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Edina Müller Paralympics Goldgewinnerin
from Silent World 63
by OCEAN.GLOBAL
EDINA MÜLLER
INTERVIEW // MAREN SCHOLTEN
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EDINA MÜLLER IST EIN SPORTLICHER DEUTSCHER SUPERSTAR, ROLLSTUHLBASKETBALLERIN, PARAKANUTIN UND PASSIONIERTE TAUCHERIN.
2006
gewann Edina Müller das erste Mal Bronze in der Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft. Von da an stand sie jedes Jahr auf dem Siegerpodest, sei es bei den deutschen, Europa- oder Weltmeisterschaften, dem National Championship in Amerika oder den Paralympics. 2014 wechselte sie zum Parakanu, wo sie sofort beeindruckende Erfolge erzielte. Allein im Jahr 2021 gewann sie die Goldmedaille im Einer-Kajak bei den Paralympischen Sommerspielen in Tokio und die Silbermedaille in der Startklasse 1 bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen. Seit ein paar Jahren ist sie PADI-AmbassaDiver und teilt ihre Leidenschaft für die Unterwasserwelt mit der PADIGemeinde. Das Tauchen dient als ruhiger Gegenpol zu ihrer täglichen sportlichen Routine.
wurden diese alle abgesagt und wir konnten durch den harten Winter erst sehr spät wieder aufs Wasser. Mir haben da viele Kilometer gefehlt und wir mussten meinen Trainingsplan komplett umstellen. Zum Weltcup und zur EM bin ich mit dem Wissen gekommen, dass ich noch nicht vorn mitfahren kann. Glücklicherweise ist unser Saisonplan dann hintenraus aufgegangen und hat sich in Tokio mit Gold bewährt. Das war rückblickend bisher sicher mein größter Erfolg.
Wie bist du zum Tauchen gekommen und seit wann bist du
WASSER PADI-Taucherin? Ich tauche seit 2014 und bin durch meinen Partner EMPFINDE zum Tauchen gekommen. Meinen PADI-Open-Water-Diver habe ich in
ICH ALS Deutschland gemacht, danach haben wir unsere Urlaubsziele nach guKOMPLETT ten Tauchspots ausgesucht. Meinen AOWD habe ich in Ägypten gemacht. BARRIE- Eigentlich wollten wir Sightseeing mit ein bisschen Tauchen verbinden, REFREIES doch am Ende waren wir nur unter Wasser. Inzwischen bin ich die erste ELEMENT. Rollstuhlfahrerin in Deutschland mit einem PADI-Rescue-Diver.
Du bist mehrfache Paralympics-Siegerin im Rollstuhlbasketball und im Parakanu wie auch Europa- und Weltmeisterin in beiden Sportarten – unglaubliche Leistung. Was würdest du sagen, waren bis jetzt deine größte Heraus-
forderung und dein bester Erfolg? Die größte Herausforderung war sicher das letzte Jahr, coronabedingt gab es viele Einschränkungen. So war es lange nicht klar, ob ich meinen zweijährigen Sohn mitnehmen kann – also in der letzten Konsequenz, ob ich überhaupt teilnehmen werde. Diese Unsicherheit und der lange Kampf haben es nicht immer einfach gemacht, den Fokus zu behalten. Und es gab natürlich viele Restriktionen, die unser Training belastet haben. Sonst ist es üblich, in den Wintermonaten mehrere Wochen in Warmwassertrainingslager zu fahren, zum Beispiel nach Südafrika oder Italien. Leider
Edina Müller beim Tauchgang im Roten Meer.
Du bist seit deinem 16. Lebensjahr querschnittsgelähmt und im Rollstuhl. Wie ist es für dich, sich unter Wasser zu bewegen? Welche Bedeutung hat das Tauchen für
dich? Wasser empfinde ich als komplett barrierefreies Element. Sobald man unter Wasser ist, kann man sich frei in alle Richtungen bewegen. Außerdem fühle ich mich sehr wohl in der Tauchcommunity, alle sind wahnsinnig hilfsbereit. Außerdem bietet Tauchen für mich einen tollen Ausgleich zum Leistungssport. Es ist eine sportliche Betätigung, bei der es nicht um „höher, schneller, weiter“ geht.
Wie kann das Tauchen Menschen mit Behinderung helfen? Integrierst du es als Sporttherapeutin auch in dein
Therapiekonzept? Ich habe vor Corona ein Tauchprojekt gestartet und bin mit ehemaligen Patienten und Tauchlehrern für ein Schnuppertauchen in den Pool. Durch das Tauchen bekommt man wieder ein neues Körpergefühl. Sich sportlich zu betätigen und fit zu halten, wirkt sich allgemein positiv auf die Gesundheit aus und fördert in diesem Fall die Selbstständigkeit. Man bewegt sich in einer tollen Community mit einem inklusiven Buddy-Konzept und es hat eine große mentale Komponente, etwas geschafft zu haben, von dem man vielleicht nicht geglaubt hat, dass es geht. Ich hoffe, dass sie nach dieser Erfahrung positiv in ihr weiteres Leben gehen und Neuem wieder aufgeschlossen begegnen. Unabhängig von einer Behinderung ist es einfach für jeden ein tolles Gefühl, sich schwerelos unter Wasser bewegen zu können.
Warum wolltest du PADI-AmbassaDiver werden?
Ich wollte meine positiven Erfahrungen, die ich im persönlichen Bereich, aber auch in der Therapie gemacht habe, nach außen tragen. Mehr Menschen sollen erfahren, dass Tauchen für fast jeden möglich ist.
Was war dein bestes Taucherlebnis und wo war es?
Es gibt zahlreiche tolle kleine und große Erlebnisse, aber mein großer Traum war es immer, mit Mantarochen zu tauchen. 2016, nach den Paralympics in Rio, haben wir uns das auf den Malediven erfüllt. Das war einfach ein großartiges Erlebnis, welches ich gern wiederholen würde.