TASCHEN Magazin Winter 2010/11 (deutsche Ausgabe)

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Herbst/Winter 2010

30

Jahre TASCHEN

50

Jahre Alis erster Profikampf

75

Ali vs. Superman

Jahre DC Comics

Wer verkauft sich besser?

Est. 1980


1

2

3

4

5

30

JAHRE Est. 1980 1. Sean Combs, Muhammad Ali und Will Smith bei der Präsentation von GOAT in Miami, 2003. 2. Rem Koolhaas bei TASCHEN, Köln, 2001. 3. Richard Meier und Natacha Merritt bei der Präsentation von Digital Diaries in New York, 1999. 4. Willy DeVille am TASCHENStand/Frankfurter Buchmesse, 1999. 5. Eric Kroll auf der American Book Expo, 1996. 6./7. Albert Oehlen (6) und Jeff Koons (7) im Chemosphere

6

9

7

House, Hollywood, 1999/2001. 8. Wladimir und Vitali Klitschko mit Benedikt Taschen, 2003. Foto © Howard Bingham 9. Nobuyoshi Araki, Venedig, 2002. 10. Wolfgang Tillmans bei TASCHEN, Köln, 1996. 11. Karl Lagerfeld bei TASCHEN, Köln, 1990. Rechte Seite: Das GOAT-Team mit Muhammad Ali bei der Präsentation der Originalausgabe auf der Frankfurter Buchmesse 2003.

Ali vs. Superman

8

10

11

Ich war noch ein kleiner Junge, da war Muham­ mad Ali schon mein Held. Wie so viele meiner Generation erinnere ich mich an die ersten Live-Übertragungen seiner Kämpfe, die wir zu Hause im Fernsehen sahen. Und live bedeutete für uns in Deutsch­land: mitten in der Nacht. Mit 16 las ich Alis Auto­­biografie The Greatest: My Own Story, 20 Jahre später sah ich ihn bei den Olympischen Spielen und schaute mir Leon Gasts preisgekrönten Dokumentarfilm When We Were Kings an. Allmählich wurde mir klar, warum Ali mich so faszinierte: Der Mann war einfach cool und charismatisch, immer makellos gekleidet, hatte einen ausgeprägten Sinn für Humor und strahlte eine phänomenale Lebens­ freude aus … vor allem aber stand er zu seinen Idealen und machte stets nur das, was er wollte – und damit lag er richtig. Trotz seiner späteren Krankheit hat er nie aufgegeben und als er das olympische Feuer entzündete, eroberte er die Herzen aller. 1992 hatte ich eine Offenbarung: Wir arbeiteten gerade an einem Werkverzeichnis der Ge­­mäl­­de von Salvador Dalí. Wie üblich produzierten wir für den Buchhandel einen Dummy, um den Titel vorzustellen. Damals klebten wir den Titel des Buches noch mit Letraset-Buchstaben auf, und da es Sommer war und ziemlich heiss, löste sich das „D“, sodass der Titel plötzlich „ALI“ hieß.

Damals war Ali erst in seinen 50ern, doch im kollektiven Bewusstsein der Welt war er bereits eine lebende Legende. Kurz darauf sprach ich mit Alis Manager Bernie Yuman. Er kannte unseren Verlag und das For­mat, das ich für das Buch über Ali im Sinn hatte: Helmut Newtons SUMO. Bernie begriff die Di­­men­sion des Projekts sofort: es sollte ein Buch sein wie kein anderes zuvor; ein Buch, an das man sich über Generationen hinweg erinnern würde. Also schrieb ich einen Brief an Ali und schickte ihm einen SUMO. Es dauerte nicht lange, bis mich ein verzweifelter Bernie – sonst sicher nicht auf den Mund gefallen – anrief: „Ich habe gerade mit dem Champ telefoniert. Er hat den SUMO bekommen und wundert sich nun, warum Du ihm – einem Muslim – ausgerechnet ein Buch voller nackter Frauen schickst? Wie kriegen wir das bloß wieder hin?“ Ich sagte ihm er solle Ali erklären, dass die Frauen im Buch sehr arm seien und kein Geld für anständige Kleider hätten. Fünf Minuten später war Bernie wieder am Telefon, spürbar erleichtert: Ali habe ge­­ lacht, er sei gern zur Zusammenarbeit bereit und glaube, dass dieses Buch ein wichtiger Bestandteil seines Vermächtnisses werden könne. Vier Jahre später hatten wir gefühlte Millionen Fotos von Ali aus Archiven in aller Welt gesich­ —1—

tet, hatten Dutzende von Fotografen, Jour­na­ listen, Autoren getroffen, mit Alis früheren Geg­ nern, Managern und Anwälten gesprochen. Als GOAT – Greatest of all Time – 2003 endlich fertig war, wurde es im Spiegel als „… ein Monu­ ment aus Papier (...) Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte. Das größte, schwer­ ste und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde“ gefeiert. Heute, sieben Jahre später, sind wir stolz darauf, eine erschwinglichere Ausgabe auf deutsch für ein breites Publikum vorstellen zu können. Das Format dieses Buches ist kleiner, nicht aber seine Wirkung. TASCHEN wird dieses Jahr 30. Dass ein wei­ terer Held meiner Kindheit – Superman – und sein legendäres Verlagshaus DC Comics ihr 75-jähriges Bestehen mit einem gigantischen TASCHEN-Buch feiern, ist ein glücklicher Zu­­fall und eine schöne Erinnerung an meine Wurzeln als Comic­­heft-Dealer. Und egal, ob sich nun Ali oder Superman besser verkaufen wird: Es wird ein spannendes Rennen werden! Peace,

Benedikt Taschen, Oktober 2010


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JAHRE Est. 1980 1. Sean Combs, Muhammad Ali und Will Smith bei der Präsentation von GOAT in Miami, 2003. 2. Rem Koolhaas bei TASCHEN, Köln, 2001. 3. Richard Meier und Natacha Merritt bei der Präsentation von Digital Diaries in New York, 1999. 4. Willy DeVille am TASCHENStand/Frankfurter Buchmesse, 1999. 5. Eric Kroll auf der American Book Expo, 1996. 6./7. Albert Oehlen (6) und Jeff Koons (7) im Chemosphere

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House, Hollywood, 1999/2001. 8. Wladimir und Vitali Klitschko mit Benedikt Taschen, 2003. Foto © Howard Bingham 9. Nobuyoshi Araki, Venedig, 2002. 10. Wolfgang Tillmans bei TASCHEN, Köln, 1996. 11. Karl Lagerfeld bei TASCHEN, Köln, 1990. Rechte Seite: Das GOAT-Team mit Muhammad Ali bei der Präsentation der Originalausgabe auf der Frankfurter Buchmesse 2003.

Ali vs. Superman

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Ich war noch ein kleiner Junge, da war Muham­ mad Ali schon mein Held. Wie so viele meiner Generation erinnere ich mich an die ersten Live-Übertragungen seiner Kämpfe, die wir zu Hause im Fernsehen sahen. Und live bedeutete für uns in Deutsch­land: mitten in der Nacht. Mit 16 las ich Alis Auto­­biografie The Greatest: My Own Story, 20 Jahre später sah ich ihn bei den Olympischen Spielen und schaute mir Leon Gasts preisgekrönten Dokumentarfilm When We Were Kings an. Allmählich wurde mir klar, warum Ali mich so faszinierte: Der Mann war einfach cool und charismatisch, immer makellos gekleidet, hatte einen ausgeprägten Sinn für Humor und strahlte eine phänomenale Lebens­ freude aus … vor allem aber stand er zu seinen Idealen und machte stets nur das, was er wollte – und damit lag er richtig. Trotz seiner späteren Krankheit hat er nie aufgegeben und als er das olympische Feuer entzündete, eroberte er die Herzen aller. 1992 hatte ich eine Offenbarung: Wir arbeiteten gerade an einem Werkverzeichnis der Ge­­mäl­­de von Salvador Dalí. Wie üblich produzierten wir für den Buchhandel einen Dummy, um den Titel vorzustellen. Damals klebten wir den Titel des Buches noch mit Letraset-Buchstaben auf, und da es Sommer war und ziemlich heiss, löste sich das „D“, sodass der Titel plötzlich „ALI“ hieß.

Damals war Ali erst in seinen 50ern, doch im kollektiven Bewusstsein der Welt war er bereits eine lebende Legende. Kurz darauf sprach ich mit Alis Manager Bernie Yuman. Er kannte unseren Verlag und das For­mat, das ich für das Buch über Ali im Sinn hatte: Helmut Newtons SUMO. Bernie begriff die Di­­men­sion des Projekts sofort: es sollte ein Buch sein wie kein anderes zuvor; ein Buch, an das man sich über Generationen hinweg erinnern würde. Also schrieb ich einen Brief an Ali und schickte ihm einen SUMO. Es dauerte nicht lange, bis mich ein verzweifelter Bernie – sonst sicher nicht auf den Mund gefallen – anrief: „Ich habe gerade mit dem Champ telefoniert. Er hat den SUMO bekommen und wundert sich nun, warum Du ihm – einem Muslim – ausgerechnet ein Buch voller nackter Frauen schickst? Wie kriegen wir das bloß wieder hin?“ Ich sagte ihm er solle Ali erklären, dass die Frauen im Buch sehr arm seien und kein Geld für anständige Kleider hätten. Fünf Minuten später war Bernie wieder am Telefon, spürbar erleichtert: Ali habe ge­­ lacht, er sei gern zur Zusammenarbeit bereit und glaube, dass dieses Buch ein wichtiger Bestandteil seines Vermächtnisses werden könne. Vier Jahre später hatten wir gefühlte Millionen Fotos von Ali aus Archiven in aller Welt gesich­ —1—

tet, hatten Dutzende von Fotografen, Jour­na­ listen, Autoren getroffen, mit Alis früheren Geg­ nern, Managern und Anwälten gesprochen. Als GOAT – Greatest of all Time – 2003 endlich fertig war, wurde es im Spiegel als „… ein Monu­ ment aus Papier (...) Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte. Das größte, schwer­ ste und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde“ gefeiert. Heute, sieben Jahre später, sind wir stolz darauf, eine erschwinglichere Ausgabe auf deutsch für ein breites Publikum vorstellen zu können. Das Format dieses Buches ist kleiner, nicht aber seine Wirkung. TASCHEN wird dieses Jahr 30. Dass ein wei­ terer Held meiner Kindheit – Superman – und sein legendäres Verlagshaus DC Comics ihr 75-jähriges Bestehen mit einem gigantischen TASCHEN-Buch feiern, ist ein glücklicher Zu­­fall und eine schöne Erinnerung an meine Wurzeln als Comic­­heft-Dealer. Und egal, ob sich nun Ali oder Superman besser verkaufen wird: Es wird ein spannendes Rennen werden! Peace,

Benedikt Taschen, Oktober 2010


Fantasien in vier Farben Superhelden von Atom bis Zatara: 75 Jahre DC Comics

XL

Format

„TASCHEN hat Dinge ausgegraben, von deren Existenz wir nicht einmal geträumt haben ... Egal, wer Sie sind, Sie werden Dinge entdecken, die Sie nie zuvor gesehen haben.“ —Paul Levitz im Interview mit PREVIEWS Comic Catalog, New York

75 Jahre DC Comics: Die Kunst des Schaffens von modernen Mythen Paul Levitz Hardcover, 5 Ausklapptafeln, Format: 29 x 39,5 cm, 720 Seiten ¤ 150

Paul Levitz im Büro von DC Comics, 2010 Foto © Kareem Black/Courtesy TASCHEN

Rechte Seite: Batman Nr. 10. Cover, Fred Ray und Jerry, Robinson, April–Mai 1942 Alle Illustrationen auf den Seiten 2–9: TM & © DC Comics. Alle Rechte vorbehalten

Im Jahr 1935 veröffentlichte DC Comics Grün­ der Major Malcolm Wheeler-Nicholson New Fun Nr. 1, das erste Comic-Heft mit völlig neuem Originalmaterial – dies in einer Zeit, als Comic-Hefte nicht mehr waren als ein Sammel­ becken ausrangierter Zeitungsstrips. Was anfangs als Wegwerf-Medium für Kinder gegolten hatte, war nun auf bestem Weg, zum Mythos unserer Zeit zu werden – zur Antwort des 20. Jahrhunderts auf Atlas oder Zorro.

Mehr als 40.000 Comic-Hefte später liegt nun das umfangreichste Buch über DC Comics im XL-Format vor, an dem sich womöglich sogar Superman verheben könnte. Über 2.000 Abbil­ dungen wurden mittels modernster Digitaltech­ nik reproduziert, um Storylines, Charaktere und ihre Schöpfer derart lebendig zu machen, wie man es bisher noch nicht gesehen hat. Geschich­ ten zur Geschichte präsentiert Paul Levitz, der auf 38 Jahre bei DC zurückblicken kann und in —2—

seinen ausführlichen Essays die Firmenchronik nachzeichnet, von den schäbigen Anfängen bis zum hochmodernen Digital Publishing. Präzise, auf fast 1,2 Meter Seitenbreite aus­ klappbare Zeitleisten und ein ausführlicher An­ hang mit den Biografien aller Protagonisten aus der DC-Firmengeschichte machen dieses Buch zu einem unschätzbaren Referenzwerk für jeden Comic-Fan.


Fantasien in vier Farben Superhelden von Atom bis Zatara: 75 Jahre DC Comics

XL

Format

„TASCHEN hat Dinge ausgegraben, von deren Existenz wir nicht einmal geträumt haben ... Egal, wer Sie sind, Sie werden Dinge entdecken, die Sie nie zuvor gesehen haben.“ —Paul Levitz im Interview mit PREVIEWS Comic Catalog, New York

75 Jahre DC Comics: Die Kunst des Schaffens von modernen Mythen Paul Levitz Hardcover, 5 Ausklapptafeln, Format: 29 x 39,5 cm, 720 Seiten ¤ 150

Paul Levitz im Büro von DC Comics, 2010 Foto © Kareem Black/Courtesy TASCHEN

Rechte Seite: Batman Nr. 10. Cover, Fred Ray und Jerry, Robinson, April–Mai 1942 Alle Illustrationen auf den Seiten 2–9: TM & © DC Comics. Alle Rechte vorbehalten

Im Jahr 1935 veröffentlichte DC Comics Grün­ der Major Malcolm Wheeler-Nicholson New Fun Nr. 1, das erste Comic-Heft mit völlig neuem Originalmaterial – dies in einer Zeit, als Comic-Hefte nicht mehr waren als ein Sammel­ becken ausrangierter Zeitungsstrips. Was anfangs als Wegwerf-Medium für Kinder gegolten hatte, war nun auf bestem Weg, zum Mythos unserer Zeit zu werden – zur Antwort des 20. Jahrhunderts auf Atlas oder Zorro.

Mehr als 40.000 Comic-Hefte später liegt nun das umfangreichste Buch über DC Comics im XL-Format vor, an dem sich womöglich sogar Superman verheben könnte. Über 2.000 Abbil­ dungen wurden mittels modernster Digitaltech­ nik reproduziert, um Storylines, Charaktere und ihre Schöpfer derart lebendig zu machen, wie man es bisher noch nicht gesehen hat. Geschich­ ten zur Geschichte präsentiert Paul Levitz, der auf 38 Jahre bei DC zurückblicken kann und in —2—

seinen ausführlichen Essays die Firmenchronik nachzeichnet, von den schäbigen Anfängen bis zum hochmodernen Digital Publishing. Präzise, auf fast 1,2 Meter Seitenbreite aus­ klappbare Zeitleisten und ein ausführlicher An­ hang mit den Biografien aller Protagonisten aus der DC-Firmengeschichte machen dieses Buch zu einem unschätzbaren Referenzwerk für jeden Comic-Fan.


Das goldene Zeitalter des Comics Am Anfang stand Superman

„Die Geschichte von DC Comics ist eine der farbenfrohsten Erzählungen überhaupt – und niemand kann diese besser wiedergeben als der brillante Paul Levitz.“ — Stan Lee

konnte und für alle Zeiten das Antlitz der ameri­ kanischen Comics veränderte. Das „goldene Zeitalter“ der Comics hatte begonnen. Supermans Erfolg war so überzeugend, dass man Siegel und Shuster nahezu auf der Stelle einen ihrer Herzenswünsche erfüllte: Am 12. Januar 1939 erschien „Superman“ zum ersten Mal als täglicher Zeitungsstrip, und ein Jahr später kam auch noch ein Sonntagsstrip hinzu, womit die Figur auf einen Schlag eine weitaus größere Leserschaft erreichte. Es folgte eine Sonderausgabe im April zur Weltausstellung mit Superman und anderen DC-Helden zum damals exorbitanten Preis von 25 Cent. Im Mai wurden die ersten vier Superman-Geschichten aus Action zu Superman Nr. 1 gebündelt, dem Oben: Das ursprüngliche Superman-Kreativteam, Jerry Siegel und Joe Shuster, 1941

Die Dreißigerjahre des vergangenen Jahrhun­ derts waren in Amerika zwischen der Weltwirt­ schaftskrise und dem drohenden Weltkrieg, der in Übersee bereits seinen Lauf nahm, eine düs­ tere Zeit. Nur die beruhigende Stimme Präsi­ dent Franklin D. Roosevelts, die über den Rund­ funk in jede Stube gelangte, machte den Men­ schen ein wenig Hoffnung. In dieser Lage waren sie bereit, eine neue Art von Helden in ihre Her­ zen zu schließen – doch sie wussten schlicht und einfach nicht, woher diese kommen sollten. Si­ cherlich setzte man keine hohen Erwartungen in die ersten Comic-Hefte, außer dass sie viel­ leicht ein Lächeln hervorzaubern und ein paar Minuten Unterhaltung spenden würden, haupt­ sächlich hervorgerufen durch Figuren, die man bereits aus den Zeitungsstrips kannte. An dieser Stelle lässt uns die zuverlässige Ge­ schichtsschreibung im Stich, denn der Erfolg hat bekanntlich immer viele Väter. Doch unbestrit­ ten ist, dass die erste Geschichte von Jerry Siegel und Joe Shuster für sagenhafte 130 Dollar (was dem damals sehr hohen Seitenhonorar von zehn Dollar für die 13-Seiten-Geschichte entsprach) angekauft wurde, um jene Lücke im ersten Action-Heft zu füllen. Unterzeichnet wurde der Vertrag von Jack Liebowitz, der behauptet, er habe das inzwischen zum Klassiker gewordene Titelbild selbst ausgesucht: Der Mann, der mitt­ lerweile Kultstatus besitzt, hebt ein Auto in die Luft – seither ist diese Darstellung ein fester Be­ standteil unseres Bildvokabulars als Symbol körperlicher Kraft. Die Auswirkungen auf unse­ re Kultur waren zweifelsohne phänomenal: Die erste Auflage von Action Comics Nr. 1 war im Nu ausverkauft, das Heft musste mehrmals nachge­ druckt werden. Gleichzeitig war eine Kultfigur entstanden, die über Hochhäuser springen Rechts: All-Star Comics Nr.  37. Cover, Irwin Hasen, Oktober–November 1947 Rechte Seite: Superman Nr. 63. Cover, Al Plastino, März–April 1950

—4—

allerersten Titel, der einer einzigen Comic-Fi­ gur gewidmet war. Als dieser Quartalstitel dann in der zweiten Ausgabe bereits mit dem Abdruck unveröffentlichter Geschichten begann, war die Nachfrage nach neuen Zeichnungen so groß, dass Shuster ein Atelierteam brauchte, das unter seiner Aufsicht an den verschiedenen Su­ perman-Projekten arbeitete. Als Vorbild zur Produktivtätssteigerung dienten zum einen die Zeitungscomics, bei denen oft Gehilfen anonym Material zeichneten, das die offiziellen Urheber des Strips nur signierten, zum anderen das Fab­ riksystem, durch das Lloyd Jacquet und andere die frühen Comic-Heft-Verleger mit Material versorgt hatten, indem sie fest angestellte Zeich­ ner beschäftigten.


Das goldene Zeitalter des Comics Am Anfang stand Superman

„Die Geschichte von DC Comics ist eine der farbenfrohsten Erzählungen überhaupt – und niemand kann diese besser wiedergeben als der brillante Paul Levitz.“ — Stan Lee

konnte und für alle Zeiten das Antlitz der ameri­ kanischen Comics veränderte. Das „goldene Zeitalter“ der Comics hatte begonnen. Supermans Erfolg war so überzeugend, dass man Siegel und Shuster nahezu auf der Stelle einen ihrer Herzenswünsche erfüllte: Am 12. Januar 1939 erschien „Superman“ zum ersten Mal als täglicher Zeitungsstrip, und ein Jahr später kam auch noch ein Sonntagsstrip hinzu, womit die Figur auf einen Schlag eine weitaus größere Leserschaft erreichte. Es folgte eine Sonderausgabe im April zur Weltausstellung mit Superman und anderen DC-Helden zum damals exorbitanten Preis von 25 Cent. Im Mai wurden die ersten vier Superman-Geschichten aus Action zu Superman Nr. 1 gebündelt, dem Oben: Das ursprüngliche Superman-Kreativteam, Jerry Siegel und Joe Shuster, 1941

Die Dreißigerjahre des vergangenen Jahrhun­ derts waren in Amerika zwischen der Weltwirt­ schaftskrise und dem drohenden Weltkrieg, der in Übersee bereits seinen Lauf nahm, eine düs­ tere Zeit. Nur die beruhigende Stimme Präsi­ dent Franklin D. Roosevelts, die über den Rund­ funk in jede Stube gelangte, machte den Men­ schen ein wenig Hoffnung. In dieser Lage waren sie bereit, eine neue Art von Helden in ihre Her­ zen zu schließen – doch sie wussten schlicht und einfach nicht, woher diese kommen sollten. Si­ cherlich setzte man keine hohen Erwartungen in die ersten Comic-Hefte, außer dass sie viel­ leicht ein Lächeln hervorzaubern und ein paar Minuten Unterhaltung spenden würden, haupt­ sächlich hervorgerufen durch Figuren, die man bereits aus den Zeitungsstrips kannte. An dieser Stelle lässt uns die zuverlässige Ge­ schichtsschreibung im Stich, denn der Erfolg hat bekanntlich immer viele Väter. Doch unbestrit­ ten ist, dass die erste Geschichte von Jerry Siegel und Joe Shuster für sagenhafte 130 Dollar (was dem damals sehr hohen Seitenhonorar von zehn Dollar für die 13-Seiten-Geschichte entsprach) angekauft wurde, um jene Lücke im ersten Action-Heft zu füllen. Unterzeichnet wurde der Vertrag von Jack Liebowitz, der behauptet, er habe das inzwischen zum Klassiker gewordene Titelbild selbst ausgesucht: Der Mann, der mitt­ lerweile Kultstatus besitzt, hebt ein Auto in die Luft – seither ist diese Darstellung ein fester Be­ standteil unseres Bildvokabulars als Symbol körperlicher Kraft. Die Auswirkungen auf unse­ re Kultur waren zweifelsohne phänomenal: Die erste Auflage von Action Comics Nr. 1 war im Nu ausverkauft, das Heft musste mehrmals nachge­ druckt werden. Gleichzeitig war eine Kultfigur entstanden, die über Hochhäuser springen Rechts: All-Star Comics Nr.  37. Cover, Irwin Hasen, Oktober–November 1947 Rechte Seite: Superman Nr. 63. Cover, Al Plastino, März–April 1950

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allerersten Titel, der einer einzigen Comic-Fi­ gur gewidmet war. Als dieser Quartalstitel dann in der zweiten Ausgabe bereits mit dem Abdruck unveröffentlichter Geschichten begann, war die Nachfrage nach neuen Zeichnungen so groß, dass Shuster ein Atelierteam brauchte, das unter seiner Aufsicht an den verschiedenen Su­ perman-Projekten arbeitete. Als Vorbild zur Produktivtätssteigerung dienten zum einen die Zeitungscomics, bei denen oft Gehilfen anonym Material zeichneten, das die offiziellen Urheber des Strips nur signierten, zum anderen das Fab­ riksystem, durch das Lloyd Jacquet und andere die frühen Comic-Heft-Verleger mit Material versorgt hatten, indem sie fest angestellte Zeich­ ner beschäftigten.


„Ich mache nichts, das ein Mann mit unbegrenzten Ressourcen, erstklassiger Ausdauer und umfassender wissenschaftlicher Kenntnis nicht tun könnte.“ —Batman

Gleiche Bat-Zeit, gleicher Bat-Kanal

„Superman und Batman waren das Yin und Yang des Comics. Zusammen deckten sie die gesamte Bandbreite psychologischer Anziehungskraft ab und etablierten DC als Marktführer unter den Comic-Verlagen.“

Superheld-Superstar

—Jerry Robinson, Zeichner bei Golden Age Comics

Fernsehserie, als er auf einer Party bei Hugh Hefner eine der alten Fortsetzungsgeschichten mit Batman aus dem Kino der Vierzigerjahre sah. Die neue Fernsehfassung mit Adam West, der die Titelrolle selbst in den abwegigsten Situ­ ationen mit Ernst und Inbrunst in der Stimme spielte, war ursprünglich als Kitschversion des Comics konzipiert. Durch einen seltenen glück­ lichen Zufall gelangte eine neue Batman-Ausga­ be mit dem Joker genau zu jenem Zeitpunkt an die Kioske, als das hysterische Gelächter von Frank Gorshin in ebenjener Rolle das Fernseh­ publikum in seinen Bann zog. Die erste Folge lief nämlich genau einen Tag später und endete mit einem „Cliffhanger“ – einem spannenden of­ fenen Ende – und dem Hinweis, zur „gleichen Bat-Zeit“ den „gleichen Bat-Kanal“ wieder ein­ zuschalten, um die Fortsetzung zu sehen, was die Einschaltquoten der Serie auf der Stelle in die „Top Ten“ katapultierte. Die Comics ver­ kauften sich wie warme Semmeln, was DC seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte. Wenn DC nicht bereit war für die Wirklichkeit, dann war doch zumindest die Wirklichkeit be­ reit für DC. Am 12. Januar 1966 ging Batman auf Sendung. Damals beschränkte sich das US-Fernsehen auf die drei großen Senderverbände, die sogenann­ ten Networks, und nahezu alle neuen Serien starteten im Herbst. Doch ABC, der Senderver­ band mit der geringsten Zahl an angeschlosse­ nen Sendern, mithin dem kleinsten erreichba­ ren Zuschauerkreis, erprobte zu dieser Zeit eine neue Strategie: Man ließ eine Gruppe von Seri­ en in der Mitte der Fernsehsaison starten und verkaufte sie schlicht als „The Second Season“ („Die zweite Saison“). Angeblich kam Produ­ zent Bill Dozier die Idee zu der neuen Batman-

konnten lediglich zwischen drei Fernsehpro­ grammen wählen, wodurch die Aufmerksamkeit sehr viel stärker als heute gebündelt wurde. DCs Schwesterunternehmen Licensing Corporation of America, das ursprünglich gegründet worden war, um das Superman-Merchandising-Pro­ gramm auszubauen, übernahm inzwischen auch Lizenzgeschäfte außerhalb der verlagseigenen Produkte (beispielsweise für James Bond auf dem Höhepunkt dieser Mode ein paar Jahre zuvor) und war bestens dafür gerüstet, alles, was mit Batman zu tun hatte – vom Kostüm bis zur Schulbrotdose –, auf schnellstem Wege in den Handel zu bringen. Die Auflagen der Comics

„Die Comics verkauften sich wie warme Semmeln, was DC seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte.“ Nach fast 30 Jahren als tragende Säule in den Comic-Geschichten wurde Batman plötzlich zur allgemeinen Modeerscheinung. Es war eine Zeit, in der die USA rascher und leidenschaftli­ cher als je zuvor von einem Kulturphänomen zum nächsten rauschten und Massenmedien und Massenwerbung im Grunde flächendecken­ de Verbreitung fanden. Die meisten Familien schossen Monat für Monat weiter nach oben, bis die magische Zahl von einer Million Exemp­ laren für eine einzige Ausgabe überschritten wurde, und Batman erschien auf der Titelseite jedes DC-Titels, sofern dies auch nur im Ent­ ferntesten plausibel war. Er verdrängte andere Figuren aus The Brave and the Bold und tauchte innerhalb weniger Monate sogar in Jerry Lewis auf. Ein 1966 begonnener Batman-Zeitungs­ strip lief acht Jahre lang, gerade als der langlebi­ ge Superman-Strip allmählich seine Anzie­ hungskraft verlor.

Linke Seite: Adam West am Set der ersten Staffel von Batman, 1966. Foto: Yale Joel/Time & Life Pictures/Getty Images Oben, links: Wonder Woman Hula, unveröffentlichte Illustration, H.G. Peter, 1940er-Jahre Oben: Strange Adventures Nr. 25. Cover, Gil Kane und Joe Giella, Oktober 1952 Links außen: Flash Comics Nr. 30. Cover, E. E. Hibbard, Juni 1942 Links: Police Comics Nr. 28. Cover, Jack Cole, März 1944

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„Ich mache nichts, das ein Mann mit unbegrenzten Ressourcen, erstklassiger Ausdauer und umfassender wissenschaftlicher Kenntnis nicht tun könnte.“ —Batman

Gleiche Bat-Zeit, gleicher Bat-Kanal

„Superman und Batman waren das Yin und Yang des Comics. Zusammen deckten sie die gesamte Bandbreite psychologischer Anziehungskraft ab und etablierten DC als Marktführer unter den Comic-Verlagen.“

Superheld-Superstar

—Jerry Robinson, Zeichner bei Golden Age Comics

Fernsehserie, als er auf einer Party bei Hugh Hefner eine der alten Fortsetzungsgeschichten mit Batman aus dem Kino der Vierzigerjahre sah. Die neue Fernsehfassung mit Adam West, der die Titelrolle selbst in den abwegigsten Situ­ ationen mit Ernst und Inbrunst in der Stimme spielte, war ursprünglich als Kitschversion des Comics konzipiert. Durch einen seltenen glück­ lichen Zufall gelangte eine neue Batman-Ausga­ be mit dem Joker genau zu jenem Zeitpunkt an die Kioske, als das hysterische Gelächter von Frank Gorshin in ebenjener Rolle das Fernseh­ publikum in seinen Bann zog. Die erste Folge lief nämlich genau einen Tag später und endete mit einem „Cliffhanger“ – einem spannenden of­ fenen Ende – und dem Hinweis, zur „gleichen Bat-Zeit“ den „gleichen Bat-Kanal“ wieder ein­ zuschalten, um die Fortsetzung zu sehen, was die Einschaltquoten der Serie auf der Stelle in die „Top Ten“ katapultierte. Die Comics ver­ kauften sich wie warme Semmeln, was DC seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte. Wenn DC nicht bereit war für die Wirklichkeit, dann war doch zumindest die Wirklichkeit be­ reit für DC. Am 12. Januar 1966 ging Batman auf Sendung. Damals beschränkte sich das US-Fernsehen auf die drei großen Senderverbände, die sogenann­ ten Networks, und nahezu alle neuen Serien starteten im Herbst. Doch ABC, der Senderver­ band mit der geringsten Zahl an angeschlosse­ nen Sendern, mithin dem kleinsten erreichba­ ren Zuschauerkreis, erprobte zu dieser Zeit eine neue Strategie: Man ließ eine Gruppe von Seri­ en in der Mitte der Fernsehsaison starten und verkaufte sie schlicht als „The Second Season“ („Die zweite Saison“). Angeblich kam Produ­ zent Bill Dozier die Idee zu der neuen Batman-

konnten lediglich zwischen drei Fernsehpro­ grammen wählen, wodurch die Aufmerksamkeit sehr viel stärker als heute gebündelt wurde. DCs Schwesterunternehmen Licensing Corporation of America, das ursprünglich gegründet worden war, um das Superman-Merchandising-Pro­ gramm auszubauen, übernahm inzwischen auch Lizenzgeschäfte außerhalb der verlagseigenen Produkte (beispielsweise für James Bond auf dem Höhepunkt dieser Mode ein paar Jahre zuvor) und war bestens dafür gerüstet, alles, was mit Batman zu tun hatte – vom Kostüm bis zur Schulbrotdose –, auf schnellstem Wege in den Handel zu bringen. Die Auflagen der Comics

„Die Comics verkauften sich wie warme Semmeln, was DC seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte.“ Nach fast 30 Jahren als tragende Säule in den Comic-Geschichten wurde Batman plötzlich zur allgemeinen Modeerscheinung. Es war eine Zeit, in der die USA rascher und leidenschaftli­ cher als je zuvor von einem Kulturphänomen zum nächsten rauschten und Massenmedien und Massenwerbung im Grunde flächendecken­ de Verbreitung fanden. Die meisten Familien schossen Monat für Monat weiter nach oben, bis die magische Zahl von einer Million Exemp­ laren für eine einzige Ausgabe überschritten wurde, und Batman erschien auf der Titelseite jedes DC-Titels, sofern dies auch nur im Ent­ ferntesten plausibel war. Er verdrängte andere Figuren aus The Brave and the Bold und tauchte innerhalb weniger Monate sogar in Jerry Lewis auf. Ein 1966 begonnener Batman-Zeitungs­ strip lief acht Jahre lang, gerade als der langlebi­ ge Superman-Strip allmählich seine Anzie­ hungskraft verlor.

Linke Seite: Adam West am Set der ersten Staffel von Batman, 1966. Foto: Yale Joel/Time & Life Pictures/Getty Images Oben, links: Wonder Woman Hula, unveröffentlichte Illustration, H.G. Peter, 1940er-Jahre Oben: Strange Adventures Nr. 25. Cover, Gil Kane und Joe Giella, Oktober 1952 Links außen: Flash Comics Nr. 30. Cover, E. E. Hibbard, Juni 1942 Links: Police Comics Nr. 28. Cover, Jack Cole, März 1944

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Die geheimste Superkraft

„Superman ist unser Pendant zur griechischen Sage ... eine Inspiration für jedermann.“

Das Überschreiten zeitlicher Grenzen

—Gloria Steinem

Wenn die DC-Helden eine Superkraft besitzen, die alle anderen übertrifft, dann ist es gewiss ihre Fähigkeit, die zeitlichen Grenzen zu über­ schreiten. Die amerikanische Popkultur der Jahre 1938/39 ist längst auf den Müllhalden der Geschichte gelandet oder lebt bestenfalls in nos­ talgischer Erinnerung fort. Dennoch – neben der Kreativität des Konzepts ist die Langlebig­ keit der DC-Titelfiguren vor allem auf zwei Fak­ toren zurückzuführen: Zum einen waren die großen Helden des DC-Pantheons in den Hän­ den mehrerer Generationen von Erzählern er­ folgreich, von denen jeder einen frischen Ansatz zu ihren Geschichten beisteuerte (man stelle sich einfach einmal vor, wie Bob Kane das Staf­ felholz an Dick Sprang weiterreichte, der es an Carmine Infantino weitergab, und dieser wiederum an Neal Adams, Frank Miller und Jim Lee … und diese Liste ist bei Weitem nicht voll­ ständig), zum anderen funktionierten diese Charaktere in unterschiedlichen Medien (man denke an Superman, der von Comics zu Zei­ tungsstrips und dann über Hörspiel und Fern­ sehserie zum Film kam, wobei es auch hier un­ zählige weitere Beispiele gibt). Mit dem Heranwachsen einer Generation, die einen Großteil ihrer Unterhaltung lieber über den Bildschirm statt über gedruckte Seiten be­ zieht, liegt die nächste Herausforderung für die Comics ganz offensichtlich darin, sich der digi­ talen Darstellungsform anzupassen. Die digitale Technik hat bereits den Herstellungsprozess der Comics verändert – indem sie es Textern und Zeichnern ermöglicht, fortwährend Seiten un­ tereinander auszutauschen, selbst wenn die Künstler durch einen ganzen Ozean voneinan­ der getrennt sind –, doch das Geschichtenerzäh­ len selbst muss in ein digitales Stadium eintre­ ten, um sein nächstes Publikum zu erreichen.

Einzelne Kreative entwickeln schon seit Jahren Web-Comics, die eine wachsende Zahl von Be­ trachtern anziehen. Daraus einen Gewinn zu er­ wirtschaften war das größere Problem, doch Web-Comics haben von Einnahmen aus dem Merchandising profitieren können, und manche sind sogar auf Papier nachgedruckt worden, so­ dass es einigen wirtschaftlich recht gut geht. Mit der schnellen Verbreitung von Smart Pho­ nes und Tablet-Computern mit maßgeschnei­ derten „Apps“ wuchsen auch die Möglichkeiten. DC hat erste Schritte in dieser Richtung ange­ kündigt, um auch im bevorstehenden Zeitalter die Verbindung zum Publikum nicht zu verlie­ ren … und gleichzeitig die Gewinne aus diesen Verkäufen mit den kreativen Kräften zu teilen, die die Comics erschaffen.

„Superman braucht keinen Sicherheitsgurt.“ „Superman brauchte auch kein Flugzeug.“ —Muhammad Ali im Gespräch mit einer nicht identifizierten Stewardess

Es ist gewiss möglich, dass gedruckte und digita­ le Comics friedlich nebeneinander bestehen werden und jede der beiden Formen unter­ schiedliche (oder überlappende) Leserkreise findet und ihre Geschichten vielleicht auf unter­ schiedliche Weise erzählt. Unmengen von Manga werden in Japan digital an Mobiltelefo­ ne verschickt, statt sie in Zeitschriften oder Bü­ chern abzudrucken, und dennoch blüht das Ge­ schäft mit den Druckausgaben weiter. Nach wie vor sind sie das Medium, für das die meisten —9—

Manga konzipiert werden. Die digitale Herstel­ lung mag auch die Art der Geschichten verän­ dern, die in den Comics erzählt werden. Und die Verschiebung könnte die Mixtur an Geschich­ ten verändern, die die Leser in Comic-Form sehen möchten, da die neuen Rhythmen der di­ gitalen Darreichung unweigerlich die Erzähl­ weise beeinflussen. Denkbar ist aber ebenso, dass dieser Wandel die Überlebensfähigkeit der Superhelden auf eine härtere Probe stellen wird als jeder vorhergehende. Es gibt keine Garantie, dass sie diese Krise überleben werden. Doch das Bedürfnis nach Mythen und Folklore ist in unserer modernen Gesellschaft weiterhin stark – ganz gleich, wie umfassend unser wis­ senschaftliches Verständnis vom Universum in­ zwischen auch geworden ist. Seit 75 Jahren hat DC stets einen Weg gefunden, jene unglaubli­ chen Gestalten zusammenzuführen, die moder­ ne Mythologie zu einer Kunst machen, die die Massen begeistert. … Lehnen Sie sich in Ihrer High-Tech-Höhle gemütlich zurück, und schau­ en Sie zu, wie sich die Geschichten in Zukunft entfalten. Die Erzähler sind bereit für Sie! Paul Levitz arbeitete als Herausgeber und Ver­ leger des The Comic Reader, Editor von Batman und anderen Titeln, Autor von über 300 Ge­ schichten, war leitender Angestellter bei DC Comics, und am Ende seiner 38-jährigen Be­ schäftigung Präsident und Verleger.

Linke Seite: Kingdom Come Nr. 2. Innenseite, Alex Ross, 1996 Oben, links: Blackest Night: Tales of the Corps Nr. 1. Cover, Dave Gibbons, September 2009 Oben, rechts: Wonder Woman Nr. 189. Cover, Mike Sekowsky und Dick Giordano, Juli–August 1970 Unten: Superman vs. Muhammad Ali. Cover, Joe Kubert (Layout) und Neal Adams, 1978


Die geheimste Superkraft

„Superman ist unser Pendant zur griechischen Sage ... eine Inspiration für jedermann.“

Das Überschreiten zeitlicher Grenzen

—Gloria Steinem

Wenn die DC-Helden eine Superkraft besitzen, die alle anderen übertrifft, dann ist es gewiss ihre Fähigkeit, die zeitlichen Grenzen zu über­ schreiten. Die amerikanische Popkultur der Jahre 1938/39 ist längst auf den Müllhalden der Geschichte gelandet oder lebt bestenfalls in nos­ talgischer Erinnerung fort. Dennoch – neben der Kreativität des Konzepts ist die Langlebig­ keit der DC-Titelfiguren vor allem auf zwei Fak­ toren zurückzuführen: Zum einen waren die großen Helden des DC-Pantheons in den Hän­ den mehrerer Generationen von Erzählern er­ folgreich, von denen jeder einen frischen Ansatz zu ihren Geschichten beisteuerte (man stelle sich einfach einmal vor, wie Bob Kane das Staf­ felholz an Dick Sprang weiterreichte, der es an Carmine Infantino weitergab, und dieser wiederum an Neal Adams, Frank Miller und Jim Lee … und diese Liste ist bei Weitem nicht voll­ ständig), zum anderen funktionierten diese Charaktere in unterschiedlichen Medien (man denke an Superman, der von Comics zu Zei­ tungsstrips und dann über Hörspiel und Fern­ sehserie zum Film kam, wobei es auch hier un­ zählige weitere Beispiele gibt). Mit dem Heranwachsen einer Generation, die einen Großteil ihrer Unterhaltung lieber über den Bildschirm statt über gedruckte Seiten be­ zieht, liegt die nächste Herausforderung für die Comics ganz offensichtlich darin, sich der digi­ talen Darstellungsform anzupassen. Die digitale Technik hat bereits den Herstellungsprozess der Comics verändert – indem sie es Textern und Zeichnern ermöglicht, fortwährend Seiten un­ tereinander auszutauschen, selbst wenn die Künstler durch einen ganzen Ozean voneinan­ der getrennt sind –, doch das Geschichtenerzäh­ len selbst muss in ein digitales Stadium eintre­ ten, um sein nächstes Publikum zu erreichen.

Einzelne Kreative entwickeln schon seit Jahren Web-Comics, die eine wachsende Zahl von Be­ trachtern anziehen. Daraus einen Gewinn zu er­ wirtschaften war das größere Problem, doch Web-Comics haben von Einnahmen aus dem Merchandising profitieren können, und manche sind sogar auf Papier nachgedruckt worden, so­ dass es einigen wirtschaftlich recht gut geht. Mit der schnellen Verbreitung von Smart Pho­ nes und Tablet-Computern mit maßgeschnei­ derten „Apps“ wuchsen auch die Möglichkeiten. DC hat erste Schritte in dieser Richtung ange­ kündigt, um auch im bevorstehenden Zeitalter die Verbindung zum Publikum nicht zu verlie­ ren … und gleichzeitig die Gewinne aus diesen Verkäufen mit den kreativen Kräften zu teilen, die die Comics erschaffen.

„Superman braucht keinen Sicherheitsgurt.“ „Superman brauchte auch kein Flugzeug.“ —Muhammad Ali im Gespräch mit einer nicht identifizierten Stewardess

Es ist gewiss möglich, dass gedruckte und digita­ le Comics friedlich nebeneinander bestehen werden und jede der beiden Formen unter­ schiedliche (oder überlappende) Leserkreise findet und ihre Geschichten vielleicht auf unter­ schiedliche Weise erzählt. Unmengen von Manga werden in Japan digital an Mobiltelefo­ ne verschickt, statt sie in Zeitschriften oder Bü­ chern abzudrucken, und dennoch blüht das Ge­ schäft mit den Druckausgaben weiter. Nach wie vor sind sie das Medium, für das die meisten —9—

Manga konzipiert werden. Die digitale Herstel­ lung mag auch die Art der Geschichten verän­ dern, die in den Comics erzählt werden. Und die Verschiebung könnte die Mixtur an Geschich­ ten verändern, die die Leser in Comic-Form sehen möchten, da die neuen Rhythmen der di­ gitalen Darreichung unweigerlich die Erzähl­ weise beeinflussen. Denkbar ist aber ebenso, dass dieser Wandel die Überlebensfähigkeit der Superhelden auf eine härtere Probe stellen wird als jeder vorhergehende. Es gibt keine Garantie, dass sie diese Krise überleben werden. Doch das Bedürfnis nach Mythen und Folklore ist in unserer modernen Gesellschaft weiterhin stark – ganz gleich, wie umfassend unser wis­ senschaftliches Verständnis vom Universum in­ zwischen auch geworden ist. Seit 75 Jahren hat DC stets einen Weg gefunden, jene unglaubli­ chen Gestalten zusammenzuführen, die moder­ ne Mythologie zu einer Kunst machen, die die Massen begeistert. … Lehnen Sie sich in Ihrer High-Tech-Höhle gemütlich zurück, und schau­ en Sie zu, wie sich die Geschichten in Zukunft entfalten. Die Erzähler sind bereit für Sie! Paul Levitz arbeitete als Herausgeber und Ver­ leger des The Comic Reader, Editor von Batman und anderen Titeln, Autor von über 300 Ge­ schichten, war leitender Angestellter bei DC Comics, und am Ende seiner 38-jährigen Be­ schäftigung Präsident und Verleger.

Linke Seite: Kingdom Come Nr. 2. Innenseite, Alex Ross, 1996 Oben, links: Blackest Night: Tales of the Corps Nr. 1. Cover, Dave Gibbons, September 2009 Oben, rechts: Wonder Woman Nr. 189. Cover, Mike Sekowsky und Dick Giordano, Juli–August 1970 Unten: Superman vs. Muhammad Ali. Cover, Joe Kubert (Layout) und Neal Adams, 1978


Der Champ ist zurück!

Cassius Clay im Pool des Sir John Hotels in Miami, wo er während seines Trainings im August 1961 wohnte. Foto © Flip Schulke, 1961

Schwergewichts-Champion – Leichtgewichts-Edition (abgespeckt von 23 auf unter 7 Kilogramm)

Muhammad Ali besucht Benedikt Taschen im TASCHEN-Büro auf dem Sunset Boulevard, Hollywood, Kalifornien, 2003. Foto © Howard L. Bingham

„Ein Monument aus Papier (...) Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte, das größte, schwerste und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde – Alis letzter Sieg.“ —Der Spiegel, Hamburg, über die Originalausgabe von GOAT

Greatest Of All Time Eine Hommage an Muhammad Ali Benedikt Taschen Hardcover, Format: 33 x 33 cm 652 Seiten, 2 Ausklapptafeln nur ¤ 99,99

Weltweit als größter Sportler der Moderne gewürdigt und als jemand, der nicht allein seine Sportart, sondern die kulturelle Stellung des Athleten schlechthin verwandelt hat, thront Muhammad Ali weiterhin über dem Boxen, mehr als drei Jahrzehnte nach Bekanntgabe seines Rückzugs. Zweifellos ist er eine der größ­ ten Persönlichkeiten und populärster Sportler aller Zeiten sowie der beste SchwergewichtsChampion, der je einen Boxring beehrt hat. Um diese lebende Legende zu würdigen, hat

TASCHEN ein Buch geschaffen, so kraftvoll und dynamisch wie der Mann selbst: Greatest of All Time – Eine Hommage an Muhammad Ali ist ein Buch mit derselben Kraft, demselben Mut, derselben Tiefe, Kreativität und umwer­ fenden Energie wie der außergewöhnliche Ti­ telheld. Mit Tausenden von Abbildungen – Fotos, Kunstwerken und Memorabilien – von mehr als 100 Fotografen und Künstlern sowie den besten Interviews und Artikeln der letzten fünf Jahrzehnte vermittelt dieser Band ein um­ — 10 —

fassendes Bild des Champions. Dieses monu­ mentale Buch ist nun in dieser aktualisierten und überarbeiteten Form erhältlich. Heute, sieben Jahre nach der Veröffentlichung von GOAT, sind wir stolz darauf, endlich diese erschwingliche Ausgabe vorstellen zu können – sodass ein wirklich breites Publikum an Alis Genius teilhaben kann. Das Format des Buches ist kleiner, nicht aber seine Wirkung. Es bringt den Champ der Menschen zu den Menschen.


Der Champ ist zurück!

Cassius Clay im Pool des Sir John Hotels in Miami, wo er während seines Trainings im August 1961 wohnte. Foto © Flip Schulke, 1961

Schwergewichts-Champion – Leichtgewichts-Edition (abgespeckt von 23 auf unter 7 Kilogramm)

Muhammad Ali besucht Benedikt Taschen im TASCHEN-Büro auf dem Sunset Boulevard, Hollywood, Kalifornien, 2003. Foto © Howard L. Bingham

„Ein Monument aus Papier (...) Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte, das größte, schwerste und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde – Alis letzter Sieg.“ —Der Spiegel, Hamburg, über die Originalausgabe von GOAT

Greatest Of All Time Eine Hommage an Muhammad Ali Benedikt Taschen Hardcover, Format: 33 x 33 cm 652 Seiten, 2 Ausklapptafeln nur ¤ 99,99

Weltweit als größter Sportler der Moderne gewürdigt und als jemand, der nicht allein seine Sportart, sondern die kulturelle Stellung des Athleten schlechthin verwandelt hat, thront Muhammad Ali weiterhin über dem Boxen, mehr als drei Jahrzehnte nach Bekanntgabe seines Rückzugs. Zweifellos ist er eine der größ­ ten Persönlichkeiten und populärster Sportler aller Zeiten sowie der beste SchwergewichtsChampion, der je einen Boxring beehrt hat. Um diese lebende Legende zu würdigen, hat

TASCHEN ein Buch geschaffen, so kraftvoll und dynamisch wie der Mann selbst: Greatest of All Time – Eine Hommage an Muhammad Ali ist ein Buch mit derselben Kraft, demselben Mut, derselben Tiefe, Kreativität und umwer­ fenden Energie wie der außergewöhnliche Ti­ telheld. Mit Tausenden von Abbildungen – Fotos, Kunstwerken und Memorabilien – von mehr als 100 Fotografen und Künstlern sowie den besten Interviews und Artikeln der letzten fünf Jahrzehnte vermittelt dieser Band ein um­ — 10 —

fassendes Bild des Champions. Dieses monu­ mentale Buch ist nun in dieser aktualisierten und überarbeiteten Form erhältlich. Heute, sieben Jahre nach der Veröffentlichung von GOAT, sind wir stolz darauf, endlich diese erschwingliche Ausgabe vorstellen zu können – sodass ein wirklich breites Publikum an Alis Genius teilhaben kann. Das Format des Buches ist kleiner, nicht aber seine Wirkung. Es bringt den Champ der Menschen zu den Menschen.


Der unangefochtene Schwergewichts-Champion der Bücher zu einem K.-o.-Preis

Ali schaut sich – während eines Interviews mit dem Sportreporter Steve Ellis nach seinem dramatischen K.-o.-Sieg über Sonny Liston in ihrem zweiten Titelkampf am 25. Mai 1965 – noch einmal eine Szene aus dem Kampf an. Foto © Neil Leifer, 1965


Der unangefochtene Schwergewichts-Champion der Bücher zu einem K.-o.-Preis

Ali schaut sich – während eines Interviews mit dem Sportreporter Steve Ellis nach seinem dramatischen K.-o.-Sieg über Sonny Liston in ihrem zweiten Titelkampf am 25. Mai 1965 – noch einmal eine Szene aus dem Kampf an. Foto © Neil Leifer, 1965


I’d like to be remembered … … and who was humorous … as a black man who won the heavyweight titlee

Grollen im urbanen Dschungel

rungen lassen an jenen, der er einmal war. Mein kleines Szenario für Alis Leben hatte nur einen Haken: George Foreman. Ich sah dieses Ungeheuer Foreman im Fernsehen. Er war größer und kräftiger, hatte mehr Muskeln als Ali; er war Furcht einflößend. Das Fernsehen zeigte immer wieder Ausschnitte aus zwei Kämpfen: Foreman trifft Frazier so heftig, dass er sich vom Ringboden in die Luft hebt; Von Gregory Allen Howard Foreman vernichtet Ken Norton. Und jetzt sollte Ali, mein Held, sich diesem Ungeheuer stellen. Ich hatte Angst um ihn. Mir war, als müsste ich in diesen Ring steigen und mir mein Gehirn zu Brei 30. Oktober 1974 schlagen lassen. Niemand, noch nicht einmal Ein Abend wie kein anderer. Ein Abend, den ich seine Fans, erwog die Möglichkeit eines Sieges. nie vergessen werde. Nein, ich war nicht in Zaire. Als der Tag des Kampfes näher rückte, wuchs Vielleicht waren es mehrere Tausend Fans, die meine Anspannung; ich wurde unruhig. Meine an diesem Abend den Kampf in Kinshasa geseTante konnte das alles nicht verstehen. Mein hen haben, 99 Prozent der Zuschauer jedoch Cousin allerdings war noch aufgeregter als ich. haben den Kampf Muhammad Ali gegen George Er war älter. Er war mit Ali aufgewachsen. Wir Foreman – den Rumble in the Jungle – im Fern- versuchten, nicht darüber zu reden, und konnten sehen oder auf einer Kinoleinwand verfolgt. doch nur über dies eine sprechen. Er erklärte Ich war in New York, genauer gesagt, in Queens mir, dass es fast noch nie einen Weltmeisterbei meiner Tante. Ja, ich gebe es zu – ich war da- schaftskampf im Schwergewicht gegeben hat, mals ein junger Bursche. Wie viele Jungen mei- vor dem die Wetten 4 : 1 standen. Er sah meine ner Generation war ich ein bisschen zu jung, um Panik und versuchte, mich zu beruhigen. „Dies Ali auf seinem Höhepunkt erlebt zu haben. Ja, sind die Wetten auf der Straße …“ (Ich war erRumble in the Jungle, gab mir einen ersten Ein- leichtert …) „Die Buchmacher in Las Vegas bieblick, um was für ein Spektakel es sich bei einem ten bloß 3 : 1.“ (Und das sollte mich beruhigen?) Ali-Kampf wirklich handelte. Am Tag des Kampfes mussten Entscheidungen Sein Mundwerk, seine Direktheit, der Stolz auf gefällt werden. Sollte ich wetten? Würde ich seine Rasse gaben mir Mut, machten mich stark. meinen Cousin dazu bewegen können, mich in Mir ging es wie der Baseballlegende Reggie den Madison Square Garden mitzunehmen, um Jackson, für den Ali nicht nur der berühmteste den Kampf zu sehen? Mein Vermögen belief sich Mann der Welt war, sondern schön, sprachgeauf genau 35 Dollar. Die Eintrittskarten kostewandt, stolz – und schwarz. ten 25 Dollar. Und obwohl ich ihn derart liebte, war ich – wie Was sollte ich tun? Nachdem ich mir den nicht Millionen andere auch – sicher, dass er in dem enden wollenden Spott eines weißen Jungen Kampf gegen George Foreman sterben würde. hatte anhören müssen, schloss ich eine Wette ab: Ali war damals kein junger Kerl mehr; er war 32. acht Dollar bei einer Gewinnchance von 3 : 1. Er versuchte ein Comeback und hatte nicht (An jenem Tag hatte sich auf der Straße die Vermehr die Kraft. Ich nahm an, dass er das Geld nunft durchsetzen können.) Mir blieb noch brauchte und deswegen weiterkämpfte. Ich genug für die Fahrt in die Innenstadt und für die wollte ihn dafür nicht verurteilen, aber auch Eintrittskarte. Nachdem ich die Kosten für die nicht Zeuge sein, wenn er schwer verletzt würde. Eintrittskarte und für meine Wette abgedeckt Jung und unreif, wie ich war, dachte ich: „Hey, es hatte, würde ich bankrott sein, aber ich würde gibt niemanden, der ihn wirklich verletzen kann. den Kampf sehen. In meinem tiefsten Inneren Er wird ein bisschen Geld verdienen und dann fühlte ich, dass ich dabei sein musste. sein Leben weiterführen, das Boxen an den Die U-Bahn Richtung Madison Square Garden Nagel hängen. Uns die undeutlichen Erinne­ war gerammelt voll. Voller Farbiger, denen die

Angst aus den Augen sprang. Nichts von der vor einem Boxkampf üblichen Begeisterung. Kein leeres Geschwätz. Ein bleiernes Schweigen lag über dem Abteil. Und diese Blicke, die sie sich gegenseitig zuwarfen: Schuldgefühle, Trauer, Sorge. Wenn diese Blicke zu intensiv wurden, dann senkten diese schwarzen und puertoricanischen Männer ihre Augen zu Boden, voller Scham, dass sie so viel von sich selbst preisgegeben hatten, dass es ihnen an Zuversicht mangelte. Auch sie standen unter dem Eindruck, sie gingen zu einem Begräbnis. Ihre verzweifelten Blicke machten mich nur noch besorgter. Wenn sie, die doch älter und weiser waren, dieses Gefühl hatten, dann musste es wirklich schlimm um Ali stehen. Er wird heute Abend sterben, und sie wissen es. Ich war noch niemals im Garden gewesen. Mein Herz schlug bis zum Hals, während ich auf meinen Sitzplatz ganz oben in der Arena zukletterte. Als ich durch die Tür trat, sah ich ein Meer farbi-

„Und obwohl ich ihn derart liebte, war ich […] sicher, dass er in dem Kampf gegen George Foreman sterben würde.“ ger Menschheit: schwarze, braune, gelbe Männer; Afrikaner, Puertoricaner, schwarze Amerikaner, Südamerikaner, Mittelamerikaner, Inder, Männer aus der Karibik, Indianer, Haitianer und viele Jamaikaner. Ein Turmbau zu Babel der farbigen Welt: Spanisch, Spanglish, schwarzer Slang, Chinesisch, Französisch, Kreolisch und viele andere Sprachen, die ich noch nie gehört hatte. 20 000 Leute! Es war überwältigend. Unten, genau in der Mitte, standen vier Leinwände, die zu einem Quadrat zusammengestellt waren. Um die vier Projektionsflächen saßen die Leute auf den 100-Dollar-Plätzen: Weiße, vielleicht 2 000 oder 3 000. Ein kleiner Spritzer Weiß, umgeben von farbigen Männern. Custer und die Indianer, dachte ich. Ihre Sorge sollte jetzt sein, dass Ali nicht allzu schwer verletzt werden würde.

As a man who never looked down on those who looked up to him

… and who treated everyone right.

Plötzlich haut mir jemand in die Rippen. Ein Pu­ ertoricaner neben mir bietet mir einen Schluck aus seiner Schnapsflasche an. Er musste betrun­ ken sein, wenn er mir Grünschnabel so etwas anbot. Ich lehnte sein Angebot aus nahe liegen­ den Gründen ab. Aber ich schaute die lange Reihe von Männern hinunter; sie waren alle dabei, sich zu betrinken und Haschisch zu rau­ chen. Wie besessen. Als hätten sie keine Zeit. Und diese Männer benebelten sich nicht den Kopf auf die fröhliche Art, so wie auf einer Party. Ihr Drang nach Besinnungslosigkeit hatte etwas Manisches an sich. Dann dämmerte es mir. Sie wollen schnell noch vor dem Kampf betrunken werden, um sich gegen den Schmerz abzuschotten, wenn sie Ali am Boden sehen. Schnell. Trink schnell. Zieh den Joint rein, schnell. Diese Männer feierten keine Party. Sie sahen aus wie Soldaten, die sich auf den Absprung aus einem Flugzeug vorbereiten. Und dann wurde mir noch etwas klar. Wir waren alle eins. Alle in der Arena. Und ich kannte kei­ nen dieser Männer in meiner Sitzreihe, vor mir oder sonst wo. Aber wenn man sie anschaute, dann antworteten sie mit einem leichten Nicken, so als wollten sie sagen: Hey, Bruder, ich stehe an deiner Seite. Wir werden heute Abend leiden, aber ich stehe an deiner Seite. Die Lichter verloschen. Der Lärm wurde ohren­ betäubend. Ich vermute, dass irgendetwas aus der Lautsprecheranlage herausschallte. Aber den ganzen Abend habe ich kein Wort aus den Lautsprechern gehört. Die Reportage des Kampfes ging unter. Kein Gong. Nichts. Nur der Lärm im Garden – 80 Dezibel, weißer Lärm, far­ biger Lärm. Ali erscheint in der Arena in Kinshasa. Der Lärm erreicht jetzt 90 Dezibel. Die Männer in meiner Reihe sehen ihn. Wir jubeln, doch es klingt hohl. Ali klettert in den Ring und beginnt zu tanzen. Ich kann meiner Rührung kaum Herr werden. Lass dich nicht verletzen, Mann. Ich schaue die Reihe nach unten. Tränen steigen in die Augen der Männer. Mehr hastiges Trinken und Rauchen. Ich schaue mich weiter um. Überall sehe ich das­ selbe. Erwachsene Männer, harte Männer, wei­ nen. Sie schluchzen nicht, aber Tränen laufen ihnen die schwarzen oder braunen Wangen hin­

unter. Die Männer versuchen, sie schnell wegzu­ wischen, doch ein neuer Strom von Tränen bricht sich Bahn. Noch einige Minuten, dann tritt Foreman ins Bild. Foremans Erscheinung lässt den Ring klei­ ner werden.

glauben, sondern weil Ali immer noch kämpft. Foreman wird jetzt deutlich langsamer. Ali deckt, und es sieht so aus, als würden Foremans Treffer ihn erschüttern. Ali schüttelt den Kopf und lässt jedermann wissen, dass alles in Ord­ nung ist. Wir alle sehen einen Hoffnungsschim­ mer. Wir schauen uns an. Ist es möglich? Vielleicht. In der achten Runde ist der Lärm auf 100 Dezi­ bel gestiegen. Foreman ist müde. Ein Schlag ver­ fehlt sein Ziel, und Foreman findet sich in den Seilen wieder. Ali sieht frisch aus. Ali bepflastert ihn mit Kombinationen. Kleine, stechende Schläge. Jubel röhrt durch den Garden. Wir stampfen mit den Füßen; unsere Herzen „schrien“ aus unseren Kehlen. Ali schlägt zu, trifft diesen großen Scheißkerl mit einer harten Rechten. Der schweigende Gong. Sie treffen sich in der Foreman stolpert nach vorne. Ringmitte. Ali ist der Angreifer. Er knallt Fore­ Foreman geht zu Boden! man eine Rechte an den Kopf. Foreman ist unbe­ Foreman wird ausgezählt! eindruckt. Ali kann diesem Mann nichts antun. Der Garden wird zum Tollhaus. Jeder fällt jedem Plötzlich sinkt Ali in die Seile. in die Arme. Alle weinen. Völlig Fremde liegen Wahnsinn. Foreman verfolgt ihn und drischt auf sich in den Armen und weinen. ihn ein. Mächtige, donnernde Schläge zum Kör­ Dann löst sich ein Ruf aus der Menge der 20 000: per. Die Männer bedecken ihre Augen. Sie fürch­ Ali, Ali, Ali … ten, dass alles schon jetzt zu Ende gehen könnte. Wie von Zauberhand angerührt, gehen die Lich­ Aber etwas Seltsames passiert, genau zum Ende ter an. Die Türen fliegen auf. Mehr Magie. Arm der Runde. Ali verlässt die Seile und attackiert in Arm mit den Fremden strömen wir ins Freie. Foreman mit einer Schlagkombination. Wir Ali, Ali, Ali, ALI … springen von den Sitzen. Wir schauen uns an. Das alles kann eine Stunde oder Stunden gedau­ Nein, das ist nur ein Spiel. Er kann dem Ochsen ert haben. Ich weiß es nicht mehr. Ich war wie in nicht wehtun. Ali überlebt die Runde. Trance. Für mich bleibt dieser Abend immer Ein Seufzer der Erleichterung entringt sich uns. präsent. Es war der aufregendste und prägendste Zweite Runde. Eine Wiederholung. Ali in den Augenblick meines Lebens. An diesem Abend Seilen. Foreman schlägt. Diesmal kommt Fore­ war ich mir ganz sicher, dass ich das Leben sieg­ man mit einem Schlag durch, der Wirkung zeigt, reich bestehen würde. Ich war mir dessen ganz Ali steht aber noch. Ali redet wieder Scheiße. Ich sicher. Natürlich erwartete ich Probleme, Her­ flehe ihn an, das Maul zu halten. Er macht ihn so ausforderungen und Schwierigkeiten, aber ich nur noch wütender. BUMM BUMM, schwere wusste auch, dass ich jedes Hindernis überwin­ Schläge auf Alis Körper. Dann gegen Ende den könnte und würde. Die Wahrscheinlichkeit kommt Ali wieder mit einer Kombination. Jubel der Dinge bedeutete nichts mehr. Ich war mir an steigt aus der Menge hoch. Aber Foreman ist diesem Abend ganz sicher, dass ich es als Mann, nicht im Geringsten beeinträchtigt. als schwarzer Mann, zu etwas bringen würde. Dritte Runde. Eine Wiederholung. Ali hängt in Und heute, wenn sich Zweifel oder Furcht in den Seilen. Aber Foreman wird langsamer. Er meiner Seele einnisten, dann denke ich an jenen wirft immer noch Bomben, aber langsamer. Ali Abend und verliere meine Angst. Weil Ali, mein zuckt zurück. Champion, mich an diesem Abend entflammt Zur fünften Runde sind alle 20 000 auf den Bei­ hat. Er hat ein Feuer in meiner Brust entfacht. nen, nicht weil wir an einen bevorstehenden Sieg Und da brennt es immer noch.

„Lass dich nicht verletzen, Mann. Ich schaue die Reihe nach unten. Tränen steigen in die Augen der Männer. Mehr hastiges Trinken und Rauchen.“

… and also in their fight for freedom,

… and who helped as many of his people ass he could — financially

justice and equality.


I’d like to be remembered … … and who was humorous … as a black man who won the heavyweight titlee

Grollen im urbanen Dschungel

rungen lassen an jenen, der er einmal war. Mein kleines Szenario für Alis Leben hatte nur einen Haken: George Foreman. Ich sah dieses Ungeheuer Foreman im Fernsehen. Er war größer und kräftiger, hatte mehr Muskeln als Ali; er war Furcht einflößend. Das Fernsehen zeigte immer wieder Ausschnitte aus zwei Kämpfen: Foreman trifft Frazier so heftig, dass er sich vom Ringboden in die Luft hebt; Von Gregory Allen Howard Foreman vernichtet Ken Norton. Und jetzt sollte Ali, mein Held, sich diesem Ungeheuer stellen. Ich hatte Angst um ihn. Mir war, als müsste ich in diesen Ring steigen und mir mein Gehirn zu Brei 30. Oktober 1974 schlagen lassen. Niemand, noch nicht einmal Ein Abend wie kein anderer. Ein Abend, den ich seine Fans, erwog die Möglichkeit eines Sieges. nie vergessen werde. Nein, ich war nicht in Zaire. Als der Tag des Kampfes näher rückte, wuchs Vielleicht waren es mehrere Tausend Fans, die meine Anspannung; ich wurde unruhig. Meine an diesem Abend den Kampf in Kinshasa geseTante konnte das alles nicht verstehen. Mein hen haben, 99 Prozent der Zuschauer jedoch Cousin allerdings war noch aufgeregter als ich. haben den Kampf Muhammad Ali gegen George Er war älter. Er war mit Ali aufgewachsen. Wir Foreman – den Rumble in the Jungle – im Fern- versuchten, nicht darüber zu reden, und konnten sehen oder auf einer Kinoleinwand verfolgt. doch nur über dies eine sprechen. Er erklärte Ich war in New York, genauer gesagt, in Queens mir, dass es fast noch nie einen Weltmeisterbei meiner Tante. Ja, ich gebe es zu – ich war da- schaftskampf im Schwergewicht gegeben hat, mals ein junger Bursche. Wie viele Jungen mei- vor dem die Wetten 4 : 1 standen. Er sah meine ner Generation war ich ein bisschen zu jung, um Panik und versuchte, mich zu beruhigen. „Dies Ali auf seinem Höhepunkt erlebt zu haben. Ja, sind die Wetten auf der Straße …“ (Ich war erRumble in the Jungle, gab mir einen ersten Ein- leichtert …) „Die Buchmacher in Las Vegas bieblick, um was für ein Spektakel es sich bei einem ten bloß 3 : 1.“ (Und das sollte mich beruhigen?) Ali-Kampf wirklich handelte. Am Tag des Kampfes mussten Entscheidungen Sein Mundwerk, seine Direktheit, der Stolz auf gefällt werden. Sollte ich wetten? Würde ich seine Rasse gaben mir Mut, machten mich stark. meinen Cousin dazu bewegen können, mich in Mir ging es wie der Baseballlegende Reggie den Madison Square Garden mitzunehmen, um Jackson, für den Ali nicht nur der berühmteste den Kampf zu sehen? Mein Vermögen belief sich Mann der Welt war, sondern schön, sprachgeauf genau 35 Dollar. Die Eintrittskarten kostewandt, stolz – und schwarz. ten 25 Dollar. Und obwohl ich ihn derart liebte, war ich – wie Was sollte ich tun? Nachdem ich mir den nicht Millionen andere auch – sicher, dass er in dem enden wollenden Spott eines weißen Jungen Kampf gegen George Foreman sterben würde. hatte anhören müssen, schloss ich eine Wette ab: Ali war damals kein junger Kerl mehr; er war 32. acht Dollar bei einer Gewinnchance von 3 : 1. Er versuchte ein Comeback und hatte nicht (An jenem Tag hatte sich auf der Straße die Vermehr die Kraft. Ich nahm an, dass er das Geld nunft durchsetzen können.) Mir blieb noch brauchte und deswegen weiterkämpfte. Ich genug für die Fahrt in die Innenstadt und für die wollte ihn dafür nicht verurteilen, aber auch Eintrittskarte. Nachdem ich die Kosten für die nicht Zeuge sein, wenn er schwer verletzt würde. Eintrittskarte und für meine Wette abgedeckt Jung und unreif, wie ich war, dachte ich: „Hey, es hatte, würde ich bankrott sein, aber ich würde gibt niemanden, der ihn wirklich verletzen kann. den Kampf sehen. In meinem tiefsten Inneren Er wird ein bisschen Geld verdienen und dann fühlte ich, dass ich dabei sein musste. sein Leben weiterführen, das Boxen an den Die U-Bahn Richtung Madison Square Garden Nagel hängen. Uns die undeutlichen Erinne­ war gerammelt voll. Voller Farbiger, denen die

Angst aus den Augen sprang. Nichts von der vor einem Boxkampf üblichen Begeisterung. Kein leeres Geschwätz. Ein bleiernes Schweigen lag über dem Abteil. Und diese Blicke, die sie sich gegenseitig zuwarfen: Schuldgefühle, Trauer, Sorge. Wenn diese Blicke zu intensiv wurden, dann senkten diese schwarzen und puertoricanischen Männer ihre Augen zu Boden, voller Scham, dass sie so viel von sich selbst preisgegeben hatten, dass es ihnen an Zuversicht mangelte. Auch sie standen unter dem Eindruck, sie gingen zu einem Begräbnis. Ihre verzweifelten Blicke machten mich nur noch besorgter. Wenn sie, die doch älter und weiser waren, dieses Gefühl hatten, dann musste es wirklich schlimm um Ali stehen. Er wird heute Abend sterben, und sie wissen es. Ich war noch niemals im Garden gewesen. Mein Herz schlug bis zum Hals, während ich auf meinen Sitzplatz ganz oben in der Arena zukletterte. Als ich durch die Tür trat, sah ich ein Meer farbi-

„Und obwohl ich ihn derart liebte, war ich […] sicher, dass er in dem Kampf gegen George Foreman sterben würde.“ ger Menschheit: schwarze, braune, gelbe Männer; Afrikaner, Puertoricaner, schwarze Amerikaner, Südamerikaner, Mittelamerikaner, Inder, Männer aus der Karibik, Indianer, Haitianer und viele Jamaikaner. Ein Turmbau zu Babel der farbigen Welt: Spanisch, Spanglish, schwarzer Slang, Chinesisch, Französisch, Kreolisch und viele andere Sprachen, die ich noch nie gehört hatte. 20 000 Leute! Es war überwältigend. Unten, genau in der Mitte, standen vier Leinwände, die zu einem Quadrat zusammengestellt waren. Um die vier Projektionsflächen saßen die Leute auf den 100-Dollar-Plätzen: Weiße, vielleicht 2 000 oder 3 000. Ein kleiner Spritzer Weiß, umgeben von farbigen Männern. Custer und die Indianer, dachte ich. Ihre Sorge sollte jetzt sein, dass Ali nicht allzu schwer verletzt werden würde.

As a man who never looked down on those who looked up to him

… and who treated everyone right.

Plötzlich haut mir jemand in die Rippen. Ein Pu­ ertoricaner neben mir bietet mir einen Schluck aus seiner Schnapsflasche an. Er musste betrun­ ken sein, wenn er mir Grünschnabel so etwas anbot. Ich lehnte sein Angebot aus nahe liegen­ den Gründen ab. Aber ich schaute die lange Reihe von Männern hinunter; sie waren alle dabei, sich zu betrinken und Haschisch zu rau­ chen. Wie besessen. Als hätten sie keine Zeit. Und diese Männer benebelten sich nicht den Kopf auf die fröhliche Art, so wie auf einer Party. Ihr Drang nach Besinnungslosigkeit hatte etwas Manisches an sich. Dann dämmerte es mir. Sie wollen schnell noch vor dem Kampf betrunken werden, um sich gegen den Schmerz abzuschotten, wenn sie Ali am Boden sehen. Schnell. Trink schnell. Zieh den Joint rein, schnell. Diese Männer feierten keine Party. Sie sahen aus wie Soldaten, die sich auf den Absprung aus einem Flugzeug vorbereiten. Und dann wurde mir noch etwas klar. Wir waren alle eins. Alle in der Arena. Und ich kannte kei­ nen dieser Männer in meiner Sitzreihe, vor mir oder sonst wo. Aber wenn man sie anschaute, dann antworteten sie mit einem leichten Nicken, so als wollten sie sagen: Hey, Bruder, ich stehe an deiner Seite. Wir werden heute Abend leiden, aber ich stehe an deiner Seite. Die Lichter verloschen. Der Lärm wurde ohren­ betäubend. Ich vermute, dass irgendetwas aus der Lautsprecheranlage herausschallte. Aber den ganzen Abend habe ich kein Wort aus den Lautsprechern gehört. Die Reportage des Kampfes ging unter. Kein Gong. Nichts. Nur der Lärm im Garden – 80 Dezibel, weißer Lärm, far­ biger Lärm. Ali erscheint in der Arena in Kinshasa. Der Lärm erreicht jetzt 90 Dezibel. Die Männer in meiner Reihe sehen ihn. Wir jubeln, doch es klingt hohl. Ali klettert in den Ring und beginnt zu tanzen. Ich kann meiner Rührung kaum Herr werden. Lass dich nicht verletzen, Mann. Ich schaue die Reihe nach unten. Tränen steigen in die Augen der Männer. Mehr hastiges Trinken und Rauchen. Ich schaue mich weiter um. Überall sehe ich das­ selbe. Erwachsene Männer, harte Männer, wei­ nen. Sie schluchzen nicht, aber Tränen laufen ihnen die schwarzen oder braunen Wangen hin­

unter. Die Männer versuchen, sie schnell wegzu­ wischen, doch ein neuer Strom von Tränen bricht sich Bahn. Noch einige Minuten, dann tritt Foreman ins Bild. Foremans Erscheinung lässt den Ring klei­ ner werden.

glauben, sondern weil Ali immer noch kämpft. Foreman wird jetzt deutlich langsamer. Ali deckt, und es sieht so aus, als würden Foremans Treffer ihn erschüttern. Ali schüttelt den Kopf und lässt jedermann wissen, dass alles in Ord­ nung ist. Wir alle sehen einen Hoffnungsschim­ mer. Wir schauen uns an. Ist es möglich? Vielleicht. In der achten Runde ist der Lärm auf 100 Dezi­ bel gestiegen. Foreman ist müde. Ein Schlag ver­ fehlt sein Ziel, und Foreman findet sich in den Seilen wieder. Ali sieht frisch aus. Ali bepflastert ihn mit Kombinationen. Kleine, stechende Schläge. Jubel röhrt durch den Garden. Wir stampfen mit den Füßen; unsere Herzen „schrien“ aus unseren Kehlen. Ali schlägt zu, trifft diesen großen Scheißkerl mit einer harten Rechten. Der schweigende Gong. Sie treffen sich in der Foreman stolpert nach vorne. Ringmitte. Ali ist der Angreifer. Er knallt Fore­ Foreman geht zu Boden! man eine Rechte an den Kopf. Foreman ist unbe­ Foreman wird ausgezählt! eindruckt. Ali kann diesem Mann nichts antun. Der Garden wird zum Tollhaus. Jeder fällt jedem Plötzlich sinkt Ali in die Seile. in die Arme. Alle weinen. Völlig Fremde liegen Wahnsinn. Foreman verfolgt ihn und drischt auf sich in den Armen und weinen. ihn ein. Mächtige, donnernde Schläge zum Kör­ Dann löst sich ein Ruf aus der Menge der 20 000: per. Die Männer bedecken ihre Augen. Sie fürch­ Ali, Ali, Ali … ten, dass alles schon jetzt zu Ende gehen könnte. Wie von Zauberhand angerührt, gehen die Lich­ Aber etwas Seltsames passiert, genau zum Ende ter an. Die Türen fliegen auf. Mehr Magie. Arm der Runde. Ali verlässt die Seile und attackiert in Arm mit den Fremden strömen wir ins Freie. Foreman mit einer Schlagkombination. Wir Ali, Ali, Ali, ALI … springen von den Sitzen. Wir schauen uns an. Das alles kann eine Stunde oder Stunden gedau­ Nein, das ist nur ein Spiel. Er kann dem Ochsen ert haben. Ich weiß es nicht mehr. Ich war wie in nicht wehtun. Ali überlebt die Runde. Trance. Für mich bleibt dieser Abend immer Ein Seufzer der Erleichterung entringt sich uns. präsent. Es war der aufregendste und prägendste Zweite Runde. Eine Wiederholung. Ali in den Augenblick meines Lebens. An diesem Abend Seilen. Foreman schlägt. Diesmal kommt Fore­ war ich mir ganz sicher, dass ich das Leben sieg­ man mit einem Schlag durch, der Wirkung zeigt, reich bestehen würde. Ich war mir dessen ganz Ali steht aber noch. Ali redet wieder Scheiße. Ich sicher. Natürlich erwartete ich Probleme, Her­ flehe ihn an, das Maul zu halten. Er macht ihn so ausforderungen und Schwierigkeiten, aber ich nur noch wütender. BUMM BUMM, schwere wusste auch, dass ich jedes Hindernis überwin­ Schläge auf Alis Körper. Dann gegen Ende den könnte und würde. Die Wahrscheinlichkeit kommt Ali wieder mit einer Kombination. Jubel der Dinge bedeutete nichts mehr. Ich war mir an steigt aus der Menge hoch. Aber Foreman ist diesem Abend ganz sicher, dass ich es als Mann, nicht im Geringsten beeinträchtigt. als schwarzer Mann, zu etwas bringen würde. Dritte Runde. Eine Wiederholung. Ali hängt in Und heute, wenn sich Zweifel oder Furcht in den Seilen. Aber Foreman wird langsamer. Er meiner Seele einnisten, dann denke ich an jenen wirft immer noch Bomben, aber langsamer. Ali Abend und verliere meine Angst. Weil Ali, mein zuckt zurück. Champion, mich an diesem Abend entflammt Zur fünften Runde sind alle 20 000 auf den Bei­ hat. Er hat ein Feuer in meiner Brust entfacht. nen, nicht weil wir an einen bevorstehenden Sieg Und da brennt es immer noch.

„Lass dich nicht verletzen, Mann. Ich schaue die Reihe nach unten. Tränen steigen in die Augen der Männer. Mehr hastiges Trinken und Rauchen.“

… and also in their fight for freedom,

… and who helped as many of his people ass he could — financially

justice and equality.


„Das ist mehr, als selbst der passionierteste Fan dieser Komödie von 1959 verlangen könnte.“

Der lustigste Film aller Zeiten

—The Boston Globe, Boston

Der Insider-Guide zu Billy Wilders Meisterwerk

„Ein Buch als Liebeserklärung.“ —Film Dienst, Bonn

Billy Wilder’s Some Like It Hot Alison Castle (Hrsg.), Dan Auiler Hardcover + DVD, Format: 36 x 22,5 cm, 384 Seiten nur ¤ 39,99

Inkl.

DVD

Billy Wilder mit Helmut Newton und Benedikt Taschen im Chemosphere-Haus, Hollywood, 1999. Foto © June Newton

Diese Sonderausgabe enthält • Interviews mit Billy Wilder, Jack Lemmon, Tony Curtis u. a. • Vollständiges Faksimile des Drehbuchs mit Standbildern jeder Szene • Auszüge aus dem ersten Drehbuchentwurf • Farbfotos von den Dreharbeiten • Original-Werbematerial und zahlreiche begleitende Ephemera • Kommentierte und illustrierte Billy-WilderFilmografie • DVD mit der Originalfassung dieses phäno­ menalen Spielfilms

Das umfassende Handbuch zu Billy Wilders Meisterwerk, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Meister selbst und kurz vor seinem Tod veröffentlicht. Hier finden Sie alles (und mehr), was Sie jemals über diesen Film wissen wollten, der vom American Film Institute zur besten Komödie des Jahrhunderts gewählt

wurde. Als kühne Story über Männer in Frau­ enkleidern aus einer Zeit, als dieses Thema streng tabu war, erzählt Manche mögen’s heiß (1959) von zwei Jazzmusikern, die in einer Damenkapelle vor der Mafia Zuflucht suchen. Dank des genialen Drehbuchs von I.A.L. Diamond und Billy Wilder und großer Schau­ — 16 —

spielkunst von Tony Curtis, Jack Lemmon und der notorisch schwierigen Marilyn Monroe ist Manche mögen’s heiß ein Muster an komödian­ tischer Perfektion. Marilyn Monroe am Set von Manche mögen’s heiß. Foto: United Artists (Courtesy of MoMA)


„Das ist mehr, als selbst der passionierteste Fan dieser Komödie von 1959 verlangen könnte.“

Der lustigste Film aller Zeiten

—The Boston Globe, Boston

Der Insider-Guide zu Billy Wilders Meisterwerk

„Ein Buch als Liebeserklärung.“ —Film Dienst, Bonn

Billy Wilder’s Some Like It Hot Alison Castle (Hrsg.), Dan Auiler Hardcover + DVD, Format: 36 x 22,5 cm, 384 Seiten nur ¤ 39,99

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DVD

Billy Wilder mit Helmut Newton und Benedikt Taschen im Chemosphere-Haus, Hollywood, 1999. Foto © June Newton

Diese Sonderausgabe enthält • Interviews mit Billy Wilder, Jack Lemmon, Tony Curtis u. a. • Vollständiges Faksimile des Drehbuchs mit Standbildern jeder Szene • Auszüge aus dem ersten Drehbuchentwurf • Farbfotos von den Dreharbeiten • Original-Werbematerial und zahlreiche begleitende Ephemera • Kommentierte und illustrierte Billy-WilderFilmografie • DVD mit der Originalfassung dieses phäno­ menalen Spielfilms

Das umfassende Handbuch zu Billy Wilders Meisterwerk, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Meister selbst und kurz vor seinem Tod veröffentlicht. Hier finden Sie alles (und mehr), was Sie jemals über diesen Film wissen wollten, der vom American Film Institute zur besten Komödie des Jahrhunderts gewählt

wurde. Als kühne Story über Männer in Frau­ enkleidern aus einer Zeit, als dieses Thema streng tabu war, erzählt Manche mögen’s heiß (1959) von zwei Jazzmusikern, die in einer Damenkapelle vor der Mafia Zuflucht suchen. Dank des genialen Drehbuchs von I.A.L. Diamond und Billy Wilder und großer Schau­ — 16 —

spielkunst von Tony Curtis, Jack Lemmon und der notorisch schwierigen Marilyn Monroe ist Manche mögen’s heiß ein Muster an komödian­ tischer Perfektion. Marilyn Monroe am Set von Manche mögen’s heiß. Foto: United Artists (Courtesy of MoMA)


Our Fair Lady Die Tiffany-Prinzessin im kleinen Schwarzen

In einem wallenden Ballkleid beim Paramount-Fototermin, 1953. Foto Š Bob Willoughby, 2010


Our Fair Lady Die Tiffany-Prinzessin im kleinen Schwarzen

In einem wallenden Ballkleid beim Paramount-Fototermin, 1953. Foto Š Bob Willoughby, 2010


Eine Ode an Audrey Bob Willoughbys Porträts der Schauspielerin der Herzen

Diese Collector’s Edition ist auf 1.000 Exemplare limitiert und von Bob Willoughby signiert.

FOLIO Format

Audrey Hepburn. Photographs 1953–1966 Bob Willoughby Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 31 x 38,8 cm, 282 Seiten ¤ 500

10. September–10. Oktober 2010: Die TASCHEN Galerie Brüssel (Place du Grand Sablon) präsentiert eine Ausstellung mit 32 limitierten Prints.

„Menschen müssen, eher noch als Gegenstände, aufgebaut, aufgefrischt, aufgerichtet, aufgepeppt und aufgemöbelt werden; aufgeben aber darf man niemanden jemals.“

Vorschau und Online-Bestellung unter: www.taschen.com/AH

—Audrey Hepburn

In einem wunderschönen Kleid, das Givenchy für sie entworfen hatte, macht es sich Audrey in Zusammen in Paris auf einem prachtvollen Bett bequem. Foto © Bob Willoughby, 2010

In seiner bemerkenswerten Karriere als Studiofotograf in Hollywood machte Bob Willoughby Aufnahmen von Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor und Jane Fonda, die Kultstatus erreichten – doch an seinem Lieblingsmotiv ließ er nie einen Zweifel: Audrey Hepburn. Eines Morgens, kurz nachdem sie 1953 in Hollywood angekommen war, bestellte man Willoughby, um Aufnahmen von dem neuen Filmsternchen zu machen. Für den Porträtkünstler war es ein Auftrag wie jeder andere, doch als er die aus Belgien gebürti-

ge Schönheit kennenlernte, war er hingerissen: „Sie nahm meine Hand wie … nun, wie eine Prinzessin, und sie blendete mich mit diesem Lächeln, das Gott geschaffen hatte, um die Herzen sterblicher Männer schmelzen zu lassen.“ Mit Audrey Hepburns steilem Aufstieg nach ihrem ersten amerikanischen Film, Ein Herz und eine Krone, für den sie einen Oscar erhielt, wurde Willoughby zu einem Freund, der ihr Leben zu Hause und bei der Arbeit begleitete — 21 —

und ablichtete. Seine perfektionistischen, zärtlichen Fotografien zeigen die vielen unterschiedlichen Facetten von Hepburns Schönheit und Eleganz, ihre Weiterentwicklung von ihrem Filmdebüt in den USA bis zum Höhepunkt ihrer Karriere als My Fair Lady (1964). Willoughbys Studien sind nicht nur das Abbild einer der großen platonischen Liebesaffären in der Geschichte der Fotografie, sondern auch ein einzigartiges Andenken an eine Frau, deren Schönheit für das 20. Jahrhundert Maßstäbe setzte.


Eine Ode an Audrey Bob Willoughbys Porträts der Schauspielerin der Herzen

Diese Collector’s Edition ist auf 1.000 Exemplare limitiert und von Bob Willoughby signiert.

FOLIO Format

Audrey Hepburn. Photographs 1953–1966 Bob Willoughby Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 31 x 38,8 cm, 282 Seiten ¤ 500

10. September–10. Oktober 2010: Die TASCHEN Galerie Brüssel (Place du Grand Sablon) präsentiert eine Ausstellung mit 32 limitierten Prints.

„Menschen müssen, eher noch als Gegenstände, aufgebaut, aufgefrischt, aufgerichtet, aufgepeppt und aufgemöbelt werden; aufgeben aber darf man niemanden jemals.“

Vorschau und Online-Bestellung unter: www.taschen.com/AH

—Audrey Hepburn

In einem wunderschönen Kleid, das Givenchy für sie entworfen hatte, macht es sich Audrey in Zusammen in Paris auf einem prachtvollen Bett bequem. Foto © Bob Willoughby, 2010

In seiner bemerkenswerten Karriere als Studiofotograf in Hollywood machte Bob Willoughby Aufnahmen von Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor und Jane Fonda, die Kultstatus erreichten – doch an seinem Lieblingsmotiv ließ er nie einen Zweifel: Audrey Hepburn. Eines Morgens, kurz nachdem sie 1953 in Hollywood angekommen war, bestellte man Willoughby, um Aufnahmen von dem neuen Filmsternchen zu machen. Für den Porträtkünstler war es ein Auftrag wie jeder andere, doch als er die aus Belgien gebürti-

ge Schönheit kennenlernte, war er hingerissen: „Sie nahm meine Hand wie … nun, wie eine Prinzessin, und sie blendete mich mit diesem Lächeln, das Gott geschaffen hatte, um die Herzen sterblicher Männer schmelzen zu lassen.“ Mit Audrey Hepburns steilem Aufstieg nach ihrem ersten amerikanischen Film, Ein Herz und eine Krone, für den sie einen Oscar erhielt, wurde Willoughby zu einem Freund, der ihr Leben zu Hause und bei der Arbeit begleitete — 21 —

und ablichtete. Seine perfektionistischen, zärtlichen Fotografien zeigen die vielen unterschiedlichen Facetten von Hepburns Schönheit und Eleganz, ihre Weiterentwicklung von ihrem Filmdebüt in den USA bis zum Höhepunkt ihrer Karriere als My Fair Lady (1964). Willoughbys Studien sind nicht nur das Abbild einer der großen platonischen Liebesaffären in der Geschichte der Fotografie, sondern auch ein einzigartiges Andenken an eine Frau, deren Schönheit für das 20. Jahrhundert Maßstäbe setzte.


Die Seele von New York

Eine fotografische Reise durch die Geschichte der großartigsten Stadt der Welt

Erhabene Blasphemie Das Gesamtwerk des rätselhaften Genies, das die europäische Malerei revolutionierte

New York. Porträt einer Stadt Reuel Golden Hardcover, Format: 25 x 34 cm, 560 Seiten ¤ 49,99

„Dieses Buch ist selbst ein Kunstwerk. Für alle Liebhaber der italienischen Renaissance.“ —Die Welt, Berlin

Caravaggio. Das vollständige Werk Sebastian Schütze Hardcover, 3 Ausklapptafeln, Format: 29 x 39,5 cm, 306 Seiten ¤ 99,99

XL

Format

Ebenfalls erhältlich:

„Besitzen Sie ein Stück Kunstgeschichte!“

Im Antlitz Afrikas Eine Hommage an einen Kontinent der Kontraste

—Quintessentially, London

The most expensive book of the 20th century Now in XL-format and revised by June Newton

7.

auflage

XL

Format

Helmut Newton überarbeitet von June Newton Hardcover, Format: 26,7 x 37,4 cm, 464 Seiten, plus Beiheft „The Making of Helmut Newton’s SUMO“ und Buchständer aus Acryl nur ¤ 99,99

Africa. Sebastião Salgado Lélia Salgado Hardcover, Format: 34 x 24,6 cm, 336 Seiten nur ¤ 29,99

„Auf den Spuren von Mut und Katastrophe – eine 30 Jahre dauernde Reise durch den dunklen Kontinent mit dem besten Fotojournalisten der Welt.“ —The Sunday Times Magazine, London


Die Seele von New York

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Erhabene Blasphemie Das Gesamtwerk des rätselhaften Genies, das die europäische Malerei revolutionierte

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„Dieses Buch ist selbst ein Kunstwerk. Für alle Liebhaber der italienischen Renaissance.“ —Die Welt, Berlin

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„Auf den Spuren von Mut und Katastrophe – eine 30 Jahre dauernde Reise durch den dunklen Kontinent mit dem besten Fotojournalisten der Welt.“ —The Sunday Times Magazine, London


Il divino

Meisterwerke unter der Lupe

Eine umfassende Einführung in das Werk Michelangelos

XL

Format

Warum trägt die Mörderin das Weiß der Unschuld?

Die Enthüllung der Geheimnisse hinter den Gemälden

„Die Fotos sind scharf, die Farben authentisch und voller Strahlkraft ...“ —The Good Book Guide, London

Michelangelo. Leben und Werk Frank Zöllner, Christof Thoenes Hardcover, Format: 24,5 x 37,2 cm, 368 Seiten nur ¤ 29,99

Zeigt der Kopf des Ermordeten die Züge des Malers?

Worauf wartet die alte Magd?

Meisterwerke im Detail Rainer & Rose-Marie Hagen Hardcover, 2 Bände im Schuber, Format: 20,5 x 28,5 cm, 770 Seiten nur ¤ 39,99

Und der Mond kam näher ...

Der Fellini der Fotografie

Das Einmaleins der Modernen Architektur

Die legendäre Reise der Apollo 11

Das Leben auf dem Planeten LaChapelle

Die unerreichte Architektur-Enzyklopädie

David LaChapelle Heaven to Hell Hardcover, Format: 27,8 x 35,5 cm, 352 Seiten nur ¤ 29,99

Hiroshiges Edo Tokio in meisterlichen Ukiyoe-Holzschnitten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts

Moderne Architektur A–Z Laszlo Taschen (Hrsg.) Hardcover, 2 Bände im Schuber, Format: 23,8 x 30,5 cm, 592 Seiten nur ¤ 39,99

„Ein Moby-Dick des Weltraums ... das Geschenk eines Genies.“ —New York Magazine, New York

Hiroshige. Hundert berühmte Ansichten von Edo Lorenz Bichler, Melanie Trede Japanische Bindung plus Schuber, Format: 25 x 31,3 cm, 272 Seiten nur ¤ 29,99

Norman Mailer MoonFire: Die legendäre Reise der Apollo 11 Hardcover, Format: 27 x 32,6 cm, 348 Seiten nur ¤ 29,99


Il divino

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Warum trägt die Mörderin das Weiß der Unschuld?

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David LaChapelle Heaven to Hell Hardcover, Format: 27,8 x 35,5 cm, 352 Seiten nur ¤ 29,99

Hiroshiges Edo Tokio in meisterlichen Ukiyoe-Holzschnitten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts

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„Ein Moby-Dick des Weltraums ... das Geschenk eines Genies.“ —New York Magazine, New York

Hiroshige. Hundert berühmte Ansichten von Edo Lorenz Bichler, Melanie Trede Japanische Bindung plus Schuber, Format: 25 x 31,3 cm, 272 Seiten nur ¤ 29,99

Norman Mailer MoonFire: Die legendäre Reise der Apollo 11 Hardcover, Format: 27 x 32,6 cm, 348 Seiten nur ¤ 29,99


Die letzte Außenseiterdisziplin der Bildenden Kunst Graffiti und nicht-sanktionierte Kunst – von den lokalen Ursprüngen zum globalen Phänomen

Trespass Die Geschichte der urbanen Kunst Ethel Seno (Hrsg.), Carlo McCormick, Marc und Sara Schiller (Wooster Collective) Hardcover, Format: 23,5 x 32 cm, 320 Seiten ¤ 29,99

„Die Sprühdose wird umworben von Galerien.“ —The New York Times, New York

In den letzten Jahren wurde die Straßenkunst zunehmend kühner, schmuckvoller, raffinierter und – vielfach auch – akzeptabler. Dennoch bleibt die nicht-sanktionierte Kunst im öffent­ lichen Raum das Problemkind des kulturellen Ausdrucks, das letzte Stiefkind der Bildenden Kunst. Außerdem wurde sie zu einem welt­ weiten Phänomen des 21. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit den präsentierten Künstlern entstanden, erkundet Trespass Auf­ stieg und globale Verbreitung von Graffiti und urbaner Kunst; behandelt werden die Schlüs­ selfiguren, Ereignisse und Strömungen der

Selbstdarstellung im öffentlichen Raum und die Geschichte von urbaner Rückgewinnung, Pro­ testhaltung und ungesetzlicher Ausführung. Trespass ist das erste Buch, das die ganze histo­ rische Tragweite, globale Dimension und tech­ nische Entwicklung der Straßenkunst präsen­ tiert, zusammen mit den Hauptwerken von 150 Künstlern – vier Generationen visionärer Out­ laws wie Jean Tinguely, Spencer Tunick, Keith Haring, Os Gemeos, Jenny Holzer, Barry McGee, Gordon Matta-Clark, Shepard Fairey, Blu, Billbord Liberation Front, Guerilla Girls und Banksy. — 26 —

Enthält außerdem: • Unveröffentlichte Abbildungen der Kunst von Keith Haring und Jean-Michel Basquiat • Unveröffentlichte Fotos von Martha Cooper, Autorin des legendären Buchs Subway Art • Unveröffentlichte Fotos aus den Privatarchi­ ven ausgewählter Künstler • Scharfsinnige Essays von Anne Pasternak (Direktorin von Creative Time, einem Fonds für Kunst im öffentlichen Raum) und des Bürgerrechtsanwalts Tony Serra • Als besonderer Bonus ein exklusives Vorwort von Banksy

Paolo Buggiani, Minotaur Brooklyn Bridge, New York City, 1980


Die letzte Außenseiterdisziplin der Bildenden Kunst Graffiti und nicht-sanktionierte Kunst – von den lokalen Ursprüngen zum globalen Phänomen

Trespass Die Geschichte der urbanen Kunst Ethel Seno (Hrsg.), Carlo McCormick, Marc und Sara Schiller (Wooster Collective) Hardcover, Format: 23,5 x 32 cm, 320 Seiten ¤ 29,99

„Die Sprühdose wird umworben von Galerien.“ —The New York Times, New York

In den letzten Jahren wurde die Straßenkunst zunehmend kühner, schmuckvoller, raffinierter und – vielfach auch – akzeptabler. Dennoch bleibt die nicht-sanktionierte Kunst im öffent­ lichen Raum das Problemkind des kulturellen Ausdrucks, das letzte Stiefkind der Bildenden Kunst. Außerdem wurde sie zu einem welt­ weiten Phänomen des 21. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit den präsentierten Künstlern entstanden, erkundet Trespass Auf­ stieg und globale Verbreitung von Graffiti und urbaner Kunst; behandelt werden die Schlüs­ selfiguren, Ereignisse und Strömungen der

Selbstdarstellung im öffentlichen Raum und die Geschichte von urbaner Rückgewinnung, Pro­ testhaltung und ungesetzlicher Ausführung. Trespass ist das erste Buch, das die ganze histo­ rische Tragweite, globale Dimension und tech­ nische Entwicklung der Straßenkunst präsen­ tiert, zusammen mit den Hauptwerken von 150 Künstlern – vier Generationen visionärer Out­ laws wie Jean Tinguely, Spencer Tunick, Keith Haring, Os Gemeos, Jenny Holzer, Barry McGee, Gordon Matta-Clark, Shepard Fairey, Blu, Billbord Liberation Front, Guerilla Girls und Banksy. — 26 —

Enthält außerdem: • Unveröffentlichte Abbildungen der Kunst von Keith Haring und Jean-Michel Basquiat • Unveröffentlichte Fotos von Martha Cooper, Autorin des legendären Buchs Subway Art • Unveröffentlichte Fotos aus den Privatarchi­ ven ausgewählter Künstler • Scharfsinnige Essays von Anne Pasternak (Direktorin von Creative Time, einem Fonds für Kunst im öffentlichen Raum) und des Bürgerrechtsanwalts Tony Serra • Als besonderer Bonus ein exklusives Vorwort von Banksy

Paolo Buggiani, Minotaur Brooklyn Bridge, New York City, 1980


Stadtansichten Von Marc und Sara Schiller

„Mit jedem autonomen Kunstwerk erobern sich die Künstler ein Stück ihrer Stadt zurück, das an die Werbeindustrie verhökert wurde.“ –Marc und Sara Schiller

ungehindert verbreitet zu werden. Street-ArtKünstler klagen über das rapide Schwinden öffentlicher Räume: Firmen kaufen ganze Häuserfassaden auf, Plakatflächen schießen wie Pilze aus dem Boden, und von öffentlicher Hand finanzierte Kunst ist meist das Ergebnis vieler Kompromisse. Mit jedem autonomen Kunstwerk erobern sich die Künstler ein Stück ihrer Stadt zurück, das an die Werbeindustrie verhökert wurde. Oft wird Street Art vorschnell als Vandalismus abgeurteilt. Fälschlicherweise wird behauptet, Graffitikünstler würden sich schöner Gebäude bemächtigen und diese verunstalten. Die meis­ ten Street Artists arbeiten jedoch in vernach­ lässigten Stadtteilen und bringen ihre Werke an „vergessenen“ Bauwerken an, verfallener Architektur, an der die Farbe abblättert oder vor der das Unkraut aus dem Asphalt sprießt. Sie wollen diese Gebäude verschönern, ihnen neues Leben einhauchen und etwas Einmaliges er­ schaffen. Fade Werbung, mit der die halbe Stadt zugekleistert ist, überkleben sie mit Kunst – haben wir dagegen wirklich etwas einzu­wenden?

Man entdeckt Schablonenkunst auf dem Pflas­ ter, einen Aufkleber auf einem Briefkasten oder ein Metallobjekt an einem Straßenschild, und plötzlich wird man in eine andere Welt versetzt: in eine quicklebendige Subkultur, die das mono­ tone Alltagsleben durchbricht. Man fährt zur Arbeit oder zum Einkaufen, und schon steckt man mitten in einem Abenteuer, auf der Suche nach Kreativität an Orten, an denen man sie nicht erwartet. Die in diesem Buch präsentierten Künstler sind ohne einen Auftraggeber unterwegs, oft ano­ nym, ohne sich um die Meinung der Öffentlich­ keit zu kümmern. Sie verschenken ihre Kunst und entfliehen dem kommerziellen Druck, der in Museen und Galerien regiert. Sie arbeiten unter freiem Himmel und müssen ein Werk in­ nerhalb weniger Minuten vollenden, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, festgenommen zu werden. Ihre Arbeiten sind vergänglich, dem Wetter ausgesetzt, werden von anderen Künst­ lern übermalt oder von verärgerten Hauseigen­ tümern entfernt. Die Künstler sind in luftiger Höhe oder unter Tage in Tunneln tätig – die Ge­ fahr beim Erstellen des Kunstwerks wird oft auch zugleich zu dessen Motivation. Das Zusammenspiel der urbanen Kräfte fordert die Fantasie der Künstler heraus, die die Stadt als riesige Leinwand ansehen. Nie zuvor hat Kunst im öffentlichen Raum solche Dimensio­ nen angenommen wie heute die Arbeiten von Blu, nie war sie so omnipräsent wie die von She­ pard Fairey, so häufig kopiert wie die von Bank­ sy oder so filigran wie die von Swoon. All diese Künstler glauben daran, dass Bilder und Ideen dazu da sind, zweckentfremdet, manipuliert und

„Sie wollen diese Gebäude verschönern, ihnen neues Leben einhauchen und etwas Einmaliges erschaffen.“ Die Technik spielt eine entscheidende Rolle bei der schnellen Ausbreitung illegaler Kunst im öf­ fentlichen Raum. Die Digitalkamera hat dazu beigetragen, dass jetzt jedes Werk dokumentiert und gezeigt werden kann, und andere Künstler dazu animiert, noch größer, besser zu sein, noch höher hinauszugehen. Dank der Technologie sind die Künstler auch vielseitiger geworden. Vorbei ist die Zeit, in der man nur als Fotograf oder Illustrator tätig war. Der Street-Art-Künst­

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ler von heute zeichnet und malt, vergrößert seine Bilder auf dem Kopiergerät, dokumentiert als Fotograf seine eigenen Arbeiten und kund­ schaftet die Straßen aus wie ein Bildhauer auf der Suche nach einem geeigneten Stein, um ein Gebäude zu finden, das zu seinem Werk passt. Keine Kunstbewegung hat je zuvor so schnell so viele Permutationen durchlaufen. Dank Digital­ kamera und Internet können Künstler die Werke der anderen unmittelbar nach Fertigstel­ lung sehen und kommentieren, und dies wieder­ um kann in die Arbeit einfließen, die sie am nächsten Tag ausführen. Durch diesen Aus­ tausch hat sich eine Gemeinschaft entwickelt, in der alle dazu angetrieben werden, ihr Bestes zu geben – wetterfeste Materialien zu entwickeln, Spots zu finden, an denen die größte Wirkung erzielt werden kann, und ihre Ideale ständig weiterzubilden. Es ist das starke Gemeinschaftsgefühl, das diese Sparte von Künstlern auszeichnet. Ungeschrie­ bene Gesetze binden sie aneinander. Vielleicht bietet man einem durchreisenden Kollegen nur ein Bett, ein Sofa oder einen Platz auf dem Boden an. Oder man erklärt sich zur Zusam­ menarbeit an einem Gruppenwerk bereit. Oder vielleicht ist man einfach da, wenn der andere einen Marker oder eine Sprühdose braucht. Als Fans und Großstadtbewohner werden wir in der Überraschung über ein frisches Werk, auf der täglichen Suche nach neuer urbaner Kunst auch Teil dieser Subkultur. Die Stadt ist lebendig. Was diese Bewegung auszeichnet, ist die Über­ zeugung, dass wir alle uns die Welt teilen und auch kleine Dinge eine Rolle spielen, wenn man die Welt verändern will. Linke Seite: ZEVS, Liquidated McDonald’s Paris, 2005 Links: Roadsworth, Male Baie St. Paul, Quebec, 2007 Unten: Faile, Boxers Grenzmauer Israel–Palästina, Palästina, 2007


Stadtansichten Von Marc und Sara Schiller

„Mit jedem autonomen Kunstwerk erobern sich die Künstler ein Stück ihrer Stadt zurück, das an die Werbeindustrie verhökert wurde.“ –Marc und Sara Schiller

ungehindert verbreitet zu werden. Street-ArtKünstler klagen über das rapide Schwinden öffentlicher Räume: Firmen kaufen ganze Häuserfassaden auf, Plakatflächen schießen wie Pilze aus dem Boden, und von öffentlicher Hand finanzierte Kunst ist meist das Ergebnis vieler Kompromisse. Mit jedem autonomen Kunstwerk erobern sich die Künstler ein Stück ihrer Stadt zurück, das an die Werbeindustrie verhökert wurde. Oft wird Street Art vorschnell als Vandalismus abgeurteilt. Fälschlicherweise wird behauptet, Graffitikünstler würden sich schöner Gebäude bemächtigen und diese verunstalten. Die meis­ ten Street Artists arbeiten jedoch in vernach­ lässigten Stadtteilen und bringen ihre Werke an „vergessenen“ Bauwerken an, verfallener Architektur, an der die Farbe abblättert oder vor der das Unkraut aus dem Asphalt sprießt. Sie wollen diese Gebäude verschönern, ihnen neues Leben einhauchen und etwas Einmaliges er­ schaffen. Fade Werbung, mit der die halbe Stadt zugekleistert ist, überkleben sie mit Kunst – haben wir dagegen wirklich etwas einzu­wenden?

Man entdeckt Schablonenkunst auf dem Pflas­ ter, einen Aufkleber auf einem Briefkasten oder ein Metallobjekt an einem Straßenschild, und plötzlich wird man in eine andere Welt versetzt: in eine quicklebendige Subkultur, die das mono­ tone Alltagsleben durchbricht. Man fährt zur Arbeit oder zum Einkaufen, und schon steckt man mitten in einem Abenteuer, auf der Suche nach Kreativität an Orten, an denen man sie nicht erwartet. Die in diesem Buch präsentierten Künstler sind ohne einen Auftraggeber unterwegs, oft ano­ nym, ohne sich um die Meinung der Öffentlich­ keit zu kümmern. Sie verschenken ihre Kunst und entfliehen dem kommerziellen Druck, der in Museen und Galerien regiert. Sie arbeiten unter freiem Himmel und müssen ein Werk in­ nerhalb weniger Minuten vollenden, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, festgenommen zu werden. Ihre Arbeiten sind vergänglich, dem Wetter ausgesetzt, werden von anderen Künst­ lern übermalt oder von verärgerten Hauseigen­ tümern entfernt. Die Künstler sind in luftiger Höhe oder unter Tage in Tunneln tätig – die Ge­ fahr beim Erstellen des Kunstwerks wird oft auch zugleich zu dessen Motivation. Das Zusammenspiel der urbanen Kräfte fordert die Fantasie der Künstler heraus, die die Stadt als riesige Leinwand ansehen. Nie zuvor hat Kunst im öffentlichen Raum solche Dimensio­ nen angenommen wie heute die Arbeiten von Blu, nie war sie so omnipräsent wie die von She­ pard Fairey, so häufig kopiert wie die von Bank­ sy oder so filigran wie die von Swoon. All diese Künstler glauben daran, dass Bilder und Ideen dazu da sind, zweckentfremdet, manipuliert und

„Sie wollen diese Gebäude verschönern, ihnen neues Leben einhauchen und etwas Einmaliges erschaffen.“ Die Technik spielt eine entscheidende Rolle bei der schnellen Ausbreitung illegaler Kunst im öf­ fentlichen Raum. Die Digitalkamera hat dazu beigetragen, dass jetzt jedes Werk dokumentiert und gezeigt werden kann, und andere Künstler dazu animiert, noch größer, besser zu sein, noch höher hinauszugehen. Dank der Technologie sind die Künstler auch vielseitiger geworden. Vorbei ist die Zeit, in der man nur als Fotograf oder Illustrator tätig war. Der Street-Art-Künst­

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ler von heute zeichnet und malt, vergrößert seine Bilder auf dem Kopiergerät, dokumentiert als Fotograf seine eigenen Arbeiten und kund­ schaftet die Straßen aus wie ein Bildhauer auf der Suche nach einem geeigneten Stein, um ein Gebäude zu finden, das zu seinem Werk passt. Keine Kunstbewegung hat je zuvor so schnell so viele Permutationen durchlaufen. Dank Digital­ kamera und Internet können Künstler die Werke der anderen unmittelbar nach Fertigstel­ lung sehen und kommentieren, und dies wieder­ um kann in die Arbeit einfließen, die sie am nächsten Tag ausführen. Durch diesen Aus­ tausch hat sich eine Gemeinschaft entwickelt, in der alle dazu angetrieben werden, ihr Bestes zu geben – wetterfeste Materialien zu entwickeln, Spots zu finden, an denen die größte Wirkung erzielt werden kann, und ihre Ideale ständig weiterzubilden. Es ist das starke Gemeinschaftsgefühl, das diese Sparte von Künstlern auszeichnet. Ungeschrie­ bene Gesetze binden sie aneinander. Vielleicht bietet man einem durchreisenden Kollegen nur ein Bett, ein Sofa oder einen Platz auf dem Boden an. Oder man erklärt sich zur Zusam­ menarbeit an einem Gruppenwerk bereit. Oder vielleicht ist man einfach da, wenn der andere einen Marker oder eine Sprühdose braucht. Als Fans und Großstadtbewohner werden wir in der Überraschung über ein frisches Werk, auf der täglichen Suche nach neuer urbaner Kunst auch Teil dieser Subkultur. Die Stadt ist lebendig. Was diese Bewegung auszeichnet, ist die Über­ zeugung, dass wir alle uns die Welt teilen und auch kleine Dinge eine Rolle spielen, wenn man die Welt verändern will. Linke Seite: ZEVS, Liquidated McDonald’s Paris, 2005 Links: Roadsworth, Male Baie St. Paul, Quebec, 2007 Unten: Faile, Boxers Grenzmauer Israel–Palästina, Palästina, 2007


Sexy in the city Howard Huangs Glamourfotos nach Anime-Vorbild

„Die Traumwelten, die ich meinem Publikum verkaufe, sind wie Hip-HopMusik. Sie beschreiben einen Lebensstil, den die Leute mögen, von dem sie aber gleichzeitig wissen, dass es ihn in Wirklichkeit so nicht gibt.“ —Howard Huang

Howard Huang’s Urban Girls Dian Hanson (Hrsg.) Hardcover, Format: 21,2 x 30 cm, 256 Seiten ¤ 29,99

Als der Fotograf Howard Huang 2002 loszog, um sein Modebuch in ganz New York anzubie­ ten, konnte er nicht ahnen, dass er zum Meister der „urban photography“ werden würde. Damals glaubte der Einwanderer aus Taiwan noch, „urban girls“ seien einfach Frauen, die in der Stadt wohnen. „Englisch ist nicht meine Muttersprache, und ich lernte noch“, erklärt er. Doch als ihn der Herausgeber der Zeitschrift Black Men fragte, ob er wisse, wie man sexy Frauen fotografiere, sagte er spontan Ja und machte sich ans Werk, die sinnlichen Models dieses Magazins in Fantasien zu inszenieren, die von seiner Vorliebe für Manga und Anime angeregt wurden.

In seinen Fotokompositionen mischen sich exo­ tische Schauplätze, schwülstige Interieurs und die neonbeleuchteten Straßen im nächtlichen Manhattan. Seine exotischen Heldinnen, unter ihnen die Sängerin Jacki-O, die Schaupielerin Vida Guerra und die Reality-TV-Stars Hoopz, Deelishis und Risky Jones, schwingen Schwer­ ter nach Art der japanischen Ninja, rauben mit gezogenen Waffen und Halliburton-Koffern Banken aus, entkommen auf schnittigen Motor­ rädern, beschwören Feuer, jagen Großwild und treten ganz allgemein der Welt in den Arsch, während sie ihre eigenen üppigen Hinterteile auf Fotos, die an Videospiele erinnern, zur Schau stellen. „Der Trick besteht darin, ein Foto

so zu bearbeiten, dass es meine Vision betont, ohne dass es die Aufmerksamkeit auf die billi­ gen Photoshop-Spezialeffekte lenkt“, erläutert Huang, der bei Michel Tcherevkoff, dem Meis­ ter der Werbefotografie, in die Lehre ging. Das Ergebnis ist eine einzigartige Mischung des neuen Pictorialismus mit der klassischen Gla­ mourfotografie und ein Blick auf den wenig bekannten Nischenmarkt der afro- und latein­ amerikanischen Bikinimodels, die man kollektiv auch als „urban girls“ bezeichnet.

Angel Lola Luv, Aka Lola Monroe Foto © Howard Huang


Sexy in the city Howard Huangs Glamourfotos nach Anime-Vorbild

„Die Traumwelten, die ich meinem Publikum verkaufe, sind wie Hip-HopMusik. Sie beschreiben einen Lebensstil, den die Leute mögen, von dem sie aber gleichzeitig wissen, dass es ihn in Wirklichkeit so nicht gibt.“ —Howard Huang

Howard Huang’s Urban Girls Dian Hanson (Hrsg.) Hardcover, Format: 21,2 x 30 cm, 256 Seiten ¤ 29,99

Als der Fotograf Howard Huang 2002 loszog, um sein Modebuch in ganz New York anzubie­ ten, konnte er nicht ahnen, dass er zum Meister der „urban photography“ werden würde. Damals glaubte der Einwanderer aus Taiwan noch, „urban girls“ seien einfach Frauen, die in der Stadt wohnen. „Englisch ist nicht meine Muttersprache, und ich lernte noch“, erklärt er. Doch als ihn der Herausgeber der Zeitschrift Black Men fragte, ob er wisse, wie man sexy Frauen fotografiere, sagte er spontan Ja und machte sich ans Werk, die sinnlichen Models dieses Magazins in Fantasien zu inszenieren, die von seiner Vorliebe für Manga und Anime angeregt wurden.

In seinen Fotokompositionen mischen sich exo­ tische Schauplätze, schwülstige Interieurs und die neonbeleuchteten Straßen im nächtlichen Manhattan. Seine exotischen Heldinnen, unter ihnen die Sängerin Jacki-O, die Schaupielerin Vida Guerra und die Reality-TV-Stars Hoopz, Deelishis und Risky Jones, schwingen Schwer­ ter nach Art der japanischen Ninja, rauben mit gezogenen Waffen und Halliburton-Koffern Banken aus, entkommen auf schnittigen Motor­ rädern, beschwören Feuer, jagen Großwild und treten ganz allgemein der Welt in den Arsch, während sie ihre eigenen üppigen Hinterteile auf Fotos, die an Videospiele erinnern, zur Schau stellen. „Der Trick besteht darin, ein Foto

so zu bearbeiten, dass es meine Vision betont, ohne dass es die Aufmerksamkeit auf die billi­ gen Photoshop-Spezialeffekte lenkt“, erläutert Huang, der bei Michel Tcherevkoff, dem Meis­ ter der Werbefotografie, in die Lehre ging. Das Ergebnis ist eine einzigartige Mischung des neuen Pictorialismus mit der klassischen Gla­ mourfotografie und ein Blick auf den wenig bekannten Nischenmarkt der afro- und latein­ amerikanischen Bikinimodels, die man kollektiv auch als „urban girls“ bezeichnet.

Angel Lola Luv, Aka Lola Monroe Foto © Howard Huang


Wenn die Backen locken Von Dian Hanson

„Ich bin bekannt dafür, dass ich ihnen die Posen vormache. Die kichern sich einen ab, posieren dann aber genau so, wie ich es haben will.“ —Howard Huang

Das Wort urban stammt, so das Oxford English Dictionary, vom Lateinischen urbs, für Stadt, und meint etwas „zu einer Stadt Gehörendes oder für sie Charakteristisches“. Im modernen amerikanischen Sprachgebrauch bedeutet urban „städtisch geprägte Ethnien betreffend, in erster Linie Afroamerikaner“. Auch wenn dieser Euphemismus ursprünglich eingeführt wurde, um rassenspezifische Produkte vorsichtig zu kennzeichnen, wird er inzwischen von Schwar­ zen wie Weißen benutzt, um eine bestimmte Musik, Mode, Literatur und auch eine neue Ge­ neration von Pin-up-Girls zu beschreiben. Black Men, 1998 auf den Markt gebracht, war das erste der urbanen Lifestyle-Magazine für Männer. Als eine lockere Mischung aus GQ, Vibe und Playboy lieferte es unter dem Slogan „Für Männer, die die feineren Dinge des Lebens zu schätzen wissen“ ein weltmännisch-ge­ hobenes Fantasiebild städtischen Lebens. Zwischen Rezensio­ nen zu Hip-Hop-Mu­ sik und Doppelseiten mit Männermode ver­ teilt waren Abbildun­ gen Bikini tragender Frauen. Die Entschei­ dung, dass die Mäd­ chen bekleidet sein sollten, hatte schlicht ökonomische Gründe: Ohne Nackedeis konnte das Magazin in den Vertrieb von Wal-Mart aufgenom­ men werden. […] Der Erfolg von Black Men inspirierte bald schon Konkurrenz­ produkte wie King, Smooth und XXL, das mehr Musikrezensionen einbezog, F.E.D.S., das sich mehr an der Straße orientierte, und Show, das mehr Haut zeigte. Zwar hielten sich all diese

„Diese Knackarschmädels sind keine Modemodels, ich nehme sie eben, wie sie sind, und das mögen sie.“

Hoopz, Gypsy und Maliah Michel Rechte Seite: Esther Baxter Fotos © Howard Huang

Magazine an das Lifestyle-Muster, doch jedes, das neu herauskam, stellte die Mädchen noch etwas mehr heraus als die schon länger publi­ zierten Titel und bemühte sich, ein Schönheits­ ideal zu verfeinern, das genau dem Geschmack des neuen urbanen Mannes entsprach. Ärsche waren gefragt, denn die galten in der afroameri­ kanischen Kultur schon seit jeher mehr als

Brüste. Doch wie viel Arsch durfte es sein? Auftritt Howard Huang. Huang, 1971 in Taipeh, Taiwan, geboren, war als Heranwachsender japanischen Animes verfal­ len. Als er zwölf war, zog seine Familie ins son­ nige Honolulu, Hawaii, doch Howard blieb ein Stubenhocker. „Ich lebte in meiner eigenen Welt und zeichnete lustige, von Comics inspi­ rierte Figuren. Und dann fuhr ich voll auf diese Manga-Serie City Hunter ab, über einen ehe­ maligen Killer, der in Japan lebt und immer einen Trenchcoat trägt. Also habe ich mich als Heranwachsender auch so gekleidet. Meist war es um die 34°C warm, aber ich war der Trottel im Trenchcoat, der versuchte, dem fröhlichen, bunten, sonnigen Hawaii zu entfliehen.“ Huang wollte in der Kunst Karriere machen, doch seine pragmatischen Eltern stellten sich

ihren Sohn als hochbezahlten Anwalt oder Ge­ schäftsmann vor und erklärten ihm, auf eine Kunsthochschule könne er nur gehen, wenn er die Studiengebühren selbst zahle. So arbeitete er als Reiseführer, um eine richtige Kunstakade­ mie auf dem Kontinent besuchen zu können, und absolvierte nebenher Kurse am Honolulu Community College. Als Hauptfach hatte er Grafikdesign gewählt, doch dann schrieb er sich für einen Kurs in Fotografie ein. „Zuerst wollte ich nur Mädchen fotografieren“, erzählt er, „aber mein Lehrer gab mir zahlreiche Anregungen, und ich beschloss, Modefotograf zu werden. Ich war fasziniert von den ArmaniKatalogen, den Fotografien von Avedon, Irving Penn und Herb Ritts.“ An der Academy of Art in San Francisco wurde er für den Studiengang Fotografie aufgenom­ men. Um Geld zu verdienen, kontaktierte er lo­ kale Modeagenturen und bot an, Probeaufnah­ — 33 —

men mit Models zu machen. „Während meine Studienkollegen noch Mitschülerinnen fotogra­ fierten, arbeitete ich bereits mit Mädchen der Modeagenturen“, erzählt er. „Damals begann ich auch, mich von Comics und Filmszenerien inspirieren zu lassen.“ […] Alles fing 1996 mit seinem Abschluss an. Zuver­ sichtlich machte sich Huang mit seinem Portfo­ lio nach New York auf. „Ich dachte, ich sei ein total cooler Typ, und ging schnurstracks zur Vogue, dann zu W und Details. War natürlich nichts, ‚Haben Sie vielen Dank für Ihr Angebot‘.“ Huang ließ sich nicht beirren. Er fand einen Werbefotografen in New York, Michel Tcherev­ koff, der einen sachkundigen Assistenten such­ te, und bekam den Job sofort: „Ich habe für ihn die Umrisse konturiert, retu­ schiert und Farbkorrekturen gemacht und viel dabei gelernt. Aber ich hab auch experimen­ tiert und Michel nach vier Jahren schließlich verlassen, weil ich un­ bedingt mein eigenes Ding machen wollte. Ich nahm Standardsa­ chen für Getty Images auf, machte Modeauf­ nahmen für Urban Latino und arbeitete schließlich für ein Stu­ dio, das Kataloge für Wohnungseinrichtun­ gen produzierte. Dann haben Leute vom XXLMagazin angerufen und gefragt, ob ich Mäd­ chen in Badeklamotten fotografieren könnte. Von XXL hatte ich noch nie was gehört, aber ich sagte: ‚Sicher!‘ – ohne die geringste Vorstellung von dem zu haben, was die meinten.“ Das hatte er schnell raus. Sein erstes urban girl im Bikini nahm er dann für King auf, ein Part­ nermagazin von XXL. „Sie hieß Sara (Stokes) und war bei P. Diddys Reality-Show Making the Band. Ich hatte eine Modeaufnahme im Kopf und inszenierte sie glamourös und sexy mit SMTouch.“ Die Verantwortlichen von XXL und King waren von Huangs bunter, aber raffinierter Ästhetik beeindruckt und Sara von seiner res­ pektvollen Herangehensweise angetan. „Diese Knackarschmädels sind keine Modemodels“, sagt Huang, „ich nehme sie eben, wie sie sind, und das mögen sie. Sie haben auch keine Ah­ nung, wie Modemodels posieren, also mache ich es ihnen vor. Die kichern sich einen ab, posieren dann aber genau so, wie ich es haben will.“ An­ gell Conwell, Schauspielerin und Model, meinte zu mir: „Howard ist eine Klasse für sich. Kein anderer Fotograf macht das so wie er.“


Wenn die Backen locken Von Dian Hanson

„Ich bin bekannt dafür, dass ich ihnen die Posen vormache. Die kichern sich einen ab, posieren dann aber genau so, wie ich es haben will.“ —Howard Huang

Das Wort urban stammt, so das Oxford English Dictionary, vom Lateinischen urbs, für Stadt, und meint etwas „zu einer Stadt Gehörendes oder für sie Charakteristisches“. Im modernen amerikanischen Sprachgebrauch bedeutet urban „städtisch geprägte Ethnien betreffend, in erster Linie Afroamerikaner“. Auch wenn dieser Euphemismus ursprünglich eingeführt wurde, um rassenspezifische Produkte vorsichtig zu kennzeichnen, wird er inzwischen von Schwar­ zen wie Weißen benutzt, um eine bestimmte Musik, Mode, Literatur und auch eine neue Ge­ neration von Pin-up-Girls zu beschreiben. Black Men, 1998 auf den Markt gebracht, war das erste der urbanen Lifestyle-Magazine für Männer. Als eine lockere Mischung aus GQ, Vibe und Playboy lieferte es unter dem Slogan „Für Männer, die die feineren Dinge des Lebens zu schätzen wissen“ ein weltmännisch-ge­ hobenes Fantasiebild städtischen Lebens. Zwischen Rezensio­ nen zu Hip-Hop-Mu­ sik und Doppelseiten mit Männermode ver­ teilt waren Abbildun­ gen Bikini tragender Frauen. Die Entschei­ dung, dass die Mäd­ chen bekleidet sein sollten, hatte schlicht ökonomische Gründe: Ohne Nackedeis konnte das Magazin in den Vertrieb von Wal-Mart aufgenom­ men werden. […] Der Erfolg von Black Men inspirierte bald schon Konkurrenz­ produkte wie King, Smooth und XXL, das mehr Musikrezensionen einbezog, F.E.D.S., das sich mehr an der Straße orientierte, und Show, das mehr Haut zeigte. Zwar hielten sich all diese

„Diese Knackarschmädels sind keine Modemodels, ich nehme sie eben, wie sie sind, und das mögen sie.“

Hoopz, Gypsy und Maliah Michel Rechte Seite: Esther Baxter Fotos © Howard Huang

Magazine an das Lifestyle-Muster, doch jedes, das neu herauskam, stellte die Mädchen noch etwas mehr heraus als die schon länger publi­ zierten Titel und bemühte sich, ein Schönheits­ ideal zu verfeinern, das genau dem Geschmack des neuen urbanen Mannes entsprach. Ärsche waren gefragt, denn die galten in der afroameri­ kanischen Kultur schon seit jeher mehr als

Brüste. Doch wie viel Arsch durfte es sein? Auftritt Howard Huang. Huang, 1971 in Taipeh, Taiwan, geboren, war als Heranwachsender japanischen Animes verfal­ len. Als er zwölf war, zog seine Familie ins son­ nige Honolulu, Hawaii, doch Howard blieb ein Stubenhocker. „Ich lebte in meiner eigenen Welt und zeichnete lustige, von Comics inspi­ rierte Figuren. Und dann fuhr ich voll auf diese Manga-Serie City Hunter ab, über einen ehe­ maligen Killer, der in Japan lebt und immer einen Trenchcoat trägt. Also habe ich mich als Heranwachsender auch so gekleidet. Meist war es um die 34°C warm, aber ich war der Trottel im Trenchcoat, der versuchte, dem fröhlichen, bunten, sonnigen Hawaii zu entfliehen.“ Huang wollte in der Kunst Karriere machen, doch seine pragmatischen Eltern stellten sich

ihren Sohn als hochbezahlten Anwalt oder Ge­ schäftsmann vor und erklärten ihm, auf eine Kunsthochschule könne er nur gehen, wenn er die Studiengebühren selbst zahle. So arbeitete er als Reiseführer, um eine richtige Kunstakade­ mie auf dem Kontinent besuchen zu können, und absolvierte nebenher Kurse am Honolulu Community College. Als Hauptfach hatte er Grafikdesign gewählt, doch dann schrieb er sich für einen Kurs in Fotografie ein. „Zuerst wollte ich nur Mädchen fotografieren“, erzählt er, „aber mein Lehrer gab mir zahlreiche Anregungen, und ich beschloss, Modefotograf zu werden. Ich war fasziniert von den ArmaniKatalogen, den Fotografien von Avedon, Irving Penn und Herb Ritts.“ An der Academy of Art in San Francisco wurde er für den Studiengang Fotografie aufgenom­ men. Um Geld zu verdienen, kontaktierte er lo­ kale Modeagenturen und bot an, Probeaufnah­ — 33 —

men mit Models zu machen. „Während meine Studienkollegen noch Mitschülerinnen fotogra­ fierten, arbeitete ich bereits mit Mädchen der Modeagenturen“, erzählt er. „Damals begann ich auch, mich von Comics und Filmszenerien inspirieren zu lassen.“ […] Alles fing 1996 mit seinem Abschluss an. Zuver­ sichtlich machte sich Huang mit seinem Portfo­ lio nach New York auf. „Ich dachte, ich sei ein total cooler Typ, und ging schnurstracks zur Vogue, dann zu W und Details. War natürlich nichts, ‚Haben Sie vielen Dank für Ihr Angebot‘.“ Huang ließ sich nicht beirren. Er fand einen Werbefotografen in New York, Michel Tcherev­ koff, der einen sachkundigen Assistenten such­ te, und bekam den Job sofort: „Ich habe für ihn die Umrisse konturiert, retu­ schiert und Farbkorrekturen gemacht und viel dabei gelernt. Aber ich hab auch experimen­ tiert und Michel nach vier Jahren schließlich verlassen, weil ich un­ bedingt mein eigenes Ding machen wollte. Ich nahm Standardsa­ chen für Getty Images auf, machte Modeauf­ nahmen für Urban Latino und arbeitete schließlich für ein Stu­ dio, das Kataloge für Wohnungseinrichtun­ gen produzierte. Dann haben Leute vom XXLMagazin angerufen und gefragt, ob ich Mäd­ chen in Badeklamotten fotografieren könnte. Von XXL hatte ich noch nie was gehört, aber ich sagte: ‚Sicher!‘ – ohne die geringste Vorstellung von dem zu haben, was die meinten.“ Das hatte er schnell raus. Sein erstes urban girl im Bikini nahm er dann für King auf, ein Part­ nermagazin von XXL. „Sie hieß Sara (Stokes) und war bei P. Diddys Reality-Show Making the Band. Ich hatte eine Modeaufnahme im Kopf und inszenierte sie glamourös und sexy mit SMTouch.“ Die Verantwortlichen von XXL und King waren von Huangs bunter, aber raffinierter Ästhetik beeindruckt und Sara von seiner res­ pektvollen Herangehensweise angetan. „Diese Knackarschmädels sind keine Modemodels“, sagt Huang, „ich nehme sie eben, wie sie sind, und das mögen sie. Sie haben auch keine Ah­ nung, wie Modemodels posieren, also mache ich es ihnen vor. Die kichern sich einen ab, posieren dann aber genau so, wie ich es haben will.“ An­ gell Conwell, Schauspielerin und Model, meinte zu mir: „Howard ist eine Klasse für sich. Kein anderer Fotograf macht das so wie er.“


Bekenntnisse eines Kenners

Insidertipps, wie der Design-Kunstmarkt funktioniert

Adam Lindemanns zweites Buch ist der Nach­ folger von Collecting Contemporary, das ein beispielloser Erfolg war: eine für Laien ge­ schriebene Einführung in das Sammeln zeitge­ nössischer Kunst mit höchst informativen In­ terviews der Leitfiguren des internationalen Kunstmarkts. Die Idee zu Collecting Design nahm ihren Anfang, als Lindemann sein neues Haus einrichtete. „Kunstsammler wie ich selbst, die sich schöne zeitgenössische Gemälde an die Wand hängten, merkten plötzlich, dass ihre Möbel matt und traurig wirkten“, schreibt Lin­ demann in seinem Vorwort und berichtet, wie aus dem Hobby eine Leidenschaft wurde, ge­ paart mit einem überwältigenden Wissensdurst. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass es dem jüngsten Buch gelingt, eine derart perfekte Einführung in sammelnswertes Design zu geben – es folgt einfach dem Weg, den der Autor selbst beschritten hat. Begonnen hatte alles im späten 18. Jahrhundert: Künstler entwarfen Porzellanobjekte, deren

limitierte Auflagen überaus gefragt waren. Von Art Déco bis zur Wiener Werkstätte, vom Bau­ haus bis zum Künstlerpaar Eames, den franzö­ sischen Modernisten und einer Fülle von viel­ leicht weniger bekannten Designern verkörpert dieses Buch den optimalen Leitfaden für die Sammelwürdigkeit des besten Designs – für Kunstkenner ebenso wie für jeden, der sich dafür interessiert, wie wir heute leben. Collecting Design erzählt alles über diese faszi­ nierende Beschäftigung, über Einzelstücke und limitierte Editionen, die großen Namen und Dinge, die man im Auge behalten sollte, dies alles aus der Sicht eines passionierten Samm­ lers, der sich zu intensiven Gesprächen mit führenden Größen des Kunstmarkts trifft – mit Sammlerkollegen (Bruno Bischofberger, Michael Boyd, Peter Brant, Dennis Freedman, Dakis Joannou, Reed Krakoff, Ronald Lauder), Kunsthändlern (Anthony DeLorenzo, Suzanne Demisch, Ulrich Fiedler, Barry Friedman,

„Autor Adam Lindemann entlockt den Global Playern des Kunstbetriebes erstaunlich tiefe Einsichten ins Geschäft mit der Kunst. Ein süffiges Buch mit Schlüssellocheffekten.“

Lindemann schreibt: „Nachdem ich viele Stun­ den lang mit insgesamt 32 Experten zusammen­ gesessen habe, kenne ich nun die feinen Unter­ schiede zwischen Emile-Jacques Ruhlmann und Eileen Gray, Carlo Mollino und Gio Ponti, Marc Newson und Ron Arad, und so weiter. Ich hoffe, dass Ihnen dieses faszinierende Gebiet ebenso viel Freude und Gewinn beschert wie mir.“

Collecting Design Adam Lindemann Hardcover mit Gummiband, Format: 16,8 x 22,6 cm 300 Seiten ¤ 29,99

—Bilanz, Zürich, über Collecting Contemporary

Marc Newson, Lockheed Lounge, 1988, hand­ gefertigter Prototyp von Marc Newson, Kern aus Glasfaser-Polyester-Kunstharz, genietete Aluminiumplatten, Farbe, 87,6 x 167 x 62,2 cm. Foto: Clint Blowers. Courtesy Phillips de Pury & Company

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Clémence und Didier Krzentowski, Zesty Meyers und Evan Snyderman, Patrick Seguin, Alasdhair Willis), ausgewählten Trendsettern (Jacques Grange, Marc Jacobs, Karl Lagerfeld, Peter Marino, Robert Rubin, Ian Schrager, Axel Vervoordt) und Auktionsexperten (Gerti Draxler von Dorotheum, Wien, Philippe Garner von Christie’s, Peter und Shannon Loughrey von LAMA, Los Angeles, Alexander Payne von Phillips de Pury, Richard Wright, James Zemaitis von Sotheby’s).

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Bekenntnisse eines Kenners

Insidertipps, wie der Design-Kunstmarkt funktioniert

Adam Lindemanns zweites Buch ist der Nach­ folger von Collecting Contemporary, das ein beispielloser Erfolg war: eine für Laien ge­ schriebene Einführung in das Sammeln zeitge­ nössischer Kunst mit höchst informativen In­ terviews der Leitfiguren des internationalen Kunstmarkts. Die Idee zu Collecting Design nahm ihren Anfang, als Lindemann sein neues Haus einrichtete. „Kunstsammler wie ich selbst, die sich schöne zeitgenössische Gemälde an die Wand hängten, merkten plötzlich, dass ihre Möbel matt und traurig wirkten“, schreibt Lin­ demann in seinem Vorwort und berichtet, wie aus dem Hobby eine Leidenschaft wurde, ge­ paart mit einem überwältigenden Wissensdurst. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass es dem jüngsten Buch gelingt, eine derart perfekte Einführung in sammelnswertes Design zu geben – es folgt einfach dem Weg, den der Autor selbst beschritten hat. Begonnen hatte alles im späten 18. Jahrhundert: Künstler entwarfen Porzellanobjekte, deren

limitierte Auflagen überaus gefragt waren. Von Art Déco bis zur Wiener Werkstätte, vom Bau­ haus bis zum Künstlerpaar Eames, den franzö­ sischen Modernisten und einer Fülle von viel­ leicht weniger bekannten Designern verkörpert dieses Buch den optimalen Leitfaden für die Sammelwürdigkeit des besten Designs – für Kunstkenner ebenso wie für jeden, der sich dafür interessiert, wie wir heute leben. Collecting Design erzählt alles über diese faszi­ nierende Beschäftigung, über Einzelstücke und limitierte Editionen, die großen Namen und Dinge, die man im Auge behalten sollte, dies alles aus der Sicht eines passionierten Samm­ lers, der sich zu intensiven Gesprächen mit führenden Größen des Kunstmarkts trifft – mit Sammlerkollegen (Bruno Bischofberger, Michael Boyd, Peter Brant, Dennis Freedman, Dakis Joannou, Reed Krakoff, Ronald Lauder), Kunsthändlern (Anthony DeLorenzo, Suzanne Demisch, Ulrich Fiedler, Barry Friedman,

„Autor Adam Lindemann entlockt den Global Playern des Kunstbetriebes erstaunlich tiefe Einsichten ins Geschäft mit der Kunst. Ein süffiges Buch mit Schlüssellocheffekten.“

Lindemann schreibt: „Nachdem ich viele Stun­ den lang mit insgesamt 32 Experten zusammen­ gesessen habe, kenne ich nun die feinen Unter­ schiede zwischen Emile-Jacques Ruhlmann und Eileen Gray, Carlo Mollino und Gio Ponti, Marc Newson und Ron Arad, und so weiter. Ich hoffe, dass Ihnen dieses faszinierende Gebiet ebenso viel Freude und Gewinn beschert wie mir.“

Collecting Design Adam Lindemann Hardcover mit Gummiband, Format: 16,8 x 22,6 cm 300 Seiten ¤ 29,99

—Bilanz, Zürich, über Collecting Contemporary

Marc Newson, Lockheed Lounge, 1988, hand­ gefertigter Prototyp von Marc Newson, Kern aus Glasfaser-Polyester-Kunstharz, genietete Aluminiumplatten, Farbe, 87,6 x 167 x 62,2 cm. Foto: Clint Blowers. Courtesy Phillips de Pury & Company

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Clémence und Didier Krzentowski, Zesty Meyers und Evan Snyderman, Patrick Seguin, Alasdhair Willis), ausgewählten Trendsettern (Jacques Grange, Marc Jacobs, Karl Lagerfeld, Peter Marino, Robert Rubin, Ian Schrager, Axel Vervoordt) und Auktionsexperten (Gerti Draxler von Dorotheum, Wien, Philippe Garner von Christie’s, Peter und Shannon Loughrey von LAMA, Los Angeles, Alexander Payne von Phillips de Pury, Richard Wright, James Zemaitis von Sotheby’s).

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„Heute betrachten die Menschen Design bewusster, und sie sehen auch, dass es eine gute Investition sein kann.“

„Was mich in Richtung Design beeinflusst hat, als ich noch ein Kind war? Am Anfang stand ein Fernsehprogramm mit dem Namen Playboy after Dark.“

Peter Brant, Sammler, Greenwich, Connecticut

—Peter Brant

Vorliebe für alles vom American Empire bis zu Zaha Hadid und Marc Newson. Außerdem ist er Eigentümer der Zeitschriften The Magazine Antiques, Art in America und Interview.

Peter Brant, Verleger und Zeitungsmagnat, ist der bedeutendste Kunstsammler seiner Genera­ tion. Er besitzt Meisterwerke von Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, Jeff Koons, Julian Schna­ bel und Richard Prince, daneben hat er seit Lan­ gem eine Leidenschaft für Design des 20. Jahr­ hunderts. Als Design-Connaisseur hat er eine

Wie er anfing Ich habe in den späten 1960er-Jahren mit dem Sammeln begonnen. Ich fing an, mich für ArtDéco-Möbel zu interessieren, kurz nachdem ich das College abgeschlossen hatte. Als ich nach New York kam und dort ein Apartment kaufte, wollte ich Möbel, die wirklich etwas über mei­ nen Geschmack aussagen sollten, wenn alles eingerichtet war. Ich heuerte also einen Dekora­ teur namens Michael Greer an – der damals sehr berühmt war, er hatte Jackie Kennedy ge­ holfen, das Weiße Haus neu einzurichten. Er war sehr gut in seinem Job, interessierte sich aber vor allem für alte Directoire-Möbel. Ich war dagegen an etwas Modernerem interessiert, und als ich mich so umsah, lernte ich die Arbei­ ten von Ward Bennett kennen. Das ist ein sehr bekannter Möbeldesigner der 1960er und frü­ hen 1970er. Also habe ich die Wohnung zum größten Teil mit seinen Möbeln ausgestattet – die Sofas und Stühle –, und hier begann ich, mich mit Design zu beschäftigen. Ich mochte einige der Art-Déco-Stücke und Tif­ fany-Lampen, die ich bei Lillian Nassau auf der 57th Street fand. Zu dieser Zeit war ich eng mit Fred Hughes befreundet, der Andy Warhols Ge­ schäfte führte, und er war ebenfalls an Art Déco

interessiert. Wir haben Andy dann gewisserma­ ßen zum französischen Art Déco gebracht; er bevorzugte eigentlich bemalte amerikanische Möbel aus der Volkskunst – aus Maryland, Baltimore beispielsweise. Das war für ihn das Größte, dann mochte er noch Gustav Stickley, der berühmt für seine Arts-and-Crafts-Möbel war. Vor allem wegen Fred begann sich Andy für Art Déco zu interessieren, und das war der Grund, warum Jed Johnson, Warhols Freund und Begleiter, sich plötzlich in den Kopf setzte, ein großer Dekorateur zu werden. Jed starb 1996 bei einem Flugzeugunglück, TWA-Flug 800, auf dem Weg von New York nach Paris. Wir vermissen ihn sehr.

„Das ist die Sache mit den Preisen – manchmal zahlt man sehr wenig für ein Stück und manchmal die höheren Preise … Ich finde, man kann auch nicht alles für sehr wenig bekommen.“ Fred Hughes hatte ein besonders gutes Auge für Kunsthandwerk und hatte die Geschichte stu­ diert. Er erledigte nicht nur für Andy die Ge­ schäfte und verkaufte seine Kunst, er verstand

wirklich viel von Design und hätte einer der bes­ ten Dekorateure seiner Zeit werden können. Ich halte wirklich eine Menge von ihm. Er hatte viel­ leicht das beste Auge von allen Menschen, die ich je getroffen habe, und auf jeden Fall hatte er einen viel stärkeren Einfluss auf mich als Andy. In den späten 1960er-Jahren kaufte ich Kunst von Leuten wie Ileana Sonnabend oder Antonio Homem – und die sammelten wie verrückt Art Déco. Dann begann ich mich für frühes ameri­ kanisches Mobiliar zu interessieren, Duncan Phyfe zum Beispiel, das war so um 1970 oder 1971. Ich sammelte auch ernsthaft Art-DécoSilber von Leuten wie Jean Puiforcat und lebte zwischen 1969 und 1972 häufig in Paris. 1973 machte ich dort mit Andy einen Film, lebte für zwei Monate während der Dreharbeiten in Paris und verbrachte die meiste Zeit damit, Antiqui­ täten zu kaufen.

Für den Händler ist das ein Markenzeichen, er muss wissen, wie selten die Arbeit ist. Diese neuen Editionen werden praktisch wie Kunstwerke verkauft und erzielen hohe Preise. Was Marc Newson angeht, ist er auf jeden Fall ganz oben mit dabei. Meiner Meinung nach ist er einer der großen Designer des 20. Jahrhun­ derts, denn alles, was er gemacht hat, war wirk­ lich genial – seien es Uhren wie der Ikepod, Flugzeuge oder Möbelstücke. Seine Werke kann

trachtet man mehr nach seinem Platz in der Ge­ schichte. Ein großartiger Philadelphia-Stuhl lässt an all die wunderbaren Stücke aus dieser Zeit in Philadelphia denken, hier rückt die Ge­ schichte in den Vordergrund. Mit der Zeitschrift The Magazine Antiques habe ich schon lange zu tun, seit 1983. Ich habe bemerkt, dass sich die Kennerschaft unter den Sammlern in einer Hinsicht verringert hat: Es ist einfach unmöglich, auf jedem Gebiet ein Experte zu sein, von Arts and Crafts bis zu den Philadelphia-Möbeln, zu Mollino, zu allem an­ deren – der Studienaufwand wäre viel zu groß. Deshalb passiert es zurzeit, dass der Designer seinen Entwurf in einer Edition herausbringt, bei der man genau weiß, wie viele Stücke es weltweit gibt, weil alles gut dokumentiert ist. Man kann sich also bei zeitgenössischem Design sicherer sein als bei Werken aus früheren Epo­ chen. Alles ist dokumentiert, und für den mögli­ chen Käufer ist das wichtig. Man denke nur an Jean Prouvé … Jeden Monat kommt ein neuer Tisch von Prouvé aus Afrika an den Markt. Als ich meinen gekauft habe, gab es angeblich nur zwölf auf der ganzen Welt. Wie viele gibt es jetzt? Bestimmt schon 25, und es können jederzeit weitere auftauchen. Wenn man hingegen eine Lockheed Lounge gezeigt be­ kommt, dann werden die meisten Händler die Namen aller Besitzer der Exemplare kennen.

man in einer Kunstgalerie zeigen, das funktio­ niert gut. Ileana Sonnabend zeigt ja auch ge­ meinsam mit Patrick Seguin die Antiquitäten aus den 1950er-Jahren, weil es einfach eine tolle Sache ist. Was aber den Wert angeht: Wenn man die Stücke als Kunst deklariert, dann finde ich das schwierig. Es sind großartige Möbelstücke.

Linke Seite, oben: Charles Rennie Mackintosh, Stuhl, 1909–1911, lackierte Eiche und Binse, Höhe 73 cm. Aus dem Ingram Street Teehaus, Glasgow. Courtesy Phillips de Pury & Company Linke Seite, unten: George Nakashima, Walnusswurzel­ holz Tisch, 1978, Walnusswurzelholz, Verbindungsstücke aus Rosenholz, 40,2 x 128,3 x 172 cm. Foto © Christie’s Images Limited 2005 Unten: Shiro Kuramata, Sessel Miss Blanche, 1988, dichtes Acrylharz, anodisiertes Aluminium und Kunstrosen, 93,5 x 63 x 58 cm. Courtesy Sotheby’s Rechts: Marc Newson, Orgone Stretch Lounge, 1993, Aluminium und Email, 62 x 179 x 83 cm. Courtesy Phillips de Pury & Company

Eigentlich habe ich immer gesammelt. In den 1980ern spielte ich in England Polo, und jeder war draußen auf dem Land, sah sich die Spiele an und dann ging man Fischen – aber ich war in London und jagte antike Stücke, denn ich moch­ te Edward William Godwin, Charles Mackin­ tosh, William Morris, Philip Webb und die Aesthetic- und Arts-and-Crafts-Bewegungen. […] — 36 —

Der Wert von Design und Kunst Ich sehe eines meiner Möbelstücke nicht auf die gleiche Weise an wie ein Kunstwerk. Ja, natür­ lich ist es ein künstlerisches Produkt, und im Bereich der angewandten Künste kann es ein wahres Meisterstück sein, aber das ist nicht das­ selbe wie ein Werk, das verändert, wie man die Welt wahrnimmt. Wenn man ein wirklich gro­ ßes Kunstwerk betrachtet, dann sollte der Künstler das Denken verändern. Design be­

— 37 —

Frühe Einflüsse Was mich in Richtung Design beeinflusst hat, als ich noch ein Kind war? Am Anfang stand ein Fernsehprogramm mit dem Namen Playboy after Dark. Ich glaube, da ging es vor allem darum, schöne Mädchen zu zeigen, jedenfalls kam mir das als Teenager so vor. Und natürlich gab es schöne Mädchen, Starlets und so weiter, aber dann hing da auch ein Gemälde von Franz Kline an der Rückwand dieses New Yorker Apartments nach Einbruch der Dunkelheit, und ich bemerkte plötzlich einen Willem de Kooning. […] Rat an den jungen Sammler Wenn man mit dem Sammeln beginnt, sollte man sich etwas heraussuchen, das man mit einem vernünftigen Budget auch bekommen kann. Etwas, das zwischenzeitlich übersehen wird, vielleicht aus den 1970ern oder 1980ern, von hoher Qualität, aber relativ günstig zu haben. […]


„Heute betrachten die Menschen Design bewusster, und sie sehen auch, dass es eine gute Investition sein kann.“

„Was mich in Richtung Design beeinflusst hat, als ich noch ein Kind war? Am Anfang stand ein Fernsehprogramm mit dem Namen Playboy after Dark.“

Peter Brant, Sammler, Greenwich, Connecticut

—Peter Brant

Vorliebe für alles vom American Empire bis zu Zaha Hadid und Marc Newson. Außerdem ist er Eigentümer der Zeitschriften The Magazine Antiques, Art in America und Interview.

Peter Brant, Verleger und Zeitungsmagnat, ist der bedeutendste Kunstsammler seiner Genera­ tion. Er besitzt Meisterwerke von Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, Jeff Koons, Julian Schna­ bel und Richard Prince, daneben hat er seit Lan­ gem eine Leidenschaft für Design des 20. Jahr­ hunderts. Als Design-Connaisseur hat er eine

Wie er anfing Ich habe in den späten 1960er-Jahren mit dem Sammeln begonnen. Ich fing an, mich für ArtDéco-Möbel zu interessieren, kurz nachdem ich das College abgeschlossen hatte. Als ich nach New York kam und dort ein Apartment kaufte, wollte ich Möbel, die wirklich etwas über mei­ nen Geschmack aussagen sollten, wenn alles eingerichtet war. Ich heuerte also einen Dekora­ teur namens Michael Greer an – der damals sehr berühmt war, er hatte Jackie Kennedy ge­ holfen, das Weiße Haus neu einzurichten. Er war sehr gut in seinem Job, interessierte sich aber vor allem für alte Directoire-Möbel. Ich war dagegen an etwas Modernerem interessiert, und als ich mich so umsah, lernte ich die Arbei­ ten von Ward Bennett kennen. Das ist ein sehr bekannter Möbeldesigner der 1960er und frü­ hen 1970er. Also habe ich die Wohnung zum größten Teil mit seinen Möbeln ausgestattet – die Sofas und Stühle –, und hier begann ich, mich mit Design zu beschäftigen. Ich mochte einige der Art-Déco-Stücke und Tif­ fany-Lampen, die ich bei Lillian Nassau auf der 57th Street fand. Zu dieser Zeit war ich eng mit Fred Hughes befreundet, der Andy Warhols Ge­ schäfte führte, und er war ebenfalls an Art Déco

interessiert. Wir haben Andy dann gewisserma­ ßen zum französischen Art Déco gebracht; er bevorzugte eigentlich bemalte amerikanische Möbel aus der Volkskunst – aus Maryland, Baltimore beispielsweise. Das war für ihn das Größte, dann mochte er noch Gustav Stickley, der berühmt für seine Arts-and-Crafts-Möbel war. Vor allem wegen Fred begann sich Andy für Art Déco zu interessieren, und das war der Grund, warum Jed Johnson, Warhols Freund und Begleiter, sich plötzlich in den Kopf setzte, ein großer Dekorateur zu werden. Jed starb 1996 bei einem Flugzeugunglück, TWA-Flug 800, auf dem Weg von New York nach Paris. Wir vermissen ihn sehr.

„Das ist die Sache mit den Preisen – manchmal zahlt man sehr wenig für ein Stück und manchmal die höheren Preise … Ich finde, man kann auch nicht alles für sehr wenig bekommen.“ Fred Hughes hatte ein besonders gutes Auge für Kunsthandwerk und hatte die Geschichte stu­ diert. Er erledigte nicht nur für Andy die Ge­ schäfte und verkaufte seine Kunst, er verstand

wirklich viel von Design und hätte einer der bes­ ten Dekorateure seiner Zeit werden können. Ich halte wirklich eine Menge von ihm. Er hatte viel­ leicht das beste Auge von allen Menschen, die ich je getroffen habe, und auf jeden Fall hatte er einen viel stärkeren Einfluss auf mich als Andy. In den späten 1960er-Jahren kaufte ich Kunst von Leuten wie Ileana Sonnabend oder Antonio Homem – und die sammelten wie verrückt Art Déco. Dann begann ich mich für frühes ameri­ kanisches Mobiliar zu interessieren, Duncan Phyfe zum Beispiel, das war so um 1970 oder 1971. Ich sammelte auch ernsthaft Art-DécoSilber von Leuten wie Jean Puiforcat und lebte zwischen 1969 und 1972 häufig in Paris. 1973 machte ich dort mit Andy einen Film, lebte für zwei Monate während der Dreharbeiten in Paris und verbrachte die meiste Zeit damit, Antiqui­ täten zu kaufen.

Für den Händler ist das ein Markenzeichen, er muss wissen, wie selten die Arbeit ist. Diese neuen Editionen werden praktisch wie Kunstwerke verkauft und erzielen hohe Preise. Was Marc Newson angeht, ist er auf jeden Fall ganz oben mit dabei. Meiner Meinung nach ist er einer der großen Designer des 20. Jahrhun­ derts, denn alles, was er gemacht hat, war wirk­ lich genial – seien es Uhren wie der Ikepod, Flugzeuge oder Möbelstücke. Seine Werke kann

trachtet man mehr nach seinem Platz in der Ge­ schichte. Ein großartiger Philadelphia-Stuhl lässt an all die wunderbaren Stücke aus dieser Zeit in Philadelphia denken, hier rückt die Ge­ schichte in den Vordergrund. Mit der Zeitschrift The Magazine Antiques habe ich schon lange zu tun, seit 1983. Ich habe bemerkt, dass sich die Kennerschaft unter den Sammlern in einer Hinsicht verringert hat: Es ist einfach unmöglich, auf jedem Gebiet ein Experte zu sein, von Arts and Crafts bis zu den Philadelphia-Möbeln, zu Mollino, zu allem an­ deren – der Studienaufwand wäre viel zu groß. Deshalb passiert es zurzeit, dass der Designer seinen Entwurf in einer Edition herausbringt, bei der man genau weiß, wie viele Stücke es weltweit gibt, weil alles gut dokumentiert ist. Man kann sich also bei zeitgenössischem Design sicherer sein als bei Werken aus früheren Epo­ chen. Alles ist dokumentiert, und für den mögli­ chen Käufer ist das wichtig. Man denke nur an Jean Prouvé … Jeden Monat kommt ein neuer Tisch von Prouvé aus Afrika an den Markt. Als ich meinen gekauft habe, gab es angeblich nur zwölf auf der ganzen Welt. Wie viele gibt es jetzt? Bestimmt schon 25, und es können jederzeit weitere auftauchen. Wenn man hingegen eine Lockheed Lounge gezeigt be­ kommt, dann werden die meisten Händler die Namen aller Besitzer der Exemplare kennen.

man in einer Kunstgalerie zeigen, das funktio­ niert gut. Ileana Sonnabend zeigt ja auch ge­ meinsam mit Patrick Seguin die Antiquitäten aus den 1950er-Jahren, weil es einfach eine tolle Sache ist. Was aber den Wert angeht: Wenn man die Stücke als Kunst deklariert, dann finde ich das schwierig. Es sind großartige Möbelstücke.

Linke Seite, oben: Charles Rennie Mackintosh, Stuhl, 1909–1911, lackierte Eiche und Binse, Höhe 73 cm. Aus dem Ingram Street Teehaus, Glasgow. Courtesy Phillips de Pury & Company Linke Seite, unten: George Nakashima, Walnusswurzel­ holz Tisch, 1978, Walnusswurzelholz, Verbindungsstücke aus Rosenholz, 40,2 x 128,3 x 172 cm. Foto © Christie’s Images Limited 2005 Unten: Shiro Kuramata, Sessel Miss Blanche, 1988, dichtes Acrylharz, anodisiertes Aluminium und Kunstrosen, 93,5 x 63 x 58 cm. Courtesy Sotheby’s Rechts: Marc Newson, Orgone Stretch Lounge, 1993, Aluminium und Email, 62 x 179 x 83 cm. Courtesy Phillips de Pury & Company

Eigentlich habe ich immer gesammelt. In den 1980ern spielte ich in England Polo, und jeder war draußen auf dem Land, sah sich die Spiele an und dann ging man Fischen – aber ich war in London und jagte antike Stücke, denn ich moch­ te Edward William Godwin, Charles Mackin­ tosh, William Morris, Philip Webb und die Aesthetic- und Arts-and-Crafts-Bewegungen. […] — 36 —

Der Wert von Design und Kunst Ich sehe eines meiner Möbelstücke nicht auf die gleiche Weise an wie ein Kunstwerk. Ja, natür­ lich ist es ein künstlerisches Produkt, und im Bereich der angewandten Künste kann es ein wahres Meisterstück sein, aber das ist nicht das­ selbe wie ein Werk, das verändert, wie man die Welt wahrnimmt. Wenn man ein wirklich gro­ ßes Kunstwerk betrachtet, dann sollte der Künstler das Denken verändern. Design be­

— 37 —

Frühe Einflüsse Was mich in Richtung Design beeinflusst hat, als ich noch ein Kind war? Am Anfang stand ein Fernsehprogramm mit dem Namen Playboy after Dark. Ich glaube, da ging es vor allem darum, schöne Mädchen zu zeigen, jedenfalls kam mir das als Teenager so vor. Und natürlich gab es schöne Mädchen, Starlets und so weiter, aber dann hing da auch ein Gemälde von Franz Kline an der Rückwand dieses New Yorker Apartments nach Einbruch der Dunkelheit, und ich bemerkte plötzlich einen Willem de Kooning. […] Rat an den jungen Sammler Wenn man mit dem Sammeln beginnt, sollte man sich etwas heraussuchen, das man mit einem vernünftigen Budget auch bekommen kann. Etwas, das zwischenzeitlich übersehen wird, vielleicht aus den 1970ern oder 1980ern, von hoher Qualität, aber relativ günstig zu haben. […]


Schlafwandeln in einer merkw端rdigen Parallelwelt Eine Bestandsaufnahme des wahnwitzigen Werks von Neo Rauch


Schlafwandeln in einer merkw端rdigen Parallelwelt Eine Bestandsaufnahme des wahnwitzigen Werks von Neo Rauch


Neue Leipziger Visionen Eine Monografie von epischer Fülle

FOLIO Format

Diese Collector’s Edition ist auf 1.100 Exemplare limitiert und von Neo Rauch signiert.

Art Edition Nr. 1–100 • Limitiert auf 100 nummerierte und vom Künstler signierte Exemplare. Dieser Edition liegt die signierte Kreidelithografie Heimkehr, 2010, bei, einfarbig auf einer Karl Krause Hand­hebelpresse gedruckt, Format: 44 x 33 cm (siehe S. 42). € 3.000 • In Leinen gebunden und verpackt in einer leinenbezogenen Schlagkassette

Neo Rauch Hans Werner Holzwarth (Hrsg.), Wolfgang Büscher, Harald Kunde, Gary Tinterow Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 33 x 44 cm, 474 Seiten ¤ 750

Collector’s Edition Nr. 101–1.100 • Limitiert auf 1.000 nummerierte und vom Künstler signierte Exemplare € 750

Seiten 38–39: Grat, 2000. Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm Rechte Seite: Küchenwunder, 2005. Öl auf Leinwand, 200 x 140 cm © 2010 für die Werke von Neo Rauch: Courtesy Galerie EIGEN+ART Leipzig/Berlin, VG Bild-Kunst, Bonn, und der Künstler

Voller Anachronismen, bevölkert mit scheinbar beliebigen Figuren, die recht surrealen Be­ schäftigungen nachgehen und in den unter­ schiedlichsten gedämpften Farben ausgeführt, wirken Neo Rauchs Gemälde wie Illustrationen aus der Sowjetära, die in ein Paralleluniversum à la David Lynch gelangt sind. Den Rahmen bilden industriell geprägte Schauplätze wie Kraftwerke, Fabriken, Wohnblocks der 1950erJahre und Baustellen, wobei seine Gemälde auf irgendwie fehlgeleitete Gesellschaftsideale ver­ weisen: Die hart arbeitenden Sujets scheinen niemals etwas Praktisches oder Sinnvolles zu tun, und die disparaten Darstellungen können in ihrer dramatischen Inkohärenz nur verwir­ ren. Den Betrachter eines Gemäldes von Neo

Rauch überkommt der starke Drang, es zu analysieren, so als handele es sich um einen eigenen wirren Traum. Hinter dem Eisernen Vorhang in Leipzig geboren und aufgewachsen, begeisterte sich Neo Rauch für die Ende der 1970er-Jahre auf­ kommende alternative Malerei der „Neuen Wilden“ und benutzte sie als Ausgangspunkt für seine eigenen Werke, die schon bald eine unverkennbare Handschrift erhielten. Seine ersten Einzelausstellungen fanden nahezu zeitgleich mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 statt – die erste internationale Ausstellung im Jahr 2000, rasch gefolgt von internatio­ nalem Erfolg und zahlreichen großen Einzel­ ausstellungen. — 40 —

Da Rauchs Werke heute sehr gefragt sind und hohe Preise erzielen, liegt es nahe, sie in einem gewichtigen Band zu vereinen. Dieser Pracht­ band präsentiert Rauchs bisher beste Werke in Form von rund 200 großformatigen Repro­ duktionen, mit analytischen Texten von Harald Kunde, einem persönlichen Porträt von Wolfgang Büscher und einem Blick auf den Künstler aus internationaler Perspektive von Gary Tinterow.


Neue Leipziger Visionen Eine Monografie von epischer Fülle

FOLIO Format

Diese Collector’s Edition ist auf 1.100 Exemplare limitiert und von Neo Rauch signiert.

Art Edition Nr. 1–100 • Limitiert auf 100 nummerierte und vom Künstler signierte Exemplare. Dieser Edition liegt die signierte Kreidelithografie Heimkehr, 2010, bei, einfarbig auf einer Karl Krause Hand­hebelpresse gedruckt, Format: 44 x 33 cm (siehe S. 42). € 3.000 • In Leinen gebunden und verpackt in einer leinenbezogenen Schlagkassette

Neo Rauch Hans Werner Holzwarth (Hrsg.), Wolfgang Büscher, Harald Kunde, Gary Tinterow Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 33 x 44 cm, 474 Seiten ¤ 750

Collector’s Edition Nr. 101–1.100 • Limitiert auf 1.000 nummerierte und vom Künstler signierte Exemplare € 750

Seiten 38–39: Grat, 2000. Öl auf Leinwand, 200 x 300 cm Rechte Seite: Küchenwunder, 2005. Öl auf Leinwand, 200 x 140 cm © 2010 für die Werke von Neo Rauch: Courtesy Galerie EIGEN+ART Leipzig/Berlin, VG Bild-Kunst, Bonn, und der Künstler

Voller Anachronismen, bevölkert mit scheinbar beliebigen Figuren, die recht surrealen Be­ schäftigungen nachgehen und in den unter­ schiedlichsten gedämpften Farben ausgeführt, wirken Neo Rauchs Gemälde wie Illustrationen aus der Sowjetära, die in ein Paralleluniversum à la David Lynch gelangt sind. Den Rahmen bilden industriell geprägte Schauplätze wie Kraftwerke, Fabriken, Wohnblocks der 1950erJahre und Baustellen, wobei seine Gemälde auf irgendwie fehlgeleitete Gesellschaftsideale ver­ weisen: Die hart arbeitenden Sujets scheinen niemals etwas Praktisches oder Sinnvolles zu tun, und die disparaten Darstellungen können in ihrer dramatischen Inkohärenz nur verwir­ ren. Den Betrachter eines Gemäldes von Neo

Rauch überkommt der starke Drang, es zu analysieren, so als handele es sich um einen eigenen wirren Traum. Hinter dem Eisernen Vorhang in Leipzig geboren und aufgewachsen, begeisterte sich Neo Rauch für die Ende der 1970er-Jahre auf­ kommende alternative Malerei der „Neuen Wilden“ und benutzte sie als Ausgangspunkt für seine eigenen Werke, die schon bald eine unverkennbare Handschrift erhielten. Seine ersten Einzelausstellungen fanden nahezu zeitgleich mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 statt – die erste internationale Ausstellung im Jahr 2000, rasch gefolgt von internatio­ nalem Erfolg und zahlreichen großen Einzel­ ausstellungen. — 40 —

Da Rauchs Werke heute sehr gefragt sind und hohe Preise erzielen, liegt es nahe, sie in einem gewichtigen Band zu vereinen. Dieser Pracht­ band präsentiert Rauchs bisher beste Werke in Form von rund 200 großformatigen Repro­ duktionen, mit analytischen Texten von Harald Kunde, einem persönlichen Porträt von Wolfgang Büscher und einem Blick auf den Künstler aus internationaler Perspektive von Gary Tinterow.


Tagebau – Spaziergänge mit Neo Rauch

„Der Maler als Hirt der Bilder; sie sollen nicht ausbrechen, der Zaun soll halten. Wo die Leinwand endet, endet die Kunst.“

Von Wolfgang Büscher

—Neo Rauch

Niemand beachtete meinen Begleiter in Jeans, schwarzem Hemd, flachen Turnschuhen, nie­ mand sah ihm nach. Alles schaute nach vorn. Optimistisch wirkte der Zug, zukunftsfroh, als liefen wir mit auf dem riesengroßen Propagan­ dabild eines seltsam unrevolutionären ersten Mai: Heraus zum blauen letzten September! So war es auch. Was so fabrikneu schien an der Ge­ gend, war fabrikneu. Der junge Wald, der See – alles Land, soweit das Auge reichte, war jung, menschliche Schöpfung. Wir gingen seit Stun­ den durch einen gewaltigen Braunkohletagebau, von der DDR angelegt, ausgeschürft, vom neuen Staat in eine ebenso gewaltige Freizeitland­ schaft verwandelt. Es war der Osterspaziergang der neuen Zeit. Kulturkritik lag jetzt in der Luft. Kurze, drasti­ sche Sätze über die Hässlichkeit des Bunten entluden sich wie von selbst. Aber dann äußerte mein Begleiter einen anderen, angenehm säure­ freien Gedanken. „Das hier ist eine große Wundheilung.“ Ganze Dörfer seien im Tagebau verschwunden, Rittergüter, Schlösser, Wälder. „Hier lag ein großer, alter Laubwald, die Hardt.“

„Dieser Traum hat meine Arbeit verändert. Es war ein Aufruf zu Ordnung, Konzentration, Mitte. So fing es an, was ich heute bin.“

Man würde nichts merken. Achtlos ginge man am Haus des vielleicht erfolgreichsten deut­ schen Malers jüngerer Zeit vorüber. Südlich von Leipzig, in einer dieser fabrikneu hingestellten Gebrauchsgegenden, liegt wie verschworen eine Siedlung aus den späten zwanziger, frühen drei­ ßiger Jahren. Wettergraue Staketenzäune. Strommasten, denen man noch den Baum­ stamm ansieht. Häuser, heiter und ernst, keine gläsernen Ego-Vitrinen, keine bunte, ewigkind­ liche Legolandarchitektur – die Heiterkeit wei­ ßer Sprossenfenster, der Ernst ihrer Spitzgiebel. Darf man vom Haus eines Menschen auf seinen Charakter schließen? Ein Waldgang war verabredet. Wir gingen hin­ ein, er nahm das Messer und schnitt Steaks von einem Stück Rind. Als sie fertig waren, mit Rot­

wein gelöscht, auf eine weiße Porzellanschale gelegt, trugen wir alles hinaus in den blauen Tag, zu einem Tisch unter Apfelbäumen. Etliche ver­ witterte Tische standen in seinem Garten. Es war ein herrlicher letzter Sonntag im Septem­ ber, noch einmal ganz sommerdurchglüht, bevor es Herbst würde. Er sagte, gerade diesen Monat liebe er. Dann gingen wir los. Erst führte der Weg durch offenes Land, dann durch auffallend jungen Wald. Zwischen seinen dünnen Stämmchen gingen Leute in die Pilze. Später kamen wir ans Ufer eines Sees, auf dem Boote fuhren und sogar ein Ausflugsschiff. Wir folgten dem Uferweg, nun inmitten von viel Sonntagsvolk. Kinder, junge und ältere Freizeit­ sportler im metallic-bunten Radfahrer- oder Laufdress. — 42 —

Er deutete auf ein Eichenwäldchen in der Ferne. „Das ist davon übrig.“ Sein DDR-Schulbuch habe dem aufgerissenen Land um Leipzig eine Doppelseite gewidmet. „Links ein Luftbild vom damaligen Zustand: eine Landschaft mit riesigen Schürfwunden. Und rechts daneben eine Zeichnung: das utopi­ sche Bild derselben Gegend im Jahre 2000 als Erholungslandschaft mit Seen und Spazier­ gängern.“ „Aber so ist es gekommen! Die Utopie des Sozia­ lismus ist wahr geworden – nach seinem Ende.“ „Ja, so ist es gekommen. Und es rührt mich, wie das Land heilt. Der junge Wald, durch den wir gerade gegangen sind, ist so alt wie mein Sohn: siebzehn.“ Ist es denkbar, dass ein Maler aus einem Raum, der von der Zeit derart durch den Wolf gedreht wurde, zermetzelt und Knochen für Knochen neu zusammengesetzt wie in einem schamani­ schen Initiationstraum – dass die Bilder eines Malers, der in diesem Land aufwuchs und be­ harrlich dort lebt, von alldem unberührt blie­ ben? Nein, es ist nicht denkbar. Seine Bilder sind Nachbeben der vulkanischen Zeiten, aus denen wir kommen. Vorbeben von solchen, die

bevorstehen. In Gesprächen hat er sich immer wieder als Medium beschrieben: einer unter Einfluss. Auch jetzt kam er darauf zu sprechen. „Malen ist ein naturhafter Vorgang. Die Dinge gehen durch den Maler hindurch. Er muss ge­ stalten, ordnen, aber er hat nicht in der Gewalt, was da andrängt.“ Im Gehen laufen die Gedanken frei, die Zügel hängen lose herab. Was immer gesagt wird zu dem, der neben mir geht, zu mir selbst oder zu einem, der gar nicht da ist – es wird ins Gehen gesagt. Natur, das Wort tauchte noch einmal auf. „Ich bin ein Naturkonservativer“, hörte ich ihn jetzt, „und ich kann es mir leicht erklären: kein Wunder bei so viel Verlust.“ Er hatte seine El­ tern verloren, kaum dass er auf der Welt war. „Ein Eisenbahnunglück hier in Leipzig. Um die zwanzig Jahre alt waren die beiden. Man ist nicht erwachsen mit zwanzig. Späte Kinder waren sie.“ Und nach einer Pause: „Man spürt dann wenig Neigung, ständig alles umzustürzen. Soll etwas umgestürzt werden, fragt man: Wozu ist das gut?“ Ein Journalist habe ihn einmal gefragt, ob er Deutschland liebe. Er wisse schon, habe er ihm geantwortet, was man darauf hören wolle – den bekannten Theodor-Heuss-Satz: Ich liebe meine Frau. Er habe dann mit dem Schopen­ hauer-Satz geantwortet: Lieben ist Mitleid. „Keine schlechte Definition, finde ich. Wenn meine Frau sich blutig verletzt und ich empfinde solchen Schmerz, als ob es mir geschehen wäre, dann ist das Liebe.“ Eine Pause entstand. „Kann man sein Land lieben? In Maßen schon, oder?“ Wir erreichten nun den hohen Aussichtsturm, der uns als weithin sichtbares Mal der neuen Freizeitlandschaft die ganze Zeit vor Augen ge­ wesen war. Hoch genug, um die Plattform ganz oben in deutlich spürbare Schwankungen zu versetzen, gewährte er einen Panoramablick in das ebene Land. Wie zum Beweis lag es da, dass auch die Ingenieurskunst, wenn sie utopisch wird, einer Traumlogik folgt, dem entfernt ver­ wandt, was auf der Leinwand des Malers er­ scheint: Gestalten und Dinge ganz unterschied­ licher Zeiten und Welten. Unter uns lag eine Py­ ramide, daneben ein Indianerdorf. Ein großes, langsam in den blauen Tag sich bohrendes Ka­ russell erregte die Aufmerksamkeit meines Be­ gleiters. Er zeigte hin. „Es könnte auch eine Landschaft von Hieronymus Bosch sein – eine mit riesigen Marterinstrumenten.“ Ich weiß nicht, wie wir auf Erotik kamen. „Ich habe das immer gemieden“, sagte er. „Warum?“ „Weil ich mich schäme. Was sollte meine Groß­ mutter dazu sagen, wenn ich meinen erotischen Untergrund malte? Wir leben in einer völlig se­ xualisierten Welt. Alles ist durchpornografiert. Warum muss das auch noch auf die Leinwand?“ Wir stiegen vom Turm und entfernten uns wie­ der vom belebten Weg. Er erzählte einen Traum. „Ich flaniere durch eine Stadt und spüre Druck

auf der Blase. Ein Pissoir findet sich nicht. Ich suche eine Bar auf, sie liegt im Souterrain. Ich folge einem Gang und komme in einen großen, quadratischen Raum. Zwanzig mal zwanzig Meter breit und ebenso hoch. An einer Ecke trete ich ein, an der langen Wand gegenüber liegt die Bar. Ich durchquere den Raum, bestelle was, um mich zu legitimieren, und frage nach dem WC. Der Barmann weist mich in die andere Ecke der Wand, durch die ich eingetreten bin. Ich wende mich um und sehe die Wand – ein zwanzig mal zwanzig Meter großes, schwarzes, gusseisernes Mandala. Und in seiner Mitte ein Glückszeichen. Dieser Traum hat meine Arbeit verändert. Es war ein Aufruf zu Ordnung, Kon­ zentration, Mitte. Ich habe dann die großen, schwarzen Bilder gemalt. So fing es an, was ich heute bin. Das Motiv der Blase – in der Mitte stimmte was nicht, etwas musste raus.“ Er sehe darin nichts allzu Privates, sagte er noch. „Ich

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erzähle so etwas durchaus, um andere darauf aufmerksam zu machen, auf solche deutlichen Träume zu achten. Sie nicht abzutun und durch­ zuwinken.“ […]

Linke Seite: Heimkehr, 2010. Kreidelithografie (einfarbig auf einer Karl Krause Handhebelpresse gedruckt), 44 x 33 cm Unten: Stoff, 1998. Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm


Tagebau – Spaziergänge mit Neo Rauch

„Der Maler als Hirt der Bilder; sie sollen nicht ausbrechen, der Zaun soll halten. Wo die Leinwand endet, endet die Kunst.“

Von Wolfgang Büscher

—Neo Rauch

Niemand beachtete meinen Begleiter in Jeans, schwarzem Hemd, flachen Turnschuhen, nie­ mand sah ihm nach. Alles schaute nach vorn. Optimistisch wirkte der Zug, zukunftsfroh, als liefen wir mit auf dem riesengroßen Propagan­ dabild eines seltsam unrevolutionären ersten Mai: Heraus zum blauen letzten September! So war es auch. Was so fabrikneu schien an der Ge­ gend, war fabrikneu. Der junge Wald, der See – alles Land, soweit das Auge reichte, war jung, menschliche Schöpfung. Wir gingen seit Stun­ den durch einen gewaltigen Braunkohletagebau, von der DDR angelegt, ausgeschürft, vom neuen Staat in eine ebenso gewaltige Freizeitland­ schaft verwandelt. Es war der Osterspaziergang der neuen Zeit. Kulturkritik lag jetzt in der Luft. Kurze, drasti­ sche Sätze über die Hässlichkeit des Bunten entluden sich wie von selbst. Aber dann äußerte mein Begleiter einen anderen, angenehm säure­ freien Gedanken. „Das hier ist eine große Wundheilung.“ Ganze Dörfer seien im Tagebau verschwunden, Rittergüter, Schlösser, Wälder. „Hier lag ein großer, alter Laubwald, die Hardt.“

„Dieser Traum hat meine Arbeit verändert. Es war ein Aufruf zu Ordnung, Konzentration, Mitte. So fing es an, was ich heute bin.“

Man würde nichts merken. Achtlos ginge man am Haus des vielleicht erfolgreichsten deut­ schen Malers jüngerer Zeit vorüber. Südlich von Leipzig, in einer dieser fabrikneu hingestellten Gebrauchsgegenden, liegt wie verschworen eine Siedlung aus den späten zwanziger, frühen drei­ ßiger Jahren. Wettergraue Staketenzäune. Strommasten, denen man noch den Baum­ stamm ansieht. Häuser, heiter und ernst, keine gläsernen Ego-Vitrinen, keine bunte, ewigkind­ liche Legolandarchitektur – die Heiterkeit wei­ ßer Sprossenfenster, der Ernst ihrer Spitzgiebel. Darf man vom Haus eines Menschen auf seinen Charakter schließen? Ein Waldgang war verabredet. Wir gingen hin­ ein, er nahm das Messer und schnitt Steaks von einem Stück Rind. Als sie fertig waren, mit Rot­

wein gelöscht, auf eine weiße Porzellanschale gelegt, trugen wir alles hinaus in den blauen Tag, zu einem Tisch unter Apfelbäumen. Etliche ver­ witterte Tische standen in seinem Garten. Es war ein herrlicher letzter Sonntag im Septem­ ber, noch einmal ganz sommerdurchglüht, bevor es Herbst würde. Er sagte, gerade diesen Monat liebe er. Dann gingen wir los. Erst führte der Weg durch offenes Land, dann durch auffallend jungen Wald. Zwischen seinen dünnen Stämmchen gingen Leute in die Pilze. Später kamen wir ans Ufer eines Sees, auf dem Boote fuhren und sogar ein Ausflugsschiff. Wir folgten dem Uferweg, nun inmitten von viel Sonntagsvolk. Kinder, junge und ältere Freizeit­ sportler im metallic-bunten Radfahrer- oder Laufdress. — 42 —

Er deutete auf ein Eichenwäldchen in der Ferne. „Das ist davon übrig.“ Sein DDR-Schulbuch habe dem aufgerissenen Land um Leipzig eine Doppelseite gewidmet. „Links ein Luftbild vom damaligen Zustand: eine Landschaft mit riesigen Schürfwunden. Und rechts daneben eine Zeichnung: das utopi­ sche Bild derselben Gegend im Jahre 2000 als Erholungslandschaft mit Seen und Spazier­ gängern.“ „Aber so ist es gekommen! Die Utopie des Sozia­ lismus ist wahr geworden – nach seinem Ende.“ „Ja, so ist es gekommen. Und es rührt mich, wie das Land heilt. Der junge Wald, durch den wir gerade gegangen sind, ist so alt wie mein Sohn: siebzehn.“ Ist es denkbar, dass ein Maler aus einem Raum, der von der Zeit derart durch den Wolf gedreht wurde, zermetzelt und Knochen für Knochen neu zusammengesetzt wie in einem schamani­ schen Initiationstraum – dass die Bilder eines Malers, der in diesem Land aufwuchs und be­ harrlich dort lebt, von alldem unberührt blie­ ben? Nein, es ist nicht denkbar. Seine Bilder sind Nachbeben der vulkanischen Zeiten, aus denen wir kommen. Vorbeben von solchen, die

bevorstehen. In Gesprächen hat er sich immer wieder als Medium beschrieben: einer unter Einfluss. Auch jetzt kam er darauf zu sprechen. „Malen ist ein naturhafter Vorgang. Die Dinge gehen durch den Maler hindurch. Er muss ge­ stalten, ordnen, aber er hat nicht in der Gewalt, was da andrängt.“ Im Gehen laufen die Gedanken frei, die Zügel hängen lose herab. Was immer gesagt wird zu dem, der neben mir geht, zu mir selbst oder zu einem, der gar nicht da ist – es wird ins Gehen gesagt. Natur, das Wort tauchte noch einmal auf. „Ich bin ein Naturkonservativer“, hörte ich ihn jetzt, „und ich kann es mir leicht erklären: kein Wunder bei so viel Verlust.“ Er hatte seine El­ tern verloren, kaum dass er auf der Welt war. „Ein Eisenbahnunglück hier in Leipzig. Um die zwanzig Jahre alt waren die beiden. Man ist nicht erwachsen mit zwanzig. Späte Kinder waren sie.“ Und nach einer Pause: „Man spürt dann wenig Neigung, ständig alles umzustürzen. Soll etwas umgestürzt werden, fragt man: Wozu ist das gut?“ Ein Journalist habe ihn einmal gefragt, ob er Deutschland liebe. Er wisse schon, habe er ihm geantwortet, was man darauf hören wolle – den bekannten Theodor-Heuss-Satz: Ich liebe meine Frau. Er habe dann mit dem Schopen­ hauer-Satz geantwortet: Lieben ist Mitleid. „Keine schlechte Definition, finde ich. Wenn meine Frau sich blutig verletzt und ich empfinde solchen Schmerz, als ob es mir geschehen wäre, dann ist das Liebe.“ Eine Pause entstand. „Kann man sein Land lieben? In Maßen schon, oder?“ Wir erreichten nun den hohen Aussichtsturm, der uns als weithin sichtbares Mal der neuen Freizeitlandschaft die ganze Zeit vor Augen ge­ wesen war. Hoch genug, um die Plattform ganz oben in deutlich spürbare Schwankungen zu versetzen, gewährte er einen Panoramablick in das ebene Land. Wie zum Beweis lag es da, dass auch die Ingenieurskunst, wenn sie utopisch wird, einer Traumlogik folgt, dem entfernt ver­ wandt, was auf der Leinwand des Malers er­ scheint: Gestalten und Dinge ganz unterschied­ licher Zeiten und Welten. Unter uns lag eine Py­ ramide, daneben ein Indianerdorf. Ein großes, langsam in den blauen Tag sich bohrendes Ka­ russell erregte die Aufmerksamkeit meines Be­ gleiters. Er zeigte hin. „Es könnte auch eine Landschaft von Hieronymus Bosch sein – eine mit riesigen Marterinstrumenten.“ Ich weiß nicht, wie wir auf Erotik kamen. „Ich habe das immer gemieden“, sagte er. „Warum?“ „Weil ich mich schäme. Was sollte meine Groß­ mutter dazu sagen, wenn ich meinen erotischen Untergrund malte? Wir leben in einer völlig se­ xualisierten Welt. Alles ist durchpornografiert. Warum muss das auch noch auf die Leinwand?“ Wir stiegen vom Turm und entfernten uns wie­ der vom belebten Weg. Er erzählte einen Traum. „Ich flaniere durch eine Stadt und spüre Druck

auf der Blase. Ein Pissoir findet sich nicht. Ich suche eine Bar auf, sie liegt im Souterrain. Ich folge einem Gang und komme in einen großen, quadratischen Raum. Zwanzig mal zwanzig Meter breit und ebenso hoch. An einer Ecke trete ich ein, an der langen Wand gegenüber liegt die Bar. Ich durchquere den Raum, bestelle was, um mich zu legitimieren, und frage nach dem WC. Der Barmann weist mich in die andere Ecke der Wand, durch die ich eingetreten bin. Ich wende mich um und sehe die Wand – ein zwanzig mal zwanzig Meter großes, schwarzes, gusseisernes Mandala. Und in seiner Mitte ein Glückszeichen. Dieser Traum hat meine Arbeit verändert. Es war ein Aufruf zu Ordnung, Kon­ zentration, Mitte. Ich habe dann die großen, schwarzen Bilder gemalt. So fing es an, was ich heute bin. Das Motiv der Blase – in der Mitte stimmte was nicht, etwas musste raus.“ Er sehe darin nichts allzu Privates, sagte er noch. „Ich

— 43 —

erzähle so etwas durchaus, um andere darauf aufmerksam zu machen, auf solche deutlichen Träume zu achten. Sie nicht abzutun und durch­ zuwinken.“ […]

Linke Seite: Heimkehr, 2010. Kreidelithografie (einfarbig auf einer Karl Krause Handhebelpresse gedruckt), 44 x 33 cm Unten: Stoff, 1998. Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm


Keine Mädchen von nebenan

Eine Ausgabe von nur 12 Exemplaren, gestaltet von Marc Newson

Fashion und Fetisch in einer weiblichen Fantasiewelt

Ellen von Unwerth. Fräulein Ingrid Sischy (Einleitung) Hardcover in Schlagkassette Format: 30,5 x 44 cm, 482 Seiten Limitierte Auflage von 1.700 Exemplaren ¤ 500 Art Edition Nr. 1–100: Peaches, Rouilly le Bas (2002) ¤ 1.250 Art Edition Nr. 101–200: Fräulein, Rouilly le Bas (2002) ¤ 1.250

T d OU l o S

FOLIO

Marc Newson ist einer der fähigsten und einflussreichsten Designer unserer Zeit. Er hat in einem breiten Spektrum von Disziplinen gearbeitet und fast alles entworfen, von Stühlen, Haus­ halts­objekten und Konzeptautos über Restaurants und Interieurs von privaten und kommerziellen Jets bis hin zu einem Raumgleiter für EADS Astrium, mit dem er sich einen lebenslang gehegten Traum erfüllt hat. Das Design-Konzept für die Lunar Rock Edition ist von der Apollo 11 Mondlande­ fähre (LEM) inspiriert. Jedes Buch liegt

Format

Das mythische Mittelmeer Die schönsten Traumhotels mit Klasse und Stil

„Beim Betrachten des Bildbands Great Escapes Mediterranean hört man förmlich die Wellen rauschen.“

Die Lunar Rock Edition ist limitiert auf nur 12 Exemplare (Edition Nr. 1958–1969). Spezifikationen und Preise finden Sie unter www.taschen.com.

Musik fürs Auge Der Mann, der das goldene Zeitalter des Plattencoverdesigns einläutete

„Sobald unter dem Schuber das Titelbild zum Vorschein kommt, beginnt das Staunen. ‚Columbia Masterworks’ hieß das Label, für das Steinweiss viele seiner Cover entwarf. Und auch dieses Buch ist eines geworden, ein Meisterwerk.“

—Elle, München

—Jazzpodium, Berlin

Great Escapes Mediterranean Angelika Taschen Hardcover, Format 23,8 x 30,2 cm, 300 Seiten ¤ 29,99

XL

Format

Alex Steinweiss: The Inventor of the Modern Album Cover Kevin Reagan (Hrsg.), Steven Heller Hardcover in Schuber, Format: 39,6 x 33 cm, 422 Seiten Edition Nr. 101–1.600 Limitierte Auflage von 1.500 nummerierten Exemplaren, vom Künstler signiert ¤ 350

Ebenfalls erhältlich:

in einer dem LEM nachempfundenen Box, die aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst wurde und deren Oberfläche eine maßstabsge­treue 3D-Topografie des Mondes ziert. Ein individuelles Stück Mond­gestein begleitet jede Ausgabe in einer separaten Kapsel.

Art Edition, Nr. 1–100 Limitierte Auflage von 100 nummerierten Exemplaren, signiert von Alex Steinweiss. Mit limitiertem Original-Siebdruck, The Firebird Suite (1957/2009, oben), vom Künstler signiert: 33 x 33 cm ¤ 750


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Schillernde Fische in ihrer ganzen Pracht

“The journal for the person who can’t write.”

Listen to your feet. What are they saying?

—Los Angeles Times

Ein Höhepunkt der zoologischen Illustrationskunst

There is something that would shock your closest friends if they found out. ( ) Yes ( ) No

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Handkolorierte, beinahe surrea­ listische Gemälde von tropischen Fischen Ostindiens, geschaffen zwischen 1703 und 1715

Samuel Fallours Tropische Fische Ostindiens Theodore W. Pietsch Hardcover, Format: 33 x 30 cm, 224 Seiten Beiheft, Format: 22 x 20 cm, 100 Seiten ¤ 49,99

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XL „Diese Scherenschnitte Format gehören heute zum Schönsten, Henri Matisse, Cut-Outs: was die Moderne Zeichnen mit der Schere hervorgebracht hat.“ Gilles Néret, Xavier-Gilles Néret —Art.de, Hamburg

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The Godfather Family Album Steve Schapiro, Paul Duncan (Hrsg.) Hardcover, Format: 24,6 x 37,4 cm, 528 Seiten nur ¤ 49,99

Hardcover, 2 Bände im Schuber, mit 18 Farben gedruckt Format: 28,6 x 37,4 cm, 486 Seiten ¤ 150


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Ein Bild namens TRBL

Temporäre Projekte, unvergängliche Eindrücke Leben und Werk von Christo und Jeanne-Claude in einem von Christo selbst gestalteten Buch

Die ausführlichste Gesamtdarstellung von Wools künstlerischer Tätigkeit bis heute

Christopher Wool Hans Werner Holzwarth (Hrsg.) Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 33 x 44 cm, 426 Seiten

„Dieses Buch ist eine lebhafte Hommage an die Fantasie der beiden Künstler, die unsere Vorstellung von Landschaft grundlegend verändert haben.“

FOLIO Format

Christo und Jeanne-Claude Fotografien von Wolfgang Volz Essay und Interview von Paul Goldberger Buch entworfen von Christo Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 33 x 44 cm, 754 Seiten

Art Edition, Nr. 1–100 Limitierte Auflage von 100 nummerierten Exemplaren, einzeln signiert von Christopher Wool, zusammen mit einem Siebdruck. Papierformat 43,2 x 55,0 cm Bildformat 15,2 x 19,8 cm ¤ 3.000 Nr. 101–1.100 Limitierte Auflage von 1.000 nummerierten Exemplaren, einzeln signiert von Christopher Wool. ¤ 750

—fashion-artmagazine.com, Paris

Art Edition Nr. 1–100 Limitierte Auflage von 100 numme­­rierten und signierten Exemplaren, alle mit der Originallithografie Project for Jewelry, nach einer Studie von 1965. Format: 30 x 40 cm, signiert von Christo. Die Exemplare 1, 3, 4 und 6 beinhalten Originale der Werke.

FOLIO Format

Nr. 101–1.100 Limitierte Auflage von 1.000 numme­ rierten Exemplaren, signiert von Christo. ¤ 1.000 Mehr Informationen zu den Art Editionen finden Sie unter www.taschen.com.

FOLIO Format

Albert Oehlen Hans Werner Holzwarth (Hrsg.) Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 33 x 44 cm, 660 Seiten Art Edition Nr. 1–100 Limitierte Auflage von 100 nummerierten Exemplaren, einzeln signiert von Albert Oehlen, mit dem signierten Print Untitled, 2009 (65 x 50 cm) ¤ 3.000

„Der einfallsreichste abstrakte Maler unserer Zeit.“ — Peter Schjeldahl, The New Yorker

Nr. 101–1.100 Limitierte Auflage von 1.000 Exemplaren, einzeln signiert von Albert Oehlen ¤ 750

Christo und Jeanne-Claude, Surrounded Islands, Miami, Florida, 1980–83. Foto © Wolfgang Volz

Das Werk von Christo und Jeanne-Claude überschreitet Grenzen, widersetzt sich der Kategorisierung und schließt Widersprüche ein. Dies ist das einzige großformatige Buch, das das komplette künstlerische Werk von Christo und Jeanne-Claude vorstellt – vom

Frühwerk ab 1958 bis hin zu ihren temporären Projekten wie The Gates im New Yorker Central Park, der Verhüllte Reichstag in Berlin und Running Fence in Kalifornien. Teils Biografie, teils kritische Analyse, teils Katalog: Der Kritiker Paul Goldberger würdigt Leben

und Werk eines Künstlerpaars, das ein urei­ genes Genre schuf – irgendwo zwischen Konzeptkunst, Stadtplanung, Architektur, Politik, technischen Planungen und Kunst.


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Keine Panik, wir halten Ihnen den Rücken frei!

Der erste Band unserer „Inkognito”-Edition mit beidseitig bedrucktem Umschlag

Ed Fox wird oft als der neue Elmer Batters bezeichnet, aber er ist doch alles andere als ein Nachahmer. Zugegeben, er teilt dieses „kleine Geheimnis“ mit dem verstorbenen Mr. Batters, aber Fox feiert den weiblichen Fuß in einem Stil, den man als einzigartig, zeitgemäß und technisch unübertroffen bezeichnen kann. Da er sowohl Stand­fotos als auch Videos als Inspirationsquellen nutzt, besitzen seine Fotos ein

ausgeprägtes Element der Bewegung, das Fox’ dynamische Persönlichkeit widerspiegelt. Fox ist in Los Angeles geboren und aufgewachsen, und es wundert daher kaum, dass es eine seiner Spezialitäten ist, die aufregendsten Schönheiten der Pornoindustrie zu finden und zu fotografieren. Fox meint: „Ein wunderschöner Fuß ist etwas Besonderes, genauso wie schön geformte Brüste oder ein netter Hintern

und überhaupt alle Teile des weiblichen Körpers. Es geht um Sinnlichkeit.“ Dementsprechend sind alle seine Models vom Scheitel bis zur Sohle ausgesprochen kurvenreich. Fox lichtete als einer der Ersten die Strip-Diva Dita von Teese ab, ebenso Valentina Vaughn, Tera Patrick, Brittany Andrews, Jill Kelly, Kelly Madison, Temptress, Tall Goddess, die alle in diesem – seinem ersten – Buch erscheinen.

„Ein provokanter Bildband ... Dynamisch, sehr eigen und zeitgemäß. Ein Genussmittel für Freunde der erotischen Fotografie.“

Schweden entfesselt und außer Kontrolle Das Beste aus dem revolutionären Sex-Magazin

„Es ist toll, Bilder offen und stolz im Bücherregal oder auf dem Coffee Table zeigen zu können, die früher unter der Matratze versteckt werden mussten.“ —Carnal Nation, San Francisco

–Penthouse Forum, London

tl

e me n ’ s C o

m

p

Ge

with Reversible

an

Gezeigt in OriginalgröSSe! nur für erwachsene! The Private Collection 1980–1989 Dian Hanson (Hrsg.) Flexicover, 5 Bände im Schuber, Format: 9,7 x 14 cm, 960 Seiten ¤ 29,99 Ebenfalls erhältlich:

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W

G

IN

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NIC! PA Jacket CO

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The

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Ein Gentleman verdient es zu lesen, was er will – jederzeit und überall. Um das Erscheinungsbild Ihres TASCHEN-Buchs im Handumdrehen von sexy zu seriös anzupassen, nehmen Sie einfach den Umschlag ab, wenden Sie ihn, und Sie halten eine wissenschaftliche Abhandlung in den Händen.

NCE

RE PT IN

60min DVD

nur für erwachsene! Ed Fox. Glamour from the Ground Up Dian Hanson (Hrsg.) Hardcover + DVD Format: 15,4 x 21,7 cm, 272 Seiten nur ¤ 12,99

A

Was zeichnete die schwedische Publikation Private, das erste explizite Sexmagazin der Welt, in den 1980er-Jahren aus? Die weibliche Wollust. Nachdem er 20 Jahre lang meist Amateurmodelle fotografiert hatte, war Berth Milton davon überzeugt, dass Frauen sexuell unbändiger sind als Männer. In den 1980erJahren porträtierte er wie besessen Frauen als die unersättlichen Hedonistinnen, als die er sie kennengelernt hatte. Die Kontrolle über Private ließ er sich nicht nehmen. In den 80ern artete das in wahnhafte Züge aus, und er legte

fest, dass das Magazin nur seine kreative Handschrift tragen dürfe. Nachdem er das Hauptquartier von Private nach Barcelona verlegt hatte, nahm er die meisten Fotosessions in seinem eigenen Haus und Garten auf und inszenierte seine intimsten Fantasien für die Seiten seines Magazins. Die 1980er-Jahre waren für Berth Milton zweifellos eine düstere Zeit, doch aus seinen privaten Qualen erwuchsen inspirierte Aufnahmen. Schonungsloser und eindringlicher als seine Bilder der 1970er-Jahre, bieten sich hier die 1980er-Jahre in ihrer gan— 51 —

zen selbstbezogenen und behaarten Pracht. Dieses 960 Seiten umfassende, fünfbändige Set im Minischuber präsentiert das Beste aus Private von 1980 bis 1989. Jeder der 192 Seiten starken Bände zeigt sieben bis zehn der besten Fotosequenzen in chronologischer Reihenfolge, auf Grundlage der Originalfilme produziert. Auch Fotos, die in den Magazinen nie veröffentlicht wurden, sämtliche Titelbilder der Hefte sowie Fotos von Milton bei der Arbeit vervollständigen diesen faszinierenden Blick auf das goldene Zeitalter der Pornografie.


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ausgeprägtes Element der Bewegung, das Fox’ dynamische Persönlichkeit widerspiegelt. Fox ist in Los Angeles geboren und aufgewachsen, und es wundert daher kaum, dass es eine seiner Spezialitäten ist, die aufregendsten Schönheiten der Pornoindustrie zu finden und zu fotografieren. Fox meint: „Ein wunderschöner Fuß ist etwas Besonderes, genauso wie schön geformte Brüste oder ein netter Hintern

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Was zeichnete die schwedische Publikation Private, das erste explizite Sexmagazin der Welt, in den 1980er-Jahren aus? Die weibliche Wollust. Nachdem er 20 Jahre lang meist Amateurmodelle fotografiert hatte, war Berth Milton davon überzeugt, dass Frauen sexuell unbändiger sind als Männer. In den 1980erJahren porträtierte er wie besessen Frauen als die unersättlichen Hedonistinnen, als die er sie kennengelernt hatte. Die Kontrolle über Private ließ er sich nicht nehmen. In den 80ern artete das in wahnhafte Züge aus, und er legte

fest, dass das Magazin nur seine kreative Handschrift tragen dürfe. Nachdem er das Hauptquartier von Private nach Barcelona verlegt hatte, nahm er die meisten Fotosessions in seinem eigenen Haus und Garten auf und inszenierte seine intimsten Fantasien für die Seiten seines Magazins. Die 1980er-Jahre waren für Berth Milton zweifellos eine düstere Zeit, doch aus seinen privaten Qualen erwuchsen inspirierte Aufnahmen. Schonungsloser und eindringlicher als seine Bilder der 1970er-Jahre, bieten sich hier die 1980er-Jahre in ihrer gan— 51 —

zen selbstbezogenen und behaarten Pracht. Dieses 960 Seiten umfassende, fünfbändige Set im Minischuber präsentiert das Beste aus Private von 1980 bis 1989. Jeder der 192 Seiten starken Bände zeigt sieben bis zehn der besten Fotosequenzen in chronologischer Reihenfolge, auf Grundlage der Originalfilme produziert. Auch Fotos, die in den Magazinen nie veröffentlicht wurden, sämtliche Titelbilder der Hefte sowie Fotos von Milton bei der Arbeit vervollständigen diesen faszinierenden Blick auf das goldene Zeitalter der Pornografie.


Handbuch der visuellen Erfahrungen Symbole und ihre Bedeutung

„... ein verlässliches Kompendium transformativer Bilder und Essays, ein grundlegender Führer zu symbolhaften Abbildungen für Therapeuten, Künstler, Kunst­historiker, Designer und alle, die das Seelenleben erkunden. Höchst empfehlenswert.

Das Buch der Symbole Reflexionen über archetypische Bilder The Archive for Research in Archetypal Symbolism Hardcover, Format: 16,8 x 24 cm, 810 Seiten ¤ 29,99

Rechte Seite: Der Philosophische Baum der Alchemie nimmt in einer gläsernen Retorte Form an, um 1470 u.Z., Stich. Biblioteca Nazionale, Florenz

—James C. Harris, John Hopkins University, Baltimore

The Book of Symbols vereint informative Kurzessays über einzelne Symbole mit repräsentativen Abbildungen aus allen Erdteilen und Epochen. Das ganz besondere Zusammenspiel der eingängigen Texte mit den fast 800 Farbabbildungen enthüllt verborgene Bedeutungsebenen. Jeder der annähernd 350 Essays untersucht den spirituellen Hintergrund des jeweiligen Symbols und die Entstehung dynamischer spiritueller Prozesse. Ethymologische Wurzeln, das Spiel der Gegensätze, Schatten sowie kulturelle Unterschiede – all diese

Gesichtspunkte werden angesprochen. Die von Autoren aus den Bereichen Psychologie, Religion, Kunst, Literatur und vergleichende Mythenkunde verfassten Essays verfließen auf eine Weise miteinander, welche die unerwarteten Konvergenzen der Psyche widerspiegelt. Anstelle bloßer Kategorisierung verdeutlicht The Book of Symbols den Schritt von der visuellen Wahrnehmung eines Symbolbilds in Kunst, Religion, Alltag oder Traum hin zum unmittelbaren Erleben seiner persönlichen und psychologischen Resonanz. — 52 —

The Book of Symbols setzt neue Standards für eine bedachtsame Erkundung der Symbole und ihrer Bedeutungen und wendet sich an eine breite Leserschaft – an Künstler, Designer, Träumer und Traumdeuter, Psychotherapeuten, Selbsthelfer, Fans von Videospielen, Leser von Comics, Suchende von Glauben und Spiritualität, Schriftsteller, Studenten und alle, die sich für die Kraft archetypischer Bilder interessieren.


Handbuch der visuellen Erfahrungen Symbole und ihre Bedeutung

„... ein verlässliches Kompendium transformativer Bilder und Essays, ein grundlegender Führer zu symbolhaften Abbildungen für Therapeuten, Künstler, Kunst­historiker, Designer und alle, die das Seelenleben erkunden. Höchst empfehlenswert.

Das Buch der Symbole Reflexionen über archetypische Bilder The Archive for Research in Archetypal Symbolism Hardcover, Format: 16,8 x 24 cm, 810 Seiten ¤ 29,99

Rechte Seite: Der Philosophische Baum der Alchemie nimmt in einer gläsernen Retorte Form an, um 1470 u.Z., Stich. Biblioteca Nazionale, Florenz

—James C. Harris, John Hopkins University, Baltimore

The Book of Symbols vereint informative Kurzessays über einzelne Symbole mit repräsentativen Abbildungen aus allen Erdteilen und Epochen. Das ganz besondere Zusammenspiel der eingängigen Texte mit den fast 800 Farbabbildungen enthüllt verborgene Bedeutungsebenen. Jeder der annähernd 350 Essays untersucht den spirituellen Hintergrund des jeweiligen Symbols und die Entstehung dynamischer spiritueller Prozesse. Ethymologische Wurzeln, das Spiel der Gegensätze, Schatten sowie kulturelle Unterschiede – all diese

Gesichtspunkte werden angesprochen. Die von Autoren aus den Bereichen Psychologie, Religion, Kunst, Literatur und vergleichende Mythenkunde verfassten Essays verfließen auf eine Weise miteinander, welche die unerwarteten Konvergenzen der Psyche widerspiegelt. Anstelle bloßer Kategorisierung verdeutlicht The Book of Symbols den Schritt von der visuellen Wahrnehmung eines Symbolbilds in Kunst, Religion, Alltag oder Traum hin zum unmittelbaren Erleben seiner persönlichen und psychologischen Resonanz. — 52 —

The Book of Symbols setzt neue Standards für eine bedachtsame Erkundung der Symbole und ihrer Bedeutungen und wendet sich an eine breite Leserschaft – an Künstler, Designer, Träumer und Traumdeuter, Psychotherapeuten, Selbsthelfer, Fans von Videospielen, Leser von Comics, Suchende von Glauben und Spiritualität, Schriftsteller, Studenten und alle, die sich für die Kraft archetypischer Bilder interessieren.


Aktzeichner – und Renaissancekünstler

Das extravagante Leben und die verbotene Kunst des George Quaintance

Sunset, 1953, Öl auf Leinwand, 101,5 x 81 cm


Aktzeichner – und Renaissancekünstler

Das extravagante Leben und die verbotene Kunst des George Quaintance

Sunset, 1953, Öl auf Leinwand, 101,5 x 81 cm


Latin Lovers, lüsterne Cowboys und kantige Stallburschen Eine maskuline Traumwelt

XL

Format

„Quaintance schuf in den 1940er- und frühen 1950er-Jahren mit seinen schwulen Fantasiewelten herausragende Bilder von Akten und inspirierte Künstler wie Tom of Finland.“

Quaintance Dian Hanson (Hrsg.), Reed Massengill Hardcover, Format: 29 x 39,5 cm, 168 Seiten, 3 Ausklapptafeln ¤ 74,99

George Quaintance war als Künstler seiner Zeit voraus, ein Mensch, der zwar erfolgreich mehrere berufliche Karrieren verfolgte, es aber nie schaffte, zu echtem Ruhm zu gelangen. Hätte er ein paar Jahrzehnte später das Licht der Welt erblickt, dann wäre er uns heute möglicherweise als vielbeschäftigter Promi-Stylist, als Coach bei Let’s Dance oder vielleicht auch als der Künstler bekannt, der er immer sein wollte. Doch Quaintance, der 1957 verstarb, lebte und arbeitete in einer Zeit, als Homosexualität ein Tabuthema war. In einer Ära vor der sexuellen Revolution, vor Aids und bevor es Rechte für Schwule gab, befand er sich mit seiner hoch­

—Reed Massengill

kitschigen Erotikkunst am Rande der Legalität. Quaintance’ maskuline Fantasiewelt mit Latin Lovers, lüsternen Cowboys und kantigen Stallburschen hat bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Seine gesuchten Werke – insgesamt sind nur 55 erhalten – tauchen selten bei Auktionen auf, sondern werden meist privat für nicht genannte Beträge verkauft. Er gilt als der beste Künstler für die „männliche Anatomie“ in den 1940er- und 1950er-Jahren. Seine Arbeiten, die in Physique Pictorial, Demi-Gods und Body Beautiful erschienen, inspirierten eine ganze Generation von Kunstschaffenden, wie Tom of Finland, Harry Bush, Etienne und — 56 —

andere, schwächer leuchtende Sterne am rosafarbenen Firmament. Quaintance, der auf einer Farm in Virginia aufwuchs, erfand sich immer wieder neu: Er war Tänzer im Variété, dann Lieblingsporträtist der Washingtoner Schickeria und schließlich Hairstylist für Promis – und das, obwohl er niemals selbst Hand an eine Frisur legte. The Art of George Quaintance zeichnet die bemerkenswerte Lebensgeschichte von George Quaintance nach und stellt seine lebensfrohen, aber auch kulturell aussagekräftigen Bilder umfassend vor.

Manolo, 1952, Öl auf Leinwand, 101,5 x 76 cm


Latin Lovers, lüsterne Cowboys und kantige Stallburschen Eine maskuline Traumwelt

XL

Format

„Quaintance schuf in den 1940er- und frühen 1950er-Jahren mit seinen schwulen Fantasiewelten herausragende Bilder von Akten und inspirierte Künstler wie Tom of Finland.“

Quaintance Dian Hanson (Hrsg.), Reed Massengill Hardcover, Format: 29 x 39,5 cm, 168 Seiten, 3 Ausklapptafeln ¤ 74,99

George Quaintance war als Künstler seiner Zeit voraus, ein Mensch, der zwar erfolgreich mehrere berufliche Karrieren verfolgte, es aber nie schaffte, zu echtem Ruhm zu gelangen. Hätte er ein paar Jahrzehnte später das Licht der Welt erblickt, dann wäre er uns heute möglicherweise als vielbeschäftigter Promi-Stylist, als Coach bei Let’s Dance oder vielleicht auch als der Künstler bekannt, der er immer sein wollte. Doch Quaintance, der 1957 verstarb, lebte und arbeitete in einer Zeit, als Homosexualität ein Tabuthema war. In einer Ära vor der sexuellen Revolution, vor Aids und bevor es Rechte für Schwule gab, befand er sich mit seiner hoch­

—Reed Massengill

kitschigen Erotikkunst am Rande der Legalität. Quaintance’ maskuline Fantasiewelt mit Latin Lovers, lüsternen Cowboys und kantigen Stallburschen hat bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Seine gesuchten Werke – insgesamt sind nur 55 erhalten – tauchen selten bei Auktionen auf, sondern werden meist privat für nicht genannte Beträge verkauft. Er gilt als der beste Künstler für die „männliche Anatomie“ in den 1940er- und 1950er-Jahren. Seine Arbeiten, die in Physique Pictorial, Demi-Gods und Body Beautiful erschienen, inspirierten eine ganze Generation von Kunstschaffenden, wie Tom of Finland, Harry Bush, Etienne und — 56 —

andere, schwächer leuchtende Sterne am rosafarbenen Firmament. Quaintance, der auf einer Farm in Virginia aufwuchs, erfand sich immer wieder neu: Er war Tänzer im Variété, dann Lieblingsporträtist der Washingtoner Schickeria und schließlich Hairstylist für Promis – und das, obwohl er niemals selbst Hand an eine Frisur legte. The Art of George Quaintance zeichnet die bemerkenswerte Lebensgeschichte von George Quaintance nach und stellt seine lebensfrohen, aber auch kulturell aussagekräftigen Bilder umfassend vor.

Manolo, 1952, Öl auf Leinwand, 101,5 x 76 cm


Ein Künstlerleben in permanenter Neuerfindung

„Diese Bilder laden uns nicht nur ein, die weitgehend unbekleideten Männer zu betrachten, sondern gestatten uns auch zu beobachten, wie sich die Männer gegenseitig anschauen.“

Von Reed Massengill

—Michael Bronski

Hätte er 1957 das Licht der Welt erblickt und nicht schon das Zeitliche gesegnet, dann wäre uns der Künstler George Quaintance (1902– 1957) heute möglicherweise als Hansdampf in allen Gassen ein Begriff: als Promi-Stylist, als Coach bei Let’s Dance oder als alternder Star in Schwulenpornos. Er wäre jetzt Anfang 50 – „die neuen Dreißiger“, wenn wir den Medien Glauben schenken wollten. Stattdessen aber verstarb der Künstler in einer weitaus repressiveren Zeit, als die Darstellung bloßer männlicher Genita­ lien undenkbar war, als es noch illegal war, Aktfotos mit der Post zu verschicken – in der Ära vor den Stonewall-Unruhen, der sexuellen Revolu­

tion, der Schwulenbewegung und der Aids-Krise. In dem halben Jahrhundert seit seinem Tod hat sich die Welt dramatisch verändert, und dennoch hat die schwule Fantasiewelt, die Quaintance erschuf und mit lüsternen Cowboys

und knackigen Stallburschen bevölkerte, nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Seine in den 1940er- und frühen 1950er-Jahren einzigartigen Bilder mit männlichen Akten inspirierten Künstler wie Tom of Finland (Touko Laaksonen, 1920–1991), Harry Bush (1926–1994), Etienne (Dom Orejudos, 1933–1991) und kleinere Sternchen am rosafarbenen Firmament. Was Quaintance’ Biografie angeht, so wuchs er wie viele, deren Name auf einen einzigen reduziert wurde – Picasso, Cocteau, Warhol, Marilyn, Brando und Madonna – in einfacheren Verhältnissen auf und mühte sich zeitlebens, diese zu überwinden. Sein ruheloses Umherirren führte

ihn auf eine ebenso faszinierende wie weite Reise, in deren Verlauf er sich immer wieder neu erfand. „Alle meine Vorfahren waren Farmer“, schrieb Quaintance in Grecian Guild Pictorial, einer so— 58 —

genannten Bodybuilding-Zeitschrift, kurz vor seinem Tod. „Es gab keine Künstler oder sonstige Talente, und dennoch zeichnete, malte und modellierte ich mit Ton, seit ich denken kann, und ich tat dies mit der Geschicklichkeit und Sicherheit, die sich eigentlich erst mit einer gewissen Erfahrung einstellen, während die Führung einer Farm … für mich nach all diesen Jahren noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist.“ Nach der Highschool machte sich Quaintance auf den Weg nach New York, um dort Kunst zu studieren, wurde aber stattdessen Tänzer.

„Mein erstes Problem bestand darin, diese hohen blauen Berge zu überwinden, hinter denen ich geboren worden war.“ Quaintance schloss sich mit seiner Kollegin Frances Craig zusammen, um in einer Gruppe namens „The Collegiates“ als Tanzduo aufzu­ treten. Es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, wie Quaintance den Übergang vom Variétékünstler und Tanzlehrer zum Schöpfer ausgeklügelter Damenfrisuren schaffte, aber vermutlich hängt es mit seinen Arbeiten als Illustrator zusammen, die er fortan in New York übernahm. Seine Frisuren waren reine Fantasie­ge­bilde mit aussagekräftigen Namen wie Rhumba, Armament und Medusa, die selbst noch so große Mengen an Lockenwicklern, Festiger oder Haarspray kaum länger als ein paar Sekunden stabil gehalten hätten. Seine Haarkreationen sahen am besten auf dem Papier aus, so wie er sie sich ausgedacht und aufgemalt hatte. Aber seine haarigen Erfindungen führten Quaintance zu einem weiteren Beruf. Im Jahre 1938 erhielt er von Procter & Gamble den Auftrag, an Messeständen in verschiedenen Städten die seinerzeit beliebte Shampoomarke „Drene“ zu bewerben. Ungefähr zur gleichen Zeit, als Quaintance für Procter & Gamble von einer Messe zur anderen tingelte, wanderte der junge Victor Garcia aus seiner Heimat Puerto Rico nach New York aus. Kurz nach seiner Ankunft 1938 lernte Victor den Fotografen Lon Hanagan (1911–1999) kennen und stand für ihn Modell. Hanagan hatte gerade damit begonnen, seine Arbeiten unter dem Künstlernamen „Lon of New York“ zu veröffentlichen. Er kannte Quaintance seit ein paar Jahren und wusste, dass dieser auf Latinotypen stand. Also stellte er ihm Victor vor. Das Pärchen war fortan unzertrennlich. Obwohl sich ihre Beziehung im Laufe der Jahre veränderte – vom Liebespaar über Lebenspartner zu Geschäftspartnern –, blieb Victor immer jener

Linke Seite: Gloria, 1953, Öl auf Leinwand, 101,5 x 81 cm Oben: Ein idealisiertes Porträt von George, der vor Havasu Creek (1948) posiert, seiner ersten Hommage an Latino Cowboys, hier zu sehen beim fröhlichen Toben im Grand Canyon. Rechts: Night in the Desert, 1951, Öl auf Leinwand, 96,5 x 86 cm

Faktor, der Stabilität in Quaintance’ unstetes Leben brachte. Ende 1947 zogen Quaintance und Victor nach Los Angeles. Als Quaintance’ wichtigster neuer Kontakt in Los Angeles erwies sich Bob Mizer, der noch zu Hause bei seiner Mutter lebte, wo er halb nackte Männer im umgebauten Salon ihrer Pension fotografierte. Mizers inzwischen legendäre Athletic Model Guild (AMG) war in den späten 1940er-Jahren gerade erst im Aufbau begriffen, und er freute sich, in Quaintance jemanden gefunden zu haben, mit dem er über ein gemeinsames Problem sprechen konnte, nämlich die Schwierigkeiten, Fotos von Männern für ein nach dem Zweiten Weltkrieg wachsendes schwules Publikum zu publizieren. Anders als Bonomo und Weider wollte Mizer intensiver auf dem Schwulenmarkt aktiv werden, und als er im Mai 1951 die erste Ausgabe von Physique Photo News herausbrachte, wusste Quaintance, dass er eine neue Heimat für seine Talente gefunden hatte. Sein Bild Havasu Creek (1948) erschien auf der hinteren Umschlagseite, und es ist denkbar, dass Quaintance Mizer davon überzeugte, dass der Deckmantel der Kunst einige Vorzüge bot, sodass die Zeitschrift von ihrer zweiten Ausgabe an den weniger konkreten Titel Physique Pictorial trug. Mizers neues Magazin löste eine wahre Lawine von Titeln aus, die weniger mit Muskelaufbau zu tun hatten als mit der unverblümten Würdigung schöner Männer, die mit kaum mehr als einem String bekleidet waren. Die gewaltige Nachfrage

nach solchen Zeitschriften unter schwulen Männern bescherte Quaintance eine ganze Flut von Kunden. Wenngleich das, was Quaintance malte, nicht gerade neu war, zeigte er doch frische Ansätze bei etablierten Motiven. Die stämmigen Arbeiter in Pyramid Builders (1952) sind aus der Froschperspektive dargestellt, was dem Spanner ent­ gegenkommt und die wohlgeformten Schenkel, strammen Hintern und gut ausgebildeten Rückenmuskeln hervorhebt. In Hercules (1956) windet sich eine Schlange um die Genitalien des Helden, während in Orpheus in Hades (1952) die teuflischen Hände und Unterarme eines Luzifers mit krallenartigen Fingernägeln in die Leistengegend von Orpheus greifen. Quaintance gehörte auch zu den ersten Künstlern, die Kleidungsstücke erotisierten. Ein paar Jahre später wurden diese in den Werken jüngerer Künstler wie Tom of Finland und Harry Bush zu Fetischen. Der Autor Michael Bronski schreibt über Quaintance’ Kunst, sie sei „außerordentlich gewagt und offen, ein unverhohlener Lobgesang auf schwule Geschlechtlichkeit, eine politische wie kulturelle Leistung“, wobei er anmerkt: „Während die Gesellschaft vor den Stonewall-Unruhen festlegte, dass es für homosexuelle Männer niemals eine ,Romanze‘ geben durfte, bewies Quaintance mit jedem Werk, das er schuf, dass ebenjene romantische Liebe für schwule Männer genauso möglich war wie für heterosexuelle.“

„Quaintance gehörte auch zu den ersten Künstlern, die Kleidungs­ stücke erotisierten.“ Quaintance hatte keinen dauerhaften Wohnsitz mehr gehabt, seit er mit 18 das Elternhaus in Virginia verlassen hatte. Seine beruflichen Ambitionen führten ihn quer durch die USA. Im Juli 1953, ein paar Monate vor seinem 51. Geburtstag, erwarb er für 6000 Dollar ein Haus mit zwei benachbarten Grundstücken im Aztec Park in Phoenix (Arizona). Quaintance konnte aber seine innere Unruhe nicht bändigen und verkaufte Rancho Siesta im Oktober 1957 einem Ehepaar. So packte er Pinsel und Leinwände wieder ein und zog erneut nach Los Angeles, wo er im November 1957 starb. Er starb allerdings nicht infolge eines Sturzes von einem wilden Hengst, wie er es sich vielleicht ausgemalt hatte, sondern an einem gewöhnlichen Herzinfarkt im St. Vincent’s Hospital in Los Angeles. Wie die Fotografien seines Zeitgenossen George Platt Lynes (1907–1955) dümpelte Quaintance’ Werk eine ganze Weile vor sich hin, bevor es — 59 —

kürzlich wiederentdeckt wurde. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde seine Kunst gelegentlich reproduziert, während seine Originale nur ganz selten durch geheim gehaltene Privatverkäufe den Besitzer wechselten, was es heutzutage erschwert, ihren Verbleib oder ihren Wert zu bestimmen. Ein Kunsthändler, der das Original eines frühen Landschaftsgemäldes auf Leinwand aus Quaintance’ Virginia-Periode besaß, bot es 2009 öffentlich für 35 000 Dollar zum Verkauf an. Doch seine Männerbildnisse stoßen stets auf größeres Interesse und erzielen folglich auch höhere Preise. Selbst unbedeutendere Werke in schlechtem Zustand wurden für 10 000 Dollar verkauft, weil sie selten und für schwule Sammler von kultureller Bedeutung sind. Von den 55 Gemälden, die Quaintance fertigstellte, sind 18 verschollen, während viele der restlichen Bilder dringender Restauration bedürfen. Für den vorliegenden Band hat TASCHEN 24 seiner Kultwerke restaurieren lassen und ihnen jenen lebendigen Glanz zurückgegeben, den Quaintance ihnen ursprünglich verliehen hatte. Es bleibt zu hoffen, dass die verschollenen Gemälde wiederentdeckt werden und das neu erwachte Interesse an Quaintance als Künstler und kulturellem Pionier weiter wächst. Die Talente dieses Mannes darf man nicht nur an seinen eigenen Schöpfungen messen, sondern auch an dem unermesslichen Einfluss, den er auf jene hatte, die in seine Fußstapfen traten, an den Werken, die er inspirierte, und an den Türen, die er aufstieß. Unter all der blumigen Prosa, mit der man nach Quaintance’ Tod seiner gedachte, ist die Würdigung in der Juliausgabe 1958 von Grecian Guild Pictorial vielleicht die beste und schlichteste: „In seinem Werk ist er unsterblich.“


Ein Künstlerleben in permanenter Neuerfindung

„Diese Bilder laden uns nicht nur ein, die weitgehend unbekleideten Männer zu betrachten, sondern gestatten uns auch zu beobachten, wie sich die Männer gegenseitig anschauen.“

Von Reed Massengill

—Michael Bronski

Hätte er 1957 das Licht der Welt erblickt und nicht schon das Zeitliche gesegnet, dann wäre uns der Künstler George Quaintance (1902– 1957) heute möglicherweise als Hansdampf in allen Gassen ein Begriff: als Promi-Stylist, als Coach bei Let’s Dance oder als alternder Star in Schwulenpornos. Er wäre jetzt Anfang 50 – „die neuen Dreißiger“, wenn wir den Medien Glauben schenken wollten. Stattdessen aber verstarb der Künstler in einer weitaus repressiveren Zeit, als die Darstellung bloßer männlicher Genita­ lien undenkbar war, als es noch illegal war, Aktfotos mit der Post zu verschicken – in der Ära vor den Stonewall-Unruhen, der sexuellen Revolu­

tion, der Schwulenbewegung und der Aids-Krise. In dem halben Jahrhundert seit seinem Tod hat sich die Welt dramatisch verändert, und dennoch hat die schwule Fantasiewelt, die Quaintance erschuf und mit lüsternen Cowboys

und knackigen Stallburschen bevölkerte, nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Seine in den 1940er- und frühen 1950er-Jahren einzigartigen Bilder mit männlichen Akten inspirierten Künstler wie Tom of Finland (Touko Laaksonen, 1920–1991), Harry Bush (1926–1994), Etienne (Dom Orejudos, 1933–1991) und kleinere Sternchen am rosafarbenen Firmament. Was Quaintance’ Biografie angeht, so wuchs er wie viele, deren Name auf einen einzigen reduziert wurde – Picasso, Cocteau, Warhol, Marilyn, Brando und Madonna – in einfacheren Verhältnissen auf und mühte sich zeitlebens, diese zu überwinden. Sein ruheloses Umherirren führte

ihn auf eine ebenso faszinierende wie weite Reise, in deren Verlauf er sich immer wieder neu erfand. „Alle meine Vorfahren waren Farmer“, schrieb Quaintance in Grecian Guild Pictorial, einer so— 58 —

genannten Bodybuilding-Zeitschrift, kurz vor seinem Tod. „Es gab keine Künstler oder sonstige Talente, und dennoch zeichnete, malte und modellierte ich mit Ton, seit ich denken kann, und ich tat dies mit der Geschicklichkeit und Sicherheit, die sich eigentlich erst mit einer gewissen Erfahrung einstellen, während die Führung einer Farm … für mich nach all diesen Jahren noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist.“ Nach der Highschool machte sich Quaintance auf den Weg nach New York, um dort Kunst zu studieren, wurde aber stattdessen Tänzer.

„Mein erstes Problem bestand darin, diese hohen blauen Berge zu überwinden, hinter denen ich geboren worden war.“ Quaintance schloss sich mit seiner Kollegin Frances Craig zusammen, um in einer Gruppe namens „The Collegiates“ als Tanzduo aufzu­ treten. Es wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, wie Quaintance den Übergang vom Variétékünstler und Tanzlehrer zum Schöpfer ausgeklügelter Damenfrisuren schaffte, aber vermutlich hängt es mit seinen Arbeiten als Illustrator zusammen, die er fortan in New York übernahm. Seine Frisuren waren reine Fantasie­ge­bilde mit aussagekräftigen Namen wie Rhumba, Armament und Medusa, die selbst noch so große Mengen an Lockenwicklern, Festiger oder Haarspray kaum länger als ein paar Sekunden stabil gehalten hätten. Seine Haarkreationen sahen am besten auf dem Papier aus, so wie er sie sich ausgedacht und aufgemalt hatte. Aber seine haarigen Erfindungen führten Quaintance zu einem weiteren Beruf. Im Jahre 1938 erhielt er von Procter & Gamble den Auftrag, an Messeständen in verschiedenen Städten die seinerzeit beliebte Shampoomarke „Drene“ zu bewerben. Ungefähr zur gleichen Zeit, als Quaintance für Procter & Gamble von einer Messe zur anderen tingelte, wanderte der junge Victor Garcia aus seiner Heimat Puerto Rico nach New York aus. Kurz nach seiner Ankunft 1938 lernte Victor den Fotografen Lon Hanagan (1911–1999) kennen und stand für ihn Modell. Hanagan hatte gerade damit begonnen, seine Arbeiten unter dem Künstlernamen „Lon of New York“ zu veröffentlichen. Er kannte Quaintance seit ein paar Jahren und wusste, dass dieser auf Latinotypen stand. Also stellte er ihm Victor vor. Das Pärchen war fortan unzertrennlich. Obwohl sich ihre Beziehung im Laufe der Jahre veränderte – vom Liebespaar über Lebenspartner zu Geschäftspartnern –, blieb Victor immer jener

Linke Seite: Gloria, 1953, Öl auf Leinwand, 101,5 x 81 cm Oben: Ein idealisiertes Porträt von George, der vor Havasu Creek (1948) posiert, seiner ersten Hommage an Latino Cowboys, hier zu sehen beim fröhlichen Toben im Grand Canyon. Rechts: Night in the Desert, 1951, Öl auf Leinwand, 96,5 x 86 cm

Faktor, der Stabilität in Quaintance’ unstetes Leben brachte. Ende 1947 zogen Quaintance und Victor nach Los Angeles. Als Quaintance’ wichtigster neuer Kontakt in Los Angeles erwies sich Bob Mizer, der noch zu Hause bei seiner Mutter lebte, wo er halb nackte Männer im umgebauten Salon ihrer Pension fotografierte. Mizers inzwischen legendäre Athletic Model Guild (AMG) war in den späten 1940er-Jahren gerade erst im Aufbau begriffen, und er freute sich, in Quaintance jemanden gefunden zu haben, mit dem er über ein gemeinsames Problem sprechen konnte, nämlich die Schwierigkeiten, Fotos von Männern für ein nach dem Zweiten Weltkrieg wachsendes schwules Publikum zu publizieren. Anders als Bonomo und Weider wollte Mizer intensiver auf dem Schwulenmarkt aktiv werden, und als er im Mai 1951 die erste Ausgabe von Physique Photo News herausbrachte, wusste Quaintance, dass er eine neue Heimat für seine Talente gefunden hatte. Sein Bild Havasu Creek (1948) erschien auf der hinteren Umschlagseite, und es ist denkbar, dass Quaintance Mizer davon überzeugte, dass der Deckmantel der Kunst einige Vorzüge bot, sodass die Zeitschrift von ihrer zweiten Ausgabe an den weniger konkreten Titel Physique Pictorial trug. Mizers neues Magazin löste eine wahre Lawine von Titeln aus, die weniger mit Muskelaufbau zu tun hatten als mit der unverblümten Würdigung schöner Männer, die mit kaum mehr als einem String bekleidet waren. Die gewaltige Nachfrage

nach solchen Zeitschriften unter schwulen Männern bescherte Quaintance eine ganze Flut von Kunden. Wenngleich das, was Quaintance malte, nicht gerade neu war, zeigte er doch frische Ansätze bei etablierten Motiven. Die stämmigen Arbeiter in Pyramid Builders (1952) sind aus der Froschperspektive dargestellt, was dem Spanner ent­ gegenkommt und die wohlgeformten Schenkel, strammen Hintern und gut ausgebildeten Rückenmuskeln hervorhebt. In Hercules (1956) windet sich eine Schlange um die Genitalien des Helden, während in Orpheus in Hades (1952) die teuflischen Hände und Unterarme eines Luzifers mit krallenartigen Fingernägeln in die Leistengegend von Orpheus greifen. Quaintance gehörte auch zu den ersten Künstlern, die Kleidungsstücke erotisierten. Ein paar Jahre später wurden diese in den Werken jüngerer Künstler wie Tom of Finland und Harry Bush zu Fetischen. Der Autor Michael Bronski schreibt über Quaintance’ Kunst, sie sei „außerordentlich gewagt und offen, ein unverhohlener Lobgesang auf schwule Geschlechtlichkeit, eine politische wie kulturelle Leistung“, wobei er anmerkt: „Während die Gesellschaft vor den Stonewall-Unruhen festlegte, dass es für homosexuelle Männer niemals eine ,Romanze‘ geben durfte, bewies Quaintance mit jedem Werk, das er schuf, dass ebenjene romantische Liebe für schwule Männer genauso möglich war wie für heterosexuelle.“

„Quaintance gehörte auch zu den ersten Künstlern, die Kleidungs­ stücke erotisierten.“ Quaintance hatte keinen dauerhaften Wohnsitz mehr gehabt, seit er mit 18 das Elternhaus in Virginia verlassen hatte. Seine beruflichen Ambitionen führten ihn quer durch die USA. Im Juli 1953, ein paar Monate vor seinem 51. Geburtstag, erwarb er für 6000 Dollar ein Haus mit zwei benachbarten Grundstücken im Aztec Park in Phoenix (Arizona). Quaintance konnte aber seine innere Unruhe nicht bändigen und verkaufte Rancho Siesta im Oktober 1957 einem Ehepaar. So packte er Pinsel und Leinwände wieder ein und zog erneut nach Los Angeles, wo er im November 1957 starb. Er starb allerdings nicht infolge eines Sturzes von einem wilden Hengst, wie er es sich vielleicht ausgemalt hatte, sondern an einem gewöhnlichen Herzinfarkt im St. Vincent’s Hospital in Los Angeles. Wie die Fotografien seines Zeitgenossen George Platt Lynes (1907–1955) dümpelte Quaintance’ Werk eine ganze Weile vor sich hin, bevor es — 59 —

kürzlich wiederentdeckt wurde. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde seine Kunst gelegentlich reproduziert, während seine Originale nur ganz selten durch geheim gehaltene Privatverkäufe den Besitzer wechselten, was es heutzutage erschwert, ihren Verbleib oder ihren Wert zu bestimmen. Ein Kunsthändler, der das Original eines frühen Landschaftsgemäldes auf Leinwand aus Quaintance’ Virginia-Periode besaß, bot es 2009 öffentlich für 35 000 Dollar zum Verkauf an. Doch seine Männerbildnisse stoßen stets auf größeres Interesse und erzielen folglich auch höhere Preise. Selbst unbedeutendere Werke in schlechtem Zustand wurden für 10 000 Dollar verkauft, weil sie selten und für schwule Sammler von kultureller Bedeutung sind. Von den 55 Gemälden, die Quaintance fertigstellte, sind 18 verschollen, während viele der restlichen Bilder dringender Restauration bedürfen. Für den vorliegenden Band hat TASCHEN 24 seiner Kultwerke restaurieren lassen und ihnen jenen lebendigen Glanz zurückgegeben, den Quaintance ihnen ursprünglich verliehen hatte. Es bleibt zu hoffen, dass die verschollenen Gemälde wiederentdeckt werden und das neu erwachte Interesse an Quaintance als Künstler und kulturellem Pionier weiter wächst. Die Talente dieses Mannes darf man nicht nur an seinen eigenen Schöpfungen messen, sondern auch an dem unermesslichen Einfluss, den er auf jene hatte, die in seine Fußstapfen traten, an den Werken, die er inspirierte, und an den Türen, die er aufstieß. Unter all der blumigen Prosa, mit der man nach Quaintance’ Tod seiner gedachte, ist die Würdigung in der Juliausgabe 1958 von Grecian Guild Pictorial vielleicht die beste und schlichteste: „In seinem Werk ist er unsterblich.“


Herrlich wippende Hintern

Das Doppelleben in Amerikas Bible Belt

Dieses Buch kehrt die Rückseite nach vorn und stellt sie in den Mittelpunkt

Swingervorlieben gewöhnlicher Amerikaner, jetzt für alle erschwinglich

Nur für erwachsene!

Gewinnen Sie Ihr Gewicht in TASCHEN-Büchern!

„... ein sexy Zeitzeugnis der wilden Amis, die an sich als prüde verschrien sind. Treten Sie ein ins Swingerland.“

The Big Butt Book Dian Hanson Hardcover, Format: 30 x 30 cm, 372 Seiten ¤ 39,99

Siehe S. 112

—Bild.de, Berlin

Ebenfalls erhältlich: Nur für Erwachsene!

„Wenn es jemanden gibt, dessen Auge man hinsichtlich nackter Haut vertrauen kann, dann ist es [Dian] Hanson.“

Nur für erwachsene! America Swings Naomi Harris (Fotografie) Dian Hanson (Hrsg.), Richard Prince Hardcover, Format: 31 x 24,4 cm, 256 Seiten nur ¤ 29,99

—Art Review, London

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The Wright stuff

Die maßgebende Veröffentlichung über den größten Architekten Amerikas

XL

Format

Die erstaunliche Geschichte des Fertighauses

„Utopisch, futuristisch, höchst virtuos.“ —Der Standard, Wien

Frank Lloyd Wright Complete Works 1917–1942 Peter Gössel (Hrsg.), Bruce Brooks Pfeiffer Hardcover, Format: 40 x 31 cm, 488 Seiten ¤ 150

Ebenfalls erhältlich:

„...enträtselt die spannende Geschichte des Fertighauses in einem umfassenden Überblick.“ —Specifier, Sydney

Prefab Houses Peter Gössel (Hrsg.), Oliver Jahn, Arnt Cobbers Hardcover, Format: 33,2 x 25,7 cm, 388 Seiten ¤ 49,99


Herrlich wippende Hintern

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Gewinnen Sie Ihr Gewicht in TASCHEN-Büchern!

„... ein sexy Zeitzeugnis der wilden Amis, die an sich als prüde verschrien sind. Treten Sie ein ins Swingerland.“

The Big Butt Book Dian Hanson Hardcover, Format: 30 x 30 cm, 372 Seiten ¤ 39,99

Siehe S. 112

—Bild.de, Berlin

Ebenfalls erhältlich: Nur für Erwachsene!

„Wenn es jemanden gibt, dessen Auge man hinsichtlich nackter Haut vertrauen kann, dann ist es [Dian] Hanson.“

Nur für erwachsene! America Swings Naomi Harris (Fotografie) Dian Hanson (Hrsg.), Richard Prince Hardcover, Format: 31 x 24,4 cm, 256 Seiten nur ¤ 29,99

—Art Review, London

Home delivery

The Wright stuff

Die maßgebende Veröffentlichung über den größten Architekten Amerikas

XL

Format

Die erstaunliche Geschichte des Fertighauses

„Utopisch, futuristisch, höchst virtuos.“ —Der Standard, Wien

Frank Lloyd Wright Complete Works 1917–1942 Peter Gössel (Hrsg.), Bruce Brooks Pfeiffer Hardcover, Format: 40 x 31 cm, 488 Seiten ¤ 150

Ebenfalls erhältlich:

„...enträtselt die spannende Geschichte des Fertighauses in einem umfassenden Überblick.“ —Specifier, Sydney

Prefab Houses Peter Gössel (Hrsg.), Oliver Jahn, Arnt Cobbers Hardcover, Format: 33,2 x 25,7 cm, 388 Seiten ¤ 49,99


Der Tadao-Touch

Ceci n’est pas un livre, ceci n’est pas un film...

Andos bis heute realisiertes Gesamtwerk

„Kein Buch, sondern eine Reise – eine Erkundung der Mysterien einer Stadt“

Ando. Complete Works Aktualisierte Ausgabe 2010 Philip Jodidio Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 600 Seiten ¤ 99,99

„Rheims und Bramly haben Paris als Fantasie in traumhaften Bildern zu neuem Leben erweckt.“

XL Format

Art Edition Nr. 1–300 Limitierte Auflage von 300 nummerierten Exemplaren, Hardcover in Eichenholz-Box, mit einer von Tadao Ando eigens gefertigten und signierten Zeichnung ¤ 750

—Weltkunst, München

Die Art Edition ist auf 300 nummerierte Exemplare limitiert. Sie ist in einer von Tadao Ando entworfenen Eichenholz-Box verpackt und mit einer eigens vom Künstler gefertigten und signierten Zeichnung versehen.

Bettina Rheims, Serge Bramly Rose, c’est Paris Hardcover, Beiheft, DVD (138 Minuten), und weitere Gegenstände im Koffer, Format: 29 x 40,5 cm, 332 Seiten

Art Edition Nr. 1–200 Limitiert auf zwei Editionen von je 100 nummerierten Exemplaren, jedes mit einem nummerierten und signierten Originalprint. ¤ 1.500

FOLIO

Nr. 201–1.700 Limitierte Auflage von 1.500 nummerierten Exemplaren, einzeln signiert von Bettina Rheims und Serge Bramly. ¤ 750

Format

T d OU Sol

Ein vielschichtiges, poetisch-symbo­ lisches Werk, das eine Stadt der sur­rea­listischen Visionen zeigt, der Identitäts­ wechsel, Obsessionen, Fetische und des brodelnden Begehrens. Erhältlich in einer limi­ tierten und nummerierten, von Bettina Rheims und Serge Bramly signierten Collector’s Edition von 1.700 Exemplaren im XL-Format. Die ersten 200 Exemplare werden mit einem nummerierten und signierten Originalabzug geliefert. Mehr Informationen über die Art Edition finden Sie unter www.taschen.com.

Farben für Euklid

Meister der Innovation

Alle jemals vollendeten Gebäude des gefeierten japanischen Architekten

Ein Prachtwerk viktorianischer Buchdruckkunst

„Ein Monument für Shigeru Ban.“ —Details, New York

XL

Format

Shigeru Ban Complete Works 1985–2010 Philip Jodidio Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 464 Seiten ¤ 99,99

Oliver Byrne: Six Books of Euclid Einleitung von Werner Oechslin Hardcover (300 Seiten) und Beiheft (96 Seiten) in einer Schlagkassette, Format: 18,7 x 23,3 cm ¤ 39,99

„Dieses Faksimile ist so rationalistisch, minimalistisch und ästhetisch rein, dass es jeden Grafikdesigner, Buchlieb­haber und Zahlennerd genauso umhauen wird wie mich.“ —New York Times, New York

Art Edition Nr. 1–200 Limitierte Auflage von 200 nummerierten Exemplaren Schweizer Broschur in einer Schlagkassette ¤ 750


Der Tadao-Touch

Ceci n’est pas un livre, ceci n’est pas un film...

Andos bis heute realisiertes Gesamtwerk

„Kein Buch, sondern eine Reise – eine Erkundung der Mysterien einer Stadt“

Ando. Complete Works Aktualisierte Ausgabe 2010 Philip Jodidio Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 600 Seiten ¤ 99,99

„Rheims und Bramly haben Paris als Fantasie in traumhaften Bildern zu neuem Leben erweckt.“

XL Format

Art Edition Nr. 1–300 Limitierte Auflage von 300 nummerierten Exemplaren, Hardcover in Eichenholz-Box, mit einer von Tadao Ando eigens gefertigten und signierten Zeichnung ¤ 750

—Weltkunst, München

Die Art Edition ist auf 300 nummerierte Exemplare limitiert. Sie ist in einer von Tadao Ando entworfenen Eichenholz-Box verpackt und mit einer eigens vom Künstler gefertigten und signierten Zeichnung versehen.

Bettina Rheims, Serge Bramly Rose, c’est Paris Hardcover, Beiheft, DVD (138 Minuten), und weitere Gegenstände im Koffer, Format: 29 x 40,5 cm, 332 Seiten

Art Edition Nr. 1–200 Limitiert auf zwei Editionen von je 100 nummerierten Exemplaren, jedes mit einem nummerierten und signierten Originalprint. ¤ 1.500

FOLIO

Nr. 201–1.700 Limitierte Auflage von 1.500 nummerierten Exemplaren, einzeln signiert von Bettina Rheims und Serge Bramly. ¤ 750

Format

T d OU Sol

Ein vielschichtiges, poetisch-symbo­ lisches Werk, das eine Stadt der sur­rea­listischen Visionen zeigt, der Identitäts­ wechsel, Obsessionen, Fetische und des brodelnden Begehrens. Erhältlich in einer limi­ tierten und nummerierten, von Bettina Rheims und Serge Bramly signierten Collector’s Edition von 1.700 Exemplaren im XL-Format. Die ersten 200 Exemplare werden mit einem nummerierten und signierten Originalabzug geliefert. Mehr Informationen über die Art Edition finden Sie unter www.taschen.com.

Farben für Euklid

Meister der Innovation

Alle jemals vollendeten Gebäude des gefeierten japanischen Architekten

Ein Prachtwerk viktorianischer Buchdruckkunst

„Ein Monument für Shigeru Ban.“ —Details, New York

XL

Format

Shigeru Ban Complete Works 1985–2010 Philip Jodidio Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 464 Seiten ¤ 99,99

Oliver Byrne: Six Books of Euclid Einleitung von Werner Oechslin Hardcover (300 Seiten) und Beiheft (96 Seiten) in einer Schlagkassette, Format: 18,7 x 23,3 cm ¤ 39,99

„Dieses Faksimile ist so rationalistisch, minimalistisch und ästhetisch rein, dass es jeden Grafikdesigner, Buchlieb­haber und Zahlennerd genauso umhauen wird wie mich.“ —New York Times, New York

Art Edition Nr. 1–200 Limitierte Auflage von 200 nummerierten Exemplaren Schweizer Broschur in einer Schlagkassette ¤ 750


Der große kalifornische Modernist

Auf der Jagd nach der perfekten Welle

Richard Neutra und seine Suche nach moderner Architektur

Aus dem Archiv von Amerikas bedeutendstem Surf-Fotografen der 60er- und 70er-Jahre

LeRoy Grannis Surf Photography of the 1960s and 1970s Jim Heimann (Hrsg.), Steve Barilotti Hardcover, Format: 24 x 31,5 cm, 256 Seiten nur ¤ 14,99

Neutra. Complete Works Hauptfotografien: Julius Shulman Peter Gössel (Hrsg.), Barbara Lamprecht Hardcover, Format: 33,2 x 25,7 cm, 464 Seiten nur ¤ 49,99

„… das ultimative Buch über den in Wien gebürtigen Architekten.“ —Los Angeles Times, Los Angeles

Der ursprünglich aus Wien stammende Richard Neutra (1892–1970) ging am Beginn seiner Karriere nach Amerika und ließ sich in Kalifornien nieder. Sein Einfluss auf die Architektur der Nachkriegszeit ist unbestreitbar. Der kühle, elegante Stil passte gut zum sonnigen Klima und der üppigen Landschaft seiner Wahlheimat. Neutra hatte einen ausgeprägten Sinn für die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Seine charakteristischen Glaswände und Decken, die sich in tiefen Überhängen fortsetzen, schaffen eine Verbindung zwischen Innen und Außen. Neutras Talent zur Verschmelzung von Technologie, Ästhetik, Wissenschaft und Natur machte

ihn zu einem führenden Vertreter der modernistischen Architektur. In diesem Band werden alle Werke von Richard Neutra (beinahe 300 Privathäuser, Schulen und öffentliche Gebäude) mit über 1.000 Fotografien vorgestellt, darunter Aufnahmen von Julius Shulman und anderen bekannten Fotografen.

Richard Neutra, Robert and Josephine Chuey House, 1956, Los Angeles, Kalifornien. Foto © Julius Shulman Photography, Los Angeles

Gail Yarbrough, Hermosa Beach, 1964. Foto © LeRoy Grannis

In einer Zeit, in der Surfen populärer ist denn je, blickt das Buch auf die Jahre zurück, in denen dieser Sport zum Mainstream wurde. Das Spiel mit den Wellen war nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung, und die Kultur, die es umgab, wurde in alle Welt getragen und in aller Welt bewundert. Eine Schlüsselfigur dieser Ära war LeRoy Grannis – seit 1931 Surfer und seit den frühen 60er-Jahren Fotograf der Szene von Kalifornien und Hawaii. Diese Sammlung aus Grannis’ Privatarchiv wurde zunächst in einer limitierten Auflage veröffentlicht und war sofort ausverkauft. Sie zeigt eine einzigartige Auswahl an Surf-Fotografien – vom Glück, in San Onofre auf der per-

fekten Welle zu reiten, bis hin zum dramatischen Kampf mit dem Ozean am North Shore von Oahu. Grannis galt damals als Pionier: Er hatte eine wasserfeste Box an seinem Surfbrett befestigt und wechselte seine Filme auf dem Wasser – so konnte er den Sportlern näher kommen als jeder andere Fotograf. Seine Motive sind aber auch Abbilder des Lifestyle dieser Zeit. Grannis’ Bilder lassen die Zeit wieder aufleben, als Surfen noch in der Entwicklung steckte und mit dem Gefühl von Freiheit und Natur verbunden war – als es ganz einfach seine besten Zeiten erlebte.

„Grannis’ Buch wirkt wie eine Zeitkapsel, indem sie eine Ära zurückbringt, die in uns bis heute in Schattierungen von Technicolor und Schwarz­ weiß anklingt.“ —Los Angeles Times Book Review, Los Angeles


Der große kalifornische Modernist

Auf der Jagd nach der perfekten Welle

Richard Neutra und seine Suche nach moderner Architektur

Aus dem Archiv von Amerikas bedeutendstem Surf-Fotografen der 60er- und 70er-Jahre

LeRoy Grannis Surf Photography of the 1960s and 1970s Jim Heimann (Hrsg.), Steve Barilotti Hardcover, Format: 24 x 31,5 cm, 256 Seiten nur ¤ 14,99

Neutra. Complete Works Hauptfotografien: Julius Shulman Peter Gössel (Hrsg.), Barbara Lamprecht Hardcover, Format: 33,2 x 25,7 cm, 464 Seiten nur ¤ 49,99

„… das ultimative Buch über den in Wien gebürtigen Architekten.“ —Los Angeles Times, Los Angeles

Der ursprünglich aus Wien stammende Richard Neutra (1892–1970) ging am Beginn seiner Karriere nach Amerika und ließ sich in Kalifornien nieder. Sein Einfluss auf die Architektur der Nachkriegszeit ist unbestreitbar. Der kühle, elegante Stil passte gut zum sonnigen Klima und der üppigen Landschaft seiner Wahlheimat. Neutra hatte einen ausgeprägten Sinn für die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Seine charakteristischen Glaswände und Decken, die sich in tiefen Überhängen fortsetzen, schaffen eine Verbindung zwischen Innen und Außen. Neutras Talent zur Verschmelzung von Technologie, Ästhetik, Wissenschaft und Natur machte

ihn zu einem führenden Vertreter der modernistischen Architektur. In diesem Band werden alle Werke von Richard Neutra (beinahe 300 Privathäuser, Schulen und öffentliche Gebäude) mit über 1.000 Fotografien vorgestellt, darunter Aufnahmen von Julius Shulman und anderen bekannten Fotografen.

Richard Neutra, Robert and Josephine Chuey House, 1956, Los Angeles, Kalifornien. Foto © Julius Shulman Photography, Los Angeles

Gail Yarbrough, Hermosa Beach, 1964. Foto © LeRoy Grannis

In einer Zeit, in der Surfen populärer ist denn je, blickt das Buch auf die Jahre zurück, in denen dieser Sport zum Mainstream wurde. Das Spiel mit den Wellen war nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung, und die Kultur, die es umgab, wurde in alle Welt getragen und in aller Welt bewundert. Eine Schlüsselfigur dieser Ära war LeRoy Grannis – seit 1931 Surfer und seit den frühen 60er-Jahren Fotograf der Szene von Kalifornien und Hawaii. Diese Sammlung aus Grannis’ Privatarchiv wurde zunächst in einer limitierten Auflage veröffentlicht und war sofort ausverkauft. Sie zeigt eine einzigartige Auswahl an Surf-Fotografien – vom Glück, in San Onofre auf der per-

fekten Welle zu reiten, bis hin zum dramatischen Kampf mit dem Ozean am North Shore von Oahu. Grannis galt damals als Pionier: Er hatte eine wasserfeste Box an seinem Surfbrett befestigt und wechselte seine Filme auf dem Wasser – so konnte er den Sportlern näher kommen als jeder andere Fotograf. Seine Motive sind aber auch Abbilder des Lifestyle dieser Zeit. Grannis’ Bilder lassen die Zeit wieder aufleben, als Surfen noch in der Entwicklung steckte und mit dem Gefühl von Freiheit und Natur verbunden war – als es ganz einfach seine besten Zeiten erlebte.

„Grannis’ Buch wirkt wie eine Zeitkapsel, indem sie eine Ära zurückbringt, die in uns bis heute in Schattierungen von Technicolor und Schwarz­ weiß anklingt.“ —Los Angeles Times Book Review, Los Angeles


Abenteuer in Arabien

Ein Kompendium über die arabische Kunst und Architektur im 19. Jahrhundert

XL

Format

„Taschen … erweckt das europäische bibliografische Erbe zu neuer Pracht.“ —Arts and Antiques, Atlanta

Emile Prisse d’Avennes Arabische Kunst Sheila Blair, Jonathan Bloom Hardcover, Format: 31,4 x 43,5 cm, 408 Seiten, 2 Ausklapptafeln ¤ 99,99

Rechte Seite: „Haus von Husni Ahmad al-Burdayni“

Emile Prisse d’Avennes (1807–1879), ein französischer Orientalist, Schriftsteller und Künstler, war einer der bedeutendsten Ägyptologen des 19. Jahrhunderts. Bereits als Jugendlicher hatte Prisse davon geträumt, den Orient zu erkunden, und mit 19 Jahren brach er zu einer Reise nach Griechenland, Indien und Palästina auf. Während der nächsten 40 Jahre erforschte er Syrien, Arabien und Persien und lebte in Ägypten und Algerien. Zum Islam übergetreten, reiste Prisse als Araber verkleidet unter dem Namen Edris Effendi durch Ägypten. Zwischen 1848 und 1851 erschien Prisse d’Avennes’ Oriental Album in London (Oriental Album. Characters, Costumes, and Modes of Life, in the Valley of the Nile). Diese brillante Zusammenstellung von 32 Farblithografien

über die Bewohner des Niltals und ihre Kleidung wurde ergänzt durch einen Kommentar des renommierten Orientalisten und Ägyptologen James Augustus St. John. Nachdem er erneut nach Nordafrika gereist war, kehrte Prisse d’Avennes 1860 mit den Früchten seiner Reisen nach Frankreich zurück – mit Hunderten von Folio-Zeichnungen, Fotografien, Skizzen, Grundrissen und 400 Metern Basreliefs. Fasziniert von der Symmetrie, Komplexität und Üppigkeit ägyptischer und arabischer Kunst, bediente er sich dieser enormen Fülle für Kompilationen der besten Beispiele von Kunst und Architektur, in denen der jeweilige historische, soziale und religiöse Kontext ebenfalls berücksichtigt wurde. Im Jahr 1877 veröffentlichte Prisse in Paris seine herausragende — 66 —

Bestandsaufnahme der islamischen Kunst und Architektur: Arab Art (L’Art arabe d’après les monuments du Kaire, 1869–1877). Die drei Atlas-Bände enthalten 200 mehrheitlich von Prisse selbst stammende Tafeln – mit 137 prächtigen Farblithografien –, ergänzt durch einen Quart-Band mit Texten und zahlreichen schönen Illustrationen. Arabische Kunst ist ein unverzichtbares Kompendium über die Entwicklung der arabischen Kunst in all ihrer Pracht und Vielfalt, und zugleich Zeugnis höchster Zeichenkunst.


Abenteuer in Arabien

Ein Kompendium über die arabische Kunst und Architektur im 19. Jahrhundert

XL

Format

„Taschen … erweckt das europäische bibliografische Erbe zu neuer Pracht.“ —Arts and Antiques, Atlanta

Emile Prisse d’Avennes Arabische Kunst Sheila Blair, Jonathan Bloom Hardcover, Format: 31,4 x 43,5 cm, 408 Seiten, 2 Ausklapptafeln ¤ 99,99

Rechte Seite: „Haus von Husni Ahmad al-Burdayni“

Emile Prisse d’Avennes (1807–1879), ein französischer Orientalist, Schriftsteller und Künstler, war einer der bedeutendsten Ägyptologen des 19. Jahrhunderts. Bereits als Jugendlicher hatte Prisse davon geträumt, den Orient zu erkunden, und mit 19 Jahren brach er zu einer Reise nach Griechenland, Indien und Palästina auf. Während der nächsten 40 Jahre erforschte er Syrien, Arabien und Persien und lebte in Ägypten und Algerien. Zum Islam übergetreten, reiste Prisse als Araber verkleidet unter dem Namen Edris Effendi durch Ägypten. Zwischen 1848 und 1851 erschien Prisse d’Avennes’ Oriental Album in London (Oriental Album. Characters, Costumes, and Modes of Life, in the Valley of the Nile). Diese brillante Zusammenstellung von 32 Farblithografien

über die Bewohner des Niltals und ihre Kleidung wurde ergänzt durch einen Kommentar des renommierten Orientalisten und Ägyptologen James Augustus St. John. Nachdem er erneut nach Nordafrika gereist war, kehrte Prisse d’Avennes 1860 mit den Früchten seiner Reisen nach Frankreich zurück – mit Hunderten von Folio-Zeichnungen, Fotografien, Skizzen, Grundrissen und 400 Metern Basreliefs. Fasziniert von der Symmetrie, Komplexität und Üppigkeit ägyptischer und arabischer Kunst, bediente er sich dieser enormen Fülle für Kompilationen der besten Beispiele von Kunst und Architektur, in denen der jeweilige historische, soziale und religiöse Kontext ebenfalls berücksichtigt wurde. Im Jahr 1877 veröffentlichte Prisse in Paris seine herausragende — 66 —

Bestandsaufnahme der islamischen Kunst und Architektur: Arab Art (L’Art arabe d’après les monuments du Kaire, 1869–1877). Die drei Atlas-Bände enthalten 200 mehrheitlich von Prisse selbst stammende Tafeln – mit 137 prächtigen Farblithografien –, ergänzt durch einen Quart-Band mit Texten und zahlreichen schönen Illustrationen. Arabische Kunst ist ein unverzichtbares Kompendium über die Entwicklung der arabischen Kunst in all ihrer Pracht und Vielfalt, und zugleich Zeugnis höchster Zeichenkunst.


Limitierte Auflage von 10.000 Exemplaren. Die Bucheinbände bestehen aus unterschiedlichen Originalstoffen von Pucci und sind mit einem Schutzumschlag versehen.

XL

Format

„Stil auf Papier... Diese Geschichte des Hauses Pucci ist eine Explosion kaleidoskopischer Pracht.“ —Harper’s Bazaar, London

Emilio Pucci Vanessa Friedman Hardcover, Format: 36 x 36 cm, 416 Seiten ¤ 150

Der Prinz der Prints

Auf lediglich 500 signierte und nummerierte Exemplare limitierte Vintage Art Edition. Jedes Buch besitzt einen Einband aus einem Original-Stoff von Pucci (späte 1950er- bis frühe 1990er-Jahre), ist verpackt in einem Plexiglas-Schuber und wird durch vier Kunstdrucke nach Originalzeichnungen des Designers Emilio Pucci ergänzt. Jedes Buch ist von seiner Tochter Laudomia Pucci signiert, die nach dem Tod Emilio Puccis im Jahr 1992 weitere Entwürfe unter dem Namen Pucci geschaffen hat und die seit 2000 als Vizepräsidentin des Unternehmens tätig ist.

Emilio Puccis Vision und Vermächtnis Die Geschichte von Pucci ist ein modernes Epos mit Wurzeln in der italienischen Renaissance: Der Schöpfer der Marke, Marchese Emilio Pucci di Barsento, war ein charismatischer Aristokrat, dessen Ahnenreihe in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dies ist die Geschichte einer Evolution; sie zeigt, wie aus dem Familienbetrieb mit einem winzigen Laden eine internationale Marke wurde. Und es ist ein Lehrstück der Innovation, denn Pucci war eine der ersten Marken mit eigenem Logo und Vorreiter der Diversifizierung in den Bereichen Interieur, Sportkleidung und Accessoires. Frei fließende, leichte Stoffe, Pop-Art-Designs und eine neue Farbpalette hielten Einzug in die Damenmode, wobei man die Web- und Drucktechniken beständig weiterentwickelte. Ende der 1950er trugen Jacqueline Kennedy und Marilyn Monroe die Kreationen von Pucci, und bis heute kann die Marke, die gerade ihren 60. Geburtstag feierte, zahlreiche Stars zu ihren treuen Kundinnen zählen. Mit Hunderten von Fotos, Zeichnungen und Schnappschüssen aus dem Archiv der Emilio Pucci Stifung illustriert, präsentiert der XL-Bildband die atemberaubende Eleganz und Dramatik dieser einzigartigen Marke.

Vintage Art Edition Für kompromisslose Pucci-Fans

Pucci, Vintage Art Edition Hardcover in Acrylbox mit vier Kunstdrucken in separater Mappe, Format: 36 x 36 cm, 416 Seiten ¤ 750 Mehr Informationen über die Art Edition finden Sie unter www.taschen.com.


Limitierte Auflage von 10.000 Exemplaren. Die Bucheinbände bestehen aus unterschiedlichen Originalstoffen von Pucci und sind mit einem Schutzumschlag versehen.

XL

Format

„Stil auf Papier... Diese Geschichte des Hauses Pucci ist eine Explosion kaleidoskopischer Pracht.“ —Harper’s Bazaar, London

Emilio Pucci Vanessa Friedman Hardcover, Format: 36 x 36 cm, 416 Seiten ¤ 150

Der Prinz der Prints

Auf lediglich 500 signierte und nummerierte Exemplare limitierte Vintage Art Edition. Jedes Buch besitzt einen Einband aus einem Original-Stoff von Pucci (späte 1950er- bis frühe 1990er-Jahre), ist verpackt in einem Plexiglas-Schuber und wird durch vier Kunstdrucke nach Originalzeichnungen des Designers Emilio Pucci ergänzt. Jedes Buch ist von seiner Tochter Laudomia Pucci signiert, die nach dem Tod Emilio Puccis im Jahr 1992 weitere Entwürfe unter dem Namen Pucci geschaffen hat und die seit 2000 als Vizepräsidentin des Unternehmens tätig ist.

Emilio Puccis Vision und Vermächtnis Die Geschichte von Pucci ist ein modernes Epos mit Wurzeln in der italienischen Renaissance: Der Schöpfer der Marke, Marchese Emilio Pucci di Barsento, war ein charismatischer Aristokrat, dessen Ahnenreihe in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dies ist die Geschichte einer Evolution; sie zeigt, wie aus dem Familienbetrieb mit einem winzigen Laden eine internationale Marke wurde. Und es ist ein Lehrstück der Innovation, denn Pucci war eine der ersten Marken mit eigenem Logo und Vorreiter der Diversifizierung in den Bereichen Interieur, Sportkleidung und Accessoires. Frei fließende, leichte Stoffe, Pop-Art-Designs und eine neue Farbpalette hielten Einzug in die Damenmode, wobei man die Web- und Drucktechniken beständig weiterentwickelte. Ende der 1950er trugen Jacqueline Kennedy und Marilyn Monroe die Kreationen von Pucci, und bis heute kann die Marke, die gerade ihren 60. Geburtstag feierte, zahlreiche Stars zu ihren treuen Kundinnen zählen. Mit Hunderten von Fotos, Zeichnungen und Schnappschüssen aus dem Archiv der Emilio Pucci Stifung illustriert, präsentiert der XL-Bildband die atemberaubende Eleganz und Dramatik dieser einzigartigen Marke.

Vintage Art Edition Für kompromisslose Pucci-Fans

Pucci, Vintage Art Edition Hardcover in Acrylbox mit vier Kunstdrucken in separater Mappe, Format: 36 x 36 cm, 416 Seiten ¤ 750 Mehr Informationen über die Art Edition finden Sie unter www.taschen.com.


Das Auge kauft mit! Der neueste Band in der weltweit erfolgreichsten Architekturbuchserie

Ebenfalls erhältlich:

Shopping Architecture Now! Philip Jodidio Flexicover, Format: 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten ¤ 29,99

„[…] eindrucksvolles Panorama zeitgenössischen Architektenschaffens. Das Ganze zum bekannten TASCHENVerlag-wie-macht-ihr-das-nurSuperpreis.“ —Spazz, Ulm

Shopping Architecture Now! – hier treffen Stararchitekten, von David Adjaye über Rem Koolhaas bis hin zu Zaha Hadid, auf die Macher von Design und Mode, darunter Jurgen Bey, Tom Dixon, Ingo Maurer oder Philippe Starck. Dieser Band versammelt die neuesten Läden und Flagshipstores weltweit, von erstaunlichen Einkaufszentren, entworfen von Daniel Libeskind oder dem jungen Schweizer Büro HHF, bis hin zu interaktiven Schaufenstergestaltungen oder kleinen Schmuckstücken wie einer Patisserie in

Paris. Projekte wie ein Pop-up Store für Dr. Martens, ein ungewöhnlicher Londoner Zeitungskiosk von Thomas Heatherwick oder Flagshipstores für Armani, Balenciaga oder Joseph tragen dazu bei, Einzelhandelsarchitektur zu einem der spannendsten und dynamisch­ sten Bereiche der zeitgenössischen Praxis zu machen. Hier finden Firmen wie Apple, Uniqlo oder Nike zu den besten Köpfen aus Architektur und Design. Bücher, Schmuck, Delikatessen oder Handtaschen werden mithilfe von Glas, — 70 —

Stahl und neuesten, ausgefeiltesten Designund Markenstrategien ins rechte Licht gerückt. Hier trifft Peter Marino auf Karl Lagerfeld, hier haucht Yoshioka Tokujin den Seidenschals von Hermès neues Leben ein. Mögen die Entwürfe in vielen Fällen auch flüchtig oder temporär sein, in Shopping Architecture Now! finden die Schöpfer von Träumen endlich ein neues Zuhause. Kampagne, Dr. Martens Pop-Up Store, London, UK © Hufton + Crow


Das Auge kauft mit! Der neueste Band in der weltweit erfolgreichsten Architekturbuchserie

Ebenfalls erhältlich:

Shopping Architecture Now! Philip Jodidio Flexicover, Format: 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten ¤ 29,99

„[…] eindrucksvolles Panorama zeitgenössischen Architektenschaffens. Das Ganze zum bekannten TASCHENVerlag-wie-macht-ihr-das-nurSuperpreis.“ —Spazz, Ulm

Shopping Architecture Now! – hier treffen Stararchitekten, von David Adjaye über Rem Koolhaas bis hin zu Zaha Hadid, auf die Macher von Design und Mode, darunter Jurgen Bey, Tom Dixon, Ingo Maurer oder Philippe Starck. Dieser Band versammelt die neuesten Läden und Flagshipstores weltweit, von erstaunlichen Einkaufszentren, entworfen von Daniel Libeskind oder dem jungen Schweizer Büro HHF, bis hin zu interaktiven Schaufenstergestaltungen oder kleinen Schmuckstücken wie einer Patisserie in

Paris. Projekte wie ein Pop-up Store für Dr. Martens, ein ungewöhnlicher Londoner Zeitungskiosk von Thomas Heatherwick oder Flagshipstores für Armani, Balenciaga oder Joseph tragen dazu bei, Einzelhandelsarchitektur zu einem der spannendsten und dynamisch­ sten Bereiche der zeitgenössischen Praxis zu machen. Hier finden Firmen wie Apple, Uniqlo oder Nike zu den besten Köpfen aus Architektur und Design. Bücher, Schmuck, Delikatessen oder Handtaschen werden mithilfe von Glas, — 70 —

Stahl und neuesten, ausgefeiltesten Designund Markenstrategien ins rechte Licht gerückt. Hier trifft Peter Marino auf Karl Lagerfeld, hier haucht Yoshioka Tokujin den Seidenschals von Hermès neues Leben ein. Mögen die Entwürfe in vielen Fällen auch flüchtig oder temporär sein, in Shopping Architecture Now! finden die Schöpfer von Träumen endlich ein neues Zuhause. Kampagne, Dr. Martens Pop-Up Store, London, UK © Hufton + Crow


Kiss me, Kate

Imperial

FOLIO Format

Testinos Liebeserklärung an seine Muse

So war Kate noch nie zu sehen: intimste Bilder der größten internationalen ModeIkone unserer Tage, aufgenommen vom begehrtesten Fotografen der Fashionszene. Kate Moss by Mario Testino Hardcover in einer Acrylbox, Format: 33 x 45,5 cm, 230 Seiten ¤ 500

OUT d l SoAuflage von 1.500 Limitierte

Exemplaren, jedes nummeriert und von Mario Testino signiert

„... ein begeisternd vitaler Bildband.“ —Vogue, München

London, 2000 Foto © Mario Testino

Mario Testino ist als der Modefotograf seiner Generation anerkannt. Doch seine Aufnahmen von Kate Moss gehen über die Welt der Mode hinaus. „Mario hat mir zu einem neuen Level von Glamour verholfen. Ich glaube, vor ihm hatte noch niemand irgendeine Art von sexy Model in mir gesehen. Er war derjenige, der mich verwandelt hat“, so Moss. Dieses Buch ist Marios persönliche Hommage an seine größte Muse: ein junges Mädchen, das mit ihrer Schönheit, ihrem Humor und ihrem

Wesen sein Herz und seine Aufmerksamkeit eroberte und deren Fotografien die Fantasie vieler Menschen in aller Welt inspirieren. Kate Moss by Mario Testino zeichnet den Verlauf einer der kreativsten Kooperationen in der Welt der Mode nach – von den Anfängen hinter den Kulissen der Defilees bis zur Entstehungsgeschichte der bahnbrechenden Modestrecken, die sie noch immer für die renommiertesten Zeitschriften der Welt produzieren. Viele der Aufnahmen wurden aus Testinos Privatarchiv

ausgewählt und werden hier zum ersten Mal veröffentlicht. Sie sind die Frucht einer Freundschaft, die seit mehr als zwei Jahrzehnten währt, von gemeinsam erlebtem Vergnügen und phänomenalem Glamour. Die in Zusammenarbeit dieser beiden Kultfiguren entstandenen Bilder bieten intime Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt zweier unbestritten stilprägender Persönlichkeiten.


Kiss me, Kate

Imperial

FOLIO Format

Testinos Liebeserklärung an seine Muse

So war Kate noch nie zu sehen: intimste Bilder der größten internationalen ModeIkone unserer Tage, aufgenommen vom begehrtesten Fotografen der Fashionszene. Kate Moss by Mario Testino Hardcover in einer Acrylbox, Format: 33 x 45,5 cm, 230 Seiten ¤ 500

OUT d l SoAuflage von 1.500 Limitierte

Exemplaren, jedes nummeriert und von Mario Testino signiert

„... ein begeisternd vitaler Bildband.“ —Vogue, München

London, 2000 Foto © Mario Testino

Mario Testino ist als der Modefotograf seiner Generation anerkannt. Doch seine Aufnahmen von Kate Moss gehen über die Welt der Mode hinaus. „Mario hat mir zu einem neuen Level von Glamour verholfen. Ich glaube, vor ihm hatte noch niemand irgendeine Art von sexy Model in mir gesehen. Er war derjenige, der mich verwandelt hat“, so Moss. Dieses Buch ist Marios persönliche Hommage an seine größte Muse: ein junges Mädchen, das mit ihrer Schönheit, ihrem Humor und ihrem

Wesen sein Herz und seine Aufmerksamkeit eroberte und deren Fotografien die Fantasie vieler Menschen in aller Welt inspirieren. Kate Moss by Mario Testino zeichnet den Verlauf einer der kreativsten Kooperationen in der Welt der Mode nach – von den Anfängen hinter den Kulissen der Defilees bis zur Entstehungsgeschichte der bahnbrechenden Modestrecken, die sie noch immer für die renommiertesten Zeitschriften der Welt produzieren. Viele der Aufnahmen wurden aus Testinos Privatarchiv

ausgewählt und werden hier zum ersten Mal veröffentlicht. Sie sind die Frucht einer Freundschaft, die seit mehr als zwei Jahrzehnten währt, von gemeinsam erlebtem Vergnügen und phänomenalem Glamour. Die in Zusammenarbeit dieser beiden Kultfiguren entstandenen Bilder bieten intime Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt zweier unbestritten stilprägender Persönlichkeiten.


Eye on you

Der zwinkernde Smiley Richard Buckley über die Geschichte von i-D Magazine

Sämtliche Cover von i-D, dem wegweisenden Avantgarde-Modemagazin

„Bei Stil geht es nicht darum, welche Kleidung Du trägst, sondern wie Du sie trägst. Bei Mode geht es darum, wie Du läufst, sprichst, tanzt und tänzelst. Durch i-D werden Ideen beschleunigt und verbreiten sich abseits des Mainstream – deshalb schließ Dich uns an.“ —i-D Nr. 1, 1980, Coverzitat

i-D Covers 1980–2010 Terry Jones (Hrsg.) Edward Enninful, Richard Buckley Hardcover, Format: 23,8 x 30,5 cm, 320 Seiten ¤ 29,99

In den Anfangsjahren war es gar nicht so einfach, eine Nummer von i-D aufzutreiben. Ich bin nicht sicher, wo ich mir mein erstes Exemplar kaufte, aber ich weiß noch, dass es die zweite Ausgabe war. Ich erinnere mich noch genau an den grafischen Titel, mit dem i-D-Logo in der Mitte eines fünfzackigen Sterns in einem Kreis. Seit damals habe ich es nie versäumt, jede neue Ausgabe zu kaufen. Beim Schreiben dieses Vorworts war es interessant zu sehen, wie sehr i-D in den letzten drei Jahrzehnten die Gegenwartskultur durchdrungen hat. Mir i-D-Titelbilder aus 30 Jahren wieder anzusehen, ließ nicht nur meine Vergangenheit wieder aufleben, sondern führte mir vor Augen, wie dramatisch sich Menschen, Mode, Technologie und Popkultur verändert haben, seit im August 1980 die erste Ausgabe erschien. Jones war während der letzten 30 Jahre die treibende Kraft hinter i-D. Er beansprucht den Erfolg von i-D nie für sich, sondern betont immer, dass jede Nummer des Magazins die Gemeinschaftsarbeit eines großen Kreativteams ist. Abgesehen davon hat er direkt oder indirekt die Karrieren von Dutzenden von Redakteuren, Art Directors, Fotografen, Schreibern und Stylisten auf den Weg gebracht, von denen es viele zu i-D

gezogen hatte, weil sie in dem Magazin irgendetwas sahen, das bereits dort war, wo sie hinwollten. Diese Leute prägten i-D, und i-D prägte sie. Während der letzten 30 Jahre war i-D das Sprungbrett für viele Fotografen, unter anderem Nick Knight, Juergen Teller, Craig McDean, Ellen von Unwerth und Wolfgang Tillmans. Madonna, Sade und Björk hatten alle bei i-D ihr erstes Titelbild, während Model Kate Moss insgesamt elf Mal auf dem Cover war. Bei der Durchsicht von 30 Jahrgängen des Magazins gab es viele Sensationen wiederzuentdecken: Mario Testinos erster Zeitschriftentitel im Dezember 1984, David Baileys Porträt der jungen Architektin mit Gafferband über einem Auge, und Naomi Campbells Debüt auf dem Cover vom August 1986, fotografiert von Robert Erdmann für eine Modestory von Sam Brown im Heft. Terry erinnert sich, dass er wegen des überaus knappen Budgets bei i-D den Film von Wolfgang Tillmans’ erster Modestory im Juli 1992 in einem Schnelllabor entwickeln ließ. Ich habe davon ein oder zwei Jahre später großformatige Abzüge bei einer Gruppenausstellung junger Fotografen im Museum of Modern Art in New York gesehen. Je weiter man in die Vergan-

genheit von i-D zurückgeht, desto größere Schätze findet man. Die technologische Entwicklung der letzten 30 Jahre ist atemberaubend, und hier kann man den Weg von der handgemachten Grafik des ersten i-D-Covers bis zu Nick Knights jüngsten Arbeiten mit 3-D-Scans nachvollziehen. 1980 besaß kein Mensch einen

„In den Achtzigern feierte man den individuellen Stil, nicht Branding und Marketing, und es gab keine blasierten ,Fashionistas‘.“

Seit 30 Jahren gehört i-D zu den international führenden Mode- und Lifestyle-Zeitschriften. Aus Anlass dieses Jubiläums versammelte Terry Jones, der Creative Director und Gründer von i-D, alle bislang erschienenen Magazin-Cover und die besten Stories, die dahinterstehen. In vielen persönlichen Gesprächen mit den kreati-

ven Talenten, mit denen er im Lauf der Jahre zusammenarbeitete, erstellte Jones sein ganz eigenes Netz aus Tagebuchaufzeichnungen, Erinnerungen und magischen Momenten und gibt so einen unvergesslichen Einblick in eine geheime Welt, lange bevor das digitale Zeitalter alles und jedes zugänglich und öffentlich machte. — 74 —

Computer. Viele Zeitungen und Zeitschriften wurden noch im Bleisatz erstellt. Die ersten Ausgaben von i-D wurden im Offsetverfahren gedruckt. Fotokopierer erreichen heute mühelos dasselbe, aber die waren 1980 noch dünn gesät, und es war so gut wie unmöglich, an einen Farbkopierer zu kommen. Die Lo-fi-Techniken, mit deren Hilfe der hausgemachte Look erzielt wurde, waren tatsächlich von Hand gemacht. Street Fashion ist heute, wenn Prominente auf dem roten Teppich oder beim Shoppen von Paparrazzi abgelichtet werden. Mode ist mittlerweile derart vereinnahmt, dass der Konsument sogar in Anzeigen gedrängt wird, „die Originalität zu feiern“ – auch nur ein anderer Ausdruck für „kauf mich!“. Wenn jeder hip ist, was ist dann noch cool? Trotz all dieser Veränderungen bei Menschen, Mode und Kultur ist i-D seinem ursprünglichen Konzept treu geblieben, nämlich, wie es Terry Jones sagt, „neuen Ideen und Leuten mit innovativen Sichtweisen eine Stimme zu geben“. Während ich in 30 Jahren seit der Gründung des Magazins unübersehbar gealtert bin, wird i-D mit jeder Nummer jünger.

Mit den drei neuesten i-D-Covern von Nick Knight (die beim Fotografieren sofort gestreamt und online gestellt wurden) bietet das Buch erstaunliche Einblicke in eine kreative Welt, die sich zwar vor unseren Augen verändert, in ihrem Kern und in ihrer schöpferischen Gestaltung jedoch fest in den Anfängen verwurzelt ist.

Links: Die Insi-De Outsi-De Ausgabe, Nr. 303, Herbst 2009. Fotografie: Tim Walker Oben: The F.U.N. Issue; Nr. 301, August 2009. Fotografie: Alasdair McLellan

— 75 —


Eye on you

Der zwinkernde Smiley Richard Buckley über die Geschichte von i-D Magazine

Sämtliche Cover von i-D, dem wegweisenden Avantgarde-Modemagazin

„Bei Stil geht es nicht darum, welche Kleidung Du trägst, sondern wie Du sie trägst. Bei Mode geht es darum, wie Du läufst, sprichst, tanzt und tänzelst. Durch i-D werden Ideen beschleunigt und verbreiten sich abseits des Mainstream – deshalb schließ Dich uns an.“ —i-D Nr. 1, 1980, Coverzitat

i-D Covers 1980–2010 Terry Jones (Hrsg.) Edward Enninful, Richard Buckley Hardcover, Format: 23,8 x 30,5 cm, 320 Seiten ¤ 29,99

In den Anfangsjahren war es gar nicht so einfach, eine Nummer von i-D aufzutreiben. Ich bin nicht sicher, wo ich mir mein erstes Exemplar kaufte, aber ich weiß noch, dass es die zweite Ausgabe war. Ich erinnere mich noch genau an den grafischen Titel, mit dem i-D-Logo in der Mitte eines fünfzackigen Sterns in einem Kreis. Seit damals habe ich es nie versäumt, jede neue Ausgabe zu kaufen. Beim Schreiben dieses Vorworts war es interessant zu sehen, wie sehr i-D in den letzten drei Jahrzehnten die Gegenwartskultur durchdrungen hat. Mir i-D-Titelbilder aus 30 Jahren wieder anzusehen, ließ nicht nur meine Vergangenheit wieder aufleben, sondern führte mir vor Augen, wie dramatisch sich Menschen, Mode, Technologie und Popkultur verändert haben, seit im August 1980 die erste Ausgabe erschien. Jones war während der letzten 30 Jahre die treibende Kraft hinter i-D. Er beansprucht den Erfolg von i-D nie für sich, sondern betont immer, dass jede Nummer des Magazins die Gemeinschaftsarbeit eines großen Kreativteams ist. Abgesehen davon hat er direkt oder indirekt die Karrieren von Dutzenden von Redakteuren, Art Directors, Fotografen, Schreibern und Stylisten auf den Weg gebracht, von denen es viele zu i-D

gezogen hatte, weil sie in dem Magazin irgendetwas sahen, das bereits dort war, wo sie hinwollten. Diese Leute prägten i-D, und i-D prägte sie. Während der letzten 30 Jahre war i-D das Sprungbrett für viele Fotografen, unter anderem Nick Knight, Juergen Teller, Craig McDean, Ellen von Unwerth und Wolfgang Tillmans. Madonna, Sade und Björk hatten alle bei i-D ihr erstes Titelbild, während Model Kate Moss insgesamt elf Mal auf dem Cover war. Bei der Durchsicht von 30 Jahrgängen des Magazins gab es viele Sensationen wiederzuentdecken: Mario Testinos erster Zeitschriftentitel im Dezember 1984, David Baileys Porträt der jungen Architektin mit Gafferband über einem Auge, und Naomi Campbells Debüt auf dem Cover vom August 1986, fotografiert von Robert Erdmann für eine Modestory von Sam Brown im Heft. Terry erinnert sich, dass er wegen des überaus knappen Budgets bei i-D den Film von Wolfgang Tillmans’ erster Modestory im Juli 1992 in einem Schnelllabor entwickeln ließ. Ich habe davon ein oder zwei Jahre später großformatige Abzüge bei einer Gruppenausstellung junger Fotografen im Museum of Modern Art in New York gesehen. Je weiter man in die Vergan-

genheit von i-D zurückgeht, desto größere Schätze findet man. Die technologische Entwicklung der letzten 30 Jahre ist atemberaubend, und hier kann man den Weg von der handgemachten Grafik des ersten i-D-Covers bis zu Nick Knights jüngsten Arbeiten mit 3-D-Scans nachvollziehen. 1980 besaß kein Mensch einen

„In den Achtzigern feierte man den individuellen Stil, nicht Branding und Marketing, und es gab keine blasierten ,Fashionistas‘.“

Seit 30 Jahren gehört i-D zu den international führenden Mode- und Lifestyle-Zeitschriften. Aus Anlass dieses Jubiläums versammelte Terry Jones, der Creative Director und Gründer von i-D, alle bislang erschienenen Magazin-Cover und die besten Stories, die dahinterstehen. In vielen persönlichen Gesprächen mit den kreati-

ven Talenten, mit denen er im Lauf der Jahre zusammenarbeitete, erstellte Jones sein ganz eigenes Netz aus Tagebuchaufzeichnungen, Erinnerungen und magischen Momenten und gibt so einen unvergesslichen Einblick in eine geheime Welt, lange bevor das digitale Zeitalter alles und jedes zugänglich und öffentlich machte. — 74 —

Computer. Viele Zeitungen und Zeitschriften wurden noch im Bleisatz erstellt. Die ersten Ausgaben von i-D wurden im Offsetverfahren gedruckt. Fotokopierer erreichen heute mühelos dasselbe, aber die waren 1980 noch dünn gesät, und es war so gut wie unmöglich, an einen Farbkopierer zu kommen. Die Lo-fi-Techniken, mit deren Hilfe der hausgemachte Look erzielt wurde, waren tatsächlich von Hand gemacht. Street Fashion ist heute, wenn Prominente auf dem roten Teppich oder beim Shoppen von Paparrazzi abgelichtet werden. Mode ist mittlerweile derart vereinnahmt, dass der Konsument sogar in Anzeigen gedrängt wird, „die Originalität zu feiern“ – auch nur ein anderer Ausdruck für „kauf mich!“. Wenn jeder hip ist, was ist dann noch cool? Trotz all dieser Veränderungen bei Menschen, Mode und Kultur ist i-D seinem ursprünglichen Konzept treu geblieben, nämlich, wie es Terry Jones sagt, „neuen Ideen und Leuten mit innovativen Sichtweisen eine Stimme zu geben“. Während ich in 30 Jahren seit der Gründung des Magazins unübersehbar gealtert bin, wird i-D mit jeder Nummer jünger.

Mit den drei neuesten i-D-Covern von Nick Knight (die beim Fotografieren sofort gestreamt und online gestellt wurden) bietet das Buch erstaunliche Einblicke in eine kreative Welt, die sich zwar vor unseren Augen verändert, in ihrem Kern und in ihrer schöpferischen Gestaltung jedoch fest in den Anfängen verwurzelt ist.

Links: Die Insi-De Outsi-De Ausgabe, Nr. 303, Herbst 2009. Fotografie: Tim Walker Oben: The F.U.N. Issue; Nr. 301, August 2009. Fotografie: Alasdair McLellan

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Hat jemand einen Black Pencil?

Gut verpackt

Das beste zeitgenössische Verpackungsdesign aus aller Welt

Das wichtigste Jahrbuch der Welt für kreative Profis

Ebenfalls erhältlich:

The Package Design Book Pentawards Hardcover, Format: 23,9 x 25,6 cm, 432 Seiten ¤ 39,99

D&AD 2010 The Best Advertising and Design in the World Bob and Roberta Smith (Design) Hardcover, Format: 23,9 x 25,6 cm, 592 Seiten ¤ 39,99

Fernöstliche Ästhetik

Auf den Spuren des Grafikdesigns zwischen Mumbai und Tokio

Formschön kommunizieren Schöne und besondere Briefbögen, Kuverts und Visitenkarten – ein umfassendes Referenzwerk

Asian Graphics Now! Julius Wiedemann (Hrsg.) Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 432 Seiten ¤ 29,99 Stationery Design Now! Julius Wiedemann (Hrsg.) Hardcover mit Gummiband, Format: 16,8 x 22,6 cm, 384 Seiten ¤ 29,99


Hat jemand einen Black Pencil?

Gut verpackt

Das beste zeitgenössische Verpackungsdesign aus aller Welt

Das wichtigste Jahrbuch der Welt für kreative Profis

Ebenfalls erhältlich:

The Package Design Book Pentawards Hardcover, Format: 23,9 x 25,6 cm, 432 Seiten ¤ 39,99

D&AD 2010 The Best Advertising and Design in the World Bob and Roberta Smith (Design) Hardcover, Format: 23,9 x 25,6 cm, 592 Seiten ¤ 39,99

Fernöstliche Ästhetik

Auf den Spuren des Grafikdesigns zwischen Mumbai und Tokio

Formschön kommunizieren Schöne und besondere Briefbögen, Kuverts und Visitenkarten – ein umfassendes Referenzwerk

Asian Graphics Now! Julius Wiedemann (Hrsg.) Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 432 Seiten ¤ 29,99 Stationery Design Now! Julius Wiedemann (Hrsg.) Hardcover mit Gummiband, Format: 16,8 x 22,6 cm, 384 Seiten ¤ 29,99


Architektur muss brennen Aufgeschlossene Konzepte und schrankenlose Räume einer radikalen Architektur

XL

Format

Coop Himmelb(l)au Complete Works 1968–2010 Peter Gössel (Hrsg.), Michael Mönninger Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 500 Seiten ¤ 99,99

Mini Opera Pavilion, München, Deutschland, 2008–2010. Foto: Duccio Malagamba

„Coop Himmelb(l)au ist keine Farbe, sondern die Vorstellung von einer fantasievollen Architektur, so leicht und veränderlich wie Wolken.“ So beschreiben die Architekten selbst den Namen und das Konzept ihrer Gruppierung. In den 1960er-Jahren mit prallen Kugeln und interaktiven Installationen beginnend, schuf die aus den Architekten Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Michael Holzer bestehende Gruppe nach der Leitlinie „Architektur muss brennen“ schroffe Interventionen im urbanen Kontext. Ihre Gebäude ähneln überdimensionierten Schallkörpern mit tanzenden Silhouetten und kollabierenden Linien voller Dynamik und Echos. Als eine von nur wenigen Gruppen jener frühen Tage gehört Coop Himmelb(l)au heute dank seiner herausragenden Ausdruckskraft und Professionalität zu den international

führenden Architekturbüros. Zu den bekanntesten Projekten von Coop Himmelb(l)au zählen: Dachausbau Falke­ straße, Wien (1988); Groninger Museum: Pavillon Bildende Kunst, Groningen, Niederlande (1994); Ufa-Kristallpalast (Kino), Dresden (1998); BMW Welt, München (2007); Akron Art Museum, Ohio, USA (2007) sowie Central Los Angeles Area High School #9 of Visual and Performing Arts in Los Angeles, USA (2008). Unter den jüngsten von Coop Himmelb(l)au auf der ganzen Welt verfolgten Projekten sind zu erwähnen: Musée des Confluences in Lyon, Frankreich; Musikkens Hus in Aalborg, Dänemark; Skytower als neuer Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main und Dalian International Conference Center in China.


Architektur muss brennen Aufgeschlossene Konzepte und schrankenlose Räume einer radikalen Architektur

XL

Format

Coop Himmelb(l)au Complete Works 1968–2010 Peter Gössel (Hrsg.), Michael Mönninger Hardcover, Format: 30,8 x 39 cm, 500 Seiten ¤ 99,99

Mini Opera Pavilion, München, Deutschland, 2008–2010. Foto: Duccio Malagamba

„Coop Himmelb(l)au ist keine Farbe, sondern die Vorstellung von einer fantasievollen Architektur, so leicht und veränderlich wie Wolken.“ So beschreiben die Architekten selbst den Namen und das Konzept ihrer Gruppierung. In den 1960er-Jahren mit prallen Kugeln und interaktiven Installationen beginnend, schuf die aus den Architekten Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Michael Holzer bestehende Gruppe nach der Leitlinie „Architektur muss brennen“ schroffe Interventionen im urbanen Kontext. Ihre Gebäude ähneln überdimensionierten Schallkörpern mit tanzenden Silhouetten und kollabierenden Linien voller Dynamik und Echos. Als eine von nur wenigen Gruppen jener frühen Tage gehört Coop Himmelb(l)au heute dank seiner herausragenden Ausdruckskraft und Professionalität zu den international

führenden Architekturbüros. Zu den bekanntesten Projekten von Coop Himmelb(l)au zählen: Dachausbau Falke­ straße, Wien (1988); Groninger Museum: Pavillon Bildende Kunst, Groningen, Niederlande (1994); Ufa-Kristallpalast (Kino), Dresden (1998); BMW Welt, München (2007); Akron Art Museum, Ohio, USA (2007) sowie Central Los Angeles Area High School #9 of Visual and Performing Arts in Los Angeles, USA (2008). Unter den jüngsten von Coop Himmelb(l)au auf der ganzen Welt verfolgten Projekten sind zu erwähnen: Musée des Confluences in Lyon, Frankreich; Musikkens Hus in Aalborg, Dänemark; Skytower als neuer Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main und Dalian International Conference Center in China.


Leben in Bewegung Der Urvater des bewegten Bildes

Leben und Werk des Mannes, der eine Wette gewann, weil er schlüssig nachweisen konnte, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruchteil in der Luft schweben Eadweard Muybridge The Human and Animal Locomotion Photographs Hans Christian Adams (Hrsg.) Hardcover, Format: 33,2 x 24,3 cm, 804 Seiten ¤ 49,99

Der englische Fotograf Eadweard Muybridge war ein Pionier der Bewegungsstudien von Mensch und Tier. Im Jahr 1872 erlangte er Berühmtheit, als er eine Wette zugunsten des früheren kalifornischen Gouverneurs Leland Stanford entschied, indem er ein Pferd in vollem Galopp fotografierte. Muybridge hatte nämlich eine komplexe Anordnung für Serienaufnahmen mit sehr kurzen Verschlusszeiten erfunden und konnte so erstmals schlüssig nachweisen, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruch-

teil in der Luft schweben. In den nächsten drei Jahrzehnten arbeitete Muybridge weiter an seinem Projekt, zahlreiche Aspekte der Bewegung von Mensch und Tier vollständig zu erfassen. Hierzu schuf er Hunderte Aufnahmen von Pferden und anderen Tieren – und von nackten oder leicht bekleideten Personen bei diversen Aktivitäten wie Laufen, Gehen, Boxen, Fechten oder Hinabsteigen einer Treppe (die letzt­ genannte Studie inspirierte Marcel Duchamp 1912 zu seinem berühmten Gemälde). Dieser Band verfolgt Muybridges Leben und

Werk von seinen frühen Theorien über Anatomie und Bewegung bis zu seinen späten foto­ grafischen Experimenten. Sämtliche 781 Tafeln von Muybridges bahnbrechendem Werk Animal Locomotion (1887) sind hier reproduziert. Ergänzt wird dies durch den ebenfalls vollständigen Nachdruck von Muybridges äußerst seltenem ersten Album The Attitudes of Animals in Motion (1881). Eine detaillierte Chronologie des britischen Muybridge-Biografen Stephen Herbert wirft neues Licht auf einen der wichtigsten Pioniere der Fotografie.

Unten: Das Überspringen des Jungen (Bocksprung) (Detail von Tafel 168)


Leben in Bewegung Der Urvater des bewegten Bildes

Leben und Werk des Mannes, der eine Wette gewann, weil er schlüssig nachweisen konnte, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruchteil in der Luft schweben Eadweard Muybridge The Human and Animal Locomotion Photographs Hans Christian Adams (Hrsg.) Hardcover, Format: 33,2 x 24,3 cm, 804 Seiten ¤ 49,99

Der englische Fotograf Eadweard Muybridge war ein Pionier der Bewegungsstudien von Mensch und Tier. Im Jahr 1872 erlangte er Berühmtheit, als er eine Wette zugunsten des früheren kalifornischen Gouverneurs Leland Stanford entschied, indem er ein Pferd in vollem Galopp fotografierte. Muybridge hatte nämlich eine komplexe Anordnung für Serienaufnahmen mit sehr kurzen Verschlusszeiten erfunden und konnte so erstmals schlüssig nachweisen, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruch-

teil in der Luft schweben. In den nächsten drei Jahrzehnten arbeitete Muybridge weiter an seinem Projekt, zahlreiche Aspekte der Bewegung von Mensch und Tier vollständig zu erfassen. Hierzu schuf er Hunderte Aufnahmen von Pferden und anderen Tieren – und von nackten oder leicht bekleideten Personen bei diversen Aktivitäten wie Laufen, Gehen, Boxen, Fechten oder Hinabsteigen einer Treppe (die letzt­ genannte Studie inspirierte Marcel Duchamp 1912 zu seinem berühmten Gemälde). Dieser Band verfolgt Muybridges Leben und

Werk von seinen frühen Theorien über Anatomie und Bewegung bis zu seinen späten foto­ grafischen Experimenten. Sämtliche 781 Tafeln von Muybridges bahnbrechendem Werk Animal Locomotion (1887) sind hier reproduziert. Ergänzt wird dies durch den ebenfalls vollständigen Nachdruck von Muybridges äußerst seltenem ersten Album The Attitudes of Animals in Motion (1881). Eine detaillierte Chronologie des britischen Muybridge-Biografen Stephen Herbert wirft neues Licht auf einen der wichtigsten Pioniere der Fotografie.

Unten: Das Überspringen des Jungen (Bocksprung) (Detail von Tafel 168)


Die größte Show der Welt! The Circus – jetzt erschwinglich für jedermann, zu einem atemberaubend guten Preis

„So umwerfend bunt wie der Zirkus selber präsentiert sich auch der von Noel Daniel heraus­gegebene Bildband über die Geschichte des amerikanischen Zirkus.“ —Süddeutsche Zeitung, München

XL

Format

The Circus 1870s–1950s Noel Daniel (Hrsg.) Hardcover im Schuber, Format: 25,2 x 38,2 cm, 544 Seiten nur ¤ 49,99

Bisher unveröffentlichtes Foto von Stanley Kubrick für Look Magazine, aufgenommen auf dem Gelände von Ringling Bros. and Barnum & Bailey, 1948. Foto © The Library of Congress, Washington DC

Während seiner Blütezeit vor hundert Jahren war der amerikanische Zirkus das größte Showgeschäft, das die Welt bis dahin gesehen hatte. Von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kamen bis zu 14.000 Menschen zu jeder Aufführung. Die Wanderzirkusse mit ihren etwa 1.600 Mitarbeitern fuhren kreuz und quer durch das ganze Land, 20.000 Meilen mit der Bahn in einer einzigen Saison. Der Zirkus strahlte heller als die Theater, Varietés, Komödien oder Musikshows und ebnete nicht zuletzt auch den Weg für Film und Fernsehen.

Dieses Buch erweckt die ganze Faszination und Pracht des Zirkus zum Leben. Das Material enthält die Werke der frühen Zirkusfotografen F.W. Glasier und Edward Kelty, viele der ältesten Farbfotografien aus den frühen 1940er- bis in die 1950er-Jahre, herausragende Zirkusfotografien von Mathew Brady oder Cornell Capa und kaum bekannte Zirkusaufnahmen von Stanley Kubrick sowie Charles und Ray Eames. Zum ersten Mal werden heutige Leser in die Lage versetzt, die Legende des amerikanischen Zirkus in all ihrem Glanz zu erleben.


Die größte Show der Welt! The Circus – jetzt erschwinglich für jedermann, zu einem atemberaubend guten Preis

„So umwerfend bunt wie der Zirkus selber präsentiert sich auch der von Noel Daniel heraus­gegebene Bildband über die Geschichte des amerikanischen Zirkus.“ —Süddeutsche Zeitung, München

XL

Format

The Circus 1870s–1950s Noel Daniel (Hrsg.) Hardcover im Schuber, Format: 25,2 x 38,2 cm, 544 Seiten nur ¤ 49,99

Bisher unveröffentlichtes Foto von Stanley Kubrick für Look Magazine, aufgenommen auf dem Gelände von Ringling Bros. and Barnum & Bailey, 1948. Foto © The Library of Congress, Washington DC

Während seiner Blütezeit vor hundert Jahren war der amerikanische Zirkus das größte Showgeschäft, das die Welt bis dahin gesehen hatte. Von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kamen bis zu 14.000 Menschen zu jeder Aufführung. Die Wanderzirkusse mit ihren etwa 1.600 Mitarbeitern fuhren kreuz und quer durch das ganze Land, 20.000 Meilen mit der Bahn in einer einzigen Saison. Der Zirkus strahlte heller als die Theater, Varietés, Komödien oder Musikshows und ebnete nicht zuletzt auch den Weg für Film und Fernsehen.

Dieses Buch erweckt die ganze Faszination und Pracht des Zirkus zum Leben. Das Material enthält die Werke der frühen Zirkusfotografen F.W. Glasier und Edward Kelty, viele der ältesten Farbfotografien aus den frühen 1940er- bis in die 1950er-Jahre, herausragende Zirkusfotografien von Mathew Brady oder Cornell Capa und kaum bekannte Zirkusaufnahmen von Stanley Kubrick sowie Charles und Ray Eames. Zum ersten Mal werden heutige Leser in die Lage versetzt, die Legende des amerikanischen Zirkus in all ihrem Glanz zu erleben.


Die Geburt einer Universalschrift

Der vollständige Nachdruck von Bodonis rarem Meisterwerk

„Eine wertvolle Schatzkiste, bestehend aus zwei Bänden. Die Bibel der Typografie.“ —Il Sole 24 Ore, Mailand

Giambattista Bodoni Handbuch der Typografie – Manuale tipografico (1818) Stephan Füssel Hardcover, Format: 22 x 32 cm, 1.208 Seiten plus Beiheft, Format: 20 x 30 cm, 64 Seiten ¤ 49,99

Rechte Seite: „Majuscole“, Versalien © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Der berühmte Buchdrucker und Typograf Giambattista Bodoni setzte mit seinem Manuale tipografico (1818) einen neuen Standard für den Buchdruck. Das zweibändige Werk – posthum in einer limitierten Auflage von 250 Exemplaren veröffentlicht – präsentiert 142 Antiquaschriften mit korrespondierenden Kursiven, eine große Auswahl an Rahmungen, Ornamenten, Symbolen und Blumen sowie das griechische, hebräische, russische, arabische,

phönizische, armenische, koptische und tibetische Alphabet. Bodoni (1740–1813), der offizielle Buchdrucker des Herzogs von Parma, erklärte, dass die Schönheit einer wohl durchdachten Schrift auf vier Prinzipien basiert: Gleichmäßigkeit des Entwurfs, Sauberkeit und Glätte der Schrift­ typen, Auswahl der besten Schriftformen und Anmut der Schrift. Bodonis Schriften weisen einen beispiellosen Grad an technischer Raffi— 84 —

nesse auf und sind der Inbegriff von Reinheit. Das Manuale tipografico, in dem die Arbeit von mehr als vier Jahrzehnten kulminiert, stellt eine der größten typografischen Leistungen der Geschichte dar. Die Schriftart Bodoni findet bis heute – vom Printbereich bis zu den digitalen Medien – weite Verbreitung. Diese Ausgabe bietet die seltene Gelegenheit, das vollständige Original zu studieren und sich mit dem Schöpfer der „Bodoni“ vertraut zu machen.


Die Geburt einer Universalschrift

Der vollständige Nachdruck von Bodonis rarem Meisterwerk

„Eine wertvolle Schatzkiste, bestehend aus zwei Bänden. Die Bibel der Typografie.“ —Il Sole 24 Ore, Mailand

Giambattista Bodoni Handbuch der Typografie – Manuale tipografico (1818) Stephan Füssel Hardcover, Format: 22 x 32 cm, 1.208 Seiten plus Beiheft, Format: 20 x 30 cm, 64 Seiten ¤ 49,99

Rechte Seite: „Majuscole“, Versalien © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Der berühmte Buchdrucker und Typograf Giambattista Bodoni setzte mit seinem Manuale tipografico (1818) einen neuen Standard für den Buchdruck. Das zweibändige Werk – posthum in einer limitierten Auflage von 250 Exemplaren veröffentlicht – präsentiert 142 Antiquaschriften mit korrespondierenden Kursiven, eine große Auswahl an Rahmungen, Ornamenten, Symbolen und Blumen sowie das griechische, hebräische, russische, arabische,

phönizische, armenische, koptische und tibetische Alphabet. Bodoni (1740–1813), der offizielle Buchdrucker des Herzogs von Parma, erklärte, dass die Schönheit einer wohl durchdachten Schrift auf vier Prinzipien basiert: Gleichmäßigkeit des Entwurfs, Sauberkeit und Glätte der Schrift­ typen, Auswahl der besten Schriftformen und Anmut der Schrift. Bodonis Schriften weisen einen beispiellosen Grad an technischer Raffi— 84 —

nesse auf und sind der Inbegriff von Reinheit. Das Manuale tipografico, in dem die Arbeit von mehr als vier Jahrzehnten kulminiert, stellt eine der größten typografischen Leistungen der Geschichte dar. Die Schriftart Bodoni findet bis heute – vom Printbereich bis zu den digitalen Medien – weite Verbreitung. Diese Ausgabe bietet die seltene Gelegenheit, das vollständige Original zu studieren und sich mit dem Schöpfer der „Bodoni“ vertraut zu machen.


Der letzte Mohikaner: Eine neue Serie mit Porträts über unverwüstliche Buchhändler aus aller Welt

Fred Bass von der Buchhandlung Strand, New Yorks Eldorado für Bibliophile Von Dian Hanson

haben Sie diese Bücher erworben? FB: Wenn Sie eine Sammlung von, sagen wir, 500 Büchern kaufen, sind vielleicht fünf oder sechs davon rare Ausgaben von Interesse für Sammler. Wir haben mit einer kleinen Abteilung dafür angefangen, die allmählich wuchs, und schließlich boten uns Kunden ganze Sammlungen mit seltenen Ausgaben an.

Der Strand Bookstore ist eine der beliebtesten Anlaufstellen in New York. In einer Zeit sinkenden Leseinteresses und ökonomischer Unge­ wissheit, in der kleinere Buchläden reihenweise schließen müssen und selbst große Ketten wie Barnes & Noble zum Verkauf stehen, floriert Strand weiterhin. Das ist zweifellos in erster Linie das Verdienst von Fred Bass, der den Laden 1956 von seinem Vater Ben übernahm und die ursprüngliche Ladenfläche von 200 Quadratmetern auf gegenwärtig über 5.000 ausdehnte – 29 Regalkilometer mit neuen und antiquarischen Büchern. Freds Tochter Nancy ist heute die offizielle Ladeninhaberin, die dritte Generation im Strand, doch den Buchankauf, den schönsten Teil des Geschäfts, behält er sich selbst vor. Dian Hanson: Bedauerlicherweise hatte bisher nicht die gesamte Welt das Privileg, Ihre Buchhandlung besuchen zu können. Könnten Sie den Laden beschreiben? Fred Bass: Strand ist – herrje, ich verwende das Wort nur ungern – eine große Buchhandlung. Wir haben uns über fünf Stockwerke und ungefähr 5.000 Quadratmeter ausgebreitet, von denen 3.700 für die Kundschaft zugänglich sind. Wir sind eigentlich ein Antiquariat für seltene Bücher, doch im Laufe der Zeit haben sich Kunstbücher zu einem unserer Schwerpunkte entwickelt, und die Bücher von TASCHEN laufen ganz hervorragend bei uns. Heute haben wir einen kompletten Zwischenstock, den Eingang zu unserer Kunstabteilung, exklusiv für TASCHEN-Titel reserviert. DH: Sehr schön, Fred, zum Hype kommen wir später. Aber zunächst mal – wie war es, als Ihr Vater 1927 die Buchhandlung auf der Book Row

eröffnete? Wie sah diese Gegend damals aus? FB: Damals reihten sich entlang der Fourth Avenue zwischen 14th Street und Astor Place 48 Buchhandlungen aneinander, allesamt Antiquariate. Viele von ihnen führten ein ähnliches Angebot, andere hatten sich spezialisiert, aber im Grunde war es einfach eine wilde Truppe ausgeprägter Individualisten, zu denen auch mein Vater zählte. Er war bis vor 52 Jahren auf der Fourth Avenue.

„Die [Shakespeare-Ausgabe von 1632] haben wir nicht mehr. Jemand hat sie ge­kauft. Ich glaube, für nur 100.000 Dollar. Da hat er ein Schnäppchen gemacht.“ DH: Als Sie 1956 die Buchhandlung übernahmen und mit ihr umzogen, wurde der Laden größer. Wie haben Sie dieses marode Geschäft in eine solche Goldgrube umwandeln können? FB: Das war zum Teil einfach Glück. Der Broadway war nur eine Ecke von der Fourth Street entfernt, doch dort gab es Menschen in Massen. Als wir Strand aufmachten, hatten wir zuerst nur ein paar hundert Quadratmeter im Hauptgeschoss, aber ich kaufte einfach immer mehr Bücher an und machte mich immer mehr breit, ich klaute meinem Hausbesitzer quasi Ladenfläche, bis ich in der Lage war, das Gebäude zu kaufen. DH: Aber gleichzeitig haben Sie eine sehr wertvolle Sammlung seltener Bücher aufgebaut. Wie — 86 —

DH: Wie ich gelesen habe, besitzen Sie eine Shakespeare-Ausgabe von 1632, die 120.000 Dollar wert ist. FB: Die haben wir nicht mehr. Jemand kam und hat sie gekauft. Ich glaube, für nur 100.000 Dollar. Da hat er ein Schnäppchen gemacht. Dann kam mal jemand vorbei und bot uns eine Erstausgabe von James Joyce’ Ulysses an. Ich war Feuer und Flamme. Es war ein Rechts­ anwalt, der genau wusste, was er dafür haben wollte, und das lag deutlich über dem Markt­ wert. Aber ich sagte: „Die müssen wir einfach haben.“ Und dann habe ich sie sehr, sehr teuer ausgepreist, weil ich sie eigentlich gar nicht weiterverkaufen wollte. Doch der Wert dieser Ausgabe steigerte sich stetig, und schließlich kaufte sie jemand für 35.000 Dollar. Ich trauere ihr immer noch nach. DH: Welche Bücher bedeuten Ihnen selbst am meisten? FB: Die Bücher, die für mich persönlich signiert wurden. Saul Bellow war oft da und hat viele seiner Sachen für mich signiert. Vonnegut. Umberto Eco kommt gelegentlich vorbei und gibt mir eine signierte Ausgabe. Das heißt aber nicht, dass ich hingehe und diese Menschen belästige; normalerweise erledigt das jemand von meinem Personal hinter meinem Rücken. [Lacht] DH: Welche berühmten Leute haben denn sonst noch so im Strand eingekauft? FB: Lee Strasberg gehörte zu meinen besten Kunden. Er war ein wirklich kluger Kopf und kaufte viele Bücher über Kunst, Philosophie und Geschichte. Überraschenderweise überhaupt keine Theaterbücher. [Lacht] Er hat mir ein Exemplar von At the Actor’s Studio geschenkt und sowas reingeschrieben wie: „Ich danke Ihnen für das, was Sie tun“, aber anschließend hat er mir erzählt: „Eigentlich wollte ich damit sagen: Bin ich froh, dass Sie Buchhändler geworden sind und nicht Schauspieler.“ [Lacht] Andy Warhol kam auch oft rein. Michael Jackson hat sich hier auch öfter hereingeschlichen, inkognito. Jemand von seinem Büro rief an und sagte: „Michael Jackson möchte bei Ihnen einkaufen, könnten Sie den Laden für ihn Oben: Fred Bass und seine Tochter Nancy Bass Wyden, die Inhaberin, in der Buchhandlung Strand. Rechte Seite: Charles Cushman, South Ferry, 1941. Courtesy Indiana University Archives


Der letzte Mohikaner: Eine neue Serie mit Porträts über unverwüstliche Buchhändler aus aller Welt

Fred Bass von der Buchhandlung Strand, New Yorks Eldorado für Bibliophile Von Dian Hanson

haben Sie diese Bücher erworben? FB: Wenn Sie eine Sammlung von, sagen wir, 500 Büchern kaufen, sind vielleicht fünf oder sechs davon rare Ausgaben von Interesse für Sammler. Wir haben mit einer kleinen Abteilung dafür angefangen, die allmählich wuchs, und schließlich boten uns Kunden ganze Sammlungen mit seltenen Ausgaben an.

Der Strand Bookstore ist eine der beliebtesten Anlaufstellen in New York. In einer Zeit sinkenden Leseinteresses und ökonomischer Unge­ wissheit, in der kleinere Buchläden reihenweise schließen müssen und selbst große Ketten wie Barnes & Noble zum Verkauf stehen, floriert Strand weiterhin. Das ist zweifellos in erster Linie das Verdienst von Fred Bass, der den Laden 1956 von seinem Vater Ben übernahm und die ursprüngliche Ladenfläche von 200 Quadratmetern auf gegenwärtig über 5.000 ausdehnte – 29 Regalkilometer mit neuen und antiquarischen Büchern. Freds Tochter Nancy ist heute die offizielle Ladeninhaberin, die dritte Generation im Strand, doch den Buchankauf, den schönsten Teil des Geschäfts, behält er sich selbst vor. Dian Hanson: Bedauerlicherweise hatte bisher nicht die gesamte Welt das Privileg, Ihre Buchhandlung besuchen zu können. Könnten Sie den Laden beschreiben? Fred Bass: Strand ist – herrje, ich verwende das Wort nur ungern – eine große Buchhandlung. Wir haben uns über fünf Stockwerke und ungefähr 5.000 Quadratmeter ausgebreitet, von denen 3.700 für die Kundschaft zugänglich sind. Wir sind eigentlich ein Antiquariat für seltene Bücher, doch im Laufe der Zeit haben sich Kunstbücher zu einem unserer Schwerpunkte entwickelt, und die Bücher von TASCHEN laufen ganz hervorragend bei uns. Heute haben wir einen kompletten Zwischenstock, den Eingang zu unserer Kunstabteilung, exklusiv für TASCHEN-Titel reserviert. DH: Sehr schön, Fred, zum Hype kommen wir später. Aber zunächst mal – wie war es, als Ihr Vater 1927 die Buchhandlung auf der Book Row

eröffnete? Wie sah diese Gegend damals aus? FB: Damals reihten sich entlang der Fourth Avenue zwischen 14th Street und Astor Place 48 Buchhandlungen aneinander, allesamt Antiquariate. Viele von ihnen führten ein ähnliches Angebot, andere hatten sich spezialisiert, aber im Grunde war es einfach eine wilde Truppe ausgeprägter Individualisten, zu denen auch mein Vater zählte. Er war bis vor 52 Jahren auf der Fourth Avenue.

„Die [Shakespeare-Ausgabe von 1632] haben wir nicht mehr. Jemand hat sie ge­kauft. Ich glaube, für nur 100.000 Dollar. Da hat er ein Schnäppchen gemacht.“ DH: Als Sie 1956 die Buchhandlung übernahmen und mit ihr umzogen, wurde der Laden größer. Wie haben Sie dieses marode Geschäft in eine solche Goldgrube umwandeln können? FB: Das war zum Teil einfach Glück. Der Broadway war nur eine Ecke von der Fourth Street entfernt, doch dort gab es Menschen in Massen. Als wir Strand aufmachten, hatten wir zuerst nur ein paar hundert Quadratmeter im Hauptgeschoss, aber ich kaufte einfach immer mehr Bücher an und machte mich immer mehr breit, ich klaute meinem Hausbesitzer quasi Ladenfläche, bis ich in der Lage war, das Gebäude zu kaufen. DH: Aber gleichzeitig haben Sie eine sehr wertvolle Sammlung seltener Bücher aufgebaut. Wie — 86 —

DH: Wie ich gelesen habe, besitzen Sie eine Shakespeare-Ausgabe von 1632, die 120.000 Dollar wert ist. FB: Die haben wir nicht mehr. Jemand kam und hat sie gekauft. Ich glaube, für nur 100.000 Dollar. Da hat er ein Schnäppchen gemacht. Dann kam mal jemand vorbei und bot uns eine Erstausgabe von James Joyce’ Ulysses an. Ich war Feuer und Flamme. Es war ein Rechts­ anwalt, der genau wusste, was er dafür haben wollte, und das lag deutlich über dem Markt­ wert. Aber ich sagte: „Die müssen wir einfach haben.“ Und dann habe ich sie sehr, sehr teuer ausgepreist, weil ich sie eigentlich gar nicht weiterverkaufen wollte. Doch der Wert dieser Ausgabe steigerte sich stetig, und schließlich kaufte sie jemand für 35.000 Dollar. Ich trauere ihr immer noch nach. DH: Welche Bücher bedeuten Ihnen selbst am meisten? FB: Die Bücher, die für mich persönlich signiert wurden. Saul Bellow war oft da und hat viele seiner Sachen für mich signiert. Vonnegut. Umberto Eco kommt gelegentlich vorbei und gibt mir eine signierte Ausgabe. Das heißt aber nicht, dass ich hingehe und diese Menschen belästige; normalerweise erledigt das jemand von meinem Personal hinter meinem Rücken. [Lacht] DH: Welche berühmten Leute haben denn sonst noch so im Strand eingekauft? FB: Lee Strasberg gehörte zu meinen besten Kunden. Er war ein wirklich kluger Kopf und kaufte viele Bücher über Kunst, Philosophie und Geschichte. Überraschenderweise überhaupt keine Theaterbücher. [Lacht] Er hat mir ein Exemplar von At the Actor’s Studio geschenkt und sowas reingeschrieben wie: „Ich danke Ihnen für das, was Sie tun“, aber anschließend hat er mir erzählt: „Eigentlich wollte ich damit sagen: Bin ich froh, dass Sie Buchhändler geworden sind und nicht Schauspieler.“ [Lacht] Andy Warhol kam auch oft rein. Michael Jackson hat sich hier auch öfter hereingeschlichen, inkognito. Jemand von seinem Büro rief an und sagte: „Michael Jackson möchte bei Ihnen einkaufen, könnten Sie den Laden für ihn Oben: Fred Bass und seine Tochter Nancy Bass Wyden, die Inhaberin, in der Buchhandlung Strand. Rechte Seite: Charles Cushman, South Ferry, 1941. Courtesy Indiana University Archives


„Bin ich froh, dass Sie Buchhändler geworden sind und nicht Schauspieler.“

„Dann hat [Barnes & Noble] eine der größten Filialen genau fünf Straßen entfernt [eröffnet], und wieder zogen die Umsätze an.“

—Lee Strasberg im Gespräch mit Fred Bass

—Fred Bass

länger geöffnet halten?“ Das war 1994, da schloss unser Laden um 19 Uhr, das war also weiter kein Problem. 2002 kam wieder solch ein Anruf, aber da machte unser Laden um 22.30 Uhr zu. Diesmal kam er mit seiner ganzen Entourage und einigen Kindern. Er war enttäuscht, weil er gerne die Abteilung mit bibliophilen Büchern gesehen hätte, um nach seltenen Kinderbüchern zu schauen, doch der Night Manager hatte keinen Schlüssel dafür. DH: Die meisten unabhängigen Buchhändler betrachten Ketten wie Barnes & Noble als Bedrohung. Gilt das auch für Sie? FB: Nein. Leonard Riggio hatte ursprünglich einen kleinen Schulbuchladen ganz in der Nähe,

und wie ich gehört habe, war Barnes & Noble ursprünglich auch ein Schulbuchladen auf der Ecke 18th Street und 5th Avenue, der zum Verkauf stand. Reggio hat ihn für 75.000 Dollar gekauft und daraus gemacht, was es heute ist. Der Kerl war ein Genie und hat fantastische Arbeit geleistet. Was mein Verhältnis zu Barnes & Noble anbelangt, Folgendes: Als sie richtig groß geworden waren, hat Reggio eine Filiale fünf Straßen südlich von mir aufgemacht, doch meine Umsätze gingen danach sogar in die Höhe. Dann hat er noch eine auf der 6th Avenue/21st Street aufgemacht, und das gleiche Ergebnis. Dann hat er eine der größten Filialen seiner Kette an der 17th Street am Union Square eröffnet, genau fünf Straßen entfernt, und wie-

der zogen die Umsätze an. Als ich Reggio vor ein paar Jahren traf, hab ich zu ihm gesagt: „Mensch, willst du nicht einen weiteren Laden noch näher bei mir aufmachen? Ich will meinen Umsatz steigern!“ Er hat gelacht und war nicht überrascht, dass meine Verkaufszahlen gestiegen waren: Meine Preise sind besser und meine Auswahl auch. DH: Fred Bass blickt also furchtlos in die Zukunft. Aber lassen Sie uns doch noch mal einen Blick zurückwerfen. Viele Mitbürger begeistern sich derzeit für die Fernsehserie Mad Men über eine Werbeagentur im Madison der frühen 1960er. Stimmen Ihre Erinnerungen an New York zu dieser Ära mit dem überein, was wir da von Don Draper und Konsorten zu sehen bekommen? FB: Ich lebte damals in dem Städtchen Pelham bei New York, und dort gab es Werbeagenturen in Hülle und Fülle. Ein Mann namens Jay McNamara, der Chef von Young and Rubicam, war ein guter Freund von mir und genauso wild wie dieser Don. Sie arbeiteten hart, sie spielten mit harten Bandagen und soffen wie die Löcher.

„Jemand von seinem Büro rief an und sagte: ‚Michael Jackson möchte bei Ihnen einkaufen, könnten Sie den Laden für ihn länger geöffnet halten?‘“ Wenn ich mit ihm essen ging, hatte ich zwei Manhattans vor dem Essen und dann Wein zum Essen. Ich kann Ihnen sagen, so verflog ein Tag wie nichts. Ja, irgendwie ist mir direkt danach, auszugehen und zwei Manhattans zu trinken. Es stimmt, sie hatten Bars in ihren Büros, um ihre Klienten bewirten zu können. Und beim Sex ging es auch sehr locker zur Sache. Das verdankt sich zum großen Teil der Antibabypille (die 1960 auf den Markt kam). Unsere Stadt war die reinste Seifenoper. DH: Und natürlich war es auch die Zeit, in der Ralph Ginsberg sein umstrittenes Magazin Eros auf den Markt brachte. FB: Ganz genau. Im Verlagswesen gab es echte Durchbrüche. Grove Press erschien auf der Szene, und danach hieß es: „Alles geht.“ Als ich beim Militär war, brachte ich einen ganzen Stapel von Millers Wendekreis des Krebses und Wendekreis des Steinbocks mit zurück nach Hause und verkaufte sie mit einem hübschen Gewinn. Am liebsten hätte ich Seesäcke voll davon mitgebracht, aber das war damals verboten. Ich war während des Koreakrieges in Deutschland stationiert und konnte diese — 88 —

im ganzen Land, so wurde „8 Miles of Books“ zu unserem Motto. DH: Wandern diese Bücher dann peu à peu in den Laden, wenn Sie freien Platz bekommen? FB: Na sicher. Wir schichten permanent um. Damit der Laden reibungslos läuft, habe ich immer vier- bis fünftausend Kisten mit Büchern aus privaten Sammlungen in der Hinterhand: Sollten mir die Leute also aus irgendwelchen Gründen keine Bücher mehr zum Kauf anbieten, habe ich Nachschub für mindestens ein Jahr eingelagert. DH: Ich glaube, da besteht keine Gefahr. Ich wette, bei der derzeitigen Wirtschaftslage werden Ihnen jede Menge Bücher angeboten! FB: Oh ja, enorm viel.

Bücher in Paris bekommen. DH: Männer bringen häufig einen weltläufige­ ren Buchgeschmack aus dem Krieg mit zurück. War das bei Ihnen auch so? FB: Ich lernte die europäischen Buchhändler kennen, und sah, wie sehr die Europäer ihre Buchhandlungen zu würdigen wissen. In Deutschland hatte jede Kleinstadt ihre zwei, drei Buchhandlungen. In England ebenso. Ich sagte immer, in den USA müsste es doch eine größere Nachfrage nach Büchern geben. Ich wollte die eine große Buchhandlung aufbauen, in der man wahrlich alles finden könnte. DH: Sie verkaufen Bücher auch meterweise. Was sind das für Menschen, die auf diese Weise Bücher kaufen? FB: Anfangs war das ein Traum für uns: Leute kamen herein und sagten: „Ach, wir wollen nur ein paar Regale mit Büchern füllen.“ Nun haben wir Kunden, die sagen: „Wir möchten etwas an zeitgenössischer Literatur und dann noch alle Klassiker.“ Die wollen nicht bloß ihre Bücher­regale füllen, sie wollen anspruchsvolle Literatur. DH: Apropos Regalmeter, es heißt, Sie gäben gerne damit an, wie viele Meilen an Büchern Sie im Laden hätten. FB: Wissen Sie, woher diese Story stammt? Der Linke Seite: Anonym, Dreharbeiten zu Heut’ gehn wir bummeln mit Gene Kelly und Frank Sinatra, 1949. MGM, courtesy of Photofest. Oben: Cornell Capa, Literaten auf einer Cocktail-Party in George Plimptons Apartment auf der Upper East Side, 1963. © Estate of Cornell Capa / International Center of Photography / Magnum Photos

Pulitzerpreisträger George F. Will war Kunde bei uns. In den 1970ern hat er mich mal gefragt, ob er über The Strand eine Kolumne schreiben könnte. Ich führte ihn herum und erzählte ihm all die interessanten Anekdoten, und da fragte er mich: „Wie viele Regalmeter an Büchern stehen hier eigentlich?“ Nun hatte Texas Instruments gerade so einen Taschenrechner auf den Markt gebracht, und einer meiner Angestellten hatte

„Warum sollte man weiterhin zu Pferd reisen, wenn man ein Auto hat? Aber unsere seltenen Ausgaben und bibliophilen Kostbarkeiten werden weiterhin Bestand haben und sich gut verkaufen.“ sich einen gekauft. Ich schnappte ihn mir und sagte: „Zählen Sie alle Abteilungen durch, multiplizieren Sie das mit den Regalmetern und das wiederum mit ...“ Und so kamen wir auf 10.700 Meter beziehungsweise siebeneinhalb Meilen. George Will meinte darauf: „Ach, acht klingt besser.“ Die Stadt New York steckte damals in einer schweren finanziellen Krise, und George schrieb einen Artikel, in dem es hieß: „Die acht Meilen in dieser Stadt, die es wert sind, gerettet zu werden, befinden sich an der Ecke Broadway und 12th Straße. Es sind die dicht gefüllten Regale in der Buchhandlung The Strand.“ Wills Artikel erschien in 80 verschiedenen Zeitungen — 89 —

DH: Sind Bücher derzeit eine gute Kapital­ anlage? FB: Jedem, der sein Geld in Bücher anlegen will, möchte ich folgenden Rat geben: Wenn Sie etwas kaufen, kaufen Sie nur, was Ihnen auch persönlich gefällt, dann haben Sie in jedem Fall etwas davon. Viele meiner Kunden investieren viel in seltene Bücher und horten sie dann einfach. Die Preise ziehen vielleicht etwas an, aber wenn man, sagen wir, eine Erstausgabe mit 500 Dollar taxiert und plötzlich bieten 20 andere Händler sie für 100 Dollar an, ist sie natürlich keine 500 mehr wert. Trotzdem, wirkliche gesuchte, hochwertige Bücher werden weiterhin im Wert steigen. DH: Wie geht es nun weiter mit Strand? FB: Ich überlege, unseren Laden in einen Club für Gentlemen umzuwandeln. Im Ernst. Ich bekomme ständig Anrufe, ob ich Barnes and Noble aufkaufen werde. Ich sag dann bloß: „Tja, es tut mir aufrichtig leid, dass ich sie aus dem Geschäft gedrängt habe.“ Sie haben ja gehört, dass die zum Verkauf anstehen. DH: Sie sollten sich dafür schämen, Fred, Barnes and Noble ruiniert zu haben. FB: Aber bedenken Sie nur, in wie vielen Läden ich dann die Bücher von TASCHEN anbieten könnte!

Alle Fotos auf den Seiten 87–89 stammen aus: New York. Porträt einer Stadt Reuel Golden Hardcover, Format: 25 x 34 cm, 560 Seiten ¤ 49,99


„Bin ich froh, dass Sie Buchhändler geworden sind und nicht Schauspieler.“

„Dann hat [Barnes & Noble] eine der größten Filialen genau fünf Straßen entfernt [eröffnet], und wieder zogen die Umsätze an.“

—Lee Strasberg im Gespräch mit Fred Bass

—Fred Bass

länger geöffnet halten?“ Das war 1994, da schloss unser Laden um 19 Uhr, das war also weiter kein Problem. 2002 kam wieder solch ein Anruf, aber da machte unser Laden um 22.30 Uhr zu. Diesmal kam er mit seiner ganzen Entourage und einigen Kindern. Er war enttäuscht, weil er gerne die Abteilung mit bibliophilen Büchern gesehen hätte, um nach seltenen Kinderbüchern zu schauen, doch der Night Manager hatte keinen Schlüssel dafür. DH: Die meisten unabhängigen Buchhändler betrachten Ketten wie Barnes & Noble als Bedrohung. Gilt das auch für Sie? FB: Nein. Leonard Riggio hatte ursprünglich einen kleinen Schulbuchladen ganz in der Nähe,

und wie ich gehört habe, war Barnes & Noble ursprünglich auch ein Schulbuchladen auf der Ecke 18th Street und 5th Avenue, der zum Verkauf stand. Reggio hat ihn für 75.000 Dollar gekauft und daraus gemacht, was es heute ist. Der Kerl war ein Genie und hat fantastische Arbeit geleistet. Was mein Verhältnis zu Barnes & Noble anbelangt, Folgendes: Als sie richtig groß geworden waren, hat Reggio eine Filiale fünf Straßen südlich von mir aufgemacht, doch meine Umsätze gingen danach sogar in die Höhe. Dann hat er noch eine auf der 6th Avenue/21st Street aufgemacht, und das gleiche Ergebnis. Dann hat er eine der größten Filialen seiner Kette an der 17th Street am Union Square eröffnet, genau fünf Straßen entfernt, und wie-

der zogen die Umsätze an. Als ich Reggio vor ein paar Jahren traf, hab ich zu ihm gesagt: „Mensch, willst du nicht einen weiteren Laden noch näher bei mir aufmachen? Ich will meinen Umsatz steigern!“ Er hat gelacht und war nicht überrascht, dass meine Verkaufszahlen gestiegen waren: Meine Preise sind besser und meine Auswahl auch. DH: Fred Bass blickt also furchtlos in die Zukunft. Aber lassen Sie uns doch noch mal einen Blick zurückwerfen. Viele Mitbürger begeistern sich derzeit für die Fernsehserie Mad Men über eine Werbeagentur im Madison der frühen 1960er. Stimmen Ihre Erinnerungen an New York zu dieser Ära mit dem überein, was wir da von Don Draper und Konsorten zu sehen bekommen? FB: Ich lebte damals in dem Städtchen Pelham bei New York, und dort gab es Werbeagenturen in Hülle und Fülle. Ein Mann namens Jay McNamara, der Chef von Young and Rubicam, war ein guter Freund von mir und genauso wild wie dieser Don. Sie arbeiteten hart, sie spielten mit harten Bandagen und soffen wie die Löcher.

„Jemand von seinem Büro rief an und sagte: ‚Michael Jackson möchte bei Ihnen einkaufen, könnten Sie den Laden für ihn länger geöffnet halten?‘“ Wenn ich mit ihm essen ging, hatte ich zwei Manhattans vor dem Essen und dann Wein zum Essen. Ich kann Ihnen sagen, so verflog ein Tag wie nichts. Ja, irgendwie ist mir direkt danach, auszugehen und zwei Manhattans zu trinken. Es stimmt, sie hatten Bars in ihren Büros, um ihre Klienten bewirten zu können. Und beim Sex ging es auch sehr locker zur Sache. Das verdankt sich zum großen Teil der Antibabypille (die 1960 auf den Markt kam). Unsere Stadt war die reinste Seifenoper. DH: Und natürlich war es auch die Zeit, in der Ralph Ginsberg sein umstrittenes Magazin Eros auf den Markt brachte. FB: Ganz genau. Im Verlagswesen gab es echte Durchbrüche. Grove Press erschien auf der Szene, und danach hieß es: „Alles geht.“ Als ich beim Militär war, brachte ich einen ganzen Stapel von Millers Wendekreis des Krebses und Wendekreis des Steinbocks mit zurück nach Hause und verkaufte sie mit einem hübschen Gewinn. Am liebsten hätte ich Seesäcke voll davon mitgebracht, aber das war damals verboten. Ich war während des Koreakrieges in Deutschland stationiert und konnte diese — 88 —

im ganzen Land, so wurde „8 Miles of Books“ zu unserem Motto. DH: Wandern diese Bücher dann peu à peu in den Laden, wenn Sie freien Platz bekommen? FB: Na sicher. Wir schichten permanent um. Damit der Laden reibungslos läuft, habe ich immer vier- bis fünftausend Kisten mit Büchern aus privaten Sammlungen in der Hinterhand: Sollten mir die Leute also aus irgendwelchen Gründen keine Bücher mehr zum Kauf anbieten, habe ich Nachschub für mindestens ein Jahr eingelagert. DH: Ich glaube, da besteht keine Gefahr. Ich wette, bei der derzeitigen Wirtschaftslage werden Ihnen jede Menge Bücher angeboten! FB: Oh ja, enorm viel.

Bücher in Paris bekommen. DH: Männer bringen häufig einen weltläufige­ ren Buchgeschmack aus dem Krieg mit zurück. War das bei Ihnen auch so? FB: Ich lernte die europäischen Buchhändler kennen, und sah, wie sehr die Europäer ihre Buchhandlungen zu würdigen wissen. In Deutschland hatte jede Kleinstadt ihre zwei, drei Buchhandlungen. In England ebenso. Ich sagte immer, in den USA müsste es doch eine größere Nachfrage nach Büchern geben. Ich wollte die eine große Buchhandlung aufbauen, in der man wahrlich alles finden könnte. DH: Sie verkaufen Bücher auch meterweise. Was sind das für Menschen, die auf diese Weise Bücher kaufen? FB: Anfangs war das ein Traum für uns: Leute kamen herein und sagten: „Ach, wir wollen nur ein paar Regale mit Büchern füllen.“ Nun haben wir Kunden, die sagen: „Wir möchten etwas an zeitgenössischer Literatur und dann noch alle Klassiker.“ Die wollen nicht bloß ihre Bücher­regale füllen, sie wollen anspruchsvolle Literatur. DH: Apropos Regalmeter, es heißt, Sie gäben gerne damit an, wie viele Meilen an Büchern Sie im Laden hätten. FB: Wissen Sie, woher diese Story stammt? Der Linke Seite: Anonym, Dreharbeiten zu Heut’ gehn wir bummeln mit Gene Kelly und Frank Sinatra, 1949. MGM, courtesy of Photofest. Oben: Cornell Capa, Literaten auf einer Cocktail-Party in George Plimptons Apartment auf der Upper East Side, 1963. © Estate of Cornell Capa / International Center of Photography / Magnum Photos

Pulitzerpreisträger George F. Will war Kunde bei uns. In den 1970ern hat er mich mal gefragt, ob er über The Strand eine Kolumne schreiben könnte. Ich führte ihn herum und erzählte ihm all die interessanten Anekdoten, und da fragte er mich: „Wie viele Regalmeter an Büchern stehen hier eigentlich?“ Nun hatte Texas Instruments gerade so einen Taschenrechner auf den Markt gebracht, und einer meiner Angestellten hatte

„Warum sollte man weiterhin zu Pferd reisen, wenn man ein Auto hat? Aber unsere seltenen Ausgaben und bibliophilen Kostbarkeiten werden weiterhin Bestand haben und sich gut verkaufen.“ sich einen gekauft. Ich schnappte ihn mir und sagte: „Zählen Sie alle Abteilungen durch, multiplizieren Sie das mit den Regalmetern und das wiederum mit ...“ Und so kamen wir auf 10.700 Meter beziehungsweise siebeneinhalb Meilen. George Will meinte darauf: „Ach, acht klingt besser.“ Die Stadt New York steckte damals in einer schweren finanziellen Krise, und George schrieb einen Artikel, in dem es hieß: „Die acht Meilen in dieser Stadt, die es wert sind, gerettet zu werden, befinden sich an der Ecke Broadway und 12th Straße. Es sind die dicht gefüllten Regale in der Buchhandlung The Strand.“ Wills Artikel erschien in 80 verschiedenen Zeitungen — 89 —

DH: Sind Bücher derzeit eine gute Kapital­ anlage? FB: Jedem, der sein Geld in Bücher anlegen will, möchte ich folgenden Rat geben: Wenn Sie etwas kaufen, kaufen Sie nur, was Ihnen auch persönlich gefällt, dann haben Sie in jedem Fall etwas davon. Viele meiner Kunden investieren viel in seltene Bücher und horten sie dann einfach. Die Preise ziehen vielleicht etwas an, aber wenn man, sagen wir, eine Erstausgabe mit 500 Dollar taxiert und plötzlich bieten 20 andere Händler sie für 100 Dollar an, ist sie natürlich keine 500 mehr wert. Trotzdem, wirkliche gesuchte, hochwertige Bücher werden weiterhin im Wert steigen. DH: Wie geht es nun weiter mit Strand? FB: Ich überlege, unseren Laden in einen Club für Gentlemen umzuwandeln. Im Ernst. Ich bekomme ständig Anrufe, ob ich Barnes and Noble aufkaufen werde. Ich sag dann bloß: „Tja, es tut mir aufrichtig leid, dass ich sie aus dem Geschäft gedrängt habe.“ Sie haben ja gehört, dass die zum Verkauf anstehen. DH: Sie sollten sich dafür schämen, Fred, Barnes and Noble ruiniert zu haben. FB: Aber bedenken Sie nur, in wie vielen Läden ich dann die Bücher von TASCHEN anbieten könnte!

Alle Fotos auf den Seiten 87–89 stammen aus: New York. Porträt einer Stadt Reuel Golden Hardcover, Format: 25 x 34 cm, 560 Seiten ¤ 49,99


Amerikanischer Jazz für Augen und Ohren William Claxtons Fotografien von legendären Jazzmusikern

Plus CD mit Aufnahmen, die auf Berendts und Claxtons gemeinsamer Reise entstanden sind. digital nachbearbeitet!

William Claxton. Jazzlife A Journey for Jazz Across America in 1960 Joachim E. Berendt Hardcover plus CD, Format: 24,3 x 34 cm, 552 Seiten nur ¤ 49,99

William Claxton, Hollywood, 1998 Foto © Benedikt Taschen

„Mit Sicherheit das gründlichste und fantasievollste Bildprotokoll des amerikanischen Jazz der Jahrhundert­mitte, das wir je erblicken werden.“ —Newsweek, New York

Das Ramsey Lewis Trio auf der Michigan Avenue, Chicago. Foto © William Claxton

Im Jahr 1960 bereisten der Fotograf William Claxton und der bekannte deutsche Musikwissenschaftler Joachim Berendt die USA, um sich auf die Suche nach dem Jazz zu begeben. Dabei entstanden wunderbare Fotos und Tonaufnahmen sowohl von legendären Jazz-Künstlern als auch von unbekannten Straßenmusikern. Das

damals veröffentlichte Buch Jazzlife hat sich inzwischen zu einem von Jazz- und Fotografiefans heiß begehrten Sammlerstück ent­wickelt. Im Jahr 2003 begann TASCHEN, dieses beein­ druckende Material sowie niemals zuvor gezeigte Farbfotos zusammenzutragen und in einem aktualisierten Band zu vereinen. Vervollständigt — 91 —

wird dieser durch ein ausführliches Vorwort von William Claxton, in dem er an seine Reisen mit Berendt erinnert und von seiner Liebe zum Jazz erzählt. Für alle Freunde des Jazz wird es ein Vergnügen sein, diesen Jazz-Trip durch die Zeit zu unternehmen und die Musik so erleben zu können wie einst Claxton und Berendt.


Amerikanischer Jazz für Augen und Ohren William Claxtons Fotografien von legendären Jazzmusikern

Plus CD mit Aufnahmen, die auf Berendts und Claxtons gemeinsamer Reise entstanden sind. digital nachbearbeitet!

William Claxton. Jazzlife A Journey for Jazz Across America in 1960 Joachim E. Berendt Hardcover plus CD, Format: 24,3 x 34 cm, 552 Seiten nur ¤ 49,99

William Claxton, Hollywood, 1998 Foto © Benedikt Taschen

„Mit Sicherheit das gründlichste und fantasievollste Bildprotokoll des amerikanischen Jazz der Jahrhundert­mitte, das wir je erblicken werden.“ —Newsweek, New York

Das Ramsey Lewis Trio auf der Michigan Avenue, Chicago. Foto © William Claxton

Im Jahr 1960 bereisten der Fotograf William Claxton und der bekannte deutsche Musikwissenschaftler Joachim Berendt die USA, um sich auf die Suche nach dem Jazz zu begeben. Dabei entstanden wunderbare Fotos und Tonaufnahmen sowohl von legendären Jazz-Künstlern als auch von unbekannten Straßenmusikern. Das

damals veröffentlichte Buch Jazzlife hat sich inzwischen zu einem von Jazz- und Fotografiefans heiß begehrten Sammlerstück ent­wickelt. Im Jahr 2003 begann TASCHEN, dieses beein­ druckende Material sowie niemals zuvor gezeigte Farbfotos zusammenzutragen und in einem aktualisierten Band zu vereinen. Vervollständigt — 91 —

wird dieser durch ein ausführliches Vorwort von William Claxton, in dem er an seine Reisen mit Berendt erinnert und von seiner Liebe zum Jazz erzählt. Für alle Freunde des Jazz wird es ein Vergnügen sein, diesen Jazz-Trip durch die Zeit zu unternehmen und die Musik so erleben zu können wie einst Claxton und Berendt.


Du laberst mich an?

Diese Edition ist auf 1.200 nummerierte Exemplare limitiert und von Steve Schapiro signiert

Bislang unveröffentlichte Fotografien zu Scorseses Meisterwerk

Art Edition Nr. 1–200

Collector’s Edition Nr. 201–1.200

• Erhältlich in zwei Art-Editionen von je 100 Exemplaren mit einem nummerierten und signierten Originalabzug, Format: 35,56 x 27,94 cm, in einem Passepartout 36 x 28,5 cm. Signiert von Steve Schapiro. Gefertigt mit edlem Kalbsledereinband und tiefgeprägtem Artwork, geliefert in Buchkassette mit Cialux-Bezug.

• Diese Edition ist auf 1.000 nummerierte Exemplare limitiert. Gefertigt mit Halbleineneinband mit ledernem Buchrücken und aufgeklebtem Artwork, geliefert in Buchkassette mit Cialux-Leinen-Bezug. € 500

• Nr. 1–100: Robert De Niro in his cab, Taxi Driver, New York, 1975 € 1.250

FOLIO Format

• Nr. 101–200: Jodie Foster on the street, Taxi Driver, New York, 1975 € 1.250

Travis Bickle (Robert De Niro) Foto © Steve Schapiro

Taxi Driver gilt seit Langem als Meilenstein der Kinogeschichte, und Robert De Niros Porträt eines fast psychotischen, einzelgängerischen Amokschützen gilt als eine der grandiosesten je gefilmten darstellerischen Leistungen. Selbst die Time hat sich inzwischen besonnen, führt Taxi Driver in ihrer Liste der 100 bedeu-

Steve Schapiro. Taxi Driver Paul Duncan (Hrsg.), Martin Scorsese (Vorwort) Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 29 x 44 cm, 328 Seiten ¤ 500

tendsten Filme auf und schreibt: „Die Kraft der filmischen Ausdrucksstärke Scorseses erweist sich mit der Zeit als quälender als je zuvor.“ Steve Schapiro, dessen Aufnamen bereits in TASCHENs Godfather Family Album zu sehen waren, war Fotograf am Set von Taxi Driver und hat die entscheidenden Momente und — 93 —

Schauspieler hinter den Kulissen festgehalten. Durch Hunderte von Bildern aus Schapiros Archiven ermöglicht dieses Buch eine Reise in die Vergangenheit – werden Sie Zeuge der Entstehung von Scorseses Meisterwerk. Mit einem Vorwort von Martin Scorsese!


Du laberst mich an?

Diese Edition ist auf 1.200 nummerierte Exemplare limitiert und von Steve Schapiro signiert

Bislang unveröffentlichte Fotografien zu Scorseses Meisterwerk

Art Edition Nr. 1–200

Collector’s Edition Nr. 201–1.200

• Erhältlich in zwei Art-Editionen von je 100 Exemplaren mit einem nummerierten und signierten Originalabzug, Format: 35,56 x 27,94 cm, in einem Passepartout 36 x 28,5 cm. Signiert von Steve Schapiro. Gefertigt mit edlem Kalbsledereinband und tiefgeprägtem Artwork, geliefert in Buchkassette mit Cialux-Bezug.

• Diese Edition ist auf 1.000 nummerierte Exemplare limitiert. Gefertigt mit Halbleineneinband mit ledernem Buchrücken und aufgeklebtem Artwork, geliefert in Buchkassette mit Cialux-Leinen-Bezug. € 500

• Nr. 1–100: Robert De Niro in his cab, Taxi Driver, New York, 1975 € 1.250

FOLIO Format

• Nr. 101–200: Jodie Foster on the street, Taxi Driver, New York, 1975 € 1.250

Travis Bickle (Robert De Niro) Foto © Steve Schapiro

Taxi Driver gilt seit Langem als Meilenstein der Kinogeschichte, und Robert De Niros Porträt eines fast psychotischen, einzelgängerischen Amokschützen gilt als eine der grandiosesten je gefilmten darstellerischen Leistungen. Selbst die Time hat sich inzwischen besonnen, führt Taxi Driver in ihrer Liste der 100 bedeu-

Steve Schapiro. Taxi Driver Paul Duncan (Hrsg.), Martin Scorsese (Vorwort) Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 29 x 44 cm, 328 Seiten ¤ 500

tendsten Filme auf und schreibt: „Die Kraft der filmischen Ausdrucksstärke Scorseses erweist sich mit der Zeit als quälender als je zuvor.“ Steve Schapiro, dessen Aufnamen bereits in TASCHENs Godfather Family Album zu sehen waren, war Fotograf am Set von Taxi Driver und hat die entscheidenden Momente und — 93 —

Schauspieler hinter den Kulissen festgehalten. Durch Hunderte von Bildern aus Schapiros Archiven ermöglicht dieses Buch eine Reise in die Vergangenheit – werden Sie Zeuge der Entstehung von Scorseses Meisterwerk. Mit einem Vorwort von Martin Scorsese!


Shooting Taxi Driver Von Martin Scorsese

Wir schreiben den Sommer 2010, und ich bin zu Dreharbeiten in London. Vor genau 35 Jahren drehte ich in New York, doch es war eine vollkommen andere Art von Film, und die Epoche war mit heute nicht zu vergleichen. Auch das New York von damals war anders. Heute ist die Stadt sauber und befriedet – ein hübscher Ort, um ihn mit den Kindern zu besuchen, zum Shoppen und Sightseeing. Vor 35 Jahren sah das anders aus. Die Stadt lag am Boden; sie stand kurz vor dem finanziellen Ruin und hatte schmerzliche Einschnitte im Budget von Stadtreinigung, Polizeiapparat und öffentlichem Nahverkehr hinnehmen müssen. Während wir unseren Film schnitten, erschien die Ausgabe der Daily News mit der legendären Schlagzeile „Ford To City: Drop Dead“ („Präsident Ford an New York City: Rutscht mir den Buckel runter“). Es waren harte Zeiten für viele Einwohner der fünf Boroughs, und das spürte man dort draußen, Tag und Nacht. Für uns war alles in Paul Schraders brillantem Drehbuch – die Ver-

einsamung, die Paranoia, die Tristesse grauer, müllübersäter Straßen voller zorniger Menschen – überdeutliche Alltagswirklichkeit. New York war zu einer düsteren Nachtversion seiner selbst geworden, und wir lebten und atmeten in diesem Albtraum, wir gingen und fuhren durch ihn, ließen unsere Geschichte von ihm infizieren und vereinnahmen, ganz so, wie es Travis Bickle passierte. Ich habe Taxi Driver mit einigen alten Freunden und Mitarbeitern – Robert De Niro, Harvey Keitel, Jodie Foster – und einigen neuen wie Schrader, Cybill Shepherd, Albert Brooks und dem Kameramann Michael Chapman gedreht. 35 Jahre später hat nicht nur New York sich verändert, wir alle haben uns verändert. Und einige der Menschen, die Taxi Driver möglich gemacht haben, sind nicht mehr unter uns. Der großartige Bernard Herrmann, der im Schlaf verstarb, kurz nachdem die Aufnahmen des Soundtracks zu unserem Film beendet waren ... Peter Boyle, ein bemerkenswerter Schauspieler ... Julia Phil-

lips, eine der Produzentinnen ... Joe Spinell, der damals erst seine ersten Filmrollen bekam und sich als Taxifahrer durchschlug ... mein alter, guter Freund Vic Argo ... und Gene Palma, dieser außergewöhnliche Street Drummer mit dem zurückgeklatschten Haar. Jeder Einzelne von ihnen hatte auf seine Art diesen Film geprägt, einen Film, an den sich damals kein großes Studio hatte heranwagen wollen. Ich habe mein ganzes Herzblut für Taxi Driver gegeben. Viele von uns haben das. Etwas anderes wäre für uns auch gar nicht in Frage gekommen.

„Das Drehbuch von Taxi Driver lag mir sehr am Herzen. Es war, als hätte ich es selbst geschrieben, so stark waren meine Emotionen dafür.“ —Martin Scorsese

Iris (Jodie Foster) und Travis (Robert De Niro) Foto © Steve Schapiro

— 94 —


Shooting Taxi Driver Von Martin Scorsese

Wir schreiben den Sommer 2010, und ich bin zu Dreharbeiten in London. Vor genau 35 Jahren drehte ich in New York, doch es war eine vollkommen andere Art von Film, und die Epoche war mit heute nicht zu vergleichen. Auch das New York von damals war anders. Heute ist die Stadt sauber und befriedet – ein hübscher Ort, um ihn mit den Kindern zu besuchen, zum Shoppen und Sightseeing. Vor 35 Jahren sah das anders aus. Die Stadt lag am Boden; sie stand kurz vor dem finanziellen Ruin und hatte schmerzliche Einschnitte im Budget von Stadtreinigung, Polizeiapparat und öffentlichem Nahverkehr hinnehmen müssen. Während wir unseren Film schnitten, erschien die Ausgabe der Daily News mit der legendären Schlagzeile „Ford To City: Drop Dead“ („Präsident Ford an New York City: Rutscht mir den Buckel runter“). Es waren harte Zeiten für viele Einwohner der fünf Boroughs, und das spürte man dort draußen, Tag und Nacht. Für uns war alles in Paul Schraders brillantem Drehbuch – die Ver-

einsamung, die Paranoia, die Tristesse grauer, müllübersäter Straßen voller zorniger Menschen – überdeutliche Alltagswirklichkeit. New York war zu einer düsteren Nachtversion seiner selbst geworden, und wir lebten und atmeten in diesem Albtraum, wir gingen und fuhren durch ihn, ließen unsere Geschichte von ihm infizieren und vereinnahmen, ganz so, wie es Travis Bickle passierte. Ich habe Taxi Driver mit einigen alten Freunden und Mitarbeitern – Robert De Niro, Harvey Keitel, Jodie Foster – und einigen neuen wie Schrader, Cybill Shepherd, Albert Brooks und dem Kameramann Michael Chapman gedreht. 35 Jahre später hat nicht nur New York sich verändert, wir alle haben uns verändert. Und einige der Menschen, die Taxi Driver möglich gemacht haben, sind nicht mehr unter uns. Der großartige Bernard Herrmann, der im Schlaf verstarb, kurz nachdem die Aufnahmen des Soundtracks zu unserem Film beendet waren ... Peter Boyle, ein bemerkenswerter Schauspieler ... Julia Phil-

lips, eine der Produzentinnen ... Joe Spinell, der damals erst seine ersten Filmrollen bekam und sich als Taxifahrer durchschlug ... mein alter, guter Freund Vic Argo ... und Gene Palma, dieser außergewöhnliche Street Drummer mit dem zurückgeklatschten Haar. Jeder Einzelne von ihnen hatte auf seine Art diesen Film geprägt, einen Film, an den sich damals kein großes Studio hatte heranwagen wollen. Ich habe mein ganzes Herzblut für Taxi Driver gegeben. Viele von uns haben das. Etwas anderes wäre für uns auch gar nicht in Frage gekommen.

„Das Drehbuch von Taxi Driver lag mir sehr am Herzen. Es war, als hätte ich es selbst geschrieben, so stark waren meine Emotionen dafür.“ —Martin Scorsese

Iris (Jodie Foster) und Travis (Robert De Niro) Foto © Steve Schapiro

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t ntier präse en s r e v Co den Jazz r Gol ndes er aus de n. Von a b r e gäng däre Cov ert habe ns bis b o s Vor lg de 500 legen Welt ero Temptati rträo f r E e r i po e e d m h e b e e c T ü d di von lbum Prin Nach Buch nun n Musik, son, n bis ubende A erik c w e s a o z e r J dies r schwar es B hael bera roam e n Jam als atem ehend af s Mic fluss nÄra d Gaye bi e und vo m g t t f i e o E w ir n in in u ne Marv Wind & F Covers je at, diesen immense 20. Jahrh , h l s h, m u e n t o h e d r n g S u a e a r a t r E r & lt h eiget tden B n We schic F un k tiert die dazu b ichtunge Musikge it führen itern – en r r r , m k t en e i w s t d g l l w n n e e i o i t kuns hen Mus s v Platz und S c Inter vorge s kanis en festen n. Neben duzenten sten der ts und de n e o i e g r r e i t t e P n ex h , c o n i und u besch r K e w z usik ellen r die derts ößen – M overs fü es kultur C r d l g e u n s o e S aly ch un k & ne An hält F hüllen ei signs. e n e Platt rischen D tle küns

Ebenfalls erhältlich:

e i g ! o d o n a B l r e d n o W

„Eine wunderschöne, aufwändig gestaltete Sammlung ...“

ne: ry la chten o m n me che ma dow o g n i v ie Ep Groo cover, d en Platt

—Maxim, München

Funk & Soul Covers Julius Wiedemann (Hrsg.), Joaquim Paulo Softcover mit Klappen, Format: 24 x 24 cm, 432 Seiten ¤ 29,99


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Hugh M. Hefners Leben und seine Zeit Eine illustrierte Autobiografie mit Highlights aus den ersten 25 Jahren des Playboy

Super Mario im fabelhafen Rio

Inspiriert von den Boys und Girls der Copacabana

– Limitiert auf 1.500 nummerierte und von Hugh Hefner signierte Sets – Enthält ein Faksimile der bahn­ brechenden Erstausgabe des Playboy – Bonus: ein Stück (7 x 7 cm) von Hefs legendären Seidenpyjamas!

MaRIO DE JANEIRO Testino Mario Testino Caetano Veloso, Regina Casé, Gisele Bündchen Softcover mit Plastikeinband, erhältlich in Gelb, Orange oder Rot Format: 25 x 34,6 cm, 200 Seiten ¤ 29,99

Hugh Hefner’s Playboy Hardcover, 6 Bände in Acrylbox, Format: 22,3 x 31,2 cm, 3.506 Seiten Limitierte Auflage von 1.500 nummerierten und signierten Exemplaren ¤ 1.000

Leben mit den Nuba Leni Riefenstahls bemerkenswertes Afrika-Werk

Vierzig Dollar pro Film Leben und Lust des legendären Latina-Pornostars Vanessa del Rio

„Riefenstahls Fotografien bewahren eine romantische verlorene Welt, eingefangen in ungemein verlockenden Bildern.“ —V Magazine, Los Angeles

140min DVD

nur für erwachsene! Africa. Leni Riefenstahl Hardcover, Format: 23,6 x 34,2 cm, 400 Seiten nur ¤ 29,99

Vanessa del Rio Dian Hanson Hardcover plus DVD, Format: 30 x 30 cm, 328 Seiten nur ¤ 39,99


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Inspiriert von den Boys und Girls der Copacabana

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Leben mit den Nuba Leni Riefenstahls bemerkenswertes Afrika-Werk

Vierzig Dollar pro Film Leben und Lust des legendären Latina-Pornostars Vanessa del Rio

„Riefenstahls Fotografien bewahren eine romantische verlorene Welt, eingefangen in ungemein verlockenden Bildern.“ —V Magazine, Los Angeles

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Ein Chat mit Mr. Rat

„Benedikt lernte ich kennen, als TASCHEN SUMO herausbrachte. Ich kaufte – ich weiß nicht mehr genau – vielleicht 10 davon. Die meisten habe ich dummerweise verschenkt, denn jetzt werden sie für 15.000 Dollar das Stück gehandelt.“

Dian Hanson trifft Brett Ratner

—Brett Ratner

Bob Evans, Steve Winn, James Toback. Darüber hinaus Männer, die dafür bekannt sind, es in Hollywood richtig krachen zu lassen, die ihr Leben wirklich genießen, genauso wie ich es tue. Ich kann mich nicht erinnern, jemals traurig gewesen zu sein; ich bin von geradezu patho­ logischer Heiterkeit. Und ich habe nie Alkohol angerührt, Drogen genommen, geraucht oder auch nur eine Tasse Kaffee getrunken. Ich habe jeden Tag meines Lebens nur daran gedacht, Regisseur zu werden.

Brett Ratner ist der glücklichste Mensch auf Erden und das aus gutem Grund. Gerade 41, hat er bereits acht Hollywoodfilme gedreht, darunter die überaus erfolgreichen Rush-Hour-Filme, die zusammen über eine Milliarde Dollar eingespielt haben. Russell Simmons ist sein Ersatz­ vater, Robert Evans, Peter Beard und Roman Polanski gehören zu seinen besten Freunden. Er war mit der Schauspielerin Rebecca Gayheart, dem Model Alina Puscau und dem Tennisstar Serena Williams liiert. Zu den Vorbesitzern seines Anwesens in Beverly Hills zählen Ingrid Bergman, James Caan, Kim Novak und Allen Carr. Derzeit beherbergt es eine Sammlung an TASCHEN-Titeln, die jedem unserer Stores Konkurrenz machen könnte. Wer würde sich da beklagen? Dian Hanson: Erzähl mir, wie alles begann. Brett Ratner: Ich wurde am 28. März 1969 in Miami Beach geboren und wollte schon mit acht Jahren Regisseur werden. Ich träumte davon, auf die Film School an der NYU zu gehen, nachdem ich den Film Wie ein wilder Stier gesehen hatte. Sowas sahen sich Zehnjährige damals an. Es war ein sehr brutaler Film, aber ich liebte einfach seine künstlerische Klasse. Ich war ein Einzelkind und lebte mit Tausenden von 80- und 90-Jährigen unter einem Dach. Ich wohnte zusammen mit meiner Mom, meinen Großeltern und meiner Urgroßmutter. Meine Großeltern wohnen immer noch bei mir. Wir reden hier von wirklich starken Frauen. Ein Vater war nicht da, aber ich hatte meinen Großvater, und dann gab es da noch diesen Mann namens Al Manik (ein Anwalt, Gastronom und Unternehmer aus Miami), der ein ganz großes Vorbild und eine Vaterfigur für mich darstellte. Auch heute noch sind meine Freunde Vater­ figuren, sie sind alle in ihren 70ern oder 80ern:

DH: Gibt es irgendwas, das du dir sehr gewünscht hast, aber nie erreichen konntest? BR: Natürlich, aber ich lasse nicht locker. Ich mache gerade einen Film mit Ben Stiller, auf den ich schon seit drei Jahren warte, Tower Heist. Ich wollte immer aus dem einen Grund Regisseur werden: weil ich gerne Geschichten erzähle. Es ging mir nie um ein großes Haus oder Reichtum oder schöne Autos. Aber die Freunde, die ich dadurch gewonnen habe, sind für mich eine wichtigere Lebensleistung als alles andere, was ich gemacht habe. DH: Sammelst du Arbeiten von Helmut Newton? BR: Ich habe etliche Helmuts. Die ersten Arbeiten von Helmut habe ich bei Bob Evans zu Hause gesehen. Alle Wände hingen voller Newton. Ich kaufte mir nach und nach seine gesamten Bücher, dann lernte ich Helmut näher kennen, und er begann, mir seine signierten Bücher zu schenken. Benedikt lernte ich kennen, als TASCHEN das große Buch herausbrachte. Ich kaufte – ich weiß nicht mehr genau – vielleicht zehn davon. Die meisten habe ich dummerweise verschenkt, denn jetzt werden sie für 15.000 Dollar das Stück gehandelt. DH: Warum kaufst du TASCHEN-Bücher gleich mehrfach? BR: Na ja, ich bin Sammler, aber ich bin auch ein Wunder an Freigebigkeit. Ich schenke gern. Jackie Chan habe ich einen der Sumo-Bände geschenkt. Ich wollte Jackie mit Benedikt zusammenbringen, darum habe ich ihm das Buch geschenkt. Monate vergehen, und irgendwann habe ich was von Jackie in der Post, irgend so ein Metallding. Jackie ruft mich an und sagt: „Hast du mein Päckchen bekommen?“ Ich sage: „Ja, aber was ist das?“ Er sagt: „Wenn du das rauskriegst, blase ich dir einen.“ Und hängt auf. Ich komme beim besten Willen nicht dahinter. Wochen vergehen. Ich habe zwölf Leute im Haus, die sich alle das Ding ansehen und keine Ahnung haben, wozu es gut ist. Dann kommt Jackie endlich in die Stadt, kommt direkt zu mir nach Haus, nimmt das Metallding, geht runter zu meinem Sumo-Buch, und das Metallding gleitet nahtlos in den Ständer. Er sagt: „Der Ständer hat einen Nachteil. Das Buch ist so schwer, dass der Einband durchhängt.“ Er — 100 —

hatte also diesen Einsatz machen lassen, damit das Buch nicht mehr durchhängen konnte. Nun habe ich natürlich das Araki-Buch mit Ständer, das Sumo-Buch und das LaChapelle-Buch in meiner kleinen Galerie, und als Jackie das nächste Mal da war, brachte er mir für alle davon diese Einsätze mit. Ich habe auch das Ali-Buch in der Galerie, und den Rest überall im Haus verteilt. Ich habe jedes bei TASCHEN erschienene Buch. Es ist Irrsinn. Ich habe David LaChapelle zu mir nach Hause eingeladen, und bin mit ihm das Buch Seite für Seite durchgegangen, habe mir erklären lassen, wie er jedes einzelne Foto gemacht hat. Und im Intro hat er geschrieben: „Niemand ist jemals das gesamte Buch mit mir durchgegangen“. Ich hatte Courtney Love da, die hat ihn bei Laune gehalten. Das Peter-Beard-Buch ist mein absoluter Favorit, weil ich mit Peter sehr gut befreundet bin. Mit 17 war ich in einem Klub, und Peter Beard saß neben mir. Er fragte: „Und was machst du so?“ Ich sagte: „Ich bin Fimregisseur.“ Er: „Was soll das heißen, du bist Filmregisseur? Du bist doch nicht älter als 12.“ [Lacht] Ich war an der Film School der NYU. Er sagt: „Hast du eine Filmkamera? Komm damit morgen zu dieser Adresse. Ich bin Fotograf.“ Ich wusste nicht, was mich erwartete, also hatte ich nur sechs Rollen Film dabei, Film war schließlich teuer, und ich hatte wenig Geld. Als ich ankomme, sind da 30 Supermodels, halbnackt, Grace Jones in Bondage, seine ganzen Diaries aufgeschlagen auf dem Boden, eimerweise Blut, Berge von Koks, dazu brüllend laut Musik von den Rolling Stones. Das Ganze zog sich drei Tage hin. Ich schwänzte meine Kurse, hatte kein Geld, und wollte ihn auch nicht um Geld anhauen, darum habe ich den Film immer wieder durch die Kamera gejagt, drei Mal insgesamt, es sind also alles Mehrfach­ belichtungen. Das Filmmaterial habe ich später zu einem DreiMinuten-Kurzfilm zusammengeschnitten. Ich habe ihn an Mick Jagger geschickt und er sagte: „Das ist der beste Film, den ich je gesehen habe.“ Ich hatte ihn mit „Some Girls“ unterlegt, dem Song, den [Beard] ununterbrochen gespielt hatte, und Mick Jagger überließ mir den Song unentgeltlich. Ihr solltet diesen Kurzfilm in den Katalog aufnehmen. Bis jetzt hat ihn noch niemand gesehen, er ist nie irgendwie auf den

Markt gekommen. Es ist eine visuelle Interpretation des Buchs, das Beste, was ich je gemacht habe. Bretts Hommage an Peter Beard gibt es jetzt auf www.taschen.com/ratner zu sehen. DH: You’re the man, Brett! Aber du hast vorhin mal Roman Polanski erwähnt. Stehst du in diesen anhaltenden Schwierigkeiten mit dem Gesetz hinter ihm? BR: Roman ist ein Survivor. Er ist ein Mensch. Er ist kein Krimineller. Er ist kein Pädophiler. Er hat vielleicht nicht immer die klügsten Entscheidungen getroffen, aber er hat auch ein

anzusehen. Der Kerl ist ein Meisterregisseur, und er erzählt mir, wie sehr ihn die künstlerische Umsetzung gefallen hat. Die Ironie ist, dass ich Roman Polanski nach Chinatown fragte, der als der vielleicht beste Film gilt, der je gemacht wurde, stimmt’s? Ich fragte ihn, wieviel von ihm persönlich in dem Film steckt, worauf er antwortet: „Brett, ich war pleite, ich konnte den Job unmöglich ablehnen.“ Die Leute messen den Dingen immer so eine Wichtigkeit zu. Was dabei herauskam, war ein Meisterwerk, aber zu Anfang hat niemand auch nur daran gedacht, den größten Film aller Zeiten zu drehen, gerade

kaufen, die mir damals angeboten wurden. Ich kaufe ausschließlich Dinge, die ich liebe. Darum habe ich eine so persönliche Beziehung zu meinem Haus. Es ist nicht irgendwas, dass ich einfach gekauft habe, ohne Story. An jedem einzelnen Aschenbecher, jedem einzelnen Rahmen hängt eine Geschichte. DH: Stimmt es, dass Helmut Newton dich angeregt hat, selbst mit dem Fotografieren anzufangen? BR: Absolut. Ich liebe das Fotografieren, und Helmut hatte eine sehr interessante Sichtweise auf die Reichen – diesen eleganten Lifestyle, in dem Geld keine Rolle spielt. Ich schätze mich so glücklich, dass ich ihn gekannt habe und über seine Bilder ausfragen konnte. Mich faszinieren einfach Künstler, Araki zum Beispiel. Ich be­ sitze alle seine Polaroids. Na, vielleicht nicht alle, aber ich war vor 15 Jahren in Japan, da verschlug es mich in eine Galerie, wo er gerade diese ganzen Polaroids aufhängte. Ich sagte: „Wieviel für das alles?“ Er sagte: „Sie stehen noch nicht zum Verkauf.“ Ich habe sie alle, 200 Stück, frisch von der Wand gekauft. Menschen, die mich wirklich kennen, wissen, dass ich Kunst und Fotografie liebe, während die meisten denken, ich interessiere mich nur für Frauen. Ich träume davon, dass bei TASCHEN irgendwann auch mal ein Buch über mich erscheint. Vielleicht dauert es noch 30, 40 Jahre, aber ich rechne doch fest damit, dass es eines Tages geschieht. DH: Was mich zu meiner letzten Frage bringt: Wann wirst du endlich solide, tauchst nicht mehr in den Klatschspalten auf und schenkst deiner Mutter ein paar Enkelkinder? BR: Das ist die Ironie: Ich liebe Kinder. Ich habe

Linke Seite, oben: Brett mit 18 Jahren als NYU Film­student Linke Seite, unten: Ein Trio von TASCHEN-Büchern in Bretts Haus. Für Araki und LaChapelle ließ er Tische ähnlich dem SUMO-Tisch bauen. Oben: Covergirl Alexis Texas, Brett Ratner und Dian Hanson bei der Präsentation von The Big Butt Book, TASCHEN Store Beverly Hills. Rechts: Brett Ratner, Chris Tucker und Roman Polanski lesen TASCHENs Roman Polanski am Set von The Ghost Writer

wirklich bewegtes Leben gehabt. Er hat seine Familie im Holocaust verloren. Seine Frau und ihr ungeborenes Baby wurden ermordet. Ich respektiere ihn als Künstler, und ich maße mir kein Urteil über Menschen an. Ich kann nicht offiziell verteidigen, was er getan hat, aber er ist einer der größten lebenden Filmemacher, und er liefert immer noch hervorragende Arbeit. Der Ghostwriter war ein wunderbarer Film. Als ich Roman kennen lernte, sagte er mir, wie begeistert er von Rush Hour gewesen wäre; mir war es da schon egal, was Leute über meine Filme dachten, und ich zwang ihn, sich Rush Hour 3

darum ist er so gut. Da draußen laufen viele Regisseure rum, die sich für Gott halten. Ich erzähle einfach gerne Geschichten, sei es mit einem Foto, einem Werbespot, einem Musik­ video, einem Kurzfilm, einem Spielfilm; das ist mein Ding. Ich versuche nicht, einen Oscar zu ergattern; ich versuche, mein Leben zu genießen, und trotzdem am Puls der Zeit zu bleiben. DH: Soviel zum Film, reden wir jetzt über deine Sammlungen. BR: Ich bin einfach Fan. Ich bin ein Kunstfan, ich bin ein Fan von Benedikt. Ich liebe Menschen, die gut in dem sind, was sie tun, und mit solch einer Leidenschaft und Überzeugung an etwas herangehen. Er ist risikofreuding, er kann gut erzählen. Er liebt das Leben. Er liebt Entertainment. Er ist so absolut unverwechselbar, bis hin zu der Kunst an seinen Schlafzimmerwänden, mit den großen Schwänzen. Ich bin auch ein leidenschaftlicher Sammler. Ich wünschte, ich hätte als Jugendlicher das Geld gehabt, die Warhols und Basquiats zu — 101 —

Filme gedreht. Ich habe die interessantesten Menschen kennengelernt. Das einzige was ich nicht gemacht habe, ist zu heiraten. Ich freue mich darauf, irgendwann eine Familie zu gründen, aber es ist nicht so, dass ich aktiv eine Frau suche, noch brauche ich ja selbst jemanden, der auf mich aufpasst. [Lacht] Verstehst du? DH: Der ewig glückliche kleine Junge.


Ein Chat mit Mr. Rat

„Benedikt lernte ich kennen, als TASCHEN SUMO herausbrachte. Ich kaufte – ich weiß nicht mehr genau – vielleicht 10 davon. Die meisten habe ich dummerweise verschenkt, denn jetzt werden sie für 15.000 Dollar das Stück gehandelt.“

Dian Hanson trifft Brett Ratner

—Brett Ratner

Bob Evans, Steve Winn, James Toback. Darüber hinaus Männer, die dafür bekannt sind, es in Hollywood richtig krachen zu lassen, die ihr Leben wirklich genießen, genauso wie ich es tue. Ich kann mich nicht erinnern, jemals traurig gewesen zu sein; ich bin von geradezu patho­ logischer Heiterkeit. Und ich habe nie Alkohol angerührt, Drogen genommen, geraucht oder auch nur eine Tasse Kaffee getrunken. Ich habe jeden Tag meines Lebens nur daran gedacht, Regisseur zu werden.

Brett Ratner ist der glücklichste Mensch auf Erden und das aus gutem Grund. Gerade 41, hat er bereits acht Hollywoodfilme gedreht, darunter die überaus erfolgreichen Rush-Hour-Filme, die zusammen über eine Milliarde Dollar eingespielt haben. Russell Simmons ist sein Ersatz­ vater, Robert Evans, Peter Beard und Roman Polanski gehören zu seinen besten Freunden. Er war mit der Schauspielerin Rebecca Gayheart, dem Model Alina Puscau und dem Tennisstar Serena Williams liiert. Zu den Vorbesitzern seines Anwesens in Beverly Hills zählen Ingrid Bergman, James Caan, Kim Novak und Allen Carr. Derzeit beherbergt es eine Sammlung an TASCHEN-Titeln, die jedem unserer Stores Konkurrenz machen könnte. Wer würde sich da beklagen? Dian Hanson: Erzähl mir, wie alles begann. Brett Ratner: Ich wurde am 28. März 1969 in Miami Beach geboren und wollte schon mit acht Jahren Regisseur werden. Ich träumte davon, auf die Film School an der NYU zu gehen, nachdem ich den Film Wie ein wilder Stier gesehen hatte. Sowas sahen sich Zehnjährige damals an. Es war ein sehr brutaler Film, aber ich liebte einfach seine künstlerische Klasse. Ich war ein Einzelkind und lebte mit Tausenden von 80- und 90-Jährigen unter einem Dach. Ich wohnte zusammen mit meiner Mom, meinen Großeltern und meiner Urgroßmutter. Meine Großeltern wohnen immer noch bei mir. Wir reden hier von wirklich starken Frauen. Ein Vater war nicht da, aber ich hatte meinen Großvater, und dann gab es da noch diesen Mann namens Al Manik (ein Anwalt, Gastronom und Unternehmer aus Miami), der ein ganz großes Vorbild und eine Vaterfigur für mich darstellte. Auch heute noch sind meine Freunde Vater­ figuren, sie sind alle in ihren 70ern oder 80ern:

DH: Gibt es irgendwas, das du dir sehr gewünscht hast, aber nie erreichen konntest? BR: Natürlich, aber ich lasse nicht locker. Ich mache gerade einen Film mit Ben Stiller, auf den ich schon seit drei Jahren warte, Tower Heist. Ich wollte immer aus dem einen Grund Regisseur werden: weil ich gerne Geschichten erzähle. Es ging mir nie um ein großes Haus oder Reichtum oder schöne Autos. Aber die Freunde, die ich dadurch gewonnen habe, sind für mich eine wichtigere Lebensleistung als alles andere, was ich gemacht habe. DH: Sammelst du Arbeiten von Helmut Newton? BR: Ich habe etliche Helmuts. Die ersten Arbeiten von Helmut habe ich bei Bob Evans zu Hause gesehen. Alle Wände hingen voller Newton. Ich kaufte mir nach und nach seine gesamten Bücher, dann lernte ich Helmut näher kennen, und er begann, mir seine signierten Bücher zu schenken. Benedikt lernte ich kennen, als TASCHEN das große Buch herausbrachte. Ich kaufte – ich weiß nicht mehr genau – vielleicht zehn davon. Die meisten habe ich dummerweise verschenkt, denn jetzt werden sie für 15.000 Dollar das Stück gehandelt. DH: Warum kaufst du TASCHEN-Bücher gleich mehrfach? BR: Na ja, ich bin Sammler, aber ich bin auch ein Wunder an Freigebigkeit. Ich schenke gern. Jackie Chan habe ich einen der Sumo-Bände geschenkt. Ich wollte Jackie mit Benedikt zusammenbringen, darum habe ich ihm das Buch geschenkt. Monate vergehen, und irgendwann habe ich was von Jackie in der Post, irgend so ein Metallding. Jackie ruft mich an und sagt: „Hast du mein Päckchen bekommen?“ Ich sage: „Ja, aber was ist das?“ Er sagt: „Wenn du das rauskriegst, blase ich dir einen.“ Und hängt auf. Ich komme beim besten Willen nicht dahinter. Wochen vergehen. Ich habe zwölf Leute im Haus, die sich alle das Ding ansehen und keine Ahnung haben, wozu es gut ist. Dann kommt Jackie endlich in die Stadt, kommt direkt zu mir nach Haus, nimmt das Metallding, geht runter zu meinem Sumo-Buch, und das Metallding gleitet nahtlos in den Ständer. Er sagt: „Der Ständer hat einen Nachteil. Das Buch ist so schwer, dass der Einband durchhängt.“ Er — 100 —

hatte also diesen Einsatz machen lassen, damit das Buch nicht mehr durchhängen konnte. Nun habe ich natürlich das Araki-Buch mit Ständer, das Sumo-Buch und das LaChapelle-Buch in meiner kleinen Galerie, und als Jackie das nächste Mal da war, brachte er mir für alle davon diese Einsätze mit. Ich habe auch das Ali-Buch in der Galerie, und den Rest überall im Haus verteilt. Ich habe jedes bei TASCHEN erschienene Buch. Es ist Irrsinn. Ich habe David LaChapelle zu mir nach Hause eingeladen, und bin mit ihm das Buch Seite für Seite durchgegangen, habe mir erklären lassen, wie er jedes einzelne Foto gemacht hat. Und im Intro hat er geschrieben: „Niemand ist jemals das gesamte Buch mit mir durchgegangen“. Ich hatte Courtney Love da, die hat ihn bei Laune gehalten. Das Peter-Beard-Buch ist mein absoluter Favorit, weil ich mit Peter sehr gut befreundet bin. Mit 17 war ich in einem Klub, und Peter Beard saß neben mir. Er fragte: „Und was machst du so?“ Ich sagte: „Ich bin Fimregisseur.“ Er: „Was soll das heißen, du bist Filmregisseur? Du bist doch nicht älter als 12.“ [Lacht] Ich war an der Film School der NYU. Er sagt: „Hast du eine Filmkamera? Komm damit morgen zu dieser Adresse. Ich bin Fotograf.“ Ich wusste nicht, was mich erwartete, also hatte ich nur sechs Rollen Film dabei, Film war schließlich teuer, und ich hatte wenig Geld. Als ich ankomme, sind da 30 Supermodels, halbnackt, Grace Jones in Bondage, seine ganzen Diaries aufgeschlagen auf dem Boden, eimerweise Blut, Berge von Koks, dazu brüllend laut Musik von den Rolling Stones. Das Ganze zog sich drei Tage hin. Ich schwänzte meine Kurse, hatte kein Geld, und wollte ihn auch nicht um Geld anhauen, darum habe ich den Film immer wieder durch die Kamera gejagt, drei Mal insgesamt, es sind also alles Mehrfach­ belichtungen. Das Filmmaterial habe ich später zu einem DreiMinuten-Kurzfilm zusammengeschnitten. Ich habe ihn an Mick Jagger geschickt und er sagte: „Das ist der beste Film, den ich je gesehen habe.“ Ich hatte ihn mit „Some Girls“ unterlegt, dem Song, den [Beard] ununterbrochen gespielt hatte, und Mick Jagger überließ mir den Song unentgeltlich. Ihr solltet diesen Kurzfilm in den Katalog aufnehmen. Bis jetzt hat ihn noch niemand gesehen, er ist nie irgendwie auf den

Markt gekommen. Es ist eine visuelle Interpretation des Buchs, das Beste, was ich je gemacht habe. Bretts Hommage an Peter Beard gibt es jetzt auf www.taschen.com/ratner zu sehen. DH: You’re the man, Brett! Aber du hast vorhin mal Roman Polanski erwähnt. Stehst du in diesen anhaltenden Schwierigkeiten mit dem Gesetz hinter ihm? BR: Roman ist ein Survivor. Er ist ein Mensch. Er ist kein Krimineller. Er ist kein Pädophiler. Er hat vielleicht nicht immer die klügsten Entscheidungen getroffen, aber er hat auch ein

anzusehen. Der Kerl ist ein Meisterregisseur, und er erzählt mir, wie sehr ihn die künstlerische Umsetzung gefallen hat. Die Ironie ist, dass ich Roman Polanski nach Chinatown fragte, der als der vielleicht beste Film gilt, der je gemacht wurde, stimmt’s? Ich fragte ihn, wieviel von ihm persönlich in dem Film steckt, worauf er antwortet: „Brett, ich war pleite, ich konnte den Job unmöglich ablehnen.“ Die Leute messen den Dingen immer so eine Wichtigkeit zu. Was dabei herauskam, war ein Meisterwerk, aber zu Anfang hat niemand auch nur daran gedacht, den größten Film aller Zeiten zu drehen, gerade

kaufen, die mir damals angeboten wurden. Ich kaufe ausschließlich Dinge, die ich liebe. Darum habe ich eine so persönliche Beziehung zu meinem Haus. Es ist nicht irgendwas, dass ich einfach gekauft habe, ohne Story. An jedem einzelnen Aschenbecher, jedem einzelnen Rahmen hängt eine Geschichte. DH: Stimmt es, dass Helmut Newton dich angeregt hat, selbst mit dem Fotografieren anzufangen? BR: Absolut. Ich liebe das Fotografieren, und Helmut hatte eine sehr interessante Sichtweise auf die Reichen – diesen eleganten Lifestyle, in dem Geld keine Rolle spielt. Ich schätze mich so glücklich, dass ich ihn gekannt habe und über seine Bilder ausfragen konnte. Mich faszinieren einfach Künstler, Araki zum Beispiel. Ich be­ sitze alle seine Polaroids. Na, vielleicht nicht alle, aber ich war vor 15 Jahren in Japan, da verschlug es mich in eine Galerie, wo er gerade diese ganzen Polaroids aufhängte. Ich sagte: „Wieviel für das alles?“ Er sagte: „Sie stehen noch nicht zum Verkauf.“ Ich habe sie alle, 200 Stück, frisch von der Wand gekauft. Menschen, die mich wirklich kennen, wissen, dass ich Kunst und Fotografie liebe, während die meisten denken, ich interessiere mich nur für Frauen. Ich träume davon, dass bei TASCHEN irgendwann auch mal ein Buch über mich erscheint. Vielleicht dauert es noch 30, 40 Jahre, aber ich rechne doch fest damit, dass es eines Tages geschieht. DH: Was mich zu meiner letzten Frage bringt: Wann wirst du endlich solide, tauchst nicht mehr in den Klatschspalten auf und schenkst deiner Mutter ein paar Enkelkinder? BR: Das ist die Ironie: Ich liebe Kinder. Ich habe

Linke Seite, oben: Brett mit 18 Jahren als NYU Film­student Linke Seite, unten: Ein Trio von TASCHEN-Büchern in Bretts Haus. Für Araki und LaChapelle ließ er Tische ähnlich dem SUMO-Tisch bauen. Oben: Covergirl Alexis Texas, Brett Ratner und Dian Hanson bei der Präsentation von The Big Butt Book, TASCHEN Store Beverly Hills. Rechts: Brett Ratner, Chris Tucker und Roman Polanski lesen TASCHENs Roman Polanski am Set von The Ghost Writer

wirklich bewegtes Leben gehabt. Er hat seine Familie im Holocaust verloren. Seine Frau und ihr ungeborenes Baby wurden ermordet. Ich respektiere ihn als Künstler, und ich maße mir kein Urteil über Menschen an. Ich kann nicht offiziell verteidigen, was er getan hat, aber er ist einer der größten lebenden Filmemacher, und er liefert immer noch hervorragende Arbeit. Der Ghostwriter war ein wunderbarer Film. Als ich Roman kennen lernte, sagte er mir, wie begeistert er von Rush Hour gewesen wäre; mir war es da schon egal, was Leute über meine Filme dachten, und ich zwang ihn, sich Rush Hour 3

darum ist er so gut. Da draußen laufen viele Regisseure rum, die sich für Gott halten. Ich erzähle einfach gerne Geschichten, sei es mit einem Foto, einem Werbespot, einem Musik­ video, einem Kurzfilm, einem Spielfilm; das ist mein Ding. Ich versuche nicht, einen Oscar zu ergattern; ich versuche, mein Leben zu genießen, und trotzdem am Puls der Zeit zu bleiben. DH: Soviel zum Film, reden wir jetzt über deine Sammlungen. BR: Ich bin einfach Fan. Ich bin ein Kunstfan, ich bin ein Fan von Benedikt. Ich liebe Menschen, die gut in dem sind, was sie tun, und mit solch einer Leidenschaft und Überzeugung an etwas herangehen. Er ist risikofreuding, er kann gut erzählen. Er liebt das Leben. Er liebt Entertainment. Er ist so absolut unverwechselbar, bis hin zu der Kunst an seinen Schlafzimmerwänden, mit den großen Schwänzen. Ich bin auch ein leidenschaftlicher Sammler. Ich wünschte, ich hätte als Jugendlicher das Geld gehabt, die Warhols und Basquiats zu — 101 —

Filme gedreht. Ich habe die interessantesten Menschen kennengelernt. Das einzige was ich nicht gemacht habe, ist zu heiraten. Ich freue mich darauf, irgendwann eine Familie zu gründen, aber es ist nicht so, dass ich aktiv eine Frau suche, noch brauche ich ja selbst jemanden, der auf mich aufpasst. [Lacht] Verstehst du? DH: Der ewig glückliche kleine Junge.


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100 Contemporary Fashion Designers Terry Jones (Hrsg.) Hardcover, 2 Bände im Schuber, Format: 23,8 x 30,5 cm, 720 Seiten nur ¤ 39,99


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Illusionen, Zauberei und Wunder Die größten Magier vom Mittelalter bis in die 1950er

„Eine verlegerische Leistung, die selber bereits ans SensationellIllusionistische grenzt.“ —Rheinischer Merkur, Bonn

„Audubon auf Viagra.“

Walton Ford: Pancha Tantra Bill Buford (Einleitung) Hardcover, Format: 28 x 37,5 cm, 320 Seiten nur ¤ 49,99

—New York Magazine, New York

Magic. 1400s–1950s Noel Daniel (Hrsg.), Mike Caveney, Ricky Jay, Jim Steinmeyer Hardcover, Format: 29 x 44 cm 650 Seiten ¤ 150

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Erkenne deine Typo Eine illustrierte Geschichte der Schriftarten und grafischen Stile von 1628–1938

Die Summe des damaligen Wissens über Palmen auf 240 erlesenen Farblithografien

Type. A Visual History of Typefaces & Graphic Styles, Vol. 1, 1628-1900 Typefaces & Graphic Styles, Vol. 2, 1901-1938 Cees De Jong (Hrsg.), Alston W. Purvis Hardcover plus Keycard, Format: 25 x 31,7 cm, 360 Seiten ¤ 39,99 Die beiliegende TASCHEN-Keycard erlaubt unbegrenzten Zugang zu einer Online-Bilddatenbank: Über 1.400 hochauf­lösende Scans von Schriftmustern können zur unbeschränkten Verwendung heruntergeladen werden.

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Carl Friedrich Philipp von Martius Das Buch der Palmen H. Walter Lack Hardcover, 3 Ausklapptafeln, Format: 31,4 x 43,5 cm, 412 Seiten ¤ 99,99

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Verwandeln Sie Ihre Küche in eine Kunstgalerie Appetitliche rahmenfertige Drucke französischer Gartengemüse des 19. Jahrhunderts

XL

Format

Album Vilmorin Der Gemüsegarten Werner Dressendörfer 46 Kunstdrucke zum Rahmen mit 36-seitigem Beiheft in einer Buchkassette, Format: 34,5 x 49 cm ¤ 74,99

Die französische Firma Vilmorin-Andrieux & Cie ging im 18. Jahrhundert aus der Zusammenarbeit von Philippe Victoire de Vilmorin – einem Samen- und Pflanzenhändler und begeisterten Kenner auf diesem Gebiet – und seinem Schwiegervater Pierre Andrieux, einem Botaniker des Königs, hervor. Obwohl sie lediglich den Pariser Markt mit ihren Erzeugnissen belieferten, verdanken wir den Vilmorins eine enorme Bereicherung des botanischen und agronomischen Wissens jener Zeit. Ihr erster Katalog erschien 1766 und umfasste die unterschiedlichsten Samenarten von Nutzpflanzen – einschließlich

Rechte Seite: Mangold, Gartenzwiebel, Steckrübe und Schwarzwurzel (Tafel 13, 1862) © Muséum national d’Histoire naturelle, Paris

Gemüsesorten, Salatpflanzen, Blumensamen und -zwiebeln. Diesem folgte eine Reihe von Publications périodiques, deren Informationen zur Botanik und zum Gartenbau ebenso wertvoll waren wie die beigefügten Illustrationen. Mitte des 19. Jahrhunderts war das Unternehmen zum weltweit bedeutendsten Samenhändler geworden, der sich in Produktion, Handel und wissenschaftlichem Fortschritt hervortat. Auf der Höhe ihres internationalen Ruhms veröffentlichte die Firma das berühmte Album Vilmorin. Les Plantes potagères (The Vegetable Garden, 1850–1895) mit 46 beeindruckenden — 106 —

Farbtafeln. Die Vilmorins beschäftigten rund 15 Maler für dieses agrobotanischen Werks; die meisten von ihnen hatten sich bereits als Naturforscher und Künstler im Jardin des Plantes, dem ehemaligen Königlichen Botanischen Garten, geübt, unter ihnen auch Elisa Champin, die einen Großteil der Tafeln schuf. Die hier reproduzierten Tafeln sind – bei all ihrer Farbenpracht – nicht nur von künstlerischem Interesse; sie bilden auch eine wertvolle Quelle für jeden, der sich für die Entwicklung von Kulturvarietäten und für alte Obst- und Ge­müse­ sorten interessiert.


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Dreieinhalb Jahrhunderte vor Google Maps gab es ... Jean Blaeus Atlas, der schönste, der je veröffentlicht wurde Im Jahr 1665 vollendet, bildet Joan Blaeus außergewöhnlicher Atlas Maior den prachtvollsten und vollständigsten aller Atlanten des Barock. Mit der elfbändigen lateinischen Originalausgabe und ihren 536 Karten übertraf Blaeu seinen eifrigen Konkurrenten, den Kartografen Johannes Janssonius, dessen Rivalität Blaeu zu einer Prachtausgabe des bisher

XL

Format

„Dieses Buch ist einfach großartig. Egal ob Sie ein Liebhaber der Kartografie sind oder nicht – es ist eine Anschaffung, die sich lohnt.“ —Italian Magazine, London Joan Blaeu Atlas Maior of 1665 Peter van der Krogt Hardcover im Schuber, Format: 25,2 x 38,2 cm, 512 Seiten nur ¤ 49,99

Die Insel Zypern © Österreichische Nationalbibliothek, Wien

größten und vollständigsten Atlanten inspirierte. Die Arktis, Europa, Afrika, Asien und Amerika darstellend, verkörpert Blaeus Atlas Maior eine beachtliche Leistung und ist bis heute eines der prächtigsten Beispiele in der Geschichte der Kartografie. TASCHENs bibliophilem Nachdruck dieses kostbaren kartografischen Werkes dient das

kolorierte und mit Gold gehöhte Exemplar der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Das Vorwort von Peter van der Krogt erläutert historische und kulturelle Zusammenhänge und führt den Leser in die faszinierende Welt der frühneuzeitlichen Kartografie ein.


Dreieinhalb Jahrhunderte vor Google Maps gab es ... Jean Blaeus Atlas, der schönste, der je veröffentlicht wurde Im Jahr 1665 vollendet, bildet Joan Blaeus außergewöhnlicher Atlas Maior den prachtvollsten und vollständigsten aller Atlanten des Barock. Mit der elfbändigen lateinischen Originalausgabe und ihren 536 Karten übertraf Blaeu seinen eifrigen Konkurrenten, den Kartografen Johannes Janssonius, dessen Rivalität Blaeu zu einer Prachtausgabe des bisher

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Entspannung pur rund um den Globus Eine Auswahl der erlesensten Reiseziele

Planen Sie die perfekte Auszeit in den ansprechendsten Spas der Welt

TASCHEN’s Favourite Spas Angelika Taschen (Hrsg.) Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten ¤ 29,99

Was würden Sie von einer wundervollen Entspannungsmassage halten, einer verjüngenden Gesichtsbehandlung oder einem Bad im heilenden Wasser einer Thermalquelle? Dies in Kombination mit köstlichen und gesunden kulinarischen Genüssen und einem einladenden, komfortablen Zimmer, in dem Sie nachts in erholsamen Schlaf versinken? Mmmmmm ... ja, das haben wir uns schon gedacht. Nun stellt sich die Frage, für welche Wellness-Oase man sich entscheiden soll? Mit TASCHEN’s Favourite Spas erspart Ihnen Angelika Taschen die mühevolle Suche und präsentiert eine Auswahl der einladendsten Wellnesshotels und Spas der Welt. Die Reise führt von solch himmlischen Oasen wie dem historischen Pädaste Manor auf der Insel Muhu vor der Westküste Estlands und dem Buddha-Bar Spa im Hilton Évian-lesBains, dem traditionsreichen französischen

Kurort, bis hin zum Shibui Spa in Robert De Niros Greenwich Hotel, das sich in einem 250 Jahre alten japanischen Bauernhaus befindet. Weitere Traumziele umfassen das fantastische Oriental Spa des Landmark Mandarin Oriental mit seinem Panoramablick über die Skyline von Hongkong und das Verana Day Spa, welches versteckt an der mexikanischen Pazifikküste bei Puerto Vallarta liegt und nur per Boot erreichbar ist. Ebenfalls erhältlich:

Maia Spa im Maia Luxury Resort Foto: vom Hotel zur Verfügung gestellt


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Maia Spa im Maia Luxury Resort Foto: vom Hotel zur Verfügung gestellt


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HAUPTSITZ TASCHEN Hohenzollernring 53 D–50672 Köln Tel: +49-221-20 18 00 contact@taschen.com

STORES Berlin Friedrichstr. 180-184 3

4

5

Beverly Hills 354 North Beverly Drive

Brüssel Place du Grand Sablon

Hamburg Bleichenbrücke 1-7

Hollywood Farmers Market 6333 W. 3rd Street

Köln Hohenzollernring 28

Kopenhagen Østergade 2A

London 12 Duke of York Square

Miami 1111 Lincoln Road

Zeigen Sie uns Ihre bodypart-Fotos!

Und gewinnen Sie Ihr Gewicht in TASCHEN-Büchern!

Als 2006 The Big Book of Breasts erschien, be­merkten viele Leser sofort, dass das Titelbild in etwa Lebensgröße entsprach. Und als man das erst einmal festgestellt hatte, war der Drang einfach unwiderstehlich, das Buch vor die eigene Körperpartie zu halten und sich fotografieren zu lassen. Dieses Bedürfnis wurde noch stärker, als The Big Penis Book herauskam, gefolgt von The Big Book of Legs und The Big Butt Book – bis wir praktisch jeden Tag neue Fotos per Email zugeschickt bekamen. Da TASCHEN Kreativität liebt und Verschwen­dung hasst, bieten wir Ihnen jetzt die Gelegenheit, Ihre besten bodypartFotos in wertvolle Preise zu verwandeln! Schießen Sie einfach ein Foto mit Ihrem Exemplar (oder Ihren Exem­plaren) unserer bodypart-Bücher (siehe Seite 60) und laden Sie es hoch auf www.taschen.com/bodyparts. Je einfallsreicher und lustiger, desto besser! Nehmen Sie unsere Kunstbücher, um Ihre Kunst­werke zu machen und gewinnen Sie Ihr eigenes Gewicht in TASCHEN-Büchern! Einsende­ schluss ist der 30. November 2010, also ran an die Arbeit! Ihr Körper könnte eine Gold­mine sein und wir wollen zu Tage fördern, was in Ihnen steckt. Weitere Einzel­heiten dazu finden Sie auf unserer Website.

1, 2, 4 und 5. Buchpräsentation von Los Angeles. Porträt einer Stadt in Crossroads of the World, Hollywood, 2009: Tom LaBonge, Jim Heimann, Diane Keaton, Linda Dishman, Benedikt Taschen (1). Peggy Moffitt, David LaChapelle, Crystal Harris und Hugh M. Hefner (4). Mitch Glazer und Kelly Lynch (5). 3. Alison Castle, Christiane Kubrick und Jan Harlan bei der Buch­präsen­tation von Kubricks Napoleon, Paris, 2009. 6. Terry Richardson und Benedikt Taschen, NYC, 2010. Foto © Terry Richardson Umschlagvorderseite: Muhammad Ali vs. Sonny Liston. Foto © Neil Leifer, 1965. Umschlagrückseite: Superman Nr.  24. Cover; Jack Burnley, Septem­ber– Oktober 1943. TM & © DC Comics. Alle Rechte vorbehalten.

New York 107 Greene Street

Paris 2, rue de Buci

Informationen zu unserem Lagerverkauf (20.–22. Januar) und zu Signierstunden finden Sie auf unserer Website.

„Der von Philippe Starck und dem britischen Künstler Toby Ziegler gestaltete schicke Buchladen ist ein strahlendes Kleinod an Miami Beachs angesagtem Treffpunkt.“ —Miami Herald, Miami, über den TASCHEN Store Miami


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„Superman ist unser Pendant zur griechischen Sage ... eine Inspiration für jedermann.“ —Gloria Steinem


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