Technica 2013/06

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6.2013 6/7.2013

CHF 12.– CHF 12.–

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ustrie 4.0 d n i s g n u g i t fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie gabe: Fer Spezialaus

Das weisse Kreuz Welchen Wert hat Schweizer Qualität? Umfragen, Analysen, Berichte

Marktübersicht Leichtbauroboter

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Trendberichte Ob generative Verfahren, das Wasserstrahlschneiden, Automatisierung, Bildung und überhaupt die Fertigungsindustrie: Wir zeigen die Trends!

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Anwenderreportagen Warum ein Gewindespezialist auf die BAZ von Brother zählt, ein Pressenhersteller auf Antriebe von Emerson und ein Lohnfertiger auf Automationszellen von Goodj.

55

Produktion Leckagen sind teuer. Für Maschinenkonstrukteure und -entwickler gibt es mit dem automatischen Leckage-Erfassungssystem aber eine effiziente Lösung.


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EDITORIAL

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Geleitwort von Hans Hess, Präsident Swissmem zum Thema «Schweizer Qualität»

Starke Marke weiter stärken (Bild: Ben Huggler)

«Schweizer Qualität» ist weltweit ein Begriff. Sie gilt als Gütesiegel für Maschinen, Anlagen, Uhren und vieles mehr. Unsere Exportindustrie hat einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass «Schweizer Qualität» über viele Jahrzehnte hinweg zu einem starken «Brand» herangewachsen ist. Schweizer Produkte sind bekannt dafür, dass sie hoch funktional und konsequent auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sind. Sie sind zudem zuverlässig, robust und sicher. Oder kurz gesagt: Sie funktionieren einfach immer. Diese Nachhaltigkeit ist für die Kunden oft ein wichtiger Kaufgrund. Sie wissen, dass sie sich auf die Qualität und den Service verlassen können. Schweizer Qualität steht auch für weitere Merkmale, die nur indirekt mit dem Produkt in Verbindung stehen. Viele Kunden kaufen bei uns, weil sie nebst den Produktqualitäten auch die Zuverlässigkeit der Schweizer Firmen schätzen. Der Brand «Schweizer Qualität» beinhaltet also auch Aspekte wie hohe Serviceorientierung, die Kompetenz zur Problemlösung sowie Nachhaltigkeit in der Kunden-Lieferanten-Beziehung.

Zudem bieten Hersteller aus den Emerging Countries zunehmend eine akzeptable Qualität und Funktionalität zu signifikant tieferen Preisen. Für unsere Unternehmen bedeutet dies: «Schweizer Qualität» muss nicht nur Produkte und Dienstleistungen umfassen, sondern auch an die Kundenbedürfnisse angepasste Preise und Kosten. Gute Qualität und attraktive Preise dürfen nicht mehr als Widerspruch empfunden, sondern müssen als Gebot der Stunde verstanden werden. Eine weitere Herausforderung stellen der rasante technologische Wandel und die damit verbundenen, immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen dar. Neue Möglichkeiten wie beispielsweise in der Sensorik oder das Internet der Dinge verlangen sehr rasch nach neuen oder angepassten Angeboten. Die Verwendung moderner Elektronik hat die Nutzungszeit der Produkte wesentlich verkürzt. Es mag also heute gar nicht mehr einem Kundenbedürfnis entsprechen, dass ein Produkt während mehr als fünf Jahren im Einsatz steht. Weil sich die Bedürfnisse der Kunden immer rascher wandeln, müssen die Unternehmen lernen, in diesem Wettrennen erfolgreich zu bestehen. Die traditionelle «Schweizer Qualität» muss deshalb mit guten Marktkenntnissen und rascher Innovation ergänzt werden. Hans Hess, Präsident Swissmem

«Gute Qualität und attraktive Preise dürfen nicht mehr als Widerspruch empfunden werden.» «Schweizer Qualität» hat aber auch seinen Preis, was sich vor allem in neuen Wachstumsmärkten nachteilig auswirkt. Diese Kunden haben oft nur begrenzte Budgets und bewegen sich in einem sehr dynamischen Umfeld. Da ist der Kaufpreis oft wichtiger als die gesamten Lebenskosten des Produkts.


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INHALTSVERZEICHNIS

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Schweizer Qualität

Der hiesige Maschinenbau trägt die Marke Schweiz in alle Welt hinaus. Oft auch direkt gekennzeichnet mit dem Schweizer Wappen im Firmenlogo und auf den Produkten. Und sie fahren damit nicht schlecht. Ein Bericht mit Blick auf die «Swissness»-Debatte.

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Generative Verfahren

Die Firma BSF Bünter AG ist ein Anbieter von Spezial- und Feinmechanik und im Besitz einer M2 Cusing der Firma Concept Laser. Inhaber und Geschäftsführer Kurt Graber erklärt die Vorteile des generativen Verfahrens und auch das noch vorhandene Potenzial.

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Spanntechnik

Mannlos im Dreischichtbetrieb: Die Goodj Spanntechnik AG bietet einem Lohnfertiger mit der Automationszelle Goodj WHS+ jenes gesuchte Werkzeug, um die Herausforderungen des globalisierten Umfeldes erfolgreich zu meistern.

Fokusthema: Generative Fertigung, Seite 6, 26, 50, 52 / Qualität, Seite 10, 12, 14

1 Geleitwort von Hans Hess 4 Nachrichten 8 Märkte und Unternehmen Reiden Technik: Die RX 14 kommt Serie Industrie 4.0, Teil 6/12 9 Wenn das Handy zur Sonderschicht ruft Brauchen wir den Mitarbeiter 4.0?

Spezial Qualität 10 Trittst mit Schweizer Kreuz daher Die «Swissness»-Debatte und der Wert der Schweizer Qualität 12 «Swissness» bei Beutler Nova Interview zum Thema Schweizer Qualität als Unternehmensphilosophie 14 Umfrage «Schweizer Qualität» Schweizer Firmen und hier ansässige ausländische Firmen geben Auskunft

Trendberichte 19 Der Weg in die Produktion der Zukunft Trend Fertigung – Trumpf zeigt die ersten Bausteine einer Smart Factory 21 Strategien für die Fertigungsindustrie Trend Fertigung – Sandviks Report zeigt die Makrotrends und die Konsequenzen 23 Der Schlüssel für die Zukunftssicherung Trend Automatisierung – Interview mit ABB über die Industrieautomation

25 «Wir können noch kleiner» Trend Wasserstrahlschneiden – Drei Aufgaben müssen in Zukunft bewältigt werden

40 Ein Treffen für die Praktiker Besuch bei Heller – Thema Komplettbearbeitung im Mittelpunkt

26 Je komplexer, desto interessanter Trend Generative Verfahren – Möglichkeiten der Laserschmelz-Technologie

41 Neuer Produktionsstandort in China Besuch bei Emag – Neuer Produktionsstandort in China

27 Wissen machts noch immer Trend Bildung – Boom in der Berufs- und Erwachsenenbildung hält an

42 Leichter schwer zerspanen Besuch bei Agie/Dihawag – Bearbeitung von schwer zerspanbaren Werkstoffen

Bildung 28 Forschen bis die Köpfe rauchen Jungforscher und die mikrocontrollergestützte Lageregelung durch bürstenlose Motoren

43 Marktplatz Schweiz stärken Das «Swisst.fair» – Interview mit Eric Brütsch über abnehmende Besucher- und Ausstellerzahlen

30 Beteiligung am politischen Geschehen Energiestrategie 2050: Studierende der ZHAW fordern weitere Massnahmen

Marktübersicht 44 (Leichtbau-)Roboter sind im Kommen Klein, flink und sicher – eigentlich müssten Leichtbauroboter überall stehen

Anwenderreportagen 32 Einmal Brother, immer Brother Gewindeschneidweltmeister: Die TCS2DN-0 im Einsatz bei Eichenberger 34 Neues Antriebskonzept macht (Ein)Druck Unidrive M vereinfacht bei neuer Pressenstrasse das Handling und reduziert Kosten 36 Mannlos im Dreischichtbetrieb Lohnfertiger fand eine Lösung für einen (fast) mannlosen Betrieb

Vor Ort 38 «Schon sehr speziell» Besuch bei Hermle – Neues 5-Achs-BAZ und Palettenwechsler PW 3000

48 Marktübersicht Leichtbauroboter

Produktion 50 Bis ins Detail testen und verfeinern Innovative 3D-Drucker lassen Prototypen bei Ford Wirklichkeit werden 52 Elegante und schnelle Lösung Produktion eines Turbinenrades per 3D-Druck 53 Druck aus vollem Rohr Der pneumohydraulische Antriebszylinder von Tox Pressotechnik


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INHALTSVERZEICHNIS

Die neue K-BUG Serie mit Funksteuerung

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e Spezialausgab 3 06-07/201

Fertigungsindustrie 4.0

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Leichtbauroboter

Leichtbauroboter sind inzwischen preiswert und leicht zu bedienen. Eigentlich höchste Zeit, dass sie bei KMUs vermehrt zum Einsatz kommen. Doch worauf ist zu achten und wer bietet was an? Ein grosses Interview zum Thema inklusive einer Marktübersicht.

Die 4. Industrielle Revolution klopft an die Tür. Es ist eine vollumfänglich vernetzte Fertigung, die sich mit einem schlichten 4.0 ankündigt. Die Spezialausgabe «Fertigungsindustrie 4.0» spielt auf dieses Morgen an, zeigt aber die technischen Mittel, die wir bereits heute besitzen, um effizienter und raffinierter zu produzieren. Zum Beispiel mit Leichtbaurobotern oder den Generativen Verfahren. Und wir stellen uns auch die Frage: Braucht es den Mitarbeiter 4.0? Und wie viel Schweizer Qualität braucht es eigentlich?

Der neue K-BUG 3000 z.B. ist ein Schwerlast Automat für Kehlnahtschweissungen mit Pendelfunktion. Sein leichter tragbarer Fahrwagen ist direkt mit starken Magneten auf das Werkstück befestigt. Seine praktisch programmierbaren Parameter wie Fahrgeschwindigkeit, Pendelgeschwindigkeit und Pendelbreite zeichnen ihn zusätzlich aus. Der K-BUG 3000 kann in allen Lagen eingesetzt werden.

55 So geht die Luft nicht aus Automatische Durckluft-Leckagemessung lässt Produktionskosten senken

Der K-BUG 3000 enthält folgende Eigenschaften:

57 Anphasen war gestern 3D-Technik beim Plasmaschneiden

• Digitaler, kompakter alllagen Schweissautomat

58 Freie Bahn für ungehindertes Sägen Für jede Säge die passende Peripherie

• Steuerung auf dem neuesten Stand der Technik

59 Rüstzeit reduzieren Die HD-Serie von Amada mit automatischem Werkzeugwechsler

• Digitale LED Anzeige aller Parameter

SVBF – Planung und Produktion 61 Gesundheit in Gefahr Worklife-Balance – eine sehr komplexe Anforderung an die Unternehmen 62 Das Spiel mit der Angst Kreative Potenziale enfalten lassen ohne Druck aufzusetzen 64 Digitale Werkzeuge für die Zukunftsfabrik Möglichkeiten für die Produktionsentstehung von morgen 65 Produkte 73 Lieferantenverzeichnis 78 Agenda Messen, Schulungen und Tagungen im zweiten Halbjahr 2013 79 In dieser Ausgabe/Impressum 80 TechniKnacknuss/Vorschau

ZUM TITELBILD:

Reiden Technik AG Werkzeugmaschinen «Made in Switzerland» Die Firma Reiden Technik AG ist im Werkzeugmaschinenbau ein Nischenplayer mit ihren 110 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund 36 Millionen Franken. Die mehrachsigen Werkzeugmaschinen werden in Reiden mit einer Fertigungstiefe von rund 60 Prozent hergestellt – Qualitätsprodukte «Made in Switzerland» also, die im Markt ein hohes Ansehen geniessen. Nun kommt bald das 5-Achsen-Bearbeitungszenter RX14 auf den Markt: es ist mit seinen Dimensionen zwischen der RX18 und der RX10 und wird die jeweils bewährtesten Elemente übernehmen, die bisher zum Einsatz kommen. Darunter wird auch der Trigonalfräskopf (im Bild) mit seinen vielen Vorteilen sein. Seite 8

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NACHRICHTEN

Innovationspreis für Fronius Die Firma Fronius hat den Plus-X-Award, einen Innovationspreis für Technologie, gewonnen und zwar für die Wechselrichter Fronius Galvo und Fronius Symo. In der Produktgruppe Energie erhielten sie die Auszeichnung gleich in drei Kategorien: High Quality, Funktionalität und Ökologie. Zusätzlich erhielt der Wechselrichter Fronius Galvo die Auszeichnung «Bestes Produkt des Jahres 2013». Martin Hackl, Spartenleitung Solarelektronik, Fronius International, sagt zum Preis: «Als Qualitätsführer freut es uns natürlich sehr, Martin Hackl: «Auszeichnung unterstreicht Quali- diese Tatsache jetzt auch zusätzlich mit einer Austätsführerschaft.» (Bild: Fronius) zeichnung unterstreichen zu können.»

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Anfang Juli 2013 findet der Produktionsstart des Wechselrichters Fronius Galvo statt. Er ist in Leistungsklassen von 1,5 bis 3,1 kW verfügbar und weltweit einsetzbar. Durch seine integrierte Energiemanagement-Funktion eignet er sich besonders für Eigenverbrauchsanlagen. Fronius Symo ist der kleine dreiphasige Wechselrichter von Fronius. Das trafolose Gerät sorgt in den Leistungsklassen von 3,0 kW, 3,7 kW und 4,5 kW für höchste Erträge. Das Gerät ist ab Q4 2013 weltweit (Ausnahme: USA) verfügbar. Fronius Galvo und Fronius Symo gehörten zu den ersten Wechselrichtern, bei denen eine WLAN-Schnittstelle standardmässig mit an Bord ist. www.fronius.ch

Exportfitness online berechnen Das Thema Internationalisierung ist komplex und kann viele Stolpersteine beinhalten. Umso wichtiger sind eine gute Vorbereitung und Hilfsmittel sowie der Auf- und Ausbau eines zielgerichteten Netzwerks. Das Online-Tool «WarmUp2 Export», das von Switzerland Global Enterprise (vormals Osec) entwickelt wurde, ermöglicht eine erste sowie schnelle Einschätzung des persönlichen Export-Fitnessstandes mittels Beantwortung einer Reihe von Schlüsselfragen zu den wichtigsten Aspekten des Internationalisierungsprozesses. Das Resultat zeigt bereits in der Aufwärmphase vor dem Start zur Internationalisierung, wie gut man mit den Herausforderungen eines Exportprojekts vertraut ist. Anschliessend können die Rückschlüsse in einem persönlichen und kostenlosen Beratungsgespräch mit den Experten von Switzerland Global Enterprise vertieft bzw. Fragen beantwortet und weitere Schritte besprochen werden. Exportorientierten Schweizer Firmen steht seit Kurzem auch das neue Tool «Trade4Free» zur Verfügung, das ihnen eine leichtere und direktere Nutzung der Vorteile von Freihandelsabkommen ermöglicht. Das Ziel ist es, den Unternehmen mit diesem Tool einen praxisbezogenen Einstieg in die komplexe Materie der Nutzung von Freihandelsabkommen zu bieten. «Trade4 Free» hilft dem Nutzer, Fragen zu seinem Produkt zu beantworten und den Zollansatz zu überprüfen. Er weiss schliesslich, ob er seine Waren unter Anwendung eines Freihandelsabkommens exportieren und somit die Zollabgaben im Bestimmungsland einsparen kann. www.switzerland-ge.com


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NACHRICHTEN

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Phoenix Mecano verschlankt Konzernleitung Die Phoenix Mecano-Gruppe mit Holding-Sitz in Stein am Rhein verschlankt mit Wirkung zum 1. Juli 2013 seine Führungsstruktur, um nach eigenen Angaben «in Zukunft auf die dynamischen Entwicklungen an den Weltmärkten noch effizienter und schneller reagieren zu können». Das Direktorium als oberstes Leitungsgremium der Gruppe wird von derzeit sechs auf drei Personen verkleinert und umfasst zukünftig: Benedikt Goldkamp (CEO), Dr. Rochus Kobler (COO) und René Schäffeler (CFO). «Seit Gründung des Unternehmens waren wir immer bestrebt, mit flachen Hierarchien und unbürokratischen Strukturen schnelle Entscheidungen zu fördern. Unsere Kunden sind hauptsächlich KMUs mit ähnlich einfachen Entscheidungsstrukturen. Dieser Tatsache tragen wir in der neuen Führungsstruktur Rechnung», so Benedikt Goldkamp, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates der Phoenix Mecano AG. www.phoenix-mecano.ch

Abschluss der GAV-Mediation Nach fünf Verhandlungs- und vier Mediationsrunden einigten sich die Sozialpartner der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEMIndustrie) über die Hauptpunkte des neuen Gesamtarbeitsvertrages (GAV). Die dem GAV unterstellten Unternehmen profitieren von einer erhöhten Flexibilität der Arbeitszeit zur Anpassung an die zunehmenden Marktschwankungen. Im Gegenzug werden erstmals regional differenzierte Mindestlöhne im GAV verankert. Vorbehältlich der Zustimmung der Organe der Arbeitnehmerverbände und von Swissmem (ASM, Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie) tritt der neue GAV am 1. Juli 2013 in Kraft. «Ich bin froh und erleichtert, dass wir eine Einigung erzielen konnten», sagt Swissmem-Präsident Hans Hess. «Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeitenden und die Unternehmen der MEM-Industrie. Es ist auch eine gute Nachricht für den Werkplatz Schweiz.» Mit der erzielten Einigung erhalten die dem GAV unterstellten Unternehmen der MEM-Industrie (560 Betriebe mit 95 500 Mitarbeitenden) zusätzliche Möglichkeiten, die Kapazitäten den immer stärker ausgeprägten Marktzyklen anzupassen. www.swissmem.ch

Europa muss bei Innovationen zulegen Auf einer Podiumsdiskussion zum Thema «Vorsprung durch Innovation» forderte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, dass Europa bei Innovationen zulegen müsse, um den Vorsprung zu halten. «Unsere Führungsposition ist nicht auf Dauer gesetzt.» Beispielsweise seien vor zehn Jahren in China 80 000 Patente angemeldet worden, beim Europäischen Patentamt 160 000. Inzwischen sei die Zahl in Europa auf 260 000 gestiegen, in China würden aber mit 650 000 mehr als doppelt so viele Patente angemeldet. Es sei wichtig, diese Trends wachsam zu beobachten und sich nicht mit dem Erreichten zufrieden zu geben. «Innovation und Kreativität sind gefragt, um unseren Wohlstand zu halten oder zu heben. Wesentliche Bausteine sind dafür Bildung, Forschung und Entwicklung sowie eine neue Start-up-Kultur». Vor allem in der Vernetzung über das Internet der Dinge und Dienste sieht Denner eine wegweisende Entwicklung der Zukunft. «Jedes elektronische Produkt wird in einigen Jahren internetfähig sein. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann», prognostizierte der Bosch-Chef. www.bosch.com

32. Motek Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung  Montagetechnik  Handhabungstechnik  Robotersysteme  Zuführ-

und Fügelösungen

 Antreiben

– Steuern – Prüfen

Gutes Jahr für Endress + Hauser Endress + Hauser weist für 2012 wiederum gutes Wachstum aus. Die Firmengruppe mit Sitz im schweizerischen Reinach setzte im 2012 annähernd 1,7 Milliarden Euro um und beschäftigt weltweit mehr als 10 000 Menschen. Und für 2013 hat sich Endress + Hauser wiederum hohe Ziele gesetzt. Der Umsatz soll um 10 Prozent auf nahezu 1,9 Milliarden Euro wachsen. «Wir erwarten, dass 2013 kein einfaches Jahr wird», unterstrich Klaus Endress. «Die Probleme, die unsere Welt so unsicher und unbeständig gemacht haben, bestehen weiterhin.» Dies sei mit ein Grund gewesen, den bevorstehenden Wechsel an der Bereit für die Stabsübergabe: Klaus Endress (links), Spitze des Unternehmens früh bekanntzugeben. CEO der Endress + Hauser Gruppe, mit Matthias Klaus Endress wird 2014 in den Verwaltungsrat Altendorf, der 2014 die Leitung der Firmengruppe wechseln und dort Klaus Riemenschneider als übernimmt. (Bild: Endress + Hauser/Fotolabor Spiess AG) Präsident ablösen; sein Nachfolger wird Matthias Altendorf, Geschäftsführer des grössten Produktionszentrums der Firmengruppe in Maulburg. Klaus Endress: «Wir haben organisatorisch, strategisch und personell wichtige Weichen gestellt, um das Unternehmen in eine gute Zukunft zu führen.» www.ch.endress.com

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NACHRICHTEN

● Generative Fertigung

3D-Druck fürs All Die neueste Spitzentechnologie der industriellen Fertigung wirkt sich bereits heute deutlich auf die Zukunft der Weltraumforschung aus. Pratt & Whitney Rocketdyne mit Sitz im kalifornischen Canoga Park, USA, Hauptvertragspartner für das Triebwerk J-2X, hat vor Kurzem unter Einsatz eines hochmodernen, als Metall-Laserschmelzen bezeichneten 3DDruckverfahrens eine Abdeckung für die Auslassöffnung am Triebwerk hergestellt. Bei dem Bauteil handelt es sich im Grunde um eine Wartungsklappe für die Turbopumpen des Triebwerks. «Wir sind dabei, die nächste amerikanische Schwerlastträgerrakete zu entwickeln. Dabei halten unsere Ingenieure proaktiv nach Verfahren wie das Metall-Laserschmelzen Ausschau, durch die sich die Rakete kostengünstiger realisieren lassen

Z-förmiges Pogo-Dämpferelement für RS-25-Triebwerke – hergestellt mit dem hochmodernen Fertigungsverfahren des selekti(Bild: NASA/MSFC) ven Laserschmelzens. könnte. Das neue Bauteil kostet beispielsweise nur 35 % der Summe, die bei einer konventionellen Fertigung anfallen würde. Das bedeutet erhebliche Einsparungen, die sich hoffentlich auch für andere Teile des Programms ergeben werden», erläutert der Leiter des SLS-Programms Todd May. «Die erfolgreiche Erprobung dieses mit neuartiger Technologie gefertigten Bauteils wird beweisen, dass das selektive Laserschmelzverfahren ein tragfähiges Konzept ist». www.nasa.gov

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Präsentation einer Hightechproduktion

Erweiterte Vereinbarungen

3D-Druck, Vakuumguss, Stereolitografie oder Selective Laser Sintering: Hightechverfahren wie diese präsentierte die Firma 1zu1 Prototypen beim Kundentag mehr als 250 Interessierten. Sie waren bis zu 750 Kilometer weit angereist, um den Tüftlern in Dornbirn über die Schulter zu blicken. Auf 6000 Quadratmetern produziert 1zu1 Prototypen derzeit Modelle und Kleinserien aus Kunststoff und Metall. Das Unternehmensareal in Dornbirn ist normalerweise für Aussenstehende nicht zugänglich: Schliesslich fertigen die Mitarbeitenden dort, oft lange vor der Markteinführung eines Produkts, die ersten Prototypen. Strenge Geheimhaltung ist dafür Bedingung. Beim Kundentag öffnete die Hightechschmiede erstmals nach Jahren wieder ihre Tore für Interessierte. Mehr als 250 Kunden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum folgten der Einladung – und zeigten sich beeindruckt. «Unser Ziel ist es, 1zu1 am Original zu produzieren», schildert Geschäftsführer Wolfgang Humml. «Das bedingt eine grosse Vielfalt an Verfahren und Materialien, die wir unseren Kunden im Überblick vorstellen wollten.» www.1zu1prototypen.com

Concept Laser GmbH, EOS GmbH und Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG teilen mit, dass sie ihre seit 2006 bestehende Patentlizenzvereinbarung mit der Concept Laser GmbH neu gefasst und erweitert haben. Im Rahmen der neuen Vereinbarung erhält die Concept Laser GmbH alle Lizenzrechte zum Verkauf ihrer Lasercusing-Produkte weltweit, falls erforderlich, auch rückwirkend. Über Details des Lizenzvertrages wurde Stillschweigen vereinbart. Die Concept Laser GmbH und die EOS GmbH haben darüber hinaus eine Kreuzlizenzvereinbarung geschlossen, mit der jede Partei Lizenzrechte an den aktuellen Schutzrechten der jeweils anderen Partei erhält. Die Lizenzen umfassen auch alle Produkte, die von Kunden der beiden Parteien auf Laser-Sinter bzw. Lasercusing-Systemen hergestellt wurden oder werden. Im Übrigen haben Concept Laser GmbH und EOS GmbH im Rahmen der Kreuzlizenzvereinbarung alle zwischen ihnen in der Vergangenheit laufenden Patenteinspruchsverfahren einvernehmlich beendet. CONCEPT LASER www.concept-laser.de Schweiz: www.neuteg-ag.ch EOS: www.eos.info Schweiz: www.springmann.com TRUMPF: www.ch.trumpf.com

Renishaw übernimmt 3D-Druck-Pionier Renishaw, ein weltweit operierendes Unternehmen in den Bereichen Messtechnik, Motion Control, Spektroskopie sowie Präzisionsbearbeitung und generativer Fertigung, übernimmt im Rahmen eines Asset-Deals den Geschäftsbetrieb und die Mitarbeitenden der LBC Laser Bearbeitungs Center GmbH, einem Pionier auf dem Gebiet der generativen Fertigung im Werkzeug- und Formenbau. Durch den Zusammenschluss bietet Renishaw neben den Laserschmelzanlagen zur Fertigung nun auch Konstruktions- und Simulationsdienstleistungen sowie eine Lohnfertigung lasergenerierter Prototypen und Serienteile aus metallischen Pulverwerkstoffen an. www.renishaw.ch

Wir sind Ihr Partner für 2- und 3-D-Laserschneiden/Laserschweissen sowie für die komplette Blechbearbeitung. Ebenso unterstützen wir Sie in Konstruktion, Wertanalyse und Design. Neu: Laserschweissen Lastech AG Birrfeldstrasse 35 5507 Mellingen Tel. 056 481 80 80 www.lastech.ch Fax 056 481 80 85 technik@lastech.ch


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NACHRICHTEN

Wichtige Entscheidungen in der Fertigungsplanung: Nr. 962 Ein Fertigungsingenieur versetzt ein Transportband um 100 mm … und die Produktionskosten sinken um 14 Prozent. Tecnomatix: Smarter decisions, better products.

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MÄRKTE UND UNTERNEHMEN

Hausausstellung bei der Reiden Technik AG

Die RX 14 kommt Ein Besuch beim Maschinenbauer Reiden Technik AG lohnt sich immer – und gewiss bei einer Hausausstellung. In diesem Jahr konnten die Besucher dem Nischenplayer wiederum zusehen, wie er seine eigenen Qualitätsmaschinen herstellt und dazu schon einen Blick auf die RX14 werfen, welche im September offiziell an der EMO vorgestellt wird. EUGEN ALBISSER

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RX14 im Rohaufbau. Für ein Highlight sorgte in diesem Jahr auch eine «Vorpremiere»: «Wir fabrizieren zurzeit eine neue Maschine, die RX14, die wir im September an der EMO in Hannover zeigen werden. Diese ist nun hier im Rohaufbau erstmals zu sehen», erklärt Daniel Lustenberger, Verkaufsund Marketingleiter bei der Reiden Technik AG.

Verkaufsleiter Daniel Lustenberger vor der im Rohaufbau befindlichen RX14, welche die offizielle Premiere an der kommenden EMO in Hannover haben wird. (Bild: Eugen Albisser)

Das 5-Achsen-Bearbeitungszenter RX14 liegt mit seinen Dimensionen zwischen der RX18 und der RX10 und wird die jeweils bewährtesten Elemente übernehmen, die bisher zum Einsatz kommen. Darunter werde auch der Trigonalfräskopf mit seinen vielen Vorteilen sein. Zum Beispiel kann der schräg angeordnete Trigonalfräskopf trotz nur einer NC-Achse Winkel von –15° bis +105° bearbeiten. Ausserdem ist die Spindel in der Horizontallage um 15° dem Bediener zugewandt. Dies ergibt eine optimale Übersicht an das zu bearbeitende Werkstück. Hinzu kommt der Vorteil der kontinuierlichen Belastungen, da heutzutage sämtliche

Vorschubachsen jederzeit in Regelung sind. Fräsen mit dem Trigonalkopf in horizontaler Spindellage hat den Vorteil, dass die X- und Y-Achse kontinuierlich in dieselbe Richtung belastet sind. Dadurch werden wechselseitige Belastungen auf das Minimum reduziert. ●

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ie Firma Reiden Technik AG ist im Werkzeugmaschinenbau ein Nischenplayer mit ihren 110 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 36 Millionen Franken. Sie besitzt gegenüber dem Marktführer, der einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro macht, nur einen kleinen Marktanteil. Doch mit den qualifizierten und langjährigen Mitarbeitern hat man sich über Jahre spezialisiert und stellt Maschinen her, welche auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. Die mehrachsigen Werkzeugmaschinen werden in Reiden mit einer Fertigungstiefe von rund 60 Prozent hergestellt – Qualitätsprodukte «Made in Switzerland» also, die im Markt ein hohes Ansehen geniessen. Einem solchen Nischenplayer über die Schulter zu schauen an einer Hausausstellung, ist und bleibt eine eindrückliche Angelegenheit: Ob beim Fertigen von Reiden-Komponenten auf den eigenen Reiden-Maschinen, beim Retrofitting älterer Werkzeugmaschinen, bis hin zum Mitarbeiter, der zum Beispiel in Handarbeit einen Tischträger oder einen Fräskopf perfekt zur Maschinengeometrie auf der ganzen Oberfläche einschabt.

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Industrie

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4.0

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Serie Industrie 4.0, Teil sechs: das Personal 4.0

Wenn das Handy zur Sonderschicht ruft Ein Thema kommt beim Internet der Dinge zu kurz: Was passiert mit den Menschen, brauchen wir Mitarbeiter 4.0? Es geht nämlich darum, wie er den noch mehr schwankenden Produktionsalltag 4.0 in eigner Regie plant. Auf entsprechende Lösungen mit Smartphones und Apps setzt das Forschungsprojekt KapaflexCy. NIKOLAUS FECHT

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ie Aufgabenstellung lautet: Wie lässt sich die auch durch den Trend zu Losgrösse eins – Stichwort Industrie 4.0 – zunehmende Flexibilisierung der Produktion nicht mehr nur mit Überstunden oder Leiharbeitenden, sondern mit meinem bestehenden Team und der Hilfe von Internetkommunikation abfedern?», sagt Ulf Kottig, Senior Marketing Manager Manufacturing Integration bei der Firma Trebing + Himstedt Prozessautomation in D-Schwerin. Zum Klären dieser Frage beteiligen sich die SAP MES-Experten an dem bis 2016 laufenden Projekt «KapaflexCy». Im Rahmen der «Industrie 4.0»-Initiative – notabene der deutschen Bundesregierung – soll eine vernetzte, flexible und selbstorganisierte Kapazitätssteuerung entstehen, mit der Unternehmen ihre Produktionskapazitäten gemeinsam mit den Mitarbeitenden kurzfristig, bedarfsorientiert und unterneh-

Ulf Kottig von Trebing + Himstedt: «Ich sehe es als wichtig an, dass sich die Werker selbst organisieren, indem sie etwa per Chat andere Kollegen fragen: ‹Kommst Du auch am Samstag?›». (Bild: Trebing + Himstedt)

mensübergreifend regeln können. Ziel ist eine selbstorganisierte Kapazitätsflexibilität in CyberPhysischen-Systemen (KapaflexCy).

Personalplanung 4.0: Dem Mitarbeitenden wird beim KapaflexCy-Projekt anhand seines Zeitkontos angezeigt, wie viel Kapazitäten er noch frei hat. Er kann sich dann per App um diese Sonderschichten bewerben. (Bild: Bernd Müller, Fraunhofer IAO)

Mitarbeitende «bewerben» sich für Einsätze. Ein Beispiel aus der Praxis, wie es ablaufen könnte: In einem Unternehmen geht es wegen eines Eilauftrages um die Frage, wie sich das nötige Personal für eine Sonderschicht zusammenstellen lässt. Bei KapaflexCy entstehen nun Apps beispielsweise für mobile Endgeräte, über die Mitarbeitende eine Einsatzanfrage mit exakten Angaben etwa zum Arbeitsinhalt, Auftrag und zum Kunden sowie zur Bezahlung empfangen. Diese elektronischen Anfragen gehen nur an das Personal, das die Anforderungen des Auftrags etwa bei der Qualifizierung und Terminlage erfüllt. Kottig: «Dem Mitarbeitenden wird anhand seines Zeitkontos angezeigt, wie viel Kapazitäten er noch frei hat. Er kann sich dann

per App um diese Sonderschicht und die entsprechenden erforderlichen Arbeitsinhalten bewerben.» Der Schichtleiter sammelt die eingehenden «Bewerbungen» und bestätigt den Mitarbeitenden ihren Wochenendeinsatz, der auch gleich in seinem privaten Outlook-Programm auf dem Smartphone erscheint. «Ich sehe es als wichtig an, dass sich die Werker selbst organisieren, indem sie etwa per Chat andere Kollegen fragen: Kommst Du auch am Samstag?», erklärt der Marketing Manager. «Der Schichtleiter muss also nicht mehr wie bisher gigantische Excel-Tabellen führen, sondern erhält im Prinzip ständig den Stand der Dinge, um eventuell nochmals nachzuhaken, wenn noch Werker fehlen. An dem Projekt beteiligen sich ausser SAP Research und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Stuttgart) auch Partner aus dem Automobil- und Hightech-Umfeld, um die Wirkungsweise der KapaflexCy-Personalplanung zu validieren. Als Herausforderungen sieht Kottig in erster Linie nicht technische, sondern administrative Fragen. Technisch lasse sich die Aufgabe wegen der vorhandenen Infrastruktur mit Smartphone und Co. leicht lösen, zu klären seien eher andere Probleme – etwa zur Arbeitssicherheit: Wann darf der Mitarbeitende «angemailt» werden, könnte eine Smartphone-Anfrage den Werker an der Maschine in gefährlicher Weise von seiner Arbeit ablenken? ●

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ARTIKELSERIE INDUSTRIE 4.0 Die «Industrie 4.0» ist das grosse Industriethema im 2013. Diese Serie mit ihren zwölf Folgen zeigt auf, was die Vordenker zum Thema zu sagen haben und wie sie die 4. Industrielle Revolution, deren Chancen, Risiken und Nebenwirkungen einschätzen.

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SPEZIAL QUALITÄT

● Swissness

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Gressel-Chef Jörg Maier: «Auch wegen unseres Firmenlogos werden wir von unseren Kunden klar und unmissverständlich als Schweizer Präzisionshersteller wahrgenommen.» (Bilder: Gressel)

Die «Swissness»-Debatte und der Wert der Schweizer Qualität

Trittst mit Schweizer Kreuz daher Auch der hiesige Maschinenbau trägt die Marke Schweiz in alle Welt hinaus. Oft auch direkt gekennzeichnet mit dem Schweizer Wappen im Firmenlogo und auf den Produkten. Und sie fahren damit nicht schlecht. DANIEL WAGNER

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twas salopp ausgedrückt, besagt das aktuelle Markenschutzgesetz: «Nur wo Schweiz drin ist, darf auch Schweiz drauf stehen.» Deshalb müssen 50 Prozent der Herstellungskosten im Inland anfallen. Zudem muss der wichtigste Fabrikationsprozess (beispielsweise der Zusammenbau einer Maschine) in der Schweiz stattgefunden haben. Nimmt die neue, für alle Produkte und Dienstleistungen massgebliche Swissness-Vorlage am 21. Juni (nach dem Erscheinen dieser Ausgabe) die letzten parlamentarischen Hürden, wird – neben vielen anderen Neuerungen – dieser Anteil im Non-Food-Bereich von 50 auf 60 Prozent erhöht. Neu dürften dann auch die Forschungs- und Entwicklungskosten eingerechnet werden. Ferner sind gezielte Ausnahmen vorgesehen, beispielsweise für Rohstoffe, die im Inland nicht erhältlich sind. Ziel der Vorlage ist es, den Schutz der Marke Schweiz zu stärken, um deren grossen Mehrwert auch langfristig zu erhalten. Nicht unwichtig für Schweizer Unternehmen: Die für heutige Verhältnisse realitätsfremden Einschränkungen zur Nutzung des Schweizerkreuzes für Schweizer Produkte sollen künftig der Vergangenheit angehören. Das auf der Bundesverfassung basierende Bundesgesetz zum Schutz öffentlicher

Wappen und anderer öffentlicher Zeichen aus dem Jahr 1931 verbietet es ausdrücklich, das Schweizerkreuz zu geschäftlichen Zwecken auf Erzeugnissen oder auf deren Verpackung anzubringen. Obwohl auch das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) auf seiner Webseite dieses «absolute Verbot» erwähnt, wird die Suppe nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird. Die Leiterin des Rechtsdienstes für Marken und Herkunftsangaben, Anja Herren, sagt dazu: «Das Recht hinkt hier hinter der Realität her: Schweizer Unternehmen signalisieren klar das Bedürfnis, das Schweizerkreuz als Werbeträger auf ihren Schweizer Produkten verwenden zu können. Weil diese alte Gesetzesbestimmung mit der Swissness-Vorlage angepasst werden soll, wäre es von unserer Seite nicht angebracht, auf Qualität bedachte Schweizer Unternehmen deshalb belangen zu wollen. Das wäre für den Wirtschaftsstandort Schweiz alles andere als förderlich.» Weiterhin kein Zertifizierungsverfahren. Das Schweizerkreuz darf nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes nicht mehr nur für Schweizer Dienstleistungen, sondern auch für Schweizer Produkte verwendet werden. Das Gesetz dürfte – nach Ablauf der Referendumsfrist und nach dem Erlass der Ausführungsbestimmungen – frühstens in unge-

fähr zwei Jahren wirksam werden. Nebst Konkurrenten, Wirtschaftsverbänden, Branchen- und Konsumentenorganisationen soll mit dem geplanten Gesetz auch das IGE eine ausdrückliche Grundlage bekommen, um eingreifen zu können. Aktiv werden soll es auch künftig nur bei offensichtlichen Missbräuchen, wie Herren weiter ausführt. Etwa, wenn ausländische Ware mit dem Schweizerwappen verkauft werde. Beim IGE heisst es zudem, dass der Staat auch in Zukunft aus Kosten- und Administrationsgründen ganz bewusst auf ein Zertifizierungsverfahren verzichte. «Wer Schweizer Produkte und Dienstleistungen anbietet, soll den Werbeträger Kreuz brauchen dürfen. Das liegt im Interesse von Produzenten- und Konsumentenschaft. Es liegt uns fern, die Schweizer Wirtschaft mit unnötigen administrativen Auflagen zu behindern», betont Anja Herren abschliessend. Klares Bekenntnis zur Schweiz. Die Firma Gressel AG aus dem thurgauischen Aadorf braucht sich rund um die geplanten umfassenden Gesetzesänderungen keinerlei Sorgen zu machen. Das vor 90 Jahren gegründete Familienunternehmen produziert zu hundert Prozent in der Schweiz. Es wird nur ein kleiner Bruchteil von Spezialarbeiten an externe Firmen vergeben. Ansonsten produziert der


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Marktführer in der Werkstück-Spanntechnik seine Produkte vollumfänglich im eigenen Werk. Die Produktpalette von Gressel Spanntechnik reicht vom Werkbankschraubstock über den Profilbiegeapparat, Bohrmaschinenschraubstock, 5-Achsen-Kraftspanner bis hin zum vollautomatisierten Werkstückspeicher. Letzterer ist eine Komplettlösung aus einer Hand zur Steigerung der Produktivität. Gegenwärtig arbeiten für das Unternehmen rund 50 Angestellte in den Bereichen Verkauf, Konstruktion und Betrieb. Zu den Hauptmärkten gehören neben der Schweiz auch Deutschland, Österreich und die Benelux-Staaten. «Mit den Deutschen oft preislich auf Augenhöhe.» Trotz der zum Wirtschaftsalltag gewordenen «Nebengeräusche» an der währungsbedingten Kostenfront ist die Firma in den europäischen Märkten sehr gut positioniert, wie Geschäftsführer Jörg Maier (47) betont: «Preislich bewegen wir uns im Hauptabsatzmarkt Deutschland oft auf Augenhöhe mit unseren deutschen Mitbewerbern, manchmal sind wir mit einem Aufschlag von 10 bis 15 Prozent etwas teurer. Das Feilschen um den Preis ist bei unseren Kunden bei Produkten mit einem Alleinstellungsmerkmal in der Regel kein Thema.»

Die Swissness zum Schutz der Schweizer Produkte und im Interesse des hiesigen Produktionsstandortes per Gesetz festzuhalten, das sei zwar gut und recht und auch sehr wichtig, betont Maier. Die wahre Swissness, so ist er überzeugt, spiele aber in Märkten selber: «Die Schweizer Qualität lässt sich in erster Linie aber nicht gesetzlich verordnen. Wir behaupten uns in unseren Absatzmärkten durch innovative Produkte. Auch wegen unseres Firmenlogos werden wir von unseren Kunden klar und unmissverständlich als Schweizer Präzisionshersteller wahrgenommen.» Wie bringt es das Unternehmen fertig, sich mit seiner extrem breiten Produktpalette gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen? Treibt nicht gerade diese Produktvielfalt die Preise stark in die Höhe? «Nein», sagt Jörg Maier. «Wir sind ein in den vergangenen neun Jahrzehnten gewachsenes Traditionsunternehmen, das Technik und Know-how stetig weiterentwickelt und die Produktionsprozesse laufend optimiert hat.» Hoher Automationsgrad. Dass man sich konsequent auf die Bedürfnisse der Abnehmer ausrichte, habe sich schon immer bewährt. Und die Kostenseite, Herr Maier? «Die im Vergleich zum Ausland

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höheren Lohnkosten und der gegenüber dem Euro nach wie vor starke Schweizer Franken gehen auch an uns nicht spurlos vorbei. Diesen ‹Nebengeräuschen› treten wir aber konsequent mit einem hohen Automatisierungsgrad entgegen. Ein Grossteil der Produktion läuft weitgehend vollautomatisch in Bearbeitungszentren ab; unsere Maschinen laufen Tag und Nacht. Verbunden damit ist eine strategisch hohe Fertigungstiefe. Dadurch wird sehr viel Wissen im Haus generiert, was uns gegenüber der Konkurrenz entscheidende Vorteile verschafft.» Nicht umsonst sagt Maier, dass man in Sachen Präzision keinerlei Abstriche mache. «Die Qualität hat ihren Preis. Bei exklusiv von uns hergestellten Produkten kommt seitens der Kunden die Preisfrage selten aufs Tapet. Wenn wir sparen, dann nur bei den Prozessoptimierungen. Das ist hingegen ein dauerhafter Prozess, den wir immer im Auge behalten müssen, um uns längerfristig auf den internationalen Märkten behaupten zu können.» Die Auslagerung der Produktion sei für das Unternehmen auch in Zukunft kein Thema, betont Jörg Maier abschliessend. ● IGE : www.ige.ch Gressel: www.gressel.ch

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● Umfrage

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Interview mit der Geschäftsführung von Beutler Nova zu Schweizer Qualität und zu den Herausforderungen von morgen

Swissness und das «Wir-Gefühl» bei Beutler Nova Schweizer Qualität ist nicht bloss ein Lippenbekenntnis für viele Schweizer Firmen, sondern ein Bestandteil von Bewusstsein und Einstellung. Die «technica» befragte Benedikt Schenker, CTO von Beutler Nova, sowie seinen Marketingleiter Samuel Kreyenbühl, was bei ihrem Unternehmen an Werten besonders zählt und welche wichtigen Anforderungen daraus entstehen. MARKUS FRUTIG

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err Schenker, profitiert Beutler Nova vom vorauseilenden Ruf der Schweizer Qualität? Benedikt Schenker: Die Schweizer Qualität hat europaweit und in den Märkten, in denen wir zu Hause sind, sicher einen guten Ruf. Das erleben wir nach wie vor bei unserer täglichen Arbeit. Hinzu kommt, dass unsere Kunden uns hinsichtlich ihrer Anforderungen zunehmend in die Pflicht nehmen und Maschinen verlangen, die nicht nur den grösstmöglichen Nutzen bringen, sondern auch einen möglichst niedrigen Preis haben. Sie stellen hohe Anforderungen sowohl an die Qualität als auch an die Flexibilität. Wenn Sie drei Stichworte nennen müssten, welche die Schweizer Qualität in ihrem Unternehmen beschreiben, wie lautet dann die Reihenfolge? Samuel Kreyenbühl: In unserem Unternehmen steht die Flexibilität an erster Stelle. Einerseits stellen das unsere Maschinen unter Beweis, die jederzeit nachrüstbar sind. Und andererseits auch unse-

re Mitarbeitenden, die ebenfalls flexibel sein müssen. Ansonsten können wir gegen die ausländische Konkurrenz nicht bestehen. Dann ist sicher auch Loyalität ein wichtiges Stichwort innerhalb

der Unternehmung. Dass die bei Beutler Nova hoch ist, sieht man auch an der geringen Fluktuation respektive an der langjährigen Zugehörigkeit unserer Mitarbeitenden. Das ist auch ein Plus für unsere Kunden, die wissen, wer da zu ihnen kommt. Unsere Mitarbeitenden wiederum kennen unsere Kunden genau. Und als Drittes ist es die Schweizer Präzision, die definitiv am Markt gefordert ist. Ich glaube, wir Schweizer sind einfach damit aufgewachsen, und das schlägt sich innerhalb der Geschäfte und der Geschäftswelt nieder. Was heisst eigentlich Qualitätsbewusstsein heutzutage: Etwas so gut wie möglich oder so gut wie nötig zu machen? Kreyenbühl: Die Schweizer Unternehmen sind gezwungen, die Kosten zu senken und effizienter zu werden. Aber es gibt noch viele Schweizer Firmen, die ihre Produkte auf den Kunden zugeschnitten herstellen und das so gut wie möglich machen. Und diese Firmen sind es, die den Unterschied zur internationalen Konkurrenz ausmachen.

Benedikt Schenker, Mitglied der Geschäftsleitung und CTO von Beutler Nova.

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Umfrage ●

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Schenker: Das ist ein interessantes Spannungsfeld. Einerseits kann man bei Maschinen natürlich das standardisieren, was die Mehrheit der Kunden braucht und gewisse Features herausnehmen, um Kosten zu sparen. Aber das Produkt selber muss immer noch so gut wie möglich sein. Auch wenn wir ein Produkt anpassen wollen, müssen wir immer eine Qualität garantieren, welche den hohen Anforderungen unserer Kunden wie auch unseren eigenen entspricht. Muss die Marke Schweiz eigentlich geschützt werden? Schenker: Ja, das muss für uns ein Anliegen werden. Man sollte aber den Wertschöpfungsteil, der in der Schweiz liegt, offen und transparent kommunizieren. Dann gibt es auch kein Spannungsfeld, ob es sich um ein zu hundert Prozent Schweizer Produkt handelt oder ein Teil aus dem Ausland stammt. Wie hat sich Beutler Nova für die Fertigung von morgen gerüstet? Schenker: Indem wir uns effizient aufgestellt und die Prozesse optimiert haben. Und das schlägt sich natürlich auf die Fertigung nieder. Wir bedienen

uns zwar aus dem bereits optimierten Fertigungsund Einkaufsverbund des Schuler-Konzerns, arbeiten aber auch mit regionalen Partnern sehr erfolgreich zusammen. Im Maschinenbau und im Investitionsgüterbereich sind die Kosten eher sinkend als steigend und auch angesichts des hohen FrankenWechselkurses verdrängen Unternehmen in der Schweiz dieses Thema gerne. Aber wir müssen dennoch kostenbewusster arbeiten. Kreyenbühl: Wir, die Beutler Nova AG, sind schon sehr schlank und flexibel aufgestellt, unter anderem dank der kontinuierlichen Verbesserungsprozesse, die wir mit unseren Mitarbeitenden durchführen. Ausserdem haben wir für die Fertigung von morgen auch eine gewisse Diversifikation in unserem Produkt-Portfolio, mit dem wir einen Grossteil von Kunden ansprechen: die typischen KMUs. Schenker: Wir hinterfragen immer wieder, ob wir das Richtige tun – sei es auf der strukturellen Seite als auch von Seiten der Technik. Und da greifen wir auch immer wieder auf das Know-how der ganzen Belegschaft zurück. ●

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Samuel Kreyenbühl, Marketingleiter bei Beutler Nova. (Bild: Beutler Nova)

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Herr Schenker, Herr Kreyenbühl, vielen Dank für das Gespräch!

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INFO: VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2013 Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main · GERMANY Tel. +49 69 756081- 0 · Fax +49 69 756081-74 emo@vdw.de · www.emo-hannover.de

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Schweizer Qualität – die Umfrage Hans Eberle AG Andreas Zweifel, Geschäftsführer Hans Eberle AG Metallwarenfabrik www.hans-eberle.ch

Elektromotorenwerk Brienz AG Gideon Megert Leitung Verkauf EMWB www.emwb.ch

ABB Max Wüthrich Leiter Verkauf ABB Schweiz www.abb.ch

Profitiert Ihr Unternehmen vom vorauseilenden Ruf der Schweizer Qualität?

Als reiner Zulieferbetrieb können wir aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage und dem nach wie vor unbefriedigenden Eurokurs die Karte «Schweizer Qualität» nur gegenüber Schweizer Kunden ausspielen. Diese kennen unsere Standards und wissen, was Sie an uns haben.

Ja, durch die langjährige, hochstehende Präzision und Know-how-Erfahrung mit andauernder, stetiger Weiterentwicklung. Ja, durch besondere Verdienste in gewissen technischen Bereichen (z. B. Maschinen- und Uhrenindustrie). Nein, wenn Qualität nicht gefordert wird.

ABB ist ein internationales Unternehmen mit Produktionsstätten in vielen Ländern. Unser Ziel ist es, unseren Kunden einen sehr hohen ABB-Standard in der ganzen Welt zu garantieren. Aber es scheint schon so, dass bei gewissen Kunden – namentlich in Europa – das Wissen verankert ist, dass ABB als Firma mit Schweizer Wurzeln einen hohen Qualitätsanspruch hat.

Welche drei Stichworte beschreiben die Schweizer Qualität in Ihrem Unternehmen?

Wir können die Qualität auf ein Stichwort reduzieren: Zuverlässigkeit. Diese umfasst neben der eigentlichen Qualität der Produkte auch die Liefertreue sowie die gesamte Auftragsabwicklung.

Qualität ist die Summe aller Details, Flexibilität und kundenspezifische Lösungen.

Innovation, umfassendes Know-how und Kundennähe.

Was heisst eigentlich Qualitätsbewusstsein heutzutage: Es so gut wie möglich oder so gut wie nötig zu machen?

Dies hängt von den Anforderungen ab. Tendenziell geht der Trend aber in Richtung «so gut wie nötig». Dank des Fortschritts bei der Berechnung von Belastungen, Lebensdauer und Risiken ist dies heute möglich.

Die Kundschaft hat sich gewandelt und von «so gut wie möglich» auf «so gut wie nötig» geändert!

Durch den globalisierten Markt ist heute aus Kundensicht der Preis das wichtigste Kriterium bei der Auswertung von Offerten. Wir müssen daher schauen, diesen Kundenbedürfnissen optimal und in der bestmöglichen Qualität zu entsprechen.

Sind dem Drang nach immer weiter sinkenden Kosten bei konstant hoher Qualität Grenzen gesetzt oder wie bringt man beides unter einen Hut?

Dank permanenten Prozessoptimierungen und dem Einsatz neuster Technologien bleibt unsere Qualität trotz Kostendruck auf einem hohen Niveau. Aufgrund unseres Know-hows können wir unsere Kunden beraten, wie sie bei ihren Produkten Kosten einsparen können.

Durch innovative Entwicklung von Produkten und Produktionslösungen erreicht EMWB das optimale PreisLeistungs-Verhältnis.

Selbstverständlich favorisiert der Kunde mehr Qualität oder Zusatznutzen für den selben Preis. Deshalb sind in der Schweiz gerade im Hightech-Bereich Innovation und Produktivität wichtige Wettbewerbsvorteile.

Muss die Marke Schweiz geschützt werden?

Die Marke Schweiz muss nicht stärker als heute geschützt werden. Wichtig ist aber, dass sich die Schweiz dafür einsetzt, dass Wettbewerb verzerrende Einflüsse in der EU (z. B. Fördergelder) eliminiert werden.

Die Marke «Schweiz» schützt sich für unsere Produkte nur, wenn EMWB seinen Kunden laufend innovative Produkte, Qualität und Service bieten kann.

In unserer Branche mit etablierten, globalisierten Märkten haben wir keine «Marke Schweiz», sehr wohl aber eine Marke «ABB».

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Wandfluh

Triag AG

Jürg Schneider Leiter Marketing & Verkauf www.wandfluh.com

Ueli Landtwing Leiter Business Management www.triag.com

Ja, auf jeden Fall! Es gibt jedoch länderspezifische Wahrnehmungen, welche nicht überall dieses Argument gleich wichtig werten. In Europa ist mehrheitlich der Tenor: Schweizer Qualität ist auf einem hohen Stand, der Preis ist jedoch auch sehr hoch. Hingegen im asiatischen Raum ist der Stellenwert der Schweiz in Bezug auf die Qualität und deren Erwartungen extrem hoch (sicher, gutes Produkt, keine Fehler, lange Lebensdauer etc.).

Wir verwenden das bekannte Armbrust-Symbol von Swiss Label zur Bewerbung unserer Schweizer Produkte (Spanntechnik und teilweise Werkzeuge). «Swiss Made» wird nach wie vor von einem grossen Kreis – vor allem im Ausland – als Qualitätsmerkmal verstanden. Wenn wir unsere Produkte vorstellen, können wir daher von «Vorschusslorbeeren» profitieren.

Präzisionsarbeit in der Fertigung, inkl. 100 %ige Prüfung der Produkte, Seriosität von der Anfrage bis zum After Sales Know-how bei Entwicklung und Fertigung, ergänzt mit dem technischen Know-how des Vertriebs.

Schweizer Qualität ist sicher mehr als reines Qualitätsmanagement. Es ist eine Einstellung, der Wille, die Dinge immer besser zu machen. Diese Betrachtungsweise ist schwer in drei Stichworte zu packen.

Der Ansatz hat sich inzwischen komplett gewandelt. Qualität ist einerseits ein ganzheitliches Thema in der Firma, und andererseits werden die Bedürfnisse der Kunden viel intensiver im Qualitätsprozess eingebunden. Der Kunde will nur noch die Leistung bezahlen, welche er auch braucht. «Over engineering» wird nicht mehr bezahlt. Dies bedingt, dass man sich stark mit den Anwendungen und den Anforderungen auseinandersetzt.

Beides sind theoretische Modelle. «So gut wie möglich» und «so gut wie nötig» bedeutet z.B. in der Raumfahrtindustrie einerseits und in der Produktion von Handwerkzeugen andererseits je etwas ganz anderes. Will man, dass «Schweizer Qualität» auch in Zukunft als Mehrwert verstanden wird (der sich auch finanziell auswirkt), reicht der Ansatz «so gut wie nötig» aber nicht.

Das ist der Lauf der Dinge. Wir sind dem Wettbewerb ausgesetzt, wie auch die Kunden ihrem Wettbewerb ausgesetzt sind. Man muss immer nach besseren und innovativeren Lösungen suchen. Der ständige Verbesserungsprozess (neue Technologien, andere Fertigungsmethoden und -prozesse, etc.) ist der treibende Motor, das Produkt und die Dienstleistung zu verbessern. Verbessern heisst hier natürlich auch Kosten reduzieren.

Selbstverständlich sind dem Grenzen gesetzt. Allerdings sind die exportorientierten Unternehmen in der Schweiz zweierlei Belastungen ausgesetzt. Der Drang nach immer weiter sinkenden Kosten bei konstanten Qualitätsanforderungen ist ein weltweites Phänomen. In der Schweiz kommt zusätzlich noch das Währungsproblem hinzu. Ein Patentrezept dafür gibt es nicht.

Ein Markenschutz würde wahrscheinlich nur bedingt helfen. Es ist ein Image, an dem jede einzelne Schweizer Firma arbeiten muss. Es ist kein «dran arbeiten wollen». Es ist als Schweizer Firma eine Pflicht, das Qualitätsimage hoch zu halten. Denn die ausländischen Kunden betrachten die Schweiz bezüglich Qualität nicht nur über unsere Produkte und Dienstleistungen. Es ist vielmehr eine Gesamtbetrachtung aller Schweizer Firmen. Wenn wir beispielsweise keinen guten Qualitätsruf in der Uhrenbranche hätten, dann würde dies auch Auswirkungen auf unser Geschäft haben.

Das «Made in Switzerland» muss ein klares Profil halten können. Es muss geschützt werden gegen Fälschungen aus dem Ausland, aber auch Waren minderer Qualität von Unternehmen, die in einem Grenzbereich operieren. Es darf auch nicht das Image von überteuerten Produkten erhalten. Diese Gefahr besteht heute leider. Hier muss die Frage erlaubt sein, was Schweizer Qualität nicht ist: Es ist keine Ausrede für überhöhte Preise und verpasste Innovationen und es ist kein Grund für Überheblichkeit gegenüber ausländischen Produkten.

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SPEZIAL QUALITÄT

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Reiden Technik AG Daniel Lustenberger Marketing- und Verkaufsleiter www.reiden.com

Ewag AG Christoph Plüss Technischer Geschäftsführer www.ewag.com

Neida AG Manfred Schmid Managing Director www.neida.ch

Profitiert Ihr Unternehmen vom vorauseilenden Ruf der Schweizer Qualität?

Der vorauseilende Ruf der Schweizer Qualität ist wirklich oft ein Türöffner. Man schätzt die Art des Maschinenbaus aus der Schweiz in der ganzen Welt. Dies ist sicher auch ein Grund, wieso in letzter Zeit Firmen versuchen, auf den Schweizer Qualitätszug aufzuspringen und ein rotweisses Kreuz an der Maschine platzieren.

Schweizer Werkzeugmaschinen geniessen weltweit einen guten Ruf hinsichtlich Präzision, Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Dies vereinfacht oftmals die Argumentation und Positionierung der Maschinen, ein gewisser Vertrauensvorschuss in Schweizer Technik ist vorhanden. Entsprechend hoch sind jedoch im Gegenzug die Erwartungen an unsere Maschinenlösungen.

Wir erhalten als Schweizer Unternehmen von unseren Partnern einen Vorschuss an Vertrauen, sodass man uns grundsätzlich zutraut, unser Angebot auch einwandfrei umzusetzen. Allerdings tragen wir auch den Makel des teuren Schweizer Herstellers, sodass wir den Nutzen für unseren Kunden immer wieder neu mit individuellen und innovativen Lösungen unter Beweis stellen müssen.

Welche drei Stichworte beschreiben die Schweizer Qualität in Ihrem Unternehmen?

Präzision, Zuverlässigkeit, Standhaftigkeit.

Innovative Technik, Einzigartigkeit, Präzision. – Wir sind stets bestrebt, dem Kunden einzigartige und clevere Maschinenlösungen zu bieten, welche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Produktivität und erzielbarer Teilegenauigkeit überzeugen und dem Kunden einen wesentlichen Mehrwert bieten gegenüber Mitbewerberlösungen.

Zuverlässigkeit, Präzision, Service.

Was heisst eigentlich Qualitätsbewusstsein heutzutage: Es so gut wie möglich oder so gut wie nötig zu machen?

So gut wie es der Kunde wünscht und auch bereit ist, zu bezahlen. Die Qualität wird leider bei Evaluationen oft nicht bis ins Detail beachtet. Deshalb werden Maschinen mit guter Qualität als teuer bezeichnet, ohne die Rechnung bis zum Schluss zu machen. Oft zeichnet sich die Schweizer Qualität über Jahre durch ihre Konstanz im Bereich Präzision und Zuverlässigkeit aus.

So gut wie vom Kunden gefordert. Qualität kann heute nicht mehr nur einzig am hergestellten Produkt festgemacht werden. Vielmehr muss ein ganzheitliches Qualitätsbewusstsein über den ganzen Produktlebenszyklus hinweg dem Kunden vermittelt werden können. Customer Care ist heutzutage ein wesentlicher Qualitätsausweis.

Es so einfach wie möglich zu machen. Überflüssiges weglassen und trotzdem das gewisse Etwas bieten. Manches vielleicht nicht mehr angehen, sich auf seine Spezialitäten konzentrieren und sich damit beim Kompromiss zwischen den Kosten und der Qualität Ressourcen schaffen, um die wesentlichen Dinge richtig gut zu machen.

Sind dem Drang nach immer weiter sinkenden Kosten bei konstant hoher Qualität Grenzen gesetzt oder wie bringt man beides unter einen Hut?

Qualität entsteht durch verschiedenste Faktoren wie hochwertige Komponenten, Detailtreue oder Fachwissen. Lässt man einen zugunsten des Preises weg, kann die Qualität nicht mehr gewährleistet werden. Man sollte nicht versuchen, mit Low-CostKomponenten eine High-End-Maschine zu bauen.

Kostendruck verlangt nach Optimierung. Dies wiederum führt zu Strukturierung, Modularisierung und Standardisierung der Maschinenplattformen. Dabei können gleichermassen Kostenstrukturen gesenkt werden bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität. Hier können wir in der Schleifring-Gruppe enorme Synergiepotenziale nutzen und können auf ein einzigartiges Produktionsnetzwerk zurückgreifen.

Die Herausforderung wird in der Zukunft noch mehr darin liegen, sich in seinem Leistungsspektrum auf den Mehrwert, den der Kunde wahrnimmt, zu konzentrieren. Entscheidend ist nicht was wir können, sondern vielmehr was der Kunde davon hat und wie wir seine Anforderungen erfüllen. Mit Spitzenleistungen in unserem Segment können wir auch bei steigendem Kostendruck die Qualität auf hohem Niveau halten.

Muss die Marke Schweiz eigentlich geschützt werden?

Auf jeden Fall. Wenn von «Made in Switzerland» gesprochen wird, wissen die Käufer, welche Qualitätsansprüche an die Produkte gesetzt werden können. Die Werte, mit welchen wir Maschinen bauen, haben oft Vorbildcharakter für ausländische Firmen.

Definitiv. SWISS MADE ist ein Synonym für Präzision, Zuverlässigkeit und Genauigkeit – Eigenschaften, die die Kunden von einer guten Werkzeugmaschine erwarten. Die Schweizer Innovationskraft in Verbindung mit diesen traditionellen Schweizer Werten müssen wir uns weiter bewahren, um uns im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten.

Ja, sie ist schützenswert. Die hohe Anzahl der Schweizer Qualitätsprodukte kann dazu beitragen , dass dieses positive Image auf andere Produkte und Dienstleistungen abfärbt. Diesen kostenlosen Marketingeffekt sollte man sichern.


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Mikron Machining Bruno Cathomen CEO, COO www.mikron.com

Ja, auch wir profitieren generell vom guten Ruf der Schweiz als Hersteller qualitativ hochwertiger Produkte. Allerdings ist der Markenname Mikron, und die damit verbundenen Qualitätsmerkmale im konkreten Fall wesentlich wichtiger. Mikron Machining ist in Fachkreisen bekannt als weltweit führender Anbieter von Fertigungslösungen für die Herstellung komplexer und hochpräziser Metallkomponenten in grossen Stückzahlen. Unsere Kunden setzen auf unsere Produkte, wenn es um höchste Präzision, hohe Volumen, hohe Produktivitätsanforderungen und anspruchsvolle Produktionsprozesse geht und wir helfen ihnen im Setzen neuer Standards in ihren Produktionsprozessen. An diesen hohen Anforderungen orientieren sich alle unsere Mitarbeitenden in der Schweiz und auch in allen anderen Regionen wo wir tätig sind. Präzision, top qualifizierte Mitarbeiter, Kundenorientierung

Es kommt darauf an. Es gibt Situationen, Prozesse und Bereiche wo ein «so gut wie möglich» gilt und keine Kompromisse zulässig sind. Gewisse Kunden erwarten eine perfekte Lösung und bezahlen dafür. Es gibt Abläufe, die sind so wichtig oder so häufig, dass es sich lohnt diese zu perfektionieren und gewisse Teile einer Maschine müssen kontinuierlich optimiert werden sogar wenn sie schon perfekt sind. Allerdings gibt es immer wieder Situationen wo ein «so gut wie nötig» angebracht ist. Z.B. beim Erstellen einer internen Präsentation, der Durchführung von Analysen, etc. Grundsätzlich appelliere ich an den gesunden Menschenverstand und an das bewusste Entscheiden eines jeden, wo Perfektion sinnvoll ist und wo nicht. Bei Mikron orientieren wir uns an unseren 6 Mikron Werten. Qualität verstehen wir dabei umfassend. Neben der Erfüllung technischer Spezifikationen geht es dabei auch um die zeit- und kostengerechte sowie vollständige Erledigung einer Aufgaben. Auch hier muss man differenzieren. Es gibt Bereiche wo Qualitätsverbesserungen zu erheblichen Kostensenkungen führen. Ein Perfektionierter und automatisierter häufig ablaufender Schlüsselprozess kostet weniger als ein Ablauf mit vielen und regelmässigen Problemen. Dagegen kostet die Herstellung einer speziell präzisen mechanischen Komponente mit engsten Toleranzen mehr als eine für den Laien ev. gleichwertig aussehenden Komponente mit wesentlich grösseren Toleranzen, sofern die Volumen vergleichbar sind. Bei Mikron Machining sind wir mit dem Konflikt «höchst mögliche Präzision zu möglichst günstigen Kosten» praktisch täglich konfrontiert. Diesen Spagat meistern wir dank kreativen und kompetenten Köpfen, die verstehen was der Kunden braucht und welche Balance zwischen Kosten und Qualität im jeweiligen Fall die richtige ist. Auf jeden Fall. Es wäre meiner Meinung nach schlecht, wenn im Extremfall ein nicht Schweizer Betrieb die Marke «Schweiz» für sich schützen und nutzen würde. Nur schon um das zu verhindern macht ein Schutz Sinn. Ob und wie das Made in Switzerland eingesetzt werden sollte ist eine andere Frage. Auf jeden Fall störe ich mich persönlich daran, wenn das Made in Switzerland nicht der Realität entspricht und sicherlich kann ein Missbrauch neben einer Irreführung der Kunden langfristig Marken- schädigend sein.

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Das Thema «Schweizer Qualität» beschäftigt auch ausländische Unternehmen, die hierzulande eine Niederlassung haben. Doch wie sehr? Antworten von National Instruments, Siemens Schweiz und B&R Industrie-Automation.

National Instruments

Siemens Schweiz AG

B & R Industrie-Automation AG

Christian Moser, Managing Director National Instruments Switzerland Corp. www.ni.com

Siegfried Gerlach CEO Siemens Schweiz AG www.siemens.ch

Paolo Salvagno, Geschäftsführer B & R Industrie-Automation AG, Schweiz www.br-automation.com

Als global tätiges Unternehmen profitieren wir nicht direkt von diesem Ruf. Unsere Schweizer Kunden aber schätzen, dass sie in der Schweiz mit unserer lokalen Niederlassung mit kompetenten Mitarbeitenden Ansprechpartner finden, welche die Ansprüche der Kunden bezüglich Qualität sowohl im Produkt als auch in der Dienstleistung kennen und denen stets gerecht zu werden versuchen.

Die Schweiz ist das Land der Maschinenbauer. Schweizer Firmen stehen für langjähriges Know-how und exzellente Qualität. Als Zulieferer der OEM profitieren wir selbstverständlich von diesem guten Ruf. Wir merken es aber auch, wenn die exportorientierten KMU unter dem starken Franken leiden.

Wir sind die Schweizer Tochterfirma des Österreichischen Automatisierungsherstellers B & R, daher sind unsere Produkte «Made in Austria». Aber unsere Kunden bestätigen uns immer wieder die hervorragende Qualität unseres Kundenservices (After Sales, Projektbegleitung, Support, Applikation und Schulung). Da können wir uns auf die «Schweizer Qualität» berufen.

Zuverlässigkeit, Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein.

Zuverlässigkeit, eigenverantwortliche Mitarbeitende, Pünktlichkeit.

Innovativ, zuverlässig, qualitativ hochwertig.

Was heisst eigentlich Qualitätsbewusstsein heutzutage: Es so gut wie möglich oder so gut wie nötig zu machen?

Es geht auf jeden Fall dahin, es so gut wie nötig zu machen. Die Lebenszyklen der meisten Produkte gehen zurück. Wo früher Verfügbarkeiten von zehn und mehr Jahren die Regel waren, werden diese immer kürzer. Da ist es nicht sinnvoll, Produkte für die Ewigkeit zu entwickeln. Gerade im Low-cost-Segment erwartet der Kunde immer weniger eine Reparaturmöglichkeit. Ähnlich wie bei Consumer-Produkten kommt es zu einer Ersatzbeschaffung. In gewissen Bereichen zählt aber ein «So gut wie möglich», wir tragen diesen beiden Erwartungshaltungen dadurch Rechnung, indem wir verschiedene Produktlinien anbieten, welche die jeweiligen Anforderungen an Qualität bei der Anwendung abdecken.

Langfristige und erfolgreiche Partnerschaften mit Kunden sind nur möglich, wenn vom Angebot bis hin zum Service konstant Topqualität auf dem aktuellsten Stand der Technik geboten wird.

In Bezug auf Qualität gibt es keine Kompromisse, so lautet das Credo für nachhaltigen Erfolg prinzipiell: «so gut wie möglich». Um jedoch in unserer Zeit zufriedene Kunden zu haben, gilt ab und an auch mal der Grundsatz «so gut wie nötig, dafür termingerecht». Dies gilt es abzuwägen.

Sind dem Drang nach immer weiter sinkenden Kosten bei konstant hoher Qualität Grenzen gesetzt oder wie bringt man beides unter einen Hut?

Der Kostendruck, insbesondere bei der Beschaffung, ist heute enorm. Die Erwartungshaltung gegenüber Qualität ist sehr gross. Durch Transparenz und offene Firmenkultur gerade auch in der Fertigung (Open Manufacturing) zeigen wir den Kunden, wie die hohe Qualität zustande kommt, wie unsere Prozesse sind und erlangen so eine sehr hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz beim Kunden. So können wir ihn auch entlasten in Bezug auf Eingangskontrolle, lange Abnahmeverfahren usw.

Wir entwickeln unsere Produkte und Lösungen laufend weiter mit dem Ziel, den Produktionsprozess effizienter zu gestalten und zu optimieren – Stichwort Digitale Fabrik oderIndustrie 4.0. Nur so ist es möglich, weiterhin hochqualitative Produkte zu tieferen Preisen zu liefern.

Ich stehe voll und ganz hinter der Philosophie von B & R: Qualität gewährleisten wir, indem wir die Produktionsstätten bei uns behalten und die höheren Lohnkosten durch geringere Logistikkosten und höhere Automatisierung, sprich Effizienz, kompensieren. Mehr Qualität heisst deshalb: höherer Preis – weniger Nerven und Folgekosten im Nachhinein.

Muss die Marke Schweiz eigentlich geschützt werden?

Die Schweiz geniesst nach wie vor den Ruf von hervorragender Qualität. Dieser Ruf darf nicht beschädigt werden und die Marke sollte nicht verwässert werden. Wir müssen alles unternehmen, diesem USP Sorge zu tragen. Auch gegen Imitation und Missbrauch muss konsequent vorgegangen werden.

Unbedingt! Darum tragen wir auch stolz unseren Firmennamen – Siemens Schweiz AG – der gleichzeitig ein Markenzeichen und ein Qualitätsversprechen ist.

Ja auf jeden Fall. Es ist die Schweizer Qualität, welche unsere Wirtschaft und deren Produkte und Dienstleistungen auch international kennzeichnet. Die Marke «Schweiz» ist beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum bereits in dem Sinn geschützt, als dass man nicht einfach ein Produkt, das aus dem Ausland kommt als Schweizer Produkt betiteln darf.

Profitiert ihr Unternehmen vom vorauseilenden Ruf der Schweizer Qualität?

Welche drei Stichworte beschreiben die Schweizer Qualität in ihrem Unternehmen?


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Trends in der Fertigung: Trumpf mit ersten Bausteinen einer Smart Factory

Der Weg in die Produktion der Zukunft Die Fertigung wird effizienter, flexibler und produktiver, auch bei Losgrösse eins. Das verspricht Industrie 4.0. Dahinter steckt eine Vision für die Fabrik der Zukunft: die Smart Factory. Die Umsetzung der Vision wird auch als 4. Industrielle Revolution bezeichnet. Trumpf, Technologie- und Marktführer bei Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung, sieht die Entwicklung als grosse Chance und kann bereits erste Bausteine einer Smart Factory präsentieren.

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ernelement von Industrie 4.0 ist die Smart Factory, die aus sich selbst konfigurierenden Produktionsressourcen und den dazugehörigen Planungs- und Steuerungssystemen besteht. In einem Netzwerk verbindet sie virtuelle und physische Produktionselemente, indem sie das Internet der Dinge und Dienste in die Fertigung bringt. Fünf zum Teil widersprüchliche Begriffe kennzeichnen so ein Cyber-PhysicalSystem: Augmented Operator, Social Machine, Global Facility, Smart Product und Virtual Production.

«Der Begriff Industrie 4.0 ist neu. Aber die Idee dahinter gibt es bei Trumpf schon seit vielen Jahren», sagt Klaus Bauer, Entwicklungsleiter für Basistechnologien bei Trumpf. (Bilder: Trumpf)

Zentraler Bestand eines solchen Netzwerks ist der Mensch, der Augmented Operator, der die Fertigung (dezentral) steuert und überwacht. «Als Erfahrungsträger und Entscheider behält der Mensch ganz bewusst eine wichtige Rolle in allen relevanten Abläufen des Produktionsnetzwerks. Denn er kann Zielvorgaben situativ und kontextabhängig beeinflussen», bestätigt Klaus Bauer, Leiter Entwicklung Basistechnologie Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG. IT-basierte Assistenzsysteme unterstützen den Augmented Operator dabei. Dazu zählen Planungssysteme, Virtual Production, über die er Fertigungsabläufe optimal organisieren kann. Zudem kann er beispielsweise über mobile Geräte von jedem Ort der

Welt in die Produktion eingreifen und Betriebs- und Produktzustände über Echtzeitabbilder überwachen. Soziale Maschinen und intelligente Produkte. In der Fertigung selbst stehen Social Machines, die untereinander und mit Zuliefer- und Kundensystemen intelligent vernetzt sind. Sie können auf mögliche Abweichungen eigenständig und situationsabhängig sofort reagieren. So wird ein Gesamtoptimum an Produktivität der Global Facility erreicht. Durch die Fertigung laufen Smart Products, die beispielsweise über einen integrierten Chip mit ihrem Umfeld kommunizieren. Schon der Rohling des Produkts kennt seinen Status, seine Historie und seine Bestimmung. Er kann damit den Maschinen selbstständig mitteilen, wie er bearbeitet werden muss. Damit sollen Produkte mit der Losgrösse eins so wirtschaftlich produziert werden können wie in der Massenproduktion. In einem so vernetzten Produktionssystem bleiben keine Kapazitätsengpässe und keine freien Ressourcen unerkannt. Es ist transparent und kann flexibel auf Abweichungen reagieren. Bei Bedarf schaltet es den Menschen als intelligenten Entscheider ein. Eine solche Smart Factory ist noch Vision. Um sie im grossen Stil umsetzen zu können, fehlen Standards für Infrastruktur, Schnittstellen und Informationsträger. Auch IT-Sicherheit ist in einem so vernetzten System eine Herausforderung. Um Lösungen zu finden, müssen unterschiedliche Fachbereiche interdisziplinär zusammenarbeiten und voneinander lernen. Trumpf stellt Weichen für die Smart Facory. «Der Begriff Industrie 4.0 ist neu. Aber die Idee dahinter gibt es bei Trumpf schon seit mehreren Jahren», sagt Bauer. Er bezieht sich dabei auf Produkte und Entwicklungsprojekte von Trumpf, mit denen die Vision der Smart Factory Schritt für Schritt Realität wird. Ein besonderes Augenmerk des Maschinenbauers liegt dabei auf der Entwicklung der Social Machine. Bereits seit 1996 setzt Trumpf standardmässig eine Ferndiagnose ein und dies inzwischen an über 30 000 Serienmaschinen ein. Zunächst nutzte das Unternehmen dazu vorwiegend die Analog-Modem-Technologie. Im Jahr 2010 startete dann der Serienbetrieb des Cloud-basierten Telepresence Portal. Bei Bedarf kann darüber beispielsweise eine Maschine in China mit einem Experten von Trumpf in Deutschland Kontakt aufnehmen. Dieser kann aus der Ferne den Status der Maschine einsehen und sogar in den Produktionsprozess eingreifen. Mehrere Tausend Maschinen sind heute über diese neue Plattform mit Trumpf intelligent vernetzt.


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TRENDBERICHTE

● Fertigung

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in ihren Fertigungen überwachen können. Zudem können Sie damit Kundenaufträge einlasten und den Produktionsablauf planen. Einen Teil dieser Funktionen können Trumpf Kunden auch über das iPad von überall auf der Welt nutzen – solange dort ein Zugang zum Internet verfügbar ist. Der Trend hin zu mobilen Endgeräten in der Fertigung geht weiter: «Mobile Endgeräte werden im Rahmen von Industrie 4.0 immer mehr Einzug in moderne Produktionen finden. Trumpf arbeitet bereits an weiteren konkreten Produkten», bestätigt Bauer. Zukünftig soll es möglich sein, Werkzeugmaschinen von Trumpf über ein iPad zu bedienen.

«TruTops Fab»-App: Über das iPad können Produktionsleiter oder Geschäftsführer von überall auf der Welt ihre Produktion überwachen.

Ein weiterer Schritt hin zur dezentralen Steuerung vernetzter Produktionssysteme erfolgt über den Einsatz intelligenter Fertigungssteuerungssysteme und die Einführung mobiler Endgeräte. Mit «TruTops Fab» bietet Trumpf eine Software, mit der Kunden die verschiedenen Produktionsressourcen

Der Beginn einer intelligent vernetzten Produktion. Auch zum Thema Smart Product präsentiert der Ditzinger Maschinenbauer bereits erste Ansätze. In Laserschneidmaschinen fokussieren Linsen den Laserstrahl auf dem Blech. Im April 2013 stellt Trumpf auf seiner Hausmesse Intech Linsen mit integriertem RFID-Chip vor. Auf diesem sind spezifische Technologiedaten gespeichert. Dank RFIDChip kann die nun intelligente Linse auf Anfrage der Zustandsüberwachungssensorik LensLine melden, wann sie gereinigt werden muss. Der Maschinenbediener erfährt so einfach, sicher und schnell, ob er die Linse reinigen oder austauschen muss

und kann den Linsenreinigungszyklus nachverfolgen. Unnötige Reinigungen entfallen, Kosten sinken und die Verfügbarkeit der Maschine steigt. Schon mit diesen ersten Elementen von Industrie 4.0 lässt sich ein Szenario einer Integrated Industry darstellen: Der Geschäftsführer überwacht seine Fertigung von unterwegs über sein iPad mit der «TruTops Fab»-App. Wenn er beispielsweise einen Kapazitätsengpass erkennt, kann er sich mit seinem Produktionsleiter vor Ort in Verbindung setzen. Fehlt diesem das Fachwissen, schaltet er einen Experten von Trumpf ein, der über das Telepresence Portal einen genauen Blick auf die Maschine erhält und so kompetent weiterhelfen kann. Ziel der Entwicklung von Industrie 4.0 und von Trumpf sind flexiblere, effizientere und transparentere Fertigungsprozesse, eine gesteigerte Gesamtproduktivität und verbesserte Nutzung von Ressourcen. «Das wird unseren Kunden helfen, international wettbewerbsfähig zu bleiben», erläutert Bauer. (ea) ●

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Fertigung ●

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TRENDBERICHTE

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Sandvik Coromants Trendreport «Fertigungsindustrie»

Strategien für die Zukunft der Fertigungsindustrie Sandvik Coromant skizzierte mit seinem Trendreport die weltweiten Makrotrends und ihre Konsequenzen für die Fertigungsindustrie. Der Report soll «einen fruchtbaren Dialog über die zukünftigen Herausforderungen und Lösungen unserer Branche initiieren», erklärt das Unternehmen.

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ur wenn Unternehmen die Herausforderungen von morgen bereits heute erkennen, sind sie in der Lage, Strategien zu entwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Geschäftserfolg auch in Zukunft zu sichern. Dies gilt gerade jetzt, in einer Zeit dramatischer Veränderungen und dynamischer Entwicklungen», erklärt Kevin Lorch, Marketing Manager Innovation bei Sandvik Coromant. Der Weltmarktführer für Werkzeuge, Werkzeuglösungen und Know-how in der metallbearbeitenden Industrie hat sich intensiv mit aktuellen und zukünftigen Entwicklungen auseinandergesetzt. In seinem Trendreport skizziert das schwedische Unternehmen weltweite Makrotrends und ihre Konsequenzen für die Fertigungsindustrie.

Kevin Lorch, Marketing Manager Innovation bei Sandvik Coromant: «Unternehmen müssen die Herausforderungen von morgen erkennen, um heute (Bild: Sandvik) Strategien zu entwickeln.»

Für die Studie hat Sandvik Coromant Veränderungen des gesellschaftlichen Umfelds ebenso beleuchtet wie Entwicklungen in Umwelt, Ökonomie und Technologie und daraus Bereiche identifiziert, die für die Zukunft der Fertigungsindustrie von besonderem Interesse sind: Urbanisierung und soziale Vernetzung, Umwelt und Nachhaltigkeit, neue Werkstoffe sowie neue Technologien.

Trend 1: Urbanisierung und soziale Vernetzung. Urbanisierung ist einer der Megatrends des kommenden Jahrzehnts. Bereits heute leben rund drei Milliarden Menschen – das entspricht ungefähr der Hälfte der Weltbevölkerung – in städtischen Gebieten. Jedes Jahr kommen 60 Millionen neue Stadtbewohner hinzu – insbesondere in China, Indien und Lateinamerika. Damit verlagert sich der Schwerpunkt der urbanen Welt in den nächsten Jahren nach Süden und noch deutlicher nach Osten. Unternehmen stehen damit vor der Frage, welche Regionen die vielversprechendsten Aussichten für ihr Geschäft bieten und wie sie sich am besten positionieren, um ihre Marktchancen zu nutzen. Die neuen Stadtbewohner entfernen sich von ihren traditionellen sozialen und familiären Strukturen. Sie entwickeln neue Konsumbedürfnisse, die es zu erfüllen gilt, und gehen neue soziale Verbindungen ein. Als «Flock Members», vernetzen sie sich über soziale Medien – Teilen und Liken ist für sie Alltag. Unternehmen können von dieser Entwicklung profitieren, wenn es ihnen gelingt, ihre Mitarbeitenden zu ermutigen, neue Ideen zu entwickeln und zu teilen – seien es neue Technologien oder neue Business-Chancen. Social Media und Rund-um-die-Uhr-Vernetzung schaffen neue Formen der Arbeitsorganisation und Kooperation, etwa die Möglichkeit, Schwarmintelligenz zu nutzen und mit der Open Innovation-Methode Innovationsprozesse zu beschleunigen. Trend 2: Umwelt und Nachhaltigkeit. Der Stromverbrauch weltweit steigt – und damit die Emissionen an Treibhausgasen. Die Herausforderungen liegen also darin, die Nutzung alternativer Energiequellen günstiger zu machen als kohlebasierte Energie und energiesparende Produkte zu entwickeln – insbesondere für das Transportwesen, das einen hohen Anteil an den Treibhausemissionen hat. Entsprechende technische Lösungen basieren auf Alternativen wie Verbundstoffen und hochfesten Materialien, die dazu beitragen, Gewicht zu sparen und damit die Umweltbelastung zu reduzieren. Vorreiter sind hier die Luftfahrt- und die Automobilindustrie. Letztere beispielsweise setzt klar auf Kohlefaser-Verbundwerkstoffe als Material der Wahl für die Entwicklung von Leichtbaukarosserien. Ein von Rolls-Royce geleitetes Projekt in der

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TRENDBERICHTE

● Fertigung

Luftfahrtindustrie, an dem auch Sandvik Coromant beteiligt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, den Treibstoffverbrauch von Flugzeugen durch den Einsatz neuer Werkstoffe für Triebwerkskomponenten um bis zu 50 Prozent zu senken. Damit würden bei jedem Flug über den Atlantik 600 Kilogramm CO2 weniger in die Atmosphäre gelangen. Darüber hinaus wird Nachhaltigkeit in Zukunft ein deutlich stärker integrierter Teil des Herstellungsprozesses sein – in Bezug auf Recycling, Energieeinsparungen, Reduzierung des Wasserverbrauchs und «grüne» Transporte. Nachhaltigkeit bedeutet hier: Die Umweltbelastung muss im gesamten Prozess sinken: vom Design bis zum fertigen Produkt. Trend 3: Neue Werkstoffe. Neben ökologischen Anforderungen forcieren auch ökonomische Entwicklungen wie steigende Ansprüche an Qualität, Produktivität und Anlageneffizienz die Suche nach neuen Werkstoffen. Denn die Entwicklung von Werkstoffen ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren in der Fertigungsindustrie. Der Einsatz von fortschrittlichen Materialien, etwa hochfesten Stählen, hoch verschleissfesten Materialien, Hochtemperatur-Legierungen, Composite-Werkstoffen sowie Bi-

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oder Tri-Metallen reicht von Sportgeräten bis hin zu Raumfähren. Diese neuen Hochleistungsmaterialien stellen zugleich neue Anforderungen an Herstellungsverfahren, Maschinen- und Werkzeugkonzeption sowie die Softwareentwicklung. Parallel zur Werkstoffentwicklung schreitet auch die Komponentenentwicklung weiter voran. Dabei werden insbesondere neue Methoden erforscht, um Komponenten so zu gestalten, dass sie zur Reduzierung von Produktionszeit und -schritten beitragen. Trend 4: Neue Technologien. Um Fertigungsprozesse zu optimieren, müssen grosse Mengen heterogener Daten interpretiert und analysiert werden. Digitale Lösungen werden daher stärker denn je in den Herstellungsprozess integriert. Der Vorteil: Die Nutzung digitaler Daten ermöglicht Simulationen zur Verbesserung von Prozessen sowie einen intensiveren Wissensaustausch durch Vernetzung bei der Produktionsvorbereitung. Zugleich eröffnen digitale Daten neue Fertigungsmöglichkeiten, etwa 3D-Druck und direkt gegossene Bauteile. Wenn derartige Technologien ausgereift sind, werden sie die gesamte Fertigungsindustrie beeinflussen – vom Produktdesign bis hin zu den Herstel-

lungsmethoden. Dies eröffnet der Werkzeugindustrie neue Chancen, aber es kann eine Bedrohung für die traditionelle Art und Weise der Komponentenbearbeitung darstellen. Einige Produkte werden aufgrund der neuen Technologien kaum noch Bearbeitung benötigen, oder allenfalls noch ein oberflächliches Finishing. «Dies wird die Zerspanungsindustrie verändern», resümiert Kevin Lorch. «Deshalb hoffen wir mit unserem Trendreport einen fruchtbaren Dialog über die zukünftigen Herausforderungen und Lösungen unserer Branche zu initiieren.» (ea) ●

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technica

Automations- & Antriebstechnik ●

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TRENDBERICHTE

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Automatisierung ist ein Schlüssel für die Zukunftssicherung - die «technica» im Gespräch mit ABB

Trends in der Fabrikautomation von morgen Die Herausforderungen für Anbieter von Automatisierungslösungen werden immer grösser und komplexer: Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, hochvernetzte Infrastrukturen, aber auch Arbeitsplatzsicherung sind einige Themen. Die «technica» befragte Till Schreiter, Geschäftsführer der ABB Automation Products, welche Themen bei ABB eine Rolle spielen.

H

err Schreiter, mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade im Bereich Industrieautomation? Aufgrund der komplexeren Themen und Märkte ist ein kompletter Lösungsansatz immer mehr gefordert. Der Wettbewerb wird schärfer, die Anwendungen werden anspruchsvoller. Die Kunden wollen sich nicht in die Tiefen der Automatisierungstechnik begeben, sondern sich auf der Ebene der ihnen vertrauten Verfahrenstechnik bewegen. Durch die Zusammenarbeit mit uns können sie sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren. Unsere liegt klar in der Automatisierungstechnik. Hier bauen wir Lösungen auf unserem Produkt-Know-how auf. Welche Trends aus dem Markt sind ernst zu nehmen und werden aktuell bei ABB in der Forschung umgesetzt?

ABB beschäftigt sich im Rahmen ihrer strategischen Unternehmensentwicklung intensiv mit aktuellen und zukünftigen Trends, die wir natürlich global sehr genau überwachen, um unser Handeln danach auszurichten. Dazu zählen Trends wie das Wachstum auf den Schwellenmärkten, der steigende Bedarf an Energieinfrastruktur – Stichwort Megacitys – und die Nachfrage nach Technologien zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. Hinzu kommt der globale Kampf gegen den Klimawandel. Bei den letzten beiden Punkten, der Energiewende und dem Klimaschutz, kommen uns die nationale und internationale Gesetzgebung sowie politischer Druck entgegen. Immer strengere gesetzliche Richtlinien zwingen die Unternehmen, ihre Prozesse weiter zu optimieren. Die anspruchsvollen Energiespar- und Klimaziele lassen sich dabei mit Tech-

nik von ABB besonders gut erreichen. ABB ist weltweit ein Technologieführer für energieeffiziente Produkte und Systeme der Energie- und Automationstechnik. 90 Prozent unserer Produkte helfen, CO2 zu reduzieren. Wie analysieren Sie bei ABB nachhaltige Markttrends überhaupt? Unsere Organisation «Marketing and Customer Solutions» hat die Aufgabe, neue Technologien zu identifizieren und für ABB nutzbar zu machen. Sie sorgt für einen einheitlichen Auftritt unserer Geschäftsbereiche und erleichtert es uns, nachhaltige und langfristige Markttrends zu erkennen oder sogar vorzugeben. Steigender Integrationsgrad ist heute in der Automation fast selbstverständlich. >>

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TRENDBERICHTE

● Automations- & Antriebstechnik

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Wie bekommt ABB die Vereinfachung der komplexen Systeme hin bzw. wie lösen sie diesen Spagat? Unter anderem, indem Schnittstellen durch einen hohen Integrationsgrad vereinfacht werden. ABB bietet hier mit dem Automation Builder eine neue Engineering Suite für integrierte Lösungen. Sie hilft Maschinenbauern, Systemintegratoren und Anwendern, Maschinen und Anlagen ganzheitlich zu automatisieren und die Engineering-Produktivität zu erhöhen. Mit dem Automation Builder lassen sich zum Beispiel sehr einfach Schnittstellen zwischen Roboter und SPS erstellen und so Inbetriebnahmen verkürzen. Letztlich geht es darum, dem Anwender einen maximalen Nutzen zu bieten. Wir bieten den Kunden einen Mehrwert, weil wir unsere Produkte in Kombination kennen und wissen, wie sie in der jeweiligen Applikation zusammenspielen.

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Sicherheit ist in der immer offeneren (virtuellen) Vernetzung ein weiteres Thema. Welchen Herausforderungen muss sich ABB hier stellen? Das Schadprogramm Stuxnet hat uns gezeigt, dass die zunehmende Vernetzung Gefahren birgt. Davor werden auch lokale Netzwerke von Industrieanlagen nicht verschont. Cybersecurity ist bei ABB seit Langem fester Gegenstand der Forschung. Die ABB hat Cybersecurity im Lebenszyklus ihrer Produkte und in der Organisation fest etabliert. Sie ist integrierter Bestandteil aller Produktlebensphasen – vom Design und der Entwicklung bis zur Installation und zum Life Cycle Service. Ein wichtiger Aspekt ist hier auch unsere strategische Partnerschaft mit Industrial Defender, einem führenden Anbieter von Sicherheitslösungen für industrielle Steuerungssysteme. «Fertigungsindustrie 4.0» ist unser provokanter Titel in Anlehnung an den Begriff Industrie 4.0. Wie hat sich ABB dazu aufgestellt? Industrie 4.0, also das Zusammenwachsen moderner Technologien der Informationstechnik mit industriellen Prozessen, birgt grosse Chancen. In Zukunft kann damit unter anderem die komplette Fabrikautomatisierung virtualisiert werden. Engineering und Inbetriebnahme werden vollständig am Computer simuliert, lange bevor die ersten Geräte und Roboter installiert werden. Das spart Zeit und Geld, weil der Inbetriebnahmeprozess deutlich beschleunigt wird. Hier hat ABB mit dem Softwaretool Robotstudio und dem Automation Builder schon jetzt technische Lösungen parat. Auf der Hannover Messe 2013 haben wir des Weiteren die Vision einer Augmented-Reality-Lösung gezeigt: Der Sevicetechniker wird mithilfe eines Tablet-PCs zu einem defekten Gerät – einem Roboter oder Antrieb – geleitet und erhält sofort online alle wichtigen Informationen, um den Fehler rasch zu beheben. So wird der Service von morgen wesentlich vereinfacht.

Till Schreiter, Geschäftsführer der ABB Automation Products in D-Ladenburg: «Technologiestandorten wie der Schweiz hilft die Automatisierungstechnik, Produktionsstandorte zu sichern und durch das Hinzukommen neuer Tätigkeitsfelder sogar Arbeitsplätze zu schaffen.» (Bild: ABB)

Welche relevanten Schwerpunkte sehen Sie für die Fabrikautomation in naher Zukunft? Wichtige Punkte wie eine höhere Energieeffizienz und mehr Nachhaltigkeit habe ich bereits angesprochen. Hinzu kommen eine bessere Nutzung der Ressourcen und eine weiter erhöhte Produktivität, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Der Begriff Automatisierungstechnik war lange Zeit eher negativ besetzt. Das hat sich grundsätzlich gewandelt. Technologiestandorte, wie etwa Deutschland oder die Schweiz, hilft die Automatisierungstechnik, Produktionsstandorte zu sichern und durch das Hinzukommen neuer Tätigkeitsfelder sogar Arbeitsplätze zu schaffen. Darüber hinaus trägt die Automatisierungstechnik zu einem besseren Arbeitsumfeld bei. Arbeiten, die Menschen nicht mehr zumutbar oder zu gefährlich sind, werden automatisiert. Deshalb wird die Automatisierungstechnik auch ein wesentlicher Faktor bei der Gestaltung altersgerechter Arbeitsplätze werden. ● Vielen Dank für das Gespräch.

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TRENDBERICHTE

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Trends beim Wasserstrahlschneiden – von der Firma Waterjet erklärt

«Wir können noch kleiner»

G-Serie

Endlose Möglichkeiten

Drei Aufgaben muss das Wasserstrahlschneiden in den kommenden Jahren bewältigen: die kontinuierliche Miniaturisierung, die Automatisierung und die Entwicklung neuer Steuerungen.

T

rends im Wasserstrahlschneiden sind keine Modeerscheinungen wie bei den Kleidern. Denn im Unterschied zur Mode sind die Zyklen beim Wasserstrahlschneiden bedeutend länger. Das hängt damit zusammen, dass Innovationen nicht von heute auf morgen entstehen und mehrere Urheber haben. Einerseits die Macher selber, welche wie die Microwaterjet AG das klassische Wasserstrahlschneiden weiterentwickeln. Andererseits Kunden, die ein noch nicht fertigungsfähiges Produkt nachfragen. Der Trend zum Mikrowasserstrahlschneiden, erinnert sich Walter Maurer, Managing Director der Waterjet AG und Erfinder der Microwaterjet-Technologie, geht auf eine Kundenanfrage zurück: «Wir erkannten damals gleich das Potenzial im Mikrobereich, wussten aber auch schon, dass wir die kleiner werdenden Margen im Makrobereich kompensieren mussten.» Auf dieser Grundlage entwickelten er und sein Team seit 2003 die Mikrowasserstrahltechnologie kontinuierlich weiter und dabei auch die revolutionären Schneidköpfe. Heute ist Microwaterjet in der Lage, mit dem weltweit feinsten Strahl von 0,2 mm – marktreif und seriell – zu schneiden. «Wir können noch

Unsere G350 und G550 – egal, was Sie vorhaben, die machen es mit.

Trend Miniaturisierung: Mit dem weltweit feinsten Strahl von 0,2 mm ist die Berner Firma Waterjet ganze vorn dabei. (Bild: Waterjet)

kleiner», sagt Matthias Straubhaar, Managing Director von Waterjet Robotics, «aber noch gibt es dafür keinen Markt. Wir sind also dem Trend sogar voraus.» Indessen sind die Forscher in den Aarwangener Labors bereits daran, die neuesten Herausforderungen zu meistern und forschen mit Hochdruck am seriellen Einsatz von Robotiksystemen. Dieser zweite Trend, die mannlose Produktion, das Ziel jeder Automatisierung, geht einher mit dem dritten Trend, der Entwicklung intelligenter Steuerungssysteme. Selbstlernende Steuerungen wiederum tragen zu noch effizienteren Prozessen bei. Alle Trends sollen letztlich die Produktivität der hiesigen Industrie erhöhen, um gegen die wachsende Konkurrenz, besonders aus Asien, zu bestehen. (ea) ●

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TRENDBERICHTE

● Generative Verfahren

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Trendbericht Generative Verfahren: Möglichkeiten der Laserschmelz-Technologie

Je komplexer, desto interessanter Die Firma BSF Bünter AG ist ein Anbieter von Spezial- und Feinmechanik und ist unter anderem im Besitz einer M2 Cusing der Firma Concept Laser. Inhaber und Geschäftsführer Kurt Graber erklärt die Vorteile des generativen Verfahrens und auch das noch vorhandene Potenzial. KURT GRABER

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as Lasercusing-Aufschmelzverfahren wurde für die optimale konturnahe Kühlung in Formeinsätzen entwickelt. Pulverisierte Originalmaterialien werden direkt ab 3D-CAD-Daten werkzeuglos zu hochkomplexen Bauteilen verarbeitet. Durch die Hybridbauweise können auch nur einzelne Problemzonen in einem Einsatz oder Schieber generativ aufgebaut werden. So wird die generative Fertigung zur hochinteressanten Ergänzung der mechanischen Bearbeitung. Bis heute sind nebst dem Warmarbeitsstahl im Formenbau viele neue Materialien für die generative Fertigung einsetzbar, z. B. Edelstahl, Aluminium, Nickel-Basislegierung, Titan, bis hin zu Gold- und Silberlegierungen für die Uhren- und Schmuckindustrie. Die zukünftige Arbeit des Goldschmieds wird immer häufiger die Endbearbeitung der additiv gefertigten Schmuckstücke sein, und dem Designer sind keine künstlerischen Grenzen mehr gesetzt. Im Lasercusing-Aufschmelzverfahren gilt die Regel: je komplexer die generative Fertigung, desto interessanter!

Umdenken in der Konstruktion. Dieser Grundsatz gilt auch für andere Bereiche, wo das Potenzial des Aufschmelzverfahrens noch nicht erkannt wurde: • In der Entwicklungsphase von Aluminium-Druckgussteilen können so originale Teile direkt ab

3D-Daten bis zur Serienreife getestet und optimiert werden. • In Kleinserien der Blechbearbeitung ist die generative Fertigung garantiert kostengünstiger für komplexe Abdeckungen, wo sich ein Biege- und Stanzwer-

kzeug nicht lohnt. • Riesiges Potenzial liegt noch in der Prototypenund Kleinserienfertigung. Komplexe Aluteile werden für die mechanische Bearbeitung möglichst massiv und dickwandig konstruiert. Das ist für die generative Fertigung genau falsch. Komplexe Bauteile möglichst dünnwandig mit möglichst vielen Hohlräumen zu konstruieren, das ist die Zukunft der generativen Fertigung. • Bei Bauteilen mit einem komplexen Innenleben (z. B. Ventilblock), wo die mechanische Bearbei-

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tung aufwändig und schwierig wird, müssen wir in der Entwicklung und Konstruktion lernen, umzudenken. Das Innenleben muss zu Rohrverbindungen umgestaltet werden. So schaffen wir komplexe dünnwandige Verbindungen, die mit der generativen Fertigung enorm günstiger bearbeitet werden können. Dieses Umdenken in der Konstruktion ist der Schlüssel für die Zukunft. Die additive Bearbeitung birgt ein enormes Potenzial. Wir müssen nur noch lernen, sie am richtigen Ort in der richtigen Anwendung einzusetzen. ● Bild: Ventilblock, konstruiert nach generativer Fertigung. (Bild: BSF Bünter AG)

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Bildung ●

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TRENDBERICHTE

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Trendbericht Bildung: Der Boom in der Berufs- und Erwachsenenbildung hält an

Wissen machts noch immer Die Schweiz gehört zu den in der Berufsbildung erfolgreichsten Ländern. Neue Studien bestätigen, dass das duale System zur Vorbereitung auf das Berufsleben die spätere Arbeitsmarktfähigkeit der Jugendlichen sichert. «technica» erfuhr dazu die Trends von Jörg Marquardt, Abteilungsleiter Weiterbildung und Prorektor des Berufsbildungszentrums Dietikon (BZD).

H

err Marquard, welche Trends sehen Sie aktuell und an der BZD? Es zeichnet sich eine Trendwende ab, obwohl wir bei der Berufsbildung zu den erfolgreichsten Ländern gehören. Die Durchlässigkeit des Bildungssystems ist durch das Berufsbildungsgesetz und die Bologna-Entwicklungen in Bewegung geraten. Die Berufsausbildung scheint sich mit stärkerer Verschulung dem Ruf nach hoch qualifizierten Arbeitskräften und dem Hunger der Fachhochschulen nach Studierenden für eine ständig wachsende Zahl von Bachelorstudiengängen zu beugen. Bei der Nutzung berufsorientierter und beruflicher Weiterbildung konsumiert man wieder mehr Sprachkurse und legt den Schwerpunkt auf die Erlangung unmittelbar nutzenbringender Handlungskompetenzen. Gibt es besondere, neue Berufsbilder, die sie entdecken bzw. an der BZD anbieten? Die Anerkennung beruflicher Erfahrung als Qualifikationsnachweis bringt die Personalabteilungen in Nöte. Wie sind Bewerber zu vergleichen, von denen der eine reguläre Weiterbildung mit einem Notenausweis belegt und der andere den gleichen Abschluss «sur dossier» vorlegt? Wir unterstützten diesen Trend im Berufsfeld Logistik aktiv in der Projektgruppe des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich. Der Weg zum Lehrabschluss Logistiker/-in EFZ (eidg. Fähigkeitszeugnis) kann ab dem Herbstsemester auf drei verschiedenen Wegen zurückgelegt werden: regulär als Erstausbildung (Berufsfachschule und Lehrbetrieb), mit einer verkürzten Lehrausbildung nach Art. 32 BBV

und neu nach Art. 31 BBV «sur dossier» mit ergänzenden Ausbildungsmodulen. Wie sehr passt sich das Bildungssystem an die zukünftige Arbeitswelt an? Viele Institutionen wie die Schweizerische Gesellschaft für Angewandte Berufsbildungsforschung (SGAB), Universitäten, Fachhochschulen, das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB aber auch Thinktanks wie die Avenir Suisse diskutieren darüber. Der Entwurf eines neuen Weiterbildungsgesetzes wurde erst jetzt dem Parlament zur Beratung überwiesen. Das Gesetz setzt den Verfassungsauftrag zur Weiterbildung um, ordnet die Weiterbildung in den Bildungsraum Schweiz ein und legt Grundsätze über die Weiterbildung fest und soll die Qualität der Weiterbildungsangebote verbessern. Die Bildungsanbieter selbst passen sich den Marktbedürfnissen sehr schnell an. Immer neue Weiterbildungsangebote im Tertiärbereich A und B konkurrieren miteinander. Die Berufsverbände wollen ihre Abschlüsse gegen die CAS, DAS, Bachelor- und Masterabschlüsse aufwerten. Letztendlich geht es jedoch um die Förderung des Erwerbs und des Erhalts von Grund- und Handlungskompetenzen. Zusatzausbildungen müssen schnell absolviert werden können und sollen zu handlungsorientiert sein. Und was wird aktuell besonders nachgefragt? Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends sah es für viele Bildungsanbieter so aus, als sei eine gewisse Bildungsmüdigkeit zu verzeichnen. Dieser Trend hat sich jedoch in den letzten Jahren umge-

kehrt und es wird verstärkt nach Bildungs- und Weiterbildungsangeboten nachgefragt. Der Tenor ist immer: Wie lange dauert es, was bringt es für meine unmittelbare Karriere und erst zuletzt spielen die Kosten ein gewisse Rolle. Am BZD, als grösstem Ausbilder im Berufsfeld Logistik des Kantons Zürich, verzeichnen wir eine ungebrochene Nachfrage nach Vorbereitungslehrgängen auf Berufsprüfungen und die Höhere Fachschule Logistik. Aber auch beruflich wichtige Sprachkompetenzen werden in Diplomkursen erworben. Englisch und Deutsch sind dabei die Renner. Wie sollte aus Ihrer Sicht die Bildung der Zukunft aussehen? Die Grundlage für eine Bildung der Zukunft muss vor allem in den Schul- und Lehrjahren von Kindergarten bis zur ersten Berufsausbildung angelegt werden. Die ungebremste technologische Entwicklung verlangt nach flexiblen Arbeitskräften, welche weniger mit Buchwissen als mit Methoden- und Handlungskompetenzen gesegnet sind. Dem Hunger nach Fachkräften und Spezialisten müssen die ausbildenden Schulen durch angepasste Curricula Rechnung tragen. Ansätze dazu existieren bereits. Zum Beispiel in Form von Entwicklungsvereinbarungen Studierender mit Firmen, welche wiederum Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen eingehen. ●

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BILDUNG

● Nachwuchsförderung

6/7.2013 technica

Schweizer Jugend forscht (SJf) – eine mikrocontrollergestützte Lageregelung durch bürstenlose Motoren

Forschen und tüfteln, bis die Köpfe rauchen 450 Stunden Arbeit und eineinhalb Jahre. So viel Zeit investierten zwei Jungforscher in ihr Elektronikprojekt «Mikrocontrollergestützte Lageregelung durch Brushless-Motoren». Mit Erfolg, gehörten sie doch zu den diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs Schweizer Jugend forscht. DANIEL WAGNER

N

ico Lüthi und Adrian Peloso haben es in die Topliga der Jungforscher geschafft. Beim nationalen Wettbewerb Schweizer Jugend forscht (SJf) wurden sie mit dem zweithöchsten Prädikat «Sehr gut» ausgezeichnet. Die unlängst an der Uni Luzern gezeigte Arbeit der beiden 18-Jährigen aus dem Kanton Zug: mikrocontrollergestützte Lageregelung durch BrushlessMotoren. «Dabei verfolgten wir ursprünglich den Plan, im Rahmen unserer Maturaarbeit an der Kantonsschule Zug einen Quadrocopter von Grund auf zu konstruieren», erinnert sich Adrian Peloso. Ihr Betreuer und Förderer Thomas Jenni brachte sie auf

das nun realisierte Projekt, welches sich schon bald als das interessantere erweisen sollte. Mit einer Realisierungsdauer von eineinhalb Jahren und rund 450 investierten Stunden hatten die «Jungs» so manch grosse Nuss zu knacken. Modell für Schulungszwecke gebaut. Der Physiklehrer Thomas Jenni glaubte schon zu Beginn felsenfest an die beiden wissensbegierigen Jungforscher, obwohl sie mit ihrem Elektronik- und Computerwissen noch ganz am Anfang standen: «Nur dank diesem erfolgreich umgesetzten interdisziplinären Team-Projekt erhielten sie überhaupt die Chance, sich grundlegend mit der komplexen Materie auseinanderzusetzen. Diese ging weit über den vermittelten Schulstoff hinaus. Davon werden die bei-

Adrian Peloso (links) und Nico Lüthi sorgten mit ihrer Balance-Automatik bei Schweizer Jugend forscht für Aufsehen. (Bild PD)

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Nachwuchsförderung ●

6/7.2013

den angehenden Elektrotechnik-Studenten enorm profitieren können.» Nach gut dokumentierten Beispielen für die Schulung suchten die Gymnasiasten vergebens. Adrian Peloso: «Grund ist, dass Unternehmen ihre Schaltpläne oder Programmcodes von Brushless Controllern nicht veröffentlichen. Zudem sind die gewerblichen Modelle mittlerweile so ausgereift, dass eine Schulung damit nicht möglich ist.» Deshalb entschieden sie sich, ein einfacheres, für Schulungszwecke taugliches Modell zu bauen. Dank der relativ grossen Elektronik-Bauteile, welche normalerweise als Fertigmodul nur wenige Quadratzentimeter beanspruchen, erhält der Lernende tiefen Einblick in die Funktionsweise der Elektronik. Weil sie ihre Bauteile selbst löteten, ist die Schaltung verständlich. Die Verbindungen und Chips sind klar zu sehen und sogar farblich gekennzeichnet. Die Bauteile sind nach ihrer Funktion auf der Platine angeordnet. Im Gegensatz zur kleineren SMD-Bauweise wurde die Schaltung nicht zusammengequetscht. «Weit mehr als eine Maturaarbeit.» Die cleveren Tüftler setzten bei der Realisierung ihrer Idee beim Quadrocopter und dem im Modellbau eingesetz-

ten kompakten Brushless-Motor (bürstenloser Gleichstrommotor) an, welcher sich im Gegensatz zum herkömmlichen Gleichstrommotor durch niedrigen Verschleiss, hohe Drehzahlen und hohe Drehmomente auszeichnet. Adrian Peloso führt noch einen weitaus gewichtigeren Grund an: «Eine Gleichstrommaschine mit vergleichbaren Drehzahlen wäre um einiges grösser und schwerer – und deshalb für unsere Konstruktion unbrauchbar gewesen.» Nico Lüthi: «Wir entschieden uns für den Bau einer Balance-Automatik. Diese Holzkonstruktion sollte eine Balancestange mit zwei Motoren und zwei Propellern stabil in jedem gewünschten Winkel halten können. Sobald das Regelungsmodul vom Computer den Befehl erhält, die Balancestange in einen bestimmten Winkel zu bringen, muss es zuerst den aktuellen Winkel abfragen. Aus dem Winkelunterschied (Soll- und Ist-Wert) wird errechnet, mit welcher Umdrehungsgeschwindigkeit jeder der beiden Motoren jeweils drehen muss.» Im Bewusstsein, eine Herkules-Aufgabe anzupacken, kam ihr wahrer Forscherinstinkt ins Spiel. Dass es sich beim Projekt um weit mehr als eine blosse Maturaarbeit handeln würde, war auch für Nico Lüthi klar: «Für uns bekam die Realisierung je

studienbeginn OKTOBER 2013

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BILDUNG

länger je mehr begeisternden Hobby-Charakter, wobei wir anfänglich nicht einmal daran dachten, bei Schweizer Jugend forscht mitzumachen.» Fehlersuche als Herausforderung. Adrian Peloso spezialisierte sich auf die Antriebstechnik. Er realisierte und programmierte die beiden Controller, welche die Motoren ansteuerten. Nico Lüthi trieb das Projekt auf der Informatik-Ebene voran. Dank der ebenfalls von ihm programmierten grafischen Benutzeroberfläche wurde es unter anderem möglich, die Steuerungsbefehle zu erteilen. Mittels Rückmeldung konnte überwacht werden, ob die beiden Motoren auch wirklich präzise arbeiten und das tun, was man ihnen befiehlt. Dass das Lösen von Problemen zum Elektronikeralltag gehört, mussten auch die Jungforscher bei ihrem komplexen Vorhaben immer wieder feststellen: «Genau darin lag unsere Herausforderung. Von auftretenden Störungen haben wir letztlich am meisten gelernt», ist Nico Lüthi überzeugt. Das Vorhaben zu zweit anzugehen, sei schon deshalb ein guter Entscheid gewesen. «Wir konnten uns gegenseitig anspornen und unterstützen, wenn irgendwo der Wurm drin war.» ● www.sjf.ch

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BILDUNG

● Studierende

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Energiestrategie 2050 – Studierende der ZHAW fordern weitere Massnahmen

Beteiligung am politischen Geschehen Studierende des Studiengangs Energie- und Umwelttechnik an der ZHAW School of Engineering setzten sich kritisch mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrats auseinander. In einer Stellungnahme forderten die angehenden Ingenieure weiterführende und auch «mutigere» Massnahmen und liefern gleichzeitig konkrete Vorschläge. Ein Gespräch dazu mit Prof. Dr. Joachim Borth, Studiengangleiter Energie- und Umwelttechnik an der ZHAW School of Engineering. im Sinn der Hochschule, wenn sich die Studierenden mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen und sich am politischen Geschehen beteiligen. Das muss natürlich nicht heissen, dass die Meinung der Studierenden auch in jedem Fall die Meinung der Hochschule widerspiegelt.

EUGEN ALBISSER

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err Professor Borth, es ist nun ein paar Monate her, seit Ihre Studierenden die Stellungnahme abgaben. Kam es zu einer Reaktion vonseiten des Bundesrates? Joachim Borth: Nein, bisher haben die Studierenden keine Antwort vonseiten des Bundesrates erhalten. Ist man darüber enttäuscht? Dies ist zwar bedauernswert, da aber 459 Stellungnahmen eingereicht wurden, haben die Studierenden Verständnis dafür. Über eine allfällige Antwort hätten sie sich natürlich trotzdem gefreut. Einerseits wartet die Klasse nun ab, wie die bereinigte Vorlage vom BFE aussehen wird. Andererseits haben die Studierenden auch erkannt, dass die Energiewende nicht alleine vom Bundesrat vorangetrieben werden kann. Deshalb haben einige Studierende selber die Initiative ergriffen, um auch im lokalen Umfeld die Bevölkerung zu sensibilisieren. So engagiert sich neuerdings ein Student politisch in seiner Gemeinde. Fünf weitere gründen gerade einen Verein, der eine umfassende Energieberatung für Haushalte anbietet. Was waren eigentlich die wesentlichen Punkte, die man kritisierte? Die Studierenden vertreten in ihrer Stellungnahme die Meinung, dass die Vernehmlassungsvorlage für die Energiestrategie 2050 für ein wohlhabendes Forschungs- und Innovationsland wie die Schweiz zu wenig ambitioniert sei. Die Schweiz sei mit dem ihr zur Verfügung stehenden Know-how und den finanziellen Mitteln in der Lage, sich einen internationalen Vorsprung zu verschaffen. Um diese Chance zu nutzen, seien jedoch mutigere Massnahmen nötig, als sie in der Energiestrategie 2050 vorgesehen sind.

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Wird diese Auseinandersetzung aktiv an der Schule gefördert? Aktionen wie das Verfassen dieser Stellungnahme entwickeln sich aus der Diskussion und durch den Bezug zum Unterrichtsstoff. Es liegt in der Kompetenz der einzelnen Dozierenden, solche Diskussionsprozesse auch anzuregen und zu begleiten.

Professor Joachim Borth: «Es ist daher durchaus im Sinn der Hochschule, wenn sich die Studierenden mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen.» (Bild: ZHAW)

Und wie lautete die vorgeschlagene mutigere Version? Im Wesentlichen umfassen die Forderungen der Studierenden fünf Punkte: die sofortige Reduktion des fossilen Energieverbrauchs, die Priorisierung erneuerbarer und einheimischer Energien, eine Verhaltensänderung der Gesellschaft, definitive Abschaltdaten für die AKWs sowie die Förderung der Energiespeicher. Dazu haben sie auch konkrete Massnahmen vorgeschlagen wie beispielsweise die Erhebung einer Steuer auf fossile Energieträger, keine Begrenzung für die Fördermittel der Photovoltaik und Vergütungen für Speicher.

Welche Projekte laufen derzeit bei Ihnen, die helfen könnten, die Energiestrategie mutiger und mit mehr Vertrauen anzugehen? Ein gutes Beispiel ist das Thema Kältetechnik, denn gerade Kälteanlagen könnten bei Weitem effizienter sein. Derzeit entsteht an der ZHAW School of Engineering ein neues Kältelabor. Hier wird auf dem Gebiet der Energieeffizienz und des Einsatzes von natürlichen Kältemitteln geforscht. Selbstredend sind auch Themen wie Photovoltaik oder organische Zellen sehr präsent. Aber mit unserer Forschungsarbeit zeigen wir lediglich auf, was alles möglich ist. Ob entsprechende Lösungen dann auch umgesetzt und angewendet werden, liegt bei den Verbrauchern. ●

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Software Produkt Management – Nachhaltig erfolgreiche● Software 31

technica

6/7.2013

Software als Produkt stellt hohe Anforderungen an eine Produktmanagerin oder einen Produktmanager. Im Nachdiplomstudium FHO Software Produkt Management können nun erstmals praxisorientierte Kompetenzen für die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung erlernt werden. An der Schnittstelle für erfolgreiche Entwicklung Für Software-intensive Produkte braucht es eine Planung und Führung über mehrere Releases, Kunden und Konfigurationen. Neben der Entwicklung einer Produktspezifikation sowie einer technischen Architektur müssen organisatorische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Dabei spielt die Rolle eines Produktmanagers als Garant einer langfristigen und umfassenden Führung eine entscheidende Rolle.

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trieb, Support oder Legal notwendig. Diese Schnittstellenfunktion erfordert ein gutes Verständnis für die entsprechenden Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Von Profis für Profis Der Aufbau und der Inhalt des Studiums wurde von der HSR Hochschule für Technik Rapperswil in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der «International Product Management Association», der Universität Blekinge, die in der entsprechenden Forschung eine Vorreiterrolle spielt, sowie erfahrener Vertreter aus der Praxis entwickelt. Berufsbegleitend studieren Das Studium dauert 3 Jahre und ist berufsbe-

BILDUNG

gleitend. Nach einem zweijährigen Schwerpunkt auf der Vermittlung von Kompetenzen wird das erworbene Wissen in einem dritten Jahr in Form einer Masterarbeit umfassend angewandt. Dabei werden die Studierenden intensiv begleitet. Wir beraten Sie gerne persönlich Sind Sie sich nicht sicher, ob dies das richtige Weiterbildungsangebot für Sie ist? Gerne beraten wir Sie persönlich. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Peter Nedic, Telefon +41 (0)55 222 49 21 www.hsr.ch / mas-swpm E-Mail mas-swpm@hsr.ch

Im Studium werden die Methoden des Produktmanagements für den software-spezifischen Kontext vermittelt. Software als Produkt stellt deutlich andere Anforderungen an einen Produktmanager als dies in anderen Bereichen der Fall ist und macht die enge Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an spezifischen Rollen im Unternehmen wie User Experience, Softwareentwicklung, BeEinstieg in das Masterstudium im September / Oktober 2013! Informationsveranstaltungen und Termine unter www.hsr.ch/mas-swpm

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Auskünfte

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ANWENDERREPORTAGEN

● Werkzeugmaschinen

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Weltmeister im Gewindeschneiden – die TC-S2DN-0 im Einsatz bei der Firma Eichenberger Gewinde AG

Einmal Brother, immer Brother Bei den Gewindespezialisten der Firma Eichenberger laufen seit vielen Jahren drei Bohr- und Fräszentren von Brother rund um die Uhr. Maschinenstillstand ist für sie ein Fremdwort. Kein Wunder also, dass die Firma kürzlich wieder in eine dieser zuverlässigen japanischen Maschinen investierte. Welche Gründe für das Bearbeitungszentrum TC-S2DN-0 sprachen, erfuhr die «technica» bei einem Besuch im aargauischen Burg. EUGEN ALBISSER

D

ie Buchreihe der Bibliothek der Technik aus dem deutschen Verlag Moderne Industrie veröffentlicht «Grundwissen mit dem Know-how führender Unternehmen». Der Band 286 befasst sich mit dem «Gewinderollen, den Grundlagen, Verfahren, Werkzeuge, Anwendungen gerollter Hightechgewinde» – und das Grundwissen des darin führenden Unternehmens stammt in diesem Falle aus der Schweiz. Genauer gesagt: aus dem aargauischen Burg. Dort, in der Nähe des Hallwilersees, ist die vor 60 Jahren gegründete Firma Eichenberger Gewinde AG zu Hause, deren Fertigungskernkompetenz im Gewinderollen liegt; jener Kompetenz also, die im Buch kenntnisreich und detailliert beschrieben wird. Die bei Eichenberger mit diesem Verfahren hergestellten Produkte nennen sich Carry (Kugelgewindetriebe), Carry Speedline (Steilgewinde-Kugelspindeln), Speedy (Steilgewindespindeln) und Rondo (Rundgewindespindeln). Dank modernster Fertigungsmethoden sind auch exotische Kundenwünsche machbar und können Steigungen bis 6 x

Das Brother Tapping Center TC-S2D-0: Maschinenraum mit dem gut sichtbaren und schnell drehenden Werkzeugmagazin (21 Plätze). Span-zu-SpanZeit: 1,6 s. (Bilder: Eugen Albisser)

Durchmesser beinhalten, Spindellängen bis zu 6 m, Spindeldurchmesser von 2 bis 160 mm, Steilgewinde-, Kugelgewinde- und sämtliche Normprofile (M, Tr, UNC, UNF, UNEF, Whitworth), mehrgängige Gewinde, natürlich auch als Links-/Rechtsgewinde, Schneckenprofile oder Kerbverzahnungen und Rändelungen. Die Produktion der Muttern. Die Spindelsysteme sind selbstverständlich auch auf passgenaue Muttern angewiesen wie zylindrische Einzelmuttern oder Flanschgewindemuttern, deren Gewinde nicht gerollt, sondern geschnitten werden. Bei Eichenberger standen zu diesem Zweck in der Fabrikation unter anderem bisher drei Bohr- und Fräszentren des Typs TC32B von Brother. «Das älteste dieser Bearbeitungszentren stammt aus dem Jahr 2004 und läuft noch heute genauso problemlos wie zu Beginn – und dies 3-schichtig und an sieben Tagen in der Woche», sagt Beat Niederhauser, Produktionsleiter bei Eichenberger. Wer seit einer Dekade ein Bearbeitungszentrum hat, das durchgehend am Produzieren ist und für das man bisher sehr selten – meist nur bei einem selbst verschuldeten Crash oder beim Auswechseln von Verschleissteilen – die Serviceleute holen musste, der überlegt sich einen Wechsel der Marke und des Händlers samt seines Serviceteams sicher zweimal. Man prüft zwar akkurat den Markt und checkt die anderen Anbieter, wenn eine Neuinvestition ansteht. Und das war kürzlich auch bei Eichenberger der Fall. Am Schluss aber kamen die Verantwortlichen der Firma wiederum zum Schluss: eine Brother muss her. Man entschied sich für das vertikale Bearbeitungszentrum TC-S2DN. Oder noch genauer: für das Modell TC-S2DN-0, welches im Gegensatz zum TC-S2DN und dem ganz neuen TC-S2DN-S über den grössten Arbeitstisch verfügt (800 x 400 mm) und über die längsten Verfahrwege. Die CNC-Steuerung des 3-AchsZentrums kann zwei zusätzliche Achsen steuern bei Eichenberger den Getriebedrehtisch des Schweizer Anbieters pl Lehmann für die Komplettbearbeitung dank 3+2-Achslösung – und ausserdem misst die ganze Maschine gerade einmal 2050 x 2207 x 2592 mm (L x B x H), ist also sehr kompakt gebaut. Reduktion der Fertigungszeit von vier auf drei Minuten. Die Brother-Maschinen sind allgemein bekannt als Sprinter. «Die Span-zu-Span-Zeit beträgt nur 1,6 Sekunden», sagt Mike Kreuzer, Verkäufer

der Firma Newemag/Schneider mc SA, welche die Brother-Maschinen in der Schweiz vertritt. «Bei mehreren Werkzeugwechseln pro Werkstück kann man dementsprechend viel Zeit einsparen.» Und genau das ist bei der Firma Eichenberger der Fall. Dort werden die Muttern in einer Aufspannung gebohrt, das Innengewinde geschnitten und die Aussenflächen mit dem Fräser bearbeitet.» Produktionsleiter Beat Niederhauser: «Ob daher eine Maschine fünf Sekunden für den Werkzeugwechsel braucht oder unter zwei Sekunden, war für uns sicherlich ein Entscheidungskriterium. Zusammen mit einem grosszügigen Eilgang (Anm. d. Red.: 50 m/min) ergibt dies beim Einsatz von 7 bis 12 Werkzeugen pro Teil schnell eine Reduktion der Fertigungszeit von vier auf drei Minuten.» Doch auch der Preis spielte eine Rolle. Nicht die des Kaufpreises allerdings, denn die Brother-Maschinen sind keine Billigmaschinen. Aber wer wenig Maschinenstillstände will und einen von vielen Kunden überdurchschnittlich gelobten Service, der wird wie Niederhauser den Rat befolgen, den auch er schon öfters von Kollegen gehört hat: Einmal Brother, immer Brother. «Die Maschine und der Service der Firma Newemag/Schneider mc SA bilden ein wirklich zuverlässiges Paket und dann ist der höhere Einkaufspreis absolut gerechtfertigt», sagt Niederhauser. Für Erich Habermacher, Verkaufskoordinator bei Newemag, ist die Tendenz klar: «Wir wollen einen Service bieten, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Hälfte unserer 30 Mitarbeitenden ist im Servicebereich tätig, weil wir sofort reagieren wollen, wenn es einmal zu Proble-

Die vorgestellte Maschine Marke: Brother Modell: TC-S2DN-0 Tischgrösse: 800 x 400 mm Verfahrwege X, Y, Z: 700 x 400 x 300 mm Spindeldrehzahl: 16000 min-1 (Standard: 10000 min-1; weitere Option 27000 min-1) Max. Drehzahl Gewindeschneiden: 8000 min-1 Werkzeugplätze: 21 (Standard: 14) Span-zu-Span: 1,6 s Max. Werkzeuglänge: 250 mm (Standard 180 mm) Bodenfläche: 2050 x 2207 mm Innenkühlung: durch Spindel (30 bar) inklusive Zentralschmierung (Option) 4/5-Achse: Drehtisch von ph Lehmann (Option) Händler/Servicevertrag: Newemag/Schneider mc SA


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Werkzeugmaschinen ●

ANWENDERREPORTAGEN

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men kommt. Es ist ein wichtiges Thema in der Fertigungsindustrie, auch weil viele Firmen in eine dritte Schicht investieren.»

Fachsimpeln vor der Brother TC-S2D-0: Mike Kreuzer, Erich Habermacher, Beat Niederhauser (v. l.) in der Fabrikationshalle der Eichenberger Gewinde AG.

Verstärkung für das dreiachsige BAZ: der Getriebedrehtisch für die fünfachsige Bearbeitung.

Eine Steigung von 100 mm: kein Problem! Aber zurück zur Produktion von Muttern. Es gibt ein grosses Standardsortiment für die entsprechenden Spindeldurchmesser und Steigungen, aber wenn eine Firma eine Website mit der Adresse www.gewinde.ch führt wie Eichenberger, dann kann man auch erwarten, dass hier über den Standard hinaus gestiegen wird. Zum Beispiel in eine «100er-Steigung». «Das war natürlich einer der Knackpunkte», erklärt Beat Niederhauser. «Nur wenige Maschinen können eine Steigung fahren von 100 mm; bei 10 mm ist meistens Schluss. Wir versuchten einmal, mit einer anderen Maschinenmarke eine solche Steigung zu realisieren. Regeltechnisch war die Koordination – grosse Steigung und Drehzahl – nicht befriedigend und es konnten keine toleranzhaltigen Gewinde gefertigt werden. Es ist steuerungstechnisch sehr schwierig und die Synchronisation zwischen Spindeldrehzahl und Tischvorschub muss absolut exakt stimmen.» Dass eine solche Steigung für die Brother kein Problem ist, hängt damit zusammen, dass sie über eine Feinstsynchronisation mit Spanbruchzyklen verfügt. «Ein Vorteil der Steuerung ist sicherlich auch, dass die Maschinen eigene Gewindeschneidzyklen haben, sodass man darauf zum Beispiel auch differenziert Gewinde schneiden kann: Zum Beispiel mit 1000 min-1 Gewinde schneiden und mit 5000 min-1 rausfahren», sagt Verkäufer Mike Kreuzer. «Den Maschinen», fügt er hinzu, «wird nicht umsonst nachgesagt, dass sie die Weltmeister sind im Gewindeschneiden.» ●

Kleine Auswahl an Komponenten, welche für die Spindelsysteme auf dem BAZ von Brother gefertigt werden.

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ANWENDERREPORTAGEN

● Antriebstechnik

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Unidrive M vereinfacht auch bei neuer Pressenstrasse das Handling und reduziert Kosten

Neues Antriebskonzept macht (Ein)Druck Umformsyteme von Beutler Nova müssen innerhalb kürzester Zyklen eine hohe Dynamik und zugleich genaueste Bauteilqualität erzielen – und das bei 25 bis 500 Tonnen Presskraft. Der Spezialist aus Gettnau LU ist daher ständig gefordert, eine hohe Anlagenverfügbarkeit und Effizienz zu erreichen, um dem internationalen Wettbewerb Paroli zu bieten. Die neueste Baureihe der C-Pressen bietet dazu eine hohe Flexibilität und ist dank der neuen Unidrive-M-Antriebe von Control Techniques noch sparsamer im Umgang mit Energie und dazu stufenlos regulierbar. MARKUS FRUTIG

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ei Beutler Nova in Gettnau stehen verschiedene Pressenmodelle. Dazu gehören die C-Gestell-Pressen, welche für Handeinlegearbeiten und den Automatikbetrieb konzipiert sind und nach umfangreichen KundenFeedbacks angepasst wurden. In den Anlagen sind neue Ideen integriert, um sie weiter zu optimieren und welche nun als Baukasten erweiterbar sind. Benedikt Schenker, Mitglied der Geschäftsleitung und CTO von Beutler Nova, erläutert: «Dafür haben wir eine Antriebslösung gesucht, die es uns ermöglicht, die Anforderungen des Marktes zu erfüllen, also ein optimales Preis-Nutzen-Verhältnis. Ein weiteres Ziel war, in der Grundmaschine eine zeitkritische Applikation nicht durch eine zusätzliche SPS zu lösen, sondern diese direkt in einen leistungsfähigen Antrieb zu integrieren.» Aktuell sinken die Preise eher am Markt, als dass sie steigen. Daher war das Unternehmen auch gefordert, «die richtigen Antworten und Lösungen für den Kunden bereitzustellen», so Schenker weiter. Zudem

sollte die Basismaschine über mehr Funktionen verfügen. Dies zum gleichen Preis wie die vorgängigen Modelle. Wenn die gleiche Sprache gesprochen wird. Die Zusammenarbeit mit Control Techniques (CT) entstand aus einem Bereich, in dem das Unternehmen bereits mit dem Birmenstorfer Antriebsspezialisten zusammenarbeitete – nämlich dem der Servoantriebe. «Da haben wir bereits erfolgreich Projekte zusammen realisiert. Das hatte uns dazu bewogen, bei dieser kleineren Anwendung zu prüfen, ob wir die Geschäftsbeziehungen ausweiten können», erklärt Benedikt Schenker. Ein weiterer Grund war die Dienstleistungskompetenz des Lieferanten. «Uns ist es sehr wichtig, neben den Produkten auch die zugehörige Dienstleistung anbieten zu können sowie angeboten zu bekommen. CT ist da sehr ähnlich; die sprechen auch die gleiche Sprache», sagt Schenker. Bei den neuen C-Pressen waren ebenso die kurzen Wege ein Thema für Beutler Nova: «Das Preis-Nutzen-Verhältnis hat ebenfalls gut gepasst.»

Der Frequenzumrichter (unten im Schaltschrank) steuert in den Pressen den Hauptantrieb. Er berechnet auch in Echtzeit eine Maschinenfunktion abhängig von der Ist-Drehzahl mit den beim Stanzen sich ständig verändernden Betriebsparametern.

Ausgehend von einem bewährten Basisprogramm, bietet Beutler Nova die Möglichkeit, anhand eines Baukastensystems Anlagen individuell zu optimieren. Mit den neuen Unidrive M-Steuerungen konnten die Maschinen mit noch mehr Möglichkeiten und dennoch kompakter realisiert werden. (Bilder: Markus Frutig)


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Antriebstechnik ●

ANWENDERREPORTAGEN

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Maximale Performance auf kleinstem Raum

Benedikt Schenker, Mitglied der Geschäftsleitung und CTO von Beutler Nova; Remo Suter, Elektrokonstruktion und Markus Baumeler, Leiter Elektrokonstruktion Beutler Nova; Andreas Graf, VerkaufsingenieurApplikationen bei Control Techniques. Schenker: «Diese Applikation bringt unseren Kunden einen noch höheren Bedienkomfort.»

Andreas Graf, Verkaufsingenieur Applikationen bei CT, ergänzt: «Genau die Punkte, die Herr Schenker genannt hat, sind unsere Stärken. Wir wollen am Schweizer Markt auch die Engineering-Dienstleistungen ausbreiten und denken, dass dies mit der neuen Plattform, der Unidrive M-Serie, möglich wird. Hier können wir viel einfacher schnelle Intelligenz mit an Bord umsetzen. Da ist sicher noch mehr Potenzial vorhanden, um das an den Markt zu bringen, etwa durch die neue Bedienungsoberfläche mit CodeSys.» Auftragsumfang: zwei in eins. Gemäss Pflichtenheft wurde zunächst ein Frequenzumrichter bzw. Antriebsregler benötigt, der in den Pressen den Hauptantrieb steuert, bzw. die Geschwindigkeit der Maschine einstellt. Schenker präzisiert: «Wegen der neuen Funktionen der Maschine wollten wir keine zusätzliche SPS einbauen, sondern diese in den Antriebsregler integrieren. Und dort ist eine spezielle zeitkritische Applikation eine Herausforderung. Einerseits handelt es sich um eine Antriebsregelung, anderseits um eine Echtzeitapplikation einer Maschinenfunktion. Wir haben also zwei Funktionen in einer Baugruppe vereint.» Die Applikation muss über die Ist-Drehzahl von der Maschine in Echtzeit eine Maschinenfunktion berechnen. Die Betriebsparameter verändern sich dabei in der Presse während der Produktion ständig. Wenn man beispielsweise dem Frequenzumrichter vorgibt, 1500 Umdrehungen am Motor zu erreichen, entspricht das 100 Umdrehungen an der Maschine. Das Hoch- und Runterfahren braucht eine gewisse Zeit. Schenker: «Das heisst, wir brauchen die Ist-Drehzahl, um die Maschinenfunktion zu berechnen. Beim Stanzen kommt noch hinzu, dass die Maschine selber über eine Umdrehung gesehen nicht immer die konstante Geschwindigkeit hat.» Vor-Ort-Engineering-Dienstleistungen von A bis Z. Bei diesem neuen Projekt sind auch die Schalt-

schränke kompakter geworden, weil viele Funktionen in den einzelnen Geräten nun schon integriert sind. Daher kann die Pressensteuerung direkt an die Maschine angebaut werden, ohne dass etwa Kabel über den Boden zu einem freistehenden Schaltschrank verlegt werden müssten. «CT hat uns vor Ort auch das Austesten der Funktion und die Inbetriebnahme der ersten Maschine geboten», berichtet Benedikt Schenker. Damit deckt CT die gesamte Bandbreite vom Produkt selbst über Engineering-Dienstleistungen, Inbetriebnahme und Technische Unterstützung vor Ort, bis hin zu Service-Dienstleitungen ab. Fazit. «Schlussendlich muss die Maschine funktionieren und wir müssen sie an den Mann bringen», fasst Samuel Kreyenbühl, zuständig bei Beutler Nova für Marketing und Projektierung, zusammen. Der gesamte Mehrwert, den der Kunde erhält, auch mit diesem Bauteil, ist dabei sehr wichtig. Bei der Bedienerfreundlichkeit und beim Service haben wir einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht mit dieser neuen Generation der Pressen, was letzten Endes unseren Kunden zugutekommt.» Und Benedikt Schenker ergänzt: «So konnten wir mit dieser Produktreihe auch echte Wettbewerbsvorteile generieren.» ●

NEU

Bürstenlose DC-Servomotoren Serie 0824 … B und 1028 … B ■ Hohe Drehmomente von bis zu 1,1 bzw. 2,1 mNm bei flach an steigender n/M-Motorkennlinie und sehr geringem Volumen ■ Serienmäßig, ohne zusätzliche Kosten, auch mit einem hoch auflösenden integrierten Encoder verfügbar ■ Encoder-Ausführung wahlweise als inkrementaler 3-Kanal-En coder mit einer Auflösung von bis zu 1024 Impulsen pro Um drehung oder als 12 Bit (4096 Schritte) Absolut-Encoder

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WE CREATE MOTION


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ANWENDERREPORTAGEN

● Spanntechnik

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Wertschöpfung durch Automation

Mannlos im 3-Schicht-Betrieb Im immer globaler werdenden Markt der Lohnfertigung kämpfen die Unternehmen zunehmend mit hohen Personalkosten, Preiszerfall und dem Fehlen von qualifiziertem Personal. Die Goodj Spanntechnik AG bietet mit der Automationszelle Goodj WHS+ ein Werkzeug, um die Herausforderungen des globalisierten Umfelds erfolgreich zu meistern. CHRISTOF LAMPERT

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ostendruck und Termintreue machen eine Automatisierung der Fertigung und der Produktionssteuerung unumgänglich. Die Minimierung von Rüstzeiten und organisatorischen Störungen birgt einen hohen Grad der Wertschöpfung. Goodj bietet hierfür ausgereifte, durchgängige Automatisierungslösungen mit intelligenten Spannsystemen und der skalierbaren Fertigungssteuerungs-Software Soflex PCS, die für alle Werkzeugmaschinen qualifiziert ist. «Die Produktion kleiner und mittlerer Losgrössen ist für Lohnfertiger mit hohem personellem Aufwand verbunden. Wir suchten nach einer Automatisierungslösung, um wirtschaftlich und ohne Stillstandszeiten im 3-Schicht-Betrieb zu fertigen», so Hansruedi Good, Geschäftsführer von Goodj Spanntechnik AG.

Die Prozessautomationszelle. Die Prozessautomationszelle Goodj WHS+ erlaubt es dem Anwender, die Spindellaufzeiten der eingesetzten Bearbeitungszentren massiv zu erhöhen und gleichzeitig den Personalaufwand zu minimieren. Auch hilft diese die Kundenaufträge zu verwalten, Termine zu koordinieren und wesentliche Prozesskennzahlen zu ermitteln. Die Prozessautomationszelle Goodj WHS+ besteht aus normierten Grundbausteinen (sowohl Software- als auch Mechanikkomponenten). Diese werden durch Konfiguration auf die Bedürfnisse und Erfordernisse des Kunden angepasst. Eine durchschnittliche Prozesszelle weist eine Eingabeeinheit, eine Rüststation, ein Handlinggerät sowie ein Speichersystem und ein Fertigungszentrum auf. Als Handlinggerät setzt man häufig ein 6-Achs-Knickarmroboter ein. Dieser hat den Vorteil, dass sowohl Werkstück- als auch Palettenhandling möglich ist. Auch eröffnet dieses Handlinggerät Möglichkeiten in der Werkstücknachbearbeitung, denkbar sind zum Beispiel entgraten oder polieren von gefertigten Bauteilen. Stabilität und Zuverlässigkeit. Als Fertigungszentrum kam in diesem Anwendungsfall eine Chiron FZ 15 S zum Einsatz. «Wir arbeiten sehr gut und auch sehr gerne mit Chiron zusammen. Wir haben kurze Kommunikationswege, schnelle Reaktionszeiten, die Mentalität passt und die Fertigungszentren der Chiron-Baureihe 15 gehören hinsichtlich Schnelligkeit, der kompakten Bauweise, Stabilität und Zuverlässigkeit zu den besten Werkzeugmaschinen ihrer Klasse», erklärt Hansruedi Good. Die Fertigungszentren dieser Baureihe verfügen über

Das Festbackenspannsystem Goodj 125 NC erlaubt einfache wie auch komplexe Bauteile unterschiedlichster Materialien mit angepasstem Spanndruck zu spannen. (Bilder: Goodj Spanntechnik)

enorme Reserven für starke Fräsleistung. Zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten und Ausstattungsoptionen ermöglichen die ideale Lösung für jede Aufgabe. Die Fertigungszentren sind als Ein-, Doppel- oder Vierspindelzentren lieferbar. Entweder mit dem Pickup-Werkzeugmagazin oder dem blitzschnellen Korb-Werkzeugwechsler. Aufgrund des modularen Aufbaus lässt sich jede 15er-Basismaschine zu einer Individuallösung zusammenstellen. Mit Span-zu-Span-Zeiten ab 1,7 s, Eilganggeschwindigkeiten bis 75 m/min und Achsbeschleunigungen bis 12 m/s2, setzt die Baureihe 15 in der Produktivität die Bestmarken. Vertikaler Lagerlift. Um eine mannlose Produktion über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten,

fand der Automatisierungsspezialist mit dem praxisbewährten Lagersystem Shuttle XP von Kardex Remstar das ideale Lagersystem für diese Anwendung. Der Kardex Remstar Shuttle XP ist ein automatisiertes Hochregallager in modularer Bauweise. Jedem Tablar können durch den Anwender maximale Einlagerungshöhen zugewiesen werden. Durch das annähernd stufenlose, auf einen Abstand von nur 25 Millimetern reduzierte Geräteraster werden geringste Einlagerungsabstände im Hochregallager ermöglicht. Mithilfe des elektronischen Höhenmesssystems werden automatisch alle einzulagernden Produkte gemessen und entsprechend abgelegt. Höhere Gegenstände werden beim Einlagern erkannt und durch einen Hinweis am Bedienpult angezeigt.


technica

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Spanntechnik ●

Die gesamte Prozessautomationszelle WHS+ im Überblick.

Ein intelligentes Steuerungssystem mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde ermöglicht den kontrollierten Zugriff auf die lagernden Güter. Die modulare Bauweise des Shuttle XP sorgt für eine nahezu unbeschränkte Flexibilität bei der Nutzung unterschiedlicher Raumhöhen. Die Gerätehöhe kann in 100-Millimeter-Schritten so gewählt werden, dass der Shuttle XP immer optimal dem jeweiligen Kapazitäts- und Höhenbedarf entspricht. Auch bei Standortänderungen oder Umzügen kann er durch Hinzufügen oder Entfernen von Modulen schnell den neuen Erfordernissen angepasst werden. Die Zelle zeichnet sich durch den komplett in das Leitsystem integrierten vertikalen Lagerlift aus. Dieser speichert auf minimalster Grundfläche (ab 4 m2) unübertroffen viel Spindellaufzeit, welche dem Anwender maximale Autonomie ermöglicht. Die Prozessautomationszelle Goodj WHS+ kann nebst Paletten auch Einzelteile verwalten und handhaben. Dies führt zu einer weiteren Verdichtung des Spindellaufzeitspeichers.

ANWENDERREPORTAGEN

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Fertigungssteuerungs-Software Soflex PCS. Auf Basis der Fertigungssteuerungs-Software Soflex PCS konzipieren und realisieren die Spezialisten von Goodj ganzheitliche Lösungen für den Fertigungsbereich. Von der Zellensteuerung bis zum Fertigungsleitsystem, vom NC-Datenmanagement über die Werkzeugorganisation, Maschinen- und Betriebsdatenerfassung bis zur Auftragsfeinsteuerung und Maschinenbelegungsplanung. Ziel ist generell ein übergreifendes, einheitliches Softwarepaket für mehr Transparenz und höhere Effizienz der Produktion. Die gesamte Zelle (Lager, Bearbeitungszentrum, Rüstplatz etc.) wird über das grafisch geführte Leitsystem zentral gesteuert. Der Bediener hat von einer Stelle aus Zugriff auf die Aufträge, deren Abarbeitungsgrad, die Spannvorrichtungen, die Werkzeuge und deren Zustand sowie die Bearbeitungsprogramme. Die Verbindung zwischen der Zellensteuerung und den Prozesskomponenten ist über einen Feldbus (z. B. Profibus DP) oder die normierte Soflexschnittstelle (TCP/IP), welche an das GoodjKonvertermodul gekoppelt ist, realisiert. Die Zellensteuerung kann Programme, welche sich im Speicher der Maschinensteuerung befinden, aufrufen, starten und stoppen. Auch wird der Zellensteuerung mitgeteilt, wenn ein aufgerufenes Programm nicht vorhanden oder nicht ordnungsgemäss beendet wurde (z. B. WZ-Standzeit abgelaufen etc.). «Wir haben diese flexible und hocheffiziente Automationszelle Goodj WHS+ erstmals zur Prodex vorgestellt. Das Echo war enorm und wir haben zwischenzeitlich auch schon zwei Anlagen verkauft und sind mit mehreren Interessenten im Gespräch», erzählt Hansruedi Good abschliessend. ●

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Das WHS/WHS+ arbeitet mit einem 6-Achs-Roboter, welcher die Roh- als auch die Fertigteile von und zu der Werkstückablage handhabt.

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VOR ORT

● Werkzeugmaschinen

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Hermle zeigte auf seiner Hausausstellung neues 5-Achs-BAZ und neuen Palettenwechsler PW 3000

«Schon sehr speziell» Über 2500 Besucher aus dem In- und Ausland besuchten die Hermle AG in Gosheim zur traditionellen Hausausstellung 2013. Sie alle verschafften sich einen Überblick über die technischen Neuheiten aus dem Programm der Hermle Bearbeitungszentren. CHRISTOF LAMPERT

A

n über 30 Maschinen im Technologieund Schulungszentrum wurden die verschiedensten Branchen, in welchen Hermle Maschinen ihren Einsatz finden, präsentiert. Dies sind unter anderem der Werkzeug- und Formenbau, die Medizintechnik, der Automobilbau und Rennsport, die Energietechnik, die Luft- und Raumfahrttechnik, die optische Industrie, die Zulieferindustrie und viele andere mehr. Mit interessanten Bearbeitungsbeispielen zeigt die Hermle AG ihre Dominanz, vor allen Dingen in der 5-Achs-Bearbeitung. Die vorgestellten Messeneuheiten – wie der neue Leistungsträger C 32, ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum für alle Branchen, in denen höchste Präzision gefordert wird – und auch der Palettenwechsler PW 3000, der in der Hermle eigenen spanenden Fertigung unter Produktionsbedingungen vorgeführt wurde, stiessen auf grosses Interesse.

Hochdynamisch und simultan auf fünf Achsen. Ein Hingucker war das neue Bearbeitungszentrum C 32. Mit der Vorstellung des komplett neu konstruierten, universell einsetzbaren 5-Achsen-CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentrums C 32 U dynamic setzt die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG die Geschichte der C-Baureihe mit ihren Universal- und 5Achsen-Bearbeitungszentren fort. In einer modifizierten Gantry-Bauweise konzipiert, fügt sich das neue Bearbeitungszentrum C 32 U dynamic, wie zu erwarten war, gut in die restliche C-Baureihe ein.

Mehr als 30 Maschinen waren während der Hausausstellung «live unter Span». (Bild: Hermle AG)

Mit der C 32 schickt Hermle einen neuen Leistungsträger in der 5-Achs-/5-Seiten-Bearbeitung an den Start.

Mit optimal an die maximale Werkstückgrösse angepassten Verfahrwegen von X-Y-Z 650/650/500 mm versehen und konsequent auf 5-achsige Anwendungen ausgelegt, stellt die C 32 U dynamic ein Bearbeitungssystem für Anwendungen dar, bei denen Genauigkeit, Toleranzen und Oberflächengüten eine wesentliche Rolle spielen. Das platzsparend in den Grundkörper integrierte ringförmige Werkzeugmagazin arbeitet nach dem Pick-up-Prinzip, wechselt die Werkzeuge in 4,5 s (Span-zu-SpanZeit) und bietet in der Standardausführung Platz für 36 Werkzeuge mit Aufnahme SK40 oder HSK A 63. Optional sind Zusatzmagazine mit 43, 87 oder 160 Plätzen erhältlich, um auch hoch komplexe Werkstücke, ganze Produktfamilien oder eine Vielfalt von Einzelteilen ohne weitere Rüstvorgänge komplett bearbeiten zu können.

Der Kunde hat die Wahl zwischen fünf Hauptspindelantrieben mit Leistungen bis 29 kW, Drehmomenten bis 200 Nm und Drehzahlen von 10000, 15000, 18000, 25000 und 42000 min-1. Des Weiteren kann er auch bei den Tischen aus drei Varianten anforderungsgerecht auswählen. Palettenwechsler PW 3000. Mit dem Palettenwechsler PW 3000 stösst Hermle bei der Automatisierung seiner 5-Achs-Bearbeitungszentren in neue Gewichts- und Werkstückdimensionen vor. Der aus drei Modulen aufgebaute Palettenwechsler PW 3000 dient der konsequenten Automatisierung der C 50 U / MT und C 60 U / MT. Das Grundmodul besteht aus den Fahr-, Dreh- und Hubachsen sowie einer Schutzverkleidung mit Schwenktüren und sorgt für die homogene Ein- und Ausbringung


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Werkzeugmaschinen ●

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der Paletten mit Werkstücken. Das Rüstplatzmodul mit Drehtür ermöglicht ein hauptzeitparalleles Rüsten der Paletten. Und das ein- oder zweistöckige Regalmodul kann bis zu acht Paletten bevorraten. Besonders praktisch: Der Palettenwechsler PW 3000 lässt sich auch verlängern und mit zwei Bearbeitungszentren verketten. Eine Sonderschau unter dem Motto «Spanntechnik» mit 30 Ausstellern aus den Bereichen Spanntechnik, CAD/CAM und Steuerungstechnik, die sich mit eigenen Messeständen präsentierten, rundete die gelungene Veranstaltung ab. Betriebsrundgänge zeigten die Fertigungstiefe der Hermle AG und vor allen Dingen die hochmodernen Produktionseinrichtungen, die zeitgemässen Montagekonzepte und die getätigten Investitionen am Standort Gosheim. Dietmar Hermle, Sprecher des Vorstands der Hermle AG.

INTERVIEW mit Dietmar Hermle Sprecher des Vorstands der Hermle AG Herr Hermle, Sie veranstalten jedes Jahr mit grossem Erfolg eine Hausausstellung in Gosheim für Ihre Kunden . Worin liegt das Erfolgsrezept dieser Veranstaltung? Das Ziel unserer Hausausstellung ist zum einen, dass unsere Kunden und Interessenten das Haus Hermle einmal live erleben. Dies können sie in der Ausstellung, aber auch bei Betriebsrundgängen, beim Besuch der Sonderschau, welche immer wieder neue Themenschwerpunkte setzt, und natürlich auch bei den traditionellen schwäbischen Maultaschen. Des Weiteren ist unser Ziel, jeden Besucher persönlich zu betreuen und auf seine Wünsche und Anregungen direkt einzugehen. Während der Hausausstellung «schwärmten» Sie von der C 60 U mit dem neuen Palettenwechsler PW 3000. Was macht Ihrer Meinung nach diese Maschine so einzigartig? Ein vertikales 5-Achsen-Bearbeitungszentrum mit einer Tischzuladung von bis zu 3000 kg zu automatisieren, und das auch noch bei einer Fräs-/ Drehvariante, ist schon sehr speziell und stellt die Konstrukteure vor enorme Herausforderungen. Dies ist uns aber sehr gut gelungen und wir freuen uns, dass die Anlage pünktlich zu Hausmesse unter «Produktionsbedingungen» live in der spanenden Fertigung präsentiert werden kann.

(Bild: Christof Lampert)

Welchen Stellenwert hat der Bereich Service bzw. Dienstleistung in Ihrem Unternehmen? Der Service von Hermle hat einen sehr hohen Stellenwert. Denn die erste Maschine verkauft der Vertrieb, die zweite der Service. Unser dezentraler Service geniesst auf der ganzen Welt einen sehr guten Ruf. Wir sind ständig bemüht, unsere Servicemitarbeiter «noch fitter» zu machen und mit dem Bau des neuen Versand- und Logistikzentrums auch eine 24-h-Ersatzteileversorgung selbst für Maschinen, die über 20 Jahre alt sind, zu gewährleisten. Ein immer grösserer Stellenwert nimmt auch die Fernwartung und unser Wartungs- und-Diagnosesystem ein. Sie sind Aussteller auf der diesjährigen EMO. Mit welchen technischen Neu- bzw. Weiterentwicklungen dürfen wir dieses Jahr noch rechnen? Hermle präsentiert traditionell seine Neuheiten wie die C 32, den Palettenwechsler PW 3000 und die MPA-Technologie auf der Hausausstellung im Frühjahr. Selbstverständlich werden diese Neuheiten auch auf der EMO zu sehen sein. Hermle erzielte im Jahr 2012 einen neuen Rekordumsatz und auch das Betriebsergebnis

20% Reduzierung der Werkzeugkosten mit COSCOM Werkzeugverwaltung

konnte weiter gesteigert werden. Wie sehen Sie die Prognose für dieses Jahr? Derzeit verfügt Hermle über ein sehr solides Auftragspolster. Obwohl der Bestelleingang 2012 konzernweit mit 306,1 Mio. Euro etwas unter dem extrem hohen Vorjahreswert von 319,6 Mio. Euro lag, nahm der Auftragsbestand zum Stichtag 31. Dezember 2012 um gut 4 % auf 87,0 Mio. Euro zu (Vj. 83,6). Auch Anfang 2013 verzeichnete das Unternehmen eine erfreulich starke Nachfrage, insbesondere aus dem Ausland. Daher hält es Hermle für möglich, im Gesamtjahr 2013 wieder die hohen Umsatz- und Ergebniswerte des Vorjahres zu erreichen. Doch ob die stabile Markt- und Bestellsituation anhält, ist angesichts der Staatsschuldenkrise in Europa, von Anzeichen für eine Abkühlung in einzelnen Industrien und bevorstehender Neuwahlen, offen. ●

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● Werkzeugmaschinen

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Hausausstellung bei Heller: Thema Komplettbearbeitung im Mittelpunkt

Ein Treffen für Praktiker Ein grosszügiges Programm und lehrreiche Anwendungsbeispiele: Die Hausausstellung bei Heller liess die rund 600 Gäste aus aller Welt leicht erahnen, was die Firma mit dem Motto «Made by Heller» meint. Von Eugen Albisser

B

eim Maschinenhersteller Heller läuft’s rund. Das 2012 war das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte bezüglich des Umsatzvolumens. Es konnte um 25 % gesteigert werden auf 592 Mio. Euro. Passend zu diesen Finanzzahlen wartete auch die Hausausstellung mit einer Rekordzahl auf: Über 600 Gäste aus aller Welt kamen ins Baden-Württembergische Nürtingen. Dass die so genannten «Werktage» bei Heller mittlerweile zu einer festen Institution geworden seien, gründet laut Einschätzung des Unternehmens darauf, dass sich hier die Praxis trifft. Konkret beinhaltete dies in diesem Jahr auch ein Programm mit insgesamt drei Werksführungen in die Fertigung, Baugruppen- und Endmontage. Und neben Fachvorträgen standen natürlich auch die Maschinen - live unter Span - im Mittelpunkt. Der angesprochene «Praxistreffpunkt» zeigte sich hier von seiner lehrreichen Seite. Bei den sorgfältig ausgewählten und jeweils gut dokumentierten Bearbeitungsbeispielen konnte jede der sieben im Einsatz stehenden Maschinen ihre persönlichen Stärken zeigen.

wurde auf einer CP 4000 gezeigt, wo das Exztenter-Drehen mit hoher und wechselnder Achsdynamik im Fokus stand. Der lehrreiche Rundgang endete – nach den Bearbeitungsbeispielen auf der H4000, CT4000, FT4000, CP4000 – schliesslich bei der CP 8000. Dieses BAZ ist aus der C-Baureihe mit den Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren für horizontales, vertikales oder angestelltes Drehen mit A- und B-Achse sowie leistungsstarker 5-AchsBearbeitung. Die CP8000 verfügt wie die ganze C-Baureihe über eine integrierte Wuchtfunktionalität zur Herstellung präziser Oberflächen beim Drehen. Das heisst, durch die antriebsinternen Signale kann ohne Verwendung zusätzlicher Sensorik die kleinste Unwucht auf der Werkstückseite erkannt und ausgeglichen werden. Ausserdem kommt die CP 8000 mit einer HSK-T-100-Werkzeugaufnahme daher und diese konnte bei den Bearbeitungsbeispielen - dem Herstellen einer Schwenkwelle und eines Gussrings - gleich zeigen, dass sie die Herausforderungen bedingt durch die langen Werkzeugauskragung ohne Probleme lösen konnte.

Bearbeitungsbeispiel auf der CP 8000. Der Rundgang begann mit den universellen Zerspanmöglichkeiten auf einer H6000, wo unter anderem das Tieflochbohren in schwer zerspanbare Materialien gezeigt wurde. Das Fräs-Drehen mit Heller-Zyklen

Die Millioneninvestitionen. Um die Qualität «Made by Heller» den Kunden weltweit zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können, befasst sich Heller seit Jahren mit der integrierten Betrachtung der Wertschöpfungskette und deren Optimierung. Das Ergeb-

Die Grossteilebearbeitung (im Bild) war Teil der umfassenden Werksführung bei Heller. (Bild: Heller)

nis, so das Unternehmen, sei ein Fertigungsprozess und ein internationaler Produktionsverbund, der durch ein effizientes Lean Management überzeugt. Das Jahr 2012 wurde auch für Investitionen in einem Volumen von ca. 20 Mio. EUR genutzt. Im Stammhaus in Nürtingen konnte die Montagefläche um ca. 25% erweitert werden, das Montagewerk in China wurde gestartet und kann zur Jahresmitte 2013 bezogen werden. Weitere Investitionen in Anlagen und Einrichtungen komplettieren das fast verdoppelte Investitionsvolumen. Gleichzeitig wurden die Entwicklungsausgaben um über 10% auf 13,1 Mio. EUR erhöht. Schwerpunkt ist die Verbreiterung des Produktprogramms zur noch besseren Bedienung der bestehenden Kunden und gezielten Erschliessung neuer Zielgruppen. ● SPRINGMANN AG CH-Vertretung der Heller-Maschinen 2000 Neuenburg, 032 729 11 22 info@springmann.ch, www.springmann.ch Firma Heller: www.heller.biz

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Werkzeugmaschinen ●

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Emag auf Expansionskurs

Neuer Produktionsstandort in China Im Fokus der diesjährigen Hausmesse von Emag in Salach stand neben einer Vielzahl von Fertigungstechnologien wie Drehmaschinen, Schleifmaschinen, Verzahnmaschinen, Laserschweissmaschinen oder Bearbeitungszentren vor allem die Bekanntgabe, dass bis Ende 2013 das erste chinesische Produktionswerk der Unternehmensgruppe in Jintan entsteht und die Eldec Schwenk Induction GmbH in die Gruppe integriert wird. CHRISTOF LAMPERT

S

eit mehr als zehn Jahren ist die Emag Gruppe in Asien mit Vertriebs- und Servicemitarbeitern in insgesamt elf Niederlassungen präsent. Das Netzwerk wurde Stück für Stück erweitert. Emag-Spezialisten vor Ort kennen den Markt und die spezifischen Anforderungen in China, Indien, Südkorea oder Japan. Jetzt vollziehen die Maschinenbauer den nächsten Schritt: In Jintan entsteht bis Ende 2013 das erste chinesische Produktionswerk der Unternehmensgruppe. Die Fundamente sind bereits gegossen, derzeit werden die Hallen errichtet. «Wir wollen aus Emag in den nächsten Jahren einen internationalen Werkzeugmaschinenbauer machen», erklärt Dieter Kollmar, CMO der Emag Holding GmbH. «In der Vergangenheit waren wir sehr stark auf Deutschland und Europa ausgerichtet. In Asien haben wir zum Grossteil Spezialmaschinen verkauft. Diese Ausrichtung ändert sich jetzt.» Folglich geht es nicht nur um ein «Produktionsstandbein» in China. Die Strategie weist weit darüber hinaus: Es werden passgenaue Maschinenkonzepte für den asiatischen Markt entwickelt. Die bereits vorhandenen Maschinen VL 2 und VT 2 geben die Richtung vor. Die Maschinen sind für die automatisierte Bearbeitung von Futter- und Wellenteilen konzipiert – und das auf der Basis eines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Ähnliche Kriterien weisen handbeladene Drehmaschinen mit unten liegender Hauptspindel auf, die aktuell bei Emag neu entstehen. «Gerade in Asien gibt es einen enormen Markt für diese Art von Maschinen mit nur einer Anwendungstechnologie, die speziell für die jeweiligen Anforderungen konfiguriert werden», erklärt Dieter Kollmar. Wichtig für China und den asiatischen Markt ist zudem das Thema Handling: Die neuen Drehzentren sind besonders einfach zu bedienen, können sehr flexibel

Die Emag-Geschäftsführung (v. l.) mit Dieter Kollmar, Markus Hessbrüggen und Achim Feinauer. (Bild: Emag)

sowohl handbeladen als auch automatisiert eingesetzt werden. «Wir garantieren unseren asiatischen Kunden mit diesen Lösungen in jedem Fall ein Höchstmass an Produktivität», so Dieter Kollmar. «Turn key» ist für den Maschinenbauer die Zukunft. Komplexe, automatisierte Produktionslinien werden «schlüsselfertig» konstruiert. Die gesamte Lösung stammt idealerweise aus einer Hand. Für eine Vielzahl von Automotive-Bauteilen stellt die Emag Gruppe diese Anforderung seit Jahren sicher. Mit der Integration der Eldec Schwenk Induction GmbH erweitern die Maschinenbauer ihr Knowhow jetzt um einen weiteren Technologiebaustein. Das Unternehmen Eldec mit Hauptsitz in Dornstetten bei Freudenstadt entwickelt seit Jahrzehnten komplette Härtemaschinen, die per Baukastenprinzip perfekt auf unterschiedlichste Werkstückab-

30% Steigerung der Maschinenlaufzeit mit COSCOM CAD/CAM-Software

messungen, das Härtebild oder die gewünschten Losgrössen zugeschnitten werden. Selbst die Erwärmungswerkzeuge (Induktoren) werden dafür bei Eldec konstruiert und hergestellt. Dafür verfügt das Unternehmen auch über einen zweiten Produktionsstandort in den USA sowie ein globales Vertriebsnetzwerk. Seit Februar 2013 sind die Spezialisten für Erwärmungstechnologie ein Teil der Emag Gruppe. Damit übernimmt Emag ein Unternehmen, dessen Technologie sich perfekt in viele Emag-typische Produktionsprozesse einpasst. ●

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● Werkzeugmaschinen

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Expertenseminar: Prozessoptimierung in der Bearbeitung von schwer zerspanbaren Werkstoffen

Leichter schwer zerspanen Wie lässt sich das Zusammenspiel von Maschine, Spannmittel, Werkzeug, Werkstoff und Beschichtung optimieren? Die beiden Unternehmen Agie Charmilles Sales und Dihawag zeigten bei einem gemeinsamen Expertenseminar im Milling Technology Center in Ipsach, wie richtig eingesetztes Zerspanungswissen zum Erfolg führen kann. CHRISTOF LAMPERT

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as eintägige Seminar mit dem Titel «go deeper», zu dem mehr als 40 Vertreter namhafter Schweizer Firmen kamen, befasste sich rund um die Prozesse in der Bearbeitung von schwer zerspanbaren Werkstoffen und gab so einen tiefen Einblick über die Prozessoptimierung in der Bearbeitung von schwer zerspanbaren Werkstoffen. Die Bandbreite der Vorträge von den sechs Fachreferenten ging von Fräszentren über Spannmittel und Werkzeugen bis zu Werk-

Schneidgeometrien und Beschichtungen entgegengewirkt werden kann. Verbundwerkstoffe haben eine geringe mechanische Festigkeit, sind hitzeempfindlich und leicht plastisch verformbar. Delamination (Ablösung der Schichten) kann durch scharfe Schneiden, geringe Vorschubkräfte, viel Spanraum und schlanken Führungsfasen vermieden werden. Weiter wurde auf das Verhalten der Oxidkeramiken bei HSC-Bearbeitungen hingewiesen. Wesentliche Erkenntnisse für gute HSC-Ergebnisse sind: gute Kühlschmierbedingungen, duktiler Ma-

Das eintägige Seminar unter dem Motto «go deeper» wurde von Agie Charmilles Sales zusammen mit dem Dienstleistungs- und Handelsunternehmen Dihawag durchgeführt. (Bild: Christof Lampert)

stoffen, die mit informellen Präsentationen der Redner visuell ergänzt wurden. Zu den schwer zerspanbaren Werkstoffen zählen metallische wie Titan, Titan- und Kobalt-Chrom-Legierungen; die Verbundwerkstoffe wie CFK (Chlorfluorkohlenstoff) sowie keramische Werkstoffe wie ZrO2 (Zirconium-Oxid). Den Gästen wurde verdeutlicht, dass bei Titan die Werkzeugschneide mechanisch stark beansprucht wird und dass eine hohe thermische Belastung zu beachten ist. Dies hat Auswirkungen bei der Wahl der Werkzeuge, die alle eine Schneidkantenverrundung aufweisen sollten. Charakteristikum der Kobalt-Chrom-Legierung sind hauptsächlich starker Abrasiv- und Kolkverschleiss, dem mit Werkzeugoptimierungen wie Hartmetall-Substraten, Kühlschmierstoffen,

terialabtrag und hohe Biegezugfestigkeit der Bauteile. Zuletzt wurde auf die laser- und ultraschallunterstützte Zerspanung eingegangen. Beides Lösungsansätze, die das HSC-Fräsen wirtschaftlicher und prozessstabiler machen können. Der Werkstoff entscheidet über die Zerspanungsstrategie. Per Definition ist bei Hochgeschwindigkeitsbearbeitungen (HSC = High Speed Cutting oder HSM = High Speed Machining) die Schnittund Vorschubgeschwindigkeit um den Faktor 5 bis 10 höher als bei konventionellem Fräsen und das Werkstück bleibt kalt. Der Referent zeigte dazu das Beispiel eines Schlüsselgesenks, das bisher mit konventionellem Fräsen, Erodieren und Polieren 45 Stunden beanspruchte. Dank HSC konnte die

Bearbeitungszeit um zwei Drittel gesenkt werden. Als weiteres Beispiel wurde eine Anwendung präsentiert, bei der die Strategie «Polishmilling» beim Schlichten angewandt wurde. Zum Einsatz kamen ein Kugel-, Torus- und Schaftfräser. Mit HFC (High Feed Cutting) wurde eine weitere Zerspanungsstrategie präsentiert. Dabei werden Fräser mit hohem Vorschub, aber geringer Schnitttiefe eingesetzt, sodass radiale Kräfte auf das Werkzeug vermieden werden. Weitere Strategien sind das Schruppen durch Tauchfräsen bei tiefen Gesenken, das trochoide Taumelfräsen, bei dem das Werkzeug auf einer Kreisbahn bewegt und permanent der Kanalbreite angepasst wird, oder die Blisk-Fertigung (Blade Integrated Disk), die im Triebwerkund Turbinenbau zur Anwendung kommt. Live unter Span. Als Live-Vorführung haben Dihawag und Agie Charmilles Sales zwei Applikationen ausgewählt: die Fertigung von Zahnkronen aus einer Kobaltchrom-Legierung auf einer Mikron HSM 200U LP sowie die Bearbeitung von Turbinenschaufeln aus Alloy 600 mit Mikron HPM 800U HD. Speziell bei der ersten Applikation war die Aufspannung und das Fräsprogramm. Sie wurden so entworfen, dass einerseits maximaler Zugang für die Fräser gewährleistet und andererseits das Kollisionsrisiko minimiert war. Die zweite Anwendung zeigte, wie die Bearbeitungszeit auch von schwer zerspanbaren Metallen wie einer hochwarmfesten Nickel-Chrom-Eisen-Legierung mit der richtigen Wahl der Maschine, der Fräser und der Bearbeitungsstrategie optimiert werden kann. Beide Vorführungen ergänzten das Gehörte und Gesehene des Seminars und führten den Gästen vor Augen, was moderne HSC-Center von GF Agie Charmilles leisten können. ●

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Fair for Automation ●

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Wie sieht die Zukunft der Schweizer Automationsmesse(n) aus?

Marktplatz Schweiz stärken Wie geht es der Messelandschaft Schweiz, warum schrumpfen Aussteller- und Besucherzahlen und welche Veränderungen sind nötig, um den Messeplatz Schweiz wieder zu altem Glanz zu bringen? Die «technica» befragte dazu Eric Brütsch, Mitglied des Zentralvorstands und Leiter der Messekommission des Swisst.net Verbands an der «fair for automation» in Zürich-Oerlikon. MARKUS FRUTIG

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err Brütsch, die «fair for automation» in Zürich hatte deutlich weniger Aussteller als im Jahr 2011. Warum haben Sie dennoch auch auf Moutier gesetzt, obwohl sich dann viele Aussteller für ein «entweder oder» entscheiden mussten? Eric Brütsch: Wir vermuten, dass die zeitliche Nähe mit der Automation und der grosse Erfolg mit der Sindex 2012 dazu geführt hat, dass sich weniger Aussteller angemeldet haben. Jedoch haben sich in Moutier gegenüber Yverdon zehn Aussteller mehr angemeldet und teilgenommen. Das Konzept der Swisst.fair Automation & Electronics in den ungeraden Jahren setzt ganz bewusst auf die Nähe zu den Kunden in der deutschen und französischen Schweiz. Immerhin ist der Markt in der F-Schweiz ca. 20 % gross. Auch bedeutet es nicht ein Entscheiden, welcher Standort besucht wird. Für die Aussteller ist es eine Optimierung und Nutzung von Synergien. Es wird ein Standkonzept geplant und kann 1:1 zweimal, wie jetzt in Zürich, nochmals verwendet werden. Das ist eine sehr wirtschaftliche Lösung, wie sie auch von ca. 75 % der Aussteller genutzt wird. Wie lief die Messe in Moutier und in Zürich? Es hatten sich ja nicht so viele Besucher blicken lassen, wie dies vorgesehen war. Mittlerweile haben die Messen die Türen bereits wieder geschlossen und mit fast 700 Besuchern in Moutier und 1000 in Zürich lagen die Besucherzahlen jedoch unter unseren Erwartungen. Natürlich hätten wir sehr gerne deutlich mehr Besucher begrüsst. Denn die Aussteller waren alle bereit und haben ihre umfassenden Neuheiten sehr schön präsentiert. Wenigstens lag die Besucher-Qualität vor der Quantität? Die Aussteller haben die Zeit durch ausgiebige

Kundengespräche genutzt, wie es sonst an Messen selten möglich ist. Die Infrastruktur in Moutier hat dazu beigetragen, dass ein gutes Ambiente in der Halle spürbar war, was ein zu verbessernder Punkt gewesen war. Die Ausstellerbefragung wird uns auch noch Aufschluss auf die Qualität der Kundengespräche und die Zufriedenheit der Aussteller geben. Jetzt ist es noch zu früh, um ein abschliessendes Resümee zu ziehen. Was bedeutet die neue Zusammenarbeit mit Easyfairs für Ihre Mitglieder (= Aussteller) und Besucher? Ein grosser Wunsch und auch das Ziel unseres Verbandsengagements war, eine optimale und starke Messelandschaft für unsere Mitglieder und den Markt zu realisieren. Mit der Sindex in Bern für die geraden Jahre ist es gelungen, wieder eine grosse und namhafte Messe mit der Bern Expo zusammen zu lancieren. Durch den Schulterschluss mit der Easyfairs konnte mit einer Ausstellung in den ungeraden Jahren das bestehende Überangebot optimal zusammengeführt werden. Nun hat der Aussteller nicht mehr zu entscheiden, welche Messen besucht werden sollen. Auch werden wir an der Durchführung in der französischen und deutschen Schweiz festhalten, da es sich bewährt hat. Wie im Presse-Communiqué bereits erwähnt, werden die Arbeiten nach dem Abschluss der Swisst.fair in Zürich alsbald beginnen, damit wir den neuen Auftritt 2015 für die Besucher und Aussteller gestalten können. Was bedeutet der Schulterschluss der Swisst.fair und Automation Schweiz für Sie ganz persönlich? Wie bereits erwähnt, war es ein grosser Wunsch, die Messelandschaft für die Besucher und Aussteller zu optimieren. Die grosse Arbeit, die mit viel Elan geführten Gespräche, welche ein Team aus dem Swisst.net geleistet hat, zeigt, was möglich ist. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen,

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VOR ORT

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allen Beteiligten zu danken. Es zeigt ganz deutlich, zu was die Schweizer Industrie fähig ist. Wir konnten sicherlich zur Stärkung des Schweizer Marktplatzes beitragen. Gerade jetzt in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir unseren exportorientierten Kunden die Möglichkeit bieten, sich über Innovationen und Lösungen zu informieren. Innovationen und Produktivität sind der Schlüssel zum Erfolg. Nur so können sie im harten Wettbewerb trotz starkem Schweizer Franken bestehen und gestärkt aus der wirtschaftlichen Baisse herausgehen. Welche Chancen sieht der Verband hier mit dieser Zusammenarbeit? Es ist nicht die Sache eines Verbandes wie die Swisst.net, Messen durchzuführen; dazu benötigen wir die Spezialisten ihres Faches. Mit der Easyfairs haben wir einen solchen Partner gefunden, mit dem wir gemeinsam die Bedürfnisse unserer

Eric Brütsch blickt trotz aktueller Aussteller- und Besucherzahlen positiv ins 2015: «Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir unseren exportorientierten Kunden die Möglichkeit bieten, sich über Innovationen und Lösungen zu informieren. Innovationen und Produktivität sind der Schlüssel zum Erfolg.» (Foto: Markus Frutig)

Kunden, Besucher und Aussteller treffen können. Wichtig ist es, den Trends immer wachsam zu folgen und für eine hohe Qualität zu sorgen. Nicht immer ganz einfach, aber ich denke, es ist uns ● recht gut gelungen.

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MARKTÜBERSICHT

● Leichtbauroboter

6/7.2013 technica

Sie sind klein, flink, sicher und immer schneller und billiger – Leichtbauroboter im täglichen Einsatz

(Leichtbau-)Roboter sind im kommen Roboter werden immer leichter, günstiger, schneller und sind inzwischen sozusagen für jedermann sicher zu handhaben. Leichtbauroboter stellen eine besondere Nischengruppe in dieser Technologie dar, denn sie sind inzwischen auch preiswert mit kompletter Steuerung erhältlich. Höchste Zeit, dass sie bei KMUs zum Einsatz kommen. Doch worauf ist zu achten und wer bietet sie an? Das ausführliche «technica» Interview mit Roger A. Bachmann und ein Kurzgespräch mit Prof. Gerd Hirzinger, sowie einer anschliessenden Marktübersicht über aktuelle Leichtbauroboter-Modelle. MARKUS FRUTIG

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as Industrieroboter-Zeitalter begann etwa 1973. Erste Applikationen, wie Schleif- oder Schweissarbeiten waren verbunden mit aufwendiger Programmierung, langen Umrüstzeiten auf andere Produkte und trotzdem erfolgreich und kostensparend für die Unternehmer. Inzwischen ist der Industrieroboter in der Automation nicht mehr wegzudenken. Der aktuelle Trend zeigt deutlich, dass vor allem mit Leichtbaurobotern schnelle, effiziente, einfach zu bedienende – und dazu sehr sichere und verhältnismässig kosteneffiziente Möglichkeiten geschaffen wurden, um auch in kleinen Unternehmen eine hoffe Effizienz und damit Wertschöp-

Echtzeitberechnung der Kollisionskontrolle. Daher frei im Raum betreibbar (ohne Schutzkäfig). 5. Einhaltung der EN ISO 10218-1:2006 für kollaborativen Betrieb (Mensch-Roboter-Kooperation). Eindeutiger Trend zu Leichtbaurobotern. Aktuell gibt es rund 10 Hersteller, die Leichtbauroboter anbieten. Insgesamt sind jedoch Grenzen bei der Industrietauglichkeit zahlreicher Roboterentwickler gesetzt und aktuelle Kundenwünsche werden momentan in den Entwicklungslabors auf Herz und Nieren geprüft. Zahlreiche Hersteller arbeiten momentan mit Hochdruck an Neuentwicklungen für die Vielfalt an Anwendungen von Zuführung, Handling oder Positionieraufgaben im 1/100-mm-

Die Kollaboration mit Leichtbaurobetern ermöglicht auch KMUs, noch effizienter dem Kostendruck zu begegnen. Im Bild: bei der Waschbeckenherstellung. (Bild: Bachmann)

fung zu erzielen. Bei der Definition sind sich zwar noch nicht ganz alle Roboterhersteller einig, aber einige der folgenden, gemeinsamen Merkmale definieren den Leichtbauroboter: 1. So leicht, dass sie von einer Person getragen und aufgestellt werden können (max. 30 kg). 2. Einfaches «teaching» der Positionieraufgaben per Hand, einfachste Bedieneroberflächen bis hin zu Webbrowserlösungen. 3. Einfache Programmierung dank multifunktionaler Schnittstellen über einfache Touchscreens bis hin zur Steuerung über Smartphones oder Tablets. 4. Hohe Sicherheit dank adaptiver Sensorik und

Bereich. Generell sieht die Entwicklung eindeutig aus; Kukas Leichtbauroboter LBR4+ ist bereits ausverkauft, dafür ist im nächsten Sommer bereits ein Nachfolgemodell (LBR iva) geplant.

Roger A. Bachmann im «technica»Interview Roger A. Bachmann ist Geschäftsführer der Bachmann Engineering AG, die unter anderem die Leichtbauroboter von Universal Robots vertritt. Im folgenden Interview zeigt er KMUs auf, wie sie ihre Produktivität steigern können und gibt Tipps für die Planung und im Umgang mit (Leichtbau)-Robotern.

Herr Bachmann, auf was muss oder sollte man als Kunde (besonders KMU) achten, wenn man sich einen (Leichtbau)-Roboter anschaffen will? Roger A. Bachmann: Zentral ist, dass der Kunde seine Bedürfnisse kennt. Er muss genau wissen, was der Roboter leisten soll und kann. Dies ist nicht immer einfach. Es macht deshalb Sinn, schon im Vorfeld der Anschaffung einen Fachmann für eine Bedürfnisanalyse beizuziehen. Leichtbauroboter sind attraktiv und haben klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Industrierobotern. Genau so haben sie aber auch Nachteile gegenüber ihren grossen Kollegen. Damit es nach der Integration nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt, ist es auch bei der Anschaffung eines Leichtbauroboters wichtig, sich von einem erfahrenen Systemintegrator beraten zu lassen. Auch scheinbar einfache Anwendungen erfordern die entsprechenden Fachkenntnisse, so zum Beispiel bei der Risikoanalyse und den damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen. Warum sind KMUs eher noch zurückhaltend, wenn es um Roboter geht? Ich habe den Eindruck, dass sich diese Zurückhaltung in den letzten Jahren abgebaut hat. So konnten wir in letzter Zeit verschiedene spannende Automationsprojekte mit typischen KMUs umsetzen. Sicher gibt es aber immer noch Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Robotern. Viele KMUs setzen Roboter mit hohen Investitionen, einem grossen Platzbedarf, einer komplizierten Handhabung und eingeschränkten, starren Einsatzmöglichkeiten gleich. Dies entspricht nicht mehr dem Stand der Entwicklung. Es gibt heute Automationssysteme wie zum Beispiel die Bachmann Feedmaster, die günstig, ausbaufähig und flexibel einsetzbar sind. Hinzu kommt, dass diese Systeme einen geringen Platzbedarf haben, äusserst einfach zu bedienen und in vielen Fällen ohne aufwendige Schutzeinrichtungen einsetzbar sind. Was bedeutet Robotik für KMUs trotz und gerade wegen des zunehmenden Kosten- und Zeitdrucks für die Produktion aus Ihrer Sicht? Es kommt auf die Firmenphilosophie an. Bei gewissen Unternehmen ist Robotik seit Langem ein integrierter Bestandteil der Produktion. Bei anderen


technica

Leichtbauroboter ●

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fehlt sie noch komplett. Diese Firmen müssen sich meiner Meinung nach in den nächsten zwei Jahren sehr warm anziehen, denn der Verdrängungswettbewerb ist hart. Geeignete Automationssysteme können einen entscheidenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten. Stichworte dazu sind Effizienz- und Zeitgewinn, gleichbleibende Qualität und Prozessoptimierung. Ein Produktionsstandort wie die Schweiz wird immer grosse Mengen an Gütern haben, bei denen sich eine automatische oder teilautomatische Produktion lohnt. Die menschliche Arbeitskraft sollte hauptsächlich für die Bereiche Qualitätsmanagement, Innovation, Forschung und Präzision eingesetzt werden und nicht für stark repetitive Tätigkeiten. Dort sollen unsere Metallkollegen ran. Welche Trendthemen in der Robotik sehen Sie aktuell, die für die Industrie wichtig sind oder bald werden? Der Einsatz von kostengünstigen Leichtbaurobotern ist sicher ein Trend. Dabei spielt die Flexibilität eine wichtige Rolle. Idealerweise sollten Automationssysteme ohne grossen Aufwand für verschiedene Anwendungen und an verschiedenen Maschinen (zum Beispiel für die Beschickung) eingesetzt werden können. Ein Bedürfnis sind auch schlüsselfertige Au-

Im Betriebslabor des Baustoffproduzenten Holcim AG in D-Lägerdorf füllen Schunk Leichtbauarme LWA 3.6 Materialproben in entsprechende Behälter. So sinkt die Durchlaufzeit der Proben und die Stabilität des Laborprozesses steigt. (Bild: Schunk)

tomationslösungen, wo der Kunde einen Ansprechpartner hat, der die Verantwortung von der Bedürfnisanalyse bis zur Inbetriebnahme übernimmt. Sie bieten der Industrie das «BFM-Baukastensystem» an. Worum handelt es sich dabei konkret? Die BFM – Bachmann Feedmaster ist ein kompaktes, mobiles Automationssystem, das modular erweitert werden kann. Die verschiedenen Module, die zum Teil miteinander kombinierbar sind, kön-

MARKTÜBERSICHT

nen auch nachträglich jederzeit integriert werden. In der direkten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine kann die BFM ohne feste Schutzzaun-Abschrankungen und – in Abhängigkeit der Anwendung – ohne Sicherheitslichtschranken oder Bereichsüberwachung eingesetzt werden. Der Platzbedarf beträgt weniger als ein Quadratmeter. Weiter besticht die BFM, die einen Roboterarm von Universal Robots integriert (andere Roboter sind möglich), durch eine intuitive Handhabung und Programmierung via Touchscreen-Panel und Handführung. Da bereits mit der BFM-Basisausführung, die Investitionen von weniger als 70 000 Franken voraussetzt, komplexe Automationsaufgaben gelöst werden können, bietet dieses System gerade KMU einen äusserst günstigen Einstieg in die Automation. Haben Sie ein Flussdiagramm zur Entscheidungsfindung oder nach welchen Kriterien gehen Sie für die Beratung generell vor? Automation ist nicht gleich Automation. Eine Schweissroboter- oder Entgratzelle ist zum Beispiel um ein Vielfaches komplexer als die automatisierte Palettierung eines einfachen Produktes. Deshalb gilt es immer, die Bedürfnisse des Kunden individuell und unter den konkreten Gegebenheiten >>

Ohne Umwege zu maximaler Produktivität? Sicher. Unsere Roboter tragen zur Steigerung der industriellen Produktivität und der Energieeffizienz bei. Denn ABB Robotics Schweiz steht für Kompetenz in der Robotik und der roboterbasierten Automation. Wir unterstützen unsere Partner darin, Roboter gezielt einzusetzen und deren Potenzial optimal auszuschöpfen. Für mehr Informationen: www.abb.ch/robotics

ABB Schweiz AG, Robotics Badenerstrasse 780 CH-8048 Zürich Tel. +41 58 586 00 00 www.abb.ch/robotics

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MARKTÜBERSICHT

● Leichtbauroboter

mittels Softwareaktualisierung kostenlos zur Verfügung gestellt. Produkte von UR sind deshalb äusserst zukunftssicher.

Dank integrierter Sicherheitssysteme sind Leichtbauroboter frei nutzbar und sehr sicher; hier in der CNC-Beschickung. (Bild: Bachmann)

zu analysieren und dann zu evaluieren, welche auf dem Markt erhältlichen Automationskomponenten eingesetzt werden können. Gewisse Firmen haben auch umfangreiche Anforderungskataloge, die zwingend berücksichtigt werden müssen. Schliesslich muss auch immer dem ROI Rechnung getragen werden. Kurz: Kundenspezifische Faktoren spielen bei der Entscheidungsfindung ein wichtige Rolle. Aber natürlich gilt auch hier: Intelligente Instrumente und Prozesse vereinfachen die Entscheidungsfindung und machen sie effizienter. Deshalb haben wir einen Konfigurator entwickelt, der es den Kunden erlaubt, schnell und einfach herauszufinden, welche BFM-Module sie für eine bestimmte Lösung benötigen, und mit welcher Investition zu rechnen ist. Dieser Konfigurator ist einzigartig und entspricht dem Leitgedanken der BFM nach Einfachheit. Wir werden den Konfigurator noch in diesem Jahr online zur Verfügung stellen. Mit welchen Projekten beschäftigen sie und ihr Unternehmen bzw. ihr Lieferant Universal Robots sich aktuell? Als Systemhaus für Automation und Robotik beschäftigen wir uns nicht nur mit den Produkten und Anwendungen von Universal Robots, sondern auch mit der Planung und Realisation von konventionellen Automationsanlagen. Zurzeit bauen wir zum Beispiel eine umfangreiche Roboteranlage für die Herstellung von Brandschutztüren. Was den Einsatz von UR-Robotern betrifft, stellen wir in der Beschickung von CNC-Maschinen und in der Teilemontage eine grosse Nachfrage fest. UR-Roboter lassen sich aber sehr vielseitig einsetzen, so zum Beispiel auch für Palettierungsanlagen oder in der Schweissindustrie. Universal Robots investiert viel in die Forschung und Entwicklung und ist kontinuierlich daran, ihre Leichtbauroboter weiterzuentwickeln. Neue Funktionen werden den Kunden

Was bedeutet diese Forschung für den konkreten Anwendernutzen im industriellen Umfeld? Leichtbauroboter eröffnen neue Möglichkeiten. Es wird zum Beispiel realistisch, Roboter im Produktionsbetrieb wie Springer einzusetzen. Am Vormittag bedient der Roboter eine CNC-Maschine, am Nachmittag wird er für die Montage eingesetzt, so dass der Kundenauftrag bis am Abend fertiggestellt werden kann. Mit dem BFM-System ist es bereits heute möglich, verschiedene CNC-Maschinen zu bedienen. Die BFM kann per Lenkrollen an die entsprechende Maschine gefahren und dort über Positionsnocken lagerichtig verschraubt werden. So kann das Automationssystem innerhalb von 15 Minuten transferiert und dort eingesetzt werden, wo es den grössten Nutzen bringt. Wie sicher sind heutige Roboterkonzepte in der industriellen Anwendung, zum Beispiel dem Thema Produktionssicherheit? Als wir vor rund fünf Jahren in unserem Unterneh-

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men Leichtbauroboter-Technologie getestet haben, mussten wir feststellen, dass diese bezüglich Kinematik und Lastkapazitäten weit von einer Industrietauglichkeit entfernt war. Dies hat sich radikal geändert: Die heutige Generation der Leichtbauroboter ist der vorangehenden sprichwörtlich um Generationen überlegen. Werden heutige Leichtbauroboter fachmännisch implementiert, ist die Industrietauglichkeit und damit auch die Produktionssicherheit gewährleistet. Dazu gehört auch die einfache Bedienung. Und zum Thema Sicherheit allgemein? Industrielle Automationsanlagen sind heute sehr sicher. Dafür sorgen die entsprechenden Sicherheitsvorschriften und Haftungsauflagen. Diese gelten natürlich auch für den Einsatz von Leichtbaurobotern. Der Automatisierungsgrad in den beiden Hochlohnländern Deutschland und der Schweiz liegt gemäss Fraunhofer ISI (2010) noch bei unter 40 bis inzwischen max. 50 Prozent. Wie gross schätzen Sie den Automatisierungsbedarf ein? Dass der Automatisierungsgrad in der Schweiz im Schnitt deutlich unter 50 Prozent liegt, kann ich

Kooperation mit dem Menschen Kurzinterview mit dem deutschen Roboterpionier Prof. Dr.-Ing. Gerd Hirzinger, ehemaliger Leiter des Robotik und Mechatronik Zentrums (RMC), D-Oberpfaffenhofen-Wessling im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Herr Hirzinger, welche Trendthemen in der Robotik sehen Sie (DLR) aktuell, die für die Industrie wichtig sind? Die sog. «soft robotic», also nicht mehr steife Positioniermaschinen, sondern geschicktere (auch mit Fingerhänden versehene) Leichtbauarme, die intuitiv programmierbar sind, mit «Auge und Gefühl» ausgestattet sind und die direkte Kooperation mit dem Menschen erlauben. Dadurch entstehen neuartige Produktionsassistenten, also sensorgeregelt nachgiebige, leicht anlernbare Roboter für kleine Losgrössen und vor allem für Montagevorgänge, die bisher den Robotern nicht möglich waren wegen fehlender Feinfühligkeit und Sensorik.

In welchen Gebieten sehen Sie Bedarf für solche hypersensiblen und multifunktionalen (humanoiden) Roboter? Assistenz im persönlichen Umfeld, also «elderly care», nicht Pflege im eigentlichen Sinn. Wie sehen für Sie intelligente Systeme in der zukünftigen Robotik aus? Mobile Manipulation ist das Stichwort, also Roboter mit zwei Armen und Händen auf Rädern oder Beinen.

DLR Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt Institut für Informatik VI/Technische Universität München 85748 D-Garching bei München www.dlr.de

Wie sicher sind heutige Roboterkonzepte in der industriellen Anwendung? Sehr sicher, vom Ausfall und von der Gefährdung her. Was raten sie KMUs? Flexiblere, sensorgeführte Roboter ohne Schutzzäune sind für kleine Losgrössen unabdingbar. «Die Androiden kommen» titelte kürzlich die Tagespresse. Sind solche Entwicklungen nur Spielerei oder bald Realität? Menschenähnliche Systeme werden allmählich besser, aber es ist noch ein langer Prozess, bis sie alltagstauglich sind.

Prof. Dr.-Ing. Gerd Hirzinger, ehemaliger Leiter des Robotik und Mechatronik Zentrums (RMC) des DLR. (Bild: DLR)


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Leichtbauroboter ●

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Produktion über die Runden zu kommen. Dies kann mittel- und langfristig nicht mit Qualität und Swissness wettgemacht werden.

Roger A. Bachmann: «Die Schweiz muss sich noch stärker darauf konzentrieren, die personellen Kräfte in den Bereichen Qualität, Präzision, F & E und den daraus resultierenden Patenten einzusetzen, gerade auch in traditionell starken Branchen. Es ist zentral, dass Schweizer Unternehmen die Produktion weiter rationalisieren.» (Bild: Bachmann)

bestätigen. In gewissen Branchen liegt er wohl noch deutlich unter 30 Prozent. Der Automatisierungsbedarf in der Schweiz ist deshalb sehr gross. Noch zu viele KMUs versuchen, mit einschichtiger

Wie sieht Ihre Vision von Robotik in Schweizer Unternehmen aus? Die Schweiz muss sich noch stärker darauf konzentrieren, die personellen Kräfte in den Bereichen Qualität, Präzision, Forschung/Entwicklung und den daraus resultierenden Patenten einzusetzen, gerade auch in traditionell starken Branchen wie Maschinen, Uhren, Messer usw. Um jedoch nicht zur reinen Denkfabrik zu mutieren, sondern auch im Export von Qualitätsgütern international eine Spitzenposition halten zu können, ist es zentral, dass Schweizer Unternehmen die Produktion weiter rationalisieren. Hier kann die Automation einen entscheidenden Beitrag leisten, wobei in Zukunft die unkomplizierte und sichere Kooperation zwischen Mensch und Maschine im Mittelpunkt stehen wird. Der Roboter wird am Arbeitsplatz zunehmend Hand in Hand mit der Belegschaft zusammen arbeiten. Wir stellen diese Tendenz bereits heute fest. Dort, wo wir Leichtbauroboter einsetzen, und diese Hand in Hand mit der Belegschaft arbeiten, weicht die anfängliche Skepsis einer Begeisterung.

MARKTÜBERSICHT

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Grund dafür ist, dass der Roboter die unangenehmen Arbeiten des Mitarbeitenden (eintönige, schmutzige, lärmige Arbeiten) erledigt, und der Bediener durch den neuen Kollegen einen attraktiveren Arbeitsplatz erhält. Kritische Erfolgsfaktoren sind dabei die Industrietauglichkeit und die einfache Bedienung, die es auch weniger gut ausgebildeten Mitarbeitenden ermöglicht, den Roboter zu bedienen. Bei den grossen Herstellern werden enorme Anstrengungen unternommen, um die Roboter der Zukunft noch bedienerfreundlicher, einfacher und – in der direkten Zusammenarbeit – sicherer zu machen. Wegweisend ist zum Beispiel das Forschungsprojekt von ABB mit Force Feedback, wo Mitarbeitende Roboter aus der Ferne führen und dabei laufend visuelle und fühlbare Rückmeldungen erhalten. Kurz: Ich bin überzeugt davon, dass wir Schutzzellen in 20 Jahren nur noch aus alten Werbeaufnahmen kennen werden. Vielen Dank für das Gespräch. BACHMANN ENGINEERING AG 4800 Zofingen, 062 752 4949 info@bachmann-ag.com www.bachmann-ag.com

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MARKTÜBERSICHT

● Leichtbauroboter

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Marktübersicht Leichtbauroboter

(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Infos/Anbieter:

Schunk Mobile Greifsysteme

Fanuc

Universal Robots A/S

Stäubli

Vertrieb in der Schweiz

Schunk Intec AG

Fanuc Switzerland

Bachmann Engineering AG

Stäubli

Homepage

www.schunk.com

www.fanuc.eu

www.universalrobots.com

www.staubli.com

Produktname

WA 4 P

Fanuc LR Mate 200iD4S

UR5 und UR10

TX40

Bauart (Kinematik)

6 DOF Knickarmroboter

Knickarmroboter

Knickarmroboter

6-Achsen-Roboter

Einsatzgebiet/Applikation

Mobile Leichtbauanwendungen

Metall, Food, Pharma, Cleanroom

In allen Bereichen und Branchen

Handling, Montieren, Beladen von Maschinen (IP65/67)

Positioniergenauigkeit

± 0,15 mm

± 0,02 mm

± 0,1 mm

± 0,02 mm

Bahntreue (True Move)

Geschwindigkeit in der Bewegung der einzelnen Achsen

72°/s

460°/s – 900°/s

180°/s

555°/s – 475°/s – 585°/s – 1035°/s – 1135°/s – 1575°/s

Traglast in kg

6 kg

4 kg

UR5: 5 kg/UR10: 10 kg

1,7 kg nominal, 2 kg maximal

Baugrösse (Breite x Höhe x Tiefe)

Achsabstand: 350/305 mm

190 x 550 x 160/ 1100 x 970 x 1100 mm

1300 mm

515 mm Reichweite mit kugelförmigem Arbeitsraum

Anzahl der Achsen

6

6

6

6

Eigengewicht in kg

14 kg

20 kg

UR5:18 kg/UR10: 28 kg

27 kg

Bedienerfreundlichkeit

Mensch-Maschine: Sicherheit ohne Schutzzaun

Bedienungspanel/ Touchscreen

Ja, auch offline

Steuerung

Zubehör erhältlich

R30-iB Mate compact controller

Alles inklusive

Multitaskingfähig mit kompletter Softwareumgebung

Einbaulage

Beliebig

Boden, Wand, Decke

Alle Positionen möglich

Boden, Wand, Decke

Bewegungsmöglichkeiten

Kugelförmiger Arbeitsbereich 6 Achsen (4 davon: +/–360 +/– 180°, +/– 125°, +/– 138°, Grad) +/– 270°, +133,5°/–120°, +/–270°, +/–270°

Energiebedarf bei Dauerbetrieb (kWh)

0,072 kWh (!)

UR5: 0,20 kWh, UR10: 0,32 – kWh

Reinraumtauglichkeit/Schutzart

Nein

Ja

Nein

Standardmässig ISO5 und Versionen bis zu ISO2

Sonstiges

CANOpen DS402, umfassendes Zubehör

iRVision, Dual Check Safety

Optional: Euromap 67

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Preis

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Euro 22 000.– resp. 28 000.– Auf Anfrage


technica

Leichtbauroboter ●

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F & P Personal Robotics

Kuka

MARKTÜBERSICHT

ABB

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eiz

F & P Personal Robotics

Kuka Roboter Schweiz AG

ABB Schweiz AG

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PRA 1 Standard

LBR iiwa

IRB 120

Knickarmroboter

ation

Servicerobotik, industrielle Montage, Labor, F & E

U. a. für feinfühlige Montageprozesse

Montage, 3C-Industrie, Medizinal, allgemeine Industrie

t in mm

± 0,2 mm

± 0,1 mm

± 0,01 mm

e)

± 1 mm

± 0,38 mm

er Bewegung

90 –120°/s

1: 250°/s, 2: 250°/s, 3: 250°/s, 4:

öhe x Tiefe)

it

eiten

420°/s, 5: 590°/s, 6: 600°/s

1,5 kg

7 kg/14 kg

3 kg, 4 kg bei «wrist down» Konfiguration

800 x 1000 x 500 mm

180 x 180 x 700 mm Reichweite 580 mm

6

7

6

8 –10 kg

22,3 kg/29,5 kg

25 kg

Browser-Interface, Handführung

FlexPendant mit farbigem Touchscreen

Inkl. Lernmodul

IRC 5 / IRC 5 Kompaktsteuerung

Vertikal

Boden, Wand, Decke

Beliebig

Je nach Gelenk 240–340°

1: +165° bis –165°, 2: +110° bis –110°, 3: +70° bis –110°, 4: +460° bis –160°, 5: +120° bis –120°, 6: +400° bis –400°

uerbetrieb

< 0,5 kWh

0,25 kWh

/Schutzart

Nein

Klasse 5 (IPA-Zertifizierung

Integrierte Sensorfinger, ein- – fache Installation. Verfügbar ab 1. Quartal 2014

Programmiersprache RAPID Rechs- / Linkshand-Bedienung, 3 Sprachen

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PRODUKTION

● Generative Verfahren

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Virtuelle Realität in 3D und innovative 3D-Drucker lassen Prototypen bei Ford zur Wirklichkeit werden

Bis ins Detail testen und verfeinern Die Automobilindustrie ist seit langer Zeit der Vorreiter bei der Anwendung neuer Technologien. Bei Ford zum Beispiel werden neben der virtuellen Realität mittels CAVE auch moderne 3D-Drucker eingesetzt, um komplexe Komponenten für die Fahrzeugentwicklung zu produzieren.

D

er Raum, in dem die Ford-Fahrzeuge von morgen ihren letzten Schliff erhalten und abgestimmt werden, erscheint auf den ersten Blick eher unpassend: Grosse weisse Wände bilden eine dreiseitige Box, Projektoren werfen Bilder an Wand und Decke. In der Mitte steht nur ein verstellbarer Sitz. Wer dort Platz nimmt, muss bloss noch die 3D-Brille mit Reflektoren aufsetzen – schon eröffnet sich eine eindrucksvolle, virtuelle Welt. Möglich wird dies durch CAVE (Computer-Automated Virtual Environment). Dieses computergestützte System visualisiert Fahrzeuge in 3D, also in dreidimensionaler Echtzeit-Ansicht. Ob Grösse und Position eines Becherhalters oder die Sicht durch das Heckfenster: Anstatt reale

Prototypen in einem zeitaufwändigen und ressourcenintensiven Prozess zu konstruieren, nutzt Ford diese virtuelle Fertigungsumgebung, um neue Fahrzeuge bis ins Detail zu testen und zu verfeinern. Höchst anspruchsvolles Werkzeug. «Wir können jetzt ein Fahrzeug digital erzeugen, das wir später real erleben werden», sagt Michael Wolf, Virtual Reality Supervisor, Ford of Europe. «Natürlich setzen wir nach wie vor auf das Know-how, die Erfahrung und die Fantasie unserer EntwicklungsIngenieure. Sie verfügen nun jedoch über ein neues, innovatives und höchst anspruchsvolles Werkzeug.»

Die Ingenieure am Standort Köln-Merkenich nutzen das CAVE-Tool in Kombination mit 3D-Projektion und 3D-Polarisationsbrille. Auf der Masterbrille sind Reflektoren zur Positionserkennung angebracht. Dies ermöglicht eine direkte Interaktion zwischen den «Insassen» und dem virtuellen Fahrzeug – dies ist beispielsweise wichtig bei der Frage, wo wichtige Bedienelemente im Armaturenträger bestmöglich platziert werden sollen oder wie die Ablagen in den Türen idealerweise beschaffen sein müssen. Dank CAVE lässt sich auch die Verkehrsumgebung inklusive Fussgänger und Radfahrer darstellen. Ausserdem können Ingenieure unterschiedliche Designs ganz einfach per Knopfdrück miteinander vergleichen.

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Generative Verfahren ●

PRODUKTION

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Nummer 1 in der Schweiz Ihr Spezialist für 3D Printer Technolgie Falls bei der Fahrzeugentwicklung bloss einzelne Komponenten benötigt werden, kommen bei Ford moderne 3DDrucker zum Einsatz. Im Bild: Additive Fertigung auf einer EOSINT M 280 von EOS. (Bild: Ford)

Einfachere und schnellere Analyse von Designs. CAVE wurde bereits bei der Entwicklung der seitlichen Schiebetüren des Ford B-MAX sowie bei der Optimierung der Rundumsicht im Ford Focus erfolgreich eingesetzt. So liessen sich mit CAVE beim Ford Focus die Scheibenwischer optimieren. Mittels CAVE wurde beim Ford Focus auch das Platzangebot für die Fond-Passagiere maximiert, ausserdem konnten Reflexionen auf den Fensterflächen und den Displays minimiert werden. Ford untersucht nun die Einbeziehung von virtuellen Elementen zur Steuerung von Entertainment-Systemen und anderen Bedienelementen. Fahrsimulationen in Echtzeit könnten darüber hinaus die Veränderung der Lichtverhältnisse im Innenraum bei wechselnden Tageszeiten und Wetterbedingungen analysieren.« CAVE macht die Analyse von Designs einfacher und schneller», sagt Michael Wolf. «Ein gutes Beispiel ist die Entwicklung von A-Säulen-Designs. Die Fertigung von drei unterschiedlichen Varianten dauert bei einem Prototyp in der Regel rund zehn Tage. Für das gleiche Projekt benötigen wir mit CAVE ein oder zwei Tage – das spart Zeit und Ressourcen». Hinzu kommt: CAVE in Köln-Merkenich ist mit identischen Set-ups an weiteren Ford-Standorten vernetzt, zum Beispiel in Dearborn USA. Daher lassen sich Daten von Ford-Prototypen global austauschen und gemeinsam nutzen.

CAVE und 3D-Drucker ergänzen sich. Falls bei der Fahrzeugentwicklung bloss einzelne Komponenten benötigt werden, kommen bei Ford moderne 3DDrucker zum Einsatz. Sie bilden aus tausenden von ultra-feinen Materialschichten komplexe Formen und Designs. 3D-Drucker können bis zu drei verschiedene Arten von Harz verarbeiten und daraus – je nach Wahl – harte und weiche Abschnitte innerhalb eines einzelnen Objekts erstellen. 3D-Drucker wurden zum Beispiel verwendet, um beim Ford B-MAX einen Türgriff und Teile der Sitze plastisch zu veranschaulichen. Beim Ford Kuga waren es die Verkleidung der A-Säule und ein Federwegbegrenzer der Heckklappe. So haben modellhafte Teile aus dem 3D-Drucker ihren Weg in die spätere Fertigung von ganz realen Fahrzeugmodellen gefunden. Diese Technologie ist eine Ergänzung der virtuellen CAVE-Welt, die in diesem Zusammenhang an ihre Grenzen stossen kann. «3D-Druck hat ein enormes Potenzial für die Fahrzeug-Produktion der Zukunft», so Sandro Piroddi, Supervisor, Rapid-Technologie, Ford of Europe. «Wir können alle Arten von komplexen Formen herstellen, für die zuvor viele Arbeitsstunden und Ressourcen benötigt worden wären». (ea) ●

Sei es für den Privatgebrauch, Architekten, Schmuck- und Uhrenindustrie, Medizinaltechnik, Dental, Gussindustrie, Maschinenindustrie oder Elektronik, wir haben für jeden das Passende dabei

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PRODUKTION

● Generative Verfahren

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Produktion eines Turbinenrades für die Stromerzeugung per 3D-Druck

Elegante und schnelle Lösung Die eigene Stromversorgung für ein kleines Krankenhaus in Äthiopien war wegen

Zusatzinfos

eines defekten Turbinenrades nicht mehr zu gewährleisten. Eine Neuanschaffung

Voxeljet hat sich auf die 3D-Drucktechnologie spezialisiert. Das weltweit tätige Hightechunternehmen gehört zu den renommierten Herstellern von industrietauglichen 3D-Drucksystemen. Gleichzeitig betreibt Voxeljet eines der grössten Dienstleistungszentren Europas für die «On Demand Fertigung» von Formen und Modellen für den Metallguss.

schien aus Kostengründen unmöglich. Durch das soziale Engagement einiger Technologieunternehmen und den Einsatz innovativer Fertigungsverfahren liess sich das Problem schnell und unbürokratisch lösen.

U

nter Federführung der Schweizer Turbal AG, einem mittelständischen Familienunternehmen mit 50 Jahren Erfahrung im Turbinen- und Maschinenbau, stand die Neuanfertigung eines Laufrades auf dem Programm. Des Weiteren beteiligten sich die Unternehmen Voxeljet Technology sowie die Stahlgiesserei Wolfensberger an dem Direkthilfeprojekt. Das Problem: Die konventionelle Herstellung von Laufrädern ist aufgrund der manuellen Erstellung mehrerer Sandkernsegmente und der komplizierten Hinterschneidungen ein überaus aufwändiges und teueres Unterfangen. Die innovative 3DDrucktechnologie von Voxeljet bietet eine elegante, schnelle und zugleich überaus wirtschaftliche Lösung für das Problem. So wurde das für Äthiopien benötigte Francis-Laufrad im strömungsführenden Innenbereich mit einem Monoblock-Sandkern von Voxeljet hergestellt. Dabei ersetzt ein einziger, vollautomatisch im 3D-Druck gefertigter Sandkern viele aneinandergereihte, manuell erstellte Kernsegmente. Die 3D-

Drucktechnologie bietet immense fertigungstechnische Vorteile, die sich in punkto Qualität, Fertigungszeit und Wirtschaftlichkeit gleichermassen auswirken. So führte der 3D-Druck zu einer erhöhten Bauteilgenauigkeit, einem geringeren Putzaufwand sowie zu einer exzellenten Oberflächenqualität und Konturentreue. Da der Sandkern für das Laufrad ausgehend von den 3D-CAD-Daten werkzeuglos und vollautomatisch im Schichtbauverfahren hergestellt wird, entfällt der klassische Modellbau. Dadurch verkürzte sich die Durchlaufzeit für die Herstellung des Laufrades um Wochen. Zudem liessen sich Kosteneinsparungen realisieren. Die Stahlgiesserei Wolfensberger, die bei der Herstellung von komplexen Gussteil-Prototypen verstärkt auf Sandmodelle von Voxeljet setzt, war auch bei diesem Projekt von der Qualität der 3D-Drucke sehr angetan. Der Abguss überzeugte auch die Schweizer Turbal AG. Durch die Hilfe zur Selbsthilfe der beteiligten Unternehmen ist die Stromerzeugung der Klinik in Äthiopien wieder sichergestellt. (ea) ●

Das Baufeld der VX4000: 4 m x 2 m x 1 m.

Der 3D-gedruckte Sandkern.

Das Einsetzen des gedruckten Sandkerns in die konventionelle Form.

Ein Abguss des Laufrades bei der Stahlgiesserei Wolfensberger.

Vertretung Schweiz In der Schweiz werden die 3D-Drucker von Voxeljet durch das Traditionsunternehmen Steiner Werkzeugmaschinen vertreten. Film über die Erstellung der Sandform und des Abgusses:

STEINER WERKZEUGMASCHINEN AG 5722 Gränichen, 062 855 06 60 info@steiner3d.ch, www.steiner3d.ch WOLFENSBERGER AG 8494 Bauma, 052 396 11 11 wag@wolfensberger.ch, www.wolfensberger.ch

Das polierte Laufrad bei der Turbal AG.


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Fluidik ●

PRODUKTION

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Auch zum härtesten Reinheitsgebot der Welt haben wir die passende Druckluft

Tox-Kraftpaket, der pneumohydraulische Antriebszylinder

Druck aus vollem Rohr Es muss nicht immer ein Hydraulik- oder ein Elektroantrieb sein, wenn es um kombinierte bzw. integrierte (Press-)Kraft/Weg-Operationen geht. Die leistungsfähige sowie energieeffiziente Antriebsalternative lautet Pneumohydraulik.

A

ntriebseinheiten oder Antriebszylinder, wie sie für Pressen, entsprechende Vorrichtungen und Maschinen sowie Arbeitsstationen benötigt werden, sind zumeist sehr gross, schwer und träge und haben einen hohen Energie- sowie Wartungsbedarf. Ausserdem erfordern sie umfangreiche Anschlusskonstruktionen und einen hohen Aufwand für die Installation und die feinfühlige Steuerung. Um jedoch die immer anspruchsvolleren Vorgänge sowohl technisch als auch wirtschaftlich realisieren zu können, sind moderne, Kraft- und Wegfunktionen integrierende Antriebslösungen erforderlich. Damit lassen sich Operationen wie Stanzen, Lochen, Ausklinken, Schneiden, Prägen, Verdichten, Pressen, Richten, Nieten, Clinchen, Punkt- oder Buckelschweissen, Biegen, Ziehen, Spannen, Einpressen oder Verstemmen reDas Original Tox-Kraftpaket in betriebsbereiter Standard- produzierbar exakt und energieeffizient durchführen. ausführung. (Bilder: Tox)

Technische und wirtschaftlichen Alternative. Eine interessante Alternative zu den vorgenannten Lösungen bietet Tox schon seit Langem mit dem pneumohydraulischen Antriebs- und Presszylindersystem Tox-Kraftpaket. Diese Zylinder werden in verschiedensten Ausführungen hergestellt und weltweit vertrieben. Das umfassende Liefer- und Leistungsprogramm reflektiert die Anforderungen aus vielen Branchen und setzt bezüglich Leistung, Anwendungsvielfalt, Lebensdauer, Energieeffizienz und Service bis heute Massstäbe. Druckluft + Hydraulik = Pneumohydraulik. Beim Original Tox-Kraftpaket, dem pneumohydraulischen Antriebs- und Presszylinder in Qualitätsausführung, handelt es sich um eine kompakte Einheit, die lediglich mit Druckluft betrieben wird. Die Druckluft treibt dabei ein geschlossenes Ölzylinder- und Ventilsystem an, mit dem per Druckumwandlung sehr hohe Press- und Druckkräfte erzeugt werden. Der Clou dabei ist, dass die Druckluft zum einen für die schnelle Zustellung und die schnelle Rückstellung des Arbeitskolbens in die und aus der Arbeitsposition sowie auch für den eigentlichen kurzen Krafthub und die Erzeugung der erforderlichen Presskraft genutzt wird. Dadurch lässt sich gegenüber herkömmlichen Antrieben sehr viel Energie einsparen. Im Vergleich zu hydraulischen Antrieben sind zudem schnellere Arbeitszyklen möglich. Hinzu kommen geringe Betriebskosten und minimaler Wartungsaufwand. Schliesslich lassen sich aufgrund der Komplettausführung und der vielen Einbaumöglichkeiten die Anschlusskonstruktionen vereinfachen und damit weitere Kosten vermeiden. Wie erwähnt ist für den Betrieb nur ein Druckluftanschluss erforderlich, während Hydraulikzylinder immer ein entsprechendes Aggregat benötigen. Des Weiteren verbindet man mit der Hydraulik Leckagen, Schmutz, Wartung und (Schlauch)Reparaturen. Leider gilt dies auch prinzipiell für diverse sich am Markt befindliche Pneumohydraulikzylinder-Billigprodukte. Deshalb ist eine ganzheitliche Sichtweise angebracht. >>

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PRODUKTION

● Fluidik

sind. In der Praxis erreichen die Antriebseinheiten nachweisbar millionenfache Hubzahlen ohne Ausfall.

in der Montage gegeben. Daraus wird klar, dass mit den Antriebs- und Funktionseinheiten die unterschiedlichsten Bearbeitungs- und Pressaufgaben platz-, energie- und kostensparend und damit in mehrfacher Hinsicht wirtschaftlich zu erledigen sind. Mit den kurzen Krafthüben lassen sich schnelle Zykluszeiten realisieren, was in der Praxis zu einer Verringerung der unproduktiven Nebenzeiten führt und die Produktivität der investitionsintensiven Fertigungs- und Montageeinrichtungen spürbar steigern hilft. Die praktischen Anwendungen betreffen alle Industriezweige und reichen bis in die Lebensmitteltechnik hinein, die besondere Anforderungen mit sich bringt, etwa bezüglich Energieversorgung und Schmiermittel. Ein pneumohydraulischer Tox-Kraftpaket-Antriebszylinder benötigt hier lediglich den besagten Druckluftanschluss, ein hydraulisches System benötigt ein Aggregat und dieses muss in einer dichten Wanne installiert sein. Der technische wie finanzielle Aufwand ist folglich deutlich höher. (mf) ●

Fazit. Je nach Anwendungsfall sind hohe Hubfrequenzen, Gesamthübe von 32 bis 400 mm und Krafthübe zwischen 3 und 400 mm möglich. Damit ist eine individuell-flexible Auslegung für unterschiedlichste Anwendungen in der Produktion und

TOX PRESSOTECHNIK AG 4460 Gelterkinden, 061 981 33 70 info@tox-ch.com, www.tox-ch.com

Antriebstechnikanwendungsbeispiel aus dem Sondermaschinenbau mit dem Tox-KT-System. Ein Übersetzer Typ ES (links) betreibt gleichzeitig drei Arbeitsteile AT (unter der Tischplatte).

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Leistungsfähig und dauerbelastbar, reproduzierbar, präzise und energieeffizient. Die pneumohydraulischen Antriebszylinder Tox-Kraftpaket stehen für niedrigen Energieverbrauch, hohe Verschleissfestigkeit, hohe Hubfrequenzen, schonenden Einsatz der Werkzeuge und reduziertes Geräuschniveau. Der Arbeitsweg ist in die drei Abschnitte luftbetriebener Eilhub, pneumohydraulischer Krafthub und luftbetriebener Rückhub unterteilt. Zudem basieren die Antriebszylinder auf einer sehr präzisen, hochleistungsfähigen Mechanik, einem doppelt gelagertem Arbeitskolben, einem hermetisch geschlossenen Dichtungskonzept und einem wirksamen Dämpfungssystem. Das Lieferprogramm umfasst die Baureihen Standard- (S) und Kompakt-Zylinder (K) und die Baureihe KT, bei der Arbeitszylinder und Druckübersetzerteil als separate Einheiten mehr Einbauflexibilität bieten. Da jede Anwendung ihre Eigenheiten mitbringt, gibt es zudem speziell angepasste Varianten, Zusatzfunktionen und Zubehör, das die Prozesse optimiert und damit die Produktion für den Kunden leistungsstärker macht. So sind beispielsweise für das Stanzen Dämpfungsfunktionen verfügbar und für das Fügen Hubeinstellung oder generell Hubüberwachung. Natürlich umfasst das Lieferspektrum auch Typen, die für kurze Lieferzeiten und reduzierte Kosten optimiert

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Fluidik ●

PRODUKTION

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Mit der automatischen Druckluft-Leckagemessung lassen sich Produktionskosten senken

So geht die Luft nicht aus Die einwandfreie Funktionsfähigkeit des Netzwerkes ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des gesamten Druckluftsystems. Doch leider verpufft in vielen Betrieben allzu oft ein grosser Teil der zuvor energieintensiv erzeugten Druckluft. Der Grund: Leckagen im System oder in angeschlossenen Verbrauchern, welche häufig unentdeckt bleiben. SMC bietet Maschinenkonstrukteuren und -entwicklern mit dem automatischen Leckage-Erfassungssystem eine Lösung für dieses Problem.

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ährlich gehen der europäischen Industrie etwa 20 Prozent der erzeugten Druckluft durch Leckagen verloren, was einem Verlust von 2,3 Milliarden Euro beziehungsweise 55 Millionen Tonnen CO2 entspricht. Das geht aus einer Studie der Universität Oxford, im Auftrag der EU, hervor. Die Verluste treiben die Produktionskosten jedes einzelnen Unternehmens nach oben und wirken sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. SMC Pneumatik bietet jetzt Maschinenkonstrukteuren und -entwicklern mit dem automatischen Leckage-Erfassungssystem ALDS (Automatic Leak Detection System) eine Lösung für dieses Problem. Das Einsparpotenzial bei Maschinen ist enorm. Verbraucht eine Maschine zum Beispiel 2000 Nl pro Minute, entsteht bei etwa 8670 Betriebsstunden der Maschine ein Druckluftverbrauch von 1 040 400 m3 im Jahr. Mit geschätzten Druckluftkosten von 0,02 Euro pro Nm3 ergibt das rund 20 800 Euro im Jahr. Legt man einen Leckageanteil von 20 Prozent zugrunde, lösen sich jährlich 4000 Euro buchstäblich in Luft auf.

Manuelle Leckageerkennung aufwendig. Die manuelle Leckageerkennung erfolgt mithilfe von Ultraschallmessgeräten. Sie ist nur sinnvoll und effektiv, wenn sie regelmässig, das bedeutet mindestens zweimal im Jahr, stattfindet. Bei Maschinen, die 24 Stunden am Tag laufen, und bei sich bewegenden Bauteilen sind Leckagen aber auch dann nur

Das digitale Durchflussmessgerät PFM ist das Herzstück des ALDS von SMC. Dank moderner Mikrochip-Technologie liefert es eine ausserordentliche Genauigkeit und hohe Reaktionsgeschwindigkeiten.

schwer zu erkennen. Jedes Ventil, jede Leitung, jede Schraubverbindung muss einzeln überprüft werden, das ist aufwendig. Gleichzeitig beeinträchtigt der Lärm, der wegen der Entlüftung der Ventile entsteht, die Prüfung. Die Leckageerkennung mit Ultraschallgeräten ist deshalb eher eine ungefähre Schätzung als eine exakte Messung. «Der zeitliche Aufwand und die Kosten für die manuelle Leckageerkennung mittels Ultraschallmessgerät stehen in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Die manuelle Leckagemessung hat deshalb für Druckluftnutzer nur eine geringe Priorität. Sie ist nicht wirklich effizient», erläutert Tamer Aytek, Manager Energy Saving bei der SMC Pneumatik AG. «Anders funktioniert die automatische Leckageerkennung mithilfe von ALDS. Mit dem einfachen und kostengünstigen Erkennungssystem werden Druckluftleckagen bereits bei ihrer Entstehung erfasst. Das System erhöht ausserdem die Häufigkeit, mit der Leckagen erkannt werden, ohne dass der Personalaufwand steigt. Für Maschinenhersteller wie -betreiber und Druckluftnutzer lassen sich damit klare Wettbewerbsvorteile erzielen, denn schliesslich wirkt sich die Druckluftleckage negativ auf die Produktionskosten aus. Zudem erhöht sich die Prozesssicherheit entscheidend.» ALDS automatisiert die Leckageerkennung. Maschinenhersteller können das automatische Leckagemessungs- und -ortungssystem problemlos in ihre Neuentwicklungen integrieren. Das ALDS >>


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PRODUKTION

● Fluidik

Das ALDS von SMC erkennt und ortet Leckagen zuverlässig. (Bilder: SMC)

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in Leitungen erkannt werden, die in der Grundstellung der Maschine drucklos sind. Denn nach dem Einschalten des ALDS-Blocks durch die SPS wird der Durchflusswert der Grundstellung, nach Erkennung durch das PFM, aufgezeichnet. Danach werden die Elektromagnetventile Schritt für Schritt nacheinander eingeschaltet, die Durchflusswerte bei jedem Schritt mit dem Referenzwert der Grundstellung verglichen. Ein jetzt gemessener grösserer Durchflusswert bedeutet, dass die Leitung, die gerade aktiviert wurde, eine Leckage aufweist. Ein kleinerer Durchflusswert als der der Grundstellung bedeutet, dass die Leitung, die gerade deaktiviert wurde, eine Leckage hat. Die Durchflussgeschwindigkeit und die Grösse der Zylinder spielen dabei keine Rolle, weil das System während des Maschinenzyklus nicht arbeitet, sondern die Leckage direkt nach jeder Bewegung am Hubende misst.

Gewinn für Hersteller und Betreiber. Mit der Integration oder Nachrüstung des Systems können Maschinenhersteller den Betreibern eine Reihe entscheidender Vorteile bieten. So lässt es sich in die Maschinensoftware einbinden, ohne dass ein externes Überwachungssystem erforderlich wäre. Leckagen werden anschliessend während des laufenden Maschinenbetriebs tagesaktuell erfasst, sobald sie auftreten. Zudem ist der exakte Leckagewert in l/min ausweisbar. Dem Instandhaltungspersonal können damit detaillierte Berichte geliefert werden, wie und wo Reparaturen vorzunehmen sind. Die aufwendige Prüfung jedes einzelnen Bauteils entfällt. (mf) ●

SMC PNEUMATIK AG 8484 Weisslingen, 052 396 31 31 info@smc.ch, www.smc.ch, energysaving.smc.eu

basiert auf einer sehr genauen Durchflussmessung, die mit einem Umschaltventil aktiviert wird. Kernstück des ALDS ist ein Block, der mit einem Standard-Durchflussmessgerät der SMC-Serie PFM ausgestattet ist und auch das Wegeventil beinhaltet. Dieser Block wird in die Hauptleitung der Maschine eingebaut. Das Umschaltventil wird mit Befehlen des Ablaufprogramms der Maschinensteuerung angesteuert. Auf diese Weise erfasst das ALDS automatisch Grösse und Ort der Druckluftleckagen – und das bei laufendem Maschinenbetrieb. Mit der Nutzung eines programmierten «Leckageprüfungszyklus» können die Ergebnisse eines jeden einzelnen Druckluftkreislaufs der Maschine mit den zuvor in der SPS gespeicherten Daten verglichen werden. Auf diese Weise lässt sich jede Maschine individuell überwachen. Die hieraus resultierenden Daten gehen in Berichtsform an die Instandhaltungsabteilung, die dann gezielt eine Leckage beheben kann. Schritt für Schritt zu eindeutigen Ergebnissen. Mithilfe des Leckagetestzyklus können auch Leckagen

Exakte Messwerte: Das Durchflussmessgerät PFM und das Umschaltventil sind in einer Baugruppe zusammengefasst und werden in die Hauptleitung der Maschine eingebaut. Das Umschaltventil wird mit den Befehlen aus dem Ablaufprogramm der Maschinensteuerung angesteuert.

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Trenntechnik ●

PRODUKTION

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3D-Technik beim Plasmaschneiden

Anphasen war gestern Mit Flex Head 3D will Eckert Cutting mehr als nur einfache und gerade Schnitte ermöglichen. Der neue Phasenschneidkopf ist für das Ausschneiden komplizierterer Phasen bei Rohren und Blechen gedacht.

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hasen manuell schneiden, um dickere Rohre und Bleche fürs Schweissen vorzubereiten, erfordert bisher einen eigenen Schritt im Produktionsprozess. Damit das Anphasen der Vergangenheit angehört, hat die Eckert Cutting Technology GmbH aus Zwickau die Flex Head 3D entwickelt (Schweizer Vertretung: Mig-Tig-Plasma, Herisau). Mit der 3D-Technik, dem sogenannten 3D-Support, will das sächsische Unternehmen im Plasmaschneiden einen Ansatz etablieren, der neue Möglichkeiten eröffnet. Die Flex Head 3D ist speziell für das Ausschneiden komplizierter Phasen gedacht, bei denen beispiels-

Die Portalmaschine Eckert Sapphire: Zusammen mit dem neuen Phasenschneidkopf und einem entsprechenden Ausleger erhält der Anwender weitere Flexibilität, weil der 3D-Support ebenso bei der Bearbeitung von Blech wie bei Rohren genutzt werden kann.

weise schnelle Richtungswechsel eine entscheidende Rolle spielen. Der wesentliche Vorteil dieser Konstruktion liegt in der Beweglichkeit des Plasmabrenners und seiner Fähigkeit, den Abstand zum Drehmittelpunkt konstant zu halten. Daher lässt sich eine Genauigkeit der Positionierung von bis zu 0,1 mm realisieren. Der 3D-Support minimiert somit die manuelle Nachbearbeitung. Und neben der hohen Genauigkeit der Wiederholungen sowie der Geschwindigkeit der Bearbeitung reduziert das auch die Geräuschkulisse in der Produktion spürbar. Für die erforderliche Flexibilität ist die Flex Head 3D mit einen Rotationswinkel von +/– 580 ° ausgerüs-

tet. Das entspricht in der Praxis drei vollen Umdrehungen. Der Neigungswinkel beträgt +/– 90 °. Damit lassen sich bei maximalem Neigungswinkel und entsprechender Plasmastromquelle Materialstärken von bis zu 40 mm schneiden. Zudem verfügt die Lösung über eine Hubhöhe von 300 mm für den Einsatz bei Klöpperböden. Rohre und Bleche. Kombiniert mit der Portalmaschine Eckert Sapphire und einem entsprechenden Ausleger erhält der Anwender zudem weitere Flexibilität, weil der 3D-Support ebenso bei der Bearbeitung von Blech wie bei Rohren genutzt werden kann. Das verringert Investitionskosten und Platzbedarf. Besonders bei dickwandigen Rohren kommt es auf eine äusserst präzise Schneidtechnik an, um Löcher für komplizierte im passenden Winkel zum Plasmabrenner ausgerichtet sein. Bereits minimale Ungenauigkeiten gefährden demnach die Passgenauigkeit und ziehen eine manuelle und damit aufwendige Nachbearbeitung nach sich. Der 3D-Kopf schneidet auch Bleche schnell und präzise aus. Neben den klassischen 2D-Schnitten lässt sich im selben Schneidprozess ein definierter Reststeg bilden, um auch hier den Schweissprozess möglichst ohne Nachbearbeitung einzuleiten. Der Anwender kann sowohl bei Blechen als auch bei Rohren die Funktion der Plasmamarkierung nutzen, um sich Anreissarbeiten zu sparen. Automatische Berechnung komplexer Schneidprozesse. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, kommt die Steuerung ECK 872 zum Einsatz. Zu ihren Merkmalen zählen eine intuitive Bedienoberfläche sowie eine Schneiddatenbank. Sie machen selbst bei komplexeren Schneidprozessen lediglich die Definition von Materialart und Materialstärke durch den Bediener erforderlich. Das Steuerelement übernimmt sämtliche Steuerungen vollautomatisch, etwa die der zahlreichen Achsen, Schneidgeschwindigkeiten, Brennerhöhen, Gasmischungen und Gasdrücke. Eine solche Steuerung dürfte ein kluger Schachzug der Firma Eckert gewesen sein, um mögliche Berührungsängste mit diesem Bearbeitungsverfahren abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Standardmässig läuft bei der Programmierung von Blechen sowie zur Bildung von Y- oder K-Phasen die Software Finest. (ea) ● MTP MIG-TIG-PLASMA AG 8625 Gossau, 044 936 59 59 info@mtp-ag.ch, www.mtp-ag.ch

11. Blechexpo Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Blechbearbeitungsmaschinen Trenn-

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Rohr-

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Füge-

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Rohr-, Profil-Halbzeuge

4. Schweisstec

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PRODUKTION

● Trenntechnik

6/7.2013 technica

Für jede Säge die passende Peripherie

Freie Bahn für ungehindertes Sägen Zum Maschinenprogramm Kasto-Kompakt- und Universalsägen gibt es ein umfassendes Baukastensystem zur individuellpragmatischen Gestaltung des Materialhandlings.

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as Unternehmen Kasto bietet als weltweit einziger Hersteller alle drei Sägeverfahren: Bügel-, Band- und Kreissägen. Doch allein mit dem rationell-flexiblen Sägen der verschiedensten Materialien ist es eben nicht getan. Denn mehr und mehr werden die Maschinenbedienung und das Materialhandling zu entscheidenden Effizienz- und damit Wirtschaftlichkeitsfaktoren. Kasto bietet für die Materialzufuhr und für die Abschnitt-Abführung sach- und leistungsgerechte Komponenten und Bausätze an, die in zwei Leistungsklassen unterteilt sind: Rollenbahnen für die Materialzu- und -abfuhrseite ab 150 bis 450 kg Gewicht pro Laufmeter Rollenbahn einerseits; anderseits ab 2000 und bis 3000 kg. Schnelle und unterbrechungsarme Versorgung. Für die erleichterte Suche nach der richtigen Rollbahn hilft der Kasto-Quickfinder. Er listet sämtliche Sägemaschinen des Lieferprogramms «Kompakt- und Universalsägen» auf mit den dazu passenden Rollenbahnen. Im unteren Bereich stehen zum Beispiel die Kreissägen für Aluminium und Kunststoff mit den Rollenbahnen für 150 kg Traglast pro Laufmeter, und von dort geht es hoch bis zum vollhydraulischen Hochleistungs-Bandsägeautomat Kastotwin A4 x 5 und den passenden Schwerlast-Rollenbahnen für 3000 kg Traglast. Des Weiteren gibt es die Rollenbahnen in Längen

ab 1060 mm und bis 2130 mm und dazu die passenden Rollenbahn-Anschlussstücke, womit eine einfache Realisierung individueller und dabei kostengünstiger Zu- und Abführanlagen für die Sägemaschinen realisiert werden können. Da die Kompakt- und Universalsägemaschinen aller Baugrössen serienmässig bereits umfangreich ausgerüstet sind, kommen auf den Anwender nur noch die Anschaffungskosten für die Rollenbahnen und eventuell Kasto-Messsysteme dazu. Die Zufuhrrollenbahnen sorgen für die schnelle und unterbrechungsarme Versorgung bzw. Beschickung der Sägemaschine.

Abfuhrrollenbahnen sorgen wiederum buchstäblich für freie Bahn und damit für ungehindertes Sägen, in dem sie eine gewisse Anzahl an Abschnitten aufnehmen und als eine Art Fertigungspuffer dienen. Mit Messsystemen schnell und reproduzierbar exakt ablängen. Die Kasto-Messsysteme schliesslich dienen zur genauen Einstellung der Abschnittlänge, wobei der Kunde/Anwender hier aus verschiedenen Messsystemen auswählen kann: • Längenmesseinrichtung zur manuellen Einstellung der Messlänge über Nonius;

• Längenmesseinrichtung zur manuellen Einstellung der Messlänge über ein Digitaldisplay; • Längenmesseinrichtung zur manuellen Einstellung der Messlänge über ein Digitaldisplay mittels Handrad; • Längenmesseinrichtung mit motorisch angetriebener Einstellung der Messlänge über eine NCSteuerung; • schwerer Messanschlag für elektromotorisch angetriebene Rollenbahnen mit digitaler Längenmesseinrichtung und Einstellung der Messlänge mittels Handrad. Die neu entwickelte PusherGreiferzange erledigt ein schnelles und präzises Positionieren passgenauer Schnitte programmierter Sägeaufträge im Automatikmodus. Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit. Nicht zuletzt bringt die erwähnte Sägemaschinen-Peripherie einen beträchtlichen Zuwachs an Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit für die Mitarbeiter und durch schonenderes Materialhandling auch an Qualität. Die Produktivität steigert sich durch Sägemaschinen-Zubehör wie Mehrspanneinrichtungen oder Vollbündelspannsysteme. Minimalmengen-Schmiersysteme verhindern die Arbeitsplatzverschmutzung durch Kühlmittel beim Sägen von Rohr- und Profilmaterial. Zu erwähnen wäre ausserdem noch, dass die hier vorgestellte Sägemaschinen-Peripherie zwar auf die Kompakt- und Universalsägemaschinen zugeschnitten ist, dass jedoch für die Baureihen Kastoverto A2 und Kastotwin A2, U4, AE4 und A 4 x 5 weitergehende Materialfluss- und Automatisierungseinrichtungen wie z. B. Vorlagepolder und Schrägmagazine lieferbar sind, um die Sägemaschinen im Mehrschichtbetrieb mannlos arbeiten lassen zu können. (ea) ● Bild oben: Eine Universalsägemaschine Kastocut DU 4 mit zufuhr- und abfuhrseitig angebundenen Rollenbahnen.

Eine hydraulische Vollbündelspanneinrichtung, zufuhrseitig. (Bilder: Kasto)

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Biegetechnik ●

PRODUKTION

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HD-Serie von Amada mit automatischem Werkzeugwechsler

Rüstzeit reduzieren Sie sind die Leistungsträger in der Oberklasse der Abkanttechnologie: die Pressen der HD-Serie von Amada. Diese Pressen können seit einiger Zeit auch mit dem automatischen Werkzeugwechsler «ATC» kombiniert werden.

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ie Maschinen der HD-Serie werden zusammen mit einem umfangreichen Zubehör angeboten. Für optimale Biegeergebnisse sorgen auch die Werkzeuge und die anwendungsfreundliche Software. Zusätzlich stehen den Kunden Biegehilfen, eine variable Hinteranschlagfunktion (Delta-X) und zwei zur Auswahl stehende Winkelmesssysteme zur Verfügung. Eine hocheffiziente Pressbalkenkonstruktion garantiert ein qualitativ hochwertiges Biegeergebnis über die gesamte Maschinenlänge. Abhängig von Materialstärke, Länge und Position des Werkstücks auf dem Pressbalken berechnet die Maschinensteuerung die Einstellwerte für dieses System. Rüstzeit ist vor allem bei immer kleiner werdenden Stückzahlen ein bedeutender Faktor. Der AutoToolChanger transportiert mit vier Manipulatoren selbstständig die für das aktuelle Programm benötigten Werkzeuge, wobei eine

Die Antwort von Amada auf die wachsenden Ansprüche ist die HD-ATC, die erste konventionell bediente Gesenkbiegepresse mit automatischem Werkzeugwechsel. (Bild: AMADA Swiss GmbH)

grosse Werkzeugauswahl im direkten Zugriff zur Verfügung steht. Die Manipulatoren positionieren die Werkzeuge höchst präzise auf den Pressbalken. In Kombination mit dem ATC sorgt die hydraulische Werkzeugklemmung für das sichere Aufnehmen der Werkzeuge. Hybridantrieb für geringen Energiebedarf. Um jederzeit präzise Abkantergebnisse zu erzielen, setzt Amada beim Antrieb der Abkantpressen aus der HDSerie auf ein spezielles servo-hydraulisches Hybridkonzept. Mit Servomotoren angetriebene Hydraulikpumpen befördern Öl in die Zylinder. Der Motor arbeitet dabei ausschliesslich während der Bewegung des Pressbalkens, wodurch der Energiebedarf deutlich reduziert wird. Weitere Vorteile bringen der reduzierte Hydrauliköl-Bedarf mit längeren Ölwechselintervallen und die verminderte Erwärmung des Öls. So ist eine gleich bleibende Biegequalität garantiert, da diese nicht länger durch Schwankungen der Öltemperatur beeinflusst werden kann. Die HD-Serie gilt als Alleskönner im High-End-Segment der Abkanttechnologie. Entsprechend breit ist das Spektrum der zur Verfügung stehenden Presskräfte und Biegelängen. Diese liegen im Standard zwischen 500 und 2200 kN bzw. 2000 und 4000 mm – auf Anfrage ist eine Presskraft bis 6000 kN und Biegelänge bis 7000 mm erhältlich. ● AMADA SWISS GMBH 8422 Pfungen, 052 304 00 34 info@amada.ch, www.amada.ch

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WORKLIFE-BALANCE – komplexe Anforderungen an Unternehmen

Gesundheit in Gefahr Die richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg. Helfen können unter anderem Zeit- und Ortssouveränität durch Home Office oder Telearbeit und flexible Arbeitszeiten. H A R T M U T F. B I N N E R

G

ut 20 Jahre nach dem Paradigmenwechsel bei der Organisationsentwicklung von der Funktionsorientierung zur Prozessorientierung gibt es keine klare Vorstellung, wie sich Organisationen unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen optimal entwickeln sollen. Das hängt mit der Komplexität der vielfältigen Anforderungen, Ansatzpunkte und Einflussgrössen zusammen. Aber auch mit der Erkenntnis, dass kulturelle, soziale, humane und individuelle Faktoren (Softfacts) eine immer grössere Rolle für den nachhaltigen Organisationserfolg spielen als anfänglich gedacht.

Ökonomische Absicherung bestimmt. Diese Balance wird geprägt von der individuellen Lebensvision, die von arbeits- und persönlichkeitsrelevanten Faktoren abhängig ist. Aufbauen sollte sie auf der Selbsterkenntnis einer akzeptablen Work-Life-Balance mit der Zielvorgabe, die Rahmenbedingungen für das Erreichen eines Gleichgewichtes zu schaffen. Sehr wichtig ist es, dass sich das Anspruchsdenken an den vorhandenen Ressourcen orientiert. Einkommens-, Zeit- und Leistungsfeldressourcen sollten durch eine optimale individuelle Ressourcenkombination zu einer hohen WorkLife-Balance-Zufriedenheit führen. Je nach Lebensalter und -situation stellen sich andere Schwerpunkte ein, sodass es wichtig ist, immer wieder ei-

«Burn-out»: Wer mit seinen Ressourcen nicht sorgsam umgeht, riskiert schwere psychische Probleme. (Bild: Otmar Winterleitner/iStockfoto)

Arbeitsrelevante Faktoren. Deshalb spielt auch die Balance-Findung zwischen organisationsbezogenen Hard- und Softfacts-Gestaltungsfaktoren eine wesentliche Rolle für den Wettbewerbserfolg. Die harten und weichen Faktoren aus der Arbeitswelt sollten eine wesentliche organisationsspezifische Unterstützung bei der Herstellung einer individuellen Work-Life-Balance bieten. Sie muss in Einklang gebracht werden, um eine dauerhafte Gesundheit zu erreichen und die Leistungsfähigkeit zu bewahren. Auch wenn die Art und Weise des Zusammenspiels von Arbeit und Freizeit sehr stark vom einzelnen Mitarbeiter abhängt, so sind die Organisation und arbeitsrelevante Faktoren wie Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung oder Grad der Selbstbestimmung für die Einhaltung der Balance entscheidend.

ne neue Balance-Zufriedenheit zu finden. Dabei bestimmt in der Regel die ökonomische Absicherung den Spielraum. Die Herausforderung besteht also darin, eine bestimmte Verteilung der vorhandenen Zeitanteile zu einer subjektiv ausgewogenen Verteilung der Lebensbereiche zu kombinieren. Anfälligere Selbstständige. Führungskräfte besitzen andere Faktoren für die individuelle Work-Life-Balance als Mitarbeiter, deren Selbstbestimmung sehr viel geringer ist. Diese Aussage gilt auch für bestimmte Berufsgruppen. So sind beispielsweise bei Selbstständigen der Arbeits- und Lebensbereich

stärker miteinander verknüpft als bei lohnabhängig Beschäftigten, die eine starke Trennung zwischen beiden Lebensbereichen anstreben. In allen Fällen beeinträchtigt eine Disbalance zwischen Arbeitsund Privatleben die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beteiligten. Unterschiedliche Generationen. Unterschiede existieren zwischen den verschiedenen Generationen. Die in den 1950er-Jahren Geborenen werden als Baby-Boomer bezeichnet, die ein sorgenfreies Alter anstreben und dabei bemüht sind, Beruf und Familie gleichermassen nicht zu vernachlässigen. Die Generation X der nach 1970 Geborenen stellt stärker die eigene Karriere in den Mittelpunkt. Bei den in den 80er- und 90er-Jahren Geborenen handelt es sich um die Y-Generation. Deren Lebensvision ist gekennzeichnet durch Kooperation, Selbstbestimmung, flexible Arbeitszeiten und Kreativität. Verbunden mit einem starken Gemeinschaftsgefühl für soziale Verantwortung und dem Bestreben, die eigene Zeit sinnvoll und nützlich einzusetzen. Mehr Souveränität. Diese Erkenntnisse bei der Führung und Organisationsentwicklung zu berücksichtigen, kann also einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt darstellen. Beispielsweise lässt sich eine höhere Zeit- und Ortssouveränität durch Home Office oder Telearbeit und flexible Arbeitszeiten herstellen. Die beste Fürsorgepflicht lässt sich durch systematische Massnahmen innerhalb des Gesundheitsmanagements erreichen. Mit einem Analyse-Tool und den dazugehörenden Referenzportfolien zu diesen Themengebieten können sehr transparent die Anforderungen, Ziele, Schwachstellen und Massnahmen ermittelt werden, die zu einer individuellen Work-Life-BalanceZufriedenheit beitragen. ●

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MANAGEMENT – kreative Potenziale entfalten ohne Druck

Das Spiel mit der Angst Wir lieben es, das Spiel mit der Angst. Es treibt das Adrenalin in die Venen und es macht die Menschen dumm. Dann ist es leichter, einen Vorteil herauszuschlagen. Oder besser: war es leichter, denn das ist ein altes Spiel. HEINZ PETER WALLNER UND KURT VÖLKL

W

enn die Zeiten härter werden, legen wir in unseren Spielen einen Zahn zu und verschärfen die Gangart. Das Spiel mit der Macht erlebt eine Renaissance, besonders in Organisationen und Unternehmen. Die Menschen kommen unter Druck, strengen sich mehr an, als es gut wäre und drängeln mehr als es erträglich wäre. Die Angst in Organisationen ist eine Folge des Spiels mit der Macht. Wer Macht über Menschen hat, kann Druck ausüben, kann seinen Willen durchsetzen und am Ende das Spiel gewinnen. Immer aber wenn wir gewinnen, müssen andere verlieren. Dabei ist das wenig hilfreich. Nie müssen wir das Licht des anderen ausblasen, um selbst zu leuchten, meinte der Finanzier Bernard Baruch. Aber wenn der Druck zu hoch wird, bläst auch der «Kelomat» und lässt Dampf ab. Und wenn einmal

die Grossen zu blasen beginnen, bekommen die kleinen Lichter Angst. Bekanntlich weht aber der Wind oben besonders stark. Keineswegs ist Angst in der Hierarchie alleine eine Sache auf unteren Etagen. Angst verteilt sich über alle Ebenen, sie hat nur andere Auswirkungen. Wir können sagen, ganz oben lebt die Angst und bestimmt das Handeln. Hier ist die Verantwortung am grössten und somit auch die Angst vor Fehlern am stärksten spürbar. Mutige Strategien des Wandels lässt die Angst erst gar nicht aufkommen. Und wenn die wenigen wirklich Mächtigen Angst haben, sind sie besonders gefährlich und wenig wirksam. Weiter unten verteilt sich die Angst auf vielen Schultern und wirkt anders. Hier lähmt die Angst die Menschen und vertreibt jede Neugier, vernichtet jede gute Idee, verengt die Geister und führt zu Dienst nach Vorschrift. Ohne Checklisten tut niemand einen Handgriff. Das ist das Dilemma, das jede Krise mit sich bringt. Statt mutigen Menschen in oberen und engagierten in den unteren Etagen, füllen die angsterfüllten alle Ränge. Angst aber bietet uns keinen Ausweg aus Krisen. Den finden wir nur, wenn wir das Spiel verändern. Das Spiel mit der Macht wird zum Spiel mit der Kraft. Statt Macht über Menschen auszuüben, geht es darum, gemeinsam mit den Menschen mächtige Strategien des Wandels zu entwickeln.

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Der Angst auf der Spur. Für den Ausbruch aus den Teufelskreisen der Angst müssen wir zu ihren Wurzeln vordringen. Wirtschaftliches Handeln bringt die Menschen immer in einen Widerspruch. Es geht einerseits um die Freude am Tun und andererseits um das Bejahen des Notwendigen. Weder die Freude noch das Notwendige alleine

Das Buch zum Artikel

Autoren: Kurt Völkl, Heinz Peter Wallner Buchtitel: Das innere Spiel – Wie Entscheidung und Veränderung spielerisch gelingen Verlag: BusinessVillage, Verlag für die Wirtschaft ISBN: 978-3-869802-20-6 Preis: 29,80 CHF UVP

bringen uns den Erfolg, den wir uns wünschen. Wir müssen die Widersprüche vereinen und aus beiden Seiten Kraft schöpfen. Wer mit Freude das Notwendige bejahen kann, ist am Königsweg. Oftmals aber setzen sich heute jene Menschen in Szene, die im Notwendigen die Rettung sehen und die Freude als Störquelle aus allen Etagen verbannen. Die Folge ist dann meist die negative Überhöhung der isolierten Position und der tiefe Fall in den eigenen Schatten, wie Herbert Pietschmann das nennt. Statt das Notwendige zu bejahen, wird die Position radikaler. Sie führt zum freudlosen Tun unter Druck. Hier sind wir an der Quelle der Angst. Druck bringt Menschen unter Stress und führt zu Angst. Auch die Gegenposition zeigt keinen Ausweg. Wer die Freude am Tun dem Notwendigen vorzieht, fällt ebenso in den Schatten. Wer des Notwendigen aber verlustig wird, kann dem Erfolg nur hinterher winken. Das neue Spiel ohne Angst verlangt nach neuen Regeln. Eine der Regeln lautet so: «Entscheide nicht gleich, initiiere einen Prozess.» Statt sich für die Freude oder für das Notwendige zu entscheiden, können wir einen Dialog initiieren und nach einer gangbaren Lösung suchen. Die Kunst liegt nicht mehr in der richtigen Entscheidung, weil es eine solche gar nicht gibt. Sie liegt im Prozess, der Menschen in einen fruchtbaren und furchtlosen Dialog über die Zukunft bringt. «Bewahren» oder «Verändern». Jetzt sind wir mitten in der Polarität angekommen. Die Spannung


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zwischen «Bewahren» und «Verändern» ist die Batterie des Lebens. Aus ihr schöpfen wir Kraft für Veränderung oder erstarren vor unserer eigenen Angst. Wir können diesen Widerspruch nicht entscheiden, ein richtig oder falsch gibt es nicht. Sicher ist nur, wer immer auf das Bewahren setzt, fällt in den Schatten der Erstarrung. Wer hingegen immer auf Veränderung tippt, fällt in den Schatten des Identitätsverlustes, wie das Herbert Pietschmann beschreibt. Genau hier beginnt der gute strategische Dialog. Die Bewahrer und die Veränderer haben beide aus ihrer Perspektive Recht, niemand hat unrecht. Hier ist dann eine weitere Spielregel hilfreich: «Setze Bewertungen aus.» Richtig und falsch, gut und schlecht sind sichere Wege in Sackgassen des Lebens. Für eine gute Zukunft ist die gemeinsame Suche nach einer Lösung im Spannungsfeld zwischen «Bewahren» und «Verändern» der Schlüsselfaktor. Dazu brauchen wir einen neuen Dialog, der schnell zu guten Lösungen führt und trotzdem die Intelligenz der vielen nutzen kann. Der iterative Dialog der Menschen. Peter Kruse setzt in komplexen Fragen auf die Kraft der Iteration und definiert: «Iteration bezeichnet den kreisförmigen Prozess des Wiedereinspeisens des Ergebnisses einer Regelanwendung in die Regel.» Wir haben das vielfach ausprobiert und die Zauberhand der Iteration erlebt. Vereinfacht gesagt ist Iteration eine Art Stille-Post-Spiel für Erwachsene. Eine Gruppe von Bewahrern arbeitet ihren Standpunkt in einem Brainstorming aus. Eine Gruppe von Veränderern tut das Gleiche. Dann tauschen sie ihre Ergebnisse aus und arbeiten daran weiter, clustern, strukturieren und ergänzen, um dann die neuen Ergebnisse wieder zu tauschen. Das geht so lange im Ping-Pong-Spiel hin und her, bis eine gemeinsame, passende Lösung vorliegt. Meist geht das sehr schnell, nach ein bis zwei Wechseln ist ein Ergebnis da, das als Blue-Print für die neue Strategie verwendet werden kann. Es sind solche Entwicklungsprozesse, die viele Menschen mit widersprüchlichen Standpunkten in einen offenen Dialog bringen, die auf eine gute Zukunft in schwierigen Situationen hoffen lassen. Die Intelligenz einzelner Führungspersonen ist nicht zukunftsreich. Binden wir Menschen ein und geben wir den Widersprüchen Raum und Zeit, kann Lebendigkeit ihre volle Kraft entfalten. Das neue Spiel will nicht gewonnen werden. Das neue Spiel braucht einen anderen Zugang zum Erfolg. Im alten Spiel war es wichtig zu siegen. Wir wissen es heute intuitiv besser. In Zukunft wird es nicht mehr um den Sieg gehen. Wie sollte das auch gehen? In einer ganzheitlichen Welt hängt alles miteinander zusammen. Wenn wir einen Sieg erringen, dann sind per Definition andere Menschen zum Verlieren gezwungen. Die neue Frage ist vielmehr so zu stellen: Wie kann ich meine Potenziale als Mensch bestmöglich entwickeln und zum Wohle für die Welt einsetzen? Genau diese Fragen sollten sich auch Unternehmen stellen. Wie können wir gemeinsam Zukunft gestalten und unsere Widersprüche als Quelle der Kraft nutzen? Wie können wir unsere kreativen Potenziale entfalten, als Mensch, als Organisation? Für diesen Weg aber braucht es einen mutigen, weiten Schritt über einen Abgrund, der die Welten der Menschen teilt. Wie schaffen wir die Brücke von unseren mechanistischen, machtbeseelten Denkwelten zu den ganzheitlichen Denkwelten der Kraft? Ein erster Schritt ist die Beschäftigung mit einem neuen Spiel. Welche Spielregeln werden wichtig sein? Welche Prinzipien müssen uns leiten, um mutige Entscheidungsprozesse zu initiieren und radikale Veränderungen zu ermöglichen? Ein Prinzip möchten wir hier gleich preisgeben: das Prinzip Ordnungsmuster – das Spiel mit der Lebendigkeit, mit den Rhythmen des Lebens. Hiermit können wir uns wieder mit unseren kreativen Potenzialen verbinden und unsere Ängste überwinden. Das neue Spiel ist ein Spiel ohne Angst, weil es ein Spiel des Lebens ist. Und es gibt keinen Druck, weil niemand gewinnen muss. Nennen wir das Spiel so: Zwischen den Polen und mitten im Fluss. ●


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Möglichkeiten für die Produktionsentstehung von morgen

Digitale Werkzeuge für die Fabrik der Zukunft Kaderselektion

Das Fraunhofer IAO und Dassault bündeln künftig ihre Kompetenzen im Bereich der digitalen Fabrik. Durch die Kombi-

Unser Kunde ist ein innovatives, flexibles, kleines Produktionsunternehmen mit Sitz im Kanton Aargau. Als metallverarbeitende Unternehmung stellt sie fu¨r ihre Kunden hochpräzise Kleinteile her und erfu¨llt fu¨r namhafte Firmen Lohnaufträge. Aufgrund des qualifizierten Wachstums sowie zur Entlastung des Firmeninhabers, suchen wir eine erfahrene, initiative und unternehmerische Persönlichkeit als

Polymechaniker/Décolleteur und Geschäftsfu¨hrer Ihre Aufgabe: Als eine erfahrene und qualitätsorientierte Fachperson arbeiten Sie gerne selbständig sowie verantwortungsbewusst mit modernsten CNC-Maschinen und lieben die Herausforderung, welche die Herstellung von hoch-präzisen Kleinteilen an Sie stellt. Nebst dem Einrichten und Bedienen der Maschinen, u¨bernehmen Sie die Geschäftsfu¨hrung. Diese Aufgaben beinhalten die Betreuung der Kunden, die Akquisition von Neukunden, das Lösen von Kundenproblemen, das Kalkulieren von Angeboten sowie die Produktionsplanung und -steuerung. Weiter gehören die Personalfu¨hrung und gewisse administrative Aufgaben zu Ihrem Verantwortungsbereich. Ihr Profil: Sie verfu¨gen u¨ber eine Berufsausbildung als Polymechaniker und mehrere Jahre Erfahrung in der metallverarbeitenden Präzisionsindustrie, Sie haben erste Fu¨hrungspraxis erworben und erfolgreich Kundenaufträge abgewickelt. Sie haben ein gutes Gespu¨r fu¨r die Kundenbedu¨rfnisse und setzen diese gewinnbringend fu¨r beide Seiten um. Bei Eignung ist eine spätere Beteiligung an der Firma denkbar. Ihr nächster Schritt: Wenn Sie in dieser Aufgabe eine längerfristige Herausforderung erkennen und Ihre berufliche Zukunft jetzt in die Hand nehmen wollen, freut sich Daniel Bläsi, Direktwahl 032 624 65 18, auf Ihren Anruf oder Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Foto.

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nation von wissenschaftlichem Methodenwissen und der Softwarekompetenz eines weltweit führenden Unternehmens möchten die Kooperationspartner die Potenziale einer integrierten Entwicklung von Produkt und Produktion vermitteln und fördern.

D

igitale Werkzeuge sind bei der Entwicklung von Produkten oder für die Produktionsplanung mittlerweile Standard. Unternehmen hoffen darauf, mit Informationstechnik ihre produkt- und produktionsbezogenen strategischen und operativen Prozesse zu beschleunigen, qualitativ zu verbessern und kostengünstiger zu gestalten. Doch dafür braucht es mehr als nur eine neue Software. Um die Potenziale digitaler Methoden und Werkzeuge voll auszuschöpfen, muss man wissen, was diese wirklich können, wie diese am besten eingesetzt werden und welche organisatorischen und mitarbeiterorientierten Aspekte für eine erfolgreiche Einführung eine Rolle spielen.

Herausforderungen der zukünftigen Produktion. Mit der Kooperation möchten das Fraunhofer IAO und Dassault Systèmes ein Rundumpaket für die Einführung und den Einsatz digitaler Werkzeuge in der Fabrik der Zukunft schnüren. Basis dafür sind auf Seiten des Fraunhofer IAO jahrelange Erfahrungen aus Forschungs- und Anwendungsprojekten. Damit verfügt das IAO über wissenschaftlich fundiertes und in der Praxis erprobtes Prozess- und Methodenwissen rund um die digitale Produktion. Gepaart mit dem umfangreichen Softwareportfolio im Bereich «Digitale Fabrik und virtuelle Produktentwicklung» sowie tiefem Prozess- und Branchen-Know-how bietet Dassault Systèmes die ideale Ergänzung, um die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. «Die Anforderungen an die Produktion in den Fabriken steigen momentan enorm», erläuterte Institutsleiter Prof. Dieter Spath den Hintergrund der Zusammenarbeit. «Sie müssen in sehr kurzen Abständen nicht nur ständig neue Produkte am Markt anbieten, sondern diese an verteilten Standorten in virtuellen Partnernetzwerken möglichst mit bestehenden Maschinen und Anlagen produzieren.» Planung in Perfektion. Wie das gelingen kann, möchten die Kooperationspartner anhand von software-integrierten Prozessketten erarbeiten und im Digital Engineering Lab (Delab) des IAO demonstrieren. Der Multi-Touch-Tisch im Delab ermöglicht es beispielsweise zu simulieren, wie sich eine Bauteiländerung auf den Produktionsprozess und den Arbeitsablauf auswirkt. Was digital erst mal vorliegt, kann auf Knopfdruck auf unterschiedlichen Plattformen visualisiert und verarbeitet werden - beispielsweise im Immersive Engineering Lab des Fraunhofer IAO, nur ein Stockwerk unter dem Delab gelegen. Per 3D-Projektion kann hier das Modell eines Autos oder einer Fabrikhalle im Massstab 1:1 nicht nur von allen Seiten gemeinsam betrachtet werden, sondern Veränderungen und deren Auswirkungen in Echtzeit durchgeführt werden. (mf) ●

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B&R

PRODUKTE

RESISTRONIC

IEF WERNER

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RÖHM

Servoantriebe mit BiSS Interface

Weniger Aufwand für Konstrukteure

Die B & R-Antriebsfamilie Acopos multi konnte bislang schon Signale von einer grossen Zahl unterschiedlicher Positionsgeber einlesen. Eine neue Schnittstellenkarte für BiSS-Geber erweitert das umfangreiche Angebot noch. So können Kunden unter der Vielzahl der angebotenen Messsysteme den Positionsgeber auswählen, der für ihren Anwendungsfall am besten geeignet ist. Bei der voll digitalen, bidirektionalen Sensorschnittstelle BiSS handelt es sich um einen offenen und lizenzfreien Kommunikationsstandard, der das synchrone, schnelle und sichere Auslesen von Sensordaten ermöglicht. Das BiSS Interface zeichnet sich durch eine hohe Übertragungsrate und eine sehr gute Fehlererkennung aus. Die BiSS-Geberschnittstelle eignet sich für Anwendungsbereiche mit hohen Anforderungen, zum Beispiel die Integration von voll digitalen Hohlwellengebern mit grossem Innendurchmesser oder von robusten, absoluten sowie linearen Messsystemen mit hoher Verfahrgeschwindigkeit. Die BiSS-Interface-Einsteckkarte stellt die logische Ergänzung der breiten Palette an Acopos-Einsteckmodulen dar und eröffnet neue Möglichkeiten bei der Umsetzung anspruchsvoller Automatisierungsprojekten.

IEF Werner bietet zu jedem Antriebskonzept Versionen an, mit denen sich auf einer Lineareinheit mehrere Schlitten verfahren lassen. Weil nur eine Lineareinheit erforderlich ist, eröffnet das den Konstrukteuren ganz neue Perspektiven: Der Konstruktionsaufwand verringert sich, Anlagen können kompakter gestaltet werden. Sind die Lineareinheiten mit Spindel- oder Zahnriemenantrieb ausgestattet, können maximal zwei, bei Linearmotorantrieben auch mehr Schlitten unabhängig voneinander verfahren werden. Die Variante G der Lineareinheit 160/15 von IEF zum Beispiel besitzt zwei Zahnriemen, die über zwei Motoren angetrieben werden. Falls es die Anwendung erfordert, müssen somit keine zwei Lineareinheiten nebeneinander angeordnet werden – eine Einheit genügt. Dadurch kann der Konstrukteur Anlagen erheblich kompakter gestalten. Die Linearachse ist zudem mit einem integrierten Kollisionsschutz ausgestattet. Eine weitere Variante dieses Moduls ist die Version GPA. Damit lassen sich zwei Flächenportale im gleichen Arbeitsraum betreiben. Möglich macht das ein Parallelantrieb, der die beiden Schlittenpaare separat antreibt. Zum Einsatz kommen diese effizienten Versionen zum Beispiel in Bestückungsautomaten, Transportstrassen oder Dosier- und Abfüllanlagen.

B & R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, Tel. 052 728 00 55 office.ch@br-automation.com, www.br-automation.com

Neue Gerätegeneration mit neuer Schweisssteuerung

IEF Werner GmbH, D-78120 Furtwangen +49 (0) 7723 925-0, info@IEF-Werner.de, www.ief-werner.de/

Gründerfamilie zieht sich zurück

Die Schweisssteuerung ASI 50 ist neu entwickelt worden im Hinblick auf eine einfache Integration in Automaten und spezifische Anlagen. Durch eine Drei-Prozessoren-Architektur können wichtige Operationen gleichzeitig ablaufen. Die ASI 50 ermöglicht einen verzögerungsfreien Start (‹‹ 1 ms) und reagiert mit hoher Geschwindigkeit (Reaktionszeit ‹ 1 ms) auf äussere Ereignisse (Druckkontakt; Wegabschaltung). Die Regelgrössen (Strom, Spannung oder Leistung) werden mit der Dynamik eines 10-kHz-Systems konstant gehalten. Vier Analogkanäle, zwei Kanäle für Inkremental-Messungen und die interne Strom- sowie Spannungsmessung erlauben es, den Schweissprozess umfassend zu überwachen und zu dokumentieren. Die Daten (20 Kennwerte und 6 Kurven) von bis zu 100.000 Schweisspunkten werden in der Steuerung gespeichert, ohne dass sie auf einen externen Datenträger übertragen werden müssen. Daneben besitzt die Steuerung umfangreiche Möglichkeiten, um über Bus-Systeme in einem Netzwerk zu kommunizieren. Die Schweisssteuerung ist Bestandteil des Inverters. Die Bedienung erfolgt über einen PC, der nur angeschlossen sein muss, wenn Parameteränderungen vorgenommen werden sollen, oder der Betrieb der Anlage manuell überwacht wird.

Röhm gilt als ein bedeutender Spannzeughersteller mit einem umfangreichen Produktprogramm und eigener, leistungsfähiger Sonderfertigung. Rund 1500 Mitarbeitende produzieren und vertreiben weltweit Spannzeuge vom kleinsten Bohrfutter über effiziente Werkzeugspannungen und packende Greiftechnik bis zur Hightech-Kraftspanneinrichtung. Darüber hinaus werden kundenspezifische Produkte für nahezu jede Spannsituation und Handhabungsaufgabe entwickelt und gefertigt. Das Unternehmen ist längst zum Global Player geworden, der seine Aktivitäten insbesondere in Lateinamerika, Osteuropa und Asien weiter ausbaut. Ein kompetenter und leistungsfähiger Aussendienst, unterstützt von mehreren Produktmanagern sowie mehr als 40 Vertretungen weltweit ergänzen diese Entwicklung. Rund 50 Prozent der Produkte werden in mehr als 60 Länder exportiert. Fertigungsstätten in der Slowakei und in Indien sowie ein Joint Venture in China stärken die internationale Ausrichtung des Unternehmens. 2008 wurde die Firmenleitung nach 99 Jahren an einen externen Geschäftsführer Michael Fried übergeben. Damit setzt die Familie Röhm den Gesellschafterbeschluss um, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen und die Geschicke des Traditionsunternehmens künftig als Gesellschafter und Mitglieder des Beirates mitzugestalten.

Resistronic AG, 5417 Untersiggenthal, 041 56 298 11 55 Info@resistronic.com, www.resistronic.com

Röhm Spanntechnik AG, 3360 Herzogenbuchsee, 062 956 30 20 roehmch@roehm-spanntechnik.ch, www.roehm-spanntechnik.ch


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BECKHOFF

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PRODUKTE

AXNUM

Reduzierte Hardwarekosten und effizienteres Engineering Beckhoff präsentiert seine Gesamtlösung für die Umformtechnik. Mit PCund EtherCAT-based Control wird die Reglergüte erhöht, sodass die Maschine schneller und präziser läuft. Da nur ein Industrie-PC für Steuerung, Regelung, Motion und HMI benötigt wird, kann auf teure Spezialregler verzichtet werden. Ein weiteres Highlight ist die Automatisierungssoftware TwinCAT 3, die effizientes Engineering ermöglicht und aktive Multicore-Unterstützung bietet. So unterschiedlich die Grösse und Form von Blechteilen, so vielfältig sind auch die Bearbeitungsprozesse, angefangen vom Walzen, Schneiden, Prägen, Falzen, Ziehen, Fügen und Reinigen bis hin zum Veredeln der Oberflächen. Beckhoff steuert Pressen, Stanzen, Transfer-Einheiten, Richtmaschinen, Beöler und Schnittscheren. Für diese unterschiedlichen Anforderungen bietet Beckhoff mit PC- und EtherCAT-based Control eine einheitliche, skalierbare Steuerungsplattform. Ein Industrie-PC wird dabei für Steuerung, Regelung, Motion und HMI eingesetzt. Die hohe Prozessorleistung der PCTechnik ermöglicht somit die Eliminierung von Spezialhardware. Beispielsweise können Positions- und Druckregler für hydraulische Ventile durch Software ersetzt werden. Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

Biegsame und langlebige Kabel

ARP

SMC

Präzise an der Schraube gedreht Axnum hat sich auf den Vertrieb von Servopressen, Beschriftungslaser, NC-Achsen und Verschraubungstechnologie spezialisiert. Zu den neuesten Produkten im Portfolio gehört der Nanomat aus dem Deprag-Programm. Dieser Handschrauber erzielt präzise sehr kleine Drehmomente von 8 bis 300 Nmm bei Drehzahlen von 300 bis 1400 U/min. Er eignet sich damit für Kleinstmontagen. Zum Einsatz kommt dieser Schrauber bevorzugt in der Uhrenindustrie, aber auch in der Feinwerktechnik oder in der Medizintechnik, um Hörgeräte oder Herzschrittmacher prozesssicher zu montieren. In der optischen Industrie wird er für die Montage von Brillen, Objektiven, Fotoapparaten, Kameras oder Mikroskopen eingesetzt – zudem bei der Fertigung elektronischer Produkte und Komponenten wie Mobiltelefone, Taschenrechner, Spielekonsolen und Computer. Die hochgenaue Drehmomentkontrolle arbeitet nach dem Prinzip der mechanischen Trenn- und Abschaltkupplung. Dadurch werden Drehmomentgenauigkeiten erreicht, die weniger als plus/minus drei Prozent vom Standard abweichen – selbst bei einer Vielzahl von Schaltungen. Als Qualitätsmerkmal für die Abschaltgenauigkeit von Schraubern dient ein CMK-Wert von 1,67 bei plus/minus 10 Prozent Toleranz. Das heisst: Bei einer Million Verschraubungen liegt der Fehleranteil bei nur 0,6. AxNum AG, 2504 Biel, 032 343 30 60 office@axnum.ch, www.axnum.ch

Mehrzweckventile werden kleiner, effizienter und sparen Zeit

Dank eines speziellen Kabelmantels sind die neuen Ultra Flex Monitorkabel biegsamer und langlebiger als herkömmliche Kabel. Erhältlich sind sie mit HDMI-, VGA- und DVISteckern und in unterschiedlichen Längen zwischen 1 und 30 Metern. Bewegung ist der natürliche Feind des Kabels. Je öfter man es biegt, verlegt oder zusammenrollt, desto spröder wird es. Bis es schliesslich bricht. Mit den neuen Ultra Flex Monitorkabeln von ARP ist das nicht zu befürchten. Sie verfügen nicht nur über einen kleineren Biegeradius als konventionelle Kabel, sondern sind auch unter Belastung bis zu zehn Mal haltbarer. Das macht sie zum idealen Kabel für (dauer-)bewegliche Anwendungen, zum Beispiel bei schwenk- und versenkbaren Displays, Deckenliften mit Beamer oder Kabeltrommeln. Auch für Spezialeinsätze in der Industrie eignet sich diese Innovation. Durch den kleinen Biegeradius lassen sich die neuen Ultra Flex Kabel der ARP zudem auch besser verlegen als vergleichbare Standardprodukte. Ihre Beweglichkeit verdanken die Ultra Flex Kabel einem speziellen Kabelmantel aus Polyolefinen. Damit werden die Kabel nicht nur flexibler als solche mit herkömmlicher PVC-Ummantelung, sondern verfügen auch über beste Umwelteigenschaften. Sie enthalten weder Weichmacher noch Schwermetalle oder Chlor.

SMC hat seine bewährte 2/2Elektromagnetventil-Serie VDW optimiert. Die Modelle der neuen Serie sind bis zu 10 Prozent kleiner sowie bis zu 20 Prozent leichter als die Vorgängermodelle, haben weniger Scheinleistung (Baugrösse 1 mit 2,5 VA; Baugrösse 2 mit 3 VA) und sind für einen leisen Betrieb mit einer elastischen Dämpfung ausgestattet. Darüber hinaus sind die direkt betätigten 2/2-Elektromagnetventile staubdicht und gegen Strahlwasser aus allen Winkeln geschützt. Sie erfüllen damit die Schutzart IP65. Die für das Ventil verfügbare Option mit integrierter Steckverbindung verringert die Zeit, die der Anwender benötigt, um das Ventil anzuschliessen. Die Ventilkörper der neuen Serie sind in verschiedenen Materialien erhältlich: Aluminium und PPS-Kunststoff ergänzen die bestehenden Varianten Messing C37 und rostfreier Stahl. Als Dichtungsmaterial bietet die Serie VDW NBR (Nitrilkautschuk) und FKM (Fluorkautschuk). Die Serie VDW ist als Mehrzweckventil äusserst vielseitig einsetzbar. Klein und leicht kann es auch auf engem Raum eingebaut werden und – aufgrund seiner geräuscharmen Konstruktion – auch in ruhigen Umgebungen. Mit seiner reduzierten Leistungsaufnahme und der geringen Scheinleistung eignet es sich ideal für Anwendungen mit Druckluft, Mittelvakuum und Wasser.

ARP Schweiz AG, 6343 Rotkreuz, 041 799 09 09 verkauf@arp.com, www.arp.com

SMC Pneumatik AG, 8484 Weisslingen 052 396 31 31, info@smc.ch, www.smc.ch


BECKHOFF

PRODUKTE

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BIBUS

Hohes Einsparpotenzial bei Mechanikkosten Beckhoff präsentiert sein Lösungsspektrum für die Verpackungsindustrie. Mit PC- und Ether CAT-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff lässt sich die gesamte Prozesskette einzelner Verpackungsmaschinen sowie kompletter Verpackungslinien steuern und überwachen. Das neue XTS (eXtended Transport System) revolutioniert die Antriebstechnik in kompakter Bauform und ermöglicht völlig neue Konzepte für Verpackungsmaschinen. XTS ersetzt klassische Mechanik durch innovative Mechatronik. Es ermöglicht individuellen Produkttransport mit kontinuierlichem Materialfluss. Mit Industrie-PCs und der Automatisierungssoftware TwinCAT können alle Vorgänge, vom Füllen, Formen, Verschliessen, Labeln, Sammeln, Umverpacken bis hin zur Palettierung, durchgängig realisiert werden. Als Neuheiten präsentiert Beckhoff die Multitouch-Panel-Serie sowie eine vollständige Steuerungslösung in Edelstahl, beispielsweise für die Lebensmittelindustrie. Das neue Antriebssystem XTS von Beckhoff bietet neue Freiheiten für den Maschinenbau. Der Motor ist zusammen mit Leistungselektronik und Wegerfassung vollständig integriert. Ein oder mehrere Mover – kabellose, bewegliche Trägermodule – können auf einer nahezu beliebigen und flexiblen Streckenkonfiguration hochdynamisch bis zu 4 m/s bewegt werden. Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

Sicherheitskupplungen trennen im Millisekundenbereich

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WIR FORMEN GUMMI Sie können auch nur mit einer Idee und einer Skizze zu uns kommen. Wir kümmern uns darum und realisieren für Sie Gummiformteile von höchster Qualität und Präzision. Ihre Vorstellungen sind unser Antrieb. Mehr als 60 Jahre Erfahrung haben uns gelehrt, dass es fast nichts gibt, was für die Kubo Form AG unmöglich ist.

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Die Sicherheitskupplungen von Gerwah schützen Anlagen vor enormen Zerstörungskräften, die bei einer Kollision auftreten können. Dazu arbeiten die Kupplungen als federbelastete Formschlusskupplung. Darin sind Rollen als Formschlusskörper eingesetzt, die von Tellerfedern in ihren Ausrastungen gehalten werden und so eine Drehmomentübertragung von der Antriebs- zur Abtriebsseite ermöglichen. Die Kupplungen arbeiten so auch im Wechselbetrieb absolut spielfrei. Bei plötzlich auftretender Überlast können die Rollen von den Federn nicht mehr in ihren Aussparungen gehalten werden und rasten aus. Antriebs- und Abtriebsseiten werden in2_Kubo_Gummiform_bearb.indd 1 nerhalb von Millisekunden voneinander getrennt.

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BAUMER

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PRODUKTE

EPLAN

GRIBI

FAULHABER

Ultraschallsensoren mit sechs Metern Messbereich

Erfolgreiche Melkroboter

Für sehr anspruchsvolle Anwendungen hat Baumer die neue Ultraschall-Sensor-Serie 70 entwickelt. Mit einem Messbereich von sechs Metern, besonders schmaler Schallkeule und integrierter Temperaturkompensation liefern die Ultraschall-Sensoren auch unter schwierigen Umgebungsbedingen präzise und verlässliche Ergebnisse. Zu der Ultraschall-Serie 70 gehören vier neue Sensor-Modelle: zwei distanzmessende Sensoren UNAM 70, je einmal mit Strom- und Spannungsausgang. Das zweite Paar bilden die Näherungsschalter UZAM 70 mit je zwei frei konfigurierbaren PNP- beziehungsweise NPN-Ausgängen. Dieses Quartett bietet den Anwendern viele Vorteile, etwa bei der Füllstandskontrolle von Flüssigkeiten und Schuttgütern im Aussenbereich oder Silos. Sie sind farbunabhängig und erkennen zuverlässig spiegelnde oder hochtransparente Oberflächen. Ausserdem sind sie unempfindlich gegenüber Staub, Schmutz und Feuchtigkeit und liefern über den gesamten Erfassungsbereich konstante Auflösung und Wiederholgenauigkeit. Hohe Präzision also, die dank der integrierten Temperaturkompensation auch während des Messens bei Temperaturschwankungen gewährleistet ist. Ein weiteres Merkmal ist die schmale Schallkeule der Sensoren. Diese Fokussierung der Schallenergie sorgt für besonders hohe Signalsicherheit.

Gribi Hydraulics AG steht seit über vierzig Jahren mit beiden Beinen in der Hydraulik-Branche. Diverse spezielle und innovative Projekte konnte die Firma mit ihren Kunden über die Jahre hinweg verwirklichen. Ende Mai durfte sich Gribi über einen weiteren Meilenstein freuen. Der 10 000. Melkroboter wurde ausgeliefert. Das Hydraulikaggregat, der Proportional-Steuerblock sowie sämtliche Achszylinder wurden speziell für DeLaval International AB entwickelt. Die für diese Roboterapplikation verwendeten Aluminium-Zylinder werden hausintern bei Gribi gefertigt, montiert und geprüft. Auf den eigenen Fertigungszentren und Drehautomaten werden die Steuerblöcke und Zylinderbauteile in höchster Qualität hergestellt. Die Montage und die Prüfung der Baugruppen findet in der eigens für diese Systemlösung eingerichteten Montageabteilung statt. Da hohe Qualitätsgüte und hundertprozentige Termineinhaltung seit Jahren ein Muss sind, wird jede einzelne Baugruppe auf Spezialprüfständen voreingestellt und danach vollständig geprüft.

Baumer Electric AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 11 22 sales.ch@baumer.com; www.baumer.com

GRIBI Hydraulics AG, 8952 Schlieren, 044 733 40 50 info@gribi-hydraulics.ch, www.gribi-hydraulics.ch

Per Smartphone-App Bauteile bestellen Bauteile im Wartungs- oder Störungsfall direkt an der Maschine auswählen kann man mit der neuen Eplan Data Portal App, die ab sofort zweisprachig im iTunes Store verfügbar ist. Mit ihr können Anwender auf über 230 000 Bauteile im Portal zugreifen und mobil Geräte oder Komponenten suchen und auswählen. Der intelligente Warenkorb überführt die gesammelten Daten nachgelagert in das Originalprojekt von Eplan, sofern der Kunde einen Software-Service-Vertrag besitzt. Umfangreiche Filtermöglichkeiten erleichtern das schnelle Finden des benötigten Bauteils im Serviceoder Wartungsfall. Falls Komponenten ausgetauscht werden müssen, können sie «auf der Baustelle» direkt in der App ausgewählt werden. Hat der Hersteller das Bauteil aus dem Sortiment genommen, lässt sich einfach und schnell ein Nachfolgeartikel finden. Im Warenkorb eingebunden steht der Artikel bereit und kann im Büro direkt ins Projekt überführt werden. So ist gesichert, dass die Dokumentation der Maschine «as built»-Status hat und das alles logisch aufeinander aufbaut. Auch in der Projektierung bieten die Artikeldaten deutliche Mehrwerte: Neben den kaufmännischen Informationen stellt das Eplan Data Portal auch Logikinformationen bereit, beispielsweise Schaltplanmakros oder 3D-Makros für den Schaltschrankbau.

EPLAN Software & Service AG, 8105 Regensdorf, 044 870 99 00 info@eplan.ch, www.eplan.ch

Maximale Performance auf kleinstem Raum Die beiden neuen bürstenlosen Faulhaber DC-Servomotoren der Serie 0824 … B und 1028 … B kombinieren Kraft, Robustheit und hochauflösende Positionierung auf kleinstem Raum. Ihr zukunftsorientiertes Antriebskonzept unterstreicht die Tradition von Faulhaber im Bereich der Mikroantriebstechnik und ergänzt den Bereich zwischen 6 und 12 mm Motordurchmesser der Familie bürstenloser «Mini»DC-Servomotoren. Mit ihren hohen Drehmomenten von bis zu 1,1 beziehungsweise 2,1 mNm bei flacher Steigung der n-M-Motorkennlinie und sehr geringem Volumen sind diese Antriebe für Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen bei begrenztem Bauraum prädestiniert. Beide Antriebsserien sind serienmässig und ohne Mehrkosten mit einem hochauflösenden integrierten Encoder erhältlich, wodurch sich diese Motoren insbesondere für anspruchsvolle Positionieraufgaben in Bereichen wie der Optik und Photonik, Medizintechnik und der Robotik auszeichnen. In der Encoder-Ausführung stehen zwei Optionen zur Verfügung. So kann zur Überwachung und Regelung von Drehzahl, Drehrichtung und für die Positionierung der Abtriebswelle wahlweise entweder ein inkrementaler 3-Kanal-Encoder mit einer Auflösung von bis zu 1024 Impulsen pro Umdrehung oder ein 12 Bit (4096 Schritte) Absolut-Encoder integriert werden. Faulhaber Minimotor SA, 6980 Castelrotto, 091 611 31 00 info@minimotor.ch, www.minimotor.ch


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PRODUKTE

BECKHOFF

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SUHNER ABRASIVE

Integration von Robotik in die Standardsteuerung

Kraftvoller und geschmeidiger Rohrbandschleifer

Beckhoff bietet das komplette Lösungsspektrum aus den Bereichen Robotik, Montage-, Handhabungs-, Steuerungs-, Sicherheits- und Antriebstechnik. Im Fokus steht die Softwaregeneration TwinCAT 3, die die Plattform für Scientific Automation – die Erweiterung der PC-basierten Steuerungstechnik um neue Komponenten – bietet. Unter anderem kann die Robotik einfach in die Gesamtsteuerung integriert werden. Eine separate Robotiksteuerung kann so eingespart werden. Das komplett in TwinCAT 3 integrierte Engineering ohne spezielle Robotiktools und -sprachen reduziert die Engineeringkosten erheblich. Mit Scientific Automation kann die Prozessorleistung – gerade auch der Multicore-Support – voll ausgeschöpft werden, sodass der Anwendungsbereich der klassischen PC-basierten Automatisierungstechnik um neue Komponenten erweitert werden kann. Nicht nur Messtechnik und Condition Monitoring, auch die Robotik kann in die Standardsteuerung integriert werden. Robotik- und Motion-Control-Funktionen lassen sich sehr gut auf einer Plattform kombinieren und synchronisieren. Die Software «TwinCAT Kinematic Transformation» integriert die Robotersteuerung in die Automatisierungssuite TwinCAT. Die Funktionen SPS, Motion Control, HMI, Messtechnik und Robotik können auf einem Industrie-PC ausgeführt werden.

Effiziente Werkzeuge für die Edelstahlbearbeitung spielen im Metallbau eine immer wichtigere Rolle. Suhner hat das Programm für die abrasive Edelstahlbearbeitung mit dem Rohrbandschleifer UTG 9-R ergänzt. Er eignet sich für das Bearbeiten von Rohren im Durchmesserbereich von 20 bis 70 mm. Die Rohrumschlingung liegt bei maximal 220°. Die umschlingende Bearbeitung mit dem Rohrbandschleifer sorgt für einen ansatzlosen und guten Schliff innerhalb kürzester Zeit, die Nennaufnahmeleistung beträgt 1050 Watt. Die Bandgeschwindigkeit ist von 7 bis 15,5 ms-¹ stufenlos regelbar, das heisst optimale Anpassung der Schnittgeschwindigkeit an den jeweiligen Bandtyp. Der Rohrbandschleifer UTG 9-R basiert auf dem 1050-Watt-Motor der G-Reihe und bietet eine hohe Leistungsdichte. Die patentierte Konstruktion (4-RollenPrinzip) ermöglicht mit einer verstellbaren und einer schwenkbaren Kontaktrolle die rohrumschlingende Bearbeitung. Die Antriebsrolle des UTG 9-R bietet mit grossem Durchmesser, optimierter Geometrie und neuem Werkstoff eine sichere Übertragung der Leistung. Das Schleifband ist nur noch im Arbeitsbereich offen zugänglich. Die digitale Konstant-Elektronik übernimmt die Regelung und Überwachung des Motors, verschiedene Funktionen werden von der Elektronik gesteuert. Suhner Abrasive Expert AG, 5201 Brugg, 056 464 18 80 info.sae@suhner.com, www.suhner.com

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

CONSUMER PRODUCTS: This model couples the electromagnetics of the coil to the structural mechanics of the driver to the acoustics in and surrounding the loudspeaker.

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BECKHOFF

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PRODUKTE

IGUS

Edelstahl-Module für direkten Einsatz an der Maschine

MAXON

JUNGHEINRICH

Mess-Systemleitungen für kleine Radien

Mit den EtherCAT-Box-Modulen der EQ-Line in Edelstahlausführung erweitert Beckhoff seine I/O-Systeme um eine Baureihe in Schutzart IP 69K. Damit können auch Prozesse und Signale in hygienisch kritischen Bereichen direkt an der Maschine mit der hohen EtherCAT-Performance erfasst, ausgewertet und gesteuert werden. Es werden alle Anforderungen des Hygienic Designs erfüllt: Das Gehäuse inklusive aller Verschraubungen ist komplett aus Edelstahl. Die Verschraubungen sind bündig und ohne störende Konturen eingebaut. Über einen Befestigungswinkel werden die Module mit Abstand zur Maschine beziehungsweise Anlage montiert. So werden unerwünschte Hohlräume und Fugen, in denen sich Schmutz festsetzen kann, vermieden und eine zuverlässige Reinigung ermöglicht. Durch die Gehäusedichte gemäss der Schutzklasse IP 69K gewährleisten die Edelstahl-Box-Module Korrosionsbeständigkeit und Feuchtigkeitsdichte und lassen sich mit Hochdruck reinigen. Die EtherCAT-Box-Serie EQxxxx ist für den erweiterten Temperaturbereich von –25 … +60 °C (Lagertemperatur –40 … +85 °C) qualifiziert und daher auch in extremen Klimazonen einsetzbar. Durch das integrierte EtherCAT-Interface sind die Module ohne eine zusätzliche Koppler Box direkt an ein EtherCAT-Netzwerk anschliessbar.

Igus hat seine Chainflex-Mess-Systemleitungsserien CF113.D und CF11.D optimiert. Sie sind für kleine Radien mit einem Biegeradius von mindestens 7,5 x Leitungsdurchmesser weiterentwickelt worden und verfügen über entsprechend hochwertige Aufbauten. Sie sind als Meterware oder konfektioniert in 20 Herstellerstandards ab Lager lieferbar. Mess-Systemleitungen melden die Bewegung eines Motors an die Steuerung zurück. Eingesetzt werden sie in allen Fertigungsmaschinen, sei es in der Holzbearbeitung oder in Werkzeugmaschinen, aber auch in Regalbediengeräten, bei der Halbleiterbestückung oder Krananwendungen. Aus diesem Grund sind fünf verschiedene Qualitäten erhältlich. So viele Einsatzmöglichkeiten es gibt, so viele Antriebshersteller wollen beliefert werden. Hier steht dem Kunden mit 40 Ader-Querschnittskombinationen ein breites Spektrum zur Verfügung. Für lineare Ketten gibt es Leitungen mit PVC, PUR für mittlere und hohe Beanspruchung sowie als High-End-Lösung mit TPE-Mantel. Ausserdem gibt es eine Leitungsserie für Torsionsanwendungen. Alle Leitungen werden sowohl als Meterware als auch mit Steckverbindern konfektioniert gemäss den Antriebstechniksystemen von 20 Herstellern angeboten. In Kombination mit den unterschiedlichen Mess-Systemleitungen ergeben sich über 760 Leitungsvarianten.

Beckhoff Automation AG, 8200 Schaffhausen, 052 633 40 40 info@beckhoff.ch, www.beckhoff.ch

Igus Schweiz GmbH, 4622 Egerkingen, 062 388 97 97 info@igus.ch, www.igus.ch

Automatisierte Lager-Fahrzeuglösung

Die neue Servokontroller-Baureihe von Maxon Motor wächst weiter. Wie seine kleineren Pendants bietet der neue Escon 70/10 eine hohe Benutzerfreundlichkeit und grosses Leistungsspektrum. Der kompakte, leistungsstarke Vier-QuadrantenPWM-Servokontroller ist für die effiziente Ansteuerung von permanent magneterregten bürstenbehafteten DC-Motoren und BLDC-Motoren (bürstenlose DCMotoren) mit Hall-Sensoren bis etwa 700 Watt ausgelegt. Als Teil der Escon-Familie steht er für unübertroffene Leistungsdichte in der Servokontroller-Technologie. Mehr an Komfort, Funktionalität, Schutz und Leistung sind heute kaum erreichbar. Der Escon 70/10 besitzt ausgezeichnete Reglereigenschaften und einen sehr schnellen digitalen Stromregler mit enormer Bandbreite zur optimalen Motorstrom-/ Drehmomentkontrolle. Das driftfreie, gleichzeitig extrem dynamische Drehzahlverhalten erlaubt einen Drehzahlbereich zwischen 0 und 150 000 min-1. Er verfügt über umfangreiche Funktionalitäten mit frei konfigurierbaren digitalen und analogen Ein- und Ausgängen und kann in diversen Betriebsmodi (Drehzahlregler, Drehzahlsteller, Stromregler) betrieben werden. Perfekt auf Maxon-Motoren abgestimmt, macht der Escon 70/10 dynamische Antriebslösungen möglich, die hohen Ansprüchen genügen.

Jungheinrich stellt einen neuen Auto Pallet Mover (APM) vor. Der Deichselstapler ERC 215a, der mit der neuesten Generation der umweltfreundlichen Drehstromtechnik ausgestattet ist und im Lager selbstständig fährt, kann Lasten von bis zu 1500 Kilogramm aufnehmen, transportieren und abgeben. Die Einsatzschwerpunkte des fahrerlosen Transportsystems liegen in regelmässigen Routineaufgaben. Das Fahrzeug erreicht Hubhöhen von bis zu 4000 Millimetern, lässt sich bei Bedarf aber auch für höhere Hübe auslegen. Der kurze, mit einem sehr kleinen Wenderadius ausgestattete Auto Pallet Mover kann in bestehende Lagerverwaltungssysteme eingebunden werden. Durch Reflektoren orientiert sich das Gerät per Lasernavigation millimetergenau im Lager. Dadurch werden Transportschäden an der Ware sowie Schäden an Maschinen und Regalen minimiert. Der ERC 215a verfügt über ein Personenschutzsystem. Dieses besteht aus einem in Antriebsrichtung (in Lastrichtung optional) befestigten Laserscanner sowie aus in Lastrichtung eingebauten Sensoren. Dieses Feld überprüft permanent die Fahrzeugumgebung und stoppt den APM, sobald sich ein Hindernis auf dem Weg befindet. Sowohl die Fahrzeugsteuerung sowie eine Planung der effizientesten Fahrwege für die Optimierung des Verkehrsflusses.

Maxon Motor AG, 6072 Sachseln, 041 666 15 00 info@maxonmotor.com, www.maxonmotor.com

Jungheinrich AG, 5042 Hirschthal, 062 739 31 00 marketing@jungheinrich.ch, www.jungheinrich.ch

Servokontroller mit ausgezeichneten Reglereigenschaften


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OTTO SUHNER

Kosteneffiziente Automatisierung auf kleinstem Raum Die Dugard 42 bietet eine äusserst kompakte Bauweise. Die vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten und die Kapazität macht sie zu einer schnellen und starken Maschine, zuverlässig und präzise. Breite Linearführungen sorgen für Stabilität und Präzision. Mit ein oder zwei simultanen Spindeln mit Bohrungen von 42 beziehungsweise 30 mm ausgerüstet, können Teile vorder- und rückseitig ab Stange fertig bearbeitet werden. Als Steuerung gelangt die bedienerfreundliche Mitsubishi M700 zum Einsatz. Die High Torque Servomotoren von Mitsubishi treiben die Kugelspindeln direkt an, dies ergibt eine ausgezeichnete Positionier- und Wiederholgenauigkeit. Das in seiner Flexibilität einmalige lineare Werkzeugsystem kann problemlos an komplizierte Teile und komplexe Bearbeitungsvorgänge angepasst werden. Schnellwechselhalter und hervorragende Zugänglichkeit ermöglichen schnelle Werkzeugwechsel. Die Werkzeugblöcke nehmen bis 12 angetriebene und 19 feste Werkzeuge zum Drehen, Bohren, Fräsen, Abstechen und Gewindeschneiden bis M10 auf. Ein Werkzeugblock kann mit einer kontinuierlichen B-Achse und das Modell 42 IT Robo mit einem integrierten Mitsubishi-6Achs-Roboter ausgerüstet werden. Brändle Werkzeugmaschinen GmbH, 9536 Schwarzenbach, 071 923 23 80 info@braendle-gmbh.ch, www.braendle-gmbh.ch

PRODUKTE

MAXON

BRÄNDLE

Motor für extra raue Einsätze Der Innovationsträger des Jahres 2010, der Heavy Duty Motor EC 22 HD, hat einen grösseren und stärkeren Bruder erhalten. Der neue, elektronisch kommutierte Motor EC-4pole 32 HD trägt alle Merkmale des ausgezeichneten 22-mm-Motors, ist für extrem raue Einsatzbedingungen konzipiert und besonders auf die Anforderungen in der Tiefbohrtechnik ausgerichtet. Die in der Tiefe herrschenden Temperaturen und Druckverhältnisse, verbunden mit den starken Vibrationen, die während der Bohrarbeiten auftreten, machen den Einsatz von Elektroantrieben zu einer echten Herausforderung. Die verschiedenen Varianten des EC-4pole 32 HD sind für den Betrieb in Luft oder für den Unter-Öl-Betrieb (in Hydrauliköl geflutet) ausgelegt. Die Typenleistung ist abhängig vom umgebenden Medium und beträgt 220 Watt in Luft und, aufgrund der wesentlich höheren Wärmeabfuhr, 480 Watt in Öl. Sie sind für Umgebungstemperaturen von über 200 °C und atmosphärische Drücke bis zu 1700 bar ausgelegt. Weitere Anforderungen an die Ø 32-mm-Motoren sind Resistenz gegen Vibrationen bis zu 25 grms sowie gegen Schläge und Stösse bis zu 1000 G (die 1000-fache Erdbeschleunigung). Die Motoren verfügen über einen hohen Wirkungsgrad (in Luft bis 89 %, in Öl über 80 %) und bieten daher optimale Voraussetzungen für akkubetriebene Applikationen. Maxon Motor AG, 6072 Sachseln, 041 666 15 00 info@maxonmotor.com, www.maxonmotor.com

www.m-scherrerag.ch _ Tel. 071 944 42 42 _ Fax 071 944 42 62

Schnelle allseitige Bearbeitung Bulky Parts (zu Deutsch: grosse, sperrige, unförmige Werkstücke) mit den unterschiedlichsten Zerspanungsoperationen bereiten den CNC-Maschinenherstellern oftmals Kopfschmerzen bei der Auslegung der richtigen Bearbeitungsvariante. Kommt dann noch eine allseitige Bearbeitung mit geringer Taktzeit hinzu, stehen deren Maschinenkonzepte praktisch vor dem Aus. Spätestens jetzt kommen die sogenannten Bearbeitungseinheiten zum Zuge. Bearbeitungseinheiten sind Einzelmodule, die praktisch aus jeder Richtung arbeiten und um das Werkstück herum positioniert werden können. Meist können sämtliche Operationen in einem einzigen Takt eingebracht werden und reduzieren damit die Bearbeitungszeiten auf ein Minimum. Die Taktzeit ist faktisch unabhängig von der Anzahl Operationen und der Grösse des Bauteils. Suhner bietet hier ein komplettes, abgerundetes Programm an. Mit seinen unterschiedlichen Vorschub- und Bearbeitungssystemen (Pneumatik, Hydraulik, CNC) als Pinolen- und Schlitteneinheit können unter Einsatz moderner Zerspanungswerkzeuge sämtliche Genauigkeitsanforderungen abgedeckt werden. Mit VHM-Werkzeugen lassen sich in Aluminium Schnittgeschwindigkeiten von über 300 m/min, bei Vorschubgeschwindigkeiten von über 0,5 mm/U fahren. Somit werden kurze Taktzeiten bei hohen Werkzeugstandzeiten erreicht. Otto Suhner AG, 5201 Brugg, 056 464 28 28 www.suhner.com, automation.expert.ch@suhner.com

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PRODUKTE

UNIVERSAL ROBOTS

ABB TS

TESA TAPES

TEMECO

Kraftsteuerung macht Roboter noch flexibler

Bauteile drucken – Schicht für Schicht

Der dänische Hersteller flexibler Industrieroboterarme, Universal Robots, optimiert die Funktionalität seiner Produkte. Durch das Software-Update 1.7 sind die Leichtbauroboter UR5 und UR10 noch einfacher zu bedienen. Per Kraftregelung können zudem selbst sensible oder zerbrechliche Objekte sicher gehandhabt werden. Das Update steht sowohl aktuellen Anwendern als auch Neukunden zur Verfügung. Das kürzlich erschienene Update für die beiden sechsachsigen Leichtbauroboterarme UR5 und UR10 bietet zahlreiche Neuerungen und erweitert damit deren Funktionalitätsspielraum. Besonders sticht dabei die Möglichkeit hervor, mit gezielter Kraftregelung Werkstücke zu bewegen. So kann die für die jeweilige Aufgabe benötigte Kraft optimal gesteuert werden. Der Roboter erkennt die Grösse und Elastizität der Objekte und kann die eingesetzte Kraft variieren. Diese muss dazu lediglich stärker als 25 Newton sein. Mit einer Genauigkeit von 1/– 10 Newton kann für jedes der sechs Gelenke die benötigte Kraft und mit einer Exaktheit von +/– 5 Millimeter die gewünschte Position programmiert und ausgeführt werden. Universal Robots hat zudem die grafische Benutzeroberfläche seiner Touchpanels aktualisiert. Ab sofort stehen neue Schrifttypen für eine bessere Lesbarkeit zur Verfügung.

Seit einem Jahr können die Studierenden des Bildungsganges Konstruktionstechnik an der ABB Technikerschule ihre auf CAD entwickelten Modelle als dreidimensionale, physische Objekte Schicht für Schicht auf dem 3D-Drucker aufbauen. Bewegliche Bauteile wie eine Kette oder ein Zahnradgetriebe lassen sich in einem einzigen Druckdurchgang formen. Prototypen und funktionelle Modelle lassen sich nun effizient und kostengünstig herstellen. Mögliche Optimierungspotenziale sind unmittelbar erkennbar und Funktionsprüfungen realisierbar, ohne dass zuvor Werkzeuge oder Gussformen hergestellt werden müssen. Der von Alphacam Swiss gelieferte HP-3D-Drucker kann dank seiner kompakten Bauweise und der geringen Betriebsgeräusche direkt im CAD-Raum eingesetzt werden. Er arbeitet mit einem Bauund Stützmaterial nach dem «Fused Deposition Modeling» (Auftragen von geschmolzenem Kunststoff). Als Druckmaterial dient ein Faden aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), der bei einer Temperatur von 250 Grad geschmolzen wird. Ein Druckkopf bewegt sich über der Trägerplatte und baut das Modell Schicht für Schicht dreidimensional auf. Damit sich die neu aufgetragene gut mit den bereits vorhandenen Schichten verbindet, wird im Druckraum eine Temperatur von rund 70 Grad benötigt. ABB Technikerschule, 5400 Baden, 058 585 33 02 sekretariat@abbts.ch, www.abbts.ch

Universal Robots A/S, DK-5260 Odense S +45 89 93 89 89, sales@universal-robots.com

Prüfmaschine für alle Fälle

Tesa ACXplus ist eine neue, leistungsstarke Produktelinie doppelseitiger Klebebänder für den industriellen Einsatz von Tesa. Die Hochleistungsklebebänder spielen ihre Stärken bei anspruchsvollen Permanentverklebungen aus und bieten Unternehmen aus zahlreichen Branchen neue Möglichkeiten für innovative Produktdesigns, neue Materialkombinationen und effizientere Produktionsprozesse. Tesa ACXplus Produkte verfügen über eine extrem starke Klebkraft, die selbst auf kritischen Oberflächen verlässlichen und dauerhaften Halt bietet. Durch die Viskoelastizität können die Klebebänder, Spannungen und Vibrationen zwischen verschiedenen Materialien ausgleichen. Extreme Temperaturen-, Witterungsverhältnisse wie Feuchtigkeit und UV-Einstrahlungen sowie auch chemische Einwirkungen können den Klebebändern nichts anhaben. Während herkömmliche Fügetechniken wie Schrauben, Schweissen oder Nieten die verwendeten Materialien beschädigen und Korrosion hervorrufen können, lassen sich Werkstoffe durch Kleben schonend und flächig verbinden. Sogar kritische Kombinationen wie Kunststoff und pulverbeschichtetes Metall lassen sich jahrzehntelang sicher zusammenfügen. Die Produkte haben auch Flüssigklebern gegenüber Vorteile, denn Trocknungsprozesse, Aushärtung und Reinigungsschritte entfallen.

Shimadzu bietet eine Reihe von Prüfgeräten, sowohl für den F & E-Bedarf in der Entwicklung als auch für die Qualitätssicherung in der Produktion. Mit den High-End-Universalprüfmaschinen der AG-X plus-Serie und den Eco-Modellen der Serien AGS-X und EZ-X bietet Shimadzu hochwertige Testmaschinen für alle Aufgabenbereiche. Die elektromechanischen AG-X plus-Modelle gibt es als Tischmodelle bis 50 oder als Standmodelle bis 600 kN. Die Standard-Prüfraumhöhe lässt sich mit Säulenverlängerungen um 250, 500 oder 750 mm erweitern. Die Maschinen lassen sich mit einer grossen Auswahl von Kraftmesszellen, Extensometern und Spannzeugen ausstatten. Die Präzisionskraftmesszellen sind schon ab 1 N Nennlast in den Genauigkeitsklassen 0,5 und 1 verfügbar. Die Trapezium-X Software läuft unter Windows und gefällt durch ihre einfache und schnell verständliche Benutzerführung, ein Assistent hilft bei der Erstellung von Methoden für jede beliebige Anwendung. Der Datenexport in Excel oder Word, im PDFoder ASCII-Format ist selbstverständlich standardmässig integriert. Die Universalprüfmaschinen werden zur Bauteil- und Werkstoffprüfung in fast allen produzierenden Märkten eingesetzt. Ab dem europäischen Hauptsitz in Duisburg sind sämtliche Standardmodelle kurzfristig lieferbar.

Tesa Tapes, 8962 Bergdietikon, 044 744 31 11 industrie-ch@Tesa.com, www.Tesa.ch

TeMeCo Services AG, 8600 Dübendorf, 044 882 43 21 temeco@temeco.ch, www.temeco.ch

Klebebänder für jeden Einsatzzweck


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Abdeckungen/ ร l(nebel)abscheider

Automaten-Drehteile

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Bremsen

Automatisierung Antriebe und Steuerungen CAD/CAM Systeme

Blechbearbeitung/ Laserschneiden # # ' *' % ) # # ' * ! "%! ' % # & "% % !" ((( %

CNC-Drehen Antriebstechnik Mattenweg 1 3855 Brienz Tel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 00 www.emwb.ch info@emwb.ch

Decolletagearbeiten

ZF Services Schweiz AG

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Diamant- und Borazonwerkzeuge

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Diamantwerkzeuge

Bodenmatten

Hier kรถnnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 susanna.franzoni@azmedien.ch

Postfach 1215, Gewerbering 10 Tel. 056 664 44 20 CH-5610 Wohlen-1 Fax 056 664 24 23 www.neodress.ch E-Mail: info@neodress.ch


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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Dienstleistungen

Hydraulik

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Kompressoren • Vakuum • Gebläse Service • Engineering • Aufbereitung 8105 Regensdorf Tel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90 info.swiss@kaeser.com • www.kaeser.com

Industrie-PCs Druck- und Vakuumschalter

Kabel Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch LAYHER AG, Flexible Technologie Kalkwerkstrasse 23, D-71737 Kirchberg Fon: +49 7144 3204, Fax: +49 7144 3 4307 info@layher-ag.de, www.layher-ag.de

Elektromotoren

Korrosionsschutz BRUNOX AG

CH-8732 Neuhaus SG

Tel. 055 285 80 80 Fax 055 285 80 81 www.brunox.com

Kennzeichnen & Beschriften gßnstige Energiesparmotoren Rßetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2, 5040 SchÜftland Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71 www.antriebstech.ch mail@antriebstech.ch

Galvanik

Kompressoren und ZubehĂśr

Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

Elektrische und Isolationsmaterialien

thermische aus Duroplasten Halbzeuge und Fertigteile und Thermoplasten

Gravieren

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Kupplungen Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfkWalzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: info@typ-gummi-tgw.ch

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Honmaschinen

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Laserbeschriftungen

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Präzisions-Drehteile

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Schleif- und Poliermaschinen

PrĂźfmaschinen

Schweisskonstruktionen

Lineartechnik

Putztextilien

Lohnfertigung

Reinigungsanlagen

Sensoren

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LĂśten

Walter Meier (FertigungslÜsungen) AG Bahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 ch.machining@waltermeier.com • www.waltermeier.com

Sicherheitstechnik

Sandstrahl-Anlagen Stahl

Messwerkzeuge

Sandstrahl-ZubehĂśr

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fßr Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen

Tieflochbohren/-Arbeiten

Industriestrasse 9, CH-7402 Bonaduz Tel. 081 650 26 26 info@nuessler.ch Fax 081 650 26 20 www.nuessler.ch

Normteile

Schichtdicken-Messgeräte Wälzlager

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

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Wasserstrahl-Schneiden

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Grossteilbearbeitung

Werkzeuge

Walter Meier (Fertigungslösungen) AG Bahnstr-::0 "$ ? ’%!# +/3<09>07.-/3 T050187 !$$ ’!% $% $% ? *-= !$$ ’!% $& $& /3 6-/347472(<-5;0960409 /86 ? <<< <-5;0960409 /86

Werkzeugmaschinen Josef Binkert AG Werkzeugmschinen CH-8304 Wallisellen Grabenstrasse 1 Telefon: 044 832 55 55 Telefax: 044 832 55 66 info@binkertag.ch www.binkertag.ch

Zahnräder


Lieferantenverzeichnis

Kunststoff-Industrie

Bedrucken von Formteilen/ Tampondruck, Prägen, Lasergravur

Hydraulik-Anlagen

Spritzgiessen und Baugruppen Hauptstrasse 59 CH-8637 Laupen ZH Telefon 055 256 50 00 www.sks-laupen.ch

KUNSTSTOFFE WERKZEUGBAU

Kunststoff-Apparatebau Compoundieranlagen

Spritzgussteile

Buss AG 4133 Pratteln Tel. +41 61 825 66 00 info@busscorp.com www.busscorp.com

2D-/3D-Laerschneiden von Kunststoffen

Technische und Hightech-Kunststoffe Kunststoffprofile

Laserschneiden von Kunststoffen und nichtmetallischen Materialien ZB-Laser AG Bahnstrasse 43 • CH-5012 Schönenwerd Tel. +41 (0)62 858 24 00 • Fax +41 (0)62 858 24 01 info@zb-laser.ch • www.zb-laser.ch

Wir handeln für Sie!

Laserschweissen

PRO-plast Kunststoff GmbH Tel. +49 (0)6155/8405-0 Dieselstraße 4-6 Fax +49 (0)6155/8405-55 D-64347 Griesheim www.pro-plast.de info@pro-plast.de

Tiefziehteile

Formwerkzeugnormalien E. Ramseier Werkzeugnormalien AG CH-8602 Wangen Tel. 044 834 01 01 Fax 044 834 02 00

Kunststofftechnik CH-6280 Hochdorf Tel. +41 41 914 72 00 www.bachmann.ch

Lohnspritzguss Gewindebüchsen und -hülsen

KUNSTSTOFF – SPRITZGUSS

Roth Edwin • CH-8590 Romanshorn Salmsacherstrasse 29 • Mail: rothedwin@bluewin.ch Phone +41 71 463 45 07 • Fax +41 71 460 15 64

Ultraschallschweissen Seemoosholzstrasse 14 CH-9320 Arbon Tel. +41 71 680 08 05 Fax +41 71 680 08 06 www.swiss-sonic.ch

Plattenbearbeitung GFK-Wäscher/-Behälter/-Apparate

Waagen

ROTAVER Composites AG CH-3432 Lützelflüh Tel. 034 460 62 62 www.rotaver.ch swiss made

• Tisch und Bodenwaagen • Präzisionswaagen • Zählwaagen • Laborwaagen ... und viele weitere Modelle für jeden Bereich!

Gummiartikel und -teile

SWISS Waagen DC GmbH 8614 Bertschikon/ZH Tel. +41 (0)43 843 95 90 Fax +41 (0)43 843 95 92 www.swisswaagen.ch

Werkzeugstahl Prüfmaschinen www.edelstahl-schweiz.ch vk@edelstahl-schweiz.ch

Heizelemente

WALSER+CO.AG 9044 Wald AR Tel. +41 (0)71 878 78 78 Fax +41 (0)71 878 78 77 www.walser-ag.ch info@walser-ag.ch

Spritzgiessen MARTIGNONI AG Kunststofftechnologie 3110 Münsingen Tel. 031 724 10 10 Fax 031 724 10 19 info@martignoni.ch www.martignoni.ch

Gebr. Böhler & Co. AG Hertistrasse 15 CH-8304 Wallisellen Tel. +41 (0)44 832 88 11 Fax +41 (0)44 832 88 00


78

6/7.2013 technica

AGENDA

Veranstaltungen im 2. Halbjahr 2013 MESSEN EMO Hannover, 16.–21.09. www.emo-hannover.de Schweissen & Schneiden Essen, 16.–21.09. www.schweissenuschneiden.de

Recycling Technologies Schweiz Basel, 13.–14.11., www.easyfairs.ch SPS IPC Drives Nürnberg, 26.–28.11. www.mesago.de/sps Euromold Frankfurt am Main, 26.–29.11. www.euromold.com

World Medtech Forum Luzern, 17.–19.09. www.medtech-forum.ch

SCHULUNGEN Composites Europe Stuttgart, 17.–19.09. www.composites-europe.com Transport & Logistik Schweiz Bern, 18.–19.09., www.easyfairs.ch Vision Stuttgart, 24.–26.09. www.messe-stuttgart.de/vision Ilmac Labor- und Prozesstechnik Basel, 24.–27.09., www.ilmac.ch Motek-Bondexpo-Microsys Stuttgart, 07.–10.10., www.motek-messe.de www.bondexpo-messe.de www.microsys-messe.de Materialica München, 15.–17.10., www.materialica.de

K 2013 Kunststoff und Kautschuk, Düsseldorf, 16.–23.10., www.k-online.de Parts2clean Stuttgart, 22.–24.10. www.parts2clean.de Blechexpo, Schweisstec Stuttgart, 05.–08.11. www.blechexpo-messe.de www.schweisstec-messe.de

B & R Akademie /Automation Studio – Workshop Integrierte Antriebstechnik, Mehrachssysteme, 27.–28.06 / 29.–30.08. / 21.–22.11. – Training Integrierte Sicherheitstechnik, 10.–11.09./09.–10.12. Ort: Frauenfeld www.br-automation.com Distrelec-Seminare – Klebeschulung, 03.09., CHF 250.– – Pneumatik, Grundlagen, 25.09., CHF 290.– – Antriebssysteme mit DC-Motoren kleiner Leistung, 15.10., CHF 250.– – Messtechnik für Einsteiger, 29.10., CHF 250.– – Energiesparförderung, 21.11., CHF 50.– Ort: Maagtechnic, Dübendorf www.distrelec.ch Franz Gysi AG Schulungs-Center – Grundkurs Dampf und Kondensat – Auslegung Dampf und Kondensat – Verfahrenstechnische Prozesse – Montageschulung nach prEN 1591-4 – Montage-Prüfung nach prEN 1591-4 Ort: Suhr Daten: diverse www.fgysi.ch

technica - relevant, intelligent, modern

www.technica-online.ch

KlüberCollege – Schmierstoff-Seminar Der moderne Schmierstoff und seine Anwendungen Zürich, 03.09., 13.30 –17.00 Uhr Kosten: CHF 225.– www.klueber.com/ch/de/events_detail//2586/ Pangas Schweisskurse – 5-Tages-Grundlagenkurs Autogentechnik und Schutzgasschweissen – 3-Tages-Kurs Schutzgasschweissen für Fortgeschrittene – Schweisskurs für Praktiker (1–2 Tage) Orte: Dagmersellen und Winterthur Daten: diverse www.pangas.ch Parkem Moderne Bewegungsmechanik und Direktantriebstechnik, Baden-Dättwil, 19.09. & 14.11., CHF 150.– www.parkem.ch

TAGUNGEN Oberflächentage Dresden, 18.–20.09., www.oberflaechentage.de Internationale Fachtagung Produktionsmesstechnik Buchs, 3.09. www.ntb.ch/pwo/fachtagung Rapperswiler Kunststoff-Forum Rapperswil, 05.09., www.Iwk.hsr.ch 25. internationales Europa Forum Luzern «Die Schweiz im Spiegel ihres Wirkens» Luzern, 11.11. www.europa-forum-luzern.ch


technica 6.2013

ABB

IN DIESER AUSGABE

14, 23, 45, 49

ABB Technikerschule

29, 72

Abeco + Zumtech

47

Amada Swiss

US 2, 59

Aroflex

8

IMPRESSUM

Klüber Lubrication

78

Kubo Form

67

Kuka

49

Lastech

6

LNS

23

ARP Schweiz

66

M. Scherrer AG

71

AxNum

66

Maschinenfabrik Berthold Hermle

38

Max Mitschjeta

60

B & R Industrie-Automation

18, 65, 78

Bachmann Engineering

20, 44

Bauberger

17

Baumer Electric

4, 68

Maxon Motor

US 4, 70, 71

Messe Stuttgart

78

Mikron Agie Charmilles

42

Baumgartner

12

Mikron SA

BDO Visura International

64

MTP Mig-Tig-Plasma

3, 57

63, 66, 69, 70

National Instruments

18

Beckhoff Automation

Berufsbildungszentrum Dietikon Beutler Nova Bibus Brändle Werkzeugmaschinen

27 12, 22, 34 67 21, 71

28 71

62

P. E. Schall

CHIRON-WERKE

36

PanGas

COMSOL Multiphysics

69

Parkem

Control Techniques COSCOM

34 39, 41, 43

32

ODEC

BusinessVillage

6

6, 26

Newemag Otto Suhner AG

Concept Laser

16

neutec Werkzeugmaschinen

26

5, 57 78 78

Phoenix Mecano Komponenten Pilz Industrieelektronik

5, 20 9

Prematic

53 40

Dassault Systemes

64

procure.ch

Deutsche Messe

78

Reiden Technik

DIHAWAG

42

Reimmann AG Werkzeugmaschinen 25, 58

Distrelec AG

78

Renishaw

6

DLR

44

Resistronic

65

easyFairs

78

Robert Bosch

Eberle Hans

14

Röhm Spanntechnik

Eichenberger Gewinde

32

Sandvik

21

Eidg. Institut für geist. Eigentum

10

Schneider MC

32

Elektromotorenwerk Brienz

14

Schuler

EMAG

41

Schunk Intec

Endress + Hauser EOS EPLAN Europa Forum Luzern EVT Eiberger Verfahrenstechnik

5

sfb Bildungszentrum

33, 44 28 30

Siemens

7, 18

78

SJF (Schweizer Jugend forscht) SMC Pneumatik

Fanuc

48

Springmann

Fastems

24

Stäubli

35, 68

Steiner Werkzeugmaschinen

FHS St. Gallen

29

Swiss Technology Network

F & P Personal Robotics

49

Swissmem

Franz Gysi

78

Switzerland Global Enterprise

Fraunhofer-Institut

12, 22, 34

68

Solid Solutions

FAULHABER MINIMOTOR

5 US 3, 65

SF-Filter

16

EWAG

8, 16

6, 50

8, 78

9, 64

TeMeCo Services

28 54, 55, 66 26 6, 11, 40, 50 48 51, 52 43 1, 5 4 72

4

tesa tape Schweiz

50, 72

Gardner Denver

56

Tox-Pressotechnik

53

Gebr. Heller Maschinenfabrik

40

Trebing & Himstedt

GGB Tristar Suisse

37

Triag Präzisionswerkzeuge

Goodj Spanntechnik

36

TRUMPF Maschinen

10

Unipress

59

Univer

71

Fronius

Gressel GRIBI Hydraulics

54, 68

9 14, 15 6, 19

Hans Eberle

19

Universal Robots

Höhere Fachschule Dietikon

27

VDW

13

HSR Hochschule für Technik

44, 47, 48, 72

31, 78

Volland

49

IBZ

60

VON ALLMEN

15

IEF Werner

65

Wandfluh

15

Waterjet

25

igus Schweiz

69, 70

Jakob Keller Verschlusstechnik

62

WF Steuerungstechnik

55

Jungheinrich

70

Wolfensberger

52

Kardex Systems

36

ZHAW School of Engineering

30

KASTO

58

Keller Laser

60

Titelseite: Reiden Technik

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektround metallindustrie ISSN 0040-0866, 62. Jahrgang 2013 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Total verkaufte Auflage: 1360 Exemplare Total Gratisauflage: 14 200 Exemplare Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ» des Verbandes Schweizer Presse

17

Neida

BSF Bünter

79

Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Axel Wüstmann Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion «technica», Neumattstr. 1, Postfach, CH-5001 Aarau, Tel. +41 (0)58 200 56 42, Fax +41 (0)58 200 56 61 Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41 Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29 Externe redaktionelle Mitarbeiter Christof Lampert, Martin Gysi, Nikolaus Fecht, Michael Benzing SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Advertorials sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Peter Spycher, Tel. +41 (0)58 200 56 33 Verena Müller, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Anzeigentarif unter www.technica-online.ch Verkauf Marktspiegel Susanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00 Leiter Marketing/Online Valentin Kälin Aboverwaltung abo@technica-online.ch Tel. +41 (0)58 200 55 70 Preise Abonnementspreis: Fr. 95.– Ausland: Fr. 95.– plus Postgebühren Layout/Produktion Pia Zimmermann Druck Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG


80

6/7.2013 technica

VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

TECHNIKNACKNUSS Das Rätsel für technisch versierte Kreuzworträtselfreunde. Umlaute: 1 Buchstabe Das Lösungswort können Sie auf unserer Homepage www.technica-online.ch in der Rubrik «TechniKnacknuss» eingeben. Einsendeschluss: 30.7.2013. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir das neue Wander- und Erlebnisbuch «Naturdenkmäler der Schweiz» mit vielen praktischen Informationen von Martin Arnold, Roland Gerth, Ronald Decker und Urs Fitze.

MK L E I B S I NN P G E WI R E M A B A MO T I V A K I NE K O F D Y A L B E R I O R C Y B E

Die Lösung des Kreuzworträtsels der «technica» 04-13 lautete EVALUIERUNG. Die Gewinner des «FITforLIFE»-Abos sind Georg Frei, Josef Erni und Robert Sebastianutto.

T E N O R S E N S O R

R V A A D T S N E R P D E S P I R S R T I D A A B NUT I E O G V E R A MI K S A B OT E R S P A C E

S C E N E Z U S E

W A L A L L D E L I S A A UNG E I ON X I T

EVALUIERUNG

VORSCHAU Ausgabe 8 14. August 2013

Oberflächentechnik

Antriebstechnik

Reparaturschweissen

Um eine absolut zunderfreie Oberfläche herzustellen, werden bei einem grossen Unternehmen geschmiedete und vergütete Produkte strahltechnisch bearbeitet. Das Unternehmen investierte dafür in ein innovatives Strahlsystem.

Ein Schweizer Unternehmen hat ein neuartiges Getriebekonzept entwickelt, welches Einsparungen bei Material, Bauraum und Kosten erlaubt und dies bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität und erhöhter Gestaltungsflexibilität.

Das Reparaturschweissen hat zweifellos seine Berechtigung. «technica» hat daher tief recherchiert und zeigt, wann das Reparaturschweissen durchaus die wirtschaftlichste und sinnvollste Lösung sein kann.


micro technology by RÖHM. Spanntechnik für sehr kleine Werkstücke.

Die micro technology Spannlösungen von RÖHM sind wie geschaffen für Präzisionsarbeiten, z. B. in der Uhren- und Schmuckindustrie. Denn sie bieten absolute Hightechlösungen auf kleinstem Raum. Perfekte Lösungen bietet RÖHM auch für die Medizintechnik. Implantate für die Zahntechnik oder für Hüft- und Kniegelenke werden mit hochwertigen Spannsystemen von RÖHM gefertigt. RÖHM – der innovative Spezialist für Spanntechnologie. RÖHM SPANNTECHNIK AG Feldstraße 39 CH 3360 Herzogenbuchsee roehmch@roehm.biz Telefon 062 956 30 20 Telefax 062 956 30 29

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Bohrfutter Zentrierspitzen Drehfutter Schraubstöcke Greiftechnik → Kraftspanntechnik Spanndorne Werkzeugspannsysteme Branchenlösungen


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