Sipho Mabona

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SIPHO MABONA Here and Now There and Then Meditations on Creases

30. Oktober 2014 - 29. November 2014



SIPHO MABONA Here and Now There and Then Meditations on Creases

30. Oktober 2014 - 29. November 2014


SIPHO MABONA Here and Now There and Than - Meditations on Creases 30.10.2014-29.11.2014 Dass die Begriffe Kunst und Vergänglichkeit zusammen gehören, wird immer wieder in Zweifel gezogen. Vielleicht sogar zu Recht, weil doch nur die Kunst es vermag Schönes darzustellen und ist Schönes nicht zeitlos? Kunst hat immer noch der Bedingung zu gehorchen für die Ewigkeit geschaffen zu werden. Gegenteiliges spricht die Papierfaltkunst Origami an. Klar überlegt und gereift, demonstriert die Kunst des Origami, die Schönheit des Vergänglichen „sehen zu lernen“. Die Ausstellung „Here and Now There and Then – Mediations on Creases“ von Sipho Mabona reflektiert dies ebenso. Hierbei geht es aber nicht um die Postulierung eines Gedankens unter Beweisführung von Kunst. Die Ausstellung des Künstlers soll viel mehr ein Gedankenraum oder ein Ort der Meditation sein. Einen Ort, an dem sich aus der kontemplativen Beschäftigung mit seiner Kunst, seiner Identität als Künstler reflexive Betrachtungen entwickeln können zu ganz allgemeingültigen Fragen, wie nach dem eigenen Verhältnis zur Vergänglichkeit und der Sehnsucht dieser zu entkommen. Diese Art der Reflektion bedeutet auch, eigene Handlungen zu kennen, sie ein Stück weit anzunehmen und sie hinter sich zu lassen. Schliesslich haftet allen Dingen eine Geschichte an, übrig bleiben nur Spuren die wie Gesten auf einstige Gegebenheiten verweisen. Diese Spuren werden in „Here and Now There and Then – Meditations on Creases“ im raumübertragenen Sinne festgehalten.


Der gesamte Boden der Ausstellung ist mit gegossenen Gipsplatten ausgelegt. Auf ihnen ist die erhabene Struktur vorgängiger Papierfaltentwürfe nur andeutungsweise ersichtlich. Diese zarten Faltkanten schliessen bündig zu den umliegenden ab und formen so immer wieder neue Muster. Dieser Effekt weist auf eine unendliche Formwerdung hin – also auf die Sehnsucht oder den Versuch dem vergänglich Irdischen zu entkommen. Paradoxerweise wird dieser Gedanke durch eine fremde Intervention empfindlich gestört: dem Betreten der Platten, dem Gehen auf ihnen. Unweigerlich werden die Besucher Teil der Zerstörung oder viel eher des Zerfalls. Unter den Füssen brechen die Platten, gehen kaputt, was übrig bleibt, sind Spuren. Das Hinterlassen von Spuren, macht einen sichtbar, man positioniert sich. Jeder Versuch das zu verwischen wird kläglich scheitern. Ist es nicht so, dass Aufbau und Zerfall, als sich permanent vollziehende Prozesse seit jeher die menschliche Existenz kennzeichnen? Mit dieser Tatsache aber klarzukommen fordert Einsicht und das Verständnis, dass mit dem Enden einer Existenz keineswegs ein Abbruch stattfindet, sondern vielmehr eine Umwandlung in eine neue Form von Sein stattfindet. Weiter noch, ist es gar eine Hymne an die Schönheit des Abgrunds denn nur im Zusammenbruch liegt das Heil einer Sache – überschwänglich, haltlos und befreit Neues zu erleben. Catrina Sonderegger, 2014


Red Bear Acryl auf gefaltetem Dollarpapier 47 x 47 cm


Golden Locust Acryl auf gefaltetem Dollarpapier 47 x 47 cm


Black Bull Acryl auf gefaltetem Dollarpapier 47 x 47 cm




Bull/Bear Bronze Skulpturen (Ed.12) *Nur als Paar




Golden Calf Blattgold und Acryl auf gefaltetem Papier 65 x 65 cm


Hirondell Bleu Acryl auf gefaltetem Papier 100 x 100 cm




Homme Gefaltetes Papier (Ed. 9) 65 x 65 cm


Femme Gefaltetes Papier (Ed. 9) 65 x 65 cm


© Adrian Baer NZZ


© Adrian Baer NZZ


Jean-Michel Blattgold und Acryl auf gefaltetem Papier 100 x 100 cm


Freedoom Flower Acryl auf gefaltetem Papier 100 x100 cm




Armadillo Gefaltetes Papier (Ed. 3) 125 x 125 cm


Black Unicorn Acryl auf gefaltetem Papier 100 x 100 cm




Biografie Der Künstler Sipho Mabona (*11. Januar 1980) lebt und arbeitet in Luzern. Schon während seines Psychologiestudiums an der Universität Zürich beginnt er eigene Papierfaltobjekte zu kreieren. Sipho Mabona kann mittlerweile auf internationale Ausstellungsbeteiligungen zurückblicken. Er stellte unter anderem bereits in Galerien in New York, Vancouver, Tokyo, Amsterdam, Italien und Spanien aus. Es folgten Projekte mit Gucci und Asics. Der Kurzfilm „Origami in the pursuit of perfection“, in welchem die Papierkreationen des Künstlers animiert wurden, gewann international prämierte Preise. Anfragen und Einladungen als geladener Gast internationaler Festivals und Tagungen, gehören inzwischen zum Alltag des Künstlers.


IM RAHMEN DER AUSSTELLUNG ‘HERE AND NOW THERE AND THEN MEDITATIONS ON CREASES’ VON SIPHO MABONA PUBLIZIERT DIE TART GALERIE ZÜRICH EIN WERKKATALOG. TEXTE STAMMEN VON CATRINA SONDEREGGER. 2014


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