6 minute read
WIEDERAUFNAHMEN
KONZERTE EXTRA
GEDENKKONZERT
Advertisement
FÜR EINE FRIEDLICHE WELT
LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 N. N. Sopran Jadwiga Postrożna Alt Jonathan Winell Tenor Johannes Wollrab Bariton
Opernchor des Theaters Magdeburg, Magdeburger Singakademie, Magdeburger Kantatenchor Magdeburgische Philharmonie
GMD Anna Skryleva Dirigentin So. 16. 1. 2022 20.00 Uhr Opernhaus Bühne
SONNTAGSKONZERT
LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 N. N. Sopran Jadwiga Postrożna Alt Jonathan Winell Tenor Johannes Wollrab Bariton
Opernchor des Theaters Magdeburg, Magdeburger Singakademie, Magdeburger Kantatenchor Jugendsinfonieorchester des Konservatoriums »Georg Philipp Telemann« Magdeburgische Philharmonie
GMD Anna Skryleva Dirigentin So. 25. 1. 2022 16.00 Uhr Opernhaus Bühne
NACHWUCHSKONZERT
Solist*innen des Mascarade Opera Studio Florenz Magdeburgische Philharmonie Dirigent*innen der International Conducting Academy Berlin an der UdK Berlin
Di. 21. 6. 2022 Universität der Künste Berlin
WUNSCHKONZERT
Auch in diesem Jahr ist das Publikum gebeten, an der Programmgestaltung mitzuwirken und sich so zum Abschluss der Konzertsaison ein ganz persönliches Konzertgeschenk zu machen. Die zur Wahl stehenden Werke werden in den verschiedenen Kategorien zu Beginn der Spielzeit auf einem separaten Flyer und auf der Webseite des Theaters bekannt gegeben. Und GMD Anna Skryleva stellt wie gewohnt alle Werke in ihrem Video-Blog vor. Machen Sie also mit und lernen Sie die Konzertliteratur auf eine ganz neue Weise kennen!
Solist*innen des Theaters Magdeburg Magdeburgische Philharmonie
GMD Anna Skryleva Dirigentin Di. 28. 6. 2022 19.30 Uhr Opernhaus Bühne
BALLETT
SCHAUSPIEL
Die Stimmung ist aufgeheizt, der Feind unsichtbar, das Problem lebensbedrohend, alle sind allein gelassen mit Schicksalsschlägen und Entscheidungen, wie wir sie sonst nur von der Bühne kannten; wie bei Goethes »Urfaust«, Arthur Schnitzlers »Der einsame Weg«, Anna Seghers’ »Das siebte Kreuz«, Manfred Karges »Die Eroberung des Südpols«, Judith Schalanskys »Der Hals der Giraffe« oder Fayer Kochs »Anorexia Feelgood Songs«, um nur einige Titel aus unserem Premierenreigen zu nennen, der unter anderem in Monaten intensiver Arbeit entstanden ist, in denen wir nichts so sehr vermisst haben wie Sie, liebes Publikum. Ach, wie haben Sie uns gefehlt! Und wie werden wir aus dieser Krise herausgehen? Geläutert, wie durch die Katharsis, die Aristoteles vom Theater forderte? Werden wir die Gräben in der Gesellschaft wieder überwinden? Werden wir als Zivilgesellschaft und auch als Staat uns den Verfehlungen dieser traurigen Zeit stellen? Vielleicht gar etwas lernen, wie Schiller und Brecht es vom Theater gefordert hatten? Wir wissen es nicht, aber auch wenn man nach der Vorstellung kurz an der Bar innehalten wird, um sich zu sammeln, wir werden in jedem Fall nicht mehr die Gleichen sein. Und auf diesem Weg wollen wir Sie begleiten, gemeinsam mit »Marat/Sade« von Peter Weiss, »Michael Kohlhaas« von Kleist, »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« von Fassbinder, der Stadtrauminszenierung »Thälmann ist niemals gefallen« des Performanceduos willems&kiderlen sowie »Solo Sunny« von Wolfgang Kohlhaase. Außerdem darf natürlich Leichtigkeit und Humor nicht fehlen wie bei »NippleJesus« von Nick Hornby, »Floh im Ohr« von Georges Feydeau und »Arsen und Spitzenhäubchen« von Joseph Kesselring. »Und jetzt: Die Welt!« rufen wir mit Sibylle Berg optimistisch aus und laden Sie zu einer von neuen Inszenierungen überquellenden Spielzeit ein, für die wir uns nichts mehr wünschen, als Sie wieder persönlich bei uns begrüßen zu dürfen.
TIM KRAMER
SCHAUSPIELDIREKTOR
DER HALS DER GIRAFFE
JUDITH SCHALANSKY
Monolog nach dem gleichnamigen Roman Für die Bühne bearbeitet von Thilo Voggenreiter
Inge Lohmark unterrichtet Biologie und Sport in einer Kleinstadt in Vorpommern. Sie schwört auf Frontalunterricht, auf Darwins Lehre der natürlichen Auslese – die sich in Verachtung gegenüber ihren Schüler*innen ausdrückt – und auf die Anpassung an sich ändernde Verhältnisse. Durch ihr starres biologistisches Weltbild gerät sie immer mehr in Konflikt mit ihrer Umgebung: Sie sieht darüber hinweg, dass eine ihrer Schülerinnen gemobbt wird, versucht zu verdrängen, dass ihre Tochter Claudia wohl nie mehr aus den USA zurückkehren wird, und gerät innerhalb der Lehrerschaft immer mehr in die Isolation. Vor allem jedoch ignoriert sie, dass die Schule in vier Jahren aufgrund sinkender Schülerzahlen geschlossen werden wird und auch sie sich den schmerzhaft veränderten Umständen anpassen muss. Je mehr ihr Dasein Risse bekommt, desto härter wird Inge Lohmark gegen ihre Schüler*innen und sich selbst. Als sie plötzlich Gefühle für eine Schülerin entwickelt, die über das ihr erlaubte Maß hinausgehen, gerät ihre feste Welt ins Wanken.
Der gefeierte Roman von Judith Schalansky – von der Autorin ironisch »Bildungsroman« genannt – erzählt mit präziser Nüchternheit und komischer Lakonie von der Lebenskrise einer prinzipienstrengen Biologielehrerin, zugleich aber auch von der Krise einer ganzen Region im Umbruch.
Premiere
Sa. 28.8. 2021
Schauspielhaus Studio Regie Thilo Voggenreiter Bühne, Kostüme Elisabeth Pedross Dramaturgie Elisabeth Gabriel
URFAUST
JOHANN WOLFGANG GOETHE
Faust zweifelt am Sinn seiner Forschungen. Trotz jahrelanger Studien bleibt ihm die tiefere Erkenntnis davon, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, verwehrt. Deswegen widmet er sich der Magie, beschwört in seiner Verzweiflung den Erdgeist – erfolglos. Er gerät an die Schranken seiner Existenz, nicht nur durch die ernüchternde Erkenntnis, dass der menschliche Verstand niemals grenzenlos sein wird, sondern auch durch die provinzielle Umgebung der Kleinstadt, in der er lebt. Begleitet von einer aus dem Nichts auftauchenden Gestalt namens Mephisto macht er sich auf die Suche nach radikaleren Formen des Denkens und nach rauschhafter Ablenkung. Sie treffen auf Margarete, deren Schönheit und Unschuld Faust in den Bann ziehen. Mehr als alles andere will er Margarete für sich gewinnen und nutzt dafür Mephistos dunkle Mächte. In Gretchens Vollkommenheit sucht Faust seine Befreiung, verführt die junge Frau und reißt sie damit in den Untergang.
Der »Urfaust« ist ein unfertiges szenisches Fragment, eine Bilderflut in Vers- und Prosaform, das Johann Wolfgang Goethe mit nur 23 Jahren in seinen »Sturm und Drang«-Jahren verfasste, etwa zur selben Zeit wie den Briefroman »Die Leiden des jungen Werther«. Anders als die erst ein Vierteljahrhundert später entstandene Tragödie »Faust« schildert der »Urfaust« in seiner Rohheit weniger das mystische, metaphysische Streben nach Wissen und Macht, sondern eine allen Sinnen folgende, radikale Suche nach Erkenntnis und eine tragische Liebesgeschichte.
Premiere
Sa. 4.9. 2021
Schauspielhaus Bühne Regie Krzysztof Minkowski Bühne, Kostüme Konrad Schaller Musik Micha Kaplan Dramaturgie Laura Busch
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT
RAINER WERNER FASSBINDER
Petra von Kant, eine erfolgsverwöhnte Modeschöpferin, hat bisher ihre Karriere rücksichtslos vorangetrieben: Ihre Tochter hält sie in einem Internat von sich fern, ihre Mutter auf Abstand und ihre Assistentin Marlene beutet sie wie eine Sklavin aus, obwohl diese ihr mit totaler Hingabe und Verehrung zuarbeitet. Als ihr zweiter Mann sie verlassen hat, fühlt Petra von Kant plötzlich die Einsamkeit und Leere ihrer Existenz. In dieser Situation lernt sie das junge Model Karin Thimm kennen, welches ihr von ihrer Freundin Sidonie vorgestellt wird. Karins Unabhängigkeit und Coolness beeindrucken sie, und Petra von Kant verliebt sich in die junge Frau. Sie versucht Karin mit Luxus und Aussicht auf beruflichen Erfolg an sich zu binden, doch dieser wird die besitzergreifende Liebe bald zu eng. Die leidenschaftliche Amour fou mündet in ein unbarmherziges Spiel um Liebe und Macht, Besitzanspruch und Unterwerfung, in welchem Petra von Kant verzweifelt um die Kontrolle über ihre Geliebte und ihr Leben kämpft.
Fassbinders hochemotionales Theaterstück um sechs Frauen, das auch seiner legendären Verfilmung zugrunde liegt, beleuchtet auf eindringliche Weise die Unvereinbarkeit des kapitalistischen Lebenskonzepts von Karriere, Besitz und Kontrolle mit dem Konzept der bedingungslosen Liebe.
Premiere
Fr. 17.9. 2021
Schauspielhaus Bühne Regie Elisabeth Gabriel Bühne Vinzenz Hegemann Kostüme Adriane Westerbarkey Musik Nikolaus Woernle Dramaturgie Laura Busch