MUCBOOK, Issue #4

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Dein München — Deine Blogger Ausg abe 4

Stadt, Land, Flucht. Wiesn, Flaucher, Spezi – München ist Heimat! Oder?

Munich & The Mountains

Never fuck the company

Pseudotoleranz – my ass.

Wer spielt denn da?

33 Tipps für München und Umgebung

Gegen Ignoranz und für mehr Vielfalt im Theater

Gilt diese Regel auch für die Uni?

89 Münchner Bands und Musiker

4 EURO


Euer neuer ActionsportSpielplatz !

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ebow–das weiße pferd–elend– heimat–viertel–sex–kolum ne–prozess–kafkas–orient bazaar–münchen–waldmeiste rei–club–feiern–exzess–thalkirchen–reizworte–glanz–asia markt–gefühle–zugfahrt–konzept–blogger–bibliothek–kunst liebe–munikat–zweitverwertung–milla–c100–reloaded,streetstyle–café–fashion–gedanken S streit–fuck–kunstspaziergang feiern–kong–borakay–barzeiler–campus–pseudotoleranz– fragen–schlawiner–airmax–geht– interkulturell–maybe–lieblin3 EDITORIAL

Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Warum sind wir hier und nicht dort?

Foto: Denis Pernath

chon seit längerer Zeit wird der Heimatbegriff in der Kunst- und Kulturszene hinterfragt. Und während doch jeder Mensch seine Heimat anders definiert, feiert das Tragen von Tracht ein Comeback und die bajuwarische Bazikultur erlebt einen neuen Aufschwung. Wir geben zu: Auch unsere Redaktion konnte nicht die Finger von sentimentalen Heimatfragen lassen. Deswegen haben sich Iseult Grandjean und Anika Landsteiner in den Zug gesetzt, das Sinnbild für Reise, für Abschied, aber auch für Ankommen, und haben sich dabei vor allem eine Frage gestellt: Ist Heimat überhaupt noch ein örtliches Konzept? Die Titelgeschichte ist nur eine von vielen brandheißen Geschichten im neuen Magazin. Neben dieser haben wir uns auch mit The-

men wie kulturelle Vielfalt und Pseudotoleranz beschäftigt sowie den Luxuswahnsinn der Schickeria in einer Fotostrecke festgehalten. Das neue mucbook ist hochaktuell und mit viel Herzblut entstanden, um ihm am Ende unsere graphische Cocktailkirsche aufzusetzen. Wir wünschen euch verdammt viel Spaß damit! Zeigt es euren Freunden, lest es Omas Kanarienvogel vor oder schenkt es dem Vater zum Geburtstag, denn unsere Schlawiner-Geheimtipps der Isarkiesel-Insider sind für jeden relevant! Bis zum nächsten Magazin sehen wir uns hoffentlich online: www.mucbook.de Ihr wollt die Printausgaben ganz ohne Versandkosten abonnieren? abo@mucbook.de


4 I N H A LT

S Impressum Herausgeber: Marco Eisenack (V.i.S.d.P.) text:bau Verlag München Schwanthalerstr. 155 80339 München T 089 21665055 F 089 21665056 info@textbau.com

Studium in München 9-10

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Chefredaktion: Anika Landsteiner Art Direktion: C100, www.c100studio.com Text: Sevda Arican, Juliane Becker, Nadine Brendel, Désireé Damm, Amadeus Danesitz, Peter Gardill-Vaassen, Stephan Goldmann, Gloria Grünwald, Iseult Grandjean, Theresa Hein, Heiner Hendrix, Sebastian Huber, Sarah von Holt, Isabelle Karlsson, Larisa Kellerer, Valerie Kiendl, Tobias Mayr, Natalie Mayroth, Simone Mellar, Markus Michalek, Celina Ponz, Jan RauschningVits, Jovana Reisinger, Rausfrauen, Thomas Schex, Sabine Sikorski, Daphne Weber, Stefanie Witterauf, Cornelius Zange

Coverfoto: Denis Pernath Models Titelgeschichte: Nina Schneider, Nicolas Fethi Türksever Schlussredaktion: Margit Brand, Valerie Kiendl Anzeigen: Susanne Meier Susanne.meier@textbau.com T 089 21665055 Druck: Westermann Druck, Braunschweig Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Termine kann nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift, alle in ihr enthaltenen Abbildungen und Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung gestattet. Ausgabe Nr. 04 I 2015 (3. Jahrgang) Erscheinungstermin 04.03.2015

Foto: Munich & the Mountains / Joachim Wendenburg (siehe Seite 54-55)

Netzkolumne Blo ggen und Geld verdienen dar f sehr wohl Hand in Hand gehen

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Campusrep or t Fünf Bibs, die sich lohnen, entde ck t zu werden!

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G eht! G eht nicht! Stadt vs. Land – Wie (un-)sexy ist Pendeln wirklich?

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Foto: Sebastian Grapentin, Deniz Ispaylar, Manuel Nieberle, Saskia Pfeiffer Illustration: Nina Bachmann, Anna Grebner, Bella Illenberger, JovanaReisinger, Team Hula, C100

Campusdeb at ten Never fuck the comp any gilt auch für die Uni!? Üb er Beziehungspleiten und die Lieb e auf dem Campus

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Zweit ver wer tung Die kre ativen Köpfe hinter dem Te am Hula und ihre Abschlussarb eit Copy Kitchen Nimm den Ko ch mit nach Hause! Ko ch Aramis tischt le cker auf


5 I N H A LT

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30-33

34-39 40-41 42-43 44-45

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M

Z

Menschen in München

Zeitgeist in München

DIY Die Rausfrauen mit einer Pe r formanceAnleitung zum „Vö geln“ D er Macher Mit der Band Luck y Fish fing alles an. Musiker und Lab elchef Amadeus im Inter view Stadt, Land, Flucht. Wo sind wir zuhause? Iseult Grand je an und Anika Landsteiner stellen die Heimat auf den Kopf. Eine Erkenntnisreise. Reizwor te Zwei Autoren verp acken se chs Reizwor te in zwei Geschichten, die unterschie dlicher kaum sein könnten Konsum! Konsumer! Am Konsumsten! Der Luxuswahnsinn der Münchner in einer analo gen Fotostre cke D as Spiel mit Glanz und Elend „München Marienplat z “? – München ist auch Romanstadt Raus aus der Mit te Wie lebt es sich so in Thalkirchen? „Ich bin hier nur für die Ausländerrolle engagier t“ Ge gen Pseudotoleranz in Kunst und Kultur 089 B ands Wer spielt? Urgesteine und aufleuchtende Sterne am Münchner Musikhimmel

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B arzeiler Eine lyrische Hommage an die Favorit Bar

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Kunstsp aziergang Von Tat to okunst und neuen Galerien

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33 Dinge, die in München und den Bergen immer gehen

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Stil Münchens Stre et st yle unter die Lup e genommen Kultur in München The ater, Kunst, Musik und Kino – von allem alles, bit te! Neu hier!? 4 Läden vorgestellt G efällt mir Tolle Sachen mit Lieblingsteilp otenzial G efühlswelt Heiner Hendrix ma cht kurzen Prozess


FEN F OTO G R A N ORE 6 H A L LO!

L LU S Bella Illenberger CAMPUSDEBATTEN (S. 9-10), „ICH BIN HIER NUR FÜR DIE AUSLÄNDERROLLE ENGAGIERT“ (S. 44-45) Just press escape onewavestudios.com/ justbella

Manuel Nieberle CAMPUSREPORT (S. 12-13), FOTOKOLUMNE (S. 34-39), BARZEILER (S. 51) Ich liebe gute Filme, Musik, Fotografie und Cornflakes. manuelnieberle.com

T R AT Team Hula ZWEITVERWERTUNG (S. 16-17) "Neben den Drogen, die heute viele Tausende und vielleicht Millionen vergiften, wird unser Verstand oben- drein durch die rund um den Globus verbreitete Emission pseudokosmischen Unsinns befallen" - Stanislaw Lem teamhula.com

Jovana Reisinger REIZWORTE (S. 30-33), GEFÜHLSKOLUMNE (S. 66) Sie verkleckert ja ihr Talent mit Lifestyle jovanareisinger.de

Christian Hundertmark (C100) GEHT! GEHT NICHT! (S. 14-15), Bin kurz surfen. c100studio.com

Nina Bachmann RAUS AUS DER MITTE (S. 42) Alles muss, nichts kann. ninabachmann.de

Deniz Ispaylar STILKOLUMNE (S. 56) If you go home with somebody and they don`t have a mucbook, don`t fuck them. ispaylar-photography. com

Saskia Pfeiffer DER MACHER (S. 22-23), RAUS AUS DER MITTE (S. 42-43) Take it as it comes saskiapfeiffer.com

Denis Pernath COVER EDITORIAL (S. 3) Ach, weißt du, Diggie.... Donnerstag, Schweinebraten? pernath.de

Sebastian Grapentin COPYKITCHEN (S. 18-19), TITELSTORY (24-29), Glück ist nur echt, wenn man es teilen kann. sebastian-grapentin.de

AU Juliane Becker CAMPUSDEBATTEN (S. 9-10) Deadline? Welche Deadline? ichwilltheater.de

Amadeus Danesitz RAUS AUS DER MITTE (S. 42-43) Ois Tschikago substanz-fm.com

Stefanie Witterauf 089: BANDS (S. 46-49) Zehras neues Baby (S. 61) Bevor sie 30 Jahre alt ist, möchte sie jede europäische Hauptstadt bereist haben. mucbook.de

Anika Landsteiner Chefredaktion TITELSTORY (S. 24-29) Für einen Moment. Für einen einzig schönen Moment. Ich will ihn haben. anidenkt.de

Cornelius Zange DER MACHER (S. 22-23), 089: BANDS (S. 46-49) Käsebrezen sollten Brezenkäse heißen mucbook.de

Peter Gardill-Vaassen EIN FOTOGRAF UND DIE VORSTELLUNG DES LEBENS (S. 57) Kulturtaucher im mucbook-Universum stadtrandblog.de


7 H A L LO!

Nadin Brendel 33 DINGE... (S. 54-55) In Simplicity There Is Truth. munichandthemountains.com

TO Simone Mellar BARZEILER (S. 51) Hasst Selbstdarstellungen und Selfies und fehlt immer noch eine Ersatzdroge nach "Sons of Anarchy" mucbook.de

Daphne Weber CAMPUSREPORT (S. 12-13) Schreibe oszilliert zwischen journalistisch und literarisch, sie mag Bibliotheken, Backstagebereiche und Bier. mucbook.de

Heiner Hendrix GEFÜHLSKOLUMNE (S. 66) Musiker und Autor: Er schreibt (meistens) aufständlerische Sozialstudien und postpubertärer Sprache. soundcloud.com/ heiner-hendrix

Sevda Arican STILKOLUMNE (S. 56) Mode - das Werkzeug, sein Inneres nach außen zu kehren. mymuc.org

Isabelle Karlsson KUNSTSPAZIERGANG (S. 52-53) Ich bin doch nicht abgehoben, nur weil ich einen Propeller auf dem Rücken hab! mucbook.de

Theresa Hein MÜNCHEN SPITZT DIE OHREN (S. 58) Ich esse jede Woche mein Eigengewicht in Keksen. philtrat-muenchen.de

RE

Iseult Grandjean TITELSTORY (S. 24-29) Ich bin leider nicht mehr Ende 10, sondern mittlerweile Anfang 20, liebe Gin Tonic und Zitroneneis. iseaultatgoogle.blogspot. com

Markus Michalek "DAS SPIEL MIT GLANZ UND ELEND" (S. 40-41) Er arbeitet als Literaturagent, als begeisterter Bergsteiger schätzen er und sein Hund die Nähe der Alpen parsimonie.de

Rausfrauen DIY-KOLUMNE (S. 21) Queergestrickt: Privat & öffentlich, weiblich & männlich, hart & weich mischen, mit Ironie würzen, heiß genießen! rausfrauen.de

Jan Rauschning-Vits GEHT! GEHT NICHT! (S. 14-15), ZWEITVERWERTUNG (S. 16-17) Die Politik ist allgegenwärtig. mucbook.de

Valerie Kiendl SPIEL, SPASS, SPANNUNG (S. 57) 100% Münchner Ki(e) ndl – Zuhause im KulturHerzen der Stadt. mucbook.de

Marco Eisenack mucbook-Gründer FOTOKOLUMNE (S. 34) München - eine Stadt, die berauscht, ernüchtert, beglückt, frustriert, erfrischt, erschreckt kurz gesagt: eine Heimat, die so kompliziert ist, dass man das Fernweh vergisst. mucbook.de

N

Stephan Goldmann NETZKOLUMNE (S. 11) Als Blogger musst Du für Dein Thema brennen. lousypennies.de

Sabine Sikorski COPYKITCHEN (S. 18-19) Ohne Gefühl kann man nicht kochen – also ran an die Töpfe und Pfannen! www.siktwin.word– press.com

Celina Ponz „ICH BIN HIER NUR FÜR DIE AUSLÄNDERROLLE ENGAGIERT“ (S. 44-45) „Und sie merken, dass das Fallen zum Schweben wird, wenn man aufhört, sich an Dingen festzukrallen“ (Käptn Peng) mucbook.de


8 ST U D I U M I N M Ü N C H E N

STUDIUM IN MÜNCHEN 9-10 KNUTSCHEN IM HÖRSAAL – AFFÄREN, TRENNUNGEN UND DIE GROSSE LIEBE 11 BLOGGEN=ARBEIT+LIEBE: DARF DAS GELD KOSTEN? 12-13 SCHNAUZE VOLL VON STABI UND CO.? HIER ENTLANG! 14-15 DRAUSSEN WOHNEN? PRO UND CONTRA DES PENDELNS 16-17 HULA HOOP! ABSCHLUSSARBEIT ZWEITVERWERTET 18-19 FLEISCHPFLANZERL À LA NONNA – WIR SCHAUEN KOCH ARAMIS ÜBER DIE SCHULTER


9 C A M P USD E B AT T E N

I Autorin: Juliane Becker

Liebe Deine Uni

Illustration: Bella Illenberger

Flirten in der Bibliothek, turteln in der Mensa, knutschen im Hörsaal: Mit irgendwas muss man sich ja die Zeit zwischen Vorlesung und Klausur vertreiben. Die Liebe auf dem Campus ist seit Urzeiten fester Bestandteil des studentischen Alltags. Manchmal entstehen dabei Beziehungen mit Happy End – und manchmal auch unschöne Erinnerungen.

E

s begann mit einem Kuss. Besoffen, verschwitzt und ein wenig zugekifft am Unibrunnen. Die Erstsemesterparty war vorbei, die letzte U-Bahn weg, also blieben Paul* und Julia* in der Oktoberkälte sitzen. „Dass wir uns genau an diesem Abend unter den Hunderten Studenten kennengelernt haben, ist schon irgendwie Schicksal“, sagt Julia. Aus den beiden Erstis im Lehramtsstudium sind mittlerweile Berufseinsteiger geworden. Sie Grundschullehrerin, er Mathe und Physik am Gymnasium. Letztes Jahr kam der gemeinsame Sohn Max* zur Welt. „Es war eine klischeehafte Uni-Romanze“, lacht Paul, „dass es so weit kommt, hätte niemand gedacht.“ Es ist kein Zufall, dass wir während unseres Studiums Menschen kennenlernen, die ein Leben lang an unserer Seite bleiben. Ob im Hörsaal, in der Mensa oder in der Bibliothek, es wimmelt vor attraktiven Leuten im selben Alter, die bestenfalls auch noch unsere Interessen teilen. So entstehen Freundschaften, One-Night-Stands – und ab und zu eben auch

Familien. Allerdings sind gute Geschichten mit glücklichem Ausgang auf dem Campus nicht die Regel: Der vormalige Traumprinz hat doch ein paar Gehirnzellen weniger als zuerst angenommen, die Süße aus dem Parallelkurs stellt sich als schnarchige Klischee-BWLerin heraus, und überhaupt packt einen ganz schnell der Lagerkoller: Sich jeden Tag zu sehen, schlägt doch stark aufs Gemüt. Die flammende Leidenschaft verkommt flott zum schwachen Flämmchen, wenn man sich regelmäßig nach einem durchzechten Wochenende mit montäglichem Mundgeruch und ausgebeulter Jogginghose im Hörsaal trifft. Die allermeisten studentischen Beziehungen verlaufen nach einigen Wochen oder Monaten im Sand, und das ist an sich auch keine große Sache. Man hatte eine Zeit lang zusammen Spaß, konnte etwas Stress abbauen und sich von der bevorstehenden Hausarbeit ablenken. Begegnet man einander danach, nickt man sich verschwörerisch zu, sinniert kurz über vergangene Zeiten und geht dann weiter seines Weges. Einfach,


10 ST U D I U M

Es ist, was es ist, sagt die Liebe, schrieb schon Erich Fromm, und das gilt bis ­heute. Ob die Affäre die möglichen ­Konsequenzen wert ist, muss jeder im ­Zweifelsfall selbst ­entscheiden.

unkompliziert, bequem. Meistens, zumindest. Was aber, wenn die Sache so richtig schief geht? „Das war so ein beschissener Fehler“, sagt Laura*. Die 22-jährige Studentin der Komparatistik hatte zuvor eine Affäre mit einem Kommilitonen begonnen, alles ganz easy, eigentlich. Beide klassische Mingles: Man hat sich ja schon irgendwie gern, aber etwas Festes? Nee, lieber nicht. So ging das eine ganze Weile. „Bis er für ein Semester nach Frankreich ging und ich von seiner langjährigen Freundin erfuhr.“ Laura rührt wütend in ihrem Kaffee. „Fast ein ganzes Jahr habe ich mit ihm verschwendet, während er noch seine Beziehung am Laufen hatte.“ Das Vergessen dieser unschönen Zeit gestaltet sich allerdings schwierig; immerhin haben die beiden noch jede Menge Kurse zusammen: „Bei vielleicht hundert Studenten im selben Semester und fünfzehn Teilnehmern pro Seminar sieht man sich ständig.“ Immer montags, mittwochs und donnerstags sitzt Laura also mit ihrer Ex-Affäre in einem Raum, und immer wieder kocht in ihr die Wut hoch, über seine Unehrlichkeit und über sie selbst. „Ich hätte genauer darüber nachdenken sollen, was passiert, wenn es nicht klappt“, meint sie. Mittlerweile hat sie sich eine strenge „Never fuck the company“-Mentalität zugelegt. Weder in ihrem Studiengang, noch an ihrem zukünftigen Arbeitsplatz will sie sich jemals wieder auf Partnersuche begeben.

Dass Liebe aber nicht planbar ist, weiß Mia* sehr genau. Sie führt seit zwei Jahren eine Beziehung mit ihrem Professor für Kunstgeschichte. Liebeleien zwischen Studenten und Lehrbeauftragten sind auch heute noch ein Tabu auf dem Campus, auch wenn diese per se nicht illegal sind. Darum halten beide ihr Verhältnis geheim, nicht einmal Mias Eltern wissen davon. Der Altersunterschied ist enorm, 31 Jahre trennen die beiden, trotzdem läuft alles wunderbar. „Natürlich belastet es mich, dass ich ihn nicht einfach als meinen Freund präsentieren darf“, nickt die 25jährige, „aber ich habe das Studium ja bald fertig, danach wird das alles besser.“ Der Funke sprang über, als sie nach einer Vorlesung nach weiterführender Lektüre zum behandelten Thema fragte. „Wir trafen uns auf ein Bier und redeten die ganze Nacht über Kunst. Kein Mann in meinem Alter hat mich je so fasziniert.“ Nach Mias Bachelor wollen sie zusammenziehen, vielleicht sogar heiraten. „Ich habe nie groß darüber nachgedacht. Ich bin einfach verliebt.“ Es ist, was es ist, sagt die Liebe, schrieb schon Erich Fromm, und das gilt bis heute. Ob die Affäre die möglichen Konsequenzen wert ist, muss jeder im Zweifelsfall selbst entscheiden. Schließlich ist die Uni nicht nur ein Ort zum Lernen, sondern auch zum Experimentieren, ein Ort der Selbstfindung – und ein Ort zum Verlieben. Ein Happy End ist nicht vorprogrammiert. Aber möglich.

*Namen von der Redaktion geändert


11 N E T Z KO LU M N E

B LO G G E N U N D G E L D V E R D I E N E N Autor: Stephan Goldmann

F

Blogger sind Autoren mit Herz, sie lieben ihr Thema. Das heißt aber nicht, dass sie nicht auch Kapital daraus schlagen können.

ür mein Blogthema brenne ich. Wenn ich einen neuen Beitrag schreibe, fräse ich mich förmlich in die Informationen, recherchiere stets da weiter, wo andere aufhören, und nehme immer wieder neue und ungewöhnliche Perspektiven ein. Kurz: Ich bin Blogger. Ich schreibe von Herzen. Ich glaube daran, dass ein guter Blogger ein Getriebener dessen ist, was ihn begeistert und was er liebt. Ein Blog ohne Herzblut wirkt einfach nicht authentisch. Aber genau das Authentische gibt uns den entscheidenden Vorteil gegenüber großen Medien. Denn Journalisten sind eher Generalisten dem Herzblut eines Spezialisten können sie selten etwas entgegensetzen. Das gilt auch für Werbeagenturen, Verkäufer und Hersteller von Produkten. Die produzieren zwar oft “Content” – wie es so schön im Marketing-Sprech heißt – und üben sich im “Storytelling” auf ihren Webseiten. Der Blogger aber lebt und liebt sein Thema heiß und innig. Und das ist etwas wert. Denn irgendwann merkt der Blogger plötzlich: Er ist nicht mehr alleine! Leser kommentieren und diskutieren seine Beiträge, er bekommt Mails mit Anfragen, die Zugriffszahlen steigen, er wird als Experte angesehen. Um ihn und um sein Blog wächst eine Leserschaft. Menschen, die ihm zuhören.

“Reichweite” heißt das im Medien-Fachjargon. Und diese Reichweite ist anderen bares Geld wert. Blogs, die eine gewisse Flughöhe erreicht haben, erscheinen oft automatisch auf dem Radar der Firmen, die die gleiche Zielgruppe erreichen wollen. Und so kann es sein, dass Mails mit Anfragen einflattern: “Könnten Sie uns nicht mal in einem Beitrag erwähnen? Wir schreiben Ihnen gerne einen Artikel gegen einen Link darin …” Jetzt heißt es doppelt vorsichtig sein. Vorsichtig, weil die mühsam erkämpfte Lesergemeinde schnell enttäuscht sein könnte, wenn man sich auf ein unseriöses Angebot einlässt. Und vorsichtig, damit man der Firma nicht etwas schenkt, was Geld wert ist: die eigene Arbeitszeit, die eigenen Texte und der direkte Draht zum Leser. Natürlich ist Werbung auf dem Blog ein Spiel mit dem Feuer. Es geht eben darum, Werbeplatz zu verkaufen – aber nicht die Seele des Blogs. Diesen Balanceakt gilt es eben stets zu meistern. Hier geht’s entlang zum vollständigen Artikel inkl. Tipps zu verschiedenen Werbeeinnahmen

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t e k c i T y d n Ha


12 ST U D I U M

Außergewöhnliche Bibs – endlich entdeckt NACH DEN LIEBLINGSORTEN RUND UM DEN CAMPUS H ­ ABEN WIR UNS NUN AUF DIE SUCHE NACH SPANNENDEN UND ­U NGEWÖHNLICHEN BIBLIOTHEKEN GEMACHT, DIE GARANTIERT ZU WENIG MENSCHEN KENNEN. WER SICH IM L­ YRIKKABINETT, IN DER MUWI-BIB, IN DER BIB DER HFF, IN DER BIB DES ­E INEWELTHAUSES ODER IM LESESAAL DES ALPENVEREINS AUS ­W ELCHEN GRÜNDEN HERUMTREIBT, ERFAHRT IHR HIER... Text: Daphne Weber Fotos: Manuel Nieberle

Bibliothek der Musikwissenschaft, ­Hauptgebäude LMU Kira Lorenz „Ich studiere Musikwissenschaft an der LMU und arbeite in der Bibliothek als s­ tudentische Hilfskraft. Das heißt, ich kenne hier jeden Millimeter. Und in j­edem dieser Millimeter steckt sehr viel Herzblut, da ich unter anderem für die B ­ üchersignaturen mitverantwortlich bin. Es gibt hier wissenschaftliche Literatur zu Musik und Musikwissenschaft aus allen Bereichen, außerdem viele Noten. Es ist für mich einfach die ­tollste Bibliothek, weil sie auch so gemütlich ist, fast wie ein Wohnzimmer! Irgendwie ist sie aber auch unser Musikwissenschaftsstammtisch. Wir sind ein kleines Institut und man läuft sich über den Weg, man trifft sich und wir haben hier auch unsere Veranstaltungen, wie zum Beispiel das jährliche Adventssingen. Kommt doch auch mal vorbei!“ Lyrikkabinett, Amalienstraße Markus Rabe „Ich bin vor ein paar Stunden ins Lyrikkabinett ­gestolpert – seitdem bin ich hier, was auch schon etwas aussagt! Vorher kannte ich diesen Ort gar nicht, aber als ich ihn vorhin betreten habe, hatte ich gleich ein gutes Gefühl. Die ­Atmosphäre ist total schön, es sind liebe Leute da. Als ich angekommen bin, wurde ich als Erstes gefragt, ob ich K ­ affee oder Tee möchte. Das habe ich noch nie erlebt. Dann liegen die ­Räumlichkeiten so schön versteckt und abgeschirmt im Hinterhof, dass das gesamte Gebäude den Charakter eines Wintergartens hat. Auf k­ einen Fall ist das eine typische Uni­bibliothek und sie macht das ­Studieren definitiv sehr e­ rträglich!“


13 C A M P USR E P O RT

Bibliothek des EineWeltHaus, Schwanthalerstraße Pascal Murgas „Das EineWeltHaus ist ein recht großer Komplex, die Bibliothek ist nur ein Bestandteil davon. Ich bin gerne hier, da die Schwerpunkte meinen Interessen entsprechen: Ökologie, Migration, 3. Welt und Kolonialismus. Außerdem ist Ausleihen komplett kostenlos und es gibt Bücher, die sonst nirgends zu finden sind: internationale Belletristik, viel arabische Literatur. Es gibt auch Lesungen, ungefähr einmal im Monat, die Schriftsteller kommen aus unterschiedlichen Ländern. Das entspricht dem Konzept des ­EineWeltHauses: viel Kulturaustausch, Gruppen, die sich hier treffen, und eine kostenlose Rechtshilfe für Asylanten wird auch bereitgestellt.“

Bibliothek des Deutschen ­Alpenvereins, Praterinsel Wir treffen einen schüchternen ­Kletterforscher, der sich aber nicht fotografieren lassen möchte. Deshalb schießen wir ein Foto vom Chef der Bibliothek, Andreas Kaiser. „Die Bibliothek des Alpenvereins ist die größte ihrer Art, es wird hier alles zu Umweltthemen der Alpen, Flora und Fauna, Bergsport und so weiter gesammelt und auch mit dem Alpinen Museum verknüpft. Finanziert wird das durch Mitgliedsbeiträge, aber es gibt immer wieder Ausnahmen, wenn zum Beispiel ein Student eine Arbeit über die Alpen schreibt und gut sortierte Literatur benötigt. Ich forsche hier zum Beispiel gerade über die Geschichte des Kletterns. Früher sind die ganzen Bergsteiger hierher gekommen, um ihre Touren zu planen, da hier das beste Material zur Verfügung stand. Und was auch noch schön ist: Die Bibliothek hat einen Garten und liegt so nett auf der ­Praterinsel, dass man im Sommer im ­Liegestuhl an der Isar lesen kann.“

Bibliothek der Hochschule für Film und ­Fernsehen, Bernd-Eichinger-Platz Johannes Hutner „An der HFF studiere ich Filmproduktion und wie ich gemerkt habe, ist die Bibliothek der einzige r­ uhige Ort im ganzen Haus. Ich ziehe mich hierhin gerne zurück und schaue natürlich Filme. Die Bib ist eben vor allem ein großartiges Filmarchiv. Wir haben hier Sachen, die im normalen Vertrieb und im Netz u ­ nauffindbar sind, zum Beispiel alte ­NS‑Propaganda-Filme, die verboten und vernichtet wurden. Die gesamte Filmgeschichte ist hier dokumentiert. Und wir haben kleine schwarze Kabinen mit einem winzigen Fenster nach draußen, in denen es still und dunkel ist. Man kann sich komplett abschotten zum Lernen, Filmeschauen und Nachdenken. Viel Spaß beim Suchen!“


14 ST U D I U M

Draußen wohnen WIE (UN)SEXY IST PENDELN WIRKLICH? Autor: Jan Rauschning-Vits

Autor: Sebastian Huber

er Wohnungsmarkt hat sich zu einem Monster entwickelt, das natürlich mittellose Studenten und Geringverdiener, aber auch immer mehr junge Familien zu Sklaven ihrer Mieten macht. 500 Euro pro WG-Zimmer sind schon fast Standard. Doch so muss es nicht sein. Wer sich von den gentrifizierten Hipstervierteln fernhält, zahlt oft bedeutend weniger. Der Rand der Stadt hat viel zu bieten. Und damit sind jetzt nicht die hässlichen Entlein Hasenbergl oder Perlach gemeint, sondern die Enden der S-Bahn Linien im schlimmsten Fall. Denn im Prinzip jammert man in München auf extrem hohem Niveau. Auch aus den Randgebieten braucht man nur 30-45 Minuten in die Innenstadt. Ein Berliner kann darüber nur lachen. Wenn man die gesamte Reisezeit verrechnet, ist der Unterschied marginal im Vergleich zu den immensen Einsparungen bei den Mieten. Wer in Allach auf 20 Quadratmetern wohnt, spart im Schnitt fast 1700 Euro gegenüber einer vergleichbaren Wohnung in Schwabing. Das ist jedes Jahr genug Geld für ein neues fancy MacBook, das vielleicht ein bisschen die fehlende Hippness Allachs ausgleicht. Oder ein Flug nach Thailand, um dort neue Facebook-Profilbilder zu shooten. Oder über 60 mal mit dem Taxi nach Allach fahren. Der Vorteil einer Wohnung im Zentrum ist natürlich die wahnsinnige Szene um einen herum. Doch wie wichtig ist das wirklich? Nimmt man kulturelle Angebote in der Stadt öfter wahr, weil sie näher sind? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch bei den meisten Leuten beschränkt sich Kultur eh nur auf Kino und Saufen im Technoschuppen. Das gibt es unter Umständen auch am Rand der Stadt. Die kulinarischen Angebote sind im Vergleich zu den Randgebieten überwältigend, aber auch hinfällig, da nach 22 Uhr auch keine angesagte Kichererbsenrolle mehr zu erwerben ist. Doch auf dem „Land“ lebt es sich auch viel gesünder. Weniger Lärm und gesündere Luft sind nur zwei große Pluspunkte. Natürlich wird nicht jeder gleich zum Fitnessfreak, nur weil er mehr Möglichkeiten zum Joggen oder Radfahren hat, aber die Anreize sind bestimmt höher als in der Innenstadt. Bei der Frage, wo man wohnt, geht es eigentlich – wie beim Auto – oft vor allem um eines: Status. Die bewundernden Blicke, die man für ein Zimmer in der Amalien- oder Klenzestraße erhält, sind Balsam für das urbane Herz. Doch wer ohnehin monatlich nur einen schmalen Taler in der Geldbörse aufbewahrt, der kann ordentlich Geld und Nerven sparen, wenn er nur einen MVV-Ring nach außen zieht.

bends halb zehn in München: Ich bin mit meinen Freunden unterwegs, wir laufen durch die Straßen und gehen in eine Bar. Man unterhält sich, wirft der heißen Person am Nebentisch ein paar schüchterne Blicke zu und trinkt ein kühles Bier. Kurzgesagt, die Stimmung ist gut, es scheint ein schöner Abend zu werden. Irgendwann schaut jemand auf die Uhr und meint, wir könnten langsam einen Club ansteuern. Ahhhhh – Fehler. Plötzlich ist die Stimmung im Keller und es bricht eine Debatte darüber aus, ob es sich überhaupt noch lohnt, 10 Euro€Eintritt abzudrücken, wenn man spätestens um 2 Uhr eh wieder los muss, um die letzte S-Bahn zu erwischen. Eines der grundlegendsten Probleme, außerhalb der Stadt zu wohnen, ist die S-Bahn. Selbst wenn man in der Nähe eines S-Bahnhofs außerhalb Münchens wohnen sollte, bleibt der rote Wurm ein Graus. Zum Beispiel die Fahrzeiten. 02:30 ist an einem vernünftigen Freitag- oder Samstagabend einfach zu früh, um nach Hause zu gehen. 05:30 in den meisten Fällen aber zu spät, besonders, wenn einen die Abfahrtszeiten dazu zwingen, bis in die Morgenstunden halb-komatös in einem Club herumzuhängen, obwohl man sich schon seit ein paar Stunden ins eigene kuschelige Bett wünscht. Die ReiseLounge am HBF ist da auch keine Alternative. Ist man irgendwann trotz Stammstreckensperrung und Gleisbruch zu Hause angelangt, verfolgen einen das elektrische AnfahrtsStöhnen und die blauen Quadrate der Sitzbezüge in die schlimmsten Albträume. Darüber hinaus trifft man in der S-Bahn die skurrilsten Gestalten, die zwar immer gut für eine Anekdote sind, auf deren Bekanntschaft man aber trotzdem liebend gerne verzichten würde. Eine Freundin hat mir letztens erzählt, dass sich eine Frau in der S-Bahn ihr Handy ausgeliehen hat, um damit die Polizei anzurufen. Den Polizisten hat sie dann erzählt, wie gerne sie den Kindern an der Bushaltestelle hinterherschaut und dass die Jungen und Mädchen vom 960er-Bus die hübschesten sind. Was zum Teufel... Pendeln ist leider nicht sexy und wird es in naher Zukunft leider auch nicht werden. Das spürt man auch, falls man sich für die erste S-Bahn entschieden hat und doch noch einen im Club draufmacht. Angenommen, man sieht Mr(s). Right, spricht sie/ihn an und kommt sich schließlich näher. Mit vorrückender Uhrzeit und steigendem Alkoholpegel wird der Tanz immer enger, alles läuft darauf hinaus, die Nacht zusammen zu verbringen und irgendwann steht die Frage im Raum: „Wo wohnst du eigentlich?“ „In Grafing. Du?“ „Nein, nicht wo du herkommst – wo wohnst du?“ „Ich wohne in Grafing!“ „Ouh… äh, warte mal. Ich glaub, ich muss mal kurz zu meinen Leuten rüber, wir sehen uns später.“ Oder auch nie wieder. Es gibt kaum größere Liebestöter als eine einstündige Heimfahrt.

A

GEHT NICHT!

GEHT!

SAGT JA N R AUS C H N I N G-V I TS

SAGT S E BA ST I A N H U B E R

D


Illustration: Christian Hundertmark


16 ST U D I U M

Hula Hula

Illustrationen: Team Hula


17 Z W E I T V E RW E RT U N G

Team Hula haben im Moment gewaltig Feuer unterm Hintern. Ihr Logo ist nicht nur mit gefühlten 50.000 Stickern vielleicht das meistgeklebte Symbol in München, sondern auch ein Großteil der Partyplakate in der Stadt sind von ihnen gestaltet. Mittlerweile designen sie auch die Album ­Cover des Münchner Rappers Edgar ­Wasser und stellten kürzlich in Tel Aviv aus. Ihre Arbeiten sind ­geprägt von einem ganz eigenen Stil, der polarisiert und im Kopf bleibt. Begonnen hat wohl alles mit ihrer Abschlussarbeit an der AMD ­Designschule mit dem eigentümlichen Namen "Das Supra Natura Protokoll".

Was war die Motivation hinter eurer Arbeit? Wieso interessiert euch gerade das Thema? In erster Linie war das ganze Projekt unsere Abschlussarbeit im Fachbereich Kommunikationsdesign. Dazu kommt unser beider Interesse für fiktionale Zukunftsszenarien. Wir besprechen mit Leidenschaft gegenwärtige Problematik im Rahmen einer dystopischen Geschichte und versuchen, uns so nah wie möglich an Dingen zu orientieren, die für uns in dieser Zeit relevant erschienen. Relevant und wissenswert war für uns zu dieser Zeit das Eingreifen in die Natur durch den Menschen und hiermit die Frage: Leben wir symbiotisch mit unseren Pflanzenwelt oder nicht ? Somit wollten wir herausfinden, wie ein Leben mit der Natur für einen modernen Menschen funktioniert und ob das in der Zeit des Turbokapitalismus überhaupt noch funktioniert. Allgemein interessiert es uns aber, gegenwärtige Gesellschaftsstrukturen oder Wissenschaften auf Zukunftsmodelle zu übertragen und zu schauen, was dabei herauskommt. Ein bisschen "rumspinnen". Wie viel Arbeit steckt in dem fertigen Werk? Ich denke, man kann sagen, dass wir drei Monate 6 Tage in der Woche von 8 bis 20 Uhr gearbeitet haben und zudem unzählige Arbeitsvorgänge in unserem bevorzugten Programm Cinema4D erlernen konnten. Außerdem begriffen wir im Rahmen unserer Arbeit physische Vorgänge und medizinische Wirkungen. Es war uns ein Anliegen, genau in diesem Bereich der Geschichte die Wahrheit zu erzählen, also medizinischwissenschaftlich korrekte Angaben zu machen. Wir studierten also exempla immunologica, also Beispiele zur Antikörperreaktion. (Modell "actio - reactio")

Ist das bloße Spinnerei, oder haltet ihr ein solches Szenario für möglich? Ich glaube, in jeder science fiction steckt ein bisschen Wahrheit. Nun ist diese Art, Dinge zu erzählen, direkt verbunden mit unseren Kenntnissen über die Vergangenheit und Gegenwart, das heißt, wir schildern einen Vorgang, der durchaus für uns realistisch erscheint, da er zu einem Teil eine Spekulation in die Zunft bedeutet und zum anderen Teil aus unserer reinen Fantasie entstammt. Trotzdem sind Wissen und Fantasie immer schon der Treibstoff gewesen, aus dem die Zukunft gemacht ist, also realistische Vermutungen, wie sich die Welt entwickelt. Das SNP (Supra Natura Protokoll) bleibt dennoch eine erdachte Dystopie und keine wissenschaftlich belegete Arbeit. Sind durch das SNP schon Leute auf euch aufmerksam geworden? Wir hatten nicht die Absicht, diese Arbeit groß zu promoten oder an die große Glocke zu hängen. Wir konnten trotzdem im Rahmen einer Kinovorstellung im MMA mit downstairs. Art unser Werk einem größeren Publikum zeigen und an dieser Stelle tolles Feedback einholen.


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ST U D I U M

1X DIE ITALIENISCHEN FLEISCHPFLANZERL WIE OFT WILL ICH IN RESTAURANTS NACH EINEM GUTEN ESSEN AM LIEBSTEN DEN KOCH MIT NACH HAUSE NEHMEN, DAMIT ER DAS GERICHT FÜR MICH JEDEN TAG KOCHEN KANN. SO AUCH BEI DEN WALDMEISTERN, EINEM LOKAL IN DER MAXVORSTADT, WELCHES ERST SEIT KNAPP EINEM JAHR BESTEHT (S. S. 63). EIN BLICK AUF DIE TÄGLICH WECHSELNDE KARTE ZEIGT EINE SCHÖNE AUSWAHL AN JAHRESZEITLICH ORIENTIERTEN GERICHTEN, BEI DENEN FÜR JEDEN WAS DABEI IST. SEIEN ES DIE TAGLIATELLE MIT WALDPILZEN, DAS BOEUF BOURGUIGNON ODER DIE VEGANE BOLOGNESE. Autorin: Sabine Sikorski Fotos: Sebastian Grapentin

GELERNT IN ITALIEN, VERFEINERT IN DEUTSCHLAND

COPYKITCHEN: NIMM DEN KOCH MIT NACH HAUSE

Die Fleischküchlein in Tomatensauce mit Pappardelle sind eine der Spezialitäten von Aramis. Ihre Zubereitung hat er von einer Nonna in Italien gelernt. Er hat sie verfeinert, seinem Gusto und dem seiner Gäste angepasst, indem er beispielsweise bestes Rindfleisch anstelle von Schwein nimmt. Die Polpette zerfließen fast auf der Zunge, man schmeckt den Parmesan und die frischen Kräuter, ahnt den leichten Hauch von Knoblauch und genießt die Pinienkerne, die Paprika mit leichtem Biss in der Tomatensauce, und freut sich über die perfekt gekochten Papardelle.

Genau dieses Gericht will ich auch kochen können, und deshalb nehme ich mir den Koch mit nach Hause. Denn heute darf ich – es ist CopykitchenZeit! Heißt, ein Koch aus einem Münchner Restaurant kommt mit in die WG-Küche und kocht gemeinsam mit den Bewohnern das Essen nach. Es ist nämlich eigentlich ganz einfach, auch zu Hause ausgewogen und gut zu kochen. Selbst Gerichte, an die man sich vielleicht sonst nicht so herantraut. Wie die perfekten Polpette gelingen, das zeigt euch Aramis in der folgenden Bilderstrecke inklusive Rezept.


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C O P Y K I TC H E N

Lasst uns kochen: Zutaten (vier Personen): • Pappardelle oder andere Nudeln nach Wahl • 250 g Rinderhack • 1 Semmel • 150 ml Sahne (ggf. etwas mehr)• 1 Ei • 2 kleine Zwiebeln • 2 Knoblauchzehen • 2 rote Paprika • 1 rote Peperoni • Zitronenabrieb von einer Biozitrone • 1,5 EL Paprikapulver edelsüß • 1 EL Taomatenmark • 800 g gehackte Tomaten aus der Dose • 50 g Pinienkerne, geröstet • 1 Bund frischer Oregano (geht auch getrockneter) • 1 kleiner Bund frische Petersilie • 2 Bund frischer Basilikum • ca. 80 g Parmesan • Salz, Pfeffer, Zucker • Neutrales Öl, Olivenöl, Butter

1. Semmel in feine Scheiben schneiden, in der Sahne einweichen 2. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten 3. Paprika vierteln, waschen, mit dem Sparschäler die Haut (so gut es geht) schälen. In kleine Würfel schneiden. 4. Peperoni, Zwiebeln und Knoblauch ebenfalls würfeln 5. Kräuter waschen und grob klein schneiden, Zitrone heiß abspülen 6. Die Hälfte des Parmesans reiben 7. Neutrales Öl in einem Topf leicht erhitzen, Paprikawürfel hinzugeben und anschwitzen lassen. Chili und die Hälfte der Zwiebeln dazu, zum Schluss die Hälfte des Knoblauchs in den Topf geben, diesen nur kurz mitdünsten lassen. Stück Butter hinzugeben. 8. Tomatenmark und Paprikapulver zum Gemüse geben, verrühren, kurz anrösten lassen, dann mit den Dosentomaten aufgießen. Salzen, Prise Zucker dazu, etwas Abrieb von der Zitrone und ein Strang des Basilikums. Alles leicht köcheln lassen

Die Waldmeister, Barer Str. 47 Geöffnet: Mo-Sa: 8 – 20 Uhr www.diewaldmeister.com

9. Polpette: restliche Zwiebel in Olivenöl und Stück Butter kurz dünsten, zum Schluss den Knoblauch dazugeben 10. Hackfleisch mit den Semmeln vermischen, die Zwiebeln und den Knoblauch dazugeben, die Hälfte der Pinienkerne, Petersilie, den geriebenen Parmesan und das Ei untermischen 11. Aus der Hackfleischmasse kleine Kugeln formen, etwas platt drücken. In einer Pfanne neutrales Öl erhitzen, Stück Butter dazu, die Polpette von beiden Seiten anbraten 12. Das Basilikum aus der Tomatensauce nehmen, Oregano und die Hälfte des Basilikum hinzugeben, abschmecken. Die Polpette in die Sauce geben und ziehen lassen 13. In der Zwischenzeit die Nudeln kochen 14. Pasta auf dem Teller anrichten, Sauce drübergeben, mit dem restlichen Basilikum bestreuen. Ein bisschen Olivenöl darauf träufeln, den Parmesan in Spänen darüber geben, mit den restlichen Pinienkernen dekorieren und servieren.

Du führst ein Restaurant und willst auch bei der Copykitchen mitmachen? Schreib uns: mitmachen@mucbook.de


M 20 M E NS C H E N I N M Ü N C H E N

MENSCHEN IN MÜNCHEN

21 „VÖGELN“? DIE RAUSFRAUEN WISSEN, WIE’S GEHT 22-23 IM GESPRÄCH: AMADEUS, MITGRÜNDER DES MUSIKLABELS FLOWERSTREET RECORDS

24-29 WO KOMMEN WIR HER? WO GEHEN WIR HIN? EINE SPURENSUCHE. 30-33 REIZWORTE: HEISS UND KALT TREFFEN AUFEINANDER 34-39 IM KONSUMTEMPEL – EINE ANALOGE FOTOKOLUMNE 40-41 „MÜNCHEN MARIENPLATZ“? – WIE LITERARISCH IST MÜNCHEN WIRKLICH? 42-43 AM FLAUCHER – STREIFZUG DURCH THALKIRCHEN 44-45 DIE KUNST DER TOLERANZ 46-49 089 MAL WAS AUF DIE OHREN


21 D I Y– KO LU M N E

Vögeln. Eine Performance-Anleitung. Autorin: Ina Hemmelmann

Piazza San Marco, Venedig: Ströme von Touristen und Scharen von ­Tauben gehen hier eine eigentümliche Symbiose ein. Während die menschlichen Akteure auf Zutritt zum Markusdom warten und in SelfieSerienproduktion treten, hüpfen und picken die Geflügeltiere zwischen deren Beinen umher, auf der Suche nach Kekskrümeln und anderen Leckereien. Nichts scheint die Tiere aufzuscheuchen oder auch nur ansatzweise aus der Ruhe zu bringen. Der Hunger nach hoher K ­ ultur trifft auf den Hunger nach Speiseresten, intellektuelles Futter auf bauchfüllendes Verwertungsmaterial.

I

n diesem Szenario soll nun eine performative Intervention stattfinden, die die bestehenden Gegebenheiten aufgreift und durchkreuzt. Ein menschlicher Akteur überschreitet die Grenze zwischen humaner und animalischer Sphäre, indem er sich in Maskerade unter die tierischen Protagonisten mischt und deren Körperhaltung und -bewegungen nachahmt. Schnabel und Flügel dienen hierbei als artifizielle Ergänzungen, die die Nähe zum Federtier markieren. Mit Brotkrumen lockt der Vogelmensch die Tauben an, um Annäherungsversuche zu starten und die Distanz zum Vogel zu verringern. Der Name der Performance, „Vögeln“, gibt den Prozess der Vogelwerdung treffsicher wieder und schafft durch die entstandene Neukonnotation, auf die Arbitrarität menschlicher Sprachzeichen zu verweisen. Die Erläuterungen zum „Vögeln“ sind beispielhaft für andere Performances im öffentlichen Raum zu verstehen. Eine Performance nutzt einen bestehenden, nicht spezifisch theatralen Kontext, um für einen begrenzten Zeitraum in einmaliger, nicht-repetitiver Aktion theaterähnliche Strukturen zu schaffen und Anwesende in die Position von Teilhabenden zu bringen. Die stattfindende Aktion weicht in der Regel deutlich von der als Normalität konstituierten Konvention ab und ist in größtmöglicher Ernsthaftigkeit auszuführen. Im Fokus der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung steht die Präsenz

der Handlung, die körperliche beziehungsweise dingliche Manifestation der Tat – sprachliche Sinnvermittlung gilt es zu vermeiden. Suchen Sie zur Durchführung einer Performance einen geeigneten Ort oder eine geeignete Situation, von der eine deutliche Abweichung möglich ist. Beobachten Sie genau und erkennen Sie die Möglichkeiten und Ansatzpunkte, um in eine Konvention einzudringen und sie von innen heraus zu brechen. Einen weiteren möglichen Bestandteil performativer Interaktion bildet die mediale Dokumentation – dies unterläuft zwar die Singularität und Unwiederholbarkeit des performativen Moments, doch trägt das Festhalten im Medium zur Archivierung und kunsthistorischen Ordnung und Aufarbeitung bei. Falls Sie bei der Planung Ihrer Performance auf schwerwiegende Probleme und Fragen stoßen, zögern Sie nicht, die Expertise des in performativen Fragestellungen geschulten Instituts für angewandte Raumaneignung zu nutzen. www.angewandte-raumaneignung.de Hier geht’s zum Video:


22 M E NS C H E N I N M Ü N C H E N

ES KANN NUR FUNKTIONIEREN

Autor: Cornelius Zange Foto: Saskia Pfeiffer

MIT DER BAND LUCKY FISH FING ALLES AN. SIE WAR DIE ERSTE BAND, DIE BEIM MÜNCHNER INDEPENDENT-LABEL „FLOWERSTREET RECORDS“ UNTER VERTRAG WAR. HEUTE IST DAS LABEL MIT CA. 150 VERANSTALTUNGEN IM JAHR EIN TREIBENDER MOTOR DER MÜNCHNER MUSIKSZENE. GREGOR „AMADEUS“ BÖHM, GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER, IST SELBST MUSIKER, KOMPONIST UND PRODUZENT. SEINE MUSIKALISCHE KARRIERE BEGANN MIT DER INDIE-BAND FIVE! FAST!! HITS!!! UND SETZTE SICH MIT EINEM SOLOPROJEKT UND DER GARAGENROCK-BAND ELEKTRIK KEZY MEZY FORT. FÜR SEIN ENGAGEMENT WURDE ER BEREITS MIT DEM FÖRDERPREIS MUSIK DER STADT MÜNCHEN AUSGEZEICHNET. EIN INTERVIEW MIT IHM ÜBER MUSIK, GESCHENKE UND DAS WISSEN, ALLES AUF EINE KARTE ZU SETZEN.


23 D E R M AC H E R

DU BIST MUSIKER, PRODUZENT, LABELCHEF, SPIELST MEHRERE INSTRUMENTE UND HAST SOGAR MAL ALS PORTRÄTMALER GEARBEITET. WAS KANNST DU GAR NICHT? Da gibt es ganz vieles, aber ich glaube, ich bin ein schlechter Geschenkemacher und vor einem Jahr hätte ich noch gesagt, dass ich unpünktlich bin, aber das habe ich jetzt gut im Griff. DIE FIVE! FAST!! HITS!!! WAREN DAMALS DEIN EINSTIEG, RICHTIG MUSIK ZU MACHEN... Wir hatten einfach ziemlich viel Glück. Chris Heine, einer der beiden Chefs des Atomic Cafés, hat uns direkt unter Vertrag genommen. Alles, was ich mir damals gewünscht habe, ging mehr oder weniger sofort in Erfüllung. Chris hat echt tolle Arbeit geleistet und wir konnten überall spielen. Von ihm habe ich unbewusst vieles über das Musikgeschäft gelernt, bevor ich überhaupt auf die Idee gekommen wäre, ein Label zu gründen. WIE KAM ES DANN ZUR GRÜNDUNG DES LABELS? Aus einer totalen Schnapsidee heraus dachte ich mir, ich könnte meine nächste CD selbst veröffentlichen. Ich wusste, dass es Leute gibt, die ganz alleine ein Label führen. Richtig gegründet hat eigentlich alles eher Hanna (*Kolb, Anm. d. Red.). Sie hat das Organisatorische übernommen und ich habe mich um das Musikalische gekümmert.

ZU DER ZEIT SIND LABELS EHER PLEITE GEGANGEN, ALS DASS SIE SICH NEU GEGRÜNDET HABEN. WAS WAR BEI EUCH ANDERS? Anstatt nach Bands zu fischen, die es schon länger gab und die man auf einem bestimmten Level abholen kann, um erstmal Geld zu verdienen, haben wir Bands aus dem Proberaum aufgebaut. Eigentlich hat das niemand in dem Maße wie wir gemacht. Mit diesem NewcomerDing konnten wir eine Nische besetzen, in der sonst niemand arbeiten wollte. Allerdings kam es uns nicht so vor, weil wir total Spaß dabei hatten. Es war lediglich deutlich zeitintensiver und nicht selten haben wir 16 Stunden am Tag gearbeitet, sieben Tage die Woche. ALSO HABT IHR AUFGABEN ÜBERNOMMEN, DIE ANDERE LABELS NICHT MACHEN? MIT EINER ART BANDAUSBILDUNG? Ja, im Grunde haben wir Künstleraufbau betrieben. Wir waren nicht wirklich ein Label, sondern eine Künstleragentur. Wir haben geschaut, dass die Künstler genügend Konzerte spielen, wissen, wie man sich bei Veranstaltern bewirbt und so weiter. Teilweise haben wir beim Songwriting mitgeholfen und bei Konzertorganisationen oder haben auch mal minderjährige Bands herumgefahren. Superspaßig, aber halt nichts für jedermann. WIE HAT SICH DAS BIS HEUTE VERÄNDERT? Wir fahren nicht mehr den Bandbus

(lacht). Es hat sich stark verändert. Wir hatten eine Phase, in der wir ziemlich viele Bands gesignt haben, wodurch wir sehr gewachsen sind. Jetzt konzentrieren wir uns wieder mehr auf die Künstler, die wir haben. Wir probieren alles aus und ziehen daraus unsere Schlüsse. Es gibt auch nichts, was ich heute anders machen würde als damals, weil alle Schritte notwendig waren. Außerdem ist das Team gewachsen und ich kann mich wieder mehr auf die Musik konzentrieren. GIBT ES ETWAS IN DERENTWICKLUNG VON FLOWERSTREET RECORDS, AUF DAS DU BESONDERS STOLZ BIST? Ich bin froh darüber, wie einige Dinge gelaufen sind und bin für vieles extrem dankbar. Ich glaube, ich bin am dankbarsten für die Leute, die ich in so vielen Bereichen kennengelernt habe und dass diese typische „Haifischbranche Musik“ relativ spurlos an mir vorbeigegangen ist. Es ist natürlich toll, dass wir jetzt in einem Bereich, den sich am Anfang niemand vorstellen konnte, Geld verdienen und davon leben können. Das Risiko, dass ich mein Leben mit etwas, worauf ich keinen Bock habe, verschwende, ist viel größer, als dass ich an etwas scheitere, das ich liebe. Ich glaube, wenn man seinen ganzen Fokus auf etwas setzt, kann es nur funktionieren. SOLANGE MAN ALLES GIBT? Solange man bereit ist, alles zu geben und solange man irgendwie ein gutes Gefühl bei der Sache hat.


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