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Ftan aus historischer Sicht

Lange Besiedlungsgeschichte in der Silvretta

Wer sich schon nachts in den Rasenkammern innerhalb der imposanten Sturzblöcke von Plan da Mattun im Val d’Urschai aufgehalten hat, kann sich vorstellen, dass hier viele Sagen um Hexen und andere furchterregende Gestalten entstehen konnten. Und wirklich werden die meisten Ftaner Sagen mit dem Val Tasna in Verbindung gebracht.

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Der wahre Kern dieser Geschichten findet sich in den jahrhundertealten Streitigkeiten mit der Nachbargemeinde Ardez um Wiesen und Weiden sowie dem Zugang zum Futschölpass, der für die Sömmerung des Ardezer Viehs im Paznaun den besten Weg darstellte. Die seit langer Zeit grosse Bedeutung dieses Übergangs verifizierte sich in den Jahren ab 2007, als ein Archäologenteam der Universität Zürich mit Thomas Reitmaier genau bei den genannten Sturzblöcken Spuren prähistorischer Menschen fand. Sie sind rund 10'500 Jahre alt und gelten weit herum als älteste Zeugnisse menschlicher Aufenthalte. In die Bronze- und Eisenzeit gehören Funde und Befunde auf dem Muot Padnal. Die Römerzeit ist wiederum durch Funde im Val Tasna nachgewiesen, welche zudem eine sehr frühe alpwirtschaftliche Nutzung zeigen. Im Mittelalter lag das Unterengadin im Spannungsfeld zwischen

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