Masterthesis Architektur | Intervention | Die Silberhütte

Intervention DIE SILBERHÜTTE

DIE SILBERHÜTTE

»Den Ort lesen. Die Geschichte wahrnehmen. Den Bestand nutzen. Die Natur verstehen. Lebensräume schaffen. Das verstehen wir unter nachhaltigem Bauen.«169 Brückner & Brückner

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Das ehemalige Grenzsystem hat sich von einer trennenden Linie zu einem verbindenden, wachsenden Element entwickelt, das beinahe nahtlos ineinander fließt. Es ist eine Übergangszone entstanden, ein Schwellenraum, der sich aus verschiedenen Perspektiven und Maßstäben unterschiedlich lesen lässt.

Um eine Antwort darauf zu finden, was der Ort wirklich braucht und wie er in Zukunft genutzt und erhalten werden kann, muss er zuerst großräumlich betrachtet werden.

Mit seiner Lage direkt im Grünen Band ist der Standort der Silberhütte sehr gut dafür geeignet, das Bewusstsein für den Umgang mit der Natur sowie der Grenze regional und grenzübergreifend zu steigern.

Der moderne Mensch verliert sich in der Natur, also muss die Architektur ihn wieder für seine Umgebung sensibilisieren und seine Sinne schärfen.

Die Silberhütte dient als Einstieg in den Grenzraum, als Ausgangspunkt und Rückzugsort. Bergauf wandernd erlebt der Besucher den Wald. Räumliche Interventionen heben Aspekte der Natur hervor und sensibilisieren das Bewusstsein, lassen uns achtsamer mit unserer Umwelt werden. Auf dem Entenbühl ist die erste Etappe des gestalteten Grenzweges geschafft. Das freie Wandern entlang der Grenze und der Wechsel zwischen den Ländern machen die unmittelbare Nähe der Nationen spürbar. Der anschließende Aufstieg zum Aussichtsturm Havran ermöglicht den Rückblick über die Baumkronen hinweg zum Entenbühl und macht die Auflösung der Grenze erfahrbar.

169 Brückner 2018, S. 172.

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KONZEPT

Abb. 79. Die Silberhütte um 1970

Vom Grenzort zum Schwellenraum

Havran

104

Abb. 80. Überblick gesamtes Areal

KONZEPT

Silberhütte

Entenbühl

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Abb. 81. Luftbild gesamtes Areal

KONZEPT

1932

1933

1939

BEWEGUNG BAUPHASEN BAUPHASEN VOLUMEN e

Topografi

Linie

FLÄCHE

1932 1932

1933 1933

1939 1939

ERLEBNIS

Das Ankommen geschieht in der flachen Ebene. Ob sich als größtenteils geschlossene Bausteine an den mit Bus, Auto, Fahrrad oder zu Fuß, aus Bayern oder Anfang des natürlichen, raumbildenden WaldvoluBöhmen, man gelangt über die Staatsstraße oder mens. Sie ermöglichen einen bewussten Einstieg in einen der gut gekennzeichneten Wanderwege zur den Schwellenraum, bieten Schutz und RückzugsSilberhütte. Richtung Westen blickt man über land- möglichkeiten, Raum für Begegnung und Austausch. wirtschaftliche Flächen und Wiesen ins Tal, im Os- Es entsteht eine Überlagerung von Topografie, Vegeten erhebt sich der Oberpfälzer Wald als dunkle Sil- tation und Architektur, eine Transparenz von Ebehouette gegen den Himmel. Die Silberhütte, etwas nen, die sich gegenseitig bedingen und nicht einVOLUMEN VOLUMEN können. Der Weg bergauf abseits von der Straße gelegen, geht unter im dichten zeln betrachtet werden Bewuchs. Aufgrund dessen wird ein erster Eingriff zum Entenbühl führt durch einen dicht bewachsenahe der öffentlichen Infrastruktur vorgenommen. nen Wald. Bauliche Interventionen im Naturraum Der Außenraum und kla- begleiten den Wandernden von der Silberhütte an ofgierafie wird einsichtiger gestaltet orpastrukturiert, SCHUTZ I GASTRO Toporer TgEBENE zusätzlich soll eineHINWEIS geschützte Hal- FLÄCHE undFLÄCHE sollen für die zahlreichen Phänomene und vaANKOMMEN NATUR temöglichkeit für den öffentlichen Verkehr angebo- riierenden AtmosphärenEINSTIEG der UmweltIN sensibilisieren.

SPORT ten werden. Das Schutzhaus, ergänzende Neubauten Sie lassen dem Wandelnden dabei genug Zeit und des Ski-Langlauf-Zentrums sowie ein Baukörper für Raum zum bewussten Aufnehmen VERLEIHder Reize. Je nach Seminarräume und zusätzliche Unterkünfte stellen Tages- und Jahreszeit verändert sich die Stimmung

Linie

Linie

KONZEPT

BEWEGUNG BEWEGUNG

ERLEBNIS ERLEBNIS

EBENE ANKOMMEN EBENE EBENE

HERAN FÜHREN HINWEIS HINWEIS

HINWEIS

SCHUTZ I GASTRO I SEMINAR SPORT I VERLEIH SCHUTZ SCHUTZ I GASTRO I GASTRO

ANKOMMEN ANKOMMEN

EINSTIEG EINSTIEG IN NATUR IN NATUR SPORT SPORT

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VERLEIH VERLEIH

2019 2019 2019 2019

2022 2022 2022 2022

sind kaum mehr wahrnehmbar. Nach dem Aufstieg zum ca. 40 m hohen Aussichtsturm Havran auf tschechischer Seite wird man mit einer Panoramaaussicht belohnt. Es entsteht das Bewusstsein, dass die trennende Linie als Grenze in der Realität kaum noch Bestand hat, in den Köpfen der Menschen jedoch präsenter ist denn je. Der Blick in die Ferne zeigt eine grenzenlose Weite, teils bedeckt von einem dichten, schützenden Dach aus Baumkronen, das keinen Unterschied macht zwischen den Nationen. Ein vereintes Europa ist nicht selbstverständlich, es ist etwas Besonderes und muss geschätzt GRENZE GRENZE diewerden.

Vielleicht löst sich mit dem Durchleben sesERLEBEN Weges die Grenze in den KöpfenREFLEXION der Menschen langsam auf und macht ein gemeinsames, friedliches Zusammenleben auf Dauer möglich.

Abb. 83. Erlebnisweg

im Wald, am gleichen Ort ist der Ort niemals der gleiche. Angekommen auf dem Entenbühl kann man sich eine erste Verschnaufpause gönnen und das bisher Erlebte in sich aufnehmen. Die neu geschaffenen Orte laden zum Verweilen und Durchatmen ein, man setzt sich bewusst mit der Natur auseinander, entwickelt ein Gespür für das zeitliche Vergehen und die uns ständig begleitenden Veränderungen in unserer Umwelt und in uns selbst.

Den Hang hinunter gelangt man ganz intuitiv zur Grenze des ehemaligen Eisernen Vorhangs. Punktuelle Markierungen, wie Grenzsteine und Stangen NATUR sowie weitere Naturinterventionen NATUR verführen den ERLEBENWandernden zum ständigen REFLEXION Hin- und Herschweifen, dem Übertreten der offenen Grenze zwischen Bayern und Böhmen. Die Natur wächst zusammen, fließt ineinander, die Grenzen verschwimmen und

KONZEPT

1957 1957 1957 1957

2022

Abb. 82. Topografie und Vegetation

2019

LINIE

1957

ERLEBEN NATUR NATUR NATUR NATUR

NATUR

REFLEKTIEREN NATUR NATUR NATUR NATUR

NATUR

GRENZE ERLEBEN GRENZE GRENZE GRENZE GRENZE

REFLEKTIEREN GRENZE GRENZE GRENZE GRENZE

ERLEBEN ERLEBEN ERLEBEN ERLEBEN

REFLEXION REFLEXION REFLEXION REFLEXION

ERLEBEN ERLEBEN ERLEBEN ERLEBEN

REFLEXION REFLEXION REFLEXION REFLEXION

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GRENZE

108

Abb. 84. Intervention nahe dem Waldrand

ENTWURF

Die zurückhaltenden, baulichen Eingriffe sollen dem Menschen die Natur näher bringen und die Vielfalt des Naturraumes spürbar machen. Thematisiert wird das spezifische Raumgefühl, abhängig von der natürlichen Begrenzung und den Witterungsverhältnissen.

Ein Quadrat in der Größe von 5x5 Metern dient als Maßstab. In unterschiedlichen Höhen an ausgewählten Stellen im und außerhalb des Waldes verortet, bietet es neue oder längst vergessene Perspektiven.

Als untere bauliche Begrenzung fungiert die Plattform in Form von verbautem Holz, nacktem Erdboden oder beispielsweise angehäuftem Kies. Der Himmel, vorbeiziehende Wolken und die Baumkronen bilden das Dach. Die Begrenzung der Horizontalen, die Wand, die Wesensbestimmerin des Raumes, wird von Bäumen oder dem Erdreich geformt.

Je nach Höhe der Plattform erhalten wir andere Blickwinkel. Die Wand verändert sich, verwittert, kratzt, sticht, ist von Nebel umhüllt und so Andy Goldsworthy variiert auch unsere Wahrnehmung und das Raumgefühl.

Es geht nicht darum Atmosphären zu imitieren, sondern die variierenden Lichtstimmungen und Witterungsverhältnisse, den Charakter der Natur an geeigneten Orten zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten erlebbar zu machen.

Die erste Station befindet sich auf freiem Feld. Umgeben von bestellten Flächen, in der Ferne die Silhouette des Waldes, mit Blick in die Weite des Oberpfälzer Landes. Der kontrastierte Übergang von der leeren Fläche zum dichten Volumen wird am Waldrand nahe der Silberhütte deutlich. Die scheinbare Undurchdringlichkeit hebt sich auf während des Wanderns. Die Bewegung lässt uns die Umgebung ganzheitlich wahrnehmen, der Weg ist das Ziel, ein dynamischer Prozess. Die geschaffenen Orte als konzentriertes Innehalten, um die Gedanken zu sammeln, beispielsweise auf der Lichtung am Entenbühl, ein Durchatmen nach dem ersten Aufstieg. Weiter begleiten die Interventionen den Grenzweg, verführen den Wandernden zum Abkommen vom Weg, zum Entdecken und Staunen in unbekannten Höhen in der Natur. Den Endpunkt bildet die seit 2014 als Aussichtsturm umgebaute, ehemalige Aufklärungsstation auf dem Rabenberg in der Tschechischen Republik. Die Plattform ermöglicht den Blick über die Baumkronen hinweg in die Ferne und vermittelt ein Gefühl von Unendlichkeit.

»We often forget that we are nature. Nature is not something separate from us. So when we say that we have lost our connection to nature, we‘ve lost our connection to ourselves.«

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ENTWURF

Naturinterventionen

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Abb. 85. Verortung Naturinterventionen

ENTWURF

2 Kontrast

3 Masse

4 Ă–ffnung

5 Reihung

6 Enge

7 Dichte

8 Vielfalt

9 Weite Abb. 86. Naturinterventionen

ENTWURF

1 Leere

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Seminar Übernachtung

Tourismus Gastronomie Übernachtung Ski + Rad Verleih Trockenraum Sanitär

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Abb. 87. Ensemble Entwurf (zum Vergleich siehe S. 82 Abb. 51.)

Schiedsgericht Sanitäter Garagen

ENTWURF

Schießstand

Ein signifikantes Problem auf der Silberhütte stellt die getrennte und nur saisonale Nutzung der einzelnen Gebäude dar. Um das Ensemble zukunftsfördernd und identitätsstiftend zu stärken wird zu erst die Langlauf-Loipe Richtung Westen näher an das Schutzhaus verlegt. Neue Funktionsbauten des entstandenen Sport- und Naturzentrums, die sich in der Höhe zurücknehmen, fassen das denkmalgeschützte Bestandsgebäude ein und lassen es zu einem essenziellen Baustein des Ensembles werden.

Durch die Umgestaltung des Außenraumes wird der Zugang zum Areal erleichtert. Zusammen mit einem Neubau für den Verleih von Fahrrädern im Sommer sowie Skiern im Winter, formuliert das Schutzhaus einen Ankommensplatz, der ganzjährig bespielt wird. Das neue Gebäude beinhaltet des weiteren die benötigten Sanitärräume für sportliche Aktivitäten und Veranstaltungen im Freien, einen Trockenraum zum Aufwärmen nach dem Langlaufen und eine Werkstatt zum Wachsen der Skier oder Instandhalten von Fahrrädern. Gerade Wege und diagonale Blicke gewährleisten Transparenz und gute Orientierbarkeit auf der Silberhütte. Südlich des Schutzhauses befindet sich ein Neubau für Seminare und barrierefreie Übernachtungsmöglichkeiten. Das Gelände fließt terrassiert in die Landschaft und bettet sich harmonisch in den Naturraum ein.

Eine zentrale Rampe führt den Besucher hinauf zur Loipenebene. Dort befinden sich in den Hang geschoben die Biathlon-Schießanlage, die ganzjährig begeistert vor allem von Schulklassen angenommen wird sowie ein großes Garagengebäude für Pistenraupen und sonstiges Arbeitsmaterial. Der Baukörper wird aus dem bestehenden Garagengebäude entwickelt. Der obere Aufbau wird entfernt, der Sockel

bleibt bestehen und wird nach Süden hin verlängert.

Mit Blick auf das Sportareal befinden sich in selbigem Baukörper ein Wettkampfbüro und ein Sanitätsbereich.

Der Verleih und das Seminarhaus ragen nach oben hin aus der Erde und bilden räumliche Kanten, um die Loipe nach Westen zu fassen und einzurahmen.

Im Rücken des südlichen Gebäudes werden Wandnischen zum Verschnaufen für Sportler oder als Sitzplatz für Zuschauer angeboten. Die Neubauten sind als flache Betonkuben ausgebildet und schmiegen sich an bzw. in den Hang.

Durch Subtraktion werden klare Zugänge geschaffen, die als Übergangszonen zwischen dem Außenund dem Innenraum vermitteln. Die Materialität der neuen Bausteine hebt sich klar vom Bestand ab.

Neue Elemente im Schutzhaus verknüpfen die Baukörper und erzeugen so ein harmonisches Bild.

Das neue zusammengehörige Ensemble bildet den Auftakt in den Grenzraum. Es dient als Anlaufstelle für Besucher aus Nah und Fern und lädt zum grenzübergreifenden Austausch ein. Als Schwellenraum bildet es eine Übergangszone, einen Zwischenraum, der in Bewegung wahrgenommen wird und den bewussten Einstieg in die Natur ermöglicht.

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ENTWURF

Gebäudeensemble

114 Abb. 88. Perspektive Ankommen

ENTWURF

115 Abb. 89. Perspektive Loipe

ENTWURF

116

ENTWURF

117 Abb. 90. Grundrisse Ankommensebene M 1.500

ENTWURF

Abb. 91. Ansicht Westen M 1.500

118

ENTWURF

119 Abb. 92. Grundrisse Loipenebene M 1.500

ENTWURF

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Abb. 93. Lageplan SilberhĂźtte M 1.2000

ENTWURF

121

Abb. 94. Schnitte M 1.500

ENTWURF

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Abb. 95. Explosionszeichnung Schutzhaus

ENTWURF

Die Revitalisierung des leer stehenden Bestandsgebäudes baut auf der Urform einer Schutzhütte auf.

Die ungenutzten Erweiterungen werden rückgebaut und das Gebäude erscheint in seiner ursprünglich geplanten Form als geradliniges Langhaus mit Satteldach, das sich entlang der Höhenlinien ausrichtet.

Es bildet ein Volumen, eine Masse, die am Rande des Grenzraumes - auf der Schwelle - steht und mit seinem geschichtlichen Hintergrund fest verortet ist.

Der Blockbau auf massivem Steinsockel behält seine Nutzungen bei, bzw. bekommt diese zurück. Als Anlaufstelle für Sportler und Naturbegeisterte über die Region hinaus soll er ganzjährig bewirtschaftet werden, Information für Touristen bieten und als Herberge für Kurzentschlossene oder für Bildungsreisen dienen.

Die Neustrukturierung des Außenraums ermöglicht ein umlaufendes Erleben und gibt der ehemaligen Rückseite des Gebäudes ein neues Gesicht, welches mit dem Sportzentrum kommuniziert.

Durch das Schließen der Öffnungen, welche durch den Rückbau entstanden sind, wird eine neue Fassadengestaltung etabliert. Massive Holzbauteile schließen die Lücken und spiegeln die bauliche Geschichte wider. Verkleidet mit Holzlamellen lassen sie nur erahnen, was im Innenraum geschieht, je nach Perspektive und Tageszeit entsteht ein Spiel von Geschlossenheit und Transparenz.

Der Hauptzugang besteht weiterhin von Norden. Ein raumbildender Eingangsbereich, der sich deutlich vom Bestand ablesen lässt, bietet Schutz und nimmt den Besucher einladend auf. Er stellt als Schwelle eine Zone zwischen zwei heterogenen, in der Maßstäblichkeit unterschiedlichen Bereichen dar und führt zum bewussten Eintreten in den Innenraum.

Dieser ist im Erdgeschoss als durchlaufendes Raumkontinuum ausgebildet. Modulierte Übergänge zwischen Raumatmosphären lassen spannende Raumfolgen entstehen. Bezüge zwischen Räumen im Innenraum sowie dem Innen- und Außenraum werden bewusst formuliert.

Nach dem Eintreten gelangt man in ein großzügiges Foyer, welches die gesamte Höhe des Hauses erlebbar macht. Eingestellte Kuben sowie die zentrale Treppe, die ins Obergeschoss zu den Nachtlagern führt, organisieren den Innenraum. Eine Kaminlounge lädt Richtung Osten zum Verweilen und gemütlichen Beisammensein ein.

Einige Stufen hinunter durch die Zwischenwand des Altbaus zum Anbau (1939) gelangt man in den Gastraum. Dieser öffnet sich mit einer großflächigen Verglasung nach Westen zum Tal. Durch das Tieferlegen der Ebene auf die Höhe der Terrasse fließt der Raum nach außen und kann im Sommer für ein großes Publikum genutzt werden. Sitzstufen im Innenraum nehmen die Bewegung der Hanglage auf und bieten variantenreiche Sitzmöglichkeiten.

Der Küchenraum öffnet sich mit einer langen Theke nach Osten hin zum Sportzentrum und lädt als Kioskverkauf für eine schnelle Stärkung ein. Dort situiert ist ebenfalls ein eingeschobener Raumkörper ins Gebäude, der als barrierefreier Zugang dient.

Neue Bauteile, die durch die Fassade nach außen treten, sind in Beton ausgeführt. Sie bilden das Pendant zu den kubischen Neubauten, die das Schutzhaus einrahmen und ihm Halt geben.

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ENTWURF

Schutzhaus

124 Abb. 97. Grundriss Erdgeschoss M 1.200

ENTWURF

Abb. 96. Grundriss Obergeschoss M 1.200

125 Abb. 99. Längsschnitt M 1.200

ENTWURF Abb. 98. Ansicht Osten M 1.200

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Abb. 101. Ansicht Süden M 1.200

ENTWURF

Abb. 100. Ansicht Norden M 1.200

1

3

Das Bestandsgebäude wurde 1932 als Blockbau auf massivem Steinsockel errichtet. Witterungsbedingt wurde es mehrmals verkleidet und von außen wärmegedämmt. (1, 2)

2

Die Verkleidung im Innenraum wird entfernt und der ursprüngliche Blockbau wieder sichtbar. Die Außenbekleidung bekommt einen neuen Anstrich und wird bei Bedarf ausgetauscht. (3)

4

5

Die neuen Fassadenteile aus Massivholz liegen in der Ebene der tragenden Bestandskonstruktion.

Sie zeigen die moderne Art des Blockbaus und verzahnen sich mit dem Bestand. (5)

6

Die neuen Lamellen sitzen bündig in der bestehenden Verkleidungsebene und geben dem Haus eine neue Anmutung. Sie sind per Schwalbenschwanzverbindung in die oberste Brettschichtholzeben des Massivholzteiles gesteckt. (6) Die Pfosten-Riegel-Fassade der neuen Öffnung des Gastraumes liegt in der Verkleidungsebene des Bestandsgebäudes und verhindert so einen zusätzlichen Schattenwurf der Blockbauecken.

(7)

8

Abb. 102. Fassadendetails

7

Die Theke des Kioskverkaufs ist bündig mit den Lamellen in die neue Massivholzwand eingelassen. (8)

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ENTWURF

Neue Elemente, die durch die Bestandsfassade stoßen, sind in Beton ausgeführt. Sie ragen spürbar aus der Ebene heraus und sind klar ablesbar. (4)

Foyer

1 : 50

128 Abb. 103. Schnittperspektive Foyer M 1.100

ENTWURF

»Die Schwelle ist ganz scharf von der Grenze zu unterscheiden.

Schwelle ist eine Zone. Wandel, Übergang, Fluten liegen im Worte 'schwellen' […].«

Abb. 104. Schnittperspektive Gastraum M 1.100

ENTWURF

Walter Benjamin

Gastraum 1 : 50

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MODELLFOTOS

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Abb. 105. Umgebungsmodell M 1.500

MODELLFOTOS

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MODELLFOTOS

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Abb. 106. Modell Schutzhaus M 1.100

MODELLFOTOS

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MODELLFOTOS

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Abb. 107. Modell Schutzhaus Innenraum M 1.100

MODELLFOTOS

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ENTWURF

»Material, Raum, Ort und Mensch.

Wenn die Essenzen des Bauens sich gut fügen, dann gelingt Architektur und wächst Erinnerung.«170

ENTWURF

Brückner & Brückner

170 Brückner 2018, S. 38.

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