trubel sein: Das Fahren bereitet ihm auch ohne Publikum Freude. „So für sich allein mit den Pferden in Ruhe vor Dich hinzufahren, das ist ein unbeschreibliches Gefühl.“

Harte Arbeit unter weitem Himmel: Marschewski beim Foto Schroll Wettpflügen.


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Ramiro ist ein wahres Kraftpaket. Der junge Hengst wurde 2016 geboren (links).

Heinrich Marschewski krault den Nachwuchs. Dem Züchter aus Agathenburg geht es darum, den alten Typ des Alt-Oldenburgers zu erhalten. Fotos Klempow An den Alt-Oldenburgern, die als sehr alte, aber fast verschwundende Rasse gelten, schätzt er vor allem den guten Charakter. „Entweder, der ist drin oder nicht. Wenn der mit einem Jahr nicht drin ist, ist er auch mit zehn oder 20 nicht drin.“ Für ihn sind diese Pferde ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt. Seit 15 Jahren züchtet er. Und zwar so, wie es dem ursprünglichen Typ entspricht. Die Hufe müssen gut sein, die Fesselgelenke kurz, „dieses große Pferd muss doch getragen werden“, sagt Marschewski. Bloß nicht zu leichte Typen, „das ist nicht mein Ding“. „Es muss das Alte, Ruhige erhalten bleiben“, findet der Züchter. Er möchte den schweren Typ dieser Pferde sehen, „den sie früher auf den schweren Böden auch hatten“. Beim Blick in den Stall drehen sich dunkle Köpfe zum Besucher. Ein Fohlen liegt platt ausgestreckt im dicken Strohbett und lässt sich

nicht stören, genüsslich kauen alle Vierbeiner weiter an ihrem Heu. So richtig begeistert sehen die beiden Wallache nicht aus, als Marschewski sie aufhalftert, aus dem Stall über den Hof führt und das Gatter des Auslaufs hinter ihnen schließt. Ja, und nun?, blicken die beiden fragend zum Chef. Wenigstens einer wälzt sich noch kurz, aber toben, spielen oder rennen? Muss nicht. In der Ruhe liegt die Kraft. „Tja“, sagt Marschewski bedächtig, „meist wollen die im Winter schnell wieder rein.“ enig später wird doch noch getobt, zumindest ganz kurz. Das Hengstfohlen Ramiro, das an der Seite der Mutter mal ein bisschen Gas gibt, ist ein wahres Kraftpaket. So richtig nach dem Geschmack seines Züchters. „Meine Pferde sind immer schön rund“, sagt er. „So richtig harmonisch.“ Vom alten Schlag eben.

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Beste Beispiele: So sollen Marschewskis Pferde sein – schön rund.

Zurück zum Ursprung Die historisch bedeutsame Rasse der Alt-Oldenburger zählt zu den Schweren Warmblütern. Heute gilt sie als vom Aussterben bedroht und steht auf der „Roten Liste“ für gefährdete Nutztierrassen. Der Bestand der Pferde, die im Zuchtbuch eingetragen sind, soll sich derzeit auf rund 250 Tiere belaufen. 1986 wurde der Zuchtverband für das Ostfriesische und Alt-Oldenburger Pferd gegründet. Der Verband widmet sich der Rückzüchtung dieses ehemaligen Wirtschaftspferdes. Die Alt-Oldenburger gelten als leistungsbereite Fahrpferde. Auch Christine und Jürgen Reimers spannen ein Quartett von Alt-Oldenburgern vor ihre Europakutsche, mit der sie auf Rekordtour durch Europa unterwegs waren. Für die Rückzüchtung der Rasse setzte der Verband auf Schwere Warmblüter aus dem Gestüt Moritzburg in Sachsen, aus Polen (Slaski), Dänemark (Dänischer Oldenburger) und den Niederlanden (Groninger). Zuchtziel ist auch nach fast 30 Jahren noch ein schweres, kalibriges Pferd mit gutem Gangvermögen und außergewöhnlich ausgeglichenem Temperament. www.ostfriesen-alt-oldenburger.de

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Opa Peter-Paul machte den Anfang Von Hans-Lothar Kordländer

Opa Peter-Paul Hinck war der erste Förderer und Reitausbilder der Dressurreiterin Vivien Grabowski aus Stade-Haddorf. Auf seinem Hof „Butendiek 1“ in Stade fing einst alles an, als die heutige Spitzensportlerin noch ein kleines Mädchen, aber schon pferdebesessen war.

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ivien Grabowski, heute 39 Jahre alt, konnte nach vielen Erfolgen vor ein paar Monaten während des Galaabends der Verdener Auktion das Goldene Reitabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung entgegennehmen. Überreicht wurde es ihr vom Vorsitzenden des Hannoveraner-Verbandes, Manfred Schäfer. „Ja, diese Opas...! Oft ist es diese generationsübergreifende Emotionalität, die den Enkelkindern auf die gewissen Sprünge hilft“, sagte er während der Ehrung vor mehreren tausend Besuchern. Der Bogen ist schnell gespannt, wenn, wie im Fall der Staderin, Opa auch noch einen Hof betreibt, auf dem sich viele kleine und große

Ponys tummeln, dann kann es für kleine Mädchen nur in den Sattel gehen. So war der Sprung ins hippologische Leben für Vivien unausweichlich. Der beseelte Opa, mehr verrückt als bescheiden, wenn es um seine kleinen Vierbeiner ging, führte seine Enkelin - dabei konnte es ihm gar nicht schnell genug gehen - gerade mal zweieinhalbjährig mit dem Handpferd ins reiterliche Dasein: erst die Ausritte, dann ging es mit den Ponys auf Turniere. Der Züchter, Aufzüchter, Springreiter, Hengstmanager und schließlich auch Körkommissar des hannoverschen Verbandes, Hans-Henning von der Decken, war nach dem Opa der nächste Pferdebeflissene, der Viviens

Reiterglück beflügelte und ihr das Einmaleins der Reitlehre vermittelte. Es folgten Stippvisiten in der Verdener Reitschule und die Abrundung des reiterlichen Könnens bei dem unvergessenen ehemaligen Landestrainer Holger Schmezer. Als die Staderin im Teenager-Alter Wolfgang Gratopp kennenlernte, wurde das bislang spaßige Reiten mehr und mehr durch sportliche Weiterentwicklung gefördert. Gratopp wurde ihr Mentor, sportlicher Spiritus Rector und zugleich ihr menschliches Vorbild. Ohne ihn wäre der jungen Eleven die Ernsthaftigkeit des Reitens im Allgemeinen und im Dressursport im Besonderen wohl nicht in den Sinn gekommen. Die beiden legten los: Von Wettbewerben der Klassen A und L über M bis in die hohe Schule der Klasse S. Doch im Alter von 19 Jahren drehte sich der Wind in eine andere Richtung. Beruf und familiäre Lebensbedingungen forderten neue Entscheidungen. Vivien Grabowski legte ihre große Leidenschaft ad acta. Reiten war plötzlich kein Thema mehr, zumal auch ihr einziges Pferd, das sie hätte reiten können, fortwährend mit einem „gelben Schein“ auf der Krankenliste stand. Sie machte eine Lehre als Bauund Möbeltischlerin und arbeitete danach viele Jahre lang bei Airbus in Stade. Ihr sportliches Comeback erlebte Vivien Grabowski dann im Jahre 2011, als sie ihren heutigen Lebenspartner Gerd Saborowski kennenlernte. Der hatte zwar eine Reithalle, aber eben eine ohne Pferde. Also mussten welche her. 2012 saß Vivien dann wieder im Turniersattel. Zunächst noch nicht gleich in vorderster Reihe, aber dann, als sie Ende 2013 Drittplatzierte des Nürnberger Burgpokals wurde und der siebenjährige RascolinoSohn Riverdance von Bernhard Schaerfer aus Guderhandviertel erworben werden konnte. Aus Dänemark kam noch der dunkelbraune Don Niro dazu. Da war die Reiterin wieder im sportlichen Element. Auch ihr alter Lehrmeister Wolfgang Gratopp war wieder mit von der Partie. Allein in der Saison 2015 erfüllte sie die Bedingungen für das Goldene Reiterabzei-

Seit fünf Jahren ist Vivien Grabowski wieder zurück im Sattel – jetzt bekam sie das Goldene Reitabzeichen. Foto Kordländer chen. Und neuerdings ist Vivien Grabowski erfolgreich und weiterhin erfolgversprechend auch auf der GrandPrix-Bühne unterwegs. Vornehmlich mit Don Niro, dem sie einige hochrangige Platzierungen verdankt. Und auch mit Riverdance, ihrem Galoppwunder und ihrem Hoffnungsträger für möglichst noch viele glückliche und erfolgreiche Momente auf dem Dressurviereck, ist sie Don Niro dicht auf den Hufen. So konnte sie mit dem Fuchswallach im vorigen Jahr beim edel besetzten

Turnier in Schenefeld gleich drei Prüfungen der Klasse S in Serie gewinnen. Auch sicherte sich das Paar den Titel der „Norddeutschen Amateur Championesse“. Die Zukunft bietet der sympathischen Reiterin mit ihren Pferden alle Möglichkeiten im Dressursport. Sie kann in einer nahezu perfekten Reitanlage, in der keine Wünsche offen bleiben, ihre Routiniers und Nachwuchspferde trainieren und für Aufgaben im großen Sport vorbereiten. Im Stall der Anlage stehen stets zwischen 25 und 30 Pferde.

Vivien Grabowski im Sattel ihres Hoffnungsträgers RiverFoto Marianne Schwöbel dance.


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Rene Dittmer ist Gold-Reiter Von Hans-Lothar Kordländer

Der Springreiter Rene Dittmer aus Stade-Hagen ist nun stolzer Träger des Goldenen Reitabzeichens. Während des Bargstedter Reitund Springturniers 2016 überreichte ihm die Ehrenpräsidentin des Pferdesportverbandes Hannover, Erika Cordts, die begehrte Auszeichnung.

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nter großem Applaus und markigen Sprüchen des Ansagers Carsten Sostmeier war der 23-Jährige zusammen mit seinen Reiterfreunden Josch Löhden, Julia Plate und Lennert Hauschild in die Reitbahn gekommen. Der Pferdesportler hatte sich die Ehrung auf dem Bargstedter Turnierplatz gewünscht. Auch sollte

ihm Erika Cordts, die ihn seit frühester Jugend im Pferdesportverband begleitet hat, Abzeichen und Urkunde überreichen. Beide Wünsche gingen in Erfüllung. Dittmers Reitkarriere begann früh. Schon eine Woche nach seiner Geburt war er bei seinem ersten Turnier dabei: Im Kinderwagen wurde er, wohl behütet von Oma und

Opa, über den Platz geschoben. Seitdem kennt er alle Turnierplätze im Elbe-Weser-Raum und viele weitere Reit-Arenen darüber hinaus. Mit sechs Jahren bekam Dittmer sein erstes Pony. Hansa Star hieß der schicke, aber ein wenig freche Hengst. Mit seinem Pony lagen Siege und Niederlagen stets dicht beieinander. Aus Rene Dittmer, der seinem Vater im Pferdesport nacheiferte, wurde im Laufe der Jahre ein großer Sportler. „1,98 Meter Stockmaß“ , wie die Reiter zu sagen pflegen. Seine ersten Siege in schweren Springprüfungen gewann er mit seinem Erfolgspferd Granny. Das Paar qualifizierte sich für die deutschen Meisterschaften. Der letzte der zehn Siege zum Erwerb des Goldenen Reitabzeichens der Deut-

schen Reiterlichen Vereinigung ließ ein wenig auf sich warten. Letztlich gelang ihm dieser im Sattel seines Pferdes Quingdao. Der Pferdesportler zeigt sich gefühlvoll und sensibel bei den Wettbewerben. Aber manchmal scheinen auch „die Pferde mit ihm durchzugehen“, dann tritt er hochemotional auf und eckt damit auch schon mal an. Dittmer lebt für die Pferde und den Pferdesport. Er reitet nicht nur seine eigenen Vierbeiner, sondern trainiert auch Pferde von Züchtern und in Reitställen. Zu Hause in Hagen betreibt er zusammen mit seinen Eltern Werner und

Manuela Dittmer, die ihren Sohn tatkräftig unterstützen, einen eigenen kleinen Reitbetrieb. Rene Dittmer hat immer ein volles Programm. Denn er studiert auch noch in Hamburg Betriebswirtschaft. „Da bleibt für andere Dinge überhaupt keine Zeit mehr“, sagt er. Zurzeit rüstet er sich für die neue Turniersaison. Das Goldene Reitabzeichen war für ihn ein Zwischenziel. Er möchte weiterhin gut reiten, Pferde groß herausbringen und noch viele Siege, insbesondere in schweren Springen, erringen. Dittmer ist Stamm-Mitglied im Harsefelder Reit- und Fahrverein.

Thuner Straße 75 Tel. 0 41 41 / 60 98 78

Alles für Pferd und Reiter! Km,ÁfiÁDp,Á/.ÁfiÁ/1ÁSfpÁslbÁ/2ÁfiÁ/6ÁSfpÁÁ·ÁÁQ_,Á7,1.ÁfiÁ/1ÁSfp

Rene Dittmer wurden nach zehn Siegen in Springen der Klasse S mit Foto Kordländer dem Goldenen Reitabzeichen ausgezeichnet.


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Zeit für Showtime in Rio Von Hans-Lothar Kordländer

Joana Rathjens aus Horneburg hatte während der Olympischen Spiele in Brasilien im August 2016 ständig „Showtime“. Sie durfte als Pferdepflegerin des Dressurpferdes gleichen Namens mit der deutschen Dressur-Equipe nach Rio de Janeiro reisen.

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oana Rathjens erlebte bei aller Arbeit im Stall in der Dressurarena allerhöchsten Pferdesport der hohen Schule aus nächster Nähe, und hatte Zeit, sich die Stadt mit der Jesus-Statue und dem Zuckerhut anzuschauen. „Das war ein tolles Erlebnis“, berichtet die passionierte Pferdefreundin, die zusammen mit ihrem Bruder Jochen auf dem Hof ihrer Eltern Hein und Britta Rathjens mit Pferden aufgewachsen ist und auch heute noch reitet. „Ich habe auf Pferden gesessen, bevor ich überhaupt laufen konnte.“ Heute allerdings nicht mehr im Turniersport. Dafür bleibt ihr als Ingenieurin bei Airbus im Aftersales-Bereich nur wenig Zeit. Sie betreut beim Flugzeugbauer die französischen Zulieferer und sorgt dafür, dass alle Materialien rechtzeitig zur Stelle sind. Sie ist lange nicht mehr bei Turnieren mitgeritten, weil ihr eigenes Pferd, der Wallach Ginetto, ein Sohn des

Hannoveraner-Hengstes Grand Prix, lange verletzt war. Und dennoch hält sich die Reiterin regelmäßig im Sattel fit. Sie bekommt Reitunterricht bei Jil Petersen aus Salzhausen. Ihr Pferd Ginetto hat die Pferdefreundin selbst aufgezogen. „Ich war zehn Jahre alt, als er geboren wurde.“ Sie habe immer einen Fuchs mit vier weißen Füßen und einer auffälligen Blesse haben wollen. Damit entsprach Ginetto genau ihrem Typ. Die Horneburgerin besitzt außerdem ein zweites Pferd, das im Stall ihrer Eltern steht, den vierjährigen Ritchy, ein Nachkomme des hannoverschen Hengstes „Robispierre“. „Dieses Pferd habe ich gemeinsam mit meiner Mutter eingeritten.“ Lieber als selbst bei Turnieren zu starten, fährt Joana Rathjens als Pferdepflegerin mit zu großen Wettkämpfen. Vor fünf Jahren hat sie bei den Weltmeisterschaften für junge Pferde Dorothee Schneider kennengelernt.

Stolz auf ihren Schützling: Joana Rathjens und Showtime. Den vierbeinigen DressurFotos privat crack betreute sie während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Dort hatte sie im Stallbetrieb geholfen. Der Kontakt ist geblieben. Joana machte ein dreimonatiges Praktikum und fuhr mit der aufstrebenden Dressurreiterin ins Trainingslager. „Ich habe meinen Urlaub immer so gelegt, dass ich mit zu großen Turnieren fahren konnte, um dort Doros Pferde zu betreuen und zu versorgen. So kam Joana Rathjens

Mit den Pferdepflegern der anderen Nationen tauschten die Deutschen Anstecknadeln, für Joana Rathjens ganz besondere Erinnerungsstücke (links).

Ihr Wallach Ginetto ist ihr eigenes Traumpferd. Fotos Kordländer

dann im vergangenen Jahr in den Genuss, als Pferdepflegerin der deutschen Dressurequipe mit zur Olympiade nach Rio de Janeiro zu fliegen. „Es war supercool, die Atmosphäre dort mitzuerleben.“ Schon bei den Qualifikationswettwerben für das olympische Treffen der Nationen in Brasilien sei sie als Pflegerin dabei gewesen. Einen Tag bevor die Pferde

nach Brasilien geflogen wurden, reisten die insgesamt fünf Pfleger der Dressurpferde nach Rio de Janeiro, gemeinsam mit dem Equipechef Klaus Roeser, Bundestrainerin Monica Theodorescu und Tierarzt Dr. Marc Koene. Jeder Pferdepfleger betreute individuell ein Pferd. Joana Rathjens kümmerte sich um „Showtime FRH“, das Dressurpferd von Dorothee


Schneider. Zu ihren Aufgaben gehörten unter anderem das Füttern und Putzen von Showtime, aber auch die Sattelpflege. Ein- bis zwei Mal am Tag standen auch kleine Spaziergänge mit dem Pferd auf dem Programm, um das Tier ein wenig grasen zu lassen. „Dennoch, die Olympiade ist nicht wie jedes andere Turnier“, sagt Joana Rathjens. „Wir hatten den ganzen Tag über im Stall zu tun.“ „Das offizielle Essen für uns Mitarbeiter war nicht so prall“, erzählt die Horneburgerin. „Wir haben uns mit Keksen und Schokolade über Wasser gehalten. Zum Glück hatten wir Brot mitgebracht.“ Aber das Team hatte ein schönes Appartement. weieinhalb Wochen war Joana Rathjens in Brasilien. In der Freizeit ist sie mit Kollegen auch schon mal in die Stadt gefahren, um die Jesus-Statue zu besichtigen und den berühmten Zuckerhut zu bestaunen. Einen Tag durfte sie sich auch im olympischen Dorf aufhalten. Aber im Mittelpunkt stand immer die Betreuung des Pferdes. „Showtime ist ein unkompliziertes Pferd und fühlte sich in der

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Joana Rathjens und Olympia-Dressurreiterin Dorothee Schneider.

Kurze Pause – natürlich bei den Pferden. Joana Rathjens hat die Zeit in Rio genossen.

Anlage wohl.“ Er habe immer mal wieder als kleinen Snack zwischendurch eine kleine Banane genossen. „Die fand er total gut.“ Auch die Pferdepfleger mussten ständig auf die strenge Kleiderordnung achten. „Es war ein phantastisches

Schneider mit „Showtime“ auch Kristina Bröring-Sprehe mit „Desperados“, Isabell Werth mit „Weihegold“ und Sönke Rothenberger mit „Cosmo“ teil. Die Mannschaft sicherte sich die Goldmedaille. Dorothee Schneider kam in der Einzelwer-

Erlebnis“, erzählt Joana Rathjens. „Eben auch die Kollegen anderer Nationen kennenzulernen. Wir haben Anstecknadeln mit den Teammitgliedern ausgetauscht.“ Als deutsche Dressureiter nahmen an der Olympiade neben Dorothee

tung mit „Showtime“ auf den sechsten Rang. oana Rathjens erlebte alle Erfolge hautnah und will auch in Zukunft bei großen Turnieren und Meisterschaften die Pferde von Dorothee Schneider betreuen.

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Libussa genießt ihre letzte Ponysaison Von Katharina Jothe

Nach sechs Jahren konnte im vergangenen Sommer wieder ein deutsches Vielseitigkeitsteam erfolgreich von den Ponyeuropameisterschaften im dänischen Wilhelmsborg zurückkehren. Mit dabei: Libussa Lübbeke aus Wingst.

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on der ersten der drei Teilprüfungen an lagen die Deutschen souverän in Führung und ließen den anderen Mannschaften zu keiner Zeit eine Chance. Mit 135,6 Minuspunkten gewannen die deutschen Nachwuchsreiter Gold und verwiesen die Briten mit 153,7 Minuspunkten sowie die Franzosen mit 161,9 Minuspunkten auf die Plätze. Ihren Anteil dazu beigetragen haben die Wingsterin Libussa Lübbeke und ihr Pony Nadeem – ein tolles Erlebnis für die 16-Jährige, nicht nur wegen des sportlichen Erfolges. „Die EM hat großen Spaß gemacht. Wir haben uns alle total gut verstanden“, erzählt Libussa. Auch der Bundestrainer ist voll des Lobes über seine junge Truppe. „Unsere Reiter sind hier geritten, das war vom Allerfeinsten“, schwärmt Fritz Lutter. „Nach dem Geländeritt gab es sogar ein offizielles Lob von der Richtergruppe, für das stilistisch gute Reiten, das alle zeigten. Das kommt nicht allzu oft vor.“ Annelie Lübbeke begleitete ihre Tochter zur Europameisterschaft. Vater Martin Lübbeke musste dagegen als Turnierchef auf dem Dobrock die Stellung halten. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, für den Geländeritt am Sonnabend einen Abstecher nach Wilhelmsborg zu unternehmen. Der zweite Saisonhöhe-

punkt, die Deutsche Meisterschaft lief für Libussa und Nadeem nicht ganz so gut. „Die Dressur lief super, der Geländeritt auch. Im Springen hatten wir einfach Pech“, bedauert die junge Reiterin, bleibt aber gelassen. „Es war zwar schade, aber wir sind in der Saison so oft ohne Fehler aus dem Parcours gekommen. Das kann halt mal passieren.“ Libussa stammt aus einer richtigen Reiterfamilie. Seit sie denken kann, sitzt sie selbst im Sattel. Der Trainingsaufwand ist hoch, für andere Aktivitäten außer dem Reiten bleibt kaum Zeit. Kein Problem für die 16-Jährige, denn: „Es macht einfach

Spaß.“ Der zeitliche Aufwand für den Sport ist dennoch enorm. Da werden schon mal die Autofahrten zum Training oder zum Turnier fürs Lernen genutzt. en „Virus“ Vielseitigkeitsreiten brachte Libussas älterer Bruder Fritz-Ludwig in die Familie. Nach und nach steckte er seine Geschwister damit an. Von der neuen Leidenschaft ihrer Kinder war Mutter Annelie zuerst nicht begeistert. „Ich habe gesagt, sie dürfen alles außer Buschreiten“, lacht sie. Durchgesetzt hat sie sich damit nicht. „Es ist beruhigend zu wissen, dass Libussa so ein tolles Pony hat. Auf Nadeem können wir uns

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Sie sind ein gutes Team: Nadeem und Libussa Lübbeke.


wirklich verlassen“, sagt Annelie Lübbeke. Nadeem ist ein echter Glücksfall für Libussa. abei reitet sie ihn erst seit eineinhalb Jahren. Nachdem seine vorherige Reiterin 17 Jahre und damit zu alt für die Ponyturniere wurde, suchte Besitzerin Nicole Hess einen neuen Partner für den Wallach. Die Szene der Vielseitigkeitsreiter ist klein, man kennt sich untereinander. So kam Nadeem in die Wingst, zuerst ritt ihn Fritz-Ludwig. Als er altersbedingt auf Großpferde umsteigen musste, übernahm Libussa das Pony. Eine Erfolgsgeschichte begann. Nach ihrem fünften Platz bei der Deutschen Meisterschaft wurden die beiden im Herbst 2015 in den Bundeskader berufen. Die Ausdauer ihres Ponys trainiert Libussa vor allem im Wingster Wald, wo sie die vielen kleinen Steigungen zum Galoppieren nutzt. Für ihre eigene Fitness hat die 16-Jährige einen einfachen Grundsatz. „Viel Reiten hilft viel.“ Im Training zu Hause ist Abwechslung angesagt. Mutter Annelie war früher selbst erfolgreiche Dressurreiterin und trainierte ihre Kin-

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Libussa Lübbeke und Nadeem im EM-Springparcours.

Über den Erfolg freut sich auch Besitzerin Nicole Hess.

der lange in dieser Disziplin selbst. Mittlerweile hat sie sich Unterstützung geholt. Dressurreiterin Uta Riemann kommt regelmäßig vorbei. „So mache ich es mir leichter“, sagt Annelie Lübbeke augenzwinkernd. Zum Geländetraining geht es regelmäßig in das Ausbildungszentrum Luhmühlen oder zu Kaderlehrgängen ins

jüngste, Ferdinand, schickt sich an, in die Fußstapfen seiner Geschwister zu treten. Annelie und Martin Lübbeke haben mit Fahrdiensten und Turnierassistenz gut zu tun. Eigentlich ist fast jedes Wochenende mindestens einer unterwegs. Die kommende Saison wird Libussas letzte Ponysaison sein. „Zur EM würde ich

Bundesleistungszentrum nach Warendorf, zum Springtraining nach Armstorf zu Lars Stange. Logistische Herausforderungen, die nur mithilfe des „Familienunternehmens Lübbeke“ bewältigt werden können. Schließlich ist Bruder Fritz-Ludwig im Landeskader und hat ein ähnliches Programm wie seine Schwester. Und auch der

gerne wieder kommen“, sagt die Wingsterin. Außerdem will sie mit ihren Nachwuchspferden vermehrt auf Turnieren starten. Die 16-Jährige trainiert bereits mit Stute Najana, ihrer Hoffnungsträgerin für die Zeit nach der Ponykarriere. Doch daran denkt Libussa noch nicht: „Erstmal möchte ich unsere letzte Ponysaison genießen.“


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Mit Vertrauen und eiserner Disziplin Von Hans-Lothar Kordländer

Nach einem kleinen Einbruch im vergangenen Jahr wollen die Fredenbecker Voltigierer jetzt wieder voll durchstarten: Mit dem neuen Voltigierpferd Claus und dem wieder gesunden Wizaro sowie mit einer neuen Voltigierhalle, in der nun noch mehr trainiert werden kann.

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ir basteln an einem neuen Voltigierplan für die bevorstehende Saison“, sagt Ausbilderin Gesa Bührig. Bislang turnten acht Gruppen auf den fünf Voltigierpferden Claus, (10 Jahre alt), Wizaro (14), Shakira (10), Madita (14) und

Soldan (12). „Wir schaffen es dieses Jahr, eine reine Jungsmannschaft zusammenzustellen“, so Bührig. Die Pferde Gloria und Marlin stehen zur Reserve bereit. Das Voltigierpferd Claus, das die Fredenbecker im Vorjahr kurzfristig wegen Krankheit ihres Wiza-

ros (Winnie) vom Buxtehuder Reitverein gekauft haben, gliedert sich nach und nach in die Spitzenmannschaften ein. Die Voltigierer haben inzwischen Vertrauen zum Pferd gefasst – und umgekehrt. Das erste Team und das Juniorenteam sind wieder im Bundeskader der Voltigierer vertreten. Täglich wird in der Fredenbecker Reithalle - zukünftig dann in der neuen Voltigierhalle - auf dem Rücken der Pferde geturnt. Reiter und Voltigierer kommen sich nicht mehr ins Gehege. Insgesamt sind zwölf Trainer im Einsatz. Der Schimmel Claus befindet sich noch in der Grundausbildung, er wird solide für den Spitzensport aufgebaut und weiterhin für höchste Leistungen fit gemacht. „Mit ihm bei der deutschen Meisterschaft zu starten, war für Sportler und Pferd schon eine große Herausforderung“, erzählt Gesa Bührig. „Doch er hat seine Sache gut gemacht, wenn die Vorstellung des Teams im Vorjahr auch nicht für eine Medaille reichte.“ Er habe die volle Verdener Halle und ein Turnier vorher in Berlin gut verkraftet. Jetzt wird er erst einmal das Hauptpferd des Juniorenteams werden. Wizaro wird wieder Chef im Ring der ersten S-Mannschaft, die sich wieder viel vorgenommen hat. Wie übrigens die anderen Fredenbecker Teams auch, jede nach ihrem Leistungsstand. Die erste Gruppe ist längst dabei, eine neue Kür zu erarbeiten. „Das geht nach der Zirkusnummer im Vorjahr wieder in den künstlerischen Bereich“, verrät Voltigierchefin Bührig. Ziele für die kommende Saison seien die Teilnahme am CHIO-Turnier in Aachen und wie vor zwei Jahren bei den Deutschen Meisterschaften, die wieder in Verden ausgetragen werden, eine Medaille zu gewinnen. „Es ist schwer, ganz vorne mitzumischen, aber wir haben das Potenzial“, so Bührig. „Die erste Mannschaft wird vier Mal in der Woche insgesamt 13 Stunden für ihren Erfolg trainieren“, sagt die Voltigierchefin weiter. Insbesondere auch dankt sie Silke Anselmino aus Stade, die die Fredenbecker Gruppe als Physiotherapeutin beglei-

Weil ihr „Winni“ verletzt war, mussten die Fredenbecker umsatteln. Das Team und Claus hatten nur sechs Wochen, Fotos Kordländer um sich aufeinander einzustellen. tet und fit hält. Die Trainingsstunden auf den Pferden werden durch Gymnastik und Ballett ergänzt. Zum Training gehört eiserne Disziplin aller Teilnehmer. Der ersten Fredenbecker Mannschaft gehören jetzt Magdalena Holysz (27), Kevin Greiner (23), Tom Vollmers (21), Tim Andrich (20), Wienke Rademaker (19) und Mila Koböck (11) an. Zum Team gehört auch Mirja Krohne (7), die 2018 als Oberfrau turnen soll.

Voltigierchefin Gesa Bührig ist Steuerfachgehilfin und Mami. In der Fredenbecker Voltigiergruppe turnte sie bis 2004 in der ersten Gruppe mit. 2011 machte sie den ATrainerschein. Bei Wettbewerben longiert sie die Pferde des S-Teams und des Juniorenteams. Gesa, von den Voltis einfach nur „unsere Dori“ genannt, ist also Trainerin und Longenführerin zugleich. Bei ihren „Drill-Attacken“ geht es richtig zur Sache. „Aber auch deshalb sind


wie ihr dankbar“, sagen alle. Es bestehe ein tolles, freundschaftliches Miteinander. Sie versteht es, die Gruppen immer wieder neu zu motivieren. etzt baut der Fredenbecker Reitverein seine Voltigierschmiede weiter aus. Im Dezember wurde das Richtfest in der neuen

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Auf zu neuen Möglichkeiten: Im Dezember wurde das Richtfest in der neuen Voltigierhalle gefeiert (links).

Zirkus lautete das Kür-Thema im vergangenen Jahr. Für die kommende Saison werden die Fredenbecker Leistungssportler eine neue Kür erarbeiten (rechts). Voltigierhalle gefeiert. Nach altem Brauch verkauften Fenna und Jana dem Zimmerermeister Stephan Pinkel einen Richtkranz. Die Halle ist 20 mal 20 Meter groß. Sie hat eine Höhe von 9,50 Metern, bei der den Voltigierern zukünftig auch die höchsten Figuren gelingen sollten. Für die Halle investiert der Fre-

denbecker Reitverein über 180 000 Euro. Der Sportbund gibt 60 000 Euro und die Fredenbecker Gemeinde 30 000 Euro dazu. Viele weitere Spender unterstützen das Projekt, das in diesen Wochen in Betrieb genommen werden soll. Die Restsumme muss durch einen Kredit finanziert werden.

Vorsitzender Klaus Hauschild dankt allen, die zum Gelingen des Hallenbaus beitragen. Schon vor zwei Jahren hat die Voltigiergruppe einen Förderverein gegründet. Der Verein unterstützt die Aktivitäten der Gruppen durch finanzielle Mittel und durch Mitarbeit. Alles, was benötigt

wird, um den Kindern und Jugendlichen einen schönen und vielseitigen Sport zu ermöglichen. Der Förderverein ist eine gemeinnützige Gemeinschaft, die keine eigenwirtschaftlichen Ziele verfolgt. Mehr über die Fredenbecker Förderer auf:. https://foerderverein-voltifredenbeck.jimdo.com


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Von wegen nur für Mädchen Von Katharina Jothe

„Das Bein strecken“, ruft Trainerin Lydia Nissen. „So ist es gut.“ Eine ganz normale Übungsstunde für Nachwuchsvoltigierer – scheinbar, denn eines ist ganz anders: Die Gruppe, die jeden Donnerstag in der Halle des RFV Börde Lamstedt trainiert, besteht aus neun Jungen im Alter zwischen vier und acht Jahren.

Eine coole Truppe: Die Volti-Jungs aus Lamstedt mit Haflinger Obi.

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aflinger Obi dreht an der Longe von Lydia Nissen geduldig seine Runden. Helferin Inken Ohlrogge hilft den Voltigierkindern auf den breiten Rücken des Pferdes. „Fahne“ steht auf dem Plan, eine Übung aus dem Pflichtprogramm auf Voltigierturnieren. Und doch ist es ein ungewöhnliches Bild, denn in ganz Deutschland sind die Reithallen fest in der Hand von Mädchen und Frauen. Fast 80 Prozent der von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) erfassten Mitglieder sind weiblich. Die Vereine im Landkreis Cuxhaven bilden da keine Ausnahme. Während in den Anfängergruppen der eine oder andere Junge dabei ist, hören diese oft schnell wieder auf. „Pferde sind doch Mädchenkram“ oder „Ich trag doch keine Ballettschuhe“, waren Argumente, die auch die Lamstedter Trainer häufig zu hören bekamen, wenn sich wieder ein männlicher Nachwuchsvoltigierer aus dem Verein abmeldete. Da die Gruppen sowieso umstrukturiert werden sollten, entschieden sich die Lamstedter im September 2015 dafür, alle verbliebenen Jungen in einer separaten Gruppe zusammenzufassen. Nur gut zwei Monate später hatten die Jungs ihren ersten Auftritt bei der Weihnachtsfeier. „Außerdem haben wir viel Werbung gemacht“, erzählt Lydia Nissen. Mit Erfolg, mittlerweile ist die Gruppe auf

Standwaage über dem Querlieger – keine einfache Fotos Jothe Übung, die Joscha und Liass zeigen. neun Jungen angewachsen. Die Truppe hält ihre Trainerinnen ordentlich auf Trab. Als erstes wird das richtige Einlaufen geübt. Danach heißt es warten. In der Pflicht darf immer nur einer zur Zeit auf Obis Rücken. Das fällt nicht allen leicht. „Lydia, die machen hier schon wieder Quatsch“, tönt es von der Seite. Lydia übergibt die Longe kurz an Assistenztrainerin Inken und sortiert ihre quirlige Bande wieder. „Die beschäftigen mich schon gut“, betont die Übungsleiterin. „Aber ob es mit Mädchen einfacher wäre, weiß ich nicht.“ Jetzt ist die Kür dran. Lars und Fabio zeigen Schneidersitz und Stehen, Joscha und

Liass machen Standwaage über dem Querlieger. Joscha ist einer der erfahrensten in der Gruppe, seit zwei Jahren turnt er auf Obi. „Voltigieren macht Spaß“, sagt er. Die Stunde ist fast zu Ende. Lydia Nissen stellt die Jungs vor die Wahl: „Wollen wir eine Wunschrunde machen oder wollt ihr schneller reiten?“ Die Antwort fällt einstimmig aus. „Schneller“, jubelt es vielstimmig. Obi legt los. Joscha und Liass trauen sich sogar, sich hinzuknien. Die anderen Jungs belassen es lieber beim Grundsitz. Am Tempo haben alle ihren Spaß. Dann ist Schluss. Fast – denn zum Abschluss bekommt Obi seine verdienten Streicheleinheiten.


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Besonderes Flair und Spitzensport Das 110. Dobrock-Turnier lädt vom 17. bis 20. August 2017 wieder zur traditionellen Reitsportveranstaltung in der Wingst ein. Vom Großen Preis des Landkreises Cuxhaven und der Weser-Elbe Sparkasse Bremerhaven bis hin zu den Kreismeisterschaften des „Unterelbeschen“ hat das Dobrock-Turnier für alle Pferdefreunde etwas zu bieten. Auch die Elmloher Reitertage werden immer attraktiver.

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om Weltmeister bis zum Landesmeister ist am Dobrock alles vertreten, was Rang und Namen hat in der Reitsportszene. An vier Tagen gibt es beim 110. Dobrock-Turnier die ganze Palette des Pferdesports zu bewundern. Neben dem Amazonenspringen unter Flutlicht, gehört auch das legendäre Mächtigkeitsspringen am Freitagabend zu den

Publikumsmagneten. Beim Deister-Springpferde-Championat zeigen die besten vierbis sechsjährigen Nachwuchspferde aller Zuchtgebiete ihr Können. Spannend wird es beim Mannschaftsspringen der Vereine aus dem Kreisreiterverband des „Unterelbeschen“. Ebenso bieten die zahlreichen Dressurprüfungen dem Publikum faszinierenden Reitsport der Spit-

Hilmar Meyer gewinnt mit dem elfjährigen Oldenburger Wallach Salto de Fee den Großen Preis des Landkreises Cuxhaven und der Weser-Elbe Sparkasse Bremerhaven auf Foto Stroscher dem Dobrock 2016. zenklasse. Das mit vielen Attraktionen gespickte Dobrock-Turnier zieht auch die Prominenz aus Politik und Wirtschaft in seinen Bann. Bei einem Gesamtetat von etwa 250 000 Euro sind für die Reiter Preisgelder von etwa 125 000 Euro zu gewinnen. Um die 20 000 Zuschauer verfolgen traditionell das Spitzen-Event in der Wingst. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre haben an allen Tagen freien Eintritt, Erwachsene zahlen von Freitag bis Sonnabend jeweils 8 Euro, für eine Dauerkarte 17 Euro. www.dobrock-turnier.de Dressur-Förderpreis

Siegerin im Grand Prix Special 2016 in Elmlohe: Helen Langehanenberg. Foto Rüchel

2017 wird während der Elmloher Reitertage zum ersten Mal der Dressur-Förderpreis für 7- bis 9-jährige Dressurpferde ausgeritten. Ansonsten sorgen die bewährten Zutaten für das besondere Flair: Man nehme den Spitzensport, garniere ihn mit Spring- und Dressur-

prüfungen für die ländliche Reiterei und verrühre das alles mit etwas Show rund ums Pferd und einem Hauch gesellschaftlichen Flairs – fertig sind die Elmloher Reitertage. Elmlohe ist schön, Elmlohe ist chic – von Donnerstag, 27. bis Sonntag, 30. Juli 2017, bereits zum 67. Mal. Das Turnier besticht mit einer großen Bandbreite und einem breitgefächerten Prüfungsangebot. Neben Prüfungen für Reiterinnen und Reiter aus der Region stehen eine YoungsterTour für 7-jährige Springpferde sowie Springen in der Kleinen, Mittleren und einer Großen Tour auf dem Programm. Das Highlight ist der Große Preis. Elmlohe ist eines der wenigen nationalen Turniere in Deutschland, das sein Finale als ViersternePrüfung ausschreibt. Geritten wird in dem ****-Springen mit Stechen um insgesamt 30 000 Euro Preisgeld. Auf den drei großen Vierecken finden die Dressurprüfungen statt – vom Reitpferdecham-

pionat bis hin zu ViersterneDressuren. Die Ausschreibung wurde für die 67. Elmloher Reitertage erweitert. Das Dressurangebot lässt keine Wünsche offen. Hier wird es mit dem Grand Prix de Dressage und dem Grand Prix Special – beide sind offen ausgeschrieben – sogar zwei Dressuren der Viersterne-Kategorie geben. Dritte Prüfung der Großen Tour ist eine Intermediaire II. In diesem Jahr wird die Prüfungsserie für die 7- bis 9-jährigen Dressurpferde noch attraktiver. Der St. Georg Special aus der Champions Tour des Elmloher Förderpreises wird mit 3000 Euro dotiert sein. „Es war sehr schön in Elmlohe“, bemerkte Helen Langehanenberg als Siegerin des Grand Prix Specials 2016. Auch Springreiter Mikko Mäentausta, der Eva Bitter und Alexa Stais auf die Ränge zwei und drei im Großen Preis verwies, war begeistert vom Angebot und Flair der Reitertage. (or/st) www.elmloherreitertage.de

• Reithallen • Pferdeställe • Landwirtschaft • Typengeprüfte Hallen Feldstraße 1 · 27419 Lengenbostel · Tel. 0 42 82 / 59 48-43 · Fax 0 42 82 / 59 48-502 · www.ds-stahl.de


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Familie Schäffer: Die Pferde sind Reitsportzentrum Bremervörde: Hier werden Pferde und Reiter geschult Von Michael Brinkmann Das Reitsportzentrum Bremervörde liegt direkt an der Bundesstraße nach Stade und doch mitten in der Natur. Nur knapp drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet sich die große Reitsportanlage mit langer Tradition, auf der seit mittlerweile sechs Jahren die Familie Schäffer lebt, arbeitet und sich wohlfühlt.

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atthias und Tanja Schäffer betreiben hier seit 2011 mit Erfolg ein Pferdesportunternehmen mit einer ganz breiten Palette an Angeboten. Und für das Ehepaar ist die Arbeit mehr als ein Job, es ist ihre Passion. Das Reitsportzentrum an der Stader Straße ist ein echtes Familienunternehmen. Und entsprechend familiär geht es hier zu; auch wenn von früh bis spät Trubel auf dem Hof oder in den Reithallen herrscht. Und zum Familienunternehmen gehören auch die Eltern von Tanja Schäffer. Vater Heinz-Carl Meyer ist zusammen mit seinem Schwiegersohn Matthias Betreiber der Anlage. Für Mutter Dagmar Meyer ist das Reitsportzertrum ebenfalls zur zweiten Heimat geworden. „Wir sind so froh und glücklich, dass sie uns bei der Kinderbetreuung und im Büro unterstützt“, sagte Tanja Schäffer, denn zur Familie gehören auch die Söhne Till (9) und Luis, der bald drei Jahre alt wird und wie sein Bruder schon als Baby zum ersten Mal auf dem Ponyrücken saß. Und seit dem vergangenen Jahr gibt es für die Schäffers noch mehr zu tun als ohnehin schon, denn die Besitzer haben kräftig investiert und in Zusammenarbeit mit örtlichen Firmen wie Seemann aus Hesedorf, Schlichtmann aus Elm, Oetjen aus Sandbostel oder Hildebrandt aus Armstorf einen neuen Stall gebaut, in dem Pferdeliebhaber ihre

Vierbeiner einstellen können. Der Stall ist nach den neuesten Richtlinien gebaut worden. Es gibt 23 Boxen, deren Größe den Standards des Tierschutzes entspricht. „Artgerechte Haltung ist uns wichtig. Und der tägliche und ganzjährige Weidegang ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Haltungskonzeptes“, betont Matthias Schäffer, der noch einige Plätze für Pensionspferde frei hat (gilt auch für den Offenstallbereich) und der nebenher auch als Landwirt tätig ist. „Das Futter produzieren wir zum großen Teil selbst“, erklärt der 35-Jährige, der in HamburgNeugraben auf dem elterlichen Hof aufwuchs. Idyllisch zwischen Feldern, 13 Hektar Weide- und Wiesen sowie Wäldern gelegen, wird im Bremervörder Reitsportzentrum nahezu die gesamte Palette des Pferdesports geboten. Neben Tanja Schäffer (32), die die Trainer-C-Lizenz Leistungssport besitzt, kümmern sich Matthias Schäffer, Bereiter und erfahrener Springreiter mit Erfolgen bis zur Klasse S, sowie als Angestellte die Pferdewirtin (Schwerpunkt Service und Haltung) Antonia Gerhard (25) um die kleinen und großen Reiter mit kleineren oder größeren Ambitionen. Denn: neben dem Reitunterricht in Dressur- und Springen für den Nachwuchs (mehr als 100 Kinder kommen jede Woche auf den Hof) werden auf der ehemaligen Anlage der Familie Stahmann auch Beritt und Verkauf sowie Vorstellungen auf Turnieren und Championa-

Matthias und Tanja Schäffer im neuen Stallgebäude. Fotos Brinkmann

Mehr als 100 Kinder bekommen jede Woche Reitunterricht.

Früh übt sich: Luis (2) mit Mutter Tanja Schäffer ten angeboten oder junge Pferde ausgebildet. Hierzu stehen eine große 20x60 Meter-Reithalle, eine kleinere Halle (13x30), eine Führanlage, ein Dressurviereck, ein großer Springplatz und jede Menge Paddocks zur Verfügung. Außerdem züchtet die Familie Schäffer selbst Hannoveraner Pferde. Die Vorzüge des Reitsportzentrums hat auch der weit über die Region bekannte Springreiter Mikko Mäentausta für sich entdeckt. Der

Finne, der zahlreiche Siege in S-Springen erlangt und bei der Europameisterschaft für sein Heimatland startete, ist „Einsteller“ bei den Schäffers und trainiert hier unter anderem Reitschülerinnen aus dem hohen Norden, die für Wochen oder Monate nach Bremervörde kommen, um ihr reiterliches Können im Springsattel zu verbessern. Aber nicht nur junge Finninnen fühlen sich auf der Anlage wohl, sondern in jedem Jahr auch Großstadtkinder. Mädchen und Jungen ab


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ihre ganze Leidenschaft Der Hof ist das Zuhause für alle Pferdefreunde – Vom Spitzensportler bis zum jungen Reitanfänger sieben Jahren können hier die Oster-, Sommer- oder Herbstferien verbringen und direkt vom Hof zu einem Ausritt starten. Untergebracht sind die Kinder in fünf Drei-Bett-Ferienzimmern. Zum jährlichen Angebot gehört außerdem das große Sommerfest im Juli. Nach dem Stallneubau wollen Tanja und Matthias Schäffer in diesem Jahr einen weiteren neuen Schritt wagen. „Wir veranstalten das erste eigene Turnier.. Es wird das erste der grünen Saison sein und am 8. und 9. April 2017 stattfinden. Das Turnier ist laut LPO in Warendorf angemeldet und ist offen für alle Reiterinnen und Reiter. Schäffers hoffen auf eine große Resonanz. Es gibt zwölf Prüfungen - von der Führzügelklasse für die Jüngsten bis hin zum M-Springen für die Profis. „Darauf freuen wir uns schon jetzt sehr“, sagt Tanja Schäffer.

Familiensache Reitsport: Matthias und Tanja Schäffer mit den Kindern Till (9) und Luis (2) sowie den Schwiegereltern Dagmar und Heinz-Carl Meyer.


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Die Termine im Überblick: Turniere T und Zuchtschauen

Züchter zeigen Fohlen

21. bis 23. Juli Hechthausen/Bornberg Reitturnier bis Klasse M 21. bis 23. Juli Springturnier in Lilienthal bis Klasse S

Februar 3. bis 5. Februar Reitturnier in Luhmühlen, Dressur bis Klasse S 17. bis 19. Februar Luhmühlen, Springen bis Klasse M 25. Februar, 19 Uhr, Hengstvorführung Landgestüt Celle, Reithalle Dobrock

27. bis 30. Juli Elmloher Reitertage Springen bis Klasse S***, Dressur bis Grand Prix, Vierkampf 29. bis 30. Juli Kirchwalsede, Reitturnier bis Klasse M

März

August

1. März Zuchtstutenprüfung in Verden 5. März WBO Jugendturnier in Sieversen 12. März Hengstvorführung Hengststation Pape, 11 Uhr, Reithalle Dobrock

4. bis 6. August Ankelohe, Reitturnier bis Klasse M 5./6. August Bokel, Reitturnier 11. bis 13. August Sellstedt, Reittunier bis Klasse M 11. bis 13. August Hüttenbusch, Reitturnier bis Klasse M 12. August Voltigieren bis Klasse S in Dorum 17. bis 20. August Dobrock-Turnier, Wingst bis Klasse S*** 20. August Reitturnier in Engelschoff 19. bis 20. August Elmlohe, Reitturnier bis Klasse M 26./27. August Ringstedt, Reitturnier bis Klasse M 25. bis 27. August Sieversen-Rosengarten, Reitturnier bis Klasse S*

18. bis 19. März Norddeutsche Hengstparade Luhmühlen, Islandpferdezuchtverband 24 bis 26. März Reitturnier in Sieversen-Rosengarten bis Klasse M*

April 5. April Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen 8/9. April Reitturnier Selsingen 8. April Turnier Reitsportzentrum Bremervörde 14. April (Karfreitag) 10.30 Uhr Züchterfrühschoppen in Bargstedt 17. April (Ostermontag), 18 Uhr, Nachzuchtschau, Reithalle Altenbruch 22. April, 12 Uhr, Pferdeverkaufstag des Stader Bezirksverband, Reithalle Dobrock 23. April, Fohlenverkaufstag, Hof Bulle Lüdingworth 21. bis 23. April Reitturnier in Scheeßel 21. bis 23. April Reitturnier in Fredenbeck, bis Klasse M 22. bis 23. April Turnier in Lilienthal 27. April, 18.30 Uhr, Züchterabend mit Fohlenschau Pferdezuchtverein Land Hadeln, Reithalle Do-

September

Volle Konzentration: Schon der Nachwuchs ist in den Führzügelklassen ganz bei der Sache – so wie hier auf dem Turnier in Bokel 2016. brock 29./30. April Reitturnier in Stade bis Klasse A 29./30. April Voltigier-Turnier in Emsen-Rosengarten

Mai 30. April/1. Mai Luhmühlen

3. Mai Stutenprüfung des Hannoveraner-Zuchtverbandes in Elmlohe 1. Mai Reitturnier Sittensen, Qualifikation zum Bundeschampionat des 5- und 6-jährigen Spring- und Dressurpferdes 6. Mai Fahrturnier in Luhmühlen bis Klasse A 4. bis 7. Mai Reitturnier in Jeste-

burg bis Klasse S 5. bis 7. Mai Reitturnier in Sittensen bis Klasse S 6. bis 7. Mai Reitturrnier in Ihlienworth bis Klasse L nier in Meckel13./14. Mai Reitturn feld bis Klasse M 12. bis 14. Mai Reiitturnier in Otterndorf

Junge Reiter wollen ins Finale D

ie Startplätze beim Finale im Herbst sind begehrt: Auch 2017 nehmen wieder Junioren und Junge Reiter aus Vereinen der Pferdesportverbände Hannover und Bremen an den Qualifikationsturnieren zum VGH Dressur-Cup teil. Die Nachwuchsreiter der Jahrgänge 1996 und jünger können sich zu allen vier Qualifikationsterminen anmelden, mindestens jedoch zu zweien. Gewertet werden in jedem Fall

die zwei besten Ergebnisse. Die Wettbewerber stellen sich mit ihren Pferden (vier Jahre oder älter) Dressurreiterprüfungen der Klasse A (LK: D 5,6 – Aufgabe RA 1/2). Die 25 Reiter-Pferd-Paare mit dem besten Wertnotendurchschnitt treffen sich am 9. und 10. September zum Finale beim RV Rhade. Dort beginnen sie „bei Null“ – es bleibt also bis zum Schluss spannend. Dem Finalsieger

sowie dem Zweit- und Drittplatzierten spendiert die VGH Regionaldirektion Stade zusätzlich zu den Preisgeldern hochwertige Reitsportartikel. Auch die ausrichtenden Vereine erhalten Förderungen in Höhe von jeweils 500 Euro für die Ausrichtung einer Qualifikationsprüfung beziehungsweise 750 Euro als Gastgeber des Finales. Außerdem stellt die VGH Ehrenpreise zur Verfügung.

Reitvereine aus den Landkreisen Rotenburg/Wümme und Stade, die 2018 eines der Qualifikationsturniere ausrichten möchten, können ihre Bewerbung an die VGH Regionaldirektion Stade senden. Die Turniertermine in 2017, Qualifikation: 21. bis 23. April RV Scheeßel, 30. Juni bis 2. Juli RV Sandbostel, 5. und 6. August RV Bokel, 20. August RV Engelschoff, Finale am 9. und 10. September RV Rhade.

16. Mai Zuchtstuprüfung in Vertenp den 19. bis 21. Mai Reittturnier in Zeven bis Klasse S 19. bis 21. Mai in Reittturnier Stub bben Brunshau usen, Dressur K S*** bis Klasse 26. Mai Zuchtstuprüfung in Lilitenp enth hal 26. bis 28. Mai Reittturnier in Bülkau, Qualifikation zum m Bundeschampion nat des 5+6jährrigen Dressurpferrdes

Juni 9. Juni Zuchtschau Freiburg 9. Juni Zuchtstutenprüfung in Dorum 2. bis 4. Juni Reitturnier in Geestenseth bis Klasse S, Vielseitigkeit bis Klasse A 5. Juni (Pfingstmontag), 11 Uhr, Züchterfrühschoppen Deckstation Ihlienworth 9. Juni Fohlengala in Bargstedt, 19 Uhr 10. Juni Fohlengala in Großenwörden 11. Juni Fohlenchampionat, 15.30 Uhr, Turnierplatz Bargstedt 8. bis 11. Juni Reitturnier in Bargstedt bis Klasse S 9. bis 11. Juni Turnier in Sottrum, bis Klasse S 10. bis 11. Juni Reitturnier Cuxhaven-Sahlenburg, bis Klasse M** 10./11. Juni Voltigierturnier in Fredenbeck bis Klasse S 11. Juni, 14 Uhr, Fohlenschau Hengststation Pape, Hemmoor 15. Juni, Zuchtstutenleistungsprüfung, Reithalle Ihlienworth 16. bis 18. Juni Reitturnier in Beverstedt-Heyerhöfen bis Klasse S 16. bis 18. Juni Fahrturnier in

Foto Kordländer Driftsethe, Qualifikation zum Bundeschampionat des 4-7-jährigen Fahrpferdes 25. Juni Reitturnier in Kuhstedt 25. Juni Fahrturnier in Visselhövede 24./25. Juni Lamstedt, Vielseitigkeit 28. Juni, 12 Uhr, Stutenschau. Reitplatz Dobrock 30. Juni Stutenschau Freiburg 30. Juni Stutenschau Großenwörden

Juli 1. Juli Stutenschau Elmlohe 1./2. Juli Reitturnier Cuxhaven-Altenbruch 30.6 bis 2.7. Reitturnier Wohlesbostel 30.6. bis 2. 7. Turnier in Sandbostel, Qualifikation zum Bundeschampionat des 5+6-jährigen Springpferdes 1./2. Juli Rüspel, Vielseitigkeit 7. bis 9. Juli Reitturnier Tostedt, bis Klasse M 7. Juli Stutenschau Tarmstedt 16. Juli Duhner Wattrennen 15./16. Juli Fahrturnier in Wohlesbostel bis Klasse M

3. September Großenwörden, Reitturnier bis Klasse L 2./3. September Glinstedt, Reitturnier bis Klasse M 2./3. September Ladekop, Reitturnier 1. bis 3. September Stotel, Reitturnier bis Klasse M 9./10. September Jesteburg, Reitturnier bis Klasse M 10. September Ebersdorf, Fahrturnier 9./10. September Tarmstedt, Reitturnier bis Klasse M** 8. bis 10. September Stade Reitturnier bis Klasse M 13. September Zuchtstutenprüfung Elmlohe 16./17. September Barchel, Reitturnier 16./17. September Appelbüttel 15. bis 17. September Worpswede, Reitturnier bis Klasse S 16./17. September Ihlienworth, Voltigieren bis Klasse M 23. September Sieversen, Volitigieren 23./24. September Spaden, Reitturnier 23./24. September Otterndorf, Reitturnier 23./24. September Lilienthal, Voltigieren 30.09./1.Oktober Zeven, Reitturnier

Dezember 8. bis 11. Dezember Pferd&Jagd, Hannover

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Messe

Der Pferdezuchtverein Land Hadeln hat für dieses Jahr eine Veränderung vorgesehen. Da Besucher- und Ausstellerzahlen der alljährlichen Fohlenschau auf dem Reitplatz Dobrock rückläufig waren, hat der Vorstand beschlossen, einen Züchterabend ins Leben zu rufen. Züchter, Reiter, Pferdefreunde und natürlich auch Fohlenkäufer sind herzlich eingeladen den neuen Fohlenjahrgang, noch früh in der Saison, in Augenschein zu nehmen. Der Züchterabend findet am Donnerstag, 27. April, ab 18.30 Uhr in der Reithalle Wingst-Dobrock statt.


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Mounted Games: Mit Rasanz und Geschicklichkeit Von Miriam Fehlbus

Turnen, Laufen, Reiten, Schach. In Mounted Games vereinen sich einige Anforderungen an den Menschen, die auch in anderen Sportarten wichtig sind. Für die meisten Verfechter dieser Disziplin das Entscheidende: Teamfähigkeit.

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aybe heißt das Pony von Jana Pommer. „Vielleicht“ bedeutet der Name übersetzt. So ein vielleicht steht häufig am Anfang einer Mounted-GamesKarriere. Niemand weiß, ob Pferd und Reiter einmal so zusammenwachsen, dass die Teilnahme an großen nationalen und internationalen Turnieren möglich wird. Bei Jana Pommer und Maybe hat es geklappt. Das nur 1,38 Meter große Pony spielte mit – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wenn ich im Galopp abspringen und auch schnell wieder aufspringen will, muss das Pferd mir zuhören“, sagt Pommer. Die 28-Jährige, die in Apensen wohnt, war unter anderem schon Deutsche Paar-Meisterin.

Mounted Games sind immer noch eine Seltenheit auf den regionalen Turnierplätzen. Dabei gibt es die Wettkämpfe, bei denen FünferTeams in einem Staffelrennen verschiedene Aufgaben absolvieren, seit 1990 in Deutschland. Aus Großbritannien importiert, fanden die ersten offiziellen Turniere in der Nordheide, in Jesteburg statt. Einige der jungen Reiterinnen im Mounted-Games-Sattel haben später eine Sportkarriere im Spring- oder Vielseitigkeitssattel gemacht. Zwar ist Mounted Games viel mehr als eine Disziplin für Ponykinder. Die meisten erfolgreichen Reiter sind wie Jana Pommer über 20 Jahre alt. Doch das zunehmende Alter begrenzt dann doch irgendwann die sportliche

Leistungsfähigkeit – und vielleicht auch die Beweglichkeit. „Mounted Games setzen ein hohes reiterliches Können voraus“, sagt Jana Pommer. Sie ist Bundestrainerin der jüngsten NachwuchsMounted-Games-Reiter. „Am Anfang geht es nur um den Spaß“, sagt die Trainerin. Aber wenn diese besondere Mischung aus Ehrgeiz, dem perfekten Pony und dem Willen zum sportlichen Reiten mit gelenkigen Turneinlagen da ist, wird schnell mehr aus den „Ponyspielen“. Das Stafettenrennen mit Spielutensilien erfordert viel Geschick, will man als Reiter nicht unnötig absteigen und Bälle oder Becher aufheben müssen. Im Idealfall werden Tennisbälle vom Pferd aus auf

Im Galopp auf- und abspringen: Jana Pommer kann sich auf ihr Pony Maybe verlassen.


PFERDE MAGAZIN niedrige Kegel gesetzt und wieder gegriffen, was manchmal an Pferdeshows mit Kunstreiten erinnert, wenn alles klappt. Wenn doch einmal der „Litter“ (halbe Plastikflasche) nicht auf der Stange wie geplant bis in die Wechselzone balanciert wird, muss der Reiter fürs Team sehen, dass er die verlorene Zeit durch das Aufheben des Spielgeräts möglichst gering hält. Am besten ist es da, wenn das Pferd selbst den Weg kennt und schon mal Gas gibt, wenn der Reiter in der Arena wieder zum Sprung auf den Rücken ansetzt. Dafür ist eine sehr gute Fitness des Zweibeiners nötig. „Ich reite täglich und laufe zusätzlich entweder fünf Kilometer oder springe eine Stunde lang Seil“, erklärt Jana Pommer. Jana Pommer, 1,67 Meter groß, arbeitet in der Radiologie im Buxtehuder Krankenhaus. Zu ihrem Pony – oder besser ihren Ponys in den Stall nach Harsefeld – fährt sie in der Freizeit. Seit Kurzem steht neben Maybe der vierjährige Bilbo. Er soll einmal Maybes Nachfolger werden. „Ich habe ihn danach ausgesucht, dass er wendig und neugierig ist“, sagt Jana Pommer. Alles andere wird sie ihm beibringen müssen. Und dann – vielleicht – wird Bilbo einmal ein richtig schnelles Mounted-GamesPony. Auf dem Weg dorthin heißt es lernen durch ausprobieren. Den Umstieg auf Pferde gibt es bei den Mounted Games nicht wie im klassi-

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Bei den Mounted Games sitzen auch Erwachsene auf Ponys. Aber es gibt Gewichtskontrollen zum Wohl der Tiere. 26 Spiele gibt es, Teamfähigkeit ist dabei gefragt. schen Reitsport. Erwachsene sitzen hier genauso auf kleinen wendigen Vierbeinern wie Zwölfjährige. Aber es gibt Gewichtskontrollen. Ist der Reiter zu schwer, muss er umsteigen. Zum Wohl des Tieres. 26 Mounted-Games-Spiele gibt es. „Weil es Teamspiele sind, eignet sich der Sport besonders für Kinder“, sagt Jana Pommer. Wer Interesse hat oder ein Team sucht, kann sich bei ihr per Mail (reitersprecherin@vrmgd.de) melden. Sie vermittelt gern. Die Apenserin selbst hat als

nächstes Turnier die „Winterpairs“ in Dänemark zum Ziel sowie einige Wochen später die Deutschen PaarMeisterschaften in Großenaspe am 29./30. April. Bei den Paar-Meisterschaften wird, wie der Name schon verrät, in Zweier-Teams gestartet. Dort holte Pommer mit Greta-Luise Stolzenburg 2014 den Titel sowie 2015 die Vizemeisterschaft. Die dänische Wintermeisterschaft sicherte sie sich in den vergangenen Jahren 2015 und 2016 zweimal in Folge.

Enge Kurven, hohes Tempo: Mounted Games setzen hohes reiterliches Können voraus.


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Zotti ist genau so alt wie ihr erster Besitzer Jan Ehlen, der das Pony 1985 zum fünften Geburtstag von seinen Eltern Helmut und Elke Ehlen bekam. Beim Familienfoto sind alle Ehlens dabei, die schon auf Zotti geritten sind – und sie sind sicher: „Es gibt wohl kein Kind, das sie nicht abgeworfen hat.“

Zotti gehört zur Familie – seit 30 Jahren W

ie es im Alter so ist, kommen die ersten Gebrechen. Das kleine Pferdchen hat Probleme mit den Zähnen und kann keine harten Haferkörner mehr beißen. „Es bekommt sein Futter stets in Wasser eingeweicht, dass das Pony dort nicht so lange drauf herumkauen muss“, sagt Melanie Ehlen. Von ihrer regelmäßigen Arbeit beim Reitunterricht oder vor dem Wagen ist Zotti inzwischen befreit. Sie kann ihren Ruhestand genießen. Allerdings spielt sie immer noch gerne mit Kindern. Dabei beweist

Von Hans-Lothar Kordländer

Das Pony Zotti ist ein Star in Ahrensmoor. Es hat jedes Jahr den Wagen mit der Erntekrone gezogen und rund 30 Kinder haben auf der Stute das Reiten erlernt. Inzwischen ist Zotti 36 Jahre alt und immer noch Mittelpunkt der Familie Ehlen und gerne gesehen im Dorf.

sie weiterhin, wer Chef im Ring ist. Zotti ist genau so alt, wie ihr erster Besitzer Jan Ehlen, der das Pony 1985 mit fünf Jahren von seinen Eltern Helmut und Elke Ehlen zum

Geburtstag bekommen hat. Beim Kauf gab sich Zotti ruhig und gehorsam. Doch sie ließ sich in ihrer langen Karriere nicht unterbuttern. Ihre Reiter erzählen übereinstimmend: „Es gibt

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wohl kein Kind, das sie nicht abgeworfen hat.“ Immer wenn die Stute keine Lust mehr hatte, wurde sie bockig und buckelte. Sie hatte den Bogen schnell raus, wie sie sich von Reitern befreien konnte. In den ersten Jahren wurde Zotti nur von Jan Ehlen und später von seinem jüngeren Bruder Frank geritten. Sie hatte die Eigenart, aus vollstem Galopp plötzlich stehenzubleiben oder sich beim Reiten einfach hinzulegen. Wenn die Reiter unten lagen, trottete sie gemütlich nach Hause. Ein Drama war stets das Ausschneiden der Hufe. „Das ging nur steigend auf zwei Beinen“, erzählen die Mitglieder der Familie Ehlen. Und Zotti war Meisterin im Ausbrechen. Wenn auf der Nachbarweide mehr Gras stand als auf ihrer Weide, wechselte sie mit einem Trick den Standort. Sie legte sich auf den Rücken und robbte so einfach unter dem Zaun hindurch. Und sie machte sogar alleine Spaziergänge durch das Dorf. Die längste


PFERDE MAGAZIN Zeit, sie wieder einzufangen, dauerte drei Stunden. Zotti war den Menschen immer um Pferdelängen voraus. Im Laufe der Jahre wurde das Ausbüxen weniger. Dann bevorzugte das 1,06 Meter kleine Ross, sich lieber ins Grüne zu legen und von der

Zotti und die Ehlen-Kinder gehören noch immer zusammen.

Sonne bescheinen zu lassen. Manchmal legte sie sich dabei auf den Rücken und streckte ihre kurzen Beine in die Luft. Familie Ehlen ist sich einig: „Zotti ist ein Pferd, das lesen und schreiben kann.“ Zotti eignet sich auch als Kutschpferd. Jan und Frank Ehlen sowie Carola Lühmann und Ivonne Wittkowski (geborene Zeller) haben so manche Ausfahrt mit der Stute unternommen. Junior Bastian Ehlen hat sich mit Zotti seine ersten Sporen in der Führzügelklasse verdient. Und das Pony ist oft mit der Mannschaft des Bokeler Reitvereins im Showprogramm der Tarmstedter Ausstellung aufgetreten. 2014 war das Team in einem Schaukampf der Vereine bei den Weltmeisterschaften für junge Pferde in Verden vertreten. Zotti spielte dabei eine Welle und Marie ist auf ihr stehend gesurft. Beim Erntefest hat Zotti über Jahrzehnte die Erntekrone gezogen. Dafür hat Familie Ehlen extra einen kleinen Wagen gekauft. Dass der Spielmannszug bei den Ernteumzügen immer direkt vor ihr lief, störte die kleine Stute nicht. Beim ersten Paukenschlag zuckte sie einmal,

dann trottete sie brav hinterher. Marie Ehlen, die Tochter von Frank Ehlen, ist seit ihrem siebten Lebensjahr alleine mit Zotti ausgeritten, hat mit dem Pony die Nachbarskinder besucht, diese dann auf Zottis Rücken gesetzt und das Pferd am Zügel geführt. Auch auf dem Spielplatz waren Zotti und Marie häufig zu Gast. Dort wurde mit dem Pony eine Freiheitsdressur einstudiert, zum Beispiel „drehen im Kreis auf Kommando“. Aus Maries größerer Schwester Lara, die ebenfalls mit Zotti ihre ersten Erfahrungen sammelte, ist inzwischen eine erfolgreiche Dressurreiterin geworden. ie zehnjährige Marie dreht bei ihren Ausflügen mit Zotti gerne mal auch einen Film mit dem Handy. Den Streifen versendet sie dann über Whatsapp in der Familiengruppe. Malena mag Zotti gerne putzen, mit ihr spielen und ausreiten. „Ich habe mit Zotti Galopp reiten gelernt.“ Alle Kinder, Nichten und Neffen von Jan und Frank Ehlen sowie viele weitere Pferdefreunde aus dem Dorf und Freundeskreis haben auf Zotti das Reiten gelernt.

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Auf Zotti ist Verlass – und das mit dem Ausbüxen ist für die inzwischen 36 Jahre alte Ponystute auch Fotos Kordländer nicht mehr so spannend.


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Zuchthof Hollen Gut ausgebildete Pferde aus Oyten sind auch im Ausland gefragt Von Hans-Lothar Kordländer Der „Zuchthof Hollen“ in Oyten, der vom südafrikanischen Ehepaar Vanessa und Ian Callender gebaut und von Dr. Günther Friemel betrieben wird, ist wieder ein großes Stück weitergekommen. Zurzeit wird das Betriebsleiterhaus gebaut, das bis April fertiggestellt sein wird. Begonnen wurde der Bau der Anlage in 2014 mit der Erstellung von zwei Laufställen für Pferde. Ein Jahr später wurde die moderne Reithalle fertiggestellt. 2016 erfolgte der Baubeginn des Wohnhauses und der Hof rund um die Reithalle wurde gepflastert. Für dieses Jahr ist der Bau einer zweiten Reithalle geplant. In das Betriebsleiterhaus wird Friemel im Frühjahr mit seiner Lebenspartnerin Bettina Sievers, die das Büro führt, einziehen. Nach dem Bau der zweiten Halle ist der Zucht- und Reiterhof fertig. Augenblicklich werden auf dem Hof rund 50 Pferde aufgezogen, für den Turniersport vorbereitet und als Zuchtstuten gehalten. Der Betrieb ist inzwischen vollends angelaufen. Bei einer Hengstkörung in Holland vor 15 Jahren hat Friemel den südafrikanischen Kartoffel-Großhändler Ian Callender kennengelernt, als dieser Pferde für die Zucht auf seinem Hof, der vier Autostunden von Johannesburg entfernt liegt, suchte. „Es ist mir gelungen, ihn zu einem Besuch der Reiterstadt Verden zu bewegen“, so Friemel. Aus der anfänglich lockeren Zusammenarbeit wurde im Laufe der Jahre mehr – das Projekt in Oyten-Bassen, das in Deutschland Betriebsleiter wohl seines- Friemel und gleichen vers.

Er baut den Zuchthof Hollen auf: Dr. Günther Friemel. sucht. Lange war Friemel auf der Suche nach einem geeigneten Standort. In Oyten erwarb Callender einen Resthof mit insgesamt 43,7 Hektar geschlossener Fläche drum herum. Dort werden nun die notwendigen Gebäude vom Bauunternehmen Poort aus Sittensen gebaut. Mehr als 15 Ordner bezüglich des Baus füllen bereits den Schrank von Friemel. Im Gespräch unterstreicht Pferdeexperte Günther Friemel, dass sich das Angebot von Pferden in den vergangenen 15 Jahren um etwa ein Drittel verknappt hat. Viele Züchter, Reiter und Förderer, die sich früher mit der Pferdezucht und dem Pferdesport beschäftigt hätten, seien heute nicht mehr da. Es werde zunehmend schwieriger, gute Leute zu finden, die immer noch Spaß an Sport und Zucht mit Pferden haben. Das gelte auch für Mitarbeiter in Zuchtund Reitbetrieben. Auch Friemel ist gerade wieder auf der Suche nach einer Betreuerin für seine vielseitigen Aufgaben auf dem „Zuchthof Hollen“. Günther Seit einiger Zeit Bettina Sie- ist die Pferdenachfrage nach

Friemels Worten stabil. Nicht zuletzt wegen der guten Nachfrage von Pferdefreunden aus dem Ausland. Doch der Markt sei ständig in Bewegung. Mit zeitlicher Verzögerung. „Doch weiterhin sind herausragende Pferde, die zudem noch gut ausgebildet sind, nachgefragt.“ Schlechte Pferde würden sich nicht verkaufen. Das sei aber auch früher schon so gewesen. Friemel verfolgt ein geschlossenes Konzept: Von der Mutterstute über das Fohlen, bis zur Ausbildung des Pferdes und dem Ver-


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wächst weiter – Zucht und Ausbildung der Reitpferde in einer Hand kauf. Auch nicht so leistungsfähige und gute Stuten kommen zum Einsatz – über den Embryonen-Transfer. Zwei- bis dreijährige Stuten werden nach und nach ausgebildet. Nach den Worten von Friemel werden sie zunächst angeritten, dann im leichten Freispringen trainiert und vom Tierarzt genauestens untersucht. Diese

Phase durchlaufen alle jungen Pferde. „Ob sie doof sind oder schlau“, so der Pferdeexperte. Dabei werde der Charakter der Pferde studiert. Nach der ersten Grundausbildung kommen die Tiere noch einen Sommer lang auf die Weide, wo sie sich im grünen Gras weiter körperlich entwickeln können. „Danach teilen wir die auszubil-

Im Frühjahr ist auch das Betriebsleiterhaus bezugsfertig. Fotos Kordländer

denden Pferde in drei Kategorien ein.“ Nicht alle Pferde könnten bei der Ausbildung gleich behandelt werden, sondern müssten entsprechend ihrer Veranlagung gefördert werden. Die weitere Ausbildung der jungen Pferde erfolge weiterhin für Profis, aber auch für Freizeitreiter. Den Aufzucht- und Ausbildungsweg beschreibt Friemel wie folgt: „Die Aufzucht erfolgt sorgsam und ohne besondere Eile.“ Im besonderen Fokus liege die Gesundheit der Tiere. Gute Mitarbeiter würden sich auf seinem Betrieb um die Pferde kümmern. Besonderen Erfolg im züchterischen und sportlichen Bereich hat Friemel augenblicklich mit dem von ihm aufgezogenen Hengst Benicio. Der sechsjährige Bundeschampion, der bis zu Grand-Prix-Dressuren ausgebildet ist, wird von der Schwedin Jessica Andersson geritten. Vom Samen des Hengstes sind im vergange-

nen Jahr 332 Stuten besamt worden. Der Hengst ist an die Besamungsstation Beckmann in Westfalen verpachtet. Friemel, der auch ausgebildeter Auktionator ist, macht sich auch zunehmend in die-

sem Bereich einen Namen. Seine Prüfung hat er übrigens vor ein paar Jahren bei der Industrie- und Handelskammer Stade abgelegt. Inzwischen hat Friemel drei holsteinische Fohlen-Auktionen geleitet.


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Gemeinsam in eine starke Zukunft Zwei pferdebegeisterte Familien gehen ihren Weg zusammen

Familie Brodhecker – seit 50 Jahren ein Leben mit und fßr die Pferde: (von links) Johannes, Susanne, Philipp, Volker, Hendrik Brodhecker.

Foto Bernd Neff


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Familie Schleier hatte das Glück der Erde zwar schon seit vielen Jahren auf dem Rücken der Pferde gefunden, die Begeisterung für junge Hengste kam aber erst mit ihrem Einzug auf dem Gestüt Burghof voll zum Tragen.

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us der Idee, mal einen vielversprechenden Nachwuchshengst zu kaufen, wurde dann schnell mehr. „Frisches Blut für den Burghof“ lautete die Devise und so entwickelte sich zwischen Familie Schleier und Familie Brodhecker eine Partnerschaft, die gleich Anfang 2016 in München-Riem voll zum Einsatz kam. Mit dem Erwerb von Prämienhengst DSP De Sandro (Decurio / Samba Hit I), dem überragenden Springtalent Chigaru (Casalito / Cascari) und dem typvollen Flashback (Franziskus / Sir Donnerhall) wurden die Weichen für zukünftige Zuchterfolge auf beeindruckende Weise gestellt. Und die Zukunft geht weiter, deshalb sind Volker Brodhecker und Joachim Schleier ständig auf der Suche nach zukünftigen Topvererbern, so dass sich das Portfolio an qualitativ hochwertigen Junghengsten stetig erweitern wird. Aktuell sind auf dem Gestüt Burghof acht Dressurund Spring-Hengste, sowie zwei Ponyhengste stationiert – Topvererber für die moderne Pferdezucht.

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as im idyllischen Riedstadt-Wolfskehlen (bei Frankfurt am Main) beheimatete Gestüt Burghof feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Was im Jahr 1967 mit einem landwirtschaftlichen Betrieb begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zur renommierten Anlaufstelle für

Chigaru: Hochveranlagter Casalito-Nachkomme mit überFoto Bernd Neff ragender Manier.

Prämienhengst DSP De Sandro: Sieger Süddeutsches Foto Björn Schröder Championat 2016.

Züchter, Reitsportbegeisterte und Pferdesuchende – und das weit über die Landesgrenzen hinaus. Neben dem klassischen Schul- und Pensionsbetrieb hat sich die modern geführte Anlage insbesondere auf Hengsthaltung, Zucht, die Ausbildung junger Pferde und deren Vermarktung spezialisiert. Der Burg-

denn auch die nächste Generation konnte ihre reiterlichen Talente bereits hocherfolgreich unter Beweis stellen. So erhielt Philipp Brodhecker 2016 das Goldene Reitabzeichen (Springen) und wurde als frischgebackener Pferdewirt außerdem mit der Stensbeck-Plakette in Bronze ausgezeichnet.

hof ist ein echtes Familienunternehmen, das von Volker Brodhecker, seiner Frau Susanne und seiner Schwester Elisabeth Brodhecker-Schulz mit Fachkompetenz, Leidenschaft und viel persönlichem Engagement geführt wird. Über Nachwuchssorgen muss man sich auf dem Burghof keine Gedanken machen,

2017 ist für die Familie Brodhecker und insbesondere für Senior Heinz Brodhecker, ein ganz besonderes Jahr. Denn die letzten 50 Jahre haben gezeigt, dass man mit Fleiß, Unternehmergeist und der Freude an dem was man tut, sehr viel erreichen kann. Weiter so!


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Züchter sehen sich auch in Belgien um Von Wilfried Schmädjens

Die zweitägige Züchterfahrt des Pferdezuchtvereins Stade-Altes Land führte uns zu verschiedenen bekannten Hengststationen im In- und sogar erstmals ins Ausland nach Belgien.

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Spezialisten in der Pferdeversicherung Generalagentur ist auch Sponsor GUDERHANDVIERTEL. Bei der gelernten Versicherungskauffrau Beke Recht, die selbstständig ihre Generalagentur mit ihrem kompetenten Team seit zwölf Jahren mitten im Herzen des Alten Landes führt, geht es höchst menschlich, vertraulich, verbindlich und persönlich zu. Bei ihr wird nicht lange geschnackt, sondern gehandelt. Pferdeversicherungen sind unter anderem ein besonderes Stecken-

pferd der Agentur, da Bekes Nichte, Marlina Garrn, bereits seit 2007 für den Pferdesportverband Hannover erfolgreich im Sattel sitzt und nicht zu guter Letzt im Jahr 2016 in den Perspektivbundeskader Dressur bei den Junioren berufen wurde. Die Mutter von Marlina, Britta Garrn, die seit 2009 für die Agentur tätig ist und die Büroleitung Charlotte-Ulrike Deboße, runden den Service für die Kunden ab. (st)

it rund 30 Personen steuerte der Verein das Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen an. Gestütsleiter Urs Schweitzer erklärte den Züchtern die Philosophie des Zentrums. Das Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen, 2008 auf Initiative des Freundeskreises um die erfolgreiche Oldenburger Züchterin und Hengsthalterin Harli Seifert neu gegründet, vereint auf höchstem Niveau Zucht und Sport. Dazu wurde die ehemalige Hengststation von Harli Seifert in Lodbergen zu einem hoch modernen Ausbildungsund Verkaufszentrum mit angegliederter Hengststation um- und ausgebaut. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde das Zentrum auch durch seine Ausnahmehengste For Romance, Dante Weltino und andere. Urs Schweitzer zeigte ausführlich das Gestütsgelände. Zum Abschluss dieses Zwischenstopps wurden die Hengste der Station an der Hand vorgeführt und mit fachmännischem Pferdeverstand von Urs Schweitzer anmoderiert. Alle Teilnehmer waren von der Gastfreundschaft in dem Dressur Leistungszentrum begeistert. Nächste Station war das

Die Züchter aus Stade und dem Alten Land hatten das Pferdemagazin im Gepäck, als sie auf ihrer Züchterfahrt auch in der Anlage „Riesenbeck International“ Station machten.

Das Team der Versicherungsagentur in Guderhandviertel. Beke Recht ist Sponsor ihrer Nichte Marlina Garrn.

Gestüt des über die Grenzen hinaus bekannten Springreiters Ludger Beerbaum in Riesenbeck. Auch hier wurde die Anlage von einem Gestütsassistenten vorgestellt und einige bekannte Hengste in deren Boxen gezeigt. Höhepunkt war der Besuch des Reitsportzentrums „Riesenbeck International“. Hier entsteht eines der spektakulärsten Reitsportzentren im Herzen Europas. Es trägt die Handschrift der beiden Gründer Dr. Philipp Freiherr Heereman und Ludger Beerbaum. Letzte Station war an diesem Tag die Zucht- und Hengststation Schult in Hünxe. Der Seniorchef erklärte den Züchtern, dass die Hengststation ein über Jahre gewachsener Familienbetrieb ist. Fest in Hünxe verwurzelt wurde der Hof nach und nach ausgebaut und erweitert. Die Intention der Familie Schult ist es, ihren Kunden einen rundum Service anzubieten. Zahlreiche in Sport und Zucht erfolgreiche Talente wurden auf dem Hof gezüchtet oder schon als Fohlen entdeckt. Sieger-, Reservesieger- und Prämienhengste sind in Hünxe aufgewachsen. Der bekannteste ist wohl Fidertanz, der wiederum Vater von Feedback ist. Die Schult’sche Ausnahmestute Chiclana, die bereits

Ausführlicher Rundgang im Gestüt Lodbergen. drei gekörte Hengste – unter ihnen Chirivell und La Calido, hervorbrachte, ist dabei selbst mit Tobias Schult im Sattel bis S-Springen erfolgreich. Diese großen Erfolge bestätigen die Philosophie, die die Hengststation Schult verfolgt und für die sie Tag für Tag einsteht: „Service und Leistung aus Liebe zum Pferd“. Besonderes Augenmerk legten die Stader und Altländer Züchter auf den in Hünxe stationierten Schimmelhengst Belantis, der von Isabell Werth ausgebildet wird. Über Holland setzten die Züchter ihre Reise am nächsten Morgen Richtung Belgien fort. Ziel war das Gestüt Zangersheide. In Begleitung des Gestütsmitarbeiters Sascha Hahn bekamen die Gäste Zutritt zu den Ställen, zum Besamungszentrum und auch zum Labor. Bei einer Hengstschau konnten sich die Züchter ein Bild von der Qualität der Stationshengste machen.


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Eine etwas andere „Reitstunde“ Von Katharina Jothe

Schwer atmend und durchgeschwitzt steigt Sophie vom Pferd ab. „Das war anstrengend, aber es macht Spaß“, sagt die 17-Jährige. Dabei hat Sophie die ganze Zeit nur im Schritt auf dem Pferd gesessen. Nicht einmal die Zügel hat sie in der Hand gehabt, denn Sophie ist keine gewöhnliche Reitschülerin. Eine Lungenkrankheit und der daraus folgende Sauerstoffmangel im Kleinkindalter führten zu der geistigen und körperlichen Behinderung der jungen Frau.

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uf dem Pferd hat sie schon häufiger gesessen. Das Reiten, der Kontakt mit den Pferden und den Jugendlichen und Erwachsenen im Reitverein tue ihr nicht nur körperlich gut, sagt ihre Physiotherapeutin Jane Michnick: „Sophie hat sich unheimlich gemacht. Früher wäre sie nie auf fremde Menschen zugegangen.“ Therapiepferd „Annabel“ trägt keinen Sattel, sondern einen speziell angefertigten Gurt und ein Voltigierpad. Michnicks Helferin Ronja Granes dirigiert die Stute am Langzügel durch die Reithalle. Jane Michnick läuft nebenher, korrigiert Sophies Haltung und gibt Anweisungen: „Achtung, wir halten gleich an.“ Annabel stoppt brav. Sophie kippt nach vorne. „Schön aufrecht bleiben“, fordert die Therapeutin. Beim zweiten Versuch klappt es besser. Als nächstes stehen

Volten – kleine Kreise – auf dem Programm. Ronja passt von hinten auf, dass die Patientin nicht zur Seite rutscht. Jane Michnick hat im vergangenen Frühjahr ihre Ausbildung zur Hippotherapeutin abgeschlossen. Die 26Jährige ist seit vielen Jahren leidenschaftliche Reiterin. Momentan läuft die Hippotherapie noch nebenbei, sonst arbeitet sie in Vollzeit als Physiotherapeutin. Von der Krankengymnastik auf dem Pferd allein zu leben, sei schwierig, so Michnick. Gesetzliche Krankenkassen übernähmen die Kosten in der Regel nicht, private Krankenkassen nur im Einzelfall. Unverständlich für Michnick, die von der Therapieform auf dem Pferd überzeugt ist: „Ganggefühl und Gangbild der Patienten, selbst schwerst Betroffene wie Schlaganfallpatienten oder halbseitig Gelähmte, verbessern sich durch die Schwingungen des Pferdes deutlich.“ Das bestätigt Bärbel Versemann. Die Cadenbergerin ist seit einer Hirnblutung linksseitig gelähmt. „Meine Muskeln entspannen sich

Michael Stobbe sitzt seit fünf Jahren im Rollstuhl. Über eine spezielle Rampe kann er auf den Rücken der Stute Belinda gelangen.

Hippotherapeutin Jane Michnik begleitet ihre Patientin an der Seite des Pferdes. durch die Therapie und meine Körperhaltung hat sich schon stark verbessert.“ Wenn sie auf dem Pferd sitzt, trägt sie einen speziellen Gurt. Die Therapeutin und eine Helferin greifen von beiden Seiten in die Halteschlaufen des Gurtes und sichern die Patientin. Auf ihre Pferde muss sich Michnick verlassen können. „Zu der Ausbildung gehört viel Bodenarbeit und AntiSchreck-Training“, erklärt die 26-Jährige. Für die Therapiestunden stehen Michnick, neben ihrem eigenen Pferd, die Schulpferde des Reitvereins Hechthausen-Basbeck zur Verfügung. Ein Glücksfall, denn je nach Patient werden unterschiedliche Ansprüche an das Pferd gestellt. Während sich Bärbel Versemann auf dem breiten Rücken von Haflinger Charlie wohlfühlt, braucht der nächste Patient ein schmaleres Pferd. Michael Stobbe leidet an

Bärbel Versemann fühlt sich auf dem Rücken von Haflinger Charlie am wohlsten. Fotos Jothe Multipler Sklerose und sitzt seit fünf Jahren im Rollstuhl. „Da verringert sich mit der Zeit die Spreizfähigkeit der Beinmuskulatur“, erklärt die Physiotherapeutin. Charlie hat daher Feierabend, Belinda muss ran. Die schlanke Stute ist erst seit drei Wochen

dabei. Trotzdem lässt sie sich brav an der extra in die Halle eingebauten Rollstuhlrampe „einparken“ und wartet geduldig bis der Patient richtig sitzt. Therapeutin und Helferin greifen in die Schlaufen. Belinda tritt an. Die nächste Therapiestunde beginnt.


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Er hat ein Händchen für seine Schützlinge

jungen Mann suche, zögerte sie nicht lang zu helfen. Sie traute Abdallah diese verantwortungsvolle Aufgabe zu. Die erfolgreichen Pferdezüchter Lüder und „Der will arbeiten…“ Annette Lepenies aus Deinste beschäftigen einen Das bestätigt auch Lüder Lepenies und ist froh, dem sudanesischen Flüchtling aus der benachbarten jungen Mann zunächst mit Asylunterkunft in Fredenbeck – und freuen sich einem Praktikum und jetzt jeden Tag über die tatkräftige Unterstützung. mit einer Halbtags-Festanstellung diese Chance gegeben zu haben. „Eine Winbdallah Yahya ist An- gierte ehrenamtliche Flücht- Win Situation“ ist sich das fang Vierzig und im Fe- lingshelferin Dorothea Grütt- Ehepaar Lepenies einig und bruar 2015 aus dem ner immer wieder: „Was betont, dass Abdallah immer Sudan auf der berüchtigten kann ich machen?“. Doro- pünktlich und zuverlässig sei. Mittelmeerroute über Italien thea Grüttner betreut mit vieDie Sprache fällt ihm noch nach Fredenbeck gekommen. len anderen Ehrenamtlichen schwer, obwohl er alle GeleEiner von Tausenden, der von Anbeginn die Asylsu- genheiten genutzt hat, den gefährlichen Weg auf chenden in Fredenbeck und Deutschkurse zu belegen. sich genommen und Sohn vermittelt Schulbesuche, Aber die Pferde verstehen ihn und Familie in der Heimat Praktika und Ausbildungs- auch so. Die Unbedarftheit, zurückgelassen hat. Für die stellen. Als sie von Annette die mangelnde Erfahrung mit Schule zu alt, fragte Abdallah Lepenies hörte, dass sie für diesen Tieren – das nehmen die in Fredenbeck sehr enga- die Stallarbeit einen kräftigen ihm die Pferde nicht übel. Ganz im Gegenteil: „Sie helfen ihm“, sagt Lüder Lepenies. Indem sie ruhig bleiben, wenn sie am liebsten schon auf den Paddock galoppieren würden oder geduldig warten müssen, ehe das Halfter richtig angelegt ist. Dass es sich bei Lepenies’ Pferden um eine qualitativ hochwertige und damit wertvolle Zucht zum großen Teil aus eigenem Hause handelt, dürfte Abdallah ziemlich egal sein. Er macht Die engagierte Flüchtlingshelferin vom Arbeitskreis Asyl in Freden- keinen Unterbeck Dorothea Grüttner (l.) freut sich mit dem Ehepaar Annette und schied zwischen Lüder Lepenies (r.) über die tatkräftige Unterstützung von Abdallah. Fürstenball- oder Von Julia Balzer

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22. Februar 2017

Den Umgang mit Pferden hat Abdallah erst hier auf dem Hof Lepenies gelernt. Fotos Julia Balzer Sir Donnerhall-Nachkommen oder der Stute, deren Stamm schon ein Olympiapferd und einen Körsieger herausgebracht hat. Er achtet lediglich darauf, dass die richtigen Pferde zusammen in den richtigen Auslauf kommen. Abdallahs Asylstatus lautet „gestattet“. Irgendwann wird von behördlicher Seite ge-

klärt werden müssen, ob Abdallah bleiben darf. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob eine Integration gelungen ist. Entscheidend ist die Frage, ob das Land – in diesem Fall der Sudan – zu den sicheren Herkunftsländern gehört, sagt Dorothea Grüttner. er Glaube und der Ramadan sind Abdallah sehr wichtig. Wie es für ihn weitergeht, ist offen. Erstmal ist wichtig, dass er weiter Deutsch lernt und die Arbeit mit den elf Pferden so gewissenhaft erledigt und für neue Aufgaben auf dem Hof vorbereitet wird. Momentan gehört das Herausbringen der Pferde auf die Weiden und Paddocks ebenso zu Abdallahs täglichen Aufgaben wie das Misten, den Hallenboden abziehen und Gamaschen und Bandagen anlegen. An das Satteln und Trensen soll er herangeführt werden. Wenn er dann irgendwann noch das Treckerfahren lernt, hat er endgültig den Stallgeruch der Familie Lepenies angenommen.

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Wer seinen Ritt ins Watt genießen will, sollte sich gut darauf vorbereiten – und am besten einem fachkundigen Rittführer folgen.

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Aber sicher: Der Ritt über den Meeresboden Von Katharina Jothe

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ber 1000 Reitvignetten gibt die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH pro Jahr aus. Dazu kommen zahlreiche Gäste, die nur im nicht vignettenpflichtigen Watt reiten, sowie diejenigen, die ohne eigenes Pferd anreisen. Manchmal endet der Traum vom Reiten im Watt allerdings im Albtraum. Durchschnittlich einmal pro Woche müssten die Rettungsschwimmer vom Sahlenburger Strand wegen eines Reitunfalls ausrücken, erklärt Schwimmmeister Bernd Fröhlich. „Viele Unfälle ließen sich vermeiden, wenn sich die Reiter besser informieren würden, wo geritten

Die Mähnen flattern im Wind und die Hufe donnern über das Watt. Was wie eine Szene unter Galoppern beim Duhner Wattrennen anmutet, spielt sich während der Sommermonate alltäglich vor Sahlenburg und Duhnen ab und ist der Grund, warum so viele Reiter ihren Urlaub an der Nordseeküste verbringen. werden kann.“ Für Ortsunkundige sehe der Untergrund im Watt überall gleich aus. „Wenn die Reiter dann quer durchs Watt galoppieren und es zum Sturz kommt, endet es häufig nicht mehr mit Schürfwunden“, so Fröhlich. „Viele Reiter unterschätzen die Gefahren im Priel oder in den Schlickfeldern und halten sich nicht an die vorgege-

benen Wege“, bestätigt Wattrittführerin Doris Henn. „Werden die Priele an der falschen Stelle durchquert, verlieren die Pferde im Priel den Grund unter den Hufen, kriegen Panik und stürzen.“ Deshalb sei es immer besser, sich einer Gruppe anzuschließen, die von einem ortskundigen Reiter geführt werde. Die 21-Jährige kennt

das Geschäft von klein auf. Vor drei Jahren übernahm sie den Familienbetrieb von ihren Großeltern. Wer mit ihr ins Watt reiten möchte, muss bereits einige Zeit im Sattel verbracht haben. „Wir traben auf dem Weg zum Watt immer schon eine Strecke im Wald“, erklärt Henn. Wer da schon Schwierigkeiten mit seinem Pferd bekäme, den liefere sie direkt wieder zu Hause ab: „Im Watt sehen die Pferde die Weite und dann wollen sie los.“ Auch eine gewisse Ausdauer der Reiter sei unabdingbar, gerade bei Ritten nach Neuwerk. „Wir mussten schon Pferde auf der Insel lassen, weil die Leute nicht mehr konnten und mit dem Watt-

wagen zurückgefahren sind“, sagt Henn. Spezielle Voraussetzungen oder gar eine Ausbildung gibt es für Rittführer nicht. Im Prinzip darf jeder die Gruppen im Watt anführen. Doris Henn setzt gerne Reiterinnen ein, die von klein auf jedes Jahr als Gäste kommen und sich daher gut auskennen. „Sie müssen natürlich Erste Hilfe leisten können. Außerdem haben sie immer Ersatzriemen dabei, falls an der Ausrüstung etwas kaputt geht.“ Die Nachfrage nach den Ritten ist groß. Doris Henn ist häufig, ebenso wie viele ihrer Kollegen, in der Saison auf Wochen im Voraus ausgebucht. Reittourismus Z Die Stadt Cuxhaven wurde von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Jahr 2010 als „Pferdefreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße in der Pferdezucht, dem Pferdesport und dem Pferdetourismus engagiert. Z Begründet wurde die Auszeichnung unter anderem damit, dass in Kooperation mit Landes- und Bundesforsten im ehemaligen Truppenübungsgelände und jetzigem Naturschutzgebiet ein Reitwegenetz mit Anbindung an das Wattenmeer geschaffen wurde.


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Die bunte Stader Ponytruppe Von Grit Klempow

Es ist eiskalt. Der Wind pfeift mit Minusgraden ins Gesicht, die Finger sind trotz dicker Handschuhe ruckzuck taub vor Kälte. Wer nicht raus muss, der bleibt drinnen. Die fünf Unerschrockenen müssen nicht raus. Aber sie wollen, unbedingt. Es ist Reitstunde beim Stader Reitverein. Für die Mädchen eine Stunde voller kleiner Glücksmomente. Hauptsache, sie sind bei ihrem Lieblingspony.

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as für eine vierbeinige Jungs-WG: „Die sind alle miteinander verwandt und verschwägert“, erzählt Jacqueline Meyer, die die Ponys vor zehn Jahren gekauft hat. Seither ist sie im Stader Reitverein die „PonyMutter“. Die Wallache stammen aus der damaligen Classic-Pony-Zucht von Familie Hedtmann in EngelschoffBurg, und sie geben ein tolles Bild ab, wie sie von ihren Reiterinnen aufgehalftert, geführt und geputzt werden.

Karlotta und der brave Jubi.

Hannah und der vorwitzige Jon-Jon.

Unter den langen Ponyschöpfen lugen vorwitzige Augen hervor, zwei sehen sich dabei zum Verwechseln ähnlich. „Die Mädchen sehen immer, wer, wer ist“. Zum Glück hat Jede ein anderes Lieblingspony: Lena Köhnen mag Johnnie: „Er erschrickt sich viel, das ist aber egal, weil er ein gutes Tempo läuft.“ Der ruhige Jim trödelt manchmal, ist für Anna Wilken aber der Liebling, „weil er so eine lange Mähne hat.“ Hannah Czwalina mag

Anna und der eher ruhige Jim.

Lena und ihr Lieblingspony Johnnie.

am liebsten Jon-Jon, Karlotta Humpf reitet gerne Jubi, der immer gut seinen Job macht. Lilli Korinth findet das besonders weiche Fell von Jokey so schön. „Jackie, kannst Du mir kurz helfen?“ Klar, kann sie das. Jacqueline Meyer unterrichtet die Ponytruppe und die kleinen Voltigierer seit vielen Jahren. Dass ihr das noch immer einen Riesenspaß macht, ist ihr anzusehen. Sie hat ihre Augen überall, ist jederzeit aufmerksam und hilft, wenn sie gebraucht wird, während die Mädchen die fünf Ponys für die Reitstunde vorbereiten. Oft ist das nicht. Die Mädchen haben alle ihr „Kleines Steckenpferd“ in der Tasche und damit bewiesen, dass sie sich mit der Pferdepflege und den Grundregeln des Reitens bestens auskennen. arauf legt ihre Reitlehrerin auch großen Wert. Sie möchte, dass ihre Reitschüler und Voltigierer den Umgang mit dem Pferd von der Pike auf lernen. Deshalb steht zu Beginn der Reitkarriere auch gleich die Arbeit mit dem Pferd vom Boden aus auf dem Programm, und das klappt zwischen Kindern und Ponys besonders gut. Gleiches gilt für das Reiten. Hintereinander stapfen die Mädchen über den Reitplatz – und zwar zu Fuß. Bevor sie die Bahnfiguren reiten, sollen sie sich noch einmal genau über den Weg im Klaren sein. Erst dann steigen sie auf. Freundlich korrigiert Meyer die Reiterinnen. Was so einfach aussieht, ist in der Praxis gar nicht ohne, die vorgegebenen Wege

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Lilli reitet den Größten der Truppe: Jokey

um die Pylonen exakt zu reiten, erfordert schon ein bisschen Können und sehr viel Körpergefühl, schließlich haben die Ponys durchaus eigene Ansichten in der Frage, ob sie sich dabei auch biegen müssen oder nicht. „Ja, dreh’ Du Dich auch ein bisschen mit in die Kurve, genau!“, lobt Meyer. Während Ponys und Reiterinnen weiße Atemwolken auspusten und sich letztere auf die korrekte Haltung der Hände konzentrieren, lobt Jacqueline Meyer nicht nur die Reiterinnen. „Diese Ponys sind großartig“,sagt sie. Der Verein setze sie für Kinder ab Schulalter ein, um ihnen auf passenden Partnern die Grundbegriffe zu vermitteln. „Die sind für jeden Spaß zu haben“, sagt die Staderin. Auch ein kleines Schaubild hat die Ponytruppe schon eingeübt, mit drei Ponys auf dem Podest.

Längst gibt es für die Gruppe eine Warteliste. Zum Schluss der Stunde haben alle gefrorene Finger. Aber die lassen sich immer noch am besten unter einer dicken Ponymähne wieder aufwärmen.

Ihre Schüler nennen sie Jackie: Jacqueline Meyer leitet seit zehn Jahren die Ponygruppe. Fotos Klempow


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Dem Menschen zugewandt: Tierarzt Dr. Ralf Surholt hat zwei verletzte Koniks aufgepäppelt und ist dem Charme der robusten Pferde längst erlegen.

Wildpferde in der Küstenheide Von Katharina Jothe

Den Traktor haben die Pferde bereits registriert. Einen Grund zur Flucht sehen sie nicht – im Gegenteil. Das Brummen des schweren Geräts kündigt es von weitem an: Gleich gibt es Futter.

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ie Konikpferde leben als halbwilde Herde ebenso wie Heckrinder und Wisente ganzjährig auf großen Koppeln im Naturschutzgebiet „Cuxhavener Küstenheiden“. Dort werden sie als „Landschaftspfleger“ eingesetzt, um die Heideflächen frei von unerwünschtem Bewuchs wie der amerikanischen Traubenkirsche zu halten. In den Wintermonaten steht zusätzlich Heu auf dem Speiseplan. Für den „Lieferservice“ in der Küstenheide sorgt Arne Hasenkampf aus Berensch. Täglich fährt der Landwirt ins Naturschutzgebiet, um die Tiere zu füttern

und zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Bis zum Ende des vergangenen Jahres kümmerten er und sein Vater Reinhard sich im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) um die „vierbeinigen Landschaftspfleger“. Jetzt gehören die Tiere ihnen. „Das bedeutet nun mehr Verantwortung“, bringt es Reinhard Hasenkampf auf den Punkt. Die Landwirtsfamilie betreibt außerdem einen Milchvieh- und Rindermastbetrieb in Berensch. Die Koniks zeigen keinerlei Scheu vor Menschen und sind sofort zur Stelle. Die

Täglich füttert und kontrolliert Arne Hasenkampf die KoFotos Jothe nik-Herde im Naturschutzgebiet.

sandfarbenen Wildpferdenachzüchtungen fressen sogar aus dem Eimer. Berührungen mit der Hand lassen aber nur wenige zu. Dass Menschen, auch Fremde, durch die Herde laufen, sehen die Pferde dagegen gelassen. Einige weichen ein paar Schritte zurück, andere schnuppern vorsichtig an den Händen der Gäste. Seit Beginn der Beweidung ist die Anzahl der Rinder und Pferde stark angewachsen. „Der Bestand muss reduziert werden“, betont der ausgebildete Landwirtschaftsmeister. Zurzeit laufe deshalb kein Hengst mehr in der Pferdeherde, das solle auch vorerst so bleiben. Die letzten Fohlen wurden im vergangenen Frühjahr geboren. Demnächst wollen die Landwirte die jungen Hengste aus der Herde herausfangen. Private Interessenten für die robusten Ponys gebe es schon. „Vielleicht lassen wir später nur einen Teil der Stutenherde mit einem Hengst zusammen laufen, sodass es weniger Nachwuchs gibt. Aber das ist Zukunftsmusik“, überlegt der Landwirt, der die Bezeichnung Wildpferde

Der Konik (polnisch für Pferdchen) stammt von dem inzwischen ausgestorbenen Tarpan ab und trägt mehr wilde Gene in sich als andere Hauspferderassen. Die zähen und genügsamen Ponys werden noch heute von polnischen Bauern zur Arbeit eingesetzt.

eigentlich gar nicht so gerne hört: „Eigentlich sind das zahme Pferde.“ „Die Pferde haben einen tollen Charakter und gewöhnen sich binnen kürzester Zeit an den Menschen“, schwärmt der betreuende Tierarzt und bekennender Konik-Fan Dr. Ralf Surholt. „Für große und schwere Reiter sind Koniks aufgrund ihrer Größe nicht geeignet. Für Kinder, Jugendliche und als Familienpferde sind sie perfekt.“ Er muss es wissen, denn auch privat lassen ihn die Koniks nicht los. „Luna“ und „Triton“ sind mittlerweile zweieinhalb Jahre alt und wurden von dem Tierarzt mühsam aufgepäppelt. Die beiden Pferde wurden 2013 in der Cuxhavener Herde geboren. paziergänger haben sechs Monate später den jungen Hengst „Triton“ in der Heide liegen sehen und Alarm geschlagen.

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„Es gab nur die Möglichkeit, das Fohlen an Ort und Stelle einzuschläfern, oder es aus der Herde herauszunehmen“, so der Tierarzt. Ähnlich sei es mit Stute „Luna“ gewesen, sie habe gelahmt ohne ersichtlichen Grund. Mittlerweile sind die Pferde in der Obhut von Dr. Surholt wieder gesund. Als Wildpferde sind sie nur noch an dem rassetypischen dunklen Aalstrich und an den angedeuteten „Zebrastreifen“ an den Beinen zu erkennen. Menschen schrecken sie schon lange nicht mehr. Auch dann nicht, wenn sie mit einem Regenschirm oder einer knisternden Plane zu ihnen kommen, wo viele „Hauspferde“ bereits die Flucht ergreifen würden. Wenn die Koniks alt genug sind, dürfen sie sich als Reitpferde versuchen. „Meine Tochter wartet sehnsüchtig darauf, dass die beiden eingeritten werden können“, sagt Surholt und lacht.

Komm unter meine Plane – die Koniks in Ralf Surholts Obhut schreckt auch die knisternde Plastikdecke nicht.


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Die feinen Signale der Zweibeiner Von Grit Klempow

Cooper muss nicht lange überlegen und schüttelt den Kopf. Nein. Marie steht bei ihrem Pony und gibt ein Zeichen. Wieder schüttelt Cooper den Kopf. Dafür gibt’s ein Möhrenstückchen – alles richtig gemacht. Marie verbeugt sich, Cooper auch. Im Kursus „Zirzensische Lektionen“ gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen Mensch und Pferd nur auf den ersten Blick.

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s ist eine bunt gemischte Truppe, die sich da auf dem Hof in Nindorf bei Beckdorf eingefunden hat. Vom Deutschen Reitpony über das Painthorse bis zum Trakehner sind alle möglichen Vierbeiner dabei. Die dazugehörigen Zweibeiner haben gleich mehrere Ziele: Sie wollen mit diesem Kursus bei Trainerin Carolin Hogrefe die Kommunikation mit ihren Pferden verbessern, wollen durch das Training

von Lektionen wie Lachen, Bleib oder Nein-Sagen die Konzentration ihrer Pferde fördern. „Gleichzeitig haben viele zirzensische Lektionen einen gymnastizierenden Wert“, so Carolin Hogrefe. Wenn sich ein über 1,80 Meter großer Vierbeiner mit allen vier Hufen auf die Platte eines Holzpodestes stellen soll, kommt er nicht umhin Rücken- und Bauchmuskeln zu benutzen. Der große Trakehner Bru-

no von Stefanie Pachel ist so ein Kandidat. Aufmerksam beobachtet er sie und folgt interessiert ihren Anweisungen. „Er war als nicht reitbar abgestempelt“, erzählt sie. Ihr Pferd sei aber durch die Zirkuslektionen nicht nur geschickter und selbstbewusster, sondern auch ruhiger geworden. „Du musst erst erklären, was das Kommando ist“, rät Carolin Hogrefe einer anderen Teilnehmerin. Die Stute hat noch nicht begriffen, worauf ihre Besitzerin hinaus will. „Stell Dich anders hin“, „Geh dichter ran“ – immer wieder gibt die Trainerin Tipps. Die exakte Körpersprache der Zweibeiner ist für die Lektionen unerlässlich, Pferde sind genaue Beobachter und ordnen jede bedachte und leider auch unbedachte Bewegung ihres menschlichen Partners ein. „Haltet die Positionen ein. Ihr müsst ganz klar von links

...da unten gibt‘s ein Leckerchen. Carolin Hogrefe beim Trainieren des Kompliments. Foto Klempow

Nein-Sagen machen und von vorne Lachen. Immer gleich.“ Die Präzision, die für das zirzensische Training wichtig ist, kommt den Menschen auch im täglichen Umgang zugute, sie nehmen sich und ihre Wirkung auf die Pferde bewusster wahr. Nicht umsonst gehören notwendige Kenntnisse zum Thema Rangordnung in den Kursplan. Ebenso die notwendigen Regeln. Damit das Pferd einordnen kann, dass es jetzt an die Arbeit geht, und dass es nur für die Mitarbeit auch ein Möhrenstückchen gibt, haben alle Kursteilnehmer die „Bestechung“ in einer separaten Bauchtasche dabei. So kommen die Vierbeiner nicht so schnell auf die Idee, im täglichen Umgang mal eben Leckerchen einzufordern. Wann sich das Pferd die Belohnung verdient hat, ist gar nicht so einfach. „Der richtige Zeitpunkt ist genauso wichtig wie die richtige Sprache“, sagt Carolin Hogrefe. Mal füttert der Mensch zu früh, mal bestätigt er die gute Leistung zu spät, ein Gefühl für das richtige Timing zu bekommen, ist Übungssache. Wenn die Pferde leichtere Übungen wie Bleib, Lachen oder Nein-Sagen gelernt haben, können sich die Menschen an schwierigere Übungen wagen: das Podest, Apportieren, Sitzen, Steigen, Seitwärtsrufen oder das

Kompliment. Letzteres verlangt von den Vierbeinern körperliches Geschick, schließlich müssen sie ihr Körpergewicht auf die Hinterbeine verlagern und mit dem Kopf durch die Vorderbeine, die Stirn Richtung Boden – am Ende steht die Verbeugung, das Kompliment. Von der körperlichen Anstrengung abgesehen, ist das, je nach Mentalität, nicht jedes Pferdes Sache. Wie andere Lektionen auch kann es aber eine vertrauensbildende Maßnahme für eine gemeinsame Trainingsbasis sein. Laut Hogrefe ist es wichtig, die Lektionen an das Pferd anzupassen – „und nicht das Pferd in die Lektionen zu pressen“. Deswegen wird vorweg besprochen, wo die Talente des Pferdes liegen. m Ende des Kurstages zeigt Trakehner Bruno sogar Strebertendenzen. Mit einem Hütchen im Maul steigt er aufs Podest und zeigt dann auch noch den spanischen Gruß. Da kann auch Cooper vom Zaun aus nur noch mit dem Kopf schütteln.

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Z Carolin Hogrefe ist Tierärztin und als Pferdetrainerin auf ganzheitliches Verhaltenstraining, speziell für Jungpferde und Hengste, auf Zirzensik und Freiheitsdressur und auf die Turnierdisziplin Working Equitation spezialisiert. Letztere reitet sie selbst bis zur Klasse S.

Trakehner Bruno mit Hütchen und spanischem Gruß auf dem Podest.


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„Wir bringen Pläne auf Trab“: Bauunternehmer züchtet selbst und betreibt zwei Anlagen für Pferdesport – Standorte in Sittensen und ganz neu

Aus dem Stall Poorts: Die dreijährige Stute von Sir Donnerhall / Mutter Wolkentanz war Siegerstute auf der Stutenschau in Tarmstedt und auf der Herwart-von-der-Decken Schau in Verden hochplatziert.

Von Hans-Lothar Kordländer Pferdebegeistert ist Dieter Poort aus Sittensen schon seit frühester Jugend. Er hat zwei Reitanlagen: eine in Sittensen im Landkreis Rotenburg (Wümme) und eine in Ottendorf im Landkreis Stade. Seine Erfahrungen mit Pferden nimmt der Bauunternehmer in die Planung von individuellen Reithallen mit auf. Er selbst ist erfolgreicher Züchter.

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eine Frau stammt aus Ottendorf. In diesen Hof hat Poort in den vergangenen Jahren viel investiert. Er hat einen ehemaligen Schweinestall zu einem Pferdestall umfunktioniert und zusätzlich eine Reithalle gebaut, die über viele Jahre verpachtet

war. In jüngster Vergangenheit wurden der Stall komplett neu gestaltet, hell und geräumig ausgebaut, und die Reithalle mit einem sogenannten Ebbe-Flut-Boden ausgerüstet. Auch zwei Außenplätze sind saniert worden. Springpferde in Sittensen Die Pferde auf dem Ottendorfer Hof werden von Lena Berve in Zusammenarbeit

mit einer Pflegerin betreut. Hier werden weitestgehend Dressurpferde betreut und Dressurstuten zur Zucht gehalten. Die zweite Anlage betreibt Poort in Sittensen. „Hier werden vornehmlich Springpferde ausgebildet“, sagt er über den Schwerpunkt.. Im vergangenen Jahr sind in Poorts Pferdesport- und Zuchtzentren acht Fohlen auf die Welt gekommen. „Das war ein sehr erfolgreiches Jahr“, blickt er zurück. Auch


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Dieter Poort baut mit Erfahrung in Ottendorf – Sportlich und züchterisch erfolgreiches Jahr sonst lief das vergangene Jahr aus Sicht des Pferdezüchters Poort sehr gut. Bei der Stutengala in Bargstedt stellte Poort das beste Pferd der Schau. Bei der Bezirksschau in Tarmstedt stand er außerdem mit einer dreijährigen Nachwuchsstute an der Spitze dieser Klasse. Anna-Lena Poort, hat den Pferdevirus ihres Vaters geerbt. Sie reitet und trainiert in der Anlage Sittensen, die der Bauunternehmer im Jahr 2000 gekauft und dann entsprechend umgebaut hat. Der Unternehmer Dieter Poort setzt auf Tradition und Leidenschaft. Beim Bau von Reithallen ist seine über 40jährige Erfahrung mit Pferden von großem Vorteil. So baut seine Firma nicht nur Reithallen und komplette Reitanlagen, sondern gemeinsam mit den Auftraggebern gestaltet er die Einrichtungen mit individuellen Lösungen für den Kunden.

Hell und geräumig: Dieter Poort hat einen alten Schweinestall zum modernen Pferdestall umgebaut.

Foto Kordländer


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oort baut für alle. Für den Profi ebenso wie für den Amateur. Er stellt einen maßgeschneiderten Bau für die jeweiligen Ansprüche zusammen. Auch bei Sanierungsarbeiten alter Hallen steht er den Pferdesportlern mit Rat und Tat zur Verfügung. Ein hoch qualifiziertes Team um ihn herum kümmert sich um alle Wün-

sche und Vorstellungen von der ersten Idee bis zur Betreuung vor Ort, ob Halle, Stallungen oder Reitanlage. Seine Spezialisten planen und realisieren pferdegerechte und gleichzeitig architektonisch entsprechende Anlagen mit Wohn- oder Betriebsgebäuden, also mit allem, was zu einer Anlage dazu gehört. „Wir bringen Pläne auf

Trab“, sagt Poort. „Mit Weitsicht und Liebe zum Detail.“ Es gibt viele Pluspunkte beim Bau von Reithallen mit Poort. Schließlich sollen sich in der Reithalle nicht nur die Reiter, sondern auch die Pferde wohlfühlen. Aus diesem Grund ist die Architektur ebenso wichtig wie die Sicherheit des gesamten Komplexes, wie die Wirtschaftlichkeit und die Funktionalität der Halle und der Stallungen.

Dieter Poort hat ein Händchen für Pferde.

Bei der Stutenschau in Bargstedt stellte Poort die Siegerstute, die Philipp von Thaden vorgestellt hatte.

Bereiterin Lena Berve betreut Poorts Pferde im Ottendorfer Stall.


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Der Herr des ewigen Heusommers Von Egbert Schröder

Die meisten Scheichs haben bekanntlich Geld wie Heu – aber eben kein Heu. Kein Heu für ihre Kamele und edlen Rennpferde. Das ist bei Hans-Hermann Ropers aus Nordleda im Landkreis Cuxhaven anders. Er handelt seit Jahrzehnten mit Heu und Stroh – und sorgt jetzt auch noch für den ewigen Sommer.

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ans-Hermann Ropers aus Nordleda beliefert unter anderem neben renommierten Reitställen auch Hagenbecks Tierpark in Hamburg mit Heu und Stroh. Kommt er jetzt auch mit den Scheichs ins Geschäft? Seit er im Frühjahr 2015 seine moderne Heutrocknungsanlage in Betrieb genommen hat, wächst in Kuwait und Dubai das Interesse. Richtige Unternehmer unternehmen etwas – das ist auch der Grundsatz im Nordledaer Familienbetrieb. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Ralf und Heiko hat Ropers eine hohe Investition in die Zukunft gewagt und sich von einem österreichischen Unternehmen eine in der Elbe-Weser-Region einzigartige „Heutrocknungsanlage“ bauen lassen. Diese Anlage macht ihn – weitgehend – unabhängig von der Witterung im hohen Norden Niedersachsens und ermöglicht es, während des gesamten Jahres und in konstant hoher Qualität trockenes Heu anbieten zu können. Mit der Trocknungsanlage, die inzwischen um einen weiteren Lüfter erweitert worden ist, bewahrt sich Ropers ein Stück Planungssicherheit. Die ist auch notwendig, um den Ansprüchen der Kunden, die vorwiegend im Süden Deutschlands, aber auch in Belgien und Dänemark Heu ordern, gleichbleibend hohe Qualität zu liefern: „Der Weg ist richtig“, sagt Ropers überzeugt mit Blick auf seine Anlage, deren Herzstücke die in einer Halle untergebrachten riesigen Boxen und ein ausgeklügeltes technisches System zur Reduzierung des Feuchtigkeitsgehaltes des Heus sind. m diese Investition zu refinanzieren, streckte er natürlich die Fühler nach Stammkunden, aber auch nach neuen Abnehmern aus. Der ebenso redegewandte wie bodenständige Firmenchef hat zwar ein volles Adressbuch, aber die Verbindung zu den Scheichs ergab sich eher durch Zufall. Sie waren gerade in Hannover unterwegs, um dort Pferde zu kaufen. Ein Freund vermittelte den Kontakt zu Ropers, dessen neue Anlage erst wenige Wochen zuvor in Betrieb gegangen war. Kurzfristig erhielt er hohen Besuch von Scheichs in Nordleda und die Aussicht, auch nach Dubai zu liefern. „Doch so leicht gestalten sich die Verhandlungen nicht. Aber ich bleibe weiter am Ball“, so Ropers. Und wer Ropers kennt, der

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Foto Schröder

weiß: So leicht gibt er nicht auf... ür sein mittelständisches Unternehmen war und ist die Millionen-Investition eine Weichenstellung für die Zukunft. Sein Grundsatz: „Man muss immer etwas anderes machen als die anderen Anbieter.“ Das hat Ropers auch bei dieser Investition beherzigt – und so sorgt er für den „ewigen Sommer“ im beschaulichen Nordleda.

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Können Esel die Pferde Von Susanne Helfferich

Der Wolf kommt näher. Davon sind die Nordkehdinger Landwirte überzeugt. Erfahrungen aus dem Landkreis Cuxhaven zeigen, wie schwierig es ist, Rinder und Schafe vor Wolfsangriffen zu schützen. Auch Pferdezüchter sind in Sorge. In Nordkehdingen ist kürzlich ein Versuch mit Herdenschutzeseln angelaufen. Eine Option für Pferdehalter?

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er sich der Weide von Claus und Klaus nähert, steht unter strenger Beobachtung. Claus, ein drei Jahre alter, schwarzer Eselwallach, hat alles im Blick. Neuankömmlinge lässt er nicht aus den Augen, egal ob auf zwei oder vier Beinen. Bei Vierbeinern, vornehmlich Hunden, ist er besonders wach. Laufen sie an der Weide entlang, trabt Claus nebenher. Machen sie Anstalten, unterm Zaun durchzurutschen, ist er da – schnaubt pfeifend aus, dreht sich um sich selbst, schnaubt wieder. Längst ist auch Klaus hellwach. Der hellgraue Esel trabt herbei, stoppt, seine Ohren sind aufgestellt, lauschen in alle Richtungen. Bis zum Jahreswechsel standen Claus und Klaus auf einer Weide am neuen Dampferstieg in Freiburg. Jetzt sind sie mit dem Schäfer Kay Krogmann und dessen Herde nach Altenbruch umgezogen. Dort wird das Pilotprojekt Herdenschutzesel des Landes Niedersachsen fortgesetzt. Wissenschaftlich begleitet durch die Uni Hildesheim soll die Wehrhaftigkeit der Esel untersucht werden. Schon bei den Bremer Stadtmusikanten war der Esel der, der die Räuber mit einem kräftigen Tritt in die Flucht schlug. Ähnliches wird auch von den Herdenschutzeseln erwartet. Esel laufen bei Gefahr nicht weg. Sie gehen darauf zu, bleiben stehen und starren das Gegenüber an. Das stört Hunde und auch Wölfe. Aber ob Esel einem Wolf wirklich etwas anhaben können, da gibt es Zweifel. So gibt es Berichte aus südeuropäischen Ländern, dass auch Esel von Wölfen erbeutet werden; ebenso wie Pferde. Das alarmiert Pferdehalter – insbesondere im Pferdeland Niedersachsen. So hat sich ein Arbeitskreis „Pferd und Wolf“ gebildet, der eine gleichnamige Broschüre herausgegeben hat. Peter Mahler, Pferdezüch-

Ganz wachsam ist Claus. Der dreijährige Eselwallach hat jede Veränderung im Blick. Foto Helfferich ter aus Neuhaus, fürchtet ins besondere um seine Fohlen. Nicht ohne Grund: Erhebungen aus Südeuropa belegen, dass Fohlen und Jungpferde

viel häufiger gerissen werden als erwachsene Pferde. Ob da ein Esel helfen kann? „Das ist mehr Glaube als Realität“, meint Mahler. Er

und seine Kollegen machen sich große Sorgen um ihre Herden. Mahler hat im Sommer erwa 80 Pferde auf 20 verschiedenen Koppeln lau-


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vor dem Wolf schützen? fen. 100 Hektar Grünland insgesamt. „Diese Flächen kann ich nicht wolfsgerecht einzäunen“, sagt er, die Zäune müssten mindestens zwei Meter hoch sein und einen halben Meter in die Erde gehen. „Das kostet bei meinen Flächen bestimmt eine Million“, schätzt er. Er fürchtet nicht nur Risse der Jungtiere, sondern auch die Panik, die der Wolf bei Pferden auslösen kann. „Pferde sind so empfindlich. Wenn da ein Wolf in die Herde geht, gehen die stiften. Wenn die dann auf die Straße laufen – das möchte ich mir gar nicht ausmalen.“ Immer mal wieder gibt es Berichte von nächtlicher Unruhe in den Herden, für die der Wolf verantwortlich gemacht wird. Zurück zu Claus und Klaus. Vom schwarzen Claus sagt Kay Krogmann: „Der ist ganz schön griffig. Letztens hat er einen Hund gebissen, der seine Nase zu weit auf die Wiese gestreckt hatte.“ Demnächst wird er die Esel an seine Hunde gewöhnen

müssen. Die Esel seien zwar Hunde gewohnt, aber auf fremde reagieren sie höchst alarmiert, erklärt der Schäfer, und schnell wird deutlich, dass er sich weniger um die Esel als um die Hunde sorgt. „Ein bisschen mulmig ist mir dabei schon.“ Erschwerend sei, dass es bisher nur wenig Erfahrungswerte mit Herdenschutzeseln gibt. er den Eseln zu nah kommt, wird mit einem warnenden Schnauben bedacht. „Das heißt: Überleg’s Dir. Ich bin da. Ich pass auf“, übersetzt Krogmann. 250 Kilo Muskelpaket seien nicht zu unterschätzen. Ob die Esel etwas gegen Wölfe ausrichten können? Daran glaubt auch Krogmann nicht wirklich: „Die werden vielleicht einzelne Wölfe in die Flucht schlagen, gegen ein ganzes Rudel sind auch sie chancenlos“. Z Die Broschüre „Pferd und Wolf – Wege zur Koexistenz“ ist erhältlich unter 05 11 / 8 98 13 80 oder Info@NabuNatur-Shop.de.

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Der Wolf beunruhigt die Pferdehalter in Niedersachsen. Foto Wildpark Schwarze Berge


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Löwenzahn und Schafgarbe: Mit Kräutern heilen

Von Freda von der Decken

Pflanzen können vor allem bei chronischen Leiden das Tier ganzheitlich unterstützen. Phytotherapie ist die Pflanzenheilkunde, das heißt Heilkräuter und Arzneipflanzen aus der ganzen Welt finden Anwendung in dieser Therapieform. Tierärztin Freda von der Decken gibt Tipps zur praktischen Anwendung.

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eilpflanzen werden am besten frisch oder getrocknet, in geschnittener oder pulverisierter Form mit dem Krippenfutter gegeben. Für eine bessere Akzeptanz feuchtet man das Futter an und übergießt das Ganze unter Umständen mit lauwarmem Pfefferminzoder Fencheltee. Heucobs oder Luzernepellets eignen sich für stoffwechselempfindliche Pferde gut als Grundlage für die Kräuterration, für alle anderen sind auch Müslis oder Melasseschnitzel mögliche Komponenten. Kräuter wirken am besten im ursprünglichen Zustand, nicht verarbeitet oder erhitzt wie beim Teeaufguss, denn hierbei gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren. Pure getrocknete oder frische Kräuter sind den meisten Fertigprodukten überlegen, denn nur so kann eine ausreichend hohe Dosierung und eine individuelle Zusammenstellung der Heilpflanzen gewährleistet werden. Fertigpräparate sind meist sehr teuer, zudem bestehen sie zu einem Großteil aus Füllstoffen wie Grünmehl, Karottenmehl oder

Weizenkleie. Der tatsächliche Anteil an Wirkstoffen ist bei der angegebenen Dosierung in den allermeisten Fällen viel zu gering für eine ausreichende Wirkung! Die meisten Heilkräuter werden am besten kurweise über sechs bis acht Wochen verfüttert. In vielen Fällen ist jedoch auch die Dauergabe ausgewählter Heilpflanzen sinnvoll, nämlich immer dann, wenn ein Organsystem dauerhafte oder zumindest saisonale Unterstützung benötigt. Jede Kräuterlieferung muss grundsätzlich gut geprüft werden. Die Kräuter müssen charakteristisch und aromatisch duften, andernfalls wurden sie möglicherweise zu lange gelagert oder sind generell minderwertig und damit auch wirkstoffarm. Es ist zudem wichtig, die Kräuter auf Verunreinigungen zu überprüfen, etwa Plastikteile, Steine, Bindfäden oder Dornen. Hinweis: Die im Folgenden angeführten Dosierungsangaben beziehen sich auf das getrocknete Kraut, bei der Verfütterung frischer Kräuter muss die Dosis entsprechend um rund 80 Pro-

zent erhöht werden. Die Tagesmengenangaben sind passend für ein 600 Kilo schweres Warmblutpferd und sind entsprechend zu verändern. Heilkräuter für den Stoffwechsel Bei Stoffwechselstörungen wie Übergewicht, EMS oder Rehe gilt es die Leber zu aktivieren und den Körper von Ablagerungen und Endotoxinen zu befreien. Durch Heilkräuter lässt sich der Organismus aus einem trägen energiesparenden Modus in einen aktiveren, Fett abbauenden Zustand versetzen. Mariendistelsamen verbessern die Leberfunktion und wirken stoffwechselaktivierend und entgiftend. Dosierung: 50 bis 100 Gramm/ Tag. Löwenzahn wirkt entgiftend, verdauungsanregend und stoffwechselaktivierend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Artischocke fördert den Gallefluss, stimuliert die Leber und hat eine lipid- und cholesterinsenkende Wirkung. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Grüner Tee wirkt antioxidativ und kurbelt die Fettverbrennung an. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Bockshornkleesamen fördern die Verdauung und senken den Blutzuckerspiegel. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Ceylon Zimt wirkt antibakteriell und blutzuckersenkend. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Knoblauch wirkt antioxidativ, blutfettsenkend und schützt die Gefäßwände. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Flohsamenschalen wirken entzündungsmildernd, blutzu-

ckersenkend und ernähren die gute Darmflora. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Achtung: nur in ausreichend kaltem Wasser gequollen verfüttern. Stoffwechselstörungen, medikamentöse Therapien, chronische Entzündungen – Entgiftungskuren sind essenziell für die ganzheitliche Therapie chronischer Erkrankungen, um die anfallenden schädlichen Entzündungsprodukte aus dem Organismus auszuleiten. Auch nach medikamentösen Therapien und anderen Stoffwechselbelastungen ist eine entgiftende Therapie sinnvoll. Die regelmäßige Gabe entgiftender Kräuter wirkt auch bei gesunden Pferden krankheitsvorbeugend. Brennnessel wirkt entgiftend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Ackerschachtelhalm wirkt entgiftend, immunstärkend und stoffwechselanregend. Dosierung: 70 Gramm/Tag. Pfefferminze wirkt entgiftend, antimikrobiell und steigert die Gallesekretion. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Löwenzahn wirkt entgiftend, verdauungsanregend und stoffwechselaktivierend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Mariendistelsamen verbessern die Leberfunktion und wirken stoffwechselaktivierend und entgiftend. Dosierung: 50 bis 100 Gramm/ Tag. Chronische Entzündungen und Schmerzzustände Bei der phytotherapeutischen Therapie chronischer

Entzündungen ist ein großer Vorteil die gute Verträglichkeit und die Möglichkeit der Langzeitanwendung, zum Beispiel bei Arthrosen. Auch akute Zustände lassen sich von einem erfahrenen Therapeuten oft mit Heilpflanzen therapieren. Dies sollte jedoch nicht ohne die Diagnose eines Tierarztes erfolgen! Hagebutten wirken antioxidativ, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Dosierung: 100 Gramm/Tag. Ginkgoblätter wirken antioxidativ und fördern die Durchblutung in Venen, Arterien und Kapillaren. Dosierung: 60 Gramm/Tag. Weidenrinde wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und schützend auf den Gelenkknorpel. Dosierung: 100 Gramm/Tag. Kamillenblüten wirken antientzündlich, schwellungslindernd und antitoxisch. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Hanfblätter wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Dosierung: 60 Gramm/Tag. Ackerstiefmütterchen wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Darmflora und Haut Die Darmflora und das Immunsystem hängen eng zusammen. Dieses Thema ist außerordentlich komplex und könnte allein viele Seiten füllen. An dieser Stelle sei zumindest angemerkt, dass eine gesunde Darmflora essenziell wichtig ist für die Gesundheit und Abwehrstärke des gesamten Organismus!


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ie Mikroben der guten Darmflora stellen die Enzyme und Botenstoffe des Immunsystems her, weshalb es grundsätzlich bei jeder Erkrankung wichtig ist, die gute Flora zu stärken. Ist die Darmflora im Ungleichgewicht, zum Beispiel durch einseitige Fütterung, suboptimale Haltungsbedingungen oder medikamentöse Therapien und hier besonders Antibiotika, dann zeigt sich das im Körper durch Verdauungsstörungen, Kotwasser und Infektanfälligkeit. Ein Zusammenhang besteht auch zwischen Darmflora und Haut. Eine ganzheitliche Therapie bezieht alle beteiligten Organsysteme in die Behandlung ein. Gerade Hautprobleme werden sehr häufig konventionell medizinisch, aber auch naturheilkundlich unterdrückt, das heißt: Die Symptome verschwinden, aber das zugrunde liegende Ungleichgewicht im Organismus bleibt bestehen und die Krankheit wird unter Umständen weiter ins Körperinnere gedrängt. So können sich zum Beispiel Lungenprobleme nach einer unterdrückenden Behandlung eines Hautausschlags manifestieren.

PFERDE MAGAZIN Stärkung der guten Darmflora Flohsamenschalen wirken entzündungsmildernd, blutzuckersenkend und ernähren die gute Darmflora. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Achtung: nur in ausreichend kaltem Wasser gequollen verfüttern. Schafgarbe wirkt antibakteriell, krampflösend und antientzündlich, stärkt die gute Darmflora. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Huminsäuren wirken stark entgiftend, schützend auf die Darmschleimhaut und stärken die gute Darmflora, Dosierung: 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Hefe ernährt die gute Darmflora (Bierhefe, Lebendhefe), wirkt entgiftend und immunstimulierend. Achtung: Lebendhefe, keine Trockenhefe oder Frischhefe verfüttern, sonst Kolikgefahr. Möhren haben ebenfalls eine sehr positive Wirkung auf die Darmflora und enthalten viele wichtige Vitamine. Verdauungsstörungen und Magengeschwüre Schafgarbe wirkt antibakteriell, krampflösend, verdauungsfördernd und antientzündlich. Dosierung: 50

Holunderblüten schleimlösend.

wirken

Gramm/Tag bei leichten Koliken, Durchfall, Kotwasser und Geschwüren. Pfefferminze wirkt antibakteriell, antiviral, krampflösend und beruhigend. Dosierung: 50 Gramm/Tag bei leichten Koliken und Durchfall. Bitterer Fenchel wirkt antibakteriell, antimykotisch und krampflösend. Dosierung: 30 Gramm/Tag bei leichten Koliken und Durchfall. Anis wirkt krampflösend, antimykotisch, antibakteriell und antiviral. Dosierung: 30 Gramm/Tag bei leichten Koliken und Durchfall. Süßholzwurzel (ungeschält) wirkt krampflösend, entzün-

dungshemmend und heilend auf Magen- und Darmgeschwüre. Dosierung: 30 Gramm/Tag. für maximal sechs Wochen. Achtung: nicht gemeinsam mit Cortison oder entwässernden Medikamenten verabreichen. Bei Magen- und Darmgeschwüren, bei Kotwasser. Kamillenblüten wirken antientzündlich, antibakteriell, krampflösend und verdauungsfördernd. Dosierung: 50 Gramm/Tag bei leichten Koliken, Durchfall, Geschwüren und Kotwasser. Salbeiblätter wirken antibakteriell, antiviral, krampflösend und verdauungsfördernd. Dosierung: 60 Gramm/Tag bei krampfartigem Durchfall. Melissenblätter wirken krampflösend und beruhigend. Dosierung: 50 Gramm/Tag bei leichten Koliken. Brombeerblätter wirken antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, durchfallmildernd und blutstillend Dosierung: 50 Gramm/Tag bei Durchfall und Kotwasser Huminsäuren wirken stark entgiftend, schützend und heilend auf die Darmschleimhaut und stärken die gute Darmflora. Dosierung 0,5

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Gramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Durchfall und Kotwasser. Heilpflanzen für die Haut Bei der Therapie von Hautproblemen gilt es auch die Darmflora zu stärken. Da die Haut als Ausscheidungsorgan im Falle einer Erkrankung sehr belastet sein kann, ist es auch unbedingt sinnvoll, zusätzlich eine entgiftende Kur mit Heilkräutern durchzuführen. Dies bedeutet nicht, dass viele Heilpflanzen gleichzeitig eingesetzt werden müssen, viele Kräuter vereinen in sich eine positive Wirkung auf mehrere Organsysteme. Es gilt eine für den Einzelfall passende Auswahl an Heilpflanzen zu treffen, die alle benötigten Wirkungen abdeckt. Ackerschachtelhalm wirkt entgiftend, immunstimulierend und unterstützt die Hautregeneration. Dosierung: 70 Gramm/Tag. Ackerstiefmütterchen wirken bei langfristiger Gabe heilend auf Hautekzeme. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Kamillenblüten wirken antientzündlich, antibakteriell, antiallergen und wundheilungsfördernd. Dosierung: 50 Gramm/Tag.


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Schafgarbe wirkt antibakteriell, antientzündlich und immunstimulierend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Walnussblättertee wirkt äußerlich aufgetragen antibakteriell, entzündungshemmend, juckreizmildernd und heilungsfördernd. Heilkräuter für Atemwege Bei der Therapie von Husten, COB und anderen Atemwegsproblemen gilt es Kontakt des Schleimhautepithels der Atemwege mit Ammoniak und Staub zu vermeiden! Dann können erfolgreich Heilpflanzen zur Regeneration der Lunge und der oberen Atemwege eingesetzt werden. Holunderblüten wirken immunstärkend und schleimlösend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Ackerstiefmütterchen wirken

auswurffördernd und entzündungshemmend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Kamillenblüten wirken antientzündlich, schleimlösend und antiallergen. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Ginkgoblätter verbessern Durchblutung und Regeneration des Lungengewebes. Dosierung: 60 Gramm/Tag. Spitzwegerich wirkt hustenreizlindernd und entzündungshemmend. Dosierung 50 Gramm/Tag. Anis wirkt auswurffördernd, antibakteriell und antiviral. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Bitterer Fenchel wirkt schleimlösend, auswurffördernd und antibakteriell. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Süßholzwurzel (ungeschält) wirkt hustenreizmildernd, entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Do-

sierung: 30 Gramm pro Tag für maximal sechs Wochen. Achtung: nicht gemeinsam mit Cortison oder entwässernden Medikamenten verabreichen. Hilfe bei Stress, Nervosität und Angst Selbstverständlich ersetzt eine pflanzliche Therapie nicht die Optimierung von Haltungsbedingungen und ein einfühlsames pferdegerechtes Training bei Verhaltensstörungen, jedoch lassen sich Heilkräuter sehr gut als begleitende Maßnahme anwenden. Der Vorteil gegenüber chemischen Medikamenten mit sedativer Wirkung ist der spezielle Wirkmechanismus der Heilpflanzen. Das Pferd wird nicht sediert, stattdessen werden im Gehirn vermehrt entspannende und beruhigende Botenstoffe sezerniert, während die stress- und angstauslösendenden Hormone des Körpers von den Wirkstoffen der Heilkräuter blo-

ckiert werden. Das Tier ist also uneingeschränkt aufnahmefähig, nicht in seiner Bewegung eingeschränkt, und durch die gesteigerte Konzentrationsfähigkeit unter dem Einfluss beruhigender Heilkräuter ist auch die Verhaltenstherapie unter Umständen effektiver. Baldrianwurzel wirkt beruhigend und angstlösend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Melissenblätter wirken entspannend und beruhigend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Grüner Tee wirkt stärkend auf Gefäße, Herz und Nerven. Dosierung: 50 Gramm/ Tag. Taigawurzel steigert die Stressresistenz und wirkt energetisierend bei Müdigkeit und Schwäche. Dosierung: 30 Gramm/Tag. Pfefferminze wirkt entspannend und beruhigend. Dosierung: 50 Gramm/Tag. Kamillenblüten wirken entspannend und beruhigend. Dosierung: 50 Gramm/ Tag. Passionsblumenkraut wirkt beruhigend und angstlösend.

Dosierung: 40 Gramm/Tag. Grüner Hafer wirkt beruhigend und konzentrationsfördernd. Dosierung: 50 Gramm/Tag.

Die Autorin Freda von der Decken ist Tierärztin und arbeitet in ihrer Praxis in Balje hauptsächlich naturheilkundlich mit klassischer Homöopathie und Pflanzenheilkunde. Sie bietet über ihre Homepage einen Newsletter zu den von ihr eingesetzten Heilmitteln an. www.tierarzt-decken.de

Verkaufstag auf dem Dobrock Zum 4. Mal soll es im Frühjahr den Verkaufstag auf dem Dobrock geben. Etwa 30 Reitpferde aus Zuchtbetrieben der Region werden dort präsentiert und zum Kauf angeboten.

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as „Hannoveraner Schaufenster“ beginnt am Sonnabend, 22. April, um 13 Uhr auf dem Dobrock. Die Pferde sind zuvor von einer kleinen Kommission ausgewählt worden, ehe sie zu der Veranstaltung zugelassen werden. Es sind sowohl Dressurpferde als auch Springpferde zu erwerben, Jüngere wie Ältere, mit und ohne Turniererfahrung – kurzum: es ist für (fast) jeden Pferdesuchenden etwas dabei. Veranstaltet wird diese Vermarktungsplattform vom Stader Bezirksverband Hannoverscher Warmblutzüchter. Dieses Gebiet erstreckt sich von Kehdingen über Hadeln bis Land Wursten und von da aus runter bis Verden und zurück über Rotenburg, Zeven und Bremervörde bis nach Stade und Großenwörden. Die Idee ist, Pferde aus den Zuchtbetrieben oder den Ausbildungsställen dieser Region an einem Ort zusammenzubringen, um sie dann einem Publikum zu präsentieren. Dadurch ermöglicht man den Suchenden, gleich mehrere Pferde probieren zu

kumpel soll schließlich auch zu einem passen – man geht ja eine lange Beziehung ein. Auch ein Tierarzt ist vor Ort, der den Gesundheitsstatus des Vierbeiners begutachtet. Den Züchtern ist wichtig, gerade auch die Leute in der Region anzusprechen, die ein Pferd suchen. Manchmal weiß man gar nicht, dass ganz in der Nähe schon der passende Vierbeiner auf einen wartet. Zu finden sind Pferde und Züchter am 22. April auf dem Dobrock, Hasenbeckallee 33. Wer mehr wissen oder ein Pferd für den Verkaufstag anmelden möchte: www.bzv-stade.de oder unter 0 47 61/ 9 94 21 20.

können. Das Besondere auf dem Dobrock ist der familiäre Charme – im Mittelpunkt stehen die Pferde und der Kunde. Ihm soll die Möglichkeit gegeben werden, das Pferd in Ruhe unter seinem Reiter in Augenschein zu nehmen und bei Gefallen selber auszuprobieren. Die Veranstalter stellen lediglich den Kontakt zwischen dem Aussteller des Pferdes und den potenziellen Käufern her. Alle weiteren Verhandlungen und Absprachen werden zwischen den Parteien getroffen. Das bedeutet auch, dass es an dem Tag nicht zwingend zu einem Kauf kommen muss, sondern das Pferd auch danach noch ausprobiert werden kann . Der neue Die Pferde zeigten im vergangenen Jahr ihre Gelassenheit und Vielseitigkeit. Sportsfreund Foto Kordländer oder Freizeit-


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Die EM 2015 im Voltigieren. Ohne Helfer am Rande läuft bei großen Turnieren nichts. Katharina Jothe ist aus Begeisterung dabei. Foto dpa/Gentsch

Und – wie war dein Urlaub? Von Katharina Jothe

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er Wecker klingelt. Es ist 5 Uhr. Richtig, 5 Uhr morgens, nicht nachmittags. Draußen ist es noch stockfinster. Ich muss kurz überlegen: Wo bin ich, wer bin ich und was mache ich hier eigentlich? Egal, irgendeinen Grund wird es schon haben, dass ich gestern den Wecker gestellt habe. Mühsam rolle ich mich aus dem Bett. Nach

Ein Foto mit dem Maskottchen – so viel Zeit muss bei aller Arbeit im Urlaub sein.

etwas kaltem Wasser im Gesicht fällt es mir wieder ein. Streng genommen nennt sich das, was ich hier gerade mache, Urlaub. Daran erinnert allerdings nur, dass ich mich gerade in Frankreich befinde. Uhrzeit, Wetter und Tagesprogramm sprechen eher dagegen. Ich stolpere die Treppe herunter in den Frühstücksraum. Das Hotel ist schon jetzt ganz vorne auf meiner persönlichen Hitliste, wo sonst bekommt man um 5.30 Uhr schon Frühstück. Überraschenderweise ist der Raum nicht völlig ausgestorben. Ungefähr 15 Verrückte aus aller Herren Länder sind ebenfalls bereits wach – die einen mehr, die anderen weniger. Eine halbe Stunde später bricht der ganze Tross auf. Ziel ist kein einsamer Berggipfel – Bergsteiger sind meines Wissens eine der wenigen Spezies, die sich ähnliches freiwillig antun – sondern, viele werden es bereits ahnen, eine Reitanlage. Der Tross besteht aus Richtern, Freiwilligen und Offiziellen – und es ist der erste Wettkampftag der Weltmeisterschaften im Voltigieren. Langsam geht die Sonne auf. Es wird schönes Wetter. Das freut mich für die Kollegin, die auf dem Außenplatz Dienst haben wird. Ich werde mich für die nächsten sechs Stunden in der Wettkampfhalle befinden. Logenplatz

direkt in der „ersten Reihe“ sozusagen – nur dass ich nicht entspannt sitze, sondern dafür sorge, dass alle Teilnehmer rechtzeitig und mit korrekter Ausrüstung am Start stehen, unter anderem. „Kann man so etwas auch als ,Normalo’ machen?“, fragt mich eine Bekannte, die als Zuschauerin im Publikum sitzt, während meiner Mittagspause. Mittagspause? Na ja, es sind noch eineinhalb Stunden bis zum nächsten Wettkampf, immerhin sitze ich, das Funkgerät an meinem Gürtel quakt gerade nicht und in der Vorbereitungshalle kehrt gerade Ruhe ein – die Chancen auf ein Mittagessen am Tisch steigen also rapide. Zuerst muss ich lachen, denn ich empfinde mich als sehr „normal“. Als ich ein wenig darüber nachdenke, kommen mir Zweifel. Ist das wirklich normal? Um 5 Uhr aufstehen, den ganzen Vormittag durch die Gegend rennen, falls die Zeit reicht, schnell das Mittagessen in sich hineinschaufeln und dann bis spät abends weitermachen? Wahrscheinlich darf man für dieses Hobby alles sein, nur eines nicht – normal. Normal oder nicht, diese Geschichte spielt so oder ähnlich Wochenende für Wochenende auf unzähligen Turnierplätzen im Elbe-We-

ser-Dreieck, Deutschland und der ganzen (Pferdesport-)Welt. Ob Dorfturnier oder Deutsche Meisterschaft, ob WBO-Veranstaltung oder Weltmeisterschaft – ohne die ganzen (Pferdesport-)Verrückten, die sich von morgens um 6 Uhr bis spät in die Nacht die Füße auf den Vorbereitungsplätzen platt stehen, Waffeln backen, Starter aufrufen, Noten geben (ja, auch Richter erhalten nur eine Aufwandsentschädigung, von der die wenigstens leben können) und viele andere

geht es nirgendwo. Längst ist der Spruch „Na, wirst du am Montag auch wieder gefragt, wie dein Urlaub war?“ zum Running Gag unter uns „Wiederholungstätern“ geworden. Von den „Wiederholungstätern“ gibt es überraschend viele – trotz Wecker klingeln um 5 Uhr, 16-Stunden-Tagen und so weiter (siehe oben). Warum? Die Frage stellen sich viele davon sehr oft selbst. Die Antwort ist eigentlich einfach. Es macht trotz allem (siehe oben) meistens verdammt viel Spaß.

Katharina Jothe ist in erster Linie seit September 2015 bei den Cuxhavener Nachrichten und der Niederelbe-Zeitung beschäftigt. Ihren Urlaub vom Redaktionsalltag macht sie vor allem dort, wo auf internationalem Niveau voltigiert wird, sie ist seit Juni 2013 FEI-Steward Voltigieren und war bei der (EM Ebreichsdorf 2013, den Weltreiterspielen 2014, der EM 2015 in Aachen und bei der WM 2016 in Le Man. Katharina Jothe besitzt das Silberne Voltigierabzeichen, den Trainer CSchein, das Bronzene Reit- und Longierabzeichen und trainiert natürlich eine Voltigruppe. Ihr eigenes Pferd ist ein Hannoveraner namens Sir Balou, genannt Schnappi.


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„Kordi“ ist auf dem Sprung Von Grit Klempow

Es hat sich schon rumgesprochen. Hans-Lothar Kordländer geht in den Ruhestand. Er ist auf dem Sprung. Ab April will er nach 44 Jahren beim TAGEBLATT seine Rente genießen. „Oha“, sagen da viele bedeutungsschwer und haben damit auch recht. Es wird nicht leicht werden, ihn zu ersetzen. Schon gar nicht seine Kompetenz in Sachen Reitsport.

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ie hätte es anders sein sollen – es waren die Pferde, die für Hans-Lothar Kordländer, von seinen Redaktionskollegen auch „Kordi“ genannt und als solcher landauf und landab bekannt, der Einstieg ins Reporterleben waren. Mit Pferden ist „Kordi“ aufgewachsen, sie gehörten ganz selbstverständlich auf den Hof seiner Eltern. Als waschechter Fredenbecker war es für ihn selbstverständlich, seine Pferdebegeisterung mit anderen zu teilen, im Reitverein Fredenbeck packte er mit an. Mit dem Spaten hoben die reitbegeisterten Jungspunde das Fundament der Reithalle aus. So schlecht könne die Arbeit nicht gewesen sein, sagt Kordi. „Steht ja immer noch, die Halle.“ Ein Mann der vielen Worte ist er nicht. Und der Turniersport, war er da erfolgreich? Nein, wiegelt er ganz kordi-typisch ab, und gibt

Hans-Lothar Kordländer und der Reitsport: Dieses Foto aus seiner aktiven Zeit zeigt: Er weiß, worüber er schreibt. dann doch den ein oder anderen „kleinen Preis in Jugendund Übergangsprüfungen“ zu. Aber Hans-Lothar Kordländer wollte mehr und meldete sich zum Lehrgang an der Landesreitschule Hoya an. Er hat das Unterrichten gelernt, als in den Reithallen noch ein anderer Ton herrschte. Rau, aber herzlich – wenn die Reitschüler Glück hatten. „Aber es flog damals auch mal eine Handvoll Sägemehl durch die Halle.“ Als er seine Lizenz in den Händen hielt, war er 21 Jahre alt. Zur gleichen Zeit bahnte sich eine für sein Leben entscheidende Entwicklung an: Er schrieb seinen ersten Bericht für das TAGEBLATT, über das Weihnachtsreiten 1972 in Fredenbeck. Frotzeleien wie „Een Bur

Hans-Lothar Kordländer und Pferde – das passt.

So ist „Kordi“ auf den Turnierplätzen bekannt – als ReFoto Elsen porter fürs TAGEBLATT.

kann nich schrieven“, steckte er locker weg und bewies mit jedem weiteren Artikel das Gegenteil. Zum Pferdesport kam die Berichterstattung über die

Feuerwehr, das Schreiben nahm immer mehr Zeit in Anspruch. Mit seiner Agfa Silhette I, die er noch immer im Stubenschrank aufbewahrt, machte er die ersten Bilder, legte sich aber wenig später eine professionelle KameraAusrüstung zu. Bald hatte er eine eigene Dunkelkammer, sein Archiv umfasst viele tausend Bilder. Das Fotografieren ist sein Ding. Er wollte lernen, hörte zu und setzte um, was seine „guten Lehrmeister“ ihm rieten. Er hat ein gutes Auge für das Motiv – und seine Bildideen verteidigt er mit stoischer Ruhe. Kollegen, die jemals versucht haben, seine Motive mit abzulichten oder gar an ihm vorbei oder unter seinem Ellbogen hindurch zu fotografieren, wissen: Eine gute Idee ist das nicht. Mit der Zeit nahm das TAGEBLATT immer mehr Raum ein und wurde zum Beruf. Kordi schlug sich die Nächte

Auf ein Wort zu: Hans-Lothar Kordländer Ira Hagemann, Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Kehdingen: „Mit Hans-Lothar Kordländer verabschieden wir eine Institution der Berichterstattung rund um das Pferd in den Ruhestand. Wie selbstverständlich war er bei allen Veranstaltungen dabei und hat es verstanden, daraus immer eine für jedermann geeignete Berichterstattung zu machen. Wir danken Dir, lieber Hans-Lothar, für Deinen unermüdlichen Einsatz in Sachen

Pferd. Und ebenso freuen wir uns, Dich auf den Pferdesport- und Zuchtplätzen auch weiterhin begrüßen zu können.“ Andreas Viebrock, Pferdesportler: „Lieber Hans-Lothar, Du hast durch Deine leidenschaftliche Berichterstattung den Reitsport und die Zucht in unserer Region zu einem überdurchschnittlich positiven Ansehen verholfen und uns als Familie eine kleine Ewigkeit im Reitsport und im Un-

ternehmen begleitet. Dafür danken wir herzlichst und wünschen dir für deinen wohlverdienten Ruhestand nur das Beste.“ Stefan Aust, Pferdezüchter: „Kordländer – das war (und bleibt hoffentlich) eine Institution im Pferdesport, immer vor Ort, bestens informiert, den Pferden und Reitern zugewandt. Immer eine Freude, ihn zu sehen – und nachher seine Geschichten zu lesen.“

um die Ohren, war ständig im Einsatz, um über Unfälle, Brände, Polizeieinsätze zu berichten. Da war keine Zeit mehr fürs Reiten, geschweige denn für eigene Pferde. „Aber ich hatte ja immer Pferde um mich herum“, sagt er. Vor allem der Charme der kleineren Turniere wie in Engelschoff oder Großenwörden, samt der Reiterbälle in der „Sumpfblume“ oder im Großenwördener Hof, hatten es ihm angetan. Auf den Turnierplätzen der Region, in den Kreisen der Pferdezüchter oder beim Elbstrandrennen auf Krautsand – das Schwergewicht „Kordi“ wurde das personifizierte TAGEBLATT. nd jetzt die Rente. Was will er machen? Seine Kamera will er weiter in die Hand nehmen. Details verrät er nicht. Ob er den Absprung in den Ruhestand schafft? Die Kollegen befürchten – ja. Oha....

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