Hessisches Ministerium fĂźr Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
www.H2BZ-Hessen.de
FlurfĂśrderzeuge mit Brennstoffzellen
www.energieland.hessen.de
Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen allgemein verständliche und praxisorientierte Informationen zum Thema Flurförderzeuge mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (H2BZ1) an die Hand geben. Neben einer allgemeinen Einführung in das Themenfeld Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie beleuchtet die Broschüre die Perspektiven im Anwendungsbereich der Flurförderzeuge. Leistungsmerkmale, Marktbedingungen, Sicherheitsaspekte sowie Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Technologie im Vergleich zu den etablierten Antrieben bilden den Kern der Broschüre. Ein Überblick über die H2BZ-Aktivitäten in Hessen, Informationen zu relevanten Kontaktdaten und weiterführenden Publikationen sowie technische Daten und die häufigsten Fragen im Zusammenhang mit der H2BZ-Technologie runden die Broschüre ab.
1 Aus Gründen der Vereinfachung haben sich die Autoren für die Abkürzung „H2BZ“ für „Wasserstoff und Brennstoffzelle“ entschieden. Im Gegensatz dazu wird jedoch in H2 die 2 tiefgestellt geschrieben, wenn es für Wasserstoff steht.
INHALT
GRUSSWORT ·································································································································· 2
1
WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN
5
SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FÜR DIE ZUKUNFT
2
1.1
Die globale Energiedebatte ······························································································· 5
1.2
Wasserstoff und Brennstoffzellen ······················································································· 7
PERSPEKTIVEN FÜR DEN EINSATZ DER H2BZ-TECHNOLOGIE
10
IM BEREICH DER LOGISTIK
2.1 Flurförderzeuge mit H2BZ-Technologie ····································································· 11 2.2 Unterschiedliche Marktbedingungen ········································································ 15 2.3 Infrastruktur ·················································································································· 20 2.4 Sicherheit ······················································································································ 21 2.5 Normen und Vorschriften ···························································································· 22
3
WIRTSCHAFTLICHKEIT
24
3.1 Total Cost of Ownership (TCO) ··················································································· 24 3.2 Förderung ····················································································································· 26
4 IMPULSE FÜR H2BZ-PROJEKTE
30
4.1 Strategisch denken und operativ planen ··································································· 30 4.2 Über den Tellerrand blicken und Interessen bündeln ·············································· 31
5 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
32
5.1 Kontaktadressen und Ansprechpartner in Hessen ··················································· 32 5.2 Ergänzende Publikationen ·························································································· 34
6 AN HESSEN FÜHRT AUCH IN SACHEN H2BZ-TECHNOLOGIE KEIN WEG VORBEI 35 7
ANHANG
36
7.1 Die 10 häufigsten Fragen ···························································································· 36 7.2 Datenblatt und Umrechnungstabellen ······································································· 38 IMPRESSUM ································································································································ 40
1
Lucia Puttrich Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Sehr geehrte H2BZ-Interessierte, die Zukunft können wir nicht voraussehen, aber zahlreiche Entwicklungen geben uns heute Aufschluss darüber, welche Themen in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen werden. Die Herausforderungen bei Klimawandel, Energieversorgung und Mobilität sind globale Treiber für eine nachhaltige Wirtschaft und Politik. Wasserstoff als Energieträger und Brennstoffzellen als hoch-effiziente Energiewandler werden in diesem Zusammenhang als Schlüsseltechnologien genannt. Die nun vorliegende Broschüre, die sich mit der speziellen Anwendung der H2BZTechnologie in Flurförderzeugen wie Gabelstaplern, Lagertechnikgeräten und Schleppern beschäftigt, liefert einen weiteren Informationsbaustein für alle, die sich mit den Möglichkeiten der Technologie befassen und auseinandersetzen wollen.
Zukunftsbranchen Logistik und Mobilität Logistik und Mobilität spielen für Hessen eine wichtige Rolle. Die zentrale Lage sowohl in Deutschland als auch in Europa macht das Bundesland zu einer großen Drehscheibe. Das Wachstumspotenzial des Dienstleistungssektors Logistik und Mobilität führt zu neuen Investitionen und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in unserem Land. Gepaart mit den Chancen, die die H2BZ-Technologie für die Logistik bietet, haben wir bereits Ende 2010 gemeinsam mit der Hessen Agentur sowie der hessischen H2BZ-Initiative einen Workshop über Flurförderzeuge mit Brennstoff zellen in Darmstadt ausgerichtet. Darüber hinaus unterstreichen die Beschlüsse des hessischen Energiegipfels im November 2011 unsere bisherigen Aktivitäten in Sachen Entwicklung und Kommerzialisierung hoch-effizienter Energieumwandlungstechnologien sowie zukunftsfähiger Energieträger wie Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energie und bestärken uns, unser bisheriges Engagement fortzuführen.
2
Herausforderung Green Logistics Allerdings gilt es auch, Logistik und Mobilität im Interesse der Lebensqualität der Menschen in unseren urbanen Lebensräumen nachhaltig weiterzuentwickeln. Wie der gesamte Verkehrssektor sieht sich die Logistik mit den Herausforderungen steigender Energie- und Kraftstoffpreise und der erforderlichen Reduzierung von CO2-Emissionen, Schadstoffen und Lärm konfrontiert. Unter der Überschrift Green Logistics oder Grüne Logistik hat sich die Branche des Themas Nachhaltigkeit angenommen und einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor geschaffen. Neben der Verlagerung der Güter und Waren auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie Schiene und Wasserstraße sowie Touren- und Laderaumoptimierung, Transportkooperationen oder innovative Fahrzeugtechnik gilt es insbesondere, die vielfältigen Potenziale in den Bereichen Lager, Materialfluss und Organisation zu nutzen.
Flurförderzeuge mit H2BZ-Technologie In Hessen sitzen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die europaweit zu den führenden Akteuren im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie gehören. Nach vielen Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit und ersten Pilotprojekten, die die Machbarkeit im Alltag erfolgreich aufgezeigt haben, müssen jetzt die Weichen für eine zügige Markteinführung von H2BZ-Produkten gestellt werden. Die Anwendung der H2BZ-Technologie in Flurförderzeugen bietet wesentliche Voraussetzungen für eine frühe Markteinführung. Diese frühen Märkte ebnen den Weg für die flächendeckende Einführung der Technologie in den Massenmärkten wie Brennstoffzellen-Systeme für Fahrzeuge oder stationäre Brennstoffzellen-Anlagen für die Energieversorgung von Gebäuden. Es würde mich sehr freuen, wenn Ihnen unsere neue H2BZ-Broschüre weitere Ansätze für vielfältige Ideen liefert. Denn die Ideen von heute bilden die Basis für unseren Erfolg von morgen. Ihre
3
Windpark-Anlage
CO2-armes Kraftwerk Solar-Anlage
H2-Infrastruktur Herstellung, Speicherung, Verteilung
H2-Infrastruktur Biogas-Anlage
Tankstelle
Wohnhäuser Kraft-Wärme-Erzeugung durch Brennstoffzellen-Anlagen
Industrie/Gewerbe Kraft-Wärme-Erzeugung durch Brennstoffzellenanlagen, H2-betriebene Flurförderzeuge
Wasserstoff-Erzeugung durch Elektrolyse oder Reformierung Transformator Brennstoffzellenanlage Stromtankstelle
1
WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FÜR DIE ZUKUNFT
1.1 DIE GLOBALE ENERGIEDEBATTE Der weltweit steigende Energiebedarf bei gleichzei-
Brennstoffzellen als Energiewandler für die Strom-
tiger Verknappung der fossilen Energien sowie die
und Wärmeerzeugung sowie Wasserstoff als saube-
Folgen des Klimawandels haben in den vergange-
rer Energieträger für den Einsatz in Massenmärkten
nen Jahren zu einem kontinuierlichen Umdenken im
bieten ideale Voraussetzungen, die Energiefragen
Umgang mit Energie geführt. Die großen Industrie-
der Zukunft nachhaltig zu beeinflussen.
nationen sind immer mehr darum bemüht, fossile (primäre) Energieträger wie Öl, Kohle und Gas effizienter zu nutzen und den Anteil der (sekundären) Energieträger Strom und Wasserstoff durch die Verwendung erneuerbarer (primärer) Energieträger wie Wind, Wasser, Sonnenenergie, Geothermie und Biomasse auszubauen. Insgesamt haben die heute vorhandenen Energietechnologien zur Nutzung der erneuerbaren Energien das Potenzial, den jährlichen Weltenergiebedarf fast sechsfach zu decken2.
Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Einführung einer auf Wasserstoff und Brennstoff zellen basierenden Energiezukunft vor allem dann gelingen kann, wenn sie von einer breiten Mehrheit gewollt und akzeptiert wird. Wirtschaft, Forschung und Politik sind global vernetzt und engagieren sich gemeinsam, den Weg für die breite Markteinführung der Technologie vorzubereiten. Wichtig ist insbesondere, die zukünftigen Nutzer und die Öffentlichkeit über Chancen der Technologie zu informieren,
2 siehe Website
Diese Entwicklung, der auch in Hessen Rechnung
damit sie die neuen Produkte akzeptieren und die
www.fvee.de des
getragen wird, verfolgt drei große Ziele: Zum einen
erforderlichen Veränderungen mittragen.
Forschungsverbunds Erneuerbare Energien
soll der weltweite CO2-Ausstoß, der als eine der
3 siehe Website
Hauptursachen für den Klimawandel angesehen wird, nachhaltig verringert werden. Zum anderen streben viele Staaten eine größere Unabhängigkeit von Energieimporten wie Öl und Gas an. Schließlich sucht man nach Lösungen und Alternativen, um den langfristig dramatisch steigenden Preisen für sich verknappende fossile Energieträger entgegenzuwirken und auch in Zukunft Wirtschaftswachstum und Wohlstand zu sichern.
Erneuerbare Energien in Deutschland / Hessen
www.hessennachhaltig.de
Die erneuerbaren Energien sollen zukünftig einen großen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch (ohne Verkehr) soll in Hessen bis 2050 auf 100 Prozent erhöht werden. Deutschland ist führend bei der Nutzung
Der Einsatz von Technologien zur Effizienzsteigerung
und Entwicklung erneuerbarer Energien. Eine ent-
und erneuerbarer Energien nimmt dabei einen
scheidende staatliche Maßnahme dafür war die
hohen Stellenwert, auch innerhalb der Nachhaltig-
Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
3
keitsstrategie der hessischen Landesregierung, ein.
nn So
ie erg n e en ä dw Er
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(EEG) und des CO2-Zertifikatehandels.
nd t u ie f a rkr rg se ne as rese W ee M
se as m o Bi
W
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jährlicher Weltenergiebedarf
Potenziale erneuerbarer Energien und Weltenergiebedarf (pro Jahr) Quelle: ForschungsVerbund Sonnenenergie
5
© visdia - Fotolia.com
© Agentur für Erneuerbare Energien
© vege - Fotolia.com
© Agentur für Erneuerbare Energien
Begriffserläuterungen
a Fossile Energie wird aus in der Erdkruste
a Kernenergie wird in der Regel weder als fossile
lagernden Energieträgern gewonnen, die wie
noch erneuerbare Energie bezeichnet, sondern
Braun- und Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl
steht für sich.
über Millionen von Jahren aus Abbauprodukten
a Primärenergie ist die aus noch nicht weiterbear-
von abgestorbenen Pflanzen und Tieren ent-
beiteten Energiequellen stammende Energie.
standen sind. Diese fossilen Energieträger sind
Primärenergiequellen können fossil (Steinkohle,
Teil des Kohlenstoffkreislaufs und ermöglichen
Braunkohle, Erdöl, Erdgas) oder erneuerbar
es, die in vergangenen Zeiten gespeicherte
(Sonne, Wasser, Wind, Geothermie, Biomasse)
(Sonnen-) Energie heute in hochkonzentrierter,
sein. Aus der Primärenergie wird durch Aufbe-
materialisierter Form zu verwerten.
reitung Sekundärenergie (man nennt sie auch
a Regenerative / erneuerbare Energien sind
Nutz- oder Endenergie).
Energien aus Quellen, die sich kurzfristig von
a Nutzenergie: Die Form der Energie, die der
selbst erneuern oder deren Nutzung nicht zur
Anwender letztendlich verwendet, wird als
Erschöpfung der Quelle beiträgt. Es sind nach-
Nutzenergie bezeichnet (Sekundärenergie kann
haltig zur Verfügung stehende Energieressour-
auch Nutzenergie sein). Zwei Beispiele:
cen, zu denen insbesondere Wasserkraft, Wind-
1. Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Sekun-
und Sonnenenergie, Erdwärme (Geothermie)
därenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).
und die durch Gezeiten erzeugte Energie
2. Solarenergie (Primärenergie) wird zu Strom
zählen. Die aus nachwachsenden Rohstoffen
(Sekundärenergie) wird zu Wasserstoff
(Holz, Abfall) gewonnene Biomasse zählt eben-
(Nutzenergie).
falls zu den erneuerbaren Energiequellen.
Strombasiertes Energiesystem Kraftstoffbasiertes Energiesystem m
20.000
2030
2050 Solarthermische Kraftwerke (SOT)
Fördermaximum fossil / nuklear etwa 2015
15.000
2% 8%
10.000
8% 15%
Uran Kohle
19% Wärme/ Brennstoff
76%
90%
5.000
31% Strom
Erdgas
50% Brennstoff
Photovoltaik
64% Windkraft Wasserkraft Geothermie Biomasse 19% sche Solarthermische Kollektoren
17%
Erdöl 1940
1960 Regenerativer Strom
6
1980
2000
2020
Regenerative Wärme/Brennstoff
2040
2060
Fossile/nukleare Brennstoffe
2080
2100
Quelle: Reinhold Wurster, Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH
heute
Regenerative Energien
Gesamte Primärenergieversorgung [Mtoe]
Kraftstoff zu Strom (niedriger Wirkungsgrad)
Übergangsphase
Strom zu Kraftstoff (niedriger Wirkungsgrad)
1.2 WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLEN Wasserstoff- und Brennstoffzellensysteme sind
Mit Hilfe der H2BZ-Technologie kann Energie grund-
Schlüsseltechnologien für die Energieversorgung
sätzlich an jedem beliebigen Ort sicher und effizient
der Zukunft, mit vielfältigen Anwendungen und
zur Verfügung gestellt werden. Sie kann darüber
Märkten. Unternehmen aus Deutschland gehören
hinaus einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz
schon heute zu den weltweit führenden Unterneh-
leisten, sofern sie auf Basis erneuerbarer Energien
men bei der Entwicklung und Vermarktung dieser
genutzt und möglichst bald eine breite Markteinfüh-
umweltfreundlichen und effizienten Technologien.
rung im Bereich der Strom- und Wärmeerzeugung oder als Antrieb in Fahrzeugen erfolgt. Voraussetzung für die Markteinführung ist, dass aus der H2BZTechnologie wettbewerbsfähige Techniken und Verfahren etabliert werden.
In Hessen arbeiten Hochschulen und Forschungseinrichtungen
4 Eine Einführung in die
sowie zahlreiche Unternehmen an der industriellen Forschung
H2BZ-Technologie bie-
und Entwicklung der H2BZ-Technologie. Eine Übersicht über die
tet die hessische Bro-
engagierten Akteure und ihre jeweiligen Aktivitäten gibt der aktu-
schüre Wasserstoff und Brennstoffzellen. Wei-
elle Kompetenzatlas Wasserstoff und Brennstoffzellen Hessen4.
terführende Publikatio-
Download des Kompetenzatlas unter www.H2BZ-Hessen.de
nen zum Thema sind im Anhang aufgelistet. 5 Man unterscheidet heute sieben Brennstoffzellen-Typen: Alkalische BZ (AFC),
BRENNSTOFFZELLENSYSTEME: ANWENDUNGSGEBIETE, PRODUKTE UND TYPEN ANWENDUNG
STATIONÄR
MOBIL
PORTABEL
SPEZIELLE ANWENDUNGEN
Nieder- und Hochtemperatur-Polymer-Elektrolyt-BZ (LT-PEMFC / HT-PEMFC), Direkt-
Produkt
Funktion der BZ BZ-Typ5
KraftBrennstoff
Strom- und Heizgeräte für Ein- und Mehrfamilienhäuser
Strom und Wärme
LT-/HTPEMFC, PACFC, MCFC, SOFC
Heizkraftwerke für Industrieanlagen, Kliniken und andere Großimmobilien
Antrieb für Pkw, Busse und leichte NFZ
Strom/ Wärme/ Kühlung
Strom
LT-/HTPEMFC, PACFC, MCFC
Batterieladegeräte, Stromversorgung für Konsumelektronik, im Freizeitbereich
APU Notstromaggregate (Auxiliary Power Unit)- und USV Bordstrom
Strom
Strom
Antrieb für Zweiräder, Flurförderzeuge, U-Boote, Sonderfahrzeuge
methanol-BZ (DMFC), Phosphorsaure BZ (PAFC), Schmelzkarbonat-BZ (MCFC) und Oxidkeramische BZ (SOFC). 6 Aufgrund der spezifi-
Strom
Strom
schen Eigenschaften von Methanol kann es als Energieträger
LT-/HTPEMFC
Erd-, Biogas, Erd-, Biogas, H2 H2 H2
LT-/HTPEMFC, DMFC
LT-/HTPEMFC, DMFC
LT-/HTPEMFC, DMFC
LT-/HTPEMFC, DMFC, AFC
H2 Methanol6
H2 Methanol
H2 Methanol
H2 Methanol
in Brennstoffzellenanwendungen nur eingeschränkt genutzt werden.
7
Brennstoffzellen als Energiewandler7 Insbesondere in der Strom- und Wärmeerzeugung für Gebäude sowie im Antriebssystem von Wasserstoff-Elektrofahrzeugen bieten Brennstoffzellen ein enormes Verbesserungspotenzial hinsichtlich Energieverbrauch und Emissionen (Luftschadstoffe und
Wärme. Brennstoffzellen, die mit reinem Wasserstoff betrieben werden, verursachen lokal keinerlei Emissionen. Selbst beim Einsatz von Erdgas oder Methanol fallen wesentlich niedrigere CO2-Emissionen pro Einheit Nutzenergie an als bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen.
Lärm) gegenüber herkömmlichen Technologien. Als Energiewandler eröffnen sie einen vielversprechenden Weg, den Wirkungsgrad von Stromerzeugungs-
tionen über Wasserstoff und Brennstoffzellen finden Sie unter
systemen zu erhöhen. Im Gegensatz zu konventio-
Wasserstoff (H2) ist – wie Strom auch – ein Energie-
nellen Energiewandlern wie beispielsweise Verbren-
träger und keine Energiequelle. Auf der Erde liegt
nungsmotoren oder Turbinen, die die chemische
er nie in Reinform, sondern grundsätzlich in chemi-
Energie des Kraftstoffs zuerst in thermische und
schen Verbindungen wie Wasser, Kohlenwasserstof-
dann in mechanische Energie umwandeln, erzeugen
fen und anderen organischen Verbindungen vor.
Brennstoffzellen aus der chemische Energie des
Aus diesen chemischen Verbindungen kann er
Kraftstoffs (Wasserstoff) direkt Strom. In der mobilen
durch Energiezufuhr herausgelöst werden und steht
Anwendung ist der Wirkungsgrad eines Brennstoff-
dann als Kraft-, Treib- und Brennstoff zur Verfügung.
www.H2BZ-Hessen.de
zellen-Elektro-Antriebs mit knapp 50 Prozent heute
und auf der Website
schon doppelt so hoch wie der eines modernen Die-
des Deutschen Wasser-
selmotors.
stoff- und Brennstoffzellenverbandes DWV unter www.dwv-info.de.
Im Gegensatz zu konventionellen Kraft- und Treibstoffen weist Wasserstoff im Hinblick auf die Primärenergiequellen, mit denen er erzeugt wird, die höchste
In der Brennstoffzelle wird ein Kraftstoff (meist Was-
Flexibilität auf. Er kann, wie Strom auch, aus fossilen
serstoff) und Sauerstoff (aus der Luft) mit Hilfe eines
oder erneuerbaren Energien hergestellt werden.
Katalysators über eine Membran kontrolliert zusam-
Fossile Energien sind an geografische Vorkommen
mengeführt. Dabei entstehen Strom, Wasser und
gebunden, während die Erzeugung von Wasserstoff
Wasserstoff
Brennstoffzellen„Stack“ Wasserdampf
Bipolarplatte (Anode +)
Bipolarplatte (Kathode –)
individuelle Brennstoffzellen
Katalysator Luft O2
Elektrolyt (hier: ProtonenAustausch-Membran) H2
H2O
Elektronen Protonen Funktionsprinzip einer PEM-Brennstoffzelle
8
Quelle: Mercedes-Benz
7 Ausführliche Informa-
Wasserstoff als Energieträger
Wasserstoff H2 Wasserstoff trägt im Periodensystem der chemischen Elemente die Nummer 1 und wird mit H (lat. Hydrogenium, engl. Hydrogen) abgekürzt. Bei Umgebungsbedingungen ist Wasserstoff ein sehr leichtes, ungiftiges Gas. Seine Atome haben den kleinsten Durchmesser, er besitzt die geringste Dichte und ist das bei weitem Quelle: dreamstime
häufigste Element des Universums: 90 Prozent aller Atome sind Wasserstoff, das entspricht 75 Prozent der gesamten Masse.
aus Biomasse oder erneuerbaren Energien theore-
sie vorhanden sind und nicht notwendigerweise
tisch überall dort erfolgen kann, wo der Wasserstoff
dann, wenn die Energie tatsächlich benötigt wird.
auch benötigt wird. Dies führt zu einer größeren wirt-
Erneuerbare Energie muss also speicherfähig wer-
schaftlichen Unabhängigkeit von Produzenten und
den. Die Rolle des Wasserstoffs ist somit eng verbun-
Verbrauchern.
den mit der Nutzung und dem weiteren Ausbau der
Im Gegensatz zu Strom hat Wasserstoff aufgrund sei-
erneuerbaren Energien.
ner physikalischen Eigenschaften darüber hinaus
So kann mittels Elektrolyse aus überschüssigem
das Potenzial, nicht nur Energieträger, sondern auch
Strom Wasserstoff erzeugt und gespeichert werden
Energiespeicher für Strom aus erneuerbaren Ener-
und bei Bedarf wieder verstromt und zurück ins Netz
gien zu werden. Dies ist insbesondere vor dem Hin-
gespeist werden. Auch die direkte Nutzung des so
tergrund wichtig, dass Wind und Sonne nur dann zur
erzeugten H2 für die Anwendung in Brennstoffzellen
Energiegewinnung genutzt werden können, wenn
ist denkbar.
Mobilität
sauber
Energieversorgung
Markt
Wasser
Wind
Technologie
Sonne Wissen
Biomasse
Ökologie
Wasserstoff
Potenzial
Nachhaltigkeit Brennstoffzelle Forschung Energie Netzwerk Antrieb effizient Entwicklung Qualität Umwelt
Klimaschutz
Kooperation
9
2
PERSPEKTIVEN FÜR DEN EINSATZ DER H2BZIM BEREICH DER LOGISTIK
Aufgrund der Globalisierung und der fortschreiten-
Pionierarbeit in diesem Bereich haben in Deutsch-
den Arbeitsteilung ist der Bedarf an Logistikdienst-
land der Wasserstoff-Produzent Linde zusammen mit
leistungen in den vergangenen Jahrzehnten welt-
dem Brennstoffzellen-Systemintegrator Proton Motor
weit kontinuierlich gestiegen. Trotz positiver wirt-
Fuel Cell sowie dem Flurförderzeug-Hersteller Still
schaftlicher Aussichten steht die Logistikbranche vor
geleistet. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts
großen Herausforderungen. Dazu gehören insbe-
H2argemuc (Arbeitsgemeinschaft Münchner Flug-
sondere steigende Energie- und Kraftstoffpreise
hafen) wurde Ende 2003 bereits ein Elektro-Stapler
sowie die Verschärfung der Umweltauflagen hinsicht-
mit Brennstoffzellen-System am Münchner Flughafen
lich CO2-Emissionen, Schadstoffen und Lärm. Unter
vorgestellt.
der Überschrift Green Logistics oder Grüne Logistik hat sich die Branche des Themas Nachhaltigkeit angenommen und damit einen zusätzlichen Wettbewerbsfaktor geschaffen, der immer wichtiger wird.
Der Einsatz der H2BZ-Technologie in Flurförderzeugen wird heute den speziellen Märkten der H2BZTechnologie zugeordnet. Diese Märkte, zu denen auch die unterbrechungsfreie Strom- (USV) und Not-
H2BZ-Anwendungen in der Logistik, insbesondere
strom-Versorgung gehören, bilden neben den Märk-
im Warenumschlag mit Flurförderzeugen, können
ten für mobile und stationäre Anwendungen ein
diesen Wettbewerbsvorteil verstärken und der Bran-
wichtiges Segment bei der Kommerzialisierung von
che eine saubere, effiziente und langfristig eine kos-
H2BZ-Produkten.
tengünstige Alternative zu konventionellen Antriebstechnologien und fossilen Treibstoffen liefern.
Green Logistics / Grüne Logistik
Spezielle Märkte H2BZ
Unter Green Logistics werden alle Maßnahmen
Die im Zusammenhang mit der H2BZ-Technologie
zusammengefasst, die sowohl den Energiever-
definierten speziellen Märkte haben den Vorteil,
brauch als auch die CO2-Emissionen im Bereich
dass dort vor der breiten Einführung in Massen-
des Gütertransports und Warenumschlags redu-
märkten wie im Verkehr oder der Gebäudeener-
zieren. Dazu gehören insbesondere Maßnahmen
gieversorgung bereits Produkte zum Einsatz kom-
zur CO2-Reduzierung im Transportbereich durch
men können. Anders als diese Massenmärkte sind
die Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrs-
sie durch eine überschaubare Anzahl von Markt-
träger wie Schiene und Wasserstraße, Touren-
teilnehmern und Stückzahlen gekennzeichnet.
und Laderaumoptimierung, Transportkooperatio-
Industrie und Politik gehen heute davon aus, dass
nen und innovative Fahrzeugtechnik. Es bieten
eine erfolgreiche Kommerzialisierung in den spe-
sich für Logistikunternehmen aber auch vielfältige
ziellen Märkten positive Auswirkungen auf die Ein-
Optimierungspotenziale in den Bereichen Lager,
führung von entsprechenden H2BZ-Produkten in
Materialfluss und Organisation.
Massenmärkte hat und ihre dortige Einführung beschleunigen kann.
10
Copyright: Still GmbH
-TECHNOLOGIE
2.1
FLURFÖRDERZEUGE MIT H2BZ-TECHNOLOGIE
Bevor eine Ware heute beim Endverbraucher landet,
Definition
wird sie vielfach transportiert, umgesetzt und zwischengelagert. Dazu bedarf es unterschiedlicher
Flurförderzeuge sind innerbetriebliche För-
Flurförderzeuge, die Güter an bestimmte Stellen
dermittel auf Rädern (gleislos) und frei lenk-
anliefern, be- und entladen, einlagern oder kommis-
bar. Flurförderzeuge dienen zur Beförde-
sionieren. Flurförderfahrzeuge eignen sich ideal als
rung, zum Ziehen und Schieben von Lasten.
Einsatzfeld für die H2BZ-Technologie, da Brennstoff-
Wenn sie mit Hubeinrichtungen ausgerüstet
zellen-Antriebe CO2-Emissionen erheblich reduzie-
sind, können sie Lasten selbst aufnehmen
ren (beim Einsatz von Methanol als Treibstoff) oder
und absetzen, heben, stapeln oder in Regale
gänzlich vermeiden (beim Einsatz von Wasserstoff
ein- und auslagern.
als Treibstoff), gleichzeitig aber können sie die hohen Anforderungen an Leistung, Betriebsdauer und Kosten erfüllen. Und das in vielen Fällen sogar besser als die heute etablierten Flurförderzeuge, da Betriebsabläufe optimiert und die Produktivität erhöht werden können.
Europäischer Dachverband für Fördertechnik und Intralogistik (FEM) Der europäische Dachverband für Fördertechnik und Intralogistik FEM (Fédération Européenne de la Manutention) wurde 1953 in Paris gegründet und repräsentiert heute 13 Mitgliedsländer der EU, die Schweiz und die Türkei. Deutschland ist über den VDMA im Fachverband Fördertechnik und Logistiksysteme vertreten. www.fem-eur.com und www.vdma.org
11
Klassifizierung Flurförderzeuge Flurförderzeuge werden je nach Leistung, Antrieb
Neben den mit Verbrennungsmotor angetriebenen
und Bedienungsart in acht Fahrzeuggruppen unter-
Flurförderzeugen sind in Europa seit vielen Jahren
8
8 Die deutsche Fassung kann in der VDI-Richt-
teilt. Diese sind in der ISO 5053 festgeschrieben. Im
erfolgreich Elektro-Stapler mit Batterie im Einsatz.
Alltag arbeitet die Branche allerdings nach der inter-
Mit der Einführung der H2BZ-Technologie in Flurför-
national anerkannten Klassifizierung der Industrial
derzeugen eröffnet sich die Möglichkeit, die Ein-
Truck Association (ITA) und des europäischen Dach-
schränkungen, die mit verbrennungsmotorischen,
verbands für Fördertechnik und Intralogistik (FEM).
batteriebetriebenen oder hybriden (Kombination
linie 3586 nachgelesen
aus Verbrennungs- und Elektromotor) Geräten ver-
Für den Einsatz der H2BZ-Technologie kommen
werden.
bunden sind, deutlich zu verringern oder gar zu
grundsätzlich alle Klassen in Frage. Heute wird die
beseitigen.
Technologie vorwiegend in Gabelstaplern, Komissioniergeräten und Schleppern integriert und bei Kunden eingesetzt.
Flurförderzeug-Klassifizierung nach FEM/ITA Klasse 1 – Elektro-Gegengewichtsstapler Klasse 2 – Fahrersitz-/-standgeräte der Lagertechnik (Schubstapler, Vertikalkommissionierer, Schmalganggeräte, Nieder- und Hochhubwagen) Klasse 3 – Geh-Nieder- und -Hochhubwagen sowie Horizontal(niederhub)kommissionierer und Geh-Schlepper Klasse 4 – Verbrennungsmotor-Stapler mit Bandagereifen, alle Antriebsarten Klasse 5 – Verbrennungsmotor-Stapler mit Luft- oder CSE-Reifen, alle Antriebsarten Klasse 6 – Fahrersitz-Schlepper Klasse 7 – Geländestapler Klasse 8 – Manuell und semikraftbetriebene Hubwagen Klasse 7 und 8 haben in Deutschland und Europa so gut wie keine Bedeutung.
BRENNSTOFFZELLEN-FLURFÖRDERZEUGE IM VERGLEICH ZU HERKÖMMLICHEN ANTRIEBEN
12
Elektrisch: Brennstoffzelle
Elektrisch: Batterie
Verbrennungsmotor: Diesel / LPG
Einsatzfelder
Drinnen, draußen, Kühlräume bis zu –20°C
Drinnen, draußen, bedingt in Kühlräumen
Nur draußen
Kraftstoff
Wasserstoff, Methanol (MeOH)
Strom
Diesel / LPG
Emissionen
Bei H2: lokal keine, nur Wasserdampf; bei MeOH: Wasserdampf + sehr geringe Mengen CO2; sehr leise im Betrieb
Lokal keine, sehr leise im Betrieb
Pro Liter Diesel 2,63 kg CO2, Einsatzlärm
Tankzeit/Ladezeit
Wenige Minuten
Bis zu 8h oder Batteriewechsel
Wenige Minuten
Merkmale von Brennstoffzellen-Flurförderzeugen Geräte, die mit Diesel oder LPG (Treibgas) betrieben
Mit zunehmender Verfügbarkeit des Wasserstoffs
werden, können aufgrund ihrer Schadstoff-Emissionen
und weiteren Kostenreduzierungen beim Brennstoff-
nur draußen gefahren werden. Heutige Elektrostapler
zellen-System steigen die Chancen, dass Brennstoff-
(mit Batterie), die auch im Inneren von Gebäuden ein-
zellen-Flurförderfahrzeuge wesentliche Marktanteile
gesetzt werden dürfen, haben wiederum das Manko,
aus den beiden klassischen Antriebskonzepten Ver-
dass die Batterien über mehrere Stunden an der
brennungsmotor und E-Antrieb mit Batterie für Flur-
Steckdose aufgeladen werden müssen. Das bedeutet,
förderzeuge erobern. Langfristig wird davon ausge-
dass die Fahrzeuge während der Ladezeit nicht ein-
gangen, dass der Brennstoffzellen-Elektro-Antrieb
satzfähig sind oder entsprechende Ersatz-Batterien für
den Verbrennungsmotor weitestgehend ersetzen
den Tausch vorgehalten werden müssen. Dazu ist wie-
kann.
derum eine zusätzliche Fläche erforderlich. Elektrostapler mit Brennstoffzellen-System werden dagegen in wenigen Minuten mit Wasserstoff oder Methanol betankt, so wie man es von Diesel- oder LPG-Staplern kennt. Gleichzeitig sind Brennstoffzellen-Flurförderzeuge im Handling den Batterie-Fahrzeugen sehr ähnlich. Sie lassen sich einfach und komfortabel bedienen, sind leise im Betrieb und verursachen bei H2 als Treibstoff lokal keinerlei Emissionen, so dass sie ebenfalls in Gebäuden eingesetzt werden können. Die derzeit zum Einsatz kommenden Brennstoffzellen-Flurförderzeuge sind meist Schlepper oder geringfügig modifizierte Elektro-Stapler. Bei diesen Fahrzeugen wird die Batterie entfernt und stattdessen ein Brennstoffzellen-System inklusive
Methanol (MeOH) als Kraftstoff 9
9 Technische Informationen sowie Daten zur Sicherheit und
Methanol ist ein Alkohol und kann wie Benzin und
Auswirkungen von
Diesel als flüssiger Kraftstoff genutzt werden. Auf-
Methanol auf die Gesundheit unter
grund seiner physikalischen und chemischen
http://www.methanex.
Eigenschaften (Kohlenwasserstoff) lässt er sich
com/products/docu-
auch als Treibstoff in Direkt-Methanol-Brennstoff-
ments/TISH_german.pdf
zellen nutzen. Methanol ist allerdings giftig, daher ist sein Einsatz als Treibstoff in Flurförderzeugen im Bereich der Lebensmittel- und Pharmaindustrie nur bedingt möglich.
Copyright: Linde Material Handling
Wasserstoff- oder Methanol-Tank eingebaut.
Klasse-3-Fahrzeug mit Brennstoffzellen-System
13
Leistung, Betriebs- und Lebensdauer Unter Leistungsgesichtspunkten beim Heben und
über Bleibatterien heute durch Zusatzgewichte im
Transportieren sind Brennstoffzellen-Flurförderzeuge
Fahrzeug ausgeglichen. Bei Schleppern und anderen
mit den konventionellen Geräten vergleichbar. In
Flurförderzeugen verringert das niedrigere Gewicht
elektrischen Gegengewichts-Staplern wird das gerin-
des Brennstoffzellen-Systems dagegen den Treib-
gere Gewicht des Brennstoffzellen-Systems gegen-
stoffverbrauch.
ENTWICKLUNG DER MARKTANTEILE GEGENÜBER ANTRIEBSLEISTUNG
Einsatzbereich der Brennstoffzellen in Flurförderfahrzeugen
Leistung Verbrennungsmotor Brennstoffzelle Batterie gestern
heute
morgen
Annahme: Mit sinkenden Kosten werden Brennstoffzellen-Fahrzeuge weitere Marktanteile von Fahrzeugen mit Batterie-elektrischem Antrieb und Verbrennungsmotor gewinnen.
REICHWEITE PRO TANKFÜLLUNG
Um weitere Systemvorteile wie beispielsweise einen größeren Tank und damit verbunden eine höhere Reich-
Reichweite (km)
weite gegenüber Batterie-Flurförderzeugen ausspielen zu können, dürften zukünftig spezielle BrennstoffzellenFlurförderzeuge entwickelt werden. Die Entwickler gehen davon aus, dass sich die Lebensdauer von BrennstoffzellenSystemen weiter verbessern wird und somit in Bereiche von konventionellen
Batterie
Brennstoffzelle
Diesel VM
Antrieben vorstoßen. Gegenüber Batterien zeichnet sich bereits heute eine
Vergleich der verschiedenen Antriebstechnologien beim heutigen Stand der Entwicklungen
14
deutliche Verbesserung der Lebensdauer ab.
2.2
UNTERSCHIEDLICHE MARKTBEDINGUNGEN
Deutschland / Europa
USA /Japan
In Deutschland und Europa werden Flurförderzeuge
Anders sieht die Situation in den USA (und Japan)
mit H2BZ-Technologie heute vor allem im Rahmen
aus, wo bisher weniger und deutlich ineffizientere
von Pilot- und Förderprojekten eingesetzt. Wie im
Elektro-Geräte im Einsatz sind. Hier kann die H2BZ-
automobilen Bereich ist der Nachweis der Mach-
Technologie ihre vielfältigen Vorteile gegenüber
barkeit und Alltagstauglichkeit längst erbracht. Dies
konventionellen Fahrzeugen in noch größerem
gilt auch für das Aufzeigen der Vorteile für Betreiber
Umfang ausspielen. Ein Batteriewechsel schlägt dort
und Umwelt. Allerdings hemmen die aktuell noch
im Betrieb beispielsweise mit fast einer halben
höheren Anschaffungskosten und die im Vergleich
Stunde zu Buche, was bei einem weit verbreiteten
zu Diesel- und Treibgasgeräten noch geringere
3-Schicht-Betrieb zu erheblichen Stillstandszeiten
Lebensdauer derzeit den flächendeckenden Einsatz
führt. Beim Einsatz in Kühlhäusern reagieren Bleibat-
der H2BZ-Technologie in Flurförderzeugen. Ein weiterer Grund für die Skepsis ist, dass die etablierten (Batterie-) Elektro-Stapler hierzulande ein sehr hohes technisches Niveau haben und die Nutzer sehr zurückhaltend auf den Einsatz neuer Antriebstechnologien reagieren. Der Einsatz des Brennstoffzellen-Elektro-Antriebs in Flurförderzeu-
terien wesentlich empfindlicher als BrennstoffzellenSysteme, die heute problemlos bei Minustemperaturen betrieben werden können. Darüber hinaus ist
10 Dass die Leistung
die Reichweite mit einer Batterieladung10 sowie die
batteriebetriebener
Lebensdauer der Bleibatterien geringer im Vergleich
Fahrzeuge gegen Ende
zu Brennstoffzellen-Systemen. Art und Umfang der Vorteile von Brennstoffzellen-
der Batterielaufzeit nachlässt, ist zu vernachlässigen, da Verbesserungen im Batte-
gen muss also weitere Vorteile bringen. Die ent-
Flurförderzeugen werden in den USA derzeit im Rah-
riemanagement und
scheidende Verbesserung bei Brennstoffzellen-Stap-
men eines staatlichen Förderprogramms11 unter-
bei der Fahrzeugsteue-
lern gegenüber Batterie-Fahrzeugen ist, dass sie in
sucht. Davon profitieren sowohl die Hersteller als
rung ein Absinken der Leistung verhindern.
nur wenigen Minuten betankt werden und damit
auch die Anwender (steuerliche Vergünstigungen).
rund um die Uhr im Einsatz sein können. Mit dieser
Erste Ergebnisse zeigen, dass Brennstoffzellen-Stap-
Lasten der Betriebs-
Technologie müssen nicht mehr Wechsel-Batterien
ler bei vergleichbaren Stückzahlen sowohl im Hin-
dauer pro Ladung. 11 Das Department of
in separaten Lagern mit einer entsprechenden Lade-
blick auf Einsatzdauer als auch bezogen auf die
infrastruktur oder auch Ersatz-Stapler bereitgehalten
gesamten Kosten heute schon gegenüber Elektro-
werden. Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass der
Staplern mit Bleibatterien wettbewerbsfähig sein
Wartungsaufwand
bei
Brennstoffzellen-Geräten
könnten. Inzwischen sind in den USA rund 1000
geringer ist. Beides führt zu deutlichen Kostensen-
Brennstoffzellen-Stapler im Einsatz, mit steigender
kungen. Dazu kommen die Vorteile im Hinblick auf
Tendenz.
die Emissionen und den Wirkungsgrad.
Dies geht allerdings zu
Energy (DoE) vergibt im Rahmen des ARRA (American Recovery and Reinvestment Act Fuel Cell Awards) Fördergelder für H2BZProjekte.
15
2.2.1 PRAXISBEISPIELE Gepäckschlepper mit BZ-Antrieb am Flughafen Hamburg Seit 2008 sind auf dem Flughafen Hamburg zwei Brennstoffzellen-betriebene Gepäckschlepper von Still im Einsatz. Ziel ist es aufzuzeigen, dass durch den Einsatz der H2BZ-Technologie den steigenden Umweltanforderungen eines Flughafens an die Verringerung von Abgasen und Lärm Rechnung getragen werden kann. Ein Flughafen ist darüber hinaus mit seinem in sich geschlossenen Verkehrssystem und seiner eigenen Infrastruktur ein ideales Testgelände für Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die Wasserstoff tanken. Fahrzeugdaten Copyright: Michael Penner
a Fahrzeugtyp: Still Schlepper R07-25 a Brennstoffzelle/-system: Hydrogenics a Leistung: 10 kW Dauerbetrieb / 30 kW Spitze a Tanksystem: 3,2 kg Wasserstoff, 350 bar
Brennstoffzellen-Stapler bei der HHLA AG Hamburg Von 2008 bis 2010 setzte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einen Brennstoffzellen-Stapler von Still im Hamburger Hafen ein, der an einer von Linde installierten H2-Kompressortankstelle betankt wurde. Die Stadt Hamburg hat das Projekt finanziell gefördert. Fahrzeugdaten
a Fahrzeugtyp: Still Stapler R 60-25 a Brennstoffzelle/-system: Hydrogenics a Leistung: 12 kW Dauerbetrieb / 30 kW Spitze a Tanksystem: 1,6 kg Wasserstoff, 350 bar Copyright: Still GmbH
16
Gemeinschaftsprojekt „BBH-MH“ (Brennstoffzellen-Batterie-Hybrid für Material Handling) der Firmen BASF Coatings, Hoppecke, Linde und Still Seit Ende 2009 wird ein Vertikalkommissionierer (Klasse2-Fahrzeug) mit Brennstoffzelle im Stammwerk der Hoppecke Batterien GmbH in Brilon betrieben. Im Januar 2010 folgte der Einsatz eines Still-Schubmaststaplers (Klasse-2-Fahrzeug) sowie eines Still-Elektrostaplers (Klasse-1-Fahrzeug) mit Brennstoffzellen-System im Lager der BASF Coatings AG in Münster. An beiden Einsatzorten wurde von Linde eine Kompressortankstelle installiert, an denen die Fahrzeuge in wenigen Minuten betankt werden können. Alle drei Flurförderzeuge wurden im Rahmen eines vom Land NordrheinWestfalen geförderten Projekts entwickelt und getestet. Copyright: Still GmbH
Fahrzeugdaten
a Fahrzeugtyp: Still Schubmaststapler FM-X 20 und R 60-25 a Brennstoffzelle/-system: Nuvera und Hydrogenics; Hoppecke als Integrator a Leistung: 5 kW Dauerbetrieb / 20 kW Spitze und 12 kW/40 kW a Tanksystem: je 1,2 kg Wasserstoff, 350 bar
Brennstoffzellen-Stapler im Einsatz bei Linde Gas Division in Unterschleißheim Seit Mai 2010 werden zwei Brennstoffzellen-Stapler von Linde Material Handling im Wasserstoffkompetenzzentrum „Linde Hydrogen Center“ in Unterschleißheim getestet und vorgeführt. Die Wasserstoff-Tankstelle und damit die Verfügbarkeit von Wasserstoff legten den Einsatz weiterer Brennstoffzellen-Fahrzeuge nahe. Ein BZ-Stapler ist im Bereich der Gasflaschenbefüllung tätig, der andere wird für den Transport von Gasflaschen zwischen der Produktionshalle vor Ort und dem LKW-Verladeplatz eingesetzt. Fahrzeugdaten Copyright: Linde Material Handling GmbH
a Fahrzeugtyp: Linde Elektro-Gegengewichts-Stapler E30 FC
a Brennstoffzelle/-system: Hydrogenics a Leistung: 10 kW a Tanksystem: 1,6 kg Wasserstoff, 350 bar a Sonstiges: Super-Caps für Leistungsspitzen
17
Fronius Schlepper Das österreichische Unternehmen Fronius International und der Flurförderzeughersteller Linde Material Handling präsentierten auf der Messe CeMAT im Mai 2011 einen Brennstoffzellen-Schlepper (Klasse 3). Das neue Design der Brennstoffzelle erlaubte den Einbau in einen Standard-Batterietrog, dessen Abmessungen sich ohne konstruktive Veränderungen auch in Niederhubwagen und Kommissionierfahrzeugen wiederfinden. Dies erlaubt die Ausweitung des Einsatzfeldes, wodurch die Wirtschaftlichkeit durch Skaleneffekte schneller verbessert wird. Copyright: Fronius
Fahrzeugdaten
a Fahrzeugtyp: Linde Schlepper P30 C a Brennstoffzelle/-system: Fronius Energy Cell a Tanksystem: 350 bar a Sonstiges: 3 Tonnen Zugkraft
DanTruck Brennstoffzellen-Stapler mit H2Drive © Zusammen mit dem Flurförderzeug-Hersteller DanTruck hat der Brennstoffzellen-Systemintegrator H2Logic 2011 einen Brennstoffzellen-betriebenen Stapler präsentiert, der wettbewerbsfähig mit Diesel und LPGGeräten ist. Das Fahrzeug wird in vier Modellvarianten angeboten. Fahrzeugdaten
Copyright: DanTruck
18
a Fahrzeugtyp: DanTruck 3000 Power Hydrogen a Brennstoffzelle/-system: H2Drive© von H2Logic a Leistung: 10 kW Dauerbetrieb / 35kW Spitze a Tanksystem: 1,5 kg Wasserstoff, 350 bar a Sonstiges: Tragfähigkeit von 2,0 bis 3,5 t
DMFC-Stapler des Forschungszentrums Jülich Von 2007 bis 2010 wurde im Rahmen eines Förderprojekts unter Leitung des FZJ ein kompaktes Direkt-Methanol-Brennstoffzellen (DMFC) -System für den Einsatz in Flurförderzeugen bis zu einer Leistung von 2 kW entwickelt. Das System wurde in Zusammenarbeit mit den Firmen Jungheinrich AG (Staplerhersteller), Ritter Elektronik GmbH (Steuerung und Leistungselektronik), ebm-papst Landshut GmbH (Lüfter) und der AKG Gruppe (Wärmetauscher) in einen Stapler integriert, in Betrieb genommen und im Alltag eingesetzt. Fahrzeugdaten
Copyright: Forschungszentrum Jülich
a Fahrzeugtyp: Jungheinrich Elektro-Niederhubkommissionierer ECE-220 XL a Brennstoffzelle/-system: Forschungszentrum Jülich a Leistung: 7 kW Spitzenleistung (Hybridsystem: Batterie und BZ) a Tanksystem: 20 l Methanol für 30 Stunden Betriebszeit a Sonstiges: Lebensdauer >3.000 h (25 % Leistungsverlust nach 3000 h); Batterie: Lithium-Ionen (45 Ah, 7s)
Für die USA gibt es weitere Praxisbeispiele, auf die
Nuvera Fuel Cells oder PlugPower sowie über die
hier jedoch nicht näher eingegangen wird. Weiter-
Anwender der Brennstoffzellen-Flurförderzeuge in
führende Informationen finden sie über die Brenn-
den USA wie BMW, Bridgestone, Coca-Cola, Nissan,
stoffzellen-Hersteller wie Ballard Power Systems,
Sysco, UNFI (United Natural Foods) oder Walmart.
Ausblick Die genannten Praxisbeispiele haben die Machbarkeit der H2BZ-Technologie in Flurförderzeugen anschaulich demonstriert und den zukünftigen Markt vorbereitet. Jetzt gilt es, die Praxiserfahrungen in größeren Projekten nachhaltig zu stützen, um eine zügige Markteinführung voranzubringen. Brennstoffzellen-Hersteller und Unternehmen, die gesamte Brennstoffzellen-Systeme in Flurförderzeuge integrieren, können dabei die treibende Kraft sein. In Europa bietet das dänische Unternehmen H2Logic heute schon komplette Antriebslösungen mit Brennstoffzellen für Flurförderzeuge an, die in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Flurförderzeug-Herstellern eingesetzt werden können.
19
2.3
INFRASTRUKTUR Detaillierte
Hessisches Ministeriu m für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbrauch erschutz
www.H2BZ-Hessen.de
Informationen
zu
diesem
Thema finden Sie in der vom Hessischen
Wasserstoff-Tankstellen Ein Leitfaden für Anwend
er und Entscheider
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMULEV) herausgegebenen Broschüre „WasserstoffTankstellen“. Sie informiert ausführlich über den Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff
dass der Wasserstoff nicht nur angeliefert, sondern gegebenenfalls direkt vor Ort erzeugt werden kann. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen-Systemen langfristig genutzt und darüber hinaus zukünftig weitere Brennstoffzellen-Fahrzeuge wie Autos, Transporter oder Busse im Unternehmen zum Einsatz kommen sollen.
und liefert Hintergrundinformationen über die Erzeugung, Speicherung, Distribution und www.energieland.hessen.de
Abgabe von Wasserstoff an der Tankstelle.
Mobile Tankstellen Neben den stationären Wasserstoff-Tankstellen spielen mobile Tankstellen insbesondere für die Markt-
Wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen an einer Tankstelle betankt. Als Treibstoff kommen Wasserstoff oder Methanol in Frage. Wenn Brennstoffzellen-Fahrzeuge
einge-
setzt werden, muss sich der Betreiber überlegen, ob eine entsprechende Tankstelle auf dem Betriebsgelände oder in unmittelbarer Nähe aufgebaut werden soll oder ob man sich durch die Anschaffung kleiner, mobiler Tankanlagen ausreichend mit Kraftstoff versorgen
Quelle: Infraserv Hoechst
kann. In den meisten Fällen hängt die Entscheidung davon ab, wie viele Fahrzeuge wie häufig betankt und welche Strecken auf dem Betriebsgelände über-
einführung sowie für die speziellen Märkte der H2BZ-Technologie eine wichtige Rolle. Sie können flexibel überall dort eingesetzt werden, wo Pilotprojekte initiiert und Fahrzeugtests durchgeführt werden und es noch keine fest installierten Tankstellen gibt. Auch wenn nur wenige Fahrzeugen betankt und entsprechend geringe Mengen Wasserstoff benötigt werden, kann eine mobile H2-Tankstelle, wie sie zum Beispiel von GHR Hochdruck-Reduziertechnik GmbH im hessischen Ober-Mörlen entwickelt wurde, eine zuverlässige und kostengünstige Alternative sein. Mobile H2-Tankstellen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, dass nicht mehr das zu betankende Fahrzeug zur Tankstelle gefahren werden muss, sondern dass die auf einem Anhänger installierte Tankstelle zum Fahrzeug kommt. Das kann beispielsweise auf großen Betriebsgeländen sinnvoll sein.
brückt werden müssen.
Stationäre Tankstelle Die meisten Betriebe, die Flurförderzeug-Flotten einsetzen, verfügen bereits über eine eigene Tankstelle auf dem Betriebsgelände. Bei der Nutzung Möglichkeit, eine Wasserstoff-Tankanlage in die bestehende Tankstelle zu integrieren oder an einer anderen Stelle neu aufzubauen. Anders als bei Diesel oder Treibgas setzt der Aufbau einer stationären H2-Tankstelle gleichzeitig die Überlegung voraus,
20
Quelle: GHR Hochdruck Reduziertechnik
von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen besteht die
Quelle: Linde
Schlüsselelemente einer Wasserstoff-Tankstelle: Erzeugung/Anlieferung – Zwischenlagerung – Konditionierung – Abgabe an der Zapfsäule – Fahrzeug
2.4
SICHERHEIT
Die heute geforderten Sicherheitsstandards im
Sollte es zu einem Leck in einem H2-Tank kommen,
Umgang mit High-Tech-Produkten gewährleisten
greifen standardisierte Sicherheitsverfahren, die im
grundsätzlich eine sichere Nutzung. Das gilt im
schlimmsten Fall im Rahmen eines Notfall-Manage-
besonderen Maße für die Wasserstoff- und Brenn-
ments zur Abschaltung des Systems führen.
stoffzellentechnologie, die das Potenzial hat, eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung und in der Mobilität der Zukunft zu spielen.12
Zahlreiche Verkehrsunfallsimulationen und reale Tests mit Fahrzeugen haben gezeigt, dass die Brandgefahr bei H2-Fahrzeugen geringer ist als bei sol-
Wasserstoff ist, wie andere Brenn- und Treibstoffe
chen, die konventionelle Kraftstoffe nutzen, da das
auch, ein Energieträger mit spezifischen Eigenschaf-
brennende H2-Gas nach oben entweicht. Flüssige
Informationen liefert
ten, die in der Anwendung berücksichtigt werden
Kraftstoffe laufen aus und verteilen sich unter dem
das vom Deutschen
müssen.
Fahrzeug. Die dabei entstehenden Dämpfe verbren-
In der Industrie wird seit mehr als hundert Jahren mit Wasserstoff gearbeitet, und die damit einhergehenden Sicherheitsanforderungen und -vorschriften sind
nen zum Teil explosionsartig und unkontrolliert. Sie
12 Weiterführende
Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) herausgegebene
können dadurch das gesamte Fahrzeug in Brand ste-
„Wasserstoff-Sicherheits-
cken.
Kompendium“.
Bestandteil des Alltags vieler Menschen, die beruf-
Das Wasserstoffmolekül ist sehr klein und neigt dazu,
lich mit Wasserstoff zu tun haben. Diese Gewohnhei-
Materialien zu durchdringen. Dieser Effekt ist in der
ten im Umgang mit Wasserstoff müssen nun auch im
Fahrzeuganwendung heute allerdings zu vernachläs-
Bereich Transport und Warenumschlag in der Logis-
sigen, da die verwendeten Materialien für Tank und
tik zur Selbstverständlichkeit werden. Flurförder-
Leitungen technisch dicht sind. Um Versprödungen
zeuge, die Wasserstoff als Kraftstoff nutzen, erfüllen
bei der Verwendung von Wasserstoff zu vermeiden,
alle geltenden Sicherheitsanforderungen. Die Fahr-
werden ausschließlich geeignete Werkstoffe oder
zeug- und Komponentenhersteller konstruieren die
entsprechende Beschichtungen eingesetzt. Damit
Fahrzeuge so, dass kein Wasserstoff unkontrolliert
eröffnet sich für Wasserstoff-Komponentenhersteller
freigesetzt werden kann. Da H2-Flurförderzeuge
die Möglichkeit, im Bereich der automobilen Anwen-
keine giftigen Abgase oder CO2-emittieren, können
dungen neue Marktsegmente und Geschäftsfelder
sie, wie Batteriefahrzeuge auch, in Betriebshallen und
zu erschließen.
in geschlossenen Lagerbereichen eingesetzt werden. H2 ist leichter als Luft und entweicht deshalb immer nach oben. Wenn Wasserstoff im Innenbereich eingesetzt wird, ist deshalb stets für eine gute Be- und Entlüftung zu sorgen. Da Wasserstoff, wie andere Treibstoffe auch, brennbar ist, werden in allen H2Anwendungen Sensoren eingesetzt, die die Konzentration des Wasserstoffs in der Umgebung oder im
©
M
op
ic
-F ot
oli
a.c
om
Fahrzeug überwachen.
21
2.5
NORMEN UND VORSCHRIFTEN
Flurförderzeuge, die im Alltagsbetrieb eingesetzt
An vielen Stellen wurden H2BZ-Normen bereits defi-
werden, müssen vom Hersteller mit dem europäi-
niert und von den internationalen Normungsorgani-
schen CE-Zeichen gekennzeichnet werden. Diese
sationen verabschiedet (siehe unten). So wurde im
Kennzeichnung gewährleistet dem Nutzer, dass das
Rahmen des europäischen Projekts HyApproval
Flurförderzeug mit den geltenden Vorschriften und
bereits 2008 ein Handbuch verabschiedet (Hand-
Verordnungen im Hinblick auf Betrieb und Sicher-
book for hydrogen refuelling station approval13), das
heit europaweit übereinstimmt. In Deutschland
für die Zulassung von Wasserstofftankstellen und
unterliegen Flurförderzeuge der Maschinenrichtlinie
die Betankung von Fahrzeugen für Behörden und
2006/42/EG (siehe Begriffserläuterung rechts).
Betreiber einheitliche Regelungen vorschlägt. Das Handbuch soll als Ratgeber für die sichere Umsetzung einer Wasserstoffinfrastruktur dienen, bis ent-
Flurförderzeuge mit H2BZ Generell gilt, dass der Nutzer eines Flurförderzeugs mit Brennstoffzellen-System sowie der Betreiber
sprechende Normen nach ISO verabschiedet, breit angewendet und von Regelwerken als rechtsverbindlich benannt werden.
einer H2-Tankstelle ein fertig entwickeltes Produkt
Für Nutzer der H2BZ-Technologie kann es sinnvoll
einsetzt. Das heißt, Nutzer und Betreiber müssen
sein, sich einen grundsätzlichen Überblick über die
sich nicht um die ordnungsgemäße Herstellung der
für die Fahrzeuge und die H2-Infrastruktur relevanten
Komponenten und Anlagen und die damit verbun-
Normen zu verschaffen. Die Details der Regelwerke
denen Normen und Vorschriften kümmern. Das
sind den Zertifizierungsorganisationen und Prüfge-
bleibt die Aufgabe und in der Verantwortung des
sellschaften wie beispielsweise TÜV, DEKRA, Germa-
jeweiligen Herstellers. Für den Nutzer ist es aus-
nischer Lloyd, Büro Veritas, GTÜ und anderen
schlaggebend, dass er über Betrieb und Umgang
bekannt. Sie sollten bei Planung eines H2BZ-Projekts
der Fahrzeuge sowie über den Unterhalt der Was-
eingebunden werden, zumal einige von ihnen in den
serstoff-Tankstelle Bescheid weiß.
deutschen, europäischen und internationalen Nor-
Gerade weil man sich mit der H2BZ-Technologie noch in der Marktvorbereitung befindet, wird weltweit im Rahmen verschiedener Projekte und Gremien an einheitlichen Normen und Genehmigungsverfahren für die verschiedenen Anwendungsfelder gearbeitet. Eine Harmonisierung der Normen, Verfahrensregeln und Vorschriften auf internationaler Ebene ist wünschenswert, da die meisten Fahrzeughersteller, Mineralöl- und Gasefirmen international
mungsgremien mitarbeiten oder mit diesen in direktem Kontakt stehen. Damit wird gewährleistet, dass schon in der Planungsphase die kritischen Themen benannt und in der Umsetzung entsprechend berücksichtigt werden können. Die Zertifizierung erfolgt – soweit vorhanden – unter Berücksichtigung geltender nationaler und internationaler Normen und auf Basis der heute geltenden gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften.
oder multinational operieren. Weltweit einheitliche Regeln und Genehmigungsverfahren würden die Markteinführung beschleunigen und dem Verbraucher standardisierte Produkte bieten, die sicherer, günstiger und einfacher in der Handhabung sind.
13 Siehe Website http://www.hyapproval.org/Publications/ The_Handbook/HyApproval_Final_Handbook.pdf
22
ÜBERSICHT NORMEN, VERORDNUNG, RICHTLINIEN Übergreifend a Herstellerangaben (Vorgaben und Handbücher) a BetrSichV, Betriebssicherheitsverordnung a GaVo, Garagenverordnung (länderspezifisch) a BGI 518, Gaswarneinrichtungen für den Explosionsschutz – Einsatz und Betrieb a BGR 104, Berufsgenossenschaftliche Regeln für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Explosionsschutz-Regeln a BGV A 8, Berufsgenossenschaftliche Vorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz“ a ISO 15916, Basic considerations for the safety of hydrogen systems
Richtlinien und Normen für Fahrzeuge a Herstellerangaben (Vorgaben und Handbücher) a GaVo, Garagenverordnung (länderspezifisch) a 79/2009 (EG) Typgenehmigung von wasserstoffbetriebenen Kraftfahrzeugen und zur Änderung der Richtlinie 2007/46/EG a 406/2010 (EG) Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 79/2009 über die Typgenehmigung von wasserstoffbetriebenen Kraftfahrzeugen a SAE 2600 – Compressed Hydrogen Vehicle Fueling Connection Devices a SAE J2601– Compressed Hydrogen Vehicle Fueling Communication Devices a ISO 23273-1 Fuel Cell Road Vehicle – Safety Specification, Part 1: Vehicle functional safety a ISO 23273-2 Fuel Cell Road Vehicle – Safety specifications, Part 2: Protection against hydrogen hazards for vehicles fuelled with compressed hydrogen a ISO 23273-3 Fuel cell road vehicles – Safety specifications, Part 3: Protection of persons against electric shock a DIN EN 1175-1 – Sicherheit von Flurförderzeugen – Elektrische Anforderungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen für Flurförderzeuge mit batterieelektrischem Antrieb
Richtlinien und Normen für Tankstellen a Herstellerangaben (Vorgaben und Handbücher) a VdTÜV Merkblatt 514: Anforderungen an Wasserstofftankstellen a ISO/TS 20100 Gaseous hydrogen – Fuelling stations a SAE 2600 – Compressed Hydrogen Vehicle Fueling Connection Devices
BEGRIFFSERLÄUTERUNG CE-Kennzeichnung14 CE ist die Abkürzung für den französischen Begriff der Europäischen Gemeinschaft (Communauté Européenne). Das CE-Kennzeichen wird vom Hersteller oder einem von ihm Bevollmächtigten in der EU angebracht und erlaubt dem Hersteller, sein Produkt innerhalb der EU anzubieten. Voraussetzung dafür ist eine so genannte Konformitätserklärung, die auf einer technischen Dokumentation für das Produkt basiert und Verweise auf die jeweilig zugrunde liegenden Gesetzestexte enthält. Mit der Konformitätserklärung bestätigt der Hersteller, dass ein von ihm in Verkehr gebrachtes Produkt den grundlegenden Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen aller relevanten europäischen Richtlinien entspricht. In der Bundesrepublik Deutschland wird die Einhaltung der CE-Richtlinien durch die Gewerbeaufsichtsbehörden kontrolliert. Daneben achten aber auch die Berufsgenossenschaften auf die Anwendung der CE-Richtlinien. Die CE-Kennzeichnung ist kein Gütesiegel (Qualitätszeichen).
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und EMV-Richtlinie 2004/108/EG Mit Hilfe der Maschinenrichtlinie wird ein einheitliches Schutzniveau zur Unfallverhütung für kommerzielle Maschinen innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie der Schweiz und der Türkei geregelt. Darin ist auch festgelegt, was als Maschine aufgefasst werden muss. Bei Elektroprodukten greift darüber hinaus die EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit).
a SAE J2601– Compressed Hydrogen Vehicle Fueling Communication Devices 14 Vgl. Infoblatt der NRW.Europa:
a Entwurf TRG 406 – Druckgase – Anlagen zum Füllen von festverbundenen Fahrzeugtanks zum Antrieb mit verdichtetem Druckgas (Tankstellen für verdichtete Gase – Druckgastankstellen) a ISO/PAS 15594 – Airport hydrogen fuelling facility operations
http://www.nrweuropa.de/fileadmin/dokumente/infoblaetter/Infoblatt_CE-Kennzeichnung.pdf und Website der Europäischen Kommission http://ec.europa.eu/ enterprise/policies/european-standards/documents/ harmonised-standards-legislation/list-references/
23
3 3.1
WIRTSCHAFTLICHKEIT
TOTAL COST OF OWNERSHIP (TCO)
Definition Unter Total Cost of Ownership oder Lebenszykluskosten werden alle Kosten zusammengefasst, die mit Anschaffung, Betrieb und Wartung von Firmeninventar verbunden sind. Damit können direkte und indirekte Kosten bereits im Vorfeld einer Investitionsentscheidung identifiziert werden.
Anschaffungskosten Flurförderzeuge mit H2BZ-Technologie sind heute noch keine kommerziellen Produkte und können nur zu Sonderkonditionen beschafft und im Rahmen von Kooperationsprojekten eingesetzt werden. Sie sind im Vergleich zu den konventionellen Geräten noch relativ teuer, was in erster Linie an den derzeit noch geringen Fahrzeug-Stückzahlen liegt. Ergebnisse aus den Demonstrationsprojekten zeigen allerdings, dass sich der Einsatz der H2BZ-Technologie mittel-
Wie in den meisten Dienstleistungsbereichen wird
fristig positiv auf die Betriebs- und Wartungskosten
in der Logistikbranche der Wettbewerb sehr stark
auswirkt, wodurch die aktuell noch höheren Anschaf-
über den Preis geregelt. Dabei spielt es keine Rolle,
fungspreise kompensiert werden können.
ob Logistikdienstleistungen im Unternehmen als Cost Center geführt oder als Fremddienstleistungen eingekauft werden.
Steigende Stückzahlen werden nach heutigem Kenntnisstand zu deutlichen Kostensenkungen führen. So können Serienfertigungsprozesse etabliert
Die Branche ist deshalb bestrebt, die gesamten Kos-
und damit positive Skaleneffekte ermöglicht werden.
ten (TCO), die mit der Dienstleistung verbunden
Darüber hinaus führen die Verbesserungen und
sind, möglichst niedrig zu halten. Auf den Einsatz
Optimierungen des Brennstoffzellen-Systems und
der Flurförderzeuge bezogen gilt es, sowohl die
seiner Komponenten zu weiteren Kostensenkungen
Anschaffungs- als auch die Betriebs- und Wartungs-
in der Herstellung. Im Brennstoffzellen-Elektro-
kosten zu senken. Mit diesen Anforderungen sehen
Antrieb ist die Brennstoffzelle selbst die teuerste
sich auch die Hersteller der H2BZ-Technologie kon-
Komponente. Hersteller von Brennstoffzellen-Stacks
frontiert. Sie stehen deshalb vor der Herausforde-
und Brennstoffzellen-Systemen haben angekündigt,
rung, Brennstoffzellen-Geräte zu akzeptablen Prei-
dass die Preise mittelfristig die Zone der Wirtschaft-
sen anbieten und zusätzliche Kostenvorteile im
lichkeit erreichen werden. Preisreduktionen um bis
Betrieb erzielen zu müssen.
zu 50 Prozent sind möglich, vorausgesetzt, dass entsprechende Stückzahlen erreicht werden.
Europäisches Demonstrationsprojekt HyLIFT Auf europäischer Ebene wurde 2011 das Projekt HyLIFT gestartet. Im Rahmen eines Großversuchs sollen europaweit Wasserstoff-betriebene Brennstoffzellen-Stapler bei verschiedenen Kunden im Alltag eingestetzt und die Markteinführung für 2013 angestrebt werden. Die Betrachtung der Total Cost of Ownership (TCO) im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen spielt dabei eine herausragende Rolle. www.hylift-demo.eu
Betriebs- und Wartungskosten Was die Betriebs- und Wartungskosten von Brennstoffzellen-Flurförderzeugen angeht, hat man insbesondere aus den Förderprojekten in den USA gelernt, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge (unter bestimmten Rahmenbedingungen) deutliche Verbesserungen im Betriebsablauf gegenüber Batterieelektrischen Flurförderzeugen erbringen können. Dies ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine bessere Verfügbarkeit als konventionelle Elektrostapler haben und nach heutigem Kenntnisstand weniger wartungsintensiv sein werden.
24
ÜBERBLICK ALLER RELEVANTEN KOSTEN FÜR DIE TCO-BETRACHTUNG Brennstoffzelle
Batterie
Diesel / LPG
Anschaffungskosten: Fahrzeug
Bei nur einem Fahrzeug im Vergleich am teuersten, da es sich noch nicht um ein Serienprodukt handelt, 10 Stück ergeben schon deutlich geringere Preise, bei 30 bis 100 Stück kann die Grenze zur Wirtschaftlichkeit heute schon erreicht werden.
Serienprodukt – siehe Preislisten der Hersteller
Serienprodukt – siehe Preislisten der Hersteller
Anschaffungskosten: Infrastruktur
Abhängig vom H2-Bedarf mobile oder stationäre Lösung möglich; bei Methanol auch Abfüllung aus größeren Tanks möglich
Normale Steckdose mit langen Ladezeiten, Installation einer Hochleistungs-Ladeinfrastruktur möglich, Batteriewechselstation mit Lagerhaltung erforderlich
Von Abfüllung aus Tanks bis eigene Tankstelle
Kraftstoff- / Energiekosten
Es gibt noch keine Marktpreise für Wasserstoff (oder Methanol), aber es ist der Nachweis erbracht, dass wettbewerbsfähige Preise möglich sind.
Abhängig vom Strompreis
Abhängig vom Diesel- / LPG-Preis – wie bei allen fossilen Energiequellen eher steigend
Betriebsdauer
3-Schichtbetrieb 7 Tage zukünftig möglich (in Deutschland typischerweise 2-Schichtbetrieb)
Mehrschichtbetrieb ist nur mit einer ausreichenden Anzahl an Wechselbatterien möglich.
3-Schichtbetrieb 7 Tage möglich (in Deutschland typischerweise 2-Schichtbetrieb)
Lebensdauer
Zukünftig bis zu 10.000 Stunden
Rund 5.000 Stunden bzw. 1.500 Ladezyklen
Rund 10.000 Stunden
Standzeiten durch Umrüstung o. ä.
Keine
Ja, durch Batteriewechsel und -ladung
Wenn Waren von draußen nach drinnen transportiert werden, muss aufgrund der CO2-Emissionen ggfs. auf ein anderes Transportmittel umgeladen werden.
Umweltverträglichkeit
Null Emissionen beim Betrieb mit H2, sehr geringe CO2Emissionen beim Betrieb mit Methanol
Null Emissionen
Insbesondere CO2, bei Diesel auch Rußpartikel
25
3.2
FÖRDERUNG
Das führt zu einer höheren Arbeitseffizienz, weniger
Um die Kommerzialisierung der H2BZ-Technologie
Personaleinsatz und niedrigeren Betriebskosten. Wei-
voranzutreiben, wurden auf nationaler und europäi-
tere Vorteile werden dadurch erbracht, dass Brenn-
scher Ebene große Förderprogramme und -initiati-
stoffzellen-Geräte innerhalb weniger Minuten betankt
ven auf den Weg gebracht. In vielen Bundeslän-
werden können und deshalb rund um die Uhr einsatz-
dern – auch in Hessen – stellt die öffentliche Hand
fähig sind. Die H2BZ-Technologie in Flurförderzeugen
Fördermittel bereit, um die heimische Wirtschaft bei
kann bei Total Cost of Ownership zu einer Verbesse-
der Entwicklung von Zukunftstechnologien zu unter-
rung gegenüber konventionellen Fahrzeugen führen,
stützen. Förderung kann aber auch Wissenstransfer
vor allem dann, wenn größere Stückzahlen (<10) an
bedeuten. Von daher ist es wichtig, im Rahmen der
Brennstoffzellen-Fahrzeugen eingesetzt werden.
Netzwerkarbeit interessierte und engagierte Partner
Neben der Kostenoptimierung lassen sich Wettbe-
zusammenzubringen und zu beraten.
werbsvorteile in der Logistikbranche inzwischen
Viele Förderprogramme im Bereich der H2BZ-Tech-
zunehmend durch Maßnahmen der „Green Logistics“
nologie unterstützen Forschungs- und Entwicklungs-
erzielen. Die reine Kostenbetrachtung wird damit um
aktivitäten, da die wissenschaftliche Begleitung ein
neue, zukunftsorientierte Aspekte erweitert. Der
hohes Maß an Wissen generiert, das später von allen
Einsatz der H2BZ-Technologie trägt dazu bei, den
genutzt werden kann. Über weitere Förderpro-
CO2-Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren.
gramme, die die Markteinführung der H2BZ-Techno-
Im besten Fall führt das dazu, neue Kundengruppen
logie beschleunigen, wird auch in Deutschland dis-
zu erschließen und bestehende langfristig zu bin-
kutiert. Das Beispiel USA, wo es sowohl staatliche
den. Ein frühzeitiges Engagement für die H2BZ-Tech-
Fördermittel als auch Steuervergünstigungen für
nologie lohnt sich auch deshalb, weil man frühzeitig
den Kauf von Brennstoffzellen-Flurförderzeugen
Erfahrungen mit der neuen Technologie sammeln
gibt, zeigt, dass solche Unterstützungsmaßnahmen
und die Betriebsabläufe rechtzeitig auf die neuen
funktionieren können.
Anforderungen umstellen kann.
Förderung im Verbund – Public Privat Parnterships (PPP) Als PPP bezeichnet man Kooperationen, die zwischen privatwirtschaftlichen Unternehmen und der öffentlichen Hand geschlossen werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dazu bringen beide Seiten ihre Vorstellungen, ihr Wissen, ihre Kompetenzen und finanzielle Mittel in die Partnerschaft ein. Public Private Partnerships spielen im Bereich der H2BZ-Technologie eine zunehmend wichtige Rolle, da die Akteure erkannt haben, dass die Einführung von Wasserstoff und Brennstoffzellen nur durch gemeinsames, zielorientiertes Handeln gelingen kann. Weitere PPP: Scandinavian Hydrogen Highway Partnership, www.scandinavianhydrogen.org Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking, www.fch-ju.eu California FC Partnership, www.cafcp.org
26
3.2.1 IN HESSEN H2BZ-Initiative Hessen e.V. Überzeugt von den Potenzialen der Technologie und
Beratung und Unterstützung bei der Initiierung von Projekten
aus Gründen des Klimaschutzes haben sich im Jahr
Die Aktivitäten der H2BZ-Initiative im Bereich der Pro-
2002 hessische Unternehmen, Forschungseinrich-
jektanbahnungen werden seit 2010 vom Beratungs-
tungen und Hochschulen in der Wasserstoff- und
unternehmen flow-advice unterstützt. Dies erfolgt im
Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V. (H2BZ-Initia-
Auftrag des hessischen Umwelt- und Energieministe-
tive Hessen) zusammengeschlossen. Die Aufgabe
riums über die Hessen Agentur. flow-advice berät
der Initiative ist es, den Entwicklungsbedarf für
Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen
H2BZ-Technologien zu identifizieren und zu benen-
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – vornehmlich auf
nen, mit dem Ziel, daraus partnerschaftliche Entwick-
dem Gebiet und im Umfeld erneuerbarer Energien.
lungs- und Pilotprojekte ins Leben zu rufen. Die maß-
Somit steht hessischen Unternehmen ein Partner zur
geblichen Herausforderungen liegen in der wirt-
Seite, der unabhängig hilft, Projektoptionen zu analy-
schaftlichen Realisierung und Durchsetzung der
sieren, Zusammenhänge und mögliche Folgen zu
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie bis zu
bewerten und geplante Aktivitäten konsequent an
ihrer breiten Anwendung. Das Standort- und Tech-
den Projektzielen auszurichten. Langjährige Bran-
nologiemarketing im Bereich H2BZ verfolgt die Ver-
chenkenntnis und die intensive Vernetzung mit Indus-
netzung von Akteuren aus Wirtschaft und Wissen-
trie, Forschung und Politik ermöglichen es, Projekt-
schaft und die Begleitung auf dem Weg in den
konsortien zielgerichtet zusammenzuführen und
Markt. Darüber hinaus werden wichtige Informatio-
Konzepte für zukunftsweisende Entwicklungs- und
nen über Möglichkeiten der Projektförderung und
Demonstrationsprojekte zu erarbeiten.
Kontakte zu entsprechenden Förderstellen bereitgestellt. Auch um Projektskizzen anzufertigen und För-
Weitere Informationen, Kontakt und Ansprechpartner:
deranträge zu begleiten, steht die H2BZ-Initiative zur
flow-advice e.K.
Verfügung. Weitere Ziele sind die Wissensverbrei-
Büro Wiesbaden
tung in Lehre und Ausbildung sowie die Darstellung der Technologien in der Öffentlichkeit.
Ansprechpartnerin: Anna-Kristin Kippels
Mit ihren Aktivitäten leistet die Initiative einen wich-
T 0611 450208-77
tigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschafts- und Wis-
F 0611 450208-99
senschaftsstandorts Hessen und arbeitet eng mit
anna-kristin.kippels@flow-advice.de
dem Bereich Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektromobilität der Hessen Agentur zusammen.
www.flow-advice.de
Weitere Informationen, Kontakt und Ansprechpartner: Geschäftsstelle H2BZ-Initiative Hessen e.V. HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden www.H2BZ-Hessen.de Ansprechpartnerin: Alina Stahlschmidt, T 0611 95017-8959 alina.stahlschmidt@hessen-agentur.de Quelle: CEP
Quelle: Berliner Stadtreinigung BSR
27
3.2.2 IM BUND NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NIP Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Im Februar 2008 wurde in Deutschland die NOW
Weitere Informationen zu NIP und NOW, die auch für die Umsetzung des Programms „Modellregionen Elektromobilität“ verantwortlich ist, sind verfügbar unter www.now-gmbh.de. Mehr Informationen, Kontakt und Ansprechpartner:
GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) gegründet. Ihr Auftrag ist die Steuerung und Koordinierung des NIP (Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie). Das NIP steht im Kern einer strategischen Allianz aus Bundesregierung (BMVBS – Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMU – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit), Industrie und Wissenschaft, die gemeinsam 1,4 Milliarden
und Brennstoffzellentechnologie Fasanenstraße 5 10623 Berlin T 030 3116116-00 F 030 3116116-99 www.now-gmbh.de
Euro bereitstellen – je zur Hälfte von Bund und Indus-
Spezielle Märkte:
trie, um die führende Position Deutschlands bei der
Wolfgang Axthammer
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie auszu-
T 030 3116116-20
bauen und die genannten Technologien auf den
wolfgang.axthammer@now-gmbh.de
Markt vorzubereiten. Das NIP läuft bis 2016 und fördert neben Forschungsund Entwicklungsarbeiten insbesondere umfangreiche Demonstrationsprojekte in den Bereichen:
a Verkehr und Wasserstoffinfrastruktur (54 % der NIP-Mittel)
a Stationäre Energieversorgung (36 % der NIP-Mittel)
a Spezielle Märkte, zum Beispiel Notstromversorgung, Lagertechnikfahrzeuge etc. (10 % der NIP-Mittel)
28
Nationale Organisation Wasserstoff-
3.2.3 IN DER EU Fuel Cell & Hydrogen Joint Undertaking: FCH-JU
a Brennstoffzellenfahrzeugen und
Die Europäische Union und die europäische Indus-
a Nachhaltiger Wasserstoffproduktion
trie haben vereinbart, Wasserstoff und Brennstoffzellen zu den strategischen Energietechnologien der Zukunft zu machen. Ende 2008 wurde unter Beteiligung der EU-Kommission, der europäischen Industrie und der europäischen Forschungsgemeinschaft die gemeinsame Technologieinitiative FCH-JU für den Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie ins Leben gerufen. Die als öffentlich-private Partnerschaft angelegte Initiative läuft 10 Jahre (bis
Wasserstoffinfrastruktur
und -versorgung
a Brennstoffzellen für Strom- und Wärmeerzeugung
a Anwendungen für spezielle Märkte (auch frühe Märkte) Weitere Informationen sind verfügbar unter www.fchindustry-jti.eu.
2017) und stellt für die Entwicklung der Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologie innerhalb des 7. Forschungsrahmenprogramms insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung. Das Gesamtbudget wird mehrheitlich von Kommission und Industrie getragen (jeweils 470 Mio. Euro) und zu einem geringeren Teil (60 Mio. Euro) von der Forschungsgemeinschaft finanziert. Ziel ist es, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zwischen 2010 und 2020 – je nach Anwendungsgebiet – zum Großserieneinsatz zu bringen. Hierfür werden Projekte in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Demonstrationsvorhaben gefördert, mit den Schwerpunkten auf:
Bildquellen (von links nach rechts): HyCologne, Daimler, Zemships, Fronius, DLR
29
4
IMPULSE FÜR H2BZ-PROJEKTE
4.1
STRATEGISCH DENKEN UND OPERATIV PLANEN
Auch wenn niemand die Zukunft vorhersehen kann, zeigen die gegenwärtigen Preisentwicklungen der
eines Einsatzes von Brennstoffzellen-Flurförderzeu-
Energieträger Strom und Öl sowie anderer Rohstoffe
gen einzuschätzen. In einem nächsten Schritt sollten
tendenziell nach oben. Gleichzeitig hat die H2BZ-
dann die Rahmenbedingungen definiert werden.
Branche für die nächsten Jahre sinkende Wasserstoffund Brennstoffzellen-Kosten angekündigt, die der Technologie zum Durchbruch in verschiedenen Anwendungsgebieten verhelfen wird. Vor diesem Hintergrund gilt es, die Weichen für aktuelle und zukünftige Investitionsentscheidungen zu stellen.
Dazu ist es sinnvoll, eine präzise Projektbeschreibung mit einem realistischen Zeitplan zu erstellen, aus der klar hervorgeht, welche Ansprüche und Ziele mit dem Projekt verbunden sind. Da es heute nur wenige standardisierte Verfahren für die Einführung der H2BZ-Technologie gibt, sollte man ausreichend
Selbst wenn Stapler, Lagertechnikgeräte und Schlep-
Zeit und Ressourcen bis zum reibungslosen Betrieb
per mit Brennstoffzellen noch nicht endgültig wett-
der Flurförderzeuge und der vollen Funktion der
bewerbsfähig sind, lohnt es sich, die Flurförder-
dazugehörigen Tankstelle einplanen.
zeuge, die heute im Einsatz sind, einmal genauer zu betrachten. Alle nachstehenden Aspekte könnten Anlass dafür sein, zu prüfen, ob innovative und zukunftsorientierte Flurförderzeuge mit H2BZ-Technologie nicht doch schneller als erwartet im Alltag eines Unternehmens eingesetzt werden können.
a Was kosten die „alten“ Flurförderzeuge
Flurförderzeuge mit innovativem BrennstoffzellenSystem in einem Betrieb einzusetzen, ist eine zukunftsorientierte Entscheidung und hat an verschiedenen Stellen Auswirkungen auf Organisation und betriebliche Abläufe. Der Einsatz der neuen Technik führt zu Veränderungen, über die man sich bereits im Vorfeld im Klaren sein sollte und die in der
(Batterie oder Diesel) wirklich, wenn man
Projektierung berücksichtigt werden müssen. Dies
nicht nur Anschaffungskosten, sondern die
gilt intern insbesondere für die Kommunikation und
TCO betrachtet?
die Einbindung der betroffenen Mitarbeiter in den
a Wurden schon einmal die realen Stillstandzeiten oder Ladezeiten der sich derzeit im Einsatz befindenden Fahrzeuge gemessen?
a Vielleicht ist ein Technologiewechsel sinnvoll, wenn Leasingverträge auslaufen oder größere Reparaturen und Instandhaltungen an der bestehenden Technik anstehen?
a Müssen neue Lademöglichkeiten für
verschiedenen Arbeitsbereichen und Abteilungen. Nicht zuletzt gilt es, die Mitarbeiter, die die neue Technik nutzen, rechtzeitig zu informieren und im Umgang zu schulen. Von Vorteil ist es auch, wenn frühzeitig – am besten in der Planungsphase – erfahrene Fachleute eingebunden werden. Sie können dafür sorgen, dass Probleme und Verzögerungen früh erkannt und möglichst reibungslos behoben werden. Dies gilt auch
bestehende Batterien eingerichtet werden
für Zertifizierungs- und Abnahmestellen, die bereits
bzw. Ersatzbatterien angeschafft werden?
Erfahrungen mit der Nutzung der H2BZ-Technologie
a Wird eine neue Lagerhalle geplant, die technisch so auslegt werden kann, dass dort Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen eingesetzt und eine Infrastruktur mit Wasserstoff oder Methanol aufgebaut werden kann?
30
Die Beantwortung der Fragen hilft, das Potenzial
haben und so wichtigen Input für das Sicherheitskonzept geben können.
4.2 ÜBER DEN TELLERRAND BLICKEN UND INTERESSEN BÜNDELN Wenn Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen im Unternehmen zum Einsatz kommen sollen, dann kann eine Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Mitstreitern aus anderen Bereichen eine Realisierung durchaus vorantreiben. Gemeinsam lassen sich die Rahmenbedingungen, die für einen erfolgreichen, marktorientierten Einsatz der H2BZ-Technologie
Welche Partner und Kooperationen sind möglich?
a Es gibt verschiedene Produktions- und Logistikbetriebe, bei denen der Warenumschlag mit diversen Flurförderzeugen erfolgt.
a Das eine oder andere kleine oder mittelständi-
wünschenswert sind, besser und nachhaltiger gestal-
sche Unternehmen in der Nachbarschaft hat ein
ten und umsetzen. Außerdem verteilen sich dadurch
Solardach installiert und speist überschüssigen,
Arbeit und Kosten auf mehrere Schultern.
regenerativ erzeugten Strom ins Netz ein.
Die meisten Unternehmen und Vertreter der öffent-
a Die Landwirte im Umland betreiben Biogas-
lichen Hand sind lokal und regional exzellent ver-
anlagen und speisen ebenfalls den Strom ins
netzt. Sie wissen, welche Aktivitäten auf lokaler
Netz ein.
Ebene im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit laufen und an welchen Innovationen gearbeitet wird. So kommen die nachstehenden vielfältigen Aktivitäten in einer Kommune zusammen, die gebündelt zu einem Innovationsschub führen und neue Arbeitsplätze schaffen können.
a Beim lokalen Chemieunternehmen entsteht in den Herstellungsprozessen verschiedener Chemikalien Wasserstoff als Abfallprodukt.
a Der regionale Nahverkehrsbetreiber möchte aufgrund sich verschärfender Umweltauflagen seine Busflotte auf umweltfreundliche und effiziente Antriebe umstellen.
Hydrogen Fuel Cells and Electromobility in European Regions (HyER) Auf europäischer Ebene haben sich bisher 32 Städte und Regionen zusammengeschlos-
a Die ansässige Hochschule engagiert sich bereits in einem H2BZ-Förderprojekt und begleitet es wissenschaftlich. Es gibt dort ausgewiesene Experten, außerdem wird dort ein Elektrolyseur für die dezentrale Wasserstofferzeugung betrieben.
sen, um die Einführung der
a Ein örtlicher Autovermieter möchte sein
Elektromobilität mit batterie- und brennstoffzellen-
Angebot mit neuen Mobilitäts- und Car-
elektrischen Fahrzeugen zu unterstützen. Solche Alli-
Sharing-Konzepten ergänzen und zukunfts-
anzen bringen Vorteile für alle Beteiligten: Durch
orientierte Fahrzeuge anbieten.
einen gemeinsamen Bedarf werden schnell Stückzahlen erreicht, die es den Herstellern ermöglichen, Skaleneffekte zu nutzen und die Fahrzeuge zu attraktiven Preisen zu vermarkten. Darüber hinaus tauscht man sich auf verschiedenen Ebenen über die Erfah-
a Der Bürgermeister möchte seine Stadt mit einem ökologischen und zukunftsorientierten Image für die Ansiedelung von neuen Unternehmen und Bürgern attraktiver machen.
rungen mit der neuen Technologie aus und erhält so aussagekräftige und umfassende Ergebnisse aus dem Alltagsbetrieb bei unterschiedlichen Bedingungen (topografisch, klimatisch etc.). www.hyer.eu
31
5
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Zahlreiche hessische Unternehmen und Organisatio-
werden kann. Darüber hinaus gibt es unter nach-
nen stehen Ihnen für Informationen gerne zur Verfü-
stehenden Kontaktadressen weitere Auskünfte rund
gung. Ihre Kontaktdaten finden Sie im Kompetenz-
um das Themengebiet Flurförderzeuge mit H2BZ-
atlas Wasserstoff und Brennstoffzellen Hessen, der
Technologie.
auch online unter www.H2BZ-Hessen.de abgerufen
5.1
KONTAKTADRESSEN UND ANSPRECHPARTNER 15
15 Weitere hessische Unternehmen finden Sie im Kompetenzatlas Wasserstoff und Brennstoffzellen Hessen, den Sie sich unter www.H2BZ-Hessen.de herunterladen können.
Geschäftsstelle H2BZ-Initiative Hessen e.V. HA Hessen Agentur GmbH Wasserstoff- und
flow-advice e.K. Büro Wiesbaden
Brennstoffzellentechnologie, Elektromobilität
Ansprechpartnerin:
Konradinerallee 9
Anna-Kristin Kippels
65189 Wiesbaden
T 0611 450208-77
www.H2BZ-Hessen.de
F 0611 450208-99
www.hessen-agentur.de
anna-kristin.kippels@flow-advice.de
Ansprechpartnerin:
Büro München
Alina Stahlschmidt
Josef-Retzer-Straße 20a
T 0611 95017-8959
81241 München
F 0611 95017-58959
www.flow-advice.de
alina.stahlschmidt@hessen-agentur.de
ANWENDER UND FACHLEUTE FÜR H2BZ-FLURFÖRDERZEUGE
32
Flughafen Hamburg GmbH
H2-Logistics
Stabsstelle Umweltschutz
Csilla-von-Boeselager-Straße 11
22331 Hamburg
33104 Paderborn
www.ham.airport.de
www.h2-logistics.de
Ansprechpartner: Wolfgang Schümann
Ansprechpartner: Dr. Christian Ewering
T 040 50753000, F 040 50751878
T 0170 8506710, F 0121 2512734912
wschuemann@ham.airport.de
ce@h2-logistics.de
H2 Logic A/S
Heliocentris Engergiesysteme GmbH
Industriparken 34B, DK-7400 Herning
Rudower Chaussee 29, 12489 Berlin
www.h2logic.com
www.heliocentris.com
Ansprechpartner: Steven Westenholz
Ansprechpartner: Florian Koppe
T +45 96265563
T 030 340601-882, F 030 63926329
swe@h2logic.com
f.koppe@heliocentris.com
BRENNSTOFFZELLENHERSTELLER Ballard Power Systems
Hydrogenics GmbH
Goldenbergstraße 1, 50354 Hürth
Am Wiesenbusch 2, Halle 5, 45966 Gladbeck
www.ballard.com
www.hydrogenics.com
Ansprechpartner: Geoffrey Budd
Ansprechpartner: Martin Tröger
T 02233 406401, F 02233 406111
T 02043 944141, F 02043 944146
geoff.budd@ballard.com
mtroeger@hydrogenics.com
FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN Forschungszentrum Jülich GmbH
Ansprechpartner: Dr. Martin Müller
Institut für Energieforschung (IEF)
T 02461 61-1859, F 02461 61-6695
52425 Jülich
mar.mueller@fz-juelich.de
www.fz-juelich.de/iek-3
FLURFÖRDERZEUGHERSTELLER Linde Material Handling GmbH
STILL GmbH
Carl-von-Linde-Platz, 63743 Aschaffenburg
Berzeliusstraße 10, 22113 Hamburg
www.linde-mh.de
www.still.de
Ansprechpartner: Hannes Schöbel
Ansprechpartner: Michael Arndt
T 06021 991384, F 06021 991570
T 040 73392125
hannes.schoebel@linde-mh.de
michael.arndt@still.de
WASSERSTOFFLIEFERANT/BETANKUNGSTECHNOLOGIE Linde AG Geschäftsbereich Linde Gas
Ansprechpartner: Florian Knab
Kostheimer Landstraße 25
T 06134 208-43, F 06134 208-29
55246 Mainz-Kostheim
florian.knab@de.linde-gas.com
www.linde-gas.de
33
5.2
ERGÄNZENDE PUBLIKATIONEN
Publikation: Kompetenzatlas Wasserstoff
Broschüre: Wasserstoff und Brennstoffzellen
und Brennstoffzellen Hessen
– Starke Partner erneuerbarer Energiesysteme
Herausgegeben von: Hessisches Ministerium
Herausgegeben von: Deutscher Wasserstoff-
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und
und Brennstoffzellenverband (DWV)
Verbraucherschutz (HMULEV) Broschüre: DWV Wasserstoff SicherheitsBroschüre: Wasserstoff und Brennstoffzellen
Kompendium
Herausgegeben von: Hessisches Ministerium
Herausgegeben von: Deutscher Wasserstoff-
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und
und Brennstoffzellenverband (DWV)
Verbraucherschutz (HMULEV) Broschüre: Wasserstoff und BrennstoffzellenBroschüre: Wasserstoff-Tankstellen
technologie
Herausgegeben von: Hessisches Ministerium
Herausgegeben von: Fraunhofer Institut
für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und
für Solare Energiesysteme ISE
Verbraucherschutz (HMULEV) Broschüre: Eine Vision wird Wirklichkeit Broschüre: Wasserstoff – Schlüssel zur
Herausgegeben von: Linde AG
weltweit nachhaltigen Energiewirtschaft Herausgegeben von: EnergieRegion.NRW
Publikation: Ein Portfolio von Antriebssystemen für Europa: Eine faktenbasierte Analyse –
Broschüre: Wasserstoff – Der neue
Die Rolle von batteriebetriebenen Elektro-
Energieträger
fahrzeugen, Plug-in Hybridfahrzeugen und
Herausgegeben von: Deutscher Wasserstoff-
Brennstoffzellenfahrzeugen.
und Brennstoffzellenverband (DWV)
Herausgegeben von: McKinsey & Company
Broschüre: Woher kommt die Energie für die Wasserstofferzeugung? Herausgegeben von: Deutscher Wasserstoffund Brennstoffzellenverband (DWV)
34
6
AN HESSEN FÜHRT AUCH IN SACHEN H2BZ-TECHNOLOGIE KEIN WEG VORBEI
Hessen ist Deutschlands führender Finanz- und Ban-
Diese fünf Branchen sind die entscheidenden Trei-
kenstandort. Die Europäische Zentralbank und die
ber für die Entwicklung und Herstellung von Brenn-
Deutsche Bundesbank haben ihren Sitz in Frankfurt
stoffzellen-Produkten und -Dienstleistungen. Hessen
ebenso wie wichtige Industrieverbände der Bran-
ist sowohl Fertigungsregion für diese Industrien als
chen Chemie, Elektrotechnik sowie des Maschinen-
auch Forschungs- und Entwicklungsstandort.
und Anlagenbaus. Die Logistik zählt zu den Zukunftsbranchen des Landes. Im geografischen und verkehrstechnischen Herzen Europas haben zahlreiche ausländische Unternehmen ihre Niederlassung, der Frankfurter Flughafen ist eine der wichtigsten internationalen Drehschreiben im Flugverkehr.
Das Land Hessen unterstützt seit vielen Jahren die Entwicklungen und Aktivitäten im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Im Auftrag des hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft HA Hes-
Dem Thema Energie und Energieversorgung kommt
sen Agentur GmbH Projektträger dieser Fördermaß-
in der hessischen Landesregierung eine wichtige
nahmen. Darüber hinaus haben sich Vertreter aus der
Rolle zu. Hessen ist bestrebt, den landesweiten Ener-
hessischen Industrie, der Wissenschaft und Gesell-
giebedarf zu senken und die Energieeffizienz zu
schaft in der H2BZ-Initiative zusammengeschlossen,
erhöhen sowie den Anteil der erneuerbaren Ener-
um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
gien bis zum Jahre 2050 auf 100 Prozent auszu-
in Hessen voranzubringen und den Wirtschafts- und
bauen. Unter den Hightech-Regionen in Europa
Wissenschaftsstandort Hessen zu stärken.
gehört Hessen zur Spitze. Die hessische Landesregierung fördert den Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft und konzentriert sich Kiel
innerhalb der Technologieförderung auf Zukunftstechnologiefelder wie beispielsweise die Wasser-
Schwerin
stoff- und Brennstoffzellentechnologie (H2BZ).
Hamburg Bremen
Das Land bietet aufgrund seiner Industriestruktur
Berlin Hannover
hervorragende Voraussetzungen für die Entwicklung
Potsdam
und Vermarktung der Wasserstoff- und BrennstoffMagdeburg
zellentechnologie. Gemessen am Umsatz sind die fünf wichtigsten Industriebranchen in Hessen Che-
Düsseldorf
mie/Pharma, Kfz-Industrie, Elektrotechnik, Maschinen- und Anlagenbau sowie Metallerzeugung und -verarbeitung.
Kassel
Dresden
Hessen M b Marburg Gießen Wiesbaden Frankfurt Mainz
Erfurt
Darmstadt
Saarbrücken
Stuttgart München
35
7
ANHANG
7.1
DIE 10 HÄUFIGSTEN FRAGEN
1 IST WASSERSTOFF SICHER?
4 WELCHE BEDEUTUNG HAT WASSERSTOFF FÜR DIE ENERGIEZUKUNFT?
Ja. Wasserstoff ist ein Energieträger und deshalb sind im Umgang – wie bei jedem anderen Kraft-,
Wasserstoff hat das Potenzial, neben Strom der wich-
Brenn- und Treibstoff auch – bestimmte Regeln zu
tigste Energieträger der Zukunft zu werden. Er kann
beachten. Da H2 leichter als Luft ist, steigt er immer
grundsätzlich aus allen Primärenergien hergestellt
nach oben. Wird Wasserstoff im Innenbereich
werden und anders als Strom auch langfristig
genutzt, ist für eine gute Be- und Entlüftung zu sor-
gespeichert werden. Das ist eine wichtige Eigen-
gen. Darüber hinaus werden in allen H2-Anwendun-
schaft, die für die Einführung der erneuerbaren Ener-
gen Sensoren eingesetzt, die die Konzentration des
gien zum Tragen kommt, da Wind und Sonne nicht
Wasserstoffs überwachen. Alle Produkte, die Wasser-
konstant und nicht immer bei Bedarf zur Verfügung
stoff nutzen, sind nach den geltenden Normen
stehen. Statt Strom wird Wasserstoff produziert, der
geprüft und zertifiziert (siehe Kapitel 2.4).
gelagert oder zum Ort der Verwendung transportiert werden kann. Bei Bedarf kann er rückverstromt und
2 SIND DIE WASSERSTOFFVORRÄTE BEGRENZT? Nein. Der große Vorteil von Wasserstoff ist, dass er in chemischen Verbindungen wie Wasser, Kohlen-
wieder ins Netz eingespeist werden (siehe Kapitel 1.2).
5 WELCHE ROLLE SPIELT DIE H2BZTECHNOLOGIE FÜR DIE LOGISTIK?
wasserstoffen und anderen organischen Verbindungen überall vorkommt. Aus diesen chemischen Ver-
Wie der gesamte Verkehrssektor steht auch die
bindungen kann er mittels einer Vielzahl von Primär-
Logistik vor der Herausforderung, CO2-Emissionen
energien gewonnen werden. Ziel ist es, Wasserstoff
zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch der Fahr-
zukünftig ausschließlich mit Hilfe erneuerbarer Ener-
zeuge aus Umwelt- und Kostengründen zu optimie-
gien herzustellen.
ren. Im Bereich des Warenumschlags hat die H2BZTechnologie das Potenzial, diese Anforderungen zu
3 WARUM WIRD WASSERSTOFF MEISTENS IN VERBINDUNG MIT DER BRENNSTOFFZELLE GENANNT? Die Zukunft der Energie ist von zwei Leitmotiven geprägt. Erstens soll die Energie immer effizienter genutzt und zweitens umweltfreundlich und in den erforderlichen Mengen erzeugt werden. Brennstoffzellen als hocheffiziente Energiewandler können Wasserstoff in verschiedenen Anwendungen nutzen, ohne überhaupt Emissionen zu produzieren. Auch die Erzeugung von H2 bleibt emissionsfrei, wenn dafür erneuerbare Energien eingesetzt werden.
36
erfüllen, insbesondere dann, wenn Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen betrieben werden und der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien hergestellt wird (siehe Kapitel 2). Generell scheint die Logistik-Branche ein geeigneter Einführungsmarkt für die Brennstoffzellentechnologie zu sein.
6 WIE ZUVERLÄSSIG SIND BRENNSTOFFZELLEN-FLURFÖRDERZEUGE? Brennstoffzellen sind heute technisch wettbewerbsfähig mit konventionellen Technologien. Insbesondere hinsichtlich Lebensdauer und Zuverlässigkeit liegen sie gleichauf mit Flurförderzeugen mit Batterie oder Verbrennungsmotor. Brennstoffzellen-Fahrzeuge haben den Vorteil, dass sie die Vorzüge von Batterie (sauber und leise) und Verbrennungsmotor (hohe Leistung und Einsatzdauer) kombinieren, ohne deren Nachteile (Verbrennungsmotor: Emissionen, Batterie: lange Ladezeiten, nachlassende Leistung gegen Ende der Batteriekapazität) aufzuweisen (siehe Kapitel 2).
9 HAT DER WASSERDAMPF AUS DEM BETRIEB DER FLURFÖRDERFAHRZEUGE AUSWIRKUNGEN, WENN DIE FAHRZEUGE IN DER HALLE BENUTZT WERDEN? Flurförderfahrzeuge mit Brennstoffzellen-ElektroAntrieb emittieren als Abgas nur Wasserdampf, der bei stehendem Fahrzeug oft als Wasser ausfällt und auf dem Boden entsprechende Spuren hinterlassen kann. Bei der Nutzung von konventionellen Verbrennungsmotoren ist Wasserdampf ebenfalls Teil des Abgases. Da der Wasserdampf dort aber heißer ist als bei Brennstoffzellen-Elektro-Antrieben, kondensiert er nicht. Selbst beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer Flurförderzeuge mit H2BZ-Antrieb in einer geschlossenen Halle wird sich kein sichtbarer Was-
7 IST DER EINSATZ VON BRENN-
serdampf bilden oder die Luftfeuchtigkeit merklich
STOFFZELLEN-FLURFÖRDERZEUGEN
ansteigen. Auch aus Kühlhallen mit niedrigem Tau-
RENTABEL?
punkt sind keine Probleme bekannt.
Die Erfahrungen aus den Pilot- und Demonstrationsprojekten zeigen, dass sich die höheren Preise für Brennstoffzellen-Flurförderzeuge in wenigen Jahren aufgrund geringerer Betriebskosten amortisieren. Darüber hinaus geht man davon aus, dass sich die Kosten für die Brennstoffzellen aufgrund weiterer Entwicklungen und steigender Stückzahlen in Zukunft deutlich reduzieren werden (siehe Kapitel 3).
10 WANN KOMMT METHANOL (MeOH) ALS TREIBSTOFF FÜR FLURFÖRDERZEUGE IN FRAGE? Methanol ist chemisch ein Alkohol und unter Normalbedingungen flüssig. Er wird seit Jahrzehnten als Energieträger genutzt. Die Verwendung und das Handling als Kraftstoff sind damit den konventionellen Treibstoffen sehr ähnlich. Flurförderzeuge, die
8 WO KANN MAN BRENNSTOFFZELLEN-
Methanol nutzen, setzen zwar sehr geringe Mengen
FLURFÖRDERZEUGE KAUFEN?
an CO2 frei, sie dürfen aber dennoch für den Innen-
WELCHE HERSTELLER GIBT ES?
bereich genutzt werden. Aufgrund seiner toxischen Eigenschaften kann Methanol allerdings in der
Alle großen Hersteller von Flurförderzeugen haben
Lebensmittel- und Pharmaindustrie nur bedingt ein-
in den vergangenen Jahren Prototypen und De-
gesetzt werden.
monstrationsfahrzeuge mit Brennstoffzellen aufgebaut und im Rahmen von Pilot- und Kundenprojekten im Alltag getestet. Noch hat kein Hersteller in Deutschland Brennstoffzellen-betriebene Flurförderzeuge als Standardprodukt in seinem Sortiment, mit steigender Nachfrage wird sich dies aber ändern.
37
7.2
DATENBLATT UND UMRECHNUNGSTABELLEN
EINE ÜBERSICHT DER WICHTIGSTEN DATEN UND FAKTEN ÜBER WASSERSTOFF UND ANDERE KRAFTSTOFFE SOWIE UMRECHNUNGSTABELLEN ENERGIE UND LEISTUNG
Wasserstoff J J
1
kWh
2,778(-7)
3,6(6)
cal
1
cal
BTU
Nm3
kg
Diesel Steinkohle
l LH2
kg
l
0,2388 9,478(-4) 8,335(-9) 9,274(-8) 1,177(-7) 2,328(-8) 2,799(-8) 8,598(5)
4,187 1,163(-6)
BTU
Wasserstoff
kWh
3412 3,001(-2)
1
1055 2,931(-4)
0,3339
0,4239 8,380(-2)
0,1008
3,968(-3) 3,490(-8) 3,883(-7) 4,930(-7) 9,746(-8) 1,172(-7) 252
1
8,795(-6) 9,785(-5) 1,242(-4) 2,456(-5) 2,953(-5)
Rohöl
Nm3
kg
Barrel
3,412(-8) 1,802(-8) 2,511(-8) 2,388(-8)
1,751(-10)
0,1228 6,487(-2) 9,041(-2) 8,598(-2) 1,429(-7) 7,544(-8) 1,051(-7)
7,331(-10)
3,600(-5) 1,901(-5) 2,650(-5) 2,520(-5)
1,848(-7)
33,33
2,865(7)
1,137(5)
Nm3
1,078(7)
2,995
2,575(6)
1,022(4) 8,988(-2)
l LH2
8,493(6)
2,359
2,028(6)
kg
4,296(7)
11,93
1,026(7)
4,072(4)
0,3581
3,984
5,058
l
3,573(7)
9,925
8,534(6)
3,386(4)
0,2978
3,314
4,207
0,8317
Steinkohle
kg
2,931(7)
8,141
7(6)
2,778(4)
0,2443
2,718
3,451
0,6822
0,8203
Methan (Erdgas)
kg
5,550(7)
15,42
1,326(7)
5,260(4)
0,4626
5,147
6,535
1,292
1,553
1,894
Nm3
3,982(7)
11,06
9,511(6)
3,774(4)
0,3319
3,693
4,689
0,9269
1,114
1,359
0,7175
1
kg
4,187(7)
11,63
1(7)
3,968(4)
0,349
3,883
4,93
0,9746
1,172
1,429
0,7544
1,051
1
Barrel
5,711(9)
1,586(3)
1,364(9)
5,413(6)
47,6
529,6
672,4
132,9
159,8
194,9
102,9
143,4
136,4
8049 7,079(-2)
1 0,7876
6,304(-4)
1(-7)
1,200(8)
Rohöl
11,13
kg
kg
Diesel
1
Methan (Erdgas)
kg
14,13
2,793
3,358
4,094
2,162
3,013
2,865
2,101(-2)
1,27
0,251
0,3018
0,3679
0,1943
0,2708
0,2575
1,888(-3)
0,1977
0,2377
0,2898
0,153
0,2133
0,2028
1,487(-3)
1,202
1,466
0,7741
1,079
1,026
7,523(-3)
1
1,219
0,6438
0,8973
0,8534
6,257(-3)
1
0,5281
0,736
0,7
5,132(-3)
1,394
1,326
9,718(-3)
0,9511
6,973(-3)
1
1
1
7,331(-3) 1
Energietabelle für die Umrechnung verschiedener Energieeinheiten und -äquivalente Anmerkung: x(y) bedeutet x·10
y
Quelle: Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV), Berlin
Pa Pa
bar
1
1(-5)
atm
Torr
at
(mm Hg)
(kp/cm2)
9,86923(-6)
7,50062(-3)
1,01972(-5)
1,01972(-4)
1,45038(-4)
0,986923
750,062
1,01972
10,1972
14,5038
760
1,03323
10,3323
14,6959
1,35951(-3)
1,35951(-2)
1,93368(-2)
10
14,2233
bar
1(5)
atm
1,01325(5)
1,01325
Torr
133,322
1,33322(-3)
1,31579(-3)
1
1 1
at
98066,5
0,980665
0,967841
735,559
m WS
9806,65
9,81E-02
9,68E-02
73,5559
0,1
psi
6894,76
6,89476(-2)
6,80460(-2)
51,7149
7,03070(-2)
Drucktabelle für die Umrechnung verschiedener Druckeinheiten Anmerkung: x(y) bedeutet x·10
y
Quelle: Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV), Berlin
38
m WS
psi (lb/in2)
1 1
1,42233 0,70307
1
Molmasse
g/mol
Heizwert
kJ/g
Helium
Wasserstoff
Stickstoff
Methan
Propan
Methanol
n-Heptan
Wasser
n-Dekan
4He
H2
N2
CH4
C3H8
CH3OH
C7H16
H2 O
C10H22
4,003
2,016
28,013
16,043
44,097
32,042
100,204
18,015
142,285
0
120
0
50
46,4
19,7
44,7
0
44,6
85,5
175,5
182,6
273,2
243,5
Tripelpunkt Wasserstoff-Werte gelten für p-H2
Temperatur
K
-
13,8
63,1
90,7
Druck
mbar
-
70,4
125,3
117,2
0
0
0
6,1
0
Flüssigkeitsdichte
g/l
-
77
867,8
451,2
732,9
894,4
771,6
999,8
765,6
Gasdichte
g/l
-
0,125
0,675
0,251
0
0
0
0,005
0
447,3
Siedepunkt (p = 1 atm) Wasserstoff-Werte gelten für p-H2
Temperatur
K
4,2
20,3
77,3
111,6
231,1
337,9
371,6
373,2
Flüssigkeitsdichte
g/l
125
70,8
808,6
422,5
580,7
749,6
614,6
958,1
603
Gasdichte
g/l
16,89
1,338
4,59
1,82
2,42
1,2
3,47
0,6
4,13
Viskosität Flüssigkeit
µPas
2,72
11,9
13,98
19,3
?
?
?
?
?
Verdampfungswärme
J/g
20,6
445,5
198,6
510,4
427,8
1100
317,7
2265,9
278,4
Verdampfungswärme
kJ/l
2,6
31,5
160,6
215,7
248,4
824,6
195,3
2171
167,9
Heizwert Flüssigkeit
MJ/l
0
8,5
0
21,1
26,9
14,8
27,5
0
26,9
Heizwert Gas
kJ/l
0
160,5
0
90,9
112,1
23,6
155,1
0
184,2
617,7
Kritischer Punkt
Temperatur
K
5,2
33
126,2
190,6
369,8
512,6
540,2
647,3
Druck
bar
2,3
12,9
34
46
42,4
81
27,4
220,6
21,1
Dichte
g/l
69,6
31,4
314
162,2
218,7
271,5
234,1
322
237,1
Normalzustand (0 °C, 1 atm) kursive Werte gelten beim Dampfdruck
Flüssigkeitsdichte
g/l
-
-
-
-
528,3
812,9
702,3
-
744,7
Gasdichte
g/l
0,178
0,09
1,25
0,718
2,011
1,44
4,48
0,005
6,35
Dampfdruck
mbar
-
-
-
-
4763
39,5
15,3
6,1
26
Gasviskosität
µPa s
19,7
8,9
17,7
10,9
8,3
-
-
-
-
Vol.-verh. Gas Norm./ Flkt. Siedep.
700
788
647
589
289
-
-
-
-
Heizwert Flüssigkeit
MJ/l
-
-
-
-
24,5
16
31,4
-
33,2
Heizwert Gas
kJ/l
0
10,8
0
35,9
93,2
28,4
200,3
0
283,2
0,7
Gemisch mit Luft
Untere Explosionsgrenze
Vol-%
-
4
-
4,4
1,7
6
1,1
-
Untere Detonationsgrenze
Vol-%
-
18,3
-
6,3
2,2
?
?
?
?
stöchiometrisches Gemisch
Vol-%
-
29,6
-
9,5
4
12,3
1,9
-
1,3
Obere Detonationsgrenze
Vol-%
-
59
-
13,5
9,2
?
?
?
?
Obere Explosionsgrenze
Vol-%
-
77
-
17
10,9
50
6,7
-
5,4
Mindestzündenergie
mJ
-
0,017
-
0,29
0,24
0,14
0,24
-
?
Selbstentzündungstemperatur
K
-
833
-
868
743
728
488
-
478
Vergleichstabelle für physikalische und chemische Eigenschaften von Wasserstoff und anderen Stoffen (Gasen, Energieträgern). Bemerkung: Heptan und Dekan sind als Stoffe ausgewählt worden, die dem Benzin bzw. Heizöl in ihren Eigenschaften ähnlich sind. Quelle: Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV), Berlin
39
IMPRESSUM Band 2 der Schriftenreihe Wasserstoff und Brennstoffzellen
Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen Autoren Alexandra Huss AKOMBE Markt- und Technologiekommunikation, Köln www.akombe.de Marcel Corneille EMCEL GmbH, Köln www.emcel.com Redaktion Daniela Jardot, Alina Stahlschmidt, Alexander Bracht (HA Hessen Agentur GmbH) Die Mitglieder des Vorstandes der H2BZ-Initiative Hessen, insbesondere: Anna-Kristin Kippels (flow-advice) Prof. Dr. Birgit Scheppat (Hochschule Rhein-Main) Norbert Pfeiffer Herausgeber HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden Telefon 0611 95017-8959 Telefax 0611 95017-58959 www.Hessen-Agentur.de www.H2BZ-Hessen.de Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. © Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) Mainzer Straße 80 65189 Wiesbaden www.hmuelv.hessen.de Vervielfältigung und Nachdruck – auch auszugsweise – nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung. Titelfotos: Still GmbH, Fotolia.com Gestaltung: Theißen-Design, Lohfelden Lektorat: redaktionsbüro frantz, Göttingen Druck: Druckerei ausDRUCK, Kassel Mai 2013, 3. leicht veränderte Auflage
40
Hessisches Ministerium fĂźr Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mainzer StraĂ&#x;e 80 65189 Wiesbaden www.hmuelv.hessen.de
www.Hessen-Agentur.de
Initiative Hessen www.H2BZ-Hessen.de
FRONIUS HYLOG-FLEET / HyLOG-Fleet (Hydrogen powered Logistic System) ist ein Brennstoffzellensystem für Flurförderzeuge. Dort wo sich bei Intralogistikfahrzeugen normalerweise der Batterietrog befindet, sorgt ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellensystem für den Antrieb. / Das System wurde erstmals 2011 mit dem FlurförderzeugLieferanten und Projektpartner Linde Material Handling vorgestellt. HyLOG-Fleet wird derzeit bei Flurförderzeugen der Klasse 3 (Lagertechnikgeräte mit Sitz- oder Standplattform) eingesetzt.
/ Gegenüber batteriebetriebenen Flurförderzeugen punktet HyLOG-Fleet mit zahlreichen Vorteilen. Dauert die Ladezeit bei konventioneller Technologie sieben bis zwölf Stunden, lässt sich die Betankung in wenigen Minuten durchführen. Dadurch erübrigt sich auch die Einrichtung von Batterieladeräumen und dezentralen Ladestationen. Mit HyLOGFleet lässt sich nicht nur eine wirtschaftliche sondern auch eine umweltfreundliche Transportlösung realisieren.
HYLOG FLEET IM PRAXISTEST / Der österreichische Speditions- und Logistikdienstleister DB Schenker testet das System im laufenden Betrieb. Das Projekt „E-LOG-Biofleet“ soll die Vorteile der Technologie in einem Industriebetrieb zeigen. Zehn Kommissionierer im Zwei- und Dreischichtbetrieb einer Lagerhalle wurden mit dem System ausgestattet. Darüber hinaus wurde die erste Indoor-Betankungsanlage Europas realisiert.
Status of H2 Technologies for Material Handling and Industrial Application @ Fronius Eco-Mobility 2014, Vienna, 20th and 21st October
Ewald Wahlm端ller Fronius International GmbH Research Hydrogen Solutions G端nter Fronius Str. 1 4600 Wels-Thalheim, Austria
Content / The Fronius Company / Fronius Hydrogen Technologies / Projects & Results / Summary
2
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
FRONIUS - WHAT WE DO / We create new technologies and solutions for monitoring and controlling energy by shifting the limits of what is possible.
SOLAR ELEKTRONICS We must revolutionise the energy supply of our planet
WELDING TECHNOLOGY We master the arc like no other
BATTERY CHARGING SYSTEMS Economical, flexible, unique 3
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
Fronius H2 Technologies
Energycell 10.0E HPEM Electrolyser
HyLOG Fleet 26F PEM FC – Battery Hybrid
HyLOG Fleet 100F PEM FC – Battery Hybrid
8kW/400VAC, 1,2Nm3/h 163bar, 80°C
10kW/30kWp, 80VDC H2 tank: 85L, 350bar / 35kWh(el)
L/W/H 1000/380/990 mm ISO 22734-1:2008, EMC
2.6kW/11kWp, 24VDC H2 tank: 23L, 200bar / 6kWh(el) 28L, 350bar / 11,5kWh(el) Temp. range (target): -10 to +60°C L/W/H 786/310/630 mm EN62282-5-1:2007, PED, EMC
Pilot production / demonstration
Pilot production / demonstration
Product development
Temp. range: -20 to +50°C L/W/H 1028/855/771 mm EN62282-4-101:2014, PED, EMC Fronius International GmbH / NOW WS Intralogistik, Berlin 29.Okt. 2014 / Confidential
Status E-LOG-Biofleet @ DB Schenker
Duration: 06/2010 – 05/2014
/ Application characteristics / Location: DB Schenker cross-docking terminal Hörsching (AT) / Truck fleet: 10 (+2) Linde T20-24 AP/SP stand-on pallet trucks / Hours of operation: 24/5 / Ambient temperature: 0 to +25°C / Indoor H2 refuelling and on-site generation from biogas: 0.45 kgH2/h @ 200bar / FC fleet statistics (Sept. 2014) / Truck on-time: 11.235h / FC on-time: 6.021h / FC power demand: <750W / FC system drive cycle efficiency: 53% / Number of refuellings: ~1.600 5
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
E-LOG-Biofleet WTW-GREENHOUSE GAS EMISSIONS DB Schenker Case
6
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
Fronius HyLOG Fleet 26F
** NA >5000 Trucks
** 2 Fronius HF26F
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
E-LOG-Biofleet Benefits & Lessons Learned / Competitive advantage & primary customer experience / No battery swap / Fast H2 refuelling increases flexibility / Regular and reliable 24/5 operation of FC trucks and H2 filling station confirm maturity / High employee acceptance & confidence
Fronius HyLOG Fleet 26F
/ Lessons learned / Modularity, scalabilty and reliability are key for both FC systems & refuelling infrastructure / Driving range improvements support economics most effective / High performance & zero emission requirements, high/low ambient temp., etc. are early market entry scenarios / Customer needs a solution! Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
Fronius HyLOG-Fleet 26F+ /
Peak Power (continuous): 11kW (2,6kW) 11kW (1,5kW)
/
Peak Current: 450A
/
H2 Tank: 23L, 200bar, 6kWh(el) >28L, 350bar, >11,5kWh(el)
/
Onboard/Indoor Refuelling: <3min
/
Onboard Battery: High Power Lithium Ion
/
Nominal System Voltage: 26,4V
/
Operating Temp. Range: +2 to +60째C -10 to +60째C
/
Dimension L/W/H: 786/310/630 mm (4PzS Tray)
/
Weight: 180kg
/
Certification: EN62282-5-1:2007 (Portable FC Systems), 97/23/EC (PED), EMC2004/108/EC, EN61508 Ed. 2.0 (functional safety), IEC 62133 Ed. 2.0 (secondary cells)
STAble and low cost Manufactured bipolar plates for PEM Fuel Cells / Objectives / Develop durable coatings materials for metal based bipolar plates / mass producible for less than 2.5 €/kW / Lifetime target >10 000 hours / contact resistance (< 25 mOhm cm2) and corrosion resistance (< 10 µA/cm2)
/ Project duration: 07/2012 – 06/2015 / Funding program: FCH-JU 10
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
ELAAN* PROJECT Duration: 10/2013 – 09/2016
Objectives: / 80V 10kW/30kWp FC-battery-hybrid system for industrial application Municipal Vehicles 80V, 2 x 10kW / 30kWp Environment: Outdoor / public roads
/ FC stack with low-cost metal BPP / 350bar H2 tank system / Modular Li ion battery system / Heavy duty environment: freezing / high temp. environm., road salt, jet-wash, etc. / Certification targets: road traffic admission, EU directives
Class 1 Forklift Trucks 80V, 1 x 10kW / 30kWp Environment: Indoor / outdoor plant grounds, public roads
*Elektrischer Antriebsstrang für Arbeits- und Nutzfahrzeuge (ELAAN)
World Implement & Tractor Market 15%
Production in Germany
30%
Global market share of German suppliers
Material Handling Municipal Services
By Courtesy of Linde MH GmbH
Construction
By Courtesy of LADOG-Fahrzeugbau u. Vertriebs-GmbH
Global Market ~ 260 Billion â&#x201A;Ź By Courtesy of Construction Machine Blog
Forestry
Agricultural
By Courtesy of LBX Company LLC
New Holland NH2 Tractor, by Courtesy of Landwirt Agrarmedien GmbH Graz / Austria 12
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
Fronius H2 Technologies
Energycell 10.0E HPEM Electrolyser
HyLOG Fleet 26F PEM FC – Battery Hybrid
HyLOG Fleet 100F PEM FC – Battery Hybrid
8kW/400VAC, 1,2Nm3/h 163bar, 80°C
10kW/30kWp, 80VDC H2 tank: 85L, 350bar / 35kWh(el)
L/W/H 1000/380/990 mm ISO 22734-1:2008, EMC
2.6kW/11kWp, 24VDC H2 tank: 23L, 200bar / 6kWh(el) 28L, 350bar / 11,5kWh(el) Temp. range (target): -10 to +60°C L/W/H 786/310/630 mm EN62282-5-1:2007, PED, EMC
Pilot production / demonstration
Pilot production / demonstration
Product development
Temp. range: -20 to +50°C L/W/H 1028/855/771 mm EN62282-4-101:2014, PED, EMC Fronius International GmbH / NOW WS Intralogistik, Berlin 29.Okt. 2014 / Confidential
Wind2Hydrogen Research Project
Duration: 01/2014 – 12/2016
Hydrogen generation from renewables for storage and transport via natural gas grid Modular high-pressure PEM electrolyser system development 100kW Power-to-Gas pilot plant engineering, commissioning & operation Identify technical and legal barriers for application Live operation data collection and analysis Business model development Wind-capacity dependant hydrogen generation & storage Electricity grid balancing services (load dispatch, residual load &
price based operation, etc.) Compressed hydrogen taped in bottles or fed into the grid Renewable hydrogen fuel generation for H2 mobility This project is funded by the Climate & Energy Fund Austria within the „ENERGY MISSION AUSTRIA“ program
14 | Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
Summary & Outlook / H2 & FC technology have the potential not only to green mobility and transport but also to improve performance and economics of industrial applications / Large scale field evaluation of H2 & FC technologies is required to confirm customer benefits and identify barriers / Customers require solutions and request for improvements of existing technology limitations at a reasonable price
Fronius International GmbH / Eco Mobility 2014, Vienna, Oct. 20-21st
HyPulsion Gendrive f端r Material Handling Applikationen 09.12.2014
Agenda
■ Die Unternehmen ■ Das Konzept ■ Die Produkte ■ Die Zielgruppe im Markt ■ Die Ergebnisse ■ Wasserstoff Infrastruktur
2
HyPulsion – Ein europäisches Joint Venture, gegründet in 2012
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
3
Luc VANDEWALLE Warren BROWER Paul DEPREZ Sosthene GRANDJEAN Camille VRIGNAUD Arnaud CERCEAU Michael NINDEL US Engineers European Team
: Managing Director : Product, Marketing, OEM Director : Sales & After Sales Director (France, Spain, Italy) : Program Management : Customer Support – Service Technician : Operations & Manufacturing : Business Dev. (Germany, Swiss, Austria) : 7 Design Engineers (Plug Power) : 24 People for Engineering and Manufacturing
Über Plug Power Führend in der Entwicklung und Produktion von sauberen und wirtschaftlichen Energieerzeugern für Flurförderzeuge Hauptquartier - Latham, New York mit über 150 Beschäftigten Gegründet 1997 Produktion in New York 152 Patente Mehr als 5.000 Aggregate im Einsatz bei Kunden mit mehreren Millionen Stunden Laufzeit
4
Über Air Liquide ■ Umsatz der Gruppe 2013 : €15,326 Milliarden 52% in Europe, 24% in Asien €1.535 Milliarden Nettogewinn, 12,1% ROCE
■ Vertreten in 80 Ländern ■ 50.000 Beschäftigte ■ 42% des Umsatzes aus Applikationen, die den Schutz der Umwelt und den Erhalt des Lebens unterstützen ■ Nachhaltige Entwicklungen haben einen Anteil von 64% des R&D Budgets ■ Die 5 strategischen Betätigungsfelder
Energie 5
Umwelt
Gesundheit
High-Tech
Großindustrie
GenDrive® ■ Was ist GenDrive? Ein kompaktes System aus mehreren Komponenten Eine überlegene Alternative zur industriellen Blei-Säure Batterie für mobile Equipments PEM basierte Brennstoffzelle in Verbindung mit einer Lithium-Ionen Batterie zur Versorgung von Flurförderzeugen mit Gleichstrom
■ Was macht Gendrive? Ersetzt Blei-Säure Batterien dauerhaft Wird mit Wasserstoff betrieben und kann in weniger als 1-3 Minuten durch den Fahrer selbst befüllt werden Erzeugt saubere Energie mit gleichmäßiger Spannung Hat eine 1,5 bis 2 mal höhere Autonomie als Batterien in Order Picker Trucks Erzeugt außer Wasser und Wärme keine Emissionen 6
6
Energie Erzeugung und Speicherung • GenDrive ist eine Gleichstrom Quelle • PEM basierte Brennstoffzellen sind mit einem hochentwickelten Energiespeicher verbunden und liefern Gleichstrom für den Betrieb des Flurförderzeuges Fuel Cell System DC BUS Power Conditioning
Ballard MK9 SSL stacks 10,000 Stunden Lebensdauer, Plugpower entwickelte developed BOP & Steuerung
24-80 V DC 1200 Amp peaks
Energy Storage System
Lithium Ionen Zellen von MGL System und BMS entwickelt von Plug Power 7
Lift Truck
Hybrid Strategie: Vorteile ■ Die Verbindung von H2-Brennstoffzellen mit Highpower Li-Ionen Batterien hat viele Vorteile Die Brennstoffzelle versorgt die Batterie und hält sie auf einem optimalen Ladezustand Leistungsspitzen des Flurförderzeuges werden mit der Batterie versorgt Die Leistungsfähigkeit des Systems wird beim Einsatz unter kalten Umgebunsbedingungen nicht nachteilig beeinflusst Mögliche Autonomie länger als bei Batteriebetrieb und Befüllung des Systems innerhalb von 1 bis 3 Minuten 8
Gendrive - Plattformen Herangehensweise ■ Vielzahl an Produkten basierend auf 2 Plattformen High Power Platform: wassergekühlt Low Power Platform: luftgekühlt
■ Eine vielzahl an Komponenten sind im System vereint Batteriesystem Steuerung Wasserstofftank …
■ Schnelle Reaktion mit neuen Produkten auf Martanforderungen ■ Geringe Komponentenkosten und hohe Verfügbarkeit 9
High Power Plattform 48V und 80V–wassergekühlter Stack Produktbeispiel Version A
oder
Version B
OR
Für Gegengewichtsstapler 10
Für Reachtrucks
Einsatzmärkte ■ Lebensmittelverteilzentren mit hohem Durchsatz Mischung aus Reach und Order Picker Trucks Hohe Personalkosten Hohe Energiekosten 2 bis 3 Schichten Einsatz am Tag
■ Fertigwarenlogistik Mischung aus Gabelstapler, Reach und Order Picker Trucks Hohe Personalkosten Hohe Energiekosten 2 Schichten Einsatz am Tag
■ Fertigungsstandorte interne Logistik Überwiegend Gabelstapler und Schlepper Hohe Mitarbeiteranzahl Hoher Energieverbrauch 11
Kundenpotenzial Lebensmittelverteilzentren mit hohem Durchsatz Einzelhandelsverteilzentren & Fertigwarenlogistik Produktion
12
Bisherige Bilanz ■ Einführung einschließlich GenDrive Units Service & Wartung Wasserstoff Infrastruktur Wasserstoff
■ Betriebsstunden Zu über 25 Millionen Stunden Laufzeit liegen Betriebsdaten vor ~44 Kunden > 98% Verfügbarkeit
■ Befüllvorgänge ~9,000 Füllvorgänge täglich Befüllung im Innenbereich Befüllung durch den Fahrer
■ Wasserstoff ~6 Tonnen Wasserstoff täglich *North American Installations 13
Plug Power NA Kundenreferenzen 2013
14
Ergebnisse in Europa HyPulsion’s JV trägt erste Früchte •
HyPulsion nach einem Jahr Aktivitäten in Europa •
Lieferung der Produkte in mehrere Länder und zu mehreren Herstellern von Flurförderzeugen
•
Größere Möglichlichkeiten im europaischen Markt im Vergleich zum Markt in Nordamerika
•
9 CE certifizierte Produkte mit vielfältigen Konfigurationen sind verfügbar
•
Projekte der Zusammenarbeit mit 7 FFZ OEMs •
15
TMHE, Linde/Fenwick, Still, Crown, NACCO, Airmarrel, starts Jungheinrich 15
BMW
BMW in Leipzig setzt GenDrive in Linde Material Handling Trucks bei der Produktion der neuen i8 and i3 Modelle ein.
16
IKEA
IKEA Lyon hat mit der Ausbildung der Mitarbeiter begonnen und ist von den Vorteilen der Technologie von GenDrive 端berzeugt. Geplant ist der Einsatz auch an anderen Standorten 17
Produkt Qualifikation & Einsatz Honda - GroĂ&#x;britannien
Vatry - Frankreich
Airmarrel - Frankreich 18
Colruyt - Belgien
Bereitstellung von Wasserstoff ■ Wasserstof f Infrastruktur Lieferung, Lagerung und Verdichtung im Außenbereich
■ Dispenser System Befüllung des FFZ durch den Fahrer im Innenbereich als Teil seiner Arbeitsaufgabe Befüllprozess in 3 Schritten und in weniger als Minuten ■ Datenkabel ■ Entwässerungsschlauch ■ H2 - Füllschlauch
■ Mehrere Dispenser sind bei Bedarf möglich ■ Auffüllung des FFZ bei Bedarf ■ Vermeidung von Fahr- und Wartezeiten
■ Demonstration mit der mobilen Wasserstofftankstelle von Hypulsion 19
Vielen Dank f端r Ihre Aufmerksamkeit
Mobilität mit Wasserstoff Informationen für Journalisten · Dezember 2014
Themenbeil age
2
Vorwort Zwischen 2002 und 2009 war ich Mitglied der
Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie des Bundes (VES). Damals wurde die erste Kraftstoffstrategie mit Zielsetzung war es, den CO2 -Ausstoß im Verkehr zu
reduzieren, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu
werden und eine internationale Spitzenposition auf dem Gebiet alternativer Energien, ihrer Erzeugung und Anwendung im Straßenverkehr zu erreichen.
© Carsten Dammann
Wasserstoff als bedeutender Säule entworfen.
Patrick Schnell, Vorsitzender der CEP
Aus der VES ging 2002 die Clean Energy Partnership hervor, sie ist zum europaweit bedeutendsten Wasserstoffdemonstrationsprojekt im Mobilitätssektor avanciert. Durch die Energiewende wird immer offensichtlicher, dass die
Weichenstellungen der VES richtig waren und dass nur Systemlösungen, wie Wasserstoff sie bietet, unsere Energieund Umweltprobleme bewältigen können.
2012 gab es in Deutschland 450 Millionen kWh überschüssigen Windstrom. Anstatt ihn wegzuwerfen, hätte man damit per
Elektrolyse genug Wasserstoff produzieren können, um 75.000 Wasserstoffautos ein Jahr lang zu versorgen (angenommene
Laufleistung von 10.000 km pro Jahr). Auf diese Weise hätten wir 75.000 Tonnen weniger CO2 emittiert. Jetzt gilt es, die Weichen dafür zu stellen, dass Politik, Industrie und Gesellschaft gemeinsam den Weg in die Wasserstoffgesellschaft fortsetzen.
Was macht das Projekt CEP so erfolgreich? Ich denke, wir haben frühzeitig erkannt, dass Mobilität mit Wasserstoff mehr
ist, als Autos mit einem neuen Kraftstoff zu versorgen. Es bedarf nicht nur guter und zuverlässiger Fahrzeuge, sondern
auch die Produktion, die Speicherung, der Transport von Wasserstoff sowie seine Verteilung über Tankstellen müssen
entwickelt und erprobt werden. Welche Meilensteine wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben und wo wir auf den einzelnen Gebieten stehen, können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen.
Ich wünsche Ihnen interessante und neue Einblicke und viel Spaß bei der Lektüre. Ihr Patrick Schnell, Vorsitzender der CEP
Inhaltsverzeichnis Mobilität
Mobil mit Wasserstoff................................................................................................................................................................ 4
Wasserstoffmobilität im öffentlichen Nahverkehr ........................................................................................................... 6
Brennstoffzellenantrieb............................................................................................................................................................. 5
Infrastruktur
Mit Druck voran............................................................................................................................................................................ 8
Produktion und Speicherung
Viele Wege führen zum Wasserstoff...................................................................................................................................... 10 Energiewende mit Wasserstoff................................................................................................................................................ 12
Distribution
Wasserstoff marsch!................................................................................................................................................................... 14
3 Dr. Klaus Bonhoff, Geschäftsführer der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
Wasserstoff – Die Systemlösung Die Energiewende ist das bestimmende energiewirt-
werden, um den Ausbau von erneuerbaren Energien
pflichtet, sein Energiesystem künftig von der Abhängig-
anlagen zur Energieversorgung mit hoher Effizienz
schaftliche Projekt unserer Zeit. Deutschland hat sich verkeit von fossilen Kraftstoffen zu lösen und viel stärker
voranzutreiben; in Gebäuden können Brennstoffzellengenutzt werden. Nicht zuletzt durch die Unterstützung
auf erneuerbare Energien auszurichten. Gleichzeitig sind
des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-
in einem für dieses Projekt zentralen Technologiebereich:
(siehe Infobox) haben Industrieunternehmen und
Wissenschaft und Industrie in Deutschland weltweit führend der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien macht die Verknüpfung von Stromerzeugung, Energiespeicherung,
Kraftstoffen für den Verkehr sowie Strom- bzw. Wärmeversorgung von Gebäuden notwendig. Der Energieträger
Wasserstoff und die Effizienztechnologie der Brennstoffzelle ermöglichen ein solches Energiesystem: Im Ver-
kehrsbereich wird Wasserstoff als Kraftstoff benötigt, um die Emissionsziele zu erreichen; als großumfänglicher
Langzeitenergiespeicher kann Wasserstoff eingesetzt
und Brennstoffzellentechnologie der Bundesregierung
Wissenschaft erreicht, dass die ersten wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeuge und Brennstoff-
zellensysteme zur Strom- und Wärmeversorgung von Einfamilienhäusern heute kommerziell verfügbar sind.
Der Erfolg der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechno-
logie, die mit einer breiten Palette an Energielösungen aufwarten kann, wird für die Zukunft der Verkehrs- und
Energiewirtschaft in Deutschland entscheidend sein –
auch mit Blick auf Energiesicherheit im Sinne von Importunabhängigkeit, heimischer Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen.
InFO Wer ist die CEP?
Die Clean Energy Partnership (CEP) wurde im Dezember
2002 als gemeinsame Initiative von Politik und Industrie unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums
gegründet. Ziel ist es, die Alltagstauglichkeit von Wasserstoff als Kraftstoff zu erproben. Seit 2008 ist die CEP
ein Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP), das von der Nationalen Organisation Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologie (NOW) umgesetzt
wird. Die Europäische Union hat zusammen mit
G-8-Mitgliedern das Ziel vereinbart, die CO2 -Emissionen
bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Der Straßenverkehr müsste Schätzungen zufolge hierfür zu 95 Prozent auf alternative Antriebe umgestellt werden.
Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
Im Jahr 2006 haben Bund, Industrie und Wissenschaft das Nationale Innovationsprogramm
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) initiiert. Es ist auf zehn Jahre angelegt und
hat zum Ziel, zukunftsweisende Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien bis zur Markt-
reife von Produkten zu begleiten und diesen Prozess zu beschleunigen. Das Gesamtvolumen des NIP beträgt 1,4 Milliarden Euro.
Die Summe wird jeweils zur Hälfte von den beteiligten Industrieunternehmen und vom Bund getragen – dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Darüber hinaus leisten
die Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie für Bildung und Forschung Unterstützung. Koordiniert wird das NIP von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).
4
Mobilität
Mobil mit Wasserstoff In keinem anderen Mobilitäts- und alternativen Antriebssektor wurde in den vergangenen Jahren konsequenter geforscht und entwickelt als im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen. Die Fahrzeugindustrie hat seit den 80er- Jahren beachtliche Erfolge in der Brennstoffzellenentwicklung erzielt.
in einer Brennstoffzelle zu elektrischer Energie, nutzbar gemacht für emissionsfreies Fahren, ist das ultimative
Antriebskonzept. Die Brennstoffzelle ist eine vollwertige
Alternative zu konventionellen Fahrzeugen mit Verbren-
nungsmotor. Sie bietet gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb den Vorteil, dass sie das Plus an Umweltverträglichkeit mit jener bewährten Alltagstauglichkeit verbindet,
die Autofahrer vom Verbrennungsmotor gewohnt sind. So lässt sich ein hocheffizientes Brennstoffzellenfahrzeug
wie ein konventionell motorisiertes Fahrzeug in nur drei Display mit Energiefluss im Brennstoffzellen-Pkw
Die enge Zusammenarbeit im Wettbewerb stehender
Partner (BMW, Daimler, Ford, GM/Opel, Honda, Hyundai,
Toyota und Volkswagen) innerhalb der CEP, verbunden mit
einer gemeinsamen Wissenserschließung und -nutzung, hat dazu geführt, dass die Wasserstofftechnologien für
den Verkehrsbereich sich heute in der Marktvorbereitung
Minuten volltanken und bietet zudem eine reisetaugliche
Reichweite von rund 500 Kilometern. Nicht nur Wirkungsgrad und Alltagstauglichkeit sprechen für Wasserstoff,
sondern auch seine vielseitige Einsetzbarkeit. Der umweltfreundliche Energieträger kann auf vielen Gebieten
fossile Brennstoffe ablösen: schon jetzt beim Antrieb von Pkws und Bussen, mittelfristig beim Antrieb von Lkws. So
eignet sich Wasserstoff etwa als Stromspeicher für rege-
befinden. Nebenbei avancierte die Clean Energy Partner-
nerativ gewonnene Energie und kann damit eine wichtige
in Europa. Die Ergebnisse lassen sich heute „erfahren“. In
dass er sich lokal – und umweltverträglich durch erneuer-
ship zum größten und bedeutendsten Wasserstoffprojekt
Deutschland sind derzeit etwa 100 solcher Brennstoffzellenfahrzeuge im Testbetrieb. Sie haben auf inzwischen
mehr als 2 Millionen km ihre Alltagstauglichkeit bewiesen und täglich demonstrieren sie ihre Vorzüge. Wasserstoff als Energieträger, seine elektrochemische Wandlung
Rolle bei der Energiewende spielen. Aufgrund der Tatsache,
bare Energien – produzieren lässt, verringert Wasserstoff auch die Abhängigkeit von Ölimporten. Seit Gründung
der CEP im Jahr 2002 konnte der Preis für das Brennstoff-
zellensystem bereits um 90 Prozent reduziert werden. Führende Automobilhersteller haben auf der Schwelle
5
zur Markteinführung Allianzen geschlossen, um Skalen-
bereich zukünftig einen Mix unterschiedlicher Lösungen
Daimler, Ford und Nissan, BMW und Toyota und auch GM
Rechnung trägt. Die Gesellschaft wird entscheiden
effekte und weitere Kostensenkungen zu erreichen.
und Honda werden im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zusammenarbeiten. Die Kooperationen verdeutlichen, wie ernst es den Konzernen mit
der Markteinführung ist. Erste Serienfahrzeuge werden für 2015 erwartet. Aus heutiger Sicht wird es im Verkehrs-
geben, der den verschiedenen Mobilitätsbedürfnissen müssen, wie viel von dem begrenzten Energieangebot
sie für die jeweiligen Endanwendungen zulassen will. Der wesentliche Unterschied zwischen der heutigen und künftigen Energieversorgungsstruktur ist, dass Kraftstoffe wie Benzin und Diesel heute mit geringen
InFO Brennstoffzellenantrieb
Wasserstoff ist quasi unendlich verfügbar, er kommt in der Natur allerdings nur in gebundenem Zustand vor. Für die Produktion von reinem Wasserstoff ist daher
der Einsatz von Energie notwendig, z. B. im Elektrolyseverfahren, der Aufspaltung von Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2 ) und Sauerstoff (O2 ). Die eingesetzte elektrische
Energie wird als chemische Energie in Wasserstoff gespeichert.
In der Brennstoffzelle erfolgt die umgekehrte Reaktion: Die PEM-Brennstoffzelle des Fahrzeugs besteht aus einer protonenleitenden Membran (Polymer-ElektrolytMembran oder Protonenaustauschmembran), die mit einem Platinkatalysator
beschichtet ist. Diese Schichten bilden die Elektroden der Brennstoffzelle. Damit
eine Umsetzung von Wasserstoff und Luftsauerstoff zu Wasser erfolgen kann,
muss die protonenleitende Membran befeuchtet werden. Der Anode muss kontinuierlich Wasserstoff zugeführt werden, die Kathode wird ständig über die zuge-
führte Luft mit Sauerstoff versorgt. In einem elektrochemischen Prozess entsteht Strom, der an den Elektromotor weitergegeben wird. Der Vorgang erfolgt völlig emissionsfrei – nur Wärme und Wasserdampf werden freigesetzt.
6
Verlusten aus Primärenergie hergestellt werden. Lang-
Brennstoffzellenfahrzeugen wird es nicht geben. Beide
einer Primärenergie erlangen und entweder direkt im
schiedliche Anwendungsbereiche sinnvoll bedienen.
synthetischen Kraftstoffen genutzt werden. Ein Entweder-
der Verbraucher für die erfolgreiche Markteinführung
fristig wird Strom aus erneuerbaren Energien den Status Batteriefahrzeug als Kraftstoff oder zur Herstellung von
oder von reinen batterieelektrischen Fahrzeugen und
Antriebsformen sind komplementär und werden unterNeben der Unterstützung der Politik ist auch die Akzeptanz entscheidend.
Wasserstoffmobilität im Öffentlichen Nahverkehr Rahmen der Clean Energy Partnership
Immer mehr Menschen leben heute in Metropolen und wollen auch ohne eigenes Auto
mobil sein. Daraus resultieren hohe Anforderungen an innovative und intelligente stadt- und verkehrsplanerische Konzepte
zur Verbesserung von Mobilität und Lebens-
Brennstoffzellenhybridbusse tanken in 5-7 Minuten voll und schaffen damit ca. 400 km Reichweite.
qualität. Dabei müssen natürliche Ressourcen weiter geschont, die täglichen Wege
effizienter gestaltet und negative Umwelteinflüsse wie Schadstoff- und Lärmemissionen reduziert werden. Angesichts der
durchschnittlichen Lebensdauer eines Busses von 12 bis
(CEP) sind Hybridbusse mit Batterie
und Brennstoffzelle auf den Straßen
Hamburgs und in Stuttgart im Einsatz. Die Hamburger Hochbahn AG und die Stuttgarter Straßenbahnen
AG wollen den Brennstoffzellenantrieb von Bussen in Kooperation mit der
Industrie bis zur Marktreife weiterentwickeln.
Brennstoffzellenhybridbusse mit Wasserstoff als Ener-
14 Jahren treffen Verkehrsunternehmen Investitions-
gieträger sind nach derzeitiger Kenntnis die beste Op-
Verkehrsbetriebe in Deutschland erproben deshalb in-
Antrieb erzeugt keine schädlichen Emissionen und er ist
entscheidungen, die weit in die Zukunft reichen. Viele
novative Busantriebe, um den öffentlichen Nahverkehr
weiter nachhaltig und klimaschonend auszubauen. Im
tion für einen sauberen und leisen Stadtverkehr. Der
leise und effizient, weil er die Bremsenergie nutzt. Als
elektrische Systeme besitzen Brennstoffzellenhybrid-
350 bar Busbetankung
7
Wasserstoffbetankung mit 350 bar beim Brennstoffzellenhybridbus
busse den gleichen Leistungsumfang und die Flexibilität
die Industrie Fahrzeuge zu marktfähigen Preisen anbietet.
Minuten betankt werden und bei einer einmaligen
werden. In Deutschland werden Wasserstoffbusprojekte
wie Dieselbusse. Sie können innerhalb von fünf bis sieben
täglichen Versorgung eine Kilometerleistung von bis zu 400 km erreichen. Derzeit werden bereits etwa 100
Brennstoffzellenbusse weltweit erprobt und neue Antriebskonzepte z. B. in Kombination mit einer Hochleis-
tungsbatterie entwickelt. Die Anforderungen an eine Wasserstoffinfrastruktur für Busse sind überschaubar,
da Busse in Flotten des ÖPNV nicht wie Pkws städte-
oder länderübergreifend im Einsatz sind. Bei einer wach-
Zudem muss die Zuverlässigkeit noch weiter gesteigert über das NIP (Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) gefördert. In Brüssel gibt es das sogenannte FCH JU, die europäische
Förderinstanz für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie. Sie bereitet momentan Gemeinschaftsprojekte für große Wasserstofftankstellen in Busbetriebshöfen und eine wachsende Flotte von Bussen vor.
senden Zahl von Bussen müssen jedoch noch Fragen ge-
Die Chancen für einen umweltschonenden, leisen und
Ort auf den Betriebshöfen erzeugt oder aus externen
die systematische Verknüpfung der Funktionen von
klärt werden. Unter anderem, ob der Wasserstoff vor
Quellen geliefert werden soll (make or buy). Der künftige Einsatz von Brennstoffzellenbussen in Flotten ist – ähnlich wie bei den Pkws – davon abhängig, ob und wann
modernen Stadtverkehr sind erkannt. Nicht zuletzt weil
Wasserstoff als Speicher für erneuerbare Energien einer-
seits und als sauberer Treibstoff im Verkehr andererseits die Wertschöpfung in Deutschland unterstützt.
© Daimler AG
Energieflussdarstellung Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid beim Bremsvorgang
8
© Vattenfall
Infrastruktur
Wasserstoffstation in der HafenCity in Hamburg. Dort werden neben Pkws auch die Brennstoffzellenbusse der Hamburger Hochbahn betankt
Mit Druck voran Im Jahr 2004 wurde in Berlin ein neues Kapitel der Ener-
Die vier Pfeiler der Infrastruktur von Wasserstoffmobilität
desweit ersten Wasserstofftankstelle. Bis heute folgten
tankungsprozess selbst. Grundsätzlich lässt sich Wasser-
men. Bereits Anfang der 1990er-Jahre galt Wasserstoff
Strom herstellen. Die Frage, die sich stellt, ist aber, ob
giegeschichte aufgeschlagen: mit der Eröffnung der bunin ganz Deutschland 15 weitere, vor allem in Ballungsräuals Alternative zu herkömmlichen Antrieben – vor allem, wenn er mittels regenerativer Energien erzeugt wird. Mit
Wasserstoff scheinen viele Herausforderungen der zukünftigen Mobilität überwunden: Wasserstoff ist in der
Anwendung sauber, auf unterschiedliche Weise erzeugbar und unbegrenzt vorhanden – Wasserstoff verspricht
die Unabhängigkeit von fossilen Kraftstoffen in der Mo-
sind Erzeugung, Transport, Speicherung sowie der Be-
stoff an jedem beliebigen Ort aus Wasser mithilfe von der Wasserstoff besser zentral oder dezentral erzeugt wird – oder anders: Transportiert man die Energie, die man zur Herstellung von Wasserstoff braucht, oder
produziert man da, wo viel Energie ist, und transportiert anschließend den Wasserstoff (siehe Artikel auf Seite 14)?
bilität. Was jedoch bei konventionellen Antriebstechno-
Für das Design von Wasserstofftankstellen gibt es in-
der Wasserstoffmobilität noch im Werden: der Aufbau
in Deutschland nach ihrer Anlagengröße unterschie-
logien seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, ist im Bereich einer flächendeckenden Infrastruktur. Bereits bis Ende
2015 soll die Zahl der Wasserstofftankstellen in Deutsch-
land auf 50 steigen. Damit das gelingen kann, müssen die Grundpfeiler der Infrastruktur der Wasserstoffmobilität effizient miteinander in Einklang gebracht werden. Dieser
Aufgabe hat sich die Clean Energy Partnership (CEP) angenommen. Im Bereich Infrastruktur kooperieren Gaseproduzenten wie Air Liquide und Linde, Energieversorger wie EnBW und Vattenfall, Mineralölkonzerne wie Shell und
Total sowie Industrieunternehmen wie Siemens und Bohlen & Doyen miteinander, um Wasserstoffmobilität zum Alltag auf deutschen Straßen werden zu lassen.
zwischen von der CEP definierte Standards; sie werden
den, das heißt nach Durchsatz und Leistungsumsatz
von extra small bis extra large. Für Transport und Spei-
cherung von Wasserstoff muss das Gas komprimiert oder verflüssigt werden, denn Wasserstoff ist so leicht, dass sein Volumen anderenfalls nicht handhabbar wäre.
Komprimieren bedeutet in der mobilen Anwendung einen Druck von bis zu 1.000 bar, das ist fast das 500-Fache des
Drucks in einem Autoreifen. Die Abgabe des Wasserstoffs an der Zapfsäule liegt zwischen 350 und 700 bar,
je nach Fahrzeugtyp. Alternativ, aber noch in der Erprobung ist die stationäre chemische Speicherung von Wasserstoff, z. B. in Metallhybridspeichern.
9
Der Betankungsprozess von Wasserstofffahrzeugen unterscheidet sich kaum von dem von Erdgasfahrzeugen.
Zapfpistole und Tankstutzen am Auto werden über eine
Die Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland soll bis Ende
2015 auf 50 Tankstellen aufgestockt werden. Danach plant die Initiative H2 Mobility einen weiteren Ausbau auf
Tankkupplung druck- und gasdicht miteinander verbun-
rund 400 Stationen bis 2023. Parallel dazu soll die Markt-
zeug und Tank miteinander kommunizieren können.
Ein Großteil des Weges zur Alltagsnutzung von Wasser-
den. Eine Infrarotschnittstelle sorgt dafür, dass FahrEinmal volltanken dauert etwa drei bis fünf Minuten,
dann sind die Tanks wieder voll. Bereits heute gibt es integrierte Tankstellen, an denen Wasserstoff neben Diesel und Benzin angeboten wird.
einführung von Wasserstoff-Serienfahrzeugen erfolgen. stoff ist bereits gegangen. Nun müssen wir zum Endspurt
ansetzen, damit Wasserstoff tatsächlich Alltag wird auf deutschen Straßen.
„Wasser ist die Kohle der Zukunft“, schrieb Jules Verne
1874 und als Wasserstoff wird es zum Antrieb der Zukunft. Wie weit die Fortschritte der Wasserstoffmobilität bereits gediehen sind, lässt sich am Berliner Großflughafen zeigen, der über Europas umfassendste
Wasserstofftankstelle verfügt. Hier kommt der aus
Wind und Sonne lokal erzeugte Wasserstoff spartenübergreifend im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor
zum Einsatz. Ein Vorbild zur Rundumnutzung von Wasserstoff als Energieträger.
© roemer-grafik.de
Die modernste Wasserstofftankstelle der Welt am Berliner Flughafen BER. Hier wird per Elektrolyse aus Windstrom Wasserstoff erzeugt. Genutzt wird er als Kraftstoff für Busse und Pkws, zur Strom- und Wärmeerzeugung im BHKW, und der Wasserstoff kann dort in Trailer abgefüllt werden
10
Produktion und Speicherung Dr. Christoph Stiller, Leiter Energieproduktion und Speicherung im Innovationsmanagement von Linde
Wasserstoff ermöglicht eine umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität. Doch das energiereiche Gas muss, ähnlich wie elektrischer Strom, erst hergestellt
© Linde
werden: Von der klassischen Dampfreformierung bis zur grünen H2 -Produktion
bietet die Linde Group das erforderliche Technologiespektrum. Zudem entwickelt
der Anlagenbau- und Gasespezialist innovative Strategien, um auf der Grundlage von Wasserstoff neue Querverbindungen im Energiesystem zu schaffen.
Viele Wege führen zum Wasserstoff Mit einem Druck von 700 bar und bei
Temperaturen von etwa 800 Grad Cel-
ven Pilotanlage Glycerin zur Wasser-
Wasserstoff (H2 ) in den Druckgasbe-
sich Wasserstoff, Kohlenmonoxid (CO)
bei der Biodieselerzeugung aus Raps-
bis zu minus 40 Grad Celsius strömt der
hälter des Brennstoffzellenfahrzeugs.
Es dauert nur wenige Minuten – dann ist das Auto vollgetankt und kann seine
sius katalytisch gespalten, und es bilden
und Kohlendioxid (CO2 ). Daran schließt sich die sogenannte CO-Shift-Reaktion
an, in der Kohlenmonoxid mit Wasser-
stoffherstellung. Das Rohglycerin fällt ölen an. Es verfügt über einen hohen H 2 -Anteil und eignet sich deshalb
hervorragend zur Produktion von kli-
Fahrt fortsetzen. „Wasserstoff ist ein
dampf reagiert. Dadurch entsteht
erklärt Dr. Christoph Stiller, Leiter
Wasserstoff. Nachgeschaltete Reini-
Am Anfang steht dabei die Reinigung
Gas bis zu der geforderten Reinheit.
die Pyroreformierung bei hohen Tem-
Schlüssel für unsere Energiezukunft“,
Energieproduktion und Speicherung
im Innovationsmanagement von Linde. „Er hat eine hohe Energiedichte, und
er kann transportiert werden.“ Damit
sich das leichte Gas künftig als umweltschonender Treibstoff durchsetzen kann, ist nicht nur der Aufbau einer
flächendeckenden Wasserstoffinfra-
neben Kohlendioxid vor allem weiterer
gungsverfahren säubern das H2 -reiche
Mehr als 75 Prozent des direkt erzeugten Wasserstoffs werden heute auf diese Weise gewonnen. Linde hat weltweit
bereits mehr als 200 derartiger Anlagen zur Wasserstoffproduktion errichtet.
struktur notwendig – mit Tankstellen
Doch das Unternehmen geht auch
Vor allem die effiziente Produktion des
Produktion aus regenerativen Quellen,
bende Rolle. Und auch die Qualität des
ort Leuna nutzt Linde in einer innovati-
und effizienten H2 -Transportsystemen. Wasserstoffs spielt eine ausschlaggegasförmigen Produktes muss stimmen: Der von Brennstoffzellenfahrzeugen
genutzte Wasserstoff muss mit
neue Wege. Linde ist ein Pionier der H2 -
wie etwa Biomasse: Am Chemiestand-
maneutralem Wasserstoff.
des Rohglycerins. Anschließend folgt peraturen und unter hohem Druck: Es
entsteht das Pyrolysegas, das genau wie Erdgas vor allem Methan enthält.
„Und Erdgas in Wasserstoff umzuwandeln, ist ja ureigene Linde-Technik. Wir
können also auf unser Entwicklungs-
Know-how und etablierte Prozesse zu-
rückgreifen“, sagt Dr. Mathias Mostertz, im Linde Innovationsmanagement zuständig für das Biomasseprogramm. Nach der Pyrolyse wird das erzeugte
Produktionsverfahren für grünen Wasserstoff
99,999-prozentiger Reinheit extrem sauber sein. Das heißt: In einer Million
H2 -Molekülen dürfen sich nur maxi-
Dieses Reinheitsgebot müssen alle
Wasserstoffproduktionswege erfüllen. Die derzeit wirtschaftlichste und am meisten verbreitete Methode ist die Erdgas-Dampfreformierung: Dabei
werden Wasserdampf und Erdgas bei
© Linde
mal zehn Fremdmoleküle befinden.
© Linde
11
Wasserstoffproduktionsanlage in Leuna. Neben Erdgas dient hier Rohglycerin als Rohstoff
Gas in einen Dampfreformer geleitet,
und dann folgen die gleichen Verfahrensschritte wie bei der herkömmlichen
Wind bestens geeignet. Darüber hinaus lässt sich H2 ins Erdgasnetz einspeisen.
Wasserstofferzeugung. Lokal gesehen leistet jedes wasserstoffbetriebene
Fahrzeug einen Beitrag zum Klimaschutz, denn aus dem Auspuff kommt
nur Wasserdampf. „Allerdings sind die
Fahrzeuge letztlich nur so umwelt-
Wasserstoffautos sind nur so umweltfreundlich wie der Kraftstoff, mit dem sie fahren.
die H2 -Produktion noch nachhaltiger zu
gestalten. Eine vielversprechende Lösung bietet auch der Power-to-Gas-Ansatz, also die Umwandlung von regenerativ
erzeugtem Strom in Wasserstoff – beispielsweise mithilfe von Elektrolyse-
verfahren. Dieser Weg ermöglicht einen völlig emissionsfreien Wasserstoff-
Das leichte Gas kann also ein wichtiger
Baustein für die Energiewende sein.
Denn allein die Umstellung auf Strom
aus grünen Quellen greift nicht weit genug, sagt Stiller: „Eine entscheidende Frage ist auch, wie wir die wachsenden
Mengen an regenerativ erzeugter Ener-
gie am besten speichern.“ Wie die H2 Welt künftig Mobilität und Energieversorgung vernetzen könnte, zeigt das
Kooperationsprojekt „H2 -BER“, das innerhalb der Clean Energy Partnership
von Linde und den Energieunternehmen
Wasserstoffs bietet sich eine Vielzahl
wird. Gefördert wird es vom Nationalen
von Einsatzmöglichkeiten – nicht nur als
Kraftstoff in Brennstoffzellenfahrzeu-
gen. „Zu Spitzenbedarfszeiten kann der Wasserstoff in Gaskraftwerken zurück in
Strom oder in Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme umgesetzt werden“,
erläutert Stiller. Wasserstoff ist zudem als Speichermedium für Energie aus regenerativen Quellen wie Sonne oder
Wasserstoff ermöglicht somit neue
bitionierteste Leuchtturmprojekt zur
Energiekreislauf. Für die anschließende
Verwendung des so gewonnenen
größere Distanzen.“
Energiepark Mainz wird das bisher am-
grüne H2 -Produktion weisen die so be-
Glycerin ist nicht die einzige Option, um
zeugen und die Weiterverteilung über
wie demnächst auch in Mainz. „Der
wachsenden Rohstoffen als Basis für die
zu herkömmlichen Diesel-Pkws auf.
Produktion, die Betankung von Fahr-
Querverbindungen im Energiesystem –
sie fahren“, sagt Mostertz. Mit nach-
zent bessere CO2 -Bilanz im Vergleich
wirtschaft“, erklärt Stiller. „Denn wir verknüpfen die umweltfreundliche
freundlich wie der Kraftstoff, mit dem
triebenen Autos eine um bis zu 70 Pro-
sorgen. „Wir zeigen bei ‚H2 -BER‘ exem-
plarisch eine vernetzte Wasserstoff-
Enertrag TOTAL und McPHy betrieben Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Seit
Mai 2014 ist am künftigen Berliner
Wasserstoffenergiespeicherung, weil wir hier viele neue Technologieansätze
kombinieren, und das zum ersten Mal in einer für das Energiesystem relevanten
Größenklasse“, sagt Stiller. In Mainz entsteht eine Tankwagenabfüllstation für
die Belieferung von Wasserstofftank-
stellen. Die Kapazität der Anlage ist so ausgerichtet, dass sie 1.500 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge
versorgen kann. Außerdem besteht die Möglichkeit zur Rückverstromung zu
Spitzenbedarfszeiten und zur Einspeisung in das Erdgasnetz. Und auch Industrieunternehmen sollen von dort grünen
H2 für ihre Produktion beziehen können – und so in die vernetzte Wasserstoffwelt von morgen integriert werden.
Hauptstadtflughafen die weltweit erste
Wasserstofftankstelle in Betrieb, die den Strom direkt aus einem Windpark
bezieht (siehe Grafik Seite 9). Der regenerativ erzeugte H 2 -Kraftstoff wird
künftig Brennstoffzellenfahrzeuge ver-
Linde AG, Stefan Metz Tel. 089 35757-1322, stefan.metz@linde.com
12
Energiewende mit Wasserstoff Zwischen Energiewende und nachhaltiger Mobilität gibt es zahlreiche Synergien. Grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen könnte dabei ein Schlüsselelement sein. Ein massiver Ausbau der erneuerba-
auch nicht immer gerade dort, wo der
von Elektrofahrzeugen sind wesent-
immer schwieriger, den benötigten
ren Energien sowie die Etablierung
liche Bausteine, um die CO 2 -Reduktionsziele der Bundesregierung – 80
bis 95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990 – zur erreichen.
Zur Analyse der Umsetzbarkeit sind
mehrere Langfristszenarien entwickelt worden. Laut einem dieser Szenarien, das für das Bundesumweltministerium
Wochen zu überbrücken, in denen zu
Wasserstoff als zukünftiger Energie-
Eine solche installierte Leistung könnte
den gesamten elektrischen Energiebedarf decken, auch um Batteriefahrzeuge zu versorgen und um mittels Elektrolyseverfahren grünen Wasserstoff für
Brennstoffzellenfahrzeuge herzustellen (siehe hierzu Artikel auf Seite 10).
Jedoch weht der Wind und scheint die
Sonne nicht immer gerade dann und
Für den Ausbau der erneuerbaren Energien braucht es langfristig zusätzliche Speichermöglichkeiten
jedoch, um die viel zitierten zwei wenig Wind weht und die Sonne zu selten scheint. Gerade für eine solche
träger sowohl für die Kurzzeit- als
Zeitspanne ist Wasserstoff ein geeig-
Für diesen Ausgleich werden bis 2030,
Erdgas in großen Kavernen gelagert
auch für die Langzeitspeicherung
bei einem anvisierten Ausbau erneuer-
ale erschlossen werden: die Flexibilisie-
zeuger auf Basis von Wind und Sonne.
stationär oder mobil – genutzt werden.
gung zu erreichen.
brauch für eine stabile Stromversor-
tung von ca. 180 GW erneuerbaren
ser Leistung wären fluktuierende Er-
tivisch auch sehr gut Batterien – ob Nicht geeignet sind diese Speicher
barer Energien von 50 bis 60 Prozent,
Energien installiert sein. 70 Prozent die-
Als Kurzzeitspeicher können perspek-
Ausgleich von Erzeugung und Ver-
(BMU) erstellt wurde, müsste für den
Energiesektor im Jahr 2050 eine Leis-
© EnBW/Matthias Ibeler
Strom benötigt wird. Damit wird es
zunächst die kostengünstigen Potenzi-
neter Energieträger, da er ähnlich wie
werden kann. Auch ein Teil der benötigten Kurzzeitspeicherung könnte mit einem solchen System erfolgen.
rung von Verbrauchern und Erzeugern,
Im beschriebenen Szenario des BMU
noch kleinen Umfang Kurzzeitspeicher,
Jahr 2050 mit Wasserstoff betrieben.
der Ausbau des Netzes sowie in einem wie sie z. B. durch die bereits heute in
Planung befindlichen Pumpspeicherprojekte gedeckt werden könnten.
Von 2030 bis 2050 werden dann zunehmend neue Speicherkapazitäten
bis insgesamt 40 GW benötigt. Ein Teil dieser Speicherkapazität wird nicht nur durch Kurzzeitspeicher, sondern ab
2030 zunehmend auch durch Langzeitspeicher bereitgestellt werden.
werden 22 Prozent der Fahrzeuge im Zur Erzeugung des erforderlichen
Kraftstoffes benötigt man ca. 90 TWh elektrischen Stroms aus erneuerbaren
Energien, was einer CO 2 - Reduktion von 15 Mio. t entspräche. Auch der
Strombedarf für die Versorgung von
Batteriefahrzeugen, ca. 60 TWh, kann vollständig durch den bis 2050 erreichten Ausbau der Erneuerbaren gedeckt werden.
13
Elektrolyseur der EnBW Wasserstofftankstelle Stuttgart Talstraße
EnBW Multienergietankstelle Stuttgart Talstraße
Bei einem zukünftig zunehmenden
dabei kurzfristig ein Mehrfaches der
der Batteriefahrzeuge ist weiter fort-
sollte der Begriff „Energieeffizienz“
Die bis 2050 installierte Leistung für
Serienfahrzeugen. Die EnBW ist hier-
temporären Überangebot an Energie neu definiert werden
Wird mehr Strom erzeugt, als benö-
eigenen Nennleistung aufnehmen.
die Mobilität könnte so auch die tem-
porären Spitzen zur Energiespeicherung
tigt wird, gewinnen Flexibilität und
mit aufnehmen. Damit müssten für
genüber der reinen Effizienz. So wei-
keine zusätzlichen Elektrolyseure oder
zeugen reine Batteriefahrzeuge eine
werden. Der Weg zu einer gelungenen
Speicherfähigkeit an Bedeutung gesen im Vergleich zu Wasserstofffahrhöhere Energieeffizienz auf. Doch
eine Wasserstoffmobilität hat große Synergien zur Langzeitspeicherung
und könnte als ergänzender Energieträger zu Strom Sicherheit und Flexibilität steigern.
Die 2050 installierten Elektrolyse-
die zu speichernden Erzeugungsspitzen
andere Speicherlösungen aufgebaut Energiewende führt zwangsläufig über die nachhaltige Mobilität. Das
Mobilität würde man 2050 eine installierte Elektrolyseurleistung von
ca. 15 GW benötigen. Die neue Elektrolyseurtechnologie, die auf sogenannten PEM-Membranen basiert, kann
mobilität der Bundesregierung mit
vielen Partnern zusammen. Im Kon-
text Wasserstoff verfolgt die EnBW das Ziel, sich auf längere Sicht als Lieferant von grünem Wasserstoff
und Betreiber von Wasserstoffspeichern
Energy Partnership an der Marktein-
eine aktive Rolle gemeinsam mit ihren Partnern einnehmen will.
mobilität nicht gegenseitig aus, son-
grünen Wasserstoffs für die CO2 -freie
der Initiative Schaufenster Elektro-
kunft, bei deren Gestaltung die EnBW
eine mögliche Ausprägung der Zu-
können als Zweitjob auch den
Zur Erzeugung der benötigten Menge
bieter in Deutschland und arbeitet in
zu etablieren. Entsprechend enga-
Aus Sicht der EnBW schließen sich
Speicherbedarf mit abdecken
bei einer der größten Infrastrukturan-
hier skizzierte Szenario ist dabei nur
kapazitäten zur Erzeugung des
grünen Wasserstoffs für die Mobilität
geschritten mit ersten verfügbaren
Batteriemobilität und Wasserstoffdern sie ergänzen sich sinnvoll. Heute
sind Batteriefahrzeuge kleiner, verfügen über eine geringe Reichweite und
müssen über längere Zeiträume ge-
giert sie sich im Rahmen der Clean
führung der Wasserstoffmobilität
und an der Erprobung der Wasserstoffspeicherung. Aktuell betreibt der Energieversorger aus BadenWürttemberg
zwei
Wasserstoff-
tankstellen und verfügt über einen Elektrolyseur, der aus Grünstrom
Wasserstoff dezentral direkt an der Tankstelle erzeugt.
laden werden. Wasserstoffautos hin-
Gefördert werden die Projekte durch
stopps aus und schaffen größere
aus Fördermitteln des Landes Baden-
gegen kommen mit kurzen TankReichweiten. Die Marktentwicklung
das NIP der Bundesregierung sowie Württemberg.
InFO Hier geht das Thema weiter, der neue Energiewende Blog: www.dialog-energie-zukunft.de EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Dr. Alexander Conreder Tel. 0711 289-81075, a.conreder@enbw.com
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Distribution Wie kommt der Wasserstoff zur Tankstelle? Ein Gespräch mit Andrés © Air Liquide
Fernández Durán, verantwortlich für die Wasserstoffenergieaktivitäten bei Air Liquide in Deutschland, zum Thema Wasserstoffdistribution. Andrés Fernández Durán
Wasserstoff Marsch! Air Liquide hat in Düsseldorf die
Bereich, aber auch der Wasserstoff-
hierbei eine zentrale Rolle: Sie ist das
Nordrhein-Westfalen errichtet.
Hochdrucklogistik, Brennstoffzellen und
erzeugung und Endanwendung. Heute
Werden weitere folgen?
Die Errichtung der Düsseldorfer Tankstelle war der Startschuss für die Aktivitäten der CEP in Nordrhein-Westfalen.
Air Liquide beteiligt sich aber auch weiterhin am bundesweiten Aufbau einer
Wasserstoffinfrastruktur – mit insgesamt zehn Tankstellen bis Ende 2015. Air Liquide ist als Industriegaseproduzent bekannt. Warum ist für Sie der Tankstellenbau so wichtig?
transport via Pipeline oder Lkw, die
die Tankstellen gehören zu unseren Geschäftsfeldern. Wie Sie sehen: Wasserstoff ist ein Molekül, das wir sehr lange
„kennen“ und das zu unserem Kerngeschäft gehört. Wasserstoff als Kraftstoff
oder Speichermedium ist „nur“ eine neue innovative Anwendung und ein
Vertriebsweg für dieses Gas, deswegen
wollen wir diese Entwicklung vorantrei-
ben. Es ist dabei wichtig, immer das gesamte Energiesystem zu betrachten.
Wir engagieren uns in der gesamten
Welche Rolle wird die Distribution für
seit mehr als 40 Jahren. Dieses Know-
der Wasserstoffmobilität spielen?
Wasserstoffenergiekette – und das
how bringen wir auch in die CEP ein. Die
Wasserstofferzeugung ist ein wichtiger
eine erfolgreiche Markteinführung
Wasserstoff als Kraftstoff muss optimal in die H2 -Energiekette eingegliedert
werden. Nur so wird es gelingen, dass
verbindende Element zwischen Energieliefern wir Wasserstoff schon bundesweit, aber die Verteilung an ein Tankstellennetz stellt neue Herausforderun-
gen dar – auch an einen so erfahrenen Player wie Air Liquide. Ein Beispiel: Tankstellenstandorte sind nicht notwendigerweise gebündelt in Industrie- oder Gewerbegebieten, sie liegen – das soll
ja auch gerade so sein – an frequenzstarken Straßen, innerstädtisch decken sie den Bedarf der Fahrer idealerweise
an gleich mehreren Tankstationen ab. Damit werden wir eine vergleichsweise
verstreute Verteilung haben, wobei die
Liefermengen dabei generell geringer ausfallen. Dafür ist neues Denken bzw. sind neue Konzepte gefordert.
der Brennstoffzellenantrieb nicht nur in
Wasserstoff ist das leichteste
weite punktet, sondern auch wirtschaft-
kleines Molekül. Entweicht es nicht
Hinblick auf Nachhaltigkeit und Reichlich überzeugt. Die Distribution spielt
Element der Erde und ein sehr während des Transports?
In der Tat sind die Wasserstoffmoleküle sehr klein. Die Diffusion durch
© Air Liquide
erste öffentliche H2 -Tankstelle in
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Materialien erfolgt aber so langsam,
chend, um 50 Fahrzeuge täglich zu be-
an unsere Tankstellen geliefert wird.
ist. Wasserstoff wird seit mehr als 100
aber in der Tat auch für den künftigen
Lkws befüllt, die jeweils 3.500 bis
dass sie in der Praxis vernachlässigbar
Jahren als Industriegas verwendet
und in Stahlflaschen bei einem Druck
von 200 bar und mehr transportiert und gelagert – und das ohne Probleme. Wie wird Wasserstoff derzeit transportiert – flüssig oder gasförmig?
Es kommen beide Verfahren zum Einsatz. Die jeweils passende Trans-
portoption wird nach logistischen, wirtschaftlichen und energetischen Gesichtspunkten ausgewählt. Für
kleinere und mittlere Mengen bis ca. 500 kg Wasserstoff und bis ca. 300 km
bietet sich der Transport als kompri-
tanken. Unser Rohrleitungsnetz wird
Aufbau einer Wasserstoffinfrastruk-
tur in NRW genutzt werden – das ist ja ein Pfund, mit dem wir ökologisch
und ökonomisch wuchern können. Air Liquide wird bis Ende dieses Jahres
zwei weitere Wasserstoffstationen
errichten. Ab 2015 werden acht weitere folgen; eine davon wird direkt an die Pipeline angebunden. Unser Netz ermöglicht eine flexible Versorgung
7.500 m3 (290–625 kg) Wasserstoff bei 200 bar fassen. Zusätzlich wird das
Gas hier auch in Stahlflaschen und
Flaschenbündel abgefüllt. Und nicht
zuletzt ist der Chemiepark Marl auch
Ausgangspunkt der Wasserstoffpipeline mit den Endpunkten Castrop-
Rauxel und Leverkusen sowie Anschlüssen in Krefeld und Oberhausen.
von Tankstellen auch mit größeren
Die CEP hat sich der nachhaltigen
darf. Dieses einzigartige Equipment
verpflichtet. Wie sieht der Beitrag
Mengen ohne oberirdischen Platzbewerden wir nicht ungenutzt lassen.
miertes Gas an. Beim Transport größerer
Welche Kapazität hat das
das Gas auf -253 °C herunterzukühlen,
In der Pipeline können bis zu 40.000 m3
Mengen via Trailer kann es sinnvoll sein,
Jährlich werden in Marl ca. 15.000
H2 -Pipelinenetz?
Erzeugung von Wasserstoff von Air Liquide aus?
Im Rahmen seiner konzernweiten
Initiative „Blue Hydrogen“ hat Air Liquide sich verpflichtet, bis 2020
mindestens 50 Prozent seines für
Energieanwendungen bestimmten
damit es sich verflüssigt und das Volu-
Wasserstoff pro Stunde bei einem
der energetische Aufwand so hoch, dass
entspricht 3.400 kg pro Stunde. Die
zeugen. Dies erfolgt durch ein Zusam-
unseren Tankstellen ist im Vergleich
pfade, z. B. der Biogasreformierung
men enorm reduziert wird. Allerdings ist es sich nur für lange Distanzen lohnt. Unserer Meinung nach ist es hier effizienter, in eine Hochdrucklogistik zu investieren, wo der Wasserstoff anstatt bei 200
bar bei ca. 500 bar transportiert wird. In
diesem Bereich arbeitet Air Liquide
Druck von 25 bar geliefert werden, dies abgegebene Wasserstoffmenge an dazu noch vernachlässigbar. Aber wir
rüsten uns für den Marktstart der Brennstoffzellenfahrzeuge ab 2015.
Wasserstoffs ohne CO2 -Ausstoß zu er-
menspiel verschiedener Produktionsund der Nutzung erneuerbarer Energien durch Wasserelektrolyse. Bei
zwei der zehn zusätzlichen Tankstellen, die Air Liquide in Deutschland bis 2016
engagiert, um eine marktfähige Lösung
Wo kommt der Wasserstoff her, den
bauen wird, werden wir mittels
Ideallösung für sehr große Mengen ist
transportieren?
Ort produzieren. Die übrigen Tank-
schon in naher Zukunft zu realisieren.
allerdings der Transport im gasförmigen Zustand via Wasserstoffpipeline. An
Rhein und Ruhr verbindet ein 240 km langes Rohrleitungsnetz von Air Liquide
Sie beispielsweise nach Düsseldorf
In Marl betreibt Air Liquide die größte Wasserstoffabfüllung Europas. Von hier stammt auch der Wasserstoff, der
Wasserelektrolyse Wasserstoff vor stellen werden zunächst durch die
Reformierung von Biomethan an zentralen Produktionsstätten versorgt.
bereits seit Jahrzehnten Wasserstofferzeuger und -verbraucher miteinander. Es
ermöglicht einen sicheren und kosten-
günstigen Transport ohne logistischen Aufwand – und erspart zudem der Um-
Führt die Pipeline direkt an die Düsseldorfer Wasserstofftankstelle?
© Air Liquide
welt Transporte per Tankfahrzeug.
An die Düsseldorfer Tankstelle am
Höherweg wird der Wasserstoff per Lkw angeliefert und in einem 200 kg fassenden Mitteldruckspeicher bei
einem Druck von 200 bar gasförmig
bevorratet. Diese Menge ist ausrei-
Air Liquide Deutschland GmbH, Andrea Feige Tel. 0211 6699-264, andrea.feige@airliquide.com
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CEP Kommunikation Die CEP ist ein Leuchtturmprojekt des Nationalen
Innovationsprogramms Wasserstoff-
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