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Abstrakt & Real „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ (Seite 32)
Telefon Telefon Auftr채ge Auftr채ge Fachleute sorgen f체r Effekte beim Film
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Telefon aufträge Die Leinwand geht in Flammen auf – das Publikum gerät in Panik. Zwei Männer mit Dynamit-Stangen an den Beinen sprengen das Kino in die Luft. Es wird in einem Feuerball zerstört.
So endet der Film „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino. Dass die Fassade des französischen Kinos so effektvoll explodierte und niemand dabei zu Schaden kam, dafür sorgten Uli Nefzer und Gerd Feuchter. Die beiden sind zusammen mit Karl Nefzer Geschäftsführer und treibende Kräfte beim Special Effects-Dienstleister „Die Nefzers“. Das Unternehmen sitzt unscheinbar in einem Fachwerkhaus in der Gelbinger Gasse in Schwäbisch Hall und hat eine Dependance in Babelsberg in Potsdam. Doch der Weg zu einem der international gefragtesten Special Effects-Teams war weit. Karl Nefzer hat Anfang der 1970er Jahre Möbel restauriert und historische Waffen gesammelt. Das hat sich herumgesprochen und als eine Filmproduktion in München Waffen benötigte, fragten die Ausstatter in Schwäbisch Hall nach. Nefzer war im Geschäft: Er sorgte beispielsweise für die Fahrzeugausstattung bei allen Filmen von Rainer Werner Fassbinder: „Günter Lamprecht sollte mit einem meiner historischen Autos fahren“, erzählt der Seniorchef, „und erwischte den falschen Gang, er fuhr rückwärts in die Kulissen“. Das sei „schade für den Oldtimer“ gewesen, kommentiert Karl Nefzer das Ereignis trocken. Der harte Job fordert das ganze Team, Qualität und Disziplin seien Voraussetzung für den Erfolg. Anfang der 1990er Jahre dachte Karl Nefzer über
die Zukunft seines Betriebs nach und wollte eigentlich aufhören. Doch durch den Fall der Mauer gewann der Filmstandort Babelsberg an Bedeutung und gute Special Effects waren gefragt – Sohn Uli Nefzer stieg mit ein. Später kam Gerd Feuchter, zunächst Freund der Tochter und heute Schwiegersohn, dazu. Während Uli Nefzer den Beruf des Werkzeugmachers erlernte, der ihn auf den Job vorbereitete, ist Gerd Feuchter DiplomAgrar-Techniker, „wir entwickeln uns durch viel probieren sowie testen weiter und werfen auch mal einen Blick hinter die Kulissen eines anderen Special Effects-Teams“, erzählt der Fachmann. Die Firma verleiht heute kaum noch Fahrzeuge und andere Ausrüstungsgegenstände, Wettererscheinungen, Effektbauten, Nebel und Rauch sowie Brände und Explosionen aller Art sind ihre Spezialität.
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„Wenn nicht jetzt, wann dann?“
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Abstrakt &Real Der Himmel hängt bei dem Maler, nein, nicht voller Geigen, sondern voller Bilder: In seinem Atelier unter dem Dach hat er seine Zeichnungen und Acryl-Malereien „zwischengelagert“.
„Ich habe eine sehr intensive Beziehung zu Hohenlohe“, erzählt der Künstler. Darum zeigt er bei seiner Ausstellung im Crailsheimer Dienstleistungszentrum der VR Bank „Landschaften und Impressionen aus Hohenlohe“. Auf einem Teil der Bilder sind die gemalten Städte und Gemeinden leicht zu erkennen – bei seinen Serien „terra incognita“ und „terra franconia“ bleiben die genauen Orte vage. Mit Hintergrund, denn die Bilder aus der „Reiherperspektive“ (Frank) sind reine Fantasieprodukte, könnten aber Dörfer irgendwo zwischen Crailsheim und der Grenze zu Bayern darstellen. Gerhard Frank ist vielseitig: Der gelernte Konditor (Spezialität: Horaffen) malt seit über 40 Jahren. Zunächst nebenberuflich in einer kleinen Kammer direkt neben seiner Backstube. Damals war er von Dali inspiriert: Im Stil des spanischen Surrealisten bildete Frank Eier in allen Varianten ab, „das lag bei meinem Beruf ja nahe“. Dazu kamen Clowns, die ihn zwar immer noch nicht loslassen, die er künstlerisch aber schon längst überwunden hat. Vor allem auf Bestellung fertigt der Maler die meist musizierenden fröhlichen Gesellen. Seit seinem 40. Geburtstag („Wenn nicht jetzt, wann dann?“) widmet sich der heute 62-Jährige ausschließlich der Malerei – sein Café in der Karlstraße hat er verpachtet. Die Entscheidung von 1988 war nicht leicht, „ich bin aber da geblieben und habe mich der Verantwortung gestellt“, erzählt Frank. Um seinen eigenen Stil zu finden, hat er sich zunächst selbst weitergebildet – die handwerkliche Basis musste stimmen. „Ich habe keine Angst vor einer großen weißen Fläche, technisch bin ich fit“, so die Gewissheit. Auf der Akademie wurde ihm allerdings klar, dass er abstrakter, freier werden muss.
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