Spielzeit 2024/25
Der Eisblumenwald
Musiktheater von Jörn Arnecke
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„Die meisten großen Taten und Gedanken haben einen belächelnswerten Anfang.“
Albert Camus
DER EISBLUMENWALD
Musiktheater von Jörn Arnecke (Musik & Libretto)
nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Jörg Steiner
Die Uraufführung fand am 23. Mai 2019 am Deutschen Nationaltheater Weimar statt.
Märchenerzähler
Prinzessin Salicha
Samir
König von Amun / König Lars vom Südpol / Eisberg
Semjon Bulinsky
Soobhin Kim
Antje Bornemeier
Jovan Koščica
Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Vorpommern:
Flöte
Posaune
Violine
Viola
Kontrabass
Julia Götting / Claudia Otto
Gilbert Millich / Carsten Bartel / Felix Geroldinger
Julius Maier / Maria Gvodetzkaya
Germán de Evan / Wei-Chin Hsu
Christoph Uhland / Yuki Tanabe
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne & Kostüme
Licht
Videoprojektionen
Choreographie
Dramaturgie
Musikalische Assistenz
Regieassistenz, Inspizienz & Spielleitung
David Behnke
Vanessa Zuber
Wolf Lemke
Friedemann Drengk
Julia Keiler
Stefano Fossat
Stephanie Langenberg
David Grant, David Wishart
Saskia Becker
Liebe Gäste, wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen aus urheberrechtlichen Gründen untersagt sind. Vielen Dank.
Premiere in Greifswald am 30. Januar 2025
Premiere in Stralsund am 21. März 2025
Aufführungsdauer: ca. 75 Minuten, keine Pause
Aufführungsrechte: Musikverlag Hans Sikorski GmbH, Berlin
Ausstattungsleiterin: Eva Humburg Technischer Direktor: Christof Schaaf
Beleuchtungseinrichtung: Friedemann Drengk Bühnentechnische Einrichtung: Andreas Franke Toneinrichtung: Nils Bargfleth Leitung Bühnentechnik: Robert Nicolaus, Michael Schmidt Leitung Beleuchtung: Kirsten Heitmann Leitung Ton: Daniel Kelm Leitung Requisite: Alexander Baki-Jewitsch, Christian Porm Bühne & Werkstätten: Produktionsleiterin: Eva Humburg Tischlerei: Stefan Schaldach, Bernd Dahlmann, Kristin Loleit Schlosserei: Michael Treichel, Ingolf Burmeister Malsaal: Anja Miranowitsch, Fernando Casas Garcia, Sven Greiner Dekoration: Lukas Ensikat Kostüm & Werkstätten: Gewandmeisterinnen: Ramona Jahl,
Annegret Päßler, Carola Bartsch Modisterei: Elke Kricheldorf Assistentin Dorothea Rheinfurth Ankleiderinnen: Ute Schröder, Petra Hardt Maske: Tali Rabea Breuer, Jill Dahm, Antje Kwiatkowski, Kateryna Maliarchuk, Ilka Stelter
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„Wo sich heute die Wüste ausbreitet, lagen einst grüne Weiden. Die Berge waren in einen Mantel gehüllt. Den Mantel nannten die Menschen Wald. [Die] Wurzeln [der Bäume] zogen Nahrung aus der feuchten Erde, ihre Kronen hielten die Wolken fest, die der Wind brachte, und den Regen hielten sie fest, den die Wolken brachten. Die Wurzeln hüteten den Regen tief in der Erde. So nährten sie die Quellen, die da und dort aus dem Boden sprangen.“
König von Amun
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Wasserdampf
Wolken
Gewässer
Grundwasser Gewässer
„Das Öl, das aus dem Boden sprudelt, hat uns reich gemacht. Und doch sind wir ein armes Land. Wenn wir nach Wasser graben, finden wir nur immer neues Öl.“
Salicha
Erdöl ist ein wichtiger Rohstoff, den wir aus der Erde gewinnen. Es ist eine dickflüssige, schwarze Substanz, die vor vielen Millionen Jahren aus winzigen, abgestorbenen Pflanzen und Tieren entstanden ist. Diese Überreste wurden tief unter der Erde von Sand und Gestein bedeckt, und der Druck und die Hitze dort haben sie in Erdöl verwandelt. Um die Erdölschicht zu erreichen, bohren wir mit speziellen Maschinen Löcher in die Erde. Diese Löcher führen zu sogenannten Lagerstätten, in denen sich das Erdöl gesammelt hat. Der Prozess, mit dem das Erdöl dann herausgeholt wird, heißt „Ölförderung“. Aus Erdöl kann man viele Dinge herstellen, die wir im Alltag brauchen, zum Beispiel Benzin für Autos, Heizöl, Plastik, Kosmetika und sogar Kleidung aus Kunstfasern.
Erdöl ist ein wertvoller Rohstoff, aber seine Nutzung bringt viele Umweltprobleme mit sich. Ein großes Problem entsteht, wenn Erdöl verbrannt wird, wie zum Beispiel in Autos, Flugzeugen, Heizungen oder Fabriken. Dabei wird ein Gas freigesetzt, das Kohlenstoffdioxid (CO₂) heißt. Dieses Gas verschmutzt nicht nur die Luft, die wir atmen, son-
dern lässt den menschengemachten Klimawandel schneller voranschreiten, weil es wie eine Decke in der Atmosphäre wirkt und die Erde immer wärmer werden lässt.
Aber die Umwelt wird nicht nur durch die Nutzung von Erdöl geschädigt, sondern auch durch dessen Förderung und Transport. Um Erdöl aus der Erde oder dem Meeresboden zu holen, werden oft große Flächen Natur zerstört, und Tiere verlieren ihren Lebensraum. Beim Transport von Erdöl, zum Beispiel in riesigen Tankschiffen, kann es zu Unfällen kommen. Wenn Öl ins Meer ausläuft, breitet es sich auf der Wasseroberfläche aus und schadet Meerestieren, Vögeln und Pflanzen. Oft dauert es viele Jahre, bis sich die Natur von solchen Katastrophen erholen kann. Dazu kommt, dass Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist. Wenn wir immer mehr davon nutzen, wird es irgendwann knapp, und die Suche nach neuen Lagerstätten wird oft noch riskanter für die Umwelt. Deshalb ist es wichtig, sparsam mit Erdöl umzugehen, damit unsere Umwelt erhalten bleibt!
„Ist es möglich, einen Eisberg zu holen und in unser Land zu bringen?“
Salicha
Stell dir vor, riesige Eisberge, die in der Arktis oder Antarktis abbrechen, könnten das Leben von Millionen Menschen in trockenen Regionen verändern. Jedes Jahr brechen etwa 100.000 dieser gigantischen Eisklumpen ab und treiben in wärmere Gewässer, wo sie langsam schmelzen. Statt einfach zu verschwinden, könnte man dieses kostbare Süßwasser nutzen, um den Durst der Welt zu stillen. Immerhin sind etwa zwei Drittel unseres Trinkwassers in Eis gebunden, d. h. eingefroren.
Die Idee klingt wie aus einem ScienceFiction-Film. Dabei existiert sie nicht nur in dem Buch „Der Eisblumenwald“ oder bei uns auf der Bühne, sondern auch in Wirklichkeit: Tatsächlich möchten Unternehmen Eisberge in dürregeplagte Gebiete wie Afrika transportieren, um dort Trinkwasser bereitzustellen. Denn während wir in vielen Ländern das Wasser aus der Leitung bekommen, haben weltweit etwa 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Doch wie würde der Transport eines Eisbergs funktionieren? Spezialfirmen haben bereits Pläne ausgearbeitet: Zunächst müssten geeignete Eisberge mithilfe von Satelliten ausgewählt wer-
den, die weder zu klein noch zu groß sind. Mit leistungsstarken Schiffen würden sie an Seilen befestigt und durch Meeresströmungen an ihren Zielort gelenkt werden. Dabei wäre darauf zu achten, dass der Eisberg während der Reise nicht zu stark schmilzt.
Da wir – anders als im Märchen – keinen fliegenden Teppich haben, der den Eisberg an Land bringen kann, müsste der Eisberg im Wasser zunächst sicher verankert werden, um Schäden an der Küste zu vermeiden. Danach könnte die Gewinnung des Trinkwassers beginnen, indem man das geschmolzene Wasser, das sich auf der Oberfläche des Eisbergs sammelt, direkt abpumpt. Auch kleinere Eisstücke, die abbrechen, könnten kontrolliert geschmolzen werden.
Die Umsetzung solcher Pläne steht allerdings noch am Anfang. Die Technik ist aufwändig, die Kosten hoch, und es gibt viele ungelöste Fragen. Zum Beispiel könnte das Schmelzen der Eisberge den Salzgehalt der Meere beeinflussen und damit das ökologische Gleichgewicht stören. Trotzdem bleibt die Vision spannend, denn in einer Welt, in der jeden Tag Menschen an Durst sterben, sind innovative Lösungen dringend nötig. Trotz aller noch ungelösten Fragen zeigt diese Idee, wie kreativ Menschen werden, wenn es
darum geht, Lösungen für große Probleme zu finden. Ob Eisberge tatsächlich eines Tages die Wasserkrise lindern können, bleibt offen. Aber eines steht fest: Unsere Zukunft hängt davon ab, wie gut wir mit den Ressourcen der Erde umgehen – und wie innovativ wir sind, wenn es um ihre Nutzung geht.
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Bastelbogen
Salicha, Samir und der Märchenerzähler haben bei ihrer Reise zum Südpol nicht bedacht, dass es dort eisig kalt ist. Zieh ihnen etwas Warmes an, damit sie nicht mehr frieren.
Bastelbogen bitte heraustrennen, dann könnt ihr die Figuren ausschneiden und danach die warmen Sachen und Stiefel. Achtet darauf, die weißen Schnipsel nicht abzuschneiden, sonst halten die Anziehsachen nicht an den Figuren. Viel Spaß beim Basteln!
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„Ihr dürft auf keinen Fall vergessen, den Eukalyptusbaum in unserem Garten zu pflegen. Das ist sehr wichtig, bitte!“
Eukalyptusbäume wachsen vor allem in Australien. Dort gibt es über 600 Arten, und sie machen einen großen Teil der Wälder aus. Diese Bäume sind echte Überlebenskünstler: Sie kommen sogar mit großen Waldbränden gut zurecht! Ihr Geheimnis? Ihre Samen und Wurzeln sind feuerfest. Nach einem Brand können sie schnell wieder wachsen, während viele andere Pflanzen und Tiere dabei Schaden nehmen. Allerdings haben Eukalyptusbäume auch ihre Schattenseiten. Sie wachsen sehr schnell und brauchen viel Wasser – manchmal so viel, dass andere Pflan-
zen in ihrer Umgebung verdursten. Wegen ihres schnellen Wachstums und des guten Holzes werden Eukalyptusbäume in vielen Ländern auf riesigen Plantagen angebaut, was problematisch sein kann: Zum Beispiel trocknet der Boden aus, und Waldbrände werden häufiger. Die Blätter sind ölhaltig und Öl brennt leicht, was bedeutet, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.
Aber Eukalyptus hat auch gute Seiten. Seine Fasern werden für Stoffe wie Bettwäsche genutzt. Für die Herstellung dieser Stoffe wird viel weniger Wasser benötigt als für Baumwolle. Zudem sind die Stoffe langlebig und fühlen sich superweich an. Der Eukalyptus ist also ein ganz besonderer Baum. Doch wir müssen darauf achten, wie wir ihn nutzen, damit die Natur im Gleichgewicht bleibt!
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„Die ganze Scheibe ist mit Blumen überwachsen. Breite Wedel. Feinste Fächer. Blumen, Stängel, Blättchen, Zweige! Verschlungen und verwoben zu immer neuen Mustern. Eisblumen! […] Es ist der Wald, der in unserem Land wachsen soll. Die Seele des Wassers ist der Wald.“
Salicha und Samir
Zaubere hier dein eigenes Eisblumenbild.
Drei Fragen an den Komponisten
Jörn Arnecke
Wie sind Sie darauf gekommen, aus dem Buch „Der Eisblumenwald“ eine Oper zu machen?
Ich war auf der Suche nach einem Stück für ein junges Publikum, das auf einer kleinen Bühne realisierbar ist. In der Bibliothek in Weimar stieß ich auf das Buch „Der Eisblumenwald“ von Jörg Steiner mit den beeindruckenden Illustrationen von Jörg Müller. Die Geschichte hat mich sofort angesprochen: Sie ist zwar älter, behandelt aber hochaktuelle Themen wie den Klimawandel, Trockenheit und Lösungen aus der Perspektive von Kindern. Besonders begeistert hat mich die Idee, das junge Publikum aktiv in die Vorstellung einzubinden.
Ein zentrales Element der Oper sind Eiswürfelbecher, die den Kindern im Publikum gegeben werden. Während der Vorstellung schmelzen die Eiswürfel, und die Kinder erleben, wie sich deren Klang verändert. So wird die Geschichte auch haptisch und akustisch erfahrbar – eine Verbindung, die ich als besonders stimmig empfinde. Diese Interaktivität war mir wichtig, ebenso wie die musikalische Vermittlung des Themas. Das Schmelzen der Eiswürfel symbolisiert, wie der Eisberg in der Ge-
schichte geholt wird, um Wasser in die Wüste zu bringen. Das Publikum erlebt also die Veränderung unmittelbar mit und wird Teil des Stückes.
Wie würden Sie Ihre Musik beschreiben, die Sie für den „Eisblumenwald“ erschaffen haben?
Ich würde meine Musik als poetisch und experimentierfreudig beschreiben. Sie sucht Klänge, die vielleicht ungewohnt sind, und verbindet sie mit vertrauten Melodien. Es reizt mich, neue Klangwelten zu erschaffen und Dinge auszuprobieren, die unerwartet sind. In der Oper gibt es viele Klangaktionen, die aus Geräuschen oder besonderen Spieltechniken entstehen. Beispielsweise habe ich für die Darstellung des Eises viel mit so genannten Flageolettklängen der Streicher gearbeitet. Diese Naturtöne erzeugen eine sphärische, schimmernde Klangwelt, die Assoziationen mit Glitzern und Kälte weckt. Es ist eine Musik, die sowohl die Handlung unterstützt als auch eigene poetische Momente schafft.
Welche Eindrücke und Gedanken möchten Sie bei Ihrem Publikum hervorrufen?
Gern würde ich meine Begeisterung für sensible und ungewöhnliche Klänge auf die Musikerinnen und Musiker und auf das Publikum übertragen. Ich wollte, dass Kinder die Möglichkeit ha-
ben, die Magie des Theaters zu erleben – nicht nur durch Melodien, sondern auch durch Klänge und Geräusche, die sie vielleicht nicht erwarten. Ich würde mich freuen, wenn das Publikum nach der Vorstellung mit neuen Hörerfahrungen nach Hause geht. Den Schluss mag ich besonders gern. Er ist träumerisch und in die Zukunft
gerichtet, ein Ausklang, der das Publikum noch einmal zum Nachdenken anregen soll – über die Natur, den Klimawandel und über die Geschichte. Man sollte sich anstecken lassen von der Experimentierfreude des Stückes und im Idealfall selbst verrückte Ideen entwickeln, was man tun könnte, um die Welt zu verbessern.
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EXPERIMENTE MIT EIS UND WASSER
Eisblumen herstellen
Wenn du zu Hause oder in Omas Gartenlaube ein Fenster hast, das nur aus einer einfachen Glasscheibe besteht, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich daran im Winter schöne Eisblumen bilden. Die meisten Fenster heutzutage bestehen jedoch aus dickerem Glas, sind also besser isoliert, weshalb die Scheiben nicht mehr so stark abkühlen und das leider auch die Bildung von Eisblumen verhindert. An Autoscheiben kannst du schon eher mal Eisblumen bestaunen. Ebenso an Gewächshäusern und Fenstern alter Gebäude. Und auch in der Natur bilden sich manchmal eisblumenartige Strukturen auf Pflanzen, wenn sie von Tau bedeckt sind und die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt. Diese Strukturen werden manchmal auch als „Raureif“ bezeichnet. Zudem entstehen eisblumenartige Muster unter bestimmten Bedingungen auf gefrorenen Seen, Teichen oder anderen Wasserflächen, wenn dünne Schichten von Wasser oder Tau gefrieren. Du möchtest selbst Eisblumen „herstellen“? Dann leg bei Minusgraden über Nacht eine Glasscheibe oder einen Spiegel nach draußen und du kannst am Morgen den Naturzauber bestaunen.
Tipp: Schneller geht es, wenn du eine Tasse mit heißem Wasser bei Minusgraden nach draußen stellst und sie mit einer dünnen Glasscheibe abdeckst, an der sich dann die Eisblumen bilden.
Eisberg bauen
Baue dir deinen eigenen Eisberg bzw. Eiswürfelturm. Dazu brauchst du:
- ein paar Eiswürfel aus dem Gefrierschrank - einen Salzstreuer - einen Teller
Löse die Eiswürfel aus den Formen und lege sie auf dem Teller bereit. Dann nimm einen Eiswürfel und bestreue eine Fläche mit Salz. Das Salz lässt das Eis an der Stelle ein wenig schmelzen und es bildet sich eine dünne Wasserschicht. Setz nun einen anderen Eiswürfel auf diese Stelle und drück ihn gut an. Das Wasser gefriert wieder. Die Eiswürfel kleben zusammen! So lässt sich dein Eisberg beliebig in alle Richtungen erweitern.
Gefrorene Seifenblasen mit Eisblumenmustern zaubern
Für dieses Experiment benötigst du ein paar Zutaten für die Seifenlauge und einen Strohhalm. Zudem sollten es draußen mindestens -8 Grad Celsius sein. Je kälter, desto besser!
Für die Seifenlauge benötigst du:
- 200 ml Leitungswasser
- 35 ml Maissirup
- 35 ml Spülmittel
- 2 EL Zucker
Rühre die Mixtur nach obigem Rezept an. Stell dann alles für eine Viertelstunde ins Gefrierfach und lass die Flüssigkeit richtig kalt werden.
Geh nach draußen (warm anziehen!) und such dir einen Ort, der möglichst eben und kalt ist. Puste die Seifenlauge mithilfe des Strohhalms direkt auf die kalte, glatte Fläche oder direkt auf den Schnee. Mit ein bisschen Übung gelingt es dir, die Blase abzusetzen, ohne dass sie zerplatzt. Dann beginnt sie sogleich zu gefrieren. Überall bilden sich schöne Kristallmuster aus, denen du beim Wachsen zuschauen kannst.
Das Spülmittel ermöglicht die Bildung von Blasen, während der Maissirup die Wände der Seifenblasen verstärkt. Der Zucker trägt dazu bei, die faszinierenden Kristallmuster zu erzeugen, die auf den gefrorenen Seifenblasen entstehen.
Tipp: Das Herstellen der kleinen Kunstwerke gelingt nur dann, wenn es weder windig ist noch schneit.
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Impressum
Herausgeber: Theater Vorpommern GmbH
Stralsund – Greifswald – Putbus
Spielzeit 2024/25
Geschäftsführung: André Kretzschmar
Textnachweise:
Redaktion: Stephanie Langenberg
Layout: Öffentlichkeitsarbeit TVP / Bartels
1. Auflage: 500
Druck: Flyeralarm www.theater-vorpommern.de
Bei den Texten handelt es sich um Originalbeiträge von Stephanie Langenberg für dieses Heft unter der Verwendung u. a. folgender Quellen: https://greenpeace.at/hintergrund/erdoel-schaedlich-klima-umwelt/; Hochwarth, Dominik: Artikel „Eisberge für Afrika: Wahnsinnsplan oder reiner Wahnsinn?“ vom 24.2.2023 auf www.ingenieur.de; https:// www.mdr.de/wissen/eukalyptus-baeume-brandstifter-australien-waldbraende-100.html. Das Interview mit dem Komponisten Jörn Arnecke führte die Dramaturgin Stephanie Langenberg.
Bildnachweise:
S. 10/11: Die Figurinen stammen von Wolf Lemke. S. 19: Foto „Frozen Soap Bubble“, Copyright: rihaij auf Pixabay. Die Szenenfotos in diesem Heft sind bei der Klavierhauptprobe am 21.1.2025 entstanden. Das Titelfoto entstammt der Coverfoto-Serie zu „Der Eisblumenwald“. Alle Fotos: Copyright Peter van Heesen.