Das Magazin für Flurförderzeuge und Logistik
STW-The Ranking Umsätze, Geräte, Statement der CEO´s Ab Seite 12 FTS-/AGV-FACTS Heft im Heft
Ab Seite 24
4. Ausgabe
ISSN-Nr. 1612-1848
September 2014
12. Jahrgang
Vo r w o r t
STAPLERWORLD 04-2014
Billigstapler: Wie-was-wann? Kion wird in Tschechien ein Werk für preiswerte Stapler bauen, die ihren Markt in Osteuropa finden sollen – parallel ist von Prag aus schon Baoli am Start. Doosan-Kunden konnten/können auch einen preiswerten in China bei Doosan gefertigten Stapler wählen. Jungheinrich importiert Chinageräte und verkauft sie unter der Marke Ameise im Profishop, Hyster-Yale hat Utilev im Programm, gebaut bei Hangcha – es muss also was passieren. Der Markt ist, wir schrieben es schon öfter, segmentiert. Die absoluten Premiumprodukte von Linde, Still, Jungheinrich, Toyota und bald auch von Crown stehen ganz oben, es kommen die Fast-Follower wie Hyster/Yale, Mitsubishi, UniCarriers, Hyundai, Doosan und viele weitere die schon erheblich aufholen. Und es gibt die Chinesen – das sind Luigong, Heli, Hangcha, Feeler, Ningbo Ruyi, Noblelift, Maximal und andere. Eventuell gehört auch Nexen in England zu dieser Riege. Der Weltmarkt ist groß und benötigt für die drei „Sektionen“ Nord-/Südamerika, Europa und Fernost jeweils spezifische Geräte – das wissen alle Konzernstrategen und wenn man was nicht selbst machen kann oder will, sucht man sich Fahrzeuge auf dem Weltmarkt, lässt sie etwas modifizieren und verpasst ihnen eine weitere eigene Marke und ein eigenes Image – das macht durchaus Sinn.
– n e t s a Ihre L Maßstab unser
Chinesische Geräte sind durchaus brauchbar – Thomas Schmehl vertreibt nun Hangcha und tut das mit einer Gewissenhaftigkeit, die einem chinesischen Produkt gut zu Gesichte steht. Andere Marken wie Heli, Maximal oder EP sind ebenfalls vertreten aber sicher nicht flächendeckend, was nicht heißen soll, dass sich das schon bald ändern wird. Denn, bleiben wir bei Hangcha, gute Performance, sehr ordentliche Hubgerüste und moderne Yanmar-/Kubota-/Nissan- und Cumminsmotoren sind schon saftige Pfunde – ebenso wie Rema, Schabmüller, Vulkollan-Räder und Curtis-Steuerungen bei der Lagertechnik. Was sagen uns diese Zeilen? Europa bleibt Premiumstandort aber der Wettbewerb wird zunehmen. Schon in Kürze haben wir Gelegenheit, das Crown-Werk in Roding zu besichtigen und uns die UniCarriers-Produktion in Mölnlycke anzusehen. Aber auch außerhalb der Premiumzone kann man Flurförderzeuge bauen. Heli, Hangcha aber auch Ningbo und andere haben heute Nieder- und Hochhubwagen im Programm, deren Einsatz bei deutschen Logistikern in nicht allzu ferner Zukunft Standard werden könnte – wenn, ja wenn Händler, Beratung, Keyaccount und Vermarktung der Gebrauchtgeräte stimmen.
Herzlichst Ihr
Oliver Bachmann oba@techtex-verlag.com
PS: Heute nimmt der Chefredakteur auf einem Stöcklin MFI 1000 aus dem Jahre 1979 Platz – der Hochhubwagen mit einem Hubzylinder für die Ewigkeit ist heute noch in Dornach im täglichen Einsatz.
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Frontstapler
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Inhalt I Impressum
Gegengewichtsstapler mit E-, LPG- und Dieselantrieb, Einsatzberichte, Interviews
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News 5 Thomas Schmehl: Chinastapler passen nach Deutschland
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Es ist soweit: UniCarriers stellt sich weltweit einheitlich auf
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Herausgeber/Verlag TechTex-Verlag GmbH & Co. KG Schaeferstrasse 2 | D-55257 Budenheim Geschäftsführung: Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Bachmann Fon: +49 (0) 61 39-9 62 81-23 | Fax: +49 (0) 61 39-96 04 55 info@staplerworld.com | www.staplerworld.com www.techtex-verlag.com Kommanditgesellschaft – Budenheim – HRA 4370 Mainz Komplementärin: Bachmann Verwaltungs-GmbH Budenheim – HRB 8678 Mainz
STW-The Ranking
Verlags- / Objektleitung Susanne Obigt sob@techtex-verlag.com
Umsätze, Geräte, Statement der CEO´s
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Redaktionelle Mitarbeiter Susanne Obigt, Karin Weyell, Irene Eschinger, Ewa Palinska-Wrobel, Peter Pospiech/Rhauderfehn, Hans Wirth, Bernd Derenbach,
Systemgeräte
Anzeigen Print Verlagsvertretung A. Mumm e.K. | Ernst-Ludwig-Str. 35 55257 Budenheim | Tel.: +49 (0) 61 39-7 88 | a.mumm@gmx.de
Schubmaststapler, Kommissionierer, Hochregalstapler, Leitsysteme Wachwechsel in Dornach
Chefredakteur VISDP Dipl.-Wirtsch.-Ing. Oliver Bachmann oba@techtex-verlag.com | Cell: +49 (0) 1522-9225539
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FTS-/AGV-FACTS
Anzeigen STW PAN-EUROPEAN ISSUE, STAPLERWORLD-Website www.staplerworld.com und AUTO-ID in LOGISTICS and PRODUCTION IMP InterMediaPartners GmbH In der Fleute 46 | 42389 Wuppertal-Langerfeld Sven Anacker/Britta Steinberg Fon: +49 (0) 2 02-2 71 69-12 | Fax: -20 steinberg@intermediapartners.de mail@intermediapartners.de | www.intermediapartners.de Erscheinungsweise 6 x jährlich plus Sonderausgaben
Der Markt für Fahrerlose Transportsysteme ist im Umbruch 24 Neuer 4,5 t-Universalstapler
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Gabelstapler-Fahrschule 30 Sicherheit für Gabelstapler – Kettenverschleißlehre hilft
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Jahresbezugspreis (6 Ausgaben + „deutschspr. Sonderhefte“): Inland 120,00 € inkl. Versand + MwSt. Ausland 180,00 € inkl. Versand Steuernummer 26/200/1330/2 USt-IdNr. DE239327294
Seitenstapler aus England: Was kann Valmar?
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Tier IV-Reachstacker aus Bedburg
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Bezugskündigung 8 Wochen vor Halbjahresende
Interessante Reachstacker-Projekte
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Advertorial: Gleichbleibende Wärme für einwandfreie Verpackungen
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Bankverbindung Budenheimer Volksbank Kto.: 5 34 65 | BLZ: 550 613 03 IBAN: DE8055 0613 0300 0005 3465 BIC: GENODE51BUD Erfüllungsort und Gerichtsstand Mainz Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, liegen beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor die Verantwortung.
S T W- S e r i e Verarbeiter von Vulkollan® – Teil 1: Vulkoprin aus Belgien
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Jungheinrich liefert 25.000sten Gebrauchtstapler aus
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News
Standortwechsel und neuer Inhaber In seinem Gebrauchtgeräte-Zentrum Dresden arbeitet das Unternehmen seit 2006 eigene Flurförderzeuge auf. Am 16. Juli 2014 verließ das 25.000ste Fahrzeug das Werk. Bis zum Jahr 2018 wird die Kapazität von derzeit 4.500 auf 8.000 aufgearbeitete Fahrzeuge/Jahr erhöht. Das Jubiläumsfahrzeug wurde an die Paul Davis Freight Services Ltd. feierlich übergeben. Das Unternehmen mit Sitz im Bristol (Großbritannien) ist eigenen Angaben zu Folge führend in der Distribution von Konsumgütern nach Irland und in den britischen Offshore-Markt, wie zum Beispiel die Kanalinseln, die Isle of Man und die Isle of Wight. „Die 4-Sterne-Gebrauchtfahrzeuge von Jungheinrich passen ideal zu unseren Bedürfnissen“, so Nigel Dutson, Technischer Leiter von Paul Davis Freight Services Ltd. „Sie bringen die volle Leistung, sind sehr zuverlässig.“ Bei dem 25.000sten aus dem Gebrauchtgeräte-Zentrum Dresden ausgelieferten Fahrzeug handelt es sich um einen sechs Jahre alten Elektro-Gegengewichtsstapler EFG 320. Insgesamt drei in Dresden aufgearbeitete EFG 320 wurden an das britische Unternehmen übergeben, drei weitere folgen in den kommenden Wochen. Gebrauchtstapler werden gemäß den 4-Sterne-Qualitätsstandards industriell aufgearbeitet. Diese beinhalten die Punkte Sicherheit, Technik, Zuverlässigkeit und Optik. Die Aufarbeitung erfolgt nach dem Prinzip der flexiblen Linienfertigung. Sie ist unterteilt in elektro- und verbrennungsmotorische Gabelstapler. Nach einer Eingangsprüfung erfolgt die Zerlegung. Die FFZ werden instandgesetzt, sicherheitsrelevante Teile aus getauscht. Anschließend erfolgt die Lackierung der Fahrzeuge in Kfz-Qualität. www.jungheinrich.de
Bild: Jungheinrich
News
transfairlog 2014 fällt aus Mit großem Bedauern sieht sich die Münchener EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH gezwungen, die transfairlog 2014 vier Monate vor Veranstaltungsbeginn abzusagen. Die transfairlog – zweite Fachmesse für internationales Transport- und Logistik-Management war vom 4. bis 6. November auf dem Gelände der Messe Hamburg geplant. Der jetzige Anmeldestand und ein gedämpftes Interesse, insbesondere bei Unternehmen aus den Bereichen der See- und Landtransporte, zeigen, dass das Messekonzept nicht ausreichend von den Schlüsselunternehmen dieser Branchen mitgetragen wird. „Wir wollten keine zweite Intralogistik-Fachmesse machen. Wenn wichtige Branchenplayer, die die Transportbereiche repräsentieren, fehlen, so ist der Gesamtveranstaltung die Basis entzogen, die zwingend benötigt wird, um entsprechend dem Konzept Angebot und Nachfrage im erwarteten Verhältnis zusammenzuführen“, so Messeleiter Peter Kazander. „Wenn diese Themenvielfalt nicht gegeben ist, können wir den versprochenen Qualitätsanspruch nicht erfüllen. Wir ziehen daher fairerweise rechtzeitig die Reißleine. Auf keinen Fall darf am Ende der Kunde draufzahlen. Der Aussteller erwartet von uns Planungssicherheit und die geben wir ihm durch diese schmerzliche, aber klare Entscheidung.“ EUROEXPO GmbH, 80912 München
Zum ersten 1. Juli 2014 wechselte das Pirtek-Center Köln den Standort. Der Hydraulikservice öffnet nun in der HugoJunker-Straße in Köln Bilderstöckchen. Grund für den Standortwechsel ist der Inhaberwechsel des lokalen Centers durch Rüdiger Loick und Andreas Grontzki. Das Duo zählt unternehmensintern zu den erfolgreichsten Franchisepartnern deutschland-weit und leitet fortan – neben den Centern in Düsseldorf und Mönchengladbach – auch den Standort Köln. Loick und Grontzki kennen das Geschäft von der Pike auf. Drei Servicefahrzeuge sind derzeit für die Stadt und Umgebung im Einsatz 24/7. „Pirtek ist mittlerweile in Köln gut etabliert“, schildert Loick. „Hier sind wir im Jahr 2004 an den Start gegangen und seitdem kontinuierlich gewachsen.“ Um auch weiterhin das hohe Serviceniveau zu halten, wird ein viertes Servicefahrzeug dazu kommen. In der Bundesrepublik ist Pirtek derzeit mit 59 Standorten und circa 250 mobilen Werkstätten vertreten. Im Falle von Hydraulikschlauchdefekten steht das Unternehmen bundesweit unter der einheitlichen Hotline 0800-99 88 800 zur Verfügung. www.pirtek.de
Bild: Pirtek
Frontstapler
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Thomas Schmehl: Chinastapler passen nach Deutschland Geschraubte Pendelrollen anstelle von schwer zu wechselnden Steckachsen – gelebte Servicefreundlichkeit.
Während einer ausgedehnten Chinareise hat er mehrere Hersteller besucht und sich für Hangcha entschieden. „Dieses Unternehmen hat 2.500 Mitarbeiter, baut jähr-
lich 79.000 Frontstapler und ist mit rund 19.000 Einheiten der größte Exporteur chinesischer Flurförderzeuge“, so Schmehl beim Check der Geräte. Hangcha verkauft auch an Hyster-Yale (Utilev) und an Manitou (STW berichtete). Außerdem stammen die 1,5 bis 3-t-Stapler der KIF-Serie von UniCarriers von diesem Anbieter – kann also so schlecht nicht sein. Stapler Know How fällt nicht vom Himmel, Hangcha hat 1995 mit Nissan kooperiert (zuvor mit Toyota) und sich dann auf Basis dieser Erkenntnisse eine eigene Staplerlinie zugelegt. Diese deckt heute den Bereich von 1 bis 32 t ab. Hangcha in der Provinz Zhejiang fertigt aktuell drei Produktlinien – die A-Serie ist ausschließlich für den heimischen Markt bestimmt, die einfache R-Serie wurde ab 2008 von Hanselifter in größeren Stückzahlen importiert und ist Basis der UtilevGeräte. Die XF-Serie ist die neueste, technisch deutliche aufwendigere Baureihe und ist die ausschließliche Basis des BHT-Verbrennerprogramms. Die Verbrenner im Volumensegment von 1 bis 10 t werden zum größten Teil von Okamura-Getrieben, angetrieben. Trommelbremsen (heute noch Standard bei Toyota, UniCarriers und anderen) sind bewährt und müssen laut Schmehl erst nach etwa 6.000-7000 Betriebsstunden neu belegt werden. Die XF-Baureihe 2,0-3,5 t wird alternativ auch mit Ölbad lamellenbremsen geliefert. E-Stapler werden derzeit von 1,3 bis 5 t Tragkraft angeboten. Die erst kürzlich eingeführten 4-Rad-Elektrostapler der modernen A- Serie Serie, sind wie alle Elektrogerät mit Curtis AC Steuerungen für Fahren und Heben ausgerüstet. Bei der J-Serie fällt
1,5-Tonner E-Stapler mit seitlichem Batteriewechsel, künftig wird eine Klappe die Batterie verbergen.
Lagertechnik- hier sogar mit LI-ON-Technik und Frontstapler prädestinieren Hangcha zum Fullliner bis 32 t Traglast.
Beginnen wir mit den Vorurteilen: Chinesen kopieren, hauen minderwertige Komponen ten aus Hinterhofproduktionen zu irgendwelchen Gebilden zusammen, die entfernt nach Staplern aussehen und kümmern sich nach dem Verkauf zu Schleuderpreisen um nix mehr. Klingt horribile – ist es aber bei genauer Betrachtung nicht, 333000 Frontstapler wurden im vergangen Jahr in China gefertigt, 1.000 kamen nach Deutschland. Und davon werden in 2014 rund 100 Geräte über BHT in Herborn verkauft. Wer Thomas Schmehl kennt, weiß, der Mann ist Techniker und Kaufmann – seine Rolle als TCM-Importeur hatte er von 2003 bis Ende 2014 inne. Nun ist er in Mittelhessen und angrenzenden Gebieten UniCarriers-Händler – aber das Zeug zum Importeur/Distributeur hat er und das will er nun für Hangcha einsetzen. Ortstermin in der Fachwerkstadt Herborn: Die Hangcha-Stapler sind noch gelb (der Hausfarbe von TCM geschuldet) – die ACLagertechnik schon rot/schwarz. Anfang 2014 hat Schmehl mit dem Import begonnen
China – Land der Stapler? Welchen wählen?
auf, dass die kleinen Dreiradstapler 24 V Heckantrieb und die 48-V-Frontantriebsgeräte moderner und europäischer aussehen als ihre 4/5-t-Brüder. Für alle E-Stapler gibt‘s den seitlichen Batteriewechsel auf Wunsch. Lagertechnik? Bitte sehr! Sie umfasst eine einfache und eine hochwertige Produktreihe mit AC-Antrieb, Schabmüller-Motoren und Rema-Deichselkopf – also hochwertigen europäische Komponenten.
Hangcha in Deutschland Schmehl will 2014 über sein Händlernetz rund 100 Maschinen absetzen und wäre damit in dem angestrebten Absatzziel für das 1. Jahr der HC-Aktivitäten. Er hat dafür aber erhebliche Vorarbeiten geleistet und ordentlich investiert. Viele Händler kennt er bundesweit aus seiner TCM-Importeurzeit – Er spricht von 40 Händlern, die das chinesische Produkt anbieten wollen. Da sind günstige Preise nur ein Faktor. CE-Zertifizierung, Konformitätserklärung, Ersatzteile, Schulungen, Dokumentation, Garantieabwicklung und persönlicher Kontakt zum Headquarter in Herborn sind ihm sehr wichtig. Thomas Schmehl, Dipl.Ing. mit automobiler Entwicklungsgeschichte, ist seit 21 Jahren in der Staplerbranche und beschreitet als Importeur von Hangcha neue Wege – es ist viel Eigen- und Vorleistung erforderlich gewesen.
Der Cumminsmotor wird auch die TIER IV final Geräte antreiben. Sehr guter Drehmomentverlauf und starker Antritt mit dem Okamura-Getriebe.
Ersatzteile im Wert von 50.000 Euro lagern in Herborn – Spezialteile werden innerhalb von drei Werktagen aus dem Herstellerwerk herbeigeschafft. Einmalig ist der BHTWebservice – ein Onlinetool für die Ersatzteilversorgung und technische Dokumentation der Geräte mit Ersatzteilwebshop, ein Online-Staplerkonfigurator für alle Modelle, sowie eine online-gestützte Garantie abwicklung. Jeder Garantieantrag „poppt“ parallel in China und Herborn auf – wird abgeklärt und innerhalb von drei bis vier Werktagen bearbeitet – einmalig in der Branche sagt Schmehl. Nächstes Tool wird ein Leasing-Online-Angebot sein. Schmehl gibt zu, dass sich einige der großen Mobilien-Leasinggesellschaften noch mit chinesischen Produkten wegen der ungewissen Restwerte schwer tun, aber er hat Partner gefunden, die mit ihm ins Boot steigen zu marktgerechten Konditionen. „Viel wichtiger ist die CE-Erklärung“ erklärt Thomas Schmehl „Wir stellen sämtliche Daten eines jeden Gerätes online, erfassen das Übergabeprotokoll an den Händler und dokumentieren Zustand und Ausrüstung des Gerätes. Hinzu kommen Typenschild und Traglastdiagramm. Diese Dokumentation versetzt ihn in die sichere Lage, beweisen zu können, wie er das Gerät ausgeliefert hat. Der Händler kann die Daten abrufen und er kann sich, sehr wichtig, etwa für die Vermietung, seine eigenen Unterlagen erstellen und ausdrucken. Dazu ein Beispiel: Ein 3,5-Tonner soll mit Drehgerät vermietet werden, per OnlineTool wird die Resttragfähigkeit berechnet und es kann ein nun erforderliches neues Traglastdiagramm ausgedruckt und für die Dauer des Mieteinsatzes am Stapler angebracht werden. Importeur, Händler und Kunde sind also alle auf der sicheren Seite im Falle eines Falles. „Diese Services haben viel Gehirnschmalz, Vorbereitung und Manpower gekostet, werden aber in China durchaus als Novität gesehen“ – betont der Staplerprofi, der ursprünglich aus der Automobilindustrie kommt und vor 21 Jahren den väterlichen Betrieb übernahm. Hangcha und BHT sind eine feste Verbindung eingegangen – das Vertrauen ist da, tägliche Telefonate mit Fernost zeigen, wie intensiv man an der Beziehung arbeitet.
2014 sind es 100 Geräte, 2015 sollen es 150 sein und 2017 werden 250 bis 300 Hangchas angepeilt. STAPLERWORLD fuhr den 3,5-Tonner aus der aktuellen Produktion sowohl mit Yanmar-Motor wie auch mit dem ganz neuen 2,8-l-Cumminsmotor aus chinesischer Produktion – letzterer überzeugte mit festem Antritt. Die Kabinen sind auf chinesisch gutem Niveau, Fingertipps gibt’s als Option für alle Maschinen. Grammersitze werden ebenso angerüstet wie Anbaugeräte, die man gerne von Kaup/ELM oder Durwen bezieht. Der spielfreie, weil axial und lateral gelagerte integrierte Seitenschieber chinesischer Provenienz ist Schmehls ganze Freude. Auch die modernen Triplexmasten mit außenliegenden Hydraulikzylindern und hinter die Mastprofile verlegten Rohrleitungen auch für Zusatzkreise (Seitenschieber/Zinkenversteller) sind hochwertig ausgeführt. Vettergabeln werden erst in Deutschland montiert.
Hangcha in der Provinz Zhejiang (230 km südwestlich von Shanghai) wurde 1953 gegründet, 1973 beginnt die Produktion des eigenen Frontstaplers CZ3 – bis 1988 wurden 1 Mio. Geräte produziert. 1995 erfolgte die Zertifizierung nach ISO 9001 Heute hat das Unternehmen einen Weltmarktanteil von 7 % und in China 23 % Marktanteil. 2011 folgte die Umbenennung von Zhejiang Hangcha Engineering Machinery Group Company Ltd. in Hangcha Group Company Ltd. 56.924 Stapler hat man 2013 in China abgesetzt, 19.264 wurden exportiert, deutlich mehr als der größte chinesische Staplerhersteller Heli. 2.500 Mitarbeiter fertigen in einem 240.000 m2 großen Werk auf einem 430.000 m2 großen Grundstück jährlich fast 80.000 Frontstapler und Lagertechnik. 2012 hat man 1,15 Mrd. EUR umgesetzt, 2014 sollen es über 1,3 Mrd. EUR werden. Die Zusammenarbeit mit Manitou, Nissan und seit Ende 2010 mit Hyster-Yale hat dieses Unternehmen weit geöffnet, viele Konstrukteure haben in Europa oder den USA studiert, sprechen fließend englisch und werden vom Management auch Erfahrungsreisen um die Welt geschickt.
Bilder: STW/Hangcha/BHT
Das aktuelle Hangcha-Programm I I I
Verbrennungsmotorische Diesel Frontstapler XF-Serie von 1 bis 10 t. J-Serie bis 16t./1200LSP Verbrennungsmotorische Treibgas Frontstapler XF-Serie von 1 bis 7 t. I Dieselgeräte 1 bis 3.5t mit Yanmar-Motoren und Cummins (TIER IIIa 37 kW bis 2017, danach nur noch Cummins TIER IV final 45 kW mit Abgasrückführung. Treibgasgeräte 1.0-3.5t mit Nissan K21, K25 Motoren. I Alle Diesel Frontstapler ab 4 t mit Cummins-Motoren, Treibasstapler mit geregelten GM-Motoren. I E-Stapler Dreirad von 1,3 bis 2 t (J-Serie), 48 V Frontantrieb I E-Stapler Vierrad von 1 bis 3,5 t (A-Serie), 48 V I E-Stapler Vierrad 4 bis 5 t (J-Serie) I E-Schlepper von 2 KN bis 25 kN (48 V) in Drei- und Vierradausführung I Nieder-/Hochhubwagen (auch mit klappbarer Plattform) von 1,0 bis 2,0 t und für Hubhöhen bis 4.500 mm – viele europäische Komponenten in der Premiumrange
Der 1,5-Tonner aus der aktuellen Produktion, auch mit Kabine zu haben.
Luftbild des Werkes, 2.500 Mitarbeiter fertigen 79.000 Stapler/Jahr. 1 schichtig.
info BHT Burger Hub- und Transportmittel GmbH 35745 Herborn Tel.: +49-2772-9657-0 www.bhtgmbh.de
Frontstapler
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Es ist soweit: UniCarriers stellt sich weltweit einheitlich auf
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E-, LPG- und Diesel-Frontstapler kommen aus der spanischen Produktion.
Der Name für den Zusammenschluss der Unternehmen Atlet, Nissan Forklift und TCM ist passend gewählt: Die Vorsilbe „Uni“ steht für „United, Unique und Universal“. Auch das Produktdesign zeigt die Zusammengehörigkeit der drei Marken. Alle Stapler werden ab jetzt in weißgrau lackiert. An der Entwicklung und dem Vertrieb der Geräte arbeiten weltweit rund 5.200 Mitarbeiter. Sie haben im abgelaufe-
nen Geschäftsjahr einen Umsatz von umgerechnet 1,314 Mrd. Euro erwirtschaftet. Nachdem man das Unternehmen weder auf der LogiMAT noch auf der CeMAT gesehen hat, war es höchste Zeit für ein Treffen mit dem Group Marketing Chef Tobias Laxa im europäischen Headquarter in Meerbusch/Düsseldorf. STAPLERWORLD sprach mit ihm über Strategie, Vertrieb und Produkte.
Herr Laxa, Firmierung und einheitliche Produktkennzeichnung stehen, wie stellt Ihr Unternehmen den Vertrieb in Mitteleuropa auf? T. L.: Wir sind in Europa mit neun eigenen Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Spanien, den Benelux-Staaten, Schweden, Großbritannien, Dänemark und Norwegen vertreten. In den übrigen Ländern arbeiten wir mit Distributoren. Dabei greift in den mitteleuropäischen Märkten, die über unsere Niederlassungen gesteuert werden, eine Doppelstrategie: Es gibt hier sowohl Händler als auch den Direktvertrieb. Jeder unserer Partner bietet Ersatzteil- und Instandhaltungsmanagement, Aufbereitung von Gebrauchtgeräten oder das Angebot von Miet- und Leasingverträgen. Es ist also nicht so, dass etwa die Lagertechnik direkt vermarktet wird und die Frontstapler über Händler – jeder macht alles. Wie sieht der Vertrieb in Deutschland, Österreich und in der Schweiz aus, aus unserer Sicht doch ein Flickenteppich aus Direktvertrieb und Händlern? T. L.: Unser Händlernetz und der Direktvertrieb ergänzen sich. Aktuell haben wir in Deutschland 40 Händler und installieren derzeit weitere Direktvertriebsstützpunkte. Das Händlernetz bauen wir außerdem kurzfristig um bis zu 20 Prozent aus. So können wir unsere Kunden noch engmaschiger versorgen. In Österreich und der Schweiz arbeiten wir mit Distributoren. Und wer übernimmt im Direktvertriebsgebiet den Service? Drittanbieter oder Servicemitarbeiter der jeweiligen Händler aus benachbarten Gebieten, ein ja wohl eher schwieriges Konstrukt? T. L.: Dort, wo wir im Direktvertrieb operieren, haben wir natürlich auch ein eigenes Servicenetzwerk. So garantieren wir unseren Kunden eine intensive und umfangreiche Betreuung vor Ort.
Group Marketing Chef Tobias Laxa Wie ist der Ersatzteilvertrieb für die drei Marken aufgestellt? T. L.: Um den Bedarf an Ersatzteilen zu decken, haben wir im niederländischen Enschede ein zentrales Ersatzteillager eingerichtet. Hier werden auf einer Fläche von 2.000 m2 rund 25.000 verschiedene Artikel bevorratet. In England gibt es zusätzlich ein Satellitenlager. Eine bedeutende Rolle für die Ersatzteilversorgung spielt darüber hinaus der modulare Aufbau unserer Stapler. Sie basieren alle auf sieben Chassis, sodass viele Bauteile für unterschiedliche Modelle gleich sind. Unsere Servicetechniker müssen daher nur eine begrenzte Anzahl verschiedener Artikel bevorraten. Trotzdem haben sie im Servicefall eine FirstfixRate von 95 Prozent.
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Wie werden Sie das Unternehmen im immer wichtigeren Markt Osteuropa aufstellen? T. L.: In Osteuropa arbeiten wir mit Distributoren und Händlern zusammen. Mit vielen von ihnen besteht bereits eine langjährige Partnerschaft. Auch sie vermarkten unsere Lagertechnikgeräte und Frontstapler unter dem einheitlichen Markennamen.
Der Tergo URS ist ein MandownHochregalstapler ebenfalls aus schwedischer Produktion.
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Frontstapler
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Stichwort Produktentwicklung: Was wird wo und für welchen Markt entwickelt und gefertigt? T. L.: Die europäischen Produkte stammen aus dem früheren Atlet-Werk im schwedischen Mölnlycke und aus der ehemaligen Nissan-Staplerproduktion in Pamplona. Unsere anderen Werke in Fernost und den USA produzieren mit Ausnahme der Lagertechnik jeweils für ihre eigenen Märkte. Einige Geräte, wie etwa cushionbereifte Treibgasstapler für den europäischen Markt, importieren wir aus der Produktion in Chicago. Die Ideen für neue Stapler und Technologien stammen aus unseren weltweit sieben Zentren für Forschung und Entwicklung. Die Entwicklungen in und für die jeweiligen Märkte werden gesammelt und im Falle von Europa von unseren beiden Geschäftsführern nach Japan gemeldet. Dort fallen sämtliche Entscheidungen, ob und wenn ja, wo und wie die Produkte gefertigt werden.
Sind die ehemaligen neun europäischen Atlet-Niederlassungen heute die jeweiligen Landes-Zentralen von UniCarriers (Anm. der Redaktion: Atlet hatte eigenen Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Deutschland, England, Spanien, Frankreich, Niederlande und Norwegen)? T. L.: Ja, das ist so. Und es ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir von den Strukturen unserer Ursprungsmarken profitieren. Nur in den Niederlanden gestaltet sich die Situation anders. Dort haben wir Anfang des Jahres den Handelspartner Crepa übernommen. Crepa ist unser zweiter UniCarriersStützpunkt in den Niederlanden neben der ehemaligen Atlet-Niederlassung in Enschede. Die Integration beider Standorte läuft und soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
Wie werden sie mit dem PatchworkModell aus Direktvertrieb und Händlernetz die so wichtigen Key-AccountKunden (Anm. der Red.: Aus Lafis/AtletZeiten ist UniCarriers wichtiger FFZPartner etwa von Aldi und Hofer) betreuen können? T. L.: Für unsere Kunden ändert sich nichts. Ein reibungsloser Aftersales-Service hat sowohl für den Direktvertrieb als auch für unsere Händler oberste Priorität. UniCarriers bietet mit all seinen Kapazitäten eine flächendeckende Betreuung. Auf welcher Messeveranstaltung wird man Ihr Unternehmen und seine Produkte finden? T. L.: In diesem Jahr haben wir einige neue Modelle für den europäischen Markt entwickelt, die wir demnächst offiziell einführen werden. Die Ergebnisse unserer Kons truktions- und Entwicklungsarbeit möchten wir natürlich einem breiten Publikum prä-
Doppelstocklader PDP 200 im neuen weiß-grauen Design. Deutlich zu erkennen das Fünfpunkt-Fahrwerk mit mittigem Antriebsrad.
Die UniCarriers Group entwickelt, fertigt und vertreibt weltweit Flurförderzeuge im Traglastbereich von 350 bis 10.000 kg. Das Unternehmen entstand im Jahr 2011 aus dem Zusammenschluss von Atlet, Nissan Forklift und TCM. Unter dem neuen Markennamen vereint man nun 65 Jahre Produkt-Know-how (TCM ist der älteste FFZ-Hersteller Japans). Heute verfügt das Unternehmen mit Hauptsitz in Tokyo über zwölf Niederlassungen in Europa, Amerika und Asien sowie über ein großes Händlernetz. Im Geschäftsjahr 2013 beschäftigte der Konzern weltweit 5.208 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 1,314 Milliarden Euro. Die deutsche Zentrale befindet sich in Oberhausen. Insgesamt 40 Händler in Deutschland vertreiben die UniCarriers-Lösungen. Für Lagereinsätze sind Stapler zum Be- und Entladen, Transportieren und Kommissionieren erhältlich. Diese verfügen über Tragfähigkeiten von 800 bis 3.000 kg und erreichen Hubhöhen bis 15.850 mm. Hochregalstapler werden bei Magaziner in Deutschland zugekauft. Frontstapler mit Elektroantrieb oder Verbrennungsmotor für den Außenbereich runden das Angebot ab.
sentieren. Der erste Messetermin in Deutschland wird hierfür der Deutsche LogistikKongress im Oktober in Berlin sein. UniCarriers präsentiert sich dort im InterContinental Hotel in der Bellevue Passage an Stand BP/07.
die UniCarriers Handling Systems nur den asiatischen Raum. Das UniCarriers-Tochterunternehmen ist in Hiroshima ansässig und vertreibt Produkte rund um das Handling von Seecontainern wie beispielsweise Container-Carrier oder Stapelkrane.
Welche Funktionen haben die Global Component Technologies Corporation und die UniCarriers Handling Systems und wo sind sie ansässig? T. L.: Die Global Component Technologies Corporation sitzt in Tokio und produziert für den weltweiten Bedarf Motoren für Gegengewichtsstapler. Auch Anbauteile und Komponenten für diese Geräte werden hier hergestellt. Im Gegensatz dazu bedient
Das Gespräch führte STAPLERWORLD-Chefredakteur Oliver Bachmann Bilder: UniCarriers info UniCarriers Europe GmbH 40670 Meerbusch Tel.: +49 (0) 2159-9259012 www.unicarrierseurope.com
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Toyota übernimmt Dambach und erwirbt den Anbaugerätehersteller Cascade, UniCarriers formiert sich aus TCM, Nissan und Atlet, Mitsubishi und Nichiyu legen ihre Aktivitäten zusammen, Konecranes produziert für Kion Reachstacker, Kion baut Mehrmarkenstrategie aus und eröffnet sein Werk bei Sao Paulo in Brasilien, Jungheinrich baut fleißig in Deutschland und vergisst seine chinesisches Dependancen nicht. Clark baut in Mexiko etc. Bei den erstmals aktiver werdenden Herstellern dürfen Valmar Seitenstapler aus Schottland und Magni-Teleskopen aus Italien ge-
Umsatz mit Flurförderzeugen (Mio. EUR) Turnover with Fork Lifts im Geschäftsjahr 2013/2014
Umsatzdifferenz 2012/2013
Mitarbeiter im Bereich FFZ/ Employees with Fork Lifts
Aichi, Japan
01.04.2013 bis 31.03.2014
6.039 (a) 5.574
465
23.453
2 KION GROUP AG 3 Jungheinrich AG
Wiesbaden. Deutschland Hamburg, Deutschland
01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013
4.495 2.270
4.727 2.229
-232 41
22.273 11.840
4 Hyster-Yale Materials Handling, Inc. Cleveland ,Ohio
01.01.2013 bis 31.12.2013 1.984
1.860
124
5.100
5 Crown Equipment Corporation 6 Mitsubishi Nichiyu Forklift 7 UniCarriers Corporation
New Bremen, Ohio Kyoto, Japan Tokyo, Japan
01.04.2013 bis 31.03.2014 1.787 01.04.2013 bis 31.03.2014 1.484 31.03.2013 bis 01.04.2014 1.314
1.657 1.023 1.200
130 461 114
10.700 5.409 5.208
Ancenis, Frankreich Seoul, Südkorea Lexington, Kentucky Taichung, Taiwan Monaghan, Irland Fulda, Deutschland Casole d‘Elsa, Italien Mailand, Italien Münsingen, Deutschland Ribe, Denemark Bispingen, Deutschland Braunschweig, Deutschland
01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013 01.01.2013 bis 31.12.2013
1.265 479 513 70 105 92
-89 7 14 80 25 1
25
-3
3.242 800 1.500 800 300 580 110 178 120 110 60 90
8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Manitou Doosan Clark Tailift Co., Ltd. Combilift Ltd. Hubtex Pramac OMG S.r.l. Genkinger-Hubtex Logitrans Magaziner Miag Fahrzeugbau GmbH
(a) Exchange Rate Yen / Euro: 134 (see TICO-Reference_FY2014) (b) Anzahl Hyster Händler weltweit (c ) Anzahl Yale Händler weltweit (d) Plus 1 Werk in China für den chinesichen Markt (e) Crown betreibt 10 Produktionsstätten für Lagertechnik und Frontstapler 1) Mehrheitliche Übernahme des deuschen Händlers Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH, Mehrheitliche Übernahme des türkischen Händlers Arser is Makineleri Servis ve Ticaret A.S.
1.176 486 527 150 130 93 23 22 14 14 13 11
Umsatz mit Flurförderzeugen (Mio.EUR) Turnover with Fork Lifts Geschäftsjahr 2012/2013
Geschäftsjahr/Fiscal Year
groß (heimische Produktion 165.000 Geräte, davon werden 125.000 Stück in China abgesetzt). Mit etwa 7,5 % Wirtschaftswachstum steuert die Regierung nun einen vernünftigen Kurs. 120 Staplerhersteller sind derzeit aktiv, dominiert wird der Markt von Heli und Hangcha – sie machen zusammen 44 % des Gesamtmarktes aus, die 10 größten chinesischen Hersteller (Xiamen XGMA Machinery, Guangxi LiuGong, Lonking Forklift, Shandong Shantui Machinery, Sunward, Feeler, Ningbo Rui etc.) machen 69 % des Marktes aus. Die USA haben mit einem ordentlichen Wachstum
Hauptsitz/Headquarter
nannt werden. Der US-Markt wächst um 6,7 %, Afrika wächst um 2,6 %, Asien um 1,5 % und Europa verliert um 2 %. Die Industrieverbände CCMA (China), FEM (Europa), JIVA (Japan) und ITA (USA) melden zusammen den Absatz von knapp einer Million (1.009.777) Flurförderzeugen. Gut 200.000 FFZ werden in den USA abgesetzt, der südamerikanische Kontinent soll rund 10.000 bis 12.000 Einheiten/Jahr aufnehmen, Brasilien, wo die meisten Hersteller eigene Werke besitzen, ist mit rund 6.000 Einheiten/a der größte Markt. Der chine sische Markt ist etwa 190.000 Einheiten
1 Toyota Industries Corporation
Hersteller (Manufacturer)
STW-The Ranking
THE RANKING 2013/2014
STAPLERWORLD 04-2013
11
10
2
0,75
0,45
1,67
26,1
7,8
66,1
k.A.
k.A.
k.A.
0,30
67 28 18 38 49
10 16 26 45 5
23 27 56 17 24
6
5 (1 only turnover includes HPT for HPT) and forklift attachments 1) 4 (d) Übernahme Softwarehause ISA GmbH, Graz
1200 14 32 NL + 1 (d) Händler in 64 Ländern 155 (b) / 179 (c) >500 327 4 5
360 481 60 180
2 3 5 3 2
85 90
5 10
5
80 95
8 1
12 2
725 60 400 40 45
Firmenübernahmen (Händler/ Hersteller) Acquisitions (Dealers/Manifacturers)
Anzahl Händler/NL weltweit/ Dealers/Salesagents worldwide
Anzahl Werke Lagertechnik/ Prod.-Fac. Warehouse Equip.
80 0,8
Anmerkungen zur Tabelle: Einige Hersteller konnten die FFZ-Umsatzzahlen leider heuer nicht liefern, dazu gehören Konecranes und Kalmar, die beide in Konzernstrukturen eingebunden sind, die ein Herauslösen der Staplerumsätze sehr schwierig macht, Hyundai wollte in diesem Jahr leider keine Zahlen melden.
Anzahl Werke Frontstapler/ Number Prod.-Fac. Counter Balance Forklifts
0,35
Umsatzanteil USA (%)/ Part of Turnover USA (%)
0.51
Umsatzanteil Asien (%)/ Part of Turnover Asia (%)
Dividende/Dividend 2012/2013 per Share (EUR)
0.63
Umsatzanteil Europa (%)/ Part of Turnover Europe (%)
Dividende/Dividend 2013/2014 per Share (EUR)
von 2,5 % in 2013 gezeigt, wie gut diser Markt auch für Flurförderzeuge wieder funktioniert. Die japanische Wirtschaft hat sich seit der Tsunami-Katasrophe wieder stark erholt – Kazue Sasaki; Präsident der JIVa, dem chinesischen Herstellerverband, spricht von +3,8 % Wirtschaftswachstum nach -3,6 % im Jahr 2012. Erstaunlich, dass der E-Staplermarkt in Japan nun bei gut 50 % liegt, 1993 waren es noch 30 %. (oba)
10 (e) 1 2 1 1 4 3 1 1 1
2 1 2
PROFIL FÜR IHRE IDEEN. Belastbare Gelenke, Hebewerkzeuge für schwere Lasten, gute Sichtverhältnisse und Standsicherheit – das sind die Anforderungen an effektive Hebe- und Logistiksysteme. Wir produzieren Spezialprofile für kleinste Lagerfahrzeuge ebenso wie für schwere Flurförderzeuge oder große Hochregalanlagen. In enger Zusammenarbeit mit einzelnen Unternehmen oder Branchen entwickeln wir Produkte, die immer ein ganz spezielles Fertigungsoder Konstruktionsproblem lösen.
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STAPLERWORLD 04-2014
Wachwechsel in Dornach Das 1934 gegründete Unternehmen Stöcklin Logistik AG ist bekanntermaßen in die beiden Geschäftsbereiche Lager-Systemtechnik und Flurförderzeuge aufgeteilt. Rund 1.600 Flurförderzeuge entstehen derzeit jährlich in Dornach, alle handgefertigt hinzu kommen weitere 5.000 Handhubwagen, die ebenfalls bei der Langlebigkeit Rekordwerte erzielen. 20 Jahre lang hat Bruno Haller die Geschicke dieses Geschäftsbereiches mit Erfolg gelenkt. Zum 01. Juli 2014 hat er die Verantwortung an Valentin Adelfio übergeben und wird dem Unternehmen in einigen Großprojekten bis Ende Oktober 2014 beratend zur Seite stehen. Unter der Leitung von Bruno Haller ist Stöcklin nicht nur Hersteller eines sehr breitgefächerten Produktionsprogrammes geworden, man hat auch den Import von Hyundai-Frontstaplern in die Schweiz Mitte des Jahres 2013 forciert, was Stöcklin also in die Lage versetzt, in der Schweiz als Fullliner aufzutreten. Die Hinwendung zum FTS-Segment erscheint nur zu sinnvoll, sind die doch quasi das Bindeglied zwischen den vollautomatischen Regalförderzeugen und Logistikanlagen und der „bemannten“ Fördertechnik. Insofern macht die Kooperation mit Anronaut, AST und Bluebotics als Steuerungsherstellern sehr wohl Sinn. Insbesondere die leicht mit dem CanBus der Flurförderzeuge koppelbaren FTS-Steuerungen erlauben die Produktion von recht kostengünstigen autonomen Systemen, deren Fahrwege sich mit deutlich reduziertem Aufwand veränderten Umgebungsbedingungen anpasst. STAPLERWORLD traf die beiden Herren in Dornach um sich über Vergangenheit und Zukunft des einzigen Schweizer FFZ-Herstellers zu informieren:
Bruno Haller (links) übergibt den Stab bei Stöcklin Flurförderzeuge an Valentin Adelfio.
Herr Haller, seit bald 20 Jahren sind Sie nun Mitarbeiter bei der Stöcklin Logistik AG. Wie sind Sie damals zu Stöcklin gekommen? Seit 1979 bin ich im Bereich der Stapler und der Logistik zu Hause. Mein früherer Arbeitgeber übernahm die damalige StöcklinNiederlassung in Österreich, für die ich dann auch einige Jahre von der Schweiz aus zuständig war. So kam ich zum ersten Mal in direkten Kontakt mit den StöcklinStaplern. Als der damalige Arbeitgeber zur Liquidation gedrängt wurde, erhielt ich einen Telefonanruf aus Dornach, in dem man mir die Stelle als Verkaufsleiter der Sparte Flurfördermittel bei Stöcklin Logistik anbot. Da ich schon zuvor im Bereich der Flurfördermittel tätig gewesen war, freute es mich natürlich sehr, in einer neuen Position weiterhin im Flurfördermittelbereich arbeiten zu können. Welchen Beruf haben Sie erlernt, um bei Stöcklin Fuß zu fassen? Ursprünglich habe ich den Beruf des Maschinenschlossers erlernt. Nach der Rekrutenschule habe ich mich am Technikum Brugg zum Maschineningenieur weitergebildet. Welche Veränderungen haben Sie auf Ihrem Weg zum Unit-Leiter der Flurfördermittel bei Stöcklin Logistik erfahren? Zu Beginn war ich als Verkaufsleiter bei der ursprünglichen Walter Stöcklin AG angestellt, die aus dem Vertrieb von Edelstahlcontainern und Flurfördermittel sowie aus der gesamten Produktion und aus den Diensten bestand. Der Anlagenbau war damals
in eine eigene Tochterfirma, die Stöcklin Logistik AG, ausgegliedert. Nach der Übernahme der Firma durch Herrn Grütter fusionierten die beiden Firmen schon bald unter dem neuen/alten Namen Stöcklin Logistik AG. Dabei wurden unter anderem die verschiedenen Geschäftsbereiche als Units klar gegliedert. Durch diese Umstrukturierung wechselte sich auch meine Position. Von da an war ich neu als Geschäftsbereichsleiter der Unit Flurfördermittel verantwortlich. Welche großen Entwicklungen haben Sie in Ihren 20 Jahren bei Stöcklin miterlebt? Als ich diesem Unternehmen beigetreten bin, produzierte Stöcklin an die 240 Stapler im Jahr und war in Europa so gut wie nicht bekannt. In diesen 20 Jahren wurden rund 16.000 Stapler und 100.000 Handhubwagen hergestellt. Die Produktion wurde der Nachfrage angepasst. Bei meinem Eintritt war der Export im Staplerbereich noch wirklich ganz klein. Heute kennt jeder, der mit Logistik zu tun hat, die StöcklinStapler und Handhubwagen als Hochqualitätsprodukt. Damit haben wir uns auch in Europa einen Namen gemacht und waren innovativ gesehen immer ein paar Schritte voraus. Zum Beispiel waren wir die Ersten, die Drehstrommotoren in unsere Geräte eingebaut haben und wir waren auch ziemlich eine von den ersten Firmen, die CAN-Bus-Technik in die Geräte integrierten. An welches Highlight erinnern Sie sich heute noch gerne zurück? Ein Highlight war sicherlich, als wir zwei Großfirmen für uns als Kunden gewinnen konnten. Eine davon war Mohn Media, eine der größten Druckereien Deutschlands,
Per WLAN oder Tastatur werden Fahrbefehle übermittelt. Das WLAN-Modul erlaubt die Anbindung an komplexe Rechnerstrukturen.
Stöcklin-Historische Timeline: 1934 Firmengründung 1953 Erster Handhubwagen, Mitentwicklung Europalette 1979 Übernahme RBG Know-how der SIG (Schweizerischen Industrie Gesellschaft, Schaffhausen) 1993 Zertifizierung ISO 9001 1994 Acht Staplertypen, die alle einzeln und aus Einzelteilen produziert wurden. 1995 Einführung des Baukastensystems, respektive Baugruppenfertigung in Kleinserien mit mittlerweile 50 Typen. Verkürzung der Lieferzeiten um mehr als 50 %. 1995 Umstellung der Hubwagen-Hydraulik von Guss- auf Schweißkonstruktion unter Beibehaltung der typischen und einmaligen Vorteile mit Ventilpatrone 1997 Erste Lagertechnikgeräte mit Drehstromantrieb (ED-Reihe) 1998 Neuer Baukasten HFS mit den heute noch marktführenden EF-Geräten 1998 Kernkompetenz für Spezialgeräte basierend auf den StandardBaugruppen 2002 Erster Hersteller mit Drehstromantrieben in gesamten Lagertechnik-Bereich. 2007 Entwicklung der neuen ES Typen - in Stöcklin aber kundenspezifischer KVN Ausführung, man setzt auf Curtis-Steuerungen 2008 Neuentwicklung EDP 16/20 und EDD 12 2009 Neuentwicklung der EDS und EDI Reihe 2012 Erste Tests mit der neuen LI-ONTechnologie 2013 Umstellung des LI-ON-Zellen-Lieferanten (siehe STW 3-2014) und Lancierung des neuen Stöcklin Power-Energiepaketes mit viel höherer Kapazität (5.000 Zyklen bei max. 80 % Entladung). Die Technik wird im neuen FTS-System Eagle-ANT eingesetzt. Beginn der Partnerschaft mit Hyundai Heavy Industries - Generalimporteur für die Schweiz. 2014 Weltweite Zulassung der neu entwickelten EX-Baureihe ATEX Zone 1 mit Baumusterprüfung, damit ist Stöcklin Ex-Hersteller und seit 80 Jahren Kernkompetenzpartner im Intralogistikbereich!
Eagle ANT heisst das neue FTS-System mit autonomer Navigation. Sollte es zu Problemen kommen, kann es mit einem andockbarem Hubwagen weiterbewegt werden – eine Lösung von Praktikern.
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STAPLERWORLD 04-2014
Li-Ion-Powerpack von Albright – Stöcklin ist exklusiver Vertriebspartner für diese Produkte im Traktionsbereich in der Schweiz und rüstet auch Gebrauchtfahrzeuge anderer Hersteller um. bei der wir als Erstausrüster alle anderen Mitbewerber hinter uns ließen. Das war schon ein ziemliches Highlight. Es war auch eine sehr enge Zusammenarbeit mit unserem Händler vor Ort nötig sowie mit dem Einkäufer. Da sind auch Freundschaften daraus entstanden, welche heute noch gepflegt werden. Die teils ausgefallenen und einzigartigen Ansprüche und Wünsche der Kunden spornen Sie und Ihre Mitarbeiter regelmässig zu Höchstleistungen bezüglich Machbarkeit und Ausführung an. Was unterscheidet in dieser Hinsicht Stöcklin Logistik von anderen Anbietern? Die Unit F hat sehr früh auf Entwicklungen im Baukastensystem und die Fertigung in Baugruppen gesetzt. Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern sind wir ein kleines Unternehmen und haben dadurch einen großen Vorteil bezüglich Flexibilität und Entscheidungen, schneller etwas machen und umsetzen zu können als die anderen.
Kommt irgendein total verrücktes, neues Projekt ins Haus, nehmen ein paar Leute das Projekt unter die Lupe und dann wird entschieden: „Machen wir so oder nicht.“ Dies kann so in einer Großfirma nicht funk tionieren. Da braucht es Benchmark und etliche weitere Abklärungen, bevor ein Projekt erst einmal umgesetzt werden kann. Ich habe auch das Glück, dass Herr Grütter mir und meinem Team bei der Planung und der Umsetzung von Projekten immer freie Hand -gelassen hat.Welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter sind für Sie besonders wertvoll? Für die Mitarbeiter ist es sehr wichtig, zu spüren, in welche Richtung und mit welcher Intensität der Zug fährt. Besonders wichtig und von Vorteil für mich ist, dass das obere Kader schon lange mit dabei ist und es im Allgemeinen wenig Wechsel gab. Was mir auch immer ein Anliegen war, ist, dass die Leute die Philosophie der Firma nachvollziehen können. Ich lasse meinen Mitarbeite-
Seit Mitte 2013 ist man Schweizer Importeur von Hyundai-Flurförderzeugen – hier ein neuer 1-t-Frontstapler mit ATIB-Ballenklammer und großem Sicherheitspaket. Fünf eigene Verkäufer und mehrere Regionalhändler decken die Schweiz ab.
rinnen und Mitarbeitern ebenfalls viel freie Hand, dass sie immer gleich mit der Entwicklung und der Umsetzung von Projekten beginnen können, wobei ich hauptsächlich als Fadenzieher mitmische. Bei uns stehen das Projekt und das Produkt immer im Vordergrund, es geht immer um die Sache. Natürlich war ich auch ein etwas strengerer Vorgesetzter, aber das braucht es am Anfang, um die Innovativität, welche in den Leuten schlummert, zu wecken. Ebenso schätze ich die Denkensweise der Mitarbeiter. Parallel zu Ihrem Jubiläum treten Sie auch Ihre Pensionierung an. Was wird Ihnen am meisten fehlen, wenn Sie nicht mehr jeden Tag zu Stöcklin Logistik kommen? Das kann ich jetzt so noch nicht sagen. Aber eines weiß ich sicher jetzt schon. Wenn man 20 Jahre lang wichtige und finale Entscheidungen treffen musste, wird das einem schon fehlen. Es ist mir noch
50 Jahre alt sind die Handhubwagen der Schweizer Armee - sie werden nicht mehr aufgearbeitet aber dennoch ordentlich zum Erzeuger zum Recyceln zurückgeschickt.
Der Neue Die weitläufigen Produktionsflächen sind gut gefüllt. Masten kauft man zu, dennoch ist die Fertigungstiefe sehr hoch - gut 1.600 Fahrzeuge verlassen jährlich die Hallen in Dornach – hinzu kommen 5.000 Handhubwagen.
wichtig, allen Stöcklin-Mitarbeitern für Ihren Einsatz in all den Jahren zu danken. Nur dadurch konnten wir so die Erfolge verzeichnen, auf die wir gemeinsam alle stolz sein dürfen. Der neuen Crew unter Valentin Adelfio, der zum 1. Juli 2014 das Zepter übernommen hat, wünsche ich weiterhin viel Erfolg und innovative Ideen, um weiterhin die Nase vorne zu haben.
Valentin Adelfio, Jahrgang 1967, ist Maschinenbau-Konstrukteur und Marketingfachmann. Adelfio ist seit 22 Jahren für Stöcklin Logistik in diversen Funktionen tätig. Konstruktion und Entwicklung Flurförderzeuge, Gebietsleiter Verkauf Flurförderzeuge Schweiz und Südeuropa und seit 12 Jahren ist er Leiter Marketing und Verkauf Flurförderzeuge. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch und ist damit für viele internationale Kunden der gefragte Ansprechpartner.
Dieser Handhubwagen wird auf einer Kettenförderanlage eingesetzt – die härteste Beanspruchung in diesem Segment – hier sind die Dornacher mit weitem Abstand Marktführer.
Das Gespräch mit Bruno Haller führte STWRedakteur Oliver Bachmann
Bilder: STW info Stöcklin Logistik AG 4143 Dornach Tel.: +41 61 705 81 11 www.stoecklin.com
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FTS-/AGV-FACTS
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STAPLERWORLD 04-2014
Dieser Servicearm von Schunck könnte auch auf einem beliebigen FTS-System montiert werden - Servicerobotik und FTS sind eines der Wachstumssegmente in Montage, Wartung aber auch in Krankenhaus-Anwendungen. (Bild Schunck). Einen interessanten Schritt zur Senkung der „FTS-Hemmnisse“ geht Still mit dem iGoEasy-System. Es soll sich intuitiv mit einem iPad bedienen lassen. Das System wurde konzipiert für Anlagen mit geringem Transportvolumen, bei denen der Warentransport bislang lediglich mit einem manuell geführten Stapler sinnvoll war. Das System besteht aus einem automatisierten Geh-Hochhubwagen vom Typ EGV-S 14/20, Reflektoren, einem Fahrzeugrechner und einem Steuerungsgerät in Form eines iPad, iPad mini oder iPod touch. Mit diesem Produkt werden Betreiber erstmals in die Lage versetzt, simple Transportaufgaben eines einzelnen Fahrzeugs selbstständig zu automatisieren – ohne dabei auf Fachpersonal des Herstellers zurückgreifen zu müssen. Idealer Einsatzort von ist beispielsweise die Ver- und Entsorgung einer Produktion, in der ein einzelnes Flurförderzeug auf Fahrkursen von bis zu 100 m Länge für wiederkehrende Horizontaltransporte bis zu einer Höhe von 800 mm eingesetzt wird, wie es beispielsweise in kleinen und mittelständischen produzierenden Unternehmen häufig vorkommt. Also ein klares Bekenntnis nicht in den Hochleistungsmarkt einzutreten aber sich Gedanken zu machen, wie man Anwender zur einfachen Lowcost-Automatsierung bewegen kann. Wer es dann richtig groß und leistungsstark benötigt, der kann sich ja Still-Fahrzeuge mit klassischen FTS-Steuerungen anbieten lassen. Wichtigste Steuerungshersteller sind NDC/Kollmorgen aus Schweden, Bluebotix, Frog und Anronaut. Viele kleinere Hersteller verwenden zumindest derzeit noch eigene Steuerungen. Almut Godt von Eilers & Kirf aus Rosengarten betont, dass man sowohl eigene Steuerungen verwendet wie aber auch mit zugekauften arbeitet.
Grundsätzlich besteht ein FTS aus I Stahlbau (Fahrwerk, Lastaufnahmeeinrichtung I Sicherheitskomponenten I Navigation/Steuerung I Ladestation/Ladetechnik I Schnittstellen zur Logistik/Produktion in der es arbeitet.
Rocla in Finnland gehört zu Mitsubishi. Die FTS-Systeme wurden auf der CeMAT erstmals auch als Mitsubishigebrandte Fahrzeuge ausgestellt. Das kann weitere Märkte erschliessen, denn Rocla hat einen Schwerpunkt in der Druckindustrie. (Bild STW).
Klassisches Spezial-FTS - hier ein Coiltransporter für Rasselstein. Diese Fahrzeuge „leben ewig“, in größeren Abständen werden sie hier bei Rocla auf den technisch neuesten Stand gebracht. (Bild STW). Hier lässt sich mit den unterschiedlichsten Lieferanten quasi für jedermann ein FTS zusammenstellen. Neben dem Serien-FFZ bieten sich verschiedene Flurförderzeughersteller (darunter Votex-Bison oder Hubtex plus einige italienische Anbieter) als Partner an. Wichtig bei der Konzeption sind die zuvor genannten Voraussetzungen – denn der Inverkehrbringer ist dann meist der Steuerungsanbieter, der seine Komponenten als letzter in der Produktionskette in das vom FFZ-Hersteller oder Stahlbauer angelieferte Chassis eingebaut hat – dieser ist dann automatisch der Hersteller und damit in der CE-Verantwortung. Sick fertigt Scanner, welche die Zulassung als Sicherheitssysteme heben, also dazu dienen Kollisionen mit Menschen zu vermeiden. Götting, Leuze, Pepperl und Fuchs, NDC/ Kollmorgen, Hokuyo und Omron sind allesamt bei den Navigationsscannern zu finden. Dabei unterscheiden sich Hardware, Steuerung, Schnittstellen und Inbetriebnahmesoftware teilweise erheblich voneinander. Bei vielen Branchen (Stichwort Automobil und Zulieferer) kommt man sowieso nur in den Genuss einer Partnerschaft, wenn entsprechende ISO 9001/14001 und weitere Zertifizierungen vorliegen – das schafft für kleinere Newcomer große Zugangshürden. Es muss allerdings hinzugefügt werden, dass die Automobilindustrie heute als einstmals großer Nachfragetreiber bei FTS nicht mehr im Boot ist, hier haben andere Förder- und Montagesysteme dem autonomen Fahrzeug lange schon den Rang abgelaufen.
Jungheinrich, Still, Linde, Toyota und Mitsubishi/Rocla sind da schon weit vorne. Aber es geht auch anders. Man kauft sich bestehende Hardware (Fahrzeug) und versieht es mit einer Steuerung und lässt das System auf die Menschheit los. Kokeisl ist so ein Beispiel, die Fahrzeuge baute Genkinger-Hubtex, die Steuerung liefert Bluebotix aus der Schweiz. AST in Karlsruhe nutzt Stöcklin-Fahrzeuge und baut darauf primär Schlepper für seinen Großkunden Porsche jedoch mit einer Nicht-CanBusfähigen eigenen Steuerung. Auch Franpack und einige andere setzen mittlerweile auf die am Genfer See gefertigten Bluebotix-Steuerungen. Denn das ist das A und O. Nur wenn eine FTS-Steuerung (Kostenpunkt einer Blue botixsteuerung ca. 25.000 Euro nach Auskunft eines Brancheninsider) eine CanBusKommunikation beinhaltet, ist die Umrüstung eins Serien-Flurförderzeuges recht problemlos. Fehlt dise, wird es schwierig bzw. teuer und aufwändig. Weitere Steuerungsanbeiter sind neben Anronaut und Bluebotix, Frog mit der Frog-Box und das Konsortium MLR-Frog und DS mit der MBox und natürlich NDC/Kollmorgen. Die M-Box ist eine allen drei Partnern zur Verfügung stehende FTS-Steuerung mit CanBus-Anschluss. Die MLR Gruppe hat zusammen mit Frog und DS Automation einen eigenen Fahrzeugcontroller entwickelt. Teil der Entwicklung ist auch ein ex-
ternes, über CANopen angebundenes IOModul für die Anbindung von digitalen und analogen Signalen, sowie von Encodern. Über CAN-Bus sind ferner alle Geräte, wie Inverter, Absolutwertgeber und Barcodescanner angeschlossen, ebenso die Sensoren. Zusätzlich hat MLR ein Nachrüst-Kit entwickelt, mit dem sich Schmalgangstapler in wenigen Schritten automatisieren lassen. Der MLR Lagerpilot wird im Cockpit des Fahrzeugs, direkt neben dem Fahrzeugterminal angebracht und an die Steuerung angeschlossen. Der 5,6 Zoll Touchscreen
nimmt kaum Platz ein und lässt sich intuitiv bedienen. Das intelligente Gerät unterstützt den Staplerfahrer bei der Navigation in den Lagergassen. Der Lagerpilot funktioniert ähnlich wie ein Navigationsgerät: Es zeigt dem Staplerfahrer den optimalen Weg zum Ziel, die Entfernung und die Seite, auf der sich der Lagerplatz befindet. Sobald der Fahrer aber auf Automatik schaltet, übernimmt der MLR Lagerpilot die komplette Steuerung des Fahrzeugs: Er steuert automatisch bis zum Ziel, fährt die Gabeln schon während der Fahrt auf die richtige Regalhöhe und nimmt automatisch die Palettenauf- und Entnahmen vor. Mit dem System werden insbesondere HRL-Stapler von Magaziner umgerüstet.
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STAPLERWORLD 04-2014
Das Argument, herkömmliche Flurförderzeuge sind Serienfahrzeuge, die für den Automatikbetrieb nicht geeignet sind, stechen nach der Meinung der STW-Redaktion nicht. Schließlich unterliegt ein FTS-Einsatz anderen Parametern – er ist „sanfter“, weil kein Bediener ruckartig Bewegungen auslöst, Paletten mit dem Fahrzeug schiebt oder es in welcher Form auch immer überlastet. Zudem fahren FTS langsam, haben immer die gleiche Beschleu nigung/Abbremsung und unterliegen damit einer deutlich moderateren Belastung. Und schließlich gibt es in den Katalogen der Hersteller unterschiedlichste FFZ, die an fast jede im innerbetrieblichen Logistikund Produktionsprozess normalerweise gebräuchlichen Lasten angepasst werden können. Der Mischung aus Steuerung und SerienFTS gehört die Zukunft im Gros der Anwendungen. Denn hier stimmen Kosten/ Nutzen überein. Bei der Steuerung wird sich durch Indoor-GPS mit 3 cm Genauigkeit (für viele FTS-Einsätze ausreichend), verbesserter und einfacherer Steuerung, (Teachfahrt, teil- und vollautomatischer Wege- und Umgebungserkennung, preiswerter Lasertechnik und aus der Kombination mehrerer Navigationsverfahren schnell die Spreu vom Weizen trennen. Völlig anders der Outdoor-Bereich. Hier müssen GPS, Transponder, Laser und eventuell auch Induktionsschleifen und andere Systeme miteinander kooperieren. Seit vielen Jahren setzt das Containerterminal ECT in Rotterdam an zwei Terminals rund 400 riesige FTS-Fahrzeuge zum Containertransport ein. 375 davon hat Gottwald (heute Teil der Terex-Gruppe) geliefert 106 kommen nun von VDL aus den Niederlanden, aktuell sind davon schon 25 Einheiten ausgeliefert. Weitere folgen, so Verkaufsleiter Pieter Verdonschot im Wochenrythmus. Toyota hat, ausgerüstet mit feinsten Götting-Scannern, 40 Container-FTS im Markt, weitere Anbieter sind Gaussin aus Frankreich und der Weltmarktführer bei Containerbrücken ZPMC in China, die mit ihren Produkten aus dem Kransegment in Europa schon weit fortgeschritten sind - auch hier ist es nur eine Frage der Zeit bis erste chinesische Outdoor-FTS (Batterie-Hybrid) zum Einsatz kommen.
Kamag (Teil der TII-Gruppe zu der auch Scheuerle und Nicolas gehören) hat versuchsweise derartige Fahrzeuge hergestellt. Auch der französische Anbieter Gaussin bietet ein knickgelenktes System an, das hierzulande über FSH vertrieben wird. Als Automated oder Autonoumous Terminal Trailer soll dieses System auch FTS-fähig sein. Das Lehrter Unternehmen Götting automatisiert weiterhin fast jedes erdenkliche Fahrzeug, sei es mit elektrischem oder mit Dieselantrieb. (oba)
Das ist in vielen Bereichen die Zukunft: Serien-Flurförderzeuge wie dieser Hochhubwagen von Stöcklin ausgerüstet hier mit einer Anronaut-Steuerung. (Bild STW).
Neuer 4,5 t-Universalstapler Mit dem DQ 45 E stellt Hubtex innerhalb eines knappen Jahres schon die dritte Neuentwicklung im unteren Segment der ElektroMehrwege-Seitenstapler als Dreirad vor. Nach den Tragfähigkeits-Klassen 2,7 t und 3 t folgt nun ein Gerät mit 4,5 t. Zielmarkt ist das Volumen-Segment der Universalstapler, welcher bislang durch Diesel- und Gasantrieb geprägt wurde. Das laut Hersteller rund 25 Prozent energieeffizientere Gerät, gegenüber vergleichbaren Geräten, ist für den Innen- und Außeneinsatz geeignet. Neu ist das High Performance Steering System (HPS). Im Gegensatz zu den aktuellen Universalstaplern der Marktbegleiter verfügt das Gerät über eine echte MehrwegeLenkung, d.h. inklusive Möglichkeit zur Diagonalfahrt. Die größeren Lenkwinkel des HPS schaffen engere Kurvenfahrten und bieten größere Wendigkeit. Bei der Lkw-Beladung kommt der DQ 45 E mit weniger Lenkbewegungen, was Zeit-, Effizienz und Komfortvorteile bringt, aus. Die Umschaltzeiten sind rund 30 Prozent schneller als bei herkömmlichen DreiradGeräten. Zudem bringt der neue ElektroAntrieb zusätzliche Sicherheit bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, wahlweise ist die Serie mit Allradantrieb erhältlich. Genkinger-Hubtex zeigte auf der CeMAT zwei neue Werkzeugwechselwagen. Der Typ EGP 10/15 nimmt Werkzeuge mit einem Gewicht von 1.000 kg aus einer Presse. Dies erfolgt über eine elektrische PushPull-Vorrichtung mit Abschubbalken, mit manuell betätigtem zwei-teiligem Klinkensystem, das an die Werkzeuge angedockt wird. Die beiden unterschiedlich langen Klinken sind ineinander verschachtelt. Die langen Klinken werden zum Einfahren in die Maschine, die kurzen Klinken für die Transportstellung verwendet. Um die unterschiedlich breiten Werkzeuge handeln zu können, sind die Klinken leichtgängig auf einer Linearführung breitenverstellbar.
Für ein genaues Positionieren der Werkzeuge wurde das Fahrzeug mit einer Lastplattform mit eingelassenen, hydraulischen Kugelleisten ausgestattet. Die Bedienung des Werkzeugwechselwagens erfolgt über eine Deichsel oder über eine Kabelfernbedienung.
Der Werkzeugwechselwagen Typ EE-WW 40/15 dient dazu, Werkzeuge mit einem Gewicht von 2.000 kg aus der Produktionsmaschine aus- und einzubauen sowie Werkzeuge auf der Tischfläche zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. Zur Werkzeug sicherung bzw. Fixierung wurden an der Plattform steckbare Leisten angebracht. Der EE-WW 40/15 ist mit zwei Fahrmotoren und einem Mehrwege-Fahrwerk für LängsQuer und Kreisfahrt, ausgestattet. Bild: Hubtex
Elektro-MehrwegeSeitenstapler mit Dreipunkt Fahrwerk. Nach den TragfähigkeitsKlassen 2,7 t und 3 t folgt nun ein Gerät mit 4,5 t. Zielmarkt ist das Volumen-Segment der Universalstapler, welcher bislang durch Dieselund Gasantrieb geprägt wurde.
Der QR-Code bringt Sie zum STW-Video, welches die Vierwegelenkung im Einsatz zeigt.
info HUBTEX Maschinenbau GmbH & Co. KG 36041 Fulda Tel.: +49-661-8382-0 www.hubtex.com
FTS-/AGV-FACTS
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Gabelstapler-Fahrschule Den Flurförderzeugführern die Gefahren beim Geräteeinsatz zu verdeutlichen, ist entsprechender Zweck der soeben im Resch-Verlag in neuen überarbeiteten und erweiterten Auflagen erschienenen Schulungsunterlagen, dem „Lehrsystem für die Flurförderzeugführer-Ausbildung“ sowie dem Handbuch „Gabelstaplerfahrschule“. Das Lehrsystem dient dem Dozenten mit seiner PowerPoint-Präsentation und den Vortragstexten als Schulungsgrundlage. Das Handbuch beantwortet Ausbildern und Unternehmern auch jede noch so kleine Frage hinsichtlich der Auswahl und des Einsatzes von Flurförderzeugen, zudem wurden einige Bereiche darin verstärkt erläutert, wie bspw. das Be- und Entladen und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten; auch wurde das Werk um ein neues Kapitel erweitert, das sich speziell mit der Methodik und Didaktik für Ausbilder/Unterweiser und Führungskräfte beschäftigt und diese zu einer guten Schulung führt.
Beide Werke sind in der Reihenfolge eines Einsatzes aufgebaut und erstrecken sich von den rechtlichen Grundlagen und den grundlegenden Anforderungen an die Fahrer über die physikalischen Grundlagen (wie bspw. dem Hebelgesetz, der Stand sicherheit und der Tragfähigkeit) über die verschiedenen Gerätearten, die Anbaugeräte, die Instandhaltung und Prüfung der Flurförderzeuge bis hin zum Einsatz, in dem bspw. gezeigt wird, was hinsichtlich der Verkehrswege zu beachten ist, wie richtig gestapelt wird, wie Regale zu behandeln sind, wie mit Lasten umgegangen werden muss und wie bei Sondereinsätzen verfahren wird. Das Lehrsystem beinhaltet in einem Ordner eine CD mit einer animierten und bearbeitbaren PowerPoint-Präsentation (133 Folien und 133 Dozententexte) sowie ein gedrucktes Dozenten-Handout und ist für € 423,erhältlich. Das Handbuch „Gabelstaplerfahrschule“ mit seinen 560 Seiten und insgesamt 836 Abbildungen für € 79,-.
NEU – Mittwoch bis Sonntag, 9-18 Uhr
Die Inhaltsverzeichnisse beider Publikationen können im Downloadbereich der Internetseite www.resch-verlag.com eingesehen werden; auch Musterfolien des Lehrsystems stehen dort zur Einsichtnahme zur Verfügung. info Resch-Verlag Tel.: 089 85465-0 www.resch-verlag.com
Spezialgeräte
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1.000ster dieselelektrischer Straddle Carrier aus Würzburg-Zell Mit einem Festakt hat der 1.000ste dieselelektrische Portalstapler das Terex Port Solutions (TPS) Werk Würzburg (ehemals Noell) verlassen. Das Jubiläumsgerät geht an den langjährigen Kunden North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co (NTB) und ist Teil eines mehr als 30 Portalstapler N SC 644 E umfassenden Auftrags. Die Geräte, die über eine Traglast von bis zu 60 t unter Spreader verfügen, können 9’6’’ High-Cube-Container 1-über-3 stapeln. Sie werden im direkt an der Nordsee gelegenen Terminal von NTB zum Einsatz kommen, wo sie eine bereits bestehende Großflotte von über 75 TerexPortalstaplern verstärken. Seit 1999 greift NTB in seinem Terminal, in dem 2013 rund 3,3 Mio. TEU umgeschlagen wurden, auf diese Portalstapler zurück. Dazu Jan Gelderland, Managing Director bei NTB: „Die sehr effizienten Portalstapler haben uns in dem 1998 gegründeten Terminal fast von Anfang an begleitet und verschaffen uns durch gute Bedienbarkeit, Leistungsfä-
Der 1.000ste diesel-elektrische Portalstapler bei den Feierlichkeiten am 11. Juli im Terex Port Solutions Werk Würzburg
higkeit und Zuverlässigkeit Wettbewerbsvorteile. Bereits seit 1968 werden in Würzburg Portalstapler hergestellt. Zunächst als diesel-mechanische Geräte unter Peiner, dann unter der Marke Noell und jetzt schließlich unter Terex. Rund 2.600 Portalstapler sowie Portaltransporter, letztere dienen ausschließlich dem Transport von Containern zum Lagerareal, haben in der Zwischenzeit das fränkische Werk verlassen. Zu Terex kam das Werk Würzburg im Jahr 2009. Im Zuge der Akquisition von Gottwald Port Technology durch Terex im Jahr 2012 wurde es dann Teil der neu gegründeten Terex Port Solutions. Mit 400 Mitarbeitern ist man zudem ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Bild: STW info Terex Port Solutions Gottwald Port Technology GmbH 40597 Düsseldorf www.terexportsolutions.com
Containerhandling „Off-Peak“-Zeiten Technische Daten & Abmessungen
Nicht ganz „um die Ecke“ liegt die Geburtsstätte von Mobicon – es ist nämlich Australien. Dafür hat man aber schon den Schritt auf die CeMAT gewagt und ist derzeit bei der Suche nach europäischen Vertriebspartnern. Man positioniert sich gegen beispielsweise Combilift oder andere industriell gefertigte Hubwagen oder Sonderkrane für den Transport von Booten, Windkraftkomponenten oder Containern wie etwa Shuttlelift aus den USA. Besonderheit sind die beiden auseinanderfahrbaren Vorder- und Hinterwagen, die sich somit auf jede Containerlänge einstellen lässt. 4 min gibt man für das Laden/Andocken an einem Container und das anschließende Aufsetzen auf ein Containerchassis an. Auffallend sind die vielen europäischen Komponenten. info www.mobiconsystems.com
Breite innen
3,2 m
Breite außen
4,7 m
Höhe ECO-TF
6,4 m
Höhe ECO-TF2
7,5 m
Länge ohne Container
7,7 m
Gewicht Tara
15 Tonnen
Motoreinheit
Hatz, 56 kW Diesel
Bremsen
Hydrostatisch mit ausfallsicherer Notfallbremse
Antrieb
Bosch Rexroth – hydrostatischer 4-Rad-Antrieb
Pumpen & Ventile
Bosch Rexroth
Elektrisches System
24 Volt, Schwerlastbatterie
Lenkung
hydraulische 4 Rad-Lenkung mit automatischer Ausrichtung
Bereifung
8 elastische Reifen
Kabine
Halboffene Konstruktion mit laminierter Windschutzscheibe
Scheibenwischer
Für vordere Windschutzscheibe vorhanden
Sicherheitsausrüstung
Vorne und hinten montierte Rundumleuchten sowie hörbarer Bewegungsalarm. ausfallsicherer Schalter in Bendienerkabine.
Leistungsdaten Kapazität
35 Tonnen Tragfähigkeit
Containertypen Greifer
Alle ISO-Container zwischen 20 und 40 Fuß, 20 Fuß fest, 40 Fuß fest ODER 20-40 Fuß verstellbar von ELME
Fahrgeschwindigkeit
9,0 km/h
Steigfähigkeit
5% – kann je nach Bodenverhältnissen variieren
Hebehöhe
ECO-TF 1,75 m, ECO-TF2 3,4 m
Hebegeschwindigkeit
2,0 m/min
Seitliche Verschiebung
180 mm in beide Richtungen
Wenderadius Schleppkurvenradius
13,3 m 13,9 m (mit 20 Fuß Greifer)
Zyklusdauer
Typischer Zyklus zum Laden eines Containers vom Boden und Absetzen auf ein Fahrzeug – 4 min
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Seitenstapler aus England: Was kann Valmar? England war schon zu Zeiten von Lancer Boss eine Wiege von Seitenstaplern. Auch Kion fertigte im Werk in Wales bis zu dessen Schließung Seitenstapler primär für den britischen Markt. Valmar mit Sitz in East Kilbride hat schon zu Linde-Zeiten Seitenstapler gebaut und diese wohl auch unter deren Namen an Linde geliefert. Nun ist diese Kooperation vorbei, obwohl man sich noch Preferred Supplier nennen darf, und hat die Produktion (über Stückzahlen, Umsatz und Mitarbeiter schweigt sich das Unternehmen leider noch aus) nach Cleckheaton bei Leeds verlagert. Man kehrt zu Der QR-Code bringt Sie zu den ausführlichen technischen Daten des schottischen Seitenstaplers.
den Wurzeln zurück weil man im Großraum Leeds viele wichtige Fertigungspartner hat. Das aktuelle Diesel-Seitenstaplerprogramm umfasst nach Tieren benannte Serien: I Hippo 3 bis 5 t (VSC 30, 40, 50) I Rhino von 5 bis 8 t (VSM 50, 60, 70 80) und I Mammoth von 10 bis 20 t (VSH 100/200).
Sämtliche Geräte bieten hydrostatischen Fahrantrieb und je nach Baureihe Kohler- oder JCB-Motoren. Kürzlich wurde ein 18-Tonner aus der Mammoth-Serie für den britischen Stahlwerksdienstleister Clugston Facilities Management gefertigt. Dieses Unternehmen arbeitet im Edelstahlwerk von Outokumpu in Sheffield und wird dieses Gerät dort für Brammentransporte sowie für den Umschlag von Fertigwaren einsetzen – es ist das erste von drei Geräten, die an diesen Betreiber geliefert werden. Sie werden u.a. Edelstahlbrammen und -barren bis 12.000 mm Länge umschlagen. Man hat bereits Seitenstapler in die Holz-, Stahl-, Beton- und Maschinenbauindustrie geliefert. Mit Linde Material Handling verbindet das Unternehmen einen sogenannten ‚Preffered Supplier‘ Status. Zu den Endkunden zählen Tata Steel, Catnic, Naylor Concrete, BSW and SCA Timber. Einige Geräte sind auch schon in Finnland, Frankreich und in der Tschechischen Republik im Einsatz. In England soll ein aktiver Bestand von 250 Geräten im Markt sein, so Clare Park, Business Development Manager im Gespräch mit der STAPLERWORLD.
info Valmar Sideloaders Ltd. Tel.: +44 (0) 1355/270731 www.valmarhandling.co.uk
18-Tonner für den Sztahlwerkseinsatz
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Interessante Reachstacker-Projekte Mehr als 600.000 T schlägt die Dörpener Umschlaggesellschaft für den kombinierten Verkehr mbH (DUK) jährlich beim Wechsel zwischen den drei Verkehrsträgern um. Die DUK bietet Leistungen rund um den kombinierten Ladungsverkehr, Container An- und Verkauf, Containerservice, Umschlag und Lagerung, sowie Hafenumschlag, Spedition und Verzollung. Parallel zur Erweiterung und Modernisierung des Güterverkehrszentrums (GVZ) Emsland in Dörpen, das zu den Top-Ten GVZ-Standorten in Deutschland zählt, erneuert die DUK auch zwei Reachstacker. Die beiden Großgeräte kommen im BinnenschiffContainerumschlag zum Einsatz. Für eine maßgeschneiderte Konzeption hat die DUK Konecranes Lifttrucks und Willenbrock Fördertechnik ins Boot geholt – ihre langjährigen Partner für Schwerlaststapler, Reachstacker und Service. Konecranes Lifttrucks hat gemeinsam mit der DUK die Arbeitsprozesse und -wege der bisherigen Schwerlaststapler analysiert und die Anforderungen ausgearbeitet. Ziel ist neben einem effizienten und sicheren Containerumschlag, dass die beiden neuen Reachstacker auch den höchsten Motoren- und Umweltrichtlinien entsprechen sowie bei Einsatz und Wartung noch effizienter sind. Eine weitere wichtige Aufgabe beim intermodalen Containerumschlag: Lasten müssen auch unterhalb der Kaimauer verladen werden können. Anschließend wurden zwei Reachstacker maßgeschneidert: SMV 4527 CB5 und den Bargehandler SMV 4545 TB3. Der Bargehandler SMV 4545 TB3 hat eine Hubhöhe von 14,90 m und eine Tragkraft von bis zu 45 t. Zudem kann er bis zu 35 t aus der dritten Containerreihe oder bis zu 30 t aus der dritten Binnenschiffreihe verladen. Dank Negativhub ist das Verladen auch unterhalb der Kaimauer möglich. Der SMV 4527 CB5 mit Combispreader für Container und Trailer hat eine Hubhöhe von 9,50 m und ebenfalls bis zu 45 t Tragfähigkeit. Selbst in der dritten Containerreihe hat er noch eine Tragkraft von bis zu 13 t. Beide Geräte warten mit Elektronic-Maschine-Control (EMC-System) auf. Es dient zur Überwachung von Motor, Getriebe, Hydraulik, Spreader und Wartung unter
MT100 für die dänische Windkraftindustrie, interessant die vier absenkbaren Rollen zur Verbesserung der Hubkraft. Geräte dieser Bauart benötigen eine Zulassung als Mobilkran.
Standard- und Bargehandling-Reachstacker für DUK in Dörpen.
Daten der Großgeräte: Bargehandler – SMV 4545 TB3 Tragfähigkeit 1. Container- bzw. Binnenschiffreihe
45 t
2. Container- bzw. Binnenschiffreihe
45 t/37 t
3. Container- bzw. Binnenschiffreihe
35 T/30 t
Hubhöhe
9,50 m
Gesamthöhe eingefahren/ausgefahren
5,10 m/16,60 m
Länge/Radstand
11,60 m/9 m
Anbaugerät
Top-Spreader für Containe
Reachstacker – SMV 4527 CB5 Tragfähigkeit 1. Containerreihe
45 t
2. Containerreihe
27 t
3. Containerreihe
13 t
Hubhöhe
14,90 m
Gesamthöhe eingefahren/ausgefahren
4,67 m/18,35 m
Länge/Radstand
8,45 m/6,40 m
Anbaugerät
Combispreader (Container/Trailer)
anderem mit folgenden Funktionen: Er halt von Fehlercodes von der gesamten Maschine, Überlast- und Sicherheitssystem vom Spreader/Ausleger oder Möglichkeit der Einstellungen von Parameter über das Display oder RAS/GSM.
Spezial-Reachstacker für Windkraftindustrie Der dänische Händler NC Nielsen des schwedisch/finnischen Anbieters hat einen 100-tReachstacker vom Typ 100 MT ausgeliefert. Eingesetzt wird er auf dem Jutlandia Terminal in Esbjerg. Er basiert auf einem Grundgerät mit 9.000 mm Radstand und kann bis zu 100 t heben – das ist notwendig, weil bei den derzeit größten Windkraftanlagen die Rotorblätter bis zu 96 t wiegen können. Um die Traglasten bewältigen zu können verfügt der MT 100 über hydraulisch absenkbare Rollen, welche die Kippkante des Großgerätes weiter nach vorne bringt. Bisher sind drei weitere Großgeräte dieser Art produziert worden. Sie arbeiten bei Blue Water Shipping in Dänemark (2 Geräte) und ein weiteres arbeitet bei Per Aarsleff in Beirut. Aufgabe dort ist der Umschlag von 100 t schweren Betonblöcken zur Hafenerweiterung. Bilder: Konecranes
info Konecranes GmbH 28359 Bremen Tel.: +49 421 626706-50 www.konecranes.de
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Verarbeiter von Vulkollan速
Teil 1: Vulkoprin aus Belgien
Typische Flurförderzeugräder
Ortstermin in der belgischen 20.000-Einwohner-Stadt Tielt, eine Bahnstunde westlich von Brüssel. Seit 1964 residiert dort das Familienunternehmen Vulkoprin. Im Jahre 1964 gegründet, und zwar wegweisend mit einer Lizenznahme von Bayer – gleich also als Verarbeiter von Vulkollan®. Roger Maes war schon im Vorgängerunternehmen als Buchhalter aktiv. Nach einigen Jahren begann er mit drei Kollegen das Unternehmen zu übernehmen – Anfang der 90er-Jahre konnte er sämtliche Anteile übernehmen und seine Kinder in Führungspositionen unterbringen.
STAPLERWORLD wird in loser Reihenfolge sechs Lizenznehmer für Vulkollan® im Bereich Rollen/Räder mit ihren Produktionsbesonderheiten, spezifischen Angeboten und ergänzenden Dienstleistungen vorstellen: Räder-Vogel, Wicke, Acla, (alle Deutschland), Vulkoprin (Belgien), Stellana (Schweden) und Tellure Rota (Italien).
Aus der eher werkstattmäßig geprägten ersten Fertigung entstand in den vergangenen 50 Jahren ein Unternehmen mit heute 110 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 14 Mio. EUR. STAPLERWORLD machte sich auf und traf Peter Maton, seit drei Jahren Exportmanager. Der Firmenname, so gibt er zum besten, stammt vom Gründer und steht für „Vulkollan® pour l’Industrie“ – „Vulkollan® für die Industrie“. 40.000 m2 Grundstücksflächen im Industriegebiet von Tielt stehen zur Verfügung 23.000 sind bebaut, doch davon später mehr. Reserveflächen sind schon angekauft. Sicher sind die Belgier nicht der größte Verarbeiter von Vulkollan®, aber einer mit Erfahrung und entschiedenem Expansionsdrang. 1994 übernahm man den belgischen Räderhersteller Romeca, der ebenfalls eine Lizenz für Vulkollan® besaß. Im Jahr 2000 arrondierte man das Portfolio mit der kleinen Vorwerk-Produktion in Wuppertal – diese war auf Bandagen und FFZ-Räder spezialisiert. Auch in der Schweiz wurde man fündig und übernahm 2004 Huber und Suhner – sämtliche zugekauften Produktionen wurden primär wegen ihrer Lizenzen erworben und am Standort Tielt integriert. 2007 entstand eine völlig neue
Luftbild der weitläufigen Produktionsflächen mit erheblichem Wachstumspotential.
und stark automatisierte Produktionsanlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Gründungsstätte. Im Jahr 2008 beschloss Familie Maes sich immer stärker auf Räder für Flurförderzeuge und Spezial räder etwa für Produktionseinrichtungen, Achterbahnen und viele weitere Bereiche zu konzentrieren – diese beiden Produkt gruppen machen heute 70 % des Umsatzes aus. Weitere Standbeine sind Technische Teile aus Vulkollan®, die keine Räder sind (Dämmmatten, Führungen, Vibrationsdämpfer für Deckenelemente etc.), Industrierollen speziell für die Glasindustrie und der Bereich Rebonding – das Aufarbeiten von abgenutzten Rädern und Bandagen. Ein, wie Maton freudig bemerkt, wachsender Markt, denn andere Marktbegleiter ziehen sich aus diesem Geschäft immer stärker zurück.
In diesen modernen Gebäuden im belgischen Tielt sind die Produktionsanlagen und das Logistikzentrum von Vulkoprin untergebracht.
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Technische Räder dienen etwa zum Antrieb von Fahrgeschäften in Freizeitparks.
Erklärtes Ziel der Belgier ist es, auf mehreren Beinen zu stehen, wobei die Schwerpunkte klar in der FFZ-Industrie sind. Man beliefert OEMs fast aller Marken, den Ersatzteilmarkt übernehmen Händler, derzeit in 50 Ländern der Welt. Nur in Deutschland, in Minden bei Hannover, gibt es eine kleine eigene Produktion für Spezialräder, die aber nur wenige Mitarbeiter beschäftigt und die parallel auch als Deutschlandzentrale fungiert. Eine wichtige Kundengruppe sind natürlich die großen markenunabhängigen FFZ-Ersatzteilversorger, allen voran TVH in Waregem, nicht weit von Tielt entfernt.
Produktion – faszinierend und sehr zeitaufwändig Vulkollan® wird aus einem speziellen Polyol (Vulkollan®), dem Isocyanat Desmodur® 15 und einem Vernetzungsmittel (Kettenverlängerer) hergestellt. Der Härtebereich der gefertigten Produkte erstreckt sich von 65 bis 97 Shore A. Der sehr aufwändige Produktionsprozess ist nach 50 Jahren Produktionserfahrung mit Vulkollan® extrem stark optimiert hinsichtlich Rezepturen, Verfahren und Temperatur-Führungen in den einzelnen Fertigungsschritten. Der Prozess umfasst zunächst die mechanische Bearbeitung/Fertigung der Radkörper aus Stahl (macht Vulkoprin selbst) oder die Bearbeitung angelieferter Gussteile. Sobald die Rohlinge mit Durchmessern von 10 bis 1.200 mm (größtes Vulkoprin-Rad
Technische Teile aus Vulkollan® runden das Portfolio ab.
am Markt für einen Glastransporter) fertig bearbeitet sind werden diese vorbehandelt und mit einem Haftvermittler besprüht. Nach der Applikation des Haftvermittlers werden die Rad-Rohlinge mit größter Sorgfalt per FTS-System in die Produktion transportiert und dort in die Formen gelegt. Parallel dazu erfolgt in einer voll automatisierten Anlage die Herstellung des Prepolymers aus dem Polyol und Desmodur® 15. Beim Gießen wird das Prepolymer intensiv mit dem Vernetzer vermischt und die flüssige Reaktionsmischung mittels Gießmaschine grammgenau in die Formen gefüllt. Die Reaktionsmischung härtet innerhalb weniger Minuten zu einer weißlichen Masse aus, die in diesem Zustand aber nur sehr geringe mechanische Belastungen verträgt.
Der vollständige Polymerisations- und Reifeprozess dauert mehrere Tage bis Wochen! Dafür gelangen die Räder in eine gigantische „Industriesauna“. Abwechselnd in einem Wärmeofen mit 120°C und anschließend im Abkühlbereich von etwa 40°C mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit findet der vollständige Polymerisations- und Reifeprozess statt. Der stete Wechsel zwischen Feuchte und trockener Hitze ist Garant für höchste Qualität. Vulkoprin automatisierte diesen Prozess komplett, so dass kein Personal eingreifen muss. Täglich werden zudem in sämtlichen Produktionsanlagen Proben genommen und analysiert -Vulkoprin arbeitet nach dem Toyota-Produktionssystem erklärt Maton, so garantieren wir jederzeit beste Qualität.
Das „Boden“ der Räder - Befüllen der Formen mit dem honigflüssigen Reaktionsgemisch.
Die vollautomatisierte Produktion dauert mehrere Wochen - die Räder werden abwechselnd aufgewärmt und abgekühlt.
Was ist Vulkollan®? Vulkollan® ist eine eingetragene Marke der Bayer AG für Polyurethanelastomere auf Basis von Desmodur® 15 (NDI). Der gummielastische Werkstoff Vulkollan® wurde Anfang 1950 entwickelt und vorgestellt und ist somit eines der ältesten und bekanntesten PUR Elastomere im Markt. Vulkollan® zeichnet sich aus durch sehr hohe mechanische und dynamische Eigenschaften. Massives Vulkollan® deckt einen Härtebereich von ca. 65 Shore A - 95 Shore A ab und zelliges Vulkollan® einen Dichtebereich von ca. 350 kg/m3 - 850 kg/m3. Der Werkstoff zeichnet sich insbesondere aus durch einen hohen Einreiß- und Weiterreißwiderstand, eine hohe dynamische Belastbarkeit, eine geringe bleibende Verformung, eine hohe Stoßelastizität und einen hohen Abriebwiderstand. Vulkollan® findet Verwendung bei der Herstellung hochbelastbarer Radund Rollenbeläge für Gabelstapler, Achterbahnen und im Maschinenbau, kommt bei Siebdruckrakeln für die Druckindustrie und Kupplungselementen für den Maschinenbau zum Einsatz und findet sich in Federelementen für die Automobilindustrie. (Quelle: Bayer AG)
Nach ca. drei Wochen im TemperaturWechselbad kommen die fast fertigen Räder in den Versand, werden mechanisch nachbearbeitet, lackiert, mit Kugellagern versehen, verpackt und in alle Welt versandt. Produziert wird derzeit zweischichtig – die Konjunktur ist gut und wird noch besser, schließlich zählt in der Logistik speziell das Lagertechniksegment zu den echten Wachstumsbringern. Und wer bedenkt, dass ein einfacher E-Niederhubwagen vier Tandemrollen in den Radarmen, ein Antriebsrad und zwei Stützräder sein Eigen nennt, der weiß, um welche Mengen es geht.
Im technischen Bereich kennt die Vielfalt keine Grenze. Pistenraupen besitzen ein mit Vulkollan® überzogenes Stahl-Antriebsritzel (Geräuschreduktion), Tunnelbaumaschinen, Rohrschweißmaschinen und die vielen Fahrgeschäfte Europas, die aufgrund von gesetzlichen Vorschriften nach Saisonende sämtliche Rollen aus Achterbahnen, Karussells und anderen Fahrgeschäften austauschen müssen, sorgen zwischen Oktober und Ostern für reichlich Geschäft und das im Jahresrhythmus. Doch auch der Bereich des Rebonding wird forciert. Viele seltene Räder, deren Radkörper noch intakt sind, weisen verschlissene Bandagen auf. In rund drei Wochen ist ein Rebondingauftrag durchgeführt – schneller geht’s nicht, denn der Produktionspro-
Peter Maton leitet den Export bei Vulkoprin und hält den Kontakt zu allen Flurförderzeugherstellern.
zess ist der gleiche wie bei Neurädern. Etwas negativ für alle Verarbeiter von Vulkollan® – anders als bei thermoplastischen Kunststoffen und Metallen lassen sich Produktionsreste des ausgehärteten Materials ökonomisch nur thermisch verwerten – eine Produktion mit minimalem Verschnitt/Ausschuss ist oberstes Gebot. Da alle Anbieter auf dem Markt mit dem gleichen Ausgangsmaterial arbeiten und da nur marginale mengenabhängige Einkaufsunterschiede zum Tragen kommen, liegt das Know-how in der Produktion. Nur wer jeden Schritt der komplexen Fertigung beherrscht, kann am Markt wettbewerbsfähig anbieten. Maton ist froh, dass das eher konservative Familienunternehmen von CEO Jan Maes, seinem Bruder Bert Maes (Produktion), seiner Schwester Greet Maes (Personal) und Philippe Vindevogel (Vertrieb) in der zweiten Generation geleitet wird und die dritte schon parat steht. Und somit kann den Feiern zum 50-jährigen Firmenjubiläum beruhigt entgegen gesehen werden. Auf der CeMAT wurde mit Kunden angestoßen – im November folgt im Werk eine Feier für die Belegschaft. (oba) info VULKOPRIN NV B-8700 TIELT Tel : + 32 51 403 806 www.vulkoprin.be
Bilder: Vulkoprin SA