2. UNO-Weltwasserwoche 2014

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2. UNO-Weltwasserwoche 2014 Gibt es in einer globalisierten Welt eine individuelle Verantwortung?

16. bis 22. M채rz 2014

n. Eintauche m u z e h c , e Wo Caminada Eine ganz r, Gion A. a u.v.m. e Nicollie Konovalov Mit Claud ta e v a z li ult, E Chasper P

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«Gibt es in einer globalisierten Welt eine indviduelle Verantwortung?» Vom Tropfen auf den heissen Stein Unsere Welt ist globalisiert. Diese Tatsache kann kaum jemand aus Wirtschaft, Politik, Umwelt, Kultur oder im Sport verneinen. Was uns Menschen verbindet ist nicht nur unsere Abhängigkeit vom Wasser, sondern auch diejenige von übergeordneten Entscheidungen, welche unser aller Leben betreffen und die Ströme auf dieser Welt lenken. Wo aber bleibt die Verantwortung des Individuums? Kann ich als einzelner Mensch mitgestalten oder bin ich nur ein Tropfen auf einem heissen Stein? Oder muss ich sogar selber Verantwortung übernehmen und darf die Entscheidungsprozesse nicht einfach «nach oben» delegieren?

Antworten auf diese sowie weitere Fragen suchen und finden wir an der 2. UNO-Weltwasserwoche 2014.

Impressum

STAM

Die vorliegende Broschüre wurde mit freundlicher Unterstützung von Gammeter Druck AG (St.Moritz/Scuol) gedruckt.

NA DI

Gestaltung Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) Druck Gammeter Druck, St. Moritz/Scuol Inhalt TESSVM & Ernst Bromeis Organisation 2. UNO-Weltwasserwoche Titelbild Muossalös – Zeig Orte, Standort: @-Center in Scuol Bilder Dominik Täuber, Scuol; Andrea Badrutt, Chur; Rolf Canal, Davos; restliche Bilder: zvg. IN ENGIA Stand Februar 2014 PÀ

Verantwortung übernehmen: www.engadin.com/csr Ohne Wasser wäre Graubünden eine Wüste, siehe S. 4

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«Verantwortung tragen»

Vorwort von Ernst Bromeis-Camichel „Ta melodia tant profuonda, o En, strasuna tras la val, in ma chasetta our’in spuonda solen resun’il cling sacral.“ Das romanische Lied «En» von Armon Cantieni besingt die heilige Melodie vom Inn, die ewig durch das Tal klingt. Unser Inn, unsere Seen, unsere Quellen sind Inspiration für uns Menschen. Das Singen des Stromes, das Wiegen des Sees, das Rauschen der Quelle. Die Gefühle, welche wir Menschen am Wasser erleben, sind seit Generationen die gleichen. Aber auch die Verantwortung dem «Blauen Wunder» gegenüber war und ist seit jeher die gleiche. Wir teilen nicht nur das Singen, das Wiegen und das Rauschen des Wassers, sondern wir teilen auch die Verantwortung für alles Leben, das hier gedeiht. Ich bin überzeugt, dass ich Verantwortung übernehmen muss für das was ich tue, und ich bin überzeugt, dass mein Tun an „meinem“ Fluss, das Leben „weiter unten“ beeinflusst. – Die Veranstaltungen der 2. UNO-Weltwasserwoche stehen im Zeichen dieser Verantwortung. Verantwortung teilen, aber auch Verantwortung tragen. In einer globalisierten Welt muss die Verantwortung geteilt sein, damit wir als einzelne nicht unter gehen, aber vor meiner eigenen Haustüre muss ich selber Verantwortung tragen. Das eingangs beschriebene Lied wird am Gesangsabend von Freitag, den 21. März aufgeführt. Als Organisator der UNO-Weltwasserwoche will ich Verantwortung zur einheimischen Kultur tragen und der indigenen Kultur eine Plattform bieten in der Hoffnung, dass die UNO-Weltwasserwoche in Zukunft ein Teil der einheimischen Kultur werden kann und die Inn-Melodien über das Tal hinaus getragen werden. Bainvgnüts a l’aua. Ernst Bromeis-Camichel, Grenzschwimmer und Wasserbotschafter, Organisator UNO-Weltwasserwoche

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Programm 16.-22. März 2014 «Wer den Tropfen nicht ehrt, ist des Wassers nicht wert» Sonntag, 16. März 2014 Pfarrer Jon Janett eröffnet die 2. UNO-Weltwasserwoche in der Baselgia refuormada in Scuol. Er geht der zentralen Frage nach, ob es in einer globalisierten Welt eine individuelle Verantwortung gibt. Ethik und Religion geben verschiedene Antworten auf die Frage der Einzelverantwortung des IndiviSonntag, 16. März duums, dies ist der Schwerpunkt des Gottesdienstes. Organist 10.00 Uhr, Scuol Jörg Perron spielt ausgewählte Stücke zum Thema. Reformierte Kirche, Im Anschluss findet beim Brunnen in «Plaz» unter der reformit anschl. Apéro mierten Kirche die offizielle Eröffnung der 2. UNO-Weltwasserwoche statt. Gemeindepräsident Jon Domenic Parolini, Tourismusdirektor Urs Wohler und Organisator Ernst Bromeis stossen gemeinsam mit der Bevölkerung an, auch mit «aua forta». Alle sind herzlich eingeladen mitzufeiern.

«Ohne Wasser wäre Graubünden eine Wüste» Montag, 17. März 2014 Im Mai 2014 stehen im Kanton Graubünden die Regierungsratswahlen an – und im Kanton Graubünden gibt es kein Leben ohne Wasser. Ob Schneekanonen, Wasserkraftturbinen, Mineralwasserindustrie, Wellnessbäder, Landwirtschaft, Nationalpark oder Biosfera – das wirtschaftliche und kulturelle Leben Montag, 17. März in Graubünden baut auf Wasser. Das «Blaue Gold» ist 20.00 Uhr, Scuol der wichtigste Rohstoff für eine Bergdestination wie die Ferien- Bogn Engiadina, region Engadin Scuol Samnaun Val Müstair und somit auch die in der sala culturala Basis für eine prosperierende Zukunft. Sind sich die zukünftigen Regierungsräte bewusst, dass ohne Wasser in Graubünden „nichts mehr fliessen würde“? Welche Rolle soll die Wassekraft für die anstehende Energiewende spielen? Sollen die Quellen an Private verkauft werden, so wie Vals dies mit Coca Cola vorgemacht hat? Und wie gross ist die einzelne Verantwortung jedes Regierungsrats, wenn es auf exekutiver Ebene um die konkrete Umsetzung geht? Wir freuen uns auf die Regierungsratskandidaten und spannende Gespräche. Der Abend wird von Michael Roth, Direktor der Engadiner Kraftwerke EKW, mit einem Input-Referat lanciert. Als „Praktiker“ legt er seine Sicht als Wasser-Bewirtschafter und Wasserhändler dar. Er schlägt eine Brücke zwischen den Engadiner Kraftwerken und der nationalen und globalen Wasser-Energie-Wirtschaft, denn der Energieperimeter der EKW endet nicht an den Destinationsgrenzen.

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2. UNO-Weltwasserwoche 2014 Eine ganze Woche zum Eintauchen. «Marmorera – oder wenn aus blau rot wird» Dienstag, 18. März 2014 Die 2. UNO-Weltwasserwoche wird unter anderem auch mit zwei Filmabenden bereichert. Die Filmvorführungen finden im speziellen Ambiente statt, nämlich im grossen Becken des Bogn Engiadina in Scuol. Sie lassen sich in Badekleidung aus dem Wasser oder barfuss und leichtbekleidet am Beckenrand Dienstag, 18. März geniessen. Mit «Marmorera» starten wir mit einem Thril20.00 Uhr, Scuol ler-Film, der strikt erst ab 16 Jahren freigegeben ist: Im MarBogn Engiadina, morera-Stausee am Julier-Pass wird eine geheimnisvolle junge im Bewegungsbad Frau ohne Identität und Sprache gefunden. Der junge Psychia- Eintritt: CHF 10.ter ahnt bald, dass ihn diese Patientin nicht nur um den Verstand bringen wird. Als sich in Marmorera bizarre Todesfälle häufen, vermutet er Zusammenhänge zwischen diesen „Unfällen“ und seiner Patientin. Je mehr er sich dem Geheimnis des Dorfes am Grund des Stausees nähert, desto mehr entfremdet er sich von seiner Umwelt.

«Mainstream und oberflächlich vs. Identität und Tiefe» Mittwoch, 19. März 2014 Gion A. Caminada gehört zu den profiliertesten Architekten unserer Zeit. Der Architekt aus Vrin, wo der Aufstieg von Norden Richtung Greina Hochebene beginnt, besticht mit seinen Bauten im Alpenraum und seinen klaren Aussagen. „Heutzutage liegt man entweder im Trend und macht, was alle Mittwoch, 19. März machen, oder man strebt nach etwas Aussergewöhnlichem. 20.45 Uhr, Scuol Aber gerade diese Ansätze eignen sich nicht für einen Ort! Ein Hotel Belvair, rein ästhetisches Objekt, mit dem sich die Leute nicht identifiin der Barlounge zieren können, ist für mich wertlos.“ In diesem Spannungsfeld befindet sich auch die Büvetta/Trinkhalle eingangs Scuol, die seit Jahren unbenutzt ist und nun in einer Art Metamorphose zum Weltwasserzentrum wachsen soll. Welche Verantwortung tragen wir bei der Um- oder Weiternutzung eines historischen Objektes? Wie weit dürfen wir gehen um nicht Mainstream zu werden? Wie weit müssen wir gehen, damit das Weltwasserzentrum genügend Besucherinnen und Besucher hat? Prof. Gion A. Caminada referiert eingangs und bringt uns im Gespräch seine Philosophie näher. Vor dem Anlass mit Gion A. Caminada findet die ordentliche Generalversammlung der Pro Büvetta Tarasp statt. Der Verein für die Rettung der Trinkhalle wurde vor zwei Jahren gegründet. Die Versammlung ist öffentlich und wird um 20.00 Uhr ebenfalls in der Barlounge des Hotel Belvair in Scuol abgehalten. 5


Programm 16.-22. März 2014 «Scuol liegt am Kongo-Fluss» Donnerstag, 20. März 2014 Die Aussage, dass Scuol am Kongo liegt, ist gewagt und doch richtig, denn das «geologische Fenster des Unterengadins» öffnet den Blick auf die Kontinentalplatte Afrikas. Der zweite Filmabend zeigt den von der Helvetas präsentierten Spiel- und Dokumentarfilm «Congo River – Beyond Darkness», eine Donnerstag, 20. März packende Reise von der Mündung bis zur Quelle des Kongos. 20.00 Uhr, Scuol Wir lernen die Mythologie des 4374 Kilometer langen Flusses Bogn Engiadina, kennen, erleben den Alltag und begegnen legendären Gestalim Bewegungsbad ten, die im Herzen Afrikas Geschichte schrieben. Der belgische Eintritt: CHF 10.Dokumentarfilmer Thierry Michel geht der Vergangenheit und dem Schicksal Afrikas auf den Grund. Im Anschluss findet die Vernissage zum Buch «Inn/En» von Elizaveta Konovalova aus Moskau statt. Die in Paris lebende Künstlerin betrachtete einen Sommer lang den Inn bei Nairs und schuf ein einmaliges Werk über „unsere“ Lebensader. Auch dieser Abend darf in Badekleidung oder barfuss im Bogn Engiadina genossen werden.

«En, tia melodia tant profuonda» Freitag, 21. März 2014

Kultur entsteht da, wo Wasser fliesst. Die romanische Kultur hat unzählige „Wasserlieder“ hervorgebracht, die zu Klassikern und Evergreens der romanischen Gesangskultur geworden sind. Der «Cor viril Engiadina Bassa» und der «Cor Proget 14» tragen an diesem Gesangsabend einheimische Lieder zum Thema Wasser vor. Der Kulturwissenschaftler Chasper Pult (Oertli-Preisträger 2012) schlägt die Brücken zwischen den Wasserliedern und erzählt uns nicht nur von der «Saira sper il lai». Der Wasser-Kultur-Abend wird vom Radio Rumantsch aufgezeichnet und ein Restaurationsbetrieb wird angeboten.

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Freitag, 21. März 20.00 Uhr, Scuol sala cumünala, mit Restaurationsbetrieb Eintritt: Kollekte

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2. UNO-Weltwasserwoche 2014 Eine ganze Woche zum Eintauchen.

«Das blaue Wunder Erde» mit Claude Nicollier Samstag, 22. März 2014 Claude Nicollier war der erste Schweizer im All, das Gespräch zwischen Himmel und Erde mit dem damaligen Bundesrat Adolf Ogi wurde zur Legende. Claude Nicollier spricht in Scuol am UNO-Weltwassertag über seine exklusive Aussicht auf den blauen Planeten wie auch über seine Einsicht und Fragen, Samstag, 22. März wohin wir mit dem Raumschiff Erde in Zukunft steuern. Als UNO-Weltwassertag Teammitglied bei verschiedenen Projekten, u.a. «Solar Impul20.00 Uhr, Scuol se», kennt Claude Nicollier die Stärken eines Teams. sala cumünala Doch jedes Team ist nur so stark wie das einzelne Mitglied seine Verantwortung übernimmt. Nach dem Vortrag geht Nicollier im Gespräch mit Ernst Bromeis u.a. der zentralen Frage nach: «Gibt es in einer globalisierten Welt eine individuelle Verantwortung – und was kann ich konkret tun?» Nicollier referiert mit packenden Fotos am Tag des Wassers in Scuol. Die Veranstaltung ist auch für Schülerinnen und Schüler ab der vierten Klasse bis zur Oberstufe geeignet. Tourismusdirektor Urs Wohler schliesst die 2. UNO-Weltwasserwoche 2014 mit einigen persönlichen Gedanken ab. Claude Nicollier – Astronaut und Pionier Claude Nicollier war der erste Schweizer Astronaut und ist heute als Professor an der ETH tätig. Ausserdem ist er als Leiter der Flugversuche am spektakulären Projekt «Solar Impulse» von Bertrand Piccard beteiligt, der mit einem solargetriebenen Flugzeug die Welt umrunden möchte. Als Teil eines Kooperationsprogramms ESA/NASA flog Nicollier viermal ins All. 1992 umkreiste er an Bord des Space Shuttle Atlantis in acht Tagen 136-mal die Erde, es folgten weitere Flüge. 1999 unternahm er seinen ersten Weltraumausstieg und installierte am Weltraumteleskop «Hubble» neue Instrumente. 2010 wurde er mit dem Aerosuisse Award für seine erfolgreiche Tätigkeit zugunsten der Schweizer Luftund Raumfahrt geehrt.

Die zweite UNO-Weltwasserwoche in der Ferienregion Engadin Scuol Samnaun Val Müstair bietet Einheimischen und Gästen die Möglichkeit, gedanklich und emotional einzutauchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 7


2. UNO-Weltwasserwoche 2014 Eine ganze Woche zum Eintauchen.

«Gibt es in einer globalisierten Welt eine indviduelle Verantwortung?»

Für die allfällige Buchung einer Unterkunft sowie weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an die Gäste-Information in Scuol:

Gäste-Information Scuol Staziun Scuol-Tarasp Postfach 60, 7550 Scuol Tel. +41 (0)81 861 88 00 info@engadin.com

Die UNO-Weltwasserwoche ist eine Veranstaltungsreihe zur Stärkung des Themas «Wasser» in der Ferienregion Engadin Scuol. Sie wird partnerschaftlich organisiert im Interesse von Fundaziun Pro Aua Minerala, Pro Büvetta Tarasp, den Gemeinden Tarasp, Scuol, Sent und Ftan, Ernst Bromeis «Das Blaue Wunder» und Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG.

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