TEAHUPOO:
YO U N G G U N S :
CITY-SESSIONS:
Magische Momente mit Keahi
Nachwuchs-Talente 2019
Kiten vor Rios Skyline
€5.90 / 10,50CH KITESURFMAG #6
Sling A
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gshot AD
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C OV E R : Es mag ein langer, anstrengender Flug gewesen sein, man hat vielleicht zwei Tage ohne Dusche, aber mit unerträglicher Ungeduld auf den Wind gewartet … völlig egal – denn dieser eine Moment macht alles wieder wett. FOTO : Andre Magarao H I E R : So sieht Eiswasser-Kiten in Russland aus. Na, macht das nicht Lust auf mehr? Wir sind uns nicht ganz sicher … Aber Vovan Voronov von Ocean Rodeo scheint es Spaß zu machen.
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R E P O R TA G E N 70 // Magic Moments Jungs wie Keahi müssen ihre Trips immer nach dem planen, was Windguru und Swell-Prognosen vorgeben … ganz schön herausfordernd. Dieses Mal brachten ihn die Forecasts nach Teahupoo. Eine turbulente Mission! 76 // Auf Sternejagd Craig Cunningham war in Puerto Rico, wo es ihm sehr gefiel. Was er auch seinen Freunden erzählte. Die daraufhin beschlossen, dass sie dort auch hinwollten. Der einzige Nachteil: Sie mussten in einem 6-Sterne-Resort residieren. Was natürlich untragbar ist. 86 // Young Guns Nun, wir alle sind nicht unsterblich – und eines ist klar: Auch die KiteSuperstars von heute werden nicht ewig an der Front mitkämpfen und ihre Trapeze irgendwann mal an den Nagel hängen … In diesem Sinne haben wir jetzt schon mal nach denjenigen Ausschau gehalten, die in Zukunft die Podiumsplätze zieren werden: Die vielversprechendsten Nachwuchstalente der Szene im Portrait. 94 // Immer der Kälte nach Wann schläft Kari Schibevaag eigentlich? So ziemlich jede Woche bekommen wir einen neuen Abenteuerbericht, vorwiegend von kalten, verschneiten Orten weit im Norden. In dieser Ausgabe konnten wir uns nicht entscheiden – deshalb bekommt ihr gleich zwei eisige Märchen serviert. 108 // Lagune zum Verlieben Vor einigen Jahren stolperten Annelous Lammerts und Alex Maes über ihr persönliches Kiteparadies – und weil sie nicht egoistisch sind, beschlossen sie, ihr Lagunen-Idyll mit dem Rest der obstacle-verrückten Kitewelt zu teilen. Wir haben Andre Magarao zur Inspektion hingeschickt. 118 // City-Sessions Um Rios Stadtlandschaft als Kulisse für ein Kitesurf-Shooting zu bekommen, muss schon vieles zusammenpassen. Klar, dass sich Toby Bromwich diese Chance nicht entgehen ließ …
RUBRIKEN 35 // Leinensalat mit Moona Whyte 40 // Fernweh …Cabarete 42 // Mein Strand … Joshua Emmanuel 52 // Brettgeflüster … Jesse Richman 56 // Galerie … WKC Dakhla und Brasilien 124 // Technik mit Set Teixeira und Lucas Arsenault 128 // Tech-Talk … Manera Eclipse + Ocean Rodeo Soul 136 // Auf dem Prüfstand 140 // Kite Hacks … Trick-Guide 145 // Aufgerollt … Sensi Graves
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DER ZYKLUS DES (KITE)LEBENS Editorial
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er sich schon länger in der Kitewelt herumtreibt – ich kite mittlerweile seit 17 Jahren und arbeite seit zehn Jahren an entsprechenden Magazinen, so windverweht und abgezehrt bin ich schon – muss ziemlich ignorant sein, um nicht mitzubekommen, dass das geographische Augenmerk der Kiteszene Jahr für Jahr demselben Ablauf folgt. Fast so zuverlässig wie der Umlauf der Erde um die Sonne. (Anm.: Das ist nicht besonders überraschend – denn natürlich diktieren die Ausrichtung von Erde und Sonne die Jahreszeiten und somit auch die Windsaisons. Ende der Physikstunde.) Grundsätzlich startet das Kitejahr in Kapstadt. Obwohl sich die ersten Lebenszeichen der Kiteszene dort schon im November zeigen, geht das im Weihnachtstrubel meist etwas unter. Aber spätestens, wenn man danach
Kumpels oder du selbst. Jeden Morgen bis elf Uhr pennen, nachmittags ein Downwinder und jeden Abend Brais und Biere ... bla, bla, bla. Und im Februar dann das Vorzeige-Event des Kitesports: Der King Of The Air. Kite-Lifestyle an warmen, südafrikanischen Stränden also – für viele der ultimative Start in ein weiteres Jahr voller Wind. Und das, während sich andere in der Nordhemisphäre noch vor jeder Session das Eis von den Neo-Boots kratzen ... Weiter geht’s in den Frühling. Langsam verschwinden die Boots in der Ecke und die europäischen Küsten erwachen wieder zum Leben. Griechenland, Sardinien, Portugal und natürlich: Tarifa! Die Kitesaison in Europa ist voll im Gang, und all jene, die acht Monate lang von warmem Wasser, langen Nächten und endlosem Sommer träumen, sind beruhigt, denn:
die Social-Media-Feeds der Kitehersteller und Pros checkt, wird klar: Alles und jeder ist in Kapstadt. Prorider, Brands, und vielleicht auch deine
Für ein paar Monate ist jetzt alles gut. Aber nichts währt ewig. Und so kommt auch wieder die Zeit, in der
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es früher dunkel wird, man am Strand plötzlich wieder zu zittern beginnt - und man sich anstatt des eisgekühlten Post-Session-Biers einen dampfenden Kaffee wünscht. Was jetzt? Nun, blättert man die ersten Seiten dieser Ausgabe durch, ist die Antwort klar: Brasilien. Seit Ewigkeiten die Winterflucht-Destination schlechthin. Zwischendurch mal fast abgelöst von Australien, als alle Pros plötzlich dorthin auswichen – aber mittlerweile wieder populär wie eh und je, oder sogar noch mehr. Denn inzwischen sind es nicht mehr nur die Pros und scheinbar die Hälfte der europäischen Kitesurf-Bevölkerung, die sich in brasilianischen Lagunen und Wellen tummeln. Auch viele Events haben sich dorthin verlagert – und nicht zuwenige. Hin und wieder gehen innerhalb von zwei Wochen drei Competitions über die Bühne. Eine Frequenz, die es an anderen
vorbei, und ein weiteres Kitejahr ist vorüber – bevor der Zyklus wieder von vorn beginnt ... Auch wir beenden mit dieser Ausgabe unser erstes deutschsprachiges Jahr als KiteSurfMag und danken all unseren Lesern ganz herzlich! Wir versprechen: Wir arbeiten weiter hart daran, euch den besten möglichen Kitesurf-Content zu liefern – und wir freuen uns schon, euch damit durch das Kitejahr 2019 zu begleiten. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Alex und das KSM-Team
Kite-Destinationen so noch nicht gab. Nach einigen turbulenten Wochen ist der Brasilien-Hype aber auch wieder
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KITESURFMAG ... WATER BORN wird produziert von M E D I A in Hayle, Cornwall, United Kingdom. Anzeigenanfragen: advertising@thekitemag.com. Alle in KITESURFMAG enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Reproduktion ohne ausdrückliche Erlaubnis des Herausgebers wird zur Anzeige gebracht.
DAS TEAM Herausgeber: Water Born Media Limited Chefredakteur: Alex Hapgood (editor@thekitemag.com) Redaktion: Cai Waggett Art-Direktion: Jody Smith Art-Direktion-Assistenz: Emma Hegarty Redaktion deutschsprachige Ausgabe: Anja Fuchs Druck: Stephens and George Print Group Vertrieb: VU Verlagsunion KG, Meßberg 1, 20086 Hamburg – Tel: +49 (0)40 3019 1800 MITARBEITER DIESER AUSGABE: Ben Thouard, Samuel Cardenas, Benjamin Geislinger, Rene Gramme, Joanna Boelen, Chris Curran, Alex Schwarz, Lukas Pitsch, James Boulding, Tracy Shaythorn, Hervé Photograff, Toby Bromwich, Svetlana Romantsova, Nik Ganderton, Laci Kobulsky.
EINREICHUNGEN VON TEXTEN UND FOTOS: Online: Beiträge wie Videoclips oder Content für die Website können an media@ thekitemag.com gesendet werden. Magazin: Sowohl Text- als auch Bildbeiträge sind willkommen. Bilder sollten sowohl in RAW als auch bearbeitet übermittelt werden. Ob ein Textbeitrag publiziert wird, hängt von der Qualität der bereitgestellten Bilder ab – darum bitten wir zunächst um eine Bildauswahl und eine Zusammenfassung (150 Wörter) des Textes an checkmeout@thekitemag.com
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Dieses Magazin wird auf Papier aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Quellen und mit pflanzenbasierten Farben gedruckt. Sowohl das für das Heft verwendete Papier als auch der Herstellungsprozess sind nach FSC(g) zertifiziert. Die eingesetzten Drucker entsprechen dem international anerkannten Umweltstandard nach ISO14001.
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NEUIGKEITEN
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NEILPRYDE WATERWEAR: BACK TO THE ROOTS NP Surf ist Geschichte. Soll heißen: Ab sofort laufen Neos und Accessoires wieder unter dem ursprünglichen Markennamen NeilPryde Waterwear. Dürfen wir vorstellen? Die ersten Produkte des neuen NeilPryde-Lineups, speziell für kalte Wintersessions – der Vamp Front Zip Hooded 6/5 für Damen und der Cortex Hooded 6/5 für Herren. Materialien wie Premium-Yamamoto-Neopren, Apex Plus und die Hotcell-2-Thermofütterung machen die Anzüge warm ohne Ende. Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit inklusive! www.neilpryde.com Fotos: NeilPryde Waterwear
RED BULL RAGNAROK 2019: 4. BIS 7. APRIL Red Bulls legendärer Snowkite-Marathon geht in die nächste Runde! Vom 4. bis 7. April nächsten Jahres treffen sich wieder mehr als 200 Snowkiter aus aller Welt in Norwegen, um in den unendlichen Weiten des Hardangervidda-Plateaus um den Sieg zu kämpfen. Nach dem Massenstart ist Ausdauer gefragt – eine Runde umfasst 15 bis 30 Kilometer, und um das Rennen abzuschließen, muss man fünf davon absolvieren. Der Name Ragnarok stammt übrigens aus der nordischen Mythologie und beschreibt den letzten Kampf zwischen guten und bösen Göttern, bei dem nur die Helden des Schlachtfeldes überlebten ... das sagt wohl alles! Hier kommen definitiv nur die Harten in den Garten. Infos und Anmeldung: www. redbull.com/no-no/events/red-bull-ragnarok Foto: Daniel Tengs/Red Bull Content Pool
VIELSEITIGER ALLROUNDER MIT LUFTKERN Das Misfit ist Slingshots Freeride-Allrounder für alle Könnerstufen, der einfaches Höhelaufen, butterweiche Richtungswechsel und vorhersehbaren Pop bietet. Es ist ein Board, dass sich anpasst und in allen Bedingungen funktioniert und richtet sich an Kiter, die sich auf keine Stilrichtung festlegen und einfach nur Spaß haben wollen. Seine Vielseitigkeit liegt im AllroundShape mit moderatem Rocker und in der einzigartigen Flexabstimmung begründet. Statt Holz kommen hier beim 2019er-Modell leichtere und flexiblere Kunststoffwaben zum Einsatz, die das Gewicht des Boards um zehn Prozent senken. Die Tips enthalten thermisch verschweißte KoroydRöhrchen – diese Kunststoff-Waben sind doppelt so elastisch wie reine Holzkerne und um 70 Prozent leichter. Besonders robust wird das Misfit (deutsch: Außenseiter) auch durch eine schützende Urethan-Kante rund ums Board.
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NEUIGKEITEN
ATLANTIC SHORE: SURFPONCHO ZU GEWINNEN! Zum Umziehen am Strand und zum Chillen nach der Session ist ein kuschelig warmer Poncho einfach unbezahlbar ... Du hast noch keinen? Dann solltest du in den nächsten Tagen unsere Social Media Channels checken (@thekitemag auf Instagram und Facebook). In Kooperation mit Atlantic Shore verlosen wir einen Surfponcho – Größe und Design darf sich der Gewinner selbst aussuchen! Atlantic Shore ist ein Familienunternehmen aus Portugal, das alle Ponchos (100 % Baumwolle) unter fairen Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen in Handarbeit produziert. Hier kannst du dich schon mal umsehen: www.atlantic-shore.com Foto: @Thomas Burblies
JUBILÄUM: DIE BOOT WIRD 50 Kaum zu glauben, dass es die boot-Messe schon seit fünf Jahrzehnten gibt! Eröffnet wird das 50-Jahre-Jubiläums-Event nächstes Jahr (19. bis 27. Januar) übrigens von niemand geringerem als Surf-Legende Robby Naish. Wassersport-Freaks, die auf die Mischung Action, Fachsimpeln, Chillen, Informieren und Ausprobieren stehen, sollten sich einen boot-Besuch nicht entgehen lassen! Auf 13.000 Quadratmetern in der Halle 8a gibt’s die neuesten Technologien und Produkte aus dem Bereich Kiten und Wakeboarden zu sehen, und natürlich sind auch zahlreiche Kitehersteller vor Ort. IndoorKiten in der Messehalle ist zwar schwierig, dafür stehen im 1.400 Quadratmeter großen Wasserbecken eine Wakeboard-Show, ein Tow-In, SUP- und viele andere Materialtests sowie ein Foil-Contest auf dem Programm. Austoben kann man sich auch auf der stehenden Deepwater-Wave – für die man sich allerdings unter thewave.boot. de anmelden sollte. Oder man bucht vor Ort einfach gleich seinen
nächsten Urlaub in windige Traumdestinationen ... Ab 17 Uhr lädt dann die Beach World zu einem Absacker, bei dem man den Abend gechillt ausklingen lassen kann. Geöffnet ist die boot übrigens täglich von 10 bis 18 Uhr. Mehr Infos und Tickets gibt’s auf www.boot.de. Fotos: Messe Düsseldorf/ctillmann
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KITESURF MASTERS: TERMINE 2019
Der nächste Kitesommer ist zwar noch nicht wirklich in Sicht – sich mental schon mal darauf einzustellen, kann aber nicht schaden. Zum Beispiel, indem man sich die Termine für die Multivan Kitesurf Masters 2019 dick und fett im Kalender vermerkt! Bei der offiziellen
deutschen Meisterschaftsserie werden die Meisterschaftstitel in den Disziplinen Racing, Slalom und Freestyle in Form einer Regatta an diversen Stränden von Nord- und Ostsee ausgetragen – buntes Rahmen- und Partyprogramm inklusive. Summer Opening, Westerland auf Sylt: 30.5.–2.6.2019 Tourstopp Usedom, Strand von Ahlbeck: 21.6.–23.6.2019 Tourstopp Heiligenhafen, Seebrücke: 2.8.–4.8.2019 Finaler Tourstopp in St. Peter Ording: 21.8.–25.8.2019 Tarifa, Infos & Registrierung: www.kitesurf-masters.de Fotos: CW/Lightnic Photography
CONNECT BAR: CLEVER & SMART Mit dem neuen Progression/Freeride-Lineup richtet sich Flysurfer an Einsteiger, Abenteurer und Dienstleister wie Schulen, die sich im Kitesport etablieren wollen. Herzstück der Serie für smarte Shopper ist die Connect-Bar: Das Preis-Leistungs-Verhältnis der 50-cm-Bar mit B-Safe-System (bereits installierte 5. Leine), Quick Release 3.0, austauschbaren Verschleißteilen, viel Komfort durch gut geschützte Bauteile und nur 0,84 kg Gewicht kann sich sehen lassen. Das 5-Leiner-Setup der Connect-Bar ist kompatibel mit der Peak4-Produktlinie von Flysurfer. Alle Infos dazu findest du auf www.flysurfer.com. Foto: Flysurfer
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Österreich ist sicher nicht das Land der tausenden Kitespots – für gelungene Events spielt das allerdings keine Rolle. Es genügt ein Spot, der funktioniert und Teilnehmer und Besucher happy macht. So wie der Neusiedlersee mit den Surf Games in Podersdorf. Nach dem vollen Erfolg des Events in den Vorjahren – 2018 etwa fanden an zwei Tagen zehn Contests inkl. Kitesurf-Free- und Parkstyle, StraplessFreestyle sowie ein Jedermann-Rennen für Kite- und Windsurfer
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SURF GAMES 2019: 23. BIS 26. MAI statt – wird die Veranstaltung nächstes Jahr noch größer. Neben vielen Wettbewerben in verschiedensten Disziplinen präsentieren die Hersteller vor Ort ihre News, und beim Kite- und Windsurf-Testival kann man aktuelles Equipment ausprobieren. Infos: surf-games.at, Anmeldungen unter info@stylehunters.at Fotos: Helmut Fuchs
KITECLOUD: GET CONNECTED! Wer sich mit anderen Kitern vernetzen will, Fahrgemeinschaften oder neue Buddys für gemeinsame Sessions sucht, Tipps und Tricks austauschen oder sich übers aktuelle Wetter am Spot informieren möchte, ist bei Kitecloud richtig! Die App ist in Spots organisiert – man abonniert einfach seine Lieblingsspots und wird auf Wunsch sofort benachrichigt, wenn es etwas Neues gibt. Nachrichten, Fotos und Quick-Reports (die aktuellen Windbedingunen vor Ort) können mit anderen Nutzern geteilt werden. So weiß man nicht nur immer, was wo gerade abgeht – und erspart sich gegebenenfalls auch viele leere Kilometer ... Die weltweite Spot-Datenbank wird laufend erweitert, und auch als Nutzer kann man fehlende Spots eingeben und freigeben lassen. Die App ist für iOS und Android verfügbar. www.kitecloud.app
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RIDER: SAM LIGHT LOCATION: BRASILIEN Foto: Andre Magarao SL: Diese Aufnahme entstand letztes Jahr im September, als ich eine Woche lang die World Class Kiteboard Academy als Coach begleitete. Andre stieß ein paar Tage zu uns, damit die Schüler lernen konnten, wie man mit Fotografen arbeitet, um magazinreife Shots zu bekommen. Dies ist einer der „to go“-Moves, den ich den Studenten zeigte, weil er auf Fotos einfach gut aussieht – ein Front to Blind mit Tailgrab und Tweak.
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MG: Nach vier Jahren Pause beschloss ich, diesen Winter wieder mal nach Brasilien zu reisen, um meine Skills mit meinem neuen Equipment von Nobile zu pushen. Ich bin froh, wieder zum Nobile-Team zu gehören und auch zufrieden mit meinen Fortschritten. An diesem Spot lässt einen der Wind nie im Stich, und es sind immer ein paar Pros dort, mit denen man gemeinsam trainieren kann. Der Wind ist jeden Tag annähernd gleich und innerhalb der Lagune findet man flaches Wasser. Auf meinen Trips habe ich immer zwei Arten von Boards dabei: Das 50/Fifty fürs Freestyle-Training und das NHP Split, das kaum Platz im Koffer braucht und sich gut zum Cruisen, für Big-Air und zum Herumspielen in der Welle eignet. Auf dem Foto sieht man einen 313 mit Grab, gesprungen mit 10-Meter-Leinen. Das Bild enstand früh am Morgen, wo noch fast keine Leute in der Lagune sind – ein perfekter Zeitpunkt, um aufs Wasser zu gehen.
RIDER: MAXI GOMEZ LOCATION: CAUIPE, BRASILIEN Foto: Samuel Cardenas
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RIDER: ADRIAN GEISLINGER LOCATION: SUGAR COVE, MAUI, HAWAII Foto: Benjamin Geislinger AG: Nach einer morgendlichen Surfsession auf der anderen Seite der Insel war es Zeit für eine Kitesession. Mit Riffen nah am Strand und böigem Wind ist Sugar Cove kein einfacher Spot. Speziell, wenn der Wind mit 30 bis 35 Knoten hämmert. Mit dem 6er-Soul und dem Cruizer Foil wurde es eine überraschend gute Session, die mein Bruder mit der Kamera festhielt.
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RIDER: ALEX NETO LOCATION: CAUIPE, BRASILIEN Foto: Rene Grammer AN: Dieser Shot zeigt ganz klar, wie easy going ich dieses Jahr drauf bin, da ich außer beim Stop in meiner brasilianischen Heimat nicht an der Tour teilnehme. Ich bin oft an der Lagune, wo Carlos Mario und die anderen Pros trainieren. Statt Hardcore-Trainings-Sessions habe ich einfach nur Spaß! Was nicht bedeutet, dass ich nicht trainiere – aber ich bin mit meiner Leistung momentan zufrieden und genieße Momente wie diese total.
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RIDER: LIAM WHALEY LOCATION: BRASILIEN Foto: Andre Magarao TKM: Niemand ist gern außer Gefecht. Und obwohl Liam nach einer Verletzung beim GKA-Event im Juni nach langer Kitepause bei FIFA 18 unschlagbar ist, wurde es Zeit, dass er zurück aufs Wasser kommt. Wie es aussieht, wenn sich über Monate aufgestaute Frustration entlädt, demonstriert dieser Shot ...
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RIDER: RALPH BOELEN LOCATION: MAURITIUS Foto: Joanna Boelen RB: Ich liebe es, an meinen Tricks zu arbeiten und sie mit bestimmten Moves noch stylisher zu machen, zum Beispiel mit einem Grab wie hier. Ich denke, jeder Sport birgt eine gewisse Bewegungskunst in sich – man muss sie nur fßr sich entdecken ...
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RIDER: WILLOW RIVER-TONKINS LOCATION: KAPVERDEN TKM: Manchmal schaust du auf einer Welle down the line und dir wird klar: Das geht sich nicht mehr aus ... Beim Surfen kickst du dann dein Board weg und wartest auf den Waschgang. Beim Kiten bleibt dir immer noch die Flucht nach oben – wie Willow hier gekonnt demonstriert.
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Nachdem ich ihn bei dieser Session gesehen hatte, wusste ich: Ihm den Sieg beim King of the Air 2019 streitig zu machen, wird definitiv kein Kinderspiel ...
BP: Kevin Langeree, amtierender Red Bull King of the Air, war gerade erst in Kapstadt angekommen, als wir uns trafen. Die Bedingungen für seinen 9er-Pivot waren ziemlich gut – 30 Knoten Südost – und auch der Swell konnte sich sehen lassen. Perfekte Conditions, um sich richtig hoch rauszuschießen!
RIDER: KEVIN LANGEREE LOCATION: KAPSTADT Foto: Brendan Pieterse
RIDER: ERIK FRANG LOCATION: KANADA Foto: Chris Curran ER: Die Forecast für diesen Tag hatte schon seit langem gut ausgesehen – aber da sich das Wetter oft unerwartet ändern kann, traute ich mich nicht, mich zu früh zu freuen. Aber es blieb stabil, und so nahm ich mir für den großen Tag frei. Am Vorabend ging es in unserer Kitegruppe total rund, mein Telefon klingelte pausenlos. Ich blieb viel zu lange auf, sodass ich am nächsten Morgen verschlief und erst spät am Spot auftauchte. Ein paar Jungs waren schon draußen – also schnappte ich mir mein Jester und meinen Roam und sah zu, dass ich aufs Wasser kam. Am Abend war ich so fertig, dass ich kaum noch laufen konnte ...
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RIDER: OLLY BRIDGE LOCATION: WARNEMÜNDE, DEUTSCHLAND Foto: Alex Schwarz OB: Dieser Shot entstand kurz vor den europäischen Foil-Meisterschaften in Norddeutschland. Wir machten ein paar Materialtests in der Nähe des Eventgeländes und fanden dabei ein paar Schilfgürtel, die sich gut als Fotokulisse eigneten. Der Wind war etwas böig, aber ich bekam ein paar coole Slides und Drags vor dem Schilf hin – zum Glück war Alex vor Ort, um die Session mit seiner Kamera einzufangen.
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RIDER: BRUCE KESSLER LOCATION: HOCHWANG, SCHWEIZ Foto: Lukas Pitsch LP: Wenn der Südwind über die Alpen zieht, wird Hochwang zum absoluten Snowkite-Paradies mit abwechslungsreicher Landschaft, konstantem Wind und gutem Wetter. Und Bruce Kessler, dem jungen Schweizer Talent – der im Schnee Kiteloops durchzieht, wie es weltweit wahrscheinlich nur wenige Kiter beherrschen ...
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Es gibt nur eine Handvoll Kiter, die den Surfstyle zu 100 Prozent verkörpern – so sehr, dass man auf ihren Fotos die Bar wegretuschieren könnte und keinen Unterschied zum klassischen Wellenreiten bemerken würde. Moona Whyte ist eine davon. Auf Hawaii aufgewachsen, hat sie die Wellen immer vor der Haustür – und weiß perfekt damit umzugehen. Fotos: James Boulding
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n o o M JOHN BILDERBACK F | Moona, was war dein beängstigendster BackyardsMoment? Naja, eigentlich ist fast jede Session in Backyards beängstigend … Aber am schlimmsten war es, als sich nach einem Sturz die Leinen um meine Hand und meine Bar wickelten. Ich kam damals nicht rechtzeitig rein und steckte außerhalb des Breaks fest, wo ich hin und herfuhr, mit großen Wellen und ohne Wind, um zurück zum Strand zu kommen. Dass ich ohne Wind innerhalb von Backyards war und große Brecher hereinkamen, hatte ich schon oft. Ich wurde dort auch schon einige Male durchgewaschen und musste übers Riff schwimmen – aber mittlerweile ist mir die Situation schon vertraut. Am schlimmsten ist eher die Erwartung eines Crashs ... TKM F | Wann hast du mit dem Wellenreiten begonnen? Mein Dad hat mich schon mit fünf Jahren dazu gebracht. Allerdings hatte ich nicht wirklich Spaß daran, bis ich schließlich mit 14 mit dem Kiten begonnen habe. Ich habe es mit dem Surfboard gelernt und bin direkt in die Wellen gegangen – weil alle anderen das auch machten. Seitdem bin ich besessen vom Kiten in der Welle und bin nebenbei auch mit dem Shortboard, dem Longboard, dem SUP und beim Foilen unterwegs. JALOU LANGEREE F | Wo siehst du dich in fünf Jahren – was sind deine Ziele? Das ist eine schwere Frage! Ich bin immer mit dem Flow gegangen, habe meine Kitekarriere verfolgt und Gelegenheiten genutzt, die sich ergeben haben. Mit dem Ergebnis bin ich bislang ganz glücklich. Also werde ich einstweilen so weitermachen, werde schauen, wohin sich die Competitions entwickeln, werde hoffentlich noch viel mehr Wellenreiten und coole Trips machen, darunter auch Girls-Trips. Im Moment ist mein Ziel, alles mögliche durch Reisen mitzunehmen und zu lernen und andere zu inspirieren, ein gesundes und nachhaltiges Leben zu führen.
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na JAMES BOULDING F | Moona, du bist einer der bescheidensten, talentiertesten und gutherzigsten Menschen, die ich kenne – ABER, wenn du entweder das Leben einer Schildkröte, eines Delfins oder eines Wals retten müsstest, welches wäre es und warum? Ich müsste mich für den Wal entscheiden, weil Wale einfach so wunderbare Tiere sind. Aber: Wir alle können all diese Tiere jeden Tag retten, indem wir Plastik vermeiden! Etwa, indem wir zu wiederverwendbaren Flaschen und Behältern greifen und nur verantwortungsvoll gefangenen Fisch essen. F | Du bist jetzt schon seit Längerem an der Spitze der weiblichen Profi-Kite-Liga mit dabei – und es ist großartig, immer mehr Frauen mit Surfboards in der Welle zu sehen. Was würdest du jemandem raten, der vom Twintip auf ein Surfboard wechseln und Wellenkiten möchte? Unbedingt machen – es ist eine ganze andere Art des Kitesurfens! Ich würde in kleinen Wellen anfangen (eine Größe, bei der man auch noch stressfrei schwimmen kann) und viele DownwindTurns im flachen Wasser üben. Wenn man ein Gefühl dafür entwickelt hat, kann man verschiedene
Boards ausprobieren und die richtige Größe und den passenden Shape für sich finden. TKM F | An manchen Tagen geht Keahi aufs Wasser, du aber nicht – habt ihr beide eure Limits und woher wisst ihr, wo diese liegen? Sagt ihr euch auch mal gegenseitig, dass der andere rausgehen soll oder eben nicht? Keahi kennt keine Limits … Zumindest scheint es so! Bei mir geht es hauptsächlich um den Wind. Wenn die Wellen groß sind, aber der Wind konstant und vorhersehbar, kann man immer raus, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Ist der Wind allerdings böig oder schwach, steigt die Chance, dass man seinen Kite droppt und schwimmen muss oder da draußen auf seinem 5’-irgendwasSurfboard festsitzt. Wenn ich mich mit diesem BestCase-Szenario nicht wohl fühle, gehe ich einfach nicht raus. Keahi hat seinen Kite selbst in leichtem bis gar keinem Wind immer unter Kontrolle. Wenn man ihn alleine auf dem Wasser sieht, sind meist nicht nur die Wellen groß und heftig, sondern auch der Wind ist mies. Diese Kombi findet man oft in Backyards, weshalb ich dort auch oft lieber am Strand bleibe. Dass Keahi mir gesagt hat, ich solle nicht rausgehen, ist bisher einmal passiert – bei riesigen Sets in One Eye. Der Wind war schwach
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und es gab keine Rettungsboote. Ich wollte mir aber nicht sagen lassen, was ich tun soll und was nicht – und so ging ich nach ihm trotzdem raus. Und lernte meine Lektion … PATRI MCLAUGHLIN F | Bei der GKA-Tour gab es dieses Jahr wetterbedingt nur einen echten Wave-Stop. Was denkst du über Strapless-Freestyle? Bist du noch motiviert, in dieser Disziplin zu starten? Ich mag es als Nebendisziplin, aber nicht hauptsächlich. Leider habe ich mich dabei auch schon verletzt – und obwohl es in flachem Wasser Spaß macht, bin ich mehr motiviert, in der Welle zu kiten! Es ist gut, dass die Tour dank StraplessFreestyle noch immer am Laufen ist und ich finde es auch toll, dass dadurch die weibliche Seite des Sports noch mehr gepusht wurde. Zu dieser Disziplin quasi gezwungen zu werden hat vielen Mädels geholfen, ihre Selbstzweifel zu überwinden. Obwohl wir diesbezüglich noch einen langen Weg vor uns haben, ist es immer cool zu sehen, wenn Leute aus ihrer Komfortzone ausbrechen. Und: Eine neue Disziplin zu lernen, macht einen langfristig zu einem besseren, vielseitigeren Kiter. Im Herzen bleibe ich trotzdem immer eine Surferin.
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OLIVIA JENKINS F | Moona, du bist zum Kiten schon um die ganze Welt gereist. Was ist deine Lieblingswelle und warum? Ich würde sagen, mein Homespot Oahu, weil es ein Righthander ist. Ich kenne die Welle in- und auswendig, und wenn keiner draußen ist, kann ich sie perfekt timen. Aber ich denke, jeder liebt seinen Homespot bei perfekten Bedingungen! Ponta Preta habe ich leider noch nicht an guten Tagen erlebt, aber ich konnte das enorme Potential des Spots sehen – bei gutem Swell könnte das durchaus mein Favorit werden! TKM F | Gehst du am North Shore auch zum Paddlesurfen? Ja, Paddlesurfen liebe ich fast so sehr wie Kiten. Der North Shore ist für seine heftigen Surfbedingungen bekannt – die Wellen sind dort viel kraftvoller als an anderen Spots, es gibt aber auch schwächere Wellen. Ich lebe an einem Surfspot namens Lanis und kann deshalb immer aufs Wasser. Die Wellen dort sind relativ sanft, und an kleineren Tagen findet vor Ort sogar Surfunterricht statt. Das einzige, was am North Shore stört, ist, dass es oft zu voll wird und man kaum eine leere Welle findet. Meistens gehe ich mit meinem 5’3er-Omni von Firewire – ein Level-onezertifiziertes Ecoboard, nachhaltig hergestellt aus recycelten Materialien. Das beste Board ever!
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MATT ELSASSER F | Was denkst du wäre in der Kiteindustrie nötig, um mehr weibliche Rider aufs Wasser zu bringen? Da gibt es viel, was man tun kann: Mehr Posts und Artikel von kitenden Frauen, sowohl online als auch in den Magazinen. Mehr Girls-Only-Kitecamps. Frauen motivieren, an Competitions teilzunehmen. Die GKA ist darin ganz gut, da das Preisgeld gleichmäßig nach der Zahl der Teilnehmer verteilt wird – die Anzahl an Frauen bei den Teilnehmern ist deutlich gestiegen. Auch wäre es gut, Frauen echte Sponsorverträge zu geben. TopAthletinnen, die genauso viel Zeit und Aufwand in ihre Karriere stecken wie Männer, sollten fair bezahlt werden. Dann würde man mehr Girls-Trips, mehr Content und mehr Frauen auf dem Wasser sehen. MATCHU LOPES F | Hast du schon mal überlegt, Jaws zu surfen? Wenn ja, bei welchen Bedingungen? Ich bin nicht wirklich ein Adrenalinjunkie, weshalb ich nicht den Wunsch hege, in den riesigsten Wellen zu surfen. Aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich nicht nein sagen! Für Jaws müsste es ein Tag mit gutem Wind sein, und aus Sicherheitsgründen bräuchte ich jemanden mit einem Jetski oder Kite, der da draußen ein Auge auf mich hat. ANNELOUS LAMMERTS F | Du kommst aus Hawaii – ist es da manchmal schwierig, an andere Orte zu reisen, die weniger schön sind? Ich kann nicht abstreiten, dass ich durch meine Heimat definitiv verwöhnt bin. Aber ich bin dankbar, reisen und andere Länder erkunden zu können. Das ist immer eine gute Erfahrung – ob man nun mit anderen Kitern abhängt, andere Kulturen kennenlernt oder neue Wellen entdeckt. Gerade wenn es irgendwohin geht, wo ich noch nie war, finde ich das total aufregend. Aber gut: Zu wissen, dass Hawaii immer auf mich wartet, macht es wahrscheinlich schon leichter …
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Wer also Lust auf good Vibes, warmes Wasser und neue beste Kitebuddys hat, kann schon mal sein Kitezeug (und sein bestes Spanglish) zusammensammeln – und sich auf nach Cabarete machen.
Wer die Insel mal von einer anderen Perspektive aus sehen will, sollte sich einen Tag Zeit nehmen und eine (oder zwei oder drei) Stunden in eine Richtung fahren. Die Nordküste hat einiges an unberührten Wellen, versteckten Lagunen, atemberaubenden Wasserfällen, tiefen Höhlen und malerischen Bergkulissen auf Lager. Mit dem Marketing-Slogan “DR has it all!” treffen die dominikanischen Touristiker ziemlich ins Schwarze. Zumindest, was uns Kiter betrifft. Um noch mehr Spaß zu haben, sollte man sich unbedingt mit den Locals anfreunden. Nicht nur, dass sie überaus herzlich und freundlich sind – sie wissen auch, wie man Spaß hat!
Cabarete Bay liegt am Zentrum der Stadt, wo sich auch alle Hotels, Bars und Einkaufsmöglichkeiten befinden. Die leichte Erreichbarkeit macht diesen Strand für Besucher am interessantesten. Gleich um die Ecke gibt es den Kite Beach, der seinen Namen wohl daher hat, dass er vermutlich die besten Kitebedingungen auf der Insel bietet. Was allerdings – wie alles im Leben – auch Nachteile mit sich bringt. So bietet der Beach zwar bessere Conditions, aber weniger Platz als die Bay. Etwas weiter downwind befindet sich Playa Encuentro, einer der konstantesten karibischen Wavespots. Das wäre also das Setup von Cabarete. Die Nähe dieser Strände zueinander und die lustigen Shorebreaks machen sie auch perfekt für epische Downwinder (und herausfordernde Upwinder).
Auch wenn Cabarete von einem Ende zum anderen gerade mal 15 Kilometer misst, hat Mutter Natur der Insel einige geniale Kitespots geschenkt: Am östlichen Ende befindet sich eine Flachwasserlagune namens La Boca. Einst ein Secret-Spot – bis immer mehr Pros begannen, hier ihre Videos zu shooten. YouTube sei dank!
All diese Kitesurf-Legenden haben eine gemeinsame Heimat – Cabarete – und wurden praktisch mit der Bar in der Hand geboren. Kein Wunder, bei diesen perfekten Bedingungen: Side-Onshore-Wind mit 15 bis 20 Knoten, und das fast jeden Tag. Im Wesentlichen gibt es in Cabarete zwei Windsaisons: Im Winter (Dezember bis April) und Sommer (Juni bis September). Der Winter liefert die Welle, der Sommer die Passatwinde. Die Zwischenmonate Mai, Oktober und November bringen oft auch epische (und generell ruhigere) Sessions mit sich – speziell für Foiler, die dann bei Leichtwind ein endloses Trainingsgelände vorfinden.
CABARETE IST EINER DIESER ORTE, AN DEM KITESURF-STARS GEBOREN, HERANGEZÜCHTET UND TRAINIERT WERDEN. WER SICH IN DER SZENE AUSKENNT, DEM SIND FREESTYLE-RIDER WIE ARIEL CORNIEL, LUIS ALBERTO CRUZ, ALEX SOTO UND ROBINSON HILARIO – ALLE DOMINIKANER – EIN BEGRIFF. UND WER SCHON LÄNGER DABEI IST, KANN SICH BESTIMMT AN REDBULL-SPONSORGIRL SUSI MAI, LUCIANO GONZALES UND WILSON TAVARES ERINNERN, DIE EBENSO IN DER DOMREP AUFWUCHSEN. ADEURI CORNIEL DOMINIERT MOMENTAN DIE JUGEND-OLYMPIA-LIGA IM KITEN – WENN ER NICHT GERADE DOUBLE-HANDLEPASSES IN DER FREESTYLE-TOUR RAUSKNALLT.
FERNWEH | CABARETE
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UNTERKUNFT: Du kannst beides haben – leben wie ein Local oder super luxuriös. Cabarete bietet Möglichkeiten für jedes Budget. Direkt am Strand wohnen kostet natürlich mehr. Aber auch abseits vom Strand ist man nie wirklich weit weg und kann entweder zu Fuß gehen oder günstig mit den Öffis fahren. Eine passende Unterkunft findet man am besten über die lokalen Facebook-Gruppen.
ANREISE: Puerto Plata (POP) ist etwa 20 Minuten von Cabaretes Zentrum entfernt. Manchmal ist aber der Flughafen Santiago (STI) die wesentlich günstigere Variante. Die Taxifahrt vom Flughafen dauert dann zwar zwei Stunden und kostet rund 90 Euro, trotzdem kann man beim Ticket oft einige Hunderter sparen. Oder man fliegt nach Santo Domingo (SDQ), mit anschließender Fahrt um ca. 175 Euro.
WAS MAN EHER NICHT HÖREN WIRD: Langweilig, langweilig, langweilig …
Que Lo Que (Was geht?)
WAS MAN OFT ZU HÖREN BEKOMMT:
BIER: €2,20
NEOPRENANZUG: Was ist das?
ZUHAUSE LASSEN: Fancy stuff. Auf Cabarete braucht man weder Stilettos noch Rolex. Hier ist eher Understatement angesagt.
UNBEDINGT EINPACKEN: Dein gesamtes Material! Ernsthaft – nimm alles mit, was in deine Tasche passt. Die Bedingungen ändern sich im Laufe des Tages, und man kann alles brauchen – von kleinen bis hin zu großen Kites, von Foil über Directional bis hin zu Twintip.
Kapstadt VON Joshua Emmanuel
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VOR EIN PAAR JAHREN WAR JOSHUA EMMANUEL NOCH RELATIV UNBEKANNT – MIT VÖLLIG IRREN HÖHEN UND KOMPROMISSLOSEM STYLE KATAPULTIERTE ER SICH JEDOCH SCHNELL IN DIE MEDIEN, UND CORE SCHNAPPTE SICH JOSH UND HOLTE IHN INS TEAM. MITTLERWEILE VERKÖRPERT ER DIE WIEDERAUFERSTEHUNG DER HARDCORE-BIG-AIR-RIDER, HIELT EINE WEILE LANG DEN WELTWEITEN WOO-HÖHENREKORD UND ARBEITET AN DEM, WAS ER AM BESTEN KANN: SEINE BADASS-SKILLS UNTER BEWEIS STELLEN. UND DAS AUF HÖCHSTEM LEVEL. FOTOS: Brendan Pieterse
WAS SIND DEINE ERSTEN ERINNERUNGEN ANS KITEN? Ich hatte als Kind das Glück, dass meine Eltern nur 20 Meter vom Strand entfernt wohnten. Nach der Schule war ich oft mit meinen Freunden zum Bodysurfen im Shorebreak, da war ich etwa sechs, sieben Jahre alt. Mit dem Kiten habe ich 2004 in Durban begonnen. KANNST DU DICH NOCH AN DEINE ERSTEN KAPSTADT-SESSIONS ERINNERN? Als ich das erste Mal dorthin kam, hatte ich schon viel von Kapstadt gehört. Aber es dann selbst zu erleben, war etwas völlig anderes! Die Kraft des Windes dort und die Höhen, in die man sich hinausschießen kann, sind einfach der Wahnsinn. Fünf Jahre später lebe ich nun hier, worüber ich sehr glücklich bin. Jeder Sommer bringt neue Abenteuer und Limits, die es zu pushen gilt. MIT WEM HAST DU ZU KITEN BEGONNEN UND MIT WELCHEN LEUTEN BIST DU JETZT MEIST DRAUSSEN? Als ich angefangen habe, waren außer mir noch drei Youngsters mit dabei: Lorenzo, Bryce und Stuart. Jetzt, 14 Jahre später, kiten wir immer noch gemeinsam! Zusätzlich habe ich in den letzten Jahren die Kapstadt-Crew kennengelernt, und mit diesen Jungs auf dem Wasser zu sein ist auch großartig.
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WIE SEHEN DIE TYPISCHEN BEDINGUNGEN AM SPOT HEUTZUTAGE AUS? Wenn ich in Kapstadt schon um sieben Uhr früh von 30 Knoten geweckt werde, habe ich keinen Stress – denn starker Wind am Morgen bedeutet, dass es am Nachmittag umso stärker ballert. Der Wind kommt generell morgens und wird gegen Mittag schwächer, bevor er um rund zwei Uhr nachmittags wieder zunimmt. Um sechs Uhr Abends haben wir meistens 30 Knoten oder mehr.
gesehen – der Wind blies mit rund 50 Knoten, ich war mit meinem 8er draußen und zog ein paar meiner bisher größten Megaloops durch. Nach solchen Sessions bin ich absolut süchtig!
HAT SICH DAS SETUP AN KAPSTADTS STRÄNDEN IN DEN LETZTEN JAHREN VERÄNDERT? Im Laufe der Zeit ist es an den Stränden schon enger geworden. Dafür sind viele neue Gesichter aufgetaucht, und das Level ist irrsinnig hoch geworden. Das sehe ich als größte Veränderung.
GLAUBST DU, DASS DU BEIM KITEN JE SO WEIT GEKOMMEN WÄRST, WENN DU NICHT NACH KAPSTADT GEZOGEN WÄRST? Ich würde mal trotzig behaupten: Mein Umzug von Durban nach Kapstadt hat mir definitiv mehr Präsenz verschafft. Kapstadt ist eine Drehscheibe der Kiteszene, jeder kommt irgendwann hierher. Und wenn man etwas drauf hat, kann man sich hier Schritt für Schritt einen Namen aufbauen.
WIE WÜRDEST DU DEINEN PERFEKTEN TAG BESCHREIBEN? Das wäre ein Tag in Kapstadt mit Südostwind mit rund 40 bis 50 Knoten und 4 bis 6 Fuß hohen Kickern – und ich auf dem Wasser mit meinem 8erGTS5 mit 20-Meter-Leinen und meinem Board von Carved. GIBT ES EINE SESSION, AN DIE DU DICH EWIG ERINNERN WIRST? Ja, das war in der letzten Saison, als Ruben, Ross und ich zu Misty Cliffs gefahren sind. Bei solchen Bedingungen hatte ich den Spot noch nicht oft
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WO GEHST DU NACH EINER ORDENTLICHEN LOOP-SESSION AM LIEBSTEN ESSEN? Jerry’s ist immer eine gute Option – da gibt es jede Menge leckere Burger und Biere.
WENN DU DIR EINEN GANZ ANDEREN SPOT ALS FAVORITEN AUSSUCHEN MÜSSTEST, WELCHER WÄRE DAS? Mauritius. Eine unglaubliche Insel mit großartigen Leuten und den besten Wellen. Big-Air bedeutet mir viel, aber auch das Surfen ist ein Teil von mir. Mir eine Barrel zu schnappen oder Turns in die Lip zu knallen liebe ich genauso wie das Gefühl eines fetten Megaloops.
MEIN STRAND
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mmi u S e t i B2B K
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Happy faces: Crew und Teilnehmer des B2B Kite Summit
Eine Business-Convention mit einem Trip an einen der besten Kitespots der Welt zu kombinieren? Klingt doch fast zu schön, um wahr zu sein. Ist es aber: Beim B2B Kite Summit trafen sich 200 Unternehmer mitten in der marokkanischen West-Sahara. Anja Fuchs wollte herausfinden, wie Business in Boardshorts abläuft – und machte sich auf den Weg nach Dakhla. FOTOS: HERVÉ PHOTOGRAFF Als ich meinen Trip nach Dakhla startete, hatte ich ehrlich gesagt null Ahnung, was mich dort erwarten würde. Klar, ich war davor schon auf zig verschiedenen Kite-Events gewesen – Worldcups, nationale Meisterschaften, olympische Qualifikationen … aber ein Business-Gipfel, bei dem Network-Meetings, Vorträge internationaler Unternehmen und bekannter Speaker mit Kiten kombiniert werden sollten? So etwas war mir völlig neu. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Event dieser Größenordnung (mit 200 Teilnehmern!) organisiert sein sollte und wie die Teilnehmer sein würden. Daher war ich super neugierig und fragte mich: Wie wird wohl die Atmosphäre sein – super steif und seriös? Und wie werden die Kite-Einheiten organisiert sein – wird das mit 200 Leuten auf dem Wasser nicht im totalen Chaos enden? Nun, sorry für den frühen Spoiler … aber am Ende kam alles komplett anders, als ich es mir ausgemalt hatte. Das zeigte sich bereits am ersten Morgen des B2B Kite Summits, als sich die Teilnehmer zum Frühstück trafen. Vom ersten Moment an spürte ich eine positive, relaxte Stimmung innerhalb dieser bunt gemischten Gruppe an Unternehmern verschiedenster Branchen: vom Piloten, Immobilienmanager, App-Programmierer, Hotelinhaber und Social-MediaExperten über die Redner, zu denen Leute wie Edgar Grospiron (ehemaliger Freestyle-Ski-Olympiasieger) zählten, bis hin zu F-ONE-Gründer Raphaël Salles mit seiner Crew. Sie alle waren aus demselben Grund nach Dakhla gekommen – um am B2B Kite Summit teilzunehmen. Und alle waren bestens eingestimmt und vorbereitet auf drei Tage voller Networking, 1-to-1-Meetings, Keynotes, abendliche Parties und natürlich jede Menge Kiten! Wer die B2B-Teilnehmer nicht kennt und nicht weiß, wer welches Business macht, kann nur raten … denn die meisten laufen von früh bis spät
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Laurent Houitte, Organisator des B2B Kite Summit und King of Beach Business
Edgar Grospiron, ehemaliger Freestyle-Ski-Olympiasieger und Laurent on Stage
in Boardshorts herum. Bei diesem ersten B2B Kite Summit war der Großteil der Teilnehmer aus Frankreich. Viele von ihnen sind Mitglieder von Kite & Connect, einem französischen Kitesurf- und UnternehmerClub, gegründet von B2B-Kite-Summit-Organisator Laurent Houitte. Ein Geschäftsmann und leidenschaftlicher Kiter seit zwölf Jahren. Laurent erzählt, wie die Idee für den Summit entstand: “Durch das Kiten habe ich viele Länder bereist. Überall trifft man Leute, baut Connections auf. Und es gibt auch einige Unternehmer, die kiten – und die sich vielleicht kennenlernen sollten. Damals hatte ich eine Marketingfirma, aber keine Zeit, um sie zu pushen. Ich dachte immer: Beach-Business wäre doch eine großartige Sache. Denn man muss nicht ernst sein, um Dinge ernsthaft zu betreiben! Man kann auch ohne förmliche Umgebung ganz einfach Business in Boardshorts machen und trotzdem gute Connections kreieren, Input finden, teilen und sich gegenseitig inspirieren. Eines Tages erzählte ich einem Freund am Strand, dass ich gerne ein Event für Kiter und Unternehmer ins Leben rufen würde. Er meinte: So etwas gibt es doch schon – Bill Tai und seine Mai-Tai-Meetings. Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Trotzdem rief ich Bill an, und er erklärte mir, wie sein Business organisiert war. Nach diesem Gespräch war ich sicher: Ich wollte etwas Ähnliches in Europa aufbauen, mit möglichst vielen Unternehmern aus vielen verschiedenen Branchen. “Derzeit verbindet Kite & Connect rund 250 Unternehmer, die
bei regelmäßigen Meetings, Parties und Start-up-Contests in Paris oder anderen französischen Städten zusammenkommen – es gibt aber auch Gruppen in Spanien und sogar Kalifornien! Die Größe der Firma oder das Kite-Level ist dabei völlig egal, das interessiert niemanden. Bei uns gibt es keine VIPs oder Privilegien. Es geht uns darum, einen gemeinsamen Vibe zu teilen.” Laurents Philosophie steht natürlich auch hinter dem B2B Kite Summit, der offen für jeden war, der teilnehmen wollte. 200 Teilnehmer mag vielleicht viel klingen – trotzdem war das Event im Nu ausverkauft. “Klar war es keine Kleinigkeit, eine Veranstaltung für 200 Leute zu organisieren”, gibt Laurent zu. “Noch dazu, verschiedenste Levels dabei waren – von Teilnehmern mit null Kiteerfahrung bis hin zu Proridern.” In Sachen Austragungsort gab es ein paar Bedingungen zu erfüllen: “Wir wollten einen Ort mit guten Connections, nicht zu weit von Europa entfernt und mit Unterkunft direkt am Spot. Dakhla Attitude und das neue Partnerhotel PK25 auf der anderen Seite der Lagune eigneten sich dafür perfekt. Ich habe Driss, den Manager, schon bei einem meiner früheren Dakhla-Besuche getroffen und wir haben uns vom ersten Moment an verbunden gefühlt! Unsere Lebensphilosophie und unsere Werte stimmen in vielen Punkten überein. Also beschlossen wir: Wir gehen das Risiko ein und ziehen das gemeinsam durch! Man kann nicht abstreiten, dass ein Event dieser Größenordnung für uns alle riskant war. Aber wir hatten unsere Vision und dieser sind wir gefolgt.”
Die BackgroundStory
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Wenn es um den typischen Business-Sport geht, denken viele zuerst an Golf. Nicht so Laurent: “Kitesurfen ist das neue Golf ”, erklärt er – mit Augenzwinkern. “Das Beach-Feeling und die positiven Vibes unterscheiden Kiten von vielen anderen Sportarten. Und: Kiten ist zwar technisch anspruchsvoll, aber man braucht dazu nicht so viel Kraft, was es für viele zugänglich macht.” Ganze 25 % der B2B-Teilnehmer kamen ohne jegliche Erfahrung im Kiten und nahmen vor Ort Unterricht. Laurent sieht Dakhla als “mit Abstand besten Spot weltweit, um kiten zu lernen! Dakhla ist wie Hawaii – einfach ein atemberaubender Ort, wo einfach alles möglich ist. Die umgebende Natur ist unglaublich schön, in der Lagune kann man völlig sicher seine ersten Kiteerfahrungen machen, aber auch an seinen Freestyle-Moves arbeiten oder foilen. An der Küste findet man wiederum die perfekten Wellen zum Strapless-Kiten oder Surfen.” Beeindruckt war ich von der Tatsache, dass der Kite-Part der Veranstaltung trotz extrem unterschiedlicher Levels der Teilnehmer reibungslos ablief. Da gehört schon perfekte Organisation dazu – einerseits durch das (riesige!) Rifly Watersports Center bei Dakhla Attitude, das von Larbi Ederkaoui gemanagt wird. Auf der anderen Seite durch Alexis Grandemange von Kite & Connect, der sich um alle Kite-Events während des Summits kümmerte – vom Organisieren der Kurse, eines Surf-Trips zum WestpointSpot und nicht zuletzt einen Downwinder mit 100 Kitern zu Dakhlas berühmter White Dune. Alexis, der seit einigen Jahren eine Kiteschule in Australien managt, gibt zu: “ Die größte Challenge war, 200 Leute aufs Wasser zu bringen und sicherzustellen, dass jeder Spaß hat. Logistik und Timing müssen zu 100 % stimmen.”
Aurélien Pétreu und Raphaël Salles on Stage
EINEN GEMEINSAMEN SPIRIT TEILEN
Speed-Networking bei den 1-to-1-Meetings am Morgen
Und ja, ich war wirklich überrascht … denn vom erwarteten Chaos keine Spur! Trotz der vielen Teilnehmer lief sowohl an der Kitestation als auch am Strand und auf dem Wasser alles total geregelt ab und jeder war super happy. Die Anfänger freuten sich über ihre Erfolge, die erfahreneren Kiter konnten die Lagune auf eigene Faust erkunden und in der endlosen Weite an ihren Tricks feilen. Zusätzlich fand ein Big-Air-Contest statt, der von F-ONE-Teamrider Aurélien Pétreau organisiert wurde, und auch das F-ONE-Team mit Raphaël Salles war vor Ort und bot das neueste Equipment zum Test an. Alexis über die Philosophie des Summit: “Ich mag an diesem Event, dass es nicht nur um Business geht – denn auf dem Wasser ist jeder gleich. Wichtig ist, dass alle einen gemeinsamen Spirit teilen.” Ein Spirit, der deutlich spürbar war. The stoke is real!
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Zeit fürs Business Natürlich könnte ich jetzt stundenlang übers Kiten quasseln. Nichtsdestotrotz war das nicht der einzige Bestandteil der Convention. Also: Reden wir übers Business! Klar, dass bei einem Event mit so großer Teilnehmerzahl ein Zeitplan her muss. Der beim B2B Kite Summit folgendermaßen aussah: Nach dem Frühstück war Zeit zum Netzwerken eingeplant – inklusive täglicher 1-to-1-Meetings, die wie “Business-Speed-Dates” aufgebaut waren. Auch nach dem Mittagessen war genügend Zeit für Networking, und abends gab es täglich wechselnde Keynotes mit den Sponsoren des Events. Auch das F-ONE-Team betrat die Bühne, um Fragen zum aktuellen Material etc. zu beantworten. Teamrider Aurélien Pétreau verriet dem Publikum, wie man eine erfolgreiche Karriere im Immobiliensektor mit einer Kite-Profikarriere kombiniert: Vor neun Jahren startete er sein Business, indem er in ein Apartment investierte. Mittlerweile besitzt er 45! Seit zwei Jahren nimmt er an Competitions teil und hat sich auch für den King Of The Air registriert, wo er seine kreativen Tricks einbringen und sein Limit pushen möchte. Meine Meinung zum Business-Programm: Der Mix an interessanten Themen, kompetenten Tips, innovativen Ideen und Inspiration bei den Keynotes hat mich wirklich umgehauen. Ganz egal, in welcher Branche man tätig ist – wer sich hier nicht inspiriert fühlt, ist selbst schuld. Afterhours Das Gefühl, nach einem großartigen Tag auf dem Wasser abends total ausgepowert zu sein, kennt vermutlich jeder Kiter. Was also, wenn danach noch ein Businessprogramm wartet? Müde? No way! Wer am B2B Kite Summit teilnimmt, sollte nach Kiten UND Business auch noch Energie zum Partymachen übrig haben … denn davon gibt es jeden Tag eine: Am ersten Abend fand die All-White-Party an der Beach-Bar statt, am zweiten Abend eine Proriders-Party, und der
finale Abend stand unter dem Motto “Burning Kite”. Definitiv das Party-Highlight des Events, bei dem Teilnehmer und Veranstalter mit verrückt-schrillen Kostümen im Stil des legendären Burning-ManFestivals auftauchten. Klar, Burning Man ist um einiges größer – aber wenn die Stimmung so überkocht wie an diesem Abend in Dakhla, spielt Größe keine Rolle. Das Dinner-Buffet war der Wahnsinn (mit riesigen, frischen Fischen und allen möglichen anderen Köstlichkeiten, die man sich nur wünschen kann), die Tische, Bänke und die Bar wurden nahe am Meer aufgebaut, so dass ein ganz neues Outdoor-Partyareal entstand. Am Strand fand eine beeindruckende Feuerschlucker-Show statt, bevor schließlich das große Feuer entfacht wurde und der Dj sich an den Turntables zu schaffen machte. Die Crowd war hochmotiviert, und Barkeeper kamen mit der Produktion ihrer genialen Mojitos kaum nach … alles in allem eine mehr als gelungene Partynacht. Gute Aussichten Nach dem tollen Erfolg des ersten B2B Kite Summit stehen die Termine für die Veranstaltung im nächsten Jahr bereits fest: Der B2B Kite Summit 2019 wird vom 25. bis 29. September über die Bühne gehen. Laurent verspricht ein noch größeres Event: “Wir möchten die Teilnehmerzahl auf 300 steigern. Dieses Jahr hatten wir hauptsächlich Unternehmer aus Frankreich hier, aber beim Event 2019 sollen es Teilnehmer aus ganz Europa sein! Aus diesem Grund wird es zukünftig jeweils Gastgeberländer für den Summit geben – für 2019 sind das Deutschland und Österreich. Außerdem wird das Programm noch abwechslungsreicher – beispielsweise wollen wir jungen Proridern die Möglichkeit bieten, innerhalb des B2B Kite Summit Sponsoren zu finden. Zusätzlich gibt es noch die Warm-Up-Session mit der Möglichkeit, schon drei Tage früher anzureisen.” Und ich? Keine Frage, dass ich nächstes Jahr wieder hin muss …
Verrückte Outfits bei der Burning-Kite-Party
PROFIL
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Auf dem Weg zum Strand
Dakhla zeigte sich von seiner besten (Kite)Seite
Resümees Jerome Maillard, Hotelmanager (Normandie, Frankreich) Das beste an diesem Event ist, dass man einerseits kiten und andererseits so viele interessante Menschen treffen kann. Die Teilnehmer kommen von überall her – aus den verschiedensten Sportarten und Branchen! In meinem Business muss ich über die Zukunft reflektieren und festlegen, wie die Firma von unseren Kindern weiter geleitet wird. Hier in Dakhla hatte ich meinen ersten ordentlichen Wasserstart! Ich liebe das Gefühl beim Kiten einfach. Die Natur rund um Dakhla Attitude ist beeindruckend und die Leute super freundlich. Ein Ort, den man definitiv gesehen haben muss. Jerome Bilger, Pilot (Barcelona) Nach Dakhla wollte ich schon länger wieder kommen – die Region ist faszinierend und der Kitespot perfekt. Als mir ein Bekannter vom B2B Kite Summit erzählte, beschloss ich, einfach teilzunehmen. Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe! Das Event bietet Unternehmern eine großartige Plattform, um sich zu treffen und auszutauschen. Ich mag es, neue Leute zu treffen, Teil einer Community zu sein und neue Denkweisen kennenzulernen – abseits von dem, was ich gewohnt bin. In meinem Job als Pilot bleibt nicht viel Platz für Kreativität. Umso besser ist es, hier so viel kreative Energie und Inspiration mitzubekommen. Karine Blanchard, Global Recruiterin (Australien) Ich bin aus Australien, wo ich lebe und wo mein Firmensitz ist, hierher zum B2B Kite Summit geflogen. Einerseits, weil ich es toll finde, meine Leidenschaft Kitesurfen mit Business verbinden zu können. Andererseits, weil ich plane, mein Global-Recruitment-Unternehmen bald nach Europa zu expandieren – und dafür brauche ich natürlich einen Eindruck der aktuellen europäischen Marktsituation. Ich liebe die Kite-Community und finde, sie passt gut zu Unternehmern. Die Leute sind aufgeschlossen, Kiten ist ein sehr inspirierender und freundlicher Sport und für gewöhnlich geht man gemeinsam auf eine Session und unterstützt sich gegenseitig. Dasselbe gilt fürs Business – man braucht andere Menschen.
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Ja, in Marokko gibt’s ein paar Kamele ...
Franck Rocca, Unternehmer, Trainer, Coach und Speaker (Nizza, Frankreich) Dakhla ist ein wunderbarer Ort, die Menschen sind aufgeschlossen und hilfsbereit, die Atmosphäre ist durch und durch positiv und der B2B Kite Summit ist eine beeindruckende Erfahrung für mich! Ich weiß, wie hart es ist, Events dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen – die Organisation ist wirklich unglaublich. Ich habe es sehr genossen, hier über die Zukunft von Social Media zu sprechen und dieses wichtige Thema mit anderen Unternehmern zu teilen. Mein Vortrag in wenigen Worten: Die Welt des Marketings ist gleich geblieben – aber das Internet hat alles verändert. Wir machen Dinge also immer noch so wie vor ein paar Jahren, müssen aber nun andere Marketing-Channels nutzen. Aurélien Pétreau, F-ONE-Teamrider und Unternehmer im Immobilienbereich (Angers, Frankreich) Gemeinsam mit 200 Unternehmern an diesem Ort zu sein, Know-how und Erfahrung teilen zu können ist einfach großartig. Ich habe Architektur studiert, aber nach dem Studium einen anderen Weg eingeschlagen. Ich wollte schon immer mein eigener Boss sein! Mein Business mit meiner Kitekarriere zu kombinieren ist möglich, weil ich mit meinem Bruder zusammenarbeite. Während er in der Firma in Westfrankreich die Stellung hält, mache ich alles, was von unterwegs aus geht. Wer ein Business hat, muss immerzu innovativ sein – dasselbe gilt für Profikiter. Mein Style beim Kiten ist, immer neue Tricks zu kreieren und mich so von anderen zu unterscheiden. Ich brauche immer ein Ziel, um mich weiter zu pushen! 2019 möchte ich am King Of The Air und an den Air Games teilnehmen. Driss Senoussi, Gründer und General Manager von Dakhla Attitude (Marokko) Dieses Event war einfach magisch – es hat leidenschaftliche Kitesurfer und Unternehmen so vieler verschiedener Branchen und Größen miteinander verbunden. Ein klarer Beweis für mich, dass der Kitesport einen Link zwischen Menschen darstellt, die gleiche Werte und ethische Vorstellungen haben. Natürlich war es für Dakhla Attitude eine ziemliche Challenge, ein Event für so viele Teilnehmer mit hohen Standards zu organisieren. Aber alles lief reibungslos ab – vom Anfang bis zum spektakulären Abschluss mit der Burning-Kite-Party, den verrückten Kostümen und der ausgelassenen Stimmung. Am Ende war jeder glücklich, und die meisten Teilnehmer haben vor, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
board: naish Global
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| Größe: 5’8 | Gewicht: 66kg | Körpergröße: 5’4
Kaum jemand anderes in der Kiteszene versprüht so viel positive Energie wie Jesse Richman. In dieser Ausgabe präsentiert er uns sein Board der Wahl für knackige Bedingungen. Ich bin 2011 ins Naish-Team gestoßen. Das Global ist schon sehr lange in der Range – ein Board, in dem jede Menge Know-how und Entwicklungsarbeit steckt. Es ist seit jeher das Hochleistungs-Shortboard für Rider, die große Wellen lieben. Die Basis des Global bildet ein in CNC-Präzision geschnittener, dichtzelliger Schaumkern mit BambusLaminat an der Ober- und Unterseite, umhüllt von hochfester, leichter Glasfaser. Die tiefe Single-Konkave maximiert Speed und Drive und schlitzt mühelos durch Kabbelwasser. Der durchgehende Rocker verfügt am Tail über einen ExtraKick, der enge, knackige Turns erleichtert. Die Rails sind schmal zulaufend und laufen am Tail eckig aus – das sorgt für unglaubliche Kontrolle bei schnellen Carves. Die einzigartigen Carbon-Torsion-Cross-Finnen lassen einen in Sachen Grip und Drive nie im Stich – unabhängig davon, bei welchen Bedingungen man gerade unterwegs ist. Im Laufe der Jahre hat sich der Shape des Global verändert, da wir dank unserer Technologie aus einem Board nun mehr herausholen können. Durch den runderen Shape fühlt es sich spielerischer an, während es seine altbekannen Charakteristika – den enormen Grip und die Stabilität selbst bei radikalsten Turns – weiterhin beibehält.
Ich fahre das Global auch im Freestyle. Die beste Performance bringt man mit dem Material, das man gewohnt ist – wenn ich also viel mit dem Global unterwegs bin, habe ich damit auch gute Freestyle-Skills. Unser pures Freestyle-Board ist zwar das Skater, aber das Global bildet eine exzellente und stabile Basis für alle möglichen Strapless-Disziplinen. Bei Airs mit dem Global fühle ich mich wohl und sicher – die zusätzlichen, stoßfesten Impact-ResistantPatches im Stance-Bereich machen das Board noch robuster. Mein Ziel ist, so oft wie möglich zu kiten, aber ich gehe nur raus, wenn die Bedingungen auch passen. Es gibt so viele Wege, physisch und mental zu trainieren, um vorne mit dabei zu sein – bei miesen Conditions zu kiten, gehört für mich nicht dazu. Ich liebe es, an der Produktentwicklung beteiligt zu sein, das ist so eine befriedigende Erfahrung. Es ist toll, mit einem so unglaublichen Team zusammenarbeiten und gemeinsam Probleme zu lösen – so lange, bis etwas perfekt ist …
Das Global ist ein Board für die großen Tage – die Tage, die man nie vergisst, von denen man Jahre später noch spricht. Dazu liebe ich in der Welle meinen Pivot, den schnellsten, reaktivsten Kite, den ich je geflogen bin. Mit dem Pivot und dem Global kenne ich keine Grenzen! Ich fahre ohne Front-Pad und verwende stattdessen Wachs. Manche finden Wachs unmännlich, aber ich bin anderer Meinung. Mit dem Go-To, dem Skater und dem Global bietet unsere Range eine tolle Auswahl. Für jedes dieser Boards gibt es perfekte Bedingungen und Spots – und gerade die Vielfalt an Conditions, in denen wir Spaß haben können, macht unseren Sport doch so schön! An großen Tagen greife ich zum Global, das Go-To nehme ich bei kleinen, chaotischeren Wellen und das Skater bei Onshore-Wind.
B R E T TG E F L Ü ST E R – J E S S E R I C H M A N
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EXKLUSIVES ABO-ANGEBOT
SECHS KiteSurfMag-Ausgaben plus ein Manera „Stay Salty“-Cap um nur zusätzliche € 10!
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~ GALERIE ~
WKC-FINALSTOPS: DAKHLA & BRASILIEN BILDTEXTE: GEMMA HAMAINI FOTOS: SVETLANA ROMANTSOVA
A
m Anfang des Jahres wusste noch keiner, ob es überhaupt ein 100-%-Freestyle-Event geben würde – denn bestätigt war nichts .... Umso erfreulicher, dass es am Ende ganze drei wurden! Und ohne zu übertreiben: Jede einzelne Competition der World-Kiteboarding-Championships bot eine grandiose Show – allein, weil das Level im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen ist. Nicht umsonst dank einer neuen Gruppe an Ridern, die Vollgas geben und so im Nu zur Spitze aufschlossen. Ein großes Lob an die WKC – wir freuen uns jetzt schon auf 2019!
Adeuri Corniel schießt sich ohne Kompromisse raus. Mit seinen erst 18 Jahren ist er unglaublich fokussiert und zielgerichtet.
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Ohne Spaß geht gar nichts! Rens van der Schoot und Adeuri Corniel beim Her umblödeln zwischen den Heats.
Carlos Mario sorgt für Entertainment am Strand in Dakhla – und nähert sich nebenbei seinem 2018er-Titel.
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Konkurrenten auf dem Wasser, Kumpels und Teammates am Strand: Adeuri versorgt Anthar mit Tipps für seinen Heat.
Francesca Bagnoli macht Jahr für Jahr unglaubliche Fortschritte. Die Tour 2018 beendet sie mit dem 2. Gesamtrang – ein fantastisches Ergebnis für die Italienerin.
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Obwohl Mikaili Sol erst 14 ist, hat sie in diesem Jahr eines klargestellt: Sie ist nicht zu stoppen. Von diesem Mädel werden wir wohl noch einiges zu sehen bekommen.
Unsere Produktionspartner Case beim Competition-Shoot mit Paula Novotna.
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Anthar Racca, der einzige mexikanische Teilnehmer der Tour – definitiv ein vielversprechender Name, den man sich merken sollte.
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Am Strand von Cumbuco: Ein sehr emotionales Interview mit Carlos Mario, der sich den Weltmeistertitel sicherte.
Erick Anderson gewann die Qualifikation, arbeitete sich bis zu den Elite-Finals hoch und beendete die Competition mit dem 3. Platz.
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In seinem ersten Wettkampf nach seiner Verletzung im Sommer schaffte es Liam Whaley bis ins Finale.
Pippa van Iersel schaffte es erstmals bis ins Finale und beendete den WKC-Stopp in Brasilien mit einem dritten Platz.
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Lokalmatador: An seinem Homespot in Cumbuco freute sich Set Teixeira Ăźber Platz drei.
Das junge kolumbianische Nachw uchstalent Juan Rodrigues beeindr uckte in Cumbuco mit seiner Performance und schaffte es damit bis ins Vorfinale.
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STUFF We like the look of... 1.
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1. Flysurfer PEAK4
2. Mystic Majestic
3. ION Jackets
Wer im Winter im Hinterland und auf den Bergen herumtourt, braucht dafür einen Kite, der sich schnell aus- und einpacken lässt und – neben einfachem Handling – bei wechselnden Windbedingungen sofortige Depower bietet. Der PEAK4 erfüllt all diese Kriterien. Noch dazu sorgt Flysurfers einzigartiges Single-SkinKonzept für leichtes Gewicht und geringes Packmaß – so dass man für seine Mission gleich mehrere PEAKs einpacken kann …
Du bist dir in Sachen Hardshell noch nicht 100%-ig sicher? Du suchst ein Trapez, das zwar hart ist, in dem du dich aber nicht allzu “eingesperrt” fühlst? Dann könnte das Majestic zu dir passen. Es bietet steifen, horizontalen Support, dreht und flext aber trotzdem noch ausreichend, um maximale Bewegungsfreiheit zu garantieren. Sozusagen das Beste aus beiden Welten ... € 270
Ob du als Kitelehrer arbeitest, im Winter drei Sessions ohne Kälteschock überstehen willst oder einfach nur eine erfrierungssichere Jacke für Spaziergänge mit deinem Hund suchst: Mit ihrer speziellen, wärmenden Zusatzschicht halten die ION-Jackets deine Kerntemperatur selbst bei eisigen Temperaturen dort, wo sie hingehört. Im Bild: die Neo Shelter Jacket Amp (€ 199) und der Neo Cosy Coat Core Women (€ 159).
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4. Ride Engine APOC Hooded Wem schon beim Gedanken an Herbst- und Wintersessions das kalte Grauen überkommt, der braucht vielleicht nur den richtigen HighendNeopren … Mit Kapuze, Fleece-Fütterung und flüssig geklebten, flexiblen AquaSeal-Nähten hält der APOC kaltes Wasser draußen und die Körperwärme stabil. € 460
STUFF We like the look of... 5.
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5. CrazyFly Shorty
6. Nobile Flying Carpet Split
7. Manera Blizzard Jacket
8. F-ONE TRAX ESL
Mit der Einführung ihrer Upund Master-Foils (von denen wir beim Test sehr angetan waren!) haben CrazyFly den Hydrofoil-Markt ordentlich aufgemischt. Für all jene, die noch am Anfang stehen, gibt es jetzt auch noch das Shorty – ein AllroundFreeride-Foil aus Vollcarbon, geeignet für Anfänger bis Fortgeschrittene. Der kürzere Mast macht das Lernen einfach, und der 590erFrontwing liefert den größten Lift der CrazyFly-Range – für frühen Takeoff bei geringem Speed und maximaler Stabilität. Willkommen in der Welt des easy Foilens …
Wohin geht dein nächster Winter-Trip? Irgendwohin, wo es eigentlich 18 Knoten haben sollte – es im schlimmsten Fall aber nur 8 sind? Keine Sorge – das Flying Carpet Split passt easy ins normale Gepäck und hilft dir bei schwächelndem Wind aus der Patsche. Ein Wunder der modernen Technik.
Die Manera-Philosophie, Produkte so lange nicht auf den Markt zu bringen, bis man als Hersteller zu 100 % happy damit ist, wird bei dieser Jacke deutlich. Sie ist wasserdicht, kann aber noch viel mehr – zum Beispiel atmungsaktiv sein, über drei laminierte Schichten Wärme akkumulieren und Wind abschirmen. Will man sie beim Kiten tragen, lassen zwei Seitentaschen genug Platz, um die Spreaderbar durchzufädeln. Ein verlässlicher, wärmender Partner – sowohl für Beach-Service als auch für Megaloops an kalten Tagen. € 190
Wer Top-Technologie á la F-ONE sucht, aber gleichzeitig seinen Kontostand schonen will, ist mit dem TRAX ESL gut beraten. Es birgt die langjährige Entwicklungsarbeit des TRAX, kombiniert mit einigen Features des WTF?!Boards. Das Ergebnis: Ein vielseitiges, robustes Brett für spaßige Sessions. € 410
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STUFF We like the look of... 9.
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RRD
Religion
MK9
Bei der 9. Ausgabe des ursprünglichsten Surfkites standen zwei Dinge im Fokus: breitere Windrange und verbesserte Performance bei böigen Bedingungen. Der Religion bleibt weiterhin im Zentrum von RRDs Lineup und setzt Maßstäbe in seiner Klasse.
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10. Cabrinha Drifter
11. Duotone EVO
12. Core BOLT 3
Gehörst du zu den Leuten, die Kites nach dem beurteilen, was die Pros damit anstellen? Ok, dann schau dir mal Keahi de Aboitiz mit dem Drifter an. Mit diesem Kite gelingt dem “King of the Barrel” scheinbar alles! Und auch, wenn du keinen tahitianischen Traumswell zum Üben hast – mit dem Drifter wirst du deine Skills in der Welle vermutlich verbessern.
In den vergangenen Jahren hat sich der EVO zum ultimativen Allrounder entwickelt. Durch die 3-Strut-Konstruktion hat er zwar Gewicht verloren – an Stabilität hat er gegenüber dem “alten” EVO allerdings nichts eingebüßt. Ob man nun einen super kalkulierund kontrollierbaren Kite sucht, der verschiedenste Styles bedient oder sich wie Tom Hebert über 30 Meter hohe Sandbänke schießt – der EVO macht so ziemlich alles mit.
Hier ist das BOLT 3, das wir bereits letzte Ausgabe im Test hatten. Sein massiver Pop und die immense Leistung haben uns ebenso beeindruckt wie die Tatsache, dass es sowohl bei realistischen FreestyleBedingungen als auch im Park perfekt performt. Sicher kein Board für Jedermann – aber mit entsprechenden Skills wird man mehr als belohnt.
Es gibt weltweit nur wenige Spots, die so ziemlich jeder Kiter oder Surfer als rundum perfekt bezeichnen wĂźrde. Teahupoo ist einer von ihnen. Deshalb konnte Keahi nicht anders, als sich bei einem Mega-Forecast spontan ins Flugzeug zu setzen. Was sich ausgezahlt hat. Irgendwie zumindest. Text: Keahi de Aboitiz Fotos: Ben Thouard
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ach Tahiti wollte ich schon seit Langem wieder einmal. Mit diesem Trip hatte ich trotzdem nicht gerechnet – das war mehr eine Super-LastMinute-Aktion ... Als wir den Swell entdeckten, waren Reo Stevens und ich eigentlich gerade auf dem Heimflug aus Fiji, wo wir einen seiner Kunden gecoacht hatten. Nachdem wir bei Cloudbreak leider nicht die gewünschten Kite-Conditions vorgefunden (und außerdem etwas freie Zeit übrig) hatten, waren wir uns einig: Dieser Swell sah einfach zu gut aus, um ihn ungenutzt vorüberstreichen zu lassen. Swells im Südpazifik sind um diese Jahreszeit selten – aber umso besser. Einerseits ist der Spot nicht mehr überfüllt, andererseits gibt es Wind. Ehe wir uns versehen konnten, war unsere spontane, viertägige Mission nach Tahiti auch schon gebucht. Und nach einem schnellen Zwischenstopp auf Hawaii, bei dem wir uns passendes Material einpackten, saßen wir auch schon wieder im Flieger. Der Forecast versprach grenzgeniale Bedingungen: Solider Swell, drei Tage Wind und relativ ungetrübtes Wetter. Eines mussten wir jedoch lernen: Das Wettersystem rund um Teahupoo ist etwas ... eigenwillig. So saßen wir zwei Tage lang am Point bei Teahupoo, wo die Stürme tobten und wir nur darauf warteten, dass es endlich aufklarte. Auf dem Weg zum Spot war es aber noch wolkenlos gewesen. Der Grund: Eine Gebirgskette, die zwar wunderschön aussieht, aber jede Menge Regen abfängt. Und zehn Minuten weiter die Straße hinauf scheint wieder die Sonne ... Eigentlich kein Wunder, dass dort alles so üppig und grün ist. Natürlich ist der Ort unglaublich beeindruckend – aber wenn du dort sitzt und nicht raus kannst, ist das einfach nur frustrierend!
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Oft reichen schon ein paar gute Wellen, um einen Tag unvergesslich zu machen
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ach langer, stressiger Warterei belohnte uns das Wetter doch noch mit einem kurzen, kitebaren Zeitfenster: Die Sonne kämpfte sich durch, der Wind blies – und Reo und ich genossen vier Stunden lang perfekte Barrels an einem der malerischsten Lineups der Welt. Es ist schwer zu glauben, aber selbst die besten Fotos werden der Schönheit dieses Ortes kaum gerecht. Die Wellen, der Blick durch der Barrel aus glasklarem Wasser auf die Berge – das ist ein Anblick, den ich nie wieder vergesse. Der Swell war nicht beständig, trotzdem waren ein paar perfekte Wellen dabei, die meinen Stoke-Level eine Weile lang hoch hielten. Noch dazu shooteten wir mit Ben Thouard, was ein Traum war. Er kennt die Welle in- und auswendig und konnte schon in den vergangenen Jahren einiges an Top-Shots zusammentragen. So schön unsere Zeit auf dem Wasser auch war, so schnell war sie auch wieder vorbei. Denn ehe wir uns versehen konnten, war der Regen zurück. Trotzdem: Diese Session war eine der besten meines Lebens. Situationen wie diese machen Trips tough, aber auf ihre Art besonders. Oft reichen schon ein paar gute Wellen aus, um einen Tag unvergesslich zu machen. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt, nächste Saison mehr Zeit in Teahupoo zu verbringen.
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Auf STERNEJAGD
Noè Font und seine Freunde reisten nach Puerto Rico, um auf Fünf-Sterne-Niveau zu kiten – und nebenbei auf Sechs-Sterne-Niveau zu wohnen. Niemand hat je behauptet, das Leben als Pro wäre einfach … fotos:
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Toby Bromwich
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Die Idee zu dieser Reise ¬entstand schon im Vorjahr, während eines Team-Trips zum Baikalsee. Craig Cunningham erzählte uns einige Stories von einem Trip nach Puerto Rico, wo er ein paar Monate davor gewesen war. Danach waren sich alle einig: Wir sollten unsere jährliche Versammlung in die Tropen zurückverlegen. Zugegeben: Dass er bei seinen Erzählungen auch ein Sechs-Sterne-Diamond-Resort erwähnt hatte, machte die Entscheidung noch leichter. Als alles geplant war, tauchte plötzlich Maria auf. Naturkatastrophen sind schon verrückt … an einem Tag ist noch alles gut, und am nächsten Tag ist alles zerstört. Als der Hurrikan Maria im September 2017 über Puerto Rico hinwegfegte, hinterließ er ein Land in der Krise. Kein Stromnetz für lange Zeit und viele Menschen, die alles verloren hatten. Aus dieser Krise wieder herauszukommen, war für die Bevölkerung alles andere als einfach, und immer noch sind die Folgen sicht- und spürbar. Als ich davon hörte, war ich sicher, dass die Jungs den Trip stornieren und woanders hinreisen würden. Dann aber sprachen wir mit unseren Freunden auf Puerto Rico, die uns überzeugten, trotzdem zu kommen. Ich weiß noch genau, wie ich am Flughafen saß und aufs Boarding meines Fluges nach San Juan wartete. Auf einem Bildschirm liefen Nachrichten, und gerade wurde ein neuer tropischer Sturm angekündigt, der die Insel in den nächsten Tagen treffen sollte. Da alles noch ein paar Tage hin war, beschloss ich, nicht zu sehr darüber nachzudenken und stieg einfach ins Flugzeug.
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ES IST DIE ART VON HOTEL, IN DEM DIE LEUTE MIT GOLFCARTS ZUM KITESTR AND FAHREN ...
Kein schlechter Start Als wir ankamen, wurden wir von Phil und Karla in Empfang genommen, die das Good Winds Dorado leiten. Das Kitecenter liegt im Ritz Carlton Dorado Beach Golf Resort – ein Hotel, in dem die Leute mit Golfcarts zum Kitestrand fahren (was wir später “Service-Kiten” nannten). Die Location ist der Hammer, mit Jetskis, Foils, allem möglichen Kitematerial, das man sich nur vorstellen kann und Kiteunterricht auf Top-Niveau. Unser Haus war glücklicherweise gleich neben dem Green bei Loch Nummer 18. Gleich nachdem wir das Quartier bezogen hatten, machten wir uns an die Arbeit. Am ersten Tag brachte der Tropensturm jede Menge Regen mit, wodurch wir genug Zeit hatten, die Gegend und die Spots abzuchecken. Später überredete Phil Aaron und mich zu einer Tow-in-Session mit dem Surf-Foil am Außenriff. Bislang war ich nur mit dem Kite gefoilt, weshalb ich anfangs etwas skeptisch war. Aber schon nach der ersten Welle war ich süchtig und wollte den ganzen Nachmittag gar nicht mehr aufhören.
Die Insel hat zwei Gesichter: Im Süden sieht alles karibisch aus, mit weißen Sandstränden, Palmen und kristallklarem Wasser. Im Norden hingegen ist die Küste rau, mit Klippen, Felsen, schwarzem Sand und Wellen. Wir wohnten im Norden, zwanzig Minuten entfernt von einer Flussmündung mit einer netten kleinen Sandbank. Dorthin kam man über eine einspurige Schotterstraße. Kam ein zweites Auto daher, musste man die Büsche auf die Seite ziehen, um aneinander vorbeizukommen. Am Straßenrand lagen überall ausgebrannte Autos herum, was den abendlichen Heimweg ziemlich unheimlich machte. Der Spot war gerade groß genug, dass wir zu fünft gemeinsam auf dem Wasser sein konnten. Wobei man ständig aufpassen musste, seinen Kite bloß nicht auf einen der Baumstämme zu crashen, die der Fluss stromabwärts getrieben hatte. Am Ende machten wir kurze Throwdowns mit Etappen von Stefan Spiessberger, Francesca Bagnoli, Aaron Hadlow and Craig Cunningham, die sich gegenseitig pushten und wir dabei Clips sammelten.
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Line-Mix
Craig mag es, auf Team-Trips auch ein Obstacle dabei zu haben, damit nicht nur Tricks am Flachwasser gemacht werden. Er hatte mit einem einheimischen Baumeister gesprochen und ihm den Plan eines Features gezeigt, das wir designt hatten. Das – ziemlich beeindruckende – Ergebnis wurde am zweiten Tag zur Flussmündung geliefert. Ein neues Feature zu fahren ist immer aufregend, man kann immer wieder neue Lines kreieren und Tricks innerhalb und außerhalb der Line machen. Nach ein paar Sessions waren wir zum Glück etwas gesättigt und bekamen Lust, die Umgebung zu erkunden.
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EIN NEUE S FE AT URE ZU FA HREN IS T IMMER AUFREGEND – MAN K ANN IMMER WIEDER NEUE LINES KREIEREN.
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In der Stadt Old San Juan ist ein berühmter und malerischer Ort auf Puerto Rico. Die bunten Häuser auf der Klippe bilden eine einzigartige Szenerie. Aaron, Francesca and Craig schnappten sich einen Kite und machten einen Downwinder (durch den heftigsten Chop ever), um das Material dorthin zu schaffen. Wir anderen waren mit der Kamera-Crew auf einem Boot in Luv von ihnen. Der Spot am offenen Meer inklusive Strömung und Wellen machte es den Fotografen alles andere als leicht. Wir ließen sie ins Wasser, wo sie drifteten und auf ein paar Shots hofften, bevor wir sie wieder ins Boot holten und upwind brachten. Das ganze Spiel machten wir etwa drei Stunden lang, während die Sonne abwechselnd schien und hinter den Wolken verschwand. Wir hatten uns alles einfacher vorgestellt, aber zum Glück hatten wir am Ende ein paar gute Shots im Kasten und konnten uns auf den Heimweg machen. Ich weiß nicht, was es ist – vielleicht die Hitze? – aber irgendetwas bewegt die Leute hier zu äußerst fragwürdigem Verhalten im Straßenverkehr. Jedenfalls erfordert Puerto Rico (wie übrigens der Rest der Karibik auch) eine besondere Fahrtechnik, um auf der Straße zu überleben. Am besten hat man vier Augen und übermenschlich schnelle Reflexe! Dass manche hier auf der Autobahn mit 160 Sachen und Warnblinklicht unterwegs sind, darf einen nicht wundern.
Szenenwechsel Seit unserer Ankunft hatten uns die Locals schon von einem Spot namens “La Praguera” vorgeschwärmt. Ein Riff im Südwesten der Insel, umgeben von Mangroven und schillernd blauem Wasser. Allerdings braucht man ein Boot, um dorthin zu kommen, weshalb der Spot meist menschenleer ist. Die Locals hatten jedenfalls nicht zuviel versprochen: Der Platz ist wirklich unbeschreiblich schön. Wir kiteten zwischen den Mangroven herum, bis wir so erschöpft waren, dass wir unsere Bars kaum noch halten konnten. Erschöpft machten wir uns auf den Weg in Richtung Norden, wo wir die letzten Tage unseres Trips verbringen wollten. Nachdem wir bisher täglich auf dem Wasser gewesen waren und aus den ersten Tagen alles herausgeholt hatten, entschlossen wir uns für eine Pause in San Juan. Wir gönnten uns ein Dinner mit ein paar Drinks und fanden schließlich ein Lokal mit lauter Musik. Trotz Motivation machten wir alle um zehn Uhr abends schlapp … Wir hatten einfach keine Energie mehr. Craig hatte nicht zuviel versprochen, als er uns damals von Puerto Rico erzählt hatte. Wir haben hier alles gefunden, was man sich wünschen kann: warmen Wind, eine luxuriöse Unterkunft und herausragende Kitebedingungen. Ein solches Stück vom Paradies in Reichweite zu haben, ist gut zu wissen. Dass wir zurückkommen, steht außer Zweifel.
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ng guns
Als Magazin sind wir in der Kiteszene mittendrin und bekommen so von aufstrebenden Supertalenten schon relativ früh Wind. In einer Zeit, in der das Material immer besser und zugänglicher wird und der Kitesport laufend mehr Menschen in seinen Bann zieht, fällt uns eines auf: Die Zahl an hochtalentierten Youngsters auf der ganzen Welt – sei es auf butterflachem Wasser oder in der Welle – explodiert förmlich! Man denke an Nachwuchskiter wie Adeuri Corniel, Mikaili Sol und Co., deren Namen in der Szene ein Begriff sind, weil sie schon im zarten Alter die Competitions beherrschen. Ihnen folgt eine Flut an vielen weiteren jungen Ridern, die in den Medien und bei Wettkämpfen von sich reden machen. 13 dieser Young Guns stellen wir hier und heute vor – allesamt Namen, die man sich merken sollte!
Mark Cafero 2016 TRIO Cayman Junior, 1. Platz 2018 Hood River Junior Jam, 1. Platz MEIN SETUP: 2019 Slingshot FUEL, 2019 Slingshot Refraction, 2019 Slingshot RAD Boots GRÖSSTE INSPIRATION: Sam Light MEINE FREIZEIT: Kiten, Videos machen, Wakeboarden, Software erkunden und entwickeln. WAS ICH GERADE GERNE … NAME: Mark Cafero
… HÖRE: Portugal The Man
NAME: Mark Cafero
… SEHE: The Office
ALTER: 18
… LESE: TheKiteMag
HAUPTSPONSOR(EN): Slingshot, Ride Engine, RAW Elements
MEIN KRAFTTIER: Löwe
HOMESPOT: Jupiter, Florida BISHERIGE ERFOLGE: 2014 WindVibes Turks and Caicos, 1. Platz
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2028 WERDE ICH … irgendwo auf dem Wasser sein! Ich weiß zwar noch nicht genau wo, aber eines ist klar: An meinen Füßen werde ich ein Board haben. @markcafero
Osaia Reding
GKA Air Games 2018, 5. Gesamtrang MEIN SETUP: F-ONE Bandit, F-ONE WTF!? GIRL GRÖSSTE INSPIRATION: Gisela Pulido MEINE FREIZEIT: Mit meinen Freunden beim Skateboarden Spaß haben. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: alles mögliche – Reggae, Brazilian Funk, Reggaeton … SEHE: Kite-Videos, die mich inspirieren und einige Serien – ich bin süchtig nach Netflix!
NAME: Osaia Reding ALTER: 14 HAUPTSPONSOR(EN): F-ONE, Manera, La Barraca do Kite, Mojacar, Mood Swiss Ring HOMESPOT: Mojacar, Spanien BISHERIGE ERFOLGE: Vize-Juniorenweltmeisterin 2016 Juniorenweltmeisterin 2017 Vize-Juniorenweltmeisterin 2018
… LESE: After von Anna Todd. Und Schulbücher – aber die sind weniger lustig zu lesen ... MEIN KRAFTTIER: Ein Vogel – ich würde gerne fliegen und die Freiheit spüren. 2028 WERDE ICH … alt sein, haha! Ich hoffe, dass ich dann immer noch an Competitions teilnehme – ich liebe Wettkämpfe einfach. Außerdem würde ich gerne weiterhin reisen, neue Leute treffen und verschiedenste Kulturen entdecken. Ich werde mein Bestes tun, meine Träume wahr werden zu lassen – aber wer weiß schon, was die Zukunft wirklich bringt? @osaiakite
Theo Demanez ALTER: 19 HAUPTSPONSOR(EN): Cabrinha, NP HOMESPOT: Orient Bay auf der Insel St. Martin in der Karibik – ein wahres Wassersport-Paradies. Es ist das ganze Jahr über warm und schön. Im Winter wird es mit dem Nordswell und den Passatwinden zum perfekten Spielplatz. BISHERIGE ERFOLGE: Jeden Tag das tun zu können, was ich liebe! Durchs Kiten habe ich schon viele Orte und Kulturen auf der ganzen Welt kennengelernt. MEIN SETUP: Früher bin ich verschiedene Kite-Shapes von Cabrinha gefahren – derzeit nehme ich immer den Moto, unabhängig davon, mit welchem Board und bei welchen Bedingungen ich unterwegs bin. Was ich an diesem Kite so mag: In der Welle liefert er schnelle Turns und driftet wie der Drifter, beim Springen liftet er wie der Switchblade und die Depower und das Loop-Gefühl sind wie beim FX. Ganz egal, ob mit Twintip, Surfboard oder Foil – der Moto funktioniert immer perfekt. Jetzt reise ich nur noch mit einem Kite, der in jeder Disziplin glänzt.
GRÖSSTE INSPIRATION: Kai Lenny – ein außergewöhnlicher Sportler und einer der Besten in so vielen verschiedenen Wassersport-Disziplinen. MEINE FREIZEIT: Meistens findet man mich im Wasser oder am Strand mit meiner Drohne, wo ich Fotos und Videos meiner Kumpels mache. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Yultron – Ride With You … SEHE: Riding Zone (Französisches Fernsehen) … LESE: How to become fluent in Spanish MEIN KRAFTTIER: Ein Fuchs – durch seine Aufmerksamkeit bekommt er immer alles mit. Reaktionsvermögen ist ein Schlüsselfaktor für Erfolg in jeder Lebenslage. 2028 WERDE ICH … hoffentlich einen Weltmeistertitel haben, in der Kite- und Foil-Produktentwicklung tätig sein und auf Hawaii oder auf einem Segelboot leben. @theo_demanez
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Antoine Mermet 2017/2018: Juniorenweltmeister im Freestyle 2016: Vize-Juniorenweltmeister im Freestyle 2018: New Caledonia Freestyle Open, 1. Platz MEIN SETUP: Für Freestyle der neue Naish Torch – ein toller Freestyle-Kite mit enorm viel Slack und Power. Dazu fahre ich das Stomp in 135. Für Big-Air-Sessions liebe ich die Hangtime und den Boost des Pivot. NAME: Antoine Mermet ALTER: 16 HAUPTSPONSOR(EN): Ich wurde von Anfang an von Naish und dem Vakarm-Shop unterstützt, die an mich geglaubt haben und dank derer ich riesige Fortschritte gemacht habe. Des Weiteren werde ich von Rip Curl unterstützt. HOMESPOT: Ich bin in ganz Neukaledonien unterwegs. Für Freestyle-Sessions bin ich am liebsten an meinem Homespot Méridien, ein superflacher Spot mit im Sommer täglichen 15-20 Knoten. BISHERIGE ERFOLGE:
GRÖSSTE INSPIRATION: Jesse Richman – ich liebe seinen verrückten Style. Er ist ein Waterman durch und durch, der die Grenzen des Kitesports immer wieder sprengt.
Jungs habe ich riesigen Respekt. … LESE: Of Mice and Men von John Steinbeck MY SPIRIT ANIMAL IS: Ein Widder – denn wenn ich eine Idee habe, will ich sie unbedingt umsetzen. Und ja, ich bin etwas dickköpfig … 2028 WERDE ICH … ein Waterman sein, der mit seiner Freundin um die Welt reist. Neue Orte, Menschen und Kulturen kennenzulernen ist wichtig, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Außerdem würde ich gerne meine eigene Firma gründen. @antoine.mermet
MEINE FREIZEIT: Ich surfe gerne am Riff in Neukaledonien, wo wir einige gute Wellen haben, und bin oft mit meinem Naish-Foil oder dem SUP unterwegs. Im Sommer bietet unsere Lagune perfekte Bedingungen für endlose Sessions. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: 50 Cent und Eminem – perfekt für meine tägliche Motivation. … SEHE: Die WSL bei Nazaré – vor diesen
Fotos: Antony Farina
Charlie Wise Merrimbula, 1. Platz Western Australia State Titles 2017, 1. Platz MEIN SETUP: 2019 Airush Converse, Airush Wave, Comp Surfboards GRÖSSTE INSPIRATION: Muhammad Ali. Ich finde seine Zitate genial, und seine Kämpfe von früher sind der Wahnsinn. Seine Stärke und Entschlossenheit inspirieren mich total. Über meinem Bett hängt ein gerahmtes Bild von ihm, das meine Eltern bei einer Auktion gewonnen haben. Der große Mann bewacht mich also sogar nachts!
NAME: Charlie Wise ALTER: 18 HAUPTSPONSOR(EN): Airush, Ride Engine HOMESPOT: Yallingup und City Beach, Australien BISHERIGE ERFOLGE: Australian Junior Nationals 2017 in
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MEINE FREIZEIT: Wenn ich nicht gerade kite, arbeite ich an meinem Modelabel. Es heißt “Listen” und ist eigentlich eine alte Marke meines Dads aus den 70ern, die ich nun wieder aufbaue. Das macht Spaß, ich lerne viel Neues dabei und bin
gespannt auf das, was kommt. Nebenbei spiele ich noch etwas Tennis und bin mit meinen Kumpels unterwegs. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Little Lies von Fleetwood Mac … SEHE: Shameless … LESE: Breath von Tim Winton MEIN KRAFTTIER: Wenn ich ein Tier wäre, dann am liebsten ein Schimpanse. Die sind so frech und scheinbar immer gut drauf! Manchmal schaue ich Unmengen von Schimpansen-Videos auf YouTube und vergesse vor lauter Lachen total die Zeit. 2028 WERDE ICH … ein Millionär sein, der nicht mehr arbeiten muss und nur zum Kiten um die Welt reist. @charlie1wise
Young guns
Fred Hope
La Ventana Classic, 3. Platz mit dem Surfboard (vor mir hat Reider Decker eine Double-Front rausgelassen!)
NAME: Fred Hope ALTER: 18 HAUPTSPONSOR(EN): Slingshot, Ride Engine HOMESPOT: Hood River Event Site und vor dem Baja Joe’s in La Ventana BISHERIGE ERFOLGE: Kiteboard for Cancer Derby – 1. Platz im Teambewerb in den letzten paar Jahren Blowout 2018, 1. Platz
Competitions sind für mich nicht so wichtig wie z. B. für Park-Rider. Mein Spezialgebiet würde ich “StraplessFreestyle-Foilen” nennen – eine Disziplin, die in Competitions nicht wirklich vorkommt. Ich bin einfach gern mit Freunden auf dem Wasser und entdecke neue Spots. Auf Speed zu setzen, macht auch Spaß – allerdings tun Stürze dann gleich viel mehr weh … MEIN SETUP: Das 111 Ghost Whisperer mit dem 590-Wing, dazu das neue Dwarfcraft Micro. Mein Harness ist das Carbon Elite in Medium, ich mag die Kombination aus Hardshell und größerer Oberfläche. Bei den Kites nutze ich den SST zum Foilen und den Rally, wenn ich mit dem Surfboard unterwegs bin. Mein Surfboard ist das Angry Swallow. GRÖSSTE INSPIRATION: Ich würde sagen, das sind die Slingshot-Jungs – Tony Logosz, Alex Bloechinger und vor allem Matt Gustafson. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen im Office und bekomme jedesmal neue
YO U N G G U N S
Ideen mit auf den Weg, die ich beim Kiten umsetzen kann. MEINE FREIZEIT: Meine Lieblingsbeschäftigung ist definitiv Kiten! Wenn ich nicht, so wie jetzt gerade, in Seattle an der Uni bin. An windlosen Tagen mache ich eine Biketour oder bin mit dem Surffoil draußen. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Bruce Springsteen Radio … SEHE: Rake (eine australische Rechtsanwalts-Comedy-Serie auf Netflix) … LESE: meine Uni-Bücher MEIN KRAFTTIER: fliegender Fisch 2028 WERDE ICH … Wenn ich das jetzt schon wüsste, hätte ich wohl gerade keine Probleme, mich für ein Hauptfach zu entscheiden … @fredhope17
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Joris Herrewijnen
OZK, Juni 2015, 2. Platz OZK, November 2015, 1. Platz
teilnehmen, aber ich komme! Bis dahin habe ich einfach mit meinem Bruder, meinem Dad und unseren Kumpels Spaß auf dem Wasser.
Europäische Jugendmeisterschaften 2016, 2. Platz
MEINE FREIZEIT: Wakeboarden und Mountainbiken
OZK, Juni 2016, 2. Platz
WAS ICH GERADE GERNE …
OZK, Juni 2017, 2. Platz
HÖRE … Verschiedenes, hauptsächlich Rap
Alternative Youth, Holländische Meisterschaften 2017, 1. Platz
SEHE … Netflix und YouTube
OZK, November 2017, 1. Platz Belgische Jugendmeisterschaften 2018, 2. Platz NAME: Joris Herrewijnen ALTER: 15 HAUPTSPONSOR(EN): Duotone Benelux, ION Benelux, Boardguru HOMESPOT: Slufter/Maasvlakte, Rotterdam BISHERIGE ERFOLGE: Man of the Dam 2013 Holländische Jugendmeisterschaften 2014, 2. Platz NSS Junior Challenge 2014, 1. Platz
Holländische Jugendmeisterschaften 2018, 2. Platz MEIN SETUP: Duotone Vegas und Duotone Gambler
LESE … Schulbücher. Ich bin keine große Leseratte. MEIN KRAFTTIER: Löwe 2028 WERDE ICH … regelmäßiger Teilnehmer des King Of The Air und anderer internationaler Competitions sein. @joris_herrewijnen
GRÖSSTE INSPIRATION: Seit mein Bruder damals mit dem Kiten anfing, wollte ich es unbedingt auch lernen. Davor waren wir immer auf dem See hinter unserem Haus Segeln gewesen, und ich wollte wieder mit ihm gemeinsam aufs Wasser. An unserem Homespot sind wir bekannt als die “Slufterbros” – immer gut für eine verrückte Aktion! Wenn wir in Kapstadt zwischen den Legenden des King Of The Air kiten, pushen wir uns höher und höher. Also wartet es nur ab – mit 15 darf ich zwar noch nicht an der Competition
Kacper Lepicki 2018 Vize-Juniorenweltmeister, U14
… LESE: Inferno von Dan Brown
MEIN SETUP: CrazyFly Bulldozer 135 und CrazyFly Tango
MEIN KRAFTTIER: Tiger, weil sie stark und als Rudelführer bekannt sind. Das inspiriert mich, sowohl beim Kiten als auch in der Schule voranzukommen und anderen zu zeigen, dass mit entsprechendem Einsatz alles möglich ist.
GRÖSSTE INSPIRATION: Im Kitesport Carlos Mario Bebe. Im täglichen Leben will ich selbst einfach jemand sein, der andere inspiriert, ihre Träume ungehindert jeglicher Hindernisse zu verfolgen. MEINE FREIZEIT: Ich mache viel Sport wie Fußball und Wakeboarden, verbringe Zeit mit Familie und Freunden und reise. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Sicko Mode – Travis Scott
NAME: Kacper Lepicki ALTER: 12 HAUPTSPONSOR(EN): CrazyFly, SURFLO Waterwear, Maafushi Dive & Watersports Center HOMESPOT: Bintan, Indonesien BISHERIGE ERFOLGE: 2016 Juniorenweltmeister, U11
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… SEHE: Wakeboard- und Kitevideos auf YouTube und Vimeo
2028 WERDE ICH … hoffentlich mehrmaliger Freestyle-Weltmeister sein und mich dafür einsetzen, das weltweite Plastikproblem zu bekämpfen. Außerdem würde ich gerne meine Ausbildung mit dem Training kombinieren – da beides sehr wichtig ist, aber zeitlich nicht immer einfach zu schaffen. @kacperkite
Young guns
Claudia León Martínez
Duotone short Click Bar GRÖSSTE INSPIRATION: Seit ich 10 bin, eifere ich Gisela Pulido nach. Sie ist ein großartiges Vorbild für mich und andere Mädchen, die kiten lernen wollen. MEINE FREIZEIT: Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden, höre Musik, bearbeite Videos und spiele Ukulele. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Queen, Nirvana und viele andere Rockbands und Songs NAME: Claudia León Martínez ALTER: 17 HAUPTSPONSOR(EN): Duotone, ION HOMESPOT: Mar Menor, Murcia, Spanien BISHERIGE ERFOLGE: 4 x Juniorenweltmeisterin 3 x Spanische Meisterin aktuell in der World Kiteboarding Championships Elite League mit dabei SETUP: Duotone Vegas, Team Series 134 und
Kuba SPEEDY Jurkowski
… SEHE: Ich bin ein großer Filmfan und schaue mir andauernd Filme und Serien an – für einen Favoriten kann ich mich nicht entscheiden. … LESE: Meine Highschool-Mitschriften und Bücher, haha! MEIN KRAFTTIER: Der Löwe, der elegante und starke König der Savanne. 2028 WERDE ICH … für eine Kitemarke arbeiten und Promovideos bearbeiten oder Filme produzieren (ja, das sind große Träume – aber eines Tages werde ich zumindest einen davon verwirklichen!). @claudialeonkitesurf
2017 – Europäische Meisterschaften (TT:Race) Gizzeria, Italien – 3. Platz (U14) 2017 – Polish Cup (Formula Kite) Puck, Polen – 2. Platz (U19), 4. Gesamtrang 2018 – Polish Cup (Formula Kite) Puck, Polen – 1. Platz (U19), 1. Gesamtrang 2018 – Europäische Meisterschaften (Formula Kite) Warnemünde, Deutschland – 7. Platz (U19) 2018 – KiteFoil Gold Cup (Formula Kite) Cagliari, Italien – 5. Platz (U19), 1. Platz (U16)
NAME: Kuba SPEEDY Jurkowski AGE: 14 NAME: Kuba SPEEDY Jurkowski ALTER: 14 HAUPTSPONSOR: NOBILE HOMESPOT: Rewa, Sopot und Kuźnica, Polen BISHERIGE ERFOLGE: 2016 – Polish Cup (Formula Kite) Jastarnia, Polen - 2. Platz (U19), 6. Gesamtrang 2016 – Weltmeisterschaften (Formula Kite) Weifang, China – 9. Platz (Juniorenwertung)
MEIN SETUP: Nobile-Board mit Mike’s Lab Foil, Ozone-Foilkites und als Fun-Setup das Nobile 2HD mit dem Nobile T5 GRÖSSTE INSPIRATION: Ich bin noch immer auf der Suche! Nein, im Ernst: Zweifellos sind das meine Eltern und mein Freund Jasio Koszowski, die mich zum Kiten inspiriert haben. Ich kann mich noch genau an meine Anfänge vor vier Jahren erinnern. Anschließend begann ich in der Kite Surf Academy ernsthaft mit Tomek Janiak zu trainieren. Von ihm lernte ich, wie man sicher kitet und Fortschritte macht. Mittlerweile lerne ich bei Competitions von den besten Ridern der Welt – was mich natürlich auch inspiriert.
Fotos: Svetlana Romantsova
Simulator. Wenn ich zuviel Energie habe und nicht aufs Wasser kann, schnappe ich mir mein Bike und fahre in den Wäldern herum. Im Winter liebe ich Skifahren. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: U2 und Kings of Leon … SEHE: Cartoons von Tom und Jerry … LESE: Quo Vadis – meine Schullektüre MEIN KRAFTTIER: Ein verrückter Hummer! 2028 WERDE ICH … 10 Jahre älter sein! Und immer noch leidenschaftlich gern kiten. Auf dem Weg dorthin gibt es 2024 in Frankreich die olympische Medaille im Foilen zu gewinnen. Dafür werde ich um jeden Preis kämpfen. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, in den USA zu studieren und dann in San Francisco Kiten zu trainieren … ja, warum nicht! @kubaspeedyjurkowski
MEINE FREIZEIT: Kiten! Und sofern neben dem Kiten und der Schule noch etwas Zeit übrig bleibt, spiele ich gerne Flight YO U N G G U N S
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Noah Stelte MEINE FREIZEIT: Skateboarden, meistens mit einem Carver-Skateboard. Außerdem schwimme ich gerne, mag Wakeboarden sowie Foto- und Videografie. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: Biffy Clyro, Anderson .Paak … SEHE: John John Florence in “View from a Blue Moon” und den Andy-Irons-Film “Kissed by God” NAME: Noah Stelte ALTER: 15 HAUPTSPONSOR: RRD International HOMESPOT: Wissant, Frankreich und Wijk aan Zee, Niederlande BISHERIGE ERFOLGE: Ich habe noch nicht an Competitions teilgenommen, was sich hoffentlich bald ändern wird.
… LESE: “Pipe Dreams” (Mes carnets de surf) von Kelly Slater, “Professional Guide to Filmmaking” von Bradford Schmidt und Brandon Thompson MEIN KRAFTTIER: Englische Bulldogge 2028 WERDE ICH … meine eigene Kitemarke haben. @noahstelte
MEIN SETUP: RRD Religion, RRD Global BAR V8, RRD Cotan 4.11, RRD Thrive Harness GRÖSSTE INSPIRATION: John John Florence
Maxime Chabloz GKA Air Games 2018, 3. Gesamtrang derzeit 3. Gesamtrang WKC 2018 SETUP: F-ONE WTF (Board und Kite). MEINE GRÖSSTE INSPIRATION: Youri Zoon. Als ich 2008 mit dem Kiten anfing, waren es seine Videos, die mich am meisten inspiriert haben. Er wird immer mein größtes Idol bleiben. Danke, Youri! MEINE FREIZEIT: Ich mag alle möglichen Action-Sportarten – am wichtigsten ist es, Spaß zu haben. WAS ICH GERADE GERNE … … HÖRE: das Geräusch des Windes … SEHE: Filme über Superhelden NAME: Maxime Chabloz ALTER: 17
… LESE: positive Kommentare und lustige Memes auf Instagram
HAUPTSPONSOR(EN): F-ONE / MANERA
MEIN KRAFTTIER: Adler
HOME SPOT: Urisee, Schweiz
2028 WERDE ICH … 27! Was ich machen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen – ich lasse mich von meinen Leidenschaften leiten …
BISHERIGE ERFOLGE: 3 x Juniorenweltmeister
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Janek Grzegorzewski
NAME: Janek Grzegorzewski ALTER: 18 HAUPTSPONSOR(EN): Core Kiteboarding, Xcel Wetsuits, Dermedic, Wind Water Waves HOMESPOT: Ich komme aus der Mitte Polens und mein naheliegendster Spot ist Rewa. Tarifa und Kapstadt fühlen sich für mich allerdings mehr nach Homespot an. BISHERIGE ERFOLGE: Go Big or Go Home 2018 in Chalupy, Polen, 2. Platz Full Power Kitefest 2018 in Tarifa, Spanien, 1. Platz Juniorenweltmeister Shred 2018 (Teambewerb in Frankreich)
Ich habe erst dieses Jahr angefangen, an Wettkämpfen teilzunehmen. Mit einem Ziel vor Augen: Irgendwann bei den Big-AirEvents von Red Bull dabei zu sein. Der erste Schritt dorthin war, sich für die Red Bull Megaloop Challenge zu qualifizieren. Leider wurde die Competition für 2018 am Ende abgesagt – aber alle, die sich qualifiziert haben, sind dafür 2019 fix dabei. Ich kann es kaum erwarten! Des Weiteren habe ich an der Dakhla Downwind Challenge 2018 teilgenommen. Ein Event, bei dem es nicht so sehr darum geht, die Konkurrenz zu besiegen, sondern eher sich selbst. 500 Kilometer downwind in fünf Tagen, bei denen man in der Wüste im Zelt schläft, Partys feiert und sich gegenseitig unterstützt, die Challenge zu bewältigen. MEIN SETUP: CORE GTS5 und XR5 mit dem Choice 135. Meistens fahre ich mit 24-Meter-Leinen, um höher hinauszukommen, aber manchmal nehme ich auch kurze Leinen für niedrige Loops. GRÖSSTE INSPIRATION: Nick Jacobsen, schon immer. Er hat den besten Style, die höchsten Sprünge und ist definitiv der kreativste Kiter, den ich kenne. Ich mag ihn, weil er anders ist als die anderen, er macht Sachen, die noch nie jemand zuvor so gemacht hat. Ich schaue aber auch Jesse Richman, Kevin Langeree, Joshua Emanuel, Liam Whaley und Steven Akkersdijk gerne beim Kiten zu.
MEINE FREIZEIT: Ich bin im Fitnessstudio, treffe mich mit meinen Freunden und schaue mir Kitevideos an – vor allem Clips der besten Big-Air-Events. WAS ICH GERADE GERNE … HÖRE … Tipps meiner Kitekumpels zu Tricks, die ich lernen will. Und manchmal höre ich sogar auf meine Mum! SEHE … Meistens Kitevideos. Und wenn ich daheim bin, schaue ich schon mal Kinderfilme mit meinem fünfjährigen Bruder. LESE … Ha! Sorry, aber dieses Jahr habe ich Lesepause. MEIN KRAFTTIER: Nach dem chinesischen Tierkreiszeichen bin ich zwar ein Drache, ich fühle mich aber eher wie ein Affe. 2028 WERDE ICH … die extremste Kitesurf-Firma ever leiten. Die eine Hälfte des Tages chille ich am Strand mit meinem Team und wir überlegen uns die unmöglichsten Tricks. Die andere Hälfte bin ich auf dem Wasser und trainiere diese Tricks bis zur Perfektion. @janek_grzegorzewski
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Immer der K Ă„ L T E
nach
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In dieser Ausgabe haben wir gleich zwei Reiseberichte von “Queen of the Cold” Kari Schibevaag für euch auf Lager: Im Herbst zog es sie auf die Färöer Inseln, und als sich schließlich der Winter zum Dienst meldete – mit Temperaturen und WindchillLevels, bei denen normale Menschen sich nur mehr unter der Decke verkriechen – schnappte sie sich ihren 3erKite, um sich ein paar richtig extreme Sessions zu geben.
Fotos: Färöer Inseln - Ægir Expeditions Fotos: Winter - Tommy Simonsen
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Faroer Inseln Wenn du dir etwas schon seit Ewigkeiten wünschst und es schließlich Realität wird, fühlst du dich wie das glücklichste Mädchen der Welt … Die Färöer Inseln zählten schon lange zu meinen Traumdestinationen, die ich unbedingt entdecken wollte. Für Menschen wie mich, die die Natur lieben, haben diese Inseln unglaubliche Schätze zu bieten. Jahrelang habe ich mir Bilder der Färöer angesehen, alle möglichen Geschichten darüber gelesen und mir vorgestellt, ich würde dort auf dem Gipfel eines der Berge stehen oder rund um die Inseln im Ozean kiten. Dass ich dort hin musste, war keine Frage. Die Färöer Inseln haben etwa 50.000 Einwohner, die dort umgeben von dieser unglaublichen Natur leben. Dazu gibt es mehr Schafe als Menschen – was erklärt, warum diese Inseln für ihre Qualitätswolle bekannt sind! Um schönes Wetter mit Sonne vorzufinden, muss man allerdings schon etwas Glück haben. Nichtsdestotrotz sagte ich sofort zu, als ich die Gelegenheit bekam, mit dem Agir-Expeditionsboot zu den Inseln zu segeln. Die Agir gehört ein paar Freunden aus Norwegen, die damit im arktischen Ozean unterwegs sind. Nachdem sie bereits entlang von Shetland und der Küste Norwegens gesegelt waren, machten sie sich schließlich auf zu den Färöern, um dort ihren Traum zu leben und die unglaublichen Landschaften zu entdecken. Wie aufgeregt ich war, sie auf diesem Trip begleiten zu dürfen! Als das Boot auf den Wellen schaukelte und wir uns mithilfe des Windes vorwärts bewegten, umgaben uns hohe Berge und Steilküsten. Die Art und Weise, wie die großen Klippen ins Wasser tauchen, durchbrochen von Wasserfällen, die sich ins Meer ergießen, hat etwas Majestätisches. Zusammen mit den riesigen Bergen im Hintergrund ergab das eine Szenerie wie aus dem Märchen. Auf dem Weg zur Insel Koltur kamen wir an Orten wie Gasadalur vorbei, wo wir zwischen riesigen Klippen durchsegelten, die so eng waren, dass wir gerade so durchkamen. Neben diesen immensen Felsen fühlten wir uns einfach nur winzig klein – ein irres Gefühl! Koltur hatte ich schon vorher auf der Landkarte genauer unter die Lupe genommen, die vielfältigen Wandermöglichkeiten und die weißen Sandstrände waren beeindruckend. Ich konnte es kaum erwarten, dort mit dem Kite aufs Wasser zu kommen.
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Koltur Bei gerade mal zwei Einwohnern fühlten wir uns auf der Insel, als hätten wir den ganzen Platz für uns allein. In Sachen gute Kitebedingungen hatten wir so unsere Bedenken – denn die Kombination aus Wind und Sonne ist in der Gegend schwer zu bekommen. Trotzdem wollten wir es zumindest versuchen. Wer mit dem Segelboot unterwegs ist und sich eine gute Kitesession wünscht, braucht neben einer positiven Einstellung eine Portion Glück. Rund um Koltur herrscht eine starke Strömung, gegen die man nicht ankämpfen, sondern mit ihr arbeiten sollte – auch wenn das bedeutet, dass man stundenlang darauf wartet, dass die Strömung die Richtung ändert, damit man endlich weiterfahren kann. Wir waren geduldig – was sich am Ende auszahlte. Die Wetterbedingungen fügten sich, und wir wurden mit einer genialen Session belohnt. Der Kite-Part des Trips konnte beginnen. Anschließend erreichten wir den Hafen von Sørvagur, um dort aufs Festland zu gehen. Dieser Ort, ein paar Meilen weiter im Landesinneren gelegen, ist unglaublich. Der große Leitisvaton-See bietet perfekte Kitebedingungen mit flachem Wasser, umgeben von malerischen Bergmassiven. Und nach ein paar Tagen auf See war uns das Süßwasser als erfrischende Dusche mehr als willkommen! Nach einer ordentlichen Freestyle-Session beendeten wir den Tag mit einer Wanderung, um uns den See von oben anzuschauen. Die Szenerie, in der wir zuvor herumgesegelt waren, plötzlich aus der Vogelperspektive zu sehen, war nicht nur beeindruckend – sondern machte uns auch bewusst, wie winzig wir im großen Ganzen eigentlich sind …
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"Wir waren geduldig - was sich am Ende auszahlte. Die Wetterbedingungen fugten sich, und wir wurden mit einer genialen Session belohnt."
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Surf-Sessions Einige unserer Crewmitglieder waren Surfer. Deshalb waren wir auch auf der Jagd nach guten Wellen – ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Als wir versuchten, mit dem Boot an den Spot zu gelangen, hatten wir gegen die Strömung und die Wellen keine Chance. Also mieteten wir uns ein Auto und fuhren an einen anderen Spot namens Tjønuvik. Eine gute Entscheidung, denn dort waren wir die einzigen im Wasser, als die Sonne langsam am Horizont verschwand. Die Tage vergingen wie im Flug, und immer noch gab es so viel zu entdecken! Als wir den Slættaratindur – den höchsten Berg der Färöer Inseln – emporkletterten, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Der Himmel war zwar grau, aber als wir uns durch die dichten Nebelschwaden gekämpft hatten, wurden wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt. Auf dem Rückweg nach Koltur wurde es schon langsam dunkel und es gab keine Spur von Wind. Wir ankerten nahe am Strand und beschlossen, die Insel zu erkunden. Kurze Zeit später nahm der Wind plötzlich zu. Diese Chance ließen ich mir natürlich nicht entgehen und schnappte mir meinen Kite. Auf dem Wasser bemerkte ich, wie stark die Strömung war. Ich versuchte aber nicht, gegen sie anzukämpfen, sondern eher mit ihr zu tanzen. Ich kitete rund ums Boot herum, während es mit der Strömung mitglitt. Am Ende wurde es eine richtig gute Session! Abends segelten wir in Richtung der Hauptstadt Torshavn, wo wir wieder einen unglaublichen Sonnenuntergang genießen durften.
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Auf der Heimreise In Torshavn war es Zeit, unser Boot vollzutanken und mit allem nötigen Equipment sowie ausreichend Proviant für eine lange Fahrt übers offene Meer auszustatten. Rund um die Inseln herumzusegeln, war ich mittlerweile gewohnt – aber ganz in offenen Gewässern unterwegs zu sein, ist schon nochmal etwas anderes. Deshalb war ich vor unserem Trip nach Island etwas nervös. Den Ozean zu übersegeln, war komplett neu für mich – aber das Gefühl haute mich fast um. Ich fühlte mich so frei! Da war nicht außer uns, dem Boot und dem offenen Meer. Unterhaltung gab es von den Walen, Vögeln und Robben, die um uns herum unterwegs waren. Einmal sahen wir sogar Buckelwale – sie wirkten so verspielt, als sie rund ums Boot herumschwammen, und es fühlte sich fast an, als hätten wir eine Verbindung. Ein würdiges Ende eines unvergesslichen Trips.
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Raus aus der Dunkelheit Nach einem langen Sommer am Strand klopft irgendwann der Winter an die Tür. Ich kann es jedes Mal kaum erwarten, die ersten Schneeflocken fallen zu sehen ... Oft sitze ich im Sommer da und sehe mir Bilder von Schnee und Eis aus dem letzten Winter an und – um ehrlich zu sein – ich vermisse die kalten Tage und Nächte da draußen. Winter bedeutet für mich: Atemberaubendes Licht, frischer Powder, frische Spuren im Schnee. Dazu jede Menge Kleidung. Die braucht man, um im Freien viel Spaß haben zu können. Man kann zusehen, wie die Jahreszeit umschlägt – plötzlich ist alles weiß, der Schnee radiert alte Spuren aus, der Kreislauf des Lebens beginnt wieder von vorne. Ich lebe für diese Veränderungen. Szenenwechsel. Der Winter ist voll im Gange. Es ist ein kalter Tag – minus 15 Grad und dazu 40 Knoten Wind. Ich bin in Tromsø und denke mir: Nun ist die perfekte Zeit, um aufs Wasser zu gehen! Im nördlichen Norwegen ist es während der Polarnacht zwei Monate lang dunkel und
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die Sonne erhebt sich nie über den Horizont. Sie Szenenwechsel. Der Winter ist voll im Gange. Es ist ein kalter Tag – minus 15 Grad und dazu 40 Knoten Wind. Ich bin in Tromsø und denke mir: Nun ist die perfekte Zeit, um aufs Wasser zu gehen! Im nördlichen Norwegen ist es während der Polarnacht zwei Monate lang dunkel und die Sonne erhebt sich nie über den Horizont. Sie verabschiedet sich in dieser Zeit einfach – aber wenn sie zurückkommt, begrüßt sie uns mit einer imposanten Lichtshow am Himmel. Bis es wieder dunkel wird, bleiben mir nur ein paar Stunden - und die will ich nutzen. Es ist Januar, und die Sonne ist noch nicht zurück – aber immerhin schon so nah, dass man sie erahnen kann. Der Himmel ist in rotes, oranges und gelbes Licht getaucht, er sieht aus, als würde er brennen. Ich will unbedingt aufs Wasser, da der Schnee zum Snowkiten viel zu hart ist und ich die Sonne vermisse. Nach zwei Monaten Polarnacht sind die ersten Sonnenstrahlen eine Offenbarung! Vor allem das Gefühl der Sonne im Gesicht. Man wird davon zwar nicht warm, trotzdem ist es das beste Gefühl ever.
Nach zwei Monaten Polarnacht sind die ersten Sonnenstrahlen eine Offenbarung. Vor allem das Gefuhl der Sonne im Gesicht."
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Ich spüre den eisigen Wind im Gesicht. Es ist fast ein wenig schmerzhaft, aber nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt. Es ist abartig kalt hier draußen. Der Wind hämmert so stark, dass ich meinen 3er-Kite auspacken muss. Aber nach kurzer Zeit muss ich vom Wasser, weil alles eingefroren ist – die Leinen, das Depowersystem und mein Neoprenanzug sind vollends eingefroren. Tricks zu machen ist bei solchen Bedingungen ziemlich schwierig, trotzdem ist das Gefühl unbezahlbar! Die Atmosphäre, die Kälte, das Licht und die von Schnee und Eis bedeckten Berge – alles ist so wunderschön hier oben. Mehr als eine Session ist leider nicht drin – denn wenn man draußen ist, kühlt der Körper aus. Man muss ständig in Bewegung bleiben, dann geht es. Sobald man aufhört, sich zu bewegen, wird die Kälte zu schmerzhaft. Die wahre Herausforderung ist, sich bei solchen Temperaturen umzuziehen. Aber wenn du schnell bist und eine Thermoskanne mit warmem Wasser für Füße und Hände griffbereit hast, geht es. Ansonsten muss man sich durch Laufen und Herumspringen aufwärmen. Mit der Zeit stellt sich der Körper auf die Kälte ein. Am Anfang ist es noch echt hart, aber irgendwann wird es leichter und man kann länger draußen bleiben.
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Klar ist das Leben im Winter etwas härter – aber ich mag es viel lieber als heißen Sand, Sonnencreme und Palmen. Nicht nur, dass mir der Winter geniale Bedingungen auf dem Wasser bringt – er schenkt mir auch diese irren Powder-Tage … Ich liebe es, beim Snowkiten neue Orte zu entdecken und mich mithilfe des Windes auf die Gipfel unberührter Berge ziehen zu lassen. Bei dieser ersten Session cruise ich einfach nur entspannt herum und genieße das wunderschöne Licht, springe ein wenig herum und bin frei wie ein Vogel. Genauso fühle ich mich, wenn ich draußen unterwegs bin. Oft nutze ich den Kite auch als Transportmittel bei längeren Trips im Winter. Ich nehme mein Zelt mit und verbringe ein paar Tage in der Wildnis. Leben mit Wind ist so viel einfacher – und macht so viel mehr Spaß!
Dunkelheit im Herbst und Winter tauchen die Nordlichter auf – und die sind der beste Grund dafür, Zeit im Freien zu verbringen! Am besten beobachtet man sie von einem Platz mit möglichst wenig Lichtverschmutzung, also ohne große Städte rundherum. Man kann auf einen Berg wandern, gemütlich am Ufer des Meeres oder in seinem Zelt sitzen und die (mehr als sehenswerte!) Aurora-Show genießen.
Viele Leute meinen, im nordischen Winter sei es viel zu dunkel. Es stimmt, dunkel ist es definitiv hier – aber das bedeutet nicht, dass man nichts machen kann. Bei der
In diesem Sinne: Schauen wir mal, was dieser Winter bringt. Ich bin mehr als bereit.
Habe ich schon erwähnt, dass ich den Winter liebe? Möglich … Ja, ich liebe es, an den eisig kalten Tagen draußen auf dem Meer oder im Schnee zu sein und Zeit mit meinen Freunden oder meinem Hund Truls zu verbringen. Ich liebe es, mir den Arsch abzufrieren und meinen Körper ans Limit zu bringen, zu sehen, was er aushält. So war ich schon als kleines Kind.
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Verlieben Was gibt es Schöneres, als im Warmen zu überwintern – und das bei grandiosen Kitebedingungen? Jahr für Jahr existiert viele Kiter aus Europa und Nordamerika nur ein potentielles Ziel für die Winterflucht: Brasilien. Tolle Bedingungen bedeuten aber auch überlaufene Spots. Umso glücklicher war Alex Maes, als er vor ein paar Jahren ein kleines Juwel entdeckte – eine Lagune weiter nördlich, mit perfekten Conditions und noch ziemlich unberührt. Er wusste sofort, dass dieser Fund etwas Besonderes war. Einige Zeit später kehrte Alex mit Annelous Lammerts zu besagter Lagune zurück, wo sich beide unsterblich in den Spot verliebten – und ihn seitdem nie wieder richtig verließen. Mittlerweile beherbergt die Lagune einen Slider-Park und hat sich dieses Jahr sogar als KPL-Spot etabliert. Was für ein Werdegang! fotos:
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Andre Magarao
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Die Kite Mansion ist eine Pousada in Icapui, drei Stunden südlich von Fortaleza. Im Laufe der letzen drei Jahre hat sich dieser Ort zu unserer zweiten Heimat entwickelt … In diesem Jahr haben wir hier sogar mehr Zeit verbracht als zu Hause! Was Sinn macht – denn wenn die Temperaturen in unseren Heimatländern Belgien und Niederlande langsam Richtung Null sinken, gibt es keinen besseren Platz zum Überwintern als hier. Wieviel Zeit wir in Icapui verbringen, zeigt auch die Entwicklung unseres Parks in den vergangenen Jahren. Jedes Jahr sind neue Rails und Features dazugekommen, die wir gebaut haben. Und seit diesem Jahr können wir erstmals stolz von einem richtigen Kitepark sprechen – mit drei Rails und einem Kicker. Noch stolzer macht uns natürlich, dass nun sogar der finale Stop der Kite Park League hier stattgefunden hat! Als wir 2015 das erste Mal gemeinsam zur Lagune kamen (und dort unsere ersten TripleS-Wildcard-Videos auf unseren fragwürdigen, selbstgemachten Features drehten), hätten wir uns nie erträumt, dass es einmal so weit kommt …
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Es ist verrückt zu sehen, wie sich der Spot entwickelt hat ...
A b e r w i e k a m e s ü b e r h au p t g e n au da z u? A le x: Alles begann vor 10 Jahren, als meine Eltern mit unserem Kiteshop, Matos, ihren ersten Trip nach Icapui planten. Ein belgischer Freund meines Dads managte damals hier ein Hotel und zeigte uns die wundervolle Gegend im Süden von Ceará. Es war ein fantastischer Urlaub mit Wind an jedem Tag. Als wir wieder daheim waren, sprach mein Dad mit Sam und Nico und erzählte ihnen, Icapui wäre einer der besten Orte, um eine Pousada zu eröffnen. Ein paar Wochen später buchten sie einen Flug, um die Bedingungen vor Ort abzuchecken. Sie kamen nie wieder zurück! Es ist verrückt zu sehen, wie großartig sich die Kite Mansion in all den Jahren entwickelt hat.
A n n e lo u s: Es ist drei Jahre her, dass ich das erste Mal hierher kam. Alex und ich verbrachten zwei Monate in Uruau und Sam, der Inhaber der Kite Mansion, fragte Alex, ob wir einmal vorbeikommen würden – schließlich wären es von Uruau bis nach Icapui nur zwei Stunden. In Uruau gab es ein Arrangement zwischen den Locals und den Kitern: Unter der Woche war Kiten in der Lagune erlaubt, am Wochenende nicht. Die perfekte Gelegenheit, Sam und Nico einen Besuch abzustatten! Ich kannte Icapui noch nicht, und auch Alex war ein paar Jahre nicht dort gewesen. Als Sam uns herumführte, kamen wir an einer genialen Lagune vorbei, die bei Ebbe entsteht und nur zehn Minuten von der Pousada entfernt liegt.
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Ab diesem Zeitpunkt fuhren wir jede Woche einmal nach Icapui – die Lagune war einfach zu perfekt, so dass wir gar nicht mehr weg wollten. Das war auch die Zeit, in der wir immer mehr ins Parkfahren reinkamen. Also beschlossen wir, ein paar Rails und einen Kicker zu bauen und ein Wildcard-Video für den Triple S zu filmen. Sam und Nico waren bereit, uns zu helfen (und ehrlich gesagt wäre das alles ohne die Beiden auch niemals möglich gewesen). Mit einem Entwurf unseres Wunsch-Rails gingen wir in den Baumarkt und fabrizierten daraufhin einen zwielichtigen Kicker und ein Handrail auf hölzernen Stehern, das so schwer war, dass wir vier Leute brauchten, um es überhaupt bewegen zu können. Nach diesem ersten Rail-Projekt versprachen wir Sam und Nico, im darauffolgenden Jahr wiederzukommen.
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Was wir dann auch taten. Diesmal beschlossen wir, unsere gesamte Zeit in Brasilien bei der Kite Mansion zu verbringen. In den Jahren davor hatten wir so ziemlich alle populären brasilianischen Kitelagunen gesehen und erlebt – und konnten es deshalb gar nicht erwarten, wieder in unserer menschenleeren Lagune zu fahren. Wir waren auch überrascht, wie sehr sich die Kite Mansion in der Nebensaison verändert hatte: Die Bungalows und Zimmer waren nagelneu und es gab einen Pool mit direktem Blick auf den Kitespot. Beeindruckend, wie viel Arbeit die Jungs hier reingesteckt hatten – in kürzester Zeit hatte sich die Kite Mansion zu einer erstklassigen Kitedestination entwickelt! Wir fanden auch unser metallenes Rail aus dem Vorjahr wieder. Das Ding war so schwer, dass wir es einfach in der Lagune ließen und für die Flut eine Boje daran befestigten.
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Wir haben unsere Träume Wirklichkeit werden lassen und uns unser eigenes, kleines Paradies geschaffen. A le x: Das gute an sauschweren Handrails ist, dass sie durch ihr Gewicht einfach am Grund stehen bleiben und sich nicht bewegen. Gerade an einem Spot mit großem Tidenhub können schwimmende Rails zum Albtraum werden. Ein schweres Rail hingegen muss man einfach nur aufklappen, in den richtigen Winkel bringen und fertig.
A n n e lo u s:
Letztes Jahr haben wir gemeinsam mit der Kite-Mansion-Crew unseren ersten ordentlichen Kicker gebaut. Zum Glück hatten wir Hilfe von unserem guten Freund Xavier Decour, der den La-Source-Cablepark in Frankreich betreibt. In unseren Augen sah unsere erste Kicker-Skizze ziemlich gut aus, aber als wir sie Xavier zeigten, stellte sich schnell heraus, dass wir ihn viel zu steil gebaut hatten. Also mussten wir die Dimensionen ändern. Als er schließlich fertig war und wir ihn zum ersten Mal ausprobierten, wurde uns klar: Wir hatten einen richtigen, funktionsfähigen Kicker gebaut – und zwar den besten, den wir beim Kiten je erlebt hatten! Auch in Sachen Lagerung und Ankerpunkte für den Kicker haben wir in diesem Jahr viel dazugelernt. Jetzt gibt es sowohl links und rechts Verankerungen als auch dort, wo der Kicker im Wasser gelagert wird. Ja, und hier sind wir jetzt – gemeinsam mit den besten Park-Ridern der Welt, die sich in unserem Kitepark zum finalen Stop der Kite Park League versammeln. Wir haben bei Null begonnen und mussten auf unserem Weg auch einiges an Rückschlägen einstecken. Trotzdem haben wir es – einer tollen Crew sei Dank – geschafft, unsere Träume Wirklichkeit werden zu lassen und uns hier unser eigenes, kleines Paradies zu schaffen.
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sessions Sebastian Ribeiro ist so etwas wie ein Veteran des Wellenreitens. Als einer der ersten Brasilianer nahm er 2012 an der Wave-Tour teil und bewies, dass man sich mit Kiten seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Mittlerweile sind ihm viele seiner Landsmänner gefolgt und nutzen die windigen Nachmittage und Wellen Brasiliens, um so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser zu verbringen und an ihren Skills zu feilen. Sebastians Kitekarriere begann einst in Rio – wohin er nun zurückkehrte und Ipanema, dem Hauptstrand der Stadt, einen Besuch abstattete. FOTOS: TOBY BROMWICH
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ass Rio ein Hotspot für Touristen ist, ist allgemein bekannt. Was die meisten Touris nicht wissen: Rio bietet auch wahrhaft epische Bedingungen zum Kiten … So wie an diesem besagten Tag. Ein typischer Rio-Tag: 40 Grad mit wolkenlosem Himmel, vielen Leuten am Strand, Wellen und Wind. Aber: Rio ist kein gewöhnlicher Kitespot. Es gibt hier zwar einige Spots, an denen Kiten offiziell erlaubt ist. Ipanema zählt nicht dazu. Also konnte ich nur hoffen, dass mich die Cops nicht schnappen würden – denn sonst wäre ich vielleicht mein Equipment los, und eine saftige Strafe gäbe es obendrauf. Dessen ungeachtet waren die Bedingungen einfach zu gut, weshalb ich das Risiko eingehen musste. Kitebare Tage in Ipanema sind nämlich selten – der Spot funktioniert nur, wenn der Wind aus Südwesten kommt, was für Rio ungewöhnlich ist. Wenn es jedoch Südwest-Wind gibt, bilden die umliegenden Hügel einen Windkanal, der den Wind rund um Ipanema verstärkt.
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Der Tag startete mit einem Anruf von Toby Bromwich. Er war in einem Hotel direkt am Spot und meinte, es sähe gerade ziemlich gut aus. Also schnappte ich mir mein Zeug, um mich schnurstracks nach Ipanema aufzumachen. Da Toby danach zum Flughafen musste, blieben uns für den Shoot gerade mal zwei Stunden. Aber wir machten das Beste daraus. Seitdem Toby das Setup mit den Hügeln und den hohen Gebäuden als Kontrast im Hintergrund zum ersten Mal gesehen hatte, träumte er davon, dort zu shooten. Als ich die Fotos sah, war ich begeistert! Die Szenerie ist einfach der Wahnsinn, und ich war mehr als dankbar für die Gelegenheit (die sich hauptsächlich ergeben hat, weil Toby ziemlich hartnäckig sein kann, wenn er sich erstmal etwas in den Kopf gesetzt hat).
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as Shooting in meiner Heimatstadt erinnerte mich daran, wie einst alles begann. Ich wurde 1992 in Rio geboren und startete schon ziemlich früh - mit etwa sechs Jahren - mit dem Surfen. 2004 beschlossen meine Eltern deshalb, nach Florianapolis im südlichen Brasilien zu ziehen – wahrscheinlich der beste Ort zu leben, wenn du surfen und kiten willst. Dort kam ich auch das erste Mal mit einem Kite in Kontakt. Ich wollte zum Surfen, aber dann machte ich mich doch früher auf den Heimweg, weil es zu windig wurde. Als ich an der Lagune vorbeikam, sah ich ein paar Kites in der Luft. Das brachte mich zum Nachdenken: Die Kombination Kite plus Welle müsste doch eigentlich enormes Potential haben … Ein paar Wochen später traf ich einen der wahrscheinlich wichtigsten Menschen meines Lebens, Roberto Veiga. Er war auf der Suche nach jemandem, dem er das Kiten beibringen und ihn trainieren konnte. Zu dieser Zeit gab es noch nicht viele Kids, die kiten konnten. Ich hatte also verdammtes Glück – und das möchte ich eines Tages auch so weitergeben, indem ich auch Nachwuchskiter trainiere.
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Wenige Jahre später unterschrieb ich meinen ersten Sponsorenvertrag, was mir enorm half, mich für Competitons fit zu machen. Speziell für die Gelegenheit, die sich 2012 bot, als ich bei meinem ersten KSP-World-Tour-Event in Peru als Wildcard mit dabei war. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Im ersten Heat fuhr ich gegen eines meiner Idole und mittlerweile besten Freunde, Mitu Monteiro. Ich gewann den Heat ziemlich knapp. Danach ging alles ziemlich schnell – ich startete in der Wave-Tour und beendete sie 2013 und 2015 mit dem dritten Platz. Dann fuhr ich für North, reiste durch die Welt und entdeckte viele neue Orte für Shootings. Nebenbei schaffte ich es auch, zu studieren und habe mittlerweile einen Abschluß in Marketing. Ich fahre noch immer in der World-Tour mit, trainiere meinen Körper und freue mich über gute Resultate – speziell bei den Wave-Stops. Mit Duotone und Sky Solbach arbeite ich bei der Entwicklung der Waveboards eng zusammen. Neben dem Kiten liebe ich auch andere Sportarten wie Snowboarden oder Surfen. Ja, diese Session in meiner Heimat hat mir definitiv bewusst gemacht, wo meine Wurzeln liegen und wie ich dahin gekommen bin, wo ich jetzt gerade stehe. Oder kite.
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Heart Attack 7 Rider: Set Teixeira Foto: Svetlana Romantsova
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Der Trick Der Heart Attack 7 ist für mich einer der technisch anspruchsvollsten und schwierigsten NewschoolTricks. Um ihn zu landen, muss nicht nur der Kite in der richtigen Position sein – man braucht auch einiges an Höhe. Aber wenn er gelingt, fühlt sich das einfach fantastisch an! Beliebt ist der Heart Attack 7 auch bei Competitions, weil es dafür hohe Punktzahlen gibt.
Die einzelnen Schritte Mit viel Speed anfahren, um hoch rauszukommen – je mehr Airtime, desto höher stehen die Chancen, den Trick zu stehen. Den Kite von 12 Uhr nach unten steuern und dann ordentlich wegpoppen. Einen S-Bend mit der Bar nahe am Körper einleiten.
Wenn du hoch genug für den ersten Pass bist, schnell über die Beine drehen. Nach dem ersten Pass so schnell wie möglich den zweiten einleiten. Nach der Bar greifen und die Landung mit den Knien abfedern.
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Boardslide 720 Rider: Lucas Arsenault Foto: Nik Ganderton
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Der Trick Der Boardslide Front 270 Out ist ein Trick, der sich gut fßr Rail-Einsteiger eignet. In Sachen Rails ist es am wichtigsten, wie man rauf und wieder runterkommt. Spins sind dabei nicht unbedingt das Ziel – besser ist ein ordentlicher Press, wenn man das Rail grindet.
Die einzelnen Schritte Mit gutem Speed anfahren und den Kite auf 45 Grad oder tiefer positionieren.
Den vorderen Fuß am Rail ausrichten und für den Press ordentlich Druck auf diesen Fuß geben.
In ausreichender Distanz vom Obstacle aushängen und downwind in Richtung Rail fahren.
Den Press über die Länge des Rails halten.
Den Stance auf Switch wechseln (das kannst du auch schon machen, bevor du dich aushängst – je nachdem, wie du dich wohler fühlst). In sicherer Distanz vor dem Rail (üblich ist ca. ein Meter) einen Ollie ansetzen und so aufs Rail springen. Auf dem Rail den Körper um 90 Grad nach vorne drehen.
Am Ende des Rails einen kleinen Ollie machen und die Frontside-270-Rotation einleiten. Den Arm wie bei einem normalen Handlepass anziehen und mit den Körper rotieren. Die Rotation beenden und wrapped landen. Nach der Landung die Bar übergeben und weiterfahren.
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TECH-TALK MANERA
Maneras brandneues Harness sieht – ohne Übertreibung – nach Business-Klasse aus. Wir haben Brand-Manager Julien Salles getroffen und wollten wissen: Was steckt hinter dem Eclipse? Hey Julien! Danke, dass du dir für uns Zeit nimmst. Kannst du uns die wesentlichen Merkmale des Eclipse erklären? Wie ist es in eurem Trapez-Lineup positioniert? Hey Leute! Ja, unser neues Baby ist hier. Die Entwicklung hat insgesamt etwa drei Jahre gedauert und war zwischendurch ziemlich langwierig. Vor einem Jahr waren wir fast fertig und das Ergebnis nahezu perfekt – im letzten Jahr haben wir dann noch an den Feinheiten und KonstruktionsDetails gearbeitet. Das Eclipse funktioniert im Grunde genommen wie das Union und
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EXO – am Rückenteil befindet sich ein Adaptive-Shell-Rahmen, der Druck absorbiert und ihn für guten Support gleichmäßig verteilt. Nur, dass dieser Rahmen beim Eclipse steifer ist als bei den anderen Modellen. Durch die Steifheit bietet das Harness noch mehr Support, wodurch wir das Profil niedriger designen konnten. Es ist an der Taille also relativ schmal, wodurch man jede Menge Bewegungsfreiheit hat. Neu ist der Gel-Foam, der für kuschelweichen Komfort sorgt. Dazu kommen unsere erprobten Technologien wie die Tuckflaps und das Down-Hold-System, das das Harness am Hochrutschen hindert. In Sachen Lineup wollten wir eine klare Linie bieten: In Europa kostet das Eclipse 299 Euro, das
ADAPTIVE-SHELL EXO 249 und das Union 199. Die Philosophie hinter unseren Trapezen ist immer dieselbe – je höher der Preis, desto höher die Steifheit und desto niedriger der Sitz.
Adaptive shell HOLD-DOWN-SYSTEM
Das Eclipse ist also kein pures Hardshell, bringt aber viele ähnliche Merkmale mit. Wie funktioniert es im Detail? Nun, nach dem EXO beobachteten wir einen Boom der Hardshell-Trapeze und wurden neugierig – also haben wir die verschiedenen erhältlichen Modelle durchprobiert, um uns selbst ein Bild davon zu machen. Sowohl das F-ONEals auch das Manera-R-&-D-Team haben die Hardshells getestet, aber ehrlich gesagt waren wir nicht wirklich überzeugt. Klar fühlten wir die Vorteile davon, fanden die Trapeze aber zu steif und fühlten uns am Rücken nicht wohl damit. Bei einem puren Hardshell ist es schwierig zu vermeiden, dass das Trapez an den Seiten in den Körper drückt, wenn der Kite zieht. Und wenn es nicht perfekt sitzt oder auch nur etwas verrutscht, kann das wehtun. Also entwickelten wir ein Shell, das die Vorteile eines Hardshells mitbringt, dabei aber nicht vollkommen starr ist. Was wir hauptsächlich getan haben, um die AntiKompression in einem nicht zu 100 % steifen Trapez zu verwirklichen: 1. Jedes Manera-Trapez wird mit einer Spreaderbar (Hakenplatte) geliefert, die der Breite der Hüfte entspricht – dadurch erfolgt der Zug des Kites parallell zum Körper und das Harness komprimiert die Taille nicht. 2. Die Spreaderbar ist über die Straps direkt mit dem Adaptive-Shell verbunden und mit den Tuckflaps fixiert.
Tuckflaps
3. Gepaart mit der langen Speaderbar bietet der steife Center-Belt des Adaptive-Shell ausreichend Anti-Kompression für vollen Komfort auf dem Wasser. D i e s e d r e i Fa k t o r e n g a r a n t i e r e n Rückenunterstützung durch ein adaptives Trapez mit den Anti-Kompressions-Qualitäten eines Hardshells. Habt ihr jemals überlegt, ein 100-%-Hardshell zu produzieren? Nein. Unsere Philosophie ist, das zu verkaufen, was wir selbst fahren – und da wir von reinen Hardshells nicht überzeugt sind, wollen wir
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auch anderen keine verkaufen. Wir sind ein Familienunternehmen und Geld steht nicht im Vordergrund. Das sehe ich als klaren Vorteil, denn dadurch können wir uns so viel Zeit nehmen wie wir wollen, unsere Produkte zu entwickeln – und somit nur Dinge verkaufen, hinter denen wir vollends stehen. Wie stellt ihr sicher, dass die Kraftverteilung beim Adaptive-Shell-System gleichmäßig erfolgt? Unser Prozess ist immer derselbe: Wir produzieren so lange Samples, bis wir das perfekte Endprodukt vorliegen haben. Unser Testteam verbringt Unmengen von Zeit auf dem Wasser – sie sind so heiß aufs Testen, wie wir es aufs Entwickeln sind! Beim Adaptive-Shell galt es als erstes herauszufinden, mit welchem Material wir arbeiten werden. Da wir ein Shell wollten, dass in der Mitte steif ist und an der Outline Flex bietet, entschlossen wir uns für Nylon. Der nächste Schritt war, die Steifheit durch die Dicke zu tunen – je dicker ein Teil ist, desto steifer ist es auch. Wie das Adaptive-Shell funktioniert: TheKiteMag.com
Die Erhebungen an der Rückseite sind kein Styleelement, sondern regulieren die Steifheit des Rahmens. Am Center-Belt sind sie dicker, entlang der Outline dünner. Also steif dort, wo Support gefragt ist und weich dort, wo Flexibilität hermuss. Bei unserem Verschleiß an Samples mussten wir einen Weg finden, die Firma nicht zu ruinieren (eine Form für ein Teil wie das Adaptive-Shell zu produzieren kostet etwa 12.000 Dollar). Also haben wir die Nylon-Frames in 3D-Print-Technologie hergestellt und in die Harnesses montiert. So konnten wir ein paar Dutzend unterschiedliche Kurven, Outlines, Dickeund Steifheits-Varianten, gepaart mit diversen Konstruktionen, testen. Die Qualität der 3D-Prints war beeindruckend – mit einem Sample konnten wir monatelang kiten, ohne dass es kaputtging. Ein komplett neues Tool für uns, dass es uns ermöglicht hat, das Adaptive-Shell perfekt zu tunen. Das Harness fühlt sich angenehm samtig an – mit welchem Material habt ihr gearbeitet?
Wir verwenden nur Premium-Neopren. Nicht nur, weil es sich gut anfühlt, sondern auch, weil es beständiger gegenüber UV-Strahlung, Ausbleichen und Rissen ist. Dieses Premium-Neopren kommt am gesamten Trapez zum Einsatz, ohne Nähte oder Unebenheiten, die an der Haut drücken können. Zusätzlich ist es mit einer Silikonschicht bedeckt – diese sorgt für das superweiche Gefühl, von dem du sprichst. Diese Schicht hat hauptsätzlich ästhetische Gründe. Wir dachten, dass unsere Kunden sich vielleicht scheuen, sich etwas Hartes an den Rücken zu schnallen. Deshalb haben wir, ganz entgegen des ultrasteifen Carbon-Looks, den anderen Weg eingeschlagen und ein weich aussehendes Harness produziert, mit dem man am liebsten kuscheln möchte! Welches Trapez verwenden eure Teamrider hauptsächlich? Definitiv das Eclipse! Nur wenige sind beim Union oder EXO geblieben, vorwiegend weil sie ein Harness brauchen, das sich am Körper mitdreht. Das Eclipse bleibt, wo es ist und passt deshalb für diese Ansprüche nicht.
Wie sieht es mit einer Sliding-Spreaderbar zum Surf-StyleKiten aus? Die ist gerade in den Shops angekommen. Sie verfügt über eine KevlarKonstruktion, ein spezielles, verschleißsicheres Seil und ein Front-LeashAttachment. Mehr Details dazu gibt es auf unserer Website. Vor ein paar Jahren hattet ihr ein Trapez im Lineup – mittlerweile sind es drei. Kommt da noch etwas? Ich glaube nicht, dass wir unsere Range in Zukunft noch erweitern werden. Wir haben lieber ein schmales Lineup und entwickeln unsere Produkte dafür jedes Jahr weiter. Zu viele Produkte anzubieten, wirkt nur verwirrend auf die Kunden und würde auch die Kreativität unseres Teams blockieren. Unser Hauptziel besteht darin, unsere aktuellen Modelle zu verbessern – der interessanteste und herausforderndste Teil unseres Jobs!
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SOUL DRYSUIT
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Es gibt Kiter, die lassen sich nicht mal von Schnee am Strand abschrecken. Solch hartgesottene Charaktere brauchen adäquate Ausrüstung – wie Trockenanzüge. Ein Metier, in dem man den Jungs von Ocean Rodeo nichts vormachen kann! Kein Wunder – schließlich sind sie im kalten Kanada daheim. Hier stellen sie uns ihr Aushängeschild in Sachen Kälteabwehr vor: den Soul. Bevor wir explizit auf den Soul zu sprechen kommen – könnt ihr uns etwas über eure Hintergründe in der Trockenanzug-Produktion erzählen? Wir produzieren Trockenanzüge seit eh und je ... weil wir trotz der frostigen Bedingungen hier in Kanada immer auf dem Wasser sein wollen. Und da mussten wir etwas erfinden, um keine Ausreden mehr zu haben – einen sportfreundlichen Trockenanzug! Viele handelsübliche Trockenanzüge waren uns einfach zu klobig, noch dazu nicht allzu atmungsaktiv und außerhalb des Wassers fast schon schmerzhaft unbequem. Aufgrund eurer Heimat Kanada war es also schon fast ein Muss, Trockenanzüge zu entwickeln. Welchen Unterschied macht ein guter Drysuit beim Kiten? Ein ordentlicher Trockenanzug macht Kiten auch in zeitweise eisig kalten Locations wie Kanada zum Ganzjahressport. Ein Anzug, der ausreichend Bewegungsfreiheit bietet, ist beim Kiten ein Muss, genauso wie gute Isolierung und Atmungsaktivität. Außerdem sollte man die Möglichkeit haben, sich zwischen den Sessions abzukühlen und nicht als Ganzes im Trockenanzug bleiben zu müssen. Durch unseren Sport waren wir gezwungen einen innovativen Anzug zu kreieren, der jedoch nicht nur Kitern, sondern allgemein passionierten Outdoor-Fans entgegenkommt. Deshalb eignet sich der Soul auch perfekt zum Stand-up-Paddeln, Segeln und vieles mehr. Er bietet Bewegungsfreiheit und fühlt sich nicht schwer an. Bequem ist auch, dass man zwischen den Sessions die Nackenmanschette abnehmen kann. Im Gegensatz zu einem dicken Neoprenanzug fühlt sich der Soul immer komfortabel an. Ein Neo hält nur auf dem Wasser warm – sich im Van bei eisigen Temperaturen umzuziehen ist kein Spaß. Du bist nass, dir ist saukalt, das ist einfach nur frustrierend! In einem Drysuit wirst du gar nie nass, wechselst einfach nur zu deiner normalen Kleidung und fertig. Im Gegensatz zu einem Neopren muss bei einem Trockenanzug wirklich alles zu 100 % passen – ist er undicht, verfehlt er seinen Zweck – was in diesem Fall sogar gefährlich ist. Wie testet ihr eure Drysuits auf volle Funktionsfähigkeit? Bei Ocean Rodeo wird rigoros getestet – keinen Bereich nehmen wir mehr ernst als diesen. Unsere Anzüge durchlaufen eine Reihe an Belastungstests, die sicherstellen, dass sie einwandfrei funktionieren – und zwar nicht nur für eine Saison oder ein Jahr oder zwei. Wir haben Kunden, die haben ihre Anzüge gekauft, als wir mit Ocean Rodeo auf den Markt kamen – und sie verwenden sie noch immer und sind vollends zufrieden.
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Was sind die Key-Features des Soul und was macht ihr anders als die Konkurrenz? Was uns von der Konkurrenz unterscheidet, ist der Standby-Modus des Anzugs: Zwischen den Sessions kann man einfach den Jackenteil aufzippen und die Nackenmanschette abnehmen, um Frischluft reinzulassen, dabei aber trotzdem warm zu bleiben. Der Soul galt schon immer als besonders sportlicher Drysuit – nicht zuletzt wegen seines geringen Gewichtes und der Bewegungsfreiheit, die er bietet. Durch die atmungsaktiven Materialien fühlt er sich angenehm leicht an, trotzdem ist er durch Verstärkungen in höher beanspruchten Bereichen extrem robust. Reißverschlüsse und Taschen sind so platziert, dass man sich beim Kiten nie eingeschränkt fühlt und auch mit einem Trapez nichts drückt oder man irgendwo hängenbleibt. Der Soul ist kein normaler Trockenanzug – er wurde speziell fürs Kiten und die Kombination mit Kiteausrüstung konzipiert. Welchen Sinn hat der Jackenteil – abgesehen davon, dass er den Anzug weniger nach Trockenanzug aussehen lässt? Durch den Jackenteil kann man den Anzug im Standby-Modus vorne öffnen und die Nackenmanschette abnehmen – denn wenn man sie drauf lässt, bedeutet das oft zuwenig Luftzirkulation. Um trotzdem warm zu bleiben, schließt man den Jackenteil einstweilen einfach mit dem Zipper. Tragt ihr zum Soul auch Neoprenboots und Handschuhe? Im kalten Wasser auf jeden Fall! Dazu kommen an der Westküste Kanadas noch jede Menge Felsen. Die meisten tragen hier Neoprenschuhe. Im Gegenzug zu Socken bietet ein Anzug mit Knöchelmanschetten ein direkteres Gefühl zum Board, ohne dass etwas stört oder sich unbequem anfühlt. Was war die kälteste Session, die jemals jemand mit einem Soul erlebt hat und was trägt man eigentlich am besten unter einem Drysuit, wenn es richtig kalt wird? In Zusammenhang mit dem Soul haben wir schon einige Heldentaten gesehen … Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sind da nichts Besonderes mehr. Viele Leute in Island, Kanada, Finnland, Schweden oder Russland setzen auf unseren Anzug – und wir sind stolz darauf, dass er unserem Firmenmantra alle Ehre macht: Locally tested and globally approved. Zu deiner Frage, was man darunter trägt: Da ist es unerlässlich, warm zu bleiben. Unser No-Zip-Fleeceanzug hält bei eisigen Temperaturen trocken und wärmt. Wer, außer Kitern, greift noch zum Soul? Outdoor-Freaks! Die SUP-Community liebt ihn, weil er so viel Bewegungsfreiheit für alle möglichen Abenteuer bietet. Kann ein Trockenanzug auch gefährlich werden – zum Beispiel, wenn er ein Leck hat und Wasser nach innen gelangt? Drysuits bergen keine Gefahr, solange man sie gut pflegt und darauf aufpasst. Das bedeutet: Regelmäßig die Manschetten kontrollieren – nach dem Einsatz auf dem Wasser und nach der Lagerung im Sommer. Löcher sind unwahrscheinlich, aber wenn man doch eines findet, sollte man es unbedingt professionell reparieren lassen. Nur so kann die volle Funktion sichergestellt werden! Drysuits sind ein großer Bereich eures Business – neben dem Soul bietet ihr zum Beispiel noch den MSOS (Maritime Surface Operation Suit), der nur an NATO-Mitglieder verkauft wird! Also stattet ihr neben Kitern auch Leute wie James Bond aus? Welche Special-Features haben diese Anzüge? Der MSOS ist unser Anzug für jene, die sich für den Frieden einsetzen und sich humanitären Maßnahmen widmen. Wir sind stolz darauf, Produkte für alle anzubieten, die Abenteuer auf dem Wasser erleben wollen – und ebenso für Menschen, die sie beschützen. Diese Spezialanzüge sind besonders robust und langlebig und bieten die Möglichkeit, bestimmte Features wie Utensiliengurte, Rettungswesten oder Ähnliches zu befestigen. James Bond würde sich wünschen, einen MSOS zu besitzen!
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Das Ocean Rodeo Team – verständlicherweise alle Verfechter des Soul – ist sich einig, dass Trockenanzüge nicht nur etwas für eisig kalte Tage sind. Welche Vorteile bringt ein Trockenanzug außerhalb des Winters? Drysuits ermögliche viel schnellere (und somit mehr) Sessions! Stell dir mal vor, du tauchst am Spot auf und brauchst dich nicht erst deiner Klamotten zu entledigen und einen Neoprenanzug anzuziehen, sondern schlüpfst einfach in denen Trockenanzug und los geht’s! Und nach der Session ziehst du ihn einfach wieder aus und fährst nach Hause. Damit entfallen Abtrocknen, Aus- und Umziehen in der Kälte – und kalt ist es auch im Frühling und Herbst. Klar, an den Hundstagen im Sommer ist ein Trockenanzug definitiv zu heiß. Aber an allen Tagen mit mittleren Temperaturen, die sich durch den Windchill gleich mal eiskalt anfühlen, wenn man am Strand herumsteht, ist der Soul ein Traum. Die Ausrede “zu kalt zum Kiten” existiert damit einfach nicht mehr.
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DUOTONE SELECT
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Duotones super zugängliche Freeride-Option ist zwar nichts für Newbies, hat aber ansonsten eine breite Zielgruppe. In den vergangenen Saisons war das Select ein verlässliches Arbeitstier, aber nicht ohne Charme. Nun wollten wir wissen, wie es mit den neuen Duotone-Designs abschneidet. Getestet haben wir die Standard-Version, die mit 3,85 kg relativ leicht ist, was sich vor allem beim Schwunggewicht bemerkbar macht. Die robuste, matte Oberfläche hält einiges aus – kratziger Sand, einfach im Kofferraum transportiert werden oder grobe Gepäckabfertiger sollten ihm nichts anhaben. Die Anpassung der EntityPads ist ziemlich kompliziert, aber wenn man es einmal hat, sind sie super bequem. Unter den Footpads versteckt befinden sich austauschbare Pads, mit denen man die gewünschte Fersendämpfung einstellen und an das Körpergewicht des Riders anpassen kann. Auf dem Wasser gleitet das Select schnell an und liefert ein sehr komfortables Fahrgefühl. Die schräg zulaufende, aber eckige Outline macht das Höhelaufen easy. Gepaart mit softer Flexverteilung und abgestufter Konkave über die volle Länge wird Chop einfach ausgebügelt. Sowohl Grip und Flex sind großzügig vorhanden – so kann man gut Kraft aufbauen und Tricks konsequent einleiten. Das überträgt sich direkt auf den Boost: Auch voll angepowert hält das Select die Kante und den Speed – selbst bei Kabbelwasser. Aus diesen Attributen lässt sich – und das ganz einfach abrufbar – bemerkenswerte Airtime generieren! Bei den Landungen verlässt sich das Select mit seinem geringen Rocker und der flachen Base mehr auf den Flex als auf den Shape. Bei harten Landungen ist man also gut beraten, das Board adäquat auszurichten. Für seine mittige Positionierung im Duotone-Lineup ist das Select ein extrem fähiges Brett, das viele Kiter glücklich machen kann. Mal abgesehen von fortgeschrittenen Freestylern, die etwas mehr Channel und Rocker zum Ausgleich schneller, harter Landungen nach t e ch n i s ch e n Tr i c k s benötigen. KURZ GESAGT: Mit Straps gefahren ist das Select ein absolutes Gedicht – zugänglich, fehlerverzeihend und mit ordentlich Performance noch dazu.
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F-ONE TRAX HRD LITE TECH Wenn der erste Eindruck zählt, dann ist das 2019er-Track ganz klar vorn dabei. Das futuristische, durchscheinende Lite-TechDesign macht das Board zum Hingucker (und kommt auch auf Fotos ziemlich gut rüber …). Der Stammbaum des Trax reicht mindestens ein Jahrzehnt zurück – in diesem Zeitraum hat F-Ones Freeride-Allrounder eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Das Resultat: Ein exquisit ausgefeiltes Produkt. Der ausgeklügelte HRD-Rail-Shape ist am Markt derzeit einzigartig. Wesentlich sind auch die schmal zulaufenden Tips (für besseren Grip und optimale Flexeigenschaften) sowie das verdickte Rail unter den Footpads mit abgerundetem, schon fast einem Surfboard ähnlichem Shape, der das Wasser nach außen verdrängen und Chop ausgleichen soll. Diese Dicke zieht sich über das Zentrum des Boards, dann aber werden die Rails wieder eckiger, um ordentlich Grip zu garantieren. Was man auf dem Wasser deutlich spürt! Das Trax fährt sich spielerisch wie ein Skateboard, gleitet smooth durch den Chop und carvt mit beachtlichem Spray durch die Turns. Die stufenförmige Konkave, die man bei vielen FreerideBoards findet, sorgt für frühes Angleiten und müheloses Höhelaufen. Bei einem Board, das sich so loose anfühlt, könnte man annehmen, dass es schwierig ist, die Kante zu halten – Irrtum! Durch das RailDesign liefert das Trax enorme Kantenkontrolle und Speed. Der Flex ist durchgehend etwas steifer als bei anderen Boards dieser Klasse, und bei harten Landungen verlässt es sich mehr auf den Shape als auf weichen Flex – was bei dieser Größe durchaus gut funktioniert. Durch die Dicke der Rails liegt das Gewicht mit 4,48 kg im Mittelfeld (die Carbon-Version ist natürlich etwas leichter). In Sachen Hardware zählt F-One zu den Besten der Branche: Die Eigendesign-Finnen sind super robust und verteilen die Kraft gut über die Tips. Die strapazierfähige,ergonomisch designte Platinum-Bindung lässt sich einfach an viele Fußgrößen und – formen anpassen, und eine Grip-Leiste für die Zehen sorgt für sicheren Halt. Größere Fahrer können von der etwas breiteren Stance-Option profitieren (vor allem, weil sich das Board größer anfühlt, als es ist). Mit fast 1,90 würde ich normalerweise kein 136er-Brett nehmen, aber bei mehr als 20 Knoten habe ich gerne danach gegriffen … und muss sagen, es ist eine Boosting-Maschine! Wie die meisten F-One-Produkte hat das Trax Finesse und Persönlichkeit. Von den safen, TW IN TI markttypischen Designs ist es meilenweit P entfernt und hebt sich einerseits durch hervorragende Leistung, andererseits durch die Kombination aus tollem Grip und “skatey”-Fahrfeeling von der Masse ab. KURZ GESAGT: Ein futuristisches Masterpiece eines Twintips, bei dem wir jetzt schon gespannt sind, wie es sich in den nächsten Jahren noch weiter entwickelt.
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FLYSURFER SOUL Während des Foil-Booms der letzten Jahre ist immer mehr Kitern klargeworden, dass man mit Tubekites beim Lowend an Grenzen stößt. Unter zehn Knoten kann man damit schon mal verzweifeln – und da kommen die Matten ins Spiel. Unter den derzeit trendigen Performance-Foilkites mit easy Handling ist der SOUL wohl der ausgereifteste Vertreter. Aus praktischer Sicht sind die Bridles einer High-Performance-Matte auch nicht unkomplizierter als die eines “normalen” Foilkites – ums Lesen der Manuals bzw. um YouTubeTutorials kommt man wohl nicht herum. Wenn man das Aus- bzw. Zusammenpacken aber einmal drauf hat, geht alles wesentlich schneller als mit einem Tubekite. Ein schneller Check auf Seegras oder verhedderte Bridles vor dem Start, etwas Luft reinlassen und los geht’s! Verglichen mit anderen Foilkites auf dem Markt dauert es beim SOUL etwas länger, bis die Kammern sich vollkommen mit Luft gefüllt haben. Das bedeutet aber auch, dass die Luft nicht so schnell entweicht, sollte man ihn einmal droppen. Was wir natürlich auch in der Praxis getestet haben – und es stimmt: Versenken lässt sich der SOUL nur schwer. Für eine Matte hält er seinen Shape extrem gut und startet auch
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K U R Z G E S AG T: Zum Hydrofoilen bei schwachem Wind derzeit unser Maß der Dinge.
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rückwärts reibungslos. Hinsichtlich der Konstruktion haben Flysurfer hier ein anspruchsvolles Stück Ingenieursarbeit vorgelegt – man muss sich vorstellen, wie viele Stunden es dauert, aus all diese Zellen und Kammern einen geschwungenen Flügel zu kreieren. Hält man sich die Entwicklungsarbeit und die hochwertigen Materialien vor Augen, überrascht auch der stolze Preis nicht mehr. Auf dem Wasser überzeugt der SOUL mit extrem gutem Lowend. Bei einer Sechs-Knoten-Session haben wir ihn zusammen mit einem Foil mit recht großer Oberfläche getestet und waren beeindruckt von seiner verlässlichen, unglaublich smoothen Kraftübertragung und immensen Stabilität. Das Tuch ist so leicht, dass – selbst wenn der Wind unter foilbare Werte fällt – der Kite immer noch geduldig fliegt und man in Ruhe heim waten kann. Natürlich ist der Turning-Speed eines 15er-Foilkites nicht vergleichbar mit dem eines Tubekites – trotzdem macht sich der SOUL in dieser Disziplin erstaunlich gut. Wir sind ihn mit 20-MeterLeinen geflogen, für schnelleres Drehverhalten beim Foilen empfiehlt der Hersteller Leinen mit 12 bis 17 Meter Länge. Kombiniert mit Twintip und etwas mehr Wind bietet der SOUL jede Menge Power und ein Gefühl, als würde man schweben – wir würden es als “Kitesurfen in Slow-Motion” beschreiben. Auch auf Schnee haben wir den SOUL getestet – hier sticht sein Lowend (bei korrektem Handling) noch mehr heraus. Das einfache Handling macht den Umstieg von Tube- zu Foilkite kinderleicht. TES
ODO YO Ein neuer Player betritt kühn das Spielfeld eines zunehmend ausgereiften Marktes: Odo Kiteboarding heißt der neue Hersteller aus Italien, dessen Range zwei brandneue Kites umfasst – und wir sind natürlich gespannt, wie sie sich gegen die Konkurrenz behaupten werden. Einen davon haben wir getestet: den YO. Ein Kite mit einer kräftigen Portion an DeltaGenen, der sich an Wavekiter, Foiler und Freerider richtet. C3-Ripstop und Low-weight-Dacron machen den YO zum Leichtgewicht, wodurch er früh losgeht und ein ansehnliches Lowend liefert. Das minimale Bridling sorgt für geringen Luftwiderstand, eloxierte Slider reduzieren die Abnutzung an der Front, und auch die Trailing-Edge verfügt über eine spezielle Anti-Verschleiß-Verstärkung. Das Quick-Vario-Barsystem wirkt solide und funktionell – hier wurden relativ simple Zutaten clever kombiniert. Dass einige Komponenten aus Titan bestehen, zeigt das Bestreben, an Gewicht zu sparen. Die verfügbare Depower ist ordentlich, und mittels eines verschiebbaren Stoppers kann der Depowerweg auch an kürzere Arme angepasst werden. Wie bei vielen anderen Marken macht die stets zuverlässige Clamcleat auch hier einen guten Trim-Job. Besonders angenehm ist der EVA-Griff, dessen geringer Durchmesser sich in der Hand edel anfühlt. Die Safety-Line läuft etwa acht Meter lang parallell zu einer der Frontleinen – das fühlt sich zwar etwas unordentlich an, funktioniert aber. Der Chicken-Loop verfügt über ein simples Push-Release mit Pin und ist funktionell und sicher, mit solidem Ausdrehsystem für die Leinen. Bei unserem Test (in relativ unterschiedlichen, inkonstanten Windbedingungen) zeigte sich der YO sich durch seine Windrange hinweg extrem stabil und ohne Neigung zum Überfliegen. Sein Drift nach Lee ist – unübertrieben! – exzellent. Dazu kommt ordentlich Power und Grundzug. Entgegen traditioneller Deltas fliegt der YO allerdings angenehm ruhig und erfordert wenig Druck an den Steuerleinen. Als Wavekite setzt er eher auf exzellenten Drift und Stabilität in der Luft als auf Manövrierfähigkeit. Was sich in Sideshore-Bedingungen bezahlt macht, bei Onshore-Wind ALL allerdings etwas herausfordernder ist. Damit er dreht, braucht es etwas Überzeugungsarbeit. Angepowert mit dem Twintip ergibt die Kombination aus Grundzug, Lift und gesetzterem Drehverhalten angenehm kontrollierte Flüge und Transitions ohne Überraschungen. Sein geringes Gewicht, das gute Lowend und der moderate Turning-Speed machen ihn auch zu einer guten Option fürs Foilen. KURZ GESAGT: Ein minimalistischer, leichtgewichtiger und unkomplizierter Kite mit jeder Menge Power im Gepäck – und das alles zu einem Preis, der sich sehen lassen kann. Ein ermunternder Einstieg in den Markt! TESTED
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NAISH SLASH Mit Einführung des Slash wurde der Pivot (trotz guter SurfEignung) mehr in die Mitte des Naish-Lineups verdrängt. Mittlerweile ist der Slash Naishs Surf-Waffe Nummer eins – zu Recht, denn in dieser Disziplin macht ihm so schnell keiner etwas vor! In seiner dritten Generation glänzt er mit verringertem Fronttube-Durchmesser und reduziertem Bardruck über die gesamte Windrange. Neu in Sachen Material ist der HT-Plus-Faden, der die Naht der LeadingEdge verstärkt (so dass man den Slash sorglos aufs Maximum aufpumpen kann) und der Bladder-Lock, der die Enden der Bladder sichert bzw. am Verrutschen hindert. Wie immer hat man sich bei Naish also auf die kleinen TE KI Feinheiten konzentriert. In Summe ergibt das E V ein Produkt, das die volle Punktzahl für Qualität und Liebe zum Detail verdient. Wir haben den Slash mit dem TorqueBTB-System ( Depower below-the-bar) getestet. Gleich vorab: Auch nach der Überarbeitung zählt die Torque für uns immer noch zu den hochwertigsten und einwandfrei funktionierendsten Bars des Marktes. Mit dem BTB-System hatten wir schon mal Probleme, in Kombination mit der Torque-Bar sind wir aber überzeugt – die Klemme ist clever designt und macht Adjustments relativ einfach, das Handling ist easy. Ob man die Depower unter dem Barholm mag oder nicht, ist definitiv Geschmackssache. Es lässt die Bar alles in allem cleaner wirken, erfordert jedoch etwas Eingewöhnungszeit. Aber zurück zum Slash: Auf dem Wasser zeigt er sich wendig und reaktiv. Wir sind den 8er mit Standard-Settings geflogen und waren beeindruckt von seiner konstanten Power, Schnelligkeit und engen Drehradien. Bei schwächerem Wind oder in OnshoreBedingungen kann man ruhig zur kleineren Größe greifen und so noch mehr aus seiner Session herausholen – entsprechendes Fahrkönnen vorausgesetzt. Bei perfekten Side- oder Sideoff-Conditions ist der Slash in seinem Element: Durch die Manövrierfähigkeit und Power schnappt man sich die Wellen easy und genießt dann den beeindruckenden Drift. Auch wenn man die Bar wegschiebt und ohne Power fährt, reichen subtile Steuerimpulse aus, um den Kite zu kontrollieren. Der enge Drehradius und die gute Kontrollierbarkeit machen auch Downloops einfach – die Grundlage, um sein Können in der Welle nach oben zu schrauben und sich voller Power in die Section zu werfen. Auch im Topend – an Tagen mit mehr als 25 Knoten – überzeugt das Topend des Slash, der 8er ist bei konstanter Power gut kontrollierbar und neigt selbst bei voller Depower nicht zum Überfliegen.
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KURZ GESAGT: Ein einfach zu fliegender Kite mit fantastischer Verarbeitungsqualität, der einen (mit etwas Glück) bis in die Erdumlaufbahn schießt …
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KURZ G E S A G T: Wa h r s ch e i n l i ch d e r derzeit wendigste und reaktionsschnellste Surfkite auf dem Markt – in der 2019er-Version mit einigen zusätzlichen kleinen Raffinessen.
CRAZYFLY HYPER Der Hyper ist CrazyFlys Eintrittskarte in den Markt der PerformanceFreerider. Da fragt man sich doch vielleicht, wie ein in Europa gefertigter Kite gegen 20 Jahre Kiteproduktion in Asien abschneidet? Die Antwort: Extrem gut! Die Naht an der Leading-Edge ist schön zugeschnitten und liegt unter dem Tuch, was die Aerodynamik des Kites verbessert und den Ventilen mehr Platz lässt. An der Oberseite der Canopy befindet sich ein verstärkender Rahmen aus Dacron, so dass die Kraftverteilung an der Innenseite aerodynamisch sauber verläuft. Alles in allem ist der Kite mittelschwer gebaut, mit vielen Verstärkungen und einzigartigen grünen Kevlar-Patches. In Sachen Qualitätskontrolle ist es definitiv von Vorteil, die Fabrik vor der Haustüre zu haben! Der Rahmen ist für einen Kite dieser Spannweite extrem steif – so fliegt der Hyper trotz hoher Aspect Ratio sehr stabil und liefert dem Rider beruhigendes Feedback. Fünf Struts halten die Canopy super straff – hier flattert nichts, egal in welchem Winkel der Kite zum Wind steht. Wer ein Mainstream-Allroundmodell gewohnt ist, muss beim Wechsel auf den Hyper seine Technik etwas anpassen: Durch die hohe Spannweite verhält er sich ein wenig wie ein Foilkite – was bedeutet, das man bei Turns die Bar wegschiebt. Mit angezogener Bar dreht er sehr zentral, ist hinsichtlich des richtigen Trims allerdings etwas sensibel. Die nötige Anfangsgeschwindigkeit zu generieren erfordert etwas Aufwand und Technik, aber dann zieht der Hyper bemerkenswert Höhe. Mit ordentlich Speed angefahren bietet er großartigen, kontrollierbaren Lift und einen sanften Sinkflug. Der Lift ist extrem leicht abrufbar, und selbst bei Absprüngen ohne großes Engagement geht es überraschend hoch hinaus. Sogar ohne viel Power im Kite konnten wir problemlos WOO-Scores von mehr als zehn Metern knacken! Die Sick Bar – auch direkt im Hause CrazyFly gefertigt – ist erfrischend clean designt und durchdacht: Die Safety-Line verläuft innerhalb eines PU-Schlauchs, was Abnutzung an den typischen Verschleißstellen verhindert und die Bar wesentlich langlebiger macht. Dazu kommt oberhalb des Chickenloops ein einfach bedienbarer Un-Twister für die Frontleinen. Die Plastikteile des Quick Release wirken äußerst solide und die Leinen bestehen aus qualitativ hochwertigem Liros-Dyneema (wobei hier eine Farbcodierung für den Fall der Fälle nicht schlecht wäre). Alles in allem ist ein extremer Kite-Shape wie der des Hyper in einem Sektor, in dem die meisten Hersteller mit ihren Designs eher auf Nummer sicher gehen, äußerst begrüßenswert! Noch dazu, weil dieses schlanke Biest erfreulich vielseitig ist und einen mühelos in schwindelerregende Höhen katapultiert.
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TRICK-GUIDE #1: HOOKED-IN Text und Fotos: Laci Kobulsky Bei den letzten Kite-Hacks ging es vorwiegend ums Equipment. In den nächsten Ausgaben konzentrieren wir uns auf etwas viel Wichtigeres – einen Faktor, der dein Kitesurf-Leben viel mehr beeinflusst als jegliches Feintuning am Material: Nämlich, wie du dich von einem Trick zum nächsten weiterarbeitest.
In Teil eins des Trick-Guides dreht sich alles um Hooked-in-Manöver. Im Laufe der Jahre habe ich beobachtet, dass viele Kiter immer wieder denselben Fehler machen: Sich direkt an fortgeschrittene Tricks wagen, ohne die dafür notwendige Basics zu beherrschen. Mir ist auch vollkommen klar, warum … denn bei vielen Sportarten funktioniert das so. Etwa beim Snowboarden: Wenn es dein Traum ist, einen Backslide Lipslide auf dem Rail zu lernen, dann wirst du mit etwas Übung Erfolg haben. Klar ist es leichter, wenn man die Basic-Tricks dafür schon in der Tasche hat. Aber es geht auch ohne. Beim Kiten läuft es allerdings etwas anders. Soll heißen: Für die meisten Tricks gibt es eine bestimmte Lernkurve. Folgst du dieser nicht, wirst du nur langsam (oder gar keine) Fortschritte machen. Nicht selten sieht man Kids, die sich an einem Darkslide versuchen. Fragt man
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dann, ob sie schon eine Backroll-Transition oder einen Handdrag können, ist die Antwort nein. Ich verstehe ja, dass wir alle bestimmte Tricks im Kopf haben, die wir unbedingt landen wollen. Tricks, die die Pros in Competitions oder Videos mit einer easy-cheesy Leichtigkeit vorzeigen, die uns dasselbe wollen lässt – und das noch lieber heute als morgen. Aber vertrau mir: Wenn du in deinem Lernprozess kontinuierlich und Schritt für Schritt vorgehst, wirst du diese Tricks schneller draufhaben! Sich in der vielfältigen Welt des hooked Freestyle zurechtzufinden, kann ganz schön verwirrend sein. Deshalb haben wir einen Trick-Guide für euch zusammengestellt, der den Großteil der klassischen Manöver abdeckt und außerdem verrät, welche Basics man für welchen Trick beherrschen sollte.
WAS UNIVERSELL FÜR ALLE TRICKS GILT: #1 NIMM EINEN GROSSEN KITE (MIT EINEM SETUP FÜR SCHNELLE STEUERUNG) Viele wollen ihre Big-Air-Tricks bei starkem Wind mit einem kleinen Kite lernen. Das mag zwar cool wirken, ist aber schwieriger und wesentlich riskanter. Besser: Versuche es bei moderatem Wind mit einem größeren Kite (z. B. 11er statt 9er). Der Kite reagiert langsamer, liefert mehr Sprunghöhe und mehr Zeit, um sich auf den Trick zu konzentrieren.
#2 SPRING IMMER AM SELBEN ORT Wer etwas Neues lernen will, sollte sich voll auf seinen Trick konzentrieren und jegliche Ablenkung vermeiden. Anstatt wahllos überall herumzuspringen, solltest du dir den besten Spot aussuchen und immer dort abspringen. So kannst du dich besser auf den Absprung und den Ablauf des gesamten Manövers konzentrieren. Und: Lass auch anderen Ridern ausreichend Platz für ihre Tricks.
#3 FLACHWASSER ROCKT! Für optimalen Speed und einfachen, sauberen Pop solltest du dir die flachste Stelle am Spot aussuchen. Glaub mir: Einmal Flachwasser, immer Flachwasser …
#4 HART UND SCHNELL – DER POP Du hast ordentlich Power im Kite, und trotzdem kommst du nicht so richtig hoch raus? Du meinst, es liegt am Material? Sei ehrlich zu dir selbst … Wenn du aus deinen Sprüngen das Maximum herausholen willst, geht nichts ohne gute Technik beim Absprung. Drei Faktoren bestimmen, wie hoch es hinausgeht: 1) Geschwindigkeit vor dem Ankanten, 2) den Kite smooth nach oben steuern und 3) vor dem Pop richtig hart ankanten.
#5 DOWNWIND LANDEN Du solltest bei allen Tricks downwind landen. Ein häufiger Fehler ist, sich nach der Landung gegen den Kite zu lehnen – das führt allerdings schnell zum Crash … Besser: Nach dem Landen noch so lange downwind fahren, bis du deinen Kite wieder voll unter Kontrolle hast.
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LEVEL #2
LEVEL #3
LEVEL #4
TRICK-GUIDE FÜR HOOKED-IN-TRICKS MEGALOOP
Board-Flip
One-Footer mit Front- oder Backroll-Boardoff
Kiteloop bei starkem Wind während des Aufstiegs
Double-Backroll
Deadman, Stiffy, Table Top & Co., multiple Grabs während eines Tricks, OneFooter
SPRUNG MIT GRAB
Verschiedene Grabs während des Sprungs, (einfachere Grabs mit hinterer Hand)
Double-Frontroll, Tantrum (inverted Frontroll mit einer Hand)
Backroll mit Grab, Backroll 540 (mit Switch-Landung)
Frontroll mit Grab
BACKROLL
SPRUNG
LEVEL #1
Springen mit Kiteunterstützung
POP
Basic-Sprung ohne Kiteunterstützung
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FRONTROLL
Kiteloop - loop in the air
Sprung mit Downloop-Landung
Darkslide mit Grab, Jesus Walk
Transition-Jump mit Grab
Backroll-HanddragTransition
FrontrollHanddragTransition
Backroll-Transition mit Kiteloop
Frontroll-Transition mit Kiteloop
Backroll-Transition
Frontroll-Transition
Darkslide, One-FootSlide
Toeside-Haise mit Downloop, Haise mit Downloop
Hooked BlindFahren
BUTTER-SLIDE
TRANSITION JUMP Sprung mit Richtungswechsel
UPWIND TURN
Am Tail des Boards fahren (einfacher ohne Finnen)
TOESIDE-HALSE
Downwind-Halse aus Switch
HALSE
Downwind-Halse in Switch
SWITCH FAHREN
Toeside (auf der Zehenkante) fahren
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B R A U C H E N P R O R I D E R ?
Von Sensi Graves
Hattest du als Kind Vorbilder? Poster von David Beckham oder Jürgen Klinsmann oder irgendwelchen Superhelden auf deiner Wand hängen und viele Stunden auf dem Spielplatz damit verbracht, dir vorzustellen, du wärst wie sie? Sport-Stars und professionelle Athleten hatten schon immer eine ganz spezielle Anziehungskraft und inspirieren ganze Generationen. Sie überwinden Grenzen, brechen Rekorde und pushen sich an ihre Limits. Das gilt auch für professionelle Kiter, die die Grenzen des Möglichen jeden Tag ausweiten. Dennoch kann man Pros sowohl positiv als auch negativ betrachten. Viele finden sie inspirierend und motivierend – andere sehen sie als übertrieben cool und verwöhnt. Meiner Meinung nach sind Prorider essentiell, um den Sport voranzutreiben. Und das aus zwei Gründen: Erstens bringen sie das Material ans Limit, was erfordert, dass das Equipment in unserer Nische ständig weiterentwickelt wird. Zweitens pushen sie den Level im Kitesport ständig nach oben und sind fürs Marketing der Hersteller unverzichtbar. Nun, was versteht man überhaupt unter einem professionellen Kiter? Nach Merriam-Webster-Definition ist ein Profi jemand, der aus Erwerbszwecken oder um seinen Lebensunterhalt zu verdienen in einer Aktivität oder Beschäftigungsfeld tätig ist,in dem oft auch Amateure tätig sind. Die Anzahl tatsächlich professioneller Kiter ist niedrig. Prorider sind das obere Ende unseres Sports. Ob es nun Nick Jacobsen ist, der mit Big Airs für Staunen sorgt und von Wolkenkratzern springt oder Jalou Langeree, die in immer größeren Wellen kitet – solche Athleten arbeiten
hart daran, sich selbst, aber auch den Kitesport laufend zu verbessern. Und dafür brauchen sie Material, das all diese Dinge mitmacht. Sie testen die oberen Limits des Kitens aus und durchbrechen Grenzen. Aber Profis machen natürlich auch Dinge, die der ‘normale’ Kiter nicht machen würde, was ihre Performance oft abgehoben und auf unerreichbarem Niveau erscheinen lässt. Und genau deshalb brauchen wir Pros wie Jesse Richman. Jesse benötigt High-Performance-Material. Vor ein paar Jahren ließ er sich bei einem Tow-up 240 Meter hoch über den Columbia River ziehen. Ein Stunt, den kein normaler Kitesurfer jemals ausprobieren würde – aber es ist eben seine Art von Engagement, den Sport voranzutreiben, der Jahr für Jahr verbessertes Equipment, von Leinen über Bars bis hin zu Boards erfordert. Ohne Prorider wie Jesse, die regelmäßig Leinen reißen lassen und unser Equipment auf Herz und Nieren testen, gäbe es keine Durchbrüche in Sachen Material – von denen wir schließlich alle profitieren. Ein weiterer Charakter, der die Entwicklung innerhalb des Kitesports laufend pusht, ist Brandon Scheid. Bei den ersten Testreihen neuer Liquid-Force-Boards ist jedesmal Brandon gefragt – er muss testen, ob er ein Board zum Brechen bringt oder nicht. Ich persönlich habe ja noch nie ein Board zerstört (abgesehen von dem einen Mal, als ich es nicht ordentlich auf mein Autodach geschnallt habe und es auf die Straße geknallt ist), und den meisten ‘durchschnittlichen’ Kitern passiert es vermutlich auch nicht oft, dass sie ein Board zerbrechen. Nichtsdestotrotz garantieren Brandons Extra-Tests und die Verstärkungen,
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die die Bretter dadurch bekommen, dass jedes Board das Top-end seiner Leistungsgrenzen erreicht. Da der Fahrlevel beim Kiten immer höher wird, rutscht auch dieses Top-end immer weiter nach oben – das Ergebnis ist eine natürliche Evolution beim Material, dass sich an steigende Skills anpasst. Dank Profis wird unser Equipment also laufend besser. Ein weiterer Grund, warum Pros so wichtig für den Kitesport sind, ist, dass sie uns inspirieren. Bruna Kajiya landete als erste Frau einen doppelten Handlepass (Backside 315), und vor kurzem stand Mikaili Sol, eine der jüngsten Profikiterinnen ever, als erste Frau einen Double Heart Attack in einer Competition. Diese Mädels zeigen, was möglich ist und geben damit anderen Kitern die Möglichkeit, es ihnen nachzumachen. Professionelle Athleten pushen ihre eigenen Limits immer weiter und brechen immer wieder auch die Grenzen dessen, was innerhalb des Sports machbar ist. Sobald jemand etwas macht, was bis dahin quasi unmöglich war, wird es plötzlich möglich – und zugänglicher für die anderen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Vier-Minuten-Meile beim Laufen. Vier Jahre lang wurde sie nicht unterboten – bis Roger Bannister kam. Und nachdem er die Marke geknackt hatte, schafften es innerhalb weniger Jahre plötzlich viele weitere Läufer. Mit seiner Aktion hat Bannister den Glauben an das, was im Laufsport möglich ist, grundlegend geändert. Dasselbe Phänomen gibt es auch im Kitesport. Oft sind es Profis, die einen bisher unmöglichen Trick landen, die etwas zum ersten Mal machen, die aufzeigen, was möglich ist. Der Weg dorthin ist jedoch hart: Du hast bis an deine Grenzen trainiert und dir vorgenommen, etwas zu tun, was noch nie jemand zuvor fertiggebracht hat. Du versuchst und versuchst es immer wieder – und vielleicht schaffst du es dann eines Tages und brichst die Grenzen des Machbaren. Dafür braucht es nicht nur körperliche Fitness, sondern auch ein bestimmtes Mindset.
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Es lässt sich nicht leugnen: Pros sind unerlässlich, um eine Sportart voranzutreiben. Sie verlangen und entwickeln Material, das ihren Ansprüchen gerecht wird. Sie pushen den Sport von innen und kreieren einen Trickle-Down-Effekt, der infolge jedem Kiter Vorteile bringt. Ohne Leute, die das Top-end ihres Equipments ständig verbessern, gäbe es keine bahnbrechenden Entwicklungen in Sachen Performance. Und genau da liegt auch die Crux dessen, was professionelle Kiter so wichtig macht: Nicht nur, dass sie Barrieren brechen und uns aufzeigen, was im Sport möglich ist, unser Mindset verändern und uns allen als Inspiration dienen. Pros arbeiten jeden einzelnen Tag hart an sich, um in dem, was sie tun, zu den Besten zu gehören. Durch ihre Hingabe und ihren Drive, sich ständig weiterzuentwickeln, schaffen sie Durchbrüche und verschieben die Grenzen des Möglichen für uns alle. Vielleicht strebst du nicht danach, wie die Pros zu sein oder sie sind dir sowieso komplett egal – aber eines ist klar: Auch du hast in irgendeiner Art und Weise schon von den professionellen Kitern da draußen profitiert. Grund genug, sie zu bejubeln!
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