Ebbes aus Hohenlohe Nr. 8/2019

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Ebbes Ausgabe 8 | Herbst-Winter 2019

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s zum o l en Kost ehmen! Mitn

Tanzen begeistert

S. 16

Erntedank S. 36

Ausgabe 8 | Herbst-Winter 2019

Männer pilgern S. 10

Der Reiz der Berge

S. 28

Katzenliebe S. 30 Vorhang auf! S. 20


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... ein Produkt von thak.

Nie zu alt Liebe Leserin, lieber Leser, die Wälder werden rot und gelb, warme Farben herrschen vor. Fast wie im Sommer, nur dass jetzt jedes Blatt zur Blüte wird. Es beginnt die Jahreszeit, in der die Natur die Seite umblättert. Aber das Buch ist noch lange nicht zu Ende, denn auch der Herbst hat noch seine schönen Tage. Dabei ist man nie zu alt, um wild durch einen Haufen Laub zu rennen, um Kastanien aufzusammeln und in die Hosentasche zu stecken oder einen Drachen steigen zu lassen. Es ist die passende Gelegenheit, um das Teegeschirr wieder herauszuholen, einen heißen Kräutertee zu kochen, ihn laut schlürfend mit aufs Sofa zu nehmen und dabei ein gutes Buch zu lesen. Tipps dazu gibt es auf Seite 42. Ist das Wetter draußen grau und verregnet, lässt es sich prima in eine Decke gekuschelt auf der Couch liegen, um dort auf Facebook zu schauen, was die Freunde so treiben. Und wenn Sie schon dabei sind, dann gucken Sie einfach auch einmal bei uns unter www.facebook.com/ebbeshohenlohe vorbei und abonnieren Sie unsere Seite – es lohnt sich.

Fotos (Titel): privat (3), ela, th (2)

Herzlichst Ihr

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Thorsten Hiller PS: Falls Sie für uns Hinweise, Termine oder nette Geschichten haben, dann geben Sie uns bitte Bescheid: per Telefon 0 79 52/62 24 oder per E-Mail an kontakt@ebbes-aus-hohenlohe.de

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KÜRBIS

Der goldorangene Kürbis … 4 – 7

WO LPERTSHAUSEN

Helfen und geholfen werden … 8 – 9

BL AU FELDEN

KIRCHBERG

Fotos: privat (8), Foto Eidenmueller, mk, ela, th

GERA

Auszeit vom Alltag … 10 – 11

Tanzen tut der Seele gut … 16 – 17

BRONN

70 Jahre Theatergemeinde … 20 – 21

L AN

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GENBURG

„Die Schürze hing am Haken“ … 24 – 25


28 – 29 … „Die Liebe zu Bergen erleben“

CRAI LSHEIM

SCH ROZBERG

30 – 31 … Viel Lärm um Friedhofskatzen

34 – 35 … Rückzugsgebiet für Vögel

Inhalt 36 – 37 … Wo Ernte Spaß macht

40 – 41 … Wo ist der See geblieben?

7/13/27/43/44

DO

IT YOURSELF

WAL LHAUSEN

SATT

ELDORF

ROT AM SEE

Weihnachtsmärkte … 14 Buchtipps … 42 Impressum … 46

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Der ene goldorang Kürbis

G

ehe in den Garten und hole einen Kürbis.“ Aschenputtel lief los und holte den schönsten, den sie finden konnte. Die Fee mit ihrem Zauberstäbchen verwandelte ihn in eine hübsche goldene Kutsche.

Foto: AOK

Im Märchen Aschenputtel, in der Version des französischen Schriftstellers Charles Perrault (1628 –1703), spielt der Kürbis eine wichtige Rolle. Die Pflanze, deren Name aus dem lateinischen „cucurbita“ stammt, war damals schon seit gut 200 Jahren in Europa bekannt und wurde angebaut: Christoph Kolumbus entdeckte sie im Jahr 1492 in Südamerika und brachte die ersten Samen nach Europa. Kürbisse werden heute weltweit, vor allem in warmen Regionen kultiviert, weil sie empfindlich gegenüber Frost sind. Sie sind einjährig. Entgegen der landläufigen Meinung ist der Kürbis eine Beere und somit ein Obst, also keine Gemüse. cf

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Welche Nährwerte hat ein Kürbis? Der Kürbis besteht zu 95 Prozent aus Wasser. 100 g Fruchtfleisch haben nur 27 Kalorien. Zieht man das Wasser ab, dann ist der Kürbis reich an B-Vitaminen und Vitamin C. Auch zahlreiche Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium finden sich im Kürbis.

Elvira Föll, Ernährungsberaterin bei der AOK in Schwäbisch Hall, erklärt die Hintergründe: Warum ist der Kürbis eine Beerenfrucht und kein Gemüse? Elvira Föll: Beeren sind Früchte, deren Kerne – wie beim Kürbis – frei im Fruchtfleisch liegen. Für den Botaniker macht es keinen Unterschied, dass die Frucht etwas größer ausfällt, als es allgemein von einer Beere erwartet wird.

Wirkt der Kürbis heilend? Kürbisfleisch wirkt entwässernd und verdauungsfördernd. Die Sorten mit orangefarbenem Fleisch haben einen hohen Carotinoidgehalt und stärken so das Immunsystem. Noch gesünder ist das Kürbiskernöl. Es ist reich an wertvollen Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Diese Pflanzenstoffe habe verschiedene positive Wirkungen auf den Körper: Sie können den Cholesterinspiegel senken und fördern die Heilung von Prostatavergrößerungen.

Wie viele Sorten gibt es? Weltweit gibt es rund 1000 Sorten. Speisekürbisse können zu Püree, Konfitüren, Chutneys, Suppen, Salat, Kuchen und Grillgemüse verarbeitet werden. Aus den schalenlosen Kernen des Ölkürbisses werden Speiseöl und Knabberkerne gewonnen. Zierkürbisse gibt es in zahlreichen Farben und Formen, sie sind aber nicht essbar! Welche Sorten sind in Deutschland am beliebtesten? Die beliebtesten Sorten sind Hokkaido-, Butternut-, Spaghetti- und Muskatkürbis. Der Hokkaido-Kürbis hat den unschlagbaren Vorteil, dass er nicht geschält werden muss. ButternutKürbis hat einen nussig-buttrigen Geschmack und Muskatkürbis schmeckt fein nach Muskatnuss.

Warum hat in der deutschen Küche der Kürbis so viel Platz eingenommen? Der Anbau von Speisekürbissen hat in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Von 41 000 Tonnen in 2006 auf 68 320 Tonnen im Jahr 2015: Nicht nur die Erntemenge, sondern auch die größere Vielfalt bei der Sortenauswahl trägt zu mehr Verwendung von Kürbis in der Küche bei. Außerdem gibt es zahlreiche Zubereitungsarten und kleine Kürbisse eigenen sich hervorragend zu Dekorationszwecken. Gibt es weitere gesundheitliche Gründe, weshalb Sie dieses Obst empfehlen würden? Es gibt eine Personengruppe, denen Kürbis gute Dienste erweisen kann: Er hilft gegen Schwangerschaftserbrechen.

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Kürbisgesicht und Halloween-Legende

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Fotos: privat, mk

ine alte irische Legende erzählt von Jack, einem bösen und geizigen Mann, der in Irland gelebt haben soll und sogar den Teufel betrogen habe. Jack durfte deshalb nach dem Tod weder im Himmel noch in der Hölle sein und bekam ein Stück brennende Kohle, um sich nicht in der Dunkelheit zu verlieren. Die Kohle steckte er in eine Rübe und so wurde er zu Jack O’Lantern (übersetzt: Jack mit der Laterne). Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit. Aber wie verwandelte sich die Rübe in einen Kürbis? Die Iren, die nach Amerika einwanderten, fingen an, Kürbisse anstatt Rüben zu verwenden, um den alten Brauch weiter auszuleben. Aus dem Kürbis wurde noch ein gruseliges Gesicht geschnitzt. Von Amerika kam der Brauch mit der Kürbis-Laterne zurück, auch zu uns nach Deutschland. cf

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Kürbisauflauf Silvia Zott Gesundheitsberaterin www.silviazott. wordpress.com

Zubereitung 1,5 kg Hokkaido-Kürbis 4 mehlige Kartoffeln 2 Zwiebeln 60 g Butter 1 Knoblauchzehe 3 Eier 150 g würziger Käse, gerieben 2 EL Semmelbrösel Salz, Muskat, Pfeffer frisch gemahlen, evtl. 50 g durchwachsener Speck in Würfeln

Arbeitszeit: ca. 20 Min. Kochzeit: ca. 1 Std.15 Min. Schwierigkeitsgrad: normal Hokkaido-Kürbis waschen und in Würfel schneiden; Zwiebeln und Knoblauch schälen, dann schneiden. Kartoffeln waschen, schälen, in Würfel schneiden. Alle Zutaten in einen Topf mit Salzwasser geben, ca. 25 Minuten garen, abkühlen lassen, dann pürieren. Eier, Käse, Gewürze, evtl. Speck verrühren und unter die Kürbismasse geben. In eine gebutterte Auflaufform füllen, mit etwas Käse, Butterflocken und Semmelbrösel bestreuen. Bei 220 Grad ca. 30-45 Minuten goldbraun backen.

Silvia Zott erklärt, dass der Kürbis auch als Superfood bezeichnet wird, weil er reich an Inhaltsstoffen ist. Beim Basenfasten im Herbst wird der Kürbis sehr empfohlen, da er viele Vitamine, Eiweiß, Mineral- und Ballaststoffe enthält, die dem Körper beim Ausscheiden der Schadstoffe helfen. Auch enthält der Kürbis die Aminosäure L-Tryptophan – sie ist zuständig für die Produktion des Serotonins, einem Wohlfühlhormon. Also: Beim Basenfasten einen Kürbis in Spalten schneiden, auf ein Blech mit Olivenöl, Pfeffer, frischen Kräutern setzen und 20 Minuten bei 200 Grad backen. Einfach und gesund. Als Deko-Tipp: Kürbissamen in der Nähe des Kompostes säen: Der Kürbis liebt die Kompostsubstanzen, wächst und gedeiht schneller, klettert herum und erfreut die Augen mit einem schönen, grünen Anblick. 7


Helfen und geholfen werden

Das Zusammenleben im Ort soll gefördert werden

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beim Einkaufen und bei Besorgungen, Besuchsdienste, Vorlesen, Informationen und Beratung (zum Beispiel über Finanzen, Pflege, Adressen von Fachleuten und zuständigen Ämtern, usw.), Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, bei Notsituationen, Haustierbetreuung, Kinderbetreuung, Begleitung zum Arzt, zu Behörden, bei Spaziergängen, Unterstützung im Haushalt, Garten oder bei kleinen technischen und handwerklichen Reparaturen. Die Tätigkeiten sind ehrenamtlich und werden innerhalb der Gemeindegrenze Wolpertshausens ausgeübt. Alle Mitglieder sind daran beteiligt, bieten Hilfe an und nehmen Angebote in Anspruch. Regina Weinmann erzählt vom Grillfest am idyllisch gelegenen See, auf Einladung des Vereins „Jugendtreff“, der diese Anlage pflegt und betreut. Die Jungen haben für die Senioren gegrillt und alle haben eine schöne Zeit zusammen verbracht. „Das Ziel für solche Aktionen ist der Austausch zwischen den Generationen, damit die Jungen die Älteren wahrnehmen können.“ Die drei Frauen erzählen von lustigen Begebenheiten während des Grillfestes und anderen Veranstaltungen. Sie berichten, wie die ältere Männergeneration überrascht war, weil die jüngeren Männer den Frauen in der Küche geholfen haben. Sie erzählen, wie jeder von so einem Austausch profitieren kann und eine Bereicherung erlebt. Ein weiteres Beispiel dafür ist das Treffen „Kochen wie bei Oma“, bei dem zwei Seniorinnen

in kleines Fachwerkhaus mit grünen Holzfenstern: das Dorfgemeinschaftshaus in Cröffelbach. Dort beschreiben drei Gründerinnen gut gelaunt den Verein „Wolpis nullbishundert“: Regina Weinmann, die 1. Vorsitzende, Hanne Coskun, die 2. Vorsitzende, und Helma Wimmer, die Kassiererin. Alle drei sind jetzt im Ruhestand und haben früher im Sozialbereich gearbeitet. Gegründet wurde der Verein im Herbst 2016 nach einer Umfrage in Wolpertshausen: „Was wünscht man sich im eigenen Dorf?“, die im Zuge der Teilnahme am Entwicklungsprogramm ländlicher Raum durchgeführt wurde. Auf Basis des Ergebnisses wurde die Idee für den Verein geboren, die aber zunächst weiter konkretisiert werden musste. „Es gibt viele Vereine für junge Leute in Wolpertshausen und auch Treffen für Senioren. Mit dem Wolpis-Verein wünschen wir uns einen Austausch zwischen den Generationen“, erklärt Regina Weinmann. Ein Verein, der den Bewohnern der Gemeinde hilft, allen, Jung und Alt, und der auch Generationen miteinander verbindet. So entstand das Konzept von „Wolpis nullbishundert“. Alle Mitglieder von null bis hundert Jahre, können Hilfe anbieten und annehmen. Der Flyer der Wolpis spricht für sich: Viele Hände, die sich festhalten und die Idee des Zusammenhalts vermitteln. Das Angebot ist umfangreich: Mithilfe 8

Fotos: privat, cf

Hanne Coskun, Regina Weinmann und Helma Wimmer (v. li.) sorgen in Wolpertshausen für einen Austausch der Generationen.


aus Ilshofen sechs Jüngeren die Geheimnisse des alten Kochens verrieten. Die Seniorinnen waren überrascht, wie selbstverständlich die jungen Männer den Frauen in der Küche halfen. Das war zu ihrer Zeit noch nicht so. Die Gründer des Vereins berichten über einen Erfolg: Sie haben 2016 mit 60 Mitgliedern angefangen und heute, nach nur drei Jahren, sind es schon 120! Das Ziel ist natürlich, noch mehr Mitglieder zu gewinnen, dass die Gemeinde zusammenrückt und dass jüngere Familien Teil der Gemeinde werden und sich mehr engagieren. Ein Punkt im Flyer ist besonders interessant: „Hilfe annehmen“. Warum wird das „Annehmen“ so klar in den Vordergrund gestellt? Ist es heutzutage so schwierig, Hilfe anzunehmen? Die drei Frauen erzählen, dass früher in einem traditionellen Dorf die Familie ein zentraler Netzwerkpunkt war: Sie bestand aus mehreren Generationen, die oft unter einem Dach gewohnt und sich gegenseitig geholfen haben. Heute ist die Realität anders: Viele Kinder wohnen und arbeiten in anderen Städten und können die Eltern nicht regelmäßig unterstützen. Gerade diese Generationen älterer Menschen muss lernen, von anderen Hilfe anzunehmen. Umgekehrt können die zugezogenen jungen Familien sich durch die Mitgliedschaft im Verein durch das Konzept „Hilfe geben und Hilfe annehmen“ vielleicht schneller und leichter in der Gemeinde integrieren. Der Verein bietet auch ein Jahresprogramm an: Die Aktionen finden momentan entweder im Dorfgemeinschaftshaus Cröffelbach, im Bürgerhaus oder Europasaal Wolpertshausen statt. Die Aktivitäten der „Wolpis“ werden von der Gemeindeverwaltung sehr wertgeschätzt und unterstützt. Ebenso von den Bürgern. Und der Wunsch nach einem barrierefreien Raum als Treffpunkt für alle Vereine im Ort geht in nicht allzu ferner Zukunft auch in Erfüllung. Es ist geplant, die „Herolthalle“ als „Campus“ für Kindertagesstätte, Schule und Treffpunkt für Vereinsarbeit umzubauen. „Das wäre ein Schritt“, meinen Regina Weinmann, Hanne Coskun und Helma Wimmer. cf Erfahrene Hausfrauen verraten ihre Tricks.

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Faust mal anders Sa., 23. November, um 19.30 Uhr „Faust I – Reloaded“ kommt in der Ilshofener Roland-Wurmthaler-Halle zur Aufführung. Dr. Heinrich Faust steckt in der Krise: Wissen tut er alles, erlebt hat er nichts. Statt sich einen Porsche zu kaufen, schließt er einen Pakt mit dem Teufel. „Wozu das alles?“, fragen sich zwei Moderatoren und laden ihn in ihre Show ein. Doch Faust hat Besseres zu tun und die beiden sind auf sich allein gestellt. Das Stück der Württembergischen Landesbühne stellt Goethes Klassiker der Weltliteratur auf den Kopf und bedient sich dafür beim Frühstücksfernsehen, bei Kochshows, Facebook, Castingshows und dem einen oder anderen Song. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Dunz, Telefon 07904/206 und an der Abendkasse zum Preis von 12 und 14 Euro.

Zur Info Dreimal Kinospaß Mi., 4. Dezember, 14.30 Uhr, 17 und 20 Uhr Das Kinomobil kommt mit drei Filmen in die Roland-Wurmthaler-Halle nach Ilshofen. Den Auftakt bildet „Shaun das Schaf – Ufo-Alarm“: Altersempfehlung: ab 7 Jahren, Preis: 3 Euro. Weiter geht’s mit der Realverfilmung von „König der Löwen“. Altersempfehlung: ab 10 Jahren, Preis: 3 Euro. Den Abschluss bildet um 20 Uhr „Traumfabrik“: 1961 arbeitet Emil als Komparse im DEFA-Studio Babelsberg, wo er sich in Tänzerin Milou verliebt. Das Glück scheint perfekt, doch dann werden die Grenzen geschlossen und die beiden auseinandergerissen. Emil fasst einen tollkühnen Plan. Der Film ist freigegeben ab 6 Jahren, Preis: 5 Euro.


Wer pilgert, ist meist zu Fuß auf dem Weg zu einem heiligen Ort – bei Jakobswanderern ist es das Grab des Jakobus in Nordspanien. 2004 fragte der damalige evangelische Pfarrer von Gerabronn, Markus Herb, den katholischen Pastoralreferenten Felix Edelmann aus Blaufelden, ob er sich einmal pro Jahr eine ökumenische Pilgerwanderung an einem Wochenende vorstellen könnte. „Das fand ich sofort klasse, weil ich damit meine Berufung und mein Hobby miteinander verbinden konnte“, erzählt der katholische Geistliche. Das Angebot sollte nur Männer ansprechen und bewusst „niederschwellig“ sein. Das Wandern steht im Mittelpunkt, nicht die religiösen Besinnungen. „Das verträgt sich aber gut mit meinem Frömmigkeitsbegriff.“ So starteten sie im Oktober 2004 das Abenteuer gemeinsam mit der ersten Etappe von Maulach über Rosenberg bis nach Ellwangen. Mit dabei waren von Anfang an Männer zwischen 30 und 70 Jahren mit den unterschiedlichsten Berufen aus Blaufelden, Gerabronn und Schrozberg. Der Kern der Gruppe ist bei den zwischenzeitlich 16 Wanderwochenenden gleich geblieben, ab und zu kommen neue Teilnehmer hinzu, andere verlassen die Gruppe. Von Beginn an war für die Männer klar, dass sie nie gemeinsam das eigentliche Ziel der Jakobswanderer, Santiago de Compostela, erreichen werden. Die Anfahrt für nur ein Wochenende würde immer aufwändiger und länger. Trotzdem wollten sie sich an eine Pilgerweisheit halten: „Das Ziel

„Auszeit vom Alltag“ Rund 20 Männer wandern seit 2004 Jahr für Jahr auf dem Jakobsweg

gibt dem Weg erst einen Sinn.“ So liefen die rund 20 Pilger zunächst auf dem fränkisch-schwäbischen Weg über Ulm an den Bodensee. Als sie dort das erste Mal 2009 ankamen, begannen sie 2010 mit dem bayerisch-schwäbischen Weg von Schwabach über Augsburg ebenfalls an den Bodensee. Sei 2016 sind sie jetzt auf dem thüringisch-fränkischen Weg von Erfurt nach Hohenlohe unterwegs. 2020 wollen sie mit dem nächsten Streckenabschnitt in der Heimat ankommen. Für den derzeitigen evangelischen Pfarrer von Gerabronn, Simon Englert, ist das gemeinsame Pilgern in der Gruppe „jedes Jahr aufs Neue ein Stück vom Weg des ganzen Lebens: wunderschön und anstrengend, warten und reden, hoffen und beten, rasten und feiern“. Und genau das schätzen die Pilger an ihrem Wochenende und freuen sich das ganze Jahr auf die gemeinsamen Tage Ende September im Zeichen der Muschel: „Für mich ist es eine Auszeit vom Alltag“, Gemeinsam wandern und innehalten: Die Pilger bei einem geistlichen Impuls.

Fotos: Jochen Frey, th (2)

I

m Wald erklingen Männerstimmen. Auf einer Lichtung steht eine Gruppe von vielleicht 20 Wanderern mit einem gelbfarbenen Ordner. Sie singen und beten. Die Pilgergruppe aus Blaufelden, Gera­ bronn und Schrozberg ist wieder unterwegs.


Blaufelden

Im Alter von 30 bis 70 Jahren: Die Gruppe ist seit 2004 zusammen unterwegs. sagt der eine, andere ergänzen: „Wir sehen uns sonst das ganze Jahr nicht, aber haben während des Wanderns immer gute Gespräche.“ – „Bei der Wanderung kann ich zu mir selbst finden.“ Für einen weiteren Teilnehmer sind es die geistlichen Besinnungen, die ihn weiterbringen. Jede Strecke, jedes Wochenende steht unter einem anderen Thema, zu dem die beiden Geistlichen Gedanken vorbereiten: beispielsweise „Was wir zum Leben brauchen“, „Unterwegs sein“, „Zeichen und Symbole“ oder wie dieses Jahr „Mutmach-Texte“. Dazu wird gemeinsam gesungen und gebetet. Den Reiz einer Pilgerwanderung in einer großen Gruppe machen auch die spontanen, nicht geplanten und immer wieder überraschenden Begegnungen am Wegesrand aus: Auf der Etappe von Abenberg nach Gunzenhausen 2010 regnete es den ganzen Tag. Für das Mittagessen war kein geeigneter Platz in Sicht. Als die Wanderer durch einen kleinen Ort kamen, sahen sie eine große, überdachte Veranda. Kurzerhand klingelten sie und fragten, ob sie den trockenen Ort für die Brotzeit nutzen dürften. Die Besitzer sagten spontan ja, luden die durchnässten Männer ein und kochten ihnen sogar noch Kaffee. Es ergab sich ein interessanter Austausch über die eigenen Wander- und Pilgererfahrungen des fränkischen Ehepaars. 2014 fiel die Männergruppe in der Kirche der Benediktinerabtei Ottobeuren einer Frau auf. Sie sprach sie an. Als sich herausstellte, dass die Wanderer auf dem Jakobsweg unterwegs sind, lud die Frau die Pilger für das darauffolgende Jahr zu einer Einkehr ein – weil der Weg direkt an ihrem Haus vorbeiführte. Zwölf Monate später (nach einem Anruf, ob die Einladung noch gelte), wurden die Wanderer von dem Ehepaar in dem umgebauten alten Schulhaus üppig bewirtet und bekamen eine Kostprobe Allgäuer Hausmusik. Für das nächste Jahr steht ein Umbruch an: Pastoralreferent Felix Edelmann geht diesen Oktober in den Ruhestand und pausiert zunächst einmal. Wer den katholischen Teil in der Gruppe übernimmt, ist noch nicht klar. Fest steht jedoch, dass die Männer wieder Ende September 2020 gemeinsam unterwegs sein werden. th 11

Magen im Mittelpunkt Di., 19. November, 18.30 Uhr „Wenn der Magen sauer wird“, lautet diesmal das Thema der Klinikgespräche im Blaufeldener Bürgerzentrum „Spektrum“. Über moderne Refluxchirurgie referiert Sektionsleiterin Dr. med. Christine Wurst vom Klinikum Crailsheim. Mitreißender Gospelchor Sa., 7. Dezember, voraussichtlich um 17 Uhr Der Chor Gospel alive gastiert in der katholischen Kirche Blaufelden. Der Eintritt ist frei. Die Sänger aus Vellberg-Großaltdorf werden unterstützt von einer Band mit Piano, Gitarre und Schlagzeug. „Gospel ist keine Musik zum Sitzenbleiben, sondern setzt in Bewegung, reißt mit“, schreibt der Chor auf seiner Facebook-Seite.

Zur Info Märchenhaftes Ballett Mi., 1. Januar, 18 Uhr Die traumhafte Musik von Peter Tschaikowsky, der perfekte Tanz, wunderschöne Kostüme und handgemalte Bühnenbilder: Das alles vereint das „Klassische Russische Ballett“ aus Moskau in dem märchenhaften Stück „Der Nussknacker“. Zu sehen ist das Ballett in der Blaufeldener Mehrzweckhalle. Die ganze Familie kann in eine Welt eintauchen, in der Puppen und andere Spielsachen lebendig werden. Das Publikum ist hautnah dabei, wenn der Nussknacker den Mäusekönig herausfordert und die Prinzessin ihren Prinzen im Zuckerreich heiratet. Tickets gibt es beim Bürgermeisteramt Blaufelden, Zimmer 3, Telefon: 0 79 53/8 84-0.


Basketball-Projekt geht in die 2. Runde

N

erreichen zu können, haben einige Spieler aus den eigenen Reihen ihren Trainerschein gemacht – die Vorbereitung auf die Spiele findet nun auf einem anderen Niveau statt. Nicht nur sportlich wollen die Baskets ihren Zuschauern und Fans viel bieten, auch abseits des Felds planen sie tolle Dinge. „Unser Ziel ist es, hier dauerhaft ein Event zu schaffen, zu dem man gerne mit der ganzen Familie geht.“ Es gibt Kaffee und Kuchen, bei einem Bier kann gefachsimpelt werden. Und nach dem Spiel dürfen die Kids noch etwas auf dem Feld herumtoben.

icht nur in Crailsheim wird Basketball gespielt. Seit 2018 legen in Blaufelden engagierte Spieler ebenfalls den Ball in den Korb der gegnerischen Mannschaft. Nun starten die Blaufelder Baskets schon in ihre zweite Saison. Sportlich war die erste Spielzeit für die junge Truppe des TSV Blaufelden vor allem lehrreich und endete auf dem vorletzten Platz – kein Wunder, hatte doch nur ein Spieler bis dahin Ligaerfahrung im Basketball. Die Blaufelder haben es, nach eigenen Aussagen, versäumt, ihre Stärken auszuspielen und haben sich immer an das Niveau des Gegners angepasst: „Gegen schlechte Teams haben wir also sehr schlecht gespielt und mit Abstand verloren. Gegen starke Teams haben wir auf Augenhöhe gespielt und meist knapp in einem Fotofinish verloren.“ Der Zuspruch, den sie in der Region bekommen haben, war allerdings gigantisch. So waren im Schnitt rund 100 Zuschauer bei den Heimspielen in der Halle. Zusammen mit den bereitgelegten Klatschpappen kam in der Blaufelder Mehrzweckhalle richtig Stimmung auf. Bei Auswärtsbegegnungen hatten sie dagegen vor fast leeren Rängen spielen müssen. In der gerade gestarteten zweiten Saison gilt eine ganz andere Ausgangssituation: Die Blaufelder Korbjäger haben Erfahrung sammeln können. „Wir möchten zukünftig oben in der Tabelle mitspielen und das Team stets weiterentwickeln.“ Um dies

Die nächsten Heimspiele in der Blaufelder Mehrzweckhalle (Beginn jeweils 14 Uhr): 27. Oktober gegen TV Nellingen (LL-Bezirkspokal) 10. November gegen TV Bopfingen 17. November gegen BG Tamm/Bietigheim

Fotos: privat, mk (8)

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Festliche Servietten falten: „Weihnachtsbaum“ 1

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Amlishagen Samstag, 7.12.: 16 bis ca. 22 Uhr Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz vor der Katharinenkirche

Brettheim Mittwoch, 11.12.: 9 bis ca. 13 Uhr und 18 bis ca. 21 Uhr Vieh- und Weihnachtsmarkt an der Marktstraße

Blaufelden Samstag, 30.11.: 16 bis 22 Uhr Sonntag, 1.12.: 13 bis 20 Uhr Weihnachtsmarkt vor der Kulisse des Rathauses und der Ulrichskirche. Adventsausstellung in der Mehrzweckhalle.

Crailsheim Freitag, 29.11.: 16 bis 24 Uhr (XXL-Shopping Nacht) Samstag, 30.11.: 12 bis 22 Uhr Sonntag,  1.12.: 12 bis 18 Uhr Samstag,  7.12.: 12 bis 18 Uhr Sonntag,  8.12.: 12 bis 18 Uhr Samstag, 14.12.: 12 bis 18 Uhr Sonntag, 15.12.: 12 bis 18 Uhr Advents-Carré am Marktplatz vor dem Rathaus

Ellrichshausen Samstag, 30.11.: ab 13.30 Uhr Weihnachtsbasar rund ums Rathaus

Gerabronn Samstag, 30.11.: ab 14 Uhr Adventsmarkt auf dem Kirchplatz vor der katholischen Kirche Satteldorf Samstag, 7.12.: 15 bis 22 Uhr Weihnachtsbasar rund um die Grundschule und Sporthalle

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Advents- und Weihnachtsmärkte Jagstheim Samstag, 7.12.: ab 17 Uhr Sonntag, 8.12.: 11 bis 19 Uhr Weihnachtsmarkt rund um die Nikolaus-Kirche in Jagstheim

Kirchberg Samstag, 23.11.: 12 bis 20 Uhr Advent.Lichter.Markt in Weckelweiler Samstag, 7.12.: 14 bis 22 Uhr Sonntag, 8.12.: 11 bis 19 Uhr Weihnachtsmarkt vor der Kulisse des Schlosses

Schrozberg Freitag, 13.12.: 17 bis 21 Uhr Samstag, 14.12.: 15 bis 21 Uhr Sonntag, 15.12.: 12 bis 19 Uhr Weihnachtsmarkt rund ums Schloss

Onolzheim Samstag, 30.11.: 15 bis 23 Uhr Sonntag, 1.12.: 11 bis 19 Uhr Weihnachtsmarkt rund um das Denkmal an der evangelischen KircheÂ

Wallhausen Sonntag, 1.12.: 13 bis ca. 18 Uhr Adventsbegegnung rund ums Gemeindehaus

Seibotenberg Samstag, 21.12.: 17 Uhr bis 3 Uhr Weihnachtsmarkt 15


D

en Körper zur Musik zu bewegen befreit den Geist, stärkt das Selbstbewusstsein und die Muskulatur. Das „TanzZentrum“ in Kirchberg bietet verschiedenste Kurse für jedermann und ist so gut aufgestellt wie noch nie. Doch Mitte 2021 läuft der Pachtvertrag aus. Mit der Tanzschule soll es weitergehen – nur ist noch nicht ganz klar, wie.

Tanzen tut Leib und Seele gut

Vielfältiges Programm mit Bewegung und Fitness

haltung. Gerader Rücken, ein Bein ausgestellt, die Arme gestreckt. Perfekte Spannung. Leichtfüßig bewegen sich die beiden Ballerinas um ihren Tanzpartner durch den verspiegelten Übungsraum der Tanzschule im ersten Stock des Württemberger Hofs in Kirchberg. Sie üben eine selbst erarbeitete Choreografie für die örtliche „Nacht der Kirchen“. Inge Baumgärtner, Vorstandsvorsitzende des Vereins, gibt ihnen Hilfestellung bis Elena Schneider, die Ballettlehrerin, eintreffen wird. Baumgärtner – selbst keine Tänzerin – ist voll dabei. Immer wieder spielt die engagierte Ehrenamtliche Musik ab und bespricht mit den drei Jugendlichen die Szene. „Vie-

le meinen, wir verdienen uns eine goldene Nase mit der Tanzschule, aber das ist nicht der Fall“, versichert Baumgärtner und wirkt etwas geknickt. Denn es sei Leidenschaft die sie antreibe – für den Tanz, die Musik und die Welt, die sich damit auftue. Um sich diese in Form des „TanzZentrums“ zu bewahren, stecke sie gemeinsam mit ihrem vierköpfigen Vorstandsteam viel Arbeit in den Verein: Lehrer organisieren, Auftritte planen, Stundenpläne erstellen, manchmal bis spät in die Nacht Kostüme nähen – alles freiwillig. „Wir haben uns vor 25 Jahren als Mütter zusammengetan, weil wir unseren eigenen Kindern – das waren insgesamt acht Mädels – Bal16

Foto: privat

„Du machst einen Ausfallschritt. Ich drehe mich heraus“, weist Jana Kaiser (14) ihre Schwester Lara (12) an. „Und du bleibst stehen. Ja, genau.“ Dominik Blessing (18) hält Position in typischer Ballett-


aus Kirchberg lettunterricht vor Ort ermöglichen wollten. Wir sind mit der Zeit derart in unsere Aufgabe hineingewachsen, dass wir, als unsere Kinder schon groß waren, trotzdem dabeigeblieben sind.“ Oft habe sie erlebt, wie sich das Tanzen positiv auswirke – vor allem auf die schulische Leistung. Dass Bewegung zur Musik gut ist für Körper und Seele, belegt längst die Wissenschaft. „Bei uns in den Kursen geht es nicht nur um Leistung, sondern ums Tanzen selbst und das Miteinander. Dennoch sind manche Schüler hochmotiviert und trainieren außerhalb des regulären Unterrichts. Es ist toll zu sehen, wie sie aufblühen“, erklärt Baumgärtner. Jana und Lara Kaiser gehören zu denen, die sehr viel Freizeit im „TanzZentrum“ verbringen. „Wir nehmen an sämtlichen Kursen teil. Aber am wichtigsten ist uns die Ballettausbildung“, sagen die Schwestern wie aus einem Mund. Erst kürzlich standen sie bei einem Wettkampf in Duisburg mit ihrer Gruppenformation auf dem Siegertreppchen. Dort setzten sich die Schüler aus Hohenlohe gegen 3000 Mitstreiter durch. Aber auch im Duo gewann Jana Kaiser zusammen mit Maja Kowalik bereits einen ersten Platz. Sieben Profis hat das Kirchberger „TanzZentrum“ bislang hervorgebracht. Der Berliner Staatsoper oder dem Moskauer Bolschoitheater streben Jana und Lara Kaiser gerade nicht zu. Dennoch müsse man „die beiden manchmal ein bisschen ausbremsen und schauen, dass sie nicht mit dem Training übertreiben“, bemerkt der Vater der ehrgeizigen Balletttänzerinnen. Arthur Kaiser hat selbst das Tanzfieber. Seit fünf Jahren unterrichtet er am „TanzZentrum“ Bokwa, ein Fitness-Workout aus Tänzen und Kickboxen. Der Mittvierziger hofft, dass auch künftig alles wie gewohnt weitergeht und die Vereinsvorstände die Schule in gute Hände übergeben können.180 Schüler sind derzeit angemeldet. Neben Ballett für Kinder und Jugendliche gibt es Kurse für Erwachsene und für Menschen mit Einschränkungen. Außerdem stehen Hiphop, Bauchtanz, Stepptanz, Line Dance, Breakletics sowie diverse Fitnesskurse auf dem Programm. „Ich glaube nicht, dass man in Großstädten unter einem Dach ein solch vielfältiges Angebot findet – auf so hohem Niveau“, ist Arthur Kaiser überzeugt. Was die Gymnasiastin Jana am Tanzen hält? „Ich bin schüchtern. Meine Bühnenauftritte geben mir Selbstsicherheit – dann traue ich mir alles zu und fühle mich gut. Das nehme ich in den Alltag mit“, erklärt sie ihre Ballettbegeisterung. Der lebhaften Lara hingegen hilft die Bewegung, Energie abzubauen. „Den Kopf frei kriegen, die Fitness und Beweglichkeit“ ist für Dominik, der gerade sein Abitur geschafft hat, der Anreiz fürs Ballett. So unterschiedlich ihre Gründe fürs Tanzen sein mögen, so einig ist sich das Trio in einem: „Es ist wie eine Sucht. Wer es einmal anfängt, kann es nicht wieder lassen. Gut nur, dass es gesund ist.“ ela Info: Das „TanzZentrum Hohenlohe“ beendet sein 25-Jahr-Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür. Wer Lust hat, kann sich am Samstag, 16. November, ab 10 Uhr die Räumlichkeiten ansehen, sich über das Kursangebot informieren oder an den verschiedenen Workshops teilnehmen. 17

Die Judas-Perspektive Sa., 16. November, um 19.30 Uhr Judas – verdammt oder auserwählt? In bewegenden Szenen erzählt Schauspieler Christoph Auer die Geschichte von Judas, dem Verräter, und beleuchtet sie neu. Die Veranstaltung der Kirchengemeinde Lendsiedel findet in der Stephanuskirche statt. Es ist Judas selbst, der nach 2000 Jahren zu seiner Geschichte Stellung bezieht. Er möchte seine Sicht auf die Dinge schildern, Gründe aufführen und seine Tat wieder auf ein menschliches Maß bringen. Das wirft eine Frage auf: Wie viel Judas steckt in jedem Menschen? Eintritt frei.

Zur Info Händler einst und heute noch bis Mo., 6. Januar Wissenswertes über die Vielfalt der Kirchberger Gewerbetreibenden, Händler und Dienstleister einst und heute erfahren die Besucher der Sonderausstellung „150 Jahre Gewerbevereine in Kirchberg“ im Sandelschen Museum. Geöffnet: sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr, außer am 24., 25. und 31. Dezember. Traditionelles Dreikönigskonzert Mo., 6. Januar, um 17.00 Uhr im Kirchberger Schloss Unter dem Motto „Es leuchten die Sterne“ zündet die Salonkapelle Sternenglanz ein musikalisches Feuerwerk und verwandelt den Rittersaal in einen Tanzpalast der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Karten gibt es im Vorverkauf in der Schloss-Apotheke Kirchberg/ Jagst, Tel.: 079 54/9 87 00 oder per E-Mail unter info@sk-kirchberg.de


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In Gebäuden findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Schimmelpilze. Schimmelpilzspürhund Milli bei der Arbeit.

Die etwas andere (Bau-)Perspektive Das Architekturbüro Mayer hat sich dem nachhaltigen Bauen mit all seinen Facetten verschrieben. Ökologisches Bauen dient dem Schutz der Umwelt, die Baubiologie befasst sich vor allem mit der Gesundheit des Menschen. Der Service Das Leistungsspektrum des Architekturbüros Mayer umfasst Neu- und Bestandsbauten im Bereich Wohnund Gewerbebau. Das Büro ist spezialisiert auf: nachhaltiges, alters- und behindertengerechtes Bauen, ökologische Baustoffberatungen und Entwicklung baubiologischer Konzepte für umweltkranke Menschen, Begehung von Wohn- und Arbeitsstätten mit dem Schimmelpilzspürhund sowie gutachterliche Stellungnahmen, Vorträge zum Thema (nachhaltiges) Bauen sowie Beratung und Schulung von Planerkollegen, Handwerkern, Bauträgern und Interessierten. Kleiner Ausflug in die Welt der Pilze und Hunde Wer sich mit dem Thema Bauen bzw. Sanieren befasst, wird unweigerlich auch auf Schadstoffe in Baumaterialien, Schimmelpilze, holzzerstörende Insekten, Asbestzement u. v. m. stoßen. Der Großteil des Schimmelpilzbefalls in Gebäuden sind verdeckte, also nicht sichtbare Schimmelpilze. Um diese ausfindig zu machen und zu lokalisieren gibt es verschiedenste Methoden. Die zerstörungsfreiste darunter ist die Begehung mit einem Schimmelpilzspürhund. Zertifizierte Schimmelspürhunde durchlaufen eine zirka 18 18

einjährige Spürhundeausbildung und absolvieren am Ende eine Prüfung. Erst nach bestandener Prüfung dürfen diese professionell arbeiten. Wenn man Beate Mayer fragt, wie sie persönlich bauen würde, ob mit Stein, Holz, Beton, … antwortet sie: „alt“. Leidenschaftlich gerne saniert sie alte Gebäude. Vom Fachwerkhaus über Vorkriegs- und Nachkriegsgebäude bis hin zu Scheunen- und Stallumnutzungen. Auch die Bausünden der 1950er- und 1960er-Jahre haben es ihr angetan. „Ich habe vor einigen Jahren selbst ein Gebäude aus dieser Zeit gekauft. Mein damaliger Kollege meinte: ,Sofort abreisen, den Sondermüll!‘ Nein – eben nicht! Man muss nur wissen, richtig damit umzugehen. Denn schließlich hat es jedes Gebäude verdient, dass man sich damit auseinandersetzt.“ Die zwanglose Atmosphäre im Büro mit Handwerkerkollegen und den Bauherren ist Beate Mayer besonders wichtig. „Wir nehmen uns sehr viel Zeit für unsere Bauherren.“ Dabei spielt es keine Rolle, ob Großprojekt, Einfamilienhaus, Bürogebäude oder nur ein kleiner Anbau. „Wir machen hier keinen Unterschied.“

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nigen Becken in Kläranlagen sowie das öffentliche Kanalnetz. Ein weiteres Einsatzgebiet dieser Fahrzeuge ist die Leerung und Reinigung von Öl- und Fettabscheideranlagen gemäß den gesetzlich vorgeschriebenen Intervallen. Die Abfuhr und Verwertung von Industrieschlämmen gehört auch noch zum Aufgabenggebiet dieser Spezialfahrzeuge. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Filter in den lokalen Bädern geleert werden und so das Badevergnügen im Sommer ungetrübt bleibt. Koordiniert wird die ganze Arbeit vom Büroteam der Firma SCHÖN. Zusätzlich zur Disposition und der Verwaltung werden hier durch zertifizierte Kanalsanierungsberater auch Konzepte für größere Sanierungsprojekte erstellt. Dank dem angegliederten Architekturbüro zählen auch Entwässerungsgesuche und Kanalpläne zu den Kompetenzen von SCHÖN.

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egelmäßig Klassiker von Schiller, moderne Stücke und Musiktheater mit Live-Band, und danach noch mit den Schauspielern ins Gespräch kommen: Das machen Theaterabende in Gerabronn seit 70 Jahren aus.

„Theater ist öffentliches Schauen“

urteilen gemeinsam darüber. Schirmer ergänzt: „Theater ist ohne Publikum sinnlos. Es lebt vom Austausch zwischen den Handelnden auf der Bühne und den Betrachtenden.“ So sei jede Aufführung und jeder Abend anders. Es sei den Zuschauern nicht zuzumuten, regelmäßig nach Esslingen ins Theater zu fahren. Darum kämen die Schauspieler einfach zu ihnen. „Unser Herz schlägt für das Wandertheater“, unterstreicht der 68-jährige Kölner. Die Verbundenheit zur Region zeigt sich für den 46-jährigen Co-Intendanten Grube bei der Auswahl der Stücke: Die Esslinger greifen gerne auf Material von Oliver Storz zurück, der in Schwäbisch Hall aufgewachsen ist. Ein Wandertheater muss sich beschränken, erklärt Friedrich Schirmer. „Der Stoff muss so kompliziert wie nötig und die Inszenierung so einfach wie möglich

Fotos: privat (2)

Szenenfotos aus folgenden Stücken der aktuellen Spielzeit (v. li.): Kabale und Liebe, Backbeat – Die Beatles in Hamburg und Weidmannsheil.

Fotos: Patrick Pfeiffer (2), Foto Eidenmueller, th (2)

70 Jahre Kultur auf höchstem Niveau

Nach dem verlorengegangenen Krieg, nach dem Ende des „Großdeutschen Reichs“ mit seinem Rassenwahn und der gleichgeschalteten Volksbildung, dürsteten die Menschen auch in Hohenlohe nach Hochkultur: 1949 organisierte der Gerabronner Journalist Manfred Wankmüller (Kürzel „mw“) die ersten Vorstellungen der Theatergemeinde. Mit von der Partie war von Anfang an die Württembergische Landesbühne (WLB) aus Esslingen. Das vor 100 Jahren gegründete Ensemble hatte zunächst keinen festen Spielort, sondern zeigte sein breites Repertoire an vielen Orten, auch und gerade in der Provinz. Daher war die WLB die erste Wahl für den rührigen Theaterliebhaber. Nach 70 Jahren ist die Begeisterung in Gerabronn nach wie vor ungebrochen. Es finden sich viele Besucher, die an klassischen und modernen, dramatischen und lustigen oder absurden und realen Stoffen Interesse haben ‑ in der gerade begonnenen Jubiläumssaison mehr denn je. Für die beiden Intendanten der WLB, Friedrich Schirmer und Marcus Grube, hat das Theater nichts von seiner Faszination verloren. „Theater ist immer live und es ist immer öffentliches Schauen“, betont Grube den Gegensatz zu Netflix und Co. Die Zuschauer sehen sich das Stück gemeinsam an, sprechen und

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aus Gerabronn Beim Einführungsabend (v. li.): Marcus Grube (Intendant), Markus Michalik (Schauspieler), Gesine Hannemann (Schauspielerin) und Friedrich Schirmer (Intendant). sein.“ Sonst könnten die Stücke nicht auf den unterschiedlichsten Bühnen aufgeführt werden. Das kleine Ensemble inspiriert sich dabei gegenseitig. So werden „alte“ Stoffe wie das Jubiläumsstück „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller in die Neuzeit transferiert: Machtmissbrauch, die Forderung nach persönlicher Freiheit und MeToo waren damals wie heute topaktuell. Dass Gerabronn zwischenzeitlich der älteste Außenspielort der WLB ist (in Ilshofen gastieren die Esslinger auch regelmäßig), verdankt die Theatergemeinde den rührigen Machern im Hintergrund. Die Stadtverwaltung unterstützt die Planungen und die Aufführungen personell und auch finanziell. Bürgermeister Christian Mauch ist als Vorstandsmitglied der WLB vom Esslinger Theater überzeugt: „Ein großes Stück Kultur.“ Das Kuratorium wählt die fünf Erwachsenenstücke sowie die Kinderaufführung aus. Es organisiert den Kartenverkauf und das ganze Drumherum. Fritz Maywald bereitete die Jubiläumssaison vor, mit dabei der Einführungsabend, bei dem vier Theatermacher das aktuelle Programm präsentierten. Der Erfolg gibt allen Beteiligten recht: Die Jubiläumsveranstaltung in der Gerabronner Stadthalle mit dem Schiller-Klassiker war fast ausverkauft. Die Dramaturgen haben das Stück mit der unglaublich starken Sprache auf gut 70 Minuten gekürzt und die Zuschauer den nach wie vor aktuellen Stoff dankend aufgenommen. Beim Gespräch nach dem kräftigen Schlussapplaus zeigten sich auch die Schauspieler hochzufrieden. th

Fritz Maywald sortiert im Vorfeld des Jubiläums die Plakate der vergangenen Spielzeiten.

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Filmabend über die Heimat Di., 19. November, 20 Uhr Oberamt Gerabronn heute: Im Rahmen des VolkshochschulThemas „Heimat – zusammenleben, zusammenhalten“ zeigt Gerd Kamer „Gerabronn einst und jetzt“. Ein früherer Film wurde komplett überarbeitet und neue Themen hinzugefügt. Dazu zählen: Überblick über die Stadt und ihre Teilorte, Faschingsveranstaltungen und Explosion am 2. Juli 1945. Die Veranstaltung findet im Progymnasium neben der evangelischen Kirche statt. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Zur Info Tödlicher Trollinger Sa., 11. Januar, 19 Uhr Die Württembergische Landesbühne spielt in der Aula der Grundschule Gerabronn die siebte Folge der Reihe „Der Frauenarzt von Bischofsbrück“. Eine harmlose Weinverkostung endet tödlich und schließlich wird der sympathische Held nicht nur dadurch, sondern auch durch die Reize der schönen Marilyn ziemlich aus der Fassung gebracht. Der Preis beträgt auf allen Plätzen einheitlich 8 Euro.


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inter einer Türe, in einem Abstellraum, wurde jahrelang Holz gelagert. Ansonsten passierte dort nichts. Ein Glücksfall: Gerhard Steinbrenner fand im Haus seiner Tante Helene Löchner mitten im historischen Ortskern von Langenburg eine vollständig erhaltene Schmiede.

„Die Schürze hing nach wie vor am Haken“ Ein vergessener Ort wird zu einem lebendigen Museum

„Ich habe mein Leben lang gewusst, dass mein Großvater Schmied war“, erzählt Gerhard Steinbrenner. „Aber in dem Raum konnte man nichts erkennen, so voll war er mit allerlei Dingen.“ Das Holz, das seine Tante benötigte, stellte er immer nur direkt hinter der Türe ab. Als sie 1992 starb und er das Haus erbte, entdeckte er eine vollständig ausgestattete Schmiede – Stand der Technik anno 1931. „Es sah so aus, als ob mein Großvater nur kurz nach draußen gegangen war, die Schürze hing nach wie vor am Haken.“ Dass seine Tante den Ort schützte und nichts verändert haben wollte, stellte sich im Nachhinein als Glücksfall heraus: „Als junger Kerl wollte ich dort immer mal aufräumen und das ,alte Zeug‘ wegwerfen.“ 1992 stand der Atzenröder Gerhard Steinbrenner allerdings vor einem Dilemma: Was sollte er mit der Schmiede machen? Dass sie ein Juwel war – wenn auch ein verrußtes – erkannte der Landwirt sofort.

Der Bürgermeister und der Gemeinderat wurden eingeladen, sie bestaunten das tolle Ambiente, aber die Stadt hatte kein Geld, um daraus ein Museum zu machen. Schließlich gründeten Gerhard Steinbrenner und das Ehepaar Heide und Wilhelm Arnold Ruopp den Langenburger Geschichts- und Kulturverein, der sich um die sachgemäße Restaurierung kümmerte. Experten, auch vom Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen, waren ganz begeistert von der vollständigen Ausstattung. Sie rieten, das Ensemble als Ganzes zu erhalten.

Fotos: privat (2)

Das Team der Schmiede hält den Ort lebendig, rechts Inhaber Gerhard Steinbrenner.

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aus Langenburg Die Geschichte der Schmiede lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. In den Besitz der Familie Löchner kam sie im Jahre 1704. Das Leistungsspektrum war in ganz Langenburg gefragt: Neben dem typischen Huf- und Wagenbeschlag fertigten die Löchners Werkzeuge wie Hacken oder Beile und Beschläge aller Art. Außer der Werkstatt selbst sind sämtliche schriftlichen Unterlagen erhalten – Geschäftsbücher, Bilder, Baupläne und andere Dokumente wurden ordentlich im Kontor gelagert. Ein Schmied war für die vorindustrielle Gesellschaft wichtig, stellte er doch alles her, was für die Arbeitstiere notwendig war: Die Hufe der Pferde mussten beschlagen werden, um die Gesundheit der wertvollen Tiere so lange wie möglich zu erhalten. Ein Schmied veredelte die vom Wagner hergestellten hölzernen Wagen, Kutschen sowie deren Räder mit eisernen Beschlägen. Der gelernte Schmied Hermann Mithilfe der Landesdenkmalstiftung wurden Nübel kennt die Tricks des alten, die Räume gesichert, die Decken saniert fast ausgestorbenen Handwerks. und die Schmiede wieder so hergerichtet, wie sie einmal war. „Die Werkzeuge mussten zunächst nummeriert und dann abgehängt werden. Die Reihenfolge ist wichtig, wie wir erst später, beim Arbeiten, festgestellt haben“, erzählt Gerhard Steinbrenner. „Es kam nichts heraus und auch nichts herein.“ Ein Spezialist klebte beispielsweise den Ruß an der Decke fest, damit er nicht herunterfällt. Metall-Azubis von Crailsheimer Firmen setzten die alten Maschinen in Gang. Die Esse mitsamt dem Rauchfang wurde gerichtet, denn für das Team war klar: Die Schmiede soll nicht nur zum Schauen sein, sondern auch zum Arbeiten. Seit 2006 ist sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Jeweils am ersten Samstag im Monat wird die Esse eingeschürt und geschmiedet. Hermann Nübel, ein gelernter Schmied aus Langenburg, nahm sich der Aufgabe an: Zusammen mit anderen zeigt der 78-Jährige, wie früher landwirtschaftliches Gerät und Werkzeuge hergestellt wurden. „Er zeigt uns, wie das funktioniert und wir sind seine Handlanger“, lacht Gerhard Steinbrenner. Auf Nachfrage wird die Schmiede auch zu anderen Zeiten geöffnet. „Wir haben kalte und heiße Führungen“, betont der Atzenröder. Detlef Heusel aus Heinkenbusch bei Crailsheim kommt zu Workshops nach Langenburg und lehrt Interessierten das alte, fast ausgestorbene Handwerk. Bei den Besichtigungen kommen die älteren Besucher schnell ins Erzählen und freuen sich an der alten Schmiede in Langenburg. th Info: Von Mai bis Oktober ist die Löchnersche Schmiede in Langenburg am ersten Samstag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Zusätzliche Führungen sind möglich. Informationen unter www.kulturverein-langenburg.de 25

Schreibende Prinzessinnen So., 17. November, 11 Uhr Teils im Geheimen, teils unter Pseudonym schrieben die Prinzessinnen im Umfeld des Langenburger Hofes über ihr Hoffen und Bangen. Über ihr Leben und Leid. Axel Dittrich stellt diese außergewöhnlichen Frauen vor. Mit seinen Gästen reist er durch Geschichte und Literatur. Spannend ist auch der Veranstaltungsort: der Torturm in Langenburg. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung erforderlich: unter Telefon 07905/910218 oder per E-Mail an doris.von-goeler@langenburg.de. Preis: 5 Euro.

Zur Info Was am Ende wirklich zählt Do., 21. November, 19 Uhr Christine Schönfeld referiert im Langenburger Philosophenkeller über das Thema „Seifenblasen des Lebens – Was am Ende wirklich zählt“. Schönfeld macht bei ihrer langjährigen Tätigkeit in der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender wertvolle Erfahrungen. Eintritt: 8 Euro. Literatur statt Weihnachtsstress So., 8. Dezember, 9.30 Uhr Kurz vor Weihnachten lädt Karin FU zu einer kleinen Pause von letztminütlichen Einkäufen und überhitzten Weihnachtsfeiern ein. Beim Literaturfrühstück im Landhaus 3 Birnen können die Gäste skurrilen, kriminellen und besinnlichen Geschichten lauschen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung erforderlich: unter Telefon 0 79 05/910218 oder per E-Mail an doris.von-goeler@ langenburg.de. Die Teilnahme kostet 25 Euro, inklusive Frühstück.


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Spannendes Kulturprogramm auf Langenburgs KleinkunstbĂźhne im Philosophenkeller

Fr 29.11.19 20:00 Kleztory. Klezmer, World, Kanada

Philosophenkeller

Fr 7.2.20 20:00 Chin Meyer. Leben im Plus. Finanzkabarett

Philosophenkeller

Fr 27.3.20 20:00 Colludie Stone. Fine Irish-Celtic-Folk

Philosophenkeller

Fr 29.5.20 20:00 Anne Folger. Selbstläufer. Klavierkabarett

Philosophenkeller

So 21.6.20 17:00 Sommerlese Literatur unter freiem Himmel. Rainer Moritz

Philosophenkeller

Fotos: mk (6)

Fr 26.6.20 20:00 Michael Fitz. Jetzt auf gestern. Konzert

Ort wird bekannt gegeben

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Bienenwachsbeutel Nähen

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Plastikboxen sind oftmals sperrig und brauchen viel Platz im Rucksack. Als Brotzeitbeutel oder, um beim Einfrieren Plastiktüten zu vermeiden, eignen sich Bienenwachsbeutel hervorragend. Sie sind leicht selbst herzustellen. Wir verraten wie:

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(1) Benötigt wird: Ein frisch gewaschenes Baumwolltuch in frei wählbarer Größe, z. B. 42 cm x 25 cm, Stift, Lineal, Schere, Biowachskerze, Backpapier, Bügeleisen. (2) Die Seitennaht: Den Stoff rechts auf rechts zusammenlegen und zwei offenen Seiten mit der Nähmaschine versäumen. (3 und 4) Der Boden: Den Beutel wie in Bild 3 falten und die Spitzen 9 cm kürzen. Danach die Beutelränder versäumen.

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(5) Mit Wachs versiegeln Die Bienenwachskerze in kleine Stücke zerteilen und auf dem Beutel verteilen. Ein Backpapier darüberlegen und mit dem heißen Bügeleisen bügeln. Das Wachs wird vom Stoff eingesaugt. Den Beutel abkühlen lassen – fertig. Der im Wachs enthaltene Wirkstoff Propolis soll sogar antibakteriell wirken und das Schimmeln vermindern. Nach dem Gebrauch mit warmem Wasser reinigen.

Gefunden bei www.colorandcontinents.com 27


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rigitte Köder hat „immer eine Möglichkeit gesucht, um in die Berge zu gehen“. So kam sie vor 39 Jahren zum Deutschen Alpenverein (DAV), Sektion Dinkelsbühl, Ortsgruppe Crailsheim. Seit einer Übernachtung auf einer Berghütte im Alter von zwölf Jahren haben sie die Berge nicht mehr losgelassen.

„Die Liebe zu Bergen erleben“ Deutscher Alpenverein feiert 40-jähriges Bestehen

Alles begann mit einem Vortragsabend im ehemaligen Rasthaus in Roßfeld 1979: Zum Vortrag „Ein Jahr in den Bergen“ kamen viele Interessenten, „der Platz reichte kaum aus“, berichtet Brigitte Köder, seit 37 Jahren Schriftführerin der DAV-Ortsgruppe. Die Gruppe ist schnell größer geworden. 1982 zählte sie schon 100 Mitglieder. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Ortsgruppe kommissarisch geführt. Nach der Änderung der Satzung bei der Hauptversammlung 1983, wählten die Mitglieder erstmals einen Ortsgruppenvorstand. „Als eigentliche Gründungsversammlung sehen wir aber den Vortrag am 16. November 1979 an.“ Dinkelsbühl und Crailsheim arbeiteten von Anfang an eng zusammen und geben auch ein gemeinsames Jahresprogramm heraus. Das kann sich sehen lassen. Auf 112 Seiten berichten die Wanderfreunde über ihre breitgefächerten Aktivitäten: Wintersportausfahrten mit Alpinski, Langlauf und Winterwandern, Skitouren, Schneeschuhtouren,

Wanderungen in der Region, Bergwanderungen, Hochtouren, Radtouren und Insel-Wanderungen. „Das ist eines meiner Angebote“, streicht Brigitte Köder heraus. Sie hat schon Reisen nach Madeira, Mallorca oder La Gomera, aber auch nach Andalusien, an die Algarve oder nach Cinque Terre angeboten. „Die erste Tour war innerhalb von Stunden ausgebucht“, berichtet sie begeistert. Das Wandern im Süden, kombiniert mit kulturellen Abstechern, hat eine große Anziehungskraft. Zusätzlich zu den Wanderangeboten betreibt die Sektion in Sinbronn bei Dinkelsbühl einen Kletterturm, der eine tolle Ausflugsmöglichkeit für Gruppen mit Anfängern oder auch für ambitionierte Kletterer ist. Für In-

Fotos: privat Fotos: (4),privat sab (3)

Die Mitglieder des Alpenvereins zieht es manchmal in südlichere Gefilde: Wandern ist auch auf Mallorca ein Erlebnis.

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aus Crailsheim teressierte werden auch Kurse angeboten. Zusätzlich zu dem Programm für alle rund 1200 Mitglieder in der gesamten Sektion – etwa 500 davon zählt die Ortsgruppe Crailsheim – gibt es eine Jugend-, Frauenwander-, Familienund Klettergruppe mit speziellen Touren und Terminen. Der DAV Dinkelsbühl betreibt die Potsdamer Hütte mit 42 Schlafplätzen, die auf 2020 Meter Höhe in den Stubaier Alpen am Fuß des Roten Kogels liegt. Durch die Geschichte der Sektion kam sie zu ihrem Namen: Die Gruppe wurde ursprünglich 1907 in Potsdam gegründet und baute 1932 die gleichnamige Hütte. Erich Fromm (einziges noch lebendes Vorstandsmitglied der Ursprungssektion Potsdam), den die Kriegswirren nach Dinkelsbühl verschlagen hatten, suchte nach dem Krieg noch in der BRD lebende Altmitglieder und ließ die Sektion 1954 in Dinkelsbühl neu erstehen, mit dem Namen „Sektion Potsdam in Dinkelsbühl“. Ein paar Jahre nach der Grenzöffnung ging der Name an die Wanderfreunde in die brandenburgische Hauptstadt zurück – die Hütte blieb in der Sektion Dinkelsbühl. Jedes Jahr finden Arbeitseinsätze der Mitglieder statt, an der auch die Crailsheimer stets beteiligt sind. Dabei werden notwendige Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. 2018 wurde ein Wasserkraftwerk gebaut, um die StromverZita Schwab, Dieter Küstner und sorgung zu sichern. Durch einen Brand Brigitte Köder (v. li.) treiben den 2017 mussten aufwändige SanierungsCrailsheimer Ortsverein um. arbeiten durchgeführt werden. Die Potsdamer Hütte ist ein uriges Juwel, das einen besonderen Charme ausstrahlt. Die ungebrochene Attraktivität des DAV, gerade für Flachländler, macht für Zita Schwab, Sprecherin der Ortsgruppe, die Möglichkeit aus, „die Liebe zu den Bergen und zur Natur zu erleben“. th Info: Am Freitag, 6. Dezember, findet die eigentliche Jubiläumsveranstaltung in der ESV-Gaststätte in Crailsheim statt. Zur Erinnerung und zum Rückblick gibt es Bilder, Filme und einen Vortrag. Die Potsdamer Hütte liegt mitten im Wander- und Winterparadies im Fotschertal in den nördlichen Stubaier Alpen. Sie ist für jedermann von Mitte Juni bis Oktober und vom 2. Weihnachtsfeiertag bis Ostern geöffnet. Weitere Informationen unter www.alpenverein-crailsheim.de Die Potsdamer Hütte der Sektion Dinkelsbühl-Crailsheim.

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Sechs Stimmwunder So., 27. Oktober, 19.30 Uhr Slix stellen in der Crailsheimer Johanneskirche die Hörgewohnheiten des A-Cappella-Genres auf den Kopf. Mit ihrer kraftvollen und waghalsigen Mischung aus Jazz, Pop und Funk, Klassik und Weltmusik begeistern die sechs Stimmwunder bei ihren Konzerten in ganz Europa und halb Asien. Der Eintritt kostet 20 bzw. 25 Euro. Politkomik vom Profi Sa., 9. November, 20.30 Uhr Matthias Tretter tritt in der Jagstauenhalle in Jagstheim auf und widmet sich dem Zeitalter des Amateurs: Was mit Casting-Shows begann, erreicht in Donald Trump nun endlich seinen sturmfrisierten Höhepunkt. Blogger sind die neuen Journalisten, Hipster die neuen Bierbrauer, AfDler die neuen CDUler. Matthias Tretter zeigt sich böse wie nie mit seinem Programm „Pop – Politkomik ohne Predigt. Von einem Profi oraler Präsenz.“ Der Eintritt zu dieser KULTiC-Veranstaltung kostet 22 bzw. 18 Euro und ermäßigt 11 Euro. Karten gibt es bei reservix, im Café Frank oder im Schnelldruckladen.

Zur Info Was bleibt von dieser Ehe übrig? Sa., 14. Dezember, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) Das Boulevardstück „Illusionen einer Ehe“ ist im Ratskeller zu sehen und hat alles, was französische Komödien so einzigartig macht: brillanter Stil, raffinierter Handlungsaufbau und Wortwitz. Karten gibt es im Vorverkauf unter Telefon 0 79 51/4 0338 00 und www.vhs-crailsheim.de für 13 Euro und an der Abendkasse für 15 Euro.


Viel Lärm um Friedhofskatzen

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Futterspenden – für sie allmählich zur finanziellen sowie zeitlichen Belastung wird, sind die Büllers heilfroh, dass sich die Population inzwischen auf 15 Fellträger verringert hat. Dank Heike Pico und Seleta Schmidt, ihrer Schwiegertochter in spe, die sie tatkräftig unterstützen. Die Weikersheimerinnen haben nicht nur ein Herz für Tiere, sondern auch den Schneid, an der Situation etwas zu ändern. Seit elf Monaten sind sie damit beschäftigt, die Stadt von ihrem befellten Problem zu befreien. Wobei es den Helferinnen in erster Linie um das Wohl der Vierbeiner geht. Einfangen, beim Tierarzt kastrieren beziehungsweise sterilisieren lassen und schließlich den Katzen ein neues Zuhause finden, füllt seither das Privatleben der Tierschützerinnen aus. „Teilweise telefoniere ich stundenlang mit Menschen, die eine der Katzen aufnehmen würden. Wir haben in Zeitungen annonciert, das Fernsehen geholt und Flugblätter verteilt. Es melden sich Leute von überall“, erzählt Heike Pico. Die Abgabe der Schrozberger Katzen in eines der ohnehin überfüllten Tierheime ist für sie keine Option. „Wir schauen uns die Bewerber vorher persönlich an und wenn es sich lohnt, nehmen wir auch weitere Wege in Kauf.“ Schwierig ist, dass sich die Straßenkatzen aufgrund ihrer bisherigen Lebensweise nicht einfach in einen „normalen Haushalt“ integrieren lassen. „Wir su-

ergangenen Oktober waren rund 50 Katzen am ehemaligen Bauhof unterwegs. Dort haben sich die herrenlosen Tiere vor Jahren einquartiert und seither stetig vermehrt. Weil sich ihr Domizil gleich am alten Friedhof befindet, waren die verwilderten Katzen bald ein Ärgernis für viele Schrozberger. Hilfe kam schließlich von außen. Als der blaue Golf in die Weststraße einbiegt, leuchtet schon das erste Augenpaar aus seinem dunklen Versteck. Bald folgen zwei gespitzte Ohren und schließlich erscheint die ganze Katze. Zwei, drei, vier Artgenossen kommen aus allen Himmelsrichtungen hinzu – die sonst misstrauischen Streuner wissen, wann es Futter gibt. Täglich macht sich das Geschwisterpaar Margit und Herbert Büller auf den Weg zum alten Friedhof in Schrozberg. Nebenan im ehemaligen Bauhof und dem umliegenden Gelände befindet sich das Areal der inzwischen weitbekannten Straßenkatzen. Im Kofferraum führen sie Trocken- und Nassfutter mit, als Nothilfe für die Samtpfoten. „Wir haben vor etwa vier Jahren begonnen, die wildlebenden Katzen zu füttern. Jetzt können wir das nicht einfach so sein lassen“, sind sich die beiden Tierfreunde einig. Weil ihr Engagement – trotz 30

Fotos: ela (2)

Tierliebhaber kümmern sich um verwilderte Streuner


aus Schrozberg Heike Pico

(re.) und Sechen Katzenerleta Schmidt fahrene, die im fangen die besten Fall gleich Katzen und mehr er e nehsuchen für men. Ideal wäre sie eine neue ein Bauern- oder Heimat. Reiterhof mit viel Platz, so dass sich die scheuen Tiere langsam an ein Leben mit Menschen gewöhnen und weiter ihren gewohnten Auslauf haben“, meint Pico. Die Ehrenamtliche steht den Fellnasen emotional nah. Bislang konnte sie 35 von ihnen Obdach verschaffen. „Jetzt müssen wir zusehen, dass wir die übrigen 15 Katzen schleunigst unterbringen.“ Denn bald rollt der Abrissbagger vor dem alten Friedhof an. Wenn das umstehende alte Gemäuer fällt, verlieren die Streuner ihre Behausungen. Die Zeit drängt. Sabotage macht die Situation nicht einfacher. „Da ist schon wieder Kaffeepulver im Futter“, sagt Margit Büller traurig auf den Napf in ihrer Hand blickend. Verärgerte Anwohner behindern die Futteraktion der Büllers. So geht das oft. „Sie wollen, dass wir aufhören.“ Mit dem Verpflegen der Katzen fingen ursprünglich andere an. Seit sich diese zurückzogen, fühlt sich das Geschwisterpaar in der Pflicht. Helmut Hüttner, Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung Schrozberg, sieht ihren Einsatz jedoch kritisch: „Meiner Meinung nach ist mit dem Füttern aus einer Gutmütigkeit heraus ein Problem für die gesamte Stadt entstanden. Man hat damit unabsichtlich unterstützt, dass sich die Streuner zügellos vermehren. Wir hatten es bis vor kurzem mit massiven Beschwerden aus der Bevölkerung zu tun.“ Das Ärgernis: Die Straßenkatzen am alten Friedhof streifen über die Gräber wo sie ihr Geschäft verrichten und einscharren. Seit sich Heike Pico der Sache annimmt, habe sich die Situation – durch die geringer werdende Zahl der Katzen – beruhigt. „Ich habe die Stadt eingebunden. Die Kommune übernimmt seither die Tierarztkosten. Wenn die Gemeinden die Kastrationspflicht einführen und von Beginn an Verantwortung für herrenlose Tiere übernehmen würden, würde eine solch unkontrollierte Vermehrung erst gar nicht entstehen und viel Leid verhindert“, sagt Pico. „Wenn jetzt ein unkastrierter Freigänger hinzukommt, geht alles wieder von vorne los“, befürchten die Büllers. Immerhin habe Schrozbergs haariges Problem damals mit 15 Katzen begonnen. ela

Info: In Deutschland gibt es schätzungsweise 8,2 Millionen Straßenkatzen. Sie sind auf die Fürsorge von Menschen angewiesen. Katzenfreunde mit viel Platz und der Möglichkeit, vielleicht sogar ein Pärchen aufzunehmen, können sich bei Heike Pico melden. Telefon: 0 79 34/99 31 85. Insgesamt suchen in Schrozberg derzeit noch 15 verwilderte Hauskatzen eine neue Heimat. 31

Geheimnisse alter Bibeln Di., 19. November, 19 Uhr Im Rahmen eines Abends über alte Bibeln aus dem 17. bis 19. Jahrhundert kommt Dr. Christian Herrmann, Bibelfachmann der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, nach Schrozberg. Wer eine alte Bibel zu Hause hat, über die er gerne mehr erfahren würde, der ist von 19 bis 20 Uhr im evangelischen Gemeindehaus willkommen. Anschließend hält Dr. Herrmann einen Vortrag über das Druck- und Verlagshaus Endter in Nürnberg, das vor allem im 18. Jahrhundert mit nur wenig Konkurrenz den gesamten deutschen Sprachraum mit Bibeln versorgt hat.

Zur Info Schnörkellos und groovig Fr., 22. November, ab 20 Uhr Das Trio Kusche ist zu Gast bei „Feuchters Essen und Kultur“ in Bovenzenweiler. Die Spezialisten für Electric Blues aus Nürnberg haben ein breitgefächertes Programm im Gepäck. Märchen für Kids Sa., 14. Dezember, 15 und 17 Uhr Das Theater Chapiteau verwandelt den Kultursaal in ein musikalisches Weihnachtsmärchen. Beim Stück „Der König und die Weihnachtsbäcker“ lädt Manfred Kessler zum Mitsingen und Mitmachen ein. Weil König Nimmersatt nicht genug kriegen kann, bleibt für die braven Weihnachtsbäcker nicht ein Krümel übrig. Es braucht die Hilfe der kleinen Zuschauer, damit alle zufrieden die Heilige Nacht feiern können. Karten gibt’s im Vorverkauf (Rathaus, Zimmer 112, Tel. 0 79 35/7 07-25) und an der Tageskasse für 4 Euro.


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eit sieben Jahren verwirklichen Behörden, Verbände, lokale Landwirte sowie weitere Akteure zwischen Hengstfeld und dem Schleehardshof verschiedene Maßnahmen für den Schutz von Feldvögeln. Davon, dass hier einmal ein heftiger Streit um einen geplanten Windpark tobte, zwitschern heute nur noch die gefiederten Bewohner.

Ehrenamtlicher engagiert sich für Naturschutzgebiet

Weil es Menschen wie Gerhard Waldmann gibt, liegt auf der Wiesen- und Ackerlandschaft von Wallhausen bis Satteldorf heuer ein Vogelschutzgebiet von europäischer Bedeutung. Als dort im Jahr 2001 ein „Ökologiepark“ geplant war, hatte der Hobby-Naturfotograf längst mit seinen Aufzeichnungen begonnen und sämtliche Vögel bestimmt, gezählt und schriftlich festgehalten. „Insgesamt konnte ich damals 35 Vogelarten nachweisen, wovon nach der Roten Liste 27 Arten gefährdet und sogar neun Gattungen vom Aussterben bedroht waren“, erzählt Waldmann, dessen Beobachtungen das Land Baden-Württemberg dazu veranlassten, das Gebiet genauer zu untersuchen. Seit nunmehr sieben Jahren werden auf einer rund 540 Hektar großen Fläche schützende Maßnahmen für Feldvögel durchgeführt. Da intensives Bewirtschaften und Trockenlegen von Feuchtgebieten Hauptursachen für den Vogelschwund sind, setzt das Projekt hier an. So wurde für den selten gewordenen Kiebitz eine Art „Insel“ errichtet. Zur Abwehr von Füchsen, Mardern und anderen Feinden sind die angelegten Wassermulden umzäunt, damit der Zugvogel auf seiner Reise im Frühjahr in Ruhe seine spektakulären Balzflüge gaukeln kann und dann hoffentlich wieder einmal brütet – das letzte Mal war das im Jahr 2006. Für die Wiederansiedlung der gefährdeten gefiederten Tiere arbeiten Landwirte, Behörden und der Landschaftserhaltungsverband eng zusammen. Aktuell

geht es darum, im Rahmen der „Greeningverpflichtungen“ mehrjährige Blühmischungen auf die Äcker zu bringen, damit sich die Bodenbrüter darin verstecken können und Nahrung finden. „Wir kooperieren derzeit mit sechs Bewirtschaftern. Sie bekommen einen finanziellen Ausgleich dafür, dass sie anstatt Kulturen blütenreiche Pflanzen auf einigen Ackerflächen anbauen. Auf den zur Staunässe neigenden Standorten sind die Blühmischungen für sie eine interessante Alternative und zudem mit wenig Arbeit verbunden“, weiß Benjamin Waldmann vom Regierungspräsidium Stuttgart. Dass sich nun ausgerechnet Gerhard Waldmanns Sohn von Amts wegen um Naturschutz und Landschaftspflege kümmert, ist wohl kein Zufall. Dass er das Gebiet in seiner Heimat Hohenlohe betreut, glückliche Fügung. „Mein Vater hat mich schon im Kinderwagen auf seine Ausflüge mitgenommen. Er hatte immer einen Fotoapparat und ein Fernglas dabei. Als ich mit vier Jahren meinen ersten Eisvogel aus nächster Nähe sah, war es um mich geschehen“, erinnert sich der 40-Jährige. Wie Gerhard Waldmann hat sich der Junior hobbymäßig der Naturfotografie verschrieben und verbringt mindes-

Wie der Vater, so der Sohn: Gerhard (re.) und Benjamin Waldmann fotografieren gerne die Natur.

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Fotos: privat (3)

Rückzugsgebiet für seltene Vögel


aus Wallhausen tens ebenso viel Zeit im Freien. Der Senior ist sicher: „Jeder gewissenhafte Naturfotograf wird früher oder später Naturschützer. Man bekommt mit, wie die Artenvielfalt abnimmt, die Motive weniger werden. Schmetterlinge zum Beispiel gab es dieses Jahr kaum.“ Der vom Landratsamt Schwäbisch Hall bestellte, ehrenamtliche Naturschutzwart hat bereits über 150 Vorträge in der Region gehalten – früher mit Diaprojektor, heute als digitale Beamer-Schau. Wenn Gerhard Waldmann seine Naturfotos zeigt, sind die Betrachter hochbegeistert. „Wo hast du denn diesen Prachtvogel gesehen?“, heißt es da. „Na, hier vor Ort. Leute, ihr müsst raus in die Natur. Müsst die Augen aufmachen. Das schönste Schauspiel ist bei euch vor der Haustür.“ Beim Vogelschutzgebiet „Hohenloher Ebene östlich von Wallhausen“, so der offizielle Name, sind Fußgänger oder Radfahrer kaum eingeschränkt. Wege und Straßen verbinden die Flächen. „Man kann prima spazieren gehen und dem Vogelkonzert lauschen. Vor allem zur Zugzeit sieht man dort die Gaukler der Lüfte genannten Kiebitze mit ihrem Kopfschmuck, wie sie auf Äckern rasten und nach Nahrung suchen“, erklärt Gerhard Waldmann. Für ihn ist keine Witterung Grund, zu Hause zu bleiben. Obwohl er sich nicht einmal bis zum Schutzgebiet bewegen müsste, um prächtige Federkleider zu sehen. „Ich habe bereits 72 Vogelarten bei mir im Garten und den angrenzenden Streuobstflächen gezählt“, sagt der Naturfreund begeistert. Um sein Heim windet sich ein kleiner Grüngürtel mit Teich, naturnaher Wiese und Bäumen. Jeder könne selbst kleine Flächen für Insekten und Vögel gestalten. Ein Futterhäuschen und Blumen, das gehe auch auf dem Balkon. Bald kommt Sohn Benjamin in die Heimat. Dann legt sich das Duo sicher wieder auf die Pirsch, den Fotoapparat im Anschlag. Darauf freut sich Gerhard Waldmann schon heute. ela Info: Einer Studie zufolge ist weltweit jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht, weil deren Lebensräume verloren gehen. Darum dient das ausgewiesene Vogelschutzgebiet „Hohenloher Ebene östlich von Wallhausen“ Zugvögeln als Rast- und Nahrungsplatz und bietet den besonders gefährdeten Feldvögeln wie Feldlerche, Wachtel, Wachtelkönig und Kiebitz (Bild) sowie Neuntöter und Raubwürger einen Lebensraum. Der Verlust einer einzigen Art hat für den Menschen fatale Auswirkungen, wie etwa eine Insektenplage.

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Hell, wach, evangelisch Do., 31. Oktober, 18 Uhr Unter dem Motto „Churchnight – hell, wach, evangelisch“ begeht die Evangelische Landeskirche in Deutschland das Reformationsfest. Wallhausen feiert in der St. Veit-Kirche mit einem Abendgottesdienst: Lobpreis mit Band und Singteam, Predigt, Abendmahl und Gemeinschaft. Im Anschluss an den Gottesdienst wird zum Ständerling eingeladen.

Zur Info Fingerspitzenlösung So., 3. November, 19.30 Uhr Christine Eixenberger redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Sie ist der bayerische Kabarett-Export mit Dirndl und Lachgarantie. Wenn sie mit ihrem Programm „Fingerspitzenlösung“ auftritt, begeistert sie mit pointiertem Witz und Schlagfertigkeit. Aber auch ihr selbst komponiertes Liedgut wird sie im Wallhäuser Kulturhaus präsentieren. Nachdem sie mit einem Kollegen erste Erfolge feierte, wagte sich Eixenberger 2012 erstmals allein auf die Bühne. Eintrittskarten gibt es im Rathaus Wallhausen, Telefon 07955/938117 für 17 Euro mit Kulturkarte und 20 Euro ohne.


Wo Ernte Spaß macht Bürger versorgen sich selbst mit Lebensmitteln, die direkt vor Ort wachsen

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Schließlich gehe es bei dem Projekt um Nachhaltigkeit: „Seit wir unser Gemüse-Abo haben, gehen wir bewusster mit Lebensmitteln um. Ich verkoche alles und entdecke dabei oft neue Rezepte.“ Vor allem schmecke das Gemüse frisch vom Acker viel intensiver als solches mit langem Transportweg. „Allein dafür lohnt es sich, hier mitzumachen.“ Wie jedes Mitglied erhält Familie Wendt ihre individuelle Gemüsekiste. Im Online-Shop findet sich schon am Vorabend des Verteilertreffens eine Ernteauswahl. Was man möchte, legt man per Mausklick in den Warenkorb und bestimmt die Menge. Es ist Mittwochabend gegen 18.30 Uhr. Vor der „So- Eine Begrenzung gibt es nicht. Man verlässt sich laWilla“ im „Rötfeld 1“ im Satteldorfer Teilort Ellrichs- auf die solidarische Verantwortung der einzelnen. hausen wird es lebendig. Die Mitglieder der Roten Das freiwillige Helfer-Team packt dann die grünen Beete treffen ein, um ihre Gemüsekiste abzuholen. Boxen gemäß den Bestellungen und reiht sie in der Es riecht wie beim Wochenmarkt, weiträumigen „SolaWilla“ auf, doch es funktioniert ganz anders: Info: Wussten Sie schon, dass Topi- dem ehemaligen Vereinsheim der „Wer bei der Solawi mitmacht, nambur hier wächst? Die kartoffel- Kleintierzüchter. Seit einem Jahr muss sich von Stück- oder Kilo- ähnliche Knolle findet derzeit den ist hier das Zentrum der Roten preisen verabschieden“, weiß Weg in deutsche Küchen zurück. Beete. Denn einen festen Bauerndie ortsansässige Nadine Wendt. Das Gemüse ist zum Abnehmen hof hat die Solawi nicht. „Als wir Gemeinsam mit Ehemann Philipp geeignet und besonders gesund im Jahr 2015 auf die Idee kamen, und den drei Kindern ist sie seit bei Diabetes. Es kann roh geges- eine Erzeuger-Verbraucher-Ge2016 bei der Roten Beete. „Man sen werden, zum Beispiel im Salat meinschaft zu gründen, dachten zahlt hier einen monatlichen oder gekocht zu Fisch, Fleisch, in wir, dass der örtliche DemeterBeitrag – derzeit 91 Euro – und Soßen, Aufläufen oder als Püree. Hof für uns produziert. Das hat bekommt im Wochentakt seinen nicht geklappt, weshalb wir beErnteanteil.“ Wirsing, Mais, Tomaten, Kartoffeln, gannen, selbst anzubauen“, resümieren Armin Hohl Salate, Karotten, Zwiebeln, Rote Beete, Bohnen und und Erich Hofmann die Anfänge. „Gemeinsam mit eine Melone nehmen die Wendts heute mit. Vieles unserem Gärtner Martin Kurz bewirtschafteten wir hat „Schönheitsfehler“, doch das stört sie nicht. zunächst dessen Acker. Weil es so gut lief, pachte36

Fotos: privat (2)

n Ellrichshausen haben sich vor vier Jahren Menschen zusammengeschlossen und eine „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi) gegründet. Den Anbau gemeinsam finanzieren, die Ernte teilen und das Risiko miteinander tragen, lautet ihr Konzept. Inzwischen versorgt die „Rote Beete Hohenlohe“ rund 80 Familien das ganze Jahr über mit Gemüse in Bioqualität. Am Sonntag, 17. November, ist die jährliche „Bieterrunde“. Wer mitmachen will, muss hier dabei sein.


aus Satteldorf ten wir im Laufe der Zeit mehr Land. Mittlerweile betreiben wir sechs Felder, insgesamt zwei Hektar, rund um Ellrichshausen, und Rebecca Kunzelmann vervollständigt das Gärtner-Team.“ Fast 35 Gemüsesorten bauen sie an – ohne Einsatz von Pestiziden. „Wir erzielen bei der Roten Beete keine Gewinne, sondern betreiben unsere eigene Landwirtschaft nachhaltig und unabhängig vom Weltmarkt. Das könnte ein Zukunftsmodell für Kleinbetriebe sein, die mit dem Rücken zur Wand stehen“, glaubt Armin Hohl. Lachend fügt er an: „Uns sehe ich gerne als Sozialexperiment. Unterschiedlichste Charaktere aus verschiedensten Berufssparten arbeiten auf Augenhöhe zusammen und tragen auf großartige Weise zum Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft in Hohenlohe bei.“ Wer will, bringt sich in den Arbeitsgruppen ein. Viele Solawisten kommen aus den Nachbargemeinden. Dank der Einsatzbereitschaft seien etwa die Feuerstelle an der „SolaWilla“, der Brunnen oder der Fischteich entstanden. Selbst Wilhelm Wackler, Ortsvorsteher und konventioneller Landwirt, borgt den Solawis gelegentlich Gerätschaften. „Sie sind offen für jeden, das finde ich gut. Das Risiko Ernteausfall tragen alle mit. Wenn, wie in diesem Jahr, der Erdfloh die Blumenkohl-Ernte zerstört, dann ist das so. Da beschwert sich keiner.“ Gerade hat Wackler den Themenweg genehmigt, der Interessierte zu Rad oder Fuß entlang der Rote-Beete-Solawi-Felder führt – dem Arbeitsplatz der beiden Profigärtner. Sie sind die einzigen im Verein, die für ihr Tagewerk Lohn erhalten. Welchen Beitrag die Mitglieder für das neue Anbaujahr leisten werden, wird bei der bevorstehenden Bieterrunde am Sonntag, 17. November, festgelegt. „Es herrscht Anwesenheitspflicht für jeden, der sich seinen Ernteanteil sichern will. Der Richtwert wird ermittelt, indem die Anbaukosten durch die Anzahl der Gemüsebezieher geteilt wird und so die Erzeugerkosten abdeckt“, bemerkt Armin Hohl und ergänzt in bedeutungsschwangerem Ton: „Optimal wäre es, wenn wir auf 100 Mitglieder anwachsen.“ Auch Familie Wendt wird bei der Bieterrunde dabei sein. Die Eltern freuen sich schon heute darauf, mit den Kindern im Frühling wieder beim Aussäen zu helfen. Aber bis dahin gibt es erst einmal jede Menge herbstlichen Kürbis-Spaß. ela

Metzelsuppe für Genießer Fr., 8. November, 18 bis 22 Uhr; Sa., 9. November, 17 bis 22 Uhr; So., 10. November, 11 bis 17 Uhr Im Vereinsheim der SpVgg Gröningen-Satteldorf auf der Sportanlage am Kernmühlenweg gibt es wieder die Vereinsmetzelsuppe. Freitags stehen nur die typischen Metzelsuppen-Gerichte auf dem Tisch. Samstags und sonntags wartet auf die Gäste eine erweiterte Speisekarte. Bitte reservieren unter Tel.: 01 70/2 45 23 21 oder 01 60 /1 81 41 25. Fliegende Federn Fr., 29. November, ab 19 Uhr Ihr 19. Midnight-Indiaca-Turnier veranstalten das Evangelische Jugendwerk in Crailsheim und die Evangelische Kirchengemeinde Satteldorf in der dortigen Turn- und Festhalle. Eingeladen sind Sportbegeisterte im Alter von 14 bis 30 Jahren: Konfirmanden, Teens, Jugendkreise, junge Erwachsene, Hobbygruppen etc. Eine Mannschaft besteht aus fünf Personen und beliebig vielen Auswechselspielern. Es wird eine Startgebühr von 5 Euro erhoben. Anmeldungen werden per E-Mail an info@ejcr.de entgegengenommen.

Zur Info Besinnliche Melodien Di., 24. Dezember Mit adventlichen und weihnachtlichen Melodien stimmt die Gronachtaler Blasmusik die Einwohner der Gemeinde auf das Christfest ein. Vier Platzkonzerte finden statt: um 14 Uhr in Ellrichshausen (Dorfplatz), um 14.30 Uhr in Satteldorf (Katharinenstift), um 15 Uhr in Gröningen (Unterer Kochbuck) und 15.30 Uhr (Dorfplatz). 37


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Hamballe-Tour Die grosse kreisstadt öhringen und das umland

Rundtour: 35,8 km Start: Öhringen, Parkplatz Herrenwiese Eine Radtour der Kontraste: Das historische Bild der Hohenloher Residenzstadt bildet den Gegensatz zum Naturerlebnis, der landwirtschaftlich geprägten Hohenloher Ebene und dem romantischen Salltal. „Du Hamballe“, so sagt man in Hohenlohe zu einem zwar liebenswerten, aber doch etwas einfältigen Menschen. Diesem „Urtyp geistiger Einfalt“ wurde in Öhringen sogar ein Denkmal gesetzt: Ein Mann, der sich mit Hut und Schirm vor Regen schützt, aber gleichzeitig Blumen gießt – ein echter Hamballe eben. Der Marktplatz mit Schloss, Stiftskirche und historischen Bürgerhäusern beeindruckt jeden Besucher der Großen Kreisstadt Öhringen. Öhringen verdankt dies der Tatsache, dass es von 1677 bis 1806 die „Hauptstadt“ eines richtigen Kleinstaates war, des Fürstentums Hohenlohe. Um 155 n. Chr. war Öhringen bereits Standort eines wichtigen römischen Doppelkastells am Limes. Die heutige spätgotische Stiftskirche wurde in ihrer jetzigen Form im Jahr 1507 vollendet. Besonders sehenswert ist der aus Lindenholz geschnitzte spätgotische Altar. In der Krypta befindet sich ein staufischer Sarkophag der Gräfin Adelheid, der Mutter Kaiser Konrads II. Das ab 1611 erbaute Renaissanceschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen dient heute als Rathaus. Während der Dienstzeiten können einige Räume besichtigt werden. Der rund 300 Jahre alte Hofgarten ist das Herzstück Öhringens und gilt als grüne Oase. Im Wald von Friedrichsruhe führt eine schöne Lindenallee direkt zum einstigen Jagdschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen. Heute befindet sich darin das renommierte Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe mit Spa und dem 27-Loch-Golfplatz nebenan. Übrigens: Die Tour führt durch sieben Ortschaften, die alle das Wort „...sall“ in ihrem Namen tragen.

Tourverlauf: Öhringen – Untermaßholderbach – Friedrichsruhe – Tiefensall – Orendelsall – Metzdorf – Mainhardtsall – Kirchensall – Langensall – Mangoldsall – Rebbigshof – Eschelbach – Obersöllbach – Bernhardsmühle – Cappel – Öhringen Informationen, Beschreibung und Tourendownload: www.hohenlohe.de/Reiseland/Radparadies.html

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Wann der See angelegt wurde, ist bei den Gelehrten umstritten: Die einen sprechen vom 14. Jahrhundert, für andere ist er mindestens 200 Jahre älter. Es gibt auch Vermutungen, dass die slawischen Wenden, die sich in Ober- und Niederwinden angesiedelt hatten, bereits einen Fischteich betrieben: Ein Mönch des Klosters Feuchtwangen erwähnte bereits im 10. Jahrhundert einen zum Kloster gehörenden See. Fest steht allerdings, wo er sich befand: südöstlich von Rot am See in Richtung Schainbach, entlang der Bahnline. Vom einst 34 bis 59 Hektar großen Gewässer (die verschiedenen Fundstellen widersprechen sich) ist nur noch ein weitaus kleinerer See am Seebach-Brunnen übrig – er und andere Quellen speisten den See. Auch wenn das Alter im Dunkel der Geschichte verschwunden ist, der Zweck ist jedoch eindeutig: Das künstliche Gewässer diente der Fischzucht, der dafür angelegte Damm ist heute noch an der Seemühle zu sehen. Die Grafen von Lobenhausen (die Mitte des 13. Jahrhunderts ausstarben) hatten das Recht, den See abzufischen. Der See wurde überwiegend mit Hechten und Karpfen besetzt. Wenn die Fische zwischen zwei und drei Pfunde wogen, wurde der See abgefischt. Dazu ließ der Seemüller das Wasser über den Seebach, der heute noch durch Rot am See fließt, ab und senkte somit den Wasserspiegel des ohnehin nicht allzu

Wo ist der See geblieben? Was das Gewässer mit der Tilgung von Schulden zu tun hat

tiefen Sees. Das Ausfischen des Sees fand etwa zwei bis vier Wochen nach der Muswiese statt. Der Seemüller, der für das Gewässer die Verantwortung trug, meldete den Markgrafen von Ansbach (ihnen gehörte der See seit 1399), dass er „fischig“ sei. Zusammen mit mehreren Knechten kamen die Fischmeister aus Ansbach oder Crailsheim und zogen die Fische an Land: Um den See zu leeren, benötigten sie drei Tage und Nächte. Das Fangergebnis war für die damalige Zeit nicht schlecht, in guten Jahren gingen ihnen 4000 bis 5000 Karpfen in die Netze. Im Durchschnitt betrug die „Ernte“ r u n d   1 0 0 0   Z e n t n e r. Einheimische Bauern fuhren die Fische mit Gespannen nach Ansbach und Crailsheim. Den umliegenden Gastwirten wurden kleinere Mengen verkauft, die Gemeinde erhielt – nach einer uralten Sitte – 100 Stück geschenkt. Da der See den Markgrafen von Ansbach gehörte, überwachten sie das Abfischen gerne auch persönlich und verbanden diese „Pflicht“ mit einem Besuch bei ihren Untertanen. Die Seemühle, die direkt am Abfluss des Sees lag, nutzte übrigens das Wasser für das 40

Fotos: privat, th

er das erste Mal nach Rot am See kommt, fragt sich, wo das Gewässer ist, das dem Ort zu seinem Namen verholfen hat. Dann findet der Besucher den kleinen, halbmondförmigen See beim Campingplatz in Brettenfeld und freut sich – weit gefehlt. Der See lag ganz woanders.


aus Rot am See Mahlen von Getreide. Sie war für die Versorgung der Bevölkerung mit Mehl wichtig. Der Müller, als Lehensträger der Markgrafen, hatte auch die Pflicht, im Winter „Luftlöcher“ in das Eis des Sees zu schlagen, damit die Fische genügend Sauerstoff erhielten. Bei der Suche nach dem See von Rot fanden Forscher eine alte Karte aus dem 18. Jahrhundert, auf der die Größe und die Lage des Sees genau verzeichnet waren. Warum der See gerade zu dieser Zeit vermessen wurde, war aber noch nicht klar. Klar war auch nicht, warum der See irgendwann einmal wieder verschwand. In Rot am See gab es verschiedene Gerüchte, aber der evangelische Pfarrer Ulrich Müller fand in den 1990er-Jahren den wahren Grund heraus: In der Barockzeit protzten die Landesväter, bauten auf Teufel komm ’raus und lebten in Saus und Braus. So auch der damalige Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von BrandenburgAnsbach – freilich hatte er nicht das Geld dazu und stand Anfang des 18. Jahrhunderts am Rande der Pleite. Der Markgraf machte alles zu Geld und auch manche Ländereien mussten daran glauben. Zunächst ließ er dafür den See genauestens vermessen (darum die Karte). Ein Grundstücksmakler bot 20 000 Gulden, was dem Grafen aber zu wenig war. Entgegen dem Willen der anliegenden Mühlenbetreiber sollte der See trockengelegt, in einzelne Parzellen geteilt und dann verkauft werden. 1732 wurde ein Geometer mit der Vermessung und dem Setzen von noch heute vorhandenen Grenzsteinen beauftragt, 1757 war die Austrocknung abgeschlossen und 1766 das letzte Grundstück verkauft. Das Geschäft brachte schließlich 30 480 Gulden für eine Fläche von 34 Hektar – der ursprüngliche, größere See war wohl teilweise verlandet. Der Graf erlebte den Verkauf jedoch nicht mehr, er starb 1757. Die Erlöse konnten aber seine enormen Schulden nur zu einem kleinen Teil tilgen: Er hinterließ seinem Sohn Karl Alexander Rückstände in Höhe von 2,3 Millionen Reichstalern. th

Der Volleyball geht ab Do., 31. Oktober, ab 19 Uhr Die Landjugend Rot am See lädt zum alljährlichen Mitternachtsturnier ins Forum Rot am See ein. Landjugendgruppen und andere örtliche Vereine messen sich hier beim Volleyball spielen. Zuschauer sind willkommen. Virtuose Sänger Fr., 15. November, um 20 Uhr Ringmasters sind vier ausgesprochen virtuose Sänger mit einem harmonischen Gesamtklang, der seinesgleichen sucht. Ihr Vortrag ist atemberaubend, ihre Energie steckt jeden sofort an. In ihren dynamischen Shows spannen sie einen Bogen von echten Barbershop-Klassikern über berührende BroadwaySongs und Filmklassiker. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf für 19 Euro, an der Abendkasse kosten sie 21 Euro. Konzert gegen Herbst-Tristesse So., 17. November, um 14 Uhr Mit einem vielfältigen und fröhlichen Programm lädt das Akkordeonorchester Hohnerklang Rot am See mit dem Hauptorchester, dem Jugendensemble und der Schülerband in die Brettheimer Mehrzweckhalle ein. Für Kinder bis 18 Jahre ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen 6 Euro. Weihnachtslieder zur Einstimmung So., 22. Dezember, ab 16 Uhr Der Musikverein Rot am See gibt am vierten Advent wieder ein Weihnachtskonzert auf dem Rathausplatz. Mit traditionellen Weihnachtsliedern laden die Musiker das Publikum zum Feiern und Mitsingen ein. Der Nikolaus überrascht die jüngsten Zuhörer wie in jedem Jahr mit kleinen Geschenken. Es gibt Glühwein, Würstchen und Waffeln.

Deutlich sind noch heute in der Nähe der Seemühle der alte Damm und der Einschnitt zu sehen, durch den der See abgelassen wurde. 41


Kannawoniwasein! von Martin Muser (ab 10 Jahren) Da fährt Finn zum ersten Mal alleine mit dem Zug nach Berlin – und wird prompt beklaut und der Schaffner schmeißt ihn mitten im Nirgendwo aus dem Zug. So lernt er aber Jola kennen und eine abenteuerliche Reise durch die Walachei beginnt …

Ocean King von Slimane Kader Slimane Kader heuert auf der „Ocean King“, einem Kreuzfahrtriesen an. Kaders Erlebnisse sind eine freche, temporeiche und humorvolle Begegnung mit den Auswüchsen des Massentourismus. Und sie sind eine Parabel auf den Zustand unserer Welt: Wir sitzen alle im selben Boot …

von Anette Frank und Sylvia Hähnle-Gröner, Stadtbücherei Rot am See

Der Kerl vom Land – eine Liebesgeschichte von Katarina Mazetti Dem Traummann auf dem Friedhof begegnen? Desirée hätte nicht gedacht, dass das möglich ist – aber als die junge Witwe Benny kennenlernt, funkt es sofort. Nur leider hat der charismatische Mann ein Manko: Er ist Landwirt!

Warten auf Goliath – ein Bilderbuch von Antje Damm Neben einer Bushaltestelle sitzt Bär auf einer Bank und erzählt allen, dass er auf Goliath warte. Der sei stark und schlau: „Der kann sogar bis 18 zählen!“ Endlich kommt ein Bus – doch keiner steigt aus. Aber Bär wartet weiter.

Unsere Seelen bei Nacht von Kent Haruf Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Eines Tages klingelt Addie, eine Witwe von 70 Jahren, bei ihrem Nachbarn Louis. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: Ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte. Und so liegen sie nächteweise nebeneinander und erzählen sich ihre Leben.

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Rezept für zehn Rosenküchle

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Soviel Hilfe wie nötig Viele Senioren möchten in den eigenen vier Wänden alt werden

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ahrzehntelang haben Luise und Florian Lang* ein selbstständiges Leben in ihrem Häuschen in Ilshofen geführt. Gemeinsam sind sie ihren Hobbys nachgegangen, haben sich um Haus und Garten gekümmert. Die täglichen kleinen und großen Aufgaben haben die beiden Endsiebziger jung gehalten. Sie haben einen Großteil ihres Ruhestands mit all den Dingen verbracht, die zu einem glücklichen Leben gehören. Im Frühjahr dieses Jahres ist Luise Lang plötzlich gestorben. Ihr Mann macht sich jetzt Gedanken, wie lange er sich noch allein um das Haus kümmern und sich versorgen kann – er möchte sein Haus nicht missen. Das hängt natürlich davon ab, wie lange er weitestgehend fit und mobil ist und wie die Wohnverhältnisse sind: Florian Lang lebt auf mehreren Stockwerken, muss steile Treppen überwinden und verfügt nur über ein kleines, enges Bad. Um möglichst lange daheim bleiben zu können, müsste das Haus nach seinen Bedürfnissen im Alter umgebaut werden. Wenn er sich dann nicht mehr alleine versorgen kann, müssen er und seine Angehörigen sich auf die Suche nach dem richtigen Pflegedienst machen. Beim ersten Beratungsgespräch sollten sie darauf achten, dass die Senioren persönlich und individuell betreut werden, rät Mirela Petre, Pflegeexpertin aus Crailsheim: „Die Pflegekräfte müssen auf die Kundenwünsche ein-

gehen und sich Zeit für Gespräche nehmen.“ Dafür ist ein Vorort-Termin wichtig. Dabei würden die Fachkräfte erkennen, wenn die alten Menschen vorgeben, Dinge noch selbst erledigen zu können, obwohl sie es de facto nicht mehr schaffen. Die Kostenübernahme ist meistens kein Problem: Die von der Pflegekasse abgedeckten Leistungen sind oft umfangreicher als gedacht. Es ist ebenfalls wichtig, die Denkweise und Philosophie des Dienstleisters im Vorfeld kennenzulernen: Auf was legt das Unternehmen und die handelnden Personen wert? „Und dann auch das Bauchgefühl entscheiden zu lassen“, betont Mirela Petre. th * Namen geändert 45


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Daheim statt Pflegeheim „Zuhause alt werden“, das bevorzugen laut Umfragen drei von fünf Senioren. Für Angehörige kann dieser Wunsch allerdings zur Herausforderung werden: Die Pflege wird dann schwierig, wenn die körperliche Leistungsfähigkeit schwindet oder ernste Erkrankungen auftreten. Eine häusliche Betreuungskraft kann Angehörige in dieser Situation entlasten. Die Pflegeagentur Stille & Emmel vermittelt rechtlich einwandfrei – als exklusiver Ansprechpartner von Promedica Plus in der Region – qualifizierte Pflege- und Betreuungskräfte aus Osteuropa. Die Mitarbeiter wohnen gemeinsam mit den Senioren unter einem Dach. Das ermöglicht Unterstützung in vielen Bereichen: beispielsweise bei der Haushaltsführung, der Ernährung, der Mobilität und der Körperhygiene. So sorgen sie dafür, dass pflegebedürftige Menschen im eigenen Zuhause genau die Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Barbara Stille und Klaus Emmel informieren die Senioren und Angehörigen in der Region Crailsheim

über die Möglichkeiten der Rundumbetreuung. Sie beraten, begleiten und unterstützen sie kompetent vor Ort.

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Die Männer mögen das Feuer entdeckt haben. Aber die Frauen wissen besser, wie man damit spielt. Sarah Jessica Parker

Anzeigen: Thorsten Hiller (verantw., Adresse s.u.) Redaktion: Thorsten Hiller (th, verantw., Adresse s.u.) Sabine Franz (sab), Cinzia Faraci (cf), Melanie Boujenoui (ela) Grafische Leitung: Martina Kanold (mk) Adresse: Rothenburger Str. 26 74582 Gerabronn Tel.: 0 79 52/62 24 kontakt@ebbes-aus-hohenlohe.de www.ebbes-aus-hohenlohe.de Auflage: 7500 Stück Für die uns von Dritten überlassenen Rezepte, Anleitungen und Tipps können wir keine Gewähr übernehmen.

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