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AUSGABE # 10
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DIE LINEUPS 2020 IM AUFTRAG DES OZEANS
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Rider: Steven AkkersdÄłk / Photo: Thomas Burblies
FOIL BETTER
NEW
INHALT REPORTAGEN
68 Große Pläne COVER Nichts liefert bessere Special-Effects als ein Sonnenuntergang. Am besten kombiniert mit stylishen Airs – wie Jesse Richman hier eindrucksvoll beweist. Photo: Ydwer van der Heide
Wenn ein Park-Profi sich in den Kopf setzt, das Feature aller Features zu designen und dabei auf Google Sketch seine wildesten Fantasien in die Tat umsetzt, wird’s spannend. Craig Cunningham über seine spektakuläre Kreation.
76 Water Woman
RUBRIKEN
Ihre Kitekarriere sicherte Jalou Langeree nicht nur einen beneidenswerten Lifestyle – sie schärfte auch ihr Bewusstsein für den Schutz der Ozeane und deren Bewohner. Weshalb sie beschloss, ihren Einfluss in der Szene zu nutzen und sich ehrenamtlich zu engagieren.
84 Teamgeist 012 Neuigkeiten 029 Leinensalat Adeuri Corniel 034 Fernweh Neuseeland 036 Brettgeflüster Sabrina Lutz 038 M ein Spot Brandon Scheid 042 Die Mission Oswald Smith in Namibia 050 Galerie Triple-S 2019 108 Technik Lasse Walker 112 Tech-Talk Cabrinha 2020, CrazyFly Raptor Extreme, Core X-LITE 122 The BIG Picture Naish Kiteboarding 142 Hinter den Kulissen Lieuwe 150 Aufgerollt Steven Akkersdijk
Bei Slingshot gibt's einiges an News – darunter Sam Lights neue Aufgabe als Team-Manager und Zuwachs im Wave-Team. Wie Altmeister Sam und Rookie Pablo ihren ersten Teamtrip nach Mauritius erlebten, verraten sie hier.
92 Dominikanische Schätze Um ein neues Lineup gebührend zu shooten braucht es vor allem die richtige Location. Eine Tatsache, die dem CrazyFly-Team natürlich bewusst ist. Weshalb es fürs Shooting 2020 in die Dominikanische Republik ging – jedoch abseits bekannter Standard-Spots.
LINKS Alby Rondina weiß, wie man Mauis malerische Morgenstimmung am besten in Szene setzt. Foto: James Boulding
EDITORIAL
APOCALYPSE NOW Ich kann nicht sagen, was es ist – aber irgendetwas an diesem Shot von Stefan Spiessberger erinnert mich an Apocalypse Now, das Vietnam-Epos aus 1979. Fehlt nur noch eine Chopper, die am Horizont auftaucht und Colonel Kilgore, der verkündet: „Charlie don’t kitesurf!“ Klar, das Bild ist bearbeitet und der Film b ereits 40 Jahre alt. Aber etwas an der Art und Weise, wie die Szene eingefangen ist, lässt mich denken: Wenn er die Rotation nicht vollendet und die Bar verliert, bedeutet das vielleicht das Ende der Welt. Nun, da wir immer noch alle hier sind, nehme ich an, dass Stefan den Trick landen konnte! In der Kitewelt gab es – zum Glück – seit unserer letzten Ausgabe keine „apokalyptischen“ Vorfälle. Dafür immerhin ein paar ziemliche Überraschungen in der Wettkampfszene. So sah es Anfang der Saison noch nach einer sicheren Bank aus, sein gesamtes Hab und Gut auf Carlos Mario und Mikaili Sol als 2019erFreestyle-Champs zu verwetten. Die letzten Events brachten die Kartenhäuser jedoch etwas zum Wackeln. Zufall oder doch der Beginn einer neuen (Freestyle-)Weltordnung? Wir werden sehen. Auch in der Industrie wurden die Karten neu gemischt. Um im Detail abzuchecken, was die Brands für 2020 auf Lager haben, tourte das KiteSurfMag-Team rund um die Welt – sechs Herstellermeetings waren es bis jetzt. Ja, wir tun wirklich alles, um euch stets perfekt auf dem Laufenden zu halten – da sind wir ziemlich selbstlos… Eines gleich vorweg: Die Brands haben ordentlich Gas gegeben. Wir dürfen uns auf ein aufregendes Jahr mit aufregendem Equipment freuen. In dieser Ausgabe präsentieren wir euch schon mal eine Auswahl der 2020er-Kollektionen, die in den nächsten Wochen langsam in den Shops eintrudeln werden. Natürlich inklusive spannender Reportagen und atemberaubender Shots der Pros, die zeigen, was das neue Material drauf hat. In diesem Sinne: Seid dankbar, dass die Apokalypse uns bislang verschont hat und genießt die besten Wochen des Jahres – den Sommer, der euch hoffentlich jede Menge thermischen Wind, B oardshort- bzw. Bikinitage und Sonnenuntergangs-Sessions beschert. Ihr wisst schon, die Sessions von der Sorte, von denen man noch Jahre später ins Schwärmen gerät. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Alex
Foto: Orestis Zoumpos
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UNTEN Stefan Spiessberger in Action am Podersdorfer Nord-Nord-Strand.
Neuigkeiten Events, Wissenswertes und coole Produkte – das KiteSurfMag-Team hat sich wieder einmal für euch schlau gemacht.
COME-TOGETHER, CONTESTS & TESTIVAL IN ÖSTERREICHS KITE-MEKKA FOTO Stylehunters/Helmut Fuchs
Von 23. bis 26. Mai fanden die mittlerweile 3. Surf Games in Podersdorf am Neusiedlersee statt. Ein Event, das sich in den letzten Jahren zum beliebten Treffpunkt für Kiter und Windsurfer entwickelt hat – und das sogar über die Grenzen hinaus! Neben einem stets wachsenden Testival mit allen namhaften Herstellern bietet die Veranstaltung spannende WettkampfAction direkt am Ufer. Der Wind zeigte sich beim diesjährigen Event etwas launischer als die letzten Jahre, weshalb leider nicht alle geplanten Contests durchgeführt
werden konnten. Dafür gab’s am ersten Tag starken Wind und somit perfekte Bedingungen für eine spektakuläre Supersession und an den anderen Tagen einen Mix aus Low-wind, Wakeboard-, Slider- und Fun-Contests. Die Kite-Overall-Wertung entschied Stefan Spiessberger für sich, Zweiter wurde Oliver Panny vor Sandro Haubenwallner (alle Ö). Bei den Damen sicherte sich die Deutsche Alina Kornelli den Sieg vor der Britin Polly Crathorne und der Österreicherin Eliska Parma.
Die geilste Lücke im Lebenslauf Buchtipp
Surfen oder Managerkarriere? Die Suche nach der Antwort dauert zehn Jahre – inklusive unfassbarer Abenteuer, Reisen, Begegnungen mit skurrilen Typen und Gangstern. Ein ständiger Kampf mit sich selbst auf dem Weg zum Glück.
EINPACKEN UND ENTSPANNT PAUSE MACHEN FOTO Kitejoy
Andi ist ein pflichtbewusster VWL-Student, dem eine lukrative Zukunft winkt. Bis er spontan entscheidet, sein Konto zu plündern und nach Asien aufzubrechen. Auf Bali wird er mit dem Surfvirus infiziert, und von nun an ist Wellenreiten lebensbestimmend. Was die Frage aufwirft:
„Die geilste Lücke im Lebenslauf“ ist ein autobiografischer Reiseroman über die schönsten Wellen dieses Planeten, die Sinnsuche und die Sehnsucht nach Abenteuer. Über ein Leben zwischen Pistolen, Edelsteinen, Malaria, einer entlegenen Insel, gemeinen Ganoven, allwissenden Professoren, und deutschen Bierdosen. Über Freundschaft und natürlich über die Liebe – zum Surfen, zu Menschen, zum Leben. ISBN: 978-3-943176-99-5, € 9,95 [D] www.conbook-verlag.de
Saisonfinale der Kitesurf Masters in SPO
Den Kite zwischen den Sessions in der Sonne und im Wind liegen lassen ist immer so eine Sache. Schließlich wissen wir alle, dass UV-Strahlen nicht nur unserer Haut nicht gut tun... Und Flattern im Wind, fliegender Sand, Hitze sowie rauer Untergrund sind auch nicht gerade das Beste fürs Material. Mo und Omda, zwei leidenschaftliche Kiter aus Ägypten, haben sich dieser Problem angenommen. Ihre Lösung ist simpel, aber effektiv: Eine ebenso leichte wie robuste Hülle, die einfach über den gesamten Kite gestülpt wird und ihn so vor äußeren Einwirkungen schützt. Das Ding nennt sich Kite Armour und ist in verschiedensten Größen erhältlich (ein Armour deckt mehrere Kitegrößen ab). Wir finden: Äußerst praktisch – so muss man sich in Pausen keine Gedanken mehr über Materialverschleiß machen und kann sich vollends auf Fachsimpelei und seine nächsten Tricks konzentrieren.
FOTO CW/ Lightnic Photography
Von 21. Bis 25. August geht das große Finale der Multivan Kitesurf Masters in St. PeterOrding über die Bühne. Die bisherigen Events fanden in Sylt, Usedom und Heiligenhafen statt – beim letzten Tourstopp der deutschen Kitesurf-Spitzenserie geht es nun um die offiziellen Deutschen Meistertitel 2019 in den Disziplinen Freestyle, Racing und Slalom. Und natürlich gibt es – neben den Wettkämpfen auf dem Wasser – auch für Besucher wieder jede Menge zu sehen bzw. zu tun. Denn zu den Kitesurf Masters in St. Peter Ording zählt auch die weltgrößte Kitesurf-Testveranstaltung und –Messe. Im Rahmen des Kitelife Village kann das neueste Material vor Ort begutachtet und auch gleich auf Herz und Nieren getestet werden – und das gratis! Viele der großen Marken sind vor Ort und präsentieren ihre materialtechnischen Neuerungen. Sportlich betätigen kann man sich aber auch außerhalb des Wassers bei kostenlosen Yoga-Sessions direkt am Strand, im Pumptrack oder in der „Whitezu-Wave“. Dazu kommen zahlreiche Shopping- und Promostände und natürlich auch ausreichend Gelegenheit zur Stärkung im Foodcorner. Wer mehr über die Kite-Pros erfahren möchte, sollte sich den Kitertalk auf der Eventbühne nicht entgehen lassen. Abends sorgen dann diverse Djs und Livebands für Stimmung bis spät in die Nacht.
Mehr Infos dazu gibt es hier: Instagram: @kitearmour Facebook: kitearmour
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TKM: Hier kommt der Beweis dafür, dass du tagelang ans andere Ende der Welt reisen, dich auf die Jagd nach Hardcore-Wellen und unglaublichen, tropischen Landschaften machen kannst (wie Liam auf diesem Trip mit F-ONE nach Madagaskar) und dann trotzdem einen Shot wie diesen hinknallst – der zwar super s tylish ist, aber quasi überall entstanden hätte sein können. Es ist ganz einfach: Um zu performen, braucht Liam nicht mehr als einen Sonnenuntergang. RIDER Liam Whaley FOTO Ydwer van der Heide LOCATION Madagaskar
TKM: Bei diesem Shot dauert es etwas, bis man kapiert hat, was hier vor sich geht… Ist der Typ hinter einem Boot? Wie ist er in dieser verrückten Ecke Österreichs gelandet? Bis man schließlich doch die Kiteleinen entdeckt. Wir haben keine Ahnung, wie Alex an diesen Spot gekommen ist, oder wie das Setup für dieses Bild entstand – das Ergebnis ist jedenfalls sehr speziell. RIDER Alex Schwab FOTO Benjamin Geislinger LOCATION Traunsee, Österreich
TKM: Für eine Spaß-Session mit Freunden eignet sich am besten ein unkomplizierter Spot mit chilligen Bedingungen und eine bis oben hin mit Bier gefüllte Kühltasche am Strand für danach. Also vielleicht nicht gerade Le Morne, noch dazu mit dem Foil. Egal – Steven und Willow kennen die Welle wie ihre Westentasche. Weshalb sie bei dieser Test-Session mit dem neuen XLITE von CORE auch völlig entspannt wirken. RIDERS Steven Akkersdijk, Willow-River Tonkin FOTO Thomas Burblies LOCATION Mauritius
HW: Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich absolut kein Morgenmensch bin… Sonnenuntergänge sind einfach eher mein Ding als Sonnenaufgänge. Umso lustiger, dass meine Mutter vor meiner Geburt darüber nachdachte, mich „Sunrise“ zu nennen! Gut, dass sie sich schlussendlich doch für Hannah entschieden hat… However, dieser Shot entstand bei Sonnenaufgang in Ägypten. Definitiv ein Moment, den ich nie vergessen werde. Einen Sonnenaufgang mitzubekommen ist so beruhigend, man wird dabei so demütig. Und dabei noch mit dem Kite auf dem Wasser zu sein, ist sowieso das Beste. RIDER Hannah Whiteley FOTO Toby Bromwich LOCATION Ägypten
TKM: Tim ist an den Surfstränden Mauis aufgewachsen (sein Vater Des war einer der Hauptakteure bei Naish) und konnte sich über die Jahre in der Szene einen Namen machen. Wenn er sich nicht gerade wie hier bei Sonnenuntergang austobt, findet man ihn auch beim Surffoilen oder rund um und auf den Obstacles sämtlicher Parks. Ein Typ, von dem wir noch öfter hören werden! RIDER Tim Walsh FOTO Frankiebees LOCATION Maui, Hawaii
TKM: Für alle, die es noch nicht wissen: Griechenland ist Europas Antwort auf Brasilien – nur mit weniger Reiseaufwand. Weshalb der Strom an Ridern, die Jahr für Jahr nach Hellas pilgern, ständig größer wird. Kein Wunder, wenn sie nach jedem Trip mit Geschichten von konstantem Wind, herrlich entspanntem, spaßigem Lifestyle und perfekten Lichtbedingungen für Foto- und Video shoots nach Hause kommen. RIDER Victor Hays FOTO Orestis Zoumpos LOCATION Griechenland
LP: Es war einer dieser großen Tage in der Schweiz: Frischer Powder, Sonne und gute Gesellschaft. Da der Forecast keinen Wind versprach, waren Sacha und ich zum Freeriden unterwegs. Zur Sicherheit hatte er trotzdem einen Kite mit – man weiß ja nie! Und dann, kurz vor Sonnenuntergang, kam plötzlich etwas Wind auf. Es waren nur zwischen vier und acht Knoten, aber Sash verließ sich auf seine Leichtwindwaffe, den Aero 15. Die Sonne stand bereits super tief und brachte die frischen Spuren im Schnee zum Leuchten. Was für eine Atmosphäre! Besser kann ein Tag in den Schweizer Alpen eigentlich nicht enden. RIDER Sacha Oberhänsli PHOTO Lukas Pitsch/proimagehub.ch LOCATION Hochwang, Schweiz
AS: Langebaan ist nicht nur für seine tollen Kitespots bekannt, sondern auch für maximal beeindruckende Sonnenuntergänge. Versinkt die Sonne hinter den Bergen, taucht sie den Himmel in tiefes Orange und kreiert atemberaubende Szenarien, die vom Wasser leuchtend reflektiert werden. Flysurfer-Teamrider Florian Gruber fügt sich mit seinem SOUL perfekt in die Kulisse ein. RIDER Florian Gruber FOTO Alex Schwarz LOCATION Langebaan, Südafrika
JL: Tarifa gilt nicht umsonst als das Kitesurf-Mekka schlechthin… Wenn der Levante richtig Gas gibt, ist Balneario die perfekte Adresse. Ein radikaler Spot mit vollem Offshore-Wind und heftigen Böen – ideal für massive Moves. Bei 40 Knoten plus weichen die meisten an umliegende Spots mit weniger Wind aus. Was den Könnern mehr Platz für ihre spektakuläre Show beschert! Ich gebe zu – vor einer solchen Session habe ich Angst, aber das gibt mir auch den vollen Kick, ich fühle mich maximal lebendig. Ich liebe solche B edingungen – du weißt nie, wass passieren wird, du gehst einfach raus, spürst die Kraft der Natur und musst dir selbst vertrauen. Meist ist der Wind hier sogar zu stark, um die Kante beim Absprung noch reinzubekommen. Es geht also vor allem um perfektes Timing! RIDER Julien Leleu FOTO Mercedes Garcia LOCATION Tarifa, Spanien
TKM: Auch professionelle GKA-Fahrer haben zwischen ihren Trainings mal etwas Spaß verdient. So wie Ocean-Rodeo-Teamrider Juan Rodriguez, der sich nach dem frustrierenden, windlosen Event in Tarifa noch richtig austobt, bevor er ins Flugzeug zur nächsten Competition in Tarifa springt. RIDER Juan Rodriguez FOTO Julien Leleu LOCATION Tarifa, Spanien
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Mit perfekten Bedingungen direkt vor der Haustür gilt die Dominikanische Republik als wahre Brutstätte für Kite-Wunderkinder und spätere Prorider. Einer der jüngsten – und wohl talentiertesten – der Szene ist Adeuri Corniel.
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— RUBEN LENTEN
Wie alle Prorider bringst auch du deinen Körper immer wieder an seine Grenzen. Klar tust du das alles gerne und aus Leidenschaft – aber wie lang möchtest du so weitermachen?
Bei Competitions versuche ich, zu 100% fokussiert zu bleiben und mein Bestes zu geben – selbst ein kleiner Fehler kann fatale Konsequenzen haben. Kiten ist mittlerweile mein Job, und dafür bin ich mehr als dankbar – denn da es meine Leidenschaft ist, ist es für mich der einfachste Job überhaupt, und davon leben zu können ist großartig. Mein Plan für die nächsten Jahre ist, das College abzuschließen. Um in der Zukunft gute berufliche Möglichkeiten zu haben, möchte ich dann Sport studieren. — ABEL L AGO
Ich kenne deinen Bruder Kelvin ziemlich gut. Hast du noch weitere Geschwister, die kiten?
Ich komme aus zwei verschiedenen Familien, was nicht immer einfach war, mich aber auch stärker gemacht hat. Es kommt einfach nur drauf an, wie fest alle zusammenhalten, unabhängig von sämtlichen Schwierigkeiten. Kelvin, Ariel und drei andere meiner Brüder stammen aus der Familie meines Vaters, dann habe ich noch sechs weitere Brüder aus der Familie meiner Mutter. Fünf von uns kiten. Ich bin super froh, dass sie alle so glückliche Menschen sind
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und wir gemeinsam Zeit verbringen und Spaß haben. Im Moment habe ich die Ehre, unsere zwei Familien rund um die Welt zu repräsentieren. — L ASSE WALKER
Dein Spitzname ist Black Panther. Wie bist du dazu gekommen?
Der schwarze Panther ist ein starkes, intelligentes, elegantes Tier, dass klammheimlich von hinten angreift. Und ich bin schwarz, intelligent und elegant bei meinen Kite-Wettkämpfen!
— HANNAH WHITELEY
Hast du deinen Kite an deinem Homespot Kite Beach schon mal in die Palmen geknallt?
Ja, ich habe dort schon einige meiner Kites zerstört… Aber am Ende sind es genau solche Dinge, die unseren Sport herausfordernder machen. Ich liebe meinen Homespot einfach. — POSITO MARTINEZ
Du bist bereits Jugend-Olympiasieger und ich bin mir ziemlich sicher, dass du irgendwann auch mal einen Weltmeistertitel in der Tasche haben wirst. Denkst du, dass deine Erfolge auch deiner heimischen Kite-Community zugute kommen?
Ich versuche immer, zu zeigen, dass man alles erreichen kann, wenn man nur seinen Träumen folgt.
OBEN Harte Arbeit bei der Tour … Foto: GKA / Svetlana Romantsova RECHTS ... und dasselbe in der Freizeit. Foto: GKA / Svetlana Romantsova
Ich stamme aus einer armen Familie, meine Mutter arbeitete auf einer Farm und die einzige Nahrung, die wir zu dieser Zeit hatten, war die Milch von den Kühen dort. Meinen Brüdern Ariel und Kelvin bin ich ewig dankbar dafür, dass sie mich damals an den Strand mitnahmen – nur 20 Meter vom Haus meines Vaters entfernt hatten wir dort perfekte Kitebedingungen. Die Community in Cabarete ist recht klein und in den Sport reinzukommen, ist einfach – der Spot bietet alles, was man braucht.
„Kiten ist mittlerweile mein Job, und dafür bin ich mehr als dankbar – denn da es meine Leidenschaft ist, ist es für mich der einfachste Job überhaupt.“
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— FRANCESCO GRASSI (RRD TEAM MANAGER)
Du bist in der DR aufgewachsen – ein wunderschönes Land, das aber auch weniger schöne Seiten hat. An welchem Ort siehst du deine Zukunft?
Das hängt ganz davon ab, wie weit ich mit meiner Kitekarriere komme. Meine Heimat und ihre Kultur sind für mich einzigartig und ich möchte sie gegen nichts auf der Welt eintauschen! Um aufs College zu gehen, werde ich wahrscheinlich nach Italien ziehen, in die Nähe meines besten Freundes, den ich auch „Mom“ nenne. In Italien ist der Bildungsstandard einfach höher als in der Dominikanischen Republik. ▶
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Adeuri weiß, was es für einen guten Shot braucht – einen stylishen Move plus ein fettes Grinsen dazu.
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„Ich möchte sowohl bei Olympia 2024 gewinnen als auch Freestyle-Weltmeister werden.“
— MIK AILI SOL
Wie schaffst du es, fokussiert und mental stark zu bleiben, auch wenn es in einer Competition mal nicht so gut läuft?
— THERESE TA ABBEL
Wie war es für dich, ins Red-Bull-Team aufgenommen zu werden?
— LEWIS CRATHERN
Wie viel Einfluss hat dein Bruder Ariel in deinem Leben?
Ariel hat so viel für mich getan, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Vor sechs Jahren erklärte er mir: „Adeuri, eines Tages werde ich mit den Competitions aufhören. Wenn man älter wird, verliert man sein Level, die jüngere Generation rückt nach und Wettkämpfe werden langweilig. Also werden wir beide hart trainieren und ich werde einen echten Athleten aus dir machen. Also gib dein Bestes – ich weiß, dass du das tun wirst, weil du es einfach im Blut hast.“ — PAUL SERIN
Planst du nach deiner Goldmedaille bei der Jugendolympiade nun auch, in Paris 2024 dabei zu sein oder konzentrierst du dich hauptsächlich auf die Weltmeisterschaft im Freestyle?
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Ich möchte beides – sowohl bei der Olympiade 2024 gewinnen als auch Freestyle-Weltmeister werden! Ich trainiere bereits für die Foil-Wettbewerbe und habe das Gefühl, weit kommen zu können. Aber bis zur Olympiade sind es noch vier Jahre, bis dahin kann noch viel passieren. ◼
Adeuri Corniel
Ich habe mich dem Kitesport zu 100% verschrieben und konnte einige gute Resultate vorweisen. Als ich die News bekam, habe ich zwei Tage vor Aufregung kaum geschlafen! Teil dieser Community zu sein ist der Wahnsinn, auch hinsichtlich der Ressourcen und der Ausrüstung, die man als Red-Bull-Athlet zur Verfügung hat.
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Ich denke, wenn man einen Traum hat, muss man diesen schützen und bewahren. Woran ich hart arbeite – es gibt nichts Schöneres, als zu realisieren, was der Fehler war und was man in Zukunft anders machen kann. So macht man Fortschritte und wird mit der Zeit immer besser.
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FERNWEH
NEUSEELAND Für Goofy-Kiter (oder eigentlich für alle Wave-Kiter im Allgemeinen) gibt es ein paar Spots, die man erlebt haben sollte. Wie die peruanischen Point-Breaks, die berüchtigte Küste Namibias – und einen ganz bestimmten, einfach perfekten Lefthander der Nordinsel Neuseelands. Warum? Nun, die Kombination aus malerischer Landschaft, großartigen Swells und konstantem Wind spricht, denke ich, für sich.
Von Jason Hudson
Surfen ist so etwas wie das Fundament des Wassersports. Es ist ganz einfach: Surfen, wann immer es funktioniert, und sonst eben kiten. An windlosen Tagen mit perfekten Swells gehst du zum Wellenreiten – den Rest der Zeit hast du Spaß mit dem Kite. Um diese so simple wie herrliche Theorie in die Praxis umzusetzen, gibt es keinen besseren Ort als die Küste Neuseelands. Eine Inselgruppe, bekannt für ihre spektakuläre Kulisse – unendliche Landstraßen, riesige Gebirgsregionen und einzigartige Mikroklimata, nur wenige Meilen voneinander entfernt. Weingebiete, Gletscher, tropische Strände und felsige Küstenstriche – kaum ein geographisches Szenario, das man in Neuseeland nicht vorfindet. Es gibt so viel zu entdecken, dass ich hier leider nur einen Bruchteil davon erwähnen kann – quasi eine Quickand-dirty-A nleitung, wie du das Beste aus deinem Trip herausholst. Der wichtigste Tipp kommt gleich am Anfang: Versuche, dich nicht auf bloß einen Spot zu konzentrieren, sondern so viel wie möglich von diesem atemberaubenden, freundlichen Land zu se-
hen! Vernünftig ist – wie bei fast jeder Destination –, sich eine Unterkunft außerhalb der City zu suchen. Obwohl Neuseeland noch längst nicht so stark bevölkert ist, sind manche Städte ganz schön voll. Und wenn ihre einst so ruhige, verschlafene Stadt jedes Jahr aufs Neue von Touris überrannt wird, wird das den Locals schon manchmal zu viel. Versteh mich nicht falsch – Neuseeländer zählen zu den freundlichsten Menschen der Welt, aber bei scharenweise dümmliche Touristen ist irgendwann Schluss! Also: Die Städte sind super, aber in der Hauptsaison wirst du dort einfach verrückt. Weshalb es schlauer ist, auf ein Hotel zu verzichten und quer durchs Land zu campen. Worauf man natürlich dementsprechend vorbereitet sein sollte! In Neuseeland gibt es die sogenannte „Freedom Camping“-Kultur, also Campen mit dem Auto. Wobei man über die diesbezüglichen Tabus Bescheid wissen sollte, die mir besorgte Locals verraten haben. Zum Beispiel, nicht überall und an jeder Ecke sein Geschäft zu verrichten! So ist mir kürzlich passiert,
dass ich auf dem Weg zum perfekten Point Break nahe einer Autobahnabfahrt bemerkte, dass ich in einen Haufen menschlicher Exkremente gestiegen war… Ohne Übertreibung: Der neuseeländische Camping-Lifestyle ist zwar nett, droht aber durch achtlose Touristen außer Kontrolle zu geraten. Und das bereitet dem ganzen Land Sorge. Natürlich bedeutet das nicht, dass man nicht Campen sollte. Im Gegenteil – man sollte es sogar unbedingt tun, allein weil es die beste Art und Weise ist, das Land zu erkunden. Wichtig ist nur, achtsam zu agieren. Dabei geht es gar nicht darum, wo man sich hinstellt, sondern wie man sich dort verhält. Dazu zählt, eine eigene Toilette mitzuhaben und die Regeln des Freedom-Campings zu befolgen. Belohnt wird man mit einer Unterkunft an den besten und malerischsten Surfspots der Welt – noch dazu kostenlos! Zum Kiten gibt es an der Ostküste fast immer irgendwo Wind, etwa in Christchurch (täglich 10–15 Knoten). In den Fjorden rund um Picton findet man häufig interessante, oszillierende Winde, die durch die Canyons wirbeln und dort beschleunigt werden. In Wellington ziehen oft ziemlich starke, kalte Winde die Küste entlang. Je nach Spot bewegt sich der Wind auf und rund um die Inseln standardmäßig im Bereich von 15–30 Knoten. Oft findet man morgens perfekte, gläserne Wellen vor, die nachmittags vom Wind zerwühlt werden, aber dann immerhin noch zu einer geschmeidigen Kite-Surf-Session einladen. Wenn es ums Essen geht, bin ich eingefleischter Amerikaner. Klar, unsere Ernährungsweise ist wenig vorbildlich – weshalb du meine Meinung übers neuseeländische Essen vielleicht nicht teilen wirst. Ich finde einfach, hier ist alles irgendwie sehr britisch und wird in Form von Pies serviert – Meat Pie, Pot Pie, Mexican Pie (einfach nur eine anders gewürzte Form von Meat Pie) etc. Bei meinem Vorhaben, gesund und günstig zu essen, bin ich schließlich bei Früchten und Gemüse gelandet. Wodurch mehr Geld für Bier übrig blieb… ◼
ANREISE Je nach gewünschter Region wird dein Anreise-Flughafen entweder in Auckland (Nordinsel) oder Christchurch (Südinsel) sein. Das Touri- Visum gilt für drei Monate, aber erkundige dich unbedingt vor Antritt deines Trips, ob du es nicht schon im Vorhinein beantragen musst. UNTERKUNFT Um das ultimative, originale Neuseeland-Feeling zu erleben, sollte man sich einen Van mieten oder kaufen. Auch, weil es der einzige Weg ist, an die besten Spots zu gelangen und diese zu genießen. Bitte nur unbedingt eigene Toilette mitnehmen!
EINPACKEN In Sachen Kitegröße ist alles möglich – von 5 bis 15 m2. Für die Wellenspots empfehle ich 7, 9, 12 und dazu ein paar surfbare Boards. NEOPREN Generell ja. Es gibt zwar Tage, an denen auch Boardshorts ausreichen, aber ein 3/2er ist S tandard, während der Wintermonate sogar etwas Wärmeres. BIER Am besten genießt man sein Bier hier am Lagerfeuer oder gemütlich am Van. Gutes Bier ist bei den Kiwis allerdings gar nicht so leicht zu finden
(auch wieder so etwas Britisches…). Sollte ich damit falsch liegen, belehrt mich bitte eines Besseren – ich nehme das dann sofort zurück! Zum Glück ist Neuseeland aber für seine Weingebiete bekannt, zum Beispiel Marlborough und Nelson, von wo einige der weltbesten Sauvignon blancs stammen. WAS MAN OFT ZU HÖREN BEKOMMT Ein neuer Tag, ein neues, komplett leeres, perfektes Lineup… WAS MAN EHER SELTEN HÖRT Schon wieder so viel Verkehr heute!
SABRINA LUTZ
BRETT GEFLÜSTER
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Sabrina Lutz gilt nicht umsonst als eine der erfahrensten Freestylerinnen der Szene – immerhin darf sie bereits zehn deutsche Meistertitel ihr Eigen nennen. Bei der Entwicklung ihrer Boost- und Cruise-Waff e, dem neuen Fusion 4, wirkte sie persönlich mit.
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„Nach vielen Testläufen und Vorproduktionen schließlich das fertige Board zu sehen, ist ein tolles Gefühl.“
Flex, Pop und Gewicht sind die wichtigsten Faktoren eines Freestyle-Boards. Für mich fühlt sich das Fusion 4 im Chop angenehm smooth an, auch bei Landungen nach hohen Sprüngen. Außerdem läuft es super gut Höhe. Hinter der Power des Fusion stecken eigene, rechtlich geschützte Carbonfasern. Sein charakteristisch geschmeidiges Fahrverhalten basiert auf Design und Konstruktion. Cartan-Carbon verfügt über ein einzigartiges, 30° biaxiales Carbonfaser-Layup. Es ist maßgeschneidert
und verleiht dem Fusion mehr Flex, wo er benötigt wird (in Längsrichtung) und weniger in der Breite. Weil dieses spezielle Carbon weniger Harz enthält, ist das Board außerdem super leicht. Beim neuesten Modell hat COREs Board-Designer Hand an die Outline gelegt, so dass es noch weniger unterwünschten Spray generiert. Aber keine Sorge – das typisch geschmeidige Fahrgefühl des Fusion ist erhalten geblieben. Der VEE-Rocker des Fusion basiert auf jahrelanger Erfahrung seiner Arbeit bei COREs Marke für maßgeschneiderte Boards, Carved Customs. Inspiration für den Rocker-Shape war das Carved Imperator 6 mit einer stärker ausgeprägten Kurve unter den Beinen, die in Richtung der Tips progressiv flacher ausläuft. Die neuen Rails weisen ein variables Stärkenprofil auf, von 6 mm in der Tiefe von den Tips in Richtung Griff. Durch unterschiedliche Dickenverhältnisse an den Rails lässt sich der längsgerichtete Flex des Boards präziser kontrollieren. Mein erstes Freestyle-Board von CORE war das Choice 2, das ich noch immer liebe. Bei FreestyleCompetitions greife ich aktuell zum Choice 3. Am Cable und im Park fahre ich aufgrund seiner easy-fi x GrindBase hauptsächlich das Bolt 3. Und an Cruisingund Big-Air-Tagen kommt das Fusion 4 zum Einsatz. Prototypen zu testen und dementsprechendes Feedback abzuliefern gehört zum Teamrider-Alltag. Die CORE-Designer auf Fehmarn freuen sich stets über nützlichen Input. Nach vielen Testläufen und Vorproduktionen schließlich das fertige Board zu
sehen, ist ein tolles Gefühl. Und ich denke, mit dem Fusion 4 haben die Jungs den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Video-Shoot in Brasilien war eine tolle, spaßige Erfahrung. Die riesigen, unberührten Lagunen mitten im Nirgendwo waren perfekt für Freestyle, massive High-Jumps und neue Tricks. Aber was rede ich – wartet einfach das Produktvideo des Fusion 4 ab… Geht es mit dem Fusion aufs Wasser, pumpe ich dazu am liebsten meinen XR6 auf. Die Geschmeidigkeit des Boards ist das perfekte Gegenstück zur Power des XR6 – eine Kombination, mit der ich mich beim Big-Air wohl und sicher fühle. Wenn ich für Competitions trainiere, dann üblicherweise mit dem GTS5 oder Impact. Vor Kurzem war ich mit ein paar der anderen CORE-Rider auf dem Wasser. Es macht immer rie-
sig Spaß, im Team zu kiten – weshalb ich mich schon auf mehrere gemeinsame Sessions bei den deutschen Meisterschaften freue! ◼
BOARD CORE Fusion 4 BOARDGRÖSSE 135cm KÖRPERGRÖSSE 167cm GEWICHT 53kg
BRANDON SCHEID
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HOOD RIVER OREGON
Was sind deine ersten Erinnerungen an den Spot?
Ich kam 2010 zum ersten mal nach Hood River und erinnere mich, dass ich total überrascht war, wie anders all das hier im Vergleich zu meinem damaligen Wohnort in Cape Hatteras aussah. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, der einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließ. Ich hatte davor noch nie einen Spot wie diesen gesehen – damals war es kalt, der Wind stark und böig. Die Sandbank war zu dieser Zeit noch deutlich kleiner, wodurch sich der Ein- und Ausstieg etwas schwieriger gestaltete als jetzt. Ein Spot, umgeben von riesigen Bäumen und schneebedeckten Bergen. Und dazu eine ganze Stadt, die sich der Shred-Kultur verschrieben hatte! Hood River ist einfach so leuchtend, grün und wunderschön, dass ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass dieser Ort irgendwann meine Heimat werden würde. Kannst du dich an deine ersten Sessions dort erinnern?
In den ersten Jahren war ich jeweils nur für eine Woche in Hood. Damals habe ich noch bei REAL unterrichtet, und Urlaub war ein nahezu unleistbarer Luxus. Aber auch diese kurzen Trips blieben unvergesslich – jedes Mal so viele neue Gesichter, Locations, Kultur, Essen und lustige Sessions. Die Kite-Community in Hood hat mich wirklich umgehauen. In Hatteras war die Szene damals noch am Wachsen – in Hood hingegen sah man oft mehr als 100 Kites gleichzeitig! Das hat mich schwer beeindruckt, ebenso wie die positiven Vibes vor Ort. Als Kiter war man in dieser Zeit noch an den Spit verbannt, ein kleiner Parkplatz an der Sandbar. Starten war tricky, und der Kitebereich voller Felsen, Treibholz und Schneeschmelze. Herausforderungen, die die Community der Parkrider aber umso enger
z usammenschweißten! Obwohl die Conditions eher bescheiden waren – der Wind ist dort eben Top oder Flop –, hatte ich auf dem Wasser unendlichen Spaß und fühlte mich, als hätte ich das Gelobte Land gefunden. Nach jedem meiner Kurztrips wollte ich so schnell wie möglich wieder zurück. Mit wem warst du damals auf dem Wasser?
In dieser Zeit war die Parkszene noch am Wachsen, und ich war meist mit einer kleinen Gruppe an motivierten Ridern draußen – darunter Slider-Legenden wie Dre, Sleazy, Joby, Moe, Davey, and Morris sowie eine Gruppe an Shredder-Locals. Trotz der in der Stadt stark verwurzelten Gebirgskultur gab es v iele Leute, die sich fürs Kiten im Park interessierten. Gleichgesinnte, die sich der selben Leidenschaft widmeten, waren für mich mich als damals angehender „Pro“ natürlich ungemein inspirierend. Vor allem, weil die Community extrem offen und einladend war. Da war es kein Wunder, dass sich Hood für mich sofort wie eine zweite Heimat anfühlte. Wie sehen die typischen Bedingungen vor Ort aus?
Der Hood River ist quasi die Windhauptstadt der USA und der Gorge einer der windigsten Spots Nordamerikas. An den meisten Tagen im Sommer kann man irgendwo an den 60 Kilometern Fluss mit 20-30 mph (17–26 Knoten) rechnen. Oft gibt es sogar täglich über mehrere Monate hinweg Wind. Dieser ist jedoch – dank Binnenlage und gebirgiger Umgebung – nicht der einfachste… So gibt es zwischen Windlöchern und Böen schon mal zehn oder mehr Knoten Unterschied. Hood River bietet also mehr Wind als viele andere Spots – die Bedingungen sind aber herausfordernd und nicht von der Qualität, die viele Kiter von ihren Homespots gewohnt sind. Gerade im ▶
Park sollte man deshalb jeden guten Tag voll ausnutzen. Üblicherweise bläst der Wind von früh bis spät, die Stärke kann sich aber im Laufe des Tages drastisch ändern. Nach sieben Jahren, in denen ich nun hier lebe, würde ich sagen: Es gibt keine fixe Regel bzw. Anhaltspunkte, nach denen sich vorhersagen lässt, ob ein Tag besonders gut wird oder nicht. Man behält einfach die Windmesser im Auge und wenn’s los geht, sollte man bereit sein. Hat sich das Setup am Strand im Laufe der Jahre verändert?
Ja, seit meinem ersten Besuch in Hood River hat sich viel getan. Ursprünglich gab es etwa die mittlerweile legendäre Sandbank noch nicht – sie bildete sich während eines Frühlings mit extremer Schneeschmelze und viel Regen, in dem tonnenweise Sediment vom Mt. Hood in den Columbia River gelangte. Diese Sandbank macht es mittlerweile auch für wenig erfahrene Kiter möglich, stressfrei aufs Wasser zu kommen. Außerdem schuf sie die perfekte Basis für einen Slider-Park! Durch den Sand entstand ein seichter, flacher Bereich an der Mündung des Hood River. Der Wind ist dort nicht der Beste, aber für Rails und Co. passt es perfekt. Die Sandbank wurde in den letzten Jahren stets größer, wodurch wir manchmal schon Probleme mit ausreichend Wassertiefe für den Park bekommen. Auch durch die Staudämme über und unter dem Fluss, ändert sich der
Wasserpegel ständig. Eine weitere Herausforderung ist mittlerweile die Menge an Kitern im Fluss. Nicht nur „normales“ Kiten, auch Parkstyle hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Aus einer einst kleinen Community in einem Nischensport wurde inzwischen eine riesige Familie! An einem guten Tag tummeln sich schon mal 20+ Fahrer im Park mit seinen fünf Features. Ein solches Wachstum zu beobachten ist natürlich toll, und ich hoffe, dass die Szene noch weiter wächst. Wie würde ein perfekter Tag in Hood für dich aussehen?
Das Beste an Hood River sind die unzähligen Möglichkeiten run dum den Spot. Ein perfekter Tag wäre für mich einer mit verschiedensten Aktivitäten: Beginnen könnte er – je nach Jahreszeit – mit ein paar frühen Speedflights oder einer Powdersession am Mt. Hood. Danach ein köstliches Frühstück am Farm Stand, einem meiner Lieblingsplätze in der Stadt. Anschließend kommt idealerweise der Wind und ich starte los zum Fluss, wo wieder zig Möglichkeiten warten – Foilen, Surfen in der Flusswelle oder eine perfekte Parksession, abhängig von Windstärke und –richtung. Nach dem Kiten liebe ich die Kombination aus Bike, Dreck und Stille im Wald – rund um die Stadt findet man verschiedenste gute Trails. Und dann noch ein gutes Bier aus einer der örtlichen Brauereien. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch!
Kannst du dich noch an eine ganz besondere Session erinnern?
Nach so vielen Jahren in Hood ist es schwierig, nur eine gute Session herauszupicken. Der Spot bietet so viel Abwechslung, von Megaloops in Rufus über riesigen Fluss-Swell in Arlington, einsamen Foilsessions im Winter, perfekten Park-Tagen im Sommer bis hin zu genialen Flachwasser-Shreds in Butters. However – da gab es letzten Winter eine Snowkite-Session an der Hood-River-Sandbank, die ich nie vergessen werde. Dass diese so viel Schnee bekommt, dass man darauf fahren kann, passiert so gut wie nie. An diesem Tag war durch die Windverfrachtungen eine brusttiefe Schneeschicht entstanden – dort, wo wir normalerweise im Wasser kiten. Einer der besten Snowkitetage, den ich jemals erleben durfte! In welchen Restaurants findet man dich nach einer Session?
Ich hatte mir zum Glück schon vor meinem Umzug am Slick in Cape Hatteras ein wenig einen Namen machen können. Die vielseitigen Bedingungen in Hood haben meine Kitekarriere aber in jedem Fall positiv beeinflusst! Nicht zuletzt bildet der Spot auch das Zentrum der nordamerikanischen Kiteindustrie – was vor allem bei Sponsorings klar von Nutzen war.
Nun, der Sommer ist gerade voll im Gange und meine letzte Session war gerade erst gestern. Leider hatte ich hinsichtlich Wind ein schlechtes Timing und war ziemlich unterpowert. Aber immer noch besser als gar nicht aufs Wasser zu kommen! Eine perfekte Session im Park zu erleben, ist gar nicht so leicht – da ich aber momentan für den anstehenden Hood River Slider Jam trainiere, nutze ich jede Möglichkeit. Was bedeutet, auch bei weniger guten Conditions rauszugehen und auf die Magie des Hood River zu hoffen… Wenn du dir noch einen anderen, aber komplett anderen Homespot aussuchen müsstest, welcher wäre das?
Ich denke, das wäre der Slick in Cape Hatteras – mein zweiter Lieblingsspot. Er ist zwar nur 100 Meter lang, aber die Masse an guten Sessions, die ich dort schon erlebt habe, macht diesen Ort für mich einfach besonders. Gewissermaßen verdanke ich diesem sumpfigen Stück Wasser und dem Kiteshop am Ufer meine gesamte Karriere. ◼
Man behält einfach die Windmesser im Auge und wenn’s los geht, sollte man bereit sein.
Hood River
Denkst du, dass du ohne Hood River kitetechnisch so weit gekommen wärst?
Wann warst du das letzte Mal in Hood River kiten – und wie war es?
Mein Spot
Das Tolle an Hood River sind – wie bereits erwähnt – die unzählichen Möglichkeiten, und das gilt auch fürs Essen. Man findet hier alles, von feinster gehobener Küche bis hin zum lokalen Imbiss. Mein Favorit ist der Hood River Farm Stand, ein kleiner Bioladen mit integriertem Restaurant. Die Speisen sind gesund, nachhaltig und frisch, da das Meiste aus der Region kommt. Ich liebe die Breakfast-Burritos, die riesigen Grünkohl-Salate und das Truthahn-BLTSandwich. Definitiv ein Geheimtipp!
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Die Mission In der Lebensphilosophie eines jeden Kiters sollte ein Wort ganz im Zentrum stehen: Abenteuer. Unser Sport lässt uns ständig neue Orte erkunden, neue Dinge kennenlernen und neue, einzigartige Erfahrungen machen. Erlebnisse, durch die wir die Welt immer wieder aus völlig neuen Perspektiven betrachten. Unsere neue Rubrik rückt Rider in den Mittelpunkt, die diese Philosophie zu 100 Prozent leben. Und wer könnte einen besseren Anfang machen als Oswald Smith und die Skeleton Bay?
FOTOS Kyle Cabano TEXT Oswald Smith
Die Mission
Namibia
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Die verrücktesten Missionen entstehen aus einer spontanen Eingebung heraus. Oft braucht es keinen konkreten Plan – ein guter Forecast und eine fantastische Story reichen aus, um einen aus der Reserve zu locken. Mein Trip nach Namibia war definitiv von dieser Sorte. Ich hatte schon so viel von dieser einen, speziellen Welle gehört und sie in Surffilmen bewundert, dass ich unbedingt dort hin wollte. Als Kyle und ich schließlich befanden, der Forecast hätte Potential, buchten wir ohne zu zögern Tickets und stiegen noch am nächsten Morgen ins Flugzeug. Unsere Mission: die berüchtigte Skeleton Bay. Unsere Ankunft in Namibia erschien mir wie eine Szene aus Mad Max. Du fliegst in einem Mini- Flieger an einen Mini-Flughafen mitten in der Wüste – rundherum nichts als Sanddünen und Geröll. Du spürst sofort, wie weit weg vom Schuss du plötzlich bist, fernab von jeglicher Zivilisation – dafür mittendrin in der rauen Natur. Auf der Straße gibt es kaum Autos, und die Fußgänger bestehen aus Flamingos, Pelikanen, Schakalen und Seehunden, die in der Son-
ne baden. Allein die Fahrt zum Surfspot ist ein Abenteuer für sich. Es geht durchs Gelände, ein Sandhügel nach dem anderen, und man hofft nur, nicht steckenzubleiben. Die Ankunft am Spot entschädigt jedoch für alles: Eine Welle, die so geschmeidig, lange und perfekt bricht – Kyle und ich konnten es eigentlich nicht glauben. Sie mit Worten zu beschreiben, ist kaum möglich, aber wenn ich es versuchen müsste, würde ich sagen: Sie ist makellos. Und diese Welle ist irgendwo im Nirgendwo. Das fühlt sich an, wie einen Diamanten mitten in der Wüste zu finden – dabei liegt der Spot quasi vor Südafrikas Haustür. So viel Perfektion bringt allerdings auch jede Menge Power mit sich. Diese Welle ist HEAVY! Eine massive Bank, und die Welle bricht am Strand – crasht man auf die Sandbank, kann man sich z iemlich weh tun. Weshalb man hier am besten ohne Leash k itet und bereit sein sollte, ordentlich durchgewaschen zu werden. Was mir nicht erspart blieb! Als Entschädigung dafür gab’s – zum Glück – aber auch einige Sahnestücke. ◼
OBEN LINKS Ozzie tut sein Bestes, um trotz rauer Umgebung möglichst cool und unbeeindruckt zu wirken. GANZ OBEN An Zuschauern mangelt es am Spot nicht. OBEN Sandige Barrels ohne Ende, so weit das Auge reicht.
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TEXT Jake Sacks FOTOS Toby Bromwich (außer anders angegeben)
Was für eine Show beim Wind Voyager Triple-S Invitational 2019! Beim diesjährigen Event gab es mit 70.000 Dollar das höchste Preisgeld ever – fair zu gleichen Teilen für Männer und Frauen. Grund genug für die besten WakestyleKiter der Welt, auf Features wie dem Wind Voyager Super Kicker, dem CORE Kiteboarding Reverse Rainbow, dem KOA Resorts Kicker, dem Liquid Force Kites Rooftop und dem Phocus Mega Slider Vollgas zu geben. Die Entscheidung verlief knapp – ausschlaggebend für die Top-Scores waren am Ende technische Slider-Moves und Mega-Kicker-Hits. Prädikat: (Zu)sehenswert!
TRIPLE-S 2019
GALERIE
Gratulation an Annelous Lammerts, die das ganze Event über mit spektakulärer Performance und technischen Slider-Manövern vom Feinsten beeindruckte. Ein mehr als verdienter Sieg!
An Tag zwei drehte der Wind auf Nord und die erstklassige REAL-Wasser-Patrouille musste die Slider entsprechend in Position bringen. Im Bild Eric Rienstra in Action am KOA-Kicker. Foto: Ryan Osmond
Zum Start der Competition gab's feinsten Südwind am REAL-Slick. Bedingungen, die Colleen Carroll perfekt für sich nutzte.
Die Finalteilnehmer gaben alles – wie hier Evan Jaspan, der auch unter Druck nie seinen Style verliert.
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Auch am Finaltag herrschten am REAL-Slick wieder perfekte Bedingungen vor – ideale Vorraussetzungen, den Zuschauern eine entsprechende Show zu bieten. Ramiro Gallart war die ganze Woche in Topform, was schlussendlich mit Platz vier belohnt wurde.
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Wind Voyager Triple-S 2019
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Für viele vielleicht ein noch neuer Name, der aber bald in aller Munde sein wird: Issy Von Zastrow stürmte direkt auf Platz drei und sicherte sich den 5.000-Euro-Scheck.
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Wind Voyager Triple-S 2019
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Einer der neuen Triple-S-Sponsoren ist Phocus, ein Hersteller von koffeiniertem Wasser, der den Mega Slider zur Verfügung stellte. Den sich Christophe Tack hier für klassische Moves zu Nutze macht.
Karolinas Mission in Cape Hatteras: An ihren Sieg vom Vorjahr anschließen. Was ihr fast gelang – am Ende musste sie sich aber (knapp, aber doch) Annelous geschlagen geben...
V. l. n. r.: Slickstyle-Attitude-Award-Gewinnerin Sensi Graves, Vorjahressiegerin Karolina Winkowska, Triple-S-Champion 2019 Annelous Lammerts, Podiums-Neuling Issy Von Zastrow auf Platz drei und Colleen Carroll, Triple-S- Siegerin 2017.
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Galerie Wind Voyager Triple-S 2019
Von links nach rechts: Triple-S-Vierfachsieger Sam Light landete diesmal auf Platz fünf, Ewan Jaspan (Sieger aus 2017) wurde Zweiter, Brandon Scheid sicherte sich 2019 zum fünften Mal den Triple-S-Titel, Christophe Tack wurde Dritter und Ramiro Gallart landete auf Platz vier.
Nicht nur die Rider gaben beim TripleS-Invitational 2019 richtig Gas! Nach der Siegerehrung rockten The Roots and The Dubplates die Mega-Stage vor dem Pamlico Sound. Weitere prominente Gäste waren Mix Master Mike von den Beastie Boys, DJ QBert, Future Fambo, DJ No Philter und Mystic Vibrations. Dazu gab's die Premierenparty des "Send it"-Kitemovies.
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Wind Voyager Triple-S 2019
Als ihr Teamkumpel mit einem anderen Rider kollidiert und sich die Leinen verheddern, zögert Sensi Graves nicht lang und bringt ihm sofort ein neues Setup aus Kite und Bar vorbei, so dass er seinen finalen Hit auf dem CORE Kiteboarding Reverse Rainbow absolvieren kann. Wir gratulieren Sensi zum Slickstyle Attitude Award – mehr als verdient!
Event-Mitbegründer Jason Slezak mit einem eiskalten Triple-S-Lager aus der Carolina Brewery – das beste Bier nach einem langen, ereignisreichen Veranstaltungstag.
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Wind Voyager Triple-S 2019
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Mit seinem souveränen Style zählte Sam Light definitiv zu den Faroriten des Events. Hier inspizieren die Judges genau, was Sam am Wind Voyager Super Kicker zum Besten gibt.
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Wind Voyager Triple-S 2019
Brandon Scheids Siegesrezept? Jede Menge Style plus jede Menge Höhe. Allein dieses Bild erklärt, warum er den Titel bereits zum fünften Mal für sich beansprucht.
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WAS UNS GEFÄLLT
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AIRUSH LITHIUM Wenn ein Kite sich schon ewig im Lineup einer Marke hält, dann aus gutem Grund! Der Lithium kommt mittlerweile als V11 – und bringt einmal mehr das mit, was ihn einst so populär machte: Tadellose Allround-Freeride-Performance mit einfachem Handling, kombiniert mit verblüffend großer Windrange.
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DUOTONE PRO FISH
F LY S U R F E R INFINITY BAR
Dass einige aus dem TheKiteMag-Team völlig verrückt nach Wellen sind, ist nichts Neues. Weshalb völlig neue Surfb oards hier immer ein Grund zum Feiern sind! So wie Duotones Pro Fish – Sky Solbachs jüngste Kreation, die nicht nur großzügiges Volumen und Performance für eher bescheidene Bedingungen liefert, sondern auch an den großen Tagen überzeugen soll. Wir freuen uns schon, eins davon zu testen! Dass es seinen Weg zurück in die Duotone-Headquarter findet, können wir leider nicht versprechen…
Wer High-Performance-Kites fliegt, braucht natürlich auch die entsprechende Bar dazu. So wie Flysurfers Infinity Bar, deren neuestes Modell zahlreiche fancy Features mitbringt – darunter eine neue EVA-Griff fläche sowie eine PU-Ummantelung an den Depower-Leinen und den neuen Floatern. Eine Bar, auf die man sich nicht nur bei 45 Knoten im Racecourse stets verlassen kann!
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NORTH ORBIT Es ist soweit – die North-Kollektion 2020 ist da! Kitetechnisch sind drei Vertreter am Start: Carve, Pulse und Orbit. Hier im Bild der Orbit, Norths Big-Air-Maschine, die massive Jumps, enorme Hangtime sowie eine großzügige Hangtime verspricht. Nicht umsonst Jesse Richmans und Nick Jacobsens Kite der Wahl für den King of the Air…
STUFF
WAS UNS GEFÄLLT
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GIN ANGEL Ein Single-Strutter, der herausragend stabiles Flug- und Rückmeldeverhalten verspricht. Mit seinem leichten, schnellen One-Strut-Rahmen richtet sich GIN aber nicht nur an Foiler und Leichtwind-Fans. Sieht so aus, als wäre die Single-Strut-Revolution voll im Gange – und GIN ganz vorn dabei.
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CORE XLITE COREs Neuzuwachs in der Specialized-Serie konzentriert sich klar auf eine Disziplin: Foilen. Durch ExoTex-Light-Dacron bringt der XLITE 20% weniger Gewicht auf die Waage, dazu kommen leichtere Bridles und natürlich das Single-Strut-System. Die perfekte Kombi dazu: Die brandneue Sensor 2S Pro Foil Bar aus Carbon mit dünneren, leichteren Tectanium-Leinen.
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F - O N E B A N D I T- S Ja, die Gerüchte stimmen: 2020 gibt’s einen eigenen Surfk ite von F-ONE. Zugegeben, die Namensgebung hätte kreativer sein können! Egal – wer alles über den Bandit-S wissen möchte, erfährt es ein paar Seiten weiter, und das gleich von Oberboss Raphaël Salles höchstpersönlich.
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NAISH PIVOT Ein zweifacher KOTA-Siegerkite, der zugleich sanft genug im Handling ist, um seinem besten Kumpel zu demonstrieren, wie kiten funktioniert. Die 2020er-Version kommt inklusive neuer Canopy, die sowohl Balance als auch Power verbessern soll, und Naishs neuem Surelock-Pumpsystem. Ein King-of-the-Air-Pokal wird leider nicht mitgeliefert.
SLINGSHOT RAPTOR Auch in Slingshots Kite-Lineup gibt’s Zuwachs: Die Fünf-Strut-Konstruktion des Raptor verspricht maximale Power und Performance, großzügige Hangtime und reichlich Slack für Freestyle-Moves. Ein vielseitiger Partner für alle möglichen Twintip-Disziplinen.
STUFF
WAS UNS GEFÄLLT
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ION NEO TOP Wenn das Neo-Top zum Einsatz kommt, weißt du: Das könnte jetzt eine DIESER Sessions werden – pures Sommerfeeling, ohne Anzug, nur mit Boardshorts… IONs Hot-Stuff-Fütterung hält dich auch noch warm, wenn die Sonne mal hinter den Wolken verschwindet oder du abends einfach nicht vom Wasser zu bekommen bist.
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OCEAN RODEO ROAM BL ACK Der Aluula-Airframe sorgt hier für drastische Gewichtsreduktion und perfektes Rückmeldeverhalten. Ob du nun deine nächsten Top-Turns in der Welle in Angriff nimmst oder maximale Foil-Performance suchst – dass der Roam BLACK dich im Stich lässt, ist ziemlich unwahrscheinlich.
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O D O C O M PAC T S E R I E S Ob kleine Wellentage oder StraplessFreestyle – die Compact-Serie bringt alles mit, um zu rocken: Eine großzügige Konkave sorgt für maximalen Speed, parallele Rails garantieren einfaches Höhelaufen und verhindern, dass das das Board bei schwacher Welle ins Stocken kommt. Dazu noch genau die richtige Menge an Rocker, um sich rauszupoppen und einen Handlepass dranzuhängen.
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AXIS KINK MV 12
RRD Y25 GLOBAL Roberto Ricci feiert dieses Jahr bereits sein 25-jähriges Jubiläum in der Wassersport-Branche. So ein Jahr muss gebührend zelebriert werden – inklusive einer riesigen Party in Capetown. Aber keine Sorge, natürlich blieb daneben noch genug Zeit, um ein ansehnliches 2020er-Lineup auf die Beine zu stellen. Im Bild die neue, leichtere Global-Bar mit komplett neuem QR und verfügbar in zwei Größen (48 und 52 cm).
Auch, wenn man es kaum glauben könnte: Bei AXIS geht es momentan nicht nur um Foils! Auch in die dazugehörigen Boards fließt jede Menge Entwicklungsarbeit – mit beeindruckenden Ergebnissen wie dem MV. MV steht für minimales Volumen bei maximaler Rückmeldung. Die Unterseite verfügt über spezifisch abgeschrägte Rails, mittig befinden sich weitläufige Carbonverstärkungen und die in Richtung der Channels stark versteifte Konstruktion leitet selbst geringfügigste Inputs sofort ans AXIS-Foil weiter.
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GROSSE PLÄNE FOTOS Toby Bromwich
Obstacles mit dem Kite zu befahren wurde in den letzten 15 Jahren immer populärer. Das Tolle an Park-Features ist, dass es keine Limits gibt – man kann so gut wie alles designen und nutzen. Inspiration holen sich die Park-Rider dabei auch gerne am Wakeboard-Cable. Craig Cunninghams Mission: Die Mutter aller Features zu designen. Und dabei ließ er sich von (fast) nichts stoppen.
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Wie bist du darauf gekommen, einen Slider bauen zu wollen?
Die Idee entstand schon vor drei Jahren. Parkstyle beim Kiten war an dem Punkt angelangt, dass die Top-Rider an den boxmäßigen Basic-Features durchwegs super technische Tricks zeigten. Also wurde es Zeit für etwas Anspruchsvolleres zum Ausgleich. Der damalige Deal mit REAL Watersports scheiterte jedoch und im Jahr darauf gab es diese Turbulenzen bei Boards & More, wodurch es auch gerade nicht passte. Nach dem Rebranding zu Duotone waren aber schließlich die Weichen gestellt.
„Nie hätte ich mir gedacht, dass so viele Schritte notwendig wären, um das Ding rechtzeitig nach Hatteras zu bekommen.“
Wie lief der Designprozess ab? Hast du zuerst überlegt, was das Feature können soll und es dann dementsprechend konzipiert?
Große Pläne
Hatteras
Nun ja, wenn ich meinen Ursprungsplan in wenigen Worten zusammenfassen müsste, kommt das ziemlich hin. In Wirklichkeit laufen die Dinge dann anders ab. So habe ich viel mit Google Sketch herumgespielt und meine Entwürfe immer wieder mit ein paar engen Freunden geteilt. Als schließlich die Budgets genehmigt worden waren, leitete ich die Skizzen an verschiedene HDPE-Schweisser weiter.
Wie konntest du die passenden Dimensionen definieren, ohne das Ding dabei zu groß bzw. zu gefährlich werden zu lassen?
Das mag jetzt eingebildet klingen – aber mittlerweile bin ich schon viele Jahre in der Park-Szene unterwegs und habe dabei einiges an Features ausprobiert. Uns war natürlich klar, dass unser Projekt relativ üppig werden würde. Aber am Ende erwies sich die Größe als perfekt für neue Tricks und Lines, die sonst nie möglich gewesen wären.
Hast du dich bei der Planung auch von Wakeparks inspirieren lassen?
Zu 100%. Die Inspiration für dieses Projekt stammt von drei meiner Lieblings-Wakeboard-Features, die in einen Hybrid gemorpht wurden, gewürzt mit ein paar zusätzlichen Ideen von mir und meinen Kumpels. Wo wurde das Feature produziert und wie bzw. wo gibt man einen Slider überhaupt in Auftrag?
Ursprünglich war geplant, ihn in Deutschland produzieren zu lassen. Aus logistischen Gründen wurde es schließlich doch Thailand. Er besteht aus HDPE (Hochdruck-Polyäthylen). Aufs Wesentliche runtergebrochen erscheint der Prozess simpel: Designe dein Traum-Feature, kontaktiere den Konstrukteur, organisiere den Transport, pack es aus dem Karton und leg los. Am Ende entpuppte sich das Ganze jedoch als mächtige Mission – aufwändiger, als ich mir es jemals hätte vorstellen können. Nie hätte ich gedacht, dass so viele Schritte und einzelne Teile notwendig wären, um das Ding rechtzeitig nach Hatteras zu bekommen. Das und dazu noch all die
LINKS Craig macht sich schon mal bereit für eine Runde Applaus, sollte das Feature es ins Wasser schaffen. OBEN „Willkommen in deiner neuen Heimat! Mach dich gefasst, hart rangenommen zu werden!“
anderen Projekte, die ich gerade laufen hatte, machten die Zeit vor dem Shoot megastressig! Wie war es, als das Teil bei REAL ankam?
OBEN Wer so weit kommt, hat’s schon mal drauf. Noè hofft, auch den Rest des Features noch zu schaffen. RECHTS Bloß kein Risiko eingehen: Alle verfügbaren Hände helfen mit.
Ziemlich schräg! Aufgrund der Tatsche, dass ein Fahrer nur 12 Stunden fahren darf und dann 12 Stunden pausieren muss, waren wir gezwungen gewesen, zwei Fahrer anzuheuern, damit nicht einer drei Tage lang für eine Strecke unterwegs war. Der Transportcontainer, für das Feature saß auf einem alles andere als coolen LKW. Bei der Ankunft hatten wir bereits einen Kran und eine Montage-Crew parat, um so schnell wie möglich loslegen zu können. Dazu noch jede Menge freiwillige Helfer von der KPL. Es war schon etwas beängstigend, da keiner so recht wusste, was zu tun war. Zwischendurch war es oft ganz schön knapp, aber am Ende des Tages war das Ding stabil zusammengeschraubt, und – noch wichtiger – es schwamm! Und entsprach es deinen Erwartungen?
Das Feature ja. Die dazugehörige Logistik definitiv nicht! ▶
Craig testet sein Biest auf Herz und Nieren.
Große Pläne
Hatteras 76
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“All meine Kumpels und die anderen Pros von dem neuen Feature fernzuhalten, war kaum möglich.“
Große Pläne Hatteras
Welcher Moment war am unvergesslichsten?
Ganz klar, als Noè und Xander die letzten Schrauben und Klemmen angezogen hatten und das Teil gerade im Wasser trieb! Dann schoß Toby ein Foto von allen, die mitgeholfen hatten. In diesem Moment wussten wir – es war geschafft. Auch, wenn die Mission intensiver gewesen war als erwartet, hatte sich die ganze Anstrengung ausgezahlt.
OBEN Das Kult-Setup in Hatteras – jetzt mit neuem Wahrzeichen. GANZ LINKS Yeah, es schwimmt! LINKS Der Slider bietet sogar Stehfläche für Fotograf Toby B.
Und die erste Session? Nach dem Triple-S waren auch viele Pros vor Ort, um das Feature zu testen.
Ja, die gesamte Duotone-Filmcrew und mein Boss waren hier. Wir bemühten uns wirklich, für die Duotone-Kampagne 2020 zu shooten – aber all meine Kumpels und die anderen Pros von dem neuen Feature fernzuhalten, war kaum möglich. Um ehrlich zu sein, wollte ich einfach nur gemeinsam mit den anderen shredden und ausloten, was wir auf dem Ding tun konnten. Also dachten wir einfach „Je mehr, desto besser“ und lieferten uns eine Marathon-Session mit allen, die da waren.
Und wer zeigte die härtesten Hits?
Wahrscheinlich Noè, der sich das Schienbein anknackste oder Erin, der mit zwei blauen Augen und einer offene Nase davonkam. Ich wurde auch ordentlich durchgeprügelt und kam mit blauen Flecken und Beulen vom Wasser – im Vergleich zu den Beiden war das aber nur halb so wild. Wird das Feature auch beim nächsten Triple-S dabei sein?
Ja, definitiv – es wird den Riding-Level in neue Sphären heben! Was hast du nun den Rest des Jahres vor?
Ich bin immer busy. Freie Tage? Gibt's nicht. Was einfach ist, wenn man seine Projekte und die Arbeit für eine Marke mit Leidenschaft betreibt. Da kann ich mich glücklich schätzen. Am besten, ihr behaltet die Duotone-Channels im Auge – dann wisst ihr immer, was sich gerade tut. ◼
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TEXT Victoria Stuart FOTO Scott Sinton
Als Ocean-Ambassador engagiert sich Jalou Langeree für den Schutz der Meere. Der weltgrößte Lebensraum unseres Planeten ist in großer Gefahr – vorwiegend aufgrund menschlicher Einwirkung. Mehr als 50% (potentiell sogar bis zu 80%) der weltweiten Spezies leben in den Ozeanen, und sie alle sind bedroht, sei es durch Plastikmüll, Fischernetze, Kollisionen mit Schiffen, kommerziellen Walfang, Lärmbelastung oder – der katastrophalste Faktor von allen – den Klimawandel.
Jalou Langeree zeigt nicht nur beim Kiten stets vollen Einsatz. Auch die Meeresbewohner und deren Schutz stehen im Fokus der dreifachen Weltmeisterin. Seit kurzem ist sie deshalb Mitglied beim International Fund for Animal Welfare (IFAW), eine Non-Profit-Organisation, deren Augenmerk auf dem Zusammenleben von Tier und Mensch liegt. Experten und Menschen, denen die Meere am Herzen liegen, arbeiten im Rahmen der Organisation in mehr als 40 Ländern der Welt zusammen – mit dem Ziel, Tiere zu retten, zu rehabilitieren und ihre natürlichen Lebensräume wiederherzustellen und zu erhalten. Juli Riegler, IFAW-Communications-Director für Europa und Jalou lernten sich bei ihrer gemeinsamen Leidenschaft CrossFit in den Niederlanden kennen. „Jalou kommt im Rahmen ihrer Wassersport-Karriere mit denselben Themen in Kontakt, für die wir uns unermüdlich einsetzen: Marine Lebensräume, die unter Plastikverschmutzung leiden, Lebewesen, die in Fischernetzen gefangen sind, Wale und Delfine, die durch Lärm und Klimawandel stranden, Walfang und Tiere, die sich bei Kollisionen mit Booten verletzen“, so Riegler. „Sie hat die weltweite Kitesurf-Szene jahrelang dominiert und durch diese Erfolge natürlich großen Einfluss und eine enorme Reichweite, um auch andere für diese wichtigen Themen zu mobilisieren“. Nachdem Jalou von Juli mehr über IFAW erfahren hatte, beschloss sie, ins Team einzusteigen und ihre Stimme für die Ozeane und deren Bewohner zu erheben. „Wir setzten uns beim Dealer-Meeting 2020 von Mystic und Jalous neuem Sponsor North Kiteboarding in Dakhla zusammen“, erklärt Juli. Jalou erinnert sich dabei an einen ihrer Kite- Trips in der Nähe von Denhelder, im nördlichen Holland: „Wenn man dort eine Stunde lang aufkreuzt, kommt man zu einer riesigen Sandbank mitten im Meer, wo es normalerweise riesige Wellen gibt. An diesem Tag gab es keine Wellen. Es ist nicht erlaubt, die Sandbank zu betreten, aber wir fuhren möglichst nahe ran, um die Seehund-Kolonie zu begutachten. Als wir näherkamen, flüchteten die meisten, aber einer war langsamer als die anderen. Um seinen Hals
wand sich ein Fischernetz. Wir versuchten, zu helfen, aber es war ein ziemlich großes, aggressives und total verängstigtes Tier. Wir hatten nur ein kleines Messer, mit dem wir nicht viel ausrichten konnten – ein paar der Leinen schnitten wir durch, aber da war immer noch ein dickes Tau um seinen Hals, das tief ins Fleisch schnitt. Ihn so zurück ins Meer zu lassen, machte uns einfach nur traurig. Wir hingen danach Stunden am Telefon, um Hilfe für den Seehund zu organisieren. Schließlich kontaktierten wir die Organisation Eco-Mara, die eine Suche arrangierte, ihn fanden und retteten. Ein Tier so leiden zu sehen und nicht zu helfen, ist für mich nicht vorstellbar.“ Patrick Ramage, Director of Marine Conservation bei der IFAW, ist besorgt, da Wale und andere marine Spezies mittlerweile tagtäglich mit neuen, komplexeren Bedrohungen konfrontiert sind. „Deshalb müssen wir jetzt mehr denn je alles dafür tun, um diese Lebewesen zu schützen – nicht nur, weil sie entscheidend für den Fortbestand des gesamten marinen Ökosystems sind. Unsere Organisation besteht ▶
LINKS Für Jalou ist das Meer viel mehr als nur ihr liebster Spielplatz. Foto: Scott Sinton OBEN Die Meeresbewohner brauchen unsere Hilfe – jetzt! Foto: Valorie Darling
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Jalou Langeree
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mittlerweile seit rund fünf Jahrzehnten, aber wir wissen auch, dass unsere Lösungen nicht dieselben bleiben können – wir müssen anders denken und handeln. So haben wir etwa eine neue Technologie entwickelt, um Tiere sicher wieder ins Meer zu entlassen. Im Rahmen unseres Bestrebens, den Walfang in Japan zu stoppen, wendeten wir uns an eine ungewöhnliche Instanz: den isländischen Tourismusverband. Grundsätzlich kooperieren wir mit örtlichen Gemeinschaften, Regierungen, nicht staatlichen Organisationen und Unternehmen, um innovative Wege zu finden, marine Lebensräume zu schützen, die Tierwelt zu retten und allen Spezies beim Gedeihen zu helfen.“ Gemeinsam mit ihrem Bruder Kevin verbrachte Jalou kürzlich eine Woche in den International Operations and Marine Mammal Rescue Centers in Cape Cod in den USA, wo sie sich intensivst mit den IFAW-Programmen beschäftigte. Sie studierte Analysen über Seehund-Populationen, war beim Whale-Spotting dabei und nahm auch an einer Autopsie mit dem marinen Team teil, im Rahmen derer sie Einblick in eine der aktuell größten Bedrohungen der Ozeane und deren Bewohner bekam. Des Weiteren erfuhr sie alles über die laufende Kampagne rund um Rettung und Schutz des Nordatlantischen Glattwals. „In der Organisation gibt es so viele tolle ehrenamtliche Mitarbeiter, alle sind stets
bereit zu helfen und so voller Leidenschaft für diese wundervollen Kreaturen“, ist Jalou begeistert. „Es ist wie bei der Feuerwehr – wenn’s brennt, ist sofort jemand zur Stelle.“ Die Leidenschaft, aber auch Sorge um die Ozeane und ihre Bewohner ist auch in Jalous Stimme nicht zu überhören, wenn sie über ihre Beobachtungen von Seehunden, gestrandete Wale, die marine Säugetier-Ambulanz oder die erfolgreiche Lobbyarbeit der IFAW hinsichtlich der Umleitung kommerzieller Schiffsrinnen weg von den Futterplätzen der Wale und Lärmreduktion, um deren Sonar nicht zu stören, spricht. Jalous Tipp für Kiter: Die Nummer der örtlichen Rettungsorganisation im Telefon abspeichern. So kann man, wenn ein Tier in Not ist, schnell Hilfe rufen – was oft besser ist, als es selbst zu versuchen. „Die Natur inspiriert uns auf so vielfältige Art und Weise. Auf dem Wasser beim Kiten fühlen wir uns so eins, so verbunden mit den Elementen. Grund genug, uns noch stärker für den Umweltschutz einzusetzen. Und es gibt so viel, was wir tun können! Ich weiß noch nicht genau, wie ich meine Arbeit als IFAW-Ocean-Ambassador mit Kiten kombiniere, aber ihr dürft gespannt sein! In der Zwischenzeit könnt ihr euch ja schon mal die marinen Schutzprogramme der IFAW (ifaw.org) anschauen und sehen, wie ihr selbst helfen könnt.“ Beim Interview ▶
Jalou Langeree Water Woman
in Dakhla spricht Jalou auch über einen weiteren Schlüsselmoment ihrer Kitekarriere. In 17 Jahren wechselte sie ihre Sponsoren nur zwei Mal – von O’Neill zu Mystic und von Naish zu North. Vor allem jetzt, wo das neue Equipment auf den Markt kommt, ist sie umso aufgeregter, so intensiv an der Entwicklung beteiligt gewesen zu sein. „Ich kann kaum erwarten, wie die Leute reagieren werden. Unsere Mission war, das beste Material ever zu kreieren. Die Produkte zu testen und als Teamrider Feedback an die North-Designer zu geben, war super motivierend. Unser Team ist der Hammer, alle sind voller Leidenschaft und auf ihre eigene Art und Weise auch ein bisschen verrückt. Wir sind schon seit Jahren befreundet und nun arbeiten wir auch noch zusammen.“ Was Jalou mit dem neuen Equipment vorhat? „Sobald ich mein eigenes Material in Händen halte, geht es nach Mauritius zum GKA-Tourstop – eine reine Surf-Comp in einer genialen Welle! Ich fühle mich dort super wohl. Obwohl meine letzte Competition schon etwas her ist, da ich lange Zeit schwere Rückenprobleme hatte. Letztes Jahr fuhr ich die Tour mit und habe gewonnen, aber schließlich wurde es so schlimm, dass ich einen Schritt
„Auf dem Wasser beim Kiten fühlen wir uns so eins, so verbunden mit der Natur und den Elementen. Grund genug, uns noch stärker für den Umweltschutz einzusetzen.“ zurücktreten und mich um meine Gesundheit kümmern musste. In diesem Jahr werde ich nur die Stops fahren, auf die ich wirklich Lust habe. Ich bin derzeit schmerzfrei, versuche aber trotzdem, so viel wie möglich Ruhe zu geben und auf meinen Körper zu hören. Ich mache viel Stretching und achte penibelst auf meine Gesundheit – Nussbutter, Overnight-Oats, Dehnungsübungen … Lebt man wie ein Rockstar, hält man als Sportler eben nicht lange durch! Und ich bin gerne aktiv, liebe es, mich zu bewegen. Ich wache morgens auf und muss sofort etwas tun – wenn es weder Wind noch Wellen gibt, dann eben Spinning oder eine Runde paddeln. Sobald der Wind zunimmt, gehe ich Kiten oder Foilen. Ich möchte einfach nur auf dem Wasser Spaß
LINKS OBEN In den Marine Mammal Rescue Centers in Cape Cod. Fotos: Valorie Darling RECHTS OBEN Etwas Feldforschung in Jalous bevorzugtem Element. Foto: Ydwer van der Heide
haben – egal, bei welchen Bedingungen, egal, in welcher Disziplin.“ Foilen jedenfalls steht bei Jalou derzeit hoch im Kurs. „Es ist der Wahnsinn und eröffnet eine völlig neue Welt. Man hat plötzlich so viel mehr Zeit auf dem Wasser, kann kiten bei leichtesten Brisen und genießt die längsten Rides ever. Sogar hier in Dakhla, wo es an Wind nicht mangelt, surfe ich, wenn es keine Wellen gibt, eben den Windswell mit dem Foil ab. Ich halte mich an der Leash eines Kitekumpels fest, der mich nach Luv zieht und gleite dann einfach mit dem Wind mit. So lange, bis meine Oberschenkel dermaßen brennen, dass ich kaum noch stehen kann.“ Jalou war vom schon von den Anfängen des Foilens an voll dabei. „Foilen ist so entspannend, so ruhig. Total anders, als ein Surfboard zu fahren. Du musst voll konzentriert sein und es dauert etwas, bis man es raus hat. Anfangs fühlt man sich, als würde man es nie lernen. Aber wenn es dann funktioniert, ist es pure Magie.“ Unter all ihren bisherigen Errungenschaften und Siegen ist es schwierig, Jalous größten Kite-Triumph herauszupicken. Ihr erster Weltmeistertitel 2012 wird aber stets in Erinnerung bleiben. „Dabei ging es gar nicht nur darum, in diesem Moment die Beste zu sein,
sondern vielmehr ums Rundherum – ein ganzes Jahr voller persönlicher Weiterentwicklung und Unabhängigkeit, da ich erstmals nicht mit meinem Bruder unterwegs war und ganz alleine meiner damals neuen Leidenschaft, dem Wave-Kiten, im Rahmen einer Tour, nachging“, erzählt sie. „Als ich den Titel in Hawaii verliehen bekam, war schon allein die Umgebung der Wahnsinn: Palmen, weiße Sandstrände, kristallklares Wasser, perfekte Wellen. Ich war 22 und zum ersten Mal solo auf Reisen. Der Gewinn der Tour war dann noch das Tüpfelchen auf dem I. Ein paar Tage davor hatte ich mir alle Spots und die dortigen Conditions angeschaut, und es war total neu, auf mich allein gestellt zu sein – beim Reisen, bei der Competition und mit dem ganzen Stress rundherum. Davor war ich es gewohnt gewesen, immer meinen Bruder dabeizuhaben, der mich motivierte und bestärkte. Er hat es drauf, mir volles Selbstvertrauen zu geben – etwas, dass ich ohne ihn total vermisst habe.“ Und worauf liegt Jalous Fokus im Moment? „Voll auf meinem neuen Sponsor, einigen Stops der GKATour und natürlich auf der Zusammenarbeit mit der IFAW, um den Zustand unserer Ozeane und den Lebensraum ihrer Bewohner zu verbessern.“ ◼
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Alex Fox stylt mit dem neuen Misfit über Mauritius' Gewässer.
TEAMGEIST
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Um ihre neue Kollektion perfekt in Szene zu setzen, zog es die Slingshot-Crew nach Mauritius. Neben den Oberhäuptern waren auch Team-Rookie Pablo Amores und Sam Light mit dabei, der sich in seinem neuen Job als Team-Manager um alles Logistische kümmerte. Wie’s lief, erfahrt ihr hier.
FOTOS Andre Magarao
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„In der Barrel zu kiten und unter sich das Riff zu sehen ist einfach nur unbeschreiblich...“
DER ROOKIE
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Slingshot
Pablo Amores Dieser Trip war nicht mein erster nach Mauritius – und definitiv auch nicht der letzte. Ich liebe diese Insel. Wind und Wetter machen dieses schöne Plätzchen Erde zu einem der besten Strapless-Kitespots der Welt. Dazu kommen die Vibes vor Ort – das gesamte Land ist voller Frieden und guter Laune. Mauritius ist die Heimat des einst ausgestorbenen Dodos, voller Kokospalmen, exotischer Tiere, paradiesischer Landschaften und einer farbenfrohen Unterwasserwelt. Die Locals sind stets freundlich und hilfsbereit – etwas, das ich von anderen tropischen Inseln, z. B. Hawaii, anders kenne. One Eye allerdings ist für Regular-Fahrer nicht einfach. Der Wind kommt hier oft ziemlich offshore rein, was Backside-Rides herausfordernd macht. Durch den ablandigen Wind ist die Welle aber auch eine der klarsten und gläsernsten der ganzen Welt. Die Insel ist von einem riesigen, tropischen Riff umgeben, das nicht nur endlose, perfekte Wellen generiert, sondern auch atemberaubende Lagunen auf der Innenseite, perfekt für Anfänger, Freestyler und Big-Air-Fans. Eine Kombination, die die Insel zu einem der besten Kitespots weltweit macht. Mein Homespot ist Tarifa – bekannt für konstant starken Wind, aber weniger für Wellen. Mauritius ist da komplett anders. In der Barrel unter sich das Riff zu sehen ist einfach unbeschreiblich! Leider hatten wir bei unserem Trip nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter. Es gab nur drei Tage Wind, und der war auch nicht sonderlich stark. Eine kraftvolle Welle wie One Eye mit einem 14er zu fahren ist definitiv herausfordernd! An einem Tag jedoch konnte ich mit einem 12er-SSt und dem neuen Tyrant raus, bei rund eineinhalb Meter hohen Wellen. Diese Session entschädigte wiederum für alle Entbehrungen.
Ich habe meinen Vertrag bei Slingshot erst vor kurzem unterschrieben und dies war mein erster Trip mit dem Team, bei dem ich mich gleich von Anfang an wohl fühlte. Alle gaben mir sofort das Gefühl, willkommen zu sein. An meinem Geburtstag besuchten wir gemeinsam ein Musikfestival, ansonsten verbrachten wir jede freie Minute auf dem Wasser, um zu shooten. Carlos Mario in Action zu sehen, ist crazy – egal, was dieser Typ fährt, sogar mit „Anfängermaterial“ geht er total ab. Jedes Teammitglied trug mit seinem ganz eigenen, einzigartigen Style etwas zum Shooting bei: Sam Light und Alex Fox lieferten Freestyle vom Feinsten und Reed Brady shreddet
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Teamgeist Slingshot
So sieht wohl der Stoff aus, aus dem die Träume sind.
sowieso alles, ob in der Welle oder mit dem Twintip. Für Sam Light war es sein erster Trip als Team-Manager. Er hatte für uns das Dinarobin Beachcomber Hotel organisiert – ein super nettes Hotel in perfekter Lage in Le Morne, voller cooler Restaurants, Pools und dem besten Spa, das ich je gesehen hatte, perfekt zum Relaxen nach dem Kiten. Als ich 2015 mit dem Kiten begann, fuhr ich zum ersten Mal Material von Slingshot. Dass es top funktioniert, wusste ich also bereits – aber der Drift des neuen SST haut mich wirklich vom Hocker! Ich hatte noch nie einen Kite, der sich so dermaßen gut anfühlt, schnell und easy in den Turns, auch bei vol-
ler Depower. Auch die neue Surfboard-Range ist der Wahnsinn, die Bretter sind noch leichter als in den letzten Jahren. Meine Favoriten: das Tyrant für die Welle und das Sci-Fly für Strapless-Freestyle. Nach diesem Trip ging es für mich wieder nach Tarifa, um an neuen Tricks für die Strapless-Freestyle-Competitions zu trainieren. Ich möchte sowohl in der Welle als auch beim Freestyle vorn dabei sein – eben ein vollkommener Kitesurfer. Um die Welt zu reisen und mit der neuen Slingshot-Ausrüstung Wellen zu jagen fasziniert mich. Und das Beste: Spätestens im September muss ich wieder nach Mauritius zu den GKA-Wave-Contests. ▶
Teamgeist
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Ein Tag im Leben eines Slingshot-Teamriders...
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DER BOSS
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Slingshot
Sam Light Im Laufe meiner Karriere habe ich schon einige Foto shoots organisiert, aber dieses Mal war es trotzdem anders – denn ich tat es zum ersten Mal als offizieller Team-Manager. Da ist natürlich gleich etwas mehr Druck dahinter! Außerdem hatten wir diesmal mehr neue Slingshot-Produkte zu shooten als je zuvor, inklusive einer komplett neuen Range an Surfboards, einem überarbeiteten, verbesserten Misfit, dem Refraction in 147, weiters unseren ultimativen Allrounder – den neuen Rally GT und unsere Big-Air-Maschine, den Raptor. Immerhin war ich durch meine gesammelten Erfahrungen zuversichtlich, die Organisation gut hinzubekommen. Ob ein Shoot zum Erfolg wird, hängt allerdings von vielen Faktoren ab – in unserem Fall unter anderem auch davon, alle hungrigen Mäuler dreimal pro Tag satt zu bekommen! Als ersten Schritt heckten Fox (Slingshots Brand Manager) und ich aus, was genau wir mit dem Trip erreichen wollten. Wir stellten einen groben Reiseplan auf, kreierten eine Liste an Shots und eine noch längere an Produktvideos. Fox stellte mir ein Budget zur Verfügung, informierte mich über die Erscheinungstermine der neuen Produkte und wann die Media-Assets fertig sein mussten. Ehrlich gesagt fiel dieser Shooting-Trip in eine der horrormäßigsten Phasen des Jahres – mitten in den Jahreszeitenwechsel. In der nördlichen Hemisphäre endet die Saison gerade und in der südlichen fängt sie gerade an. Die Anforderungen an unsere Location lauteten: Starker Wind, Wellen, Sonnenschein, Palmen und warmes, kristallklares Wasser. Solch hohe Ansprüche grenzen die Auswahl schon mal ziemlich ein. Kommen dann noch andere Variablen dazu – wie Visa für alle Rider – dann wird das mit der Tatsache, dass z. B. Brasilianer nicht für alle Destinationen problemlos ein Visum bekommen, kompliziert. So stand etwa Maui auf unserer Liste, schied aber schlussendlich aus, weil es schwierig gewesen wäre, Carlos Marios US-Aufenthaltsgenehmigung rechtzeitig zu bekommen. Dann hat man die Qual der Wahl – Kosten vs. Risiko, paradiesische Landschaft vs. Kosten… Europäische Destinationen wären günstig gewesen, aber erstens ist dort die Chance auf Wind wesentlich geringer und die Kulisse ist eben nicht halb so paradiesisch wie auf einer tropischen Insel. Nachdem ich alle meine Kontakte aktiviert, sämtliche Forecasts gecheckt und endlose Optionen durchgegangen war, fiel die Entscheidung auf Mauritius. Über die Insel hatte ich von allen Seiten
nur Gutes gehört, außerdem erfüllte sie alle Punkte unserer Wunschliste. In Sachen Unterkunft gibt es auf Mauritius zahlreiche All-In-Hotels in Bestlage direkt an der Halbinsel Le Morne, die aber auch für ihre Wucherpreise bekannt sind. Nachdem ich mich durch Airbnb- und preiswertere Hotelangebote geklickt hatte, schloss ich schließlich mit Hilfe unseres Händlers vor Ort und dem Beachcomber Le Morne einen guten Deal ab – ein toller Preis für uns, im Gegenzug dafür etwas Medienarbeit. Damit hatte ich so gut wie alles in meiner Macht liegende getan, um einen produktiven Shoot auf die Beine zu stellen. Der Rest lag in den Händen der Windgötter. Ich schwöre euch, ich habe noch nie so intensiv irgendwelche Forecasts gecheckt wie vor diesem Trip… Die Wochen vor unserer Ankunft waren top, aber für uns sah es bescheiden aus. Als wir anreisten, bekamen wir die Klassiker zu hören: „Ihr hättet letzte Woche da sein sollen“ oder „Aber nächste Woche sieht wieder super aus!“. Nun, das half uns leider nicht weiter. Am Ende kam alles halb so schlimm – von acht Tagen hatten wir zwei Tage mit gutem Wind und Wellen und zwei mit leichtem Wind und Foilbedingungen. Ich predige zwar immer: Es bringt nichts, sich über Dinge zu ärgern, die man nicht ändern kann. Natürlich macht man sich trotzdem Gedanken. Was, wenn wir die epischen Bedingungen vorgefunden hätten, von denen wir alle geträumt hatten? Pablos Stand-up-Barrels oder Wind für Bebes 1080s? Dank vier Tagen Wind und der malerischen Kulisse vor Ort schafften wir es trotzdem, jeden Shot hammermäßig aussehen zu lassen. Im Nachhinein hatte der wenige Wind auch etwas Gutes – so blieb mehr
„Ich schwöre euch, ich habe noch nie so intensiv irgendwelche Forecasts gecheckt wir vor diesem Trip...“
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Sam testet das neue Material auf Herz und Nieren.
Zeit für Videos der neuen Produkte, von denen wir jede Menge zu drehen hatten. Wenn mich jemand nach der größten Herausforderung meines neuen Jobs fragt, brauche ich nicht lange zu überlegen: Zehn Leute drei Mal am Tag satt zu bekommen ist definitiv hart, aber wichtig, um das Team motiviert und bei Laune zu halten. Allein der Zeitaufwand ist massiv, vor allem weil man – während man damit beschäftigt ist, Essen für grantige Medienleute zu organisieren –, ständig Angst hat, die besten Conditions zu verpassen! Komischerwei-
se machen sich die Athleten, die fünf Stunden täglich kiten, weit weniger Gedanken übers Essen als das Media-Team… Alles in allem war der Shooting-Trip ein Erfolg. Nicht nur, dass wir am Ende alle gewünschten Shots im Kasten hatten – auch logistisch lief alles glatt. Klar, ein wenig mehr Wind wäre fein gewesen, dafür entschädigte allerdings die Schönheit der Insel. Weshalb ich Mauritius immer uneingeschränkt weiterempfehlen werde – und wir so bald wie möglich wiederkommen werden! ◼
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Posito Martinez ist Teamrider bei CrazyFly und stammt aus der Dominikanischen Republik. Da liegt es nahe, dass die CrazyFly-Crew sich die Ortskenntnisse des Lokalmatadors zu Nutze machte. Im Rahmen des Photoshoots 2020 führte Posito das Team rund um die Insel – epische Conditions inklusive. Live dabei war auch Laci Kobulsky, der uns hier mehr über den Trip verrät.
Dominikanische Schätze San Fernando de Monte Cristi
4 BUEN HOMBRE
3
Puerto Plata ENCUENTRO
Sosúa
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CABARETE KITE BEACH
2 LA BOCA
Cabrera
Santiago de los Caballeros
Moca
La Vega
D O M I N I K A N I S C H E
Constanza Las Matas de Farfán
San Juan de la Maguana
R E P U B L I K
Nagua
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TEXT & FOTOS Laci Kobulsky, CrazyFly Kiteboarding Wie die meisten anderen Marken geht es auch für CrazyFly stets Anfang des Jahres an eine coole Location, um das neue Material zu shooten. Dieses Jahr wurden wir von unserem neuesten Teammitglied in seine Heimat eingeladen: Posito Martinez und die Dominikanische Republik. Man könnte nun glauben, es ging nach Cabarete. Aber weit gefehlt – schließlich gibt es auf der
Insel noch zig andere, geniale, unbekanntere Spots. Und wer könnte einem diese Schätze besser zeigen als ein L okalmatador? Es dauerte nicht lange, bis wir uns total in diese wunderschöne Destination verliebt hatten. Die Bilder allein sprechen für sich! Was wir ansonst noch erlebt haben und wie genial unsere Sessions waren, erfahrt ihr im Folgenden. ▶
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(1) Cabarete Kite Beach Cabarete ist Positos Homespot, und auch viele andere internationale Kitestars wurden dort geboren. Kein Wunder – schließlich gibt es fast jeden Tag Wind und die Conditions sind super abwechslungsreich. Hier findet man auch die meisten Kiteschulen, Hotels und das legendäre Nachtleben der DR. Wer also e twas erleben möchte, muss hierher. Tagsüber kann man kiten oder herrlich am Strand chillen und abends warten die vielen Restaurants und Clubs der Stadt. Trotz der Tatsache, dass unsere Unterkunft sich in Cabarete befand, verbrachten wir dort am wenigsten Zeit auf dem Wasser. Der Spot ist ziemlich voll und die Bedingungen waren nicht optimal für ein Shooting, bei dem man als Fotograf so nahe wie möglich an den Fahrer herankommen und aus verschiedenen Winkeln fotografieren möchte, am besten ohne andere Kites im Hintergrund. Bis auf ein paar Foilsessions waren wir deshalb vorwiegend an anderen Spots unterwegs.
BEDINGUNGEN Beachbreak und Onshore-Wind.
PERFEKT FÜR Freeride, Big-Air, Strapless und Foilen.
(2) La Boca Wer La Boca nur auf Fotos ohne Beschreibung sieht, könnte glauben, eine von Brasiliens populären Flachwasserlagunen vor sich zu haben. Diese geniale Flusslagune liegt nur wenige Minuten nördlich von Cabarete Beach. Während der Saison trainieren hier einige der weltbesten Freestyler. Die Lagune mündet ins Meer, bietet Offshore-Conditions und perfektes Flachwasser für Tricks. Der Platz ist jedoch leider begrenzt, und wenn etwas schiefgeht, landet dein Kite schnell in den Bäumen downwind des Flusses. Also eher kein Anfängerrevier! Aber erfahrenen Ridern bzw. Profis kann ich La Boca wärmstens empfehlen, auch, wenn man nur etwas freeriden und dann z. B. einen Downwinder zurück nach Cabarete machen möchte. Es gibt vor Ort auch eine kleine Fähre, die einen zu einem einzigartig coolen Restaurant bringt – was für ein Abschluss nach einer Session! Aufgrund der Bedingungen konzentrieren wir uns an diesem Spot rein auf Freestyle. Liloo und Posito haben die neuen Kites und Boards perfekt in Szene gesetzt. Posito dabei zuzusehen, wie er in seiner Heimat Vollgas gibt, war toll – und der Spot sicher einer der chilligsten des gesamten Shooting-Trips.
BEDINGUNGEN Flachwasser, Offshore-Wind und Bäume, auf die man aufpassen sollte…
PERFEKT FÜR Freestyle.
(3) Encuentro
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Dieser wenig bekannte Strand liegt etwa südlich von Cabarete. Am kleinen Kap entstehen gute Wellen, weshalb es vor Ort auch ein paar Surfschulen gibt – perfekt für Tage ohne Wind! Der Strand ist spektakulär, über den sandigen Teil erheben sich riesige Bäume, darunter wächst Gras. Die Wellen laufen relativ nah am Strand und können an starken Tagen gut zwei Meter hoch werden. Durch die Form der Bucht kann man sie aus verschiedenen Richtungen anpaddeln bzw. abreiten. Unser Plan war, hier ein paar Big-Air-Aufnahmen mit dem Hyper und Kicker-Shots mit Boots in den Kasten zu bekommen. Mit dem Wind hatten wir wenig Glück, aber die Kicker waren perfekt und easy anzufahren.
BEDINGUNGEN Wellen, Side-Onshore-Wind.
PERFEKT FÜR Freeride, Kicker-Tricks, Strapless und Big-Air.
(4) Buen Hombre
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Posito hatte uns von einem paradiesischem Spot mit türkisem Wasser erzählt, der „nur“ vier Stunden entfernt lag. Als der Forecast vielversprechend aussah, beschlossen wir, die Fahrt auf uns zu nehmen, wollten dann aber gleich ein paar Tage dort bleiben. Eine Kiteschule in Buen Hombre hatte zum Glück Platz in ihrem Camp für uns übrig. Der Spot selbst ist irgendwie wie das Ende der Welt, herrlich weit weg von der Zivilisation – nicht nur die Straße, auch die Stromversorgung hört hier einfach auf (es gibt nur sechs Stunden Strom täglich). Vor dem Kitecenter befindet sich der riesige Spot mit flachem, seichtem Wasser und im Schnitt fünf bis sieben Knoten mehr Wind als in Cabarete. Ein perfekter Freestyle-Spielplatz, der sich durch den großen Stehbereich auch optimal für Anfänger eignet. In Buen Hombre mieteten wir uns auch ein Boot, um die umliegenden Spots zu erkunden. Einem Tipp zufolge wollten wir unter anderem „Paradise Island“ besuchen, eine kleine Sandbank, die aber leider voller Touristen war, so dass wir keinen Platz zum Kiten fanden. Schlussendlich landeten wir an einem Spot etwas downwind von den Mangroven, wo wir unsere Produkte nochmal auf Herz und Nieren testeten. Definitiv der beste Shooting-Tag von allen!
BEDINGUNGEN Flaches, seichtes Wasser.
Was diesen Trip so besonders machte, war definitiv, ständig neue Spots zu entdecken und verschiedenste Conditions und Setups auszuprobieren. Wenn du dir bei deiner nächsten Reise nach Cabarete (oder an irgendeinen anderen bekannten Spot) einen einen Gefallen tun möchtest , dann mach es wie wir – sei nicht faul und nimm dir Zeit, um auch weniger bekannte, umliegende Spots zu erkunden. Klar, ohne Herausforderungen läuft so etwas niemals ab – dafür wirst du aber mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt! ◼
Dominikanische Schätze
PERFEKT FÜR Freeride und Freestyle, Anfänger bis Profi.
WO NATUR AUF TECHNIK TRIFFT Bei North sind wir immer auf der Suche – nach Veränderung, nach dem Unbekannten, nach Fortschritt. Was uns inspiriert? Die Natur. Und technische Präzision.
KITEN IM EINKLANG MIT DER NATUR – UND MIT DIR SELBST. Sowohl der Designprozess als auch das Kiten selbst sind sensorische Erfahrungen. Es geht um Gefühl. Bei North-Twintips kommen nicht nur beste Materialien zum Einsatz – für ein dynamischeres, reaktiveres und leistungsstarkes Fahrverhalten werden auch die Flex-Charakteristika jedes einzelnen Boards sind präzise konzipiert. Das durchdacht konstruierte, von Meisterhand gefertigte Carbon-Layup sorgt für extrem schnelle Rückmeldung beim Aufladen der Kante sowie explosiven Pop. Hybrid-Boards verfügen über einen Paulownia-Holzkern, ein Layup aus Glasfaser-Laminat und Carbonverstärkungen – eine Kombination für fehlerverzeihenden Flex und längere, entspannte Sessions.
Graham in Upside-Down-Manier.
TWO-STAGE ARC DESIGN
Unser Chefdesigner Pat Goodman bringt über 17 Jahre praktische Erfahrung im Kitedesign und dem dazugehörigen Handwerk sowie ein umfassendes Verständnis in der Konstruktion von Flügels aus flexiblen Materialien mit. Unsere 2020er-Kites, der Orbit (Freeride), der Pulse (Freestyle) und der Carve (Surf) sind das ausgeklügelte und intensivst getestete Resultat modernster Aerodynamik-Software, kombiniert mit Pats profundem Know-how. Goodmans Kreationen wurden auf Herz und Nieren getestet und immer wieder verfeinert – um am Ende eine Range an kraftvollen, reaktionsschnellen und kontrollierbaren Kites vorliegen zu haben, mit mehr Lift als je zuvor. „Alle Kites verfügen über dasselbe, abgeflachte zweistufige Bogen-D esign, das dem Kite einen weich geschwungenen, effizienten Mittelbereich verleiht, um Power zu generieren. Die Wingtips sind gerader gehalten, wodurch das Steuerverhalten dynamischer wird“, erklärt der Designer.
„Der Unterschied zwischen den einzelnen Modellen ist die Breite des Bogens. Je größer die Spannbreite des Kites, desto mehr Leistung liefert er und desto größer ist sein Drehradius.“ „Wie effizient ein Kite funktioniert, wird bestimmt durch das Verhältnis zwischen den flachen und projizierten Bereichen. Eine gestreckter, flachere Biegung wie bei unserem Freeride-Kite, dem Orbit, holt das Meiste aus der Fläche heraus – so dass er, verglichen mit anderen Kites derselben Größe, maximale Hangtime und Power liefert.“ „Das zweistufige Arc-Design sichert dem Orbit aber auch einen engen Drehradius, geschmeidiges, kontrollierbares Steuerverhalten und vorhersehbares ‘Park and ride’-Handling.“
All unsere Erzeugnisse, von Boards, über Foils, Barsysteme bis hin zu Bindungen und Boots, funktionieren einfach – der Fahrer fühlt sich sofort eins damit, die Produkte arbeiten harmonisch als Einheit, liefern direkte Rückmeldung auf Kommandos und perfekte Leistung. Die Erfahrung mit unserem Equipment ist unkompliziert und mühelos. Man soll spüren, dass alles wie von selbst instinktiv zusammenarbeitet. So kann man sich statt auf Denken ganz aufs Fühlen konzentrieren! Beim Kiten gibt es zwei wesentliche Berührungspunkte – die Bar und die Verbindung von Füßen und Board. Komponenten, die von Designdirektor Hugh Pinfold bis zum „Nth degree“ ausgeklügelt und verfeinert wurden, um so geschmeidig wie möglich zu funktionieren und dabei trotzdem ausreichend Halt zu bieten. „Unser Ziel mit der Flex-Bindung war: Sobald man seine Füße reinsteckt, soll man sich fühlen wie zu Hause“, so Hugh.
NORTH 2020 FREERIDE COLLECTION ORBIT – FREERIDE / BIG AIR Lift Like Never Before Riesige Sprünge. Riesige Hangtime. Riesige Windrange. Ein völlig neu designer Kite mit überragenden Höhelaufeigenschaften und schwerelosem Sprungvermögen. Durch sein vorhersehbares, kontrollierbares Flugverhalten eignet sich der Orbit perfekt für jegliche – auch instabile – Bedingungen. Geringe Barkräfte sorgen für müheloses, präzises Steuern mit breitem Sweet-Spot-Bereich. Ein fester Rahmen bietet eine stabile Plattform, perfekt für Sprünge bei Überpower und Megaloops in böigen Bedingungen. Getestet von der Natur – bestätigt durch unsere Athleten.
ATMOS CARBON SERIES PERFORMANCE FREERIDE / BIG AIR Ride in equilibrium Von Meisterhand unserer kompetenten Ingenieure gefertigt, sorgt ein strategisches Layup aus Vollcarbon hier für dynamisches, reaktives Fahrgefühl mit ausgeglichener Torsionssteifh eit und Flex. Durch die harmonische Balance aus Outline, Rocker und Flex macht mit dieser ultimative Freeride-Allrounder Fortschritte zum Kinderspiel. Das Atmos lässt sich bei Überpower einfach kontrollieren, bietet aber gleichzeitig enorme Performance im Low-end und gleitet früh an. Ein High-Performance-Freerider für exzessive Boosts, Loops und sanfte Landungen.
FLEX TWINTIP BINDINGS Refined for grip. Refined for Comfort. Präzise designt, um eine stabile, komfortable und leistungsstarke Verbindung zwischen Board und Rider zu bilden. Die Flex-Bindung bietet zuverlässigen Halt und soliden Support, mit ultraweichen, individuell einstellbaren KnitFlex-Schlaufen über den gesamten Fuß, ohne störende Nähte oder Druckstellen. Leichte, Triple-density-gummierte EVA-Footpads sorgen für perfekte Dämpfung und sicheren Halt, auch im nassen Zustand. Durch das superschnelle Dreipunkt-Verbindungssystem lässt sich die Passform individuell anpassen. Mehrteilige innenliegende Klettverschlüsse garantieren maximalen Komfort für alle Fußformen, Größen und Fahrstile.
NAVIGATOR CONTROL SYSTEM Second nature Schnelles Auslösen und wieder Zusammenbauen – mit dem intuitiv bedienbaren Single-Action Connect-QR von North kein Problem. Das modulare Trapezhaken-Wechselsystem namens Toolless Interloop ermöglicht unkompliziertes Wechseln zwischen den Disziplinen, schnell und ohne Werkzeug. Das Navigator Control System bringt die Sicherheit beim Kiten auf ein neues Level und verbindet Rider und Kite intuitiv – mehr fühlen statt denken lautet das Motto. Die Kombination aus Premium-Technologien und -Materialien und simplen, ergonomischen Designs liefert präzise Performance mit einfachem, komfortablem Handling. Ein Barsystem, mit dem du stets spürst, wo dein Kite gerade ist.
PREDICTABLE IN THE UNPREDICTABLE „Mein erstes Mal mit North-Material war beim King of the Air 2019 – ich hatte die Kites gerade mal vier Stunden lang, als ich damit in eine der größten Competitions des Jahres startete! Anfangs dachte ich noch, ich verlasse mich auf die Kites, die ich viele Jahre gefahren war und in- und auswendig kannte. Aber als ich zum ersten Mal mit den neuen North-Kites draußen war, spürte ich sofort den enormen Lift, die Power und das massive Sprungvermögen. Die Prototypen, die wir beim King of the Air verwendeten, waren frühe Versionen des aktuellen Orbit, von dem ich mittlerweile sagen muss: Definitiv der beste Big-Air-Kite, den ich jemals geflogen bin”, so North-Teamrider Jesse Richman.
Jesse in Glenorchy.
Foto: Ydwer van der Heide
ANATOMIE EINES KITELOOPS RIDER Lasse Walker FOTOS Steven Akkersdijk (außer anders angegeben)
In dieser Ausgabe haben wir unsere Technik- Rubrik etwas ausgeweitet – immerhin geht es um ein mächtiges Thema: Lasse Walker, einer der großen Megaloop-Jungs, verrät uns das Geheimnis des perfekten Kiteloops.
#1 Die richtige Barhaltung
#2 Empfehlenswerte Körperhaltung
Ein Kiteloop ist grundsätzlich in wenigen Worten erklärt: „Spring hoch, zieh mit der hinteren Hand an der Bar, so dass der Kite einen Kreis zieht, lass den Kite wieder nach oben steigen, so dass er dich fängt und vor der Landung runterbremst.“ Klingt eigentlich ganz easy, oder? Nun, um ehrlich zu sein klingt das alles leider einfacher, als es in der Realität ist. Warum ich euch hier – nach bestem Wissen und Gewissen – eine detaillierte Anleitung für erfolgreiche Megaloops zusammengestellt habe. Neben einem Schritt-für-SchrittPlan enthält sie hilfreiche und praktische Tips, die ich selbst nutze, um meine Loops zu perfektionieren.
und es dich in der Luft verdreht, schau zu deinem Kite. So hast du stets im Blick, woher die Power gerade kommt, was es erleichtert, die Balance zu halten.
Die Basics Ein guter Absprung ist die Basis eines guten Tricks. Wichtig ist, die Kante beim Takeoff so stark wie möglich zu belasten, sprich ein hartes Edging. So bekommst du mehr Spannung in deine Leinen, was den Kite schneller und reaktiver macht und ihn infolge rascher drehen lässt, so dass er schließlich wieder schneller nach oben fliegt, um dich aufzufangen. Was beim Absprung hilft: Bauchmuskeln so stark wie möglich anspannen und dann eine möglichst kompakte Körperhaltung einnehmen. Während des Loops wirken enorme Kräfte auf dich ein, und je kleiner du dich machst, desto kontrollierter kannst du diese absorbieren. Wenn du Probleme hast, gerade zu bleiben
Die Essentials Auf dem Foto (#1) ist klar zu erkennen, wie ich meine Bar halte. Meiner Meinung nach die beste Methode. Mit der hinteren Hand, mit der ich beim Takeoff stark einlenke, greife ich ziemlich weit außen. So habe ich guten Grip und kann beim Loop stark einlenken. Die vordere Hand befindet sich bewusst viel weiter mittig an der Bar – so lassen sich Steuerimpuls und Zug stets gut dosieren.
Körperhaltung Die Position des Körpers (Foto #2) in der Luft ist ein wichtiges Thema, das spezielle Aufmerksamkeit verdient hat. Das Foto zeigt die perfekte Körperhaltung, um während des Moves kontrolliert zu bleiben: Beine leicht angezogen und Bauchmuskeln gespannt, um die Zugkraft des Loops abfedern zu können. Die Position der Arme ist bei Kitern oft unterschiedlich. Wie auf dem Bild ersichtlich nutze ich meinen hinteren, in diesem Fall den rechten Arm, um den Kite zu steuern und den linken, um die Bar in der richtigen Distanz zu halten. Die Arme bleiben dabei nahe am Körper. ▶
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SCHRITT 1 Anlaufphase
SCHRITT 4 Vorbereitung auf die Landung
Die Anlaufphase ist bei Kiteloops extrem wichtig – immerhin handelt es sich dabei um die letzten Sekunden, die bleiben, um sich auf den Trick vorzubereiten. Hier gilt es, den Fokus auf wichtige Erfolgsfaktoren zu richten: Wie fliegt mein Kite, wie konstant ist der Wind, wie weit weg ist die Bar? Wichtig ist, wie schon erwähnt, ein hartes, kontrolliertes Edging beim Absprung und – ebenso eine allgemeingültige Regel für Sprünge – kontrollierter Speed. Bei Kiteloops ist es unerlässlich, dass dein Kite am Ende über dich aufsteigt und dich fängt. Was besser funktioniert, je schneller dein Kite ist. Und je härter das Edging, desto schneller dein Kite. Je mehr Leinenspannung du beim Absprung aufbaust, desto weiter fliegt dein Kite an den Windfensterrand, wo er direkter und schneller reagiert.
Nach dem Loop wird es Zeit, sich Gedanken über die Landung zu machen. Vor allem, weil eine Loop-Landung etwas anders abläuft als nach einem normalen Sprung – es geht rapide downwind und irgendwie müssen wir Speed abbauen und bremsen. Das funktioniert auf zweierlei Arten: Was ich ausnahmslos IMMER mache, ist mit meinem Körper in Richtung des Kites zu landen. Wenn du bevorzugt mit dem rechten Fuß vorne landest, machst du einen Downloop nach links, wenn mit dem linken Fuß, dann nach rechts. So bleibt dein Kite immer vor dir und du behältst stets die Kontrolle. Das ist ein wichtiger Punkt, weil du so nach dem Loop deinen Kite leicht nach oben an deine bevorzugte Seite steuern kannst, was Landung und Downloop erleichtert. Zu diesem Zeitpunkt solltest du bereits wissen, ob du nach links oder rechts landest – was du schon vorher entscheiden kannst, je nachdem, wie weit vorne und in welcher Richtung sich dein Kite in diesem Moment befindet.
SCHRITT 2 Absprung
Der Loop selbst ist einerseits der aufregendste, zugleich aber auch der simpelste Teil des gesamten Tricks. Es ist ganz einfach: Du ziehst so lange an der hinteren (in dieser Anleitung rechten) Seite der Bar, bis der Kreis komplett ist und der Kite wieder nach oben fliegt. Wichtig: Sobald er wieder nach oben fliegt, schiebst du die Bar von dir weg. So bekommen die Frontleinen volle Spannung und der Kite fliegt schneller aus dem Loop heraus. Achte auch auf deine Körperhaltung während des Loops – siehe Foto. In dieser Position kannst du dem Zug kontrolliert standhalten. Und es sieht meiner Meinung nach auch besser aus.
Landungen sind bei Loops oft das Gefährlichste – hast du aber alle zuvor genannten Schritte korrekt ausgeführt, wird das Landen einfacher als erwartet. Wie bereits erwähnt, muss der Kite dazu erst wieder nach oben, um dich aufzufangen. Du fällst also nach dem Loop nach unten, während du die Bar wegschiebst, steigt er wieder auf und sobald er wieder ziemlich über dir angelangt ist, ziehst du an der Bar, um wieder Power und Lift für eine sanfte Landung zu generieren und Speed rauszunehmen. Da die Landung downwind erfolgt, musst du deinen Körper in Richtung des Kites drehen und kannst einen Turn anhängen, bevor du weiterfährst.
Anatomie eines Kiteloops
SCHRITT 3 Der Loop
STEP 5 Landung
Technik
Guter Takeoff – guter Trick. Eine Regel, die bei Kiteloops noch stärker zum Tragen kommt. Denn dabei bestimmt der Absprung nicht nur, ob du die Kontrolle behältst, sondern auch, ob dein Kite gut fliegt und sich gut steuern lässt. Versuche, gerade nach oben wegzuspringen (oder sogar fast upwind). Ein ruhiger, kontrollierter Takeoff macht es einfacher, deine Körperposition in der Luft stabil zu halten. Springst du zu weit nach Lee weg, verlierst du wichtige Leinenspannung, was den Kite langsamer macht und dich an Höhe einbüßen lässt. Bei einem vermasselten Absprung, oder wenn du dich nicht ganz wohl dabei fühlst, verzichte besser auf den Kiteloop und belasse es bei einem normalen Sprung! Gelingt der Takeoff gut, kannst du dich an den Loop wagen. Wichtig ist, vor dem Loop zu wissen, wohin sich der Kite bewegen wird. Natürlich weißt du, dass er einen Kreisel zieht wird, aber versuch trotzdem zu visualisieren, wie dieser aussehen wird. So signalisierst du Gehirn und Körper schon vorher, woher der Zug gleich kommen wird und kannst dich besser daran anpassen. Wichtig ist auch, wie du den Kite beim Takeoff steuerst. Die Bewegung sollte durchgehend gleichmäßig sein. Ich lenke den Kite bis leicht nach 12 Uhr (bei einem normalen Sprung würde ich ihn etwas weiter nach hinten lenken). Beim Kiteloop mache ich das, um noch mehr Spannung in die Leinen zu bekommen und mehr nach oben als nach vorne wegzuspringen.
TIPP FÜR LOOP-AUSNAHMETALENTE
Der Moment nach dem Loop eignet sich perfekt, um deinen Move mit etwas Extra-Style zu würzen – sprich, einen Bar-Spin oder stylishen Grab einzubauen.
IM FALLE DES FALLES…
Natürlich will es keiner – aber Crashes lassen sich nicht immer vermeiden! Wenn dir in der Luft klar wird, dass der Trick schief geht: Versuch nicht, ihn sauber zu landen. Ich lasse mich in solchen Fällen einfach nach unten fallen, mit dem Board voran und dann mit dem Körper. So reduzierst du den stärksten Aufprall mit deinen Beinen und der Körper kommt erst danach – bzw. manchmal geht es sich sogar aus, nur mit einem Butt-Check weiterzufahren. Wenn notwendig, nutze auch deinen Kite bei Crashes. Ist er z . B. gerade auf dem Weg nach oben, während du fällst, kannst du durch Ziehen an der Bar etwas Lift generieren und deinen Sturz verlangsamen. Wenn du stürzt und sich dabei deine Boardkante im Wasser fängt, generiert das (ziemlich schmerzhafte!) Hebelwirkung. Weshalb es manchmal besser ist, das Board einfach abzuschütteln. Bei Boots ist das leider nicht möglich – und ja, das tut dann richtig weh! ◼
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OBEN Keahi mit seinem neuen, nano- verstärkten Drifter. LINKS Die Varianten des modularen CabrinhaBarsystems.
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Schön langsam sickern die 2020er-Kollektionen der großen Brands durch – und wir sind natürlich mehr als gespannt, was sich die R&D-Abteilungen im letzten Jahr Neues einfallen haben lassen. James Boulding gibt uns schon mal einen Vorgeschmack aufs neue Cabrinha-Lineup.
Unter euren Neuerungen findet sich unter anderem ein innovatives Tuchmaterial. Was hat es damit auf sich?
Vor zwei Jahren haben wir das High Tenacity Dacron vorgestellt, das unsere Kites schon deutlich steifer und robuster machte. Diesbezüglich wollten wir auch die Canopy verbessern – immerhin ist das ein Bereich, der in Sachen Performance und Langlebigkeit eine wesentliche Rolle spielt. Getestet haben wir das neue Material in Maui. Unsere Freunde von den North-Shore-Rettungsschwimmern halfen uns, Kites auf dem Wasser an Bojen zu befestigen, wo sie dann wochenlang Sonne, Wind und Salzwasser ausgesetzt waren. Definitiv raue Bedingungen für einen Kite, bei denen schnell klar wird, was die Canopy wirklich aushält. Dazu kamen zahlreiche Waschmaschinen-Testläufe in unserer Kitefabrik und Reißfestigkeits-Analysen verschiedenster Tuchbereiche. Die Resultate waren beeindruckend – im Gegensatz zu üblichen Materialien, die ihr Coating verlieren und weich werden, knisterte das Nano Ripstop selbst nach intensivsten Tests noch wie neu. Kommt es bei all euren Kites zum Einsatz?
Ja, wir verwenden es für die gesamte Range, auch für den bereits heiß ersehnten Crosswing. Neben der Quickloop-Bar gibt es jetzt auch ein neues, modulares Barsystem. Welche Optionen bietet es?
Cabrinha-Equipment wurde schon immer mit dem Ziel designt, unseren Kunden die bestmögliche
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Warum der Switch zum neuen Material und wie wurde es getestet?
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An diesem komplett neuen Canopy-Material haben wir zwei Jahre lang gearbeitet – mit dem Ergebnis, dass es nun sowohl Performance als auch Widerstandskraft und Langlebigkeit unserer Kites verbessert. Das Geheimnis dahinter: Ein kleineres Ripstop-Muster namens Nano Ripstop, das doppelt so viele Zellen aufweist. Anstatt das Tuch wie bei vielen anderen Brands üblich einfach ins Coating zu tauchen, durchläuft unsere Canopy einen Prozess namens Plasma-Treatment, bei dem das Coating sich wesentlich besser anlagert. Ein dreistufiges Verfahren, das Material nicht nur viel reißfester, sondern auch in der Luft viel stabiler macht.
Erfahrung auf dem Wasser zu bieten. Im Laufe der Zeit kamen neue Styles und Disziplinen auf, an die wir auch die Verbindung zwischen Kite und Rider – einer der wesentlichsten Faktoren – angepasst haben. Vor zwei Jahren brachten wir den Fireball auf den Markt – den unsere eingefleischten Waverider immer noch heiß lieben. Wir wissen aber, dass es auch Kiter gibt, die sich ein Rope-Slider-System wünschen, weshalb wir dieses nun auch anbieten. Dazu kommen noch zwei Loop-Varianten in Freeride- und Freestyle-Größe. Noch flexibler wird das Modulsystem durch die Overdrive-Bar, deren Größe um acht Zentimeter verstellt werden kann. So kann man das Sensitivätsniveau des Bar-Inputs individuell an verschiedenste Kitegrößen anpassen. ▶
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„Im Gegensatz zu üblichen Materialien, die ihr Coating verlieren und weich werden, knisterte das Nano Ripstop selbst nach intensivsten Tests noch wie neu.“
Braucht man für die Adjustierungen des Modulsystems ein Werkzeug?
Nein, alle Einstellungen, Montagen und Anpassungen können unkompliziert ohne Werkzeug vorgenommen werden.
LINKS Zeit für ein Teamfoto!
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Im Kite-Lineup gibt es beispielsweise einige Performance-Verbesserungen beim neuen Contra – bei dem schon das Vorgängermodell dem ultimativen TheKiteMag-Test zufolge als bester Leichtwind-Kite des Marktes abschneiden konnte. Mittlerweile hat er sich einfach als unendlich wichtiger Kite etabliert – Kiter aller Level und Disziplinen setzen bei Leichtwind auf den Contra. Beim Modell 2020 haben wir die Drehgeschwindigkeit etwas erhöht, der Grundzug und die allseits geschätzte Lowend-Power bleiben dabei jedoch wie gehabt. Neuigkeiten gibt es auch in der Twintip-Range. Das neue Ace Hybrid kombiniert Carbon, Paulownia-Holz und Schaum in einer innovativen, einzigartigen Konstruktion. Boards mit Schaumkern wurden einst wegen ihrer tollen Rückmeldung und dem großartigen Fahrgefühl populär – das Problem war nur, dass sie permanent kaputtgingen. Unsere Idee war, das angenehme Fahrgefühl solcher Boards wieder zum Leben erwecken, dabei aber durch neue Materialkombinationen und Konstruktionsmethoden mehr Stabilität und Leichtigkeit zu garantieren. Was uns gelungen ist – eine geniale Konstruktion wie diese bringt wieder frischen Wind in die Welt des Board-Designs. ◼
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Was dürfen wir sonst noch vom 2020er-Lineup erwarten?
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OBEN Ein Board, das Raptor Extreme heißt, schreit natürlich förmlich nach extremen Moves.
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Die richtigen Teamrider zu bekommen ist gar nicht so einfach – aber hat man sie einmal gefunden, sind sie Gold wert bzw. Carbon, wie in diesem Fall... Posito Martinez bereichert das CrazyFly-Team nun schon seit einiger Zeit und konnte bislang nicht nur als großartiger Ambassador, sondern auch mit herzeigbaren Resultaten überzeugen. Leistungen, die CrazyFly gerne mit einem neuen Board belohnt, das Positos extremen Anforderungen entspricht . Juraj Bukovcak, verantwortlich für Sales- und Marketing, über die neue Version des Raptor.
Was war der Grund für den Neuzuwachs in eurem 2020er-Lineup?
Nun, für das Raptor Extreme gab es mehrere Gründe. Einerseits die in den letzten Jahren stets wachsende Nachfrage nach Big-Air-Material. Nicht nur beim „normalen“ Kiten, sondern auch im Wettkampfbereich wird Big-Air als Disziplin immer populärer. Andererseits der große Erfolg unseres Hyper-Kites, der vor einem Jahr auf den Markt kam – eine Boosting-Waffe mit enormer Hangtime und Lift, die sensationelle Resultate brachte. Und nicht zuletzt unser Teamrider Posito Martinez, der sich dem Big-Air verschrieben hat und dafür natürlich das perfekte Board benötigt. Also haben wir die Köpfe zusammengesteckt und uns beraten – mit dem Raptor Extreme als Resultat. Was sind die wichtigsten Merkmale des Boards?
Wichtig waren uns maximaler Pop und eine robuste Konstruktion, die auch harte Big-Air-Landungen mit festen Bindungen wegsteckt. Beim Raptor Extreme kommt deshalb exklusiv eine Hochmodul-Quadraxial-Carbonfaser zum Einsatz, und auch mit der Dicke des 3D-Holzkerns haben wir experimentiert. Das Vollcarbon-Layup sorgt für maximale Festigkeit und ultimativen Pop – und das bei einem Gewicht von nur 2,8 kg bei der größten Boardgröße (142 cm). Dazu kommen ein mittlerer Rocker – ideal um ausreichend Speed für hohe Sprünge zu generieren – und V-Tips für noch besseres Popverhalten. An der Unterseite sorgt der Edge-Control-Track für optimalen Grip und ein subtiles V in der Mitte für noch mehr kontrollierten Speed. Inwieweit war Posito in die Entwicklung involviert?
Posito war von Anfang an beteiligt – er war es, der uns die ersten Ideen und Anhaltspunkte zum Raptor Extreme lieferte. Neben der grundsätzlichen Definition, was er mit dem Board machen möchte, legte er verschiedenste Designaspekte fest, unter anderem Rocker, Flex und Outline. Anschließend kreierten wir ein paar Prototypen und Posito war unser Haupt-Testfahrer, der das nötige Feedback für weitere Feintunings gab, aus dem schlussendlich die
aktuelle Version entstand. Prozesse wie Prototypenfertigung, Testläufe und Feedbackrunden erscheinen von außen oft simpel – in Summe benötigten wir allerdings zwei Jahre von der ersten Idee bis zum finalen Raptor Extreme. Was denkt ihr, wird Posito mit dem Raptor Extreme bald auf dem Podium zu sehen sein?
Das wäre natürlich genial! Posito ist ein total bescheidener Typ, der zugleich die Mentalität eines Champions hat. Er gibt immer alles, und von dem, was wir bis dato gesehen haben, ist Big-Air seine stärkste Disziplin. Inzwischen trainiert er bereits intensiv für den King of the Air 2020. Wir haben große Hoffnungen, ihn dort oder bei anderen Big-AirEvents auf dem Siegertreppchen zu sehen. Wo positioniert sich das Extreme im 2020er-Lineup bzw. wie verhält es sich zu den anderen Boards der Raptor-Serie?
Wie der Name bereits verrät, richtet sich das Raptor Extreme vor allem an fortgeschrittene Rider ▶
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CrazyFly Raptor Extreme
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Das Raptor Extreme enthält exklusiv eine brandneue Hochmodul-Quadraxial- Carbonfaser.
Ja, 2020 verfügen alle Boards über die brandneuen Fusion-Sidewalls, eine Entwicklung des Raptor Extreme und der neuen CrazyFly-Wakeboards – ein spezieller, enorm bindungsstarker Mix aus modernsten Highend-Polymeren. Einzigartig ist auch die Bottom-Sheet-Grindbase unserer Wakeboards, die im September auf den Markt kommen werden – extrem robust und langlebig und eine perfekte Ergänzung des Raptor Extreme. Diese Grindbase enthält auch die Nano-Glide-Skin-Mikrochannels, die auch bei allen anderen Raptor-Boards zu finden sind. Ein CrazyFly-exklusives Feature für mehr Spurtreue und besseres Höhelaufen. Außerdem verfügen alle unsere Boards über einen 3D-Shape-Holzkern, durch den wir einem Board so ziemlich jede Form geben können und durch den sich auch auch das Flexmuster verschiedenster Bereiche eines Bretts beeinflussen lässt. Von neuen CrazyFly-Finnen haben wir auch noch gehört – was hat es damit auf sich?
OBEN Sich möglichst radikal hinauszuschießen zählt zu Positos Lieblingsbeschäftigungen.
Stimmt, unsere Carbon Fins – die stärksten Finnen ever, robuster als G10-Finnen, sogar robuster als Stahl! Dabei handelt es sich um Spritzguss-Finnen, die nicht nur massiv strapazierfähig, sondern auch extrem leicht sind. Mit ihrem schlanken Profil gleiten sie mühelos und widerstandsarm durchs Wasser und machen unsere Boards so noch schneller. ◼
CrazyFly Raptor Extreme
Sind einige der neuen Features des Raptor Extreme auch bei anderen Boards zu finden?
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bzw. Profis. Es wurde für extreme Bedingungen designt – maximaler Pop, harte Landungen mit Boots aus höchsten Höhen. Soll heißen : Ob nun 25 oder 30 Meter, ist egal – das Raptor Extreme steckt das weg. Aber auch, wenn man nicht ganz so hoch springt, eignet es sich perfekt, um Fortschritte zu machen – mit dem besten Pop ever! Verglichen mit den anderen Raptor-Boards bietet es etwas mehr Pop als das klassische Raptor, das sich eher zwischen Freeride und Freestyle bewegt und auf Unhooked-Tricks ausgerichtet ist. Wer also Freeriden mit ein paar Unhooked-Moves in Boots kombiniert, ist mit dem normalen Raptor besser bedient. Das Raptor LTD wiederum ist ein Highend-Freerider – super leicht und eher für Straps als Boots geeignet. Es ist ultraleicht, mit enorm geschmeidigem, komfortablen Fahrgefühl – optmal für ein- und ausgehakte Tricks mit Schlaufen.
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Foilen ist aus der Kitebranche nicht mehr wegzudenken – ein Boom, dessen Ende nirgendwo in Sicht ist. Das weiß man natürlich auch bei CORE. Weshalb das 2020erLineup um einen „Foil only“-Spezialisten erweitert wurde – mit nur einer Strut, dafür aber eigener Bar. Was man sich vom XLITE erwarten darf, erfahrt ihr hier aus erster Hand. FOTOS CORE
Resultat: Ein leistungsstarker, robuster Kite, der gegenüber herkömmlicher Bauweise über 20% leichter ist. Welchen anderen Kites eurer Range kommt der XLITE am nächsten?
Inspiriert wurde der XLITE maßgeblich vom Nexus und Section. Der Nexus lieferte den kraftvollen Charakter, während vom Section die unschlagbare Driftfähigkeit adaptiert wurde.
Foilen hat sich in den letzten Jahren von einer Nische im Leichtwindbereich zu einer etablierten Disziplin des Kitens entwickelt. Als Newcomer in COREs Specialized Series basiert der XLITE auf einem One-Strut-Design, darauf ausgelegt, optimal mit einem Foil zu harmonieren. Ziel war es ambitionierte Foiler vom reaktionsschnellen Charakter und dem leichten Fluggefühl zu begeistern.
Was ist das Schwierigste an der Konstruktion eines One-Strutters?
Eine der Herausforderungen besteht darin, möglichst geringes Gewicht mit maximaler Performance zu vereinen, was uns durch zahlreiche Design-Innovationen und neue Materialien gelang. Durch unser neues ExoTex Light für Strut und Fronttube konnten wir nicht nur einen besonders leichten Kite bauen, sondern durch unser bewährtes CoreTex-Tuch auch die nötige Power und Profilstabilität gewährleisten. Zwei entscheidende Aspekte, die bei One-Strut-Designs eine zentrale Rolle spielen. Warum definiert sich der XLITE als „Foil only“-Kite?
Die Anwendung in niedrigsten Windbereichen erlaubt keine Kompromisse – und genau darauf wurde jedes Detail des XLITE optimiert. Dazu gehören neben des besagten ExoText Light auch Feinheiten wie die mit extra dünnen Leinen ausgestattete Waage. Diese fällt besonders kurz aus und ist mit Schlaufen statt Knoten an der Fronttube angebracht, damit sie sich beim Wasserstart nicht verhaken kann. Das
Ok, also dieses Jahr kommen der XR6 und der XLITE. Was steht als nächstes auf dem Plan?
Nun, ich würde sagen: Einfach dranbleiben. ◼
Core X-LITE
Was war den Grund für den Neuzugang im CORE-Lineup, den XLITE?
Der XLITE wurde auf das Sensor 2S Barsystem optimiert und abgestimmt. Das Gewicht von Standard-Leinen kann sich jedoch bei der Performance leichtgewichtiger Foilkites bemerkbar machen. Speziell für den XLITE haben wir deshalb die ultraleichte Sensor 2S Pro Foilbar entwickelt. Sie zeichnet sich durch einen kürzeren Barholm (39/45 cm) und besonders dünne Leinen aus. Diese reduzieren den Luftwiderstand, verbessern die Lenkung und ermöglichen einen einfacheren Wasserstart in Leichtwindbedingungen.
Tech-Talk
Für den XLITE gibt es auch eine eigene Bar – warum?
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Gustavo im Shred-Test mit dem neuen Slash.
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Bei den Lineups 2020 haben wir auch das von Naish unter die Lupe genommen. Mit einigen (bemerkenswerten!) Neuzugängen bei Kites und Boards – und vor allem im Foilsektor.
FOTOS frankiebees
THE
BIG
PICTURE N A I S H
The Big Picture
Naish
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Hey Leute, uns ist schon zu Ohren gekommen, dass ihr 2020 in allen Bereichen News auf Lager habt. Fangen wir mal mit Foilen an!
Stimmt, gerade im Foilbereich gibt es viele Neuigkeiten, von Wings über andere Komponenten, innovative Produktionsprozesse bis hin zu der Tatsache, dass unsere Foils direkt in der Fabrik abgestimmt werden. Das Freemove ist eine neue Kombination, bestehend aus unserem mittleren Surf-Foil (aktuell das Jet 1050) und einem 75-cm-Mast. Mit dem Medium Surf Foil haben wir viel Zeit auf dem Wasser verbracht, vor allem bei Leichtwind. Es ist einfach zu handhaben und macht echt Spaß! Der 75-cmMast eignet sich ideal zum Lernen, ist aber auch für fortgeschrittene Foiler noch lang genug. Von Vorteil ist aber, dass wir immer noch ein Modulsystem anbieten – wenn du also einen längeren Mast oder einen größeren Wing zum Foilsurfen (wie den Jet 1250 oder 1650) möchtest, wechselst du einfach. All unsere Foils werden mit Tragetasche und Wing-Covers geliefert, so dass man auch mehrere Wing-Sets schön organisiert mitnehmen kann. Das Kite Performance Freeride richtet sich an alle, die auf mehr Speed setzen. Der Frontwing ist gleich wie in 2018, nun aber leichter und noch besser verarbeitet. Auch die Fuselage ist neu, mit einem Stabilisator im hinteren Bereich. Wie alle Komplett-Foils wird es jetzt inklusive 95-cm-Mast, Torx-Schrauben und dazupassendem Werkzeug geliefert. Unser Abracadabra-System ist immer noch das schnellste verfügbare On-/Off-Connection-System und hat dieses Jahr noch ein paar Upgrades bekommen – es ist robuster und die Verbindungsschraube kann ganz unkompliziert ohne Werkzeug per Hand angezogen werden. Wobei wir gerade beim Kiten empfehlen, sie einmal kurz mit dem mitgelieferten Schraubenschlüssel festzuziehen – sicher ist sicher. In Sachen Boards habt ihr ein neues Twintip, das Switch. Was kann es und welche News gibt es noch in eurer Board-Range?
Das Switch ist definitiv ein Hingucker. Eigentlich
Das Switch ist definitiv ein Hingucker und vereint zwei Boards in einem – eines mit 138 cm und eines mit 142 cm Länge.
vereint es zwei Boards in einem – eines mit 138 cm und eines mit 142 cm Länge. Eine perfekte Option für Leute, die sich ein Board teilen und zwei Größen brauchen oder die oft bei sehr unterschiedlichen Bedingungen unterwegs sind. So passt etwa das 138er für starken Wind und die 142er-Variante für leichtere Brisen. Sein mittlere Rocker und Flex machen es zu einem dynamischen Allrounder. Um Kevin Langerees herausragenden dritten King-of-the-Air-Titel gebührend zu feiern, haben wir uns zusammengetan, um die ultimative Big-AirWaffe zu kreieren. Als Basis für das KL Pro Model diente unsere Boosting-Maschine, das Monarch. Dann haben wir an den Größen gefeilt und uns für 5-cm-Finnen für mehr Grip entschieden. Egal, wie angepowert du bist, dieses Board hält die Kante und bleibt rasant schnell – die wichtigsten Schlüsselfaktoren beim Big-Air. Des Weiteren haben wir sowohl dem Motion als auch dem Stomp V-Flex-Cutouts an den Tips verpasst, was einerseits für geschmeidigeres Fahrgefühl sorgt und andererseits gegen das Sonnenlicht genial aussieht. Unsere Boards verfügen jetzt durchgehend über zentrierte Inserts, wodurch nach Bedarf zwischen Goofy- oder Regular-Stance gewählt und ▶
LINKS Das neue Switch. MITTE Das KL-Pro-Model. RECHTS Das neue Skater.
OBEN Tim Walsh testet die Kombi aus Torch und Stomp. RECHTS Naishs neu ausgefeiltes Foil-Lineup.
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PIVOT
SLASH
Auch das Skater wurde komplett neu designt – warum diese Entscheidung? Und was gibt es sonst noch Neues bei euren 2020er-Surfb oards?
Bei euren Kites hat Damien den Pivot überarbeitet. Was wurde geändert und gibt es weitere Kite-News für 2020?
Wir sind jedes Jahr bemüht, unsere Kites weiter zu verbessern, ohne dabei an der Performance ein-
Was gibt es sonst noch Neues bei Naish?
Dieses Jahr war für uns voller Veränderungen. Wir freuen uns, uns auf den Kite-Nachwuchs konzentrieren zu können und haben ein paar echt coole Projekte mit dem europäischen Naish-Team in Aussicht. Und ja, es stehen weitere spannende News an – also folgt uns auf jeden Fall auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen! ◼
Naish
Hinsichtlich der stets wachsenden GKAStrapless-Tour wollten wir ein erstklassiges Board für Strapless-Freestyle liefern. Das neue Skater entstand in Zusammenarbeit mit unserem Teamrider Gustavo Arrojo, der uns jede Menge nützlichen Input lieferte. Wichtig war uns auch, dass es trotzdem in der Welle performt, weshalb wir es diesen Winter auf Maui getestet haben. Das finale Resultat: Ein einfach kontrollierbares Board für schnelle Fortschritte bei Strapless-Tricks, das einerseits im Flachwasser Spaß macht, mit dem man aber auch in der Welle richtig Gas geben kann. Das Global kommt dieses Jahr mit einer etwas breiteren Outline und verlagertem Volumen, wodurch es auch in weniger guten Surfbedingungen super funktioniert. Getestet wurde es vergangenen Herbst in verschiedensten Swells von zwei bis zwölf Fuß. Unser Go-To ist und bleibt die ewige Konstante unseres Lineups – ein Directional für jeden Tag mit recht traditionellem Surfboard-Shape. Seine Outline ist etwas breiter als die des Global, dazu kommt ein flacherer Rocker. Charakteristika, die es ideal für flaches, kabbeliges Wasser und chaotische, unsaubere Wellen machen. Der flache Rocker eignet sich auch perfekt für Onshore-Wellen.
zubüßen, die sie so beliebt macht. Vor allem beim Pivot sind wir sehr vorsichtig, ja nicht nur um der Veränderung willen etwas anders zu machen. Nicht nur, weil Kevin mit diesem Kite bereits zwei King-of-theAir-Titel gewonnen hat, sondern auch seiner breiten Anhängerschaft zuliebe. Wird etwas geändert, muss das auf jeden Fall in die richtige Richtung gehen. So haben etwa sowohl der neue Pivot als auch der Slash und der Torch nun eine neue Canopy-Naht, die die Spannung der Steuerleinen weiter in Richtung Mitte verlagert, was dem Kite mehr Power und Balance verleiht. Auch das Pumpsystem wurde durchgehend auf das One-Point-Inflation und SureLock-Ventile upgedated, und jeder Kite wird mit einem extra Pumpadapter geliefert. Beim Slash haben wir sowohl an der Drehgeschwindigkeit als auch im Relaunch gearbeitet – sein Drift ist herausragend wie gehabt. Für alle, die weniger Barkräfte haben möchten als z. B. beim Pivot, ist der Slash eine gute Alternative, und für jene, die einen puren Surfk ite wollen, gibt es sowieso keinen Besseren! Die Gerüchte, dass es 2020 keinen Torch mehr geben wird, sind nichts als Gerüchte! Er ist und einer der besten Freestyle-Kites und wird das auch bleiben. Zusätzlich zu seinen bereits etablierten Performance-Charakteristika kommt die 2020er-Variante mit einer verbesserten Konstruktion und den selben neuen Features wie die anderen Kites unserer Range. Was einen guten von einem richtig guten Kite unterscheidet, ist die Konstruktion. Seitdem wir vor ein paar Jahren Quad-Tex, ein Produkt unserer Zusammenarbeit mit Teijin, eingeführt haben, werden unsere Kites laufend leichter. Nähte mit HT-Plus-Garn ermöglichen außerdem einen höheren Luftdruck im Kite, was in stabilerem Rahmen und besserer Flugleistung resultiert.
The Big Picture
außerdem (für den Fall, dass eine Kante durch Slider, Steine o. ä. abgenutzt sein sollte) die Lebenszeit des Boards ganz einfach verlängert werden kann. Unsere Apex-Bindung gibt es jetzt außerdem auch in XL, passend für die US-Größen 9–15. Selbstverständlich bietet sie auch weiterhin all die vielseitigen Einstellmöglichkeiten, die sie so besonders machen. Wer also große Füße hat oder Neo-Boots trägt und keine ausreichend großen Schlaufen findet, sollte sich die neue Apex auf jeden Fall ansehen.
TORCH
ADVERTORIAL: NORTH KITEBOARDING
ADVERTORIAL: NORTH KITEBOARDING
ADVERTORIAL: NORTH KITEBOARDING
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freuen. Ohne bei unserem Test (10 m2) annähernd an die obere Windgrenze zu gelangen, zeige die Woo konstante 12 Meter plus. In super böigen Bedingungen – unser Test erfolgte unter anderem in typisch britischen Sommerfronten – sorgten vor allem die fünf Struts des Raptor für beruhigende Stabilität. Auch beim Loop verhält er sich interessant: Der erste Lift ist einfach abrufbar und geschmeidig, die Einleitung des Loops vor dem höchsten Punkt lässt sich easy timen. Während des Loops ist der Querversatz recht präzise variierbar und die Rückmeldung des Kites gut abschätzbar, ebenso wie man einfach kontrollieren kann, wie tief der Loop wird – ein äußerst praktischer Aspekt im kritischen Moment. In Kombi mit dem Surfb oard machen sich beim Strapless-Freestyle sowohl der easy abrufbare Lift als auch die sanften Landungen des Raptor bezahlt. Wie schnell man runterkommen will, lässt sich bei diesem Kite exakt über die Bar kontrollieren. Fast schon magisch! Auch Foil-Tacks und Fußwechsel werden durch den „Lift on demand“ super einfach – man fühlt sich schwerelos auf Abruf. Kein anderer Kite der Slingshot-Range hat diesen Lift im selben Ausmaß, dazu kommen das massives Top-end und die mächtige Hangtime des Raptor. Eine Kombi, die ihn zum idealen Partner für eingehakte Old-School-Moves wie One-Footer, kontrollierte Loops und konstant ansehnliche Woo-Scores macht.
Slingshot Raptor Ein reinrassiges Boosting-Modell scheint dieses Jahr in den Lineups der meisten großen Brands aufzutauchen – King of the Air und Woo-Effekt sei Dank. Slingshots Beitrag nennt sich Raptor, ein Open-C-Konstrukt mit fünf Struts und ziemlich geschwungenem, offenen Canopy-Design, sprich jeder Menge Projektionsfläche. Bridles ohne Pulleys bewirken präzises Feedback an der Bar – somit dreht der Raptor ruhig und ist von jeglichem fahrigem Verhalten weit entfernt. 4x4-Teijin-Ripstop sorgt für eine solide Festigkeit, dazu kommt das spezielle Diamond-Layout an der Hinterkante. Faktoren, die – gemeinsam mit dem für Slingshot üblichen großzügigem Einsatz von Kevlar – den Kite robust und langlebig machen. Durch vielfältige Settings lässt sich der Raptor individuell an verschiedenste Fahrstile bzw. Vorlieben anpassen. Das Lowend ist ansehnlich, wie von Freeride- Kites gewohnt, wobei das Gewicht der zweier zusätzlicher Struts sich definitiv bemerkbar macht. An voll angepowerten „send it“-Tagen zeigt der Raptor sein wahres Talent: Die verzögerte Drehgeschwindigkeit resultiert in riesigen Sprüngen mit Schwebe-Feeling und ordentlich Hangtime und macht es nahezu unmöglich, den Raptor zu übersteuern – etwas, das bei solchen Bedingungen gefährlich werden kann. Stattdessen darf man sich auf gleichmäßige, vorhersehbare und gut kontrollierbare Hangtime
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Naish Pivot Mittlerweile schon ein alter Hase im Naish-Lineup – dessen erfolgreiches Design auf einem glücklichen Zufall basiert. So kreierte Naishs Chefdesigner Damien Girardin den Pivot einst als puren Wavekite, um in Maui an seinen Strapless-Skills zu feilen. Der Plan: Ein schnell drehender Kite mit enorm variablen Angriff swinkel, dessen Power sich auf Abruf abstellen lässt und der dabei super stabil und gut kontrollierbar bleibt. Dieser Wave-Spezialist entpuppte sich – versehentlich – auch als ansehnliche Boosting-Maschine. Ein Kite, der auch im Top-end überzeugt und nicht umsonst Kevin Langeree zu zwei King-of-the-Air-Titeln verhalf. Der 2020er-Pivot kommt mit etwas volleren Tips für mehr Balance und deutlich verbesserten Drifteigenschaften. Dazu gibt es neue Canopy-Nähte, die die Spannung im Zentrum des Kites besser ausgleichen sowie präziseres Feedback an der Bar (das und durch zwei Slider-Pulleys extrem lebhaft bleibt). Die Drehgeschwindigkeit ist schnell wie gehabt – einmal eingeschlagen, geht’s schon rund. Dafür musste das langjährige Octopus-Pumpsystem einem neuen, externen High-FlowSystem mit 9-mm-Schläuchen weichen. Auch das das alte Ventil wurde durch ein großes Teil (wie bei aufb lasbaren SUPs) ersetzt, um die 11,5 PSI erreichen zu können – so viel Luftdruck im Kite ist branchenweit immer noch einzigartig, sorgt aber für einen felsenfesten Rahmen trotz geringen Tube-Durchmessers. Dank Quadtex-Ripstop von Teijin konnte das neue Modell so konstruiert werden, dass es trotz weniger Dacron (und somit weniger Gewicht) super stabil bleibt. Immerhin verfügt der Pivot im Gegensatz zu vielen Equivalenten anderer Hersteller nur über
KURZ GESAGT: Der Raptor kombiniert Old-School-Gene mit technisch innovativen 2020-Features – ein High-Performer, der dabei angenehm zugänglich ist.
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drei statt fünf Struts! Dafür ist seine Stabilität, vor allem im oberen Windbereich, wahrlich beeindruckend – ein Merkmal, das großteils auf dem hohen Pumpdruck durch das neue, große Ventil sowie dem hochfesten Nahtgarn der Leading Edge basiert. Den Pivot zu fliegen ist spaßig wie eh und je, ebenso wie die enorme Power, die sich durch Anziehen der Bar generieren lässt. Er macht Big-Air einfach einfacher, dieses Jahr sogar mit noch smootherem Handling inklusive mehr Feedback, um sich mit Helikopter-Loops auf eine äußerst präzise Landung vorzubereiten. Bei Loops zeigt sich der Pivot kontrollierbar und steigt super verlässlich wieder nach oben. Talent hat er auch in der Welle – mit konstantem Drive in den Turns und beeindruckendem Power-Stop, sobald man die Bar wegschiebt. Ein dermaßen leichter und schnell drehender Kite macht natürlich auch beim Foilen gute Figur. Ihr seht schon: Der Pivot ist ein Multitalent, bei dem man sich scho schon fast fragen muss, warum man überhaupt noch einen anderen Kite brauchen sollte. Vor allem beim diesjährigen Modell, das noch vielseitiger daherkommt – einerseits zugänglicher und stabiler für Einsteiger, andererseits mit kompromissloser Boosting-Performance.
KURZ GESAGT: Ein designtechnisches Meisterwerk und ein ausgeklügeltes Exempel eines Performance-Crossover-Kites. Dieses Jahr mit handfesten Innovationen im Gepäck!
ALLROUNDER-TEST Boosting Windrange Drehgeschwindigkeit Zugänglichkeit Freestyle Wave
die Backlines ermöglichen Änderungen bei Barkräften und Drehgeschwindigkeit. Im Bereich des eingehakten Freeridens ist der XR6 definitiv einer der Marktbesten, und seine Boosting-Fähigkeiten funktionieren wie der „Ludicrous“-Modus des Tesla: Wirft man sie an, ist die Hölle los. Soll heißen: Du kannst mit diesem Kite harmlos in der Gegend herumcruisen – oder dich nach oben schießen, bis die Nase blutet. Auch in Kombination mit dem Foil hat der XR6 uns angenehm überrascht. Nicht nur, dass er früh losgeht und durch seine fünf Struts stabil und kontrolliert fliegt. Auch seine Sheet-in-Fähigkeiten, die schnellere Drehgeschwindigkeit sowie nahezu groteske Höhelaufeigenschaften machen Freeride-Foilen zum Vergnügen. Die Paradedisziplin des XR6 sind allerdings massive Jumps bei Überpower. Im Vergleich zum Vorgänger geht’s mit dem aktuellen Modell gerader nach oben, d. h. mit weniger Leeversatz. Obwohl Loops eher der COREs GTS-Serie zugeschrieben werden, macht auch der XR hier einen ansehnlichen Job, agiert in der Luft geschmeidig und präzise und fängt einen vorhersehbar und zuverlässig wieder auf. Nichtsdestotrotz bleibt er ein perfektes Werkzeug für hohe, vertikale Sprünge – ein leistungsstarker Freerider mit Superman-Flugvermögen und präziser Power-Kontrolle. Ein klarer Beweis dafür, wie viel Potential noch im DeltaKonzept steckt.
CORE XR6 Nachdem der XR5 diverse Höhenrekorde brechen konnte, geht COREs XR-Serie dieses Jahr in die sechste Runde. Was bleibt, ist der erfolgreiche Mix aus Deltaund Bow mit fünf Struts und ausgeprägter Konkave an der Hinterkante. Unterschiede spüren wir im Test vor allem bei Handling und allgemeinem Barfeeling. Im Vergleich zum XR5, der diesbezüglich wie ein typischer Fünf-Strutter agierte und etwas beherzter eingelenkt werden wollte, dreht der XR6 agiler. Leicht veränderte Bridle-Positionen und ein steiferes Strut-Design scheinen den XR6 schneller reagieren zu lassen, ohne ihn dabei zu fahrig zu machen. Die Bridles erscheinen definitiv kürzer, das Double-Pulley-System ist jedoch dasselbe wie beim Vorgänger. Dazu wurde der Bardruck geringfügig erhöht. Alles in allem fühlt sich der XR6 über die gesamte Depower-Range hinweg geschmeidig an und behält stets solide Spannung an den Steuerleinen. Powert man ihn aktiv an, bemerkt man sofort die Profiländerung – die angeströmte Fläche vergrößert sich ebenso wie der Zug. Hinsichtlich des Materials kommen viele wohlerprobte Elemente des XR5 auch beim XR6 wieder, wie das spürbar feste, widerstandsfähige Exotech-Dacron und das CoreTex Three-Core-Ripstop mit schwerem, seidigen Coating, bei dem an UVSchutz nicht gespart wurde. Mittels der CIT-Settings an der Leading Edge kann der Kite an verschiedenste Fahrstile angepasst werden, diverse Anküpfpunkte für
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KURZ GESAGT: Die großen Talente des XR6: Vertikale Boosts und eingehakte Freestyle-Tricks. Und dabei zeigt sich das aktuelle Modell bedienungsfreundlicher als sein Vorgänger.
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herausholen will, muss an der Bar also recht bestimmt agieren. Die legendären, einfach abrufbaren Boosting-Fähigkeiten bleiben auch beim aktuellen Modell aufrecht – um sich hoch hinauszuschießen, braucht es beim Switchblade nicht viel Aufwand. Stimmen Timing und Speed, geht’s sowieso in schwindelerregende Höhen. Der Drehradius garantiert kontrollierte, geschmeidige Schwebeflüge mit geringem Risiko des Übersteuerns. Unhooked sorgen die fünf Struts für angenehme Stabilität, und wer die Steuerleinen weiter unten anknüpft , wird mit purem Cable-Feeling belohnt – mit einer Spur Depower auch ohne Backstalls. Neu in der gesamten Cabrinha-Kite-Range ist dieses Jahr das Tuch aus Nano Ripstop, das im Vergleich zum Vorgängermaterial doppelt so viele Zellen aufweist und so noch zugfester und robuster ist. Zusätzlich verlängert ein neues UV-Coating mit innovativem Bonding-Prozess die Lebensdauer der Kites. Die Canopy weist von Leading- bis Trailing-Edge zahlreiche Segmente auf, was den Kite perfekt verarbeitet und faltenfrei erscheinen lässt. Beim neuen, modularen Chickenloop-System kann zwischen einem Sliding- und einem Standard-Loop gewählt werden, die sich simpel und ohne Werkzeug austauschen lassen und durch clevere Verarbeitung überzeugen. Alles in allem wurde beim Switchblade 2020 wenig an seiner Erfolgsformel geändert – das neue Canopy-Material sorgt allerdings für präziseres Fluggefühl und noch mehr Switchblade- Spaß über viele Jahre.
Cabrinha Switchblade Seit eh und je gilt der Switchblade als Benchmark der Performance- Freerider mit massivem Boosting-Potential, Stabilität und geschmeidigem Flugverhalten. Wie die meisten schwereren Fünf-Strut-Konzepte des modernen Marktes deckt auch er eine riesige Windrange ab – auch wenn’s mal richtig knackig wird, halten die fünf Struts den Rahmen felsenfest in Form. Der Windbereich des Switchblade hat uns allerdings wirklich überrascht! Selbst, wenn andere 9er uns schon längst über den Strand geschliffen hätten, fühlten wir uns mit dem Switchblade in 9 m2 noch wohl. Ein Merkmal, das sich durch die gesamte Cabrinha-Range zieht, ist die maximal smoothe Kraftentfaltung an der Bar – physikalisch unterstützt durch eine große, reibungslose Baröff nung und ein PU-Coating der Leinen, das ein beruhigendes, kontrolliertes Handling ohne potentielles Verhaken garantiert. Im Vergleich zu seinen Pendants weist auch der neue Switchblade immer noch einen größeren Steuerbereich und weniger engen Drehradius auf. Wer seine Vorzüge zur Gänze
KURZ GESAGT: Ein verdienterweise populärer Klassiker – 2020 noch stabiler, reaktiver, geschmeidiger und komfortabler als je zuvor.
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Rolle wohl auch dem Carve zukommen. Konstruktionstechnisch gibt es keine großen Überraschungen, dafür ein paar fancy Features wie dünnere, pulley-lose Bridles mit weniger Widerstand sowie ein extra Profile-Transition-Panel, das die Verbindung von Leading Edge und Canopy, also den steiferen und weicheren Elementen des Kites, ausgleicht und die Luft strömung an diesem kritischen Bereich verbessert. Bei unseren Tests waren ein paar Sessions mit dem 7er dabei, bei denen das Top-end des Kites voll ausgereizt wurde – ihr wisst schon, diese Tage, an denen man sich wünscht, man hätte einen 5er dabei… Der Carve macht allerdings einiges mit, zeigt weder Flattern noch Überfliegen, sitzt relativ tief im Windfenster und steckt dort selbst 40 Knoten plus locker weg, bei beeindruckender Depower – obwohl Bedingungen wie diese eigentlich nicht zu seiner bevorzugten Range zählen. Bei gemäßigteren Conditions überzeugt er weiterhin mit top Handling, tiefer Windfenster-Position und unmittelbarer Kraftentfaltung durch den recht kurzen Barhub. Er dreht kontrolliert auf der Stelle und lässt sich auch bei Onshore-Bedingungen agil in alle Richtungen steuern, ohne zu überfliegen. Die leichte Konstruktion sowie das ausgeglichene Tuning machen den Carve zu einem Kite, der beim Down-the-Line-Drift mit minimalem Bar-Input in Position bleibt. Ein Kite, der tief im Windfenster sitzt, wird nie wie verrückt nach Luv ziehen – die Höhelaufeigenschaften des Carve reichen aber locker aus, um wieder effektiv ins Lineup zu gelangen und sich die nächste Welle schnappen zu können.
North Carve
KURZ GESAGT: Turbulente Zeiten für North, aber ihr erster Wave-Kite kann sich in jedem Fall sehen lassen – beeindruckende Performance und innovative Features inklusive.
Wer behauptet, Norths brandneue Kollektion nicht mit Spannung erwartet zu haben, dem können wir nicht ganz glauben... Ein komplettes Lineup von Grund auf aus dem Boden zu stampfen ist zweifellos eine Challenge – die man jedoch bereitwillig annahm. Mit Hilfe eines rasch aufgestellten, erfahrenen Teams mit Branchengrößen wie Pat Goodman als Chefdesigner war schließlich klar: Das Resultat wird sich sehen lassen können. Die Philosophie von North beruht auf Einfachheit und schlichten Designs ohne unnötigen Schnickschnack. Als wir die neue Navigator-Bar einem ersten Test unterziehen, ist sofort klar, was damit gemeint ist. So lässt sich etwa das Quick Release unkompliziert mit einer Hand auslösen und wieder zusammenbauen – so easy wie das An- und Abschnallen eines Sicherheitsgurts im Auto. Definitiv das am einfachsten bedienbarste QR-Konzept, das wir je gesehen haben. Auch das werkzeuglose Loop-Wechselsystem funktioniert angenehm unkompliziert. Alles in allem wirken die Produkte clever durchdacht und fühlen sich auch so an. Da im aktuellen North-Lineup noch kein offensichtlicher Einsteiger- oder Schulungskite auft aucht, wird diese
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WAVEKITE-TEST Depower Lowend Drift Drehgeschwindigkeit Zugänglichkeit Relaunch
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Sachen Design und Performance läutete dieser Kite damals eine Revolution ein. Viele behaupten sogar, dass der Rebel als Vorbild für die ganze Branche agierte. Mittlerweile finden sich auf dem Markt zig Kites, die Rebel-DNA in sich tragen – da noch herauszustechen, ist natürlich schwieriger. Im Test fl ogen wir Rebels in 8 und 12 m2. Was uns sofort auff ällt: Das das seidig-geschmeidige Handling, das wir vom Rebel bereits kennen. Der recht kurze Barhub bringt einen in Nu von null auf volle Power, wobei die Änderungen an der Canopy hier positiv zu spüren sind. Nur wenige Kites bieten ein so angenehm reaktives Fluggefühl, vor allem in Kombination mit der cleanen Click Bar. Beim Cruisen – egal, ob mit mit Twintip, Surfb oard oder Foil –, agiert der Rebel frei von ungewünscht spät auftretendem Zug und bietet eine leichte, effiziente Connection zwischen Kite, Fahrer und Board. Die Höhelaufeigenschaften sind exzellent, vor allem beim Foilen – durchaus genug für eine solide Racing-Performance. Besonders die kleinen Rebel-Größen eignen sich gut zum Foilen im mittleren Windbereich, mit einfach abrufbarem Takeoff und ausreichend Lift für Transitions. Beim Springen überzeugt er sowieso, mit geschmeidigem Absprung gefolgt von ansehnlichen Schwebeflügen – seit eh und je die Paradedisziplin des Rebel, die es auch weiterhin bleiben wird.
Duotone Rebel Als der Rebel vor einigen Jahren von fünf auf vier Leinen umgerüstet wurde (mit der Option, ihn mittels Upgrade-Kits auf Wunsch auch mit Fünfter zu fliegen), wurde dies durchwegs positiv angenommen. Dem Vorjahresmodell verpasste man bewusst wieder ein paar der altbekannten, typischen Rebel-Vibes. Scheint, als hätte Duotone damit auch hartnäckige Skeptiker zufriedengestellt. 2020 gibt’s einige Änderungen in der Konstruktion – am stärksten bemerkbar an der neuen Hinterkante, bei der die ehemaligen Verstärkungen durch eine schmalere „Wave“ ersetzt wurde, die in diesem Bereich nun einiges an Gewicht spart. Ein Feature, das sich übrigens quer durchs neue Duotone-Lineup zieht. Diese Umsetzung ermöglichte es Ken Winner und Sky Solbach außerdem, die Spannung der Hinterkante und somit die allgemeine Torsion, Stabilität und Rückmeldung des Kites zu verbessern. Wer sich an die Markteinführung des Rebel vor vielen Jahren erinnert, weiß: In
KURZ GESAGT: Der Rebel zeigt auch 2020 weiterhin, was er am besten kann – wer eines der geschmeidigsten Handlings des Marktes gepaart mit Höhenflügen auf Knopfdruck sucht, hat seinen Kite gefunden.
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Ideale Voraussetzungen, um verschiedenste Bedingungen, Skills und Windranges abzudecken! Nicht zu übersehen ist das bescheidene Packmaß – in einem standardmäßigen 9-m2-Bag finden vier bis fünf 9er-Marabous Platz. Auch das stabile Flugverhalten überzeugt sofort. Vor allem der 4er steht selbst bei wenig Wind (unter zehn Knoten) felsenfest im Zenit und bewegt sich nur durch Windbewegungen leicht hin und her. Das perfekte Setup, unseren jüngsten Tester an größere Kites zu gewöhnen! Auf dem Wasser liefert der 9er – sofern man Tubekites gewohnt ist – eine völlig neue Erfahrung. Die Kraftentfaltung erfolgt unmittelbar, lässt sich aber durch simples Wegschieben der Bar sofort stoppen. Man fühlt sich mit dem Marabou einfach einzigartig verbunden. Auch seine Drehgeschwindigkeit überrascht, da er schneller und enger dreht, als man von einem Double-Skin-Foilkite erwarten würde – hier kommt quasi das Beste aus beiden Welten, Matte und Tube, in einem Kite zusammen. Wir sind beide Größen auch im oberen Windbereich gefl ogen, wo die Hinterkante etwas zu flattern beginnt, was Performance bzw. Kontrollierbarkeit jedoch nicht beeinflusst. Im Test kam der Marabou vorwiegend beim Foilen zum Einsatz, wir sind aber sicher, dass er auch beim Freeriden mit Twintip oder gar in der Welle Spaß macht. Die Millionenfrage zum Schluss: Haben wir ihn aufs Wasser gelegt – und hat der Relaunch funktioniert? Die Antwort: Ein klares JA.
KURZ GESAGT: Immer wieder cool, innovative Kreationen auf dem Markt auf-
GIN Marabou Komplette Neuerscheinungen sind für unsere Tester immer aufregend – und dieses Jahr gab es ziemlich viele davon. Taucht dann plötzlich ein völlig neues, noch nie dagewesenes Kitekonzept auf, wird’s noch spannender. So wie beim GIN Marabou. Eines war gleich klar: Ein Tubekite ist das nicht. Aber auch kein Foil- oder Single-Skin-Kite. Sondern eher ein Hybrid – genauer gesagt ein SingleSurface-Kite mit Closed-Cell-Konstruktion an der Leading Edge. Die Vorzüge von Single-Skin-Kites sind offensichtlich – sie sind leicht, sehr effizient und passen locker in die kleinste Tasche. Leider haben sie für uns Kiter auch Nachteile: Sie sinken. Definitiv ein Problem! Die Lösung von GIN: Eine Leading Edge in Double-Skin-Konstruktion. Ein anspruchsvolles Konzept, dessen Vorteile jedoch klar auf der Hand liegen. Der Marabou verfügt über Kammern an der Vorderkante und ein Wasserauslaufsystem an den Wingtips. Getestet haben wir ihn in 4 und 9 m2, unter anderem zu Schulungszwecken unserer jüngeren Teammitglieder (8 Jahre).
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HINTER DEN KULISSEN
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Bei Lieuwe steht dieses Jahr bereits das 10-jährige Jubiläum an. Die Philosophie ihrer „konfigurierbaren“ Boards sicherte den Holländern eine treue Anhängerschaft. Noch dazu funktionieren ihre Bretter richtig gut (wie im ultimativen KiteSurfMag-Test bewiesen). Welche Story hinter den niederländischen Boardspezialisten steckt, verrät Lieuwe-Boss Roel de Weers höchstpersönlich.
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Erzähl uns doch mal etwas über euer Unternehmen – wo liegt euer Standort, wer sind die Schlüsselfiguren von Lieuwe und wie hat alles angefangen?
OBEN Roderick Pijls mit seinem Lieuwe-Liebling in Kaptadt.
Die Firma ist benannt nach unserem Gründer, Lieuwe Florian van Rije, der aber seit seinem sechsten Lebensjahr nur noch Florian gerufen wurde – weil er seinen Eltern klargemacht hatte, dass er seinen ersten Vornamen nicht mochte. Florians große Leidenschaften waren Maschinenbau und Kitesurfen. Als er zum Kiten kein Board nach seinem Geschmack fand, beschloss er, sich eben ein eigenes zu bauen. 2009 entstand so seine erste Eigenkreation in der Gartenhütte seiner Mutter. Ein Jahr später baute er seine erste CNC-Maschine, die ihm komplexere, 3D- geshapte Channels und Konturen ermöglichte. Danach ging alles recht zügig – dass Florian in einer kleinen Hütte Custom-made-Boards baute, sprach sich herum, und die ersten Bestellungen trudelten ein. Spätestens jetzt brauchte er einen Markennamen! Aber dieser war schnell gefunden: Er beschloss, seinem ungeliebten Vornamen die Ehre zu verleihen –
die Geburtsstunde von Lieuwe Boards. 2013 erfolgte dann die offizielle Firmengründung, im Rahmen derer auch ich ins Spiel kam und wir gemeinsame Ziele definierten. Anfangs hatten wir beide noch Nebenjobs – Florian als Toningenieur und ich in einer Bar in Amsterdam. 2016 kündigten wir dann unsere Jobs, um uns ausschließlich auf Lieuwe zu konzentrieren. Und hier sind wir jetzt! Welchen Marktsektor habt ihr mit Lieuwe angestrebt und was hat sich seitdem getan?
Schon als Lieuwe begann, seine eigenen Boards zu bauen, unterschied sich seine Philosophie von allen anderen der Branche. Bretter, die mit Hilfe von Maschinen, die aus denselben Händen stammten, geshapt wurden – das war einzigartig. Ebenso der Holz-Look und dass die Boards vollends an Kundenwünsche angepasst werden konnten, mit extremer Sorgfalt aufs Detail. Diese Faktoren waren für uns definitiv die wichtigsten Türöffner auf dem Markt. Über die Jahre hörten wir unseren Ridern stets ge-
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Lieuwe ist eine Marke für Leute, die das Besondere wollen, auch bei ihrem Board.
Hinter den Kulissen Lieuwe
OBEN Handwerkskunst hautnah.
nau zu und haben alles versucht, die Boards hinsichtlich gewünschter Bedürfnisse zu verbessern. Nach fünf Jahren waren die Bretter erfolgreich und keine Änderungen gefragt – wonach wir uns richteten. Warum etwas ändern, was gut funktioniert? Lieuwe ist eine Marke für Leute, die Dinge gern auf ihre eigene Art und Weise tun und die das Besondere möchten, auch bei ihrem Board. Ob eine spezielle Farbkombination, ein Name, ein Zitat oder gar eine Story auf dem Brett – wir machen es möglich. Jedes unserer Boards hat seine eigene Geschichte. Ein Beispiel ist das Board von Mark Rustemeijer, der uns mit einer beeindruckenden Story und einer coolen Idee, sie zu erzählen, kontaktierte. Wir haben bereits öfters mit Willem Cattersel, dem großartigen Künstler von WAXED Designs zusammengearbeitet. Mark meinte, Willem solle seine Geschichte über seine Kunst ausdrücken – mit einem fantastischen Design als Ergebnis. Wie alles im Detail ablief, berichtet Mark auf der nächste Seite…
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CARBONARA
OCEANA
ROGUE
SHOTGUN
SAY NO MORE
Hinter den Kulissen
Lieuwe
AWESOME
THE FLYING DUTCHMAN
JUNIOR
„Schon als Sechsjähriger fand man mich immer auf dem Wasser, beim Segeln, Windsurfen, Schwimmen, Water-Scouting u. v. m. Als ich zwölf wurde, fand ich eine neue Leidenschaft, für die anderen Sportarten Platz machen mussten. Rugby war mein neues Leben – und drei Mal pro Woche durch den Dreck zu robben, zählte zum Alltag. Mit 24 war ich schließlich in der Form meines Lebens. 94 Kilo und eine bemerkenswerte Ausdauer sicherten mir Fortschritte als Rugby-Spieler. Bis ich mir schließlich nach einem missglückten Lineout den Knöchel brach. Von da an konnte ich nie wieder so laufen.
Wie aufwändig ist es, personalisierte Boards herzustellen und wie viel Prozent eurer Produktion ist individuell?
Die Grundlage personalisierter Kiteboards ist die richtige Kundenberatung. Es ist erstaunlich, wie viele Kiter zu einem Board greifen, dass weder shape- noch größentechnisch zu den Bedingungen und ihren Bedürfnissen passt. Wir hören uns also erst einmal die persönliche Story an. Haben wir dann das passende Brett gefunden, geht es um die indivuellen Präferenzen – eine Wunschfarbe an Rails oder Deck, ein Name oder Firmenlogo oder ein komplettes Custom-made-Design wie bei Mark. Bis das finale Design feststeht, vergehen ein bis drei Wochen. Ein langwieriger Prozess – aber das gehört dazu, schließlich soll das Resultat einzigartig sein. Im Moment sind etwa 20% unserer Boards voll individualisiert. OBEN Mark Rustemeijers Lieuwe-Board erzählt seine Lebensgeschichte.
Welche Materialien und Produktionsprozesse machen eure Boards so speziell?
Die meisten Hersteller verwenden die gleichen Materialen, die bei Snowboards, Wakeboards, Skiern
etc. zum Einsatz kommen. Für unsere Produktion verwenden wir nur Top-Materialien und innovativste Technologien. In unsere Boards fließt vor allem mehr Hingabe und Sorgfalt ins Detail. Wir machen weder Abstriche noch Abkürzungen, vor allem, wenn wir sie umgehen können. Weder der einfachste noch der schnellste Weg, aber immer der richtige! Genau das braucht es, um die vielleicht besten Produkte des Marktes zu kreieren. Ihr seid kürzlich in größere Räumlichkeiten mgezogen – warum? u
Ja, Anfang des Jahres haben wir unsere Produktionsstätte auf 700m2 ausgeweitet. So können wir unsere Produktion effizienter gestalten und wachsen lassen. Zum Testen habt ihr einige gute Spots fast vor der Haustür. Wo testet ihr eure Kreationen bevorzugt?
All unsere Boards werden in der Nordsee getestet – die rauen, choppy Bedingungen dort sind einfach perfekt dafür. Zusätzlich versorgen uns unsere ▶
Lieuwe
Erst dachte ich, mir ein Tattoo machen zu lassen, das diese Geschichte illustriert. Aber irgendwie bin ich nicht so der Typ für Tattoos. Und dann stolperte ich über Lieuwe, eine Board-Marke, die ihre ganz eigene, leidenschaftliche Philosophie verfolgt und mit Willem Cattersel zusammenarbeitet. Ich wusste sofort – genau so sollte meine Story erzählt werden!
Hinter den Kulissen
Einige Jahre später zog ich nach Quatar, um dort als Flugzeugingenieur zu arbeiten. Dort kam ich auch zum ersten Mal mit einem Kite in Kontakt und nahm Unterricht. Der Rest ist Geschichte – wie wahrscheinlich jeder Anfänger wurde ich erst einmal ordentlich durchs Wasser geschliffen und schaffte es schließlich, ein paar Meter zu fahren. Von diesem Moment an wusste ich: Ich hatte meine neue Leidenschaft gefunden!
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Hinter den Kulissen
Lieuwe
Teamrider von uns waren bereits in der GKA, WKL, bei der Megaloop Challenge und beim King of the Air dabei, jeweils mit personalisierten Boards.
Händler und Shops mit Feedbacks ihrer Kunden und etwaigen Änderungswünschen. Sieht jedoch nicht so aus, als müssten wir derzeit viel ändern! Was sind die Vor- und Nachteile einer „spezialisierten“ Marke im Hinblick auf die Big Players der Branche?
Mit den großen Herstellern mitzuhalten ist immer schwer – wieso also einen Kampf starten, der ohnehin nicht zu gewinnen ist? Wir hatten einige talentierte Rider im Team, bevor sie schließlich Verträge mit größeren Brands unterschrieben. Sie hatten Zeit, ihre Boards perfekt anzupassen und ihre Skills zu entwickeln. So war es auch in unserer eineinhalbjährigen Zusammenarbeit mit Ruben Lenten, im Rahmen derer sein eigenes Brett, das Oceana, entstand. Teamrider von uns waren bereits in der GKA, WKL, bei der Megaloop Challenge und beim King of the Air dabei, jeweils mit personalisierten Boards. Werden sie schließlich von den Big Players wahrgenommen, gehen sie dort unter Vertrag und wir verlieren sie. Für sie ist es aber großartig, denn diese Schritte machen es möglich, sich im Sport und in der Wettkampfszene weiterzuentwickeln.
Habt ihr vor, bei Twintips zu bleiben oder gibt es auch Pläne für Foils oder Kites?
Das Wichtigste ist, fokussiert zu sein, und unser Fokus bleibt klar auf Boards. Kites stehen nicht auf dem Plan – wir haben ein paar Kites mit unserem Logo produzieren lassen, aber das war es dann auch schon. In Sachen Foils dürft ihr aber gespannt bleiben! Wie lässt sich eure Philosophie in einem Satz zusammenfassen?
Jeder verdient ein einzigartiges Kiteboard – und wir machen das möglich. Wir haben auch von einer speziellen Lieuwe- Geburtstags-Edition gehört…
Ja, um unser 10-jähriges Business-Jubiläum zu feiern, haben wir zehn Limited-Edition-Boards designt, die bei unseren Händlern und online erhältlich sind. Wer eines haben möchte, sollte aber schnell sein – die Dinger sind wahre Sammlerstücke! ◼
OBEN Das perfekte Finish.
Oliver Meer
Bishoy Bushra (Bibo)
Kitehouse 7Bft Somabay
Die Anti-Chop-Technology macht das SNAKE zu einem besonders komfortorientierten Kiteboard. Der wellenförmige Sidecut schneidet mit Leichtigkeit durch unruhiges Wasser, dadurch ist es spürbar Knie- und Gelenkschonend. Diese ungewöhnliche Form verlängert die effektive Kante, die Laufruhe wird erhöht, gleichzeitig dreht das SNAKE leichter und generiert weniger Spritzwasser. Durch hochwertigste Materialien und einer ausgeklügelten Konstruktion sind alle Kiteboards aus unserer Kollektion sehr haltbar und leistungsstark. Weniger Kniebelastung Längere Kitesessions Leichteres Drehverhalten und Höhelaufen Weniger Spritzwasser Geringes Gewicht 137cm 2,5Kg, 141cm 2,6Kg Einzigartige Optik 699 €
SNAKE freeride 137/41.4 cm 141/42.6 cm
goodboards | Schulstr. 18 | D-86938 Schondorf am Ammersee | Tel. +49 8192 9968616 | info@goodboards.eu | www.goodboards.eu
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Motivation
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Von Steven Akkersdijk
In meinem Leben spielt Kiten eine bedeutende Rolle. Aber ehrlich gesagt: Nach elf Jahren auf dem Wasser fällt es manchmal schwer, mich zu motivieren… Etwa, wenn die Bedingungen eher bescheiden sind oder ich einfach gerade keine Lust habe, mich nass zu machen. In solchen Momenten frage ich mich dann oft: Warum mache ich das alles überhaupt? Wonach suche ich eigentlich? Ich habe mich voriges Jahr während einer Sturmfront 24 Meter hoch rausgeschossen – wie soll ich mich danach noch mit 21 Knoten und Zehn-Meter-Sprüngen zufrieden geben? Und meist komme ich zum selben Schluss: Ich möchte neue Tricks lernen und meine Lernkurve steil halten. Was auch der Grund ist, warum ich so
viele verschiedene Disziplinen fahre – geht gerade bei einer nichts weiter, kann ich mich immer noch in einer anderen verbessern. Von neu erworbenen Skills in einer Disziplin profitiere ich außerdem meist auch in den anderen. Wenn ich eine Zeit lang nur foile, bemerke ich danach enorme Verbesserungen bei meinen Strapless-Skills – ohne langes Nachdenken darüber, wie stark ich mich bei einem Turn hineinlehnen kann, und durch das direkte Fahrfeeling und die Stabilität des Boards fühlt sich auf einmal alles viel einfacher an. Als ich Foilen für mich entdeckte, war ich kaum noch vom Wasser zu kriegen – ich konnte einfach nicht genug davon bekommen. Es bietet endlos ▶
OBEN Steven auf dem Weg zu einer seiner neuen Lieblingsbeschäftigungen. Foto: José Denis-Robichaud LINKS Wie muss ein ordentlicher Loop aussehen? Ziemlich genau so. Foto: José Denis-Robichaud
„Was mich beim Kiten noch mehr motiviert, als neue Tricks zu lernen, ist eine gemeinsame Session mit Freunden.“
viele Möglichkeiten und es gibt dabei so viel zu lernen, von aufeinanderfolgenden Turns bis hin zu Sprüngen. Ich habe mir unzählige Videos von Foilern angesehen, die mich zu neuen Tricks inspiriert haben, darunter auch der Kite-360, den ich in einem Video entdeckt habe und es kaum erwarten konnte, das selber auszuprobieren! Es gibt nur eine Sache, die mich beim Kiten noch mehr motiviert, als neue Tricks zu lernen, und das ist eine gemeinsame Session mit Freunden. Als ich noch jünger war, unterrichtete ich in einer Kiteschule in Holland, und nach einem langen Arbeitstag war es Tradition, dass die Kitelehrer im Kollektiv aufs Wasser gingen. Völlig egal, dass wir nach sechs Stunden Kiteunterricht eigentlich alle völlig durch waren – dafür war immer noch mehr als genug Energie übrig. Wir alberten einfach herum und hatten Spaß, ganz egal, bei welchen Bedingungen – irgendetwas galt es immer gerade zu probieren. Mit ein paar Kumpels aus dieser Zeit erlebe ich hin und wieder noch immer solche Sessions. Am Ende geht es für mich immer um dasselbe: Je mehr Freunde auf dem Wasser, desto mehr Spaß macht es mir. Dabei ist mir auch völlig egal, wie gut jemand fährt – ich freue mich einfach total, wenn jemand Fortschritte macht. ◼
OBEN Kiten mit Kumpels = doppelter Spaß. Foto: Thomas Burblies LEFT Der „Kite 360“ mit dem Foil. Ein Trick, der einiges an Übung erfordert. Foto: Willow-River Tonkin
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