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Vorwort

Vorwort

Musik lebt – und jetzt erst recht! Sie bietet nicht nur einen willkommenen Anlass, wieder zusammenzukommen und gemeinsam etwas Großartiges zu erleben. Sie setzt sich auch mit unserer Gegenwart auseinander und zwar auf eine unmittelbare Weise, wie es Worte niemals könnten. Dieser Aspekt ist gerade in dieser Spielzeit zentral, die noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie steht, deren Auswirkungen in den vergangenen anderthalb Jahren den gesamten Kulturbetrieb geprägt haben. Große sinfonische Werke, die wir lange nicht mehr für Sie, unser Publikum, spielen konnten, stehen auf dem Programm, wie die Sinfonie Aus der Neuen Welt von Antonín Dvořák oder die Vierte von Gustav Mahler. Renommierte Solist*innen präsentieren ihre Virtuosität und spielen ein breitgefächertes Repertoire. So kehrt das Melton Tubaquartett nach Hagen zurück und der Cello-Weltstar David Geringas spielt Schuberts Arpeggione-Sonate in einer Fassung für Violoncello und Orchester, um nur zwei Beispiele zu nennen. Berührungsängste zwischen Genres hatten wir noch nie. So können sich Musikfreund*innen neben den Sinfoniekonzerten auch auf Kammer- und Familienkonzerte sowie originelle Sonderkonzerte freuen. Die erfolgreiche Reihe SCRATCH erfährt ihre Fortsetzung mit einem Mitmachkonzert zum Thema Gospel, Musical and all that Jazz. Und nicht nur hier verlässt das Orchester die bekannten Fahrwasser der Klassik. Steve Hackman präsentiert ein weiteres Mal ein Mashup aus Klassik und Pop, die sich in der besonderen Atmosphäre der Saturday Night Lounge auf Augenhöhe begegnen.

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Ganz besonders am Herzen liegen mir zwei Komponistinnen, die Werke für unser Orchester schreiben und mit ihrer jeweils ganz eigenen Klangsprache gegenwärtige Themen in Töne fassen. Charlotte Bray und Outi Tarkiainen – letztere schreibt für die Opernsparte das Auftragswerk A Room of One’s Own nach Virginia Wolf – setzen sich in ihren Kompositionen intensiv mit der Natur und ihrer Prägung durch den Menschen auseinander und machen so den Gegenwartsbezug von Musik ganz unmittelbar erfahrbar. Ich wünsche Ihnen viel (Vor-) Freude beim Lesen und freue mich, Sie bald wieder persönlich in einem unserer Konzerte zu sehen.

Ihr Joseph Trafton

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