STAPLERWORLD 03-2012

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ISSN-Nr. 1612-1848 3. Ausgabe | Juli 2012 | 10. Jahrgang

Das Magazin für Flurförderzeuge und Logistik

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| Interview Ralf Mock/Nacco | STW-Vermieterspecial

Seite 8–9 ab Seite 21


INHALT · IMPRESSUM

Verlag TechTex-Verlag GmbH & Co. KG Schaeferstrasse 2 | D-55257 Budenheim Fon: +49 (0) 61 39-29 34 43 Fax: +49 (0) 61 39-96 04 55 info@staplerworld.com www.staplerworld.com www.techtex-verlag.com

FRONTSTAPLER News

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Premiere: Erster RoRo-Spezial-Gabelstapler an BLG Logistics Group geliefert

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Qualität kommt nicht von ungefähr – wie handhaben es die „gelbschwarzen“ Amerikaner?

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Von der Reparatur zur vorbeugenden Instandhaltung: 65 Jahre Stapler-Service

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Who´s next? Nexen Group will nach Deutschland, Produktion in England angelaufen

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Sind Ihre Staplerreifen „Interfit?“

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Modernster 18-t-Frontstapler von Kalmar versorgt Räderproduktion mit Coils rund um die Uhr

Anzeigenleitung Albert Mumm | mumm@techtex-verlag.com

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Advertorial Dialight: Das Licht der Zukunft

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60 Jahre Yale-Händler Appenfelder

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Ab unters Display

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Tiefkühltor mit U-Wert 0,74/m²K

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Anzeigen STW PAN-EUROPEAN ISSUE, STAPLERWORLD-Website www.staplerworld.com und AUTO-ID in LOGISTICS and PRODUCTION IMP InterMediaPartners GmbH In der Fleute 46 | 42389 Wuppertal-Langerfeld Sven Anacker/Britta Steinberg Fon: +49 (0) 202-27169-0 | Fax: -20 steinberg@intermediapartners.de mail@intermediapartners.de | www.intermediapartners.de

STW-VERMIETERSPECIAL AKTUELLE FRAGEN AUS DER PRAXIS

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32

Chefredakteur VISDP Dipl.-Wirtsch.-Ing. Oliver Bachmann Cell: +49 (0) 1522-9225539 oba@techtex-verlag.com Redaktionelle Mitarbeiter Katharina Gebru, Susanne Obigt, Hans Wirth, Ilonka Schwing, Bernd Derenbach, Maria Avenarius, Nina Nadge

Erscheinungsweise 6 x jährlich plus Sonderhefte Druckauflage 10.000 Exemplare Satz JOY DESIGNS | Jennifer Dietmann | 68766 Hockenheim Fon: +49 (0) 62 05-255 35 42 | www.joy-designs.de

SYSTEMGERÄTE Degener zehn Jahre Mitsubishi-Händler

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Weltweiter Lieferant von Traktionsbatterien – wer steckt dahinter und was gibt es Neues?

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Ex-Staplertest: Miag EFG 16 XEV3i Bj. 2011

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AUTO-ID in LOGISTICS and PRODUCTION Heft im Heft ab 43

Druck Silber Druck oHG | 34266 Niestetal Fon: + 49 (0) 5 61-52 007-0 | www.silberdruck.de Einzelpreis Inland: 30,00 € zzgl. Versand, inkl. MwSt. Ausland: 35,00 € zzgl. Versand Jahresbezugspreis (6 Ausgaben + „deutschspr. Sonderhefte“): Inland 120,00 € inkl. Versand + MwSt. Ausland 180,00 € inkl. Versand Steuernummer 26/200/1330/2 EU-Steuer wird berücksichtigt

SPEZIALGERÄTE 1.000 Gäste aus 80 Ländern: Manitou „The Festival“

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Bezugskündigung 8 Wochen vor Halbjahresende

Teleskopgabeln: Kombination mit Zinkenverstellern im Trend

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Bankverbindung Budenheimer Volksbank Kto.: 5 34 65 | BLZ: 550 613 03

RMF Maxein stellt Insolvenzantrag

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Erfüllungsort und Gerichtsstand Mainz

Advertorial Meis: Telestapler untertage: Frei verfahren mit Fernsteuerung

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Der Transport von Frontstaplern…

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Advertorial Efaflex: „Design und Technik sind hervorragend“ Frerichs Glas GmbH in Verden setzt Efaflex-Tore in hochästhetische Glasfassade ein

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Verlags- / Objektleitung Susanne Obigt | sob@techtex-verlag.com

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Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, liegen beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor die Verantwortung.

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

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+ + + NEWS + + + NEWS + + + cubeXX: Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation

Die Hamburger Logistikspezialisten und das Medikamenten-Hilfswerk action medeor in Tönisvorst (NRW Nordrhein-Westfalen) haben im Frühjahr 2012 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der Vertrag bildet die Grundlage für verschiedene Projekte, die die von action medeor, Europas größtem Medikamenten-Hilfswerk, geleistete Not- und Katastrophenhilfe unterstützen.

Weitere Informationen: www.medeor.de www.jungheinrich.de STAPLERWORLD 03/2012

www. stapler-ruf.de/datenlogger.html

Laudator Robert Raback bei der Übergabe des Preises. Die begehrte Auszeichnung wurde von Bert-Jan Knoef, Vorsitzender der Geschäftsführung und Matthias Klug, Leiter der internationalen Unternehmenskommunikation, entgegen genommen. „Marktführer führen den Markt“, betont Bert-Jan Knoef, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Hamburger Staplerbauer. Diese Einstellung habe Pate gestanden bei der Entwicklung der cubeXX-Kampagne, deren Ziel es sei, das Markenimage als maßgeblichen Innovationstreiber der gesamten Intralogistikbranche nachhaltig zu prägen und sich von einem rein Produkt bezogenen Wettbewerb abzugrenzen.

Jungheinrich und action medeor beschließen Zusammenarbeit

Die Staplerbauer unterstützen das Hilfswerk im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit Intralogistik-Know-how und mit Lagertechnik. So wurde kürzlich beispielsweise im Medikamentenlager des Hilfswerks in Tönisvorst ein Zolllager eingerichtet. Dieses ermöglicht es, hochwertige Nicht-EU-Ware an die Gesundheitsstationen weltweit zu verschicken. „Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Jungheinrich. Mit den neuen Staplern und Regalen können wir noch schneller und effizienter arbeiten und somit auch helfen“, sagt Bernd Pastors, Vorstand von action medeor. Das Medikamenten-Hilfswerk versendet pro Jahr über 17.000 Pakete mit Arzneimitteln und therapeutischer Nahrung weltweit. Hierbei ist action medeor auf eine reibungslose Logistik angewiesen. Um das Hilfswerk finanziell weiter zu unterstützen, haben die Intralogistikkenner eine sogenannte RestcentAktion gestartet. Hierbei verzichten viele Mitarbeiter jeden Monat auf die Cent-Beträge hinter dem Komma ihrer Gehaltsabrechnung. „Diese kleinen Beträge bewirken viel“, so Bernd Pastors weiter. „Bereits 40 Euro helfen, um 5.000 Liter Wasser zu entkeimen. Und 100 Euro sichern die Notfallversorgung von 100 Menschen mit Medikamenten.“ Bilder: Jungheinrich

Stapler Daten ohne raten

Sprühende Funken und strahlende Sieger: Laudator Robert Raback übergibt den begehrten „Goldenen Funken“ für das beste Messe- und Eventmarketing an Bert-Jan Knoef, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Matthias Klug, Leiter der internationalen Unternehmenskommunikation (von links nach rechts). Davon können viele nur träumen – ihre Produkte werden nie von irgendjemand ausgezeichnet und ein FFZ-Hersteller wird schon für seine Kommunikationsleistung prämiert. Wundert aber nicht, denn in der Hamburger Berzeliusstrasse hat man schon vor Jahrzehnten gelernt, wie man unverwechselbar mit dem Markt kommuniziert. Doch zurück zum Preis. Vor über 500 Gästen wurde im TIPI am Kanzleramt – der größten stationären Zeltbühne Europas – der Preis verliehen. Bekommen haben ihn die Hamburger für die Kampagne rund um das Konzeptfahrzeug cubeXX. Man gewann den „Goldenen Funken 2012“ in der Kategorie „Bestes Event- und Messemarketing“.

Zentrales Element der auf drei Jahre angelegten Kampagne ist das modulare Konzeptfahrzeug cubeXX. Es basiert auf einer Studie zu den zukünftigen Anforderungen der Intralogistik und vereint die Funktionen sechs verschiedener Flurförderzeugklassen in einem einzigen Gerät. Ein weiteres Highlight war ein eigens entwickeltes Markenmusical. Professionelle Tänzer und Schauspieler, eigens komponierte Musikstücke und eine aufwändige Kulisse erweckten die Vision eines Warenlagers der Zukunft mehrmals täglich zum Leben. Temporeich und mit allen Mitteln einer multimedialen Musikshow gelang es, die Besucherzahlen auf dem Außengelände des Messestandes während der Showzeiten um das Vierfache zu steigern. Star der Show war ein funktionstüchtiger cubeXX. Bild: Still Weitere Informationen: www.still.de

„Die Kampagne zeigt, dass Still es versteht, sein Markenversprechen emotional erlebbar zu machen und seine Botschaft auf außergewöhnliche Art und Weise in den Köpfen der Fachwelt zu verankern“, so

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Premiere: Erster RoRo-Spezial-Gabelstapler an BLG Logistics Group geliefert

Fährt einfach unten durch: Der RoRoSpezialgabelstapler von Konecranes Lifttrucks fährt auf der „ABC Halbinsel“ in Bremerhaven dank seiner niedrigen Bauhöhe unter den Tripoden durch. Die bis zu 900 Tonnen schweren dreifüßigen Fundamentelemente aus Stahl für Offshore-Windkraftanlagen werden dort von der BLG Logistics Group zwischengelagert. Konecranes Lifttrucks und die BLG Logistics Group freuen sich über eine gemeinsame Premiere: Die internationale Logistikgruppe erhält den ersten RoRo-Spezialgabelstapler seiner Art, den Konecranes Lifttrucks in Deutschland ausliefert. Damit werden künftig 30 t schwere Betonsegmente transportiert, die in Bremerhaven für die Lage-

Spezialgabelstapler für die BLG Logistics Group im Detail Typ: SMV 32-1200 RoRo Tragfähigkeit: 32.000 kg/1.200 mm LSP Hubgerüst: Duplex-Freihub Hubhöhe: 3.100 mm Bauhöhe eingefahren: 2.950 mm Bauhöhe ausgefahren: 4.560 mm Freihub: 1.550 mm Neigung Hubgerüst: 5° vor, 10° zurück Antrieb: Scania DC-12-58A EU Stage 3a Hydraulik: Parker Load Sensingsystem mit variabler Pumpenkapazität für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und eine reduzierte Beanspruchung von Motor und Systemkomponenten Spezialausrüstung: EMC System (elektronisches Überlast-, Überwachungs- und Sicherheitssystem, kontrolliert Motor, Getriebe und Hydraulik), CanBus (ISO-standardisierter Feldbus, steuert Motor, Getriebe und Kabine), Spezieller Rußpartikelfilter für partikelfreie Abgase als Doppelfilter mit doppelter Abgasanlage, für den Einsatz in geschlossenen Hallen – schont dabei Umwelt und Klima

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rung von bis zu 900 Tonnen schweren Tripoden, dreifüßige Fundamentelemente aus Stahl für Offshore-Windkraftanlagen, notwendig sind. Die BLG Logistics Group, ein internationaler Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Bremen und 15.000 Mitarbeitern weltweit, entwickelt kundenspezifische Logistiklösungen – auch für Offshore-Windkraftprojekte. Dafür errichtet die Unternehmensgruppe auf der „ABC Halbinsel“ in Bremerhaven ein zentrales Zwischenlager für Tripoden, bis zu 900 t schwere dreifüßige Fundamentelemente aus Stahl für Offshore-Windkraftanlagen. Gelagert werden die Tripoden auf 30 t schweren Betonsegmenten. Um sie zu transportieren und präzise unter die Tripoden zu setzen, hat der finnische Staplerproduzent mit Produktion in Schweden einen sehr leistungs-

starken und gleichzeitig besonders kompakten Spezialgabelstapler konzipiert. Bauhöhe, Tragkraft, Motorleistung und Verbrauchswerte des neuen Spezialgabelstaplers sind exakt auf die Anforderungen der BLG Logistics Group abgestimmt. Ergebnis ist der Spezialgabelstapler SMV 32-1200 RoRo mit einer Tragfähigkeit von bis zu 32 t und einer sehr niedrigen Bauhöhe von 2.950 mm. „Der neue Spezialgabelstapler kann gut und sicher unter die Tripoden fahren und dort die Betonsegmente präzise absetzen. Mit seinen hohen Beschleunigungswerten sichert er zudem den effizienten Umschlag auf Roll-on-Roll-off-Schiffen“, sagt Jens Uwe Meier vom Staplerhersteller in Bremen und ergänzt: „Aufgrund der hohen Motorleistung haben wir den Rußpartikelfilter speziell als Doppelfilter mit doppelter Abgasanlage konzipiert. Damit kann der neue Spezialstapler für BLG auch in geschlossenen Hallen eingesetzt werden – und schont dabei Umwelt und Klima.“

Bildunterschriften/Quelle Fotos: Konecranes

Der niedrig bauende Spezialmast macht das seitliche Versetzten der Kabine notwendig, so bleibt die Sicht auf die Last erhalten.

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Der Spezialstapler verfügt zudem über ein Parker Load Sensingsystem mit variabler Pumpenkapazität für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und eine reduzierte Beanspruchung von Motor und Systemkomponenten. Ein elektronisches Überlast-, Überwachungs- und Sicherheitssystem (EMC) kontrolliert Motor, Getriebe und Hydraulik. Die Fahrerkabine ist sehr ergonomisch ausgelegt, mit hoher Geräusch- und Vibrationsdämpfung, schwenkbarem Fahrersitz, Heizung sowie Defrosteranlage. „Der neue Spezialgabelstapler ist ein Topprodukt. Wir freuen uns, dass bei uns der erste dieser Bauart von Konecranes Lifttrucks in Deutschland zum Einsatz kommt. Mit seiner hohen Tragkraft und Leistung sichert und beschleunigt er unsere Produktions- und Logistikprozesse im OffshoreTerminal. Lagerung und Umschlag der Tripoden sind ohne diesen Spezialstapler nicht möglich“, sagt Matthias Witte, Senior Projektmanager des BLG-Bereichs WindEnergy Logistics. Die BLG Logistics Group ist als Spezialist für die Automobil-, Kontrakt- und Containerlogistik bereits langjähriger Kunde von Konecranes Lifttrucks und setzt unter anderem Reach Stacker und Schwerlaststapler für Traglasten von 16 bis 52 Tonnen ein.

Präzise unter die Tripoden gesetzt: Der RoRo-Spezialgabelstapler von Konecranes Lifttrucks transportiert die 30 Tonnen schweren Betonsegmente, auf denen die Tripoden gelagert werden, und setzt sie exakt unter den Tripoden ab.

Weitere Informationen: Konecranes GmbH Wilhelm-Herbst-Straße 10 28359 Bremen, Germany Jens Uwe Meier Vertrieb Deutschland Nord Lifttrucks Tel.: +49 421 626706 60 Mobil: +49 178 8929330 E-Mail: jens.meier@konecranes.com

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Konecranes ist eine weltweit agierende Gruppe dynamischer Hebezeugfirmen mit dem gemeinsamen Anspruch, nicht nur Lasten zu heben, sondern die Geschäfte unserer Kunden zu steigern – „Lifting Businesses“. Wir unterstützen die Produktions- und Prozessindustrien, Werften und Häfen mit produktivitätssteigernden Hebelösungen sowie Serviceleistungen für Anlagen aller Hersteller. 2011 realisierten weltweit 11.700 Mitarbeiter in rund 47 Ländern und an 609 Standorten einen Umsatz von 1.896 Mio. Euro. In Deutschland beschäftigt Konecranes 1.000 Spezialisten an über 25 regionalen Serviceund Vertriebsstandorten. Konecranes ist gelistet am OMX Helsinki Stock Exchange (Symbol: KCI1V).

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Qualität kommt nicht von ungefähr – wie handhaben es die „gelbschwarzen“ Amerikaner? NMHG, Teil der NACCO Industries, ist im Flurförderzeuggeschäft klar die Nummer 4 und mit den Marken Hyster und Yale unterwegs. 2,95 Mrd. $ haben die Amerikaner im Jahr 2011 mit ihrer Flurförderzeugsparte umgesetzt. Dagegen verblassen die Umsatze mit dem Kerngeschäft Kohleförderung und Haushaltsgeräten (Hamilton Beach). Im April lud man die Fachpresse nach Craigavon in Nordengland ein, in dem 1981 eröffneten Werk (37.000 m2 Fläche) mit heute 600 Mitarbeitern entstehen sämtliche Frontstapler in E- und Verbrennerausführung bis derzeit 5 t Traglast. Ralf Mock, Managing Director EMEA, der die Geschicke von Nacco in Europa, Middle East & Africa (EMEA) seit 2006 lenkt und Ian Meluish, Vice President Marketing, hatten zu einer Veranstaltung geladen, die nicht, wie sonst üblich, neue Produkte vorstellt, sondern die zeigen sollte (und es auch tat), welchen Ansatz das Unternehmen bei Qualität, nachhaltigen und nachvollziehbaren Prozessen und einer umfassenden Wertschöpfungskette für den Kunden hat. Natürlich sind Amerikaner nie um markige Sprüche verlegen, ein Beispiel gefällig? „Tough Trucks – Strong Partners“, da wird klar, stämmige Naturburschen in karierten Flanellhemden und Arbeitsschuhen bis zu den Knien helfen sich gegenseitig mit ihren unverwüstlichen Hyster-Staplern beim Umschlag gewaltiger Holz- oder Containermengen… Doch das ist nur eine Seite. In sechs Jahren hat man die E-Stapler-Reihe von 1,3 bis 5 t von Grund auf neu erschaffen und ist, das kann gesagt werden, sehr vernünftig aufgestellt. Das Design ist stärker für den Weltmarkt ausgelegt als bei einigen europäischen Marktbegleitern, aber die Maschinen überzeugen mit Funktionalität, guter Ausstattung und der sprichwörtlichen Robustheit.

Ralf Mock ist seit Anfang 2006 als Managing Director von NACCO Materials Handling Group für das Gesamtgeschäft von NMHG in der Region Europa, Naher und Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) verantwortlich. NACCO Materials Handling ist mit den Marken HYSTER und Yale Marktführer bei Flurförderzeugen in den USA und die Nummer 4 weltweit. Ralf Mock begann seine berufliche Laufbahn bei der Linde AG. Dort hatte er von 1981 bis 2002 in den Sparten Flurförderzeuge, Technische Gase und Kältetechnik sowie in der Unternehmenszentrale zahlreiche Funktionen im Finanz- und Rechnungswesen, Organisation, M&A, Vertrieb und Marketing inne. Bevor Ralf Mock die Führung von NACCO Materials Handling in EMEA übernahm, war er Vorstandsmitglied bei der Villeroy & Boch AG und dort verantwortlich für den Unternehmensbereich Tischkultur.

Anmerkung: STW hat einen Film über die harten Testbedingungen in Craigavon gedreht und wir haben eine aussagekräftige Bildergalerie über die Staplerproduktion erstellt.

Ist unter Ihrer Führung die europäische Stimme im NMHG-Headquarter lauter geworden – wenn man sich die aktuellen Produkte betrachtet, scheint das so zu sein? R. M.: Die Region EMEA spielt neben Asien eine immer wichtigere Rolle für unsere Industrie. Insbesondere Osteuropa, der Nahe und Mittlere Osten und Afrika weisen auch in Zeiten voller Herausforderungen Wachstumsraten auf. Dies hat selbstverständlich Einfluss auf Entscheidungen hinsichtlich unserer Produktpalette. Die neue Elektrostapler-Generation, die in der Branche führend ist, ist insbesondere mit Fokus auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes entwickelt worden und demonstriert den europäischen Einfluss auf unsere Produktentwicklung eindrücklich. Sie haben das Rekordniveau von 2008 mit 87.250 Einheiten schon fast wieder „eingefahren“, wie hat sich Ihr Haus so schnell stückzahlmäßig erholen können? RM: Wir haben die Rezession dazu genutzt, das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Neben den unvermeidbaren Kosten-Senkungs-Programmen haben wir konsequent in den Ausbau und die Modernisierung unserer Flotte investiert. Darüber hinaus haben wir unser Händlernetzwerk kontinuierlich erweitert. Diese Maßnahmen, in Verbindung mit einer kundenorientierten Organisation, waren die wesentlichen Treiber unseres Erfolges.

Weitere Informationen: www.staplerworld.com/ technologie-und-stw-videos

STAPLERWORLD nutzte die Gelegenheit und sprach mit Ralf Mock über Märkte, Perspektiven, Produkte und die unsichere Großwetterlage in Europa, den Nahen und Mittleren Osten und Afrika. Blick ins Testgelände, wo bei jedem Wetter Dauer- und Komponententests stattfinden.

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FRONTSTAPLER Die Marken Yale und Hyster unterscheiden sich nur durch die Farbgebung, welche Berechtigung haben die beiden Marken auf unserem Markt? R. M.: Hyster verfügt über die breitere Produktpalette, da das Programm auch die Big Trucks über 16 t Kapazität beinhaltet. Während die Hyster-Vertriebsorganisation im Wesentlichen aus länderübergreifenden Händlern besteht, sind die Yale-Händler in den meissten Fällen kleinere und mittelständische hochflexible Unternehmen. Die Yale Tagline „People, Products, Productivity“ unterstreicht dies. Die Fokus Kundengruppen unterscheiden sich entsprechend. Hyster ist ein „Global Player“ im Bereich Hafen und Containerumschlag, Yale’s Fokus liegt stärker im Bereich der Lagertechnik. Gerade im Warehouse-Segment sind aber Großkunden mit Flottengeschäften an der Tagesordnung, wie können Sie schlüssige Keyaccountkonzepte landes- und europaweit für diese Klientel bereitstellen? R. M.: NACCO Materials Handling Group operiert global. Hier ist Koordination gefragt. Die Kooperation mit unserer Händlerorganisation will gut geregelt sein (und ist dies auch), um insbesondere für globale Kunden bestmöglich aufgestellt zu sein. Vorteil hierbei ist der konstruktive Ansatz bei dem wir mit unseren Händlern immer wieder die unternehmerisch beste Lösung für den Kunden entwickeln. Globale Systeme, wie z.B. salesforce.com, ein Programm, das wir global anwenden, unterstützt uns dabei. „One face to the customer“ ist hierbei Prinzip. Ob Amerika, Afrika, Asien oder Europa, überall bieten wir unseren Kunden eine einheitliche und flächendeckende Präsenz. Das können nur wenige Wettbewerber! Der Nacco-Konzern ist für unser Verständnis ein „fast Follower“, Designstudien, Conceptrucks und Blicke in die weite Zukunft der Branche sehen wir von Ihnen nicht, selbst Doosan prescht da schon vor, wird das in Zukunft so bleiben? R. M.: Wir bevorzugen es, erst über gelegte Eier zu kommunizieren. Sie können davon ausgehen, dass wir uns im Hintergrund mit allen nur vorstellbaren Zukunftstechnologien auseinandersetzen. Dies wird sicherlich auch in Zukunft so bleiben.

In sechs Jahren hat man die E-StaplerReihe von 1,3 bis 5 t von Grund auf neu erschaffen. NMHG

2008

2009

2010

2011

Gesamtproduktion

87250

41333

60014

79671

Umsatz mit FFZ (Mrd. $)

2,824

1,475

1,801

2,54

Ergebnis (Mio. $)

344

31,2

46,1

110

Prozent

12,2

2,1

2,6

4,3

Der Markt spreizt sich, Premiumhersteller (zu denen wir Kion, Toyota, Jungheinrich, Crown und Nacco zählen, Anm. der Red.) besetzen mit teilweise breiten Sortimenten die Breite des Marktes – die Zukunft liegt in Mitteleuropa sicher im Warehousebereich, welche Entwicklungen werden noch kommen, gibt es Kooperationen/Übernahmen mit anderen Anbietern und wie werden die Produkte aus Masate auf dem Markt angenommen, auch Yale ist ja noch nicht „hyperbekannt“. R. M.: NACCO Materials Handling Group hat in den vergangenen 6 Jahren die komplette Frontstapler-Palette neu entwickelt. Auch im Segment der Lagertechnik geht der Innovationsrhythmus ungebremst weiter. Unser neuer Niederhubkommissionierer und die verbesserten Schubmaststapler sind nur der Anfang. Die Resonanz aus den Märkten ist positiv, der Bekanntheitsgrad unserer Marken steigt. Zugangssysteme, Flottenmanagement, egal ob web- oder computerbasiert, werden wichtiger, Kunden wünschen Transparenz, wollen „atmende“ Flotten, die sich den geschäftlichen Erfordernissen anpassen, welche Tools stellt Ihr Haus heute und künftig bereit? R. M.: Unsere Händlerorganisation bietet heute bereits alle denkbaren Lösungen an. Telemetry steht für uns in Europa ganz oben auf der Liste der Themen, die wir standardisiert anbieten wollen. Die Information über Nutzungsdaten, Farhrzeugeinsätze und

-verbräuche sind wesentlicher Bestandteil effizienten Flottenmanagements und wir werden unsere Produktpalette in naher Zukunft entsprechend erweitern. Nacco hat auch unter Ihrer Führung in Europa die Abläufe deutlich gestrafft, die Fabriken in Irvine und Modena geschlossen, sind damit auf der Fertigungsseite die Rationalisierungspotentiale ausgeschöpft? R. M.: Das Bessere ist der Feind des Guten. Alle unsere europäischen Fabriken sind in Bestform. Die Schwerstaplerfertigung in Nijmegen in den Niederlanden gehört zu den Top-Fertigungsstandorten der Industrie. Weitere Rationalisierungspotenziale liegen z.B. in der Optimierung von Komplexität und der weiteren konsequenten Umsetzung unserer Sourcingstrategie. NACCO Materials Handling Group bezieht Teile und Komponenten von Zulieferern rund um den Globus. Wir benchmarken unsere globalen Fertigungsstandorte regelmäßig und identifizieren und implementieren Verbesserungspotenziale kontinuierlich. Bilder: STW

Weitere Informationen: www.nacco.com, www.nmhg.com www.hyster.com www.yale-forklifts.eu

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FRONTSTAPLER

Von der Reparatur zur vorbeugenden Instandhaltung: 65 Jahre Stapler-Service Walter Sichelschmidt: „Noch Ende der 1970er Jahre war an vorausschauende Wartung nicht zu denken: Der Kundendienst wurde nur gerufen, wenn es Probleme gab.“

1947 gründete die Sichelschmidt GmbH ihre Kundendienst-Organisation, die sich aus bescheidenen Anfängen heraus entwickelte. Heute ist der Ex-Spezialist mit 18 Kundendienst-Technikern flächendeckend präsent und übernimmt auch anspruchsvolle Serviceaufgaben wie z.B. die wiederkehrende Prüfung von Ex-Flurförderzeugen gemäß §15 BSVO. Eine weitere Spezialität ist die Aufarbeitung von Gebrauchtstaplern. Das waren noch Zeiten: Die ersten Aufträge, die der Kundendienst annahm und erledigte, wurden bargeldlos als Tauschgeschäft abgerechnet. Der Grund: Man schrieb das Jahr 1947, es mangelte an Geld und an Waren, aber im beginnenden Wiederaufbau waren die Kunden dringend darauf angewiesen, dass ihre Hebezeuge und Transportgeräte funktionsfähig waren. Die Reparatur und Wartung betraf anfangs vor allem rein manuelle Hebezeuge wie z.B. Fassheber und die von Sichelschmidt gefertigte „Schrot-Leiter“ mit Handkurbel

Kundendienstleiter René Fastabend: „Das Aufgabenfeld des Stapler-Service hat sich stark gewandelt.“

Hebete chnik a nno E Sichelsc ine „Schrot-Le 1949: iter“ vo hmidt z n um Fas s-Hand ling

zum Handling von Fässern und Säcken. Da man aber bereits in den 40er Jahren die Serienproduktion handverfahrbarer Hebezeuge begonnen hatte, wuchsen die Aufgaben für den Kundendienst. Mit dem Erfolg bei E-Flurförderzeugen machte der starke Bestand an Geräten im Markt eine Ausweitung des Kundendienstes erforderlich. Eine erste externe Servicewerkstatt entstand in Hamburg, es folgten Stationen in Hannover, München und Düsseldorf.

Der Kundendienst als „notwendiges Übel“ Die Techniker waren nicht nur für die Elektrostapler zuständig, sondern auch für die Schrägaufzüge, die bis in die 1970er Jahre zum Programm gehörten. Parallel wurden Flurförderzeug-Händler als Servicepartner gewonnen. In den 1960er Jahren gab es bereits ein gut ausgebautes WerkskundendienstNetz.

Walter Sichelschmidt, der von 1972 bis 1999 im Unternehmen tätig war und ab 1976 drei Jahre lang den Kundendienst mit damals 30 Monteuren leitete, über die Servicekonzepte der Staplerbranche in der Vergangenheit: „In den 1950er und 1960er Jahren hatte der Kundendienst keinen guten Ruf. Er wurde nur dann gerufen, wenn es ein Problem gab. Vorausschauende Wartung gab es noch nicht.“

Heute: Vorbeugende Instandhaltung mit 18 Servicetechnikern Heute sind an sechs Standorten 18 Servicetechniker tätig – und ihr Aufgabenfeld hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren stark gewandelt. Sie arbeiten eng mit den Vertriebspartnern zusammen und betreiben überwiegend vorbeugende Instandhaltung. Darüber hinaus führt der Kundendienst z.B. die wiederkehrenden Prüfungen durch, die laut § 15 Betriebssicherheitsverordnung (BSVO) bei mobilen elektrischen Betriebsmitteln in Ex-Bereichen und damit auch bei Ex-Flurförderzeugen verpflichtend sind. Kundendienstleiter René Fastabend: „Nachdem unsere Servicetechniker vom TÜV Saarland bundesweit geschult

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und geprüft worden sind, haben wir diese Prüfungen in unser Portfolio aufgenommen. Dieses Angebot gilt herstellerübergreifend und nicht nur für Flurförderzeuge, sondern auch für artverwandte Ex-Fahrzeuge.“

Aufbereitung und Vermarktung von Gebrauchtstaplern Eine weitere Aufgabe, die der Service in Kooperation mit dem Vertrieb und der Zentrale in Wetter übernimmt, ist die Aufarbeitung von Gebrauchtstaplern. Das ist, angesichts der Robustheit und Langlebigkeit der Sichelschmidt-Stapler, eine durchaus dankbare Aufgabe, denn diese Stapler sind begehrt. René Fastabend nennt ein aktuelles Beispiel: „Ein Kunde hatte einen Ex-Schubmaststapler von uns im Einsatz, den wir 1971 gebaut haben. Er wünschte ein Neugerät als Ersatz. Aber wir haben ihn überzeugt, dass eine gründliche Aufarbeitung völlig ausreicht, weil die Substanz noch hervorragend ist und es sich um ein Fahrerstand-Sondergerät handelt, das wir nicht im Standardprogramm führen.“ Diese Aufarbeitung (Bild 5) war um ein Mehrfaches kostengünstiger als ein Neugerät – und der beste Beweis, dass sich die Investition in einen langlebigen Sichelschmidt-Stapler lohnt. Bilder: Sichelschmidt

Nach 41 Jahren grundlegend modernisiert und wieder „fit“ für die kommenden Jahre: Ex-Fahrerstand-Schubmaststapler Baujahr 1971.

FÖRDERTECHNIK Anbaugeräte für: Gabelstapler und Baumaschinen

Who´s next? Wir lösen Ihr Nexen Group Handlingproblem! Seith Fördertechnik GmbH will nach 97788 Neuendorf am Main Tel. +49 (0) 9351 9721 0 Fax. +49 (0) 9351 9721 21 E-Mail: Seith-GmbH@t-online.de Deutschland, Produktion in England angelaufen Das britische Unternehmen Nexen ist ein Familienbetrieb, der der Famile Oaks gehört (gegründet 1958 als Power Equipment, 1985 folgte der Staplervermieter Lift Truck Rentals) und heute von Pamela Oakes geleitet wird. Die neue X-Range wird nun von der Fabrik in Taiwan nach England in die Stadt Lowestoft verlagert, von hier aus sollen Kunden in Europa, Nordamerika und dem Mittleren Osten beliefert werden. Die taiwanesische Produktion bedient Asien, Afrika und Australien. Zunächst fertigt man Gas- und Dieselstapler bis 3,5 t, größere Maschinen sollen folgen. Die XRange wird um E-Stapler (Drei-/Vierrad) erweitert. Die Geräte der 1,6- bis 5-t-Range werden mit Euro IIIb-Motoren ausgestattet. Geschäftsführerin Pamela Oaks deutet in einem Gespräch mit der STAPLERWORLD auf die Details, als da wären: Wartung ohne Laptop, LCD-Display für Diagnose, flacher Boden, sehr niedrige Einstiegshöhe, schwingungsisolierter Fahrerplatz, modulares Schutzgitter, besonderen Wert

haben die Briten nach eigenen Angaben auf die leichte Servicierbarkeit gelegt. Ende 2015 will man jährlich 2.500 Maschinen bauen, 2020 sollen es bereits mehr als 5.000 sein – große Hoffnungen setzt man auf den wachsenden US-Markt. Derzeit arbeitet die Entwicklungsabteilung an neuen verbrennungsmotorisch angetriebenen Frontstaplern in der 2 bis 3,5-tKlasse ebenso wie an cushionbereiften Frontstaplern bis 7 t für den US-Markt. Bild: Nexen

Weitere Informationen: Nexen Motor Corporation Tel.: 0044 + 1502532211 Nextra Anlagenbau Deutschland GmbH Tel.: +49-171-3217969 www.nexengroup.co.uk

Dieser 2,5-t-Dieselstapler ist das erste in England gefertigte Nexen-Gerät, die Mannschaft zeigt sich entsprechend stolz.

Weitere Informationen: Sichelschmidt GmbH material handling 58300 Wetter Tel. +49(0)2335-6309-0 www.sichelschmidt.de

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Sind Ihre Staplerreifen „Interfit?“ Ja es ist nicht einfach obwohl doch eigentlich alle Reifen rund und schwarz sind, gibt es viele Unterschiede. Trelleborg Wheel Systems mit deutschem Sitz in Erbach/Odenwald (Agrar- und Forstwirtschaftsreifen) und Willich/NRW (Industriereifen) hat im Februar 2011 den vor 150 Jahren im englischen Lydney gegründeten Industriereifenhersteller vollständig übernommen. Bekannteste Reifenmarken der Briten für den Flurförderzeugsektor sind Premia, Kargo und FMCX. Hinter diesen eher kryptischen Bezeichnungen verbergen sich primär SE-Reifen in den Dimensionen von 3.00-4 bis 14.00-24. Zum Zeitpunkt der Übernahme war Watts der viertgrößte Industriereifenhersteller. Trelleborg Wheelsystems war aber nicht nur an den Reifenmarken interessiert, erklärt Andreas Karnein, Operations Director

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bei Trelleborg und Interfit, beim Besuch der STAPLERWORLD im neuen deutschen Headquarter in Willich. Ausschlaggebend war auch der Reifenmontageservice Interfit, den Watts 1996 gründete und der seit 2009 als Interfit firmiert.

Neue Organisation im Bereich Wheel Systems Nun hat Karnein mit einem rund 35köpfigen Team die Aktivitäten von Watts und Interfit unter dem Dach von Trelleborg Wheel Systems zusammengefasst. Der Name Watts verschwindet und Interfit wird mächtig aufpoliert.

Interfit arbeitet direkt mit Niederlassungen und Händlern der FFZ-Hersteller zusammen. In Großbritannien, Frankreich, und natürlich Deutschland ist man nach Karneins Meinung gut aufgestellt.

STAPLERWORLD 03/2012


FRONTSTAPLER

Internetbasiertes Reifenmanagement i-Fit

Wie „fit“ ist Interfit in Deutschland? Zunächst wurden aus fünf Standorten einer – nämlich Willich, wo Karnein mit seinem 30-Mann-Team, das bis 2013 auf 40 anwachsen wird, erhebliches vorhat. Die Montagespezialisten betreiben 13 eigene Reifenpressen, sieben weitere mit Partnern. Andere Organisationen haben deutlich mehr Pressen im Markt, aber, so Udo Rottke, Serviceleiter bei Interfit, nicht immer im Einsatz, denn der Reifenhandel hat meist „besseres“ zu tun als Industriereifen auf Felgen zu pressen. Deswegen sieht man sich mit gut ausgelasteten Reifenpressen bestens aufgestellt – 20 Monteure sind mit Transportern und anhängermontierten Pressen unterwegs – sie fahren täglich mehrere Kunden an – koordiniert von der Innendienstmannschaft in Willich. Diese checkt die Termine, sorgt dafür, dass die Stapler bereitstehen und bespricht mit dem als Auftraggeber fungierenden Staplerhändler alle Schritte – der Monteur findet also im besten Fall ein „gemachtes Bett“ vor und kann mit dem Pressen unverzüglich starten. Dazu Rottke: „Wir arbeiten zwar überwiegend beim Endkunden aber immer im Auftrag des Handelspartners bzw. der Niederlassung, der Endkunde kann uns auch nicht direkt beauftragen, weswegen Sie Servicenummern und 24/7-Hotlines auf unseren Fahrzeugen vermissen. Man berät auch zusammen mit dem Staplerhändler den Endkunden und liefert, das

STAPLERWORLD 03/2012

ist wichtig, herstellerneutral. Sprich, die Interfit-Reifenspezialisten verkaufen auch Produkte anderer Hersteller, denn nur so ist man ein Partner des Staplerhandels. Denn: Nur zu oft geben Kunden klar vor, welchen Reifen sie wieder auf der Felge ihres Lastenhebers wünschen und da muss man offen sein. Karnein betont: „Diese Situation haben sich die neuen Eigner genau angesehen, sie ist zwar ungewohnt, aber für uns überlebenswichtig. Es kann also in der Praxis durchaus vorkommen, dass unsere Berater beim Kunden sind und über Fremdprodukte reden, die wir dann auch montieren und nicht gegen unsere Konzernmarken austauschen, denn der Kunde bestimmt letztendlich, was er möchte. Tritt er mit uns in eine Beratungsphase, so sind die Erzeugnisse unseres Konzerns sicherlich Beratungsbestandteil“. Auch Kompletträder, wenn auch nur im geringen Ausmaß, verkauft man, Felgen bietet man aus eigener Produktion in Belgien und Großbritannien an.

Das Management von Reifen liegt den Willichern besonders am Herzen. Dabei handelt es sich um ein umfassendes Management-Tool, mit dem sich die Reifen von Fahrzeugflotten erfassen und verwalten lassen. Nach der Übernahme in das System ist per Mausklick erkenntlich, welcher Stapler welchen Reifen „drauf“ hat, wer wo eingesetzt ist, wie der Lebenszyklus ist und wann ausgetauscht werden muss. Staplerhändler und Montagepartner Interfit greifen gemeinsam auf den Datensatz zu und klären untereinander wer wann was zu machen hat. Die Software ist noch in der Betaversion, soll aber schon 2012 installiert werden. Seit 2004 werden in ein System Reifendaten eingepflegt, so dass Karnein und Rottke von einem einigermaßen unproblematischen Einstieg in das Geschäft mit dem Reifenmanagement ausgehen. Logistisch ist die Sache eher einfach. Das Deutschlandlager in Willich ist immer gut bestückt. Ein Europalager für alle Trelleborg-Industriereifen befindet sich in der ehemaligen belgischen Fabrik von Trelleborg. Auch von dort werden die Reifen im 24-h-Rhythmus an die Monteure ausgeliefert. Bilder: Interfit

Weitere Informationen: Tel. 0180-5677111 www.interfit-de.com

Interfit-Monteure können mobil alle Grössen bis 12.00-20 pressen, größere Brocken, wie sie z.B. in Containerterminals anfallen, werden zu den stationären Pressen gebracht und dort gepresst.

Expansion Zwei Märkte will Karnein intensiv bearbeiten, Österreich und die Schweiz, die schon vor der Übernahme betreut wurden, nun stehen eigene Niederlassungen auf dem Programm.

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FRONTSTAPLER

Die Version mit 600 mm LSP hat einen kürzeren Radstand, was sich beim Beschicken der KronprinzProduktionslinien gut bewährt,

Modernster 18-t-Frontstapler von Kalmar versorgt Räderproduktion mit Coils rund um die Uhr mefro wheels mit Hauptsitz in Rohrdorf ist nach vielen Zukäufen heute Europas größter Räderhersteller. Seit 2005 gehört auch das 1897 in Solingen gegründete Kronprinz-Werk zur Gruppe. Dort wurde Anfang Februar nun der modernste 18-tFrontstapler, ein Kalmar DCG 18-600 mit Coildorn für die Versorgung der Produktionsstrassen, in Betrieb genommen. Das Produktprogramm an Stahlrädern der Solinger Experten ist riesig – es umfasst Räder mit Durchmessern von 13“ bis 24“ für die Anwendung in den Bereichen Pkw, Transporter, Lkw und Lkw-Anhängerindustrie. Jedes Jahr werden an den Standorten der mefro- Gruppe 18 Millionen Räder für Leichtfahrzeuge, ca. 3,1 Millionen Räder für schwere Fahrzeuge, 1,1 Millionen Räder für Pkw-Anhänger und Caravans und weiter 800.000 Räder für Traktoren, Konstruktions- und landwirtschaftliche Maschinen hergestellt.

Der neue Kalmar DCG 180-6 mit einer Tragfähigkeit von 18.000 kg bei LSP 600 ist mit einem CumminsMotor (EU Stage IIIB) mit 164 kW ausgerüstet.

Die zur CeMat 2011 vorgestellte neue Midrange von Kalmar wird seit Anfang 2012 ausgeliefert. Dieser Hochleistungsstapler mit Euro IIIb-Motor deckt mit 15 Maschinen den Traglastbereich von 7.000 bis 18.000 kg mit LSp´s von 600/900/1220 mm ab. Man entschied sich für die Version mit modernstem schadstoffarmem CumminsMotor mit integriertem SCR-Filtersystem, das auf jedwede nachträgliche Reinigung verzichtet. Die bis zu 16.300 kg schweren Coils werden im zentralen Coillager aufgenommen und müssen dann im Zweischichteinsatz zu den Verarbeitungsanlagen transportiert werden, die maximale Transportstrecke beträgt 500 m. Man wählte einen Duplex-Freihubmast mit 4.000 mm Hubhöhe. Am Gabelträger mit integriertem Seitenschub lässt sich der Coildorn gegen 2.400 mm lange Gabelzinken austauschen.

Oliver Kah, Industriegeräte-Verkaufsleiter bei Cargotec Deutschland wählte die Maschine mit 600 m LSP, weil aufgrund des kürzeren Radstandes besser an den Übergabestationen manövriert werden kann. Der 21,6 t schwere Stapler ist nur 5.065 mm lang und wartet mit der neuen EGOKabine auf. Features der neuen EGO-Kabine: • Die riesige Panorama-Frontscheibe mit weit zurückgezogenen Seitenpfosten bietet ein in dieser Staplerklasse bisher nicht gekanntes Sichtfeld, die Kabine erfüllt alle ROPS/FOPS-Vorschriften. Der Horizontal-Scheibenwischer, der in Kulissen an der Kabinenoberseite geführt wird, hält über 90 % des Sichtfeldes frei, was zu ermüdungsfreiem Arbeiten und deutlich minimierter Unfallhäufigkeit


FRONTSTAPLER

Die Aggregate sind sehr gut zugänglich, Wartungspunkte sind zusammengefasst, der Fahrer kann die täglichen Wartungsarbeiten von einem zentralen Punkt durchführen.

führt. Die schon von Hause aus leisen Motoren senken zusammen mit den Verstellpumpen den Geräuschpegel auf 107 dB(A) (LWA-Wert) bei Volllast – ein optionales Sound-Proof-Kit reduziert die Geräuschemission noch einmal deutlich. • Komfortpedale: Ein voll gesichertes Pedalsystem mit verstellbarem Pedalwinkel, um ein Höchstmaß an Ergonomie und ein Minimum an Belastung des Fußes zu erzielen. Das kleine Ergo-Lenkrad ist nicht nur verstellbar, es lässt sich auch schräg zur Seite klappen. Arbeitskonsole: Der verlängerte Arm des Fahrers. Leicht einzustellen. Leicht zu nutzen und zu verstehen. Hier sind alle Bedienelemente zentral zusammengefasst. Es umfasst übersichtliche und sinnvoll angeordnete Bedienfelder und einen Drehregler für das 3,5“-Bordcomputerdisplay (hier werden Statusinformationen über alle Maschinenkomponenten und auch Serviceinformationen abgerufen).

• Neben dem Standardlenkrad werden ein „Mini-Wheel“ und Lenkhebel angeboten. Das Armaturenbrett wurde bewusst kompakt gebaut und niedrig montiert, diese Position soll den Blick auf die Gabeln und Last verbessern. Hervorragend gelungen ist das auf einem Gelenkarm montierte LCD-Display zum Ablesen von Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankinhalten etc. es dient zudem als Display für Wartungs- und Einstellarbeiten. CanBus und Elektronikkomponenten wurden weiter überarbeitet. • Klimaanlage, die den hohen Anforderungen in der klimageprüften EGO-Kabine gerecht wird. Der große Lufteinlass, der einfache Filterwechsel an der Front sowie gut dimensionierte und konstruierte Bauteile sorgen für erhöhten Innenraumkomfort. Bei der Maschinentechnik fallen die Loadsensing-Hydraulikpumpen mit bedarfsgerechter Ölmengenlieferung auf, die neuen

Pumpen sind nun Axialkolbenpumpen, die leiser sind und wenig Bauraum beanspruchen. Euro III-Motoren von Volvo und Cummins stehen zur Wahl (Partikelausstoß um 90 % reduziert, Stickoxide um die Hälfte reduziert), wobei sich europäische Betreiber eher für den sparsamen schwedischen Motor entscheiden dürften. Der Volvo-Motor bietet SCR-Technoloie, AdBlue verbessert den Verbrennungsprozess und sorgt für nahezu ungiftige Abgase. Diese Maßnahmen reduzieren den Treibstoffverbrauch um etwa 5 %. Die Motoren bieten eine sehr bauchige Drehzahlkurve, schon bei niedrigen Drehzahlen steht ein sehr hohes Drehmoment zur Verfügung. Wartungsfreie Ölbad-Lamellenbremsen und eine Scheibenbremse als Parkbremse stehen für das Sicherheitskonzept von Kalmar. Die Serviceintervalle wurden auf 500 Stunden festgesetzt, Wartungspunkte wurden zusammengefasst und so angeordnet, dass sie einfach vom Boden aus an einer Fahrzeugseite erreichbar sind, das gilt auch für Servicestellen und Einfüllstutzen. In diesem Einsatz wird das Gerät jährlich rund 2.500 Betriebsstunden leisten. Für die Wartung zeichnet der Hersteller mit seinem perfekten Vorort-Kundendienst verantwortlich.

Bilder: Cargotec

Weitere Informationen: Cargotec Germany GmbH 30851 Langenhagen www.cargotec.com www.kalmarind.de

Cascade Gabelzinken & Zubehörprodukte 2012  Profitieren Sie von unserem umfangreichen deutschen Lager.  Alle Gabelzinken in voll vergüteter Ausführung bis 60 Tonnen.  Neues Servicezentrum in Deutschland bietet hohe Flexibilität.  Kompetente Ansprechpartner für Sie direkt erreichbar.  Gabelträger, Gabelzinkenreparaturen und Vieles mehr.  Fragen Sie nach unseren neuen DAGS Produkten.

STAPLERWORLD 03/2012

Cascade GmbH Burgunderstrasse 27 40549 Düsseldorf Tel. +49 211 59 89 55 0 Verkauf-gabelzinken@cascorp.com www.cascorp.com

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FRONTSTAPLER

Tiefkühltor mit U-Wert 0,74/m²K Es ist laut Angabe seiner „Erzeuger“ eine Weltpremiere und es soll die Tortechnik in Kühlhäusern revolutionieren – gemeint ist das EFA-TK-100 mit EFA-AFM. Efaflex hat mit der Entwicklung dieses Produktes ein Schnelllauftor konstruiert, das neue Ansprüche an die Betriebsausrüstung von Tiefkühlbereichen in Kühlhäusern weckt. Der Trend zur Entwicklung von Niedrigenergieprodukten und Betriebsausrüstungen, die sich positiv auf die Energiebilanzen von Unternehmen auswirken, nimmt angesichts des Klimawandels und steigender Energiekosten zu. Mit einem U-Wert von 0,74/m²K bei der Abmessung 3.000 x 3.000 mm bietet der Spezialist für schnelllaufende Industrietore ein Niedrigenergietor an. Eine dynamische Torblatt- und Spiralführung AFM (Active Framework Mechanism) sorgt dafür, dass das Torblatt im geschlossenen Zustand in Richtung Torzarge zu einer umlaufenden Profildichtung hin verschoben wird und somit Tiefkühlbereiche nahezu hermetisch abschließt.

bändern befestigt. Deshalb erfolgt keine Kraftübertragung durch die Lamellen, weil die Laufrollen nur eine einzelne Lamelle aufnehmen müssen. Das sorgt für Langlebigkeit der Motoren und die Lamellen lassen sich einzeln austauschen. Mit dem Infrarot – Torlichtgitter TLG lässt sich das Tor in ein Sicherheitssystem integrieren. Serienmäßig sind alle Tore mit einer zusätzlichen Unfallschutz-Kontaktleiste an der Hauptschließkante ausgerüstet. Unter Berücksichtigung der erschwerten Nutzungs- und Umgebungsbedingungen im TK-Umfeld wird hierdurch ein Höchstmaß an aktiver und passiver Funktionalität er-

reicht. Das Tor verfügt daher über seitlich integrierte Zugfedern: Beispielsweise nach einem Stromausfall kann durch einen Handhebel eine sekundenschnelle Öffnung des Tores ausgelöst werden. Für noch höhere Sicherheit lassen sich problemlos weitere Features wie eine Vorfeldüberwachung, Laserscanner oder ein weiteres externes Lichtgitter integrieren. Bilder: Efaflex

Weitere Informationen: www.efaflex.com

Im Vergleich zu anderen Schnelllauf-Spiraltoren befindet sich der Spiralkasten beim diesem Tor auf der äußeren, der warmen Seite des Tores. Das schützt ihn vor kältebedingten Abnutzungserscheinungen. Im Gegensatz zum EFA-ISO-K werden Kontaktflächenheizungen eingesetzt, die in den umlaufenden Dichtprofilen, den Lamellendichtungen und im Kontaktleistenprofil integriert sind um die die Berührungsflächen der Dichtungen zum Torblatt, zum Boden und zu den einzelnen Lamellen des Torblattes eisfrei zu halten. Schnelllauftore zwischen Tiefkühlbereichen bis -30° C und Bereichen von 0° C müssen besonders gut isoliert und dicht sein. Diese wird mit erstmals verwendeten 100 mm starken Efatherm-Lamellen erreicht. Die Lamellen sind einzeln an den Scharnier-

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STAPLERWORLD 03/2012


STAPLERWORLD-VERMIETERSPECIAL

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas 1-4t)

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas >4t)

Gehgeräte

Systemstapler (Kommisionierer/ Schubmaster/HRL-Stapler)

Spezialstapler (Teleskopstapler/Seitenstapler/ Geländestapler/Mitnehmstapler)

Spezielle Anbaugeräte

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-3 Tage)

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-4 Wochen)

Langzeitmiete (ab 5 Wochen)

Mietkauf

Fullservie-Miete

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AM ALFRED MESSNER

6

350

APPENFELDER

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2012 +1 - 1,5 + 5,5 + 4,5 + 6,5 -1 + 0,5

Lieferung EU-Ausland

Gegengewichtsstapler (Elektro >4t)

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ALBERT WASMER

ARBOR

2011 + 16 + 16 + 15 + 7,5 +7 + 8,5 + 3,5

Gesamtumsatz Neugeschäft Gebrauchtgeschäft Teile Technischer Service Vermietung Rental

Gegengewichtsstapler (Elektro 1-4t)

Anzahl Mietstapler

Anzahl Standorte

Der deutsche Flurförderzeughandel verzeichnet deutliches Umsatzwachstum im Jahr 2011. Die Prognose für 2012 fällt deutlich verhaltener aus. Der Gesamtumsatz im Flurförderzeughandel ist im Jahr 2011 um 16 % gegenüber 2010 gestiegen. Das ergab die bbi-Umfrage zum Jahresbeginn unter den bedeutendsten Branchenunternehmen. Im Neumaschinengeschäft wuchs der Umsatz nach den Angaben der teilnehmenden Unternehmen ebenfalls um 16 %. Verhaltener, aber insgesamt noch positiv, stellen sich die Umsatzerwartungen der Flurförderzeughändler für 2012 dar. Es wird mit einer Steigerung der Gesamtumsätze um 1 % gerechnet.

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BAMAG

1

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BERND RATHMANN

1

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BEUTLHAUSER BASSEWITZ

2

150

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BEYER

2

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BROEKER FÖRDERTECHNIK

1

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BUTSCH-MEIER

8

52

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CARDO

1

54

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A.A.

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CBK

1

50

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CEGEMA

>80

>600

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CHEMION

3

2000

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CONSENSA

1

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DECKER

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DENIOS

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DOMNICK + MÜLLER

1

E&L

1

E&W

1

70

180

ERNST RAMSER

1

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F. WIENER

1

ENGLERT

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FFB FRANZ GSTETTENHOFER

1

FRIEDRICH BERGER

3

FRIEDRICH NIEMANN

5

STAPLERWORLD 03/2012

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Quelle: BBI, Bonn

Umsatzentwicklung 2011 / Umsatzprognose 2012 im Flurförderzeughandel (in % gegenüber Vorjahr)

FFZ-Vermieter wohlauf


Anzahl Mietstapler

Gegengewichtsstapler (Elektro 1-4t)

Gegengewichtsstapler (Elektro >4t)

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas 1-4t)

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas >4t)

Gehgeräte

Systemstapler (Kommisionierer/ Schubmaster/HRL-Stapler)

Spezialstapler (Teleskopstapler/Seitenstapler/ Geländestapler/Mitnehmstapler)

Spezielle Anbaugeräte

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-3 Tage)

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-4 Wochen)

Langzeitmiete (ab 5 Wochen)

Mietkauf

Fullservie-Miete

Lieferung EU-Ausland

GAB

Anzahl Standorte

STAPLERWORLD-VERMIETERSPECIAL

2

60

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GABELSTAPLERSERVICE C. KINDLER

GABELSTAPLER GRAF 1

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GBS

1

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GEBRAUCHTSTAPLERWELT

5

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GOSBERT HUFFER

2

120

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GRUMA

2

980

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GS GABELSTAPLER

1

190

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H.P. WOLSCHENDORF

1

60

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HALD & GRUNEWALD

1

500

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HELMUT REITER GMBH

5

930

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HEP - MAXIMAL

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HEROLDER FÖRDERTECHNIK

2

>100

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HFH

2

148

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HINRICHS

1

60

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HKS

1

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ISFORT

1

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50

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JAU

1

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KB

1

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KÜNG

1

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LENZING

2

350

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LINDIG

5

600

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LUDWIG PIFFER

2

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M + S BAUER

1

170

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MENGEL

1

300

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MIAG

1

172

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MÜLLER NEUHAUS

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60

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NORD RENTAL

3

600

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PELZER

2

410

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A.A.

A.A.

A.A.

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PHÖNIX

1

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RAPP

1

50

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REMA

1

10

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RICHTER

1

100

ROBERT WERNIK

1

22

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STAPLERWORLD 03/2012


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RUBAG

6

17

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SACHSENSTAPLER ZWICKAU

3

90

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SCHMID + BÜHRER

1

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SCHMIDT-FALBE

1

120

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SCHREINER

2

40

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SCHWARZER

1

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SIXT

2

SKS

2

SROKA

1

15

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STAPLER CENTER PIECKERT

3

120

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STAPLERCENTER LANG

1

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STAPLER-RENT

3

STAPLERTECHNIK PFITSCHER

1

STILL

33

SUFFEL TECKLENBORG

450

650

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Lieferung EU-Ausland

Langzeitmiete (ab 5 Wochen)

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Fullservie-Miete

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-4 Wochen)

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Mietkauf

Kurzzeitmiete (Mietdauer 1-3 Tage)

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Spezielle Anbaugeräte

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Spezialstapler (Teleskopstapler/Seitenstapler/ Geländestapler/Mitnehmstapler)

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas 1-4t)

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Systemstapler (Kommisionierer/ Schubmaster/HRL-Stapler)

Gegengewichtsstapler (Elektro >4t)

250

Gehgeräte

Gegengewichtsstapler (Elektro 1-4t)

2

Gegengewichtsstapler (Diesel/Gas >4t)

Anzahl Mietstapler

ROLAND KLINK

Anzahl Standorte

STAPLERWORLD-VERMIETERSPECIAL

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THÜNEMANN

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TOYOTA MATERIAL HANDLING

11

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TRAFIK

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TRAFÖ

2

Ca. 440

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W. KÖRNER

1

Ca.100

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W. MITTENDORF

1

80

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70

W. H. WINTER

1

WAGNER

1

WASMUS

1

WERTZ WILHELM MAYER

A.A.

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50

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A.A. x x x x

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WILLENBROCK

5

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WILM & WIEGERS

1

100

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YALE

2

Ca. 80

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ZEIDLER

1

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ZEISS

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ZIEGLER

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ZOCH

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STAPLERWORLD 03/2012

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AKTUELLE FRAGEN AUS DER PRAXIS

In dieser neuen Rubrik werde ich regelmäßig Themen, die im Rahmen meiner Sachverständigentätigkeit aktuell Bedeutung haben, behandeln und erklärend in kompakter Form darstellen. Wir freuen uns auf Ihre Meinung zum behandelten Thema. In den letzten Monaten ist das Thema Anbau von Anhängerkupplungen an Gabelstapler und das Verziehen von Anhängern ohne zusätzliche Bremsanlage immer öfter an mich herangetragen worden. In fast jedem Unternehmen werden Gabelstapler auch zum Verziehen von Anhängern genutzt. Wobei gelegentliche Nutzer in der Regel auf die im Kontergewicht befindliche Anhängevorrichtung mit Steckbolzen zurückgreifen. Nutzer mit regelmäßigem Anhängereinsatz montieren meist zusätzliche, automatische Anhängerkupplungen von unterschiedlichen Fremdherstellern, die dann im Kontergewicht mit speziellen Halterungen verbohrt werden. Das schont die Deichseln der Anhänger.

Aber darf man das eigentlich? Ist das CE-gerecht? Was sagen die Hersteller der Gabelstapler? Ein grundsätzlicher Blick auf das Thema: Der Einsatz hängt maßgeblich von den Gegebenheiten vor Ort und dem Gabelstapler ab. Die Deichsel und die Anhängevorrichtung müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Deichsel möglichst parallel zum Boden ausgerichtet ist, um den Kraftfluss ebenfalls parallel erfolgen zu lassen. Unterschiedliche Höhen können durch Kröpfung ausgeglichen werden. Natürlich müssen auch die Sicherheitsabstände von 50 cm auf beiden Seiten des Schleppergespannes freigehalten werden. Ungebremste Anhänger dürfen nur auf topfebener Fahrbahn ohne Gefälle oder Steigung genutzt werden. Interessanter Weise gelten Anhänger mit Auflaufbremse nicht als gebremste Anhänger. In der Praxis wird dann gerne nach der Faustformel: „Der Stapler darf so viel ungebremst ziehen, wie er tragen kann“ verfahren. Beispiel: Ein 3-t-Frontstapler darf danach einen oder mehrere ungebremsten Anhänger im zul. Gesamtgewicht von 3 t verziehen. Sollte sich noch Last auf den Gabeln befinden, so ist diese noch zu subtrahieren. Tatsächlich ist die Berechnung weitaus umfangreicher und hängt von verschiedens-

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ten Faktoren wie Reibbeiwerten, max. Zugkraft, Belastung der Lenkachse, Zugkraftwirkung in definierte Höhe, Geschwindigkeit, Staplertyp usw. ab. Wichtig ist der „bestimmungsgemäße Einsatz“ des Gabelstaplers. Was bei „seinem“ Gabelstapler bestimmungsgemäß ist, bestimmt der Hersteller. Und das wird von den Herstellern sehr unterschiedlich gesehen. Die Spannbreite geht von einem Verbot bis zur Freigabe von etlichen Tonnen. Generell sind Gabelstapler in der Lage, ein Vielfaches ihrer Nenntragfähigkeit zu verziehen. Im Bereich Verziehen von ungebremsten Anhängern muss aber vorrangig die Abbremsung und die Art der Anbringung des Kontergewichtes betrachtet werden. So gibt es Hersteller, bei denen das Kontergewicht eingehangen ist und mit einer zentralen Schraube befestigt wird. Hier müsste die Anhängerkupplung so weit unten im Bereich der zentralen Befestigung angebracht werden, dass ein Anhängerbetrieb nicht mehr sinnvoll zu realisieren ist. Andere Hersteller möchten den über die Faustformel ermittelten Wert nochmals um 500 bis 1.000 kg reduziert haben bzw. entscheiden im Einzelfall über eine Freigabe. Das Anbringen einer zusätzlichen, zusätzlichen Anhängerkupplung verursacht weitere Probleme. Wer kann schon genau sagen, aus welchem Material das Kontergewicht besteht und was die verwendeten Befestigungsschrauben darin halten können? Durch den Anbau erlischt die CE-Konformität des Gabelstaplers. Daher werden Anhängerkupplungen in letzter Zeit verstärkt von spezialisierten Unternehmen wie z.B. der Fa. Lück Isah für Händler und Hersteller mit speziellen Adaptern angebaut. Dabei wird die CE-Konformität bestätigt. Der ein oder andere Hersteller liefert nach vorheriger Prüfung aber auch komplett mit angebauter Anhängerkupplung und einer Erklärung der Konformität des Gesamtgerätes. Um sich nicht leichtfertig zu verhalten, sollte man auf jeden Fall vorher mit seinem Lieferanten bzw. dem Hersteller/Importeur

sprechen und sich eine Freigabe geben lassen. Denken sie in diesem Zusammenhang auch daran, dass bei nicht bestimmungsgemäßem Einsatz die Garantie erlöschen kann. In Einzelfällen lässt sich auch durch eine Risikoanalyse und Festlegung von definierten Parametern wie z.B. max. Lenkwinkel, max. Geschwindigkeit etc. der Einsatz von ungebremsten Anhängern realisieren. Es ist bei wiederkehrendem Einsatz zu empfehlen, eine Probefahrt mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen zu unternehmen und zu dokumentieren.

Bitte immer beachten: 1. Die zulässige Anhängelast niemals überschreiten! 2. Die max. Anzahl der Anhänger ergibt sich aus der zulässigen Anhängelast! 3. Die Geschwindigkeit spielt eine große Rolle. Je langsamer, umso besser. 4. Sobald Steigungen oder Gefälle im Spiel sind, muss ein zusätzliches Bremssystem wirksam sein. 5. Es muss immer ordnungsgemäß angekuppelt sein. 6. Es befindet sich nie jemand zwischen Fahrzeug und Anhänger. 7. Auch im innerbetrieblichen Transport / kurzen Strecken muss die Ladung vorschriftsmäßig gesichert sein 8. Die Lenkachse des Staplers muss mit mind. 20% des Staplereigengewichts belastet sein, damit der Stapler immer lenkfähig bleibt. 9. Der Unternehmer hat den Bedienern alle für den Einsatz ermittelten Daten (z.B. Anzahl Anhänger, zul. Anhängelast, max. Geschwindigkeit etc.) zur Verfügung zu stellen und die zu verwendenden Verkehrswege freizugeben. In dieser kompakten Abhandlung können natürlich nicht alle Einzelheiten ausführlich und umfassend behandelt werden. Die bessere Alternative sind Schlepper, die speziell für das Verfahren von Lasten mit Anhängern gebaut werden.

Weitere Informationen: Bernd Derenbach Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Flurförderzeuge 53797 Lohmar | Tel. 02246-169380 | www.staplergutachter.eu

STAPLERWORLD 03/2012


SYSTEMGERÄTE

Weltweiter Lieferant von Traktionsbatterien – wer steckt dahinter und was gibt es Neues? Ein Besuch bei EnerSys in Hagen Um es vorwegzunehmen, Michael Meister, Mitglied der Hawker Geschäftsleitung und verantwortlich für den Vertrieb Traktion und Dr. Hans Werner Hoppe, Leiter der Anwendungstechnik, heben trotz des starken Trends zu elektrischer Antriebstechnik im innerbetrieblichen Logistiksektor keinesfalls ab. Station vier der STAPLERWORLDReise zu den großen Traktionsherstellern war Hawker in Hagen, vielen auch als VHB oder Varta oder Oldham aus der Vergangenheit bekannt. Die Branche stürzte in den vergangenen 20 Jahren wie ein schwarzes Loch zusammen – immer größer musste die kritische Masse für Traktionsbatteriehersteller werden um auf dem hochkompetitiven Markt mitzuhalten. Auch die Quandt-Familie, der Varta einst gehörte, verkaufte ihr Batteriegeschäft am Standort Hagen. Zunächst an die Engländer von BTR/Invensys und diese verkauften das Unternehmen an den amerikanischen Konzern EnerSys im Jahre 2002. EnerSys entstammt einem MBO der Industriebatteriegruppe Yuasa-Corporation. Das Unternehmen wird vom Gründer John Craig geführt.

Weltweit 31 Fabriken, 8.400 Mitarbeiter und über 2 Mrd. $ Umsatz sind die Kennzahlen für den Konzern, der ausschließlich auf Energiespeicherlösungen für industrielle Anwendungen setzt. Rund 45% des Umsatzes entfallen auf Stationärbatterien, weitere 45% auf den Bereich Traktion und 10% auf Defense, Luftfahrt und Sonderanwendungen. Genauso ist es bei den Märkten Europa und die USA steuern jeweils 45% bei, der Rest entfällt auf Asien. STAPLERWORLD erfuhr als erstes über die zwei neuen Produkte – die neuen modularen HF-Ladegeräte LifeSpeedIQ und die nun verfügbare Reinbleibatterie XFC (2V), die nun auch für Kapazitäten bis 750 Ah verfügbar ist und die Eigenschaften von LI-ON mit der Praktikabilität von Bleisäurebatterien paart. Der Konzern wächst derzeit primär durch Zukäufe. Die zuletzt stattgefundenen Investitionen des Konzerns waren z.B. Joint Ventures in Indien und Südafrika, Akquisition in Südamerika, als auch ein Joint Venture zur Herstellung von Li-Ion Batterien in Nordhausen/Deutschland. Die wichtigsten Werke für Motive Power EMEA

befinden sich in Bielsko Biela in Polen, Hagen in Deutschland, Targovishte in Bulgarien und Arras in Frankreich (auch Gel-Batterien und HF-Lader). 50 % des Umsatzes in Deutschland, dem wohl wichtigsten Markt, entfällt auf das OEMGeschäft, schließlich sind die großen Player hier im Verantwortungsbereich von Meister und Hoppe angesiedelt. Die Hierarchien im Konzern sind flach, Ray Kubis ist Präsident EnerSys EMEA in der 15köpfigen Europazentrale in Zürich, an die auch Meister berichtet. Vertrieben wird fast überall in Europa über eigene Niederlassungen und daran angeschlossene Händler – grundsätzlich handelt es sich um eine Direktvertriebsform.

Großladestation, die EnerSys konzipiert, errichtet und auf Wunsch betreibt.


SYSTEMGERÄTE LifeSpeedIQ-HF-Lader in Modulbauweise – sie werden je nach Leistungsanforderung konfiguriert.

Wie sieht Ihr aktuelles Produktportfolio aus

STAPLERWORLD wollte im Gespräch mit den beiden Insidern mehr über Abläufe, Strukturen und Kundenbeziehungen erfahren. Wie verstehen Sie heute EnerSys, Produzent hochwertiger Batterien und Ladegeräte oder Energielieferant? Meister: Wir produzieren zwar Batterien und stellen auch die passenden HF-Lader her, aber wir sind ein Vollsortimenter, der Technik, Beratung und Betreibermodelle erstellt, liefert und betreut. Neue Ladegeräte und neue Batterien sind Toppnews, die wir heute mitnehmen, wie entstehen solche Entwicklungen zwischen Hagen, Frankreich, Zürich und den USA in Ihrem internationalen Unternehmen? Hoppe: Der Vertrieb definiert neue Produkte/Leistungen und wenn wir alle erkennen, dass Bedarf besteht, wird dieser analysiert und wir machen einen Vorschlag über Zeit, Aufwand, Kosten und Umsetzung und späterer Akzeptanz im Markt. Steht das Konzept, fällt die Entscheidung sehr schnell, sobald das GO aus den USA da ist legen wir los. Bei der 2V Zellen XFC-Batteriegeneration starteten wir im Frühjahr 2011 und waren im April 2012 marktreif – wobei ich hinzufügen muss, dass wir bei der gesamten Entwicklung auf Erfahrungen aus dem Bereich Reserve Power sowie Aerospace and Defence aufbauen konnten.

STAPLERWORLD 03/2012

Meister: wir fertigen Traktionsbatterien von 24 bis 120 V mit Kapazitäten von 120 bis 1.550 Ah, wir haben eine eigene Trogfertigung und liefern weit über 5.000 verschiedene DIN- und BS-Tröge. Unsere HF Lader bieten wir in 4 Baureihen an, mit ca. 80 Modellen. Mit der neuen Serie sind wir noch mal deutlich kompletter geworden. Ladestationen, Batteriemanagementsysteme bieten wir aus einer Hand, dazu Software, Beratung, Finanzierung, Leasing und Betreibermodelle – unsere Kunden entscheiden, ob sie Batterien kaufen oder nur nutzen möchten – bei unserer Größe und unserer Kapitalstärke können wir viele Geschäfte für und mit dem Kunden abwickeln ohne das wir mit Banken sprechen müssen – das macht uns unabhängig und schnell.

Das OEM-Geschäft ist in Deutschland wichtig, ein Markt mit minimalen Renditen, dennoch einer der Freude macht? Meister: Das ist im wesentlichen richtig, aber die OEMs sind Technologieführer, sie entwickeln neue Fahrzeugkonzepte, neue Ideen und sie fordern uns bei der Logistik – wir liefern, koordiniert in Hagen, europaweit just-in-sequence an die Bänder aller großen und auch kleineren FFZ-Hersteller. Unsere Werke in Osteuropa, Frankreich und Deutschland sind ein Verbund – sie alle stellen unterschiedliche Batterieund Zellentypen her – so können wir Kapazitäten bündeln und Kunden schnell beliefern. Das schaffen wir nur, weil wir von den OEM´s zu solchen Leistungen angetrieben werden.

Das Nutzen von Batterien funktioniert gänzlich anders als der Verkauf, welche Modelle bevorzugen Ihre Kunden? Hoppe: Wir begannen in den 90erJahren bei Opel und haben heute im Großhandel, bei Lebensmittelgrossisten und anderen Unternehmen Ladestationen für teilweise mehrere hundert Batterien in Betrieb – die Anlagen gehören uns, werden mit Eigen- oder Drittpersonal betrieben und versetzen den Kunden in die Lage, genau kalkulieren zu können und zu wissen, dass wir uns um alles kümmern und auch die Entsorgung unser Part ist. Derartige Konstellationen werden auf unsere Kunden abgestimmt – auch mit atmenden Verträgen, die es erlauben, den Bestand an den tatsächlichen Gerätebedarf anzupassen. Dr. Hans-Werner Hoppe (links) leitete die Anwendungstechnik, Michael Meister ist Mitglied der GL und für den Vertrieb verantwortlich. Stolz präsentieren sie sich vor der neuen Superbatterie.

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SYSTEMGERÄTE

Warum der teuere Direktvertrieb – andere setzen auf Großhändler und fahren auch gut? Hoppe: Unser Credo ist Marktnähe und wir merken, dass das mit eigenen Kollegen am besten geht, sie sind bei den OEM´s im Handel und bei Endkunden – das versetzt uns als großes Unternehmen auch in die Lage, auf Augenhöhe mit einem FFZ-Hersteller Energiekonzepte anbieten zu können. Hersteller und Vertrieb sind ein Unternehmen und wir können effektiv und direkt sagen was geht und was nicht, das sehen wir mit Handelspartnern so in der Breite nicht umgesetzt. Meister: Batterien sind kein Hexenwerk, es gibt mehrere Anbieter mit guten Produkten, wir müssen schneller und besser sein, mit der Reinbleibatterie sind wir alleine auf dem Markt, wir haben den Bedarf analysiert, wir haben getestet und decken nun den Bereich von 240 bis 750 Ah ab, das geht in einem Konzern nur, wenn der Vertrieb direkt das Ohr am Markt hat und sofort rückkoppelt, welche Wünsche der Markt hat. Der Direktvertrieb lässt sich zudem schneller und effektiver steuern – etwa bei europäischen Key-Accounts, die wir zu einheitlichen Konditionen bedienen müssen – da kann es bei Handelsorganisationen fallweise Reibungsverluste geben.

EnerSys-Traktionsbatterien (Motive Power): Gefertigt wird in vier Produktionsstätten in Frankreich (Arras, ca. 600 Mitarbeiter), Polen (Bielsko Biela, ca. 550 Mitarbeiter), Bulgarien (Targovishte, 600 Mitarbeiter) und Deutschland (Hagen, ca. 300 Mitarbeiter). Im Bereich Traktionsbatterien ist EnerSys in Europa und in den USA marktführend. Die Geschäfte EMEA werden vom Headquarter Zürich geleitet, Präsident EMEA ist Ray Kubis, der dem Unternehmen seit mehr als 10 Jahren angehört. Hauptsitz des Konzerns ist Reading (Pennsylvania) in den USA und wird vom Gründer John D. Graig geführt.

Neue Produkte Das modulare HF-Ladegerät Hawker LifeSpeedlQ eignet sich für unterschiedlichste Batteriegrößen und -typen. Modularer Aufbau, Programmierbarkeit und der verringerte Ladefaktor optimieren die Energieeffizienz dank eines geringeren Stromverbrauchs. Jedes Ladegerät besteht aus identischen Stromversorgungsmodulen, sodass die Ladeleistung an die jeweilige Anwendung angepasst werden kann. Ein Controller überwacht die Lademodule. Auch für die Verfügbarkeit und die Einfachheit von Instandhaltung und Wartung ist der modulare Aufbau von Vorteil. Fehlerhafte Module werden automatisch überbrückt, und das Ladegerät arbeitet bei reduzierter Leistung weiter. Ersatzmodule sind einfach auszutauschen, auch während des laufenden Ladebetriebs.

Für ein Batteriemanagement sorgen verschiedene integrierte Kommunikationsfunktionen. Hawker-Batterien können mit dem Batteriekontroller Wi-IQ ausgestattet werden, der auf den Ladekabeln montiert wird. Kontinuierlich werden Ladeprofil, Batterietemperatur, Energiedurchsatz und andere Parameter überprüft. Das Ladeprofil wird automatisch und in Echtzeit an das Alter und den Zustand der Batterie angepasst, was zur Verlängerung der Lebensdauer und zu einer optimalen Energieeffizienz beiträgt. Über den StandardUSB-Anschluss des Ladegeräts können historische Ladedaten herunter- sowie Ladeprofile und Wartungsupdates hochgeladen werden. Der optionale LAN-Anschluss ermöglicht den Fernzugriff auf gespeicherte Daten und das Gerätemenü. Das frontseitige LCD-Display zeigt Echtzeitdaten über den Ladevorgang und eventuelle Störmeldungen an. Fünf verschiedene Hintergrundfarben zeigen verschiedene Lade- oder Funktionszustände an. Bei Übertemperatur bricht das Gerät den Ladevorgang ab; eine einstellbare prozentuale Mindest-Entladetiefe erlaubt das Nutzen einer bedingten Ladefunktion. Zur einfachen und sicheren Nutzung tragen auch Merkmale wie das System zur Vermeidung von Lichtbögen beim Abklemmen während des Ladens bei.

XFC-Technologie – von außen sieht die Batterie „ganz normal“ aus, aber sie unterscheidet sich in ihren Daten und Eigenschaften und Kundennutzen erheblich von herkömmlichen Blei-SäureBatterien. Für spezifische Anwendungen ist die XFC eine deutliche wirtschaftliche Alternative zu den vorhandenen Standardlösungen.

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STAPLERWORLD 03/2012


STAPLERCHECK

Beim Fahrtest in Wesseling.

Ex-Staplertest: Miag EFG 16 XEV3i Bj. 2011 Heutiges Testfahrzeug auf Bernd Derenbachs Parcour ist ein Dreirad-Ex-Stapler für Zone 1/Temperaturklasse 4, Explosionsuntergruppe IIB (optional auf Kundenwunsch IIB + H2), Tragfähigkeit 1,6 t (Batterie 80V/ 375Ah). Ausstattung: Integrierter Seitenschieber, SE-Standardbereifung, ohne optionales Lastschutzgitter, Gabellänge 1.200 mm, Dachabdeckung, Frontscheibe als Masteingriffschutz, Kabine mit Türen und Scheibenwischer optional, Standardsitz und komplette Beleuchtungseinrichtung: Die Konzepte von „echten“ und umgerüsteten Ex-Staplern differieren zwangsläufig stark. OEM-Produkte wie der Miag-Ex-Stapler werden von Grund auf mit Explosionsschutz in Mechanik und Elektrik konstruiert und ausschließlich mit speziellen ATEXkonformen Komponenten bestückt, während bei Umrüstung eines Standard-Staplers dieser quasi ausgeweidet und neuverkabelt wird. Zusätzlich müssen Steuerung, Leistungselektronik und viele weitere Bauteile speziell eingehaust und isoliert werden. Das Testteam unter Leitung von Bernd Derenbach bestand aus Anja Breucking, Fuhrparkleiterin bei Lyondell Basell und aus Angelo Lombardo, Fuhrparkleiter bei Chemion. Beide Experten setzen in ihren Unternehmen auf unterschiedliche Konzepte. Lyondell Basell bevorzugt OEM-ExStapler, Chemion setzt auf umgerüstete Maschinen – insofern war das Testteam neutral besetzt. Ehrfied Lang von der badischen Spedition Osa ist der STW-Testfahrer. Als neutraler Fuhrparkexperte, der CE-gerechtes Typenschild

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im normalen Leben nicht mit Ex-Geräten in Berührung kommt, konzentrierte er sich auf die Bewertung von Ergonomie, Sichtverhältnissen und Wertigkeit des Arbeitsplatzes.

Der Test umfasste: • Fahrtest nach EN 1755 auf einem abgesteckten Parcours mit 1,5-t-Testgewicht. • Überprüfung Ableitungswiderstand und Oberflächenwiderstand • Ergonomie, Sichtverhältnisse • Ausführung der Ex-Schutzkomponeten und deren Verkabelung • Durchführung, Dauer der Wartungsarbeiten und Zugänglichkeit der Komponenten • Dokumentation, CE-Zertifizierung, Wartungshandbücher, Typenschilder etc. Der Energieverbrauch der Testfahrzeuge wurde mit modernsten HF-Selectiva-PlusLadegeräten aus dem Hause Fronius, die uns dankenswerterweise inkl. einer professionellen Auswertung im Fronius-Stammwerk zur Verfügung gestellt wurden, ermittelt.

Technische Daten des Testgerätes: Traglast: 1.600 kg bei 500 mm LSP Hubhöhe: 3.400 mm Fahrzeughöhe: 2.070 mm (h6) Fahrzeugbreite: 1.045 mm (b2) Fahrzeuglänge: 1.995 mm (l2) Energieversorgung: 80 V/375 Ah Gabellänge: 1.200 mm Reifendimension Antriebsachse: 18x7-8 Zoll Reifendimension Hinterachse: 18x7-8 Zoll Weitere Ausstattung: Vorgehängter Ex-Seitenschieber, Ex-Gabeln 1.200 mm, Ex-Beleuchtung mit Front und Heckleuchten


Positiv

1 1

Zugang Servicestecker

2

Zugang Sicherung, Austausch

3

Zugang täglicher Service

2

3

x x

4

5

gem. Wert

Zeit (min:sek)

Punkte

Note

Prüfung

Nr

Ex-Stapler Test 08.11.11

8

4:27 sicher im druckfesten Gehäuse

9

4:27 sicher im druckfesten Gehäuse Bodenblech muss für Ölkontrolle abgebaut werden

4

Batterie

x

5

Stecker lösen

x

6

Batteriewechsel

x

7

Öffnen druckfestes Gehäuse

x

8

4:27

8

Dauer Abschmierarbeiten/ Kontrolle

x

10

5:23

9

Bemerkungen

6

x

x

9 10 x

0:16 Flüssigkeit vorne im Fußraum rechts 0:06

8

einfach, Seitenteile öffnen, Ausbau der Batterie über Dachluke, Lenkrad nach vorne

Messung Ex-Anforderung

10

Sitz

Sitz: 190 kOhm; Rücken:242 kOhm; Armlehne: 206 kOhm

11

Kunststoffflächen

Boden/Fußraum: 13,2 MOhm; Cockpit: 555 kOhm; rechts Hebel: 90 kOhm

12

Sicherheitsschaltung/ Isolation

80 V + o.k. / - o.k. 24 V + o.k. / - o.k.

13

Reifen:

14

Ableitwiderstand Reifen

VR: 2,02 kOhm; VL: 3,26 kOhm; HR: 4,71 kOhm

15

Oberflächenwiderstand

VR: 18-20 kOhm; VL: 16-20 kOhm; HR: 120 kOhm

16

Gesamt Punkte

STAPLERWORLD 03/2012

62

von 80 Punkten

+ gute Kopffreiheit für den Fahrer + Ausführliche ET-Liste mitgeliefert + Gute, leicht verständliche und schön bebilderte Bedienungsanleitung mitgeliefert + Finish des Staplers sehr gut + macht sehr aufgeräumten Eindruck + Kabel exakt und sauber verlegt + alle Teile gekennzeichnet und leicht ablesbar + Kabine mit viel Platz für den Fahrer + alle Ex-Teile sind solide und exakt verbaut + Kabeleinführungen sehr gut gelöst und ausgeführt + alle Komponenten für Wartungs- und Reparaturarbeiten gut erreichbar + gute und solide Ausführungsqualität des ganzen Staplers + mitgelieferte Dokumentation vollständig und aussagekräftig

Negativ – Quietschende Bremsen – Erreichbarkeit Notaus könnte besser sein – Bremspedal ist zu hoch und sehr klein, Fahrer muss Bein bei Betätigung anheben – Lenkradverstellung fällt beim Lösen nach vorne. Lenkrad schlägt an Frontscheibe an. – Wischfeld des Scheibenwischers könnte besser sein. – Einwandfreie Ablesung der Instrumente wird durch Blendung einer LED-Leuchte beeinträchtigt. – Handbremsbetätigung umständlich

Neutral o Sicherheitsgurt hat keine Kennzeichnung, Gurt verkehrt herum, etwas kurz für korpulente Fahrer o Hydraulikbedienung auch ohne Fahrer auf dem Sitz möglich o Lenkeinschlag 6 Umdrehungen

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STAPLERCHECK

Temperaturauswertung von vier an sensiblen Punkten montierten Thermofühlern (Hubmotor, Fahrmotor, Steuerung, Hydraulikpumpe (Abgangsseite))

Kommentar Bernd Derenbach Grundsätzlich gibt es zwei Arten, den ExSchutz bei FFZ durchzuführen. Hier gibt es die Umrüster wie etwa Pyroban, Excen, Gali oder Miretti. Vorhandene Serien-FFZ werden bei externen Umrüstern in Deutschland oder im Ausland umgebaut und abgenommen. Daneben gibt es die reinen Ex-Schutz Anbieter wie die beiden Testteilnehmer Miag und Sichelschmidt (Sichelschmidt-ExStaplertest in STW 02-2012). Der Stapler wird um die Ex-Komponenten herum gebaut und als Gesamteinheit abgenommen. Mit der BetrSichV von 11/2002 wurden die Anforderungen an den betrieblichen Ex-Schutz deutlich erhöht. Dies wurde durch die Umsetzung der EU-Richlinie 1999/92/EG (ATEX 137) in deutsches Recht notwendig. Die Folge ist, dass sich die Unternehmen als Betreiber im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung sehr intensiv mit dem Ex-Schutz auseinander setzen müssen und ein „Explosionsschutzdokument“ erarbeiten müssen. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung (vgl. § 5 Arbeitschutzgesetz, §§ 7 und 12 Gefahrstoffverordnung und §§ 3 und 5 ff. BetrSichV) sind die Betreiber neben der Beurteilung der Gesamtsituation und der Einteilung der Ex-Zonen zusätzlich zu einer

ausführlichen Dokumentation verpflichtet. Dieser Verpflichtung kann der Betreiber durch die Erstellung eines Explosionsschutzdokumentes nachkommen. Dieses Dokument muss aber bereits vor Aufnahme der Tätigkeit erstellt worden sein und muss ständig aktualisiert werden. Inhalt und Form sind weitestgehend frei wählbar. Für die zu ergreifenden Maßnahmen ist im Dokument auf jeden Fall die Ex-Zone zu nennen. Je nach Häufigkeit und Dauer des Auftretens explosionsgefährlicher Zustände wurden Ex-Zonen definiert. Elektrische wie auch nichtelektrische Arbeitsmittel und Geräte müssen eine für die Ex-Zone geeignete Gerätekategorie aufweisen und durchgängig dokumentiert werden. Prüfungen und Instandsetzungen an den Arbeitsmitteln dürfen nur von befähigten und speziell ausgebildeten Personen oder zugelassenen Überwachungsstellen erfolgen. Über die Ergebnisse der Prüfungen sind Bescheinigungen auszustellen und Aufzeichnungen zu führen. Diese sind am Betriebsort des überwachungsbedürftigen Arbeitsmittels aufzubewahren und der zuständigen Behörde auf Verlangen vorzuzeigen.

Die Verantwortung für den Einsatz und die vollständige Dokumentation wird also zunehmend auf den Betreiber übertragen. Darum ist es unerlässlich, sich intensiv mit der Materie zu beschäftigen. Wie daraus zu erkennen ist, wird hauptsächlich der Betreiber ab dem Tag der Inbetriebnahme stark in die Pflicht genommen. Er hat im Schadensfall auch mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Eine gute und vollständige Dokumentation ist mit einer der wichtigsten Punkte. Bei der Dokumentation gibt es immer wieder Diskussionsbedarf. Eine ausführliche Konformitätserklärung (CE-Erklärung) für Ex-Stapler sollte meiner Meinung nach folgende Verweise enthalten:: · Explosionsschutzrichtlinie RL94/9/EG · Maschinenrichtlinie RL98/37/EG oder RL2006/42/EG (überarbeitete, neue Version) · EMV Richtlinie RL89/336/EWG oder RL2004/108/EG (überarb.Version)

Bernd Derenbach (links) und Michael Niebel von Miag beim Auswerten der Temperaturmessungen.

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STAPLERWORLD 03/2012


STAPLERCHECK

Auswertung Fahrerbogen 1

2

3

Aufstieg Sitzposition

L

x,

Rückhaltesystem

L

Sitzqualität

L

Sitzverstellung

x(1) x+

x;L

Kopffreiheit

x+;L

Sicht durch Mast (abgelassen)

x;L

Sicht durch Mast (ausgefahren)

Mit Verweisen auf Normen und Reihen: · EN 1755:2000 – Sicherheit von FFZ für explosionsfähige Bereiche · EN 13463 ff – Nichtelektrische Betriebsmittel · EN 1834-1:2000 – Hubkolben-Verbrennungsmotoren (Dieselgeräte) · EN 1834-3:2000 – Hubkolben-Verbrennungsmotoren (Dieselgeräte) > Staub < · EN 12895:2000 – EMV Ausführungsnorm · EN 13980:2002 – QS-System im Ex-Schutz (Verpflichtung des Herstellers) · Normreihe EN 60079 ff (Zone 1) elektrische Betriebsmittel · Normreihe EN 61241 ff (Zone 21) elektrische Betriebsmittel

x;L

Erreichbarkeit Bedienhebel für Hubmast/Anbaugerät

x-

Erreichbarkeit Fahrtrichtungshebel

L

x;L

Bedienung Handbremse

x

Erreichbarkeit Handbremse

x;L

Erreichbarkeit Notaus

x-

L

Lenkradverstellung

L

x(2)

Sicht nach hinten

x;L L

x

Ablesbarkeit der Instrumente

L

x (3)

Weiterhin muss eine eindeutige Kennzeichnung der Schutzklasse z.B. Ex II 2G IIB T4 und/oder Ex II 2D IP6x T130° C sowie eine Integration der Registriernummer oder der Baumusterprüfnummer mit dem Verweis auf die „benannte Stelle“ z.B. 03 ATEX DO38 vorhanden sein.

Qualität der Kabine (wenn vorh.)

x

Grundsätzlich darf es nur eine CE-Erklärung und Kennzeichnung geben, und zwar die vom Inverkehrbringer. Der Hersteller muss auch gleichzeitig Inverkehrbringer sein. Hier gab es in der Vergangenheit einige Doppelkennzeichnungen und damit verbundene Irritationen bei z.B. Haftungsfragen. Die CE-Bescheinigung muss in derselben Sprache wie die Betriebsanleitung sein. Wichtig ist die vollständige Betriebsanleitung (in Landessprache). Der Betreiber sollte auf jeden Fall überprüfen, ob die Dokumentation mit der Bestellung und den Anforderungen aus seinem Explosionsschutzdokument übereinstimmen. Auch hier gab es leider schon Unstimmigkeiten.

Geräuschpegel im Leerlauf

Bei der Kabeleinführung in druckfeste Gehäuse unterscheidet man die direkte und die indirekte Kabeleinführung. Bei der direkten Einführung werden die Kabel aus dem druckfesten Gehäuse über Ex-d Kabelverschraubungen direkt in den Ex-Bereich herausgeführt. Die Kabelverschraubungen müssen hierbei regelmäßig auf festen Sitz überprüft und mit vorgegebenem Drehmoment nachgezogen werden, denn bei gelöster Verschraubung ist der ExSchutz nicht mehr gegeben. Bei der indirekten Einführung werden die Kabel aus dem druckfesten Gehäuse nicht direkt in den ExBereich, sondern in einen separaten Anschlussraum der Schutzart „erhöhte Sicherheit“ geführt. Aus diesem Ex e Anschlussraum werden die Kabel durch zugelassene Ex-e Kabelverschraubungen dann in den eigentlichen Ex-Bereich herausgeführt. Das ist natürlich aus Wartungssicht einfacher und schneller. Im Ex-Bereich gibt es viele Vorschriften und Normen, die ein intensives Studium des Stoffes verlangen. Darum habe ich oft das Gefühl, dass sich Betreiber nur unzureichend damit beschäftigen und somit Gefahr laufen, sich nicht vorschriftsmäßig zu verhalten. Das kann unliebsame rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Weitere Informationen: www.staplergutachter.eu

4

x, L

Anordnung/Sinnfälligkeit der Instrumente

Qualität der Scheibenwischer/Belüftung in der Kabine

L

x+(4)

Vibrationsdämmung des Fahrerschutzdaches

L

x

x+

L

Geräuschpegel Fahren/Heben

x;L

Geräuschpegel Zinkenversteller/ Zinkenführung Leichtgängigkeit der Zinkenverstellung

xx-;L

Qualität der Pedale

L

x (5)

Bedienung der Pedale

L

x

Wie gut spricht Hydraulik an (Feinfühligkeit)

x

L

Präzision der Lenkung

L

x(6);L

Fahrverhalten ohne Last

x

L

x

L

Fahrverhalten mit Last

L

Beschleunigung Verhalten bei Kurvenfahrt Bremsverhalten

x;L x (7);L

Bremsweg

x;L

Erreichbarkeit Öl-/WasserNachfüllstutzen Erreichbarkeit Batteriestecker/ Nachfüllsystem Erreichbarkeit Schmierstellen Gesamtnote

xx-;L x+;L 2,3

Schulnoten 1 bis 6, da 5+6 nicht vergeben wurden sind diese Bewertungsspalten eliminiert. Notenermittlung: Punktzahl Derenbach und Lang addiert und Gesamtergebnis dividiert durch 2 (Anm. Red.) Beispiel der Berechnung Lang und Derenbach haben gemeinsam 210 Punkte vergeben, (210/2):37= Endergebnis X = Bernd Derenbach

L = Ehrfried Lang

(1) Gurt verdreht (2) Fällt beim Lösen nach vorne, schlägt an Scheibe (3) Blendung durch LED-Leuchte (4) Handbetätigung, großes Wischfeld (5) Bremspedal zu hoch und sehr klein (6) Sechs Umdrehungen (7) quietschende Bremsen

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Ex-Stapler Test am 08.11.2011 Hersteller: Miag

Licht eingeschaltet Testfahrer => Fahrer vom Hersteller

Teststrecke in Anlehnung an DIN EN 1755:2000, 2 Geschw. Messschranken; Länge 20m; Breite 5 m; Prüfgewicht: 1500 Kg; Hubhöhe 2500 mm

Fremd => unabhängiger Fahrer

ohne Prüfgewicht Testfahrer

mit Prüfgewicht Testfahrer

Runden

Zeit Sek.

1

51,40

2

51,85

3

52,27

4

50,91

5

51,49

6

51,13

7

50,85

8

51,95

9

50,67

10

52,53

Summe

515,05

Durchschn.

51,51

Fremd Bemerkungen

Runden

Zeit Sek.

52,44 MIAG mit 3 Rad-Fzg.

1

56,22

60,78

53,24 Durch angebauten Seitenschieber lag die Resttragfähigkeit bei 1450 Kg.

2

56,82

55,33

3

56,18

55,95

4

58,67

55,18 Aufsetzer Eigenfahrer (Testfahrer)

5

56,74

56,10

6

56,18

56,68

7

55,04

56,96

8

55,70

60,40 Aufsetzer Fremd

9

54,20

56,67

10

55,19

55,69

Summe

560,94

569,74

Durchschn.

56,09

53,39 Der Stapler war also permanent überladen, da Prüfgewicht 1500 Kg. Dadurch war wenig Grip auf dem Hinterrad.

159,07 51,505 min.:sek.

56,094 min.:sek. Michael Niebel

Aus Sicht der beteiligten Miag – Mitarbeiter wurde die Vorbereitung, sowie die Testdurchführung von den Verantwortlichen der Zeitschrift Staplerworld professionell ausgeführt. Umso mehr hat es Miag verwundert, dass die beiden Mitbewerber (am Test haben drei Hersteller teilgenommen) im November 2011 mit einem 4-Rad-Stapler beim Test erschienen sind. Dieser Sachverhalt hätte den Verantwortlichen vorher bekannt sein müssen und man hätte im Vorfeld klären müssen, ob MIAG auch mit einem 4-Rad-Stapler zum Test antreten will. Zur Erinnerung: Die festgelegte Spezifikation (es haben alle Teilnehmer dieser zugestimmt) hat einen 3-Rad-Stapler als Grundgerät gefordert. In diesem Fall hätte vermieden werden können, dass beim Test Äpfel (4-Rad-Stapler) mit Birnen (3-Rad-Stapler) verglichen werden. Auch wird dem Leser der Zeitschrift der Eindruck vermittelt, dass Miag nicht in der Lage gewesen ist einen passenden 4-Rad-Stapler zum Test zur Verfügung zu stellen. Somit wurde das Miag-Gerät, welches als einziges den Testvorgaben entsprochen hat, aus unserer Sicht benachteiligt, da 4-Rad-Stapler eine bessere Fahrperformance und auch im Bereich der Kabine dem Fahrer mehr Platz und Komfort bieten als ein kleinerer 3-Rad-Stapler, der speziell auf Wendigkeit und für das Befahren von engen Fahrgängen konzipiert ist. Dennoch wird durch eine eingehende Analyse der erwähnten Kritikpunkte versucht werden, optimalere Lösungen zu finden.

Stromaufnahme und Temperaturverlauf des Prüflings im Testzeitraum

42

56,97 Durchsch./Runde

Durchschnitt:

53,02 Durchsch./Runde

Durchschnitt:

Fremd Bemerkungen

STAPLERWORLD 03/2012


ISSN 2192-435X 2. Ausgabe | Juli 2012 | 1. Jahrgang

AUTO-ID, SCANNER, TERMINALS, LEITSYSTEME ETC.

| UHF-RFID im operativen Lagerwesen Seite 12-13


VORWORT · IMPRESSUM

Integration in allen Ebenen Theo Lutz beschreibt auf Seite 9 dieser Ausgabe sehr deutlich, wie künftige Lieferketten aussehen können – die Rückverfolgbarkeit, dereinst nur für die Getränkeindustrie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ist auf breiter Ebene im Zuge globaler Qualitätsstrategien eben so gefragt wie für die permanente Auskunftsfähigkeit entlang der immer komplexer werdenden Lieferkette. Zulieferer, Produzent und Logistikpartner müssen über mehrere Schichten und zahlreiche Schnittstellen hinweg kommunizieren und auskunftsfähig werden bzw. es bleiben – den verschiedenen AUTO-ID-Techniken und deren Anbindung an universelle, sichere und leicht erreichbare Datenspeicher ist unabwendbar. Das kann die allseits beliebte Cloud sein, wenn da nicht massive Sicherheitsbedenken in vielen Bereichen noch für erhebliche Unruhe sorgen würde. Private Urlaubsfoto bequem „hochladen“ – ja gerne, aber wichtige Daten, die auch viele Jahre nach der Produktion für Dokumentation, Service und Garantie verfügbar sein müssen, sind zwar durchaus cloudkompatibel aber nicht unbedingt cloudgeeignet. Auch wenn das renommierte Beratungsunternehmen Frost and Sullivan genau die Cloud als einen der Megatrends in der künftigen Fabrikautomatisierung auszuloben glaubt. Zudem hat man die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor der weltweiten produzierenden Industrie gefiltert. Das ist richtig, denn Energieeffizienz wird das Geschäft im Bereich der Elektromotoren dominieren, da die ab 2015 bevorstehende Klasse IE3 Energieeffizienz eine noch strengere Anforderung im Vergleich zur Klasse IE2 Energieeffizienz darstellt. Die vier hauptsächlichen Wirkungskreise, die die Geschäftsmodelle in zukünftigen Fabriken bestimmen könnten, sind ein integriertes Unternehmensökosystem, Nachhaltigkeit, Ökobilanz und eine Ökoeffizienz-Analyse. Cyber Security, mobile und drahtlose Kommunikationstechnologien, sind weitere bestimmende Faktoren, auch wenn Ursula von der Leyen sehr zu Recht darauf bedacht ist, dass Mitarbeiter nach Feierabend keine Mails und SMS mehr vom Unternehmen bekommen sollen. Dennoch wird die permanente Verfügbarkeit der Daten vieles verändern. Kritiker der Cloud, die wir durchaus ernst nehmen sollten, warnen schon heute vor IP-Adressen an allen Geräten – Dinge, die so keiner braucht, die aber neue Umsätze für viele Hardwarehersteller generieren könnten. Ein weiterer netter Satz aus der F&S-Mitteilung lautet „Auch AssetManagement und flexible Fertigungssysteme werden die Integration der Fabriken mit dem Unternehmen vorantreiben, und es wird ein hohes Potential für Automatisierung und maßgeschneiderte Service-Lösungen in industriellen Anwendungsbereichen geben“ – hier wird klar, womit man seine Beratungshonorare verdienen kann. Ob und in wie weit in smarte Technologien investiert werden wird, ist vor allem davon abhängig, wie leicht sich diese integrieren und skalieren lassen – hier sieht das Team unserer Fachpublikation an vielen Stellen noch erheblichen Bedarf.

Ihre Katharina Gebru kge@techtex-verlag.com

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Verlag TechTex-Verlag GmbH & Co. KG Schaeferstrasse 2 | D-55257 Budenheim Fon: +49 (0) 61 39-29 34 43 Fax: +49 (0) 61 39-96 04 55 info@staplerworld.com www.staplerworld.com | www.techtex-verlag.com Verlags- / Objektleitung Susanne Obigt | sob@techtex-verlag.com Chefredakteur VISDP Dipl.-Wirtsch.-Ing. Oliver Bachmann Cell: +49 (0) 1522-9225539 oba@techtex-verlag.com Redaktion Katharina Gebru Fon: +49 (0) 61 39-29 34 43 | Fax: +49 (0) 61 39-96 04 55 Mobil: +49 (0) 173-6 86 64 98 | kge@techtex-verlag.com Redaktionelle Mitarbeiter Nina Nadge, Maria Avenarius, Susanne Obigt, Ilonka Schwing Anzeigenleitung IMP InterMediaPartners GmbH In der Fleute 46 | 42389 Wuppertal-Langerfeld Sven Anacker, Uwe Riemeyer Fon: +49 (0) 202-27169-0 | Fax: -20 mail@intermediapartners.de | www.intermediapartners.de Erscheinungsweise 4 x jährlich Druckauflage 22.000 Exemplare Satz JOY DESIGNS | Jennifer Dietmann | 68766 Hockenheim Fon: +49 (0) 62 05-255 35 42 | www.joy-designs.de Druck Silber Druck oHG | 34266 Niestetal Fon: + 49 (0) 5 61-52 007-0 | www.silberdruck.de Einzelpreis Inland: 25,00 € zzgl. Versand, inkl. MwSt. Ausland: 30,00 € zzgl. Versand Jahresbezugspreis (4 Ausgaben AUTO-ID Logistik und Produktion) Inland 120,00 € inkl. Versand + MwSt. Ausland 180,00 € inkl. Versand Steuernummer 26/200/1330/2 EU-Steuer wird berücksichtigt Bezugskündigung 8 Wochen vor Halbjahresende Bankverbindung Budenheimer Volksbank Kto.: 5 34 65 | BLZ: 550 613 03 Erfüllungsort und Gerichtsstand Mainz Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, liegen beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor die Verantwortung.

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012


HARDWARE

Antenne aus Silberfaden – kontaktlose Datenübertragung wird immer erwachsener Um einen Gesamtüberblick über die neusten AutoID-Entwicklungen zu erhalten, ohne auf einen spezifischen Hersteller zurückzugreifen, haben wir den Geschäftsführer des Industrieverbandes AIM-D e.V., Herrn Wolf-Rüdiger Hansen zu den aktuellen Themen seines Tracking and Tracing Theatres auf den Messen der Branche befragt.

Überblick über das T&TT Guten Tag, Herr Hansen, Ihr Tracking & Tracing Theatre ist seit vielen Jahren eine Attraktion auf Messen wie CeBIT, Logimat und Euro ID. Um es auch Lesern unserer Zeitschrift vorzustellen, die nicht dorthin reisen, fragen wir Sie heute: Was geschieht denn da eigentlich? WRH: Guten Tag! Das Tracking & Tracing Theatre (T&TT – die Redaktion) ist ein Szenarium für typische Unternehmensabläufe in der Logistik und der Intra-Logistik. Es zeigt den Einsatz von AutoID-Technologien für die Effizienzverbesserung dieser Abläufe. „AutoID“ ist der Oberbegriff für Barcodes, 2D-Codes, RFID und Sensortechnologie. Sein Drehbuch wird alljährlich dem aktuellen Stand der Technologien angepasst und vom Industrieverband AIM zusammen mit einem Konsortium von AIMMitgliedern gezeigt. Es hat Ähnlichkeit mit einem Theater, weil während der Messetage mehrmals täglich Besucher dort durch die Szenen geführt und umfassend über die gezeigten Abläufe und Technologien informiert werden. Wie hat sich das Theater im Laufe der AutoID-Entwicklung verändert? WRH: Ursprünglich war es den logistischen Abläufen im Handel gewidmet. Im Zuge der Ausbreitung der AutoID-Technologien in anderen Branchen wurde es auf den Schwerpunkt Automobil-Industrie umgestellt.

AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012

Mittlerweile ist der Messestand in drei Segmente aufgeteilt: die Laderampe eines Teile-Lieferanten, das Verteilzentrum und die Fertigungszelle. In der Fertigungszelle werden Teile verbaut. Dadurch entsteht Bedarf nach neuen Teilen. Darüber erhält der Lieferant per Datenübertragung Nachricht. Er produziert, verpackt und stellt seine Lieferungen auf Paletten bereit. Ein Gabelstapler holt die Paletten ab. Neu in diesem Jahr war die Vorführung eines Realtime-Lokalisierungssystems (RTLS) für den Gabelstapler. Dazu visierte eine Video-Kamera auf dem Gabelstapler kleine Tafeln mit 2D-Codes

an, die an der Decke hingen. Damit konnte die Software des Gabelstaplers die räumliche Position erkennen und an das führende System melden. Weiterhin wurde in der Fertigungszelle gezeigt, wie Kartons wahlweise mit Barcodes oder RFID markiert und damit auf ihrem logistischen Weg automatisch verfolgt werden. Die wesentlichen Innovationen spielen sich also in der Kommunikation und Datenverarbeitung ab, oder gibt es auch Neuheiten im Bereich der Tags? WRH: Sowohl als auch, wie das folgende Beispiel verdeutlichen mag: Im Segment Verteilzentrum wurden die Lieferungen vom Gabelstapler mit 3D-Kontrolle eingelagert. Anschließend zeigte ein Experte die Kommissionierung mit dem Pick-by-Voice-Verfahren. Danach wurde in das Szenarium einer IndustrieWäscherei verzweigt. Zu diesem Zweck war ein weiteres RFID-Antennentor aufgebaut, durch das Gitterboxen voller Wäschestücke geschoben wurden. Auf dem zugehörigen Monitor wurde sichtbar, dass die Wäschestücke während des Durchlaufes automatisch registriert wurden – das sogenannte Pulk-Lese-Verfahren.

2D-Codes für die Lokalisierung des Gabelstaplers

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HARDWARE

Textiler RFID Tag im Saum eines Handtuches Das ermöglichten neuartige RFID Tags an den Wäschestücken, deren Antenne aus einem gestickten Silberfaden besteht. Dieser Silberfaden umschlingt den RFID Chip, der das Herzstück jedes RFID Tags ist und den Datenspeicher enthält. Die elektronische Kopplung von Chip und Tag erfolgt berührungslos. Es kommt auf das Zusammenspiel an.

In speziellen Metall-Behältern wurden Gehäuse für Diesel-Einspritzpumpen angeliefert. Daran waren neuartige RFID Tags für metallische Oberflächen angebracht, die sich in Zukunft in der Automobil-Industrie zahlreich verbreiten werden. Sie spielen nicht nur in der Teile-Logistik eine bedeutsame Rolle, sondern auch für die Identifizierung von Teilen im fertigen Fahrzeug.

Daneben stand eine Industriewaschmaschine, die auch mit einer RFID-Antenne ausgestattet war. Diese Waschmaschine überwacht selbsttätig, dass nur solche Wäsche in einen Waschgang kommt, die zusammen passt. Der Mix – aus weißer und farbiger Wäsche – wurde per RFID moniert. Dieses RFID-Szenarium beschleunigt nicht nur den Ablauf in der Wäscherei, es verbessert auch die hygienischen Arbeitsbedingungen des Personals, denn bisher müssen die Wäschestücke, die aus Krankenhäusern, Hotels oder Altenheimen kommen, händisch vereinnahmt werden. Sie können sich vorstellen, dass sich dieses Beispiel in andere Branchen und Einsatzgebiete übersetzen lässt, man muss die jeweiligen Anforderungen beachten.

Das Ende des Fertigungsprozesses wurde durch den 6-Zylinder-Motor eines großen Automotive OEMs demonstriert. Er stand in einem Transportgestell, fertig für den Versand nach Übersee. Experten des Forschungsprojektes RAN, das ist das RFIDbased Automotive Network, erläuterten, wie die Transparenz transkontinentaler Lieferketten in Zukunft mit RFID drastisch gesteigert werden kann. Die Einzelteile des Motors waren sichtbar mit 2D-Codes markiert – übrigens auch ein hervorragendes Beispiel für den komplementären Einsatz verschiedener AutoID-Technologien.

Diese Art von Projektentwicklung nimmt ja wachsenden Raum ein; haben Sie denn auch ein pret-à-porter Beispiel aus der Fahrzeugindustrie für unsere Leser der STAPLERWORLD? WRH: Ja, sicher! Im dritten Segment des Theaters befindet sich die Fertigungszelle.

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Kann man grundsätzlich mit Einsparpotenzialen rechnen, wenn man sich hinsetzt und die eigenen Prozesse hinterfragt? WRH: Pauschal lässt sich das natürlich nicht bejahen. In dem Fall empfehle ich vorher einen Besuch am Stand des Industrieverbands. Die anschaulichen Demonstrationen vor Ort ermöglichen es den Besuchern, die entsprechenden Anforderungen ihrer Unternehmen besser zu spezifizieren. Die anschließenden Gespräche auf den Ständen der Aussteller werden dann viel zielgerichteter durchgeführt. Für Besucher und Aussteller wird so die Effizienz des Messebesuches und möglicherweise die der betrieblichen Investition gesteigert. Vielen Dank für Ihre Ausführungen, Herr Hansen!

Bilder: AIM

Weitere Informationen: AIM-D e.V. 68623 Lampertheim Fon: +49 (0) 6206 131 77 www.AIM-D.de

AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012


HARDWARE

Barcodeleser mit Profinet-Schnittstelle Barcode Leser BCL 300 i

Dieser Barcodeleser kann ohne zusätzliche Software in das Profinet-Netzwerk eingebunden und über die Hardware-Konfigu-

ration parametriert werden. Mit einem integrierten Switch lässt sich ein Netzwerk in Linienstruktur aufbauen. Die Profinet-Schnittstelle unterstützt die Real-Time-Kommunikation sowie die Anforderungen der Conformance Class B für einen einfachen Gerätetausch. Die Baureihe ist alternativ mit integrierter Profibus-Schnittstelle verfügbar. Neben verschiedenen Schnittstellen und unterschiedlichen Optiken bietet die BarcodeleserBaureihe hinsichtlich der Modularität nach Aussage des Herstellers neue Möglichkeiten in Bezug auf Anschlusstechniken. So

kann der Anwender zwischen M12Steckverbindern und Klemmenhauben mit Federkraftklemmen oder mit festen Anschlusskabeln wählen.

Bild: Hersteller

Weitere Informationen: Leuze electronic GmbH + Co. KG 73277 Owen Fon. +49(0) 7021 573-0 www.leuze.com

RFID-Lösungen für Metallanwendungen Bei vielen Anwendungen in Industrie und Logistik erschwert die starke Beeinflussung der elektromagnetischen Felder durch Metall den zuverlässigen Einsatz der RFIDTechnologie. Die RFID-Onmetal Labels aus Oberschleißheim sind mit speziellen Abschirmschichten oder Abstandhaltern ausgestattet und gewährleisten somit eine zuverlässige Identifikation von Bauteilen mittels RFID. Dabei können bereits eingesetzte RFID-UHF Lesesysteme ebenso genutzt werden wie vor Ort verwendete TTR-Drucker für die Nachbeschriftung der Etiketten. Die RFID-Onmetal Labels können sowohl mittels Handheld-Lesegeräte mit bis zu 1,5 Meter Abstand als auch via RFID-Gate im Pulk mit bis zu vier Metern Leseentfernung erfasst werden. So kann in der Automobilfertigung in jedem Verarbeitungsbereich von der Montage bis zum Verbau im Fahrzeug ein lückenloses Tracking auf Bauteilebene oder auf Chargenebene erfolgen. Die Daten werden dabei direkt in die Qualitätsmanagement-Dokumentation (kurz: QM-Dokumentation) des Fahrzeugs integriert. Bild: Schreiner Group

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Abschirmendes Label zum Tracking metallischer Bauteile

Weitere Informationen: Schreiner LogiData, Schreiner Group GmbH & Co. KG 85764 Oberschleißheim | Fon: +49 (0) 89 31 58 4-41 40 | www.schreiner-logidata.com

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HARDWARE

Interne und externe Antenne für Reichweitenübergänge Der Leser ist in drei unterschiedlichen Varianten verfügbar: Leser im Gehäuse mit USB-Schnittstelle, Leser im Gehäuse mit Ethernet- Schnittstelle und PoE sowie eine Modulvariante mit RS232- und USBSchnittstelle. Allen Varianten gemeinsam ist eine einstellbare Ausgangsleistung von bis zu 500 mW und eine integrierte Antenne. Darüber hinaus verfügen die Gehäusevarianten über jeweils einen externen Antennenanschluss, die Modulvariante sogar über drei externe Antennenanschlüsse. Mit der internen Antenne können Lesereichweiten von bis zu 40 cm erzielt werden. Sie eignet sich zur Kommunikation mit klassischen Fernfeldtranspondern und zum Lesen von Nahfeldtranspondern. Sollte die Reichweite der internen Antenne für einen konkreten Anwendungsfall nicht ausreichend sein, kann der Leser mit einer abgesetzten Antenne verbunden werden. Mit einer externen Antenne können Lesereichweiten bis zu 4.000 mm erzielt werden. Dadurch eröffnen sich dem Nutzer zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten auch in der Bereichen Automation, Materialfluss und Logistik. Die Um-

Obid-Leser werden gemäß internationaler Standards in Zusammenarbeit mit führenden Herstellern von Transponderchips entwickelt und unterstützen die gängigen Transpondertypen. Der Mid Range Leser Id Isc Mru102 wurde in Deutschland entwickelt und gefertigt.

schaltung zwischen der internen Antenne und den externen Antennen erfolgt durch Softwarebefehle. In den automatisierten Betriebs-Modi (Scan Mode und Notification Mode) ist sogar eine automatische Umschaltung zwischen den einzelnen Antennenausgängen möglich. Die Ethernet-Variante eignet sich besonders für Anwendungen, bei denen eine große Distanz zwischen dem Leser und dem steuernden, bzw. Daten empfangenden Host System besteht. Zusätzlich zeichnet sich diese Version durch ein integriertes Power over Ethernet Netzteil aus. Durch den Wegfall eines zusätzlichen externen Netzteils werden nach Herstellerangaben die Hardwarekosten und der Installationsaufwand reduziert. Die Modulvariante des Lesers besitzt sowohl eine RS232- als auch eine USBSchnittstelle und eignet sich für den Einbau in Embedded Geräte. Durch die integrierte Antenne und drei externe Antennenanschlüsse können mit einem Leser bis zu vier unterschiedliche Schreib / Lesepunkte überwacht werden. Das Modul besteht aus einer einzelnen flachen Platine und kann in bestehende Aggregate integriert werden. Bilder: Feig Electronic GmbH

Weitere Informationen: Feig Electronic GmbH | 35781 Weilburg | Fon: +49 (0) 6471 -0 | www.feig.de

Controller und IO-Link-Master in einem Gerät: Kombination von RFID und Sensorik RFID-Controller mit Eine neue Auswerteeinheit ermöglicht den Anschluss von bis zu vier Schreib-/Leseköpfen. Sowohl HF (13,56 MHz) gemäß ISO 15693 und ISO 14443 als auch LF (125 kHz) Leseköpfe lassen sich frontseitig mit Steckverbindern anschließen und werden automatisch erkannt; darüber hinaus bietet der RFID-Controller die Möglichkeit, IO-Link-fähige Sensoren oder Aktoren ebenfalls direkt anzuschließen. Daraus resultieren Möglichkeiten, weitere Hardware und Installationen einzusparen.

Nach Angaben des Herstellers aus Neuhausen auf den Fildern erfüllt der Controller im Metallgehäuse die Dichtheitsanforderungen von IP67. Ausgestattet mit Profibus-Schnittstelle sowie mit USB als Serviceschnittstelle zum PC, liegen typische Anwendungsbereiche für die Einheit aus RFID-Controller und Sensorik im Bereich der Identifikationsaufgaben zur Materialflusssteuerung in Produktionsanlagen sowie bei Fördersystemen im Maschinenbau, Montagelinien, Elektrohängebahnen oder im Gebiet der Intralogistik.

Anschlüssen für Sensoren und Aktoren

Für die Gestaltung des RFID Controllers erhielt der Hersteller den Designpreis „red dot award:product design 2012“. Bild: Hersteller

Weitere Informationen: Balluff GmbH | 73765 Neuhausen a.d.F. | Fon: +49 (0) 71 58 173-0 | www.balluff.de

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AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012


HARDWARE

Keine Produktion ohne Rückverfolgung Manufacturing Execution Systeme (MES) helfen, Gesetze und Normen einzuhalten – Transparenz vom fertigen Endprodukt zurück bis zum Einsatzstoff. Ob Airbags, Implantate, medizinische Geräte oder Schokolade – keinem dieser sehr unterschiedlichen Produkte ist anzusehen, welche komplexen Anforderungen Produktionsunternehmen bei der Herstellung erfüllen müssen: Die Ansprüche an Qualität und Sicherheit sind enorm gewachsen und in den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl von Normen und Gesetzen entstanden. Für Produktionsunternehmen münden alle in eine Anforderung: Rückverfolgbarkeit. Um der Bedeutung dieses Themas für die Produktionsunternehmen Rechnung zu tragen, hat ein Anbieter von MES aus Mosbach ihre MES-Funktionen für die Rückverfolgbarkeit jetzt in einem getrennt erhältlichen Funktionspaket „Tracking/Tracing“ zusammengefasst und dieses um neue Funktionen ergänzt. MES sind die einzigen IT-Systeme, die einen Rundumblick auf alle Produktions- und Materialdaten ermöglichen, damit Rückverfolgbarkeit effizient sichergestellt werden kann. Mit einem MES lässt sich der Herstellungsverlauf einer Charge vom Endprodukt bis hin zum Rohstoff in einem Produktionsunternehmen vollständig nachweisen (Upstream). Daten sind so archiviert, dass im Fall einer Rückverfolgung rasch die Ursache eines Fehlers ausgemacht und die Verwendung des problembehafteten Rohstoffs in anderen Produkten ermittelt werden kann (Downstream). Auf dieser Basis können dann zum Beispiel Rückrufaktionen gestartet oder reklamierte Chargen aus dem Handel genommen werden. Beispiele für die Funktionen des Pakets „Tracking/Tracing“ sind: • Erfassen von Chargen bzw. Losdaten und begleitenden Informationen • Abbildung der Produktentstehung in komplexen Produktionsprozessen • Tabellarische und grafische Chargen- bzw. Losverfolgung (Chargenbaum) • Generieren von Seriennummern zur Produktidentifizierung • Erzeugen von Identträgern zur eindeutigen Auszeichnung von Eingangs- und Ausgangschargen

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Grafische Losverfolgung

Screenshot Identverfolgung • Funktion zur Archivierung von Chargenund Losdaten über lange Zeiträume • Branchenlösungen für Rollenfertiger Im Zentrum gesetzlicher Bestimmungen und Normen für die Rückverfolgbarkeit stehen beispielsweise Hersteller von Arzenimitteln und chemischen Produkten, die Lebensmittelwirtschaft oder die Automobil- und Nutzfahrzeugeindustrie. Beispiele für gesetzliche Bestimmungen und Normen sind: • Produkthaftungsgesetz • EU-Verordnung 178/2002: Rückverfolgbarkeit für die Herstellung von Lebensmitteln • Richtlinien für Good Manufacturing Practice (GMP) der EU und der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für Medizinprodukte, Arzneimittel. • DIN und ISO-Normen und Zertifizierungsvorgaben für den Automobil- und Fahrzeugbau

Daten aus der Produktion, aber auch aus den Bereichen Qualität und Personal werden erfasst, ausgewertet und quasi in Echtzeit angezeigt. So können die verantwortlichen Mitarbeiter im Produktionsalltag rasch auf Störungen reagieren und Potenziale für die langfristige Steigerung der Wirtschaftlichkeit finden. Ein Praxisworkshop zum Thema findet am 20. September 2012 im Reddot Design Museum, Zeche Zollverein, in Essen statt.

Bilder: Hersteller

Weitere Informationen: MPDV Mikrolab GmbH 74821 Mosbach Fon +49 (0) 6261 9209-0 www.mpdv.de

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HARDWARE

Short Mid Range UHF RFID Antennen mit zirkularer Polarisation Die neue Short Mid Range UHF RFID Antenne mit zirkularer Polarisation und einem Öffnungswinkel von 100° erweitert das bestehende Mid Range Antennen Spektrum. Sie wurde laut Hersteller vor allem für den Bereich zwischen 10 cm und 1 m entwickelt. Das physikalische Wirkprinzip macht Anwendungen im industriellen Umfeld möglich und erlaubt die skalierbare Einstellung der Lesereichweite über den Sendepegel. Für den Outdoor-Einsatz verfügt diese Antenne des Ameranger Herstellers über die Dichtheits-Schutzklasse IP67. Die Abmessungen und die TNC-Anschlussbuchse des Vorgängermodells sind

geblieben, so dass man sie in bestehende oder neue RFID-Erfassungssystem integrieren kann. Die S-MiRa Antenne ist ab sofort lieferbar und eignet sich besonders für den Einsatz an Flurförderfahrzeugen bzw. in der Fördertechnik.

Weitere Informationen: KATHREIN-RFID D-83123 Amerang Fon: +49 (0) 8075 914 933 0 www.kathrein-rfid.de Typ. Lesereichweite, je nach Tag-Eigenschaften, Umgebung und Anforderungen: 0,2 bis 1 m

Dot on Demand System in Staub, Feuchtigkeit, Hitze oder Kälte In Mühltal wurde ein neuer Großschrifttintenstrahldrucker für den Einsatz im Fertigungsalltag entwickelt. Die Kennzeichnungslösung bedruckt saugfähiges und nicht saugfähiges Material mit Texten, Daten oder Logos in einer Schrifthöhe von drei bis 140 mm. Für größere Schriften werden die modularen Komponenten kombiniert. Die Schreibköpfe sind mit sieben, 16 oder 32 Düsen erhältlich und ihre Auflösung ist laut Hersteller mit allen Industriestandards für Kennzeichnung und Codierung konform.

Das Beschriftungssystem kennzeichnet Oberflächen aus Metall, Glas, Keramik, Stein, Holz, Teppich, Textilien oder organischem Material ebenso wie Papier, Pappe, Folie, Kunststoff oder Gummi. Es toleriert laut Hersteller in der Schwerindustrie Vibrationen und Temperaturschwankungen von minus fünf bis plus 45 Grad Celsius. Das Gehäuse gemäß Schutzart IP65 schützt den Tintenstrahldrucker vor Wasser und Staub. Für extreme Produktionsbedingungen gibt es ihn auch mit verstärktem Gehäuse, beheiztem Schreibkopf, komprimiertem Design oder in Sonderausführungen für explosionsgefährdete Bereiche.

Für das Dot on Demand System stehen Schreibköpfe mit sieben, 16 oder 32 Düsen zur Verfügung.

Um eine hohe Anlagenverfügbarkeit und Prozesssicherheit zu bieten, lassen sich die Schreibkopfdüsen ohne separates Spülsystem per Knopfdruck reinigen und die Module austauschen. Produkte werden bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 m pro Minute gekennzeichnet. Für den sparsamen Umgang mit Verbrauchsmitteln sorgt die variabel einstellbare Tropfengröße. Der Drucker kann pigmentierte und nicht pigmentierte Tinte verarbeiten.

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Der Fertigungsalltag als Einsatzgebiet

Bilder: REA Elektronik GmbH

Weitere Informationen: REA Elektronik GmbH 64367 Mühltal Fon: +49 (0) 6154 / 63 81 0 www.rea-jet.de

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HARDWARE

Die fehlerfreie Lieferkette – eine Vision wird erforscht Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Das Institut forscht, qualifiziert, lehrt und begleitet u. a. im Bereich Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert es die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit August 2011 läuft dort das Forschungsprojekt „Smart.NRW“ über Grundlagen für den Einsatz der Radiofrequenzidentifikation (RFID) auf Umverpackungen und die Nutzung von RFID-Echtzeitdaten zur Optimierung der Lieferkette. Seit Januar 2012 wird das Projekt im Rahmen des aus dem „EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) cofinanzierten Operationellen Programms für NRW im Ziel ‘Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung‘ 2007–2013“ gefördert. Auf Ebene der Palette in der Konsumgüterindustrie wird RFID bereits verwendet, um beispielsweise die Vereinnahmung von Paletten beim Großhändler zu vereinfachen. Weitaus mehr Potenzial in der Optimierung der Logistik und der überbetrieblichen Koordination erhofft sich die Branche durch die Nutzung von RFID auf der Umverpackungsebene entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Lieferanten der Verpackung bis zum Großhändler.

AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012

„Unser Ziel besteht darin, dass bereits bei der Produktion die Verpackung mit einem RFID-Chip versehen wird. Fährt ein Mitarbeiter eine Palette mit unterschiedlichen Kartons durch ein RFID-Portal am Wareneingang, wird automatisch ausgelesen, mit welchen Produkten die Palette beladen ist, ohne dass dafür die Objekte einzeln überprüft werden müssen“, so der Projektleiter Theo Lutz im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die Identifikation auf Umverpackungsebene reduziert zusammen mit dem Aufwand auch mögliche Fehler. Die Daten sollen den Partnern entlang der Wertschöpfungskette bei Bedarf unverzüglich bereitgestellt werden, damit diese ihre Planung an die aktuelle Situation anpassen können. Ziel des Forschungsprojekts ist somit die sich selbst optimierende Wertschöpfungskette durch RFID-Daten in Echtzeit.“ Die dafür nötigen Grundsteine sollen mithilfe der Projektergebnisse gelegt werden. Als zentralen Projektinhalt entwickelt der Partner EECC eine Methode, welche für die Vielzahl an Produkten automatisch den optimalen Transponder und seine Anbringungsposition in Abhängigkeit der Produktund Verpackungsmaterialien bestimmt. Darauf basierend soll der Herstellungsprozess des Verpackungsmaterials um die au-

Projektleiter Theo Lutz tomatisierte Anbringung und Codierung des RFID-Transponders erweitert werden. Die Herausforderung liegt hier in der exakten und effizienten Platzierung. Parallel dazu werden logistische Planungs- und Steuerungsmechanismen erarbeitet, welche die RFID-Echtzeitdaten verwenden, um die Planung der einzelnen Unternehmen besser aufeinander abzustimmen. Begleitend werden in einem Feldversuch entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Kartonagenproduzent bis zum Großhändler Daten zu Entwicklung und Evaluation der Ergebnisse erhoben. Bilder: FIR e.V. Weitere Informationen: FIR e. V. an der RWTH Aachen 52062 Aachen Fon: +49 (0) 41 47705 0 www.smartnrw-projekt.de Effizienz durch Transparenz: so könnte die Lieferkette einst aussehen

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HARDWARE

Staplerleitsysteme: Anwendungen, Funktionen und Technik (Teil 02) Es sollten ausschließlich IT-Standard-Hardware-Komponenten und -technologien eingesetzt werden, die sich für Nicht-SLSAufgaben nutzen lassen. Dies gilt besonders für Identifikations- und Kommunikationsaufgaben aber z.B. auch für Ortungsfunktionen.

Host - Automatische Auftragsverwaltung Das übergehordnete Host-System (Warenwirtschaftssystem) ist nicht Teil des eigentlichen Staplerleitsystems (SLS) und wird daher auch nicht weiter betrachtet. Ob eine Online-Anbindung des SLS erfolgen soll – über eine zu spezifizierende Schnittstelle – oder sogar eine teilweise oder gesamte Integration der Optimierungs- und Analysefunktionen, ist nicht allgemein gültig zu beurteilen.

SLS-Server (SLS-Datenmodell) Als zentrales datenhaltendes und datenverarbeitendes Element des SLS ist die Festlegung von Standby- bzw. Backup-Lösungen wesentlich. Aus der Spezifikation der Aufgaben und Funktionen (s.o.), mit den zugehörigen Attributen und Parametern, ergibt sich das vollständige Datenmodell. Dieses ist die Basis für Online-Auswertung und OfflineAnalyse. Von besonderer Bedeutung ist auch die Möglichkeit der nutzerangepassten Gestaltung der Bedienoberflächen. Es sind alle Nutzergruppen/Rollen (Administratoren, Leitstand, Arbeitsplätze, Terminals) entsprechend zu berücksichtigen. Als wichtigen Baustein, für einen möglichst reibungslosen Hochlauf und einen effektiven Betrieb des SLS, ist auf der Service/Administratorebene die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Bedienoberflächen einfach und flexibel angepasst werden können.

flächendeckende Funkausleuchtung nötig ist oder nur eine Ausstattung der Quellund Ziel- bzw. wichtiger Knotenpunkte, hängt von den konkreten Anforderungen und Funktionen ab. Zu berücksichtigen sind dabei insbesondere die Spezifikation der Ortungsfunktionen und der bereits vorhandenen Datenfunkstruktur. Flächendeckende Lösungen ermöglichen maximale Flexibilität und Optimierungsmöglichkeiten, deren Realisierung ist aber aufgrund komplexer Aspekte der Funkausbreitung mitunter aufwendig [5].

Leitstand und Arbeitsplätze (manuelle Auftragsverwaltung) Die Bedeutung des benutzerorientierten Aufbaus der SW-Bedienoberfläche wurde bereits erwähnt. Feste Vorgaben und flexible Eingriffsmöglichkeiten, entsprechend der jeweiligen Funktion, müssen auf die Nutzerrollen abgestimmt werden. Bedienunterstützung und Bedienfreundlichkeit sind jedenfalls wesentlich, aufgrund der mehrfach positiven Langzeitwirkungen (Einschulung, Bedienfehler, …). Die HW-Ausstattung (Standard-PC, Touchscreen, Mobile Terminals) hat die entsprechende Arbeitsplatzumgebung und wiederum die Bedienfreundlichkeit zu berücksichtigen.

Bild 6: Bedienterminals und Identifikationssysteme

Bedienterminals an den Fahrzeugen - HumanMachine-Interfaces (HMI) Es gelten alle Aussagen zu Leitstand und Arbeitsplätzen sinngemäß. Als HW-Ausführungen kommen unterschiedliche Industrieterminal- oder auch SmartphoneLösungen in Betracht. Zu berücksichtigende Unterschiede bestehen insbesondere in Übersichtlichkeit und Bedienhandling (z.B. Bedienung mit Handschuhen). Bild 6 verdeutlicht einerseits die stark unterschiedlichen Größen der Bedienelemente, bei ca. gleichem Bildschirminhalt, andererseits die unterschiedlichen Bildschirmgrößen.

Identifikationssysteme (Barcode, RFID) Alle Personen, Objekte und Betriebsmittel des Materialflusssystems (Flurförderzeuge, Transportgüter, Transportstrecken, Quellund Zielbahnhöfe, Stellplätze, …), die für die Gesamtheit der Einzelfunktionen im SLS verwaltet werden, müssen eine entsprechende Identität (ID) zugewiesen haben und im SLS-Datenmodell abgebildet werden. Es ist äußerst zweckmäßig, vorhanden AutoID-Technologien (Lagersystem, Produktionssystem) in das SLS zu übernehmen. Barcode-Systeme sind ausgereift und etabliert. RFID-Lösungen bieten grundsätzliche funktionelle Vorteile sind aber noch selten implementiert. Eine weitergehende Diskussion von RFID-Lösungen erfolgt im Kapitel 4. Zukunftsszenarien.

Kommunikationsschnittstellen und Interfaces Alle ortsfesten Komponenten können meist in die bereits vorhandene IT-Infrastruktur integriert werden, unter Nutzung der eingeführten Technologien (z.B. Ethernet-, Feldbuslösungen). Jedenfalls sind Datenfunklösungen (WLAN) für die Einbindung der FFZ notwendig. Mobile Datenerfassung ist heute unumgänglich [4]. Ob eine

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AUTO-ID Logistik & Produktion 02/2012


HARDWARE

Ortungs- und Navigationssysteme Abhängig von der Art des Materialflusssystems kann es zweckmäßig sein sowohl die Flurförderzeuge als auch die Transporteinheiten (Ladehilfsmittel, Paletten, Container, …) flächendecken zu orten und entsprechend zu visualisieren, um die Produktivität und die Qualität des Gesamtsystems nachhaltig verbessern zu können [6]. In vielen Fällen wird es aber ausreichend sein, dass die notwendigen diskreten Positionen (Fahrzeuge und Transporteinheiten) durch manuelles scannen von BarcodeLabels ins SLS zurück gemeldet werden. Bild 7 zeigt eine grundsätzliche Kategorisierung der Technologien von Ortungsbzw. Navigationssystemen [6]. Abhängig von den unterschiedlichen FFZ-Systemen und Einsatzbereichen können alle Ortungs/ Navigationstechnologien zum Einsatz kommen. Der Einsatz von Lasersensorik für Positionieraufgaben, innerhalb begrenzter Flächen, ist dabei allerdings keine typische SLS-Funktion. (Bild 7)

Zukunftsszenarien und Innovationen in Staplerleitsystemen (SLS) Bei einem versuchten Blick in die Zukunft von SLS-Umsetzungsszenarien zeichnet sich ein eindeutiges Wachstumspotenzial ab, insbesondere in Bereichen/Betrieben in denen diese Logistikaufgabe bisher nicht im Fokus von Optimierungsbetrachtungen war. Staplerleitsysteme sollten vermehrt auch in Mittelbetrieben bzw. Unternehmen mit kleineren Staplerflotten Einsatz finden, wenn es gelingt die Potenziale zu vermitteln. Gleiches gilt für große Produktionsbetriebe, die bisher im Wesentlichen nur Ihre Produktionsprozesse optimiert haben. Wesentlich ist die Erkenntnis, dass die Einführung eines Staplerleitsystems die Voraussetzung für langfristige MFS-Datengewinnung, Analyse und damit laufende Verbesserung ist. Eine reine ROI-Betrachtung einer unmittelbaren Produktivitätssteigerung greift oft zu kurz. Zum Beispiel kann auch eine Anbindung von Wartungsfunktionen zu relevanten Verbesserungen genutzt werden. Die Potenziale von Staplerleitsystemen müssen aktiv vermittelt werden. Auf Basis von klassifizierten Musterlösungen (Branchen, Flottengrößen) kann die Zweckmäßigkeit modularer SLS-Funktionen verdeutlicht werden. Die geplante SLS-Informationsplattform für Hersteller und Anwender (5.Kapitel), am Institut für Technische Logistik der TU-Graz, verfolgt genau dieses Ziel.

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Bild 7: Überblick Ortungstechnologien, nach [6]

Im Kapitel 2 wurden die „Grundlegenden Anforderungen“ bzw. „Aufgaben und Funktionen“ von Staplerleitsystemen ausführlich erläutert. Diese werden sich zukünftig nicht wesentlich verändern. Innovationen zeichnen sich im Bereich der technischen Realisierungen und (nahtlosen) Anbindung an einerseits Warenwirtschaftssysteme andererseits Produktionssysteme ab. Beispielsweise ermöglichen WLAN-Installationen, die für den mobilen Datenaustausch ohnehin benötigt werden, FFZ-Lokalisierungsfunktionalitäten mit geringem Zusatzaufwand. Der RFIDEinsatz wird insbesondere dann zweckmäßig sein, wenn diese Technologie auch für die Transportgut-ID bzw. deren Lokalisierung (z.B. in Paletten-Lager) Einsatz findet. Ähnliches gilt für aufwendigere flächendeckende Ortungs- bzw. Navigationsfunktionen. Die unterschiedlichen Optimierungspotenziale zeigt Bild 8 qualitativ, in Abhängigkeit der Komplexität und Fahrzeug-Anzahl.

Naheliegender Weise ist das größte Optimierungspotenzial bei komplexen Transportsystemen und hohen FFZ-Anzahlen vorhanden. Die absolute Anzahl der Transportaufträge wird i.a. keinen entscheidenden Einfluss haben, da es letztendlich um die Produktivität des Einzel-FFZ-Systems geht. Bei sehr einfachen Systemen, geringer Komplexität und geringer FFZ-Zahl, werden die Basiskosten eines typischen SLS einen Einsatz unter Umständen nicht rechtfertigen. Dabei ist allerdings die Systemgrenze des zu optimierenden Systems zu überdenken. Bezieht man Zusatzaufgaben des FFZ-Personals mit ein und nutzt die zunehmend leistungsfähigeren und kostengünstigeren mobilen Standardtechnologien (Smartphones), kann ein optimierendes Leitsystem jedenfalls wirtschaftlich sein – auch für einfachste Staplersysteme. Die Grenze der Wirtschaftlichkeit dürfte sich daher zu einfacheren Systemen verschieben.

Bild 8: Optimierungspotenziale durch SLS, Wirtschaftlichkeit der Einführung

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HARDWARE

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Einführung von Staplerleitsystemen wird die Berücksichtigung der Bedienerunterstützung sein. Dies gilt insbesondere wenn die SLS-Funktionen komplexer werden und der Automatisierungsgrad steigt. Die Bediener dürfen sich durch das System nicht entmündigt fühlen.

Neutrale SLS-Informationsplattform für Hersteller und Anwender Potentielle Anwender sind hinsichtlich einer möglichen SLS-Beschaffung unsicher, über die Funktionalitäten, Potentiale und Anbieter. Einer Erstberatung durch Hersteller wird häufig kritisch gegenüber gestanden. Aus diesem Grund wollen wir als neutrale Stelle (Institut für Technische Logistik, TU-Graz) eine System-Hersteller-Datenbank aufbauen, mit gepflegten und validierten Daten. So kann die Hemmschwelle potentieller Kunden verkleinert und damit die Anwendernutzung von Staplerleitsystemen (SLS) erhöht werden.

Für Hersteller ermöglicht die Beteiligung an dieser Plattform einen besseren Zugang zu potentiellen Kunden und generell Werbung für Ihr Unternehmen und Ihre Produkte. Ein Bedarf an einer solchen Informationsplattform besteht jedenfalls und eine hohe Akzeptanz kann erreicht werden. Parallel zur Informationsplattform soll eine SLS-Demonstrations- und Arbeitsumgebung aufgebaut werden und sowohl im Forschungs- als auch im Lehrbetrieb des Instituts zum Einsatz kommen. Es ist wiederum ein allseitiger Nutzen möglich. Für die eingebundenen SLS-Anbieter ergibt sich eine Multiplikatorwirkung bei zukünftigen Entscheidungsträgern und für die Studierenden ein unmittelbar praxisrelevanter Wissenszuwachs. Das Staplersystem wird virtuell durch die am Institut für Technische Logistik vorhandene MFSSimulationsplattform abgebildet. Die Simulationsumgebung kann auch zu effizienten Systemstudien und Verbesserungen genützt werden. Alle eigentlichen SLS-

Komponenten sollen exemplarisch real beschafft werden, um unseren Studierenden einen umfassenden Kenntnisstand zum Stand der Technik zu vermitteln. [1] VDI/VDE 3694: Lastenheft/Pflichtenheft für den Einsatz von Automatisierungssystemen [2] VDI 2206: Entwicklungsmethodik für mechatronische Systeme [3] Knehr G.: Materialfluss steuert Gabelstapler intelligent. Logistik für Unternehmen, Springer VDI-Verlag, online Top-Thema 11.12.2009 [4] N.N.: Mobile Datenerfassung boomt. Hebezeuge Fördermittel, Berlin 50 (2010) 11, Seite 560-561. [5] Heinecker M.: Stets wissen was läuft. f+h 1-2/2011, Seite 44-46. [6] Jahn C., Hänschke J.: Effizienter Containerumschlag. Hebezeuge Fördermittel, Berlin 50 (2010) 11, Seite 542-544.

Weitere Informationen: Ass.-Prof. DI Dr. Norbert HAFNER | TU-Graz | Institut für Technische Logistik (ITL) Tel. +43 (0) 316 873 DW 7329 | norbert.hafner@TUGraz.at | www.ITL.TUGraz.at

UHF-RFID im operativen Lagerwesen – Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen – Ultrahochfrequente RFID-Komponenten gelten zurzeit als das Trend-Produkt in der Logistik. Große Prestigeträger wie Metro und Gerry Weber haben die Technologie einem breiten potenziellen Anwenderkreis zugänglich gemacht und dazu geführt, dass die Technik reif für den Großeinsatz ist. Eine Implementierung der RFID-Technologie bezogen auf nur einen Prozessschritt ist wirtschaftlich jedoch nur wenig sinnvoll. Es sollte von Beginn an eine vollständige Durchdringung der Lieferkette angestrebt werden. Erst dann eröffnet die Technologie neben signifikanten Rationalisierungspotentialen zusätzlichen Nutzen. Das operative Lagerwesen bietet etliche Anwendungsfelder für die UHF-Identifikation. Automatische Vereinnahmung angelieferter Ware, Identifikation von Palettenstellplätzen und Lokalisierung gekennzeichneter Paletten stellen nur einige Optionen dar. Arbeitsschritte sollen abgeschafft, Kosten eingespart und visuelle Fehlidentifikationen reduziert werden.

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Abhängigkeit der Transponderleistung von unterschiedlichen Applikationsuntergründen

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HARDWARE

Die Vorteile der UHF-RFID im Vergleich zur niedrig- bzw. hochfrequenten Identifikation liegen vor allem in der hohen Lesereichweite von bis zu 10 m und der ausgeprägten Pulklesefähigkeit. In einer Bewegung kann eine große Anzahl an Transpondern ausgelesen werden. Trotz dieser Vorteile gestaltet sich der Einsatz der UHF-Technologie im Lagerwesen nicht unproblematisch. Die physikalischen Eigenschaften der Transpondertechnologie, produktionsbedingte Effizienzmängel der Transponder sowie ein hoher Metallanteil in der Lagerumgebung sorgen für Schwachpunkte in der RFID-Nutzung. Wenn Waren nicht lokalisiert oder aufgrund von Überreichweiten ungewollt gelesen werden, kann die Wirtschaftlichkeit einer Investition schwinden. Auf einige vielversprechende Ansätze zur Überwindung dieser Schwächen soll im folgenden eingegangen werden. So berücksichtigt eine sorgfältige Implementierung der RFID-Komponenten sämtliche Umgebungsparameter bei der Komponentenauswahl, besonders der verwendeten UHF-Transponder. Ein gut operierender Transponder bedeutet nicht, dass ein ähnlicher Typ eines anderen Herstellers mit gleicher Performance eingesetzt werden kann. Aus diesem Grund sollte – falls möglich – ein einmal erprobter Transponder beibehalten werden. Andere – möglicherweise günstigere Geräte – sind zunächst unter realistischen Bedingungen sowie unter optimalen Laborbedingungen auf die Funktionsfähigkeit im jeweiligen Anwendungsfall zu überprüfen. In Anwendungen mit Metallanteil sind sämtliche Komponenten im Anschluss an eine Analyse auf das Umfeld abstimmen. Falls der Metallanteil unter den konkreten Arbeitsbedingungen zu hoch ist und man somit ständig mit Überreichweiten und Reflexionen rechnen muss, kann frühzeitig die RFID-Technologie gewechselt bzw. die Umgebung umgebaut oder abgeschirmt werden. Produktionsbedingte Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, beispielsweise in der Lesereichweite können bei einem Transponder des gleichen Typs ca. 20 % betragen und so zu ausbleibenden Identifikationen und Fehlbuchungen führen. Solchen Effekten wirkt man entgegen, indem die Leistungsfähigkeit der Transponder geprüft und mit dem jeweiligen Anforderungsprofil abgeglichen wird. Eine einfache Analyse, ob der Transponder vor der Applikation auslesbar ist, reicht wegen der

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Auswahl gängiger UHF-RFID-Transponder unterschiedlichen Performance von UHFTranspondern im Nah- und Fernfeld nicht aus. Während UHF-Transponder innerhalb von ca. sechs cm Abstand zwischen Antenne und Transponder per Lastmodulation arbeiten, greift die UHF-Technologie im Fernfeld auf die Backscatter-Funktionsweise zurück. Daher stehen mittlerweile geeignete Verfahren zur Verfügung, um Transponder abhängig von der jeweiligen Betriebsfrequenz zu überprüfen und ggf. auszusortieren. Das Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) des VVL e. V. erarbeitet derzeit im Rahmen des IGF-Vorhabens 16951 N/1 der Forschungsvereinigung Gesellschaft für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik e. V., das über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird, einen Ansatz, der dieser Systematik folgt. Ziel des Projektes ist der Nachweis einer bisher nur vermuteten Relation zwischen den elektromagnetischen Eigenschaften im Nah- und Fernfeld und der mathematischen Darstellung dieser Relation. Für die Untersuchung wurden sechs gängige UHFInlaytypen verschiedener Hersteller auf der Basis zuvor bestimmter Anwendungsgebiete ausgewählt. Da das IDH sowie die im Projektbegleitenden Ausschuss (PA) mitwirkenden Vertreter aus der Wirtschaft einen hohen Wert auf die Realitätsnähe des Projektes legen, wurden sämtliche Ver-

suchsreihen mit realistischen Applikationsuntergründen, die möglichen Anwendungsfeldern entsprechen, durchgeführt. Im Rahmen der Versuchsreihen konnten bisher relevante Verbindungen zwischen den Nah- und Fernfeldeigenschaften nachgewiesen werden, wobei diese massiv von den jeweiligen Applikationsuntergründen abhängen. Diese Relationen werden derzeit in einen praxisnahen Algorithmus integriert und sollen kurzfristig erprobt werden. Abschließend ist anzumerken, dass die Implementierung ultrahochfrequenter RFIDTechnik im Lagerwesen durchaus Erfolge verspricht. Voraussetzung für einen konstanten wirtschaftlichen Nutzen bleibt allerdings eine detaillierte Vorbereitung der Integration sowie eine gründliche Auswahl qualitativ hochwertiger Komponenten.

Bilder: IDH Autor: Dipl.-Logistiker Sebastian Lanfer

Weitere Informationen: Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) des Vereins zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL) e. V. 44319 Dortmund Fon: +49 (0) 231 560 779 84 www.vvl-ev.de

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SPEZIALGERÄTE

1.000 Gäste aus 80 Ländern: Manitou „The Festival“ 8

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4 3 2

1

In Konferenzen, Roundtable-Gesprächen und Podiumsdiskussionen wurde über das neue Selbstverständnis der Gruppe unter Leitung von Jean-Christophe Giroux umfassend informiert. Dazu der Generaldirektor: „Nach drei sehr harten Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir unsere Überzeugungen und Zukunftsvisionen darlegen wollen. Wir sind stolz auf unsere gemeinsame Mission, der Maßstab im Materialumschlag zu sein und möchten alle unsere Partner mobilisieren, um gemeinsam mit ihnen Neues zu schaffen.“ Und dabei geht es primär um die drei Marken Manitou, Mustang und Gehl, die in unterschiedlichen Produkt- und Händlerkonstellationen am Markt auftreten, das gilt auch für D-A-CH. Die Manitou-Group hat ihren Firmensitz in Ancenis (Frankreich). Das Unternehmen konzipiert, fertigt und vermarktet Lösungen für das Materialhandling in der Baubranche, der Landwirtschaft und der Industrie. Manitou hat 2011 einen Umsatz von 1,13 Mrd. Euro (davon entfallen mehr als zwei Drittel auf den Export) mit den Marken Manitou, Gehl, Mustang, Loc und Edge erwirtschaftet. Vertrieben wird über 1.400 unabhängige Händler in mehr als 120 Ländern. Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte das Unternehmen ca. 3.000 Mitarbeiter, davon 40% im Ausland. Seit 2008

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nutzt man markenübergreifende Synergien und kooperiert mit anderen Herstellen. Dazu gehören die Vereinbarungen zwischen Manitou/Terex bzw. Gehl/Yanmar, Manitou/Tanfield oder die Fertigung der neuen Industriestaplerreihe MI im Werk Hangcha. „Marktführer in seinem Bereich zu sein, bringt eine bestimmte Verantwortung mit sich. Es ist uns extern und intern eine Herzensangelegenheit, den Begriff der Marktführung als Schlüsselqualität für das Team-Management einzuführen“ – so Dan Miller, Vorsitzender des Bereichs Compact Equipment. Das Produktportfolio ist wahrhaft riesig, es umfasst Industriestapler, starre und drehbare Teleskopstapler, Elektro- und Dieselstapler, Mitnehmstapler, Kompakt- und Knicklader, Hubarbeitsbühnen, Lagertechnik und Sondergeräte. Von der Konzeption bis zur Auslieferung einer Maschine tun die Mitarbeiter alles dafür, ein Höchstmaß an Qualität sicherzustellen. Dies beginnt bereits bei der Auswahl der Komponenten und geht hin bis zu mehreren hundert Kontrollpunkten während des Fertigungsprozesses. Als Hersteller stellt die ManitouGroup seinem Händlernetz einen Gebrauchtmaschinen-Pool zur Verfügung, in dem durch die Vergabe von 4 verschiedenen Labels jeweils eine bestimmte Qualitätsstufe garantiert ist. In diesem Pool sind die Gebrauchtmaschinen in verschiedene

Kategorien aufgeteilt, wobei jede über eines der folgenden, durch den Hersteller garantierten Zertifikate verfügt: „ONE“, „PRO“, „PRO + “ und „EXPERT“. „Heutzutage geht es nicht mehr darum, eine Maschine zu verkaufen, sondern vielmehr darum, eine Lösung anzubieten, die aus einer Maschine und dem dazugehörigen Service besteht: Sei es, um den Kunden durch eine Finanzierungslösung beim Erwerb seiner Maschine oder durch einen Wartungsvertrag während der ersten Betriebsmonate zu unterstützen. Dies ist eine weitere Möglichkeit, die Bedienung der Maschine zu erleichtern und den Kunden dabei zu unterstützen, dass er sich auf seine eigentliche Tätigkeit konzentrieren kann“, so Giroux.

Zukunftsweisendes Design Drei neue, zukunftweisende Konzepte wurden präsentiert: ein Frontstapler, ein starrer Teleskopstapler und eine selbstfahrende Hubarbeitsbühne. Abschließend der Generaldirektor: „Die Innovationskraft ist ein elementarer Bestandteil der Firmengeschichte und mit über 63 Patentanmeldungen haben wir die Welt der Flurfördertechnik geprägt“. Und das soll auch so bleiben. Bilder: STW Weitere Informationen: www.manitou.com

STAPLERWORLD 03/2012


SPEZIALGERÄTE Griptech hat im letzten Jahr einen Auftrag erhalten, wobei entweder vier Stück 800 mm tiefe bzw. vier Stück 1.000 mm tiefe Paletten aufgenommen werden können und die Teleskopgabeln von 1.600 auf 2.000 mm verlängerbar sind.

Teleskopgabeln: Kombination mit Zinkenverstellern im Trend Die Teleskopgabeln sind in den siebziger Jahren von der Firma Kooi zur Anwendung an Mitnehmstaplern entwickelt worden. Am Häufigsten sind Teleskopgabeln an Schubmaststaplern für eine doppeltiefe Einlagerung in Lagerhallen, für eine einseitige Be- und Entladung von Lkw oder als hydraulische Gabelverlängerung im Einsatz. Für Doppeltiefeinsätze wird die Teleskopgabel oft mit einer Zinkenkamera ausgestattet. Als nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer bietet Griptech seit über 20 Jahren die Kooi-Teleskopgabeln in unterschiedlichen Ausführungen an: eingefahrene Längen bis zu 2.000 mm, Schublängen bis zu 1.500 mm und Tragfähigkeiten bis zu 30.000 kg bieten für fast jeden Einsatz die idealen Teleskopgabeln. Die niederländischen Teleskopgabeln besitzen

Kaup 2-5T180T in ausgefahrner Stellung. Das Programm reicht bis 8.000 kg Traglast.

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alle einen 100-%-Zwangsgleichlauf und das ´Hochleistungsmodell´ ist jeweils mit zwei Schubzylindern pro Gabelzinke ausgeführt. Für Schubmaster wurde eine 1-Zylinder-Ausführung mit reduzierter Durchbiegung entwickelt. Als hydraulische Gabelverlängerung fährt der Übergang zwischen Grund- und Außengabel in die Palette hinein. Griptech bietet die Baureihe RGE mit einer flachen Unterseite an, um das Hängenbleiben der Teleskopgabel beim Zurückziehen aus der Palette zu vermeiden. Bei den Teleskopgabeln besteht immer eine Überlappung zwischen Grundgabel und Außengabel. Bei vielen Ausführungen führt diese Überlappung zu einer Art Vorbaumaß. Um zu vermeiden, dass die eingefahrene Länge der Teleskopgabeln länger wird als die Last, wird das Vorbaumaß oft mit Anschlägen abgefangen.

Teleskopgabeln gelegt. Alle Zinkenverstellungen (Verstellungen innerhalb und außerhalb der Rahmenbreite, sowie die Doppelzinkenverstellungen) besitzen geschützt integrierte Verstellzylinder. Dieses Führungssystem ´Integra´ mit Omega-Profilen bietet Vorteile: Kolbenstangen können nicht beschädigt werden, sehr gute Durchsicht und ein reduziertes Vorbaumaß. Die Schläuche zu den Teleskopgabeln sind optimiert verlegt und stören die Freisicht kaum. Viele verschiedene Ausführungsvarianten mit oder ohne Seitenschub sind lieferbar. In der Getränkebranche ist die gleichzeitig einseitige Be- und Entladung mit zwei Paletten sehr gefragt. Griptech hat im letzten Jahr einen Großauftrag in den Niederlanden erhalten, wobei die entweder 4 Stück 800 mm tiefe bzw. 4 Stück 1.000 mm tiefe Paletten aufgenommen werden können und die Teleskopgabeln von 1.600 auf 2.000 mm verlängerbar sind. Für Einsätze, bei denen die Zinken nur gelegentlich verlängert werden müssen, sind manuell verlängerbare Teleskopgabeln eine Alternative. Mit der Baureihe Grip&Reach hat man eine neue manuelle Teleskopgabel entwickelt. Zum Verlängern müssen lediglich zwei Federbolzen eingedrückt Stabau-Teleskopgabel in zwei verschiedenen Einsätzen, hier bei der doppelt tiefen Einlagerung…

Griptech hat Triplogabeln entwickelt, bei der die Teleskopgabeln hydraulisch zweistufig ausfahren und die Länge somit verdoppelt werden kann. Diese neue Baureihe ist patentgeschützt und besitzt einen Zwangsgleichlauf. Der Wenderadius des Fahrzeugs, sowie die Gangbreite in Lagerhallen, kann um 150 mm reduziert werden.

Nachdem sich der Markt für Teleskopgabeln nach vielen Jahren des Wachstums stabilisiert hat, werden immer mehr Teleskopgabeln mit Zinkenverstellungen kombiniert. Man stellt selbst eine komplette Baureihe Zinkenverstellungen her, die speziell für die Aufnahme der Kooi-Teleskopgabeln ausgelegt sind, Wert wurde auf die Schlauchverlegung zu den bewegenden

STAPLERWORLD 03/2012


Sonderausstattung

Hydraulikvolumenstrom (l/min)

Hydraulikdruck (bar)

Gewicht (kg)

Einfahrgeschwindigkeit (mm/s

Ausfahrgeschwindigkeit (mm/s)

Gabelträger (ISO-Klasse)

Aufhängung

Gabelbreite (mm)

Gabellänge ausgefahren (mm)

Gabellänge eingezogen (mm)

LSP (mm)

Traglast (kg

Typ

SPEZIALGERÄTE

Griptech RG2

1-Zylinder Ausführung mit Zwangsgleichlauf für kleinere Frontstapler und Schubmaststapler bis 3t. Tragf.

RG4

2-Zylinder Ausf. als Hochleistungsmodell mit Zwangsgleichlauf von 2500 kg bis 30.000 kg Tragfähigkeit

TFG2

1 Zylinder Ausführung mit Zwangsgleichlauf mit vergrößerter Ausschublänge und kleinerer Wenderadius bis 3t. Tragf.

TRG2

Triplogabel mit Zwangsgleichlauf, Grundlänge wird verdoppelt bis 3t. Tragf. (1000 kg ausgefahren)

RGE2

Hydraulische Gabelverlängerung mit flacher Unterseite (inkl. Zwangsgleichlauf), kein ´Hangenbleiben´ beim Zurückziehen

G&R

Manuelle Teleskopgabeln, schnelle Längenverstellung und automatische Einrastung über robuste Federbolzen, bis 4t. Tragf.

Kaup 2,5 T 180 T

2.500

600

1.200

2.050

150

ISO

2

k.A.

k.A.

214

150

25

Anmerkung 01

2,5 T 180 T.1

2.500

600

1.350

2.350

150

ISO

2

k.A.

k.A.

232

150

25

Anmerkung 01

3,5 T 180 T

3.500

600

1.200

2.050

150

ISO

3

k.A.

k.A.

225

150

25

Anmerkung 01

3,5 T 180 T.1

3.500

600

1.350

2.350

150

ISO

3

k.A.

k.A.

244

150

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Anmerkung 01

4,5 T 180 T

4.500

600

1.200

2.050

150

ISO

3

k.A.

k.A.

218

150

25

Anmerkung 01

4,5 T 180 T.1

4.500

600

1.350

2.350

150

ISO

3

k.A.

k.A.

235

150

25

Anmerkung 01

2TFP-25-1150/1900

2.500

500

1.150

1.900

139

ISO

2A

k.A.

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182

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-25-1250/2100

2.500

500

1.250

2.100

139

ISO

2A

k.A.

k.A.

194

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-25-1350/2300

2.500

500

1.350

2.300

139

ISO

2A

k.A.

k.A.

205

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-25-1400/2400

2.500

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1.400

2.400

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ISO

2A

k.A.

k.A.

211

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-35-1150/1900

3.500

500

1.150

1.900

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

232

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-35-1250/2100

3.500

500

1.250

2.100

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

246

150-175

k.A.

Anmerkung 02

Kaup/ELM

2TFP-35-1350/2300

3.500

500

1.350

2.300

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

260

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFP-35-1400/2400

3.500

500

1.400

2.400

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

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150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-45-1150/1850

4.500

600

1.150

1.850

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

253

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-45-1250/2050

4.500

600

1.250

2.050

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

268

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-45-1350/2250

4.500

600

1.350

2.250

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

284

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-45-1400/2350

4.500

600

1.400

2.350

166

ISO

3A

k.A.

k.A.

291

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-50-1150/1800

5.000

600

1.150

1.800

168

ISO

4A

k.A.

k.A.

314

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-50-1250/2000

5.000

600

1.250

2.000

168

ISO

4A

k.A.

k.A.

321

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-50-1350/2200

5.000

600

1.350

2.200

168

ISO

4A

k.A.

k.A.

348

150-175

k.A.

Anmerkung 02

3TFP-50-1400/2300

5.000

600

1.400

2.300

168

ISO

4A

k.A.

k.A.

365

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-25-1150/1900

2.500

500

1.150

1.900

137

ISO

3A

k.A.

k.A.

152

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-25-1250/2100

2.500

500

1.250

2.100

137

ISO

3A

k.A.

k.A.

162

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-25-1350/2300

2.500

500

1.350

2.300

137

ISO

3A

k.A.

k.A.

172

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-25-1400/2400

2.500

500

1.400

2.400

137

ISO

3A

k.A.

k.A.

177

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-35-1150/1900

3.500

500

1.150

1.900

166

ISO

4A

k.A.

k.A.

194

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-35-1250/2100

3.500

500

1.250

2.100

166

ISO

4A

k.A.

k.A.

206

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-35-1350/2300

3.500

500

1.350

2.300

166

ISO

4A

k.A.

k.A.

217

150-175

k.A.

Anmerkung 02

2TFS-35-1400/2400

3.500

500

1.400

2.400

166

ISO

4A

k.A.

k.A.

223

150-175

k.A.

Anmerkung 02

S5 TG 20 1100/750

2000

600

1100

1850

135

A oder B

ISO 2

150

Anmerkung 03

S5 TG 20 1200/850

2000

600

1200

2050

135

A oder B

ISO 2

160

Anmerkung 03

S5 TG 20 1350/1000

2000

600

1350

2350

135

A oder B

ISO 2

175

Anmerkung 03

S5 TG 25 1100/750

2500

600

1100

1850

165

A oder B

ISO 2

195

Anmerkung 03

S5 TG 25 1200/850

2500

600

1200

2050

165

A oder B

ISO 2

205

Anmerkung 03

S5 TG 25 1350/1000

2500

600

1350

2350

165

A oder B

ISO 2

220

Anmerkung 03

stabau

48

STAPLERWORLD 03/2012


Gabelbreite (mm)

Aufhängung

Gabelträger (ISO-Klasse)

Sonderausstattung

Gabellänge ausgefahren (mm)

Hydraulikvolumenstrom (l/min)

Gabellänge eingezogen (mm)

600

1100

1850

165

A oder B

ISO 2 oder 3

200

Anmerkung 03

3500

600

1200

2050

165

A oder B

ISO 2 oder 3

210

Anmerkung 03 Anmerkung 03

Hydraulikdruck (bar)

LSP (mm)

3500

S5 TG 35 1200/850

Gewicht (kg)

Traglast (kg

S5 TG 35 1100/750

Ausfahrgeschwindigkeit (mm/s)

Typ

Einfahrgeschwindigkeit (mm/s

SPEZIALGERÄTE

S5 TG 35 1350/1000

3500

600

1350

2350

165

A oder B

ISO 2 oder 3

230

S5 TG 45 1100/750

4500

600

1100

1850

165

A oder B

ISO 3

205

Anmerkung 03

S5 TG 45 1200/850

4500

600

1200

2050

165

A oder B

ISO 3

215

Anmerkung 03

S5 TG 45 1350/1000

4500

600

1350

2350

165

A oder B

ISO 3

235

Anmerkung 03

S5 TG 60 1200/850

6000

600

1200

2050

167

A oder B

ISO 3 oder 4

250

Anmerkung 03

S5 TG 60 1350/100

6000

600

1350

2350

167

A oder B

ISO 3 oder 4

270

Anmerkung 03

S5 TG 80 1200/850

8000

600

1200

2050

219

A oder B

ISO 4

365

Anmerkung 03

S5 TG 80 1350/100

8000

600

1350

2350

219

A oder B

ISO 4

395

Anmerkung 03

Anmerkung 01: Hardox-Verschleißleisten, Palettenanschlag A1, Lastanschlag A2, Lastanlage A3 Anmerkung 02: Integrierter Gleichlauf, verschleißfeste Gabelspitze Anmerkung 03: integrierter Gleichlauf ohne Ventil

RMF Maxein stellt Insolvenzantrag Die im Kompaktstaplersegment tätige Rudolf Maxein Fahrzeugund Maschinenbau GmbH mit Sitz in Neuwied hat wegen Zahlungsunfähigkeit am 13.06.2012 einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Neuwied hat Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er wird sich in den kommenden Wochen einen umfassenden Überblick über das seit 1948 bestehende Unternehmen und seine Sanierungsmöglichkeiten verschaffen. Mit Kaufinteressenten werden ebenfalls Gespräche geführt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir für die Rudolf Maxein Fahrzeug- und Maschinenbau GmbH einen geeigneten Käufer finden werden. Der bis Jahresende bestehende Auftragsbestand ist hierfür eine gute Grundlage für einen Investor“, so Lieser. Von der Insolvenz sind 43 Mitarbeiter betroffen. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt, um die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis Ende Juli zu sichern. Das Unternehmen hatte sich von dem katastrophalen Umsatzeinbruch im deutschen Maschinenbau aus den Jahren 2008/2009 nicht mehr erholt. Die Branche

STAPLERWORLD 03/2012

verzeichnete nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in diesen Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise einen Auftragseinbruch von bis zu 42 Prozent. Aufgrund der Wirtschaftskrise waren die Margen in der Branche und aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbs stark gesunken. Schließlich konnte der Insolvenzantrag des Unternehmens aus Neuwied nicht mehr vermieden werden. Bilder: Archiv STW

Weitere Informationen: Rechtsanwaltskanzlei Lieser 56068 Koblenz Tel: 0261 / 30479-0 info@lieser-rechtsanwaelte.de

Stapler Funkmodelle gewinnen www. stapler-ruf.de/gewinn.html

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ADVERTORIAL

Telestapler untertage: Frei verfahren mit Fernsteuerung Der Arbeitskorb ist im Transportzustand 2,53 m breit und kann auf 4,2 m ausgezogen werden. In beiden Breiten ist der Arbeitskorb um 180° drehbar und auf eine Korbtragfähigkeit von 320 kg ausgelegt.

Bilder: Meis

Im hessisch-thüringischen Werratal, werden von der K+S KALI GmbH Kali-Rohsalze abgebaut. In 500 bis 1.100 m Tiefe wird mit bergmännischem Geschick und modernen Geräten das „weiße Gold“ gewonnen. Aus ihm werden u.a. Düngemittel und Pharmasalze gefertigt. Zur Kontrolle von gebirgsmechanischen Veränderungen und der Firstsicherheit – als Firste bezeichnet man die Decke eines Abbaus – an ausgewählten Orten werden so genannte Tastlöcher gebohrt. Mit ihnen lassen sich Veränderungen rechtzeitig erkennen. Neben Tastlöchern werden auch so genannte Anker kontrolliert. Um diese Arbeit ökonomisch erledigen zu können, setzt man einen zur Arbeitsbühne umgebauten Teleskopstapler ein. Der Boomlader besteht aus einem herkömmlichen, starren Bobcat-Teleskoplader mit angebautem Arbeitskorb, der bei angehobenem Ausleger aus dem Arbeitskorb verfahren werden kann. Meis Baumaschinen, Vertragshändler aus Reken im Münsterland, hat diese Besonderheit in Eigenregie entwickelt und zur Marktreife gebracht. Die umgebauten Maschinen verfügen über die notwendige TÜV-Zertifizierung und CE-Norm. Das Besondere besteht darin, dass der Bediener des Teleskopladers, bei einer Anwendung mit Arbeitskorb, nicht mehr in die Grundstellung des Gerätes zurückfahren muss, um aus der Kabine des Teleskopladers die nächste Arbeitsposition anzufahren. Bei einteleskopiertem Auslegersystem – mit einer maximalen Arbeitshöhe von 8 m – können mit dem Spezialstapler alle Fahrfunktionen des Teleskopladers inkl. der Abstützvorgänge direkt aus dem Arbeitskorb gesteuert werden. Die Funktionalität des Teleskopladers bleibt erhalten. Per Schnellwechseleinrichtung ist der Arbeitskorb in Minuten demontiert und eine Gabel bzw. Schaufel angebracht. Der Arbeitskorb ist im Transportzustand 2,53 m breit und kann auf 4,2 m ausgezogen werden. In beiden Breiten ist der Arbeitskorb um 180° drehbar und auf eine Korbtragfähigkeit von 320 kg ausgelegt. Die Hetronic-Funkfernsteuerung steu-

Arbeiten in 4 bis5 m Höhe, der Boomlader ist ein umgebauter Bobcat-Teleskopstapler, der aus der angehobenen Bühne verfahren werden kann. Gesteuert wird er von einer HetronicFunkfernsteuerung.

ert die Fahr-, Lenk- wie auch die Arbeitsbühnenbewegungen proportional. Ausgeliefert und in Betrieb genommen wurde der Boomlader im Bergwerk Unterbreizbach Anfang dieses Jahres. Nach wenigen Wochen der Nutzung zeigen sich die Vorteile für den Anwender. Sie bestehen in der sicheren Schnelligkeit des Staplers, der für erhöhte Arbeitseffizienz sorgt und somit äußerst wirtschaftlich für Arbeitssicherheit sorgt. Die Tastlochkontrolleure können, bei angehobenem Ausleger, den Teleskoplader von Tastloch zu Tastloch bzw. von Anker zu Anker manövrieren, ohne abstützen zu müssen, denn die Stollen sind meist nicht höher als 4 bis 5 m. Längere Fahrstrecken können mit dem Teleskoplader in Grundstellung aus der Kabine bei relativ zügigem Tempo absolviert werden. Er wird auch für die Wartung und Reparatur von Krananlagen in der Untertage-Werkstatt, das Wechseln von Leuchtstofflampen oder das Aufhängen von First-Netzen im Aufenthaltsbereich der Mitarbeiter eingesetzt. Neben der Abteilung Firstsicherung hat jetzt auch die Abteilung Elektrotechnik Interesse am Boomlader bekundet. Sie will das Gerät für die Verlegung von Versorgungsleitungen in den Strecken des Bergwerks einsetzen.

Meis Baumaschinen | 48734 Reken | Tel. +49(0)2864-8822-88 | www.meis-baumaschinen.de

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STAPLERWORLD 03/2012


Liftmaster von Fliegl mit nur 900 mm Ladehöhe und fahrzeugbreiter Rampe für das Auffahren von Lagertechnik und Frontstaplern.

Der Transport von Frontstaplern… … Lagertechnikgeräten und Systemstaplern ist überaus kompliziert. Frontstapler könenn sehr schwer werden, haben eine ungleichmäßige Lastverteilung und zudem einen hohen Mast, der den Transport unter Berücksichtigung der StVZO oft erschwert – Lagertechnikgeräte haben sehr kleine Rollen und können steile Rampen nicht befahren – hier empfehlen sich Innenlader, die als Solofahrzeuge (Triebkopf und Aufbau) oder als Sattelauflieger angeboten werden. Zanner aus Himmelkron fertigte für das Vermietunternehmen Beyer einen Spezialaufbau für den Transport von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen wie beispielsweise Hubarbeitsbühnen und Gabelstapler einen vierachsigen Solo-LKW. Für die Ladungssicherung sorgen bei einem gängigen Mo-

Beko-Solofahrzeug aus der ST 160-Seriehier für Großgeräte wie einen Seitenstapler.

chneidert komplett – maßges

dell mit 8,50 m Ladeflächenlänge insgesamt ca. 50 starke, bis zu je 5.0 kN zertifizierte ZurrRinge. Die lange Heckrampenanlage ermöglicht extrem flache Auffahrwinkel von ca. 9° und erleichtert das Verladen von Maschinen mit sehr geringer Bodenfreiheit. Die Rampe lässt sich in drei unterschiedlichen Positionen ablegen, wobei keine zusätzlichen, klappbaren Mittelabstützungen benötigt werden und sie ist hydraulisch falt- und verschiebbar. Ein weiterer Vorteil: sind die Rampenteile ganz nach außen gefahren, können überlange Teleskopbühnen mit dem Armsystem zwischen den Rampen, den Korb nach hinten überhängend, transportiert werden. Für eine Auflage der Rampe, auch in unebenem Gelände, sorgt das patentrechtlich geschützte, federunterstützte Mittelblech zwischen den Rampenteilen. Beim Tieflader-Sattelauflieger ist zudem eine hydraulisch hebbare Mittelrampe verbaut, die das Auffahren von Maschinen auf den

Schwanenhals des Aufliegers erlaubt. Trotz einer umfangreichen Sonderausstattung wiegt der Auflieger aufgrund der eingesetzten hochfesten Stähle nur ca. 12.500 kg und ist damit vergleichsweise sehr leicht – inklusive eines extrem stabilen und rutschsicheren Gitterrostbodens. Korrosionsschutz bietet die komplett spritzverzinkte Schweißkonstruktion aus offenen Stahlprofilen. Beko aus Vaihingen ist einer der Spezialisten für den Staplertransport – Tieflader und Solofahrzeuge sind auch hier im Programm, Geschäftsführer Bernd Kodweiß vertraut ebenfalls auf feuerverzinkte Aufbauten. Rampen auch in Fahrzeugbreite, Winden, Zurrpunkte (auch versenkbar), Boxen für Anschlagmittel und weitere „Attachments“ machen die Fahrzeuge zu Spezialisten wie das Bild eines Sondertransporters für Seitenstapler zeigt.

– zuverlässig!

ZANNER Tieflader: für mehr Effizienz beim Be- und Entladen von Arbeitsbühnen, Staplern und anderen Sondermaschinen!

innovativ – bedarfsgerecht - zeitsparend ZANNER Fahrzeugbau GmbH - CARGOTEC-Haupthändler Industriestraße 2 - 95502 Himmelkron - Tel: 0 92 27 – 94 29 0 E-Mail: info@zanner.de - www.zanner.de

STAPLERWORLD 03/2012

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SPEZIALGERÄTE

Die Zanner-Rampe lässt sich in verschiedenen Positionen abklappen. Fliegl (Bild S. 61) entwickelte für Stapler-Rent den Liftmaster. Der Satteltieflader wurde speziell für die boomende HöhenzugangstechnikBranche konzipiert, also für die Beförderung von Arbeitsbühnen, Hubsteigern und Staplern. Das Bietigheimer Vermietunternehmen hat zwei Liftmaster in Auftrag gegeben und deren Schwanenhals mit einem Aufbau versehen lassen: Die 400 mm hohen Alu-Bordwände sind klapp- und abnehmbar, darauf sitzen seitliche Schleuderplanen sowie ein Planenrollo am Heck. Im Inneren sind Gasflaschenhalter und ein abschließbarer Staukasten montiert. Die Auffahrrampe eignet sich für die Verladung von Staplern unterschiedlicher Spurbreiten. Den Auflieger gibt es mit und ohne Teleskopierung. Er ist ausgestattet mit einem variablen Tiefbett, hydraulischen Rampen mit flachem Auffahrwinkel und Nachlenkung. Für die Ladungssicherung besitzt er 36 Zurrösenpaare, Verzurrpilze und Klappzurrösen sowie eine Elektroseilwinde. Die Ladehöhe des Tiefbetts beträgt 900 mm, die Nutzlast beträgt 30.000 kg. Humbaur ist ein Familienunternehmen und hat rund 350 Fahrzeuge im Programm, die sich naturgemäß auch für den StaplerZanner aus Himmelkron fertigte für das Vermietunternehmen Beyer einen Spezialaufbau für den Transport von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen wie beispielsweise Hubarbeitsbühnen und Gabelstapler einen vierachsigen Solo-LKW.

dem hydraulisch auf 3.000 mm Breite ausfahren. Ein Edscha-Schiebeplanensystem schützt die Ladung. Das unterschiedliche abhebbare Tiefbett erleichtert auch den Transport von größeren Staplern (siehe Bild), bei denen der Mast nun nicht mehr ausgehängt werden muss. Die Sattellast ist für die Kombination mit 6x2-Zugmaschinen ausgelegt. Meusburgers neuer Zweiachs-Schiebeplanensattel für Marcus eignet dank des hydraulisch verstellbaren Tiefbettes auch zum Transport von Großgeräten. transport eignen. Die Nutzlasten der Tandemfahrzeuge und mehrachsigen Tieflader liegt zwischen 3.500 und 18.000 kg. Fünfzig Anhängervarianten stehen in den Kategorien Tieflader, Hochlader und Dreiseitenkipper bereit. Interessant sind die Tandem Tieflader (HS – Baureihe). Sie bieten einen niedrigen Auffahrwinkel bei einer Ladebreite von 2.000 mm. Ihre Ladehöhe ist durch die außenliegenden Reifen besonders gering. Bauteile wie der Rahmen, die Wanne und die Seitenwände sind komplett verzinkt, massiv gebaut und dadurch korrosionsgeschützt und lange haltbar. Die Tandem Tieflader decken serienmäßig das Nutzlastspektrum von 3.500 bis 9.500 kg ab. Frank Giroup vom Staplertransporteur Marcus in Wuppertal lobt das neue Meusburger-Aufliegerkonzept als „eierlegende“ Wollmilchsau. Zu Recht. Der zweiachsige luftgefederte Sattel hat eine Innenlänge von 13.620 mm und verfügt über ein in unterschiedlichen Positionen anhebbares Tiefbett. Die zweiteilige fahrzeugbreite Rampe soll auch Lagertechnikfahrzeuge die Auffahrt erleichtern. Besonders bequem wird es, wenn die Fahrzeuge auf dem hinteren Rampenteil abgestellt werden und die Rampe angehoben wird, dann fahren die zu ladenden Geräte auf die Ladefläche. Das Tiefbett lässt sich zu-

Votex Bison Material Handling BV De Geestakkers 6, 5591 RC Heeze

Innenlader von Ruthmann – eine sehr effiziente Möglichkeit, Lagertechnikgeräte mit kleinen Rollen zu laden – er kann auch auf Rampenhöhe angehoben werden. Ruthmann aus Gescher ist eher für seine Hubarbeitsbühnen bekannt – unter der Bezeichnung Cargoloader werden aber Innenlader als Sattelauflieger, Anhänger und- besonders interessant – als Transporteinheit zur Kombination mit frontgetriebenen Triebköpfen angeboten. Mit dem Modell RCP 80, der Nutzlasten bis zu 3.190 kg und ein zulässigens Gesamtgewicht von 8.000 kg bietet, können Güter jedwelcher Art transportiert werden. Für PKWFührerschein-Inhaber der Klasse 3/C1 kann der RCP 80 auf 7.490 kg abgelastet werden. Die Ladeflächen der Cargoloader können parallel ebenerdig abgesenkt oder bis zu einer Rampenhöhe von 1.600 mm angehoben und dann einfach und sicher be- und entladen werden. Auch das Wechseln der Ladeflächen oder diverser Koffer/ Container ist möglich. Der Unterschied zwischen zwei weiteren Modellen, dem RCP140 und dem RCP 155, liegt in der Nutzlast. Der RCP 140 hat eine breitere Ladefläche und kann Güter bis zu 6.110 kg transportieren, wobei der RCP 155 mit einer schmaleren Ladeflächenbreite eine Nutzlast von 7.680 kg aufnehmen kann. Einsatzgebiete für diese multiflexiblen Verteilfahrzeuge sind z. B. Stapler- u. Maschinentransport oder (Betriebs)feuerwehren. Bilder: Hersteller

T. +31 (0)40 - 226 32 19

www.votex-bison.com

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Weitere Informationen: www.staplerworld.com/Links STAPLERWORLD 03/2012


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Vorschau STAPLERWORLD 04-2012 E I THE RANKING: Das Who-is-Who der Flurförderzeuge im großen Lineup E I Schwere Elektrostapler werden immer beliebter, was tut sich von 5 bis 10 t? E I Leistungsgesteigerte Traktionsbatterie Tensor – der Praxischeck vor Ort E I Schubmaststapler im Kühlhaus – worauf ist zuachten, wer kann was? E I Mehrfachpalettenklammern – Rückgrat der Durstlöscher, Markt, Technik und neue Modelle mit verbesserter Durchsicht.

Weitere Fragen: Chefredaktion: Oliver Bachmann oba@techtex-verlag.com Cell: +49 (0) 15 22-9 22 55 39 Anzeigen STAPLERWORLD Albert Mumm Tel. +49 (0) 61 39-29 34-43 mumm@staplerworld.com www.staplerworld.com Anzeigen STW PAN-EUROPEAN ISSUE, STAPLERWORLD-Website und AUTO-ID in LOGISTICS and PRODUCTION Sven Anacker/Britta Steinberg Tel. +49 (0) 2 02-2 71 69-11 sa@intermediapartners.de steinberg@intermediapartners.de www.intermediapartners.de

E I Zugangssysteme: Schon für wenige hundert Euro gibt’s praktikable Lösungen E I Schlepper, Zugmaschinen handgeführt und zum Aufsitzen, Technik, Performance und Adaption an Anhängerund Einsatz erfordern viel Fingerspitzengefühl. E I Die Staplerwerkstatt – Ausführung, Betrieb und Wirtschaftlichkeit.

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STAPLERWORLD Ausgabe 04-2012 Redaktionsschluss: 30. Juli 2012 Anzeigenschluss: 18. August 2012 Erscheinungstermin: 30. August 2012


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