TASCHEN Magazin Winter 2011/12 (deutsche Ausgabe)

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Winter 2011/12

PEDRO FOREVER

Im Labyrinth von Almodóvars Ideen-Archiv — Seite 92

Est. 1980 For optimists only

INEZ ♼ VINOODH

DER FAULPELZ IST ZURĂœCK

Zwei Fotokßnstler, eine Vision — Seite 26

MM FĂœR SCHLAUE

Marilyn Monroe von Norman Mailer und Bert Stern — Seite 58

Wurde auch hÜchste Zeit ... — Seite 3

THAT’S COOKING!

Nathan Myhrvolds sechsbändiges Meisterwerk ergrĂźndet die letzten Geheimnisse unserer Lebensmittel — Seite 44

—1—


Winter 2011/12

6

Mein liebstes buch von Taschen ist ... 21 VIPs verrieten uns ihr VIB (Very Important Book)

16

Eine Reise durch das wilde Universum des Ausnahme-Regisseurs Pedro Almodóvar

98 Es war einmal ...

L’AIR DE Paris Die bewegte Geschichte der Metropole der Liebe, der Literatur und der Fotografie

26 Schock und Schönheit Mit kühnen Körperkonstruktionen sprengen Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin die Grenzen der Eleganz

Hier kommt Band Zwei!

34

92 Das Pedro-Prinzip

Die Märchen der Brüder Grimm für Kinder wie Erwachsene, mit Vintage-Illustrationen aus dem 19. und 20. Jahrhundert

99 Gern Modern Artisten, Bilder, Sensationen: Spitzenwerke der Modernen Kunst von 1870 bis 2000

100 Die Besten Filme der 2000er

Der jüngste Band von Jürgen Müllers Cineasten-Bibel: alles über die wichtigsten Ihr Leben ist zu kompliziert, Filme der Nuller-Jahre um Tagebuch zu führen? Dann brauchen Sie 103 Keine Girls von nebenan wohl dieses! Ellen von Unwerths „Fräulein“ – Mode und Fetisch in einer Fantasiewelt der Weiblichkeit

26 Inez van Lamsweerde

105 Feet First 36 Behind the lens Eine Retrospektive von Linda McCartneys berührend authentischer Kamerakunst

37 Schlauer reisen Trips mit Style, Charme und Chuzpe durch New York, Paris, Berlin und London

38 Die Elite der gestalter Wer hat’s geschafft? „D&AD 2011“ – das prestige­trächtige Jahrbuch für Kreativ-Profis

39 Goldene stunden

68 Mark Ryden

58 Marilyn Monroe fotografiert von Bert Stern

Jetzt als Buch: die kultige Reisekolumne „36 Hours“ der New York Times

43 à la carte Ein wahrer Augenschmaus: das extravagante Design historischer Speisekarten

44 revolution der kochkunst Geschmacksknospen im Hyperraum! „Modernist Cuisine“ verwandelt Ihre Küche in ein Labor

53 Cars Now Endlich! Ein Autoguide für smarte Menschen

58 american beauty Norman Mailers provokanter Text und Bert Sterns Porträts lassen Amerikas größte weibliche Ikone wiederauferstehen

68 häschen, mädchen und ein

hauch von Horror

Mark Rydens Jahrmarkt der Kuriositäten

75 Da Vinci im Detail Leonardos Leben und Werk – die definitive Gesamtausgabe

76 Sehen ist verstehen „Information Graphics“ – wie visuelle Kommunikation unser Bild von der Welt formt

Und wieder zeigt uns Ed Fox, worauf es ihm bei Frauen ankommt: Haut, Herz und Sohle

106 Hommage an ein Genie Das Gesamtwerk der Radierungen von Giovanni Battista Piranesi

107 ILLUSTRATION NOW! VOL. 4 Die angesagtesten Zeichner des Globus, von A bis Z

108 Im Tal der Venus Come here, Pussy! Der Band aus TASCHENs Körperteile-Serie, auf den wir alle sehnsüchtig gewartet haben

112 Auf den

Vogel gekommen Die dekorativsten Schnäbel aller Zeiten: John Goulds „Familie der Tukane“ auf 51 brillanten Kunstdrucken

114 THE APP

& MOBILE CASE STUDY BOOK Sie wollen auch von der mobilen Kommunikations-Revolution profitieren? Dieser Guide hilft Ihnen dabei!

116 Es Geschehen noch Zeichen

und Wunder

Eine Analyse aller wichtigen Symbole und ihrer Bedeutung quer durch die Menschheitsgeschichte

118 best Of The Backlist Der Überblick über unsere lieferbaren Titel

82 Metabolism talks Jetzt wird’s ernst: Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist trafen die Protagonisten der Bauschule, die das moderne Japan prägte

88 ArchitekturTheorie Texte zur Architektur: klar und wahr

89 Temporary Architecture now!

Haute Joaillerie ColleCtion

Heute da, morgen wieder abgebaut: Architektur auf Zeit, die man gern länger sähe

90 Wolfgang Tillmans

schaut zurück

... auf eine fast zwei Jahrzehnte lange Zusammenarbeit mit TASCHEN

Jetzt auch auf dem iPad! —2—


Winter 2011/12

6

Mein liebstes buch von Taschen ist ... 21 VIPs verrieten uns ihr VIB (Very Important Book)

16

Eine Reise durch das wilde Universum des Ausnahme-Regisseurs Pedro Almodóvar

98 Es war einmal ...

L’AIR DE Paris Die bewegte Geschichte der Metropole der Liebe, der Literatur und der Fotografie

26 Schock und Schönheit Mit kühnen Körperkonstruktionen sprengen Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin die Grenzen der Eleganz

Hier kommt Band Zwei!

34

92 Das Pedro-Prinzip

Die Märchen der Brüder Grimm für Kinder wie Erwachsene, mit Vintage-Illustrationen aus dem 19. und 20. Jahrhundert

99 Gern Modern Artisten, Bilder, Sensationen: Spitzenwerke der Modernen Kunst von 1870 bis 2000

100 Die Besten Filme der 2000er

Der jüngste Band von Jürgen Müllers Cineasten-Bibel: alles über die wichtigsten Ihr Leben ist zu kompliziert, Filme der Nuller-Jahre um Tagebuch zu führen? Dann brauchen Sie 103 Keine Girls von nebenan wohl dieses! Ellen von Unwerths „Fräulein“ – Mode und Fetisch in einer Fantasiewelt der Weiblichkeit

26 Inez van Lamsweerde

105 Feet First 36 Behind the lens Eine Retrospektive von Linda McCartneys berührend authentischer Kamerakunst

37 Schlauer reisen Trips mit Style, Charme und Chuzpe durch New York, Paris, Berlin und London

38 Die Elite der gestalter Wer hat’s geschafft? „D&AD 2011“ – das prestige­trächtige Jahrbuch für Kreativ-Profis

39 Goldene stunden

68 Mark Ryden

58 Marilyn Monroe fotografiert von Bert Stern

Jetzt als Buch: die kultige Reisekolumne „36 Hours“ der New York Times

43 à la carte Ein wahrer Augenschmaus: das extravagante Design historischer Speisekarten

44 revolution der kochkunst Geschmacksknospen im Hyperraum! „Modernist Cuisine“ verwandelt Ihre Küche in ein Labor

53 Cars Now Endlich! Ein Autoguide für smarte Menschen

58 american beauty Norman Mailers provokanter Text und Bert Sterns Porträts lassen Amerikas größte weibliche Ikone wiederauferstehen

68 häschen, mädchen und ein

hauch von Horror

Mark Rydens Jahrmarkt der Kuriositäten

75 Da Vinci im Detail Leonardos Leben und Werk – die definitive Gesamtausgabe

76 Sehen ist verstehen „Information Graphics“ – wie visuelle Kommunikation unser Bild von der Welt formt

Und wieder zeigt uns Ed Fox, worauf es ihm bei Frauen ankommt: Haut, Herz und Sohle

106 Hommage an ein Genie Das Gesamtwerk der Radierungen von Giovanni Battista Piranesi

107 ILLUSTRATION NOW! VOL. 4 Die angesagtesten Zeichner des Globus, von A bis Z

108 Im Tal der Venus Come here, Pussy! Der Band aus TASCHENs Körperteile-Serie, auf den wir alle sehnsüchtig gewartet haben

112 Auf den

Vogel gekommen Die dekorativsten Schnäbel aller Zeiten: John Goulds „Familie der Tukane“ auf 51 brillanten Kunstdrucken

114 THE APP

& MOBILE CASE STUDY BOOK Sie wollen auch von der mobilen Kommunikations-Revolution profitieren? Dieser Guide hilft Ihnen dabei!

116 Es Geschehen noch Zeichen

und Wunder

Eine Analyse aller wichtigen Symbole und ihrer Bedeutung quer durch die Menschheitsgeschichte

118 best Of The Backlist Der Überblick über unsere lieferbaren Titel

82 Metabolism talks Jetzt wird’s ernst: Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist trafen die Protagonisten der Bauschule, die das moderne Japan prägte

88 ArchitekturTheorie Texte zur Architektur: klar und wahr

89 Temporary Architecture now!

Haute Joaillerie ColleCtion

Heute da, morgen wieder abgebaut: Architektur auf Zeit, die man gern länger sähe

90 Wolfgang Tillmans

schaut zurück

... auf eine fast zwei Jahrzehnte lange Zusammenarbeit mit TASCHEN

Jetzt auch auf dem iPad! —2—


Es wurde auch höchste Zeit:

Der Faulpelz ist zurück! Liebe Buchwürmer,

November 2011

wir begrüßen Sie diesmal mit einer traurigen und einer erfreulichen Nachricht. Schweren Herzens geben wir den Tod unserer geliebten Französischen Bulldogge Sans Souci bekannt. Wenige Tage vor ihrem 15. Geburtstag ist sie in die große Hundehütte im Himmel aufgestiegen. Treue Leser kennen ihr liebenswertes Gesicht von unseren jüngsten Tragetaschen und von Video-Cameos auf der TASCHEN-Website. Souci war unsere verspielte Muse und unser Maskottchen, unsere stetig sprudelnde Inspirationsquelle und Stimmungskanone. Wir vermissen sie zutiefst. Lebe wohl, du kleiner Teufel … … und hallo, Faulpelz! Nach jahrelanger Einsiedelei ist der scheue Faulpelz endlich aus seiner Höhle in den Hollywood Hills gekrochen, wo er seinem Tagwerk als einer der führenden Alltagskulturhistoriker des Planeten (und Herausgeber so manchen TASCHEN-Bestsellers) nachgeht. Er reibt sich die Augen und ist erneut bereit zum großen Versteckspiel. Voller Tatendrang nimmt er seinen Platz hinter den Kulissen und mitten im Trubel ein, um – und wer könnte dies besser als der Faulpelz? – unsere Leser mit jener augenzwinkernden Aufmüpfigkeit zu erfreuen, die den Kern des TASCHEN-Spirit bildet. Folgen Sie diesem possierlichen Kerl auf seinen Abenteuern in TASCHEN-Land, und Sie werden auf seinen Spuren erstaunliche Rabatte und andere Belohnungen entdecken. Vielleicht gewinnen Sie sogar eine All-inclusive-Reise nach Los Angeles, dem natürlichen Habitat seiner Spezies. Die Gewinner unseres allerersten „Faulpelzfests“ schwelgen noch immer in Erinnerungen an die Tage, als sie die Stadt der Engel in seinem schützenden Windschatten auf den Kopf stellten. —2—

—3—

1


Es wurde auch höchste Zeit:

Der Faulpelz ist zurück! Liebe Buchwürmer,

November 2011

wir begrüßen Sie diesmal mit einer traurigen und einer erfreulichen Nachricht. Schweren Herzens geben wir den Tod unserer geliebten Französischen Bulldogge Sans Souci bekannt. Wenige Tage vor ihrem 15. Geburtstag ist sie in die große Hundehütte im Himmel aufgestiegen. Treue Leser kennen ihr liebenswertes Gesicht von unseren jüngsten Tragetaschen und von Video-Cameos auf der TASCHEN-Website. Souci war unsere verspielte Muse und unser Maskottchen, unsere stetig sprudelnde Inspirationsquelle und Stimmungskanone. Wir vermissen sie zutiefst. Lebe wohl, du kleiner Teufel … … und hallo, Faulpelz! Nach jahrelanger Einsiedelei ist der scheue Faulpelz endlich aus seiner Höhle in den Hollywood Hills gekrochen, wo er seinem Tagwerk als einer der führenden Alltagskulturhistoriker des Planeten (und Herausgeber so manchen TASCHEN-Bestsellers) nachgeht. Er reibt sich die Augen und ist erneut bereit zum großen Versteckspiel. Voller Tatendrang nimmt er seinen Platz hinter den Kulissen und mitten im Trubel ein, um – und wer könnte dies besser als der Faulpelz? – unsere Leser mit jener augenzwinkernden Aufmüpfigkeit zu erfreuen, die den Kern des TASCHEN-Spirit bildet. Folgen Sie diesem possierlichen Kerl auf seinen Abenteuern in TASCHEN-Land, und Sie werden auf seinen Spuren erstaunliche Rabatte und andere Belohnungen entdecken. Vielleicht gewinnen Sie sogar eine All-inclusive-Reise nach Los Angeles, dem natürlichen Habitat seiner Spezies. Die Gewinner unseres allerersten „Faulpelzfests“ schwelgen noch immer in Erinnerungen an die Tage, als sie die Stadt der Engel in seinem schützenden Windschatten auf den Kopf stellten. —2—

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Und so läuft es: Finden Sie Faulpelz! Mit der ihm eigenen Raffinesse hat er sich auf den Seiten dieses Magazins (sorry, aber unten oder auf Seite 3 gilt nicht) versteckt. Haben Sie ihn aufgespürt, so schicken Sie eine E-Mail mit der Seitenzahl an

Was bisher geschah:

hier hatte sich der clevere Faulpelz zuletzt versteckt

2

findfaulpelz@taschen.com Alle erfolgreichen Faulpelz-Finder nehmen an der großen FaulpelzfestLotterie teil und haben außerdem die Chance, einen wohldotierten Gutschein zu gewinnen, der den nächsten Trip zum TASCHEN-Store zum noch größeren Vergnügen macht.

M ANCHE G ESCHICHTEN SIND ES WERT FÜR EWIG BEWAHRT ZU WERDEN.

Momente wie die transatlantische Überquerung mit Freunden auf einem Segelschiff oder die Geburt eines Kindes sind so kostbar und lebensverändernd, dass sie für immer festgehalten werden sollten. Was möchten Sie verewigen? Unsere Graveure, Emailleure und Edelsteinfasser lassen diese Momente unsterblich werden. Eine Reverso, nur für Sie. GRANDE REVERSO ULTRA THIN. Kaliber Jaeger-LeCoultre 822. Patent 111/398.

HABEN SIE JEMALS EINE RICHTIGE UHR GETRAGEN?

3

Übrigens wird sich Faulpelz auch in digitalen Sphären herumtreiben: Seine nächsten Streiche können Sie auf Twitter (twitter.com/findfaulpelz), Facebook ( facebook.com/findfaulpelz) und auf unserer Website verfolgen. „Es ist der Wagemut, 4 der TASCHEN über andere Buchmarken hinaushebt“, so stand es kürzlich in einem Feature über uns, das auf der Website des hippen US-Wirtschaftsmagazins Fast Company erschien. Thank you für die Blumen! Die wir umgehend an Sie, unseren wagemutigen Leser, weiterreichen. Ihre Neugier auf Unkonventionelles und Ihr Qualitätsanspruch sind es, die die creative juices unserer Crew von Redakteuren, Researchern und Grafikern konstant am Siedepunkt halten. Viel Glück und Happy Holidays in bester Gesellschaft – Freunde und Bücher!

6

1. History of Men’s Magazines Vol. 2 2. TASCHEN Herbstmagazin, 2002 3. History of Men’s Magazines Vol. 1 4. Chinese Propaganda Posters 5. TASCHEN Frühjahrsmagazin, 2003 6. All-American Ads of the ’60s

Peace

Benedikt Taschen

Manufaktur Jaeger-LeCoultre, Vallée de Joux, Schweiz, seit 1833. www.jaeger-lecoultre.com

halbjährlich herausgegeben von taSchen Hohenzollernring 53 D–50672 Köln

—4—

Tel: +49-221-20 18 00 contact@taschen.com e-Mail-kontakt für anzeigen: media@taschen.com

5

Wer ihN FiNdet, kaNN €€€ uNd eiN ticket FÜrs NÄchste FaulpelzFest iN lOs aNgeles geWiNNeN!

Text: Alison Castle, Margit J. Mayer Design: Andy Disl & Benedikt Taschen Koordination: Florian Kobler, Martin Holz Produktion: Ute Wachendorf, Claudia Frey Directed and produced by Benedikt Taschen —5—

Printed in Germany Cover: Adriana Lima in Vogue Paris, 2011. Foto © Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin


Und so läuft es: Finden Sie Faulpelz! Mit der ihm eigenen Raffinesse hat er sich auf den Seiten dieses Magazins (sorry, aber unten oder auf Seite 3 gilt nicht) versteckt. Haben Sie ihn aufgespürt, so schicken Sie eine E-Mail mit der Seitenzahl an

Was bisher geschah:

hier hatte sich der clevere Faulpelz zuletzt versteckt

2

findfaulpelz@taschen.com Alle erfolgreichen Faulpelz-Finder nehmen an der großen FaulpelzfestLotterie teil und haben außerdem die Chance, einen wohldotierten Gutschein zu gewinnen, der den nächsten Trip zum TASCHEN-Store zum noch größeren Vergnügen macht.

M ANCHE G ESCHICHTEN SIND ES WERT FÜR EWIG BEWAHRT ZU WERDEN.

Momente wie die transatlantische Überquerung mit Freunden auf einem Segelschiff oder die Geburt eines Kindes sind so kostbar und lebensverändernd, dass sie für immer festgehalten werden sollten. Was möchten Sie verewigen? Unsere Graveure, Emailleure und Edelsteinfasser lassen diese Momente unsterblich werden. Eine Reverso, nur für Sie. GRANDE REVERSO ULTRA THIN. Kaliber Jaeger-LeCoultre 822. Patent 111/398.

HABEN SIE JEMALS EINE RICHTIGE UHR GETRAGEN?

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Übrigens wird sich Faulpelz auch in digitalen Sphären herumtreiben: Seine nächsten Streiche können Sie auf Twitter (twitter.com/findfaulpelz), Facebook ( facebook.com/findfaulpelz) und auf unserer Website verfolgen. „Es ist der Wagemut, 4 der TASCHEN über andere Buchmarken hinaushebt“, so stand es kürzlich in einem Feature über uns, das auf der Website des hippen US-Wirtschaftsmagazins Fast Company erschien. Thank you für die Blumen! Die wir umgehend an Sie, unseren wagemutigen Leser, weiterreichen. Ihre Neugier auf Unkonventionelles und Ihr Qualitätsanspruch sind es, die die creative juices unserer Crew von Redakteuren, Researchern und Grafikern konstant am Siedepunkt halten. Viel Glück und Happy Holidays in bester Gesellschaft – Freunde und Bücher!

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1. History of Men’s Magazines Vol. 2 2. TASCHEN Herbstmagazin, 2002 3. History of Men’s Magazines Vol. 1 4. Chinese Propaganda Posters 5. TASCHEN Frühjahrsmagazin, 2003 6. All-American Ads of the ’60s

Peace

Benedikt Taschen

Manufaktur Jaeger-LeCoultre, Vallée de Joux, Schweiz, seit 1833. www.jaeger-lecoultre.com

halbjährlich herausgegeben von taSchen Hohenzollernring 53 D–50672 Köln

—4—

Tel: +49-221-20 18 00 contact@taschen.com e-Mail-kontakt für anzeigen: media@taschen.com

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Wer ihN FiNdet, kaNN €€€ uNd eiN ticket FÜrs NÄchste FaulpelzFest iN lOs aNgeles geWiNNeN!

Text: Alison Castle, Margit J. Mayer Design: Andy Disl & Benedikt Taschen Koordination: Florian Kobler, Martin Holz Produktion: Ute Wachendorf, Claudia Frey Directed and produced by Benedikt Taschen —5—

Printed in Germany Cover: Adriana Lima in Vogue Paris, 2011. Foto © Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin


„Jede Vermutung zum Genie von Stanley Kubrick bestätigt sich beim Blättern im TASCHEN-Kompendium über sein unrealisiertes Projekt Napoleon. Es reizt zum Lachen, frustriert und ist so gewichtig wie der Film, der daraus hätte werden sollen. Mir reicht schon das Buch zum Jubeln!“

„Fast alle TASCHEN-Bücher sind Schönheiten und dazu ein echtes Lesevergnügen. Mein bisheriger Favorit ist das großformatige, fantastisch illustrierte 75 Years of DC Comics von Paul Levitz: ein visuelles Denkmal sowohl für sein Sujet wie für die Qualitätsbesessenheit seines Verlegers.“

„Ich liebe den Band The Stanley Kubrick Archives. Dieser Regisseur hatte immer großen Einfluss auf mich, insbesondere mit 2001: Odyssee im Weltraum (in meinen frühen Renderings verwendeten wir für Spiegelungen auf den Objekten gern Screenshots der finalen Szene dieses Films). Das Buch ist hervorragend designt und wie ein Nachschlagewerk struk turiert. Kubrick selbst hätte es wohl genau so gemacht.“

„GOAT! Mein Lebensmotto – Float like a butterfly, sting like a bee!“

„Als unverbesserliche Romantikerin habe ich in allen meinen Wohnräumen TASCHEN-Bücher herumliegen. Weil sie so informativ wie dekorativ sind. Und ich liebe sie alle. Wobei ich zugeben muss: Am größten ist meine Liebe zu den Fotobänden von LaChapelle.“

„TASCHEN hat die Kategorie ,Bildband‘ auf einen anderen Level gehoben. Das gilt für die Qualität von Layout und Druck wie für den Kontext der Themen. Letztere reflektieren ein absolut sicheres Gespür dafür, wie sich der Zeitgeist gerade manifestiert. Mein Buch der Wahl? Ich finde falsche Bescheidenheit peinlich, deshalb: Kate Moss by Mario Testino.“

—6—

„Es gibt viele Arten, die klassischen Grimm-Märchen zu erzählen, und manche gefallen mir gar nicht. Die Ausgabe von TASCHEN – stark, schön und am Original orientiert – kommt genau zur rechten Zeit für meine drei Kinder. Es macht richtig Spaß, laut aus diesem Buch vorzulesen. Es ist nicht zu groß und nicht zu klein. Und wie meine älteste Tochter anerkennend sagte: Es sieht richtig gut aus.“ —7—


„Jede Vermutung zum Genie von Stanley Kubrick bestätigt sich beim Blättern im TASCHEN-Kompendium über sein unrealisiertes Projekt Napoleon. Es reizt zum Lachen, frustriert und ist so gewichtig wie der Film, der daraus hätte werden sollen. Mir reicht schon das Buch zum Jubeln!“

„Fast alle TASCHEN-Bücher sind Schönheiten und dazu ein echtes Lesevergnügen. Mein bisheriger Favorit ist das großformatige, fantastisch illustrierte 75 Years of DC Comics von Paul Levitz: ein visuelles Denkmal sowohl für sein Sujet wie für die Qualitätsbesessenheit seines Verlegers.“

„Ich liebe den Band The Stanley Kubrick Archives. Dieser Regisseur hatte immer großen Einfluss auf mich, insbesondere mit 2001: Odyssee im Weltraum (in meinen frühen Renderings verwendeten wir für Spiegelungen auf den Objekten gern Screenshots der finalen Szene dieses Films). Das Buch ist hervorragend designt und wie ein Nachschlagewerk struk turiert. Kubrick selbst hätte es wohl genau so gemacht.“

„GOAT! Mein Lebensmotto – Float like a butterfly, sting like a bee!“

„Als unverbesserliche Romantikerin habe ich in allen meinen Wohnräumen TASCHEN-Bücher herumliegen. Weil sie so informativ wie dekorativ sind. Und ich liebe sie alle. Wobei ich zugeben muss: Am größten ist meine Liebe zu den Fotobänden von LaChapelle.“

„TASCHEN hat die Kategorie ,Bildband‘ auf einen anderen Level gehoben. Das gilt für die Qualität von Layout und Druck wie für den Kontext der Themen. Letztere reflektieren ein absolut sicheres Gespür dafür, wie sich der Zeitgeist gerade manifestiert. Mein Buch der Wahl? Ich finde falsche Bescheidenheit peinlich, deshalb: Kate Moss by Mario Testino.“

—6—

„Es gibt viele Arten, die klassischen Grimm-Märchen zu erzählen, und manche gefallen mir gar nicht. Die Ausgabe von TASCHEN – stark, schön und am Original orientiert – kommt genau zur rechten Zeit für meine drei Kinder. Es macht richtig Spaß, laut aus diesem Buch vorzulesen. Es ist nicht zu groß und nicht zu klein. Und wie meine älteste Tochter anerkennend sagte: Es sieht richtig gut aus.“ —7—


„Die größte Leistung in der Tausendschaft von papierenen Ikonen, die TASCHEN bisher in die Welt brachte, ist wohl Helmut Newton SUMO mit Klapptisch von Philippe Starck. Schon die pure Dimension war ein Triumph, nicht zufällig wurde es zum größten und teuersten Buch des 20. Jahrhunderts. Für so etwas braucht man Vision und Mut, nicht zu vergessen die rein technische Herkulesarbeit des Produzierens und Vermarktens.“

„Müsste ich mich für ein TASCHENBuch entscheiden, so wäre es die Art Edition Tadao Ando in der Eichenholzbox. Es gibt davon nur 300 auf der Welt, also nenne ich lieber gleich eine Alternative: alles andere über Ando in eurem Katalog. Seit Jahren bin ich ein obsessiver Bewunderer von Andos Kunst der Architektur, und die TASCHEN-Monografien über sein Werk sind herausragend.“

„Beim Blättern in Linda McCartney: Life in Photographs ahnt man, warum sich ,passion‘ auf das englisch ausgesprochene TASCHEN reimt. Seit Jahren bin ich süchtig nach den Neuerscheinungen dieses Verlags — und ein Ende ist nicht in Sicht.“

„Mein Favorit unter den unzähligen Büchern von TASCHEN ist die Faksimile-Edition der Passages d’Outremer, von 1474, einer Chronik der Kreuzfahrer-Epoche. Ich bin dadurch quasi Mitbesitzer einer der herrlichsten illuminierten Handschriften des Spätmittelalters! Doch was TASCHEN wirklich heraushebt, ist die atemberaubende Vielfalt – von Helmut Newton über Circus bis zu Caravaggio.“

„Unmöglich zu sagen, was das größere Wunder ist: Mondrian als kreativer Mathematiklehrer im Jahr 1847, oder TASCHEN 2010 als Herausgeber von Euklids GeometrieTheoremen. Jedenfalls ist diese Neuauflage genau jetzt, in der unscharfen Ära des Internets, zutiefst aufregend: denkerischer Durchblick in einer Sprache, die selbst 160 Jahre nach der Erstpublikation noch immer durch ihre Klarheit fasziniert.“

„Ich liebe TASCHENs Atlas of Anatomy. Täglich hilft er mir beim Lokalisieren von Teilen meines Körpers, von deren Existenz ich keine Ahnung hatte.“

„Okay, ich wüsste gern eins: Wie schafft ihr das? Mein jüngster TASCHEN-Fund, Menu Design In America von diesem großartigen Jim Heimann, befeuert ja schon wieder meine Ungeduld auf das nächste unwiderstehliche Buch.“

—8—

—9—


„Die größte Leistung in der Tausendschaft von papierenen Ikonen, die TASCHEN bisher in die Welt brachte, ist wohl Helmut Newton SUMO mit Klapptisch von Philippe Starck. Schon die pure Dimension war ein Triumph, nicht zufällig wurde es zum größten und teuersten Buch des 20. Jahrhunderts. Für so etwas braucht man Vision und Mut, nicht zu vergessen die rein technische Herkulesarbeit des Produzierens und Vermarktens.“

„Müsste ich mich für ein TASCHENBuch entscheiden, so wäre es die Art Edition Tadao Ando in der Eichenholzbox. Es gibt davon nur 300 auf der Welt, also nenne ich lieber gleich eine Alternative: alles andere über Ando in eurem Katalog. Seit Jahren bin ich ein obsessiver Bewunderer von Andos Kunst der Architektur, und die TASCHEN-Monografien über sein Werk sind herausragend.“

„Beim Blättern in Linda McCartney: Life in Photographs ahnt man, warum sich ,passion‘ auf das englisch ausgesprochene TASCHEN reimt. Seit Jahren bin ich süchtig nach den Neuerscheinungen dieses Verlags — und ein Ende ist nicht in Sicht.“

„Mein Favorit unter den unzähligen Büchern von TASCHEN ist die Faksimile-Edition der Passages d’Outremer, von 1474, einer Chronik der Kreuzfahrer-Epoche. Ich bin dadurch quasi Mitbesitzer einer der herrlichsten illuminierten Handschriften des Spätmittelalters! Doch was TASCHEN wirklich heraushebt, ist die atemberaubende Vielfalt – von Helmut Newton über Circus bis zu Caravaggio.“

„Unmöglich zu sagen, was das größere Wunder ist: Mondrian als kreativer Mathematiklehrer im Jahr 1847, oder TASCHEN 2010 als Herausgeber von Euklids GeometrieTheoremen. Jedenfalls ist diese Neuauflage genau jetzt, in der unscharfen Ära des Internets, zutiefst aufregend: denkerischer Durchblick in einer Sprache, die selbst 160 Jahre nach der Erstpublikation noch immer durch ihre Klarheit fasziniert.“

„Ich liebe TASCHENs Atlas of Anatomy. Täglich hilft er mir beim Lokalisieren von Teilen meines Körpers, von deren Existenz ich keine Ahnung hatte.“

„Okay, ich wüsste gern eins: Wie schafft ihr das? Mein jüngster TASCHEN-Fund, Menu Design In America von diesem großartigen Jim Heimann, befeuert ja schon wieder meine Ungeduld auf das nächste unwiderstehliche Buch.“

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„The Big Book of Pussy ist das schockierendste und schönste und angsteinflößendste Werk, das TASCHEN je publiziert hat. Man legt es auf den Sofatisch – und schon bekommt man eine Reaktion. Funktioniert sogar beim blasiertesten Besucher.“

„Mein Liebling ist GOAT! Weil es Cassius Clay/ Muhammad Ali in allen seinen Facetten zeigt. Mit vorher nie Gesehenem aus dem Leben eines Jahrhundert-Boxers, der sich als Botschafter des Friedens und Anwalt politischer Geiseln auch menschlich als Schwergewicht erwies.“

„Wie soll ich mich entscheiden? Ich liebe meinen Diego Rivera, meinen Peter Beard und natürlich Edward Lear: The Parrots. Doch immer wieder komme ich auf meine knuffige TASCHEN-Edition der Description de l’Egypte zurück — sie ist schon ganz zerfleddert. Ein orientalistischer Augenschmaus.“

„Es gibt viele Arten von Verlegern. Üblicherweise verlegen sie Bücher. Normal! Benedikt Taschen kreiert Buch-Objekte, die immer wunderschön sind. Auch normal, schließlich ist das sein Traum. Doch diesmal ist etwas Magisches geschehen: Ein Buch hat seinen idealen Verleger gefunden. Und keiner weiß, wer hier mehr vom anderen geträumt hat.“

„Neo Rauch macht sich so rar, dass dieses Buch eine seltene Gelegenheit ist, in seine verrückte Seele einzutauchen. Die Seiten sind groß genug, um eine herauszutrennen, an die Wand zu hängen und davon zu träumen, das Gemälde zu besitzen.“

„WOW!! Ich liebe das neue QuaintanceBuch. Unfassbar gut aussehender Band. Bravo!“ „Als ich das schwarze Stoff-Cover des fünf Zentimeter dicken Buchs aufschlug, fand ich auf jeder Seite Gleichungen und geometrische Diagramme. Der Titel deutet es an: Dies ist ein seriöser Text über Mathematik. Aber für mich war er schöner als alle Kunstbücher, die sonst in dem Laden standen. Denn was ich darin fand, ist der definitive Beweis für eine kostbare menschliche Kraft, die wir ,Vernunft‘ nennen.“

— 10 —

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„The Big Book of Pussy ist das schockierendste und schönste und angsteinflößendste Werk, das TASCHEN je publiziert hat. Man legt es auf den Sofatisch – und schon bekommt man eine Reaktion. Funktioniert sogar beim blasiertesten Besucher.“

„Mein Liebling ist GOAT! Weil es Cassius Clay/ Muhammad Ali in allen seinen Facetten zeigt. Mit vorher nie Gesehenem aus dem Leben eines Jahrhundert-Boxers, der sich als Botschafter des Friedens und Anwalt politischer Geiseln auch menschlich als Schwergewicht erwies.“

„Wie soll ich mich entscheiden? Ich liebe meinen Diego Rivera, meinen Peter Beard und natürlich Edward Lear: The Parrots. Doch immer wieder komme ich auf meine knuffige TASCHEN-Edition der Description de l’Egypte zurück — sie ist schon ganz zerfleddert. Ein orientalistischer Augenschmaus.“

„Es gibt viele Arten von Verlegern. Üblicherweise verlegen sie Bücher. Normal! Benedikt Taschen kreiert Buch-Objekte, die immer wunderschön sind. Auch normal, schließlich ist das sein Traum. Doch diesmal ist etwas Magisches geschehen: Ein Buch hat seinen idealen Verleger gefunden. Und keiner weiß, wer hier mehr vom anderen geträumt hat.“

„Neo Rauch macht sich so rar, dass dieses Buch eine seltene Gelegenheit ist, in seine verrückte Seele einzutauchen. Die Seiten sind groß genug, um eine herauszutrennen, an die Wand zu hängen und davon zu träumen, das Gemälde zu besitzen.“

„WOW!! Ich liebe das neue QuaintanceBuch. Unfassbar gut aussehender Band. Bravo!“ „Als ich das schwarze Stoff-Cover des fünf Zentimeter dicken Buchs aufschlug, fand ich auf jeder Seite Gleichungen und geometrische Diagramme. Der Titel deutet es an: Dies ist ein seriöser Text über Mathematik. Aber für mich war er schöner als alle Kunstbücher, die sonst in dem Laden standen. Denn was ich darin fand, ist der definitive Beweis für eine kostbare menschliche Kraft, die wir ,Vernunft‘ nennen.“

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Hugh Hefner und Benedikt Taschen, 2009 Foto: Elayne Lodge

„Eine unverblümte Autobiografie und ein raffiniertes Subhead Bilderpuzzle voller Witz, das ein sehr persönliches Porträt von Hef ergibt.“

Headline

Bill Claxton und Benedikt Taschen, 2000 Foto: June Newton

„Jazzlife ist zweifellos die profundeste und originellste fotografische Dokumentation des amerikanischen Jazz der 1950er-Jahre, die wir je sehen werden.“

—Playboy, New York

—Newsweek, New York

Limitierte ausgabe ¤ 1.000 ¤ 49,99

Terry Richardson und Benedikt Taschen, 2010 Foto © Terry Richardson

„Dank TASCHEN und den Segnungen von 3-D kann sich nun jeder über einen großen Penis freuen.“

Muhammad Ali und Benedikt Taschen, 2004 Foto: Howard Bingham

„Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte, das größte, schwerste, und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde – Alis letzter Sieg.“ —Der Spiegel, Hamburg, über die Originalausgabe von GOAT

—10 Magazine (Men), London

¤ 99,99

Opposite: Caption Right: Caption

¤ 29,99 je Buch — 12 —

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Hugh Hefner und Benedikt Taschen, 2009 Foto: Elayne Lodge

„Eine unverblümte Autobiografie und ein raffiniertes Subhead Bilderpuzzle voller Witz, das ein sehr persönliches Porträt von Hef ergibt.“

Headline

Bill Claxton und Benedikt Taschen, 2000 Foto: June Newton

„Jazzlife ist zweifellos die profundeste und originellste fotografische Dokumentation des amerikanischen Jazz der 1950er-Jahre, die wir je sehen werden.“

—Playboy, New York

—Newsweek, New York

Limitierte ausgabe ¤ 1.000 ¤ 49,99

Terry Richardson und Benedikt Taschen, 2010 Foto © Terry Richardson

„Dank TASCHEN und den Segnungen von 3-D kann sich nun jeder über einen großen Penis freuen.“

Muhammad Ali und Benedikt Taschen, 2004 Foto: Howard Bingham

„Das größenwahnsinnigste Buch der Kulturgeschichte, das größte, schwerste, und schillerndste Ding, das je gedruckt wurde – Alis letzter Sieg.“ —Der Spiegel, Hamburg, über die Originalausgabe von GOAT

—10 Magazine (Men), London

¤ 99,99

Opposite: Caption Right: Caption

¤ 29,99 je Buch — 12 —

— 13 —


„A Wilder gift you couldn’t find for film fans.“ —USA Today

¤ 39,99

„Damit besitzen Sie ein Stück Kunstgeschichte.“ —Quintessentially, London

The most expensive book of the 20th century Now in XL-format and revised by June Newton

Billy Wilder und Helmut Newton mit Benedikt Taschen im Chemosphere House, Hollywood, 1999 Foto: June Newton

¤ 99,99

— 14 —

— 15 —


„A Wilder gift you couldn’t find for film fans.“ —USA Today

¤ 39,99

„Damit besitzen Sie ein Stück Kunstgeschichte.“ —Quintessentially, London

The most expensive book of the 20th century Now in XL-format and revised by June Newton

Billy Wilder und Helmut Newton mit Benedikt Taschen im Chemosphere House, Hollywood, 1999 Foto: June Newton

¤ 99,99

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L’air de Paris

Die Hauptstadt der Liebe und der Fotografie und ihre lebendige Geschichte

Ein New Yorker Magazin hatte die Aufnahmen des Kabaretts Le Sphynx bestellt. Die Stripperinnen waren 1956 eine der Topattraktionen der Pigalle, wo das Pariser Nachtleben tobte. Der Fotograf Frank Horvarth erinnert sich: „Sie wollten eine Geschichte über ‚Montmartre hinter den Kulissen‘ machen, und dieses eher schäbige Etablissement war das Einzige, das mich mit Kamera hineinließ. Alle Fotos sind innerhalb von 15 bis 20 Minuten entstanden, denn nach einer Viertelstunde wollten die Mädchen Geld sehen. Was nicht zu viel verlangt war, aber ich hatte keins. Also bin ich gegangen und nie wiedergekommen.“


L’air de Paris

Die Hauptstadt der Liebe und der Fotografie und ihre lebendige Geschichte

Ein New Yorker Magazin hatte die Aufnahmen des Kabaretts Le Sphynx bestellt. Die Stripperinnen waren 1956 eine der Topattraktionen der Pigalle, wo das Pariser Nachtleben tobte. Der Fotograf Frank Horvarth erinnert sich: „Sie wollten eine Geschichte über ‚Montmartre hinter den Kulissen‘ machen, und dieses eher schäbige Etablissement war das Einzige, das mich mit Kamera hineinließ. Alle Fotos sind innerhalb von 15 bis 20 Minuten entstanden, denn nach einer Viertelstunde wollten die Mädchen Geld sehen. Was nicht zu viel verlangt war, aber ich hatte keins. Also bin ich gegangen und nie wiedergekommen.“


Vorige Doppelseite: Frank Horvat, Cabaret Le Sphynx, 1956. Gegenüber: Stéphane Passet, The Moulin Rouge, 1914. Eine der Hochburgen der Pariser Music-HallKultur. Das 1889 gegründete Etablissement war von Anfang an dem Tanz gewidmet. Hier entstand die „Quadrille naturaliste“, die unter dem Namen „French Cancan“ berühmt wurde. Die Tänzerinnen La Goulue, Grille d’Égout, Nini Pattes en l’air und Jane Avril wurden Abend für Abend von einem Publikum gefeiert, das in die Hunderte ging und aus allen sozialen Schichten stammte. Rechts: Léon Gimpel, Erste Internationale Luftfahrtausstellung im Grand Palais, 1909. Unten: Anon., Parc du Champ-de-Mars, Weltausstellung von 1878. Palais du Champ-de-Mars und Kopf der Freiheitsstatue des Bildhauers Bartholdi, 1878.

Paris war für mich der Mittelpunkt der Welt. Hier waren Mode, Journalismus – und die Agentur Magnum. Ich war literarisch interes­ siert, und all diese bedeutenden Schriftsteller lebten in Paris. Ich weiß noch, wie sehr mir dies als junger Mann bewusst war. Die Straßen von Paris versprachen so viele Möglichkeiten. Die Chance, aufregende Menschen kennenzulernen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Das gibt es heute nicht mehr. Städte wie Paris, Berlin und New York hatten Esprit, ganz anders als die Provinz. In den Fünfzigern und Sechzigern kamen die Leute noch mit großen Hoffnungen und Träumen in die Großstadt. Ich als junger Mann aus Italien hatte den Traum, schöne Frauen und Mädels kennenzulernen. —Frank Horvat

— 19 —


Vorige Doppelseite: Frank Horvat, Cabaret Le Sphynx, 1956. Gegenüber: Stéphane Passet, The Moulin Rouge, 1914. Eine der Hochburgen der Pariser Music-HallKultur. Das 1889 gegründete Etablissement war von Anfang an dem Tanz gewidmet. Hier entstand die „Quadrille naturaliste“, die unter dem Namen „French Cancan“ berühmt wurde. Die Tänzerinnen La Goulue, Grille d’Égout, Nini Pattes en l’air und Jane Avril wurden Abend für Abend von einem Publikum gefeiert, das in die Hunderte ging und aus allen sozialen Schichten stammte. Rechts: Léon Gimpel, Erste Internationale Luftfahrtausstellung im Grand Palais, 1909. Unten: Anon., Parc du Champ-de-Mars, Weltausstellung von 1878. Palais du Champ-de-Mars und Kopf der Freiheitsstatue des Bildhauers Bartholdi, 1878.

Paris war für mich der Mittelpunkt der Welt. Hier waren Mode, Journalismus – und die Agentur Magnum. Ich war literarisch interes­ siert, und all diese bedeutenden Schriftsteller lebten in Paris. Ich weiß noch, wie sehr mir dies als junger Mann bewusst war. Die Straßen von Paris versprachen so viele Möglichkeiten. Die Chance, aufregende Menschen kennenzulernen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Das gibt es heute nicht mehr. Städte wie Paris, Berlin und New York hatten Esprit, ganz anders als die Provinz. In den Fünfzigern und Sechzigern kamen die Leute noch mit großen Hoffnungen und Träumen in die Großstadt. Ich als junger Mann aus Italien hatte den Traum, schöne Frauen und Mädels kennenzulernen. —Frank Horvat

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Wenn man in den legendären Cafés und Brasserien des linken Seine-Ufers saß, Le Flore, Les Deux Magots, La Coupole, hat man sich die Leute angeschaut und mit ihnen geredet – so wie bis vor einigen Jahren noch in New York. Inzwischen geht man einfach aneinander vorbei. Viele Jahrhunderte lang war die Großstadt ein Ort, um Menschen zu treffen, und als ich in Paris fotografierte, war es immer noch so. Wenn TASCHEN jetzt ein Buch über Paris oder Berlin veröffentlicht – und ich bewundere diese Bücher, weil sie sehr gut gemacht sind –, dann liegt das daran, dass die Leute immer noch diese Legende vor Augen haben. Dass eine großartige Stadt ein Ort ist, um faszinierende Menschen zu treffen. Und deshalb kaufen sie natürlich das Buch: Sie wollen wenigstens das Buch haben, wenn sie die wirkliche Erfahrung nicht mehr haben können. —Frank Horvat

Oben: Brassaï, Môme Bijou. In der Bar de la Lune in Montmartre. „Diese siebzigjährige Prostituierte, die auf den Namen ‚Bijou‘ [Schmuck; d.Ü.] hörte und einem Albtraum Baudelaires entsprungen scheint, ist in den Kneipen von Montmartre eine echte Berühmtheit.“ […] (Brassaï, Paris de Nuit, 1934). „Von ihrem Hals baumelte eine Menge unglaublicher Schmuckstücke: Broschen, Medaillons, Colliers, Schließen, lange Halsketten – ein wahrer Christbaum mit Girlanden, übersäht mit funkelnden Sternen und Ringen! Mehr als ein Dutzend […] Wie ein Naturforscher, der ein seltenes, monströs schönes Insekt entdeckt, war ich ergriffen von dieser fantastischen, aus dem nächtlichen Dunkel hervorgekommenen Erscheinung: Das Wesen, das ich da aufgestöbert hatte, war sicherlich die Königin des nächtlichen Faune von Montmartre.“ (Brassaï, Paris secret des années 30, 1976), 1932. Rechts: André Zucca, Boulevard de Clichy (18. Arrondissement), Rue Puget Ecke Rue Lepic. Man beachte den Mann mit dem Sandwich-Plakat für den Film La Ville dorée (Die goldene Stadt), dem ersten deutschen Farbfilm, der in Frankreich 1942 zu sehen war, ein Jahr vor dem berühmten Münchhausen, 1942. Gegenüber: Lee Miller, Das verschneite Paris, Januar 1945.

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Wenn man in den legendären Cafés und Brasserien des linken Seine-Ufers saß, Le Flore, Les Deux Magots, La Coupole, hat man sich die Leute angeschaut und mit ihnen geredet – so wie bis vor einigen Jahren noch in New York. Inzwischen geht man einfach aneinander vorbei. Viele Jahrhunderte lang war die Großstadt ein Ort, um Menschen zu treffen, und als ich in Paris fotografierte, war es immer noch so. Wenn TASCHEN jetzt ein Buch über Paris oder Berlin veröffentlicht – und ich bewundere diese Bücher, weil sie sehr gut gemacht sind –, dann liegt das daran, dass die Leute immer noch diese Legende vor Augen haben. Dass eine großartige Stadt ein Ort ist, um faszinierende Menschen zu treffen. Und deshalb kaufen sie natürlich das Buch: Sie wollen wenigstens das Buch haben, wenn sie die wirkliche Erfahrung nicht mehr haben können. —Frank Horvat

Oben: Brassaï, Môme Bijou. In der Bar de la Lune in Montmartre. „Diese siebzigjährige Prostituierte, die auf den Namen ‚Bijou‘ [Schmuck; d.Ü.] hörte und einem Albtraum Baudelaires entsprungen scheint, ist in den Kneipen von Montmartre eine echte Berühmtheit.“ […] (Brassaï, Paris de Nuit, 1934). „Von ihrem Hals baumelte eine Menge unglaublicher Schmuckstücke: Broschen, Medaillons, Colliers, Schließen, lange Halsketten – ein wahrer Christbaum mit Girlanden, übersäht mit funkelnden Sternen und Ringen! Mehr als ein Dutzend […] Wie ein Naturforscher, der ein seltenes, monströs schönes Insekt entdeckt, war ich ergriffen von dieser fantastischen, aus dem nächtlichen Dunkel hervorgekommenen Erscheinung: Das Wesen, das ich da aufgestöbert hatte, war sicherlich die Königin des nächtlichen Faune von Montmartre.“ (Brassaï, Paris secret des années 30, 1976), 1932. Rechts: André Zucca, Boulevard de Clichy (18. Arrondissement), Rue Puget Ecke Rue Lepic. Man beachte den Mann mit dem Sandwich-Plakat für den Film La Ville dorée (Die goldene Stadt), dem ersten deutschen Farbfilm, der in Frankreich 1942 zu sehen war, ein Jahr vor dem berühmten Münchhausen, 1942. Gegenüber: Lee Miller, Das verschneite Paris, Januar 1945.

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Von chic bis choc: das echte Paris, früher und heute • Eine riesige und einzigartige fotografische Studie über Paris, mit Bildern von über 150 gefeierten Fotografen, darunter Daguerre, Marville, Atget, Lartigue, Brassaï, Kertész, Ronis, Doisneau, Cartier-Bresson und vielen anderen • Mehr als 600 legendäre Fotos der Pariser Geschichte aus Dutzenden Archiven und privaten Sammlungen • Außerdem enthalten: ein Index mit den Biografien der Fotografen

„Außer den Frauen hat mich an Paris fasziniert, dass jeder Blick tausende Facetten freilegt, manchmal in Harmonie miteinander, aber meistens in einem Kontrast – fast so wie in einem Kaleidoskop.“ —Frank Horvat

Jean Claude Gautrand (geb. 1932) ist seit 1960 selbst Fotograf und gilt in Frankreich als einer der herausragenden Experten in Sachen Fotografie. Mit zahlreichen Veröffentlichungen hat er sich auch als Journalist und Kritiker einen Namen gemacht. Für TASCHEN verfasste er Bücher über Doisneau (2003), Brassaï (2004) und Ronis (2005).

Nur ¤ 49,99

Oben: Terry Richardson A Toutes Jambes (An alle Beine), für Vogue, 2009 Unten: Frank Horvat Shoe and Eiffel tower, für Stern, 1974 Gegenüber: Ed van der Elsken Saint-Germain-des-Prés, 1949/1952

Paris. Porträt einer Stadt Jean Claude Gautrand Hardcover, Format: 25 x 34 cm 624 Seiten In dieser Serie ebenfalls erhältlich: Berlin; Los Angeles; New York. In Vorbereitung für 2012: London — 23 —


Von chic bis choc: das echte Paris, früher und heute • Eine riesige und einzigartige fotografische Studie über Paris, mit Bildern von über 150 gefeierten Fotografen, darunter Daguerre, Marville, Atget, Lartigue, Brassaï, Kertész, Ronis, Doisneau, Cartier-Bresson und vielen anderen • Mehr als 600 legendäre Fotos der Pariser Geschichte aus Dutzenden Archiven und privaten Sammlungen • Außerdem enthalten: ein Index mit den Biografien der Fotografen

„Außer den Frauen hat mich an Paris fasziniert, dass jeder Blick tausende Facetten freilegt, manchmal in Harmonie miteinander, aber meistens in einem Kontrast – fast so wie in einem Kaleidoskop.“ —Frank Horvat

Jean Claude Gautrand (geb. 1932) ist seit 1960 selbst Fotograf und gilt in Frankreich als einer der herausragenden Experten in Sachen Fotografie. Mit zahlreichen Veröffentlichungen hat er sich auch als Journalist und Kritiker einen Namen gemacht. Für TASCHEN verfasste er Bücher über Doisneau (2003), Brassaï (2004) und Ronis (2005).

Nur ¤ 49,99

Oben: Terry Richardson A Toutes Jambes (An alle Beine), für Vogue, 2009 Unten: Frank Horvat Shoe and Eiffel tower, für Stern, 1974 Gegenüber: Ed van der Elsken Saint-Germain-des-Prés, 1949/1952

Paris. Porträt einer Stadt Jean Claude Gautrand Hardcover, Format: 25 x 34 cm 624 Seiten In dieser Serie ebenfalls erhältlich: Berlin; Los Angeles; New York. In Vorbereitung für 2012: London — 23 —


A Daimler Brand

Airdrenaline. Open to enthusiasts. The new SLS AMG Roadster. www.mercedes-amg.com

Fuel consumption (urban/extra urban/combined): 19.9/ 9/ 9.3/13.2 9 l/100 km; COâ‚‚ emissions (combined): 308 g/km. The figures are not based on an individual vehicle and do not constitute part of the product offer; they aree provided solely for purposes of comparison between different vehicle models.


A Daimler Brand

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Fuel consumption (urban/extra urban/combined): 19.9/ 9/ 9.3/13.2 9 l/100 km; COâ‚‚ emissions (combined): 308 g/km. The figures are not based on an individual vehicle and do not constitute part of the product offer; they aree provided solely for purposes of comparison between different vehicle models.


Schock und Schönheit

Mit kühnen Körperkonstruktionen sprengt das Künstlerduo Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin die Grenzen der Modefotografie


Schock und Schönheit

Mit kühnen Körperkonstruktionen sprengt das Künstlerduo Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin die Grenzen der Modefotografie


Oben: Clint Eastwood – New York Times Magazine, 2005 Unten: The Forest – Marcel, 1995 Gegenüber: Lady Gaga – V Magazine, 2011 Vorhergehende Doppelseite: Eniko for Peace – Self Service, 2008

„Ja, wir haben uns immer gesagt, unsere Bilder sollen sowohl in Zeitschriften als auch in Galerien zu sehen sein. Wir waren jung und hatten ganz klare Vorstellungen, und in gewisser Weise waren wir auch ziemlich zynisch. Was, glaube ich, ganz gut ist. Wir dachten, wir würden alles kennen. Ich vermute, die Leute hatten zunächst einige Mühe zu verstehen, was wir da machten. Sie dachten, das wäre eine Parodie auf die Mode. Aber wir liebten die Mode, auch wenn wir zugleich kritisch sein wollten.“ —Vinoodh Matadin

— 29 —


Oben: Clint Eastwood – New York Times Magazine, 2005 Unten: The Forest – Marcel, 1995 Gegenüber: Lady Gaga – V Magazine, 2011 Vorhergehende Doppelseite: Eniko for Peace – Self Service, 2008

„Ja, wir haben uns immer gesagt, unsere Bilder sollen sowohl in Zeitschriften als auch in Galerien zu sehen sein. Wir waren jung und hatten ganz klare Vorstellungen, und in gewisser Weise waren wir auch ziemlich zynisch. Was, glaube ich, ganz gut ist. Wir dachten, wir würden alles kennen. Ich vermute, die Leute hatten zunächst einige Mühe zu verstehen, was wir da machten. Sie dachten, das wäre eine Parodie auf die Mode. Aber wir liebten die Mode, auch wenn wir zugleich kritisch sein wollten.“ —Vinoodh Matadin

— 29 —


Unten: Rachel Weisz – New York Times Magazine, 2006 Gegenüber: Der Print Alexander McQueen – V Magazine, 2004 – liegt der Art Edition Nr. 101-200 bei, ebenso wie der Print auf S. 32.

„Inez und Vinoodh erschaffen foto­ grafische Metaphern. Rachel Weisz erscheint in sanftem Weichzeichner, der die fein gemeißelte Architektur ihres Gesichts enthüllt.“ —Glenn O’Brien

„Aber wir haben das nie gemacht, weil wir berühmt sein oder unsere Arbeiten verkaufen wollten. Wir sind besessen davon, Bilder zu machen. Das wird nie aufhören.“ —Vinoodh Matadin

— 30 —

— 31 —


Unten: Rachel Weisz – New York Times Magazine, 2006 Gegenüber: Der Print Alexander McQueen – V Magazine, 2004 – liegt der Art Edition Nr. 101-200 bei, ebenso wie der Print auf S. 32.

„Inez und Vinoodh erschaffen foto­ grafische Metaphern. Rachel Weisz erscheint in sanftem Weichzeichner, der die fein gemeißelte Architektur ihres Gesichts enthüllt.“ —Glenn O’Brien

„Aber wir haben das nie gemacht, weil wir berühmt sein oder unsere Arbeiten verkaufen wollten. Wir sind besessen davon, Bilder zu machen. Das wird nie aufhören.“ —Vinoodh Matadin

— 30 —

— 31 —


Limitiert auf 1.200 nummerierte und von den Künstlern signierte Exemplare • Zweibändige Retrospektive mit 666 Fotos von „so ziemlich allem“, woran die beiden Fotografen seit über zwei Jahrzehnten arbeiten • Begleitband mit Interviews und Texten über das fotografische Werk • Der Schuber mit einem als Origami gefalteten Siebdruck-Poster in der oberen Ecke wurde von M/M (Paris), den langjährigen Partnern der Künstler, entworfen

Ganz oben: Me Kissing Vinoodh (Lovingly), 1999 Oben: Me Kissing Vinoodh (Eternally) – Lanvin Homme Campaign, 2010 Beide Prints auf dieser Seite liegen der Art Edition Nr. 1-100 bei. Gegenüber: Der Print Kate/Groom – V Magazine, 2005, liegt der Art Edition Nr. 101-200 bei, ebenso wie der Print auf S. 30.

Art Edition Nr. 1–200

Als Teenager in Amsterdam tanzte Inez van Lamsweerde gerne in der Disco und liebte den Punk, dann nahm sie mit eini­ gem Eifer ihre Karriere als Modedesignerin in Angriff. Heute, mit 46 und als die wohl einflussreichste Bildproduzentin der Branche, hat sie Saison für Saison zu definieren, wie Mode aussieht. Ihr riesiger Fundus an Bildern zeigt nicht nur einen einzigen Stil, sondern ein ganzes Modeuniversum, so übergangs­ los kann sie zwischen höchst aufwendigen kommerziellen Auf­ nahmen, ganz persönlichen Porträts und informellen Schnapp­ schüssen auf der Straße hin und her wechseln und dabei jeweils verschiedene Stilphasen beschreiben. Mit ihrem Mann Vinoodh Matadin arbeitet sie von New York aus. Zusammen haben sie nicht nur die längste Liste von Bildnachweisen in der Branche, sondern auch die angesehensten Werbekunden und Magazin­ Aufträge. Inez ist die leidenschaftliche Anführerin einer kleinen Armee loyaler Mitarbeiter und verfügt über ein magisches Geschick, aus jedem in ihrem Umfeld Außergewöhnliches und Einzigartiges herauszuholen. Und obwohl ihre Bilder in Gattung und Form völlig unterschiedlich sind, ist ihnen doch stets ein Sinn für das Irritierende eigen, was sie weit über das bloß Schöne oder Glamouröse hinaushebt. —Penny Martin, The Gentlewoman, Heft 2, 2010 — 32 —

— 33 —

• Auf zwei Editionen mit jeweils 100 Exem plaren limitiert mit je zwei Pigment Prints, nummeriert und von Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin signiert. Format: 45 x 34,5 cm • Art Edition Nr. 1–100: Kate/Groom, 2005 (siehe Seite 32) und Alexander McQueen, 2004 (siehe Seite 30) • Art Edition Nr. 101–200: Me Kissing Vinoodh (Lovingly), 1999 und Me Kissing Vinoodh (Eternally) – Lanvin Homme Campaign, 2010 (gegenüber) • € 2.000

Collector’s Edition Nr. 201–1.200 • 1.000 nummerierte und von den Künstlern signierte Exemplare. • € 500

Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern. Inez van Lamsweerde/Vinoodh Matadin Pretty Much Everything Antony, Björk, Michael Bracewell, Glenn O’Brien, Lady Gaga, Penny Martin, Bruce Sterling, Olivier Zahm Hardcover, 3 Bände im Schuber, Format: 31 x 31 cm, 976 Seiten

XL

FORMAT


Limitiert auf 1.200 nummerierte und von den Künstlern signierte Exemplare • Zweibändige Retrospektive mit 666 Fotos von „so ziemlich allem“, woran die beiden Fotografen seit über zwei Jahrzehnten arbeiten • Begleitband mit Interviews und Texten über das fotografische Werk • Der Schuber mit einem als Origami gefalteten Siebdruck-Poster in der oberen Ecke wurde von M/M (Paris), den langjährigen Partnern der Künstler, entworfen

Ganz oben: Me Kissing Vinoodh (Lovingly), 1999 Oben: Me Kissing Vinoodh (Eternally) – Lanvin Homme Campaign, 2010 Beide Prints auf dieser Seite liegen der Art Edition Nr. 1-100 bei. Gegenüber: Der Print Kate/Groom – V Magazine, 2005, liegt der Art Edition Nr. 101-200 bei, ebenso wie der Print auf S. 30.

Art Edition Nr. 1–200

Als Teenager in Amsterdam tanzte Inez van Lamsweerde gerne in der Disco und liebte den Punk, dann nahm sie mit eini­ gem Eifer ihre Karriere als Modedesignerin in Angriff. Heute, mit 46 und als die wohl einflussreichste Bildproduzentin der Branche, hat sie Saison für Saison zu definieren, wie Mode aussieht. Ihr riesiger Fundus an Bildern zeigt nicht nur einen einzigen Stil, sondern ein ganzes Modeuniversum, so übergangs­ los kann sie zwischen höchst aufwendigen kommerziellen Auf­ nahmen, ganz persönlichen Porträts und informellen Schnapp­ schüssen auf der Straße hin und her wechseln und dabei jeweils verschiedene Stilphasen beschreiben. Mit ihrem Mann Vinoodh Matadin arbeitet sie von New York aus. Zusammen haben sie nicht nur die längste Liste von Bildnachweisen in der Branche, sondern auch die angesehensten Werbekunden und Magazin­ Aufträge. Inez ist die leidenschaftliche Anführerin einer kleinen Armee loyaler Mitarbeiter und verfügt über ein magisches Geschick, aus jedem in ihrem Umfeld Außergewöhnliches und Einzigartiges herauszuholen. Und obwohl ihre Bilder in Gattung und Form völlig unterschiedlich sind, ist ihnen doch stets ein Sinn für das Irritierende eigen, was sie weit über das bloß Schöne oder Glamouröse hinaushebt. —Penny Martin, The Gentlewoman, Heft 2, 2010 — 32 —

— 33 —

• Auf zwei Editionen mit jeweils 100 Exem plaren limitiert mit je zwei Pigment Prints, nummeriert und von Inez van Lamsweerde und Vinoodh Matadin signiert. Format: 45 x 34,5 cm • Art Edition Nr. 1–100: Kate/Groom, 2005 (siehe Seite 32) und Alexander McQueen, 2004 (siehe Seite 30) • Art Edition Nr. 101–200: Me Kissing Vinoodh (Lovingly), 1999 und Me Kissing Vinoodh (Eternally) – Lanvin Homme Campaign, 2010 (gegenüber) • € 2.000

Collector’s Edition Nr. 201–1.200 • 1.000 nummerierte und von den Künstlern signierte Exemplare. • € 500

Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern. Inez van Lamsweerde/Vinoodh Matadin Pretty Much Everything Antony, Björk, Michael Bracewell, Glenn O’Brien, Lady Gaga, Penny Martin, Bruce Sterling, Olivier Zahm Hardcover, 3 Bände im Schuber, Format: 31 x 31 cm, 976 Seiten

XL

FORMAT


„Häppchenweise Philosophie und Weisheiten, die Sie garantiert Ihre Sorgen vergessen lassen.“

Simple Diary Volume Two ist da! ™

Der Folgeband zum TASCHEN-Bestseller

—Zink Magazine, New York

ot Mit r Finger‑ erten füllt lack i ln ausge näge

se

n Tee

vo Dita

Dear Reader, This instant classic is filled with refreshing philosophy and original wisdom. Keel’s Simple Diary™ entertains, helps you focus and keeps you company.

There are three reasons why most people, although they have tried, won’t keep a diary: 1. Not every day is very eventful. 2. It actually takes a lot of discipline to write. 3. In retrospect, many find what they have written embarrassing.

Keel’s Simple Diary Volume Two Philipp Keel Flexicover, Format: 11,7 x 16,6 cm, 136 Seiten ¤ 12 Vorerst nur auf Englisch erhältlich

Keel’s Simple Diary™ offers structure for those who don’t have time to wonder, making it easy to record life’s moments. It gives the pleasure of a quick response and the sense that no matter what’s wrong, more is right. Good luck, and thank you for your time. It’s all yours. Philipp Keel

Now you can relax.

Ebenfalls erhältlich, vorerst nur auf Englisch: Band Eins

— 35 —


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— 35 —


Schlauer reisen mit TASCHEN

„Sie war einfach da, hing mit Dir ab und redete über Musik. Wenn sie fühlte, dass Du Dich entspannt hattest und das Licht gut war, hob sie ihre Kamera vors Auge, klickte und senkte sie wieder. Es war nur eine kleine Unter­ brechung, wie ein Komma im Satz.“

Trips mit Stil durch New York, Paris, Berlin und London

—Sir Paul McCartney, Rolling Stone

Linda McCartney: Life in Photographs Paul McCartney, Linda McCartney, Mary McCartney, Stella McCartney, Annie Leibovitz, Martin Harrison (Texte), Alison Castle (Hrsg.) Hardcover, Format: 26,5 x 37,4 cm 280 Seiten

TASCHEN 4 Cities Angelika Taschen (Hrsg.) Flexicover, 12 Bände im Schuber, Format: 11,9 x 16,6 cm, 1.536 Seiten

Foto © 2011 MPL Communications Ltd./Dave Hogan

Nur ¤ 49,99

Nur ¤ 39,99

„Diese wunderschön gestalteten Reiseführer sind voller Insider-Tipps, die Sie shoppen, essen und schlafen lassen wie einen echten New Yorker oder Londoner.“ —Harper’s Bazaar, Singapur — 37 —


Schlauer reisen mit TASCHEN

„Sie war einfach da, hing mit Dir ab und redete über Musik. Wenn sie fühlte, dass Du Dich entspannt hattest und das Licht gut war, hob sie ihre Kamera vors Auge, klickte und senkte sie wieder. Es war nur eine kleine Unter­ brechung, wie ein Komma im Satz.“

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Das Feinste vom Feinsten Das prestigeträchtige und heiß ‑ be gehrte Jahrbuch der Kreativen

Hier ist die diesjährige Ausgabe des exklu­ siven und heißbegehrten Jahrbuchs von D&AD mit den besten kreativen Arbeiten des Jahres. Die D&AD­Awards­Jury be­ wertet über 20.000 eingereichte Arbeiten von Design­Studios, Werbeagenturen, Markenberatern, Filmproduktions­ und Fotoagenturen, digitalen Medienpionieren und anderen Kreativfirmen aus aller Welt. Die Gewinner erhalten den legendären D&AD Yellow Pencil Award – oder im Falle außergewöhnlich herausragender Beiträge den seltenen Black Pencil Award. Diese Gewinnerliste gibt den besten Überblick, was in der Branche gerade angesagt ist. Jeder, der ein Interesse an Kreativität, Kommunikation, Design oder Werbung hat, kommt an dem D&AD­Jahrbuch 2011 nicht vorbei!

Weekends on the road Der ultimative Reiseführer für die USA und Kanada

„Das Beste des Jahres aus Werbung, Art direction und Grafikdesign.“ —The Wall Street Journal Europe, London

Nur ¤ 39,99 D&AD 2011 Hardcover, Format: 24,5 x 26,2 cm, 592 Seiten Auch erhältlich: D&AD 2010, D&AD The Copy Book

— 38 —

Die gefeierten Reisekolumnen aus der New York Times endlich in einem aktualisierten Band erhältlich


Das Feinste vom Feinsten Das prestigeträchtige und heiß ‑ be gehrte Jahrbuch der Kreativen

Hier ist die diesjährige Ausgabe des exklu­ siven und heißbegehrten Jahrbuchs von D&AD mit den besten kreativen Arbeiten des Jahres. Die D&AD­Awards­Jury be­ wertet über 20.000 eingereichte Arbeiten von Design­Studios, Werbeagenturen, Markenberatern, Filmproduktions­ und Fotoagenturen, digitalen Medienpionieren und anderen Kreativfirmen aus aller Welt. Die Gewinner erhalten den legendären D&AD Yellow Pencil Award – oder im Falle außergewöhnlich herausragender Beiträge den seltenen Black Pencil Award. Diese Gewinnerliste gibt den besten Überblick, was in der Branche gerade angesagt ist. Jeder, der ein Interesse an Kreativität, Kommunikation, Design oder Werbung hat, kommt an dem D&AD­Jahrbuch 2011 nicht vorbei!

Weekends on the road Der ultimative Reiseführer für die USA und Kanada

„Das Beste des Jahres aus Werbung, Art direction und Grafikdesign.“ —The Wall Street Journal Europe, London

Nur ¤ 39,99 D&AD 2011 Hardcover, Format: 24,5 x 26,2 cm, 592 Seiten Auch erhältlich: D&AD 2010, D&AD The Copy Book

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Die gefeierten Reisekolumnen aus der New York Times endlich in einem aktualisierten Band erhältlich


THE SOUTH

Lexington paeans to winners like Man o’ War and Cigar, and a Parade of Breeds (catch it at 2 p.m.). Horse shows and races are frequent — you might catch a steeplechase. And in June, musicians arrive from far and wide for a festival of bluegrass music.

Chefs of the Country

7 p.m. Northwest of Lexington, Route 62 cuts a path through lush countryside to charming little Midway, a railroad town of about 1,600 people where trains still run right down the middle of the main street. A gem of a restaurant, the Holly Hill Inn (426 North Winter Street, Midway; 859-846-4732; hollyhillinn. com; $$$), awaits you down a nearby lane, in a house dating to 1839. Ouita Michel, the chef, and her husband, Chris, the sommelier, both graduates of the Culinary Institute of America, serve a four-course prix fixe dinner. Choices on the changing menus have included spoonbread souffle, pork roast with figs and dates, and tile fish with Kentucky red rice.

2

Miles of low fences line the winding, twolane roads of the Bluegrass Country around Lexington, Kentucky, and enclose its rolling green horse farms, where magnificent thoroughbreds rest near pristinely painted barns. Now and again, the fences break for a leafy lane leading to an age-old bourbon distillery with doors open for a tour and a tipple. Then they lead away to a quaint 19th-century town, a quintessential country inn, or a serene Shaker village. These magical fences, made of wood or of stones stacked long ago by slaves and Scots-Irish settlers, take you back in time and away in space. But you’ll be brought back soon enough by Kentucky’s modern hosts serving up Southern charm and distinctly American food and drink. — BY TAYLOR HOLLIDAY

S AT U R DAY 3

Brake for Bourbon

Horse Fixation

4

1:45 p.m.

Lexington, a leisurely university city with preserved antebellum houses, calls itself the horse capital of the world. On thousands of acres of nearby farms, pampered horses graze on the local bluegrass, so called because it blooms a purplish blue. Dip into the horse world at Kentucky Horse Park (4089 Iron Works Parkway, Lexington; 859-233-4303; kyhorsepark.com). It may seem at first like merely a giant horsy theme park, but the horse trailers in the parking lot attest to its importance for competitions as well. There are displays on the history of the horse,

Whiskey Saga

Noon

Bardstown, a city of about 10,000 in the heart of bourbon territory, honors its debt to spirits at the Oscar Getz Museum of Whiskey History (114 North Fifth Street; 502-348-2999; whiskeymuseum.com). In the 1790s, ScotchIrish distillers fleeing George Washington’s whiskey tax and the quelling of the subsequent Whiskey Rebellion landed in an area of Virginia then called Bourbon County, which now covers several counties of northeastern Kentucky. They found perfect conditions for their trade, partly because of a layer of limestone that filters iron from the local water, and bourbon whiskey was born. In the museum, examine local artifacts including authentic moonshine stills.

10 a.m.

The land around Lexington grows more than thoroughbreds. West of the city, you’re in bourbon country. Several distillers have banded together to create what they call the Bourbon Trail, so spend a day learning why their product is such a source of Kentucky pride. Stop first in Versailles (pronounce it “ver-SALES”), where the stately limestone Woodford Reserve (7855 McCracken Pike; 859-879-1812; woodfordreserve.com)

F R I DAY 1

is nestled deep among farms with cupolatopped stables and miles of black-painted board fences. The only product made here is the small-batch Woodford Reserve, but visitors come by the thousands, and you’ll see the entire bourbon-making process from mash to bottle. Inhale the smells of whiskey and old wood, and sip a sample.

5

Vary the Stimuli

1 p.m.

Make a temporary switch from booze to caffeine at Java Joint (126 North 3rd Street, Bardstown; 502-350-0883; thejavajoint.homestead.com; $), where you can grab a quick lunch of sandwiches, soup, or salad along with the signature cup of flavorful coffee. 6

Dip Your Own

2 p.m.

Meander about 15 miles south on Route

49 to tiny Loretto and enter the red-shuttered, brown-clapboard buildings of Maker’s Mark (3350 Burks Springs Road; 270-865-2099). The oldest bourbon distillery in the country, dating to 1805, it is well schooled in the rules of bourbon: the mash must be at least 51 percent corn, barrels for aging must be new and made of charred white oak, alcohol must be at prescribed strengths in the years-long process of transforming grain into whiskey. The tour here shows you the cooker, mash fermentation, the still, aging rackhouses, and hand-bottling. You can dip a finger into a vat of bubbling, fermenting mash to get a taste (like sweetened cereal gone sour), and they’ll even let you hand-dip your own souvenir bottle in the trademark red wax. 7

Jim Beam’s Place

4 p.m.

Drive back north to Bardstown and take Route 245 west to Clermont, the home — 40 —

of Jim Beam (149 Happy Hollow Road; 502-543-9877; jimbeam.com), the biggest of the bourbon distillers. Jim Beam doesn’t have an extensive tour, but you’ll get a good tasting. And from the porch of the Beam family’s whitewashed mansion on the hill, you have a perfect view of the vapor-spewing, multibuilding factory, which has turned out millions of bottles of bourbon. 8

Not a Colonel in Sight

6 p.m.

For real Kentucky skillet-fried chicken, take a table at Kurtz (418 East Stephen Foster Avenue, Bardstown; 502-348-8964; bardstownparkview.com/dining.htm; $$), which has been satisfying hungry Kentuckians for 70 years. The chicken is superb and the fixings are traditional — mashed potatoes, cornbread, green beans with Kentucky ham. For dessert, ask for the biscuit pudding with bourbon sauce. — 41 —

9

Bourbons by the Dozen

8 p.m.

When you’re finished with the day’s driving and ready to relax, sample the atmosphere and the libations at a bourbon bar, where knowledgeable bartenders serve Kentucky’s favorite drink in dozens of varieties. In Bardstown, there’s a classic of the genre at Old Talbott Tavern (107 West Stephen Foster Avenue; 502-348-3494; talbotts.com). In Lexington, try Bluegrass Tavern (115 Cheapside, Lexington; 859-389-6664) or the


THE SOUTH

Lexington paeans to winners like Man o’ War and Cigar, and a Parade of Breeds (catch it at 2 p.m.). Horse shows and races are frequent — you might catch a steeplechase. And in June, musicians arrive from far and wide for a festival of bluegrass music.

Chefs of the Country

7 p.m. Northwest of Lexington, Route 62 cuts a path through lush countryside to charming little Midway, a railroad town of about 1,600 people where trains still run right down the middle of the main street. A gem of a restaurant, the Holly Hill Inn (426 North Winter Street, Midway; 859-846-4732; hollyhillinn. com; $$$), awaits you down a nearby lane, in a house dating to 1839. Ouita Michel, the chef, and her husband, Chris, the sommelier, both graduates of the Culinary Institute of America, serve a four-course prix fixe dinner. Choices on the changing menus have included spoonbread souffle, pork roast with figs and dates, and tile fish with Kentucky red rice.

2

Miles of low fences line the winding, twolane roads of the Bluegrass Country around Lexington, Kentucky, and enclose its rolling green horse farms, where magnificent thoroughbreds rest near pristinely painted barns. Now and again, the fences break for a leafy lane leading to an age-old bourbon distillery with doors open for a tour and a tipple. Then they lead away to a quaint 19th-century town, a quintessential country inn, or a serene Shaker village. These magical fences, made of wood or of stones stacked long ago by slaves and Scots-Irish settlers, take you back in time and away in space. But you’ll be brought back soon enough by Kentucky’s modern hosts serving up Southern charm and distinctly American food and drink. — BY TAYLOR HOLLIDAY

S AT U R DAY 3

Brake for Bourbon

Horse Fixation

4

1:45 p.m.

Lexington, a leisurely university city with preserved antebellum houses, calls itself the horse capital of the world. On thousands of acres of nearby farms, pampered horses graze on the local bluegrass, so called because it blooms a purplish blue. Dip into the horse world at Kentucky Horse Park (4089 Iron Works Parkway, Lexington; 859-233-4303; kyhorsepark.com). It may seem at first like merely a giant horsy theme park, but the horse trailers in the parking lot attest to its importance for competitions as well. There are displays on the history of the horse,

Whiskey Saga

Noon

Bardstown, a city of about 10,000 in the heart of bourbon territory, honors its debt to spirits at the Oscar Getz Museum of Whiskey History (114 North Fifth Street; 502-348-2999; whiskeymuseum.com). In the 1790s, ScotchIrish distillers fleeing George Washington’s whiskey tax and the quelling of the subsequent Whiskey Rebellion landed in an area of Virginia then called Bourbon County, which now covers several counties of northeastern Kentucky. They found perfect conditions for their trade, partly because of a layer of limestone that filters iron from the local water, and bourbon whiskey was born. In the museum, examine local artifacts including authentic moonshine stills.

10 a.m.

The land around Lexington grows more than thoroughbreds. West of the city, you’re in bourbon country. Several distillers have banded together to create what they call the Bourbon Trail, so spend a day learning why their product is such a source of Kentucky pride. Stop first in Versailles (pronounce it “ver-SALES”), where the stately limestone Woodford Reserve (7855 McCracken Pike; 859-879-1812; woodfordreserve.com)

F R I DAY 1

is nestled deep among farms with cupolatopped stables and miles of black-painted board fences. The only product made here is the small-batch Woodford Reserve, but visitors come by the thousands, and you’ll see the entire bourbon-making process from mash to bottle. Inhale the smells of whiskey and old wood, and sip a sample.

5

Vary the Stimuli

1 p.m.

Make a temporary switch from booze to caffeine at Java Joint (126 North 3rd Street, Bardstown; 502-350-0883; thejavajoint.homestead.com; $), where you can grab a quick lunch of sandwiches, soup, or salad along with the signature cup of flavorful coffee. 6

Dip Your Own

2 p.m.

Meander about 15 miles south on Route

49 to tiny Loretto and enter the red-shuttered, brown-clapboard buildings of Maker’s Mark (3350 Burks Springs Road; 270-865-2099). The oldest bourbon distillery in the country, dating to 1805, it is well schooled in the rules of bourbon: the mash must be at least 51 percent corn, barrels for aging must be new and made of charred white oak, alcohol must be at prescribed strengths in the years-long process of transforming grain into whiskey. The tour here shows you the cooker, mash fermentation, the still, aging rackhouses, and hand-bottling. You can dip a finger into a vat of bubbling, fermenting mash to get a taste (like sweetened cereal gone sour), and they’ll even let you hand-dip your own souvenir bottle in the trademark red wax. 7

Jim Beam’s Place

4 p.m.

Drive back north to Bardstown and take Route 245 west to Clermont, the home — 40 —

of Jim Beam (149 Happy Hollow Road; 502-543-9877; jimbeam.com), the biggest of the bourbon distillers. Jim Beam doesn’t have an extensive tour, but you’ll get a good tasting. And from the porch of the Beam family’s whitewashed mansion on the hill, you have a perfect view of the vapor-spewing, multibuilding factory, which has turned out millions of bottles of bourbon. 8

Not a Colonel in Sight

6 p.m.

For real Kentucky skillet-fried chicken, take a table at Kurtz (418 East Stephen Foster Avenue, Bardstown; 502-348-8964; bardstownparkview.com/dining.htm; $$), which has been satisfying hungry Kentuckians for 70 years. The chicken is superb and the fixings are traditional — mashed potatoes, cornbread, green beans with Kentucky ham. For dessert, ask for the biscuit pudding with bourbon sauce. — 41 —

9

Bourbons by the Dozen

8 p.m.

When you’re finished with the day’s driving and ready to relax, sample the atmosphere and the libations at a bourbon bar, where knowledgeable bartenders serve Kentucky’s favorite drink in dozens of varieties. In Bardstown, there’s a classic of the genre at Old Talbott Tavern (107 West Stephen Foster Avenue; 502-348-3494; talbotts.com). In Lexington, try Bluegrass Tavern (115 Cheapside, Lexington; 859-389-6664) or the


Horse and Barrel Pub at deSha’s Restaurant and Bar (101 North Broadway; 859-259-3771; tavernrestaurantgroup.com). S U N DAY 10

Thoroughbreds at Home

9 a.m.

T.

Taking tourists to the horse farms is a Lexington specialty — the local convention and visitors bureau publishes a list of tour companies and private guides (visitlex.com/ idea/horse-farms.php). One good choice is a trip with the women of Horse Farm Tours (859-268-2906; horsefarmtours.com), who point out historical buildings in downtown Lexington on the way to a sampling of farms. If decadently luxurious stables and a 10-bedroom mansion at one farm are a reminder that thoroughbreds are a rich person’s hobby, the wholesome young broodmare manager at the next farm, attending to the mares and their wobbly, week-old foals, is proof of how intense the horse-and-human relationship can be. At the stud farm, it’s all

Woodford Reserve 3

62

T. TH S N. FIF

Jim Beam 65

MARTHA

LA

L E CO YN

KENTUCKY IND.

Louisville

OHIO

Area of detail

E BLU

GR

.

Horse Farm 10 Tours 68

11 N. BROADWAY

Harrodsburg

Horse and Barrel Pub/ deSha’s Restaurant and Bar

49

Lebanon

Loretto

75

Shaker Village of Pleasant Hill

Danville

The New York Times 36 Hours: 150 Weekends in the USA & Canada Barbara Ireland Hardcover, Format: 16,8 x 24 cm, 744 Seiten Vorerst nur auf Englisch erhältlich

Nur ¤29,99

À la carte

Ein wahrer Augenschmaus: Über einhundert Jahre Gastronomie-Grafik

.M

6 Maker’s Mark

Bluegrass Tavern Hilton Gratz Lexington/ Park Inn Downtown

• Alle Artikel wurden für diesen Band von der Times­Reise­ redakteurin Barbara Ireland überarbeitet • Neue Illustrationen von der Times­Zeichnerin Olimpia Zagnoli aus Mailand • Alles­auf­einen­Blick­Index • Detaillierte Karten zeigen jeden Halt auf Ihrer Route

W

KENTUCKY

LINS

Y KW SP AS

IRON WORKS PKWY.

Lexington

MCCRACKEN PIKE

E. STEPHEN FOSTER AVE.

Rosemark Haven

Kentucky 1 Horse Park

Holly Hill Inn 2

245

7

1 p.m.

Midway

64

Kurtz 8

9 Old Talbott Tavern

Plain Cooking

Drive south from Lexington on Route 68, through gently undulating hills and higher forested bluffs, to Shaker Village of Pleasant Hill (3501 Lexington Road, Harrodsburg; 859734-5411; shakervillageky.org), a preserved home of the plain-living 19th-century Shaker sect. It feels remarkably like the real deal; the most beautiful of its 34 remaining buildings needed only light restoration to return them to the middle 1800s, when the community was at its peak. (Shakerism embraced celibacy and eventually died out.) Have dinner in the spare and lovely Trustees’ Office Dining Room restaurant (call for reservations), which cooks with heirloom vegetables from its own garden, and tour the quiet grounds.

5 Java Joint

Clermont

ILL.

11

Bardstown

N. TH

IRD S

Oscar Getz Museum of Whiskey History 4

about bloodlines and breeding techniques. You’ll also be whisked to the best seats in the ivy-covered limestone viewing stand at Keeneland, Lexington’s renowned race track — to see, perhaps, some horses in training.

• 150 nordamerikanische Ziele, von den angesagtesten Metro­ polen bis zu überraschenden Zufluchtsorten • Praktische Empfehlungen für über 600 Restaurants und 450 Hotels • Verschiedenfarbige Lese­ bändchen markieren Ihre Lieblingsorte in jeder Region • Rund 1.000 Fotos aus dem New York Times­Archiv • Ein Buch für Abenteurer oder Träumer: Klein genug für den Koffer und groß genug, um es im Lieblingssessel zu genießen

.

ST

W. VINE ST.

N

10 MILES

AI

TENN.

„Menu Design: ein Muss für jeden Gourmet. Frisch aus dem Druck ein großartiges Buch von TASCHEN ... Wir lieben es.“

Menu Design in America, 1850–1985 Jim Heimann (Hrsg.), Steven Heller, John Mariani Hardcover, Format: 25 x 31,7 cm 392 Seiten

—Tasteandliving.com

Nur ¤ 39,99 — 42 —

— 43 —


Horse and Barrel Pub at deSha’s Restaurant and Bar (101 North Broadway; 859-259-3771; tavernrestaurantgroup.com). S U N DAY 10

Thoroughbreds at Home

9 a.m.

T.

Taking tourists to the horse farms is a Lexington specialty — the local convention and visitors bureau publishes a list of tour companies and private guides (visitlex.com/ idea/horse-farms.php). One good choice is a trip with the women of Horse Farm Tours (859-268-2906; horsefarmtours.com), who point out historical buildings in downtown Lexington on the way to a sampling of farms. If decadently luxurious stables and a 10-bedroom mansion at one farm are a reminder that thoroughbreds are a rich person’s hobby, the wholesome young broodmare manager at the next farm, attending to the mares and their wobbly, week-old foals, is proof of how intense the horse-and-human relationship can be. At the stud farm, it’s all

Woodford Reserve 3

62

T. TH S N. FIF

Jim Beam 65

MARTHA

LA

L E CO YN

KENTUCKY IND.

Louisville

OHIO

Area of detail

E BLU

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Horse Farm 10 Tours 68

11 N. BROADWAY

Harrodsburg

Horse and Barrel Pub/ deSha’s Restaurant and Bar

49

Lebanon

Loretto

75

Shaker Village of Pleasant Hill

Danville

The New York Times 36 Hours: 150 Weekends in the USA & Canada Barbara Ireland Hardcover, Format: 16,8 x 24 cm, 744 Seiten Vorerst nur auf Englisch erhältlich

Nur ¤29,99

À la carte

Ein wahrer Augenschmaus: Über einhundert Jahre Gastronomie-Grafik

.M

6 Maker’s Mark

Bluegrass Tavern Hilton Gratz Lexington/ Park Inn Downtown

• Alle Artikel wurden für diesen Band von der Times­Reise­ redakteurin Barbara Ireland überarbeitet • Neue Illustrationen von der Times­Zeichnerin Olimpia Zagnoli aus Mailand • Alles­auf­einen­Blick­Index • Detaillierte Karten zeigen jeden Halt auf Ihrer Route

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KENTUCKY

LINS

Y KW SP AS

IRON WORKS PKWY.

Lexington

MCCRACKEN PIKE

E. STEPHEN FOSTER AVE.

Rosemark Haven

Kentucky 1 Horse Park

Holly Hill Inn 2

245

7

1 p.m.

Midway

64

Kurtz 8

9 Old Talbott Tavern

Plain Cooking

Drive south from Lexington on Route 68, through gently undulating hills and higher forested bluffs, to Shaker Village of Pleasant Hill (3501 Lexington Road, Harrodsburg; 859734-5411; shakervillageky.org), a preserved home of the plain-living 19th-century Shaker sect. It feels remarkably like the real deal; the most beautiful of its 34 remaining buildings needed only light restoration to return them to the middle 1800s, when the community was at its peak. (Shakerism embraced celibacy and eventually died out.) Have dinner in the spare and lovely Trustees’ Office Dining Room restaurant (call for reservations), which cooks with heirloom vegetables from its own garden, and tour the quiet grounds.

5 Java Joint

Clermont

ILL.

11

Bardstown

N. TH

IRD S

Oscar Getz Museum of Whiskey History 4

about bloodlines and breeding techniques. You’ll also be whisked to the best seats in the ivy-covered limestone viewing stand at Keeneland, Lexington’s renowned race track — to see, perhaps, some horses in training.

• 150 nordamerikanische Ziele, von den angesagtesten Metro­ polen bis zu überraschenden Zufluchtsorten • Praktische Empfehlungen für über 600 Restaurants und 450 Hotels • Verschiedenfarbige Lese­ bändchen markieren Ihre Lieblingsorte in jeder Region • Rund 1.000 Fotos aus dem New York Times­Archiv • Ein Buch für Abenteurer oder Träumer: Klein genug für den Koffer und groß genug, um es im Lieblingssessel zu genießen

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ST

W. VINE ST.

N

10 MILES

AI

TENN.

„Menu Design: ein Muss für jeden Gourmet. Frisch aus dem Druck ein großartiges Buch von TASCHEN ... Wir lieben es.“

Menu Design in America, 1850–1985 Jim Heimann (Hrsg.), Steven Heller, John Mariani Hardcover, Format: 25 x 31,7 cm 392 Seiten

—Tasteandliving.com

Nur ¤ 39,99 — 42 —

— 43 —


Revolution der Kochkunst Geschmacksknospen im Hyperraum! Modernist Cuisine verwandelt Ihre Küche in ein Labor

„Das erstaunlichste Kochbuch unserer Zeit.“ —Katy McLaughlin, Wall Street Journal

In den USA ist es bereits eine Sensation: Modernist Cuisine, das neue Referenz­ werk des Kochens, wird den Buchhändlern förmlich aus den Händen gerissen. Das sechsbändige Opus mit über 3.000 Fotos und Zeichnungen, konzipiert vom früheren Microsoft­Technologiechef Nathan Myhrvold und einem Team aus Dutzenden von Wissenschaftlern, Erfindern, Redak­ teuren und Köchen, kommt nun auch nach Europa – samt 1.500 Rezepten.


Revolution der Kochkunst Geschmacksknospen im Hyperraum! Modernist Cuisine verwandelt Ihre Küche in ein Labor

„Das erstaunlichste Kochbuch unserer Zeit.“ —Katy McLaughlin, Wall Street Journal

In den USA ist es bereits eine Sensation: Modernist Cuisine, das neue Referenz­ werk des Kochens, wird den Buchhändlern förmlich aus den Händen gerissen. Das sechsbändige Opus mit über 3.000 Fotos und Zeichnungen, konzipiert vom früheren Microsoft­Technologiechef Nathan Myhrvold und einem Team aus Dutzenden von Wissenschaftlern, Erfindern, Redak­ teuren und Köchen, kommt nun auch nach Europa – samt 1.500 Rezepten.


„Dieses Werk wird unsere Vorstellung vom Kochen verändern.“ —Ferran Adrià

zeigen. Daher enthält dieses Buch aufre­ gende Rezepte für jeden, der gutes Essen liebt – egal, ob Amateur oder Spitzenkoch. Haben Sie irgendwelche lustigen Anek­ doten auf Lager, vielleicht über Experi­ mente, die unerwartet fehlgeschlagen sind? Nun, die Idee eines solchen Buches ist ja, dass die Autoren erst mal scheitern, damit dem Leser das am Ende erspart bleibt. Wir haben viele Dinge ausprobiert, und vieles lief nicht so gut … Scheitern ist vielleicht ein zu starkes Wort, aber wir haben viele Vari­ anten getestet, bis wir schließlich die besten hatten. Manchmal haben wir ziemlich radi­ kale Sachen probiert, die zunächst dane­ bengingen. Ich wollte zum Beispiel ein Ins­ tant­Soufflé machen: eine Mischung, die man unmittelbar vor dem Backen aus einem Sahnesiphon drücken kann. Das Re­ zept wurde ungefähr 150­mal geändert, bevor wir die endgültige Formel hatten, die im Buch erscheint. Wir haben auch bei den Fotos sehr viel ex­ perimentiert: Das hat sich ausgezahlt, aber wir brauchten viele Anläufe. Zum Beispiel wollten wir ein dramatisches Foto von dem Moment, wenn man Nudeln in einem Wok brät. Dafür haben wir einen Wok in der Mitte durchgeschnitten, Max hat Öl und die Zutaten hineingetan und dann die Nudeln über dem Feuer in die Luft geworfen. Das Öl lief ständig heraus und fing Feuer. Ich glaube, die Haare an seinem Arm sind alle versengt, aber wir haben ein tolles Foto bekommen.

Häufig gestellte Fragen über Modernist Cuisine: Nathan Myhrvolds grundlegende Tipps und Techniken für alle Kochinteressierten Kann ein Hobbykoch Ihre Rezepte wirk­ lich nachkochen? Die meisten Gerichte in dem Buch können in einer ganz normalen Küche zubereitet werden, besonders, wenn Sie sich einige preiswerte Geräte zusätzlich anschaffen, zum Beispiel eine Digitalwaage oder ein

Sous­vide­Wasserbad (das Buch gibt Tipps, worauf Sie beim Kauf achten müssen). Wir haben aber bewusst keine anspruchsvollen Rezepte vereinfacht, um auch die faszinie­ renden kulinarischen Möglichkeiten von Zutaten wie Flüssigstickstoff und Geräten wie Zentrifugen und Homogenisierern zu — 46 —

Manchen Leuten sind die künstlich klin­ genden Zutaten in einigen Rezepten der Modernist Cuisine suspekt. Sie tendieren eher zu biologisch­dynamischen oder „rein natürlichen“ Lebensmitteln. Warum bleiben Sie nicht auch bei diesen einfacheren Zutaten? Es gibt kein Backpulver aus Freilandhal­ tung! Neulich kam jemand an und sagte: „Ich hasse dieses modernistische Zeugs. Warum macht Ihr nicht mal was Einfaches und Natürliches – so wie Nudeln mit Soße und Käse?“ Meine Güte, es gibt kein künstli­ cheres Essen als Nudeln. Sie wachsen nicht auf dem Nudelbaum. Sie sehen auch nicht gerade aus wie Körner. Nein, sie entstehen Gegenüberliegende Seite: Nathan Myhrvold, 2011. Foto © Tim White

„Ich halte ,Modernist Cuisine‘ für den besseren Begriff, weil er die Einstellung der Avantgarde beschreibt, gegen die Koch­ regeln der Vergangenheit zu rebellieren.“ —Nathan Myhrvold


„Dieses Werk wird unsere Vorstellung vom Kochen verändern.“ —Ferran Adrià

zeigen. Daher enthält dieses Buch aufre­ gende Rezepte für jeden, der gutes Essen liebt – egal, ob Amateur oder Spitzenkoch. Haben Sie irgendwelche lustigen Anek­ doten auf Lager, vielleicht über Experi­ mente, die unerwartet fehlgeschlagen sind? Nun, die Idee eines solchen Buches ist ja, dass die Autoren erst mal scheitern, damit dem Leser das am Ende erspart bleibt. Wir haben viele Dinge ausprobiert, und vieles lief nicht so gut … Scheitern ist vielleicht ein zu starkes Wort, aber wir haben viele Vari­ anten getestet, bis wir schließlich die besten hatten. Manchmal haben wir ziemlich radi­ kale Sachen probiert, die zunächst dane­ bengingen. Ich wollte zum Beispiel ein Ins­ tant­Soufflé machen: eine Mischung, die man unmittelbar vor dem Backen aus einem Sahnesiphon drücken kann. Das Re­ zept wurde ungefähr 150­mal geändert, bevor wir die endgültige Formel hatten, die im Buch erscheint. Wir haben auch bei den Fotos sehr viel ex­ perimentiert: Das hat sich ausgezahlt, aber wir brauchten viele Anläufe. Zum Beispiel wollten wir ein dramatisches Foto von dem Moment, wenn man Nudeln in einem Wok brät. Dafür haben wir einen Wok in der Mitte durchgeschnitten, Max hat Öl und die Zutaten hineingetan und dann die Nudeln über dem Feuer in die Luft geworfen. Das Öl lief ständig heraus und fing Feuer. Ich glaube, die Haare an seinem Arm sind alle versengt, aber wir haben ein tolles Foto bekommen.

Häufig gestellte Fragen über Modernist Cuisine: Nathan Myhrvolds grundlegende Tipps und Techniken für alle Kochinteressierten Kann ein Hobbykoch Ihre Rezepte wirk­ lich nachkochen? Die meisten Gerichte in dem Buch können in einer ganz normalen Küche zubereitet werden, besonders, wenn Sie sich einige preiswerte Geräte zusätzlich anschaffen, zum Beispiel eine Digitalwaage oder ein

Sous­vide­Wasserbad (das Buch gibt Tipps, worauf Sie beim Kauf achten müssen). Wir haben aber bewusst keine anspruchsvollen Rezepte vereinfacht, um auch die faszinie­ renden kulinarischen Möglichkeiten von Zutaten wie Flüssigstickstoff und Geräten wie Zentrifugen und Homogenisierern zu — 46 —

Manchen Leuten sind die künstlich klin­ genden Zutaten in einigen Rezepten der Modernist Cuisine suspekt. Sie tendieren eher zu biologisch­dynamischen oder „rein natürlichen“ Lebensmitteln. Warum bleiben Sie nicht auch bei diesen einfacheren Zutaten? Es gibt kein Backpulver aus Freilandhal­ tung! Neulich kam jemand an und sagte: „Ich hasse dieses modernistische Zeugs. Warum macht Ihr nicht mal was Einfaches und Natürliches – so wie Nudeln mit Soße und Käse?“ Meine Güte, es gibt kein künstli­ cheres Essen als Nudeln. Sie wachsen nicht auf dem Nudelbaum. Sie sehen auch nicht gerade aus wie Körner. Nein, sie entstehen Gegenüberliegende Seite: Nathan Myhrvold, 2011. Foto © Tim White

„Ich halte ,Modernist Cuisine‘ für den besseren Begriff, weil er die Einstellung der Avantgarde beschreibt, gegen die Koch­ regeln der Vergangenheit zu rebellieren.“ —Nathan Myhrvold


in einem sehr elaborierten, gut durchdach­ ten Prozess. Verstehen Sie mich nicht falsch: Nudeln sind ein wunderbares Essen. Aber sie natürlich zu nennen ist reichlich seltsam. Nudeln waren eine Erfindung. Fast alle Lebensmittel auf dem Markt oder beim örtlichen Metzger sind im Laufe der Jahrhunderte durch Zucht genetisch verän­ dert worden. Wenn die Leute heutzutage von „genetisch verändert“ sprechen, mei­ nen sie Lebensmittel, die durch mole­ kularbiologische Methoden verändert wur­ den. Aber fast alle diese genetischen Ver­ änderungen sind Antworten auf die Anforderungen der konventionellen Landwirtschaft. Köche interessieren sich vor allem für Geschmack, und dazu gibt es bislang nur sehr wenig Genforschung (wenn überhaupt). Ich glaube daher, dass die alten Kulturpflanzen immer noch die besten sind. Aber das ist eine praktische Meinung, keine ideologische. Große Teile der Welt leiden unter Mangelernährung, und genmanipu­ liertes Getreide könnte vielleicht Hungers­ nöte in Afrika verhindern und Millionen Menschenleben retten. Was das Kochen mit Chemikalien angeht: Nun, wenn Sie Muffins backen, kommen Sie an Backpulver nicht vorbei. Backpulver ist raffiniert, es ist chemisch, es wird gewon­ nen, nicht angebaut. Wahrscheinlich benut­ zen Sie auch Salz. Auch das wird entweder aus dem Salzstock oder dem Meer gewon­ nen. Und so könnte ich weitermachen. Es gibt eine ganze Reihe raffinierter Zutaten, die jeder benutzt, ohne darüber nachzuden­

ken, nur weil sie schon immer da waren. Interessanterweise wurde nur bei wenigen dieser traditionellen Zutaten wissenschaft­ lich geprüft, ob sie überhaupt zum Verzehr geeignet sind. Dank jahrzehntelanger Erfah­ rung kann man das annehmen, aber Sie wer­ den wahrscheinlich keine Studie finden, die es beweist. Bei modernen aufbereiteten Zu­ taten wie Hydrokolloiden hingegen wurde getestet, ob sie für den Menschen schädlich sind. Und nun stellen Sie sich mal vor: Fast alle werden entweder aus Meeresalgen oder durch Fermentation gewonnen. Wenn Sie bereit sind, Nori und Essig auf Ihrem Sushi­ Reis zu essen und das Ganze mit einem Glas Wein hinunterzuspülen, was könnten Sie dann gegen Hydrokolloide haben?

„Wenn Sie die moder­ nistischen Techniken anwenden, gewinnen Sie Kontrolle und können umso kreativer sein.“ —Nathan Myhrvold

Wie halten Sie es mit den Begriffen „Mo­ dernist Cuisine“ und „Molekularküche“? „Molekular“ und „Molekularküche“ sind umstrittene Begriffe unter Spitzenköchen. Dr. Hervé This, der Vater dessen, was er „Molekulargastronomie“ nennt, will damit nur die Lebensmittelwissenschaft beschrie­ ben wissen, aber nicht das Kochen. Seine

— 48 —

Forschung dreht sich vor allem darum, das traditionelle Kochen wissenschaftlich zu untersuchen. Fast alle Köche, mit denen ich gesprochen habe, hassen den Begriff Molekularküche. Und aus wissenschaftlicher Sicht ist er oh­ nehin bedeutungslos: Alle Lebensmittel sind aus Molekülen. Ich halte „Modernist Cuisine“ für den bes­ seren Begriff, weil er die Einstellung der Avantgarde beschreibt, gegen die Kochre­ geln der Vergangenheit zu rebellieren. Au­ ßerdem ist er breit genug, um alle mögli­ chen Stile zu umfassen. Das Werk hat 2.440 Seiten. Gibt es ir­ gendeinen Aspekt rund ums Kochen, der nicht behandelt wird? Während der Arbeit an dem Buch haben wir immer mehr hinzugefügt. Wir hätten noch mehr schreiben können, aber dann wäre es nie fertig geworden. Wir haben Ge­ bäck und Desserts ausgelassen. Vielleicht machen wir irgendwann ein Buch darüber. Sie mussten für Modernist Cuisine viel experimentieren. Haben Sie überra­ schende Entdeckungen gemacht? Wir haben Erklärungen für viele alte Ge­ heimnisse des Kochens gefunden. Und vie­ les ist anders, als man normalerweise denkt. Wir waren zum Beispiel ziemlich über­ Unten: Die Querschnittfotos sind echt. Wir arran­ gierten das Essen in unserem halbierten Equipment und machten dann die Aufnahmen.

Rechts: Modernist Cuisine enthält hunderte Schritt­für­Schritt­Anleitungen und Rezepte mit Darstellungen kompletter Chefgerichte.

rascht, dass die meisten Gemüsesorten schneller in kochendem Wasser garen als in Dampf. Wir wollten mit unserem Experi­ ment eigentlich eine Kurve produzieren, die nachweist, dass Dampfgaren schneller geht, aber die Daten zeigten am Ende das Gegen­ teil. Wir haben das Experiment mehrfach wiederholt und mögliche Fehlerquellen

„Eine visuelle Achterbahnfahrt durch das Universum der Lebensmittel und Küchenutensilien ... Für den Profi­Koch, ob Modernist oder nicht, ein unschätzbares Referenzwerk.“ —Michael Ruhlman, The New York Times

ausgeschlossen, bis wir überzeugt waren, dass Kochen wirklich schneller geht. Wir haben dann die Fachliteratur durchsucht und fanden schließlich die Erklärung: Es bildet sich ein Kondenswasserfilm, den wir im Buch erklären. Was entgegnen Sie Leuten, die Ihnen vorwerfen, das Ende der Kochkunst her­ beizuforschen? Ist Kochen eine Kunst oder eine Wissenschaft? Kochen ist eine Kunst, aber wie bei jeder Kunst müssen Könner über die Techniken und Materialien Bescheid wissen. Kochen hat auch viel mit Erfahrung zu tun, aber es gibt einige theoretische Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die von großer Hilfe sein können. Zum Beispiel müssen wir nicht raten, wie lange etwas kochen muss. Wir können es ziemlich genau schätzen, wenn wir die Gleichungen des Wärmetransports anwenden. Das Buch enthält etliche solcher Hilfestellungen. Wenn Sie erst mal ein Ge­ biet verstanden haben, zum Beispiel Emul­ sionen, können Sie sich darauf konzentrie­ ren herauszufinden, welche Emulgatoren in welcher Dosis und in welcher Situation am besten funktionieren. Die Wissenschaft hilft, dass wir beim Ko­ chen wissen, was wir tun, aber sie ist kein Ersatz für die Fähigkeiten eines Kochs oder für einen Grad an Experimentierfreudig­ keit. Jede wissenschaftliche Erkenntnis verstärkt aber die Effizienz eines Experi­ ments. Und wenn die Leute erst mal die Wissenschaft verstehen, dann weckt das ihre Kreativität und gibt ihnen mehr Frei­ heit, neue Techniken auszuprobieren und alte Techniken neu anzuwenden. Wenn Sie die modernistischen Techniken anwenden, gewinnen Sie Kontrolle und können umso kreativer sein.

Nathan Myhrvold ist Chief Executive Officer und Gründer der Firma Intellectual Ventures, die sich mit der Ent­ wicklung und Finanzierung von Erfindungen beschäftigt. Bevor er sein eigenes Unternehmen gründete, baute Myhrvold bis 1999 als erster Chief Technology Officer bei Microsoft unter anderem Microsoft Research auf. Er war dort für zahlreiche bahnbrechende Technologieprojekte ver­ antwortlich. Nach zweijährigem Stage in Seattles französi­ schem Spitzenrestaurant Rover’s besuchte Myhrvold die Kochschule La Varenne, um bei der renommierten Köchin Anne Willan seine Ausbildung zu vervollständigen und arbeitete zudem als Chief Gastronomic Officer für Zagat Survey. Myhrvold hat an der UCLA Mathematik, Geo­ und Astrophysik studiert sowie an der Princeton University in Wirtschaftsmathematik und theoretischer Physik promo­ viert. Nach seiner Promotion arbeitete er ein Jahr lang an der Universität Cambridge bei dem berühmten Kosmologen Stephen Hawking über Quantentheorien der Schwerkraft. — 49 —


in einem sehr elaborierten, gut durchdach­ ten Prozess. Verstehen Sie mich nicht falsch: Nudeln sind ein wunderbares Essen. Aber sie natürlich zu nennen ist reichlich seltsam. Nudeln waren eine Erfindung. Fast alle Lebensmittel auf dem Markt oder beim örtlichen Metzger sind im Laufe der Jahrhunderte durch Zucht genetisch verän­ dert worden. Wenn die Leute heutzutage von „genetisch verändert“ sprechen, mei­ nen sie Lebensmittel, die durch mole­ kularbiologische Methoden verändert wur­ den. Aber fast alle diese genetischen Ver­ änderungen sind Antworten auf die Anforderungen der konventionellen Landwirtschaft. Köche interessieren sich vor allem für Geschmack, und dazu gibt es bislang nur sehr wenig Genforschung (wenn überhaupt). Ich glaube daher, dass die alten Kulturpflanzen immer noch die besten sind. Aber das ist eine praktische Meinung, keine ideologische. Große Teile der Welt leiden unter Mangelernährung, und genmanipu­ liertes Getreide könnte vielleicht Hungers­ nöte in Afrika verhindern und Millionen Menschenleben retten. Was das Kochen mit Chemikalien angeht: Nun, wenn Sie Muffins backen, kommen Sie an Backpulver nicht vorbei. Backpulver ist raffiniert, es ist chemisch, es wird gewon­ nen, nicht angebaut. Wahrscheinlich benut­ zen Sie auch Salz. Auch das wird entweder aus dem Salzstock oder dem Meer gewon­ nen. Und so könnte ich weitermachen. Es gibt eine ganze Reihe raffinierter Zutaten, die jeder benutzt, ohne darüber nachzuden­

ken, nur weil sie schon immer da waren. Interessanterweise wurde nur bei wenigen dieser traditionellen Zutaten wissenschaft­ lich geprüft, ob sie überhaupt zum Verzehr geeignet sind. Dank jahrzehntelanger Erfah­ rung kann man das annehmen, aber Sie wer­ den wahrscheinlich keine Studie finden, die es beweist. Bei modernen aufbereiteten Zu­ taten wie Hydrokolloiden hingegen wurde getestet, ob sie für den Menschen schädlich sind. Und nun stellen Sie sich mal vor: Fast alle werden entweder aus Meeresalgen oder durch Fermentation gewonnen. Wenn Sie bereit sind, Nori und Essig auf Ihrem Sushi­ Reis zu essen und das Ganze mit einem Glas Wein hinunterzuspülen, was könnten Sie dann gegen Hydrokolloide haben?

„Wenn Sie die moder­ nistischen Techniken anwenden, gewinnen Sie Kontrolle und können umso kreativer sein.“ —Nathan Myhrvold

Wie halten Sie es mit den Begriffen „Mo­ dernist Cuisine“ und „Molekularküche“? „Molekular“ und „Molekularküche“ sind umstrittene Begriffe unter Spitzenköchen. Dr. Hervé This, der Vater dessen, was er „Molekulargastronomie“ nennt, will damit nur die Lebensmittelwissenschaft beschrie­ ben wissen, aber nicht das Kochen. Seine

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Forschung dreht sich vor allem darum, das traditionelle Kochen wissenschaftlich zu untersuchen. Fast alle Köche, mit denen ich gesprochen habe, hassen den Begriff Molekularküche. Und aus wissenschaftlicher Sicht ist er oh­ nehin bedeutungslos: Alle Lebensmittel sind aus Molekülen. Ich halte „Modernist Cuisine“ für den bes­ seren Begriff, weil er die Einstellung der Avantgarde beschreibt, gegen die Kochre­ geln der Vergangenheit zu rebellieren. Au­ ßerdem ist er breit genug, um alle mögli­ chen Stile zu umfassen. Das Werk hat 2.440 Seiten. Gibt es ir­ gendeinen Aspekt rund ums Kochen, der nicht behandelt wird? Während der Arbeit an dem Buch haben wir immer mehr hinzugefügt. Wir hätten noch mehr schreiben können, aber dann wäre es nie fertig geworden. Wir haben Ge­ bäck und Desserts ausgelassen. Vielleicht machen wir irgendwann ein Buch darüber. Sie mussten für Modernist Cuisine viel experimentieren. Haben Sie überra­ schende Entdeckungen gemacht? Wir haben Erklärungen für viele alte Ge­ heimnisse des Kochens gefunden. Und vie­ les ist anders, als man normalerweise denkt. Wir waren zum Beispiel ziemlich über­ Unten: Die Querschnittfotos sind echt. Wir arran­ gierten das Essen in unserem halbierten Equipment und machten dann die Aufnahmen.

Rechts: Modernist Cuisine enthält hunderte Schritt­für­Schritt­Anleitungen und Rezepte mit Darstellungen kompletter Chefgerichte.

rascht, dass die meisten Gemüsesorten schneller in kochendem Wasser garen als in Dampf. Wir wollten mit unserem Experi­ ment eigentlich eine Kurve produzieren, die nachweist, dass Dampfgaren schneller geht, aber die Daten zeigten am Ende das Gegen­ teil. Wir haben das Experiment mehrfach wiederholt und mögliche Fehlerquellen

„Eine visuelle Achterbahnfahrt durch das Universum der Lebensmittel und Küchenutensilien ... Für den Profi­Koch, ob Modernist oder nicht, ein unschätzbares Referenzwerk.“ —Michael Ruhlman, The New York Times

ausgeschlossen, bis wir überzeugt waren, dass Kochen wirklich schneller geht. Wir haben dann die Fachliteratur durchsucht und fanden schließlich die Erklärung: Es bildet sich ein Kondenswasserfilm, den wir im Buch erklären. Was entgegnen Sie Leuten, die Ihnen vorwerfen, das Ende der Kochkunst her­ beizuforschen? Ist Kochen eine Kunst oder eine Wissenschaft? Kochen ist eine Kunst, aber wie bei jeder Kunst müssen Könner über die Techniken und Materialien Bescheid wissen. Kochen hat auch viel mit Erfahrung zu tun, aber es gibt einige theoretische Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die von großer Hilfe sein können. Zum Beispiel müssen wir nicht raten, wie lange etwas kochen muss. Wir können es ziemlich genau schätzen, wenn wir die Gleichungen des Wärmetransports anwenden. Das Buch enthält etliche solcher Hilfestellungen. Wenn Sie erst mal ein Ge­ biet verstanden haben, zum Beispiel Emul­ sionen, können Sie sich darauf konzentrie­ ren herauszufinden, welche Emulgatoren in welcher Dosis und in welcher Situation am besten funktionieren. Die Wissenschaft hilft, dass wir beim Ko­ chen wissen, was wir tun, aber sie ist kein Ersatz für die Fähigkeiten eines Kochs oder für einen Grad an Experimentierfreudig­ keit. Jede wissenschaftliche Erkenntnis verstärkt aber die Effizienz eines Experi­ ments. Und wenn die Leute erst mal die Wissenschaft verstehen, dann weckt das ihre Kreativität und gibt ihnen mehr Frei­ heit, neue Techniken auszuprobieren und alte Techniken neu anzuwenden. Wenn Sie die modernistischen Techniken anwenden, gewinnen Sie Kontrolle und können umso kreativer sein.

Nathan Myhrvold ist Chief Executive Officer und Gründer der Firma Intellectual Ventures, die sich mit der Ent­ wicklung und Finanzierung von Erfindungen beschäftigt. Bevor er sein eigenes Unternehmen gründete, baute Myhrvold bis 1999 als erster Chief Technology Officer bei Microsoft unter anderem Microsoft Research auf. Er war dort für zahlreiche bahnbrechende Technologieprojekte ver­ antwortlich. Nach zweijährigem Stage in Seattles französi­ schem Spitzenrestaurant Rover’s besuchte Myhrvold die Kochschule La Varenne, um bei der renommierten Köchin Anne Willan seine Ausbildung zu vervollständigen und arbeitete zudem als Chief Gastronomic Officer für Zagat Survey. Myhrvold hat an der UCLA Mathematik, Geo­ und Astrophysik studiert sowie an der Princeton University in Wirtschaftsmathematik und theoretischer Physik promo­ viert. Nach seiner Promotion arbeitete er ein Jahr lang an der Universität Cambridge bei dem berühmten Kosmologen Stephen Hawking über Quantentheorien der Schwerkraft. — 49 —


„Das wichtigste Werk der Kochkunst seit Escoffier.“ —Tim Zagat, New York

Sie erfahren unter anderem • warum der Garprozess nicht aufhört, wenn Sie Lebensmittel mit Eiswasser abschrecken • wann Kochen schneller geht als Dämpfen • warum die Hitze nicht reduziert wird, wenn der Grillrost höher gesetzt wird • warum Backen in erster Linie ein Trocknungsprozess ist • warum frittierte Lebensmittel besser bräunen und schmecken, wenn man sie in älterem Öl ausbackt • wie man mit modernen Kochtechniken optimale Ergebnisse erzielen kann und dabei auch ohne perfektes Timing und das Quäntchen Glück auskommt

„Mit 2.440 Seiten, 3.216 brillianten Farbfotos und 1,1 Millionen Wörtern ist Modernist Cuisine mit Sicherheit die längste und gründlichste Studie zum Thema Nahrung, die je publiziert wurde.“ —Kenji Lopez­Alt, Gourmet

— 50 —

Modernist Cuisine: Die Revolution der Kochkunst Nathan Myhrvold, Chris Young, Maxime Bilet 6 Bände im Schuber, Band 1–5 Hardcover, Band 6 Flexicover mit Spiralbindung, Format: 26,2 x 33 cm, 2.440 Seiten ¤ 399 — 51 —


„Das wichtigste Werk der Kochkunst seit Escoffier.“ —Tim Zagat, New York

Sie erfahren unter anderem • warum der Garprozess nicht aufhört, wenn Sie Lebensmittel mit Eiswasser abschrecken • wann Kochen schneller geht als Dämpfen • warum die Hitze nicht reduziert wird, wenn der Grillrost höher gesetzt wird • warum Backen in erster Linie ein Trocknungsprozess ist • warum frittierte Lebensmittel besser bräunen und schmecken, wenn man sie in älterem Öl ausbackt • wie man mit modernen Kochtechniken optimale Ergebnisse erzielen kann und dabei auch ohne perfektes Timing und das Quäntchen Glück auskommt

„Mit 2.440 Seiten, 3.216 brillianten Farbfotos und 1,1 Millionen Wörtern ist Modernist Cuisine mit Sicherheit die längste und gründlichste Studie zum Thema Nahrung, die je publiziert wurde.“ —Kenji Lopez­Alt, Gourmet

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Modernist Cuisine: Die Revolution der Kochkunst Nathan Myhrvold, Chris Young, Maxime Bilet 6 Bände im Schuber, Band 1–5 Hardcover, Band 6 Flexicover mit Spiralbindung, Format: 26,2 x 33 cm, 2.440 Seiten ¤ 399 — 51 —


PIRELLI.COM

Cars now beinhaltet fast jeDe automarke auf Der welt, Die heute fahrzeuge baut

LET’S DANCE

Die evolution Des automobils Angesichts der bevorstehenden Revolution, die die neuen Technologien in der Automobilwelt auslösen werden, erscheint es angebracht, einen Blick in den heutigen Fahrzeugmarkt zu wagen. Dabei nehmen wir fast alle Marken und Modelle unter die Lupe, um Ihnen die elegantesten, innovativsten und faszinierendsten Wagen vorstellen zu können. The F1 FORMULA 1 logo, F1, FORMULA 1, FIA FORMULA ONE WORLD CHAMPIONSHIP, GRAND PRIX and related marks are trade marks of Formula One Licensing B.V., a Formula One group company. All rights reserved.

In diesem Buch werden die neuesten umweltfreundlichen Entwicklungen vorgestellt – in

einer Welt voller Spritfresser sind sie einsame Gestalten, die unsere Abhängigkeit vom Öl zu mindern versuchen. Möglicherweise stehen wir vor dem letzen Aufbäumen der rauchenden Reifen, bevor die Armee der Elektrokonkurrenz zum Eroberungsangriff ansetzt. Mit einer fachlich-präzisen und zugleich für jedermann verständlichen Sprache und Hunderten von Originalbildern lüftet Cars Now die Geheimnisse der sich rasch ändernden Autowelt sowohl für den Kenner als auch für den interessierten Laien.


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Cars Now! Vol. 1 A Guide to the most notable cars today Intersection Magazine, Daniel A. Ross (Hrsg.) Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 512 Seiten


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Ta l e n T e b r a u c h e n j e m a n d e n , d e r a n s i e g l a u b T. Erfahren Sie mehr 端ber Vahakn Arslanian, seinen Mentor Julian Schnabel und das Maybach Mentoring Programme. www.maybach-manufaktur-special.com/mentoring


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American Beauty

Norman Mailers packender und provokativer Text und Bert Sterns historische Fotos lassen den Geist der größten weiblichen Ikone Amerikas wiederauferstehen

„Sie war unser Engel, der süße Engel des Sex, und die Zuckersüße des Sex stieg aus ihr empor wie der Klang aus der klarsten Faser einer Violine.“ —Norman Mailer


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Norman Mailers packender und provokativer Text und Bert Sterns historische Fotos lassen den Geist der größten weiblichen Ikone Amerikas wiederauferstehen

„Sie war unser Engel, der süße Engel des Sex, und die Zuckersüße des Sex stieg aus ihr empor wie der Klang aus der klarsten Faser einer Violine.“ —Norman Mailer


Das Entstehen eines Klassikers

Dieses Buch, konzipiert von Mailers langjährigem Partner Lawrence Schiller, kombiniert Mailers Essay über Marilyn mit Bert Sterns eindringlichen Fotos der „Letzten Sitzung“.

sein, die so viele Menschen fasziniert habe. „Dann brauchen Sie Mailer“, sagte Roth. „Mailer ist Ihr Mann.“ „Wenn Sie Mailer kriegen können“, sagte ich, „dann ist das Buch in der Woche, in der es erscheint, auf den Titelseiten von Life und Time Magazine.“

Vor vierzig Jahren stand ich vor Harold Roth, dem Verleger von Grosset and Dunlap, sah ihm fest in die Augen und sagte: „Wenn Sie mir Norman Mailer oder Gloria Steinem bringen, lasse ich Sie das hier veröffentlichen.“ In der Hand hielt ich ein Portfolio mit Fotos von Marilyn Monroe, aufgenommen von vierundzwanzig berühmten Fotografen. Sie war zehn Jahre zuvor gestorben, verzauberte aber noch immer Menschen in aller Welt. Meinem Buch fehlte eigentlich nur ein einziges Element – allerdings ein ziemlich wich­ tiges: Worte. Ich war mir sicher, dass die richtigen Worte etwas Licht auf das Geheimnis dieser Legende werfen würden, deren Bewunderer auch nach ihrem Tod nicht aufgehört hatten, sie zu verehren. Zu ihren Lebzeiten – sie starb ja schon mit sechsunddreißig – hatten viele versucht, Marilyn Monroe zu erklären, aber keinem war es gelungen. Manchmal dachte ich, es sei unmöglich. „Warum Mailer oder Steinem?“, fragte Roth. Ich erklärte ihm, das Buch brauche einen Schriftsteller, dessen eigene Erfahrungen die von Marilyn vielleicht irgendwie wider­ spiegelten und der dadurch imstande wäre, eine vollkommen neue Perspektive auf Marilyn zu eröffnen. Ich sagte, wenn man einen Schriftsteller finden könne, der – wie Marilyn – viele Katastrophen erlebt habe und dem es – wie ihr – gelungen sei, jede einzelne zu überleben, dann könne das der Schlüssel zu dieser geheimnisvollen Frau

„Niemand hatte damit gerechnet, dass Mailer sich hoffnungslos in den Gegenstand seines Essays verlieben würde – in eine Frau, der er nie begegnet war.“ Roth wusste, warum ich so sicher war, dass das Projekt diese Art von Aufmerksamkeit bekommen würde. Mailer hatte recht provozierende Ansichten über Frauen und Sex und gab sie mit Vergnügen zum Besten, mündlich wie schriftlich. Er hatte erbitterte Auseinandersetzungen mit feministischen Ikonen wie Germaine Greer und Jill Johnston gehabt und war das Feindbild Nummer eins der Feministinnen jener Tage. Wenn Mailer über den Inbegriff der Sexgöttin der Fünfzigerjahre schrieb, dann konnte das nur zu einer Kontroverse führen: Hier Amerikas provokativster und

progressivster Schriftsteller, Gewinner des Pulitzer­Preises für Die Armeen der Nacht, Autor von Die Nackten und die Toten, dort diese kindliche Frau, deren Gesten für jeden etwas anderes bedeuteten, deren Leben durch die Berichterstattung über drei gescheiterte Ehen in Stücke gerissen worden war, deren zarte Stimme den Madison Square Garden gefüllt hatte, als sie John F. Kennedy mit „Happy Birthday, Mr. President“ ein Geburtstagsständchen gebracht hatte. Es würde faszinierend sein. Jeder würde wissen wollen, was der kühne Provokateur Norman Mailer über diese zerbrechliche Göttin zu sagen hatte. Diese Kombination würde für die Presse unwi­ derstehlich sein. Es war eine Kombination, die Publicity versprach – die gute Art von Publicity, die einem half, Bücher zu verkaufen. Roth kriegte Mailer, und der versprach, als Begleittext für die Fotos einen bio­ grafischen Essay von zwanzigtausend

Worten zu schreiben. Niemand hatte damit gerechnet, dass Mailer sich hoffnungslos in den Gegenstand seines Essays verlieben würde – in eine Frau, der er nie begegnet war. Er sah sich jeden Film an, in dem sie mitgespielt hatte, sprach mit vielen Leuten, die sie gut gekannt hatten, und lieferte neun Monate später 115 000 Worte ab. Es war ein Buch, das – zusammen mit den außergewöhnlichen Fotos, die ich zusam­ mengetragen hatte – in allen größeren Sprachen der Welt zum Bestseller wurde. Es war das teuerste Buch, das je im Book­ of­the­Month Club angeboten wurde, und das erste Buch seiner Art, das den uner­ hörten Preis von zwanzig Dollar kostete. Time nannte es „gargantuesk“ und be­ scheinigte ihm eine „ungeheure Wucht“. — 60 —

Der Boston Globe schrieb, was praktisch jeder Rezensent sagte: „… überragend … Niemand sonst versteht es, [Marilyns] lie­ benswertes und zur Verzweiflung treibendes Wesen auf so berührende Weise einzufangen.“ Worte wie „überwältigend“, „brillant“, „fesselnd“ und „unvergesslich“ fanden ihren Weg in Rezensionen in aller Welt. Die bedeutendsten Nachrichtensendungen jener Tage berichteten über das Phänomen. Die Fotoausstellung wurde im Beverly Wilshire Hotel in Los Angeles eröffnet, tourte danach über drei Kontinente und war ein voller Erfolg. Viele von Marilyns Kollegen – Jack Lemmon, Tony Curtis, Eli Wallach, Tom Ewell – sowie ihre Regisseure – John Huston, Billy Wilder und George Cukor – schlürften mit Buchhändlern Champagner. In Japan war­

teten Tausende in strömendem Regen, um die ikonischen Bilder von Marilyn zu sehen. Und die Fotografen? Das Erscheinen von Marilyn eröffnete ihnen viele Möglichkei­ ten, ihre Arbeiten zu vermarkten. Einige – Eve Arnold, Milton Green, George Barris und Bert Stern – haben Bücher veröffent­ licht, die einen Querschnitt durch ihr gesamtes Werk zeigen. Stern hatte Marilyn im Juni 1962 für Vogue fotografiert, und ihm war es gelungen, das breiteste Spektrum ihrer Gefühle einzufangen. Seine Kamera war ein Fenster, durch das man jeden Aspekt von Marilyns Leben sehen konnte. Nur Sterns Fotos können Mailers litera­ rische Großtat ergänzen. Nur Mailers Worte können Sterns Fotos mit zusätzli­ chen Erkenntnissen versehen. Die Verbindung von Mailer, Marilyn und — 61 —

Stern, die so lange auf sich hat warten las­ sen – endlich kommt sie zustande. Lawrence Schiller

Vorige Doppelseite: Marilyn in Bed, 1962. Foto © Bert Stern Gegenüber, links: Time, USA, 16. Juli 1973, Magazin­Titelblatt entworfen von Will Hopkins und Lawrence Schiller Gegenüber, mitte: Norman Mailers Fernsehauftritt für Marilyn, 1973. Foto © Polaris Communications, Inc. Gegenüber, rechts: Lawrence Schiller, links, mit Bert Stern, Los Angeles, 1973. Foto © Polaris Communications, Inc. Oben: Marilyn Monroe, Hotel Bel­Air, 1962. Foto © Bert Stern


Das Entstehen eines Klassikers

Dieses Buch, konzipiert von Mailers langjährigem Partner Lawrence Schiller, kombiniert Mailers Essay über Marilyn mit Bert Sterns eindringlichen Fotos der „Letzten Sitzung“.

sein, die so viele Menschen fasziniert habe. „Dann brauchen Sie Mailer“, sagte Roth. „Mailer ist Ihr Mann.“ „Wenn Sie Mailer kriegen können“, sagte ich, „dann ist das Buch in der Woche, in der es erscheint, auf den Titelseiten von Life und Time Magazine.“

Vor vierzig Jahren stand ich vor Harold Roth, dem Verleger von Grosset and Dunlap, sah ihm fest in die Augen und sagte: „Wenn Sie mir Norman Mailer oder Gloria Steinem bringen, lasse ich Sie das hier veröffentlichen.“ In der Hand hielt ich ein Portfolio mit Fotos von Marilyn Monroe, aufgenommen von vierundzwanzig berühmten Fotografen. Sie war zehn Jahre zuvor gestorben, verzauberte aber noch immer Menschen in aller Welt. Meinem Buch fehlte eigentlich nur ein einziges Element – allerdings ein ziemlich wich­ tiges: Worte. Ich war mir sicher, dass die richtigen Worte etwas Licht auf das Geheimnis dieser Legende werfen würden, deren Bewunderer auch nach ihrem Tod nicht aufgehört hatten, sie zu verehren. Zu ihren Lebzeiten – sie starb ja schon mit sechsunddreißig – hatten viele versucht, Marilyn Monroe zu erklären, aber keinem war es gelungen. Manchmal dachte ich, es sei unmöglich. „Warum Mailer oder Steinem?“, fragte Roth. Ich erklärte ihm, das Buch brauche einen Schriftsteller, dessen eigene Erfahrungen die von Marilyn vielleicht irgendwie wider­ spiegelten und der dadurch imstande wäre, eine vollkommen neue Perspektive auf Marilyn zu eröffnen. Ich sagte, wenn man einen Schriftsteller finden könne, der – wie Marilyn – viele Katastrophen erlebt habe und dem es – wie ihr – gelungen sei, jede einzelne zu überleben, dann könne das der Schlüssel zu dieser geheimnisvollen Frau

„Niemand hatte damit gerechnet, dass Mailer sich hoffnungslos in den Gegenstand seines Essays verlieben würde – in eine Frau, der er nie begegnet war.“ Roth wusste, warum ich so sicher war, dass das Projekt diese Art von Aufmerksamkeit bekommen würde. Mailer hatte recht provozierende Ansichten über Frauen und Sex und gab sie mit Vergnügen zum Besten, mündlich wie schriftlich. Er hatte erbitterte Auseinandersetzungen mit feministischen Ikonen wie Germaine Greer und Jill Johnston gehabt und war das Feindbild Nummer eins der Feministinnen jener Tage. Wenn Mailer über den Inbegriff der Sexgöttin der Fünfzigerjahre schrieb, dann konnte das nur zu einer Kontroverse führen: Hier Amerikas provokativster und

progressivster Schriftsteller, Gewinner des Pulitzer­Preises für Die Armeen der Nacht, Autor von Die Nackten und die Toten, dort diese kindliche Frau, deren Gesten für jeden etwas anderes bedeuteten, deren Leben durch die Berichterstattung über drei gescheiterte Ehen in Stücke gerissen worden war, deren zarte Stimme den Madison Square Garden gefüllt hatte, als sie John F. Kennedy mit „Happy Birthday, Mr. President“ ein Geburtstagsständchen gebracht hatte. Es würde faszinierend sein. Jeder würde wissen wollen, was der kühne Provokateur Norman Mailer über diese zerbrechliche Göttin zu sagen hatte. Diese Kombination würde für die Presse unwi­ derstehlich sein. Es war eine Kombination, die Publicity versprach – die gute Art von Publicity, die einem half, Bücher zu verkaufen. Roth kriegte Mailer, und der versprach, als Begleittext für die Fotos einen bio­ grafischen Essay von zwanzigtausend

Worten zu schreiben. Niemand hatte damit gerechnet, dass Mailer sich hoffnungslos in den Gegenstand seines Essays verlieben würde – in eine Frau, der er nie begegnet war. Er sah sich jeden Film an, in dem sie mitgespielt hatte, sprach mit vielen Leuten, die sie gut gekannt hatten, und lieferte neun Monate später 115 000 Worte ab. Es war ein Buch, das – zusammen mit den außergewöhnlichen Fotos, die ich zusam­ mengetragen hatte – in allen größeren Sprachen der Welt zum Bestseller wurde. Es war das teuerste Buch, das je im Book­ of­the­Month Club angeboten wurde, und das erste Buch seiner Art, das den uner­ hörten Preis von zwanzig Dollar kostete. Time nannte es „gargantuesk“ und be­ scheinigte ihm eine „ungeheure Wucht“. — 60 —

Der Boston Globe schrieb, was praktisch jeder Rezensent sagte: „… überragend … Niemand sonst versteht es, [Marilyns] lie­ benswertes und zur Verzweiflung treibendes Wesen auf so berührende Weise einzufangen.“ Worte wie „überwältigend“, „brillant“, „fesselnd“ und „unvergesslich“ fanden ihren Weg in Rezensionen in aller Welt. Die bedeutendsten Nachrichtensendungen jener Tage berichteten über das Phänomen. Die Fotoausstellung wurde im Beverly Wilshire Hotel in Los Angeles eröffnet, tourte danach über drei Kontinente und war ein voller Erfolg. Viele von Marilyns Kollegen – Jack Lemmon, Tony Curtis, Eli Wallach, Tom Ewell – sowie ihre Regisseure – John Huston, Billy Wilder und George Cukor – schlürften mit Buchhändlern Champagner. In Japan war­

teten Tausende in strömendem Regen, um die ikonischen Bilder von Marilyn zu sehen. Und die Fotografen? Das Erscheinen von Marilyn eröffnete ihnen viele Möglichkei­ ten, ihre Arbeiten zu vermarkten. Einige – Eve Arnold, Milton Green, George Barris und Bert Stern – haben Bücher veröffent­ licht, die einen Querschnitt durch ihr gesamtes Werk zeigen. Stern hatte Marilyn im Juni 1962 für Vogue fotografiert, und ihm war es gelungen, das breiteste Spektrum ihrer Gefühle einzufangen. Seine Kamera war ein Fenster, durch das man jeden Aspekt von Marilyns Leben sehen konnte. Nur Sterns Fotos können Mailers litera­ rische Großtat ergänzen. Nur Mailers Worte können Sterns Fotos mit zusätzli­ chen Erkenntnissen versehen. Die Verbindung von Mailer, Marilyn und — 61 —

Stern, die so lange auf sich hat warten las­ sen – endlich kommt sie zustande. Lawrence Schiller

Vorige Doppelseite: Marilyn in Bed, 1962. Foto © Bert Stern Gegenüber, links: Time, USA, 16. Juli 1973, Magazin­Titelblatt entworfen von Will Hopkins und Lawrence Schiller Gegenüber, mitte: Norman Mailers Fernsehauftritt für Marilyn, 1973. Foto © Polaris Communications, Inc. Gegenüber, rechts: Lawrence Schiller, links, mit Bert Stern, Los Angeles, 1973. Foto © Polaris Communications, Inc. Oben: Marilyn Monroe, Hotel Bel­Air, 1962. Foto © Bert Stern


EINE NEUARTIGE BIoGRAFIE von Norman Mailer

„In ihren Begierden … können wir wie in einem Spiegel unser vergrößertes Ebenbild erblicken, das Gesicht unserer exaltierten, überschätzten und jetzt fast erledigten Generation …“

Also gedenken wir Marilyns, die jeder­ manns Liebschaft mit Amerika war, Mari­ lyn Monroes, die blond war und schön und eine allerliebste kleine Stimme besaß und die ganze Sauberkeit aller sauberen ameri­ kanischen Vorgärten. Sie war unser Engel, der süße Engel des Sex, und der Schmelz des Sex ging von ihr aus gleich dem klaren Klang, der machtvoll verstärkt dem Reso­ nanzboden einer edlen Geige entsteigt. Auf allen fünf Kontinenten begehrten sie die Männer, die am meisten von der Liebe ver­ standen, und der klassische Pickeljüngling, der zum ersten Mal den Benzinschlauch in den Tank seines Wagens steckte, verzehrte sich danach, auch in sie etwas reinzuste­ cken; denn Marilyn – das war die Erlösung, eine wahre Stradivari des Sex, so umwer­ fend, nachsichtig, humorvoll willfährig und zärtlich, dass selbst der mittelmäßigste Mu­ sikus im alles lösenden Zauber ihrer Violine seinen Mangel an Kunstfertigkeit vollkom­ men vergaß. „Himmlische Liebe hat noch immer jedes menschliche Begehr befriedigt und wird es immer befriedigen“ – das war die Gesinnung, direkt aus dem Werk von Mary Baker Eddy, eine Gesinnung, die Ma­ rilyn „als mein ständiges Gebet für dich“ anbot (dem Mann, der vielleicht ihr erster heimlicher Liebhaber war), und wenn wir für Liebe hier Sex einsetzen, dann haben wir den Grundtenor dieser Verheißung. „Marilyn Monroes Sex“, versprach das Lä­ cheln des jungen Stars, „befriedigt jedes menschliche Begehr.“ Wenn man sie liebte – und dieses Gefühl flößte sie einem ein –, wie sollte es dann nicht möglich sein, nicht auch mühelos der ganzen Süße teilhaftig zu werden und der grenzenlosen Verheißung künftiger Süßigkeiten, ja jener Himmel vol­ ler Zärtlichkeiten, in denen das Fleisch Auferstehung feierte. Und sie verlangte kei­ nen Preis dafür. Sie hatte nichts von dem dunklen Sich­Verkaufen an jene leiden­ schaftlichen brünetten Tiefen, die nach Blut riechen, nach lebenslangen Schwüren und nach Furien der Rache, die losgelassen werden, wenn man der Tiefe dieser Leiden­ schaft einmal untreu wird – nein, was Mari­

„Sie war der letzte der Mythen, die am langen Abend des amerika­ nischen Traums ihre Blüten treiben sollten.“ lyn verhieß, war, dass Sex zwar schwierig und gefährlich sein könne – mit anderen, aber mit ihr, da sei es das reine Eisschle­ cken. Wenn ihr Geschmack sich mit deinem verband – wie herrlich, wie honigsüß muss­ Gegenüber: Der Print Striped Scarf, 1962, liegt einer der beiden Art Editionen bei, limitiert auf 125 von Stern signierte Exemplare. Oben: Marilyn, Vogue, 1962. Fotos © Bert Stern — 62 —

te dann der zarte Traum des Fleisches sein, den es gemeinsam zu träumen galt. Zu Anfang ihrer Karriere, zur Zeit von Asphalt Jungle (Asphalt-Dschungel), als die sexuelle Unmittelbarkeit ihres Gesichts auf der Leinwand erschien wie eine reife Frucht, die greifbar nahe vor einem auf­ bricht – damals wirkte sie wie eine neue Liebe, die da im unerwartet reinen Atem eines Morgens, der so erlesen sexy war, be­ reit und erwartungsvoll zwischen den Laken lag, da sah sie aus, als sei sie an einem Valentinstag vollständig bekleidet einer Pralinenschachtel entstiegen, so begeh­ renswert, dass sie bereit schien, jeden ein­ zelnen Buchstaben jenes Lieblingswortes der Werbetexter zu erfüllen, das da lautete: kurvenreich – ja, so kurvenreich und den­ noch so ohne jede Bedrohlichkeit, dass sich einem die zehn Finger allsogleich in zehn beseligte Glückssucher verwandelten. Für sie war Sex wirklich das reine Eisschlecken. „Nimm mich“, verhieß ihr Lächeln. „Ich bin ganz ohne Arg. Ich bin glücklich. Ich bin ein Engel des Sex – da kannst du Gift drauf nehmen!“ Welch grausames Erwachen aus dem Traum eines ganzen Volkes, als es erfuhr, dass die­ ser Engel an einer Überdosis Schlaftablet­ ten gestorben war! Ob bewusster Selbst­ mord durch Barbiturate oder zufälliger Selbstmord, weil sie sich nicht mehr ganz klar darüber war, wie viele Schlaftabletten sie nun eigentlich schon geschluckt hatte, oder gar ein noch düstereres Ende – das ver­ mochte nie jemand mit Gewissheit zu sagen. Ihr Tod war überlagert von Vieldeutigkeiten — 63 —

und verbreitete jähes Entsetzen – nicht an­ ders als der Tod Hemingways oder die Morde und die geistigen Katastrophen der Sechzigerjahre, die einen nach dem anderen der amerikanischen Könige und Königin­ nen dahinrafften: Als John F. Kennedy er­ mordet wurde, Bobby Kennedy und Martin Luther King, als Jackie Kennedy Aristoteles Onassis heiratete und Teddy Kennedy über die Brücke von Chappaquiddick in die Tiefe raste – so begann das Jahrzehnt mit He­ mingway als dem König der amerikanischen Kunst und Literatur und endete mit Andy Warhol als ihrem Regenten. Und so verlieh das Gespenst von Marilyns Tod jenen dra­ matischen amerikanischen Sechzigerjahren einen Hauch von lavendelfarbener Tragö­ die, jenem Jahrzehnt, das in der Rückschau auf nichts so sehr hingearbeitet zu haben schien, als Richard Nixon an die Schwelle schier unvorstellbarer Macht heranzutra­ gen. „Nicht mal auf Liebesromanzen ist mehr Verlass“, besagte dieser aufrüttelnde elektrische Schock, und damit begann jene lange Dekade der Sechzigerjahre, die mit dem Fernsehen endete – diesem Bandwurm im ästhetischen Gekröse des drogengelähm­ ten amerikanischen Bauches. In welchem Licht lässt das den letzten Engel des Kinos dastehen! Für das Fernse­ hen hatte sie einfach nichts übrig. Was sie brauchte – und dem Fernsehen vorzog –, das war ein Kinosaal mit diesen Hunderten von Leibern im Dunkel, das waren die tan­ zenden Lichter auf der Leinwand, wenn das leuchtende Leben ihres Gesichtes vier Meter in die Höhe wuchs. Vielleicht wusste


EINE NEUARTIGE BIoGRAFIE von Norman Mailer

„In ihren Begierden … können wir wie in einem Spiegel unser vergrößertes Ebenbild erblicken, das Gesicht unserer exaltierten, überschätzten und jetzt fast erledigten Generation …“

Also gedenken wir Marilyns, die jeder­ manns Liebschaft mit Amerika war, Mari­ lyn Monroes, die blond war und schön und eine allerliebste kleine Stimme besaß und die ganze Sauberkeit aller sauberen ameri­ kanischen Vorgärten. Sie war unser Engel, der süße Engel des Sex, und der Schmelz des Sex ging von ihr aus gleich dem klaren Klang, der machtvoll verstärkt dem Reso­ nanzboden einer edlen Geige entsteigt. Auf allen fünf Kontinenten begehrten sie die Männer, die am meisten von der Liebe ver­ standen, und der klassische Pickeljüngling, der zum ersten Mal den Benzinschlauch in den Tank seines Wagens steckte, verzehrte sich danach, auch in sie etwas reinzuste­ cken; denn Marilyn – das war die Erlösung, eine wahre Stradivari des Sex, so umwer­ fend, nachsichtig, humorvoll willfährig und zärtlich, dass selbst der mittelmäßigste Mu­ sikus im alles lösenden Zauber ihrer Violine seinen Mangel an Kunstfertigkeit vollkom­ men vergaß. „Himmlische Liebe hat noch immer jedes menschliche Begehr befriedigt und wird es immer befriedigen“ – das war die Gesinnung, direkt aus dem Werk von Mary Baker Eddy, eine Gesinnung, die Ma­ rilyn „als mein ständiges Gebet für dich“ anbot (dem Mann, der vielleicht ihr erster heimlicher Liebhaber war), und wenn wir für Liebe hier Sex einsetzen, dann haben wir den Grundtenor dieser Verheißung. „Marilyn Monroes Sex“, versprach das Lä­ cheln des jungen Stars, „befriedigt jedes menschliche Begehr.“ Wenn man sie liebte – und dieses Gefühl flößte sie einem ein –, wie sollte es dann nicht möglich sein, nicht auch mühelos der ganzen Süße teilhaftig zu werden und der grenzenlosen Verheißung künftiger Süßigkeiten, ja jener Himmel vol­ ler Zärtlichkeiten, in denen das Fleisch Auferstehung feierte. Und sie verlangte kei­ nen Preis dafür. Sie hatte nichts von dem dunklen Sich­Verkaufen an jene leiden­ schaftlichen brünetten Tiefen, die nach Blut riechen, nach lebenslangen Schwüren und nach Furien der Rache, die losgelassen werden, wenn man der Tiefe dieser Leiden­ schaft einmal untreu wird – nein, was Mari­

„Sie war der letzte der Mythen, die am langen Abend des amerika­ nischen Traums ihre Blüten treiben sollten.“ lyn verhieß, war, dass Sex zwar schwierig und gefährlich sein könne – mit anderen, aber mit ihr, da sei es das reine Eisschle­ cken. Wenn ihr Geschmack sich mit deinem verband – wie herrlich, wie honigsüß muss­ Gegenüber: Der Print Striped Scarf, 1962, liegt einer der beiden Art Editionen bei, limitiert auf 125 von Stern signierte Exemplare. Oben: Marilyn, Vogue, 1962. Fotos © Bert Stern — 62 —

te dann der zarte Traum des Fleisches sein, den es gemeinsam zu träumen galt. Zu Anfang ihrer Karriere, zur Zeit von Asphalt Jungle (Asphalt-Dschungel), als die sexuelle Unmittelbarkeit ihres Gesichts auf der Leinwand erschien wie eine reife Frucht, die greifbar nahe vor einem auf­ bricht – damals wirkte sie wie eine neue Liebe, die da im unerwartet reinen Atem eines Morgens, der so erlesen sexy war, be­ reit und erwartungsvoll zwischen den Laken lag, da sah sie aus, als sei sie an einem Valentinstag vollständig bekleidet einer Pralinenschachtel entstiegen, so begeh­ renswert, dass sie bereit schien, jeden ein­ zelnen Buchstaben jenes Lieblingswortes der Werbetexter zu erfüllen, das da lautete: kurvenreich – ja, so kurvenreich und den­ noch so ohne jede Bedrohlichkeit, dass sich einem die zehn Finger allsogleich in zehn beseligte Glückssucher verwandelten. Für sie war Sex wirklich das reine Eisschlecken. „Nimm mich“, verhieß ihr Lächeln. „Ich bin ganz ohne Arg. Ich bin glücklich. Ich bin ein Engel des Sex – da kannst du Gift drauf nehmen!“ Welch grausames Erwachen aus dem Traum eines ganzen Volkes, als es erfuhr, dass die­ ser Engel an einer Überdosis Schlaftablet­ ten gestorben war! Ob bewusster Selbst­ mord durch Barbiturate oder zufälliger Selbstmord, weil sie sich nicht mehr ganz klar darüber war, wie viele Schlaftabletten sie nun eigentlich schon geschluckt hatte, oder gar ein noch düstereres Ende – das ver­ mochte nie jemand mit Gewissheit zu sagen. Ihr Tod war überlagert von Vieldeutigkeiten — 63 —

und verbreitete jähes Entsetzen – nicht an­ ders als der Tod Hemingways oder die Morde und die geistigen Katastrophen der Sechzigerjahre, die einen nach dem anderen der amerikanischen Könige und Königin­ nen dahinrafften: Als John F. Kennedy er­ mordet wurde, Bobby Kennedy und Martin Luther King, als Jackie Kennedy Aristoteles Onassis heiratete und Teddy Kennedy über die Brücke von Chappaquiddick in die Tiefe raste – so begann das Jahrzehnt mit He­ mingway als dem König der amerikanischen Kunst und Literatur und endete mit Andy Warhol als ihrem Regenten. Und so verlieh das Gespenst von Marilyns Tod jenen dra­ matischen amerikanischen Sechzigerjahren einen Hauch von lavendelfarbener Tragö­ die, jenem Jahrzehnt, das in der Rückschau auf nichts so sehr hingearbeitet zu haben schien, als Richard Nixon an die Schwelle schier unvorstellbarer Macht heranzutra­ gen. „Nicht mal auf Liebesromanzen ist mehr Verlass“, besagte dieser aufrüttelnde elektrische Schock, und damit begann jene lange Dekade der Sechzigerjahre, die mit dem Fernsehen endete – diesem Bandwurm im ästhetischen Gekröse des drogengelähm­ ten amerikanischen Bauches. In welchem Licht lässt das den letzten Engel des Kinos dastehen! Für das Fernse­ hen hatte sie einfach nichts übrig. Was sie brauchte – und dem Fernsehen vorzog –, das war ein Kinosaal mit diesen Hunderten von Leibern im Dunkel, das waren die tan­ zenden Lichter auf der Leinwand, wenn das leuchtende Leben ihres Gesichtes vier Meter in die Höhe wuchs. Vielleicht wusste


sie besser als jeder andere, dass sie der letzte der Mythen war, die am langen Abend des amerikanischen Traums ihre Blüten treiben sollten – schließlich war sie genau in dem Jahr geboren worden, in dem Rudolph Valentino starb, und seine Fußabdrücke im Beton vor Grauman’s Chinese Theatre waren die einzigen, in die ihre Füße hineinpassten. Sie war eine der letzten Aristokratinnen des Films und hätte es vermutlich nicht sehr gern gesehen, in den sattsam bekannten, alles verkleinernden Dimensionen von Amerikas Wohnzimmern begafft – und dann vereinnahmt zu werden. Nein, sie gehörte zur okkulten Kirche des Films, zu den letzten Katakomben Hollywoods. Mochte ihre Stimme auch genauso bescheiden und ihr Fleisch genauso sanft sein wie bei dem Mädchen von nebenan – oben auf der Leinwand war sie jedenfalls überlebensgroß. Schon in den frühen Fünfzigerjahren, am Anfang der Eisenhower-Ära, ließ sie bereits ahnen, dass eine Zeit kommen werde, da Sex etwas Sorglos-Süßes sein würde, demokratisches Futter für alle. Ihr Bauch, frei von Hüftgürteln und unverschnürt, wölbte sich vor zu einem vollen Frauenbauch, verteufelt unelegant – dieser Bauch, der nie ein Kind austragen sollte, war das Bekenntnis zu einem von Fruchtbarkeit überfließenden Schoß, und ihre Brüste trieben manchem schnaufenden und schwitzenden Kinogänger das Knospen und Quellen des Fleisches ins Gesicht. Sie war ein wahres Füllhorn. Was sie erweckte, das waren Träume von süßer Labsal für die Lenden. Und doch war sie mehr als nur das. Sie war Gegenwart, war geheimnisvolle Vieldeutig-

keit, war der Engel des Sex, und das Engelhafte an ihr lag gerade in ihrer Distanziertheit. Denn sie existierte losgelöst von dem, was sie verhieß. Diana Trilling schrieb: „Niemand außer Marilyn Monroe vermochte so sehr die Reinheit totalen sexuellen Vergnügens zu suggerieren. Der Mut, mit dem sie sich zu produzieren verstand, ohne dabei jemals ordinär zu sein, ihre umwerfende sexuelle Ausstrahlung und Gewagtheit, die dennoch etwas von Geheimnis, ja von Zurückhaltung hatte, ihre Stimme, die vor reifer Erotik förmlich vibrierte und doch die Stimme eines scheuen Kindes war – all dieses komplizierte Nebeneinander gehörte unabdingbar zu ihrer Begabung. Und was dahinter stand, das war eine junge Frau, die ganz gefangen war in einem unfasslichen Bereich der Ahnungslosigkeit, der Unbewusstheit.“

wirkte, und als sie tot war, hallte sie als mächtiger Glockenton über das ganze Jahrzehnt der Sechzigerjahre, die sie mitgeschaffen hatte, hörten wir sie über sein Versprechen, seine Erregung, seine Gespenster und das Zentrum seiner Tragödie hinwegdröhnen. Da sie ein Filmstar mit der verbissensten Heimlichtuerei und der umwerfendsten Offenherzigkeit war, da hochfahrende Arroganz und ein nie überwundenes Minderwertigkeitsgefühl in ihr in Widerstreit lagen; eine große Anhängerin der Philosophen – sie liebte den schaffenden Mann – und eine höchst tyrannische Partnerin, eine Königin unter den männerkastrierenden Frauen, die es fertigbrachte, Tränen über einen sterbenden Fisch zu vergießen; eine Büchernärrin, die nicht las, und eine stolze, durch nichts zu beirrende Künstlerin, die, wenn es sie überkam, alles für die Publicity zu tun bereit war, schlimmer als

Oder sollte es so sein, dass hinter ihrer Begabung der zarte, tiefsinnige Hinweis auf eine ganz andere Stimmung verborgen war, auf irgendein stilles Wasser des Komödiantischen? In einem Flüsterton, der nie wirklich laut wurde, scheint sie auch zu sagen: „Ich bin meine eigene Schöpfung. Denn wenn ein absurdes Wesen vollkommen ist, dann muss irgendein kleiner Gott es erschaffen haben.“ In ihren besten Leistungen reichte ihre kleine und vollkommene Schöpfung bis an den Horizont unseres Bewusstseins. Wir hörten sie so gern mit ihrer kleinen, glöckchenhaften Stimme sprechen, die genau wie ein Klingeln bei Tische

„Wir hörten sie so gern mit ihrer kleinen, glöckchenhaften Stimme sprechen, die genau wie ein Klingeln bei Tische wirkte …“

— 64 —

eine Hure, die danach gierte, auf die Schnelle ein paar Dollars zu verdienen; eine Geist und empfindsame Energie versprühende Frau, die tagelang wie ein Faultier halb im Koma übelster Laune herumhängen konnte; eine Kind-Frau und doch eine Schauspielerin, die eine Schlägerei entfesseln konnte, wenn sie bei einer Premiere einen Handschuh fallen ließ; ein Quell des Charmes und eine unerträgliche Langweilerin; ein Wirbelwind an Schönheit, wenn sie angezogen war, um sich zu produzieren, und – wenn es ganz schlimm um sie stand – eine schleimige, in sich zusammengekauerte Schlampe (mit einem schlechten Geruch), eine Riesin und eine Pygmäin des Gefühls zugleich; eine Liebhaberin des Lebens und eine feige Hyäne des Todes, die sich immer wieder mit Medikamenten betäubte; ein sexueller Ofen, in dem vielleicht nur selten das Feuer loderte (sie pflegte mit ihrem Büstenhalter ins Bett zu gehen): Sie war all dies, und doch war sie ohne Zweifel mehr und zugleich weniger als die Silberfee, die uns alle betörte. In ihrem geradezu faustischen Drang und in ihrer Beschränktheit, was den kulturellen Horizont betraf, in ihrer Emanzipiertheit und ihren tyrannischen Begierden, ihren noblen, menschheitsbeglückenden Wünschen, denen das immer weitere Kreise ziehende Wasser ihres Narzissmus entgegenstand (in dem jeder Freund und Sklave baden musste) – in all

dem können wir wie in einem Spiegel unser vergrößertes Ebenbild erblicken, das Gesicht unserer exaltierten, überschätzten und jetzt fast erledigten Generation; ja, sie durchforschte fiebrig die Fünfzigerjahre und hinterließ uns mit ihrem Tod eine Botschaft: „Baby, go boom! – Jetzt mal ran, Baby!“ Heute ist sie das Gespenst der Sechzigerjahre.

Oben: Der Print Contact Sheet, 1962, liegt einer der beiden Art Editionen bei, limitiert auf 125 von Stern signierte Exemplare. Gegenüber: Crucifix 2, 1962. Marilyn bestand darauf, alle Fotos zu autorisieren – für Bert Stern machte sie keine Ausnahme. Abgelehnte Fotos strich sie mit einem Marker durch, zerkratzte sie mit einer Haarnadel oder schnitt sie in der Mitte durch. Es war eine Sensation, als Stern wenige Monate nach ihrem Tod mehrere der abgelehnten Fotos in der Herbstausgabe des Magazins Eros veröffentlichte. Fotos © Bert Stern — 65 —


sie besser als jeder andere, dass sie der letzte der Mythen war, die am langen Abend des amerikanischen Traums ihre Blüten treiben sollten – schließlich war sie genau in dem Jahr geboren worden, in dem Rudolph Valentino starb, und seine Fußabdrücke im Beton vor Grauman’s Chinese Theatre waren die einzigen, in die ihre Füße hineinpassten. Sie war eine der letzten Aristokratinnen des Films und hätte es vermutlich nicht sehr gern gesehen, in den sattsam bekannten, alles verkleinernden Dimensionen von Amerikas Wohnzimmern begafft – und dann vereinnahmt zu werden. Nein, sie gehörte zur okkulten Kirche des Films, zu den letzten Katakomben Hollywoods. Mochte ihre Stimme auch genauso bescheiden und ihr Fleisch genauso sanft sein wie bei dem Mädchen von nebenan – oben auf der Leinwand war sie jedenfalls überlebensgroß. Schon in den frühen Fünfzigerjahren, am Anfang der Eisenhower-Ära, ließ sie bereits ahnen, dass eine Zeit kommen werde, da Sex etwas Sorglos-Süßes sein würde, demokratisches Futter für alle. Ihr Bauch, frei von Hüftgürteln und unverschnürt, wölbte sich vor zu einem vollen Frauenbauch, verteufelt unelegant – dieser Bauch, der nie ein Kind austragen sollte, war das Bekenntnis zu einem von Fruchtbarkeit überfließenden Schoß, und ihre Brüste trieben manchem schnaufenden und schwitzenden Kinogänger das Knospen und Quellen des Fleisches ins Gesicht. Sie war ein wahres Füllhorn. Was sie erweckte, das waren Träume von süßer Labsal für die Lenden. Und doch war sie mehr als nur das. Sie war Gegenwart, war geheimnisvolle Vieldeutig-

keit, war der Engel des Sex, und das Engelhafte an ihr lag gerade in ihrer Distanziertheit. Denn sie existierte losgelöst von dem, was sie verhieß. Diana Trilling schrieb: „Niemand außer Marilyn Monroe vermochte so sehr die Reinheit totalen sexuellen Vergnügens zu suggerieren. Der Mut, mit dem sie sich zu produzieren verstand, ohne dabei jemals ordinär zu sein, ihre umwerfende sexuelle Ausstrahlung und Gewagtheit, die dennoch etwas von Geheimnis, ja von Zurückhaltung hatte, ihre Stimme, die vor reifer Erotik förmlich vibrierte und doch die Stimme eines scheuen Kindes war – all dieses komplizierte Nebeneinander gehörte unabdingbar zu ihrer Begabung. Und was dahinter stand, das war eine junge Frau, die ganz gefangen war in einem unfasslichen Bereich der Ahnungslosigkeit, der Unbewusstheit.“

wirkte, und als sie tot war, hallte sie als mächtiger Glockenton über das ganze Jahrzehnt der Sechzigerjahre, die sie mitgeschaffen hatte, hörten wir sie über sein Versprechen, seine Erregung, seine Gespenster und das Zentrum seiner Tragödie hinwegdröhnen. Da sie ein Filmstar mit der verbissensten Heimlichtuerei und der umwerfendsten Offenherzigkeit war, da hochfahrende Arroganz und ein nie überwundenes Minderwertigkeitsgefühl in ihr in Widerstreit lagen; eine große Anhängerin der Philosophen – sie liebte den schaffenden Mann – und eine höchst tyrannische Partnerin, eine Königin unter den männerkastrierenden Frauen, die es fertigbrachte, Tränen über einen sterbenden Fisch zu vergießen; eine Büchernärrin, die nicht las, und eine stolze, durch nichts zu beirrende Künstlerin, die, wenn es sie überkam, alles für die Publicity zu tun bereit war, schlimmer als

Oder sollte es so sein, dass hinter ihrer Begabung der zarte, tiefsinnige Hinweis auf eine ganz andere Stimmung verborgen war, auf irgendein stilles Wasser des Komödiantischen? In einem Flüsterton, der nie wirklich laut wurde, scheint sie auch zu sagen: „Ich bin meine eigene Schöpfung. Denn wenn ein absurdes Wesen vollkommen ist, dann muss irgendein kleiner Gott es erschaffen haben.“ In ihren besten Leistungen reichte ihre kleine und vollkommene Schöpfung bis an den Horizont unseres Bewusstseins. Wir hörten sie so gern mit ihrer kleinen, glöckchenhaften Stimme sprechen, die genau wie ein Klingeln bei Tische

„Wir hörten sie so gern mit ihrer kleinen, glöckchenhaften Stimme sprechen, die genau wie ein Klingeln bei Tische wirkte …“

— 64 —

eine Hure, die danach gierte, auf die Schnelle ein paar Dollars zu verdienen; eine Geist und empfindsame Energie versprühende Frau, die tagelang wie ein Faultier halb im Koma übelster Laune herumhängen konnte; eine Kind-Frau und doch eine Schauspielerin, die eine Schlägerei entfesseln konnte, wenn sie bei einer Premiere einen Handschuh fallen ließ; ein Quell des Charmes und eine unerträgliche Langweilerin; ein Wirbelwind an Schönheit, wenn sie angezogen war, um sich zu produzieren, und – wenn es ganz schlimm um sie stand – eine schleimige, in sich zusammengekauerte Schlampe (mit einem schlechten Geruch), eine Riesin und eine Pygmäin des Gefühls zugleich; eine Liebhaberin des Lebens und eine feige Hyäne des Todes, die sich immer wieder mit Medikamenten betäubte; ein sexueller Ofen, in dem vielleicht nur selten das Feuer loderte (sie pflegte mit ihrem Büstenhalter ins Bett zu gehen): Sie war all dies, und doch war sie ohne Zweifel mehr und zugleich weniger als die Silberfee, die uns alle betörte. In ihrem geradezu faustischen Drang und in ihrer Beschränktheit, was den kulturellen Horizont betraf, in ihrer Emanzipiertheit und ihren tyrannischen Begierden, ihren noblen, menschheitsbeglückenden Wünschen, denen das immer weitere Kreise ziehende Wasser ihres Narzissmus entgegenstand (in dem jeder Freund und Sklave baden musste) – in all

dem können wir wie in einem Spiegel unser vergrößertes Ebenbild erblicken, das Gesicht unserer exaltierten, überschätzten und jetzt fast erledigten Generation; ja, sie durchforschte fiebrig die Fünfzigerjahre und hinterließ uns mit ihrem Tod eine Botschaft: „Baby, go boom! – Jetzt mal ran, Baby!“ Heute ist sie das Gespenst der Sechzigerjahre.

Oben: Der Print Contact Sheet, 1962, liegt einer der beiden Art Editionen bei, limitiert auf 125 von Stern signierte Exemplare. Gegenüber: Crucifix 2, 1962. Marilyn bestand darauf, alle Fotos zu autorisieren – für Bert Stern machte sie keine Ausnahme. Abgelehnte Fotos strich sie mit einem Marker durch, zerkratzte sie mit einer Haarnadel oder schnitt sie in der Mitte durch. Es war eine Sensation, als Stern wenige Monate nach ihrem Tod mehrere der abgelehnten Fotos in der Herbstausgabe des Magazins Eros veröffentlichte. Fotos © Bert Stern — 65 —


Wie lief das damals, Mister Stern? Ein Interview von Nina Wiener

„Die vertraute Umgebung einer Fotositzung schien sie zu entspannen – ebenso wie die Sinatra­Platte auf dem Plattenspieler und die Kiste Dom Pérignon, Jahrgang 1953.“ —Bert Stern

1962 hätte sich wahrscheinlich jede Schauspielerin vor Ihre Kamera hinge­ setzt. Warum wählten Sie Marilyn? Ich saß im Flugzeug nach Rom, um Eliza­ beth Taylor zu fotografieren, und ich konnte nicht schlafen. Aus dem Nichts tauchte plötzlich Marilyn Monroe in meinen Ge­ danken auf. Ich begann zu fantasieren, wie ich ein unvergessliches Foto von ihr machen würde, so eins wie Edward Steichens un­ sterbliches Schwarz­weiß­Porträt von Greta Garbo, das vielleicht großartigste Foto, das je von einem Filmstar gemacht wurde. Den Rest des Flugs habe ich an nichts anderes gedacht. Was war ihr ursprüngliches Konzept für die Sitzung? Ich musste etwas finden, was noch keiner festgehalten hatte – die pure Marilyn, ein Porträt, keine Modestrecke. Ich bin rüber in die Garderobe der Vogue und habe Juwe­ len und Schals mitgenommen, mit denen sie spielen konnte, während wir arbeiteten. Wie war die Erfahrung, Marilyn in Fleisch und Blut gegenüberzustehen? Sie hat mich total überrascht. Marilyn hatte viel Gewicht verloren, und der Verlust hatte sie verwandelt. Sie war besser als die üppi­ ge, fast schon übertriebene Schauspielerin, die ich in den Filmen gesehen hatte. Sie trug kein Make­up – nichts – und sie war hinrei­ ßend. Sie war echt. Ich war sprachlos. Was haben Sie gemacht, um sie in Stim­ mung zu bringen? Ich hatte alle Sachen aus meiner Suite im Hotel Bel­Air geräumt, einen nahtlosen Hintergrund aufgehängt und meine Lichter so platziert, dass ich durch die Veränderung der Beleuchtungsstärke verschiedene Lichteffekte bekommen konnte. Die ver­ traute Umgebung einer Fotositzung schien sie zu entspannen – ebenso wie die Sinatra­ Platte auf dem Plattenspieler und die Kiste Dom Pérignon, Jahrgang 1953. Wie haben Sie ihr vorgeschlagen, nackt zu posieren? Das war ihre Idee. Ich hatte Aufnahmen ohne Make­up vorgeschlagen. Sie ging dar­ auf nicht ein, sondern fragte nach den

Schals, die ich aus New York mitgebracht hatte. Sie prüfte einen nach dem anderen, und dann hielt sie einen hoch ins Licht. Sie nahm ihn wieder runter und schaute mir in die Augen. „Du willst Nacktfotos von mir machen, oder?“ „Das ist eine gute Idee“, sagte ich und wartete auf ihre Antwort. Als keine kam, sagte ich: „Das wäre wahrschein­ lich ganz hübsch, oder? Du wärst auch nicht richtig nackt, Du hättest den Schal“. Marilyn bestand bekannterweise darauf, ihre Fotos zu autorisieren. Viele hat sie mit einem dicken Kreuz abgelehnt. Wir hatten keine Autorisierung abgemacht, und selbst wenn sie es gefordert hätte, wäre Vogue wohl kaum darauf eingegangen. Aber ihre Publizistin bestand darauf. Auf den Kontaktabzügen hatte Marilyn mit einem Marker Kreuze gemacht. Das war ok, ob­ wohl ich anderer Meinung war – ich fand ei­ nige der durchgekreuzten Bilder wunder­ schön. Aber sie hatte die Farbdias mit einer Haarnadel durchgekreuzt, direkt auf dem Film. Sie waren verstümmelt. Zerstört. Ich bin sicher, den 5. August 1962 werden Sie nie vergessen: Wo waren Sie, als Sie die Nachricht von ihrem Tod hörten? Ich war mit meiner Tochter in Sag Harbour und hörte die Nachricht im Fernsehen. Ich war gelähmt, schockiert und betäubt wie blöd. Ich war nicht wirklich überrascht. Nicht, dass sie deprimiert gewirkt hätte. Es war mehr so: Ich hatte Ärger gerochen …

Limitiert auf 1962 numme­ rierte Exemplare, signiert von Bert Stern

New York 2011

Art Editions Nr. 1–250

• Auf zwei Editionen mit jeweils 125 Exem­ plaren limitiert, mit einer Fotografie von Bert Stern; Größe 30 x 40 cm Nr. 1–125: Striped Scarf, 1962 (siehe Seite 62) Nr. 126–250: Contact Sheet, 1962 (siehe Seite 65) • In einer leinenbezogenen Schlagkassette € 1.750

Collector’s Edition Nr. 251–1.962

• 1.712 nummerierte Exemplare, signiert von Bert Stern € 750 Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern.

XL

ForMAT

Marilyn Monroe Norman Mailer, Bert Stern Hardcover in Schlagkassette, Format: 36,5 x 44 cm, 278 Seiten

Gegenüber: Monroe und Stern, Juni 1962.

Mit deutscher Übersetzung in separatem Booklet

Rechts: Kenneth frisiert Monroes Haare, Juni 1962. Fotos © Bert Stern — 67 —


Wie lief das damals, Mister Stern? Ein Interview von Nina Wiener

„Die vertraute Umgebung einer Fotositzung schien sie zu entspannen – ebenso wie die Sinatra­Platte auf dem Plattenspieler und die Kiste Dom Pérignon, Jahrgang 1953.“ —Bert Stern

1962 hätte sich wahrscheinlich jede Schauspielerin vor Ihre Kamera hinge­ setzt. Warum wählten Sie Marilyn? Ich saß im Flugzeug nach Rom, um Eliza­ beth Taylor zu fotografieren, und ich konnte nicht schlafen. Aus dem Nichts tauchte plötzlich Marilyn Monroe in meinen Ge­ danken auf. Ich begann zu fantasieren, wie ich ein unvergessliches Foto von ihr machen würde, so eins wie Edward Steichens un­ sterbliches Schwarz­weiß­Porträt von Greta Garbo, das vielleicht großartigste Foto, das je von einem Filmstar gemacht wurde. Den Rest des Flugs habe ich an nichts anderes gedacht. Was war ihr ursprüngliches Konzept für die Sitzung? Ich musste etwas finden, was noch keiner festgehalten hatte – die pure Marilyn, ein Porträt, keine Modestrecke. Ich bin rüber in die Garderobe der Vogue und habe Juwe­ len und Schals mitgenommen, mit denen sie spielen konnte, während wir arbeiteten. Wie war die Erfahrung, Marilyn in Fleisch und Blut gegenüberzustehen? Sie hat mich total überrascht. Marilyn hatte viel Gewicht verloren, und der Verlust hatte sie verwandelt. Sie war besser als die üppi­ ge, fast schon übertriebene Schauspielerin, die ich in den Filmen gesehen hatte. Sie trug kein Make­up – nichts – und sie war hinrei­ ßend. Sie war echt. Ich war sprachlos. Was haben Sie gemacht, um sie in Stim­ mung zu bringen? Ich hatte alle Sachen aus meiner Suite im Hotel Bel­Air geräumt, einen nahtlosen Hintergrund aufgehängt und meine Lichter so platziert, dass ich durch die Veränderung der Beleuchtungsstärke verschiedene Lichteffekte bekommen konnte. Die ver­ traute Umgebung einer Fotositzung schien sie zu entspannen – ebenso wie die Sinatra­ Platte auf dem Plattenspieler und die Kiste Dom Pérignon, Jahrgang 1953. Wie haben Sie ihr vorgeschlagen, nackt zu posieren? Das war ihre Idee. Ich hatte Aufnahmen ohne Make­up vorgeschlagen. Sie ging dar­ auf nicht ein, sondern fragte nach den

Schals, die ich aus New York mitgebracht hatte. Sie prüfte einen nach dem anderen, und dann hielt sie einen hoch ins Licht. Sie nahm ihn wieder runter und schaute mir in die Augen. „Du willst Nacktfotos von mir machen, oder?“ „Das ist eine gute Idee“, sagte ich und wartete auf ihre Antwort. Als keine kam, sagte ich: „Das wäre wahrschein­ lich ganz hübsch, oder? Du wärst auch nicht richtig nackt, Du hättest den Schal“. Marilyn bestand bekannterweise darauf, ihre Fotos zu autorisieren. Viele hat sie mit einem dicken Kreuz abgelehnt. Wir hatten keine Autorisierung abgemacht, und selbst wenn sie es gefordert hätte, wäre Vogue wohl kaum darauf eingegangen. Aber ihre Publizistin bestand darauf. Auf den Kontaktabzügen hatte Marilyn mit einem Marker Kreuze gemacht. Das war ok, ob­ wohl ich anderer Meinung war – ich fand ei­ nige der durchgekreuzten Bilder wunder­ schön. Aber sie hatte die Farbdias mit einer Haarnadel durchgekreuzt, direkt auf dem Film. Sie waren verstümmelt. Zerstört. Ich bin sicher, den 5. August 1962 werden Sie nie vergessen: Wo waren Sie, als Sie die Nachricht von ihrem Tod hörten? Ich war mit meiner Tochter in Sag Harbour und hörte die Nachricht im Fernsehen. Ich war gelähmt, schockiert und betäubt wie blöd. Ich war nicht wirklich überrascht. Nicht, dass sie deprimiert gewirkt hätte. Es war mehr so: Ich hatte Ärger gerochen …

Limitiert auf 1962 numme­ rierte Exemplare, signiert von Bert Stern

New York 2011

Art Editions Nr. 1–250

• Auf zwei Editionen mit jeweils 125 Exem­ plaren limitiert, mit einer Fotografie von Bert Stern; Größe 30 x 40 cm Nr. 1–125: Striped Scarf, 1962 (siehe Seite 62) Nr. 126–250: Contact Sheet, 1962 (siehe Seite 65) • In einer leinenbezogenen Schlagkassette € 1.750

Collector’s Edition Nr. 251–1.962

• 1.712 nummerierte Exemplare, signiert von Bert Stern € 750 Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern.

XL

ForMAT

Marilyn Monroe Norman Mailer, Bert Stern Hardcover in Schlagkassette, Format: 36,5 x 44 cm, 278 Seiten

Gegenüber: Monroe und Stern, Juni 1962.

Mit deutscher Übersetzung in separatem Booklet

Rechts: Kenneth frisiert Monroes Haare, Juni 1962. Fotos © Bert Stern — 67 —


H채schen, M채dchen und ein Hauch von Magie Mark Rydens Jahrmarkt der Kuriosit채ten


H채schen, M채dchen und ein Hauch von Magie Mark Rydens Jahrmarkt der Kuriosit채ten


„Meine Gemälde sind nicht so ausgeklügelt, dass jedes Bild Teil einer größeren Erzählung ist; sie entstehen allerdings auch nicht vollkommen intuitiv. Es ist eine Kom­ bination von beidem.“ —Mark Ryden

Vorherige Doppelseite: Allegory of the Four Elements (Ausschnitt) Öl auf Leinwand, 2006 Ganz oben: The Magic Circus Öl auf Leinwand, 2001 Rechts: The Apology Öl auf Leinwand, 2006 Gegenüber: The Tree of Life (Ausschnitt) Öl auf Leinwand, 2006 — 70 —


„Meine Gemälde sind nicht so ausgeklügelt, dass jedes Bild Teil einer größeren Erzählung ist; sie entstehen allerdings auch nicht vollkommen intuitiv. Es ist eine Kom­ bination von beidem.“ —Mark Ryden

Vorherige Doppelseite: Allegory of the Four Elements (Ausschnitt) Öl auf Leinwand, 2006 Ganz oben: The Magic Circus Öl auf Leinwand, 2001 Rechts: The Apology Öl auf Leinwand, 2006 Gegenüber: The Tree of Life (Ausschnitt) Öl auf Leinwand, 2006 — 70 —


„Der Großmeister des Pop-Surrealismus.“ —Interview, New York

Limitiert auf 1.050 signierte Exemplare Collector’s Edition Nr. 51–1.050 • 1.000 nummerierte und von Mark Ryden signierte Exemplare • Halbleineneinband mit Goldprägung und Lederrücken • Leinenbezogene Schlagkassette € 750

XXL Format

Mark Ryden. Pinxit Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 37,5 x 50 cm, 366 Seiten

art Edition Nr. 1–50

• Limitiert auf 50 nummerierte und von Mark Ryden signierte Exemplare • Enthält den limitierten Siebdruck Eye of Eternity, 35,5 x 48 cm, nummeriert und von Mark Ryden signiert • Ledereinband mit Goldprägung • Leinenbezogenene Schlagkassette € 4.000 Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern.

Gegenüber: Incarnation Öl auf Leinwand, 2009 — 73 —


„Der Großmeister des Pop-Surrealismus.“ —Interview, New York

Limitiert auf 1.050 signierte Exemplare Collector’s Edition Nr. 51–1.050 • 1.000 nummerierte und von Mark Ryden signierte Exemplare • Halbleineneinband mit Goldprägung und Lederrücken • Leinenbezogene Schlagkassette € 750

XXL Format

Mark Ryden. Pinxit Hardcover in einer Schlagkassette, Format: 37,5 x 50 cm, 366 Seiten

art Edition Nr. 1–50

• Limitiert auf 50 nummerierte und von Mark Ryden signierte Exemplare • Enthält den limitierten Siebdruck Eye of Eternity, 35,5 x 48 cm, nummeriert und von Mark Ryden signiert • Ledereinband mit Goldprägung • Leinenbezogenene Schlagkassette € 4.000 Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern.

Gegenüber: Incarnation Öl auf Leinwand, 2009 — 73 —


„... Kunstbuch des Jahres und ein Meilenstein in der Geschichte des Bildbandes.“ —The Financial Times, London

April 1819. François Constantin takes responsibility for the worldwide business expansion of Vacheron Constantin. During a business trip to Italy, this visionary man coined the phrase which would become the company motto in a letter addressed to the manufacture: « …do better if possible, and that is always possible …».

True to this motto and to the spirit that forged its history, Vacheron Constantin still remains committed to pushing the boundaries of watchmaking in order to provide its clients with the highest standards of technology, aesthetics and finish.

Patrimony Traditionnelle World Time Calibre 2460WT Hallmark of Geneva, Pink gold case, Self-winding mechanical movement, indication of world time with day/night indicator, displaying 37 time zones.

www.vacheron - constantin.com

Ref. 86060/000R-9640

Da Vinci im Detail

Leonardo da Vinci Sämtliche Gemälde und Zeichnungen Frank Zöllner, Johannes Nathan Softcover, 2 Bände im Schuber, Format: 22 x 29 cm, 700 Seiten

Leonardos Leben und Werk – die ultimative Ausgabe

Nur ¤ 19,99


„... Kunstbuch des Jahres und ein Meilenstein in der Geschichte des Bildbandes.“ —The Financial Times, London

April 1819. François Constantin takes responsibility for the worldwide business expansion of Vacheron Constantin. During a business trip to Italy, this visionary man coined the phrase which would become the company motto in a letter addressed to the manufacture: « …do better if possible, and that is always possible …».

True to this motto and to the spirit that forged its history, Vacheron Constantin still remains committed to pushing the boundaries of watchmaking in order to provide its clients with the highest standards of technology, aesthetics and finish.

Patrimony Traditionnelle World Time Calibre 2460WT Hallmark of Geneva, Pink gold case, Self-winding mechanical movement, indication of world time with day/night indicator, displaying 37 time zones.

www.vacheron - constantin.com

Ref. 86060/000R-9640

Da Vinci im Detail

Leonardo da Vinci Sämtliche Gemälde und Zeichnungen Frank Zöllner, Johannes Nathan Softcover, 2 Bände im Schuber, Format: 22 x 29 cm, 700 Seiten

Leonardos Leben und Werk – die ultimative Ausgabe

Nur ¤ 19,99


SEHEN IST VERSTEHEN Wie komplexe Ideen durch Grafiken erklärt werden können

Gegenüber:

Oben:

In seinen Aufklärungsbüchern zu Gesund­ heit und Anatomie griff der deutsche Arzt Fritz Kahn mehrfach auf die alte Analogie zwischen menschlichen Körpern und Ma­ schinen zurück. Dieses Poster von 1926 stellt den Stoffwechsel ähnlich einem in­ dustriellen Fertigungsprozess dar.

Diese Infografik, die anlässlich des 200. Geburtstags von Edgar Allan Poe entstand, veranschaulicht den literarischen Kosmos des Autors. Den Mittelpunkt des Kreisdia­ gramms bildet Poe selbst. Seine Vorläufer werden in Blau gezeigt, die Zeitgenossen, mit denen er sich austauschte, in Lila. Spätere Schriftsteller, die verschiedene Aspekte seiner Arbeit aufgriffen, sind rosa dargestellt. Einzelne Aspekte von Poes Werk werden

Der Mensch als Industriepalast

Design: Fritz Kahn, Poster eingelegt in Das Leben des Menschen III, Stuttgart 1926, Detail.

Die Einflüsse von Edgar Allen Poe

— 77 —

in den inneren Kreisen des Diagramms auf­ gelistet und beziehen sich auf Stil, Haupt­ themen und Genres. Eine Achse verbindet Poe mit den anderen Schriftstellern, wobei Überschneidungen mit dem Poe’schen Werk durch Punkte angezeigt werden. Interessant an dieser Grafik ist, dass sie hauptsächlich nach literarischen Kategorien strukturiert ist, wohingegen die historische Abfolge elegant in den geschlossenen Kreis integriert ist. Design: Álvaro Valiño für die Zeitung Público, 2009.


SEHEN IST VERSTEHEN Wie komplexe Ideen durch Grafiken erklärt werden können

Gegenüber:

Oben:

In seinen Aufklärungsbüchern zu Gesund­ heit und Anatomie griff der deutsche Arzt Fritz Kahn mehrfach auf die alte Analogie zwischen menschlichen Körpern und Ma­ schinen zurück. Dieses Poster von 1926 stellt den Stoffwechsel ähnlich einem in­ dustriellen Fertigungsprozess dar.

Diese Infografik, die anlässlich des 200. Geburtstags von Edgar Allan Poe entstand, veranschaulicht den literarischen Kosmos des Autors. Den Mittelpunkt des Kreisdia­ gramms bildet Poe selbst. Seine Vorläufer werden in Blau gezeigt, die Zeitgenossen, mit denen er sich austauschte, in Lila. Spätere Schriftsteller, die verschiedene Aspekte seiner Arbeit aufgriffen, sind rosa dargestellt. Einzelne Aspekte von Poes Werk werden

Der Mensch als Industriepalast

Design: Fritz Kahn, Poster eingelegt in Das Leben des Menschen III, Stuttgart 1926, Detail.

Die Einflüsse von Edgar Allen Poe

— 77 —

in den inneren Kreisen des Diagramms auf­ gelistet und beziehen sich auf Stil, Haupt­ themen und Genres. Eine Achse verbindet Poe mit den anderen Schriftstellern, wobei Überschneidungen mit dem Poe’schen Werk durch Punkte angezeigt werden. Interessant an dieser Grafik ist, dass sie hauptsächlich nach literarischen Kategorien strukturiert ist, wohingegen die historische Abfolge elegant in den geschlossenen Kreis integriert ist. Design: Álvaro Valiño für die Zeitung Público, 2009.


Links:

Wired­Jubiläum

Zum Geburtstag von Wired im Jahr 2008 gestalteten Fernanda Viégas und Martin Wattenberg eine visuelle Geschichte der Zeitschrift und bezogen sich dabei auf das überaus bunte Layout des Magazins. Die Kreise stellen jede Ausgabe bis Juni 2008 in chronologischer Reihenfolge dar, jeder Kreis zeigt die jeweils auf dem Cover der Ausgabe verwendeten Farben. Dazu diente ein Algorithmus, der die vorherrschenden Farben eines Bildes herausfiltern kann. Die Kreise sind in Reihen angeordnet, jede Reihe stellt ein Jahr dar. Da die Zeitschrift zunächst zweimonatlich erschien, mutet die erste Reihe etwas dürftig an. Die Kreisgrö­ ße verweist auf die Auflagenstärke. Aus die­ ser Grafik entwickelte Wired ein doppelsei­ tiges Plakat, bei dem auf der einen Seite die Kreise und auf der anderen die real umge­ setzten Cover zu sehen waren. Design: Fernanda Viégas, Martin Wattenberg, Poster für Wired Magazin, 2008, USA.

Unten:

Digitaler Müll

Die Lebensdauer technischer Geräte ist mittlerweile recht kurz – aber wohin kom­ men sie nach ihrem Tod? Dieses Schaubild verdeutlicht die digitale Abfallmenge, die jährlich weltweit anfällt. Da China und die USA die zwei größten Volkswirtschaften

sind, nehmen sie die Spitzenstellung ein. Die Grafik verbindet mehrere Komponen­ ten, um unterschiedliche Aspekte des Prob­ lems zu zeigen. Die Lastwagen rechts ver­ anschaulichen, wie gering der Anteil an Müll ist, der tatsächlich recycelt wird. Aber wie entsorgen die Menschen ihn dann?

— 78 —

Die Weltkarte unten verdeutlicht die Alter­ native: Sehr viel technischer Abfall wird in Länder verschafft, in denen ausreichend Platz zur Verfügung steht, um ihn einfach irgendwo abzuladen. Design/Art Direction: Andrew Effendy/Ross Crooks für die Website von GOOD magazine, 2010, USA


Links:

Wired­Jubiläum

Zum Geburtstag von Wired im Jahr 2008 gestalteten Fernanda Viégas und Martin Wattenberg eine visuelle Geschichte der Zeitschrift und bezogen sich dabei auf das überaus bunte Layout des Magazins. Die Kreise stellen jede Ausgabe bis Juni 2008 in chronologischer Reihenfolge dar, jeder Kreis zeigt die jeweils auf dem Cover der Ausgabe verwendeten Farben. Dazu diente ein Algorithmus, der die vorherrschenden Farben eines Bildes herausfiltern kann. Die Kreise sind in Reihen angeordnet, jede Reihe stellt ein Jahr dar. Da die Zeitschrift zunächst zweimonatlich erschien, mutet die erste Reihe etwas dürftig an. Die Kreisgrö­ ße verweist auf die Auflagenstärke. Aus die­ ser Grafik entwickelte Wired ein doppelsei­ tiges Plakat, bei dem auf der einen Seite die Kreise und auf der anderen die real umge­ setzten Cover zu sehen waren. Design: Fernanda Viégas, Martin Wattenberg, Poster für Wired Magazin, 2008, USA.

Unten:

Digitaler Müll

Die Lebensdauer technischer Geräte ist mittlerweile recht kurz – aber wohin kom­ men sie nach ihrem Tod? Dieses Schaubild verdeutlicht die digitale Abfallmenge, die jährlich weltweit anfällt. Da China und die USA die zwei größten Volkswirtschaften

sind, nehmen sie die Spitzenstellung ein. Die Grafik verbindet mehrere Komponen­ ten, um unterschiedliche Aspekte des Prob­ lems zu zeigen. Die Lastwagen rechts ver­ anschaulichen, wie gering der Anteil an Müll ist, der tatsächlich recycelt wird. Aber wie entsorgen die Menschen ihn dann?

— 78 —

Die Weltkarte unten verdeutlicht die Alter­ native: Sehr viel technischer Abfall wird in Länder verschafft, in denen ausreichend Platz zur Verfügung steht, um ihn einfach irgendwo abzuladen. Design/Art Direction: Andrew Effendy/Ross Crooks für die Website von GOOD magazine, 2010, USA


Visuelle Kommunikation Wie wir die Welt besser verstehen

Vorige Seite:

Oben:

In dieser Zeichnung geht es um postulierte Ähnlichkeiten zwischen Kriegen und Erd­ beben in den USA, einschließlich der Daten zu ihrer Dauer, dem Ort usw. Sie wurde von oben und von unten begonnen mit schma­ len senkrechten Streifen für jeden Vorfall. Die Ziffern der Jahreszahl bestimmen die Länge der jeweiligen Streifen in Zoll. Dar­ aus wiederum erwachsen unregelmäßig ge­ formte Textfelder, die weitere Informatio­ nen zu jedem Ereignis andeuten. Durch das Verbinden der losen Enden ent­ stand eine schmetterlingsartige Form in der Mitte. John J. O’Connor betonte diese Form wegen ihrer Anspielung auf den Schmetterlingseffekt, ein Begriff aus der Chaostheorie. Die Arbeit ist irreführend: Anstatt tatsächlich Informationen zu visua­ lisieren, verliert sich der Künstler in den Daten und lässt sie ihre eigene visuelle Ge­ stalt annehmen.

Seitdem es möglich ist, Körperteile, die nicht mehr funktionstüchtig sind, chirur­ gisch zu ersetzen, sind menschliche Organe zu einer etwas unheimlichen Ware gewor­ den. Diese Grafik zeigt den Marktwert sämtlicher Körperteile und Organe und rechnet alles zusammen. Da es hier um finanzielle Aspekte geht, ent­ schied sich der Grafiker Peter Grundy gegen eine medizinische Illustration und positionierte jedes Organ stattdessen auf einer abstrakten Karte des Körpers; auf dem Etikett steht jeweils der Preis, der auf dem offenen Markt dafür bezahlt wird. Die ironische grafische Darstellung des Körpers lenkt von der unbehaglichen Vorstellung ab, dass unser materieller Wert in etwa dem eines Kleinwagens entspricht.

Kriege und Erdbeben

Wertvolle Körperteile

Design/Art Direction: Peter Grundy/Alex Breuer für Esquire Magazin, 2006, GB.

Design: John J. O’Connor, Zeichnung, 2003, USA.

• Über 400 Beispiele zeit­ genössischer Informations­ grafik • Essays von Paolo Ciuccarelli, Richard Saul Wurman und Simon Rogers • Historische Abhandlung mit über 60 Illustrationen über die Entwicklung der Informationsgrafik seit ihren Anfängen • Von Nigel Holmes entworfenes Poster zu Geschichte und Zustand des Fachgebiets

Information Graphics Sandra Rendgen, Julius Wiedemann (Hrsg.) Hardcover, Format: 24,6 x 37,2 cm, 480 Seiten

Nur ¤ 49,99 — 80 —


Visuelle Kommunikation Wie wir die Welt besser verstehen

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In dieser Zeichnung geht es um postulierte Ähnlichkeiten zwischen Kriegen und Erd­ beben in den USA, einschließlich der Daten zu ihrer Dauer, dem Ort usw. Sie wurde von oben und von unten begonnen mit schma­ len senkrechten Streifen für jeden Vorfall. Die Ziffern der Jahreszahl bestimmen die Länge der jeweiligen Streifen in Zoll. Dar­ aus wiederum erwachsen unregelmäßig ge­ formte Textfelder, die weitere Informatio­ nen zu jedem Ereignis andeuten. Durch das Verbinden der losen Enden ent­ stand eine schmetterlingsartige Form in der Mitte. John J. O’Connor betonte diese Form wegen ihrer Anspielung auf den Schmetterlingseffekt, ein Begriff aus der Chaostheorie. Die Arbeit ist irreführend: Anstatt tatsächlich Informationen zu visua­ lisieren, verliert sich der Künstler in den Daten und lässt sie ihre eigene visuelle Ge­ stalt annehmen.

Seitdem es möglich ist, Körperteile, die nicht mehr funktionstüchtig sind, chirur­ gisch zu ersetzen, sind menschliche Organe zu einer etwas unheimlichen Ware gewor­ den. Diese Grafik zeigt den Marktwert sämtlicher Körperteile und Organe und rechnet alles zusammen. Da es hier um finanzielle Aspekte geht, ent­ schied sich der Grafiker Peter Grundy gegen eine medizinische Illustration und positionierte jedes Organ stattdessen auf einer abstrakten Karte des Körpers; auf dem Etikett steht jeweils der Preis, der auf dem offenen Markt dafür bezahlt wird. Die ironische grafische Darstellung des Körpers lenkt von der unbehaglichen Vorstellung ab, dass unser materieller Wert in etwa dem eines Kleinwagens entspricht.

Kriege und Erdbeben

Wertvolle Körperteile

Design/Art Direction: Peter Grundy/Alex Breuer für Esquire Magazin, 2006, GB.

Design: John J. O’Connor, Zeichnung, 2003, USA.

• Über 400 Beispiele zeit­ genössischer Informations­ grafik • Essays von Paolo Ciuccarelli, Richard Saul Wurman und Simon Rogers • Historische Abhandlung mit über 60 Illustrationen über die Entwicklung der Informationsgrafik seit ihren Anfängen • Von Nigel Holmes entworfenes Poster zu Geschichte und Zustand des Fachgebiets

Information Graphics Sandra Rendgen, Julius Wiedemann (Hrsg.) Hardcover, Format: 24,6 x 37,2 cm, 480 Seiten

Nur ¤ 49,99 — 80 —


Metabolism talks

Jetzt wird’s ernst: Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist trafen überlebende Protagonisten jener Architekturschule, die das moderne Japan prägte

Was ist eine Bewegung? Eine Art Verschwö­ rung? Ein Schwarm, der blitzschnell seine Richtung ändert? Eine Truppe Trapez­ künstler, eine sich prekär im Gleichgewicht haltende menschliche Pyramide? Oder schlicht eine Krise unter Genies, die es un­ denkbar macht, alte Wege weiter zu beschreiten? Wie ein Handbuch rekonstruiert Project Japan die Geschichte der Metabolismus­Be­ wegung – der letzten Bewegung, die die

„Das Spektrum seiner Truppe war erstaun­ lich – ein wahres Kaleidoskop der japa­ nischen Psyche.“

Back to the future

Architektur grundlegend verändert hat. Der Band dokumentiert die komplexe Vorge­ schichte der Bewegung, das Zusammenwir­ ken ihrer – vor allem menschlichen – Komponenten, ihre Ziele, ihre revolutionä­ ren Inhalte, ihren explosionsartigen Erfolg, das Ausmaß ihres Einflusses und ihre globa­ le Reichweite. Doch aus welchem Grunde sollten wir uns mit einer japanischen Avantgardebewegung beschäftigen, die vor 50 Jahren auf die Welt­ bühne trat und 25 Jahre später auf dem Scheiterhaufen des Neoliberalismus ihr Ende fand? In einer Zeit, in der die Verwurzelung von Architekten in ihrer eigenen Kultur nahezu bedeutungslos geworden ist und Marktkräf­ te für die Zersetzung jeglicher Bindungen zwischen Architekten gesorgt haben, schien es uns dringlich, den noch lebenden Zeitzeu­ gen einer Gruppe von Architekten Gehör zu schenken, denen es gelungen war, eine neue Vision für ihr Heimatland zu entwickeln. Hierfür bedienten sie sich radikal neuer Ins­ trumente, die ganz offensichtlich in der Tra­ dition ihres Landes wurzelten. Sie verstan­ den ihr Land und dessen Wandlung als Pro­ jekt, für das sie sich zu einer strategischen Allianz zusammenschlossen, um größere Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit zu erlangen. Es war ein nachhaltiger intellektu­ eller Kraftakt, der darüber hinaus eine enor­ me Bandbreite weiterer Disziplinen mobilisierte. Mitte der 1930er Jahre war das expansionis­ tische japanische Kaiserreich in China ein­

marschiert, um vorgeblich eine „Großasia­ tische Zone gemeinschaftlichen Wohl­ stands“ zu errichten, die später auch Thai­ land, Vietnam, Birma und Indonesien um­ fassen sollte. Zehn Jahre später führte die Detonation zweier Atombomben zur Zerstö­ rung des eigenen Landes. Als weitere Demü­ tigung empfanden die Besiegten die Demo­ kratie, die ihnen von den Siegermächten ver­ ordnet wurde. Nun standen dieselben Archi­ tekten und Stadtplaner, die sich in den 1930er Jahren erstmals riesige neue Sied­ lungen in den weiten Landschaften ferner Länder ausgemalt hatten, zuhause vor Städ­ ten, die in radioaktiv verseuchten Trümmern lagen … Von der Utopie zur Tabula rasa in weniger als einer halben Generation. Doch die moderne Architektur überlebte: Anders als in Deutschland, jedoch so wie in Italien, blieben die Werte des japanischen Regimes der Vorkriegszeit auch nach dem Krieg er­ halten. Es war eine ironische Wendung, dass die radikale Umkehrung der politischen Ge­ schicke nur in derselben bekannten Sprache

Kenzo Tange war beides. Er starb 2005, in dem Jahr, in dem wir unsere Interviews be­ gannen. Bereits ein Jahrzehnt zuvor hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. So wie Tokio um ein zentrales Vakuum herum gebaut ist, so kreist dieses Buch der Gespräche um Tanges Abwesenheit. Den­ noch ist es ein Buch über ihn. Ohne Tange kein Metabolismus. Diese Interviews zeichnen Tange als Men­ tor, ebenso wie als kalkulierende Persönlich­ keit. Als einen, der außergewöhnliche päda­ gogische Begabung mit auffälliger Großzü­ gigkeit für andere Talente kombinierte, auf die er wiederum baute. Tange gelang es, ein Milieu zu schaffen, einen Biotop für die zwanglose Begegnung von Künstlern, Intellektuellen und Archi­ tekten, von Ausländern und Japanern, Männern und Frauen (ungewöhnlich für das damalige Japan). Talente wurden ent­ deckt, gefördert, (neu) ausgerichtet, strate­ gisch platziert, miteinander verheiratet. Diese fast familiäre Verbundenheit ver­

Ausdruck finden konnten … Die Architektur ist ein zutiefst widersprüch­ licher Beruf. Ihr Handlungsradius berührt eine Fülle weiterer, von ihr unabhängiger Bereiche. Zugleich ist ihre Kerntätigkeit – das Bauen – so komplex, dass sie extreme Konzentration erfordert. Deshalb finden sich unter den Vertretern der Architektur überwiegend zwei Typen, die einander nicht trauen: die „Macher“ und die „Denker“.

schaffte Tange unschätzbare berufliche und persönliche Einblicke in Potenzial, Charakter, Stärken und Schwächen derer, die er schließlich zu einer „Bewegung“, dem Metabolismus, formte.

— 83 —

Oben: Angehende Metabolisten und ihr Mentor Kenzo Tange treffen sich zur Einweihungsfeier in Kikutakes neugebautem Sky House, Tokio 1958 Gegenüber: Kisho Kurokawa, Capsule Summer House K, Karuizawa 1972


Metabolism talks

Jetzt wird’s ernst: Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist trafen überlebende Protagonisten jener Architekturschule, die das moderne Japan prägte

Was ist eine Bewegung? Eine Art Verschwö­ rung? Ein Schwarm, der blitzschnell seine Richtung ändert? Eine Truppe Trapez­ künstler, eine sich prekär im Gleichgewicht haltende menschliche Pyramide? Oder schlicht eine Krise unter Genies, die es un­ denkbar macht, alte Wege weiter zu beschreiten? Wie ein Handbuch rekonstruiert Project Japan die Geschichte der Metabolismus­Be­ wegung – der letzten Bewegung, die die

„Das Spektrum seiner Truppe war erstaun­ lich – ein wahres Kaleidoskop der japa­ nischen Psyche.“

Back to the future

Architektur grundlegend verändert hat. Der Band dokumentiert die komplexe Vorge­ schichte der Bewegung, das Zusammenwir­ ken ihrer – vor allem menschlichen – Komponenten, ihre Ziele, ihre revolutionä­ ren Inhalte, ihren explosionsartigen Erfolg, das Ausmaß ihres Einflusses und ihre globa­ le Reichweite. Doch aus welchem Grunde sollten wir uns mit einer japanischen Avantgardebewegung beschäftigen, die vor 50 Jahren auf die Welt­ bühne trat und 25 Jahre später auf dem Scheiterhaufen des Neoliberalismus ihr Ende fand? In einer Zeit, in der die Verwurzelung von Architekten in ihrer eigenen Kultur nahezu bedeutungslos geworden ist und Marktkräf­ te für die Zersetzung jeglicher Bindungen zwischen Architekten gesorgt haben, schien es uns dringlich, den noch lebenden Zeitzeu­ gen einer Gruppe von Architekten Gehör zu schenken, denen es gelungen war, eine neue Vision für ihr Heimatland zu entwickeln. Hierfür bedienten sie sich radikal neuer Ins­ trumente, die ganz offensichtlich in der Tra­ dition ihres Landes wurzelten. Sie verstan­ den ihr Land und dessen Wandlung als Pro­ jekt, für das sie sich zu einer strategischen Allianz zusammenschlossen, um größere Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit zu erlangen. Es war ein nachhaltiger intellektu­ eller Kraftakt, der darüber hinaus eine enor­ me Bandbreite weiterer Disziplinen mobilisierte. Mitte der 1930er Jahre war das expansionis­ tische japanische Kaiserreich in China ein­

marschiert, um vorgeblich eine „Großasia­ tische Zone gemeinschaftlichen Wohl­ stands“ zu errichten, die später auch Thai­ land, Vietnam, Birma und Indonesien um­ fassen sollte. Zehn Jahre später führte die Detonation zweier Atombomben zur Zerstö­ rung des eigenen Landes. Als weitere Demü­ tigung empfanden die Besiegten die Demo­ kratie, die ihnen von den Siegermächten ver­ ordnet wurde. Nun standen dieselben Archi­ tekten und Stadtplaner, die sich in den 1930er Jahren erstmals riesige neue Sied­ lungen in den weiten Landschaften ferner Länder ausgemalt hatten, zuhause vor Städ­ ten, die in radioaktiv verseuchten Trümmern lagen … Von der Utopie zur Tabula rasa in weniger als einer halben Generation. Doch die moderne Architektur überlebte: Anders als in Deutschland, jedoch so wie in Italien, blieben die Werte des japanischen Regimes der Vorkriegszeit auch nach dem Krieg er­ halten. Es war eine ironische Wendung, dass die radikale Umkehrung der politischen Ge­ schicke nur in derselben bekannten Sprache

Kenzo Tange war beides. Er starb 2005, in dem Jahr, in dem wir unsere Interviews be­ gannen. Bereits ein Jahrzehnt zuvor hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. So wie Tokio um ein zentrales Vakuum herum gebaut ist, so kreist dieses Buch der Gespräche um Tanges Abwesenheit. Den­ noch ist es ein Buch über ihn. Ohne Tange kein Metabolismus. Diese Interviews zeichnen Tange als Men­ tor, ebenso wie als kalkulierende Persönlich­ keit. Als einen, der außergewöhnliche päda­ gogische Begabung mit auffälliger Großzü­ gigkeit für andere Talente kombinierte, auf die er wiederum baute. Tange gelang es, ein Milieu zu schaffen, einen Biotop für die zwanglose Begegnung von Künstlern, Intellektuellen und Archi­ tekten, von Ausländern und Japanern, Männern und Frauen (ungewöhnlich für das damalige Japan). Talente wurden ent­ deckt, gefördert, (neu) ausgerichtet, strate­ gisch platziert, miteinander verheiratet. Diese fast familiäre Verbundenheit ver­

Ausdruck finden konnten … Die Architektur ist ein zutiefst widersprüch­ licher Beruf. Ihr Handlungsradius berührt eine Fülle weiterer, von ihr unabhängiger Bereiche. Zugleich ist ihre Kerntätigkeit – das Bauen – so komplex, dass sie extreme Konzentration erfordert. Deshalb finden sich unter den Vertretern der Architektur überwiegend zwei Typen, die einander nicht trauen: die „Macher“ und die „Denker“.

schaffte Tange unschätzbare berufliche und persönliche Einblicke in Potenzial, Charakter, Stärken und Schwächen derer, die er schließlich zu einer „Bewegung“, dem Metabolismus, formte.

— 83 —

Oben: Angehende Metabolisten und ihr Mentor Kenzo Tange treffen sich zur Einweihungsfeier in Kikutakes neugebautem Sky House, Tokio 1958 Gegenüber: Kisho Kurokawa, Capsule Summer House K, Karuizawa 1972


Tange gab sich nicht damit zufrieden, aus Japan eine Plattform für Architektur zu machen. Sein größter Ehrgeiz – außeror­ dentlich ambitioniert für einen Architek­ ten, der auf der Verliererseite des Zweiten Weltkriegs stand – war, sich als internatio­ naler Architekt neu zu erfinden und diese Identität an die nächste Generation der ja­ panischen Kollegen weiterzugeben, wie bei einem Staffellauf. 1960 dann organisierte ein selbstbewusstes Japan die World De­ sign Conference und lud die internationale Avantgarde ein …

„Unter den Vertretern der Architektur finden sich überwiegend zwei Typen, die ein­ ander nicht trauen: die ,Macher‘ und die ,Denker‘.“ 1959 ging Tange nach Amerika, um neues Wissen zu erwerben und mit neuen Studen­ ten am Massachusetts Institute of Techno­ logy frische Ideen zu entwickeln. Seinen Schülern in Japan hinterließ er Anweisun­ gen, die ihnen den Anstoß gaben, in seiner Abwesenheit zu Metabolisten zu werden. Tange, rechtzeitig zur Konferenz zurück in Japan, platzierte die herausragenden jun­ gen Metabolisten – Kurokawa, der Jüngste, war gerade 26 – strategisch in den ver­ schiedenen Diskussionsrunden, mischte sie geschickt unter ihre weltberühmten Kollegen. Das Spektrum seiner Truppe war erstaunlich: Introvertierte Einzelgänger, nachdenkliche Dichter, charismatische Wunderkinder, Adelige, Provinzler, Revo­ lutionäre, Kosmopoliten, Denker, Macher, Fanatiker, Mystiker – ein wahres Kaleidos­ kop der japanischen Psyche. Und doch ver­ dankt die Bewegung den individuellen Ob­ sessionen ihrer Vertreter in ihrer Summe, dass die Metabolisten ein erstaunlich um­ fassendes Repertoire abdeckten und Ant­ worten auf alle nur denkbaren Rahmenbe­ dingungen in Japan finden konnten, ohne jemals dabei stehen zu bleiben, den Boden nur simpel zu bebauen. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass der erste Auftritt der Metabolisten als Kollektiv zugleich den Beginn ihrer Solo­Karrieren markiert. Die wachsende Wirtschaftskraft des Landes erzeugte Zentrifugalkräfte, die nach erkennbaren Akteuren verlangten. Drei weitere Kräfte gaben der Bewegung zusätzlichen Nachdruck: Bürokratie, Wirt­ schaft, Medien. Sie alle waren sich der „Un­ möglichkeit“ Japans bewusst – eine Diag­ nose, die sich aus drei miteinander ver­ knüpften Schwachstellen ergab. Sie impli­ zierten die Notwendigkeit eines Manifests für die umfassende Umgestaltung des Lan­ des: Das Projekt Japan. — 84 —

Kisho Kurokawa, Nakagin Capsule Tower, Tokio 1972

„Der Metabolismus war die letzte Bewegung, die die Architektur verändert hat.“ —Rem Koolhaas


Tange gab sich nicht damit zufrieden, aus Japan eine Plattform für Architektur zu machen. Sein größter Ehrgeiz – außeror­ dentlich ambitioniert für einen Architek­ ten, der auf der Verliererseite des Zweiten Weltkriegs stand – war, sich als internatio­ naler Architekt neu zu erfinden und diese Identität an die nächste Generation der ja­ panischen Kollegen weiterzugeben, wie bei einem Staffellauf. 1960 dann organisierte ein selbstbewusstes Japan die World De­ sign Conference und lud die internationale Avantgarde ein …

„Unter den Vertretern der Architektur finden sich überwiegend zwei Typen, die ein­ ander nicht trauen: die ,Macher‘ und die ,Denker‘.“ 1959 ging Tange nach Amerika, um neues Wissen zu erwerben und mit neuen Studen­ ten am Massachusetts Institute of Techno­ logy frische Ideen zu entwickeln. Seinen Schülern in Japan hinterließ er Anweisun­ gen, die ihnen den Anstoß gaben, in seiner Abwesenheit zu Metabolisten zu werden. Tange, rechtzeitig zur Konferenz zurück in Japan, platzierte die herausragenden jun­ gen Metabolisten – Kurokawa, der Jüngste, war gerade 26 – strategisch in den ver­ schiedenen Diskussionsrunden, mischte sie geschickt unter ihre weltberühmten Kollegen. Das Spektrum seiner Truppe war erstaunlich: Introvertierte Einzelgänger, nachdenkliche Dichter, charismatische Wunderkinder, Adelige, Provinzler, Revo­ lutionäre, Kosmopoliten, Denker, Macher, Fanatiker, Mystiker – ein wahres Kaleidos­ kop der japanischen Psyche. Und doch ver­ dankt die Bewegung den individuellen Ob­ sessionen ihrer Vertreter in ihrer Summe, dass die Metabolisten ein erstaunlich um­ fassendes Repertoire abdeckten und Ant­ worten auf alle nur denkbaren Rahmenbe­ dingungen in Japan finden konnten, ohne jemals dabei stehen zu bleiben, den Boden nur simpel zu bebauen. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass der erste Auftritt der Metabolisten als Kollektiv zugleich den Beginn ihrer Solo­Karrieren markiert. Die wachsende Wirtschaftskraft des Landes erzeugte Zentrifugalkräfte, die nach erkennbaren Akteuren verlangten. Drei weitere Kräfte gaben der Bewegung zusätzlichen Nachdruck: Bürokratie, Wirt­ schaft, Medien. Sie alle waren sich der „Un­ möglichkeit“ Japans bewusst – eine Diag­ nose, die sich aus drei miteinander ver­ knüpften Schwachstellen ergab. Sie impli­ zierten die Notwendigkeit eines Manifests für die umfassende Umgestaltung des Lan­ des: Das Projekt Japan. — 84 —

Kisho Kurokawa, Nakagin Capsule Tower, Tokio 1972

„Der Metabolismus war die letzte Bewegung, die die Architektur verändert hat.“ —Rem Koolhaas


• Oral History von Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist • Ausführliche Interviews mit Arata Isozaki, Toshiko Kato, Kiyonori Kikutake, Noboru Kawazoe, Fumihiko Maki, Kisho Kurokawa, Kenji Ekuan, Atsushi Shimokobe und Takako und Noritaka Tange • Hunderte nie gesehener Bilder, Architekturmodelle und Magazinausschnitte

a. Das Raumkontingent des Archipels war erschöpft: Die besiedelbaren Flächen des überwiegend bergigen Landes gliederten sich in verschwindend kleine, Jahrhunder­ te alte Eigentümerstrukturen. b. Jegliche Bautätigkeit war beständig durch Erdbeben und Tsunamis gefährdet, städtische Ballungsräume wie Tokio und Osaka anfällig für potenziell verheerende Katastrophen. c. Moderne Technologien und Gestaltungs­ formen boten die Möglichkeit, Japans strukturelle Schwächen zu überwinden, je­ doch nur, wenn es gelänge, sie systema­ tisch, geradezu militärisch zu mobilisieren. Die Suche nach Lösungen musste in alle Richtungen gehen, an Land, zur See, in der Luft … Einer der jungen Absolventen des Tange­ Labors entschied sich, nicht Architekt, sondern Bürokrat zu werden. Nicht etwa ein langweiliger Beamter, vielmehr ein ein­ geschleuster Agent, nun in der Lage, das Drehbuch für die Zukunft des Landes zu

„Drei miteinander verknüpfte Schwach­ stellen implizierten die Notwendigkeit eines Manifests für die um­ fassende Umgestaltung des Landes: Das Projekt Japan.“

Rem Koolhaas beim Interview mit Arata Isozaki in seinem Lieblingsrestaurant, Tokio 1972

Rem Koolhaas ist Mitbegründer des Office for Metropolitan Architecture. Vor dem Architekturstudium arbeitete er als Journalist und Drehbuchautor. 1978 veröffentlichte er Delirious New York, a retroactive Manifesto for Manhattan. Sein Buch S,M,L,XL (1995) fasst die Arbeit von OMA zusammen und stellt Verbindungen zwischen Gesellschaft und Architektur her. Er erhielt u.a. den Pritzker Prize (2000) und den Praemium Imperiale (2003). Hans Ulrich Obrist (geb. 1968) ist Kurator, Kritiker und Historiker. Er ist Co-Direktor für Ausstellungen und Direktor für Internationale Projekte an der Serpentine Gallery, London.

schreiben. Shimokobe wurde Vizeminister der nationalen Baubehörde. Kein Architekt stieg jemals höher in der japanischen Bürokratie. Die Weltausstellung 1970 in Osaka sollte zur Apotheose des Metabolismus werden. Halb Asien versammelte sich unter Tanges „Großem Dach“, unter dem sich ein Dorf der Utopien en miniature fand; die einzel­ nen Pavillions waren ein Blick in die Zu­ kunft, die Vision einer metabolistischen Stadt/Nation. Für mich war es eine fesselnde Erfahrung, in meinem Alter den Protagonisten einer älteren Bewegung zu begegnen und ihren Geschichten zuzuhören – es war ein radi­ kales Memento mori, das sich in Form von Interviews über sechs Jahre hinzog, eine Konfrontation mit der eigenen Sterblich­ keit in einem Beruf, der einem gerne ewi­ ges Leben vorgaukelt … Diese Gespräche zeigten mir, dass es wichtiger ist, eigene Grenzen auszuloten, als seine Begabung zu überleben. Wenn die Erinnerung schwä­ cher wird, ist Vision die einzige Option.

Ausstellung: Mori Art Museum in Tokyo Metabolism: Urbanism and Architecture 17. September 2011 – 15. Januar 2012

Project Japan Metabolism Talks… Rem Koolhaas, Hans Ulrich Obrist Softcover, Format: 17,3 x 23,7 cm 720 Seiten Vorerst nur auf Englisch erhältlich

Rem Koolhaas Gegenüber: Kisho Kurokawa schafft das Schweben, 1970 — 86 —

Nur ¤ 39,99 — 87 —


• Oral History von Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist • Ausführliche Interviews mit Arata Isozaki, Toshiko Kato, Kiyonori Kikutake, Noboru Kawazoe, Fumihiko Maki, Kisho Kurokawa, Kenji Ekuan, Atsushi Shimokobe und Takako und Noritaka Tange • Hunderte nie gesehener Bilder, Architekturmodelle und Magazinausschnitte

a. Das Raumkontingent des Archipels war erschöpft: Die besiedelbaren Flächen des überwiegend bergigen Landes gliederten sich in verschwindend kleine, Jahrhunder­ te alte Eigentümerstrukturen. b. Jegliche Bautätigkeit war beständig durch Erdbeben und Tsunamis gefährdet, städtische Ballungsräume wie Tokio und Osaka anfällig für potenziell verheerende Katastrophen. c. Moderne Technologien und Gestaltungs­ formen boten die Möglichkeit, Japans strukturelle Schwächen zu überwinden, je­ doch nur, wenn es gelänge, sie systema­ tisch, geradezu militärisch zu mobilisieren. Die Suche nach Lösungen musste in alle Richtungen gehen, an Land, zur See, in der Luft … Einer der jungen Absolventen des Tange­ Labors entschied sich, nicht Architekt, sondern Bürokrat zu werden. Nicht etwa ein langweiliger Beamter, vielmehr ein ein­ geschleuster Agent, nun in der Lage, das Drehbuch für die Zukunft des Landes zu

„Drei miteinander verknüpfte Schwach­ stellen implizierten die Notwendigkeit eines Manifests für die um­ fassende Umgestaltung des Landes: Das Projekt Japan.“

Rem Koolhaas beim Interview mit Arata Isozaki in seinem Lieblingsrestaurant, Tokio 1972

Rem Koolhaas ist Mitbegründer des Office for Metropolitan Architecture. Vor dem Architekturstudium arbeitete er als Journalist und Drehbuchautor. 1978 veröffentlichte er Delirious New York, a retroactive Manifesto for Manhattan. Sein Buch S,M,L,XL (1995) fasst die Arbeit von OMA zusammen und stellt Verbindungen zwischen Gesellschaft und Architektur her. Er erhielt u.a. den Pritzker Prize (2000) und den Praemium Imperiale (2003). Hans Ulrich Obrist (geb. 1968) ist Kurator, Kritiker und Historiker. Er ist Co-Direktor für Ausstellungen und Direktor für Internationale Projekte an der Serpentine Gallery, London.

schreiben. Shimokobe wurde Vizeminister der nationalen Baubehörde. Kein Architekt stieg jemals höher in der japanischen Bürokratie. Die Weltausstellung 1970 in Osaka sollte zur Apotheose des Metabolismus werden. Halb Asien versammelte sich unter Tanges „Großem Dach“, unter dem sich ein Dorf der Utopien en miniature fand; die einzel­ nen Pavillions waren ein Blick in die Zu­ kunft, die Vision einer metabolistischen Stadt/Nation. Für mich war es eine fesselnde Erfahrung, in meinem Alter den Protagonisten einer älteren Bewegung zu begegnen und ihren Geschichten zuzuhören – es war ein radi­ kales Memento mori, das sich in Form von Interviews über sechs Jahre hinzog, eine Konfrontation mit der eigenen Sterblich­ keit in einem Beruf, der einem gerne ewi­ ges Leben vorgaukelt … Diese Gespräche zeigten mir, dass es wichtiger ist, eigene Grenzen auszuloten, als seine Begabung zu überleben. Wenn die Erinnerung schwä­ cher wird, ist Vision die einzige Option.

Ausstellung: Mori Art Museum in Tokyo Metabolism: Urbanism and Architecture 17. September 2011 – 15. Januar 2012

Project Japan Metabolism Talks… Rem Koolhaas, Hans Ulrich Obrist Softcover, Format: 17,3 x 23,7 cm 720 Seiten Vorerst nur auf Englisch erhältlich

Rem Koolhaas Gegenüber: Kisho Kurokawa schafft das Schweben, 1970 — 86 —

Nur ¤ 39,99 — 87 —


Heute hier, morgen fort

„Außerordentlich sachkundig und gut geschrieben.“ —Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main

Architektur in Bewegung

Temporary Architecture Now! Philip Jodidio Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten

Nur ¤ 29,99

„Nie hat ein Theoriebuch so viel Lust gemacht.“

„Selten hat ein Bilderbuch zur Architektur mehr Sinn gemacht. Denn während klassische Gebäude immer vor ort beschaubar sind, bietet dieser Band Eindrücke, die oft nicht mehr an ihrem ursprüng­ lichen ort zu finden sind.“

—Civic Focus, London

—Berliner Zeitung, Berlin

„Ein kluger Blick auf Trends und Stile ... 86 Essays und wunderbare Zeichnungen machen es zu einem Muss.“ —New Scientist, London

Architekturtheorie Von der Renaissance bis zur Gegenwart Bernd Evers, Christof Thoenes Softcover, 2 Bände im Schuber, Format: 19,6 x 24,9 cm, 852 Seiten

Nur ¤ 19,99

Massimiliano und Doriana Fuksas, Bühnenbild für Medea und Ödipus auf Kolonos. Foto: Maurizio Marcato


Heute hier, morgen fort

„Außerordentlich sachkundig und gut geschrieben.“ —Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main

Architektur in Bewegung

Temporary Architecture Now! Philip Jodidio Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 416 Seiten

Nur ¤ 29,99

„Nie hat ein Theoriebuch so viel Lust gemacht.“

„Selten hat ein Bilderbuch zur Architektur mehr Sinn gemacht. Denn während klassische Gebäude immer vor ort beschaubar sind, bietet dieser Band Eindrücke, die oft nicht mehr an ihrem ursprüng­ lichen ort zu finden sind.“

—Civic Focus, London

—Berliner Zeitung, Berlin

„Ein kluger Blick auf Trends und Stile ... 86 Essays und wunderbare Zeichnungen machen es zu einem Muss.“ —New Scientist, London

Architekturtheorie Von der Renaissance bis zur Gegenwart Bernd Evers, Christof Thoenes Softcover, 2 Bände im Schuber, Format: 19,6 x 24,9 cm, 852 Seiten

Nur ¤ 19,99

Massimiliano und Doriana Fuksas, Bühnenbild für Medea und Ödipus auf Kolonos. Foto: Maurizio Marcato


Wolfgang Tillmans schaut zurück ... auf eine fast zwei Jahrzehnte lange Zusammenarbeit mit TASCHEN fühlte. Als das Buch erschien, waren seine Neuheit und seine Relevanz plötzlich klar und deutlich. M an darf aber nicht vergessen, dass die Bilder und das Buch nicht bei allen gut ankamen, viele Leute haben es einfach nicht verstanden und gedacht, das sind doch bloß Schnappschüsse.

Vor 17 Jahren hast Du Dein erstes Buch bei TASCHEN publiziert. Wie hat die Zusammenarbeit mit TASCHEN begonnen? Das war 1993 in Köln, als die Stadt Mittelpunkt der deutschen Kunstszene war. Ich hatte meine erste Einzelausstellung bei Daniel Buchholz im Hinterzimmer eines kleinen Antiquitätenladens, den er mit seinem Vater betrieb. Der damalige TASCHEN-Lektor Burkhard Riemschneider war einer der ersten, die einen Print aus der Ausstellung kauften. Bei einem Abendessen in Daniels Wohnung fragte ich Burkhard, ob er sich vorstellen könne, ein Buch mit mir zu machen. Einige Monate später brachte er Angelika Muthesius, die damalige Cheflektorin von TASCHEN, in die Galerie mit, und sie verliebte sich in einige meiner Bilder. Ich hatte in der Zwischenzeit damit begonnen, einen Dummy aus Farbkopien zu produzieren. Er war Weihnachten 1993 fertig, und ich zeigte ihn Angelika und Benedikt. Freunde von mir sagten, es sei viel zu früh, mit 25 Jahren ein großes Buch zu veröffentlichen, aber ich wusste: Dieses Werk muss raus. Gottseidank dachte Benedikt genauso. Dein erstes Buch Wolfgang Tillmans war aus dem Stand erfolgreich. Lag das am „Zeitgeist“? Ich denke, mein Bauchgefühl war einfach richtig. Ich fand mich in der Fotografie jener Zeit nicht wieder, deshalb musste ich meine eigene Sprache erfinden, um auszudrücken, wie sich das Leben für mich an-

Was waren die Begleitumstände der Entstehung des Buches Burg? Dadurch, dass ich in relativ jungem Alter ein eigenständiges Werk veröffentlicht hatte, war ich frei, mich auf Dinge zu konzentrieren, die noch nicht so weit entwickelt waren, die mich aber interessierten. So wie die Stillleben, die Bilder von hingeworfenen oder zum Trocknen aufgehängten Kleidern, Landschaften, Städte und Astronomiefotos. 1997 liefen die Planungen für mein zweites Buch, als plötzlich mein Freund starb. Die Arbeit an Burg, ein Kosename für Fels oder Festung, war für mich ein Weg, in aller Stille über Jochen und unsere gemeinsame Zeit zu trauern. Das Buch blickt trotzdem positiv auf die Welt, aber es ist nachdenklicher. Wie wichtig ist das Buch truth study center heute für Dich? Zwischen Burg und TSC gab es eine Lücke von sieben Jahren. Das war Zufall, aber ich glaube immer noch an Sieben-Jahres-Zyklen. In den frühen nuller Jahren habe ich eine Reihe Museumskataloge und kleinere Kunstbücher veröffentlicht. 2004 war ich frisch verliebt in Anders, und die Zeit schien gekommen, die jüngere Vergangenheit als ein Ganzes in meinem Werk zu begreifen und die verschiedenen Genres zusammenzubringen, die älteren und die neueren wie die „Paper Drop“– und andere konzeptionellere Arbeiten sowie die abstrakten Bilder. Es war auch eine politisch sehr brisante Zeit. Fragen der Ideologie und des Fundamentalismus wurden wieder wichtig, nachdem sie in den Neunzi-

gern keine große Rolle gespielt hatten. Ich dachte viel nach über die Bedeutung von Studieren und Beobachten auf der einen Seite, und über die Gefahr absoluter Wahrheitsansprüche von religiösen und politischen Führern auf der anderen Seite. Der Titel des Buchs soll zweideutig sein, teils ironisch, teils ein unerfüllbares Ziel. Später gab ich einer Gruppe von Installationen über politische Themen den gleichen Titel. Kurz gesagt: Ja, das Buch ist immer noch wichtig für mich. Du hast Bücher mit verschiedenen Verlagen publiziert. Was gefällt Dir an der Zusammenarbeit mit TASCHEN? Es heißt immer, dass man bei kleinen Verlagen mehr Freiheit hat und bei großen weniger. Die zweite Hälfte dieses Satzes trifft in meiner Erfahrung absolut nicht auf TASCHEN zu. Als Autor habe ich die volle Kontrolle über den Inhalt und das Design meiner Bücher. Ich habe ein starkes Interesse daran, meine eigenen Bücher zu entwerfen, und diese Freiheit habe ich bei TASCHEN genauso wie bei einem kleinen Kunstbuchverlag. Nach dem, was ich höre, ist das eine Ausnahme in der Welt der Großverlage. Wenn das Buch erstmal in der Produktion ist, ist es ein Vergnügen, bei jedem Buch mit demselben großartigen Produktionsteam unter Leitung von Horst Neuzner zusammen zu arbeiten. Diese Kontinuität ist nicht selbstverständlich. Benedikt hat ein hervorragendes Auge für das, was machbar ist und was nicht. TASCHEN vereint unter einem Dach die persönliche Nähe eines kleinen Verlags mit der Reichweite und dem internationalen Vertrieb eines der weltgrößten Verlagshäuser.

„Ich musste meine eigene Sprache erfinden, um aus­ zudrücken, wie sich das Leben für mich anfühlte.“ —Wolfgang Tillmans

Worin liegt der besondere Reiz der Neuausgabe Deiner drei TASCHEN-Bücher? Besonders gut gefällt mir, dass das kleinere Buchformat sie mehr wie einen Roman erscheinen lässt, wie ein Buch zum Lesen. Auf den insgesamt 530 Seiten gibt es viel zu entdecken, selbst für mich. Natürlich liebe ich auch die Originalausgaben, aber man kann sie ja auch noch secondhand kaufen. Wolfgang Tillmans sprach mit Editor Simone Philippi

Tillmans mal drei, in einer Box

Oben: Wolfgang Tillmans im TASCHEN Verlag in Köln, 1994

Wolfgang Tillmans Softcover, 3 Bände im Schuber, Format: 18,5 x 24,5 cm, 556 Seiten

Gegenüber: Wolfgang Tillmans, Freischwimmer 14, 2003

Nur ¤ 29,99


Wolfgang Tillmans schaut zurück ... auf eine fast zwei Jahrzehnte lange Zusammenarbeit mit TASCHEN fühlte. Als das Buch erschien, waren seine Neuheit und seine Relevanz plötzlich klar und deutlich. M an darf aber nicht vergessen, dass die Bilder und das Buch nicht bei allen gut ankamen, viele Leute haben es einfach nicht verstanden und gedacht, das sind doch bloß Schnappschüsse.

Vor 17 Jahren hast Du Dein erstes Buch bei TASCHEN publiziert. Wie hat die Zusammenarbeit mit TASCHEN begonnen? Das war 1993 in Köln, als die Stadt Mittelpunkt der deutschen Kunstszene war. Ich hatte meine erste Einzelausstellung bei Daniel Buchholz im Hinterzimmer eines kleinen Antiquitätenladens, den er mit seinem Vater betrieb. Der damalige TASCHEN-Lektor Burkhard Riemschneider war einer der ersten, die einen Print aus der Ausstellung kauften. Bei einem Abendessen in Daniels Wohnung fragte ich Burkhard, ob er sich vorstellen könne, ein Buch mit mir zu machen. Einige Monate später brachte er Angelika Muthesius, die damalige Cheflektorin von TASCHEN, in die Galerie mit, und sie verliebte sich in einige meiner Bilder. Ich hatte in der Zwischenzeit damit begonnen, einen Dummy aus Farbkopien zu produzieren. Er war Weihnachten 1993 fertig, und ich zeigte ihn Angelika und Benedikt. Freunde von mir sagten, es sei viel zu früh, mit 25 Jahren ein großes Buch zu veröffentlichen, aber ich wusste: Dieses Werk muss raus. Gottseidank dachte Benedikt genauso. Dein erstes Buch Wolfgang Tillmans war aus dem Stand erfolgreich. Lag das am „Zeitgeist“? Ich denke, mein Bauchgefühl war einfach richtig. Ich fand mich in der Fotografie jener Zeit nicht wieder, deshalb musste ich meine eigene Sprache erfinden, um auszudrücken, wie sich das Leben für mich an-

Was waren die Begleitumstände der Entstehung des Buches Burg? Dadurch, dass ich in relativ jungem Alter ein eigenständiges Werk veröffentlicht hatte, war ich frei, mich auf Dinge zu konzentrieren, die noch nicht so weit entwickelt waren, die mich aber interessierten. So wie die Stillleben, die Bilder von hingeworfenen oder zum Trocknen aufgehängten Kleidern, Landschaften, Städte und Astronomiefotos. 1997 liefen die Planungen für mein zweites Buch, als plötzlich mein Freund starb. Die Arbeit an Burg, ein Kosename für Fels oder Festung, war für mich ein Weg, in aller Stille über Jochen und unsere gemeinsame Zeit zu trauern. Das Buch blickt trotzdem positiv auf die Welt, aber es ist nachdenklicher. Wie wichtig ist das Buch truth study center heute für Dich? Zwischen Burg und TSC gab es eine Lücke von sieben Jahren. Das war Zufall, aber ich glaube immer noch an Sieben-Jahres-Zyklen. In den frühen nuller Jahren habe ich eine Reihe Museumskataloge und kleinere Kunstbücher veröffentlicht. 2004 war ich frisch verliebt in Anders, und die Zeit schien gekommen, die jüngere Vergangenheit als ein Ganzes in meinem Werk zu begreifen und die verschiedenen Genres zusammenzubringen, die älteren und die neueren wie die „Paper Drop“– und andere konzeptionellere Arbeiten sowie die abstrakten Bilder. Es war auch eine politisch sehr brisante Zeit. Fragen der Ideologie und des Fundamentalismus wurden wieder wichtig, nachdem sie in den Neunzi-

gern keine große Rolle gespielt hatten. Ich dachte viel nach über die Bedeutung von Studieren und Beobachten auf der einen Seite, und über die Gefahr absoluter Wahrheitsansprüche von religiösen und politischen Führern auf der anderen Seite. Der Titel des Buchs soll zweideutig sein, teils ironisch, teils ein unerfüllbares Ziel. Später gab ich einer Gruppe von Installationen über politische Themen den gleichen Titel. Kurz gesagt: Ja, das Buch ist immer noch wichtig für mich. Du hast Bücher mit verschiedenen Verlagen publiziert. Was gefällt Dir an der Zusammenarbeit mit TASCHEN? Es heißt immer, dass man bei kleinen Verlagen mehr Freiheit hat und bei großen weniger. Die zweite Hälfte dieses Satzes trifft in meiner Erfahrung absolut nicht auf TASCHEN zu. Als Autor habe ich die volle Kontrolle über den Inhalt und das Design meiner Bücher. Ich habe ein starkes Interesse daran, meine eigenen Bücher zu entwerfen, und diese Freiheit habe ich bei TASCHEN genauso wie bei einem kleinen Kunstbuchverlag. Nach dem, was ich höre, ist das eine Ausnahme in der Welt der Großverlage. Wenn das Buch erstmal in der Produktion ist, ist es ein Vergnügen, bei jedem Buch mit demselben großartigen Produktionsteam unter Leitung von Horst Neuzner zusammen zu arbeiten. Diese Kontinuität ist nicht selbstverständlich. Benedikt hat ein hervorragendes Auge für das, was machbar ist und was nicht. TASCHEN vereint unter einem Dach die persönliche Nähe eines kleinen Verlags mit der Reichweite und dem internationalen Vertrieb eines der weltgrößten Verlagshäuser.

„Ich musste meine eigene Sprache erfinden, um aus­ zudrücken, wie sich das Leben für mich anfühlte.“ —Wolfgang Tillmans

Worin liegt der besondere Reiz der Neuausgabe Deiner drei TASCHEN-Bücher? Besonders gut gefällt mir, dass das kleinere Buchformat sie mehr wie einen Roman erscheinen lässt, wie ein Buch zum Lesen. Auf den insgesamt 530 Seiten gibt es viel zu entdecken, selbst für mich. Natürlich liebe ich auch die Originalausgaben, aber man kann sie ja auch noch secondhand kaufen. Wolfgang Tillmans sprach mit Editor Simone Philippi

Tillmans mal drei, in einer Box

Oben: Wolfgang Tillmans im TASCHEN Verlag in Köln, 1994

Wolfgang Tillmans Softcover, 3 Bände im Schuber, Format: 18,5 x 24,5 cm, 556 Seiten

Gegenüber: Wolfgang Tillmans, Freischwimmer 14, 2003

Nur ¤ 29,99


Der Mann aus La Mancha Eine ausführliche Studie zu Almodóvars Gesamtwerk

„Kino ist eine irrationale Leidenschaft. Alle meine Filme sind von Filmen durchdrungen. Die Erfah­ rung, Filme anzusehen, ist Teil meiner Biografie.“ —Pedro Almodóvar Am Set von High Heels (1991). Proben mit Miguel Bosé (hier als Femme Letal) zu „Un año de amor“, einem Pophit von Becky del Páramo. Nach der Premiere des Films wurde das Lied für die europäischen Transvestiten sofort zum Klassiker.


Der Mann aus La Mancha Eine ausführliche Studie zu Almodóvars Gesamtwerk

„Kino ist eine irrationale Leidenschaft. Alle meine Filme sind von Filmen durchdrungen. Die Erfah­ rung, Filme anzusehen, ist Teil meiner Biografie.“ —Pedro Almodóvar Am Set von High Heels (1991). Proben mit Miguel Bosé (hier als Femme Letal) zu „Un año de amor“, einem Pophit von Becky del Páramo. Nach der Premiere des Films wurde das Lied für die europäischen Transvestiten sofort zum Klassiker.


Über Die Haut, in der ich wohne

diert: Kontrolle in jeglicher Form, überbor­ dende Informationen. Wir können einen Krieg in Direktübertragung sehen, Tod und Verwüstung live erleben. Wir können unsere in fernen Ländern lebenden Freunde und Familienangehörigen auf einem Computer­ bildschirm sehen, während wir mit ihnen sprechen. Der Computerbildschirm ist ein auf alles nur Vorstellbare geöffnetes Fenster. Auf Straßen und Autobahnen, in Fahrstüh­ len und in unserem eigenen Haushalt sind Kameras angebracht. Den Wolkenkratzern in Blade Runner, auf deren Außenflächen unablässig Werbebilder projiziert wurden, hat mittlerweile jede beliebige Fassade am Times Square den Rang abgelaufen. Es hat den Anschein, lebendig sei nur, was vorher aufgezeichnet wurde und so ununterbrochen projiziert werden kann. Die Generation der heute um die Vierzigjäh­

Pedro Almodóvar

Es gibt unumkehrbare Prozesse, Wege ohne Wiederkehr, Reisen mit Einwegticket. Die Haut, in der ich wohne erzählt die Geschichte eines solchen Prozesses. Unfreiwillig be­ schreitet die Protagonistin einen solchen Weg, wird gewaltsam zum Antritt einer Reise gezwungen, von der es kein Zurück mehr gibt. Ihre kafkaeske Geschichte gleicht der Verurteilung durch ein Schwurgericht, das aus nur einer Person besteht: ihrem ärgs­ ten Feind. Der Schuldspruch ist demnach nichts anderes als eine extreme Form von Rache. Die Haut, in der ich wohne erzählt die Geschichte dieser Rache. Die ersten Bilder des Films zeigen die idyllische Welt einer von Bäumen umstandenen Villa. Sie heißt El Cigarral und ist durch eine Mauer und ein hohes Gittertor abgeschirmt. Durch eines der Villenfenster erspähen wir eine weibli­ che Gestalt, die sich bewegt. Die scheinbar nackte Frau in dem Zimmer ist mit kompli­ zierten Yogaübungen beschäftigt. In der Nahaufnahme sehen wir, dass sie nicht

nackt, sondern in einen fleischfarbenen Ganzkörperbody gehüllt ist. In der Küche bereitet die Haushälterin Marilia das Früh­ stück zu, das sie der Frau mittels einer Dreh­ durchreiche zukommen lässt. Von Beginn an stellt sich El Cigarral als Ge­ fängnis inmitten der Natur dar. In den sechs

„Die Haut ist die Grenze, die uns von den anderen trennt; sie spiegelt unsere Gefühle und verrät unsere biologischen oder geografischen Wurzeln.“ Jahren ihrer Zwangsklausur hat Vera unter anderem das ausgedehnteste Organ des menschlichen Körpers verloren, die eigene Haut. Diese ist buchstäblich auf der Strecke geblieben. Die Haut ist die Grenze, die uns von den anderen trennt; sie spiegelt unsere

Gefühle und verrät unsere biologischen oder geografischen Wurzeln. Oft gibt sie unsere Seelenlagen wieder. Vera hat zwar die Haut gewechselt, aber ihre Identität nicht einge­ büßt. Der Verlust der eigenen Haut ist un­ vorstellbar grauenhaft. Und dies ist nur einer der Verluste, die Vera an die Schwelle des Todes bringen – eines Todes aus eigenem Willen von der Hand des Chirurgen Robert. Doch sie ist zum Überleben geboren, und so beschließt sie nach vielen Rückschlägen, dass sie „lernen muss, in der Haut zu leben, in der sie wohnt“, selbst wenn sie von Dr. Ro­ bert stammt. Nachdem Vera ihre zweite Haut angenommen hat, trifft sie die für ihr Weiterleben zweitwichtigste Entscheidung: warten zu können. Elias Canetti bemerkt in seinem posthum erschienenen Buch Über den Tod zum Thema „Feind des Todes“: „Das unentwegte Auf­ und Abschreiten des Tigers hinter den Stäben seines Käfigs, auf dass ihm der einmalige, winzige Augenblick der Erret­ tung nicht entgehe.“

Gegenüber: Ich beobachte Elena, die sich auf die nächste Einstellung konzentriert. Oben: Ich rücke Elena Anaya das Kinn zurecht, während sie die Yogastellung des „Kriegers“ probt. Unten: Dr. Roberts Hände applizieren die Haut, die er selber entwickelt und gezüchtet hat, auf eine Puppe, eine Abformung von Veras Körper. Rechts: Der von Juan Gatti gestaltete Teaser veranschaulicht grafisch die „Transgenesis“, das heißt, das natürliche Zusammenleben von Lebewesen aller Gattungen und Arten.

Für Vera kommt dieser kurze Augenblick, in Gestalt eines als Tiger verkleideten Mannes, der es an einem Tag im Karneval, bis an die hermetisch abgeriegelte Tür von Veras Zim­ mer schafft und auf diese Weise die Situati­ on, in der die drei Personen in El Cigarral leben, durchbricht. Die Figuren legen in diesem Moment ihre Masken ab, und das tragische Ende wirft sei­ nen dunklen Schatten voraus. Eine Geschichte mit solchen Merkmalen ließ mich an Luis Buñuel, an Alfred Hitch­ cock und an alle Filme von Fritz Lang den­ ken. Auch dachte ich an die Popästhetik der Horrorfilme aus der Hammer­Produktion oder an den eher psychedelischen und kit­ schigen Stil des italienischen Giallo (Dario Argento, Mario Bava, Umberto Lenzi, Lucio Fulci …) und natürlich an Georges Franjus lyrisch gestimmtes Werk Augen ohne Ge-

„Ein paar Monate lang erwog ich ernsthaft, einen Stummfilm in Schwarz­ Weiß zu drehen.“

leiten zu lassen– ohne den Schatten der Meister des Genres und mein kinematografi­ sches Gedächtnis außen vorzulassen. Ich wusste, dass ich eine strenge Erzählform wahren musste, frei von visueller Rhetorik und ganz ohne Gore, auch wenn in den Mo­ menten, die für den Betrachter unsichtbar bleiben, viel Blut vergossen wird. Nicht zum ersten Mal habe ich mir das vor den Dreharbeiten zur Auflage gemacht, mit dem Film Die Haut, in der ich wohne bin ich dem wohl am nächsten gekommen. Begleitet haben mich bei alldem der Kame­ ramann José Luis Alcaine, dem ich nicht er­ klärte, was ich wollte, sondern was ich nicht wollte. Er hat es verstanden, den Bildern die Dichte, Brillanz und Düsternis zu verleihen, die dem Stoff am besten gerecht werden. Dann der Musiker Alberto Iglesias, der ein­ zige mir bekannte Künstler ohne Ego, uner­ müdlich, flexibel, geduldig, imstande, in einer Richtung und, wenn ich nicht zufrie­ den war, in der entgegengesetzten zu suchen. Dazu kommen großherzige, sehr genau ar­ beitende Schauspieler, trotz der offenkundi­ gen Zumutungen in manchen Szenen. Ich nenne sie alle: Antonio Banderas, Elena Anaya, Marisa Paredes, Jan Cornet, Roberto Álamo, Blanca Suárez, Eduard Fernández, Susi Sánchez, Bárbara Lennie und José Luis Gómez. Vera und die Bildschirme Wir leben inmitten von Bildern, die von Mo­ nitoren aller Formate eingerahmt sind. Stän­ dig werden wir mit Bildern ganz unter­ schiedlicher Herkunft und Absicht bombar­

sicht. Nachdem ich alle diese Referenzen ausgewertet hatte, wurde mir klar, dass keine davon dem entsprach, was ich für Die Haut, in der ich wohne brauchte. Ein paar Monate lang erwog ich ernsthaft, einen Stummfilm in Schwarz­Weiß zu drehen, mit Zwischenti­ teln, die Beschreibungen und Dialoge ent­ halten sollten. Nach monatelangem Zweifeln beschloss ich schließlich, meinen eigenen Weg zu gehen und mich von meiner Intuition — 94 —

— 95 —

rigen könnte sich visuelles Material über na­ hezu alle Momente ihres Lebens verschaf­ fen, von dem Augenblick, als sie zur Welt kamen, bis zu ihrem letzten Seufzer. Michael Powells Peeping Tom (der Protagonist wird als Kind von seinem Vater ständig gefilmt, sogar wenn er schläft) würde heute nicht mehr als krankhaft obsessiv bewertet wer­ den. Das Familienfotoalbum wurde durch den Film über das Leben der Familienange­ hörigen abgelöst. Wir sind von lebendigen und bewegten Bildern umgeben. Schlechte Zeiten für Bürgerrechte, die so leicht zu ver­ letzen und so schwer zu verteidigen sind. Nicht einmal bei uns zu Hause sind wir si­ cher; vielfach werden wir von Überwa­ chungskameras aufgenommen, um Einbrü­ che oder häusliche Vorfälle zu verhindern (eine Ohrfeige vom Ehemann, Misshand­


Über Die Haut, in der ich wohne

diert: Kontrolle in jeglicher Form, überbor­ dende Informationen. Wir können einen Krieg in Direktübertragung sehen, Tod und Verwüstung live erleben. Wir können unsere in fernen Ländern lebenden Freunde und Familienangehörigen auf einem Computer­ bildschirm sehen, während wir mit ihnen sprechen. Der Computerbildschirm ist ein auf alles nur Vorstellbare geöffnetes Fenster. Auf Straßen und Autobahnen, in Fahrstüh­ len und in unserem eigenen Haushalt sind Kameras angebracht. Den Wolkenkratzern in Blade Runner, auf deren Außenflächen unablässig Werbebilder projiziert wurden, hat mittlerweile jede beliebige Fassade am Times Square den Rang abgelaufen. Es hat den Anschein, lebendig sei nur, was vorher aufgezeichnet wurde und so ununterbrochen projiziert werden kann. Die Generation der heute um die Vierzigjäh­

Pedro Almodóvar

Es gibt unumkehrbare Prozesse, Wege ohne Wiederkehr, Reisen mit Einwegticket. Die Haut, in der ich wohne erzählt die Geschichte eines solchen Prozesses. Unfreiwillig be­ schreitet die Protagonistin einen solchen Weg, wird gewaltsam zum Antritt einer Reise gezwungen, von der es kein Zurück mehr gibt. Ihre kafkaeske Geschichte gleicht der Verurteilung durch ein Schwurgericht, das aus nur einer Person besteht: ihrem ärgs­ ten Feind. Der Schuldspruch ist demnach nichts anderes als eine extreme Form von Rache. Die Haut, in der ich wohne erzählt die Geschichte dieser Rache. Die ersten Bilder des Films zeigen die idyllische Welt einer von Bäumen umstandenen Villa. Sie heißt El Cigarral und ist durch eine Mauer und ein hohes Gittertor abgeschirmt. Durch eines der Villenfenster erspähen wir eine weibli­ che Gestalt, die sich bewegt. Die scheinbar nackte Frau in dem Zimmer ist mit kompli­ zierten Yogaübungen beschäftigt. In der Nahaufnahme sehen wir, dass sie nicht

nackt, sondern in einen fleischfarbenen Ganzkörperbody gehüllt ist. In der Küche bereitet die Haushälterin Marilia das Früh­ stück zu, das sie der Frau mittels einer Dreh­ durchreiche zukommen lässt. Von Beginn an stellt sich El Cigarral als Ge­ fängnis inmitten der Natur dar. In den sechs

„Die Haut ist die Grenze, die uns von den anderen trennt; sie spiegelt unsere Gefühle und verrät unsere biologischen oder geografischen Wurzeln.“ Jahren ihrer Zwangsklausur hat Vera unter anderem das ausgedehnteste Organ des menschlichen Körpers verloren, die eigene Haut. Diese ist buchstäblich auf der Strecke geblieben. Die Haut ist die Grenze, die uns von den anderen trennt; sie spiegelt unsere

Gefühle und verrät unsere biologischen oder geografischen Wurzeln. Oft gibt sie unsere Seelenlagen wieder. Vera hat zwar die Haut gewechselt, aber ihre Identität nicht einge­ büßt. Der Verlust der eigenen Haut ist un­ vorstellbar grauenhaft. Und dies ist nur einer der Verluste, die Vera an die Schwelle des Todes bringen – eines Todes aus eigenem Willen von der Hand des Chirurgen Robert. Doch sie ist zum Überleben geboren, und so beschließt sie nach vielen Rückschlägen, dass sie „lernen muss, in der Haut zu leben, in der sie wohnt“, selbst wenn sie von Dr. Ro­ bert stammt. Nachdem Vera ihre zweite Haut angenommen hat, trifft sie die für ihr Weiterleben zweitwichtigste Entscheidung: warten zu können. Elias Canetti bemerkt in seinem posthum erschienenen Buch Über den Tod zum Thema „Feind des Todes“: „Das unentwegte Auf­ und Abschreiten des Tigers hinter den Stäben seines Käfigs, auf dass ihm der einmalige, winzige Augenblick der Erret­ tung nicht entgehe.“

Gegenüber: Ich beobachte Elena, die sich auf die nächste Einstellung konzentriert. Oben: Ich rücke Elena Anaya das Kinn zurecht, während sie die Yogastellung des „Kriegers“ probt. Unten: Dr. Roberts Hände applizieren die Haut, die er selber entwickelt und gezüchtet hat, auf eine Puppe, eine Abformung von Veras Körper. Rechts: Der von Juan Gatti gestaltete Teaser veranschaulicht grafisch die „Transgenesis“, das heißt, das natürliche Zusammenleben von Lebewesen aller Gattungen und Arten.

Für Vera kommt dieser kurze Augenblick, in Gestalt eines als Tiger verkleideten Mannes, der es an einem Tag im Karneval, bis an die hermetisch abgeriegelte Tür von Veras Zim­ mer schafft und auf diese Weise die Situati­ on, in der die drei Personen in El Cigarral leben, durchbricht. Die Figuren legen in diesem Moment ihre Masken ab, und das tragische Ende wirft sei­ nen dunklen Schatten voraus. Eine Geschichte mit solchen Merkmalen ließ mich an Luis Buñuel, an Alfred Hitch­ cock und an alle Filme von Fritz Lang den­ ken. Auch dachte ich an die Popästhetik der Horrorfilme aus der Hammer­Produktion oder an den eher psychedelischen und kit­ schigen Stil des italienischen Giallo (Dario Argento, Mario Bava, Umberto Lenzi, Lucio Fulci …) und natürlich an Georges Franjus lyrisch gestimmtes Werk Augen ohne Ge-

„Ein paar Monate lang erwog ich ernsthaft, einen Stummfilm in Schwarz­ Weiß zu drehen.“

leiten zu lassen– ohne den Schatten der Meister des Genres und mein kinematografi­ sches Gedächtnis außen vorzulassen. Ich wusste, dass ich eine strenge Erzählform wahren musste, frei von visueller Rhetorik und ganz ohne Gore, auch wenn in den Mo­ menten, die für den Betrachter unsichtbar bleiben, viel Blut vergossen wird. Nicht zum ersten Mal habe ich mir das vor den Dreharbeiten zur Auflage gemacht, mit dem Film Die Haut, in der ich wohne bin ich dem wohl am nächsten gekommen. Begleitet haben mich bei alldem der Kame­ ramann José Luis Alcaine, dem ich nicht er­ klärte, was ich wollte, sondern was ich nicht wollte. Er hat es verstanden, den Bildern die Dichte, Brillanz und Düsternis zu verleihen, die dem Stoff am besten gerecht werden. Dann der Musiker Alberto Iglesias, der ein­ zige mir bekannte Künstler ohne Ego, uner­ müdlich, flexibel, geduldig, imstande, in einer Richtung und, wenn ich nicht zufrie­ den war, in der entgegengesetzten zu suchen. Dazu kommen großherzige, sehr genau ar­ beitende Schauspieler, trotz der offenkundi­ gen Zumutungen in manchen Szenen. Ich nenne sie alle: Antonio Banderas, Elena Anaya, Marisa Paredes, Jan Cornet, Roberto Álamo, Blanca Suárez, Eduard Fernández, Susi Sánchez, Bárbara Lennie und José Luis Gómez. Vera und die Bildschirme Wir leben inmitten von Bildern, die von Mo­ nitoren aller Formate eingerahmt sind. Stän­ dig werden wir mit Bildern ganz unter­ schiedlicher Herkunft und Absicht bombar­

sicht. Nachdem ich alle diese Referenzen ausgewertet hatte, wurde mir klar, dass keine davon dem entsprach, was ich für Die Haut, in der ich wohne brauchte. Ein paar Monate lang erwog ich ernsthaft, einen Stummfilm in Schwarz­Weiß zu drehen, mit Zwischenti­ teln, die Beschreibungen und Dialoge ent­ halten sollten. Nach monatelangem Zweifeln beschloss ich schließlich, meinen eigenen Weg zu gehen und mich von meiner Intuition — 94 —

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rigen könnte sich visuelles Material über na­ hezu alle Momente ihres Lebens verschaf­ fen, von dem Augenblick, als sie zur Welt kamen, bis zu ihrem letzten Seufzer. Michael Powells Peeping Tom (der Protagonist wird als Kind von seinem Vater ständig gefilmt, sogar wenn er schläft) würde heute nicht mehr als krankhaft obsessiv bewertet wer­ den. Das Familienfotoalbum wurde durch den Film über das Leben der Familienange­ hörigen abgelöst. Wir sind von lebendigen und bewegten Bildern umgeben. Schlechte Zeiten für Bürgerrechte, die so leicht zu ver­ letzen und so schwer zu verteidigen sind. Nicht einmal bei uns zu Hause sind wir si­ cher; vielfach werden wir von Überwa­ chungskameras aufgenommen, um Einbrü­ che oder häusliche Vorfälle zu verhindern (eine Ohrfeige vom Ehemann, Misshand­


lung unserer Kleinen oder Diebstahl seitens eines Kindermädchens) oder aber um fest­ zuhalten, wie wir Sex mit jemandem hatten, der nicht wusste, dass er aufgezeichnet wird. Ganz zu schweigen vom Reality­TV – isoliert Lebende, die Tag und Nacht von Kameras und Scheinwerfern umringt sind. Wir werden überwacht, und wir überwa­ chen. Allerorten zeichnen Kameras etwas auf. Der Tod ist ein abgeschalteter Monitor, leer, ohne Bilder. Vera lebt als Gefangene in einem grauen Zimmer, das zwei Fenster hat, deren Drahtgitterscheiben wie eine Panze­ rung wirken und die zusätzlich mit Eisengit­ tern versehen sind. In den oberen Ecken des

Zimmers sind zwei Überwachungskameras angebracht, deren Aufnahmen auf zwei Mo­ nitore in der Küche übermittelt werden, wo die Haushälterin Marilia den ganzen Tag verbringt. An einer Wand wölbt sich eine dunkle, fast schwarze Halbkugel, unter der sich ebenfalls ein Kameraauge verbirgt. Die­ ses Auge ist ein anderer Typ von Kamera, deren Aufnahmen auf einen riesigen Bild­ schirm übertragen werden, der im Schlaf­ zimmer von Dr. Robert die halbe Wand einnimmt. Die Schwarz­Weiß­Monitore in der Küche zeigen das Zimmer durchweg in Totalansich­ ten und liefern einander ergänzende Über­ wachungsbilder. Die andere Kamera, deren Aufnahmen nur Dr. Robert in seinem Zim­ mer sehen kann, übermittelt farbige Bilder und befindet sich auf Kopfhöhe von Vera. Robert kann sich auf diese Weise an Vera in Lebensgröße ergötzen. Die Monitorbilder lassen Vera nicht nur wie ein gefangenes Tier erscheinen, sondern bereichern auch die Geschichte um subtile Informationen. Besonders als der Tigermann hereinkommt und sich mit dem Gesicht dem Bildschirm nähert, entsteht der Eindruck, er könne Vera kurzerhand vernaschen. Wenn Robert sei­ nen Raum betritt und den Fernseher ein­ schaltet, in dem er Veras gesamtes Zimmer mit dem in der Mitte stehenden Bett sieht, fällt als Erstes das Ausmaß des Plasmabild­ schirms ins Auge; zentral an der Wand ange­ bracht, wird er zu einer Art transparentem Trennelement. Geht Robert dann zur

Chaiselongue, die sich gegenüber dem Bild­ schirm befindet, und zoomt Veras Bild heran, bis er nur noch ihr Gesicht sieht, so wirkt dieses, verglichen mit seiner eigenen Statur gigantisch groß. Veras Gesicht domi­ niert das Zimmer und auch dessen Bewoh­ ner, selbst wenn dieser das als Letzter merkt. In solchen Momenten totaler Überwachung

Limitiert auf 500 nummerierte und von Pedro almodóvar signierte Exemplare

Die Erstausgabe (Nr. 501–12.500) ent­ hält einen Filmstreifen von Volver (2006)

„Wir werden überwacht, und wir überwachen. Aller­ orten zeichnen Kameras etwas auf. Der Tod ist ein abgeschalteter Monitor, leer, ohne Bilder.“ ist Vera zwar das Opfer, dabei geht aber von ihrem überdimensionalen Gesicht eine Macht aus, die der offensichtlichen Macht Roberts, der sie verzückt betrachtet, weit überlegen ist. Sie ist es, die den Chirurgen zu beobachten scheint, nicht umgekehrt. Sie vermittelt den Eindruck, ihn verschlingen zu können, so sie denn wollte.

Links: Wie vor zwanzig Jahren witzelte Antonio bei den Dreharbeiten ständig herum, ein Zeichen, dass Hollywood ihn wenig verändert hat. Unten: Vera gelingt die Flucht aus ihrem Zimmer, aber schon nach zwei Schritten bekommt Zeca sie an den Füßen zu fassen.

XL

Format

Limitierte Erstausgabe Nr. 501–12.500

XL

Format

• Limitiert auf 12.000 nummerierte Exemplare • Enthält einen Filmstreifen von Volver (2006) aus Almodóvars Archiv € 150

art Edition Nr. 1–500

• Die ledergebundene Art Edition ist auf 500 signierte und nummerierte Exemplare limitiert; jedem Exemplar liegt der digitale C-Print Penélope, as Marilyn (2008) (siehe unten) bei, von Pedro Almodóvar foto g rafiert und signiert • Enthält einen Filmstreifen von Volver (2006) aus Almodóvars Archiv • Englische Ausgabe € 750 Alle Preise können sich ohne Vorankündigung ändern. Unten: Penélope, as Marilyn, 2008, 26,9 x 37,2 cm

Das Gesamtwerk Pedro Almodóvars: eine persönliche Reise mit einem der meist­ geschätzten Filmkünstler des zeitgenössischen Kinos, entstanden in Zusammen­ arbeit mit Almodóvar und uneingeschränktem Zugang zu seinen Archiven • Über 600 Bilder, darunter viele bislang unveröffentlichte Bilder des neuen Films Die Haut, in der ich wohne (2011) • Einleitung von Thierry Frémaux, Direktor des Cannes Film Festival The Pedro Almodóvar Archives Paul Duncan, Bárbara Peiró (Hrsg.) Hardcover, Format: 41,1 x 30 cm, 410 Seiten — 96 —

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lung unserer Kleinen oder Diebstahl seitens eines Kindermädchens) oder aber um fest­ zuhalten, wie wir Sex mit jemandem hatten, der nicht wusste, dass er aufgezeichnet wird. Ganz zu schweigen vom Reality­TV – isoliert Lebende, die Tag und Nacht von Kameras und Scheinwerfern umringt sind. Wir werden überwacht, und wir überwa­ chen. Allerorten zeichnen Kameras etwas auf. Der Tod ist ein abgeschalteter Monitor, leer, ohne Bilder. Vera lebt als Gefangene in einem grauen Zimmer, das zwei Fenster hat, deren Drahtgitterscheiben wie eine Panze­ rung wirken und die zusätzlich mit Eisengit­ tern versehen sind. In den oberen Ecken des

Zimmers sind zwei Überwachungskameras angebracht, deren Aufnahmen auf zwei Mo­ nitore in der Küche übermittelt werden, wo die Haushälterin Marilia den ganzen Tag verbringt. An einer Wand wölbt sich eine dunkle, fast schwarze Halbkugel, unter der sich ebenfalls ein Kameraauge verbirgt. Die­ ses Auge ist ein anderer Typ von Kamera, deren Aufnahmen auf einen riesigen Bild­ schirm übertragen werden, der im Schlaf­ zimmer von Dr. Robert die halbe Wand einnimmt. Die Schwarz­Weiß­Monitore in der Küche zeigen das Zimmer durchweg in Totalansich­ ten und liefern einander ergänzende Über­ wachungsbilder. Die andere Kamera, deren Aufnahmen nur Dr. Robert in seinem Zim­ mer sehen kann, übermittelt farbige Bilder und befindet sich auf Kopfhöhe von Vera. Robert kann sich auf diese Weise an Vera in Lebensgröße ergötzen. Die Monitorbilder lassen Vera nicht nur wie ein gefangenes Tier erscheinen, sondern bereichern auch die Geschichte um subtile Informationen. Besonders als der Tigermann hereinkommt und sich mit dem Gesicht dem Bildschirm nähert, entsteht der Eindruck, er könne Vera kurzerhand vernaschen. Wenn Robert sei­ nen Raum betritt und den Fernseher ein­ schaltet, in dem er Veras gesamtes Zimmer mit dem in der Mitte stehenden Bett sieht, fällt als Erstes das Ausmaß des Plasmabild­ schirms ins Auge; zentral an der Wand ange­ bracht, wird er zu einer Art transparentem Trennelement. Geht Robert dann zur

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Limitiert auf 500 nummerierte und von Pedro almodóvar signierte Exemplare

Die Erstausgabe (Nr. 501–12.500) ent­ hält einen Filmstreifen von Volver (2006)

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• Limitiert auf 12.000 nummerierte Exemplare • Enthält einen Filmstreifen von Volver (2006) aus Almodóvars Archiv € 150

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Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Zu ihrem 200‑jährigen Jubiläum: Die Märchen der Brüder Grimm, wie Sie sie noch nie gesehen haben.

Deutsches Cover Deutsches Cover einsetzen

Die Märchen der Brüder Grimm Noel Daniel (Hrsg.) Leinengebundenes Hardcover, Format: 20,5 x 25,6 cm, 320 Seiten

Zentrale Künstler der Modernen Kunst Die wichtigsten Werke der Modernen Kunst, dargestellt in Schlaglichtern

Nur ¤ 29,99

„Die erste Version, die Kinder wie Erwachsene gleichermaßen anspricht ... die perfekte Ergänzung für die Kindergarten­ bücherei. Sie wird Leser und Zuhörer fesseln.“ —Daily Telegraph, London

Moderne Kunst 1870–2000, vom Impressionismus bis zur Gegenwart Hans Werner Holzwarth, Laszlo Taschen (Hrsg.) Hardcover, 2 Bände im Schuber, Format: 24 x 30,5 cm, 674 Seiten

Farblithografie von Herbert Leupin, Der gestiefelte Kater, 1946

Nur ¤ 39,99

Andy Warhol in der Factory, 1965. Foto: Steve Schapiro


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• 140 Filmeinträge mit Fotos von Szenen und Filmplakaten, Zusammenfassungen, Analysen und wissenswerten Anekdoten • Auflistung aller Schauspieler und Mitarbeiter sowie technischer Details für jeden Film • Lebensläufe von Schauspielern und Regisseuren

Filme

der

2000 Filme der 2000er Jürgen Müller (Hrsg.) Flexicover mit Klappen Format: 19,6 x 24,9 cm, 864 Seiten

Nur ¤ 29,99

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Abb. geringfügig grösser als das Original.

Heidi, Kitzbühel, 2003

„Fräulein erfasst den intimen, spielerischen Stil von Unwerth perfekt. Das Buch tanzt zwischen Erotik und dekadentem Kitsch, mit Sex-Ikonen unserer Zeit wie Claudia Schiffer, Vanessa Paradis, monica Bellucci, Kate moss, Britney Spears, Dita von teese, adriana Lima, Carla Bruni, Eva mendes, Eva Green, Christina aguilera, Lindsay Lohan und vielen mehr.“ —Dazed Digital, London

Keine mädchen von nebenan Fashion und Fetisch in einer weiblichen Fantasiewelt

Ellen von Unwerth. Fräulein Hardcover, Format: 24,7 x 35,7 cm, 472 Seiten

Nur ¤ 49,99

Bitte nachmessen.

Grosse Fliegeruhr. Ref. 5004: Befördern Sie Ihr Handgelenk zum Copiloten. Die legendärste der IWC-Fliegeruhren begeistert durch den imposanten Gehäusedurchmesser von 46,2 mm. Noch beeindruckender aber ist die Technik darin: Das grösste automatische Manufakturwerk von IWC ist dank des Innengehäuses aus Weicheisen in grosser Höhe vor starken Magnetfeldern geschützt. Bleibt zu hoffen, dass Ihr echter Copilot genauso zuverlässig ist. IWC. Engineered for men.

Mechanisches IWC-Manufakturwerk | Automatischer Pellaton-Aufzug | 7-Tage-Gangreserve mit Anzeige (Bild) | Datumsanzeige | Weicheisen-Innengehäuse zur Magnetfeldabschirmung | Entspiegeltes Saphirglas | Wasserdicht 6 bar | Edelstahl

IWC Schaffhausen, Schweiz. Deutschland: +49 89 55 984 282. Schweiz: +41 52 635 65 65. Österreich: +43 1 532 05 800. www.iwc.com

XL

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Format


Feet first

Der Kamera von Ed Fox präsentieren heiße Feger gern ihre nackten Streichelsohlen – und einiges mehr

NUR FÜR ERWACHSENE! Ed Fox, Vol. 2 Dian Hanson (Hrsg.) Hardcover + DVD, Format: 21,2 x 30 cm, 280 Seiten

Nur ¤ 29,99

INCL.

DVD

Skye Shelly


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„Eine künstlerische Hommage an ein Genie.“

Die Lust am Zeichnen Die besten Illustratoren unserer Zeit – von A bis Z

—Frankfurter Rundschau, Frankfurt

Nur ¤ 39,99

Oben: Medicine from the Rainforest von Alice Wellinger, 2010, Vital Magazin Links: Kitten von Ashkahn Shahparnia, 2011, Kitten Music, Poster

Piranesi Gesamtkatalog der Radierungen Luigi Ficacci Hardcover, 2 Bände im Schuber, Format: 24 x 30,5 cm, 792 Seiten

„Das Buch eignet sich hervorragend für Grafik künstler, Kreativ profis sowie Studierende der Illustration und ist natürlich für jeden interessant, der Handwerkskunst und visuelle Sprache schätzt.“ —ParkerBlog.com, New York

Illustration Now! Vol. 4 Julius Wiedemann (Hrsg.) Flexicover mit Klappen, Format: 19,6 x 24,9 cm, 448 Seiten

Nur ¤ 29,99 Francesco Polanzani: Giovanni Battista Piranesi

Auch erhältlich: Illustration Now! Vol. 3 Illustration Now! Portraits


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„Wenn jemand ein Auge für mensch­ liches Fleisch hat, dem man vertrauen kann, dann ist das Dian Hanson.“

Miau ... Die Katze ist aus dem Sack

—Art Review, London

„Bei der französischen ,Venus der Chauvet­Höhle‘ ist an der Wand in Augen­ höhe ein großes, schwarzes gemaltes Schamdreieck zu sehen, das von Katzen, einem Mammut und einem geheimnisvollen Bison­ Mann, genannt ,Der Hexer‘, flankiert wird.“

gun gen zu Nebenhöhlen sind mit kleineren Scham dreiecken markiert. Die in der Tito­Bustillo­Grotte entdeckte „Höhle der Vulven“ im spanischen Kanta bri­ en ist von Hunderten purpurfarben gemalten Muschis bedeckt. In der im selben Gebiet lie­ genden Chufin­Höhle ist jedes Loch im Fels von einer Vulva umgeben. Prärieindianerstämme Nordamerikas wie die Lakota, die Mandan, die Blackfeet und die Cheyenne huldigen Muschi und Bison als Quell­Paar des Lebens, und in den Höhlen­ malereien in den Black Hills von Süddakota mischen sich dreieckige Vulven mit fast iden­ tischen Hufabdrücken. In die Wände der Carnarvon­Schlucht in Australien sind eiförmige Vulven geritzt, deren Mitte jeweils von einem Symbol ähn­ lich einem Ausrufezeichen geziert wird. Die Darstellungen sind so zahlreich, dass die Schlucht „Die Wand der tausend Vulven“ genannt wird. Prähistorische Muschis sind auch in Höh len in Indien, Thailand, Südafri­ ka und in Patagonien zu finden – kurz, auf

Paläolithische Höhlenmalereien in Europa zeigen dreieckige Formen mit einer zentra­ len Spalte, die nur als Ab bil dun gen des weib­ lichen Geschlechts interpretiert werden kön­ nen. Bei der französischen „Venus der Chau­ vet­Höhle“ ist an der Wand in Augen höhe ein großes, schwarzes ge mal tes Scham dreieck zu sehen, das von Katzen, einem Mammut und einem geheimnisvol len Bison­Mann, ge­ nannt „Der Hexer“, flan kiert ist. Alle Ab zwei­ Gegenüber: Junge Frau mit Spiegel von Mariano Vargas Oben: Bettie Page von Charles West, 1959 Rechts: Die englische Schauspielerin Honor Black­ man, die im James­Bond­Film Goldfinger die Rolle der Pussy Galore spielte, schreibt ihren Namen in den Sand für ein Werbefoto von Terry O’Neill, das den passenden Titel Es buchstabieren trägt. — 109 —

jedem Kontinent mit Ausnahme der Antark­ tis. Selbst in den Felsbildern der Osterinseln sind Vulven das zweithäufigste Motiv. Über­ raschender als diese Fülle an uralten Mu­ schis ist der Mangel an Penisdarstel lun gen derselben Epochen: Paläolithische Phallus­ symbole beschränken sich weitest gehend auf kleine, talismanartige Schnitze reien. Wir wissen, dass der Phallus mit dem Aufkom­ men patriarchalischer Religionen in den fol­ genden Jahr hunderten an Popularität ge­ wann, während die Vulva eine dunklere Rolle übernahm. Die furchterregende Sheela Na Gig hockt noch immer über den Eingängen englischer und irischer Kirchen. Sie greift mit beiden Händen an ihre Muschi und spreizt sie in einer grotesken Gebärde weit auseinander. Über die Ursprünge der Sheela oder über das, was sie zu bedeuten hat, herrscht Unei­ nigkeit: In ihrem Buch Images of Lust be­ haupten James Jerman und Anthony Weir, sie stamme aus Frankreich und Spanien und sei erst im 12. Jahrhundert auf die Britischen


„Wenn jemand ein Auge für mensch­ liches Fleisch hat, dem man vertrauen kann, dann ist das Dian Hanson.“

Miau ... Die Katze ist aus dem Sack

—Art Review, London

„Bei der französischen ,Venus der Chauvet­Höhle‘ ist an der Wand in Augen­ höhe ein großes, schwarzes gemaltes Schamdreieck zu sehen, das von Katzen, einem Mammut und einem geheimnisvollen Bison­ Mann, genannt ,Der Hexer‘, flankiert wird.“

gun gen zu Nebenhöhlen sind mit kleineren Scham dreiecken markiert. Die in der Tito­Bustillo­Grotte entdeckte „Höhle der Vulven“ im spanischen Kanta bri­ en ist von Hunderten purpurfarben gemalten Muschis bedeckt. In der im selben Gebiet lie­ genden Chufin­Höhle ist jedes Loch im Fels von einer Vulva umgeben. Prärieindianerstämme Nordamerikas wie die Lakota, die Mandan, die Blackfeet und die Cheyenne huldigen Muschi und Bison als Quell­Paar des Lebens, und in den Höhlen­ malereien in den Black Hills von Süddakota mischen sich dreieckige Vulven mit fast iden­ tischen Hufabdrücken. In die Wände der Carnarvon­Schlucht in Australien sind eiförmige Vulven geritzt, deren Mitte jeweils von einem Symbol ähn­ lich einem Ausrufezeichen geziert wird. Die Darstellungen sind so zahlreich, dass die Schlucht „Die Wand der tausend Vulven“ genannt wird. Prähistorische Muschis sind auch in Höh len in Indien, Thailand, Südafri­ ka und in Patagonien zu finden – kurz, auf

Paläolithische Höhlenmalereien in Europa zeigen dreieckige Formen mit einer zentra­ len Spalte, die nur als Ab bil dun gen des weib­ lichen Geschlechts interpretiert werden kön­ nen. Bei der französischen „Venus der Chau­ vet­Höhle“ ist an der Wand in Augen höhe ein großes, schwarzes ge mal tes Scham dreieck zu sehen, das von Katzen, einem Mammut und einem geheimnisvol len Bison­Mann, ge­ nannt „Der Hexer“, flan kiert ist. Alle Ab zwei­ Gegenüber: Junge Frau mit Spiegel von Mariano Vargas Oben: Bettie Page von Charles West, 1959 Rechts: Die englische Schauspielerin Honor Black­ man, die im James­Bond­Film Goldfinger die Rolle der Pussy Galore spielte, schreibt ihren Namen in den Sand für ein Werbefoto von Terry O’Neill, das den passenden Titel Es buchstabieren trägt. — 109 —

jedem Kontinent mit Ausnahme der Antark­ tis. Selbst in den Felsbildern der Osterinseln sind Vulven das zweithäufigste Motiv. Über­ raschender als diese Fülle an uralten Mu­ schis ist der Mangel an Penisdarstel lun gen derselben Epochen: Paläolithische Phallus­ symbole beschränken sich weitest gehend auf kleine, talismanartige Schnitze reien. Wir wissen, dass der Phallus mit dem Aufkom­ men patriarchalischer Religionen in den fol­ genden Jahr hunderten an Popularität ge­ wann, während die Vulva eine dunklere Rolle übernahm. Die furchterregende Sheela Na Gig hockt noch immer über den Eingängen englischer und irischer Kirchen. Sie greift mit beiden Händen an ihre Muschi und spreizt sie in einer grotesken Gebärde weit auseinander. Über die Ursprünge der Sheela oder über das, was sie zu bedeuten hat, herrscht Unei­ nigkeit: In ihrem Buch Images of Lust be­ haupten James Jerman und Anthony Weir, sie stamme aus Frankreich und Spanien und sei erst im 12. Jahrhundert auf die Britischen


Die Reihe zu den Körperteilen endet mit dem Ursprung von uns allen Endlich! Der Band, auf den wir alle gewartet haben …

Inseln gelangt, während sie nach der allge­ meinen Überlieferung ein heidnisches Kult­ bildnis aus vorchristlicher Zeit oder eine Göttin ist, die ihren Ursprung in Irland hatte. Mit dem Gesicht eines Was ser speiers, ihrem verkümmerten Körper und ihrer hohlen Va­ gina sieht sie allerdings eher aus wie ein Dämon, und ihre Positionierung über Ein­ gängen erinnert an einen Brauch der Römer, die Schnitzfiguren ihres phallischen Gottes Priapus über den Türsturz nagelten, um Diebe abzuschrecken. Jerman und Weir vertreten die Theorie, die christliche Kirche habe sie als visuelle War­ nung vor der Sünde erfunden. Die Dorfbewohner an den Ufern des Sepik­ Flusses in Papua­Neuguinea schnitzen noch immer Figuren, die der Sheela Na Gig äh­ neln. Die hewe­meri, wie sie diese Figuren nennen, werden in die Dachbalken von Häu­ sern der Männer eingearbeitet, um diese zu gemahnen, Frauen gut zu behandeln. Wie die prähistorische Muschi­Kunst exis­ tiert auch der Mythos der Killervagina über­ all auf der Welt. In Geschichten nordameri­ kanischer Indianer spielt die „Schreck liche Mutter“ eine zentrale Rolle. Sie kann erst dann zu einer normalen Frau werden, wenn ihr der Held die Vaginalzähne herausbricht. Eine polynesische Legende erzählt von dem Gott Maui, der auf der Suche nach dem ewi­ gen Leben zurück in die Va gi na seiner Mut­ ter krabbelte, dabei jedoch in zwei Hälften zerbissen wurde. Im jüdischen Mythos wird die Muschi „beth shenayim“ genannt, was mit „bezahnter Ort“ übersetzt werden kann, und die Christen des Mittel alters glaubten, dass Hexen vaginale Fang zähne wüchsen, damit sie Männer besser packen und in die Hölle ziehen könnten. Sigmund Freud stellte die Theorie auf, die Furcht vor der Vagina gründe in der An­ nahme des kleinen Jungen, dass jeder einen

Penis habe. Sieht der kleine Junge dann zum ersten Mal eine Vulva, mutmaßt er, der Penis sei verloren gegangen. Ihm wird gewahr, dass er auch seinen verlieren könnte, und damit keimt eine lebenslange Kastrations angst auf. Doch ernsthaft, Männer – wir wissen doch, dass es keine Vaginen mit Zähnen gibt, oder? Der mythischste Teil einer Muschi ist das Hymen, das nur wenige je zu Gesicht bekommen. Wenn ich nach meinen alten Sexma gazinen gehe, so meinen die meisten, das Hymen sitze irgendwo dicht vor der Zer­ vix. Tatsächlich jedoch deckt es den Eingang der Vagina ab und ist, sofern es noch intakt ist, sehr gut zu sehen. Ihr kennt doch diese unregelmäßig geformten, fleischigen Fetz­ chen um die vaginale Öffnung einer Frau? Das sind die Überbleibsel des Hymens. Näht sie zusammen – in manchen Kulturen ist das verbreitet –, und ihr habt sofort wieder eine Jungfrau. Schwieriger, als ein Hymen auszu­ machen, ist es, seinen physiologischen Zweck zu erkennen. Selbst wenn wir die traditionel­ le Vorstellung akzeptierten, es sei Gottes

„Die schönsten und ausgefallensten sexy Bücher, die es gibt.“ —GQ, New York

Gegenüber oben: Der Ursprung der Welt von Gustave Courbet, 1866

Wille, dass die Frau bis zur heiligen Ehe ver­ siegelt bleibe, so stehen wir doch vor dem Di­ lemma, warum die Pferde, Wale und Maul­ würfe ebenfalls Hymen haben. Besser, wir

Gegenüber unten: Anonym Links: Eines von 62 übermalten Fotos, die der Fetish­Künstler Eric Stanton in den 1970er­Jahren schuf. Stanton fand seine Fotos in Männermaga­ zinen und verschönerte dann die Gesichter und Körper, bisweilen fügte er auch Kleidung hinzu – stets jedoch eine zwischen den Schenkeln einge­ klemmte männliche Figur, die von der Macht der Muschi in den Bann geschlagen ist.

„In der matriarchalischen Gesellschaft übt das Weibchen mit der größten Klitoris die Macht aus, und wehe, ein Männchen weiß dies nicht zu respektieren. Dann wird es gezwungen, die Klitoris des dominan­ ten Weibchens so lange zu lecken, bis ihm sein niede­ rer Rang wieder klar ist.“

„Ich bin nun also offi­ zielles Cover­Girl für The Big Book of Pussy (war ja klar). Als sie mich fragten, habe ich sofort ,ja‘ gesagt. Als sie mir Geld anboten, habe ich gesagt: ,Statt mir Cash zu geben, warum bezahlt ihr mich nicht mit Büchern?‘“

akzeptieren es als ein eigentümliches Relikt der fötalen Entwicklung und wenden uns einem Organ zu, das einem eindeutigen und

—Kimberly Kane

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vergnüglichen Zweck dient, der Klitoris, deren Bezeichnung sich vom griechischen kleitoris ableitet und „göttlich“ bedeutet. Anfangs sind Klitoris und Penis das gleiche Organ, eine winzige Knospe aus Haut und Nervenzellen, die sich acht Wochen nach der Empfängnis ausdifferenziert. Schon bei der Geburt ist die Klitoris voll ausgebildet. Die meisten, wie die im Durchschnitt 16 mm lange menschliche Klitoris, sind von beschei­ dener Dimen sion, manche jedoch – die von Lemuren, Totenkopfäffchen und die des asia­ tischen Marderbären – sind so groß, dass man sie als Pseudopenisse bezeichnen könn­ te. Die Fleckenhyäne hat die mit gut 18 cm — 110 —

größte Klitoris, doch in diesem Fall uriniert, kopuliert und gebiert das Tier auch durch dieses Organ. Grund für diese ausgeweitete Klitoris ist der hohe uterine Testosteronspie­ gel. In der matriarchalisch ausgerichteten Gemeinschaft dieser Hyänen übt das Weib­ chen mit der größten Klitoris die Macht aus, und wehe, ein Männchen weiß dies nicht zu respektieren. Dann wird es gezwungen, die Klitoris des dominanten Weibchens so lange zu lecken, bis ihm sein niederer Rang wieder klar ist. Ja, das klingt stark nach einer Sado­ maso­Fantasie, aber es ist nur die Natur, die uns wieder daran erinnert, dass wir von unse­ ren Trieben und Instinkten gesteuert werden. — 111 —

NUR FÜR ERWACHSENE! The Big Book of Pussy Dian Hanson Hardcover, Format: 30 x 30 cm, 372 Seiten Auch erhältlich: The Big Book of Breasts The Big Penis Book The Big Butt Book The Big Book of Legs


Die Reihe zu den Körperteilen endet mit dem Ursprung von uns allen Endlich! Der Band, auf den wir alle gewartet haben …

Inseln gelangt, während sie nach der allge­ meinen Überlieferung ein heidnisches Kult­ bildnis aus vorchristlicher Zeit oder eine Göttin ist, die ihren Ursprung in Irland hatte. Mit dem Gesicht eines Was ser speiers, ihrem verkümmerten Körper und ihrer hohlen Va­ gina sieht sie allerdings eher aus wie ein Dämon, und ihre Positionierung über Ein­ gängen erinnert an einen Brauch der Römer, die Schnitzfiguren ihres phallischen Gottes Priapus über den Türsturz nagelten, um Diebe abzuschrecken. Jerman und Weir vertreten die Theorie, die christliche Kirche habe sie als visuelle War­ nung vor der Sünde erfunden. Die Dorfbewohner an den Ufern des Sepik­ Flusses in Papua­Neuguinea schnitzen noch immer Figuren, die der Sheela Na Gig äh­ neln. Die hewe­meri, wie sie diese Figuren nennen, werden in die Dachbalken von Häu­ sern der Männer eingearbeitet, um diese zu gemahnen, Frauen gut zu behandeln. Wie die prähistorische Muschi­Kunst exis­ tiert auch der Mythos der Killervagina über­ all auf der Welt. In Geschichten nordameri­ kanischer Indianer spielt die „Schreck liche Mutter“ eine zentrale Rolle. Sie kann erst dann zu einer normalen Frau werden, wenn ihr der Held die Vaginalzähne herausbricht. Eine polynesische Legende erzählt von dem Gott Maui, der auf der Suche nach dem ewi­ gen Leben zurück in die Va gi na seiner Mut­ ter krabbelte, dabei jedoch in zwei Hälften zerbissen wurde. Im jüdischen Mythos wird die Muschi „beth shenayim“ genannt, was mit „bezahnter Ort“ übersetzt werden kann, und die Christen des Mittel alters glaubten, dass Hexen vaginale Fang zähne wüchsen, damit sie Männer besser packen und in die Hölle ziehen könnten. Sigmund Freud stellte die Theorie auf, die Furcht vor der Vagina gründe in der An­ nahme des kleinen Jungen, dass jeder einen

Penis habe. Sieht der kleine Junge dann zum ersten Mal eine Vulva, mutmaßt er, der Penis sei verloren gegangen. Ihm wird gewahr, dass er auch seinen verlieren könnte, und damit keimt eine lebenslange Kastrations angst auf. Doch ernsthaft, Männer – wir wissen doch, dass es keine Vaginen mit Zähnen gibt, oder? Der mythischste Teil einer Muschi ist das Hymen, das nur wenige je zu Gesicht bekommen. Wenn ich nach meinen alten Sexma gazinen gehe, so meinen die meisten, das Hymen sitze irgendwo dicht vor der Zer­ vix. Tatsächlich jedoch deckt es den Eingang der Vagina ab und ist, sofern es noch intakt ist, sehr gut zu sehen. Ihr kennt doch diese unregelmäßig geformten, fleischigen Fetz­ chen um die vaginale Öffnung einer Frau? Das sind die Überbleibsel des Hymens. Näht sie zusammen – in manchen Kulturen ist das verbreitet –, und ihr habt sofort wieder eine Jungfrau. Schwieriger, als ein Hymen auszu­ machen, ist es, seinen physiologischen Zweck zu erkennen. Selbst wenn wir die traditionel­ le Vorstellung akzeptierten, es sei Gottes

„Die schönsten und ausgefallensten sexy Bücher, die es gibt.“ —GQ, New York

Gegenüber oben: Der Ursprung der Welt von Gustave Courbet, 1866

Wille, dass die Frau bis zur heiligen Ehe ver­ siegelt bleibe, so stehen wir doch vor dem Di­ lemma, warum die Pferde, Wale und Maul­ würfe ebenfalls Hymen haben. Besser, wir

Gegenüber unten: Anonym Links: Eines von 62 übermalten Fotos, die der Fetish­Künstler Eric Stanton in den 1970er­Jahren schuf. Stanton fand seine Fotos in Männermaga­ zinen und verschönerte dann die Gesichter und Körper, bisweilen fügte er auch Kleidung hinzu – stets jedoch eine zwischen den Schenkeln einge­ klemmte männliche Figur, die von der Macht der Muschi in den Bann geschlagen ist.

„In der matriarchalischen Gesellschaft übt das Weibchen mit der größten Klitoris die Macht aus, und wehe, ein Männchen weiß dies nicht zu respektieren. Dann wird es gezwungen, die Klitoris des dominan­ ten Weibchens so lange zu lecken, bis ihm sein niede­ rer Rang wieder klar ist.“

„Ich bin nun also offi­ zielles Cover­Girl für The Big Book of Pussy (war ja klar). Als sie mich fragten, habe ich sofort ,ja‘ gesagt. Als sie mir Geld anboten, habe ich gesagt: ,Statt mir Cash zu geben, warum bezahlt ihr mich nicht mit Büchern?‘“

akzeptieren es als ein eigentümliches Relikt der fötalen Entwicklung und wenden uns einem Organ zu, das einem eindeutigen und

—Kimberly Kane

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vergnüglichen Zweck dient, der Klitoris, deren Bezeichnung sich vom griechischen kleitoris ableitet und „göttlich“ bedeutet. Anfangs sind Klitoris und Penis das gleiche Organ, eine winzige Knospe aus Haut und Nervenzellen, die sich acht Wochen nach der Empfängnis ausdifferenziert. Schon bei der Geburt ist die Klitoris voll ausgebildet. Die meisten, wie die im Durchschnitt 16 mm lange menschliche Klitoris, sind von beschei­ dener Dimen sion, manche jedoch – die von Lemuren, Totenkopfäffchen und die des asia­ tischen Marderbären – sind so groß, dass man sie als Pseudopenisse bezeichnen könn­ te. Die Fleckenhyäne hat die mit gut 18 cm — 110 —

größte Klitoris, doch in diesem Fall uriniert, kopuliert und gebiert das Tier auch durch dieses Organ. Grund für diese ausgeweitete Klitoris ist der hohe uterine Testosteronspie­ gel. In der matriarchalisch ausgerichteten Gemeinschaft dieser Hyänen übt das Weib­ chen mit der größten Klitoris die Macht aus, und wehe, ein Männchen weiß dies nicht zu respektieren. Dann wird es gezwungen, die Klitoris des dominanten Weibchens so lange zu lecken, bis ihm sein niederer Rang wieder klar ist. Ja, das klingt stark nach einer Sado­ maso­Fantasie, aber es ist nur die Natur, die uns wieder daran erinnert, dass wir von unse­ ren Trieben und Instinkten gesteuert werden. — 111 —

NUR FÜR ERWACHSENE! The Big Book of Pussy Dian Hanson Hardcover, Format: 30 x 30 cm, 372 Seiten Auch erhältlich: The Big Book of Breasts The Big Penis Book The Big Butt Book The Big Book of Legs


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Ebenfalls erhältlich: The Internet Case Study Book — 114 —


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HandbucH der visuellen erfaHrungen Die Untersuchung von Symbolen und ihre Bedeutung in der Geschichte

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—Creative Review, London

„Dieses 800-seitige Referenzwerk verwendet Carl Gustav Jungs ‚Archetyp‘ als Sprungbrett in die menschliche Psyche.“ —Weekly Dig, Boston


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¤ 1.500

Ellen von Unwerth: Fräulein

Bob Willoughby: Audrey Hepburn, Our Fair Lady

¤ 1.000

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Terry Richardson, Panty, 2004

Terry Richardson, Batman, 2004

¤ 1.750 ¤ 1,000

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Terry Richardson, Vanessa, 2004 Terry Richardson, Asses, 2004

„The most exquisite books on the planet.“ —Wallpaper*, London

Walton Ford, wunderschön wilde und geheimnisvolle Tiere

¤ 500

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Robert Crumbs persöhnliche Auswahl seiner geheimsten Fantasien

¤ 1.500

Steve Schapiro: Taxi Driver

Steve Schapiro: Taxi Driver Jodie Foster on the street, 1975

Vanessa del Rio: Fünfzig Jahre leicht schlampenhaftes Betragen

Vanessa del Rio Art Edition von Robert Crumb

Naomi Harris: Auf Fotosafari im amerikanischen Swingerdschungel

¤ 4.000

¤ 1.500 ¤ 1.250

¤ 750

Bettina Rheims: Ceci n’est pas un livre, ceci n’est pas un film...

Bettina Rheims, Rose, c’est Paris, 2009

— 126 —

Bettina Rheims, Magic City III, 2009

Buzz Aldrin auf dem Mond, signiert von Buzz Aldrin

Norman Mailer/Moonfire: „Und der Mond kam näher...“

GOAT. Greatest Of All Time: A tribute to Muhammad Ali

Preise können sich ohne Vorankündigung ändern. Weitere Informationen auf www.taschen.com.


CoLLeCTor’S ediTionS ¤ 3.500 ¤ 1.000

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Shigeru Ban: ein handgefertigtes Netz, inspiriert durch das Dachdesign des neuen Centre Pompidou-Metz

Christo: Project for Jewelry on Jeanne-Claude’s Hand, nach einer Studie von 1965

BuCHSTäNdER aus transparentem Acryl

Christo und Jeanne-Claude: Temporäre Projekte, unvergängliche Eindrücke

¤ 3.500

¤ 1.000

¤ 1.000

Neo Rauch: Schlafwandeln in einer merkwürdigen Parallelwelt

Albert Oehlen: „Der erfinderischste abstrakte Maler unserer Zeit.“ –The New Yorker

Albert Oehlen, Untitled, 2009

¤ 3.500

¤ 1.000

¤ 1.500

fiTS BOOkS iN

XL

fORmAT

Christopher Wool: Ein Bild namens TRBL

Christopher Wool, Untitled, 2008

Valentino: Der Star der Modemacher

Preise können sich ohne Vorankündigung ändern. Weitere Informationen auf www.taschen.com.

Nur ¤ 29,99


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Heutiger wert

10.000

„ich würde sagen, dass TASCHEN-Bücher bereits als Sammlerstücke konzipiert sind. für gewöhnlich gewinnen TASCHEN-Bücher beinahe unmittelbar an Wert.“

(667%)

Seit das TASCHEN-Abenteuer im Jahr 1980 begann, ist es unser Ziel, die großartigsten Bücher der Welt zu produzieren. Unabhängig von Thema und Verkaufspreis – von 10 € bis 10.000 € – versuchen wir, jedes unserer Bücher mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail zu gestalten, zu drucken und zu verpacken. Sammler, die eine limitierte Ausgabe kaufen, erwerben nicht nur ein seltenes und außergewöhnliches Objekt, sondern wissen ihre Vermögenswerte auch sicher angelegt; unsere Collector’s Editions sind dafür bekannt, im Wert zu steigen, in manchen Fällen bis zum Zehnfachen ihres Neupreises. Hier ein paar Beispiele:

— richard david von Abebooks, der weltweit beliebtesten Plattform für antiquarische Bücher

€ €

3.000 (240%)

1.500

7.500 (150%)

(600%)

2.000 (400%)

€ €

2.500

1.000 (286%)

(200%)

300

€ (200%)

3.000

(313%)

(400%)

2.000 000

4.000

1999

2006

Auflage: 10.000

Auflage: 2.500

€ 1.250

2005 2007 € 250

Auflage: 1.000

€ 5.000

Art ed., Auflage: 100

2008

2002

Auflage: 1.000

Auflage: 2.500

€ 500

€ 1.250

2006 2005 € 350

Auflage: 1.000

€ 150

€ 750

erstausgabe Art ed., Auflage: uflage: 300

2008 € 750

Auflage: 1.500

(208%)

(267%)

2010 0

1,250

(320%)

€ 1.500

(429%)

12.500 €

1.500

6.000 (200%)

(400%)

2009

2009

2010

Art ed., Auflage: 125

Art ed., Auflage: 100

Auflage: 1.000

Art ed., Auflage: 500

€ 1.250

(533%)

2.000

2007

€ 4.000

4.000

€ 500

€ 600

2010

2010

Art ed., Auflage: 100

Auflage: 1.500

€ 3.000

€ 350

2011

€ 1.750

Art ed., Auflage: 250


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1999

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Auflage: 1.000

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2008

2002

Auflage: 1.000

Auflage: 2.500

€ 500

€ 1.250

2006 2005 € 350

Auflage: 1.000

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2009

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2007

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TASCHEN Store Beverly Hills

Machen Sie Ihr TASCHEN-Buch zu einem Sammlerstück! Auf unserer Webseite informieren wir über Signierstunden mit den größten Künstlern unserer Zeit in unseren Läden in aller Welt

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19. bis 22. Januar 2012 Weitere Informationen auf unserer Webseite

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Available at DEDON showrooms and select dealers www.dedon.de


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Mediterranean Sea, 1940s. "Gamma" men in training. The diver emerging from the water is wearing a Panerai compass on his wrist.

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