Technica Februar 2010

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INDUSTRIAL IT

www.marktspiegel.ch www.technica-online.ch

Messe-Vorschau: METAV 2010, D체sseldorf 23. bis 27. Februar 2010

02/2010

SwissRobotics:

Die juristische Sicht der Sicherheit

Werkeugmaschinen und Werkzeuge:

Zahnr채der wirtschaftlicher fertigen


Wie lassen sich mit Totally Integrated Automation neue Produktivitätsmassstäbe setzen?

Durch Einsatz eines einzigen Systems für alle Steuerungsaufgaben. Mit SIMATIC® Controllern bietet Siemens weit mehr als speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS). Ob modular, PC-basiert oder embedded: Alle SIMATIC Controller zeichnen sich aus durch höchste Zuverlässigkeit und integrierte Funktionalitäten wie Safety, Motion Control und Ethernet-basierte IT-Services. Kein anderes Controller-Spektrum bietet von Haus aus mehr Potenzial, kein anderes ist mit über 100.000 Automatisierungsprodukten intelligent verbunden. Das daraus resultierende Höchstmass an Flexibilität und perfektem Zusammenspiel aller Komponenten nennen wir Totally Integrated Automation (TIA). Zugeschnitten auf Ihre spezifischen Anforderungen optimiert TIA Ihre Produktions-, Maschinen- und Prozessabläufe. Das steigert Ihre Effizienz und verbessert so Ihre Wettbewerbsfähigkeit. Siemens Schweiz AG, Industry Sector, Industry Automation and Drive Technologies, Freilagerstrasse 40, CH-8047 Zürich, Tel. +41 (0)848 822 844, Fax +41 (0)848 822 855, automation.ch@siemens.com, www.siemens.de/tia

Answers for industry.


Editorial

Raus aus dem Mainstream! Machen wir uns ausnahmsweise einmal so gut wie gar nichts vor, und egal, ob zerspanende oder umformende Metallbearbeitung: Die Zeiten der grossen Stückzahlen haben sich spätestens seit dem ominös-desaströsen Krisenjahr 2009 weiter denn je aus unserem Sichtbereich entfernt. Klar ist zudem, dass die ihre Metallteile selbst produzierenden Hersteller wie auch deren Zulieferer, oder besser Zerspan- und Umformtechnik-Dienstleister, in der nächsten Zeit wohl kaum in die Kapazitäts-Erweiterungen investieren. Das Maschinen-Neugeschäft wird sich für die nächsten Jahre hauptsächlich im Ersatzbedarf und vor allem in neuen, hoch flexiblen, hoch produktiven sowie die Wertschöpfung steigernden Technologien abspielen. kommedia@t-online.de

« Mainstream ist nichts für mich:

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. » (Anni Friesinger, deutsche Eisschnellläuferin, geb. 1977)

Folgerichtig geraten «verlängerte Werkbänke» als austauschbare Zulieferer noch mehr unter Druck, während technologieorientierten Dienstleistern eine lohnende Zukunft beschert sein dürfte. Vorausgesetzt, sie finden den richtigen Mix aus Anwendung neuester Technologien und pragmatisch bestimmten, aber nichtsdestotrotz höchstmöglichem Automatisierungsgrad. Dahingehend lohnt sich ein Blick über die Grenze zu den entfernteren westlichen Nachbarn. Meine vergangenen Besuche bei diversen niederländischen Metallteile-Dienstleistern zeigen folgendes Bild: kaum ein Bearbeitungszentrum, das nicht über eine vollwertige 5-Achsen-Ausrüstung gebietet, das nicht mit Werkstückmagazin und -handlingsystem gekoppelt ist, das nicht mit zusätzlichem Werkzeugmagazin versehen ist. Oftmals werden zwei oder drei BAZs von einem Roboter beschickt, und dank der gros­sen Anzahl an Werkzeugen, bearbeiten die Maschinen rund um die Uhr ein gros­ ses Spektrum unterschiedlichster Werkstücke komplett. Ja, ja, in der Schweiz haben wir das verschiedentlich auch, ich weiss. Doch herrscht hier in weiten Bereichen noch das Denken vor, dass sich die Roboter-Automation erst ab einigen Gleichteilen rechnet. Die Niederländer dagegen automatisieren die gesamte Teilefertigung und scheren sich einfach nicht drum, ob es um die Bearbeitung nur eines einzelnen oder um einige wenige, gleiche Werkstücke geht. Eine Schicht mit Mehrmaschinen-Bedienung fahren und parallel dazu programmieren, die zweite und die dritte Schicht unter Mehrmaschinen-Aufsicht volle Pulle produzieren. Erstaunlich (?) ist, dass es sich hier um kleine bis mittlere Betriebe handelt, ähnlich unseren KMU, die ein solches Investment trotz oder gerade deshalb eingehen, weil sie für die Zukunft auf Technologie und nicht auf Preiszugeständnisse setzen...

Edgar Grundler, Redaktion technica

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Inhaltsverzeichnis

Scanner mit integriertem Laser ■■ Panorama Die Neuentwicklung zielt vor allem auf Einsätze in der DünnfilmPhotovoltaik, beim Mikrostrukturieren, Lasertrimmen, Markieren im und auf Glas, Gravieren sowie Beschriften und Markieren von ID-Karten und Sicherheitsetiketten usw.

■■ Export-Forum Winterthurer Pionier gibt Gas

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■■ Planung + Produktion

Seite 19

Opera buffa Einladung zum Seminar «Balanced Score Card» Der Multitasking-Unsinn Besser schreiben im Beruf Frische beginnt bei der Verpackungsmaschine

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■■ Märkte und Unternehmen

Juristische Sicht der Sicherheit

Gelungener Auftakt Für Ökonomie und Ökologie Das Fell ist dick und das Fässchen voll

Unter dem Titel «Sicheres Arbeiten mit Kollege Robi» berichteten wir in technica 06-09 über neue Sicherheitskonzepte, welche das Zusammenwirken von Mensch und Roboter erleichtern und gleichzeitig sicherer machen. Diesmal liegt der Fokus auf der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.

13 14 16

■■ Werkzeugmaschinen und Werkzeuge Zahnräder wirtschaftlicher fertigen Scanner mit integriertem Laser Ausstellerzahl weiter angestiegen Einstechen ohne Wirrspäne Hochfeste Gewinde für dünne Teile

Seite 25

17 19 22 24 56

■■ SwissRobotics

Mehr Transparenz im Werkzeugbau WorkPLAN Enterprise ist eine einfach anwendbare Software für die Ressourcenplanung eines Unternehmens (ERP), die speziell für die Bedürfnisse von Einzelteilfertigern, projektorientierten Unternehmen und Auftragsfertigern entwickelt wurde.

Seite 52

Die juristische Sicht der Sicherheit Erfolgreiche Symbiose von Linie und Raum Schulungszelle nach der neuen Maschinenrichtlinie Greifsysteme: talentiert wie die menschliche Hand

25 30 31 32

■■ Automations- und Antriebstechnik Damit Messen nicht zum Bottleneck wird Mehr Flexibilität beim Sägen Wenn Robustheit gefragt ist

34 36 38

■■ Fördertechnik und Logistik Intralogistik «Ready to Race» Transponder steuern Stapler Reibungsloses Warenmanagement

Industrial IT Open-Source-PLM für die neue Microsoft-Umgebung

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Umstieg ohne Ablenkung Acutronic führt SolidWorks Enterprise PDM ein

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Mehr Transparenz im Werkzeugbau Das ERP-System WorkPLAN Enterprise ist auf Einzelteilfertiger spezialisiert

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■■ Produkte

40 42 44

23, 33, 46, 47, 48, 51

■■ Lieferantenverzeichnis

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■■ Impressum

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■■ TechnikKnacknuss

US 3

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Panorama

Fanuc – für die Schweiz in der Schweiz

Peter Balimann, Directeur Général de FANUC CNC Switzerland

Nachdem Fanuc und GE ihr seit 23 Jahren bestehendes Joint Venture zum Ende 2009 beendet hatten, wurde aus den Unternehmen Fanuc GE CNC und Fanuc Service eine neue Firma: Fanuc CNC Switzerland GmbH. Sie wird entstehende Synergien und ihr gewachsenes Potenzial zugunsten aller Kunden nutzen. Rund 15 000 Fanuc-CNC-Steuerungen sind in der

Schweiz in Werkzeugmaschinen eingesetzt. Anwender all dieser Steuerungen haben jetzt einen einzigen Service-Ansprechpartner: die Fanuc CNC Switzerland GmbH mit Sitz im neuen Büro in Biel. Geschäftsführer Peter Balimann bringt die Ziele auf den Punkt: «Wir werden alles dafür tun, dass die schweizer Werkzeugmaschi-

nenhersteller und -nutzer im nationalen und globalen Wettbewerb erfolgreich sind.»

FANUC CNC Switzerland GmbH 2500 Biel/Bienne 8 032 366 63 63 www.fanuccnc.ch

Generationenwechsel bei Balluff rung des Unternehmens ausgeschieden. Neuer Sprecher der Geschäftsführung wird Michael Unger. Der 56-jährige Dipl.-Ingenieur zeichnet überdies weiterhin für den technischen Bereich verantwortlich, den er bereits seit 1999 leitet. Von links: Florian Hermle, Katrin Stegmaier und Michael Unger

Bei der zu den Weltmarktführern in der Sensortechnik zählenden Balluff GmbH in Neuhausen a.d. Fildern (D) hat es zum Jahreswechsel einen Generationswech-

sel in der Geschäftsleitung gegeben. Rolf Hermle (68), seit mehr als 40 Jahren Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, ist aus der operativen Füh-

In der vierten Generation Neu in die Geschäftsführung berufen sind die Kinder Hermles. Die gelernte Dipl.-Kauffrau Katrin Stegmaier (36) folgt ihrem Vater in der Zuständigkeit für den kaufmännischen Bereich. Florian Hermle (34) verantwortet in der Geschäftsführung künftig den Be-

reich Vertrieb. Der Diplom-Ingenieur übernimmt die Verantwortung von Volker Geissel (66), der in den Ruhestand geht. Damit vollzieht das Familienunternehmen den seit längerem geplanten Wechsel von der dritten auf die vierte Generation. Sowohl Stegmaier als auch Hermle weisen nach absolviertem Studium eine mehrjährige Berufserfahrung ausserhalb der Balluff GmbH auf.

Balluff Sensortechnik AG 8953 Dietikon www.balluff.ch

R. Stahl erweitert Seminarangebot für SIL Ein steigendes Sicherheitsbedürfnis und entsprechende Kundenanfragen haben R. Stahl dazu bewogen, sein Seminarangebot zu erweitern. Neu im Programm ist der Kurs «Funktionale Sicherheit – Safety Integrity Level (SIL)». Das Thema sorgt in der Praxis bei vie-

Datum

Ort

len Unternehmen für Diskussionsstoff und Klärungsbedarf. So führt das Seminar in die funktionale Sicherheit nach IEC/EN 61508 und IEC/EN 61511 ein. Es vermittelt die Grundlagen der funktionalen Sicherheit, darunter die wichtigsten Kennzahlen und verschiedene

Berechnungsmöglichkeiten. Ein abschliessender Praxisworkshop dient zur Festigung der erworbenen Kenntnisse. Dabei geht es u.a. um die Auswahl geeigneter Betriebsmittel, die Auslegung und Berechnung von Sicherheits­ kreisen, Einfluss von Redundanz-

strukturen und die Anwendung einer Software zur Berechnung von Sicherheitskreisen.

R. STAHL Schweiz AG 4312 Magden www.stahl-schweiz.ch

Thema

Kosten

Veranstalter/Infos

1.–3.3. Dietikon 6.–11.3. 15.–18.3.

Sichere Konstruktion von Maschinen und Anlagen Grundlagen der Hydraulik Entwurf und Aufbau pneumatischer Steuerungen

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Festo Didactic, 8953 Dietikon 044 744 55 44, www.festo.ch

5.3. 9.4. 3.5.

Solothurn

Hands-on-Seminar Stahlbau

auf Anfrage

ISD Software und Systeme AG 4500 Solothurn, 032 624 13 40 www.isdgroup.ch, info@isdgroup.ch

Alle Termine auf www.technica-online.ch

Rubrik «Termine» oder/category/vk

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Panorama

Reges Ausstellerinteresse an parts2clean im Oktober Ob Produktion, Instandhaltung oder Wiederaufbereitung: Saubere Bauteile und Oberflächen sind in jedem Fall ein Muss. Dabei steigen die Anforderungen kontinuierlich. Dies macht die industrielle Reinigungstechnik zu einem Wachstumsmarkt. Die Parts2Clean fokussiert sich auf die definierte Bauteil- und Oberflächensauberkeit bzw. deren Erzielung, Kontrolle und Dokumentation. Und es haben fast alle Markt- und Technologieführer schon Standplätze für die 8. internationale Leitmesse vom 12. bis 14. Oktober 2010 in Stuttgart gebucht. Zeitgleich zur parts2clean findet auch die 3. internationale Fachmesse für Korrosionsschutz, Konservierung und Verpackung – Corosave – statt.

www.parts2clean.de www.corosave.de

Kissling verlegt Firmensitz nach Bachenbülach Die Kissling AG ist ein traditionsreiches Familienuternehmen in der dritten Generation, welches seit 1925 innovative und individuelle Lösungen für Getriebe entwickelt und baut. Die Schweizer Firma gehört zu den führenden Anbietern für innovative Getriebelösungen. Viele Seil- und Achterbahnen, Ze-

ment- und Zuckermühlen, Papiermaschinen, Extrusionsanlagen, Rührwerke, Prüfstände und Kraftwerke sind mit Kissling-Getrieben ausgerüstet. Der bisherige Firmensitz in Zürich Seebach entsprach nun nicht mehr den Bedürfnissen und auch nicht den ökologischen Ansprü-

chen des Unternehmens. In der Industriezone von Bachenbülach erlebt Kissling jedoch wieder das inspirierende Umfeld mit verschiedenen technischen und handwerklichen Betrieben, wie es einst auch in Seebach war. Daraus könnten sich auch interessante Kooperationen ergeben.

Der Umzug wurde bereits Ende Dezember vollbracht.

Kissling AG Weieracherstrasse 3 8184 Bachenbülach www.kissgear.ch

Vor 50 Jahren kamen die ersten Tubtara-Blindnietmuttern auf den Schweizer Markt

www.marktspiegel.ch www.technica-online.ch

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Hochfeste Gewinde für dünne Teile KVT, Koenig Verbindungstechnik AG aus Dietikon, bietet heute ein rundes Dutzend Varianten an Blindnietmuttern und Gewindeeinsätzen an, für Anforderungen im Maschinen-, Fahrzeug und Automobilbau, in der Elektronik usw. Siehe Bericht auf Seite 56

INDUSTRIAL IT

KVT Koenig Verbindungstechnik AG 8953 Dietikon www.kvt.ch Messe-Vorschau: METAV, 2010 Düsseldorf 23. bis 27. Februar

SwissRobotics:

Die juristische Sicht der Sicherheit

Werkeugmaschinen und Werkzeuge:

Zahnräder wirtschaftlicher fertigen

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Export-Forum Export-Forum

IN ZUSAMMENARBEIT MIT OSEC BUSINESS NETWORK SWITZERLAND

Ganser CRS positioniert sich in Brasilien und Indien

Winterthurer Pionier gibt Gas «Ein staatliches Bahnunternehmen mit tausenden von Loks und 1,5 Millionen Mitarbeitenden – das ist schon eindrücklich», findet Marco Ganser, Ganser CRS, über die indische Bahnbranche. Die Swiss Business Hubs in São Paulo und New Delhi arbeiteten für Marco Ganser, der mit seinen Common-RailEinspritzsystemen im Offroad-Markt tätig ist.

Marco Ganser, Inhaber und Geschäftsführer Ganser CRS: «Was wir dank des Swiss Business Hubs innert einer Woche über den Markt in Indien lernten, hätte ich nicht für möglich gehalten.»

Marco Ganser verhalf Ende der 70er-Jahre an der ETH der elektromagnetisch gesteuerten Speichereinspritzung bei Dieselmotoren zum Durchbruch. Die damalige Erfindung (Common Rail Injection) ist heute in den meisten Dieselmotoren für Autos Standard, hat die Antriebsleistung ver-

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bessert und den Treibstoffverbrauch und die Emissionen reduziert. Heute führt Ganser, der mehrere Dutzend Erfindungen patentiert hat, ein Unternehmen in Winterthur, das die Common-RailEinspritztechnologie (CRS) im Offroad-Bereich für Schiffe, Lokomotiven, Generatoren und Erdbewegungsmaschinen anbietet. Zudem ist Ganser CRS – soweit bekannt – das einzige Unternehmen weltweit, das spezialisiert ist auf CRS-Retrofit von grossen Dieselmotoren. Diese Dienstleistung führt zu Treibstoffeinsparungen und weniger Abgasen und verlängert so den Einsatz von Grossmotoren. Für potenzielle Projekte in Brasilien und auch in Indien wandte sich der Pionier unlängst an Osec. Vor allem in Indien kam Ganser jetzt dank eines vom Swiss Business Hub in New Delhi ver-

Common Rail Injection ist heute in den meisten Dieselmotoren für Autos Standard, hat die Antriebsleistung verbessert und den Treibstoffverbrauch und die Emissionen reduziert.

mittelten Kontakts ein entscheidendes Stück weiter. «In Begleitung eines pensionierten leitenden Direktors des indischen Bahnministeriums sowie Ex-Kadermannes der Indian Railways konnten wir im Sommer mehrere Werke und deren Entscheidungsträger besuchen und uns ein Bild machen.» Vor allem der so entstandene Kontakt zu einem Staatsbetrieb stimmt Ganser zuversichtlich. «Noch ist nichts entschieden, die Chancen stehen aber sehr gut», freut sich Ganser, der in Indien mit überdurch-

schnittlich vielen dieselelektrischen Loks viel Potenzial für seine Systeme sieht. Auch in Brasilien kommt Ganser schrittweise voran – mithilfe eines neuen Partners. «Wir werden sicher wieder mit Osec arbeiten. Deren Kontakte sind weltweit glänzend», sagt er.

Infos: Ganser CRS AG 8404 Winterthur 052 235 38 80 info@crsag.ch www.crsag.ch

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5.2.2009 9:21:02 Uhr


Offizielles Organ des Schweizerischen Verbandes für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik – svbf Nr. 02-10

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Editorial

Opera buffa Nicht genug damit, dass sie in der Presse herumgeschubst und ihnen die fetten Trost-Boni missgönnt werden, müssen sich die Führungskräfte der obersten Etage zu allem Elend in einer Umfrage bei 308 Kollegen noch sagen lassen, dass sie eigentlich überflüssig seien. Natürlich nicht so direkt, aber die Kollegen befanden, dass jeweils der Wechsel eines Führenden keine besonderen Spuren hinterlässt. Ein Auftrag­geber der entsprechenden Studie schreibt dazu, dass die Wechsel «im Schnitt weder einen positiven noch einen negativen Einfluss auf monetäre und nicht monetäre Unternehmens-Eckwerte wie Branding, Image, Performance, Arbeitsklima und Arbeitsmotivation» hatten. Peng! Viel Komödie und wenig Inhalt – die Opera buffa unserer Zeit.

Wofür, fragt man sich willkürlich, benötigt das Unternehmen eigentlich so eine Führungskraft, wenn sie weder Cash schafft noch die Stimmung im Betrieb verbessert, sondern nur sich selbst bei Kräften hält? Nachzuholen wäre noch, was der Führungskräftewechsel immer mit sich bringt: Entlassungen, Umbesetzungen und Zerstören von eingespielter Organisation. Vielleicht sind die obersten Führungskräfte doch für etwas nützlich: Sie palavern an hochgestochenen Events, brillieren als Selbstdarsteller, machen artig Männchen, geben unausgegorene Meinungen von sich und sind viel auf Reisen. Doch schon nach relativ kurzer Zeit wird die Nullproduktivität des Führenden und sein störender Einfluss auf das Tun des Unternehmens so augen-

fällig, dass sich sein Auswechseln aufdrängt. Und wie kommentiert der bereits zitierte Auftraggeber die Auswirkungen? «Wenn Veränderungen an der Spitze wenig Wirkung zeigen, entsteht auch der Eindruck, dass diese Ebene in der internen Wahrnehmung von der Basis entkoppelt – eben abgehoben – ist.» Auf Deutsch: Man schert sich einen Teufel um die oberste Ebene, schirmt ihr Treiben so gut wie möglich ab und macht seinen Job. Die Firma funktioniert munter weiter, und der Häuptling wartet wegen «Inkompatibilität und unterschiedlichen Meinungen» sowie «mangelnder Performance» auf seine Ablösung. Und was lernen wir dabei? Dass es auf der Hand liegt, wo die grössten Einsparungen möglich sind. Alois Altenweger

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Einladung zum Seminar «Balanced Scorecard» Die Balanced Score Card (BSC) übersetzt ­die ­Strategie einer Organisation in ein Netzwerk ­konkreter, messbarer Erfolgsfaktoren. Das Messbarmachen sowohl harter Faktoren, z. B. de klassische finanziellen Ergebnisse, als auch von weichen Faktoren, z. B. Lernfähigkeit einer Organisation, sowie deren Verknüpfung miteinander charakterisieren die Balanced Scorecard. Durch eine BSC werden • Vision und Qualitätspolitik in konkrete Aktionen übersetzt • Transparenz über die Geschäftsprozesse vermittelt • die strategischen Ziele/Massnahmen kommuniziert • die Verbesserung des Feedbacks und Lernens erreicht Die BSC ist ein Werkzeug, das hilft, eine vorgegebene Strategie in das Unternehmen zu tragen, zu operationalisieren und deren Umsetzung ständig zu messen.

In der Ausgabe 1-10 ist bereits ein Artikel über BSC mit dem Titel «Relevante Führungsinformation in unsicheren Zeiten» erschienen. Der Download dieses Textes ist über www.technica-online.ch möglich.

Seminarinhalt und Ziel • Strategierahmen/Ausgangslage für eine BSC

• Methodik BSC/Vorteile und Nutzen • Veranschaulichung von BSCKonzept und -Inhalten in einem BSC-Tool • Konkrete Beispiele einer BSC • Vorgehensweise/Erfolgsfaktoren im BSC-Projekt • Einbindung BSC in die Führungsprozesse

Details zum Seminar Datum: Dienstag, 13. April, 9 bis 12:30 Uhr Ort: Szondi-Institut Zürich, Krähbühlstrasse 30 (Tram 6 bis Haltestelle Zürichbergstrasse, etwa 30 m zurück) Referenten: Dr. Martin P. Schönenberger, lic.oec. www.e-brains.ch Andreas D. Baumann, lic.oec. www.consultingworld.ch Kosten: 220.– für SVBF-Mitglieder, 260.– für Technica-Abonnenten, 320.– für Nichtmitglieder (in den Kosten inbegriffen sind ­ Tagungsdokumentation und Kaffeepausen-Verpflegung). Veranstalter: SVBF Schweiz Anmeldung: Alois Altenweger (a.altenweger@zapp.ch), 034 402 56 69

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Planung + Produktion  |  Dossier Betrieb

Neue Studie entlarvt Multitasking als Zeitfresser

Der Multitasking-Unsinn Zeit ist Geld, also erhöht sich mein Gewinn, wenn ich so viele Aufgaben wie möglich gleichzeitig erledige, weil ich dadurch Zeit einspare. – Eine solche Überlegung hätte Dagobert Duck ­anstellen können. Aber auch der Manager, der das Multitasking als erster angewendet hat, muss Ähnliches erwogen haben: Drei, vier Aufgaben simultan ausführen – wow ! – Lässt sich Geld noch einfacher verdienen? Es ist fast schon Alchemie.

I

m Grunde weiss man ja, dass Multitasking nur funktioniert, wenn Aufgaben keine grosse Konzentration erfordern. Ein Konfitürebrot essen und dazu Zeitung lesen geht ohne Weiteres. Aber kann man sich einen Chirurgen vorstellen, der während einer Operation telefoniert oder ein SMS schreibt? Oder, versetzte man Goethe in die Jetztzeit, entstünde der «Erlkönig», würde der Dichterfürst während der Arbeit an diesem Gedicht dem Multitasking frönen? Doch wohl kaum.

Denkvermögen wird eingeschränkt Wissenschaftler der Stanford Universität in Kalifornien stellten denn auch in einer aktuellen Studie mit 262 Studenten fest, dass die Konzentrationsfähigkeit unter Multitasking leidet. Und nicht nur das: Bei intensivem Multitasking nimmt die Fähigkeit ab, unwichtige Einzelheiten aus einem Informationsfluss herauszufiltern, um die entscheidenden Details im Gedächtnis abzuspeichern. Das Fazit der Forscher: Multitasker können Informationen, die mit ihrer aktuellen Tätigkeit nichts zu tun haben, schlecht ausblenden. Sie werden von unwichtigen Dingen abgelenkt und arbeiten langsamer.

Wirtschaftliche Auswirkungen des Multitasking Das Gefühl, Verschiedenes gleichzeitig erledigen zu können, ist nichts als

Autor Alois Altenweger Redaktor Technica

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Täuschung. In Wahrheit switcht die Aufmerksamkeit beim Multitasking von einer Aufgabe zur nächsten und wieder zurück. Dass darunter die Effizienz leidet, überrascht nicht. Doch warum glauben wir, dass wir uns auf der Gewinnseite befinden, wenn wir Dinge gleichzeitig erledigen? Beate Schneider und Martin Schubert, Autoren des Buches «Die Multitaskingfalle», kennen den Grund dafür: «Wir bemerken gar nicht, dass wir tatsächlich Zeit verlieren, sondern empfinden nur das erhöhte Tempo. Zeit erscheint uns umso wertvoller, je bewusster uns ihr Vergehen durch Stress vermittelt wird. In der heutigen Arbeitswelt fühlen wir uns scheinbar leistungsfähiger, wenn die Zeit verfliegt. Und uns wird suggeriert, wir wären leistungsschwach, wenn wir die Zeit verschenken, indem wir die anstehenden Aufgaben nach und nach lösen.» – Mit anderen Worten: Wir lassen uns von Hektik und Betriebsamkeit zur Annahme verleiten, wir seien dann besonders produktiv, wenn vor lauter Aktionismus die Fetzen nur so fliegen. Ein verhängnisvoller Irrtum, denn das ständige Hin und Her, das Wechseln zwischen verschiedenen Aufgaben und sich immer wieder neu hineindenken, zurechtfinden müssen (wo um Himmels willen bin ich hier nur verblieben?), führt zu hohen Fehlerquoten. Den Unternehmen entstehen durch Multitasking sowohl direkte als auch indirekte Kosten. Um die Fehler wieder zu korrigieren, wird erneut Zeit und somit auch Geld benötigt. Multitasking ist also nicht als Zeit- und Kostenersparnis, sondern als Zeitfresser und Kostenverursacher einzustufen.

E-Mails lesen, nebenbei telefonieren und noch das Protokoll einer Sitzung erstellen: Viele Manager glauben, dadurch Zeit zu sparen und effizient zu arbeiten. Doch wer alles gleichzeitig macht, verliert mehr Zeit, ist unproduktiver und macht eher Fehler, als wenn er die Aufgaben schön der Reihe nach erledigen würde.

Viele Tätigkeiten gleichzeitig zu erledigen und dabei immer wieder unterbrochen zu werden, ist auf Dauer eine extreme Stressbelastung. Die Kosten durch krankheitsbedingte Ausfälle aufgrund von Stress müssen teilweise dem Multitasking zugeschoben werden. Wir sollten uns der Zeitverluste bewusst sein und üben, die Dinge nacheinander zu erledigen. Das vermittelt uns zwar nicht das Gefühl, dass wir schneller sind, letztendlich sind wir es aber doch.

Was Vorgesetzte beachten sollten Da Chefs eine Vorbildfunktion haben, tun sie gut daran, mit ihren Aufgabenstellungen, der betrieblichen Organisation und der Arbeitsorganisation dafür zu sorgen, dass ihre Mit­ arbeiter nicht in den schädlichen Kreislauf des Multitasking geraten. Die Führungskräfte sollten verdeutlichen, dass es mehr bringt, die Arbeiten der Reihe nach auszuführen. Wenn Vorgesetzte Aufgaben an die Mitarbeiter delegieren, sollten sie An-


Planung + Produktion  |  Dossier Betrieb

Die Multitaskingfalle Das gängige Rezept, um in der beschleunigten Welt von heute nicht abgehängt zu werden, heisst Mutitasking. Wissenschaftliche Studien belegen allerdings: Wer versucht, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, muss hinnehmen, dass seine Produktivität sinkt und die Fehlerzahl steigt. In ihrem Buch zeigen Beate Schneider und Martin Schubert, wie man aus der Multitaskingfalle entkommen kann. Gestützt auf ihre langjährige Erfahrung und neue Erkenntnisse aus Psychologie und Neurologie beschreiben die beiden Autoren, wie sich Erwartungshaltungen und Denkstrukturen im Alltag neu definieren lassen. Konkrete Tipps und anschauliche Beispiele erleichtern die Umsetzung der hilfreichen Ideen. Ein Leitfaden, der deutlich macht, wie man sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren und damit leistungsfähiger werden kann. Beate Schneider, Martin Schubert Die Multitaskingfalle und wie man sich daraus befreit Orell Füssli Verlag, Zürich 2009 178 Seiten, gebunden ISBN 978-3-280-05322-5 Fr. 39.90/€ 24.90

gaben zu Wichtigkeit und Dringlichkeit machen, damit die Mitarbeiter die Prioritäten verschiedener Aufgaben einschätzen können. Unsinnige, aber beliebte Forderungen wie, «dies alles will ich gestern noch haben», sind unbedingt zu vermeiden, um nicht unnötigen Druck auszuüben oder Hektik und Stress auszulösen. Niemandem ist gedient, wenn Mitarbeiter zwar hyperaktiv, aber völlig unproduktiv am Arbeitsplatz herumwuseln. Es sei an die Fabel vom Igel und dem Hasen erinnert, die sich ein Wettrennen liefern. Um zu gewinnen, braucht der Igel eine rettende Idee. Er bittet seine Frau um Hilfe. Rennt der Hase die Strecke vorwärts, erwartet ihn am Ziel Frau Igel, rennt er die Strecke zurück, ist Herr Igel schneller. Und obwohl sich der Hase bis zum Äussersten einsetzt und bis zum Gehtnichtmehr verausgabt, ist ihm die Niederlage sicher. Dreiundsiebzig Mal läuft er, ohne mal darüber nachzudenken, weshalb das Unmögliche geschieht und ihn der Igel auf seinen kurzen, krummen Beinen besiegt. Beim vierundsiebzigsten Mal aber kommt er nicht mehr ans Ziel. Mitten auf dem Acker fällt er zu Boden und bleibt tot liegen. ➞

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Planung + Produktion  |  Dossier Betrieb

Wann eine Ablenkung sinnvoll ist Eine Ablenkung oder Unterbrechung ist dann sinnvoll, wenn wir an einer Sache arbeiten und gedanklich in eine Sackgasse geraten sind. Wir merken das, wenn uns zu einem Problem gar nichts mehr einfallen will. Man ist so in eine Aufgabe verstrickt, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht und die Lösung nicht erkennt. In diesem Fall tut es gut, Abstand zu gewinnen. Rausgehen oder etwas anderes machen kann den Kopf dann schnell wieder klären. Wir sollten jedoch keine anderen schwierigen Aufgaben zur Ablenkung nutzen, sondern besser in einen ruhi­ gen Raum gehen, in dem wir abschalten und uns entspannen können. Körperliche Aktivitäten sind besonders förderlich, um den Kopf durchzulüften. Es hilft auch, die Blumen zu giessen oder die Ablage neu zu sortieren. Das schafft einen Ausgleich. Danach werden mehr neue und frische Ideen sprudeln. Wenn zusätzliche Tätigkeiten aber der unbewusste Versuch sind, einer unangenehmen Arbeit zu entgehen,

Alles schön der Reihe nach Ein paar Tipps, um nicht in die Multitaskingfalle zu tappen: • Bündeln Sie gleichartige Aufgaben, um sie dann konzentriert in einem Rutsch zu erledigen. Legen Sie zum Beispiel alle zu erledigenden Telefonate zusammen. • Bearbeiten Sie Ihre E-Mails zu bestimmten Zeiten. Zum Beispiel immer um 9 Uhr, 13 Uhr und 17 Uhr. • Bleiben Sie ruhig, wenn vieles gleichzeitig auf Sie zukommt und jeder etwas von Ihnen möchte. Setzen Sie Prioritäten und arbeiten Sie alles der Reihe nach ab. Das Wichtigste und Dringendste natürlich zuerst. • Lassen Sie sich nicht von hektischen Kollegen anstecken oder von deren angeblicher Leistungsfähigkeit bei der Arbeitsorganisation beeindrucken. • Erklären Sie Ihren Kollegen oder Geschäftspartnern, dass Sie sich bald mit ihrem Anliegen beschäftigen werden, aber dass zuerst andere Aufgaben erledigt werden müssen. • Planen Sie Ihre Aufgaben und setzen Sie diese in einen zeitlichen Rahmen. Beachten Sie dabei auch Zeitpuffer für Unvorhersehbares. • Wenn Sie von anderen Personen abhängig sind, um voranzukommen, dann drängen Sie auf den Abschluss einer wichtigen Arbeit. Verteilen Sie währenddessen nicht Ihre Energie auf viele andere Tätigkeiten. Das lenkt zu sehr ab. • Erledigen Sie keine schwierigen Arbeiten zwischendurch und auf die Schnelle. Das verleitet zu Sorglosigkeit und verringert die Sorgfältigkeit. Wer leicht abgelenkt ist, sollte sich «ungestörte Räume» schaffen. Dabei helfen auch Ortswechsel. Ziehen Sie sich beispielsweise in ein leeres Besprechungszimmer zurück oder setzen Sie sich mit dem Laptop in den Park.

nützt die Unterbrechung wenig. Wir müssen uns gleich den unangenehmen Arbeiten stellen, danach fühlen

wir uns befreit und können uns mit neuem Elan den angenehmeren Aufgaben widmen. (bf)

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als Kata PD log F-D 201 ow 0 nlo ad !

Bestimmt haben Sie sich auch schon gefragt: Wie mache ich mein Anliegen in einem Geschäftsbrief oder Mail ohne langes Drumherum verständlich? Wie kleide ich meine Botschaft in die passenden Worte? Wie halte ich Abmachungen und Vereinbarungen klar und präzis schriftlich fest? Wie kann ich klar und verständlich formulieren, ohne Raum für Interpretationen zu lassen? Die schriftliche Ausdrucksweise hat sich durch die elektronischen Kommunikationsmittel in den letzten Jahren stark verändert. Im Referat «Besser schrei-

Gabriela Baumgartner ist Juristin und Redaktorin beim «Beobachter». Als Erwachsenenbildnerin doziert sie Arbeits- und Gesundheitsrecht für Führungskräfte und leitet Schreibseminare, unter anderem für den Kaufmännischen Verband Zürich und Winterthur. Sie ist Buchautorin des Bestsellers ­«Schreiben leicht gemacht» und des KMU-Ratgebers «Professioneller Schreiben».

Kosten (Abendkasse): Fr. 40.– für SVBF-Mitglieder (Einzelpersonen und Unternehmen) Fr. 50.– für Technica-Abonnenten Fr. 60.– für Nicht-Mitglieder und Nicht-Abonnenten Veranstalter: «Planung + Produktion» im SVBF Anmeldung: E-mail an a.altenweger@zapp.ch Auskunft: Alois Altenweger Redaktor «Planung + Produktion» 034 402 56 69

Generalvertretung

BAUMGARTNER AG

Telefon 044 847 64 64 www.baumgartnerag.ch

Telefax 044 847 64 66 8108 Dällikon e-mail: rollen@baumgartnerag.ch


Fachpersonal und Maschinenpark sind entscheidend

Die Herstellung komplexer CrNi-Gehäuseteile mit höchster Qualität bezüglich Formen, Nähten und Oberflächen erfordert einiges Know-how.

Anspruchsvolle Komponentenproduktion Die Herstellung der über 120 montagefertigen Komponenten und Baugruppen wurde an die Verwo Acquacut AG vergeben, die sich dank ihrem

Autor Martin Gysi, Chefredaktor Technica

Für die verschiedenen Teile mit ihren unterschiedlichen Werdegängen kommen anschliessend die folgenden Bearbeitungsverfahren und Maschinen zum Einsatz: Trennen: Stanzen und Laserschneiden mit der Trumpf Trumatic 6000L mit Trumalift (automatische Anbindung ans Blech-Hochregallager) oder aber mit den Flachbettlasermaschinen Bystronic Bystar und Byspeed; Wasserstrahlschneiden für höhere Blechdicken mit der Bystronic Byet 4022; entgraten, üblicherweise mit den Nassschleifmaschinen Weber NLC 900 und Grindingmaster 3000. Umformen: Abkanten an den CNCAbkantpressen Hämmerle AP 200–

KONFEKTIONIERUNG I BAUGRUPPEN

Blech- und MetallverarbeitungsKnow-how und ihrem modernen Maschinenpark für anspruchsvolle Projekte dieser Art schon mehrfach bewährt hat. Die Endmontage und die elektrische/elektronische Ausrüstung erfolgen dann jeweils bei der VC999 Verpackungssysteme AG. Die eigentliche Herausforderung bei der Komponentenproduktion ist die hohe Güte der Oberflächen, Fügestellen und Kanten, da die Teile nicht nur den hohen hygienischen Anforderungen genügen müssen, sondern meist auch sichtbar bleiben. Bei den Blechkomponenten beginnt die Arbeit der Verwo Acquacut üblicherweise bereits beim Konstruieren oder aber beim Ableiten der Abwicklungen aus den Konstruktionsdaten des Kunden.

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M

it VC999-BioPack hat die VC999 Verpackungssysteme AG in Herisau (ehemals Inauen Maschinen AG) ein komplettes Verpackungssystem auf der Basis von Bioplastics-Verpackungsmaterial entwickelt. Die Technica berichtete in Ausgabe 4-09, Seite 98, darü­ ber. Teil dieses Systems sind die entsprechenden Maschinen. Bei einer davon, der VC999 ST2, handelt es sich um einen vollautomatischen Durchlauf-Duschtunnel (siehe Kasten).

M E C H AT R O N I K

Dass Lebensmittel-Verpackungsmaschinen besonders hohen hygienischen Anforderungen genügen müssen, leuchtet ein. Sie sind deshalb meist in Chromstahl ausgeführt. Damit allein ist es jedoch nicht getan. Die Gehäuseteile müssen zudem «reinigungsfreundlich» geformt, geschweisst und oberflächenbehandelt sein. Eine Aufgabe für spezialisierte Blechverarbeiter, wie die Verwo Acquacut AG in Reichenburg.

I

Frische beginnt bei der Verpackungsmaschine

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Planung + Produktion

| Dossier Betrieb

Die Trumatic 6000L ermöglicht rationelles Stanzen ebenso wie das Laserschneiden komplexer Geometrien mit feinem Schnittspalt.

3100 oder Beyerler PR 150 × 3100. Fräsen: Programmierung auf externem Programmierplatz und anschliessende 5-Achs-Fräsbearbeitung auf der Hedelius 2-Tisch-Center RS 80 KL mit Steuerung Heidenhain TNC 530. Drehen: die Verbindungselemente wie Bolzen, Muttern und andere Einpressteile werden auf einer CNC-Drehmaschine YCM GT300 MA bis Durchmesser 76 mm vollautomatisch ab Stange mit bis zu 12 angetriebenen Werkzeugen gefertigt. Einpressen: Die Einpressteile werden mit einer Haeger-Presse 824 One-

Touch-3 mit Einpresskontrolle eingepresst – eine wichtige Voraussetzung für eine einfache, positionsgenaue Montage. Schweissen: In der modernen Schweisserei stehen verschiedene Punktund Bolzenschweissanlagen, wie auch Roboter- und Handschweissanlagen für verschiedenste Schweissverfahren, zur Verfügung. Vor allem aber verfügt die Firma über geprüftes Schweisspersonal, das die geforderten Nahtqualitäten prozesssicher garantieren kann. Um die unerwünschten Verfärbungen und Oxidationen an

den Sichtnähten zu vermeiden, wird u.a. mit Formiergas (Helium) und Wärmeableitung über Kupferkörper gearbeitet. Wo diese Massnahmen nicht möglich sind, werden die Nähte gebeizt und geschliffen. Schleifen: Um die hohen Oberflächenanforderungen zu erfüllen, wird im aktuellen Fall mit Korn 220 geschliffen. Anschliessend werden die Oberflächen gereinigt und foliert, damit diese auf den Transportwegen nicht wieder verletzt werden. Die Verwo Acquacut ist damit in der Lage, montagebereite Maschinenkomponenten zu liefern, die bereits nach der Fertigung den hohen optischen und hygienischen Anforderungen genügen, sodass sie ohne weitere Nachbehandlung zu «lebensmitteltauglichen» Verpackungsmaschinen verbaut werden können. (mg)

Der Schrumpftunnel VC999 ST2 Beim VC999 ST2 handelt es sich um einen vollautomatischen Durchlauf-Duschtunnel. Die Packungen werden mithilfe eines Heisswasser-Vorhangs geschrumpft. Der kontinuierliche, nicht zyklische Durchlauf erlaubt das ökonomische Schrumpfen grosser Produktionsvolumen. In Kombination mit den vollautomatischen KammerbandDas Endprodukt: der maschinen VC999 K8 oder K7 bildet er Schrumpftunnel VC999 ST2. eine perfekte Kammer-Schrumpflinie. Der VC999 ST2 benötigt keine Druckluft und ermöglicht damit einen energiesparenden Betrieb. Zusätzlich zur Energieersparnis trägt die ausgezeichnete Isolierung des in Chromstahl (Cr/Ni 1.4301 AISI 304) ausgeführten Schrumpftanks bei, welche einen Wärmeverlust verhindert. Die Fotozellen-Erkennung unterstützt den wirtschaftlichen Duschprozess. Der VC999 ST2 kann wahlweise elektrisch oder mit Dampf beheizt werden. Infos: VC999 VERPACKUNGSSYSTEME AG 9100 Herisau 071 35 35 900 info@vc999.ch www.VC999.ch

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Die Einpressmaschine Haeger 824 QT-3 mit Einpresskontrolle ergibt passgenaue Fügeergebnisse.

Infos Verwo Acquacut AG 8864 Reichenburg 055 415 84 84 info@va-ag.ch www.va-ag.ch


Das Matsuura-Vorführzentrum in Wiesbaden-Delkenheim (D).

Open House im neuen Vorführzentrum

Gelungener Auftakt Matsuura öffnete vom 3.–6. November ihre Türen in WiesbadenDelkenheim (D). Der Full-Service-Anbieter für den Bereich Hochgeschwindigkeits- und Hartbearbeitung konnte mehr als 300 Besucher im neuen Vorführzentrum begrüssen. Auf einer Fläche von 800 m2 präsentierte Matsuura neun ­Maschinen unter Span mit praxisnahen Anwendungsbeispielen. Darunter die aktuellen 5-Achsen-Bearbeitungszentren aus dem Hause Matsuura, z. B. das erstmals in Europa vorgestellte Multifunktions-Bearbeitungszentrum CUBLEX-63 und die ­Roboterzelle H.Plus-300.

U

nter den Besuchern waren viele langjährige Stammkunden und Partner (z. B. die Schweizer Vertretung Newemag), aber auch neue Interessenten aus ganz Europa. Insgesamt haben sich mehr als 120 Firmen an den vier Messetagen über neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochleistungszerspanung informiert.

Infos NEWEMAG Werkzeugmaschinen 6343 Rotkreuz 041 798 31 00 info@newemag.ch www.newemag.ch

Optimismus für 2010 Neben dem neuen Gebäude waren vor allem die ausgestellten Bearbeitungszentren ein Besuchermagnet. 15 namhafte Partner aus dem Bereich Frästechnik haben die Leistungsschau am neuen Standort in Delkenheim abgerundet. Einmal mehr wird Matsuura damit seiner Rolle als führender Full-Service-Anbieter im Bereich der Hochgeschwindigkeits- und Hartbearbeitung gerecht und blickt optimistisch in das Jahr 2010. «Gerade in der Wirtschaftskrise sind wir mit unserer ersten Open House im neu erbauten Vorführzentrum sehr zufrieden. Zum einen konnten wir ­einen starken Anstieg der Besucher-

Portrait Matsuura 1935 in Japan gegründet, steht der Name Matsuura heute weltweit als Synonym für schnelle und präzise Zerspanung von kubischen Werkstücken. Das Traditionsunternehmen mit Tochtergesellschaften in Kanada, Grossbritannien und Deutschland, entwickelt und fertigt für seine Kunden aus den Bereichen Maschinenbau, Feinmechanik, Optik, Luft- und Raumfahrt hoch automatisierte Bearbeitungszentren der Spitzenklasse. Der hohe Qualitätsanspruch wird zudem durch die Zertifizierungen nach ISO 9001, ISO 14001 und weitere internationale Standards deutlich.

zahlen verzeichnen und zum anderen haben wir in unseren neuen hochmodernen Räumlichkeiten endlich die Möglichkeit, unsere Matsuura-Hochleistungszentren angemessen zu präsentieren. Für den Erfolg der Open House spricht auch die ausnahmslos positive Resonanz unserer Kunden und Interessenten. Wir sind uns ­sicher, dass wir mit der Auftaktveranstaltung den Grundstein für eine noch bessere Geschäftsentwicklung gelegt haben, das wird bereits jetzt erkennbar», so Bert Kleinmann, Geschäftsführer Matsuura. (bf)

In Sicherheit investieren. Pilz Industrieelektronik GmbH, 5506 Mägenwil, 062 889 79 30, www.pilz.ch

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Die neue Produktionshalle hat eine Gesamtfläche von 13 770 m².

Schmalz weiht neue Produktionshalle in Glatten ein

Für Ökonomie und Ökologie 16,3 Millionen Euro investierte der Vakuum-Spezialist Schmalz, damit Fertigung, Montage und innerbetriebliche Logistik auch künftige Anforderungen erfüllen. Diese Investition ist ein klares Bekenntnis an den Firmenstandort in Glatten und an die Region. Zudem sichert die Schmalz eine wettbewerbsfähige Produktion am Standort.

M

it der Einweihung ihrer neuen Produktionshalle hat die J. Schmalz GmbH mit Hauptsitz in Glatten (Schwarzwald) das grösste Bauprojekt in ihrer fast 100-jährigen Firmengeschichte erfolgreich abgeschlossen.

Ein Ja zum Standort

auf einer zusammenhängenden Hallenebene. Lange Wege gehören damit der Vergangenheit an. Am gesamten Projekt waren 73 Ausführungsfirmen beteiligt. Generell hat die J. Schmalz GmbH bewusst überwiegend regionale Handwerksbetriebe ausgewählt.

Innerbetriebliche ­Prozesse optimiert Die gesamte Materialwirtschaft wurde neu organisiert und optimiert. Eine wichtige Rolle spielt das neue Logistiksystem, denn es vereinfacht den gesamten Warenfluss – von der Warenanlieferung über die Kommissionierung und Verpackung bis zum Versand. Herzstück ist das 17 Meter hohe Hochregallager mit 2500 zusätzlichen Palettenplätzen und dem integrierten automatischen Kleinteilelager mit weiteren 15 200 Lagerplätzen.

Mit dem Bau übernimmt das Unternehmen aber auch ökologische Verantwortung. Denn der Energiebedarf der Halle liegt 57 % unter dem Vorgabewert der Energiesparverordnung. 10 170 Quadratmeter des 13 770 Quadratmeter grossen Neubaus entfallen auf die Produktion. Damit hat Schmalz seine gesamte Fertigungsfläche mehr als verdoppelt. Die komplette Herstellung und Montage aller Schmalz-Produkte sowie die innerbetriebliche Logistik befinden sich nun

Infos J. Schmalz GmbH 8309 Nürensdorf 044 888 75 25 www.schmalz.ch schmalz@schmalz.ch

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Die neue Produktionshalle verbraucht wenig Energie und schont die Ressourcen.


Automation  |  Märkte

Alle haben mitgeholfen Der Materialfluss erfolgt über ein effizientes Warenverteilsystem. Die direkte Anbindung über eine neue Zufahrt und innerbetriebliche Strassen ermöglichen das reibungslose Anliefern und Versenden von Waren. Im Rahmen des Umzugs in die neue Halle haben 29 Maschinen und über 15 000 Lagerplätze ihren Standort gewechselt. Die gesamte Verlegung fand bei laufendem Betrieb statt und wurde durch das grosse Engagement der Mitarbeiter ermöglicht. Dadurch konnte die zuverlässige Belieferung der Kunden auch während des Umzugs eingehalten werden.

und je nach Helligkeit automatisch gedimmt. Zusätzlich wird die Brems­ energie des automatischen Kleinteilelagers ins Stromnetz rückgespiesen.

Angenehmes ­Arbeitsklima Die vollflächige Fussbodenheizung und eine moderne Regelungs- und Lüftungstechnik schaffen ein ange-

und Unternehmen

nehmes Arbeitsklima. Der gesamte Heizwärmebedarf aller Firmengebäude wird von der hauseigenen Hackschnitzelheizanlage über ein Nahwärmenetz gedeckt. Zusätzlich werden die Prozessabwärme der Produktionsanlagen sowie die Wärme der Hallenlüftungsanlage gezielt zugeführt. Im Sommer sorgt die zentrale Maschinenabsaugung für gute Luftqualität und geringeren Wärmeeintrag. (bf)

Ökologie am Bau

Moutier, Suisse

04 – 08 I 05 I 2010

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La rencontre des microtechniques Der Treffpunkt der Mikrotechniken

Zuliefermarkt

Sous-traitance

Automation

Werkzeugmaschinen

Auskünfte unter: www.siams.ch

Machines-outils

Der Bau wurde unter Berücksichtigung modernster ökologischer Aspekte geplant und umgesetzt. Zum Ausgleich der Oberflächenversiegelung führt eine Versickerungsrigole entlang der Hallenstrasse. Zusätzlich wird das Regenwasser vom Dach des Gebäudes in ein eigenes Retentionsbecken abgeleitet. Zwei im Boden der Halle integrierte Regenwasserzisternen mit einem Gesamtvolumen von 427 Kubikmetern versorgen die Löschwasserentnahme im Aus­ senbereich sowie die Sanitäranlagen und die Aussenbewässerung. Diese Kombination von Regenwassernutzung und -versickerung wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Denn Regenwassernutzungsanlagen sparen Trinkwasser. Ausserdem sorgen Nordlicht­sheds im Dach der Produktionshalle für optimale Lichtverhältnisse und tragen zu einem angenehmen Raumklima im Sommer bei. Gleichzeitig bilden sie die Unterkonstruktion für zusätzliche Photovoltaikmodule. Die neue Photovoltaikanlage bringt eine Maximalleistung von 259 kW. Zusammen mit der bestehenden Anlage erwirtschaftet Schmalz jährlich mit bis zu 344 kW installierter Modulleistung etwa 360 000 kWh Strom aus Sonnenenergie. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 80 Vier-PersonenHaushalten. Um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, wurde die Hallenbeleuchtung tageslichtabhängig gesteuert

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Märkte und Unternehmen  |  Werkzeugmaschinen

Fritz Studer AG zeigt sich gerüstet für die Zukunft

Das Fell ist dick und das Fässchen voll Das wirtschaftliche Winterwetter wird sich nach Meinung der Fritz Studer AG auch in den nächsten Monaten nur zögerlich «erwärmen». Das Thuner Flaggschiff der Schleifring-Gruppe fühlt sich jedoch dafür gewappnet, genau so, wie man es dem Maskottchen des diesjährigen Studer-Motion-Meetings, dem Bernhardiner, nachsagt. Dazu Geschäftsführer Stephan Nell: «Der kalte Winter wird uns auch durch dieses Geschäftsjahr begleiten, aber das Fell ist dick und das Fässchen gefüllt.» ben, mit dem Ziel, die Flexibilität und die Verfügbarkeit weiter nachhaltig zu steigern.

Von Engpässen zu Überkapazitäten

Die Studer-Geschäftsführer bei der Eröffnung der neuen Montagehalle, v.l.n.r Michael Horn, Stephan Nell und Fred W. Gaegauf.

D

er gegenwärtige Optimismus bei der Fritz Studer AG ist trotz derzeit noch wenig erfreulichem Geschäftsgang nachvollziehbar. Zum einen hat Studer die Integration des Bieler Innenschleifmaschinenherstellers CombiTec abgeschlossen. Zum andern haben die verstärkten Marketing­ anstrengungen mit zahlreichen Fachmesseauftritten einen historischen Höchststand an Neukunden generiert. Auch im 2010 wird Studer an zahlreichen Messen weltweit präsent sein und mit Marketing den Verkauf mit verschiedensten Kampagnen unterstützen. Die Prognosen gehen von einer nachhaltigen Erholung der Märkte in 2011 aus. Studer rechnet damit, dass im Jahr 2013 wieder das Umsatzniveau von 2007 erreicht werden kann. Weitere Gründe, die einen optimistischen Blick in die Zukunft begründen, sind die ungebrochene technologische Leaderrolle der Thuner Rundschleifspezialisten sowie die Stärkung des Standorts Thun als eine der lediglich drei SchleifringKonzern-Produktionsstätten.

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Prozesse und Materialströme optimiert Vor zwei Jahren wurde eine Analyse der Waren- und Wertströme durchgeführt. Diese Analyse bildete die Basis für ein Konzept zur Optimierung der Prozesse und Materialströme sowie einer Neuausrichtung der Montage- und Logistikressourcen. Anfangs 2008 konnte man so in Thun ein grösseres Projekt zur Erweiterung der Standortkapazitäten in Angriff nehmen. Die damit verbundenen zwei «grossen Bauprojekte» sind mittlerweile abgeschlossen. Mit Ende des Jahres 2008 konnte ein neues Lager- und Speditionsgebäude in Betrieb genommen werden, welches nach neuesten Gesichtspunkten der Logistikprozesse eingerichtet wurde. Ende 2009 konnte die neue Montagehalle fertiggestellt werden. Auf 2000 m² werden zukünftig Standardmaschinen und Maschinen mit kundenindividuellen Lösungen montiert. Neben den Baumassnahmen wurde der gezielte Ausbau von Schlüsseltechnologien im Bereich der Fertigung vorangetrie-

Fertigungstechnisch waren sowohl das Jahr 2009 sowie auch das Jahr 2008 grosse Herausforderungen. Im Jahr 2008 musste das bisher grösste Produktionsvolumen in den erforderlichen Lieferfristen realisiert werden. Im Jahr 2009 mussten die Prozesse und Ressourcen dem deutlich reduzierten Bedarf angepasst werden. Die Investitionen im Jahr 2010 stehen im Zeichen des Ausbaues der Kernkompetenzen im Bereich der Fertigung. Dieser Ausbau ist Teil des erwähnten globalen Produktions- und Fertigungsstättenkonzeptes der Körber Schleifring-Gruppe. Ein wichtiger Prozess ist der Optimierungsprozess Puls. So nennt sich der Studer-«Werkzeugkasten», mit dem sämtliche Abläufe und Prozesse gestaltet und optimiert werden. Im nächsten Jahr bedeutet dies beispielsweise, dass in einem Teil der neuen Montagehalle eine Fliessmontage etabliert wird. Dies mit dem Ziel, die Montage- und Rüstzeiten weiter zu reduzieren.

Technische Grundlagen für die Zukunft Wohin steuert die Rundschleiftechnik? Studer stellt sich dieser Frage sowohl mit Grundlagen- wie mit angewandter Forschung. Die erste Gruppe der Forschungsthemen dreht sich um die Bearbeitung von sprödharten Materialien zum Beispiel Keramik, Glas, oder Hartmetalle: • Ultraschallunterstütztes Schleifen mit hohen Drehzahlen.

Auch wenn der «wirtschaftliche Winter» noch etwas anhält: Die Fritz Studer AG ist für kaltes Wetter gewappnet – wie ein Bernhardiner. • Funkenerosives Abrichten von metallisch gebundenen Schleifscheiben. • Hartdrehen und Schälschleifen als Technologie-Aufgabe, um neue Anwendungsfelder zu erkennen.

Als weitere Aufgabenstellung widmet sich Studer dem Bearbeitungsverfahren von langen, schlanken Werkstücken, insbesondere auch sehr schlanken Formteilen. Die zweite Gruppe der Forschungsschwerpunkte befasst sich mit maschinenbaulichen Neuansätzen: • Antriebs- und Führungssystem: StuderGuide. Der Begriff StuderGuide ist selbstverständlich geschützt. • EU-Energie-Gesetzgebung. Hier wirkt Studer direkt bei der Erstellung eines Selbstkonformierungs-Artikels – als Gegenvorschlagsinitiative der Maschinenverbände zuhanden des Europarates – mit. • Man macht sich in Thun Gedanken, an welcher Stelle der Energieverbrauch einer Schleifmaschine auf sinnvolle Weise reduziert werden kann. • Einfache Maschinenkonzepte für den fernen Osten. • Ein weiteres Innovationsprojekt beschäftigt sich mit der Key-Komponente Mineralguss. Das Joint Venture mit dem Schweizer Mineralgusshersteller Renocast bringt viele Vorteile. Die einzigartige Formulierung und damit die entscheidende Materialzusammensetzung – mit den bekannten Eigenschaften von Granitan – wird ausschliesslich für SchleifringProdukte eingesetzt. (mg)

Infos Fritz Studer AG 3602 Thun 033 439 11 11 info@studer.com www.studer.com


Werkzeugmaschinen und Werkzeuge

| Werkzeugmaschinen

Stirnkegelrad mit Kosinusverzahnung (S-Verzahnung), welche nur fräsend herstellbar ist.

5-Achsen-Fräsen anstatt klassischer Verzahnbearbeitung

Zahnräder wirtschaftlicher fertigen Mit der perfekten Symbiose von hochleistungsfähigen 5-Achsen-Bearbeitungszentren und einer Spezial-Software eröffnen sich den Herstellern von Zahnrädern und Verzahnteilen völlig neue Möglichkeiten. Dabei gibt es kaum Einschränkungen, wie anhand folgender Beispiele sichtbar wird. Die 5-Achsen-Technologie erlaubt die simultane Präzisionsbearbeitung komplexester 3D-Konturen. Die Motorspindeln gestatten den drehmomentoptimierten und damit effizienten Einsatz des jeweiligen Minifräs- oder Bohrwerkzeugs zur Feinstbearbeitung oder des Messerkopfes zum Leistungsschruppen.

5-Achsenhochleistung-Bearbeitungszentrum C 50 U dynamic mit einem Stirnkegelrad Ø 800 mm.

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ie statische und dynamische Stabilität der Bearbeitungszentren macht heute auch rationelle Hartbearbeitung möglich. Die dynamischen Achsantriebe sorgen, in Verbindung mit der Steuerung, der Software und dem NC-Programm, den jeweiligen Zerspanwerkzeugen, dem Einsatz von Kühlschmierstoff und abgestimmten Schnittparametern, für eine sehr hohe Positionier- und Verfahrgenauigkeit und damit für hohe Präzision und Oberflächenqualität. Diese Aufzählung liesse sich problemlos um diverse Features erweitern, etwa hinsichtlich thermischer Stabilität oder IKZ-Systemen mit hohem Kühlmitteldruck sowie umfangreicher Werkzeugsysteme und schneller Werkzeugwechsel für eine maximale Gesamtperformance.

Ideal für grosse Durchmesser und kleine Serien Was in der modernen Frästechnik heute möglich und beherrschbare Realität ist, wenn alle Komponenten und Parameter optimal aufeinander abge-

stimmt sind, zeigen die Partner Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und HPG Nederland BV eindrucksvoll am Bereich Herstellung von Verzahnteilen und Kegelradsätzen. Dabei wird auch deutlich, dass die Symbiose aus 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum und 3D-Spezialsoftware in der Lage ist, konventionelle Verzahnbearbeitungen zu substituieren und den Herstellern von Zahnrädern, Verzahnteilen und Getrieben eine technisch sowie vor allem wirtschaftlich hoch interessante Alternative bieten zu können. Einschränkend soll hier erwähnt werden, dass sich die Produktionsalternative hauptsächlich auf Einzelteile und kleine Serien von Verzahnteilen in Baugrössen ab etwa 500 mm Durchmesser bezieht und bei Verwendung der grösseren 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren C 40 bzw. C 50 ein Durchmesserbereich bis rund 1200 mm abgedeckt ist. Bei kleineren Durchmessern bzw. ab gewissen Stückzahlen sind klassische Verzahnmaschinen immer noch im Vorteil, lassen sich aber auch nur bedingt flexibel nutzen und erfordern für jedes Verzahnteil einen relativ hohen Umrüstaufwand.

5-Achsen-Komplettfräsen als Alternative zur konventionellen Bearbeitung Allerdings relativieren sich die Vorteile der herkömmlichen Verzahnungsbearbeitung wieder, wenn man die dort vorherrschenden Abläufe wie Vorfräsen und dann Verzahnungsfräsen oder Wälzfräsen oder Verzahnungsstossen,

Härten und Verzahnschleifen sowie schliesslich das Messen in Betracht zieht. Dafür sind nämlich auch entsprechende Maschinen, Werkzeuge und Messgeräte sowie Programme erforderlich, die von vorneherein einen gewissen Kostenblock mit sich bringen. Ganz anders dagegen sieht das beim innovativen 5-Achsen-Verzahnfräsen auf den universellen 5-AchsenBearbeitungszentren C 40 und C 50 von Hermle mithilfe der Spezialsoftware des Kooperations-Partners HPG High Precision Gears aus. Denn hier wird lediglich eines der besagten 5-Achsen-Bearbeitungszentren benötigt, das sowohl zum Verzahnungsfräsen als auch zum Vermessen des Verzahnungswerkstücks dient, und ansonsten ist nur phasenweise eine Online-Verbindung zum Entwickler und Inhaber der Software «Complex Rotors» als Lizenzgeber und Lieferant des 3D-NC-Programms erforderlich.

Zahnformen-Modellierung mit höchster Auflösung Der Ablauf gestaltet sich wie folgt: die Daten der Zahnradgeometrie wie Modul, Durchmesser, Zahnbreite, Zahnhöhe, Balligkeit usw. werden über eine Online-Verbindung an den Lizenzgeber HPG übermittelt. Auf der Grundlage dieser Daten erfolgt mittels Software die mathematische Berechnung der exakten Zahnform. Darüber hinaus wird die Zahnform als Punktewolke mit X-, Y-, Z-Koordinaten entwickelt und weitergehend in ein NC-Programm umgesetzt, wobei sich das Fräswerkzeug hier von x1, y1 sowie z1 nach x2, y2 sowie z2 bewegt und die

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Werkzeugmaschinen und Werkzeuge  |  Werkzeugmaschinen

5-Achs-Simultanbearbeitung eines Stirnkegelrades Ø 800 mm.

Linienraster eines Stirnkegelrades.

Zahnform fräst. Parallel dazu werden die gewünschte Traganteil-Einordnung vorgenommen und die Qualitätsklasse (1 bis 12) festgelegt. Die mathematische Berechnung der Software erlaubt die einfache Einstufung z.B. in die hohen Qualitätsklassen 2 oder 3, während über die Modellierung des klassischen Verzahnungsverfahrens aus dem CAD-Programm bestenfalls die Qualitätsklassen 5 bis 7 erreicht werden. HPG ist weltweit das einzige Unternehmen, das die Zahnformen-Modellierung auf die besagte mathematische Art und Weise ausführt und damit eine viel höhere Auflösung erreicht, als es auf der Basis Modellierung von CAD-Daten jemals möglich ist. In der Folge entstehen abgestimmte NC-Programme zum rationellen Schruppen und Schlichten. Die Herstellung solcher gefräster Verzahnungsteile beinhaltet somit nur noch die Teilprozesse Schruppen, Härten, Schlichten, Messen und abschliessende Feinbearbeitung; wobei alle Bearbeitungen, na-

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türlich bis auf das Härten, auf dem Bearbeitungszentrum erledigt werden. Für die Schrupp-/Schlichtbearbeitung kommen ausschliesslich kostengünstige Zerspanwerkzeuge und keine teuren Spezialfräser bzw. Abwälzfräser oder Schleifscheiben zum Einsatz und es braucht selbstredend auch keine zusätzlichen NC-Programme. Im Grunde genommen besteht die Verzahnteile-Herstellung nur noch aus den beiden Arbeitsabläufen Vorfräsen und Schlichten (dazwischen Härten) bzw. Feinbearbeitung, Messen und Feinstschlichten. Denn nach dem Härten kommt das Werkstück zur Feinbearbeitung wieder auf die Maschine, und wird dort danach vermessen. Diese Daten gehen zur Auswertung wieder online zu HPG und kommen in kürzester Frist (wenige Minuten) als Feinstschlichtprogramm (Soll-/Ist-Vergleich mit den 3D-Daten) retour an die Maschine. Nach dem Feinschlichten steht ein Verzahnungsteil mit hoher Präzision und Oberflächenqualität zur Verfügung, ohne dass dafür ein grosser Aufwand betrieben werden müsste.

Technologie für neue Zahngeometrien und reduzierte Durchlaufzeiten Das unkonventionelle jedoch in jeder Hinsicht absolut überzeugende Fräsverfahren eignet sich ideal für die effiziente, wirtschaftliche Herstellung projektbezogener, individueller Einzel-, Prototyp-, Muster-, Ersatz- und Serien-Verzahnteile, wobei die Zahnformen fast beliebig gewählt werden können. Das ist für die Anwender z. B. von Kegelradsätzen (Spiralkegelrad und Ritzel) von grossem Vorteil, weil über die Zahngeometrie, die Traganteile und die Oberflächenqualität der Getriebe-Wirkungsgrad und die Lebensdauer sowie auch die Geräuschentwicklung entscheidend beeinflusst werden. Der Clou des Verzahnungsfräsens auf Hermle-Standardmaschinen und mit Standardwerkzeugen ist zudem, dass mittels den volumetrisch hochgenauen 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren C 40 und C 50 sowie der kreativen Software bzw. der damit erstellten NC-Programme auch hochentwickelte Zahnformen wie z.B. S-Ver-

zahnungen oder Kosinus-Verzahnungen realisiert werden können. Das ist mit herkömmlichen Verfahren so gar nicht durchführbar, aber im Grunde genommen mit jedem bereits vorhandenen 5-Achsen-Bearbeitungszentrum von Hermle. Denn grundsätzlich sind alle Hermle-Maschinen, die über eine CNC-Steuerung Heidenhain iTNC 530 oder Siemens 840D verfügen in der Lage, die NC-Programme von HPG aus Tilburg prozessgerecht zu verarbeiten. Dies wiederum eröffnet Herstellern von Getrieben oder auch Zulieferern, die entsprechende 5-Achsen-Bearbeitungszentren von Hermle im Einsatz haben, völlig neue Gestaltungs- bzw. neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Hersteller können künftig angepasste Sonderverzahnungen offerieren, ohne dahingehend in teures Spezialequipment investieren zu müssen; und die Zulieferer können für ihre Kunden das Leistungsportfolio erhöhen und sich ein ganzes Stück vom Wettbewerb absetzen. Mit Verzahnungsmaschinen kann man zudem nur verzahnen, während sich 5-Achsen-Bearbeitungszentren universell und flexibel für die unterschiedlichsten Zerspanaufgaben nutzen lassen. Schliesslich bietet das neue Verzahnungsteile-Fräsen auch dahingehend Chancen, dass insbesondere die relevanten Branchen Transportsysteme (Schiffs- und Zugantriebe), Energietechnik (Hydro- und Windkraftanlagen), Bergbau- und Baumaschinen (Steinbrecher, Zementwerke) sowie Anlagenbauer und Hersteller von Spezialantrieben weniger von der Konjunkturschwäche betroffen sind und sich die Zulieferer sowie Zerspantechnik-Dienstleister so von kritischen Branchen unabhängiger machen können. (mg)

Infos Maschinenfabrik Berthold Hermle AG D-78559 Gosheim Hermle (Schweiz) AG 8212 Neuhausen a. Rhf. 052 674 00 40 info@hermle-schweiz.ch www.hermle-schweiz.ch HPG Nederland BV NL-5046 AB Tilburg, Holland +31 (0)13 5360025 info@hpg-nl.com www.hpg-nl.com


Markieren, Ablatieren und Mikrobohren mit All-in-One-Bearbeitungssystem

Scanner mit integriertem Laser

Mit seinem direkt in die 2- und 3D-Scanner integrierten Laser ist das hier beschriebene Bearbeitungssystem eine kompakte, unkompliziert bedienbare All-in-One-Lösung für eine Vielzahl anspruchsvoller Anwendungen. Die Neuentwicklung zielt vor allem auf Einsätze in der Dünnfilm-Photovoltaik, beim Mikrostrukturieren, Lasertrimmen, Markieren im und auf Glas, Gravieren sowie Beschriften und Markieren von ID-Karten und Sicherheitsetiketten usw.

I

m Wombat-All-in-One-Laser-Bearbeitungssystem sind sowohl der Bearbeitungslaser des Typs Explorer als auch das optische 2D- oder 3D-Scannersystem in einem einzigen Gerät integriert. Die Festkörper-Laserquelle des Explorers erzeugt ultraviolette und grüne Laserstrahlen mit grosser Puls-zu-PulsStabilität und hohen Wiederholungsraten. Die Kombination der beiden Funktionskomponenten von Newport SpectraPhysics und Arges ergibt ein vielfältig einsetzbares Laser-Bearbeitungssystem mit besonders kompakter Bauweise. Das System punktet bei anspruchsvollen Anwendungen: so etwa beim Markieren und Beschriften von Stahl und anderen Me-

Mikromarkierungen von Metallen einschliesslich ­DataMatrix-Code mit Wombat (Wellenlänge 532 nm, Dot-Grösse 25 µm).

Autor Martin Wohlgenannt, Technischer Fachredaktor BR, A-6850 Dornbirn.

Verlassen Sie sich auf unser Know-how. Die Verpackungsindustrie tut es.

tallen, dem Mikrobohren von Molybdänfolien und Glas, beim Markieren im Inneren von gläsernen oder anderen transparenten Werkstücken usw. Auf diese Weise werden zum Beispiel in der Photovoltaik Dünnfilm-Solarpanels unverwischbar markiert.

Genau dosierter Wärmeeintrag Besonders im Zusammenhang mit der Produkthaftung verschärft sich die Forderung, auch einzelne Bauteile und Komponenten so zu kennzeichnen, dass ihre Herkunft noch nach Jahren nachvollziehbar ist. Die Produktkennzeichnung durch Markieren und Beschriften erfüllt damit wichtige Funktionen sowohl in der Produktionstechnik und im Qualitätsmanagement als auch in der Sicherheitstechnik und beim Schutz gegen Produktpiraterie. Die Forderungen reichen hier so weit, dass der Hersteller bei eventuellen Reklamationen das Bauteil anhand eindeutiger Beschriftungen bis zum Produktionszeitpunkt bzw. bis zur Produktionscharge zurückverfolgen kann. Da die Produkte im Zuge der immer weiter voranschreitenden Miniaturisierung immer kleinere Dimensionen erreichen, werden auch Markierungen immer kleiner. Zu den derzeit auch der breiten Öffentlichkeit bekannten Bereichen, in denen die Miniaturisierung immer weiter voranschreitet, gehören zum Beispiel die Halbleiterindustrie und die Medizintechnik. Mitunter werden Markierungen und Beschriftungen auch aus Sicherheitsgründen oder um das ästhetische Erscheinungsbild nicht zu stören so klein aus-

Verwo Acquacut, das Zentrum für Blechbearbeitung und Schneidtechnologie, konstruiert, produziert und montiert nach höchsten Qualitätsansprüchen.

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Werkzeugmaschinen und Werkzeuge  |  Mikrobearbeitung

Beim All-In-One-Laser-Bearbeitungssystem Wombat sind sowohl der Bearbeitungslaser des Typs Explorer als auch das optische 2D- oder 3D-Scannersystem in einem einzigen Modul integriert (rechts im Bild, Grösse 357 × 165× 188 mm, 15 kg).

geführt, dass sie nicht mit freiem Auge sondern nur mit entsprechenden optischen Einrichtungen lesbar sind. Die Miniaturisierung von Bauteilen bringt es aber auch mit sich, dass Bearbeitungen wie etwa Bohrungen mit hoher Präzision im Mikrometerbereich durchgeführt werden müssen. Die teilweise grossen Stückzahlen mit unter Umständen auch

Detail aus einer Markierung auf einer Glasoberfläche (Wellenlänge 349 nm, Spotgrösse 30 µm). (Bild: Newport Spectra-Physics, Arges)

kurzfristig zu erstellenden Produktvarianten erfordern einerseits erhebliche Bearbeitungsgeschwindigkeiten und andererseits eine hohe Flexibilität des Laser-Bearbeitungssystems. Der Laser ermöglicht dauerhaftes, unverwischbares Markieren. Den nötigen Kontrast der Markierung gegenüber dem Untergrund kann der Laser auf mehrere Arten erreichen: Bei Kunststoffen erzeugt er den Kontrast meist durch einen Farbumschlag des Materials, bei Metallen durch thermisch erzeugte Anlassfarben. Im Unterschied zum laserunterstützten Gravieren oder Abtragen entstehen bei diesen beiden Verfahren weder Grate noch Raupen oder Furchen auf der markierten Oberfläche. Generell punktet der Laser als Werkzeug gegenüber anderen Bearbeitungsverfahren unter anderem durch berührungslose Arbeitsweise und einem genau auf die Bearbeitung abgestimmten Energieeintrag. Ausserdem ist der Laserstrahl auf äusserst kleine Arbeitspunkte fokussierbar. Das Werkstück nimmt also nicht mehr Wärme auf, als es die Bearbeitung erfordert. Damit werden thermische Schäden vermieden.

Hohe Strahlqualität speziell für den Mikrobereich

Bohrung durch ein Millimeter dickes Glas (Wellenlänge 349 nm, Trepanation mit Fokus 25 µm). Die Vergrösserung der Bohrung zeigt an der Eintrittsseite keine Rissbildung im Glas. (Bild: Newport Spectra-Physics, Arges)

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Zur Mikrobearbeitung ist neben einem präzisen Scansystem auch eine sehr hohe Strahlqualität und -stabilität unabdingbar. Der in den Wombat integrierte diodengepumpte Festkörperlaser Explorer wurde von Newport Spectra-Physics speziell für

diesen Applikationsbereich entwickelt. Er zeichnet sich durch besonders hohe zeitliche und räumliche Strahlstabilität bei allen drei verfügbaren Wellenlängen aus (349, 355 und 532 nm). Die verschiedenen eingesetzten Laserkristalle (Nd:YLF, Nd:Vanadat) bieten eine grosse Bandbreite einstellbarer Laserparameter. Der Laser wird von einem aktiven Güteschalter (Q-Switch) gesteuert und emittiert Laserstrahlung im GrundMode TEM00. Im Strahlquerschnitt hat die Energieverteilung also die Form einer regelmässigen, glockenförmigen Gauss-Verteilung. Zusammen mit der optimal angepassten Optik und Strahlablenkungseinheit des Wombat ermöglicht dies eine sehr kleine Fokussierung und eine Bearbeitung mit hoher räumlicher Auflösung. Mit Abweichungen von weniger als drei Prozent weist der Laser auch bei hohen Pulsfolgefrequenzen eine ausgezeichnete Puls-zu-Puls-Stabilität auf. Die mittlere Leistung weicht auch über längere Zeiträume nur um weniger als zwei Prozent vom Ausgangswert ab. Für wechselnde applikationsabhängige Anforderungen lassen sich Wiederholungsrate und Pulsenergie über die Laser-Applikationssoftware «InScript» schnell und unkompliziert einstellen. Die präzise zeitliche Ansteuerung des aktiven Q-Switch über den integrierten Scanner-Controller ASC ermöglicht eine exakte Synchronisation von Laserpulsen und Spiegelbewegungen mit einem Jitter unter +/– 0,5 ns. Weiterhin bietet der aktive Q-Switch den Vorteil einer konstanten Pulsenergie über einen breiten Pulsfrequenzbereich.

Varianten zur Optimierung der Bearbeitungsprozesse Mit Nd:YLF als Lasermedium arbeitet das Wombat-System mit einer Wellenlänge von 349 nm. Es liefert eine Pulsenergie von bis zu 120 Mikrojoule (µJ), Pulsdauern unter fünf Nanosekunden bei Pulsfolgefrequenzen von Einzelpuls bis zu fünf Kilohertz. Das Design des Laserresonators (mit so genannter Intra-CavityVerdoppelung und -Verdreifachung der Laserstrahlung) stellt sicher, dass


Weltleitmesse für Architektur und Technik

Änderungen der Pulsenergie und der Pulsfrequenz keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf die Parameter des UV-Laserstrahls haben. Die Pulsenergie wird fortlaufend gemessen und die Messwerte mit der Energie der abgegebenen Pulse abgeglichen. Die exakte Erfassung und Steuerung der Pulse ermöglicht die perfekte Unterdrückung von Erstpulsen sowie das Selektieren von Puls-Bursts mit konstanter Energie. Für Pulsfolgefrequenzen zwischen 20 und 150 kHz wird Nd:Vanadat als aktives Lasermedium eingesetzt. Dieses Medium kann Laserstrahlung mit einer mittleren Leistung von zwei Watt bei Wellenlängen von 532 nm und bis zu 500 mW bei 355 nm emittieren. Um jedem Anforderungsprofil in möglichst vielen Aspekten zu entsprechen, stehen unterschiedliche Aperturen des Wombat zur Verfügung. Der Anwender kann den Akzent entweder auf hohe Scangeschwindigkeit, kleinste Spotdurchmesser oder auf grosse Bearbeitungsfelder legen und zwischen telezentrischen und nicht telezentrischen Fokussieroptiken wählen. Die 2D-Ausführungen mit den Aperturen 11 und 16 mm werden üblicherweise mit F-Theta-Linsen ausgerüstet. Die telezentrischen Ausführungen, bei denen der Laserstrahl auch in den Ecken des Scanfeldes immer senkrecht auf der Werkstückoberfläche auftrifft, eignen sich besonders für die Tiefengravur und für andere abtragende Laserverfahren. Mit dem optional einsetzbaren schnellen Fokus-Translator (Z-Achse) kann bei diesen Anwendungen der Fokusbereich präzise nachgestellt werden, um tiefere Strukturen herzustellen. Die 3D-Modelle mit einer Apertur von 21 mm sind serienmässig mit einem Fokus-Translator ausgestattet und können daher auf F-ThetaLinsen zur Fokussierung ganz verzichten. Die grosse Apertur erlaubt mit dem optimierten Fokussiersystem ausserordentlich grosse Arbeitsvolumina von 250 x

250 x 100 mm und gleichzeitig sehr kleine Spots, die mit F-ThetaLinsen nicht realisierbar wären.

Vielseitiges Produktionssystem Neben den bereits erwähnten Metallen und Kunststoffen lassen sich auch transparente Werkstoffe wie Glas, Brillanten und andere Kristalle beschriften oder kennzeichnen. Fein fokussierte, hochenergetische Pulse ermöglichen es, in diesen Materialien Markierungen auch im Inneren zu erzeugen. Innengravuren unterhalb der Werkstückoberfläche sind auch bei langjähriger Einwirkung aggressiver Umgebungseinflüsse nicht verwischbar. Auf diese Weise erhalten auch Flachbildschirme, Displays und Dünnfilm-Solarpanels eindeutige Kennzeichnungen für die Verdrahtung. Derartige Kennzeichen bieten ausserdem einen nicht veränderbaren Plagiatschutz. Beim Mikrobohren von Glas können durch den UV-Laser Explorer insbesondere die sehr aufwendigen und auch wesentlich teureren Excimerlaser ersetzt werden. Weitere Anwendungen finden sich bei der Herstellung mechatronischer und elektronischer Bauteile für die Industrie und den täglichen Gebrauch durch den Konsumenten: zum Beispiel bei der Produktion von Geräten für Telekommunikation, Optik, Biotechnologie, Medizintechnik, Automobilbau oder Flugzeugbau. (mg)

Spannende Impulse für die Elektrotechnik Auf der wichtigsten Messe für die Elektrotechnik finden Sie energieeffiziente, intelligente Lösungen – neu und noch übersichtlicher strukturiert.

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Werkzeugmaschinen und Werkzeuge  |  Fachmessen

METAV 2010 wird zum Gradmesser für wirtschaftliche Erholung der Industrie

Ausstellerzahl weiter angestiegen Die Werkzeugmaschinenindustrie hat die Talsohle bei den Auftragseingängen durchschritten. Das gilt insbesondere für die grossen Anbieternationen, die sich vom 23. bis 27. Februar 2010 auf der METAV in Düsseldorf treffen. Dort findet die erste umfassende internationale Leistungsschau für die gesamte Metallbearbeitung im laufenden Jahr statt. 680 namhafte Aussteller aus 26 Ländern zeigen auf rund 32 000 m² Nettoausstellungsfläche ihre Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen für die industrielle Fertigung. «Die METAV wird zeigen, inwieweit die Abnehmer von Werkzeugmaschinen aus ihrer Schockstarre auftauen», ist Dr. Detlev Elsinghorst, Präsident der METAV, überzeugt. Als sehr gutes Zeichen wertet er, dass in den letzten Wochen und Monaten die Zahl der Aussteller und der belegten Nettoquadratmeter auf der METAV noch erheblich gewachsen ist. «Die Firmen haben darauf reagiert, dass die meisten Frühindikatoren aufwärts zeigen und wollen zeitnah zu einer Konjunkturerholung, die auf sehr niedrigem Niveau aufsetzt, präsent sein», erklärt Elsinghorst. Insbesondere Hersteller, die davon profitieren, dass leere Lager wieder aufgefüllt werden müssen, berichteten von Belebung bei den Kunden. Auch im Projektgeschäft zeige sich wieder Bewegung.

Intelligente ­Fertigungstechnik Die METAV 2010 wird auch ein Gradmesser dafür werden, mit welchen Strategien die Industrie aus der Krise kommen will. Die gesamte Investitionsgüterindustrie steht nach der tiefen Zäsur des vergangenen Jahres vor einem weiteren schwierigen Jahr mit grossen Herausforderungen. Die Verbraucher beispielsweise fragen nach

METAV 2010 23.–27. Februar 2010 9 bis 18 Uhr (Di-Fr) 9 bis 16 Uhr (Sa) ab 19 Euro

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neuen Produkten, etwa attraktiven Autos mit gleichzeitig sparsamen, umweltfreundlichen Motoren und Antriebskonzepten. Industrieausrüster ihrerseits wollen zusätzliche Abnehmermärkte erschliessen, um unabhängiger zu werden. Die Industrie insgesamt muss Strukturen und Konzepte an die gesunkene Nachfrage anpassen. Deshalb stehen Kostensenkung und Prozessoptimierung weiterhin oben auf der Agenda. Für all dies wird intelligente Fertigungstechnik benötigt. Über die neuesten Entwicklungen dazu können sich Fertigungsexperten auf der METAV 2010 ausführlich informieren. Schwerpunkte auf der Messe sind Werkzeugmaschinen für die Zerspanung und Umformung, Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge, automatisierter Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Darüber hinaus hat der VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) als Organisator der METAV gemeinsam mit Partnern zahlreiche attraktive Sonderveranstaltungen organisiert. Sie bieten den Produktionsspezialisten aus der gesamten Industrie vertieftes Wissen zu den Themen Schleifen, Herstellung medizintech-

Die Industrie muss Strukturen und Konzepte an die gesunkene Nachfrage anpassen.

nischer Produkte, Energieeffizienz bei Werkzeugmaschinen, automobile Antriebe der Zukunft, Product Lifecycle Management PLM und Strategien für die Nachwuchswerbung (detaillierte Informationen über das Rahmenprogramm unter www.metav.de). «Wir stehen derzeit am Scheideweg», prognostiziert Detlev Elsinghorst. Die Werkzeugmaschinenindustrie in Deutschland ist ein starker Industriezweig, der im internationalen Wettbewerb in der Spitzenliga spielt. Platzt der Knoten und es wird wieder investiert, werden die Deutschen vorne mit dabei sein. «Anhaltspunkte dafür werden wir auf der METAV 2010 sehen», ist sich Elsinghorst sicher. (bf)

Infos Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) e.V. D-60325 Frankfurt +49 69-756081-33 www.metav.de


Fachmessen  |  Werkzeugmaschinen

und Werkzeuge

❚❚Forschungsförderung als Innovationsmotor

Die Wettbewerbsfähigkeit des Ma­ schinenbaus steht und fällt mit sei­ ner Innovationsfähigkeit. Deshalb engagieren sich z.B. in Deutschland die Mitglieder der Forschungsverei­ nigung Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (FWF) gemein­

sam für eine effiziente Grundlagen­ forschung: Zu den Aktivitäten der FWF gehören u.a. die zielgerichtete Organisation und Durchführung ge­ meinsamer Forschungsvorhaben, die Akquise und Zuweisung von Mit­ teln sowie die Dokumentation der

Ergebnisse vorwettbewerblicher Forschung. Auch Sandvik Coromant setzt sich als Mitglied der FWF für die Inno­ vationskraft des deutschen Maschi­ nenbaus ein. Im Rahmen der Metav (23.–27. Februar 2010) gibt die FWF jetzt Einblick in die gemein­ same Arbeit: Am Stand der FWF (Halle 9, Stand B45) beantworten Vertreter von Mitgliedsunternehmen und Forschungseinrichtungen Fra­ gen rund um die Themen F&E so­ wie entsprechenden Projekten. Die Experten von Sandvik Coromant ste­ hen für Fachgespräche zu den The­ men Hartdrehen, Sonderschneid­ platten, Gewindedrehen und Ste­ chen, Drehfräsen, Verzahnungs­ fräsen, Capto-Spindelintegration, Titanfräsen sowie Frässtrategien zur Verfügung.

Innovation ist ein wichtiger Erfolgs­ faktor für Sandvik Coromant, das Unternehmen investiert jährlich etwa sechs Prozent seines Umsat­ zes in Forschung und Entwicklung. Zu den Ergebnissen zählen auch die zweimal im Jahr unter dem Namen CoroPak erscheinenden Produkte. Schwerpunkte des ersten Neuhei­ tenpakets im Jahr 2010 (CoroPak 10.1) sind Fräslösungen zur Titan­ bearbeitung, neue Werkzeughalter, innovative Gewindedreh-Schneid­ stoffe für HRSAs sowie eine neue, leistungsfähige Sorte zur Fräsbear­ beitung von Stahl und Gusseisen. Sandvik AG 6002 Luzern 041 368 34 34 coromant.luzern@sandvik.com Halle 9, B45

❚❚ Rohteilmanagement – die 3D-Programmierung wird Realität ProfiCAM 2010 ist ausgestattet mit einem umfangreichen Rohteil­ management und gibt dem CAD/ CAM-Programmierer jederzeit Auf­ schluss über die aktuelle Rohteilsi­ tuation. Folgetechnologien können dadurch optimal aufgesetzt werden. Die punktuelle Visualisierung des Bauteilzustandes während des Ent­ stehungsprozesses verkürzt die Pro­ grammierzeit und verhindert unpro­ duktive «Leerwege» der Werkzeuge. Besonders hervorzuheben ist, dass die Rohteilzwischenergebnismo­ delle als CAD-Modell gespeichert und für weitere Aufgaben und ­Arbeitsschritte verwendet werden können.

ProfiCAM 2010 wurde auf der Ba­ sis des Betriebssystems Windows 7 weiterentwickelt. Für die konturscharfe Darstellung, verbunden mit höchster Perfor­ mance, wird auf die neuesten OpenGL-Funktionalitäten moderner Grafikkarten zurückgegriffen. Kom­ plexe Maschinenraumsimulationen mit Materialabtrag und mathemati­ scher Kollisionsprüfung können da­ durch wesentlich bedienfreundli­ cher und realistischer in der Dar­ stellung durchgeführt werden. Kurze Berechnungszeiten und ein schneller Bildschirmaufbau in Ver­ bindung mit Standard-PC-Hardware zeichnen ProfiCAM 2010 aus. Die

Bedienung des CAD/CAM-Sys­ tems und das Manövrieren in der virtuellen 3D-Welt kann durch den Einsatz eines 3DEingabegerätes, einer soge­ nannten Spacemouse, verein­ facht werden. ProfiCAM 2010 unterstützt diese Geräte und verfügt über ein eigenes Kon­ figurationsmenü zur Definition der Bewegungs- und Klick­ funktionen. COSCOM GmbH 6246 Altishofen 062 748 10 00 info@coscom.ch Halle 9, E64

❚❚250-Tönner macht Halt an der METAV

16 Meter lang, 11 Meter hoch, 10 Meter tief, 250 Tonnen schwer – das sind die Masse der grössten Ma­ schine, die je auf einer METAV in Düsseldorf ausgestellt wurde. Zwölf

Schwertransporter bringen die VTC 50/60E, eine Karusselldrehma­ schine, von Rotterdam zu ihrem Be­ stimmungsort nach Siegen und ma­ chen dabei Station auf der METAV

2010 in Düsseldorf. Gebaut wurde die Maschine von der Firma Hankook Machine Tools aus Changwon, ei­ nem Spezialisten für hochleistungs­ fähige Drehmaschinen in Korea. «Erstmals haben wir eine Maschine dieser Grössenordnung in Europa verkauft», erklärt Hee Jin Eun, Ge­ schäftsführerin der deutschen Ver­ triebsgesellschaft in Hamburg. «Wir nutzen die METAV 2010 als Platt­ form, unseren Kunden in Europa diese Referenzmaschine zu präsen­ tieren.» Die Maschine zeichne sich durch ihre hervorragenden Eigen­ schaften bei der Bearbeitung rund­ symmetrischer Teile aus. Diese Vorzüge waren auch aus­ schlaggebend für den Käufer der Maschine, die Firma Kiel Flanschen GmbH in Siegen. Sie hat eigens eine neue Fertigungshalle für die

Maschine gebaut. Das Siegener Fa­ milienunternehmen stellt Verbin­ dungselemente für Rohre bis zu ei­ ner Grösse von 4300 mm her, wie sie beispielsweise im Maschinen­ bau, bei Windkraftanlagen oder in der Petrochemie eingesetzt werden. «Mit dem Kauf dieser Maschine wollen wir in einen neuen Ferti­ gungsbereich vorstossen», sagt Dirk Breyer, Geschäftsführer der Siege­ ner Firma in der dritten Generation. Auf dem Stand von Hankook Ma­ chine Tools ist die Leistungsfähig­ keit der neuen Maschine zu sehen. VDW – Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. D-60325 Frankfurt am Main +49 69 756081-33 www.vdw.de Halle 15, G06

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Werkzeugmaschinen und Werkzeuge  |  Werkzeuge

HR-Geometrie: Den Spanbruch im Griff

Einstechen ohne Wirrspäne Wirrspäne, wie sie beispielsweise bei Schmiedeteilen charakteristisch sind, können mit der treppenförmigen Spanfläche und Spanformrille der Geometrie «HR» (hard roughing) vermieden werden. Die neue Geometrie erzeugt im Voll- und Teilschnitt die für ein prozesssicheres Arbeiten erforderlichen kurzen Späne. Stechwerkzeuge mit HR-Geometrie empfehlen sich deshalb besonders zum Nutstechen und zum Kopieren komplexer Konturen bei langspanenden Werkstoffen.

B

ei geschmiedeten Werkstücken wird im Voll- und Teilschnitt ein hervorragender Spanbruch bei Schnittgeschwindigkeiten vc = 180 bis 220 m/min und bei Vorschüben f = 0,18 bis 0,22 mm erzielt. Beim Teilschnitt kann in Abhängigkeit von der Stabilität des Werkstücks und seiner Spannung der Vorschub auf f ≤ 0,35 mm erhöht werden. Diese Schnittwerte, anwendbar für die Nass- und Trockenbearbeitung, erfordern jedoch eine stabile Spannung.

Einsatzbeispiel: Nuteinstechen bei PKW-Getrieben Die Stärken der HR-Geometrie nutzte ein Hersteller von Zahnrädern für PKW-Getriebe beim axialen Nuteinstechen in die geschmiedeten Teile.

Die Schneidplatten mit HR-Geometrie sind in Breiten von 3, 4, 5, 6 und 8 mm mit der Beschichtung AS 66 ab Lager lieferbar. Die Eckenradien beginnen bei der 3 mm breiten Platte bei R = 0,4 mm. Um die hohen Schnittkräfte beim Schruppen sicher übertragen zu können, empfehlen sich als Trägerwerkzeuge Halter in Kassetten- oder Monoblockausführung.

Infos Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH D-72072 Tübingen Schweiz: DIHAWAG, Diamant- und Hartmetallwerkzeuge AG 2504 Biel 032 3424233 info@dihawag.ch www.dihawag.ch

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Mit den von Horn empfohlenen Schnittdaten erzeugten die Werkzeuge Typ S229 den erforderlichen Spanbruch, um im automatischen Zyklus trocken arbeiten zu können. Unter diesen schwierigen Bedingungen erreichte die HR-Geometrie zusammen mit einer warmfesten Hartmetallsorte eine Standmenge von 250 bis 300 Teilen pro Schneide. Diese bis dahin nicht erreichte Grössenordnung wurde zwar freudig registriert, aber als wichtigsten Nutzen bewertete der Kunde die prozesssichere Trockenbearbeitung durch den Spanbruch. Ohne die HR-Geometrie hätte sich als einzige Alternative zur Vermeidung von Wirrspänen eine Vielzahl von Schnittunterbrechungen angeboten, mit all ihren negativen Auswirkungen auf die Belastung der gesamten Wirkstelle.

Wendeschneidplatte S229 mit HR-Geometrie. (Bild: Horn GmbH)

Stangenwerkstoffe laden Fertige Drehteile entladen Automatisch, ohne Pause 24  technica  02-10

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Seit Anfang Jahr ist die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG in Kraft

Die juristische Sicht der Sicherheit Unter dem Titel «Sicheres Arbeiten mit Kollege Robi» berichteten wir in Technica 06-09 an dieser Stelle über neue Sicherheitskonzepte, welche das Zusammenwirken von Mensch und Roboter erleichtern und gleichzeitig sicherer machen. Es genügt jedoch heute nicht mehr, die Sicherheit einer Anlage mit technischen Massnahmen zu erreichen. Mindestens so wichtig ist es geworden, die Sicherheit auch nachweisen zu können. Das Stichwort hierzu ist die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG gilt seit dem 29.12.2009 auch in der Schweiz. Sie löste die bestehende Maschinenrichtlinie 98/37/EG ab. Dafür wurde eine eigene Maschinenverordnung in Kraft gesetzt. Zudem werden die Europäischen Normen für Maschinensicherheit zurzeit überarbeitet, damit diese weiterhin Vermutungswirkung haben. Wichtig ist seit anfangs Jahr, dass sich Hersteller und Inverkehrbringer, aber auch Betreiber von Maschinen über die aktuellen Änderungen informieren und ihre Maschinen- und Anlagensicherheit aber auch ihre technischen Unterlagen und Erklärungen entsprechend anpassen. Wir befragten Guido Schmitter, Bereichsleiter Technik und Stellenleiter Zertifizierungsstelle für Produkte der Suva, zu den wichtigsten Konsequenzen für die Industrie. Technica: Welche Änderungen muss der Hersteller und Inverkehrbringer von Maschinen berücksichtigen? Guido Schmitter: Es sind zum Teil wichtige Erneuerungen, aber zum anderen auch kleinere ErgänGuido Schmitter, zungen. Es würde Bereichsleiter hier den Rahmen Technik, Suva. sprengen, um auf alle Anpassungen hinzuweisen, dafür gibt es bereits Litera-

tur, Fachbücher, Seminare und Referate. Grundsätzlich ist aber anzufügen, dass sich der Hersteller, Inverkehrbringer, aber auch Betreiber von Maschinen eingehend mit der neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG befassen muss, ist sie doch ab dem 29.12.2009 in der gesamten europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz für das Inverkehrbringen von Maschinen, aber auch für auswechselbare Ausrüstungen, Sicherheitsbauteile, Lastaufnahmemittel, Ketten, Seile und Gurten, abnehmbare Kardanwellen und unvollständige Maschinen, siehe MRL Artikel 1, gültig. Welche Unterlagen hat der Hersteller oder Inverkehrbringer für den Nachweis der Konformität weiterhin zu erstellen, dass er die MRL erfüllt hat? Schmitter: Anstelle der früheren technischen Dokumentation nach MRL 98/37/EG gilt es nun, die technischen Unterlagen nach MRL 2006/42/EG zusammenzustellen, Details dazu siehe Anhang VII, A der MRL. Zudem müssen für unvollständige Maschinen spezielle technische Unterlagen erstellt werden, siehe Anhang VII, B der MRL. Diese technischen Unterlagen sind auch an eine Zertifizierungsstelle für Produkte (notifizierte Stelle) für eine Baumusterprüfung gemäss Anhang

Fertigungslinie mit Gelenkarm-Portalroboter und über 70 m Schutzzaun Quick-Guard E. (Foto: David Wilder/KAESER Kompressoren)

IX, falls diese erforderlich ist, zur vollständigen Überprüfung einzureichen. Welche Erklärungen sind eigentlich noch erforderlich und beim erstmaligen Inverkehrbringen dem Betreiber auszuhändigen? Schmitter: In der neuen MRL gibt es noch zwei Erklärungen. Zum einen die Konformitätserklärung für eine Maschine, siehe Anhang II 1.A der MRL, wie es bereits in der heutigen MRL gefordert wird. Diese muss jedoch neu mit den Angaben der Person, die für die Zusammenstellung der technischen Unterlagen verantwortlich ist, ergänzt sein. Zum anderen gibt es anstelle der Herstellererklärung neu die Einbauerklärung für unvollständige Maschinen, siehe Anhang II 1.B der MRL. Auch hier sind neu die Angaben der Person, die für die Zusammenstellung der relevanten technischen Unterlagen verantwortlich ist, erforderlich. Nicht zu vergessen ist, dass für unvollständige Maschinen eine Montageanleitung, siehe Anhang VI der MRL, gefordert ist. Darin ist anzugeben, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die unvollständige Maschine ordnungsgemäss und ohne Beeinträchtigung der Sicherheit und Gesundheit von Personen mit den anderen Teilen zur vollständigen Maschine zusammengebaut werden kann. Die Montageanleitung

ist in einer Amtssprache der europäischen Gemeinschaft abzufassen, die vom Hersteller (oder seinem Bevollmächtigten) der Maschine, in die die unvollständige Maschine eingebaut werden soll, akzeptiert wird. Betreffend allgemeine Grundsätze für die Abfassung der Betriebsanleitung (Original und Übersetzungen in die Gemeinschaftssprachen), aber auch der Erklärungen, siehe Anhang II 1.A, erster Abschnitt, findet man mehr dazu in der neuen MRL, Anhang I, Kapitel 1.7.4.1 a und b. Noch etwas zum Typenschild einer Maschine; gibt es dazu Änderungen? Schmitter: Die Kennzeichnung der Maschine ist nach wie vor gefordert, Anhang I, Kapitel 1.7.3 der neuen MRL gibt dazu Auskunft. Neu gefordert ist die Bezeichnung der Maschine auf dem Typenschild. Beim Baujahr wurde zudem noch hinzugefügt, dass es das Jahr ist, in dem der Herstellungsprozess abgeschlossen wurde. Es ist untersagt, bei der Anbringung der CE-Kennzeichnung das Baujahr der Maschine vor- oder nachzudatieren. Haben die Europäischen Normen weiterhin Vermutungswirkung? Schmitter: Ja, die Vermutungswirkung ist weiterhin gewährleistet, siehe auch Artikel 7 in der neuen

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MRL, sofern diese Europäischen Schmitter: Grundsätzlich hat sich Normen im Amtsblatt der Europäi- der Hersteller oder Inverkehrbringer schen Union unter der neuen Ma- an die neue Maschinenrichtlinie schinenrichtlinie veröffentlicht 2006/42/EG zu halten. Diese ist auf ABB Schweiz AG sind. Darum wurden bereits im letz- der EU-Website oder auf unserer Robotics ten, wie auch in diesem Jahr, zahl- Website www.suva.ch/certification Badenerstrasse 780 8048 Zürich reiche EN-Normen einer Revision unter «Wichtige Links» verfügbar. Tel. +41 (0)58 586 05 15 unterzogen, um die grundlegenden Ebenso auch die dazugehörende Fax +41 (0)58 586 05 99 Sicherheits- und Gesundheits- Maschinenverordnung und die aktuwww.abb.ch/robotics schutzanforderungen zu erfüllen. ellen Versionen der EMV- und Nieget.info@ch.abb.com 22.1.2010 9:27 Uhr Seite 2 Zudem wurden wichtige Sicher- derspannungsrichtlinie. heitsnormen für Maschinen auf EN- Als weitere Hilfsmittel findet der und ISO-Ebene zusammengeführt. Hersteller verschiedene CE-DokuDie neuen Normenausgaben er- mente, insbesondere auch für Mascheinen nun unter EN ISO. schinen und Sicherheitsbauteile zuDie Fachexperten der Suva, Bereich sammengestellt, die auf unserer Technik, arbeiten seit Jahren aktiv Suva-Website verfügbar sind. EinBachofen AG in wichtigen Europäischen Normen- zelne Übersichtsgrafiken zeigen zuAckerstrasse 42 8610 Uster gremien mit, um die Erfahrungen dem die Schweizer Gesetzgebung Tel. +41 (0)44 944 11 11 betreffend Produktesicherheit di- und die Richtlinien-/NormenlandFax +41 (0)44 944 12 33 rekt einzubringen. Wir raten dies schaft betreffend Maschinensicherwww.bachofen.ch info@bachofen.ch 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 3 der Schweizer Industrie ebenfalls heit auf. dringend, aktiv an der Gestaltung Im Weiteren bietet die Suva auch der Normen mitzuarbeiten. In wich- fachspezifische Seminare an. Weitigen Sicherheitsnormen in der Ma- tere Infos unter www.suva.ch/kurse. schinen- und Elektroindustrie ist Für generelle Auskünfte zur CE-Kondie Zusammenarbeit mit Hersteller- formität oder Baumusterprüfung verbänden wie swissmem oder elec- können sich Hersteller, Inverkehrtrosuisse, sowie der SNV und der bringer, aber auch Betreiber von Mabachmann engineering ag Henzmannstrasse 8 Suva bereits hervorragend. In ein- schinen, an die SUVA wenden. 4800 Zofingen zelnen Punkten kann diese ZusamTel. +41 (0)62 752 49 49 menarbeit jedoch noch intensiviert Die Vermutungswirkung Fax +41 (0)62 751 46 47 werden. Ansprechpartner für die bei Robotersystemen www.bachmann-ag.com info@bachmann-ag.com 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 4 Mitarbeit der Hersteller in Normen- Was bedeutet nun die Maschinengremien, aber auch für Normenbe- richtlinie für den Robotersystemstellungen ist der SNV. Der SNV hat bauer in der Praxis? Wie vorgänzudem in Zusammenarbeit mit der gig erwähnt, gilt auch im Rahmen Suva eine CD zum Thema CE-Kon- der neuen Maschinenrichtlinie die formität von Maschinen erstellt. Sie Vermutungswirkung. Das bedeukann beim SNV bestellt werden un- tet: Wird nach harmonisierten Bosch Rexroth Schweiz AG ter www.snv.ch. Normen gebaut, so wird vermutet, Hemrietstrasse 2 dass die grundlegenden Sicher8863 Buttikon Eine letzte Frage: Wie soll der heits- und GesundheitsanfordeTel: +41 (0)55 46 46 111 Hersteller oder Inverkehrbringer rungen erfüllt sind. Relevant für Fax: +41 (0)55 46 46 222 vorgehen, um die neue Maschi- Roboteranlagen sind einerseits www.boschrexroth.ch 2006/42/EG effizi- 22.1.2010 die Norm EN9:28 ISO Uhr 10218-1 für 6 Inserate_Februar_10_dt:. Seite info@boschrexroth.ch 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 5 nenrichtlinie ent umzusetzen? Konstruktion und Bau des Robob

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ters (betrifft ursächlich die Roboterhersteller) sowie andrerseits EN ISO 10218-2 für die Integration, d.h. für die Roboteranlage. Letztere Norm macht Aussagen zu verschiedenen Aspekten wie Start und Wiederanlauf, Schutzeinrichtungen zur Anwesenheitserkennung oder Kennzeichnung des Robotersystems. Die Norm nennt weiter die Anforderungen an ein sicherheitsbezogenes Steuerungssystem, die wiederum in eigenen Normen definiert sind: der Performance Level (PL) nach EN ISO 13849-1 und der Safety Integrity Level (SIL) nach 62061. Im Folgenden wird leicht gekürzt eine nach EN ISO 13849-1 realisierte Anlage beschrieben:

Portalroboter entnimmt Werkstücke aus dem Rohteilstapel und belädt die Werkzeugmaschinen sowohl anforderungs- als auch prioritätsgesteuert. Die Werkstücke werden fertigbearbeitet im Fertigteilstapel abgelegt. Dieser wird nach dem Leerfahren der Anlage entnommen und ein neuer Werkstücktyp mit neuer Losgrösse eingebracht. Dabei stellt die neue Lösung von Jokab Safety durchgängige Maschinensicherheit gemäss höchstem Sicherheitslevel PLe nach EN ISO 13849-1 sicher.

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Kaeser Kompressoren in Coburg Die Sicherheits-SPS Pluto AS-i automatisierte eine 30 m lange mit Profibus DP Gateway (links) Maschinenschutz Fertigungslinie, deren Sicherheit und mehreren Erweiterungsrelais BT51 reduziert drastisch den von einer Sicherheits-SPS Pluto Verdrahtungsaufwand. AS-i und mehreren Türüberwa(Foto: Jokab Safety) KERN STUDER AG chungssensoren Eden überwacht Einsiedlerstrasse 31a wird. Diese innovative Lösung ver8820 Wädenswil einfacht spürbar das Projektieren Klar abgegrenzte Tel. +41 (0)44 783 22 44 und bietet dabei mehr Übersicht Schutzbereiche Fax +41 (0)44 783 22 43 sowie beachtliche Kosteneinspa- Die Werkzeugmaschinen werden www.kern-studer.ch rungen bei Verdrahtung, Wartung anforderungsgesteuert und prioriinfo@kern-studer.ch Inserate_Februar_10_dt:. 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 11 und Lagerhaltung. Ein über 70 m tätsgestaffelt be- und entladen, langer Schutzzaun Quick-Guard E um eine maximale Ausbringung verhindert das unbefugte Betre- auch bei typenspezifisch stark abEr sucht Sie. Lorem ipsum dolor vol ten des Gefahrenbereichs. Die weichenden Maschinenlaufzeiten Flexibilität des Gelenkarm-Portal- zu erreichen. Auch das zusätzlisum dolor sit amet, consetetur saroboters ermöglichte es, beste- che Ein- und Ausschleusen von dipscing elitr, sed diam nonumy LOGO AG hende Werkzeugmaschinen so- Werkstücken über einen Inspektieirmod tempor invidunt ut labore Mustestrasse KUKA Roboter32 Schweiz AG et dolore diam voluptua. At vero wohl durch die Fronttür als auch onsplatz ist möglich, ohne dass 3456 Musterlingen Industriestrasse 9 eamet, conseaccusam et magna von oben zu beladen. Teilestaus entstehen, da die AnTel. +41 000 00 00 5432 Neuenhof aliquyam erat, sed diameamet, Im Werkstückträgerstapel wird lagensteuerung Stausituationen Fax +41 00744 00 90 90 Tel. +41000 (0)44 conseaccusam et magna alieine komplette Losgrösse an erkennt und gezielt beseitigt. Die www.logo.ag Fax +41 (0)44 744 90 91 quyam erat, sed diam voluptua. 22.1.2010 Werkstücken in die Fertigungsli- 22.1.2010 Gesamtanlage gliedert in 7 Inserate_Februar_10_dt:. Inserate_Februar_10_dt:. 9:28 Uhr sich Seite mail@logo.ag 9:28 Uhr Seite 12 www.kuka-roboter.ch nie eingebracht. Der Gelenkarm- mehrere durch Schutzeinrichtun-

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gen abgegrenzte Bereiche, die während des laufenden Betriebs vom Bediener aus der Verkettung genommen, betreten und wieder eingebunden werden können. So Neuronics AG lassen sich beispielsweise MaIm Hoelderli 26 schinenstörungen beheben, ohne 8405 Winterthur Tel. +41 (0)52 235 24 40 den Automatikablauf unterbreFax +41 (0)52 235 24 44 chen zu müssen. Die Zugangsanwww.neuronics.ch forderung erfolgt über Tastenge22.1.2010 9:28 Uhr Seite 14 info@neuronics.ch häuse an den Schutztüren, die über AS-i Safety at Work direkt mit der Sicherheitssteuerung verbunden sind. Hat der Roboter den angeforderten Bereich verlassen, wird dieser durch einen pneumatisch ausgefahrenen Sperrbolzen Robotec Solutions AG mechanisch gegen ein erneutes Seetalstrasse 2 5703 Seon Einfahren des Roboters geschützt Tel. +41 (0)62 775 90 00 und der Türschalter durch die SiFax +41 (0)62 775 90 01 cherheits-SPS Pluto freigegeben. www.robotec-ag.com 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 15 info@robotec-ag.com

Sensoren mit AS-i Safety at Work-Schnittstelle

und dem als Betätiger wirkenden Teil Eva. Der Sensor ist nur dann aktiviert, wenn Adam und Eva sich gegenüberstehen. Dabei gewährleistet die grosse Toleranz für Abstand und Versatz zwischen Adam und Eva eine völlig unproblema­ tische Montage. Der Sensor hat einen Schaltabstand von 0 bis 15 mm und arbeitet wartungs- und verschleissfrei. Dank des einzigartigen, dynamischen Ein- und Ausgangssignals lassen sich bis zu 150 Sensoren mit einer Sicherheits-SPS Pluto einkanalig überwachen.

Leicht demontierbare Aluminium-Schutzumhausungen Da die Produktionsanlagen gelegentlich erweitert oder innerhalb des Betriebs verlagert werden, kommt der leichten Demontierbarkeit des Schutzzauns eine grosse Bedeutung zu. Das AluminiumZaunsystem mit der Bezeichnung Quick-Guard E (Economy) hat eine patentierte Gitter-Verriegelung, ein neues Wellengitter und neue U-Profile. Mit der neuen GitterVerriegelung ist es sehr einfach, das Wellengitter mit dem Zaunpfosten zu befestigen. Horizontale Zwischenprofile zum Stabilisieren des Wellengitters sind nicht erforderlich. Mithilfe des AutoCADProgramms SafeCAD können innerhalb kürzester Zeit 3D-Systemlösungen entwickelt werden.

Sowohl die Türschalterstellung als auch die Endlagenüberwachung des Sperrbolzens und die Roboterposition werden über sichere Sensoren mit AS-i Safety at WorkRobotronic AG 8406 Winterthur Schnittstelle direkt an die SicherTel. +41 (0)52 203 35 65 heits-SPS übertragen. Diese Art der Fax +41 (0)52 203 35 66 Zugangssteuerung bietet zudem www.robotronic.ch den Vorteil, dass man die Anlage Generalvertretung für Mitsubishi Roboter 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 16während des Leer- bzw. Vollfahrens fliessend auf einen neuen Teiletyp umrüsten kann und somit den Anlagenstillstand durch Rüstzeiten minimiert. Die hierfür normalerweise notwendige Hardware wird durch den Einsatz der SicherheitsSchmalz GmbH SPS Pluto drastisch reduziert. So Eigentalstr. 1 entstehen zusätzlich maximale Fle- AS-i-Sicherheit im 8309 Nürensdorf xibilität und Leistungsreserven für Pluto-System enthalten Tel. +41 (0)44 888 75 25 spätere Anpassungen. Das Pluto AS-i-Modul vereint die Fax +41 (0)44 888 75 29 Die berührungslosen Sensorpaare Funktionen des herkömmlichen www.schmalz.com bestehen aus dem aktiven, 22.1.2010 AS-i-Masters und AS-i-Sicherheitsschmalz@schmalz.ch 22.1.2010 9:28 Uhr Seite 17Eden Inserate_Februar_10_dt:. 9:28 Uhr Seite 18 elektrisch verdrahteten Teil Adam monitors in einem einzigen Modul.

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Die Sicherheits-SPS Pluto AS-i kann Sicherheitsknoten sowie Steuerausgänge überwachen, insgesamt bis zu 31 sichere/nicht-sichere Knoten. Es ist auch möglich, das neue Modul einzusetzen, um ein System auf herkömmliche Weise mit einem separaten AS-iMaster zu überwachen. Bis zu 32 AS-i Plutos oder andere Pluto SPSAusführungen lassen sich über den Pluto CAN-Bus vernetzen. Das Pluto AS-i-Modul kann Informationen von den anderen PlutoModulen und den an ihnen angeschlossenen Unfallschutzgeräten am Bus sicher auslesen. Das gesamte Sicherheitssystem kann mit dem Programmierwerkzeug «Pluto Manager» mit vorgegebenen Sicherheitsfunktionsblöcken aus der Bibliothek programmiert werden. Das Pluto AS-i-Modul hat auch 13 reguläre E/A. Vier davon können als sichere Analogeingänge arbeiten. Das Verdrahten und Anschliessen von Sensoren an das Sicherheitssystem sind durch den Einsatz des AS-i Busses und der Knoten sehr leicht geworden. Mit einem Gateway lassen sich die Informationen von einem Pluto-Netzwerk an andere Bussysteme, wie Profibus DP, CANopen, DeviceNet und Ethernet, übertragen und somit grössere Systeme schaffen.

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heitsausgänge, Testeingang, vollständiger interner Überwachung und durch Verdrahtung wählbaren Verzögerungszeiten von 0 bis 1,5 Sekunden ist das BT51T ziemlich einzigartig. Der Testeingang dient zur Überwachung, ob Schütze oder Magnetventile abgefallen und wieder rückgesetzt sind, bevor ein Wiederanlauf zugelassen werden kann. Der Testeingang kann auch zum Starten verwendet und die Starttaste überwacht werden. Die vier Sicherheitsausgänge lassen sich durch entsprechende Beschaltung der Anschlüsse verzögern. Verzögerte Ausgänge benutzt man, wenn die Maschine über die Software-Steuerung der Maschine sanft gestoppt werden soll. Die Aufgabe der verzögerten Sicherheitsausgänge ist es dann sicherzustellen, dass die Maschine nach der Verzögerungszeit sicher in den Stillstand versetzt wird.

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Erfolgreiche Symbiose von Linie und Raum Hohe Flexibilität und kurze Zykluszeiten zeichnen den aus Linearachse und Gelenkarmen kombinierten IRB 6620LX aus. Konzipiert ist das neue Robotersystem primär für Maschinenbedienung, Palletierung und Materialhandhabung. Der skalierbare grosse Arbeitsbereich und eine Handhabungskapazität von 150 kg steigern die Flexibilität in der Produktion und senken die Investitionskosten im Vergleich zu kundenspezifischen Linearhandhabungssystemen. Diese hohe Flexibilität ermöglicht schnelle, unkomplizierte Umstellungen und eine höhere Anlagenverfügbarkeit. Das gilt auch für massgeschneiderte Lösungen spezifischer Anwendungen. Ein IRB 6620LX kann auch mehrere komplexe Materialhandhabungssysteme ersetzen. Daraus resultieren Einsparungen bei den Investitionsund Wartungskosten. Zur Kombination von Gelenkarm- und Linear-

Als erfolgreiche Symbiose von Linie und Raum arbeitet der neue IRB 6620LX Portalroboter linear bis 33 m und über 3,5 m im Raum.

technik entfällt die 1. Rotationsachse des Roboterarms. Die Linearachse fungiert jetzt als 1. Achse, an der der Roboterarm hängend oder seitlich montiert wird. Der Arbeitsbereich des IRB 6620LX kann auf verschiedene Anwendungen zugeschnitten werden. So sind die horizontale Länge der Linearachse auf bis zu 33 m und ihre lichte Höhe zum Boden auf bis zu 4 m erweiterbar. ABB Schweiz AG Robotics 8048 Zürich 058 586 05 15 www.abb.ch/robotics get.info@ch.abb.com

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Robotik |

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Schulungszelle nach der neuen Maschinenrichtlinie Die seit Ende 2009 anzuwendende neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG soll nicht nur den freien Handel mit Maschinen klarer regeln, sondern sie dient insbesondere dem Gesundheitsschutz und der Sicherheit der Maschinenanwender. Alle Produkte, die der Maschinenrichtlinie unterliegen, müssen die neuen Anforderungen erfüllen – auch Industrieroboter und Automationsanlagen. Daher nimmt Kuka Roboter Schweiz diese Angelegenheit besonders ernst und gleich in Angriff: In den Schulungsräumen in Neuenhof wird eine ganz neue Schulungszelle entsprechend den erneuerten Normen stehen. Diese Zelle, bestehend aus einem Kuka KR 16 mit Safe Operation, konzipiert Kuka mit Unterstützung der Firma Mattle Industrie-Produkte. Somit setzt das Kuka-College Zeichen und Massstäbe für den sicheren und regelkonformen Umgang mit Roboterzellen. Gemäss dieser Maschinenrichtlinie wird Kuka zusammen mit Mattle Industrie-Produkte auch spezielle Schulungen im hauseigenen Kuka-College in Neuenhof für Endkunden, Planer und Bediener anbieten. Um eine solche Roboterzelle zukünftig entsprechend den Normen zu planen und zu bauen, muss der Anlagenbauer einer sehr strengen Vorgehensweise folgen. Eingeleitet wird diese mit einer Risikoanalyse für den Hand- und Automatikbetrieb nach den beiden Hauptnormen DIN EN ISO 13849-1 und DIN EN ISO 10218-2, um das Performance-Level der künftigen Anlage zu erkennen. Dieser Analyse wurde selbstverständlich auch die Schulungszelle für das Kuka-College in Neuenhof unterzogen. Im Anschluss folgt die Zellenplanung. Diese Phase umfasst eine Risikominderung für den di-

rekten Personenschutz sowie eine Prüfung der vorgesehenen Fundamentauslegung und Verankerung des Roboters. Dann muss schliesslich der Greifer je nach Anwendung, Funktion und Belastung ausgelegt werden. Neben elementarem Sicherheitszubehör wie Schutzzäunen, Lichtschranken oder Not-Aus spielen auch Aspekte punkto Ergonomie und Prozessemission der Peripherien eine grosse Rolle. Dabei sind auch Teilgewicht und Bedienung ein wesentlicher Bestandteil. EMV-Planung, Bestimmung von Wartung und Pflege der Gesamtanlage und deren Peripherien sowie die Ausweisung der Entsorgung und Ausserbetriebnahme beschliessen letztlich den Beurteilungsprozess. Künftig müssen Anlagenbauer all dies auf zwei vorgeschriebene Arten dokumentieren: Zum einen in einem Bedienerhandbuch und einer Anlagen-Dokumentation für den Endkunden, worin die Konformität der Anlage bekundet wird. Zum anderen in einer juristischen Dokumentation, die alle aufgeführten Prozessschritte zur Risikobeurteilung und -minderung sowie die dazugehörenden Berechnungen detailliert beschreibt. Hierin wird ebenfalls die juristische Personifizierung der Anlage festgehalten, sprich die Angabe der Person gemacht, welche für die Zusammenstellung der Unterlagen verantwortlich ist.

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| Robotik Greifsystem der Zukunft: Der anthropomorphe Greifer SDH-2 ist mit seinen sieben Freiheitsgraden extrem flexibel.

Greifsysteme: talentiert wie die menschliche Hand Statt Greifer aufwendig an unterschiedliche Werkstückgeometrien anzupassen oder komplett zu wechseln, werden sie künftig hoch flexibel zur Handhabung unterschiedlichster Werkstücke eingesetzt. Der italienische Roboterspezialist SIR Soluzioni Industriali Robotizzate aus Modena kennt die Anforderungen aus der Industrie. Auf

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dem Weg zur wirtschaftlichen Fertigung von Losgrösse Eins ist SIR mithilfe des Lauffener Spannund Greiftechnikspezialisten Schunk nun einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Mit der Schunk Dextrous-Hand SDH-2 verwandeln die italienischen Roboterfachleute einen Industrieroboter in einen hochflexiblen Helfer für den industriellen Einsatz.

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Universell wie eine Hand, robust wie ein Werkzeug Für Anwender aus der Industrie eröffnet das universell einsetzbare Greifmodul vollkommen neue Möglichkeiten. Mit drei beweglichen Fingern, sieben Freiheitsgraden und einer ausgeklügelten Sensorik ist es der menschlichen Hand nachempfunden. Zugleich ist die

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SDH-2 so robust gebaut, dass sie getrost im industriellen Umfeld eingesetzt werden kann. Sie wurde so konstruiert, dass sie speziell gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt ist. Die Applikation von SIR zeigt eindrucksvoll, wie variabel die anthropomorphe Dreifingerhand eingesetzt werden kann: Unmittelbar nacheinander wechselt der Roboter mithilfe der SDH-2 eine Glühbirne, greift ein Ei, wirft und fängt einen Ball, schreibt mit einem Kugelschreiber oder hält ein Trinkglas und schenkt aus einer Wasserflasche nach. Sozusagen im fliegenden Wechsel handhabt die Lösung mit nur einem einzigen Greifer sicher, feinfühlig und präzise sowohl quaderförmige als auch kugelförmige und zylindrische Objekte unterschiedlicher Grössen. Im nächsten Schritt wird SIR nun die Applikation für reale Montagevorgänge in der Industrie adaptieren. Die SDH-2 beherrscht unter anderem die industriellen Griffarten «Dreifinger zentrisch», «Zweifinger parallel» und «Zylindergriff» sowie viele weitere Variationen. Wie die menschliche Hand kann der hochflexible Greifer unterschiedlichste Objekte ohne Umrüsten greifen und positionieren. Über integrierte taktile Sensoren lassen sich bei der SDH-2 sowohl die Greifkraft als auch die Greiffläche überwachen – beste Voraussetzungen also, um bei einem ungünstigen Griff nachzugreifen oder die Greifkraft anzupassen.

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❚❚Ultradünne Hightech-Schrumpffolie Die Sarofilm CT301 ist eine revolutionäre Folie mit nur 7 µm Dicke, aber einer Festigkeit und technischen Eigenschaft wie eine Folie mit 13–15 µm. Die neue Folie besticht durch: • eine einmalige Kombination von Widerstandsfähigkeit und Reissfestigkeit • eine enorme Wärme­ resistenz, welche das Durchbrennen verhindert • eine hohe Durchstossfestigkeit und eine ausgezeichnete Siegelnahtfestigkeit bei einer Dicke von nur 7 µm • eine problemlose Maschinengängigkeit, bewiesen auf verschiedensten Schrumpfmaschinen • eine sehr hohe Transparenz und ausgezeichnete optische Eigenschaften • eine aussergewöhnliche Schrumpfrate von über 80 % • eine Laser-Vorperforation (bei Halbschlauchrollen) für ein perfektes Schrumpfergebnis. Durch ihre ultradünne Struktur reduziert diese Folie den Rohstoffverbrauch und verringert den CO2-Ausstoss. Zudem wird die Anzahl von Hülsen, Kartons, Paletten, Lager-

fläche und Transportkosten gegenüber einer gewöhnlichen 15-µmFolie um 50 % reduziert! ... und das, ohne die Leistung oder die Qualität der Folienschrumpfver­ packung zu verringern. Die Standardlängen der Folienrollen (2667 m bei Halbschlauchrollen, 5334 m bei Flachfolien) sind doppelt so lange wie bei üblichen 13oder 15-µm-Folien. Da gewinnt vor allem die Produktivität: Die Halbierung des Maschinenstillstandes aufgrund von Folienwechsel wird nicht nur das Bedienpersonal freuen, sondern auch den Geldbeutel. Saropack AG 9401 Rorschach 071 858 38 38 saropack@saropack.ch www.saropack.ch

❚❚Neue Säge-Entwicklung an der Tube 2010

Mit einer neuen Produktentwicklung stellt RSA auf der Tube in Düsseldorf (12. bis 16. April 2010) einen einfachen wie wirkungsvollen Weg vor, Stückkosten in der Rohrbearbeitung drastisch zu reduzieren. Das neue Säge-Zentrum Rasacut MXS erreicht im Dreifachschnitt – je nach Werkstückabmessung – eine Ausbringung bis 11 000 Stück pro Stunde. Im Dreifachschnitt ist die Rasacut MXS für Rohrdurchmesser von 8 bis 20 mm, im Einzelschnitt von 6 bis 45 mm ausgelegt. Typisch für RSA-Säge-Zentren ist der modulare Aufbau. Abgestimmt auf die aktuellen Kundenforderungen ist das Säge-Zentrum durch Module zum Entgraten, Vermessen der Fixlänge sowie dem Reinigen und Abstapeln zu konfigurieren oder nachträglich zu ergänzen. Die hohe Sägeleistung wird durch diese Module nicht eingeschränkt. Damit

sind die Ausbringungsangaben keine theoretischen Werte, sondern entsprechen der realen Produktionsleistung im Betriebsalltag. Die konsequente Reduktion von Nebenzeiten und die optimale Symbiose von Maschinen- und Werkzeugtechnologie bilden die Basis der Produktivitätssteigerung. Dazu stellt RSA exakt auf das Werkstück abgestimmte Zahngeometrien in der eigenen Sägeblattproduktion her. Variable Schnittgeschwindigkeiten und der Einsatz von Vollhartmetallblättern führen zu hoher Zerspanungsleistung bei gleichzeitig langen Werkzeugstandzeiten und dem Einhalten engster Toleranzgrenzen. RSA Entgrat- u. Trenn-Systeme GmbH & Co KG D-58513 Lüdenscheid +49 (0)23 51 995-5 rsa.d@rsa.de www.rsa.de

❚❚Mechatronic Motion Solutions Mit Mechatronic Motion Solutions stellt Festo ein weltweit einzigartiges System aus Komponenten, Modulen, Subsystemen und Software zur Verfügung. Es kombiniert alle Arten von pneumatischen, servopneumatischen und (elektro) mechanischen Automatisierungsbewegungen. Mechatronic Motion Solutions garantiert die mechanische und elektrische Verträglichkeit und Kombination auf allen Ebenen. Alle pneumatischen und elektrischen Antriebe weisen passende mechanische, energetische und DatenSchnittstellen auf, sodass die Kombination unterschiedlicher Technologien in einem System sichergestellt ist. Mechatronic Motion Solutions steht für die jahr-

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❚❚ Minimaler Energieaufwand, maximale Wirtschaftlichkeit Nach einem Hydraulikaggregat oder einer aufwendigen steuerungstechnischen Synchronisation sucht man beim neuen Hohlspanner von Hainbuch vergebens. Er überzeugt vielmehr mit ökologischen und ökonomischen Qualitäten. Und mit einer Technik, die – wie oft bei Hainbuch – einfach scheint, aber enorm effektvoll ist: Eine Spindel übernimmt den Antrieb der Planetengewindemutter direkt über das Überlagerungsgetriebe. Ein «Notaus» oder ein «reversierender Betrieb» lassen sich damit ohne aufwendige Regelungstechnik realisieren. Den Löwenanteil am Gesamtenergieverbrauch einer Maschine hat zweifelsohne die öl- und wartungsintensive Hydraulik. Ein Part, der bei hydraulischen Hohlspannzylindern natürlich besonders ausgeprägt ist und sich in hohen Leckagen, gros­ sen Aggregaten und einem entsprechend hohen Energieverbrauch niederschlägt. Zudem sind die Verlustleistungen bei hydraulischen Drehzuführungen mit zunehmendem Durchgang extrem hoch. Hainbuch setzt genau an diesem Punkt an und hat sich der schwierigen Aufgabe gestellt, die Hydraulik zu substituieren und damit eine ganz neue, energieeffiziente Hohlspannzylinder-Generation zu schaffen. Das eingespielte Elektro-SpannerTrio von Hainbuch hält selbst bei abrupter Drehzahländerung die Hubposition bzw. die Spannkraft. Weder ein Anhalten der Spindel noch ein Nulldurchgang der Drehzahl bei einer Richtungsänderung haben eine Veränderung der Spannkraft zur Folge. Über den Verstellmotor lässt sich die Spannkraft während des gesamten Bearbei-

tungsprozesses den Zerspanungsund Fliehkräften anpassen. Nur dann, oder bei einer Änderung der Hubposition, verbraucht der Elektro-Spanner auch Energie. Deshalb ist er auch viel energiesparender als ein herkömmlicher HydraulikSpannzylinder. Ausserdem: Wo keine Hydraulik, da auch kein Wechsel bzw. keine Entsorgung von Öl. Ergo: Immense Energieeinsparung, Entlastung des Maschinenantriebs bei gleichzeitig sensibler Spannkraftsteuerung während der Bearbeitung und positionsgenauer, schneller Ansteuerung unterschiedlicher Hublagen. Und mehr als den notwendigen Öffnungsund Spannhub zu fahren, ist mit der neuen Technik auch nicht nötig. An weiteren Varianten – auch ohne Durchgang – arbeiten die Marbacher noch, sie werden demnächst folgen. HAINBUCH GMBH D-71672 Marbach +49 [0]7144. 907-0 info@hainbuch.de www.hainbuch.com

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Automations- und Antriebstechnik  |  Mess- und Prüftechnik

Koordinatenmesstechnik im Werkzeugbau

Damit Messen nicht zum Bottleneck wird Die Corvaglia Group hat im wahrsten Sinne des Wortes den Dreh raus. Das Unternehmen gilt als Spezialist für preisgünstige ­Kappen und Verschlüsse von PET-Flaschen. Der Werkzeugbau nimmt bei Corvaglia neben dem Kunststoffspritzgiessen eine der Hauptrollen ein. Damit der Werkzeugbau nicht zum ­Bottleneck wird, nutzt Corvaglia die Technologie von Hexagon ­Metrology: Zum Voreinstellen setzt das Team ein Koordinatenmessgerät DEA Global mit der Software PC-DMIS ein. Der Vorteil: Die Erodieranlagen laufen nonstop, da die Mitar­ beiter ausserhalb der Anlagen die Teile rüsten.

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in Stück Corvaglia-Know-how steckt in 20 % der PET-Flaschen weltweit: Sie tragen einen Deckel, der mit einem CorvagliaWerkzeug hergestellt wurde. Romeo Corvaglia gründete das Unternehmen 1991. Damals beschäftigte sich das Unternehmen lediglich mit dem Design von Verschlüssen und Spritzgiessformen. Nach der Übernahme

Autor Birgit Albrecht Hexagon Metrology c/o Leica Geosystems AG 5035 Unterentfelden

des Gussformenherstellers Kellenberger AG 1997 vollzog man den Schritt zum Full-Service-Anbieter von PETVerschlüssen.

Das Portfolio: eine runde Sache Sein Wissen hat das Unternehmen in diesem Bereich sukzessive erweitert. Heute bietet Corvaglia ein komplettes Dienstleistungsportfolio rund um Kunststoff-Verschlüsse an: angefangen bei der Entwicklung und dem Werkzeugbau über den Spritzguss bis hin zu den passenden Serviceleistungen. «Unsere Strategie besteht darin, den Kunden von Grund auf alles in

Sachen PET-Verschlüssen anzubieten», sagt Peter Kistler, Production Manager bei der Corvaglia Mould AG. «Selbst auf den Flaschenhals nehmen wir mit unseren Entwicklungen Einfluss.»

Werkzeuge im Dauereinsatz Welchen Anforderungen die Werkzeuge ausgesetzt sind, führen die Zahlen vor Augen: Corvaglia-Werkzeuge, die in der Schweizer Industrie zum Einsatz kommen, haben einen Tagesausstoss von etwa 3 Millionen Stück und müssen drei bis fünf Jahre ihren Dienst erweisen. 20 000 bis 30 000 Flaschen laufen pro Stunde durch eine Abfüllanlage. Ein Vergleich: Die Taktzeit in der Automobilindustrie liegt bei etwa 30 Sekunden. PET-Verschlüsse sind ein absolutes Massengeschäft, genau gefertigte Werkzeuge daher das A und O. Bei den Werkzeugen arbeitet Corvaglia mit einem Baukasten-System. Die Aufbauten sind stets gleich. Was sich von Auftrag zu Auftrag ändert, sind die Formeinsätze, die unter anderem mithilfe von drei Senkerodieranlagen gefertigt werden.

Profi fürs Voreinstellen: das Koordinatenmessgerät

Nach dem Einlesen des Identificationschips, dem Eingeben des Rasters, der Vermessung des ersten Teils und der Nullpunktbestimmung ­vermisst das Messsystem die übrigen Teile automatisch.

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Um Matrize, Kern und Elektrode dreht sich das Tagesgeschäft der Werkzeugbauer bei Corvaglia. Bevor die Matrizen zur Bearbeitung in die Erodieranlage gelangen, rüstet das Team die Teile mithilfe eines Koordinatenmessgerätes (KMG) der Reihe DEA Global Performance. Die Messmaschine wartet mit einem Messbereich von 500 × 700 × 500 mm auf und einer volumetrischen Längenmessabweichung von 1,7 + L/333 Mikrometern. In Sachen Genauigkeit kann es die DEA Global mit den Erodiermaschinen aufnehmen. Durch das Temperaturkompensationssystem


Mess- und Prüftechnik  |  Automations-

Clima misst das KMG in einem Temperaturbereich von 16 bis 26 Grad Celsius gleichbleibend genau. Zur Hardware gibt es die passende Software: PC-DMIS EDM Preset & Measure – ein Software-Add-on, das eigens für das Voreinstellen entwickelt wurde. Zum Voreinstellen bringen die Mitarbeiter die Teile mit einem Spannsystem in Position. Das Spannsystem – sei es mit Matrizen, Kern oder Elektrode bestückt – verfügt über einen Chip, der zur Identifikation dient. Der Chip wird eingelesen und der Nullpunkt der Palette mit der Messmaschine bestimmt. Danach gibt der Anwender das Raster der Palette in die Software PC-DMIS EDM Preset & Measure ein. Im manuellen Modus per Einzelpunktaufnahme bestimmen die Werkzeugbauer mit dem Messsystem die X-Y-Z-Koordinaten der ersten Matrize. Die Versatzdaten der restlichen Matrizen ermittelt das Koordinatenmessgerät automatisch. Die er-

Das Messen der Formeinbauteile . . .

mittelten Daten werden gespeichert. Jede Bearbeitungsmaschine hat Zugriff auf die Messdaten und eine genaue Elektroerosion ist gesichert.

Keine Verschnaufpause für Erodieranlagen «Dank der DEA Global können wir unsere Erodieranlagen ununterbrochen laufen lassen», sagt Lorenz Jordi, Abteilungsleiter bei der Corvaglia Mould AG. «Die Rüstarbeit erledigen wir jetzt am Messplatz. Zuvor haben wir direkt an der Erodieranlage gerüstet. Währenddessen stand die Spindel still und wir konnten nicht erodieren. Nebenzeiten entstehen nun nur noch durch die Beladung der Erodiermaschine mit den Paletten. Wir verbuchen mit unseren neuen automatisierten Erodieranlagen in Kombination mit dem Messgerät ein DurchsatzPlus von 70 %, wobei 15 % davon auf die Messmaschine entfallen.»

Automatisch schlägt manuell Corvaglia profitiert nicht nur von ­einem höheren Durchsatz, sondern auch von einer geringeren Fehlerquote beim Voreinstellen. «Vorher haben wir die Matrizen auf die Paletten geschraubt, den Nullpunkt mit einem manuellen Messgerät bestimmt, die Koordinaten von jeder Matrize gemessen und die Position der Matrizen in die Bearbeitungsmaschine eingelesen», sagt Elmar Deuer, Werkzeugmacher bei Corvaglia. «Mit der DEA Global erfolgt das automatisch. Die Versatzdaten werden sicher an die Erodieranlagen weitergeleitet und die Anlagen ‹wissen› genau, wo die Teile liegen. Das ist sensationell.»

Glasklare ­Bedienerführung

. . . und in Zukunft auch die Prüfung kompletter Werkzeuge erfolgen über das Koordinatenmessgerät DEA Global.

und Antriebstechnik

Überzeugt ist Elmar Deuer auch von PC-DMIS EDM Preset & Measure. Die grafische Benutzeroberfläche sei leicht verständlich, so Deuer. Der Techniker von Hexagon Metrology habe ihn zwei Tage lang auf das Programm geschult. Seinen Kollegen könne er nun dieses Wissen in kurzer Zeit weitergeben. Zu den Punkten, die für die DEA Global mit PC-DMIS EDM Preset & Measure sprachen, zählte nicht zuletzt

Verschlüsse en masse: 10 % der Corvaglia-Werkzeuge bleiben im Haus und werden in den firmeneigenen Spritzgussmaschinen eingesetzt.

auch die weitreichende Erfahrung von Hexagon Metrology bei Messanwendungen im Werkzeugbau.

In Zukunft 3D mit CAD Beim Voreinstellen allein soll es für die DEA Global bei Corvaglia nicht bleiben. Das Team liebäugelt bereits damit, auch komplette Werkzeuge aus der Werkzeugproduktion mit dem 3Dfähigen Messgerät zu prüfen. Peter Kistler erklärt: «Momentan nutzen wir die DEA Global lediglich für die Positionsidentifikation der Formeinbauteile. Geplant ist aber auch eine Messung der ganzen Werkzeuge, die unsere Kollegen zurzeit noch in einem separaten Messraum auf einer anderen Messmaschine erledigen. Wir möchten die DEA Global jetzt mit einem CAD-Modul erweitern und das ganze Potenzial dieses Koordinatenmessgerätes ausschöpfen.» (mg)

Infos Leica Geosystems AG Metrology Products 5035 Unterentfelden 062 737 67 67 info.metrology@ leica-geosystems.com www.hexagonmetrology.com Corvaglia Closures Eschlikon AG 8360 Eschlikon 071 973 77 00 www.corvaglia.ch cce@corvaglia.ch

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Automations- und Antriebstechnik  |  Antriebstechnik

Neuer Sägekopfantrieb für Präzisions-Kreissägeautomaten

Mehr Flexibilität beim Sägen «Neue Wege» war der Grundsatz, als Mitte 2008 der bewährte Sägeantrieb für Stahl auslief und eine neue Lösung gefunden werden musste. Das alte Schneckengetriebe sollte ersetzt und an neue Anforderungen angepasst sowie bestehende Antriebsvariationen ergänzt werden. Die Lösung ist das neuste Säge­ getriebe für die Präzisions-Kreissägeautomaten Rohbi.

Das neue Getriebe im Einsatz.

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it der Einführung des neuen Sägegetriebes für die Rohbi-Kreissägeautomaten ergänzt der Hersteller von Präzisionskreissägen sein Produktportfolio. Das Getriebe bringt Spindeldrehzahlen von 30–300 bzw. 1000–1500 und ist sowohl für den Einsatz von Vollhartmetall-Kreissägeblättern wie auch für herkömmliche HSS-Kreissägeblätter geeignet. Der Sägekopf ist ausgelegt für den Einsatz von Kreissägeblättern bis ø 250 mm und Profilquerschnitten bis 80 × 40 mm. Mit der Schaffung grosser Flexibilität im Drehzahlbereich und dem Ausreizen von Geometrien, wo es wichtig ist, bleibt man seiner Linie treu, Lösungen da anzubieten, wo es um Präzision mit grosser Produktion geht. 1971 wurde ins bestehende Schneckengetriebe eine zusätzliche Unter-

Autor Dominik Giger Rohbi Tech AG, Oftringen

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setzungsstufe integriert. Diese Zwischenstufe war die eigentliche Geburtsstunde des bis heute geläufigen Stahlgetriebes. Es wurden laufend Verbesserungen und Fortschritte realisiert, aber im Grundprinzip blieb das Getriebe über 37 Jahre dasselbe. Als 1971 in Ägypten der Assuanstaudamm und in München die U-Bahn eingeweiht wurden, war die Wirtschaftswelt noch eine andere. Auf Standardisierung wurde gesetzt. Grosse Serien wurden damals angestrebt. Wie die ganze Kreissäge war auch der Aufbau des Getriebes auf grosse Fertigungslose ausgelegt. Das Gehäuse war aus Guss. Normteile wie etwa der Antriebsmotor wurden in abgeänderter Version eingebaut, damit sie optimal in die Konstruktion passten und um das Ersatzteilmonopol sicherzustellen. Heute muss die Produktion auch in kleinen Losgrös­ sen wirtschaftlich sein. Änderungen an Normteilen sind tabu, komplizierte Fertigungsteile zu vermeiden. Wo Guss Schwingungen dämpfen soll, wird Strangguss eingesetzt.

Entwicklung Richtung ­Modularität Ebenso war der Einsatzbereich der Kreissägen ein anderer. Zwar war auch damals schon Vielseitigkeit gefragt. Wurde damals aber versucht, eine Kreissäge zu bauen, die alles kann, ist dies heute aufgrund der gestiegenen Anforderungen nicht mehr möglich. Um dem Rechnung zu tragen, wurden bereits die Kreissägeautomaten der Serie RKA7X, der Vorgängerin der heutigen RKA8X, komplett modular ausgelegt. Je nach Automatisierungsgrad und zu sägendem Material werden heute Module ausgewählt und zu optimalen Sägen kombiniert. So entstanden Varianten, die das Universalgetriebe ergänzten. Mit dem Einzug der Vollhartmetall-Kreissägeblätter (VHM) verlor es an Bedeutung, sprich der Bedarf wurde geringer.

Ändern oder Neukonstruktion? Trotzdem war es als Ergänzung der Produktepalette unverzichtbar, war es doch für Stahlrohre im Bündelschnitt, (z. B. ø 9 × 10 mm) die einzige Alternative. Zudem kamen die RohbiKreissägen, durch die vermehrt ­auftretenden Verkettungen mit Endenbearbeitungen oder Rundtaktautomaten, wieder bei grösseren Teilen, etwa Messingteilen für Schlosskörper, zur Anwendung. Als im letzten Jahr die Gussgehäuse auszugehen drohten, musste eine ­Alternative gefunden werden. Auf Grund der Stückzahlen kam ein neues Los Gussgehäuse nicht in Frage. Zwei Varianten standen zur Auswahl; Umkonstruktion des bestehenden Getriebes oder eine komplette Neukonstruktion. Für eine Umkonstruktion sprachen: • Kürzere Konstruktionsphase • Bewährte Technologie • 1:1-Ersatz bei bestehenden Maschinen


Antriebstechnik  |  Automations-

Gegen eine Umkonstruktion: • Die bestehende Konstruktion ist ausgereizt und damit ein Fortschritt nur beschränkt möglich • Die Drehzahlvariationen sind sehr eng. • Die Schnecke ist nicht spielfrei, was den Einsatz von VHM-Kreissägeblätter erschwert. Aufgrund des mangelnden Fortschrittes fiel der Entscheid auf eine Neukonstruktion. In enger Zusammenarbeit mit Kunden und dem Verkauf wurden Ziele und Wünschenswertes ausgearbeitet: • Das Getriebe musste sowohl für VHM-Kreissägeblätter als auch für HSS-Kreissägeblätter geeignet sein. • Da die Beschaffungskosten der VHM-Kreissägeblätter nach Gewicht gehen, sollte der Flansch so klein wie möglich sein, damit die Kreissägeblätter möglichst oft nachgeschärft werden konnten. • Der Einsatz sollte sowohl für Messing wie auch für rostfreie Stahlarten möglich sein. • Der Umbau von bestehenden Maschinen aufs neue Getriebe sollte, ohne grossen zusätzlichen Aufwand, möglich sein. • Das Getriebe musste auch auf das Modell RKA 86 passen. Dieser Kreissägeautomat ist auf Rohre im Einzelschnitt und für Losgrös­ sen ab ein Stück ausgelegt. Der Sägekopf ist, entgegen dem klassischen Kreissäge-Automaten Rohbi RKA 82, liegend und der Einbau eigentlich spiegelverkehrt.

Variabilität Zum Sägen von Messing oder Kupfer werden Drehzahlen von etwa 1000– 1500 U/min benötigt und für Stahl zwischen 30 und 300 U/min. Bei ­einer Abgangsdrehzahl von etwa 3000 U/min am Motor ergab sich somit für Stahl ein Untersetzungsverhältnis von 100:1 bis 10:1 und für Buntmetall von 3:1 bis 2:1. Um beide Drehzahlbereiche mit einem vernünftigen Drehmoment zu erreichen war schnell klar, dass es eine Untersetzungsstufe brauchte, die bei Bedarf weggelassen werden konnte. Realisiert wurde das mit einer Kombination aus Stirnradgetriebe und Zahnriemenantrieb.

Das Stirnradgetriebe hat eine fixe Untersetzung von 3:1, während der Zahnriemenantrieb von 1:1 bis 3:1 variiert. Da Stahl und Buntmetall auf derselben Maschine selten gesägt werden, wird das Getriebe in zwei Varianten gebaut: Variante mit Gesamtuntersetzung 3:1 für Buntmetall mit einem normalen Drehstrom-Motor und einem Frequenzumrichter, für die optimale Drehzahleinstellung, passend zum Sägeblattdurchmesser. Variante mit Gesamtuntersetzung 9:1 für Stahl mit einem Servomotor, um auch bei der grossen Variierung von 100:1 bis 10:1 immer ein gutes Drehmoment zur Verfügung zu haben. Dank der Flexibilität des Zahnriemenantriebes ist es aber auch ohne weiteres möglich, sämtliche Untersetzungen zwischen 1:1 und 3:1 zu realisieren. Durch das Wechseln des unteren Zahnriemenrades ist zudem der schnelle Umbau von 9:1 auf 3:1 und umgekehrt möglich. Auch ist es mit dem Zahnriemenantrieb einfacher, Motoren von unterschiedlichen Herstellern auf Kundenwunsch einzubauen, sei es um dem Kunden die Ersatzteilhaltung zu vereinfachen, oder um in einer Gesamtfertigungszelle einheitliche Motoren zu haben.

Vollhartmetall und HSS Bei der Verwendung von VHM-Kreissägeblättern muss der Antrieb auf die Arbeitsspindel praktisch spielfrei sein. Nur so kann der Rückschlag und der daraus folgende Sägeblattbruch vermieden werden. Beim Zahnriemenantrieb ist das kein Problem, da dieser durch die Riemenspannung spielfrei ist. Beim Stirnrad-Satz sieht es anders aus. Zusammen mit einem Getriebespezialisten wurde in einem ers­ ten Schritt die optimale Zahnform gesucht. Im Aufbau des Getriebegehäuses wurde eine Möglichkeit vorgesehen, durch einen variierbaren Achsabstand das Zahnflankenspiel praktisch zu eliminieren. Bei der Montage der Getriebe kann so das Spiel auf das nötige Minimum reduziert werden. Zweites Kriterium zur wirtschaftlichen Verwendung von VHM ist der Abstand zwischen Getriebe-Unter-

und Antriebstechnik

Kreissägeautomat Rohbi.

kante und der Drehachse der Antriebswelle und der daraus resultierende Durchmesser, unter dem das Kreissägeblatt nicht mehr genutzt werden kann. Beim Schneckengetriebe waren es ø 90 mm. Dies bedeutete, dass bei optimalen Spannbacken, zum Sägen eines Rohres von ø 20 mm, ein Kreissägeblatt von ø 132 mm nötig war. Durch die Verwendung geeigneter Lager wurde der nicht nutzbare Durchmesser auf ø 76 mm reduziert. Obwohl dies nur 14 mm sind, ist es eine Reduktion des Volumens um ca. 20 %, bei oben aufgeführtem Beispiel. Um das Getriebe auf sämtlichen Sägeautomaten der Firma Rohbi tech AG einsetzen zu können, wurde die gesamte Konstruktion spiegelbildlich angelegt; so ist es möglich, das Getriebe auf zwei Arten zusammenzubauen und so auch auf der RKA86 einzusetzen. (mg)

Infos Rohbi Tech AG 4665 Oftringen 062 797 45 91 info@rohbitech.com www.rohbitech.com

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Automations- und Antriebstechnik  |  Automation

Steuerungslösung für mobile Arbeitsmaschinen

Wenn Robustheit gefragt ist Der Anteil der Steuerungselektronik in mobilen Arbeitsmaschinen steigt stetig. Egal, ob man sich Feuerwehrfahrzeuge, ­Traktoren oder Kehrmaschinen anschaut: Controller, I/O-Knoten und Bediengeräte sind nicht mehr wegzudenken. Es gibt aber noch sehr wenige Anbieter, die komplette Steuerungs­ systeme dafür liefern können. Die in der Industrieautomation etablierte Jetter AG ist einer davon.

M

obile Steuerungslösungen haben einen hohen kundenspezifischen und applikationsspezifischen Anteil. Und doch gibt es grundlegende Funktionalitäten, die sich in vielen Anwendungen wiederfinden. Leistungsfähige Controller mit zugehöriger Programmiersoftware, Bediengeräte mit komfortablen Oberflächen und I/O-Knoten, die grosse Leistungen schalten können, gehören dazu. Da bietet es sich an, Standardhardware zu entwickeln und diese kundenspezifisch anzupassen. Genau das tut die Jetter AG. Eine wesentliches Charakteristikum von Steuerungselektronik in mobilen Arbeitsmaschinen ist die Robustheit. Auf Grund der hohen Anforderungen beim Schutz gegen Vibration, Schmutz, Staub und Flüssigkeiten werden die Komponenten in robusten Metallgehäusen verbaut. Dies ermöglicht Schutzarten bis IP69K. Darüber hinaus sind die Geräte bordspan-

nungstauglich (8 bis 32 VDC) und voll funktionsfähig bei Umgebungstemperaturen von –40 °C bis +85 °C!

Leistungsfähige ­Controller Kern vieler Steuerungslösungen von mobilen Arbeitsmaschinen ist der Controller – eine Steuerung im robusten Aluminium-Gehäuse oder als Soft-SPS in einem Bediengerät. Die Steuerungshardware ist in mehreren Varianten verfügbar: • Als reiner Controller • Als Controller kombiniert mit I/O-Knoten • Als Platine für den direkten Kabineneinbau Diese Controller zeichnen sich dank ihrer 32-Bit-Prozessoren durch eine sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit aus. Der JCM-620 beispielsweise hat einen leistungsfähigen Dual-Windows-CE-Prozessorkern. Damit lassen sich zwei voneinander völlig unabhän-

Typische Anwendungen für die CAN-I/O-Module sind Kommunalfahrzeuge, Ver- und Entsorgungsfahrzeuge sowie Kehrmaschinen.

Controller, Peripheriemodule, Bediengeräte, ­Programmier- und Visualisierungssoftware bilden gemeinsam eine Systemlösung für die mobile ­Automation. CAN ist immer noch die vorherrschende Kommunikationstechnologie, Ethernet ist im Kommen.

gige Anwendungen auf zwei Displays darstellen, die an der Steuerung via APIX angeschlossen sind. Zusätzlich lassen sich Bilder von 4 Videokameras auf den Displays darstellen. Eine kostengünstige Variante ist die Lösung mit der Soft-SPS, bei der die CPU eines vorhandenen Bediengerätes als Steuerung genutzt werden kann – ganz ohne zusätzliche Hardware. Alle Steuerungen werden einheitlich mit der Software JetSym und deren Sprache STX programmiert, die im Weiteren näher vorgestellt wird.

Vielseitige Peripherie Viel Leistung auf wenig Raum schalten und Signale verarbeiten – eine Das Bediengerät BTM09 verfügt über ein Display mit 640 x 385 Punkten, hat einen Anschluss für Videokamera und eine dimmbare Tastenund Displaybeleuchtung.

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Automation  |  Automations-

Aufgabe robuster I/O-Knoten. Die Peripheriemodule von Jetter bieten auf sehr kleinem Raum eine grosse Anzahl von digitalen und analogen Einund Ausgängen. Die robusten IP68festen Gehäuse lassen sich an beliebiger Stelle im Fahrzeug anbringen. Sie bieten die Verarbeitung vielfältiger Signale: • Digitale Eingänge plus- oder minusschaltend • Frequenzeingänge • Analoge Spannungs- und Stromeingänge • Digitale Ausgänge • PWM-Ausgänge • H-Brücken Verfügbar sind Knoten mit 7,5 Ampere Nennstrom pro Ausgang, wobei eines der Module sogar einen Summenstrom von bis zu 100 Ampere verarbeiten kann.

Hydrostatischer ­Fahrantrieb Jetter bietet auch einen hydrostatischen Fahrantrieb, beispielsweise für den Einsatz in Kehrmaschinen. Dieser lässt sich bequem per Software konfigurieren und auf verschiedene Fahrzeuge anpassen. Er verfügt über zwei getrennte CAN-Schnittstellen: eine für die Kommunikation mit dem Dieselmotor des Fahrzeuges und eine, um mit den Peripheriemodulen in Kontakt zu treten. Alle erforderlichen Ein- und Ausgänge, wie z. B. Fahrtrichtungshebel, Gaspedal, Brems- und Rückfahrleuchte, sind schon in dem entsprechenden Gerät integriert.

Video macht Kunden froh Die Beobachtung des direkten Umfeldes ist bei vielen mobilen Arbeitsmaschinen eine Grundvoraussetzung für ein sicheres Arbeiten, beispielsweise in Form einer Rückfahrkamera bei schwer einsehbaren Fahrzeugen. Der 4-fach-Videosplitter JXM-MUX ist genau dafür entwickelt worden. Die bis zu vier angeschlossenen Kameras werden über die CANopen-Schnittstelle angesteuert. Die Videobilder werden dabei gleichzeitig im SplitScreen-Verfahren angezeigt. Dabei werden sowohl das PAL- als auch das NTSC-Format unterstützt.

und Antriebstechnik

Bediengeräte für den rauen Einsatz Mit den Bediengeräten hat es bei der Jetter AG im Bereich der mobilen Automation begonnen. Dort beliefert das Unternehmen schon seit vielen Jahren namhafte Hersteller mobiler Arbeitsmaschinen. Im Laufe dieser Zeit hat sich ein umfassendes Programm von Bediengeräten entwickelt. Unterschiedlichste Display­ grössen, Tastaturen und Gehäuseformen sind verfügbar. Auch in diesem Bereich werden kundenspezifische Geräte auf Basis vorhandener Lösungen entwickelt. Allen Geräten gemein sind der robuste Aufbau und der gros­se Bedienkomfort. Sonnenlichttaugliche Displays, Drehrad mit Bestätigungstaste, dimmbares Display und Tastenbeleuchtung, Kameraanschluss, USB und Slot für SD-Speicherkarten werden angeboten.

Leistungsfähige ­Programmierung Die Programmierung der Anwendungen erfolgt mit der leistungsfähigen Programmiersprache JetSym STX, die sich seit vielen Jahren im Bereich der Industrieautomation bewährt hat. JetSym STX ist auf die Automatisierungstechnik zugeschnitten. Ihr liegt die Sprache «Strukturierter Text» zugrunde, die aus der IEC-Norm bekannt ist. Im Gegensatz zur Norm IEC 61131-3 ist JetSym STX jedoch vollständig ablauforientiert und basiert auf dem Prinzip des Multitasking. Bis zu 100 Parallel-Programme lassen sich damit programmieren und beobachten. Hochsprachen-Programmierer finden sich damit ebenso schnell zurecht wie all diejenigen, die bereits mit «Strukturiertem Text» gearbeitet haben. Für die ganz Verwöhnten bietet JetSym STX die Möglichkeit der objektorientieren Programmierung für modulares und damit hocheffizientes Programmieren.

Visualisierungs-Software für komfortable ­Bedienerführung Abgerundet wird die Systemlösung mit der jeweils passenden Software für die Erstellung von Bedienmasken auf den Bediengeräten. Zwei Möglich-

Die Controller für Nutzfahrzeuge werden in JetSym STX programmiert, einem Tool und einer Sprache, die sich in der Industriellen Automation seit vielen Jahren bewährt hat.

keiten stehen zur Wahl: Zum einen gibt es die Software JetViewSoft für die Visualisierung auf Embedded-Geräten. Die Masken lassen sich bei dieser Lösung in jedem Web-Browser anzeigen und bedienen. Die andere Option, speziell für den Agrarbereich, ist der ISO-Designer, eine Designumgebung, mit der sich ISO-11783-konforme Masken erstellen lassen. Ein Objektpool mit vordefinierten ISO-Objekten ermöglicht es, völlig unkompliziert Funktionen in Masken zu integrieren. Beide Software-Tools wurden für Anwender entwickelt, die auf komfortable Weise Bedienmasken erstellen wollen. Sie sind nahezu identisch aufgebaut und handhabbar. Wie im industriellen Bereich, so setzt Jetter auch im Bereich der Mobilen Automation auf Standards. Dabei ist CAN immer noch das Mass der Dinge bei Fahrzeugen, zum Beispiel zusammen mit den bekannten Protokollen CANopen und SAE J1939. Jetter-Geräte verfügen zudem bereits über den IT- und Industrieautomations-Standard Ethernet-TCP/IP. Dieser ermöglicht einen schnellen Daten- und Programmdownload und eine komfortable Diagnose. Auch beim ISO-Designer und beim Programmieren mit «Strukturiertem Text» setzt die Jetter AG auf Standards. (mg)

Infos Jetter (Schweiz) AG 9554 Tägerschen 071 918 79 50 sales@jetterag.ch www.jetterag.ch

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Fördertechnik + Logistik  |  Lagertechnik

Neues Ersatzteilzentrum für KTM:

Intralogistik «Ready to Race» Service und Ersatzteilversorgung werden immer bedeutender. Für schnell wachsende Unternehmen ist das eine zusätzliche Herausforderung. Zumal wenn die Ersatzteil-Garantie von zehn Jahren eine entsprechend lange Teilebevorratung erfordert. Mit einer effizienten und vorausschauenden Lagerlösung kann die KTM Sportmotorcycle AG den Zuwachs an Ersatzteilen von gut 20 Prozent pro Jahr auch in Zukunft verarbeiten.

Das Palettenhauptlager ist Teil des für die rationelle Lieferung adäquat ausgerüsteten ­Teilezentrums. Es dient als Nachschublager für den Kommissionierbereich.

K

TM bietet seinen Kunden ein umfassendes Dienstleistungspaket: Informationen, Anweisungen und vor allem Ersatzteile. Und auch ein neues Teilezentrum. Die Lager- und Umschlagsmengen erfordern eine minutiöse Planung. Ausserdem benötigt das Lagerpersonal geeignetes Equipment. Jeden Tag werden etwa 35 Lkw – beladen mit Paletten und Collis – im Teilezentrum abgefertigt. Zu 85 Prozent sind die Waren bereits für Kommissionierung und Versand fertig gepackt. Der Rest wird sofort in standardisierte Lagerbehälter oder Versandkartons umgepackt. Pro Tag gilt es, rund 1000 mehrteilige Aufträge aller Grössenordnungen zu picken und versandfertig zu machen.

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Das alles geschieht nun in einem hoch modernen und für die rationelle Lieferung adäquat ausgerüsteten Teilezentrum. Es beansprucht 10 000 Quadratmeter Fläche und nutzt die

Bito-Fachbodenregale auf der 1600 Quadrat­ meter grossen Lagerbühne. Darunter befindet sich ein PBL-SDSKommissioniergang. (Fotos: Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH)

Hallenhöhe optimal aus. Partner für die Ausrüstung des neuen Teilezentrums mit Palettenregalen, Collidurchlaufregal und einer zweigeschossigen Fachbodenregalbühne war die BitoLagertechnik Bittmann GmbH.

Umfassende Lösung Die Planungs-Ingenieure von Bito schlugen eine kompakte Linienführung der Fördertechnik vor. Sie konzipierten die Pick-by-Light-Zone und führten eine Detailkonstruktion der Lagerbühne durch. Ausserdem planten sie eine Fachboden-Regalanlage ein und boten die Montage der Gesamtanlage aus einer Hand an. Das neue Teilezentrum ist in einer 130 mal 78 Meter grossen Halle untergebracht. 6000 der 10 000 Quadratmeter Nutzfläche sind dem Lager zugeordnet. Die übrigen 4000 Quadratmeter sind Manipulations- und Verkehrsflächen für Wareneingang, Verpackung und Warenausgang. Die Palettenregalanlage bietet Platz für 6550 Europaletten. Sie dient als Nachschublager für den Kommissionierbereich.

Komplettlieferung aus einer Hand Parallel zum Palettenhauptlager, das etwa zwei Drittel der Lagerfläche beansprucht, ist eine ausgeklügelte


Lagertechnik  |  Fördertechnik

zweigeschossige Kommissionieranlage installiert. Der Lagerspiegel ist exakt abgestimmt auf den Artikelmix des Teilezentrums. Das Produktspektrum befindet sich auf 60 Palettenstellplätzen, in 830 Kanälen der Stückgut-Durchlaufregale SDS, auf 24 840 Fachbodenplätzen in zwei Ebenen sowie in 2600 Kleinstlagerplätzen in Fachbodenregalen mit bis zu fünf Fächern und mit Regalkästen. Bis zu 15 000 Auftragspositionen sind täglich zu bewältigen. Für die Schnellstdreher – 800 Artikel – wurde ein Pick-by-Light-System für höchste Zugriffseffizienz und Qualität installiert. Im Palettenhauptlager sowie auf den Fachbodenregalen wird über Mobilfunk-Scan mir BarcodeGegencheck gearbeitet. Um die Wege kurz zu halten, ist die gesamte Anlage über ein zentral im Stückgutdurchlaufregal geführtes Fördersystem mit elf Kommissionierzonen erschlossen. Das Fördersystem wurde im Erdgeschoss als Loop ausgeführt, damit bei Überfüllung eines Kommissionierbahnhofs die Kommissionierbehälter in eine Warteschleife laufen. Die zweite Ebene ist über zwei Z-Förderer in den Gesamtmaterialfluss eingebunden. Die zweigeschossige Lagerbühne ist 1600 Quadratmeter gross, für eine Bodenbelastung von

+ Logistik

Der Kommissioniergang: Links sind die dynamischen Stückgutdurchlaufregale und rechts die Bito-Fachbodenregale für Kleinteile.

500 Kilo pro Quadratmeter ausgelegt und über vier breite Stiegenaufgänge leicht zugänglich. Zum Kommissionieren werden leichte Laufwagen eingesetzt. Die Kommissionierer legen die Waren in einen Bito-Kunststoffbehälter, der über das Fördersystem bereitgestellt wird. Zudem lieferte Bito rund 30 000 laminierte Etiketten zur Kennzeichnung der Lagerplätze – bedruckt mir Lagerplatznummer und Barcode – sowie 76 Schil-

der zur Kennzeichnung von Regalen und Lagergängen. Eben alles aus ­einer Hand. (mg)

Infos Bito-Lagertechnik Bittmann AG 6343 Rotkreuz 041 790 20 64 info@bito.ch www.bito.ch

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Fördertechnik + Logistik  |  Fördertechnik

RFID-Technik für sicheren und effizienten Staplerverkehr

Transponder steuern Stapler Der Automobilzulieferer GKN Driveline Deutschland GmbH nutzt am Standort Offenbach in einem einzigartigen Projekt RFIDTechnik zur Steuerung seiner Staplerflotte. Ziel ist ein erhöhter Unfallschutz, weniger Gewaltschäden und ein sinkender Energieverbrauch. Entwickelt wurde die Lösung von Still.

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ei GKN Driveline kommen die Stapler nie zum Stehen: In drei Schichten produziert der Automobilzulieferer an zwei Standorten in Offenbach Antriebs­ elemente für alle führenden Fahr­ zeughersteller. Bei der Logistik setzt das zur britischen GKN-Gruppe ge­ hörende Unternehmen hauptsäch­ lich auf den Strassentransport. Täg­ lich werden rund 80 Lkw be- und entladen. Für die unzähligen Pro­ duktvarianten werden in Offenbach pro Woche über 1000 Tonnen Stahl verarbeitet, die überwiegend aus der konzerneigenen Schmiede in Trier angeliefert werden. Der innerbetriebliche Materialfluss wird durch 44 Gabelstapler gesichert, darunter 22 Elektro- und 12 DieselFrontstapler sowie 10 LagertechnikGeräte. Die gesamte Flotte wurde im

Juni 2008 komplett erneuert, nach­ dem GKN Driveline die Beschaffung der Fördertechnik auf Full-ServiceLeasing umgestellt hatte.

Ohne Eingreifen der Fahrer Bei der Ausschreibung konnte sich die Hamburger Still GmbH – vertre­ ten durch die Niederlassung Frank­ furt – gegen den Wettbewerb durch­ setzen. «Die Wirtschaftlichkeit, die Höhe der monatlichen Raten und die Qualität der Fahrzeuge spielte bei un­ serer Entscheidung eine grosse Rolle», sagt Frank Paulenz, der bei GKN Driveline für die North Europe Organisation die Bereiche Investitio­ nen und Spare Parts verantwortet. Ein ebenso wichtiges Kriterium sei jedoch die Betriebs- und Unfallsi­ cherheit. Zum Minimieren der Perso­ nen- und Gewaltschäden an Gebäu­

Der innerbe­ triebliche Materialfluss wird durch 44 ­Gabelstapler gesichert. ­Fotos: M. Walter

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den und Fahrzeugen suchte GKN deshalb ein manipulationssicheres Sicherheitskonzept für die Stapler­ steuerung. Betroffen sind die 34 Frontstapler, die sich im Innen- und Aussenbe­ reich bewegen können. «Innerhalb der Hallen dürfen unsere Flurförder­ zeuge nicht schneller als acht und ausserhalb höchstens fünfzehn Stun­ denkilometer schnell fahren», erklärt Michael Rickert, leitender Sicher­ heits-Ingenieur bei GKN in Offen­ bach. Eine vollautomatische und zu­ verlässige Steuerung soll dabei ohne ein Eingreifen des Fahrers die Ge­ schwindigkeit an den aktuellen Ar­ beitsbereich anpassen.

Besser als Lichtschranken Auf diese Anforderung reagierten die an der Ausschreibung beteiligten Wettbewerber mit unterschiedlichen Konzepten. «Die meisten Anbieter hatten uns eine Steuerung mit Licht­ schranken vorgeschlagen», erinnert sich Paulenz. Diese Lösung hatte je­ doch den Nachteil, dass die insge­ samt 16 Tore zusätzliche Stroman­ schlüsse benötigt hätten. Zudem müssen die Messbereiche von Licht­ schranken ständig von Gegenständen freigehalten werden. «In der Praxis waren damit die Störungen vorpro­ grammiert», meint Rickert. Die nach seiner Meinung sicherste und ausbaufähigste Lösung hatte Still im Programm: Als einziger Her­ steller konnten die Hamburger ein RFID-basiertes Konzept vorweisen, das jederzeit auf andere sicherheits­ relevante Bereiche ausgeweitet wer­ den kann. Die Lösung setzt je eine RFID-Antenne pro Stapler und rund 35 im Boden versenkte Transponder vor und hinter jedem Tor voraus. Ins­ gesamt mussten bei GKN im Innenund Aussenbereich 550 passive Transponder mit einem Durchmesser von je 6 Millimetern installiert wer­ den. Eine Herstellergarantie von 30 Jahren lässt auf eine lange Nutzungs­ dauer hoffen. «Wenn wirklich mal ei­ ner der Transponder ausfallen sollte,


Fördertechnik |

Fördertechnik + Logistik

Rechts: Für die unzähligen Produktvarianten werden in Offenbach pro Woche über 1000 Tonnen Stahl verarbeitet. Oben: Die im Aussenbereich installierten Transponder senden andere Signale als ihre «Verwandten» im Innenbereich. Links: Das Stapler-Display informiert den Fahrer über den jeweiligen Befehlsmodus.

können wir den betreffenden Transponder mittels einer Antenne orten und schnell auswechseln», erklärt Uwe Jarosz, der am Standort Offenbach für die Instandhaltung verantwortlich ist.

Automatisch angepasst Mithilfe der Vorgaben von Still führte GKN diese Arbeiten selbst durch. «Für jede der kleinen Funkantennen mussten wir ein acht Zentimeter tiefes Loch bohren», erinnert sich Jarosz. Sein Mitarbeiter Gerd Kolinko hatte sich für diesen Zweck spezielle Bohrschablonen angefertigt, mit der er die Arbeiten erheblich vereinfachte. «Insgesamt haben wir für die 550 Bohrungen und das anschliessende Abdichten der Löcher mit Silikon zwei Arbeitstage benötigt», berichtet Kolinko. Jetzt verfügt bei GKN jedes Tor über ein Feld aus passiven Sendern, das durch die RFID-Antennen der vorbeifahrenden Stapler aktiviert wird. Die im Aussenbereich installierten Transponder senden andere Signale als ihre «Verwandten» im Innenbereich.

Abhängig von der Fahrtrichtung kann das System somit erkennen, ob der Stapler aus der Halle heraus- oder hereinfährt. Diese Information wird unmittelbar an die Motorsteuerung des Staplers weitergegeben, wodurch die Geschwindigkeit automatisch angepasst wird. «Die Lösung funktioniert gleichermassen für Diesel- und Elektrostapler», stellt Kolinko fest.

Genau kalkulieren «In Zukunft könnte diese Lösung zum Beispiel auf Kreuzungsbereiche ausgeweitet werden», sagt Michael Süssenguth, Leiter der Still-Werksniederlassung in Frankfurt. Mit der selben Technik könne schliesslich erkannt werden, wenn sich zwei Stapler zur gleichen Zeit auf eine Kreuzung zubewegen und gezielt eingreifen. Ob diese Lösung bei GKN Driveline verwirklicht wird, ist noch nicht beschlossen. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob der positive Trend im Schadensverlauf weiter anhält und wie sich der Energieverbrauch der Flotte entwickelt. «Rein rechnerisch

dürften sich die Energiekosten während der Vertragslaufzeit von fünf Jahren um etwa 15 Prozent reduzieren», schätzt Süssenguth. Schliesslich hat sich GKN für moderne Flurförderzeuge mit Drehstrom- und Hybridtechnologie entschieden. Hinzu kommen die Einspareffekte durch RFID – schliesslich trägt auch das Tempolimit zu einem sinkenden Verbrauch bei. Eines steht schon heute fest: GKN Driveline wird auch in Zukunft sehr genau kalkulieren. (mg)

Infos Still AG 8112 Otelfingen 044 846 51 11 info@still.ch www.still.ch

02-10 technica 43


Highlight

Logistiksoftware sorgt für reibungsloses Warenmanagement im Verteilzentrum

Reibungsloses Warenmanagement Für die Drogerie Markt GmbH (DM) ist der reibungslose, rasche Ablauf des Warenmanagements ein entscheidender Faktor für den Erfolg. So entschloss sich der Drogeriefachhändler, auf modernste IT-Lösungen und einen umfassenden Service von Salomon Automation, einem Unternehmen der SSI Schäfer Gruppe, zu setzen, um zukünftig eine perfekte Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten sicherstellen zu können. Das DM-Verteilzentrum am Standort Enns in Oberösterreich beliefert seit dem Bau 1989 alle 354 österreichischen DM-Filialen sowie acht Verteilzentren in Mittel- und Osteuropa. Bereits 1995 wurde die Nutzfläche auf 25 000 m2 erweitert. Um die kontinuierlich steigenden Warenmengen zu bewältigen, wurde nun das bestehende, teilautomatisierte Verteilzentrum weiter um- und ausgebaut bzw. modernisiert. Eine besondere Herausforderung stellten dabei die unterschiedlichen Volumina der rund 8900 verschiedenen Artikel dar. Seit Juli 2009 ist nun auch das zehngassige, vollautomatische Palettenund Behälterhochregallager in Betrieb. Es bietet eine Lagerkapazität von ca. 57 400 Behälter- und 3200 Palettenstellplätzen. Etwa 35 000 Auftragspositionen werden pro Tag allein im automatischen Kleinteile­ lager umgeschlagen. 450 Mitarbeiter aus zehn verschiedenen Nationen sind im 2-SchichtBetrieb ständig im Einsatz, um einen

... das fünfgassige, vollautomatische Hochregal­ lager folgte in Phase II.

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reibungslosen Warenfluss zu ermöglichen. Die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder in der Logistik setzen sich entlang der Warenstromkette aus der Beschaffung, ECR-Kooperation (effiziente Warenflusssteuerung), Steuerung und Verarbeitung der Filialbestellungen, Kommissionierung, Nachschubversorgung, Rechnungsprüfung sowie der Wartung von Systemen und Anlagen zusammen. Täglich sind 35 Speditionsfahrzeuge für DM unterwegs, um monatlich 20 000 Paletten auszuliefern, Ware bei Lieferanten abzuholen oder Lademittel zu transportieren. Durch die Bündelung von Transporten wird die Ladefläche immer optimal genutzt und es entstehen keine Leerfahrten.

Salomon Automation als Generalunternehmer Das Modernisierungsprojekt wurde von Salomon Automation in zwei Phasen realisiert: • Behälterfördertechnik samt elf Kommissionier- und vier Umpackplätzen, fünf automatische Kleinteilelager-Gassen sowie sechs High-Speed-Commissioner als Puffer • Gesamte Palettenfördertechnik inklusive fünfgassiges vollautomatisches Hochregallager für einfachund doppeltiefe Lagerung und Anbindung an bereits bestehende Elektrohängebahnen. Neben dem Projektmanagement übernahm Salomon Automation die Modernisierung des bestehenden teilautomatisierten Lagers. So wurde die Steuerung der Elektrohängebahnen

Die Behälterfördertechnik wurde bereits in Phase I umgesetzt, ...

(EHB) und der Palettenförderbahnen durch das Wamas-Steuerungssystem abgelöst und in das Wamas-Lagermanagement integriert. Das Wamas-Materialflusssystem steuert die Transportprozesse ab dem Wareneingang. An vier Umpackstationen wird die Ware für die Zwischenlagerung ins Kleinteilelager vorbereitet und via Förderbahnen in die jeweiligen Lagerbereiche transportiert. Für die filialbezogene Kommissionierung der B- und C-Sortimente werden die elf Kommissionierplätze automatisch nach dem «Ware-zum-Mann-Prinzip» versorgt. Pick-by-Light- und Put-toLight-Anzeigen unterstützen die Lagermitarbeiter und leiten sie sicher durch den Kommissionierablauf. Vier Querverschiebewagen versorgen das Lager sowie die Gefällerollenbahnen, auf welchen die A-Sortimente kommissioniert werden. Die Anlage wurde auf drei Ebenen errichtet, den Stahlbau übernahm dabei SSI Schäfer Wels. (bf)

Infos Salomon Automation AG 5042 Hirschthal www.salomon.ch office@salomon.ch


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Ob Bedienungsanleitungen als animierte Filme direkt am Gerät angezeigt werden sollen oder Barcode im automatisierten Prozess ausgelesen oder Prozesse durch eine Kamera überwacht – in verschiedenen Fällen bietet das Emtrion-Board die perfekte Embedded-Lösung. Das preiswerte DIMM-Board basiert auf dem Prozessor SH7723 von Renesas, einem speziellen 32-Bit-RISCBaustein für Audio- und Videoanwendungen mit Grafikbeschleunigung für anspruchsvolle GUIs. Bereits im Chip integriert sind Multimedia-Schnittstellen, VideoIn/Out, ein 5-Megapixel-Kamerainterface, ein Audioprozessor, LCDController, 2D-Grafikbeschleunigung und SD-Card-Controller. 400 MHz, L2-Cache, eine leistungsfähige FPU und MPEG-4/ H.264-Beschleunigung direkt auf der Hardware ermöglichen Videoaufzeichnungen und Decodierung mit bis 30 Frames pro Sekunde. Emtrion bietet als einbaufertige Industrielösung auf der Basis dieses SH7723 ein leistungsfähiges DIMM-Modul mit BSP für Windows CE, QNX und Linux an. Das CPUModul enthält neben dem Prozessor die Speicherbausteine, Ethernetcontroller und RTC. Daneben steht ein Referenzsystem mit dem DIMM-Modul für den SH7723 mit vollständiger Dokumentation zum einfachen Entwickeln eigener Lösungen zur Verfü-

gung. Es ermöglicht den leichten Einstieg in die Audio- und Videotechnik. Entwicklungszeiten für eigene Projekte lassen sich so deutlich verkürzen. Für die Betriebssysteme Microsoft Windows CE 6.0 und Linux stehen Board-Support Packages zur Verfügung, die mit den Entwicklerkits ausgeliefert werden. Der Kunde kann zum CPU-Modul im SO-DIMM-Format aus zwei verschiedenen Carrierboards je nach Anforderung wählen. Auf dem Carrierboard sind all die Komponenten vorhanden, die Kunden erfahrungsgemäss benötigen, wie zum Beispiel Audio-, Video-, USBHost- und Device-Schnittstellen gemäss USB 2.0 sowie eine 100-MBitEthernet-Schnittstelle, Stromversorgung und Stecker. Referenz können auch direkt für den industriellen Einsatz verwendet werden. Die Lösung ist extrem Strom sparend und eignet sich somit auch für mobile Anwendungen. emtrion GmbH D-76229 Karlsruhe +49 (0)721/6 27 25-0 mail@emtrion.de www.emtrion.de


Produkte

❚❚ 19˝ Rack Lösung «Dual Rail» mit integriertem 8-Port-KVM-Switch Die multifunktionale Einbaulösung passt mit 1HE in jeden 19˝-Netzwerkschrank. Der KVM-Switch mit 17˝-TFTMonitor zeigt sich besonders flexibel, denn Tastatur und/ oder Monitor sind stufenlos ausziehbar. Damit lässt sich der ausgefahrene Bildschirm zum Beispiel auch für die Netzwerk-Überwachung nutzen. Die «All-in-One»-Lösung ist ein geniales und doch sehr preisgünstiges 19˝-1HE-Rack-Einbausystem für jeden Netzwerkschrank: Einmal eingebaut verfügt der Anwender über eine hervorragende und flexible Schaltzentrale für seine Netzwerkinfrastruktur. Der 8Port-KVM-Switch lässt sich für bis zu 256 PCs kaskadieren. Der Switch verwaltet PS2- und USBSchnittstellen gleichzeitig. Die komplette Einbaustation ist vollständig ausgerüstet mit 17˝-Monitor, Maus-Pad und Tastatur, welche wahlweise in den Varianten English, German und Swiss-German erhältlich ist. Zudem ist der 8-PortKVM-Switch bereits mit allen acht KVM-Kombi-Kabelsätzen für den sofortigen Betrieb ausgerüstet.

Genau so einfach und praktisch wie der Einbau des Gerätes in den Netzwerkschrank ist dessen Bedienung. Das System lässt sich via OSD (On-Screen-Display), Hot-Key oder Tasten direkt am Rack steuern. ARP gewährt auf das gesamte System 3 Jahre Garantie und darüber hinaus eine einzigartige Vorabtausch-Garantie. Das heisst, bei einem allfälligen Defekt erhält der Kunde von ARP sofort ein Austauschgerät zur Verfügung gestellt. ARP Datacon AG 6343 Rotkreuz 041 799 09 09 verkauf@arp-datacon.ch www.arp-datacon.ch

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Produkte

❚❚Dezentrale Pegelmessungen per GSM-Netz Die Keller AG für Druckmesstechnik präsentiert ein Funkmodul mit inte­ griertem Datenlogger. Mit der Datenfernübertragungseinheit GSM-2 und der mitgelieferten PC-Software lassen sich Pegel, Messwerte und Trends aus dem Büro verfolgen und Grenzwerte überwachen. Die zylindrische Bauform des GSM-2 mit 48 mm Durchmesser wurde so gewählt, dass der Datenlogger in das Kopfende eines in der Grundwassermesstechnik üblichen Peilrohrs mit 2-Zoll-Durchmesser platziert werden kann. Der Einbau ist in wenigen Sekunden vollbracht. Das Gehäuse ist auf Beständigkeit gegen Betauung und kurzzeitige Überflutung ausgelegt. Die GSM-Antenne wird von einer verschliessbaren Abdeckkappe aus solidem Kunststoff verdeckt. So bleibt der Datenlogger bei Pegelmessungen in offener Landschaft vor Diebstahl und Vandalismus geschützt. Ausgestattet mit energieeffizienter Elektronik und einer robusten Lithium-Batterie (3,9 V/32 Ah) kann der Logger bis zu 10 Jahre lang täglich die Ergebnisse von 24 Messungen per E-Mail im PC der Zentrale abliefern oder per SMS übertragen. Die höchste Messrate beträgt 1 Messung pro Minute. Zwei Spannungseingänge, 2 Digitaleingänge, eine BUSSchnittstelle (RS485) für bis zu 5 Pegelsonden oder optional die SDI12Schnittstelle für Wasseranalyse­geräte machen den GSM-2-Datenlogger zu

einem universellen Erfassungsmodul für Wide-Area-Mess­netzwerke. Speziell für Pegelmessungen mit langzeitstabilen Drucksensoren, z. B. der Serie 30 von Keller, ist im GSM-2 bereits ein Luftdrucksensor und Temperatursensor integriert. Der DataManager sammelt die Messdaten, ordnet sie zu, stellt sie grafisch dar, meldet gegebenenfalls die Überschreitung von Grenzwerten und legt sie schliesslich in einer lizenzkostenfreien mySQL-Datenbank ab. Mit diversen Export- und Internet-Funktionen kann Dritten der Zugriff auf die Messdaten und die Integration in deren Datenerfassungssysteme ermöglicht werden. Die Parametrierung und Überwachung der Datenlogger erfolgen ebenfalls über den GSM2-DataManager. KELLER AG 8404 Winterthur 052 235 25 25 www.keller-druck.com

❚❚Vernetzbarer Absolutwert-Neigungssensor Der neue T7 ist ein kompakter Absolutwert-Neigungssensor auf Basis eines einzigartigen MEMSSensors um Neigungen (einachsig) bis 360 ° mit hoher Genauigkeit zu erfassen. Durch Netzwerk-Schnittstellen, programmierbare Dämpfung und Nullpunkt, –20 °C bis +100 °C benutzbarer Temperaturbereich sowie IP67 Schutzgrad eignet sich dieser Neigungssensor bestens für Solartracker-Anlagen und Baumaschinen. Der T7 bietet eine Genauigkeit von ±0,1 Grad im Bereich 0 °C bis 70 °C bei einer Auflösung von 0,01 Grad. Erhältlich ist der T7 entweder mit einer RS232- oder einer USD-CANSchnittstelle. Die RS232-Version kann bis fünfzehn T7 über einen einzigen Bus verbinden. Das USDCAN-Protokoll ermöglicht es, ein Netzwerk von bis zu vierundsechzig T7 über 200 m Kabel an einen einzigen Host zu verbinden. Die Speisung der einzelnen T7 erfolgt über das Netzwerkkabel. Der Host wird über das CANA-232/CANA-485

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Adaptermodul verbunden. Dieses Modul ermöglicht es dem Host, im Netzwerk mit allen T7 über einfache serielle Schnittstellen-Kommandos zu kommunizieren. Zur Verfügung gestellt wird auch ein Windows-Demonstrations-Programm, um Winkel und Temperaturen anzuzeigen, mit dem auch Modus, Orientierung, Nullposition, Dämpfung, Ausrichtung usw, eingestellt werden. Ferner steht dem Anwender über eine Windows-DLL eine Auswahl von einfachen Funktionen zur Verfügung, um Daten des T7-Netzwerkes zu lesen und zu schreiben. Pewatron AG 8052 Zürich 044 877 35 00 www.pewatron.com info@pewatron.com

❚❚ Mikroprozessorgesteuertes, digitales Druckspitzen-Manometer Das mikroprozessorgesteuerte, digitale Druckspitzen-Manometer LEO 1 der Keller AG für Druckmesstechnik fragt in jeder Sekunde 5000-mal den Wert der Prozess­ grösse Druck ab. Damit werden die gefürchteten und oft extrem kurzen Druckspitzen, verursacht z. B. von schnellschaltenden Hydraulikventilen oder Pumpenaggregaten, sicher erkannt. Möglichen Schäden etwa durch Kavitation kann so rechtzeitig begegnet werden. Die digitale Doppelanzeige aktualisiert den Messwert und die erreichten Minimal- oder Maximalwerte zwei im Mal pro Sekunde. Im kompensierten Temperaturbereich von 0 bis 50 °C liegt die Gesamtgenauigkeit bei typisch 0,2 % FS. Darüber hinaus bietet das LEO 1 von Keller eine für die Praxis besonders interessante Eigenschaft: jeder aktuelle Messwert kann auf Knopfdruck als Referenz definiert werden. Danach zeigt das Digitalmanometer nicht mehr den Ist-Wert sondern die Abweichungen vom vorgegebenen Soll-Wert an. Mit zwei Tasten kann der Bediener alle Funktionen des SpitzenwertManometers parametrieren. Dazu gehört die Wahl zwischen fünf unterschiedlichen Masseinheiten und die Neutralisierung der gespeicherten Extremwerte zu Beginn einer Beobachtungsperiode.

Etwa 15 Minuten nach dem letzten Tastendruck schaltet sich das Gerät selbständig aus. Die Kapazität der Batterie reicht nach Umschaltung auf Dauerbetrieb im Manometer-Modus für bis zu 1400 Stunden und im Spitzenwert-Modus für bis zu 180 Stunden. Lieferbar ist das handliche LEO 1 im IP65-Gehäuse in vier praxisorientierten Messbereichen von –1 bis 3 bar bis 0 bis 1000 bar. Die optionale Schutzhülle erlaubt den Betrieb bei jedem Wetter im Aussenbereich. Das Gerät ist auch als Exgeschützte Version nach 94/9/EG lieferbar. KELLER AG 8404 Winterthur 052 235 25 25 www.keller-druck.com

❚❚ Europäische Vertriebsvereinbarung unterzeichnet Nach langjähriger informeller Zusammenarbeit hat US Digital, Entwickler und Hersteller von innovativen Drehgebern und Neigungsgebern, eine europäische Vertriebsvereinbarung mit Pewatron, einem führenden Lieferanten von Sensoren, Stromversorgungen, E-Komponenten und elektrischer Antriebstechnik, unterzeichnet. Die Präzisions-Positionssensoren und Neigungsgeber von US Digital sind vielfältig einsetzbar: z. B. in Schrittmotoren, Solarstromsowie Solarthermik-Anlagen, Maschinenindustrie, medizinische Geräte, Prozesstechnik, Robotik und viele weitere Anwendungen, die ein Rückführsystem erfordern. Ihre innovativen Module beinhalten absolute und inkrementelle optische Drehgeber, Neigungsgeber und Computer-Schnittstellen. David Madore, CEO US Digital, ist überzeugt: «Mit Pewatron haben wir einen erfahrenen und vertrauensvollen Partner, mit welchem wir auch weiterhin erfolgreich unsere Produkte europaweit absetzen und betreuen können. Mithilfe der Ver-

kaufs- und Marketingunterstützung von Pewatron wird es uns gelingen, den Absatz unserer Produkte in Europa weiter zu steigern.» «Die Unterzeichnung der Vertriebsvereinbarung mit US Digital widerspiegelt die hohe Qualität und den hohen Innovationsgrad ihrer Produkte», bestätigt Stephen Neff, CEO Pewatron, und fügt hinzu: «US Digital ist der ideale Partner, um unseren Kunden aktuelle Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten sowie vernetzbare Produkte für den Solarenergiemarkt bereitzustellen. Wir sind sehr zufrieden, dass US Digital uns als ersten offiziellen Partner in Europa ausgewählt hat.» Pewatron AG 8052 Zürich 044 877 35 00 www.pewatron.com info@pewatron.com


Industrial

Industrial IT

| Fachmessen

Engineering, CAD/CAM, PDM/PLM, ERP, Business-Software

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Aras Innovator ist eine PLM-Lösung mit einer modellbasierten SOA Architektur (Service Oriented Architecture), die sich als robuste, skalierbare und flexible PLM-Lösung bewährt hat. Die Leistungsfähigkeit einer modernen Systemarchitektur, kombiniert mit der Open Community, stellt sicher, dass Kunden schneller produktiv werden und schrittweise ihre PLM-Lösung individuell anpassen können. So werden Wettbewerbsanforderungen gegenüber einem konventionellen PLM/ PDM-System in sehr kurzer Zeit erfüllt.

Open-Source-PLM für die neue Microsoft-Umgebung Als erster PLM-Anbieter nutzt Aras die neuen Technologien der aktuellen Microsoft-Systeme und bietet mit Aras Innovator eine fortschrittliche, skalierbare und sichere PLM-Software an.

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ras, ein führender Anbieter von Open-Source-PLM-Unternehmenslösungen, liefert ab sofort die PLMLösung «Aras Innovator» für MS Windows Server 2008 R2 und Windows 7. Anwender verfügen damit über die erweiterten Sicherheitsfunktionen und die neuen Benutzeroberflächen dieser Plattformen.

Multi Core und Hyper V «Durch die Kompatibilität mit Windows Server 2008 R2 und Windows 7 erhalten unsere Kunden Zugang zu Multi-Core-Anwendungen und Hyper-V-Virtualisierung für den Einsatz in Rechenzentren sowie erweiterte Sicherheits- und Managementfunktionen», erklärt

Peter Schroer, President bei Aras. «Unsere Software-Partner verfügen über eine hohe Innovationskraft und wir unterstützen sie bei der Entwicklung neuer Software-Generationen», kommentiert Ross Brown, Vice President ISV und Solutions Partner der Worldwide Partner Group bei Microsoft. (bf)

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Infos Aras Software AG 4502 Solothurn 032 636 11 06 info@aras.com www.aras.com

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Industrial  |  EDM/PDM

Acutronic führt SolidWorks Enterprise PDM ein

Umstieg ohne Ablenkung Vom kleinen Tischgerät bis zu drei Meter hohen Geräten – die Spannweite in der Grösse der Erzeugnisse der Acutronic ist ebenso ungewöhnlich wie die Anlagen selbst. Acutronic nutzt in der Konstruktion von kundenspezifischen Anlagen SolidWorks und für die Verwaltung SolidWorks Enterprise PDM. Acutronic wurde 1973 in der Schweiz gegründet und konnte sich schnell als einer der weltweit führenden Hersteller von Bewegungssimulatoren in Europa etablieren. Die Simulatoren werden zur Entwicklung und Kalibration von Bewegungssensoren und ­inertiellen Navigationsgeräten, wie sie beispielsweise in Flugzeugen eingesetzt sind, verwendet. Typischerweise bestehen diese Navigationsgeräte aus mehreren Kreiselkompassen und Beschleunigungssensoren. Auch Zielsuchgeräte für Lenkwaffensysteme werden auf Acutronic-Anlagen unter realen Bedingungen getestet. Dafür wird ein dreiachsiger Simulator für die Flugbewegungen mit einem darum herum angeordneten Zweiachssimulator für die Zielsimulation kombiniert.

Sukzessiver Wechsel zu SolidWorks Mit CAD arbeitet Acutronic schon seit vielen Jahren; 2004 löste SolidWorks

Autor Ralf Steck, Friedrichshafen

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als 3D-System das bis dahin verwendete AutoCAD ab. Das 2D-System ist heute noch für Übersichtszeichnungen und Altdatenbearbeitung installiert, produktiv genutzt werden jedoch die inzwischen neun SolidWorks-Lizenzen. Zur Verwaltung der Daten wurde zunächst SolidWorks Workgroup PDM eingesetzt, im Jahre 2008 folgte der Umstieg auf SolidWorks Enterprise.

Weg von dem Dateisystem Die Simulatoren sind zwar immer kundenspezifische Einzelstücke, basieren jedoch in ihrem Grundgerüst auf einer Reihe von Basismodellen. Deshalb ist die Suche nach bestehenden Baugruppen eine der wichtigsten Funktionen des PDM-Systems. Konstrukteur Felix Vogelsanger erläutert: «Das war einer der Gründe für den Umstieg auf die Enterprise-Version. Mit steigender Teilezahl im PDM-System wurde die Suche in der Workgroup-Version sehr langsam. Eine Suche nach einer Eigenschaft konnte aufgrund des dateibasierten Ansatzes von SolidWorks Workgroup PDM sehr lange dauern, da das System dazu jede Datei öffnen,

nach der Eigenschaft durchsuchen und wieder schliessen muss. Die Enterprise-Version ist demgegenüber datenbankbasiert, so dass eine solche Suche sehr schnell geht.»

Acutronic-Umgebung bei Solid Solutions ­nachgebaut Der Umstieg zwischen den PDM-Systemen wurde mit Unterstützung des langjährigen CAD- und PDM-Lieferanten Solid Solutions angegangen und innerhalb von drei Monaten abgeschlossen. Die Datenstrukturen lies­ sen sich über ein Softwaretool aus der Workgroup- in die Enterprise-Version überführen, auch die Datenübernahme lief, da die CAD-Daten ja nur in ein neues System übernommen wurden, problemlos ab. Vogelsanger sagt: «Wir hatten ja schon Erfahrungen, wie eine auf unsere Anforderungen passende Datenstruktur aussehen sollte, aber es gab doch noch einigen Diskussionsbedarf, vor allem in den Bereichen, die es in SolidWorks Workgroup PDM gar nicht gab, beispielsweise Workflows. Aus meiner Sicht sehr gut war, dass Solid Solutions unsere Daten kopierte und das gesamte System inklusive aller Anpassungen und Datenstrukturen im eigenen Haus zum Laufen brachte. Das heisst, dass wir ganz normal weiterarbeiten konnten und die Solid-So-


EDM/PDM  |  Industrial

Dank der flexiblen und anpassbaren Workflow-Funktionen der SolidWorks Enterprise PDM können Produktentwicklungsprozesse automatisiert und kontrolliert werden, um Genehmigungen zu vereinfachen und Auditprüfungen zu verbessern (Symbolbilder).

lutions-Spezialisten die neue Hardware und das System fixfertig installierten. So hielt sich die Störung unseres Arbeitsablaufes gering.»

Recht einfache ­Umstellung Eine eintägige Schulung von Solid Solutions folgte der Einführung und die Acutronic-Mitarbeiter fanden sich recht schnell in die neue Entwicklungsumgebung ein. Die neuen Funktionalitäten erforderten allerdings eine gewisse Umgewöhnung. «Früher waren wir in unserer Arbeit freier», erläutert Vogelsanger, «aber es passierten auch mehr Fehler. Heute ­haben wir eine stringente Versionsverwaltung über Workflows, die es verhindert, dass eine veraltete Teileversion verwendet wird. Früher passierte es immer wieder – gerade dann, wenn mehrere Kollegen an einem Projekt arbeiteten – dass mit unterschiedlichen Versionsständen eines Bauteils gearbeitet wurde. Heute hat jedes Modell persönliche Besitzrechte, das heisst, ein Konstrukteur kann nur die richtigen Teile laden.

Die Workflows lassen sich in SolidWorks Enterprise PDM grafisch zusammenstellen, deshalb können wir diese ohne Unterstützung durch unser Systemhaus geänderten Gegebenheiten anpassen.» Einen grossen Vorteil bringt SolidWorks Enterprise PDM beim Laden und Speichern: Das Managementsystem lädt, wenn ein Konstrukteur eine Baugruppe bearbeiten möchte, die zugehörigen Dateien auf die lokale Festplatte herunter und beim Speichern wieder zurück in die Enterprise PDMDatenbank. «Wir arbeiteten früher alle direkt mit den auf dem Server abgelegten Dateien, was eine wesentlich höhere Netzwerkbelastung und damit auch längere Ladezeiten bedeutete. Die Arbeit mit lokalen Daten und das Übertragen nur bei Bedarf hält den Traffic niedrig und es lässt sich wesentlich flüssiger arbeiten.»

Vor allem die Suche ist jetzt viel schneller «Wir haben echte Vorteile mit dem Umstieg auf die Enterprise-Managementlösung erzielt», fasst Vogelsan-

ger zusammen. «Die Suche nach Daten, die früher viel Zeit beanspruchte, ist drastisch schneller geworden, die vollwertige Versionsverwaltung verhindert viele Fehler und erleichtert das Zusammenarbeiten im Team. Durch die umfassende Unterstützung durch Solid Solutions mussten wir das nicht mit einem langwierigen, zeitraubenden Implementierungsprozess bezahlen. Nach den notwendigen Absprachen mit Solid Solutions setzte das Systemhaus die Lösung komplett ohne uns auf und wir hatten dann erst wieder bei der Inbetriebnahme eine kurze Ausfallzeit. Besser kann es ­eigentlich nicht laufen.» (bf)

Infos SolidWorks Deutschland GmbH D-85540 Haar +49 (0)89 612 956 0 info@solidworks.de www.solidworks.ch Solid Solutions 8048 Zürich 044 434 21 21 info@solidsolutions.ch www.solidsolutions.ch

❚❚Grenzenlos mobil im Aussendienst Mit leistungsstarkem 2D-Imager, Telefonie und GPRS stellt Datalogic Mobile sein neues Topmodell Memor für den Aussendienst vor. Nach Angaben des Unternehmens ist Memor ein exzellentes Gerät, um die Geschäftsprozesse im Aussendienst effizienter zu machen. Ideal für unterwegs, da er in jede Westentasche passt, ohne dabei auf wichtige Funktionen zu verzichten. Zu den wichtigsten Vorteilen der Mobilität im Aussendienst zählen in erster Linie die Steigerung der

Mitarbeiterproduktivität und die grenzenlose Kommunikation von beliebigen Orten aus. Diese unterstützt der neue Memor, indem er beispielsweise das Betriebssystem Microsoft Windows Mobile 6.1, mit einem leistungsstarkem 2D-Imager, Telefonie, starkem Prozessor und grossem Speicher in einem Gerät kombiniert. Klassische Aufgaben, wie beispielsweise Auslieferungen, Serviceeinsätze, Vor-Ort-Verkäufe, Flächenbestückung und Merchandising-Aktionen werden mit dem

Memor zuverlässig ohne grossen Aufwand abgebildet. Sichere Übertragung garantiert die Kommunikation über GSM-Funk auf EdgeBasis.

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Industrial  |  ERP

Das ERP-System WorkPLAN Enterprise ist auf Einzelteilfertiger spezialisiert

Mehr Transparenz im Werkzeugbau WorkPLAN Enterprise ist eine einfach anwendbare Software für die Ressourcenplanung eines Unternehmens (ERP), die speziell für die Bedürfnisse von Einzelteilfertigern, projektorientierten Unternehmen und Auftragsfertigern entwickelt wurde.

D

er Werkzeug- und Formenbauer TriWeFo in Hermsdorf (Thüringen, D) hat das ERPSystem WorkPLAN Enterprise seit ­einem Jahr in Betrieb und damit beachtliche Erfolge in Fertigungstransparenz und Termintreue erreicht.

Mehr als nur Software «Jeder Werkzeug- und FormenbauBetrieb braucht heutzutage Unterstützung durch ein PPS- oder ERPSystem. Denn die Kunden sind anspruchsvoll, und es herrscht ein ständiges Kopf-an-Kopf-Rennen unter den Mitbewerbern» – eine Meinung, mit der Thomas-A. Dargel, Geschäftsführer des Hermsdorfer Werkzeug- und Formenbau-Unternehmens TriWeFo GmbH (siehe Kasten), nicht alleine steht. Wer im Wettbewerb um Aufträge die Nase vorn haben möchte, muss zusehen, dass er schnell ein präzises Angebot erstellt und anschliessend einen optimalen Fertigungsablauf und eine hohe Qualität sicherstellt sowie alle weiteren Anforderungen der Kunden realisiert.

Abbild der Produktund Stücklistenstruktur Den Nutzen eines solchen Systems hatten die Verantwortlichen bei der TriWeFo GmbH schon vor einigen Jahren erkannt und in ein PPS-System investiert, das allerdings in letzter Zeit die gewachsenen Wünsche nicht mehr befriedigen konnte. 2008 machte sich TriWeFo GmbH auf die Suche nach einer neuen Software. Ziel: Sie sollte die gesamte Unternehmensorganisation inklusive Fertigungsplanung managen. In WorkPLAN Enterprise von Sescoi wurden sie schliesslich fündig. Thomas-A. Dargel begründet: «Wir haben ein ERP-System gesucht, im dem wir unsere bestehende Produkt- beziehungsweise Stücklistenstruktur 1:1 abbilden können. Dies ist mit WorkPLAN gelungen.»

Typischer Werkzeugund Formenbau-Betrieb Das Leistungsangebot umfasst Spritzgussformen bis 7,5 t in verschiedensten Ausführungen. Dazu gehören Einfach- und Mehrfachformen, Werk-

Wie hier in der Montage mittels Barcode-System wird jede am Teil erbrachte Leistung sofort ins ERP-System zurückgemeldet.

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Mit dem ERP-System WorkPLAN ist es TriWeFo gelungen, die bestehende Produkt- beziehungsweise Stücklistenstruktur 1:1 abzubilden. Bilder: (TriWeFo)

zeuge mit Schiebern, Backenwerkzeuge mit Gewindeentformung, 2K-Werkzeugen, Werkzeuge mit Zweiwegeentformung (hydraulisch oder mechanisch) sowie Werkzeuge mit Einlegeteilen. Als Anspritzarten werden alle derzeit vorhandenen Systeme ausgeführt. Eine TriWeFo-Spezialität sind SinterPresswerkzeuge für die Keramik- oder Metallverarbeitung in Hartmetallausführung. «Wenn es darum geht, komplizierte Presswerkzeuge für die tech-

Ein leistungsstarker Maschinenpark ermöglicht die Fertigung komplexer Formwerkzeuge.


ERP  |  Industrial

Wenn es darum geht, komplizierte Presswerkzeuge für die technische Keramik herzustellen, ist TriWeFo eine der ersten Adressen in Deutschland.

nische Keramik herzustellen, sind wir sicher einer der führenden Werkzeugbauer in Deutschland», erklärt Thomas-A. Dargel. «Schliesslich hat die TriWeFo GmbH viel Erfahrung, die bis in die Zeit zurückreicht, als der Werkzeugbau noch ein Teil der Keramischen Werke Hermsdorf war. Heute beliefern wir nicht nur unsere Schwesterfirmen, die wie wir zur Tridelta GmbH gehören, sondern sind als eigenständiges Unternehmen auch für deren Mitbewerber tätig.» Neben Spritzguss- und Presswerkzeugen produziert TriWeFo mit dem modernen CNC-Maschinenpark – bestehend aus Fräs-, Erodier- und Schleifmaschinen – auch Präzisionsteile, in erster Linie Prototypen und kleine Serien.

Für den Werkzeugbau konzipierte ERP-Lösung Was die Suche nach einem geeigneten ERP-System schwierig gestaltete war der Umstand, dass die meisten Angebote kaum auf die besonderen Anforderungen der Werkzeug- und Formenbauer eingehen. Anders WorkPLAN Enterprise. Diese Software wurde genau für diese Branche entwickelt. Werner Möller, Vertriebsleiter Sescoi Deutschland, erklärt: «Sescoi hat sich von Anfang an, also seit über 20 Jahren, auf Softwarelösungen für den Werkzeug- und Formenbau spezialisiert. Wie WorkNC, unsere automatische CAM/CAD-Lösung für 2- bis 5-Achs-Bearbeitungen, wurde auch

Die TriWeFo GmbH gehört zu der Tridelta-Gruppe, die ihre Wurzeln in den drei Kompetenzbereichen technische Keramik, Magnetismus und Sintertechnologie hat. Mutter- und Schwesterfirmen setzen selbstverständlich auf die Qualitätswerkzeuge der TriWeFo GmbH.

WorkPLAN auf die speziellen Bedürfnisse der Einzelteilfertiger, projektorientierten Unternehmen und Auftragsfertiger ausgerichtet. Die Hersteller von Formen, Pressformen, Werkzeugen, Modellen, Mustern, Prototypen, Spezialmaschinen oder ähnlichem können mit WorkPLAN Enterprise das Management ihrer Arbeitskraft, Materialien, Ressourcen und Zeiten optimieren und behalten jederzeit die Kontrolle über alle Vorgänge.»

Modularer Aufbau WorkPLAN Enterprise bietet Funktionen zur Ressourcenplanung, die die Automatisierung und Verwaltung von entscheidenden betrieblichen Tätigkeiten erlauben. Es gibt Module zu den Bereichen Angebot, Auftragsabwicklung, Planung und Simulation, Bestellwesen und Lagerverwaltung,

Zeit-, Qualitäts-, Leistungs- sowie Informationsmanagement. Daneben bietet das System viele Optionen, die speziell für die Werkzeug- und Formenbau-Branche entwickelt wurden. Dazu gehört unter anderem eine spezielle Datenbankstruktur, die alle Änderungen aufzeichnet und die Rückverfolgung von Angebotsdaten und Kosten erlaubt. Schliesslich ist es üblich, dass im Lebenszyklus eines Projekts mehrere Änderungen an den Projektdaten erfolgen. Die Verfolgbarkeit ist auch für das spätere Management von Kundendienst und Reparaturleistungen nützlich. Unter dem Punkt «Technische Kriterien» verbirgt sich eine weitere praktische Zusatzfunktion. Benutzer können dabei ganz einfach Variablen definieren, die die Komplexität und Eigenschaften eines Projekts be-

TriWeFo GmbH Die TriWeFo GmbH (Umsatz rund 8 Mio. Euro) ist aus dem Werkzeugbau der ehemaligen Keramischen Werke Hermsdorf (KWH), einem mehr als 100-jährigen Unternehmen, hervorgegangen und seit dem 1. Mai 1993 eine eigenständige Firma. 2007 fand die Wie­ dereingliederung in die Tridelta-Gruppe statt, die mit ihren zwei Standorten Dortmund und Hermsdorf ihre Wurzeln in den drei Kompetenzbereichen technische Keramik, Magnetismus und Sintertechnologie hat. Bei der TriWeFo GmbH planen, entwickeln, konstruieren und bauen etwa 80 hochausgebildete Mitarbeiter mit langjähriger praktischer Erfahrung Formwerkzeuge in gehärtetem Stahl für die Kunststoffverarbeitung sowie Presswerkzeuge für keramische Massen und Pulvermetall. Als drittes Standbein werden auf modernsten CNC-Werkzeugmaschinen auch Präzisionsteile als Prototypen und Kleinserien gefertigt. Kunden aus der Medizintechnik, Automobilindustrie, Elektrotechnik, Haushalttechnik und dem Sanitärbereich schätzen daher die Zusammenarbeit mit der TriWeFo GmbH sehr. Die TriWeFo GmbH bietet neben dem Werkzeugbau auch die Abmusterung der Werkzeuge und auf Anfrage Null- und Kleinserienfertigung an.

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Industrial  |  ERP

Werkzeug, bestimmte Gruppen oder einzelne Teile zu verfolgen – ganz wie es unseren Vorstellungen entspricht. Normteile dagegen, für die unsererseits keine Leistung zu erbringen ist, werden nur bestellt. Die Verfolgung beschränkt sich darauf nachzusehen, ob sie rechtzeitig geliefert wurden», betont Projektbeauftragter Felix Hübschmann.

Da und dort darf auch ­geändert werden

Das CAM/CAD-Programm WorkNC von Sescoi ist bei TriWeFo bereits seit 1996 im Einsatz – zur Zufriedenheit aller Mitarbeiter. Denn WorkNC zeichnet sich aus durch einfache Bedienung, schnelles und effizientes Fräsen, Kollisionsvermeidung und höchste Oberflächenqualität.

schreiben, und diese Kriterien für die Berechnung eines neuen Angebots verwenden. Zudem lassen sich damit frühere ähnliche Projekte suchen, kopieren und bearbeiten sowie auf dieser Basis schnelle und präzise Kostenberechnungen erstellen.

Das System wächst von Tag zu Tag Im Hause der TriWeFo GmbH entschied man sich im Herbst 2008 für die neue ERP-Lösung WorkPLAN Enterprise, und zwar für ein sogenanntes Concurrent-User-Modell, das

Vorteile von WorkPLAN Enterprise Vorteile von WorkPLAN Enterprise: • Intuitive Arbeitsmethoden und eine klare grafische Benutzeroberfläche • Such- und Filterwerkzeuge zur einfachen Datenabfrage • Einfacher Datenimport • Kontexthilfe und benutzerdefinierte Hilfetexte • Schneller Zugriff auf Notizen und Dokumente • Sachbezogene Bildschirmmasken mit den wichtigsten Informationen – Benutzerfelder können hinzugefügt werden • Grafische Anzeigen

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15 parallel zur Verfügung stehende Arbeitsplätze bietet. So haben Meister, Fertigungsleitung, Vertrieb und alle anderen relevanten Abteilungen Zugriff auf das zentrale WorkPLANSystem. Der Projektbeauftragte Felix Hübschmann berichtet: «Die Implementierung war relativ einfach, da sich unsere Produktstruktur, die auf Pro­ jekten basiert, nahezu identisch übertragen liess.» Ausgangspunkt ist die Konstruktionsabteilung, wo jedes Werkzeug eine eindeutige Nummer erhält, die sein Leben lang bestehen bleibt. Dazu werden so genannte Projekte erstellt, die vom Werkzeug-Neubau über Änderungen bis zu Reparaturen die komplette Auftragsstruktur bestimmen. Geschäftsführer Thomas-A. Dargel erklärt: «Wenn ein Werkzeug geändert werden muss oder zur Reparatur zurückkommt, wird nur ein Folgeauftrag angelegt, der direkt dem Projekt angegliedert wird.»

Baumstruktur schafft Übersicht Bei der TriWeFo GmbH haben die ­Verantwortlichen in WorkPLAN eine Baumstruktur angelegt, die ihrer Werkzeuggliederung entspricht. Die Möglichkeit, in der Software Gruppierungen vorzunehmen, also bestimmte Teile zusammenzufassen, kam ihnen sehr entgegen. «WorkPLAN bietet uns ausserdem die Option, das ganze

Sescoi hatte auch für besondere Wünsche ein offenes Ohr. Zum Beispiel als es darum ging, die Rückmeldung aus der Fertigung ins System zu vereinfachen. Durch spezielle Anpassarbeiten ermöglichten die SescoiEntwickler, innerhalb der technischen Struktur jedes Teil mit einem Arbeitsplan und einer Zeichnung zu verknüpfen. Der Arbeitsplan wird ausgedruckt und wandert mit dem Teil durch die Fertigung. Mittels BarcodeSystem wird jede an diesem Teil erbrachte Leistung sofort ins ERP-System zurückgemeldet. Geschäftsführer Thomas-A. Dargel weiss die Vorteile zu schätzen: «Früher hat man das entweder händisch eingegeben oder per Arbeitszettel erfasst und am nächsten Tag eingepflegt. Das war nie richtig transparent und stets fehlergefährdet. Jetzt können wir das Werkzeug schon im Entstehen beobachten und feststellen, ob die kritischen Teile im Zeitplan liegen.»

Aktueller Einblick in die Fertigung Bei TriWeFo werden nicht alle Teile im Detail verfolgt. Man beschränkt sich auf die kritischen Elemente. Das sind vor allem Formteile oder formgebende Einsätze, deren Bearbeitung viel Zeit in Anspruch nimmt und die oft noch gehärtet oder beschichtet werden müssen. Sie werden genau geplant und verfolgt, damit es keine Ressourcenprobleme gibt. «Die Verfolgung mittels WorkPLAN betrifft nur das Werkzeug beziehungsweise den Auftrag und die Teile», hebt Dargel hervor. «Auch wenn viele PPSund ERP-Systeme die Möglichkeit bieten, Mitarbeiter und deren Arbeit zu überwachen, kommt das für uns nicht in Frage. Wir wollen vielmehr


ERP  |  Industrial

erkennt erst auf den zweiten Blick, um welche Software es sich handelt. Denn WorkPLAN Enterprise von Sescoi ist ein derart anpassungsfähiges System, dass ihm der Anwender nicht nur die Struktur seines Unternehmens, sondern auch seine eigene Terminologie übertragen kann. So konnte TriWeFo die über viele Jahre im Betrieb verwendeten Begriffe beibehalten und aufs ERP-System übertragen. Auch dadurch wurde die Software von allen Mitarbeitern schnell angenommen und effektiv genutzt.

TriWeFo fertigt Formwerkzeuge in gehärtetem Stahl für die Kunststoffverarbeitung ...

Erkenntnisse gewinnen, wie wir den Fertigungsprozess weiter optimieren können.» Denn strategische Entscheidungen, was sich beispielsweise fremd zu vergeben lohnt, konnten bisher nur schwer begründet werden. Mit WorkPLAN dagegen lassen sich alle Teile exakt nachkalkulieren, und der Anwender erhält präzise Leistungsrückmeldungen ohne zusätzlichen Aufwand. Die TriWeFo GmbH nutzt WorkPLAN Enterprise über die gesamte Leistungsbreite, also mit allen Modulen vom Angebot über die komplette Fertigungssteuerung, bis hin zur Rechnungslegung und Berichterstattung an die Geschäftsführung. Doch wer auf die Bildschirmdarstellung sieht,

28.1.2010

12:15 Uhr

Als sehr praxisnah beurteilt ThomasA. Dargel die möglichen Abfragen. Es lassen sich benutzerdefinierte Blickwinkel auf alle Daten des Systems generieren, so dass Geschäftsführer, Meister, Buchhalter und Vertrieb jeweils genau das sehen, was für sie ­interessant ist. Es können einerseits alle werkzeugbezogenen Daten abgefragt werden, vom Angebot über die Bestellung bis zur Nachkalkulation. Andererseits sind beispielsweise sämtliche Bestellungen auf einen Schlag darstellbar. WorkPLAN ist ein sehr offenes, flexibles System ohne grosse Schnittstellenprobleme, wie Felix Hübschmann bestätigt: «Es gibt Schnittstellen zum

Beispiel zur Zeiterfassung, Buchhaltung und Konstruktion. Darüber hinaus können wir Maschinendaten, die wir mit unserem eigenen System erfassen, problemlos über eine Standardschnittstelle an WorkPLAN übergeben.» (bf)

Infos Sescoi GmbH D-63263 Neu-Isenburg +49 (0) 6102 / 71 44 info@sescoi.de www.sescoi.de Tridelta Werkzeug- und Formenbau GmbH D-07629 Hermsdorf/Thüringen +41 (0)36601/869-14 info@triwefo.de www.triwefo.de

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Werkzeugmaschinen und Werkzeuge

| Werkzeuge

Zum Titelbild: Seit 50 Jahren

Hochfeste Gewinde für dünne Teile KVT, Koenig Verbindungstechnik AG, Dietikon, bietet heute ein rundes Dutzend Varianten an Blindnietmuttern und Gewindeeinsätzen an – für Anforderungen im Maschinen-, Fahrzeug- und Automobilbau, in der Elektronik usw.

D

as Problem war seit langem bekannt: Wie lassen sich tragfähige Gewinde in dünnwandigen Teilen «unterbringen»? Die ersten Blindnietmuttern von Tubtara – und somit die Lösung des Problems – kamen vor 50 Jahren auf den Schweizer Markt. Das Prinzip: Eine Mutter wird von einer Seite her «blind», das heisst ohne Gegenhalt, eingesetzt. Durch achsiales Einziehen wird der Schaft zu einem Nietwulst auf der Rückseite des Werkstückes gestaucht. Blindnietmuttern sind also «einteilige Gewindehohlnieten». In dünnen Teilen und Hohlprofilen haben sie sich als belastbare Muttergewinde durchgesetzt. Bis 1965 wurden Tubtara- Blindnietmuttern gedreht, dann im Cold-FormingVerfahren geschlagen.

Tubtara in rostfreier Ausführung Durch Korrosion hervorgerufene Schäden verursachen, direkt oder indirekt, Folgekosten in Milliardenhöhe. Der Einsatz hochwertiger, rostfreier Stähle der Qualitäten A2 und A4 nimmt deshalb laufend zu. Kor-

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rosionsbeständige Tubtara-Blindnietmuttern bieten eine optimale Kombination der geforderten Eigenschaften und lassen sich rationell montieren. Sie sind in den Qualitäten A2 (1.4567) und A4 (1.4578) erhältlich. Muttern in den Grössen M4 bis M8 gibt es mit Rund- oder Sechskantschaft, kombiniert mit einem Flach- oder kleinem Senkkopf. Die Einsatzgebiete: Chemische- und Lebensmittel-Industrie, Fahrzeugbau, Medizinaltechnik, Sanitärbereich usw., sowie Anwendungen im Aussenbereich für Leuchten, Geländer, Tunnelanwendungen u.a.

Wer die Wahl hat … Neben den verschiedenen Ausführungen im Nietschaft sind Blindnietmuttern mit verschiedenen Kopfformen erhältlich. Zur Auswahl stehen Versionen als Flachkopf, 90°-Senkkopf oder mit kleinem Senkkopf. Blindnietmuttern mit kleinem Senkkopf ersparen das Ansenken und ergeben automatisch den richtigen KopfÜberstand. Gerändelter Schaft gefordert? Mit diesen Typen in Flach- oder Senk-

kopfausführung erreicht man in weicheren Materialien, wie z.B. in Aluminium oder Kunststoff, eine erhöhte Verdrehfestigkeit. Tubtara, Filko, Eurosert und AVK haben Muttern mit gerändeltem Schaft im Programm. Ein Sechskantschaft muss es sein? Wenn an die Verdrehsicherheit spe-


zielle Anforderungen gestellt werden, bieten sich Muttern mit Flachkopf oder kleinem Senkkopf an – Tubtara, Filko und Hexsert haben Typen für höchste Ansprüche parat. Für eine dichtende Anwendung sind diese Verbindungselemente auch mit geschlossenem Gewindeende erhältlich. Es würde zu weit führen, auf alle weiteren Blindnietmuttern vom KVT einzugehen. Unter Jack-Nut, WellNut, Nilko und Stecko findet man weitere Sonderversionen im KVTKatalog. Apropos Tubtara: In 50 Jahren wurden über 100 Millionen Stück eingesetzt, was bei einer durchschnittlichen Länge von 16,5 mm 270-mal der Höhe des Mount Everest entspricht.

Gewindeeinsätze: Tappex & Co. Wenn widerstandsfähige Muttergewinde in Kunststoffen, porösen Materialien oder in Leichtmetallen benötigt werden, bieten Gewindeeinsätze optimale Lösungen. Das Angebot an Tappex-Gewindeeinsätzen wird laufend erweitert. Bis 2008 wurden diese Gewindeeinsätze ausschliesslich aus Messing gefertigt. Die Baureihe Trisert-3, ein Problemlöser zum Eindrehen, wird neuerdings in mehreren Werkstoffen hergestellt. Der Tappex TRISERT-3 ist von M3 bis M8 im Handel. In jeweils zwei Längen wird er in einsatzgehärtetem Stahl (mit Zink/Nickel), aus nichtrostendem Stahl A1 (1.4305) sowie in nichtrostendem Stahl A4 (1.4401) angeboten. Auch bei den neuen Typen können dieselben Eindrehwerkzeuge verwendet werden, die bereits für Messingeinsätze im Gebrauch sind. Merkmale: • Selbstschneidender Gewindeeinsatz für Kunststoff und Leichtmetalle • Für gebohrte oder vorgeformte Löcher geeignet • Kleiner Kopfdurchmesser des Gewindeeinsatzes • Durchgehendes, spanfreies Innengewinde Der Trend für den Einsatz von Konstruktionsteilen aus Metall hin zu solchen aus Kunststoffen geht unge-

bremst weiter. Tappex-Gewindeeinsätze gibt es in drei Typenreihen. Der Multisert ist speziell für Thermoplaste, für die Einbauvarianten Einpressen, Ultraschalleinbetten, Wärmeeinbetten. Der Trisert ist ein selbstschneidender Gewindeeinsatz für Thermoplaste, glasfaserverstärkte Kunststoffe und Duroplaste. Drei Schneidschlitze bewirken eine feste Verankerung im Grundwerkstoff. Der Himould wird direkt während des Giessverfahrens in das Werkstück eingeformt. Drahtgewindeeinsätze, wie z.B. die Fabrikate Filtec und Lockfil, werden in der Serienfertigung bei Werkstücken geringerer Festigkeit wie Aluminium verwendet. Durch ihre hohe Härte sind sie verschleissfest und hochbelastbar. Aus nichtrostendem Stahl 1.4305 sind die ebenfalls verschleissfesten und hochbelastbaren Keensert-Gewindeeinsätze. Sie werden mit vormontierten Sperrkeilen geliefert, die nach dem Einbau einen verdreh- und vibrationssicheren Sitz gewährleisten. Sollte es nicht möglich sein, eine der angesprochenen Varianten einzusetzen, bietet KVT ein neues Verbindersortiment, BigHead, als Lösung an. Diese Aufbau-Befestiger erweitern neue Horizonte der Befestigung auf verschiedensten Materialien. (bf)

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Impressum technica

die Fachzeitschrift für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie ISSN 0040-0866 59. Jahrgang 2010 Redaktion «technica», Neumattstr. 1, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 42 Fax 058 200 56 61, ISDN 058 200 56 56 www.technica-online.ch, www.marktspiegel.ch Chefredaktor Martin Gysi, Masch. Ing. FH, Tel. 058 200 56 29 martin.gysi@technica-online.ch Barbara Fischer, W.-Ing. FH, Tel. 058 200 56 30 barbara.fischer@technica-online.ch Redaktionelle Mitarbeiter Edgar Grundler, Alois Altenweger SVBF-Teil «Planung und Produktion» Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich, www.svbf.ch Redaktor: Alois Altenweger, lic. rer. pol, Tel. 034 402 56 69, a.altenweger2zapp.ch Verlag © AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50 Fax 058 200 56 61, www.az-verlag.ch Ein Tochterunternehmen der AZ Medien Gruppe Verlagsleitung Irene Frei a.i. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, juerg.rykart@azmedien.ch Leiter Online/Lesermarkt Peter Jauch, peter.jauch@azmedien.ch Mediaberatung Thomas Kolbeck Tel. 058 200 56 31, thomas.kolbeck@azmedien.ch Thorsten Krüger Tel. 058 200 56 32, thorsten.krueger@azmedien.ch Verena Müller Tel. 058 200 56 42, verena.mueller@azmedien.ch Verkauf Marktspiegel Christine Gehrig Tel. 056 631 22 20, Fax 056 633 56 23 christine.gehrig@technica-online.ch Layout Thomas Furter (Konzept), Peter Utz Druck Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Erscheinung, Abonnement erscheint monatlich, 12 × jährlich, zusätzlich je eine Sonderpublikation Innovation und Marktspiegel Abonnementspreis: Fr. 95.– inkl. 2,4 % MwSt. Ausland zuzüglich Porti Abo Contact Center Tel. 058 200 55 70, abo@technica-online.ch Auflage 10 500 Ex. WEMF 2009: (1057 verkauft, 7368 gratis) Verlagsrechte Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Unterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Zeitschriften im selben Verlag FIT for LIFE | KOCHEN | natürlich leben | wir eltern | Bâtitech | Chemie Plus | Chemische Rundschau | Elektrotechnik ET | HK-Gebäudetechnik | megalink | SwissPlastics | technica

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In dieser Ausgabe Abacus Research AG

55

ABB Schweiz AG, Robotics

30

Aras Software AG

49

Arges Gesellschaft für Industrieplanung und Lasertechnik GmbH ARP Datacon AG Balluff Sensortechnik AG

Kurt Breuning ICRO-Maschinenbau GmbH KVT Koenig Verbindungstechnik

24 5, 57

Leica Geosystems AG

35

19

Mattle Industrieprodukte AG

29

47

Messe Düsseldorf GmbH

4

9

Messe Frankfurt

21

Baumer Electric AG

47

NEWEMAG Werkzeugmaschinen

13

Baumgartner AG

10

Newport Spectra-Physics GmbH

19

Bibus AG

11

Pewatron AG

48

Bieger Safety Engineering GmbH

29

Pilz Industrieelektronik GmbH

13

Bito-Lagertechnik Bittmann AG

41

Ralf Steck

50

Corvaglia Closures AG

35

Rohbi Tech AG

37

COSCOM GmbH

23

RSA Entgrat- u. Trenn-Systeme GmbH & Co KG

33

Costacurta S.p.A.

US 4

R. STAHL

5

Dachser Spedition AG

41

Datalogic Mobile Germany

51

DIHAWAG, Diamant- und Hartmetallwerkzeuge AG

24

Saropack AG

emtrion GmbH

46

Sawa-Pumpentechnik AG

46

Schunk Intec AG

32

FANUC CNC Switzerland GmbH

4

Salomon Automation AG

44

Sandvik AG

23 33, 46

Festo AG

33

Sescoi GmbH

52

Fritz Studer AG

16

SF-Filter AG

47

Ganser CRS AG

6

Siemens Schweiz AG

US 2

HAINBUCH GMBH

33

Solid Solutions

51

Hans Eberle AG

45

SolidWorks GmbH

51

Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH

24

Stäubli AG Connectors & Robotics

30

Still AG

43

Suva, Bereich Technik

29

Tridelta Werkzeug- und Formenbau GmbH

52

VC999 Verpackungssysteme AG

12

IBZ-Schulen

2

INTEGRAL concept

45

IST-Edelstahl-Anlagenbau AG

45

Jakob Keller

39, 45

J. Schmalz GmbH

14

Kaiser engineering GmbH

30

KELLER AG

48

Keller Laser AG Kuka Roboter Schweiz AG

6 29, 31

VDW – Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. 22, 23 Verwo Acquacut AG ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

12, 19 2


TechniKnacknuss

Alles im Eimer

Ein Spengler stellt einen Eimer in der abgebildeten Form (Konus) her. Das Volumen soll 22 Liter und die Höhe 30 cm betragen. Der grosse Durchmesser misst genau das Doppelte des kleineren. Wer hilft ihm schnell, die beiden Durchmesser zu berechnen?

Die Auflösung von Ausgabe 01/2010 3 Zahlen: Das Doppelte der Zahl 1 und Zahl 2 ergeben zusammen 75 Das Doppelte der Zahl 2 und Zahl 3 ergeben zusammen 65 Das Doppelte der Zahl 3 und Zahl 1 ergeben zusammen 55 Um welche Zahlen geht es? Die 3 Zahlen heissen x, y und z. I. 2 x + y = 75 II. 2 y + z = 65 III. 2 z + x = 55 aus II. z = 65 – 2 y in III. 2 (65 – 2 y) + x = 55 aus I. y = 75 – 2 x 2 [65 – 2 (75 – 2 x)] + x = 55 2 [65 – 150 + 4 x] + x = 55 130 – 300 – 55 = – 9 x x = 25 y = 25 z = 15

Vorschau auf technica 03-2010 Werkzeugmaschinen und Werkzeuge

Werkzeugmaschinen, Werkzeuge, NC-, CNC-, DNC-Steuerungen, Werkzeug- und Werkstückspannsysteme, Wärmebehandlung und Oberflächentechnik, Präzisions- und Mikrobearbeitung, Décolletage, Fertigungsautomatisierung, Fertigungsmesstechnik, Prüftechnik, QS

Automations- und Antriebstechnik

Steuerungen (SPS, SOft-SPS usw.), Handling, Robotik, Montagetechnik, Vision-Systems, ­Motoren, Hydraulik, Pneumatik, Antriebssteuerungen, mechanische Antriebselemente, ­Komponenten und Systeme zur Energieversorgung

Prozesstechnik Aus- und Weiterbildung

Prozessmesstechnik, Prozesssteuerungen, Prozessautomatisierung, Pumpen und Ventile

Fügen-Trennen-Formen

Schweissen, Löten, Kleben, Schneiden, Trennen, mech. Fügeverfahren, Lasertechnik, umformende Werkzeugmaschinen, Blechverarbeitungsmaschinen

Lehrlingsausbildung, Nachwuchsförderung, Tertiär, Fachhochschulen, Höhere Fachschulen, Universitäten, Forschung und Entwicklung

Mustervorlagen  technica  67


AD: www.graficadueprint.com © 2010 Costacurta S.p.A.-VICO

SEIT 1921..... UND NOCH HEUTE IST UNSERE LEIDENSCHAFT UNGEBROCHEN Seit über 80 Jahren widmen wir von Costacurta uns mit unverändertem Einsatz und großer Leidenschaft der Entwicklung und Fertigung von Spezialkomponenten aus Stahldraht und Stahlblech, die in einer Vielzahl von Industrieprozessen Verwendung finden. Jeden Tag arbeiten wir bei Costacurta daran, die Qualität der Produkte und der Dienste sowie die Sicherheit aller Mitarbeiter auch unter dem wichtigen Aspekt des Umweltschutzes weiter zu verbessern. Zu den zahlreichen von Costacurta angebotenen Produkten zählen auch FÖRDERBÄNDER AUS METALLDRAHT UND BANDSTAHL , von denen einige speziell im Oberflächenbehandlungssektor in Tunnels für Durchlaufwaschanlagen und Durchlaufphosphatisierungsanlagen sowie in Tunnels für Durchlaufsandstrahlanlagen, Durchlauflackieranlagen und Teflonbeschichtungsanlagen Einsatz finden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Internet-Seite oder setzen Sie sich mit der Abteilung 'B' Förderbänder unter der E-Mail Adresse tcb@costacurta.it in Verbindung.

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