DER TUNNELBLICK: PAT R I M C L AU G H L I N I N O N E E Y E STERNSCHNUPPEN: TOBY BROMWICH´S RÜCKKEHR NACH BRASILIEN –
AARON HADLOW IM INTERVIEW LOST IN JAVA MIT ABEL AND KARI JASON WOLCOTT’S SCHMUCKKÄSTCHEN
WHATEVER THE CONDITIONS SEIZE THE MOMENT! F R E E R I D E
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F R E E S T Y L E
THE NEW EVO SIZES
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TheKiteMag | 9
I N H A L T D I E
F E AT U R E S …
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D I E S E S K A P S TA D T D I N G Vier Monate Ausnahmezustand - Einige Kiter tauchen für ein paar Wochen in diese verrückte Welt ein, Graham Howes lebt es dauerhaft. Den ganzen verrückten Zirkus. Er gibt uns einen Insider Einblick.
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DER TUNNELBLICK Es gibt Momente, da glauben selbst die härtesten Kiter Mauis dass sie vielleicht etwas zu weit gegangen sind. Patri McLaughlin hat einen dieser Momente.
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S H O OT I N G S TA R S Profi hinter der Linse und TheKiteMag Korrespondent Toby Bromwich folgte den Kiteprofis durch Brasilien und heraus kamen ausserordentlich ansprechende Bilder.
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JASON WOLCOTT’S ALBUM Der Typ dessen Haustür auf Indo immer geöffnet ist, wirft einen Blick in sein Photoalbum und findet dabei die Geschichten seiner Gäste. Und einige seiner Lieblingsfotos.
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AARON HADLOW IM INTERVIEW Im Leben von Aaron Hadlow ist viel passiert in letzter Zeit. Zurück auf der Tour, zurück auf dem Podium, zurück in der Kiteboarding Entwicklung. Zeit für ein Update!
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VERLOREN IN JAVA RRD Teamkollegen Abel Lago und Kari Schibevaag verschwinden vom Radar und entdecken dabei Indonesien in Perfektion.
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Co v e r : Patri McLaughlin tritt dem Schöpfer gegenüber. Foto: Mario Entero h i e r : Die Badehütten am Muizenberg Strand. Ein beliebter Strand für Touristen, für Kitesurfer und um weiße Haie zu vermeiden. Dies ist nur eine Seite von Kapstadt. Sieh Dir Seite 38 an, um eine andere Seite der Kiteboarding Metropole zu entdecken! Foto: Bianca Asher
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Leinensalat mit Christophe Tack
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Im Gespräch – mit Bernie Hiss
50 Wörter zur World Tour Auf der Liste – Peru Hinter dem Clip – Northern Fresh Technik – Was macht eigentlich ein Wingtip? Erzähl mir mehr - das F-ONE Foil
TheKiteMag | 11
Photo: S. Whitesell Rider: Kevin Langeree
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NAISH_KITEBOARDING TheKiteMag | 13
w i ll k omm e n Hallo, wie geht´s? Komm rein, sei nicht schüchtern, nimm das Trapez ab und mach Dir keinen Kopf wegen der sandigen Füße. Schnapp Dir n Bier und: Herzlich Willkommen zu TheKiteMag!
Talent des Fotografen und des Fahrers
Wer ich? Ich bin Alex, der Herausgeber
zu überstürzen. Wir wollen keine
dieses Premium Kiteboarding Magazins. Also, “warum geht´s hier eigentlich?” ist vielleicht Deine erste Frage? Ok, im TheKiteMag geht es - dies freut Dich hoffentlich zu hören - hauptsächlich um Kiteboarding. Unser Ziel ist es Dir das beste aus unserem Sport, im besten Format zu präsentieren, in einem Magazin. Egal ob auf Papier, Deinem iPad oder irgendeinem digitalen Format Deiner Wahl. Fakt aber ist, Kitefotos sehen nirgendwo besser aus, als in einer gedruckten Kitezeitschrift. Man kann das Ende der Printmedien hoch und runter diskutieren, es gibt kein besseres Format um unseren Sport zu leben, als durch ein Magazin. Die besten Bilder, die interessantesten Interviews, die verrücktesten Neuigkeiten: all dies gehört in dieses Magazin. All dies erfüllt uns mit stolz und wir freuen uns Dir diese erste Ausgabe liefern zu dürfen! “Aber”, könnte Deine nächste Frage beginnen, “was macht TheKiteMag denn so besonders?” Stimmt, noch eine gute Frage. Als das Team das erste Mal zusammen saß um zu diskutieren was auf diese Hochglanzseiten gedruckt werden soll, stellten wir uns die Frage, was wir denn von einem Mag erwarten - und wir alle verbringen einen großen Teil unserer Zeit auf dem Wasser. Fast jeder hatte aussergewöhnliche Fotos ganz oben auf der Liste. Man kann sich durch unzählige Fotos bei facebook, Instagram etc. durchklicken, doch nichts davon kommt an ein schön inszeniertes, auf einer Doppelseite gedrucktes Bild heran. Zusätzlich kann man sich so wirklich mit einem Shot beschäftigen, das Foto studieren, es verstehen und das
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anerkennen. Die nächsten Punkte variierten stark von Interviews und Profilen von Fahrern über Spotberichte zu Kolumnen über den Sport an sich. Wir entschieden uns alle Bereiche abzudecken. Worüber wir uns sofort einig waren, war nichts gequetschten vier Seiten Berichte mit kleinen Fotos, wir schätzen die Kunst und geben Fotografen und Fahrern die Möglichkeit sich auszudrücken und sich selbst zu verwirklichen. Ausserdem auf der Liste war Technik. Es gibt, das wissen wir alle, verschiedenste Typen an Kitern. Manche verbringen 90% ihrer Kitesession am Strand und sind glücklich wenn sie stundenlang über ihr Material fachsimpeln können. Und andere, sind wir ehrlich, interessiert dies einen Dreck. So lange es Dich in die Höhe schiesst, Dich auf einen Slider zieht oder um eine Weißwassersektion herum, dann ist es gutes Equipment, fertig. Mit diesem Wissen können wir beruhigt behaupten, ja wir machen Tech Talk und finden so z.B. spannende Dinge über Bernie Hiss und seine Karbonkonstruktionen heraus, Naish´s Damien Girardin spricht mit uns über Wingtips, aber wir übertreiben es sicher nicht. Die gleiche Einstellung zieht sich durch unsere Materialtests. Definitiv machen wir Testberichte, unser Testteam ist das größte aller Kiteboarding Veröffentlichungen - mit Testern in Kapstadt, den USA, UK, Tarifa und vielen anderen Spots der Welt. Sobald wir neues Material der Hersteller in die Hände bekommen, wird es auch sofort getestet. Aber! Und das ist neu, wir drucken es nicht! Sobald etwas getestet ist, findest Du den Bericht online auf unserer Webseite. So gibt es keine unnötigen Wartezeiten wenn Du einen 2015er Kite kaufen willst und der 2016er vielleicht schon in den Startlöchern steht. Das Magazin wird kleine Teaser zeigen aber ich empfehle Dir sehr die Webseite für die gesamte
Produktinformation zu nutzen. Schon über 600 Wörter und ich habe die die Webseite noch nicht einmal erwähnt! www.thekitemag.com, auf jeden Fall einen Besuch wert! Schnell habe ich realisiert, dass ich meine Vision nicht als One Man Show realisieren kann. Die Redaktion war ebenso schnell beisammen und wir beratschlagten: wer sind die besten Schriftsteller und Fotografen im Sport? Wer hat wirklich was drauf ? Mit wem würden wir wirklich gerne nach einem Kitetag bei ein paar Bier über unsere Session philosophieren? Am Ende hatten wir ein paar interessante Typen und große Namen des Sports auf unserer Liste. Skype wurde geöffnet und einem nach dem anderen wurde geduldig die Idee von TheKiteMag ausführlich erklärt und abgekärt ob sie Interesse hätten sich daran zu beteiligen. Würden sie ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr aussergewöhnliches Talent teilen? Als tatsächlich alle Anwärter ja sagten, waren wir förmlich überwältigt. Fest verankert im Team sind bereits Brian Wheeler (US Korrespondent), der für mehr Magazine Artikel geschrieben hat als wir alle zusammen überhaupt kennen. Toby Bromwich (Senior Korrepondent), der uns seit Jahren mit Fotos von der PKRA und darüber hinaus verwöhnt, sowie Graham Howes (Kapstadt Korrespondent), der gemeinsam mit seiner “Dirty Habits Crew” das Leben in und um Kapstadt spannend und aufregend gestaltet. Zusätzlich werden wir immer wieder Gastautoren einladen, die am Puls der Zeit im Kitesurfen sind und etwas neues, tolles oder aufregendes zu Berichten haben, wie z.B. in dieser Ausgabe Jason Wolcott. Das sind wir also und das ist TheKiteMag. Wir alle heissen Dich herzlich willkommen und hoffen Du geniesst diese aufregende Fahrt! Alex Hapgood Herausgeber
Jeremy Chan Auge in Auge mit One Eye Foto: Stephan Kleinlein
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Das Team: Editor: Alex Hapgood (editor@thekitemag.com) Sub editor: Cai Waggett Senior Korrespondent: Toby Bromwich US Korrespondent: Brian Wheeler Cape Town Korrespondent: Graham Howes Art Director: Jody Ward Assistant Art Director: Jodie Matthews Gastautoren: Stephan Kleinlein, Nate Appel, Matthew Burridge, Svetlana Romantsova, Harry Winnington, Quincy Dein, John Bilderback, Toby Bromwich, Miguel Cortez, Marie Desandre Navarre, Graham Howes, Bianca Asher, Patri McLaughlin, Mario Entero, Jason Wolcott, Tom Court, DiNG, Sophie Mathews, Abel Lago, Kari Schibevaag, Sam Medsky, Damien Girardin, Bernie Hiss, Charles Bertrand, Maria Enfondo, Gilles Calvet TheKiteMag ist… WATER BORN Herausgeber: M E D I A Anzeigenbuchung: advertising@thekitemag.com. Dieses Printprodukt und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlegers darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen oder kopiert werden. Zitate aus Testberichten zum Zweck der Werbung bedürfen der Zustimmung des Verlages. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, CDs und Unterlagen.
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Einsendungen: Online: Wenn Du einen guten Clip hast oder gerne etwas auf der Webseite veröffentlichen möchtest: media@thekitemag.com. Magazin: TheKiteMag freut sich über geschriebene, als auch über fotografische Beiträge. Fotos sollten als RAW Format und in bearbeiteter Form vorliegen. Bitte beachte, journalistische Beiträge müssen in Kombination mit Fotos in hochwertiger Auflösung einhergehen. Bitte sende daher als ersten Schritt die Fotos und nur 150 Wörter damit Dein Beitrag gecheckt werden kann: checkmeout@thekitemag.com Hier findest Du TheKiteMag:
TheKiteMag | 17
Fokus
r i e n s t r a N u k e Gl i d e . C a p e H a t t e r a s , NC .
Eric Rienstra ist ein Fahrer der Sorte Freerider. Sein Style, seine Power und seine Furchtlosigkeit erzeugen Aufmerksamkeit. Seine Fotos und Videos sprechen für sich und sind für ihn größer als jeder PKRA Pokal. Es gibt Fahrer die man etwas pushen muss, um das perfekte Bild zu bekommen. Und dann gibt es Rockstars, die Dich pushen ein besserer Fotograf zu werden. Eric ist einer von ihnen. Seine kreative Art, seine Erfahrung und sein Talent sich Bilder vorzustellen bevor sie entstehen, machen ihn zu meinem Lieblingsfahrer auf Shootings. Und ganz speziell in Kombination mit einem neuen Kicker im Schlamm von Cape Hatteras.
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F OTO : N AT E A P P E L
TheKiteMag | 19
FOKUS
H A RV E Y GWITHIAN, CORNWALL, UK.
Natürlich ist es schon etwas weit hergeholt, Gwithian am westlichsten Punkt Englands mit der Ikone Ho´okipa auf Maui zu vergleichen. Wenige Kiter waren wahrscheinlich bereits in einem 5mm Neoprenanzug mit Kapuze in Ho´okipa kitesurfen. Gwithian funktioniert nur ein paar Mal im Jahr, Ho´okipa ist eine rechts laufenden Welle, Gwithian eine Links. Aber neben all diesen Unterschieden gibt es eine Gemeinsamkeit: viele Windsurfer. Gwithian ist ein Magnet für unsere stehsegelnden Kollegen. Wenn Gwithian läuft, kommen sie aus dem ganzen Land und sogar aus ganz Europa. Mehr als 50 Windsurfer gleichzeitig auf dem Wasser zu sehen, ist dann keine Seltenheit. Numerisch sind wir Kiter hier meist unterlegen, vielleicht 2 oder 3 gegen diese große Anzahl an Windsurfern. “Roll the Dice” heisst es dann, wie von Lee Harvey hier eindrucksvoll demonstriert.
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F OTO : M AT T H E W B U R R I D G E
TheKiteMag | 21
FOKUS
ZO O N BRAZIL
Die letzten vier Jahre machte ich viele Trainingscamps. Die Camps machen mir viel Spaß - es ist toll Menschen zu unterrichten - und es erlaubt es mir an tolle Destinationen zu kommen um auch für mich zu trainieren. Dieses Bild entstand kurz vor der PKRA im Norden Brasiliens. Wir hatten viel Glück und bekamen jeden Tag tolle Bedingungen zum kiten. Den gegrabbten S-Mobe machte ich für einen Kunden der hier im Hintergrund zu sehen ist, er trainierte gerade den S-Mobe. Viele Kunden lernen auch von meinen Trainingseinheiten.
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FOTO: SVETLANA ROMANTSOVA
TheKiteMag | 23
FOKUS
B U R B LI E S MAURITIUS
Ein Freund von mir wollte es an diesem Tag in Mauritius wirklich wissen. Er gab alles und ich war am Strand und machte Fotos. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und musste auch endlich vor die Linse. Kürzlich half ich das Buch “Tricktionary” zu erstellen. Während der Arbeit realisierte ich wie viel Potential in jedem Fahrer steckt und wie wenig wir davon eigentlich nutzen. Dies hatte ich im Hinterkopf und pushte mich an diesem Tag an meine Limits.
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Foto: Harry Winnington
TheKiteMag | 25
Fokus
h ila r io ta h i t i
Nein, dies ist nicht schon wieder ein Drohnenshot. Es ist ein Foto, dass ich vom Mast unseres Katamarans während des Shootings für F-One machte. Als wir in Tahiti waren verbrachte ich viel Zeit auf diesem Mast. Das Wasser in der Lagune war spiegelglatt und meine Plattform relativ stabil, so dass ich beide Hände und auch meinen Kopf frei hatte. Es geht immer um die Details. Egal welcher Actionshot, ich versuche immer so viel wie möglich Hintergrund zu zeigen. Dieses Bild wäre eher ein durchschnittliches Actionfoto, hätte es nicht die Schönheit der Insel drum herum.
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F OTO : G I L L E S C A LV E T
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Fokus
r ic hma n M AUI
Wenn sich der Spray legt und die Sonne untergeht, bleiben mir hauptäschlich die tollen Menschen in Erinnerung, die ich während dieser wilden Reise kennen lernen durfte. Während meiner Kiteboarding Karriere durfte ich mit zig Topfahrern die ganze Welt bereisen. Ruben Lenten war immer eine Besonderheit unter ihnen, da sein Style und seine Denkensweise meiner sehr ähnelt. Und wir beide gehen gerne ans Limit und lieben es hoch und weit zu fliegen. Ruben kam zu Beginn des Jahres nach Maui und wir trainierten zusammen, kochten super gesundes Essen und hingen gemeinsam ab. Für diese Session fuhren wir an einen ziemlich unangenehmen Spot, der normalerweise kaum gekitet wird, vom Strand aus sah es allerdings gut aus. Als wir hinaus fuhren, war der Wind wirklich grauenhaft, in Böen konnten wir den Schirm kaum halten, aber ich werde es für immer im Gedächtnis behalten. E war so cool mit einem guten Freund diesen wilden Spot zu reiten.
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Foto: Quincy Dein
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VERWICKELT E
LE I NEN
M I T 2 0 1 4 P K R A W O R L D C H A M P I O N C H R I S TO P H E TA C K
Q
Q A
Youri Zoon: Wenn Du für einen Tag jede Person der Welt sein könntest, wer würdest Du gerne sein?
A
Ich wäre gerne Du Youri. Kannst Du Dich erinnern, ich habe immer gesagt, wenn ich einmal groß bin, will ich wie Youri sein. Allerdings würde ich mich extrem schlimm kleiden und würde mir einen richtig schlimmen Haarschnitt verpassen, um Dein sauberes Fashionimage zu demolieren!
Q A
Tom Bridge: Was war Dein schwierigster Lauf der ganzen Saison? Das war das Finale in Ägypten mit Liam und mir. Liam musste durch die Doubles, bekam mehr und mehr Selbstvertrauen und konnte sich an die kabbeligen Bedingungen gewöhnen. Ich hatte nur einen schlechten 7er Prototypen, der wirklich nichts mit dem super 7qm Hifi zu tun hatte der jetzt auf dem Markt ist. Das schwierigste in diesem Lauf war es in den kabbeligen Bedingungen einen guten Absprungsowie Landepunkt zu finden. Ich nahm mir zu viel Zeit und zeigte nur fünf gute Tricks, nichts worauf man stolz sein müsste. Liam zeigte als letzten Trick einen hammer Crow Mobe 5 der das Ergebnis gedreht hätte - wäre es nicht sein 13ter Trick gewesen - und nur zwölf gehen in die Wertung ein.
Gary Siskar (LF Brand Manager): Wirst Du es vermissen in einem Zelt zu leben? Haha! Grundsätzlich liebe ich Camping und in einem Zelt zu schlafen, allerdings nur
Q
mit einer guten Crew und ohne Verpflichtungen. Vielleicht sollten wir wieder eine
Karolina Winkowska: Was ist das besondere Etwas polnischer Mädels? (Anmerkung der Redaktion: Chris ist mit einer Freundin von Karolina zusammen...)
A
Es gibt dafür keine spezielle Formel. Zu wissen welche
Q
Du längere Zeit zu Hause bist?
von einem Board erwartet
A
Hmm, aktuell habe ich nach dem
im Entwicklungsprozess.
Schätze es ist diese osteuropäische Sexyness, der Look, die Klamotten und dann die Sprache von der ich überhaupt nichts verstehe. Das macht es so mystisch und anziehend!
Weltmeistertitel entschieden einen Monat nicht zu kiten, meinem Körper nach einer Kräfte zehrendenden Saison eine Pause zu gönnen. Gleichzeitig mache ich gerade viel Medienarbeit und sitze sowieso in Belgien fest. Passt alles gerade ganz gut zusammen. Im Moment stelle ich mir die Tricks also nur im Kopf vor. Visualisierung und die Tricks zu fühlen ist der Schlüssel zum Erfolg! Nächste Saison werde ich in der Lage sein
Q
Liam Whaley: Wie kann man im Kiteboarden so
A
Es geht darum aus jeder Session alles rauszuholen,
gut werden, wenn man in Belgien lebt!?
es kann sein dass anschließend wieder zwei Wochen kein Wind kommt. Zusätzlich habe ich immer und überall meine Tricks visualisiert - in der Schule, zu Hause, ich habe jegliche Dinge die ich in die Hände bekam hinter meinem Rücken übergeben. Dies gab mir die Möglichkeit, mich auf ein hohes Level zu arbeiten und Pro zu werden. Heutzutage kite ich kaum mehr in Ostend und kite
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dazu ein Promodel
Noè Font: Wie hältst Du Dein Level wenn
Ich hab´ wirklich keine Ahnung.
genauso viel wie ihr verwöhnten Tarifa Boys!
bringt man eine Firma anzufertigen?
Liquid Force Europa Tour machen um meine Camping Kenntnisse aufzufrischen!
A Q
Luke McGIllewie: Wie
alle meine Tricks konstant zu zeigen. Einige noch besser, einige schlechter...
Eigenschaften man selbst hilft zumindest schon mal Es fängt oft damit an regelmäßig Feedback auf die Boards zu geben, im nächsten Jahr finden mehr Leute Dein Board gut, ab diesem Moment habe ich bei LF sehr in eine Richtung gepusht. Andere Marken machen aus Prinzip keine Promodels, keine Ahnung warum nicht, für mich ist es die Zukunft.
Q A
Marc Jacobs: Wer ist Dein Lieblingsfrisör auf der Tour? Definitiv nicht Mario Rodwald. Er ist völlig unbegabt! Ich hätte ihm niemals vertrauen sollen. 2012 in Venezuela versuchte er einen “Undercut”, es ging komplett schief und ich war dermaßen entstellt. Zum Glück war ein Frisör auf der Pousada, der das Gröbste retten konnte. Also ja Marc, Du bist mit Abstand der beste Frisör auf der Tour! Ich hatte seit der PKRA in Fuerte keinen Haarschnitt mehr, es ist also Zeit für einen MJ Schnitt!
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IN 50 WORTEN
W Ö RT E R
D I E
Ü B E R . . .
WO R L D
Die Neuigkeiten und Gerüchte dass die Freestyle World Tour bald unter neuer Leitung durchstarten wird, war sowohl unerwartet, als auch aufregend. Über die Jahre hat die PKRA vieles richtig gemacht und eine tolle Tour mit würdigen Gewinnern auf höchstem Level hervorgebracht. Aber es gab auch immer wieder harsche Kritik, vor allem wegen der Liveübertragungen die sehr, na sagen wir mal amateurhaft waren. Neben der Hoffnung, dass einiges an Geld in die Tour gepumt wird und speziell im Mediasektor einiges verbessert werden soll, gab es auch berechtigte Fragen in
F OTO : TO BY B RO M WI C H/ PK RA
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TOU R
welche Richtung sich die Tour entwicklen soll. Grundsätzlich sind die Fahrer mit dem Tourformat relativ glücklich, wenn auch nicht begeistert vom Judging an sich. Was die Frage aufwirft, macht es Sinn diesen Athleten jetzt eine Tour mit völlig neuen Ansprüchen vor die Füße zu werfen. Aber all dies sind im Moment mehr oder weniger Gerüchte - was wissen wir schon. Nicht viel. Also fragen wir doch ein paar Fahrer und andere Insider was sie tun würden, hätten sie das Zepter in der Hand!
IN 50 WORTEN
Lange Rede, kurzer Sinn, wäre es
Tricks sehen auch zu gleich aus. Ein Mix
“…hätte ich mehr verschiedene Events,
meine Tour würde ich...:
aus hohen und Wakestyle Tricks macht es
angepasst an die Austragungsorte und ich
wesentlich spektakulärer! Ich hoffe die Tour
würde auch neue Disziplinen einführen:
wird eines Tages so groß wie Snowboarding
Park Riding, Wave Kickers, sowie Extreme
oder Motocross.” Annabel van Westerop
Big Air. Ich würde viel Geld für den Live
“...eine Welttour kreieren, die sowohl für Zuschauer als auch für die Medien interessant mitzuverfogen ist. Doch zur gleichen Zeit müsste es den Sport pushen und den Fahrern genug Freiraum geben, um sich auf das nächste Level zu entwicklen. All dies muss an den besten Kitespots mit einem High Tech Live Stream stattfinden. Ein Indoor Kite Event ähnlich wie die Show von Nitro Circus wäre der Wahnsinn.” Kevin Langaree “... sagen wir so, ich bin froh dass der Sport die Möglichkeit bekommt sich neu zu positionieren und die World Tour neu aufzustellen. Es ist viel Arbeit nötig. Es ist eine großartige Chance und ich hoffe, wir machen alle das beste daraus.” Robby Naish “...vier Disziplinen einführen: Freestyle , Park, Big Air und Slalom. Ich würde fünf Stops für Freestyle und Slalom, sowie drei Stops für Park und Big Air austragen lassen. Auf diese Weise können wir das höchste Level aller Disziplinen an den besten Spots der Welt zeigen.” Craig Cunningham “... mehr Disziplinen hinzufügen. Ich hätte 5-6 Diszipinen und abhängig vom Austragungsort könnten die Organisatoren diese Disziplinen wählen (mindestens vier). Von Freestyle, Big Air, Airstyle, Boardercross, Kicker&Slider, Wave, bis zu Strapless Freestyle. Fahrer könnten ihre Fähigkeiten in ein bis drei Läufen zeigen und bekommen dafür Punkte. Der, der die meisten Punkte absahnt, hat gewonnen...” Toby Bräuer “…als erstes den Live Stream reparieren. Derzeit ist es so gut wie unmöglich sich das anzusehen und ich denke es wäre toll wenn er mindestens so gut wie der der ASP wäre: gute Kommentatoren mit viel Hintergrundwissen, HD Qualität, verschiedene Kamerawinkel etc. 30 Minuten surfen sind im Vergleich zu 7 Minuten Kitesurfen richtig langweilig - und doch ist der Live Stream so gut, dass es auch über diese lange Zeit interessant bleibt.” Liam Whaley “…hätte ich eine Kombination aus Höhe und technischer Schwierigkeit der Tricks. Viel zu oft sind die Tricks zu komplex und
“…würde ich die kleinen Dinge wie das Essen für die Fahrer, Storage, Unterkunft
Stream ausgeben und mich besser um die Athleten kümmern.” Sam Light
und Transfers professioneller machen.
“…hätte ich als erstes einen neuen Live
Zusätzlich muss der Livestream unbedingt
Stream, würde ich wahrscheinlich die
verbessert werden.” Youri Zoon
Judging Kriterien ändern um es interessanter
“… würde ich die Wettkämpfe intreressanter gestalten, so dass auch normale Menschen angezogen werden. Allerdings auch interessierte, gute Kiter. Für mich geht es beim Kiten um Big Airs, hohe Kiteloops, fette Handle Passes und spektakuläre Board Offs. Also um Höhe! Das ist es, was die Tour repräsentieren sollte.” Dimitri Maramenides “…würde ich sicher stellen dass die Events an top Destinationen mit den besten Bedingungen statt finden. Mit einer TV Produktionsfirma zusammen arbeiten, die weltweit ausstrahlt und Kitesurfen der breiten Masse zugänglich machen kann.
für das Publikum zu machen und auf jeden Fall einige Spots wie z.B. Leucate und Fuerteventura aus dem Programm nehmen, da sie die Fahrer und eine Tour einfach nicht verdienen. Dafür andere Top Locations wie Cauipe, Brasilien, USA und Neukaledonien hinzufügen. Ausserdem würde ich das Preisgeld erhöhen und ein paar Leute fristlos feuern.” Victor Hayes “…würde ich das ganze Geld für Parties ausgeben und die Worldtour zur verrücktesten Partytour der Welt machen. Menschen lieben Skandale und Parties. Eine weltweite Drum n Bass Kite Tour. Warum nicht...” James Boulding
Ich würde dafür sorgen, dass männliche
“…würde ich generell ein besseres Event
und weibliche Teilnehmer das gleiche
produzieren, ich meine damit eine
Preisgeld bekommen und dass Foil Boarding,
vernünftige Führung durch das ganze
Freestyle und Racing alle eine eigene Show
Event durch einen Kommentator, Musik,
bekommen.” Steph Bridge
Nebenprogramm, Parties, Informationen für
“…würde ich die offensichtlichen Änderungen an den Austragungsorten vornehmen, die Disziplinen den Destinationen anpassen, eine Overall Impression in die Bewertung einfliesssen lassen, ein riesiges Preisgeld ausschütten, die Fahrer gut versorgen, Mediabetreuung und TV Übertragung einführen. Ausserdem
die Zuschauer und einen ordentlichen Live Stream. Ausserdem hätte ich verschiedene Formate die je nach Wetterbedingungen durchgeführt werden können. Die Medien würden besser involviert und es würden Prominente oder Sportmannschaften eingeladen um sie an Teilen des Events teilnehmen zu lassen.” Ruben Lenten
eine neue Disziplin einführen: Death Rally
“….grundsätzlich muss man sagen dass
Boardercross. Es wäre der totale Wahnsinn,
die Tour sich jetzt auf eine Disziplin
Fahrer müssten über riesige Hindernisse
konzentriert, die bei weitem nicht die
sowie durch Feuerringe springen, unter
Vielseitigkeit unseres tollen Sports zeigt. Es
tiefen Hindernissen hindurch und zum
ist schwierig zu sagen, aus was eine World
Schluß durch das Haibecken! Das Ganze
Tour bestehen sollte: Park Riding, Freestyle,
überall über der ganzen Welt verteilt - und
Big Air and Racing? Und würde es nicht
fertig ist die World Tour!” Jesse Richman
mehr Sinn machen, all diese Disziplinen bei
“…würde ich das Preisgeld für Männer und Frauen gleich machen, in einen hochwertigen Live Stream investieren und generell die ASP als Beispiel für eine funktionierende Tour nehmen.”
jedem Event zu haben? Ausserdem sollten die Wettkämpfe in der Nähe von großen Städten ausgetragen werden, um große Menschenmassen anzuziehen.” Sam Medsky
Jalou Langaree
für Zuschauer nicht nachvollziehbar, viele
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auf der Liste
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Manchmal ist es gut, wenn man für die Zeit auf dem Wasser arbeiten
Huanchaco, Punta Hermosa oder Mancora zu nehmen. Bestell Dir
dafür arbeiten als einem lieb ist um den perfekten Spot, mit
Bier. Sobald Du satt und rehydriert bist, kannst Du darüber nachdenken
muss. Und wenn Wellenreiten Deine Passion ist, muss man oft härter richtiger Windrichtung und cleanen Wellen in anständiger Größe
zu finden. Ein Ziel einer solchen Mission könnte Peru sein. Ziemlich sicher sogar.
Ceviche (roher Fisch mariniert in Zitrone und Chilli) und ein kaltes wie es weiter geht. Wenn Du mit ein paar Leuten unterwegs bist, ist es am flexibelsten wenn man einen Allrad-Pickup mietet. Tuk Tuks funktionieren für Kurztrips ganz ok.
Ich bin etwas verwirrt, es muss hier ziemlich voll werden, oder?
Ich habe etwas über eine ein Kilometer lange Links gehört!?
alleine zu haben. Selbst die richtig Großen wie Lobitos werden in der
länger und schöner. Um genau zu sein, es sind eigentlich verschiedene
Regel nicht zu voll. Auch wenn es etwas voller wird, wenn man sich
Sektionen von Wellen. Aber wenn sie sich aneinander reihen, ergibt es
Eigentlich nicht. Du kannst davon ausgehen ganze Sets ganz für Dich
an die Spielregeln hält bekommt man auch genug Wellen für sich alleine ab. Ich kann also direkt am Flughafen einen 2-Türer mieten und im
Da hast Du richtig gehört. Das wäre dann Pacasmayo. Nirgendwo ist es
eine einzigartige Welle über einen Kilometer Länge. Die KSP kam 2011 hierher und selbst die erfahrensten Wavepros rieben sich die Augen, als sie es zum ersten Mal live sahen.
nächsten Moment bin ich da?
Ich habe auch gehört, dort isst man
großes Land... Am einfachsten ist es einen Bus in eine der Surf Städte
Ja, die sind echt nett. Trotzdem werden die gegessen.
Err, nicht wirklich. Wirf mal nen Blick auf die Karte. Es ist ein ziemlich
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Meerschweinchen. Die Dinger sind ziemlich süß!
FOTO: M iguel Co rtez
FOTO: John Bi lderback
Auf
peru
FOTO: J ohn Bilderback
FOTO: Migue l Cortez
FOTO: Marie Desandre N avarre
T i pp s Anreise: Flug nach Lima, von dort mit dem Bus, wenn man e i n p a a r k ompl e t t e TV S e r i e n z u E n d e s e h e n w i ll , i n R i c h t u n g No r d e n . I n l a n d s fl ü g e s i n d für Lebensmüde, teurer aber s c h n e ll e r . B e st e R e i s e z e i t : Ap r i l bis Oktober, aber es gibt keine richtige Nebensaison E q u i p m e n t: 7 , 9 , 12m Kites mit einem s c h n e ll e n , s c h m a l e n Waveboard. No Go: schwere, breite Leichtwind Bo a r d s . Neopren: Ja. Auf j e d e n F a ll 3 / 2 , e v t l . a u c h S h o r t y. E i n G l as B i e r : 5 , N u e v o Sol / c a . 1 , 5 0 €
Also, Lobitos und Pacasmayo. Das ist aber dann alles, oder? Überraschenderweise sind dies einfach nur die bekannten
Spots. Der gesamte Küstenabschnitt bietet eine Vielzahl von nach links laufenden, perfekten Wellen. Die meisten davon kann man kiten. Man sollte aber am besten nicht alleine auf Entdeckunsreise in die Wellen gehen. Der Wind ist schräg ablandig und der nächste Stop ist dann mit viel Glück Mexico oder mit weniger Glück Rußland... Passt, meine Sachen sind gepackt. Muss ich sonst noch was wissen?
Nicht wirklich, Deine Backside Turns sollten anschließend ganz gut funktionieren und falls Du goofy bist, wird Dich das Lächeln auf Deinem Gesicht nicht so schnell verlassen...
A m m e i st e n g e h ö r t e r S at z : “ M e i n e B e i n e t u n weh.” A m w e n i gst e n g e h ö r t e r S at z : “ I c h h ä t t e d o c h nach rechts fahren s oll e n . ”
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K A P S TA D T - I N S I D E R T I P P S
D I E S E S K A PS TA D T D I N G Der Auslandskorrespondent von TheKiteMag in Kapstadt, Graham Howes, erkl채rt uns das Ph채nomen Capetown dass jeden Winter tausenden von Kiteboardern nach Cape Town sp체lt. Text: Graham Howes Photos: Bianca Asher
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K a p s t a d t - I n s i d e r T i pp s
ouristen erzählen meist immer das gleiche über Kapstadt: gutes Essen, tolle Steaks, billiger Wein, Wale, Haie, Safaris... blah blah blah... Wir wissen alle, spätestens am zweiten Tag ist es langweilig Fotos von Table Mountain zu machen. Glaubt ihr wirklich dies sind die Gründe warum die besten Kiter und Windsurfer jedes Jahr wieder nach Südafrika zum überwintern kommen? Noch nicht mal knapp daneben. Ok, nach einer windlosen Woche kann es schon mal sein dass man Aaron Hadlow oder Youri Zoon auf einem Weingut trifft und sie gerade die x-te Flasche Pinot Noir öffen lassen, sie irgendwo ein Löwenjunges drücken oder mit Pinguinen um die Wette schwimmen. Fakt aber ist, das Kapstadt was kitesurfen betrifft einfach in einer eigenen Liga spielt, evtl. vergleichbar mit Hawaii´s Nord Küste und den Wellenreitspots dort. Es ist der Ort an dem Profis geboren werden, Karrieren enden, Freundschaften 40 | TheKiteMag
entstehen, Limits verschoben werden, Geschichte geschrieben wird und Geschichten entstehen, die man noch seinen Großeltern erzählt. Ich habe das Glück, diese vier Monate inmitten des ganzen Troubles zu sein. Es fühlt sich an wie ein Wochenende in Vegas, nur dauert es den ganzen afrikanischen Sommer, bis einen das Chaos völlig aufsaugt in diesem nicht endenden Sommer. All das, umsäumt von der Weltelite des Kitesurfens. Die Wiedergeburt des Red Bull King of the Air hat diesen Sommerhype zusätzlich befeuert, Airlines haben jetzt auch Routen aus den USA und Canada auf dem Programm um auch Kitesurfer von dort nach Capetown zu bringen. Ein Teilnehmer dieses prestigeträchtigen Events zu sein ist eine Ehre - und doch könnte es wie jeder andere Starkwindtag in Kapstadt, einfach nur ein Tag mit Freunden auf dem Wasser sein. Ein kleiner Ausblick, für uns startet die Saison hier Mitte September, zum ersten mal bläst der “Cape Doctor”und los geht´s. Wenn ich euch erzähle dass ich
Big Bay komplett alleine mit einem Freund bei 35 Knoten und vier Meter Wellen kite, die ganze riesige Bucht nur für uns, glaubt ihr es wahrscheinlich kaum. Zu Beginn kite ich hier jeden Tag, dann kommen die Touristen und ich bleibe der Bay fern. Mitte November sieht man dann die ersten mit Panzertape zusammen geflickten 1970er Mercedes mit 7 Boardbags auf dem Dach, die Bags mit Schnürsenkeln und Boardleashes gesichert, in Blouberg einfahren. Innerhalb nur einer Woche wird unsere kleine Surfcommunity von niederländischen, deutschen und italienischen Windund Kitesurfern überfallen. Die Parkplätze, die Bars, die Surfspots, die Secret Spots, die Strände und die Mädels, alle werden von mit Testosteron strotzenden Egos eingenommen. Im Dezember macht es mir Angst an meinen Local Spot zu gehen. Am Sunset Beach sieht man sechs nackte holländische Hintern und zwei deutsche Schnidel bevor man überhaupt einen Parkplatz findet. Haakgat wird als italienischer Kolonie anektiert,
mit Speedos bevölkert und es ist nicht selten dass anderen Wassersportlern die auf der italienischen Welle waren am Strand ein Messer gezeigt wird. Mit Kitebeach fange ich gar nicht erst an, zu jederzeit wird man bis zu 15 Kiteschulen finden, 30 blutige Anfänger, die loopend über den Strand gezogen werden, Möchtegern-Pros die ebenso loopend durch die Gegend fliegen, Idioten die vor Kindern die eine Sandburg bauen versuchen sich selbst zu starten und dann noch ein WellenmöchtegernPro, der alle anderen 100 belästigt, indem er versucht den ein Fuß hohen Shorebreak im Slalom durch die anderen Kiter zu surfen... Dies alles auf der Länge von einem Kilometer Strand. Upwind und downwind von diesem Abschnitt gibt es hunderte verlassende Kilometer von Strand und Spots, die mindestens genauso gut, wenn nicht besser sind. Aber glaubt nicht nur eine Sekunde ich würde dieses Gewusel nicht lieben! Also, was passiert an einem durschnittlichen Sommertag? Hmm, ich wache auf und entdecke Nich Jacobsen in pinkem Tütü auf meiner Couch. Er erholt sich
Aber glaubt nicht nur eine Sekunde ich würde dieses Gewusel nicht lieben!
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So i s t e s n i c h t m a n n a ch f 체 n f i n d e r G u mm i p e P fu tze n i n d er
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un 체blich , B i e r i mm e r ll e s t e c k t Bar hin t er
dass no c h un d l 채s st.
wahrscheinlich von einer durchzechten Nacht mit der Dirty Habits Crew. Wir sitzen mit Tom Court auf dem Deck, er wohnt im Erdgeschoss, bahnen unseren Weg durch Stunden von Filmaufnahmen der letzten Tage, trinken starken Kaffee um unseren Hangover zu kurieren. Evtl. eine kleine Skate Session auf der Miniramp um den Alkohol rauszuschwitzen und um zu entscheiden an welchen Spot wir heute fahren. Witsands or Brandvlei? Big Air oder Freestyle? Dann natürlich Frühstück bei Carlucci´s. Das einzige Problem hierbei ist, dass man zuerst zum pumpen gehen muss und das zig Mal Hände schütteln mit PKRA Fahrern über sich ergehen lassen muss, die gerade über die neuesten Yoga Posen diskutieren und Karottensaft schlürfen. Diesen Teil lasse ich heute mal aus. Ich benötige meine Energie für die Freestyle Session in Muizenberg, gefolgt von einem 20km Downwinder von Milnerton nach Haakgat. Anschließend fahre ich nach Hause, ausser ich bekomme eine Whattsapp von Ruben: “Mate, schaut nach 40 Knoten aus... Bock auf ne schnelle Sonnenuntergang Loop Session am Dolphin Beach? 7 oder 9qm, bis in 5 Minuten!” Das einzige Problem mit Ruben kiten zu gehen, ist dass er mich regelmäßig zu einem super intensiven Training im Park Jungle Gym überredet. Aber ok, er grillt anschließend die Steaks und legt später auf der Party auf. Es gibt im Sommer hier zwei ganz verschiedene Gruppen an professionellen Kitern. Die einen die sich selbst viel zu wichtig nehmen, die nicht zu viel trinken, die nicht auf Parties gehen, die viel zu viel Zeit im Gym verbringen, und der ganze andere Rest. Auch wenn sich dies vielleicht in den Contest Ergebnissen wiederspiegelt, muss man realisieren dass eine Kiteboarding Karriere im Schnitt vier Jahre dauert. Und die, die das kapieren, werden Donnerstags im Doodles zur zweistündigen Happyhour auftauchen. Doodles ist auch an dem Parkplatz, an welchem viele Downwinder enden, so ist es nicht unüblich dass man nach fünf Bier noch immer im Wetsuit ist und Pfützen in der Bar hinterlässt. Wenn es etwas gibt dass die einfallenden Touristenheuschrecken Gutes mitbringen, ist es die Liebe zu südafrikanischen Braais (Barbeques). An jedem Abend gibt es mindestens 4 Braais bei Freunden innerhalb von zwei Kilometern. Von BBQ zu BBQ zu skaten, ist also nichts besonderes und man versucht dabei möglichst wenig Zeit mit Europäern zu verbringen, die ganze gefrorene Hühner zum Braai mitbringen. Der König der Braais ist normalerweise Ruben. Er hat sein DJ Equipment normalerweise dauerhaft aufgebaut und grillt im Normalfall nicht unter 10kg rotes, rohes Fleisch. Es ist immer das gleiche bei diesen Braais. Wie man sich vorstellt, kann es sehr hitzig dabei zugehen wenn die PKRA Kontrahenten aufeinandertreffen. Kevin Langeree, Aaron Hadlow, Chris Tack, Youri Zoon, aber normalerweise gibt es nichts was eine Runde Beer Pong, die “Zimtprüfung” oder wenn es die UK Crew ist, eine Runde FIFA Pro Evo Football wieder gut machen könnte. Wenn um zwei Uhr morgens noch niemand im Pool ist und der Wind bläst, überzeuge ich meine bessere Hälfte 10 von uns in meinem Bakkie (Pick Up) zehn Kilometer gegen den Wind zu fahren, so dass wir den gesamten Weg mit Skateboards und Regenschirmen als Kite wieder zurück in die Stadt fahren können. Die üblichen Verdächtigen sind immer dafür zu haben: Nick Jacobsen, Sam Light, Billy Parker, Tom Court, Lewis Crathern… Und dann beginnt natürlich das Rennen! Wer ist als erster zurück zur Party, inklusive obligatorischem Stop beim 7 Eleven für Snacks natürlich.
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Die Wiedergeburt des Red Bull King of the Air hat diesen Sommerhype zusätzlich befeuert
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Wen n ic h euch erz채hle, das s i c h Bi g Bay k ompl e t t a ll e i n e m i t e i n e m F r e u n d b e i 3 5 K n o t e n u n d v i e r M e t e r W e ll e n k i t e , d i e ga nze ri esi ge B ucht n ur f체r u ns , gl aubt ihr es wahrs chein lich k aum.
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Dies wiederholt sich fünf Monate lang Nacht für Nacht. Zur Abwechslung gibt´s Willkommensparties wenn neue Leute anreisen oder Abschiedsparties wenn Freunde abreisen. Ein paar Nächte im Zentrum obendrauf, das Cape Town Electronic Festival und andere Weltklasse Events und man hat eine Menge Gründe für eine gute Zeit in Cape Town! Wenn dann der Red Bull King of the Air zu Ende geht, bin ich auch ziemlich am Ende. Ich bin bereit die Jungs von der Couch zu schubsen und bereit für die Realität. Ende März verschwinden die Mercedes Oldtimer, die Models sind zurück in Europa, die Kitespots sind wieder leer und der Winterswell bahnt sich seinen Weg. Und Kapstadt macht einen tiefen Seufzer. Im Winter ist Kapstadt ein magischer Spot. Ich packe meine Kites weg uns surfe jeden Tag, es gibt jeden Tag Wellen. Ich trinke Glühwein, gehe auf lange Roadtrips, mache alleine die ganzen Touriausflüge wie z.B. Lionshead zu besteigen und den Sonnenuntergang in den atlantischen Ozean von dort zu genießen. Ohne Menschenmassen steigt dann der Vollmond über dem indischen Ozean auf. Ohne anzustehen und ohne nackte Sonnenanbeter. Ich genieße den Winter und warte doch ungeduldig auf den Sommer, wenn es wieder von vorne losgeht!
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Der Tunnelblick durch die Barrel
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De r T u n n e l b l i c k d u r c h d i e Ba r r e l Ich nehme an, irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sich irgendwie irgendwo endlich all die harte Arbeit bezahlt macht. Wenn ich sage harte Arbeit, meine ich all die Stunden des Kitesurfens. Naja, also vielleicht doch nicht so hart! Doch der Zeitpunkt kam und Patri bekam den Auftrag nach Mauritius zu fliegen. Die Vorhersage für Wind und Wellen sah vielversprechend aus und alles was er zu tun hatte, war seine Zahnbürste einzupacken und an den Flughafen zu fahren. Los geht´s! Text: Patri McLaughlin Photos: Mario Entero, Philipp Becker
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Der Tunnelblick durch die Barrel
Für die von Euch die Mauritius noch nicht kennen – und dies sind wahrscheinlich gar nicht so viele – es ist eine der schönsten Inseln der Welt, liegt östlich von Madagaskar und hat wohl einige der besten Wellen der Welt zum Kitesurfen. Die meisten dieser Inseln liegen vor der Peninsula Le Morne, allerdings kann man mit etwas Entdeckergeist einige Wellen mehr um die Insel herum finden. Ich fuhr nach Mauritus um mit zweien der besten Waverider der Welt an einem Fotoshooting teilzunehmen, so traf ich dort Airton Cozzolino von den Kapverden und Sebastian Ribeiro aus Brasilien. Die Filmcrew bestand aus dem erfahrenen Filmer Carlos Guzman, dem Fotografen Mario Entero und Martin Stobbe, einem der erfahrensten Drohnenpiloten und selbst passionierter Kitesurfer. Die Vorhersage für die ersten 5 Tage war unbeschreiblich gut und wir konnten es kaum erwarten endlich nass zu werden! Der erste Tag wurde verbracht um neue Wavespots zu entdecken. Wir fuhren bis ans Ende der Küstenstraße zu einer erhöhten Aussichtsplattform, die Wellen pumpten schon mächtig und schlugen im Kliff ein. Die Wellen kamen aus allen möglichen Richtungen und es war auch sehr flach. So beschlossen wir nicht gleich am ersten Tag uns und unserer Material zu schrotten und fanden eine schöne Rechts mit auflandigem Wind. Hier war es perfekt um die ersten Airs zu zelebrieren! Um dort zu starten, ist allerdings etwas kompliziert. Man steht auf einem Parkplatz, umringt von Pinien und auflandigem Wind. Nicht gerade ideal, dafür zahlten es uns die Wellen an diesem Tag zurück. Nicht zu groß und so konnten wir uns erstmal einfahren und auf den vorhergesagten Megaswell der nächsten Tage vorbereiten. 50 | TheKiteMag
A R B EI T
–
N I C H T S A L S A R B E I T
Allerdings enttäuschte uns die Realität am nächsten Morgen und der Ozean zeigte sich erstmal flach. Gut dass wir eine lange Liste an Aufgaben von unserem Teammanager bekommen hatten, von denen die ersten so früh erledigt werden konnten. So hatten wir alle gleich den richtigen Teamgeist und wussten, dass wir nicht nur die Wellen genießen konnten sondern auch echte Arbeit vor uns lag. So standen anschließend Cruising Shots bei Leichtwind auf dem Programm und so brachten wir einen riesigen Stuhl für die Fotografen auf eine verlassene Sandbank. Türkises Wasser und weisser Sand, der klassische Traum! Leider ertrank beim Versuch den Stuhl zu platzieren fast unser Fotograf Mario… Als die ca. 300 kg schwere Stuhlkonstruktion aus Stahl vom Boot rutschen sollten, rutschte Mario leider auch gleich mit und unter den Stuhl. Eine Stange über seinem Hals, den Körper auf den Sandgrund gedrückt, komplett unter Wasser. Sofort sprangen wir ins Wasser doch zum Glück hatte sich Mario geistesgegenwärtig schon selbst befreit – sein Schock war ihm allerdings noch einige Stunden anzumerken. Nichtsdestotrotz starteten wir ein paar Minuten später mit den Aufnahmen und stoppten auch erst nach 5 Stunden. Cruising Fotos und auch die ersten brillianten strapless Freestyle Aufnahmen waren im Kasten! Und Mario happy! Nächster Stopp: Sandwich Truck, wir waren alle am verhungern.
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Es
g e h t
lo s
Tag drei und wie vorhergeagt, die Wellen waren mit voller Macht zurück. Wir wissen, sobald One Eye funktioniert, ist es der Spot, keine Frage. Leider war der Wind noch zu schwach und wir wurden schon alle ein bisschen nervös. Zum Glück gabe es schnell das ok des Teammanagers eine Stunde surfen zu gehen, allerdings natürlcih nicht ohne Fotografen im Wasser. Und prompt war nach einer Stunde auch der Wind da! Wir hörten schon viele Gerüchte über ein Gesetz das es verbieten würde einen Reef Chair vor One Eye zu platzieren. Da uns allerdings niemand Auskunft darüber geben konnte wer und warum diese Regel aufgestellt wurde, entschlossen wir uns sie zu ignorieren und setzen einen Stuhl behutsam in den Sand vor dem Riff. Gute Bilder und Videoaufnahmen von One Eye ohne Reef Chair zu bekommen ist so gut wie unmöglich. Mauritius Local und zweimalige One-Eye KSP Welttour-Gewinnerin Ninja Bichler stiess ebenfalls zu diesem Shooting hinzu, es muss also ein besonders guter Tag gewesen sein! Der Wind war immer noch sehr schwach und wir kamen gerade so mit unseren 9er und 10er Neos in die Welle. Etwas risikoreich am Ende hat es sich aber voll ausgezahlt da sich ausser uns niemand getraut hat in diesen Leichtwindbedingungen nach One Eye zu fahren! Gleich die erste Welle die ich erwischte, war eine der längsten und saubersten Barrels die ich je mit einem Kite gesurft bin. Leider hat mich im allerletzten Moment die Lippe der Welle erwischt und ich schaffte es nicht hinaus. Zu viert teilten wir uns die nächsten zwei Stunden eine Bombe nach der anderen... Nur umringt von Fotograf, Kameramann und Drohne. Am Abend waren wir alle noch völlig aus dem Häuschen und voll mit Adrenalin. Alle waren gesund, jeder hatt die wohl besten Barrels seines Lebens und jede einzelne Welle wurde anhand der Fotos nochmals durchgesprochen und bejubelt. Happy days! 52 | TheKiteMag
D E R P R E I S D E N M A N B E Z A H L E N M U S S Am fünften Tag unseres Trips hielt der Forecast endlich was er seit Tagen versprach. Die Wellen waren gigantisch und so wurde stillschweigend automatisch beschlossen: Zurück nach One Eye!! Ausgerechnet an diesem Tag hatte un seine französische Kiterin bei den Coast Guards verpfiffen und wir mussten den Reef Chair an Land bringen, sie wollte One Eyo wohl für sich und keine Filmaufnahmen davon… Das Filmen machte e saber dann tatsächlich mehr oder weniger unmöglich, aber Mario und Martin konnten vom Boot aus schiessen und sogar die Drone fliegen. Sofort waren Airton, Sebastian und ich draussen und konnten die besten Wellen des Trips reiten!! Laurent LeBolloch, der North Kiteboarding Importeur für Mauritius war an diesem Tag unser Guide und blockte die besten Wellen für uns, seine Auswahl der Wellen war unglaublich gut und er ließ mir den Vortritt in ein paar riesigen Bomben! Ich versuchte von Welle zu Welle tiefer in die Tube zu kommen und auf einmal war ich tief mittendrin in einer Tube einer großen 10 Fuß Welle. Leider schaffte ich es nicht mehr heraus… Die Welle krachte über mir zusammen, meine Leash riss und mein Board wurde in der Mitte auseinander gebrochen. So wurde meine Session ziemlich früh beendet aber um ehrlich zu sein war ich einfach nur happy einigermaßen unversehrt aus dem Wasser zu kommen. Ich wartete auf dem Boot und sah Airton eine riesige Welle absurfen und er schaffte es sogar 10 Turns in Folge aneinander zu reihen! Ein unglaublicher Tag.
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In s el Hopp i n g Nach diesem aussergewöhnlichen Tag war es leider erstmal vorbei mit dem Süd-Swell, also machten wir uns auf zu einem Kurztrip in den Norden. Kurz ist untertrieben, trotz guter Wegbeschreibung dauerte es drei Stunden bis zum Spot. Leider war es auch hier flach, keine einzige Welle in Sicht. Des einen Leid, des anderen Freud, Tom Hebert, der Freestyle Master aus Neukaledonien konnte sich in den türkisen Lagunen so richtig austoben und wir bekamen eine coole Show geboten. Im Dunkeln ging es dann mehr oder weniger direkt nach Hause, Siri hat auf den Strassen von Maurtius nicht wirklch einen Plan… Zum Glück kann man sich auf One Eye verlassen und es kamen wieder einige kleine, daür sehr schöne Wellen rein. Mario wurde vom Teammanager ins Wasser dirigiert und wir bekamen tolle Aufnahmen aus einem neuen Winkel. Da es nicht sehr windig war, hatten wir One Eye wieder fast alleine für uns und Laurent hatte eine brilliante Idee und folgte uns mit seiner GoPro in die Wellen. Ein einzigartiger Winkel der vom Filmer fast mehr Skills erfordert als vom Fahrer! Teilweise war Laurent in der Tube, ich zirkelte ein paar Turns nur wenige Meter vor ihm! Abends waren wir dann bei ein paar befreundeten Locals zum BBQ eingeladen, zu fantastischem frischem Sashimi vom Tunfisch. Die Menschen auf Mauritius erinnern mich an meine Freunde zu Hause auf Hawaii. Niemand versucht zwanghaft Millionen zu verdienen, man versucht einfach den Lifestyle und die Natur der Insel zu genießen und eingermaßen ok über die Runden zu kommen.
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Patri
McL au ghlin,
von
der
Welle zerstört…
Der Tunnelblick durch die Barrel
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Auf diesem Trip ist e seine ganz spezielle Welle die mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Gerade hatte ich eine der größten Wellen die ich je in Mauritius gesehen habe erfolgreich abgeritten, doch obwohl sie sehr groß war, ließ ich mich nicht tief genug in die Tube ziehen und ich war etwas enttäuscht. Die nächste Welle dafür war um ein Haar tödlich… Sie war ähnlich groß und ich wollte auf jeden Fall tief in der Tube verschluckt werden, also wartete ich schon sehr lange bis die Welle sich vor mir aufbaute. Ich nahm die Welle und raste geradeaus hinunter. Wassermassen türmten sich vor mir auf und die Welle brach auf so
großer Länge dass ich ersteinmal wieder um das Weisswasser herum kommen musste, um ans Face der Welle zu kommen. Als ich die Sektion umkurft hatte, stand die Welle in ca. 20 Fuss Größe vor mir und sog das restliche Wasser des ohnehin flachen Riffs in sich hinein – doch die Barrel war perfekt. Da ich um das gaze Wasser herum fahren musste um mich zu positionieren, war ich viel zu tief im Wellental und hatte auch nicht wirklich den nötigen Speed den ich gerne für eine Welle dieser Größe und Geschwindigkeit gehabt hätte. Ich sah die Lippe vor mir aufs Riff klatschen und dachte ernsthaft “holy shit, jetzt bin ich tot!” Ich wusste die einzige Möglichkeit heil davon
zu kommen, ist es so weit und schnell wie möglich vor die Welle zu kommen. Als die Lippe vollends einschlug, blickte ich aus der größten Barrell die ich je mit einem Kite in der Hand genommen hatte. Ein Moment der Stille. Und im nächsten Moment, explodierte ich und alles um mich herum auch schon. Ich wirbelte durch Luft und Wasser, hatte keinen Plan mehr wo mein Kite stand und so ließ ich ihn einfach loopen. Glücklicherweise bleib der Kite in der Luft und riss mich durch die Welle hindurch in den Rücken der Welle. Dummerweise riss bei dieser Aktion meine Leash aufgrund der herrschenden Naturgewalt und ich musste zwischen den Wellen Bodydraggen. Ich wusste ich muss irgendwie an mein Board kommen um safe zu sein und um die Session beenden zu können, also suchte ich am Kite baumelnd in den Weisswassermassen und sah es nach einigen Minuten schließlich auch. Allerdings in zwei sauber getrennten Teilen… Session over. Normalerweise wäre ich jetzt in einer äußerst gefährlichen Situation, da der Wind leicht ablandig ist, bei dieser Wellengröße die Strömung mit ca. 10 Knoten aufs Meer hinaus
zieht, die Welle ca. einen Kilometer entfernt vom Strand ist und mit body draggen kaum eine Chance besteht ans Land zu kommen. Zum Glück hatten wir den Local Ricardo mit seinem Boot gebucht um Fotografen und Drohnenpiloten nahe an die Welle zu bringen und er konnte mich retten. Ich habe selten jemanden besser in Wellen dieser Größe ein Boot manövrieren sehen. Leider war zu allem Überfluss das Boot mit Fotografen nicht in der Gefahrenzone und so gab es keine Bilder meines Wipe Outs. Dennoch habe ich den Moment fest auf meiner eigenen Festplatte gespeichert und bin froh unversehrt davon gekommen zu sein. Wenn auch meine Leash und Board dafür geopfert wurden. Auch wenn ich viel in großen und sehr großen Wellen wie z.B. Jaws unterwegs bin, bin ich immer wieder auf´s neue erstaunt wie überwältigend der Ozean sein kann, besonders wenn etwas schief geht. Und dennoch bin ich immer wieder gerne Augenzeuge und beobachte die Naturgewalten aus der ersten Reihe.
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DER TUNNELBLICK DURCH DIE BARREL
S C H AU
I N
D I E
KA ME R A !
Nicht der beliebteste Teil aber einfach ein wichtiger Part des Jobs: Interviews. In diesem Trip ging es darum auch die Produktclips zu schiessen und so startete ich die Vorteile und Eigenschaften des Neo 2015, den ich mitentwickelt habe zu beschreiben. Erfahrungsgemäß erfordern die Interviews viel Zeit – am besten an einem windstillen Tag – da alles aus dem Kopf und frei erfolgen muss, ohne Telepronter oder andere Hilfen. Als ich nach drei Stunden durch war, sah ich bei Tom Hebert, wie viel schwerer es noch sein kann. Seine Muttersprache ist französisch… Doch das gesamte Team hat sich gut um ihn gekümmert, er war gut vorbereitet und hat es mit dem besonderen französischen Charm gut hingekriegt. Die Belohnung am Abend war eine Runde Poker. Der Brasilianer Sebastian Ribeiro hatte angeblich noch nie gespielt und doch zockte er uns alle ab. Das Schicksal des Glücksspiels. Am letzten Tag unseres Trips statteten wir der auflandigen Rechts nochmals einen Besuch ab, um noch ein paar Airs in den Kasten zu bekommen. Leider war es nicht mein Tag und ich hab´s komplett versaut. In 3 Stunden landete ich vielleicht 5 Airs… Eigentlich sind hohe Onshore Airs genau mein Ding, nicht aber an diesem Tag. Zum Glück war Airton richtig gut drauf und zeigte was gerade die weltbesten Airs ausmacht. Nur maximal eine handvoll an Kitern dieser Welt sind in der Lage so hoch und so stylish neue Tricks zu entwickeln. Die letzten zwei Tage wollten wir weiterhin Footage in One Eye sammeln und hatten den Luxus dies mit dem Hotel St. Regis als Base zu machen. Unser Teammanager hatte dieses Goodie nach erfolgreicher Arbeit organisiert und das St. Regis war happy uns als Gäste zu haben. Eine Massage nach 10 Tagen jeden Tag kiten und Wellen die über den ganzen Körper brechen, ist einfach eine Wohltat! Ein schöner Ausklang für einen effektiven und lustigen Trip mit unglaublichen Bedingungen.
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M au r i t i u s i s t e i n f a c h i mm e r e i n e R e i s e w e rt. E i n Pa r a d i e s , n i c h t n u r f 端 r Ho c h z e i t s r e i s e n d e !
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SH O O TING STARS Toby Bromwich, PKRA Fotograf und Mitarbeiter des TheKiteMag, nahm sich eine kurze Auszeit um nach einer hektischen PKRA Saison etwas Entspannung zu finden. Und was macht ein Kite-Fotograf in seiner Urlaubszeit, richtig, er fotografiert nat端rlich Kitesurfer. Text und Photos: Toby Bromwich
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S H O OT I N G S TA R S
Nachdem der PKRA Event in Brasilien zu Ende ging entschied ich mein Ticket umzubuchen und mir ein paar Tage ohne Arbeit zu gönnen. Dennoch verbrachte ich die Zeit viel mit Teamfahrern und versuchte mich auf die brasilianische Lebensart und dessen Rhythmus einzulassen. Ich war das letzte Mal vor vier Jahren hier und es ist immer noch ein Mekka für Windjunkies und professionelle Kitesurfer. Mein Plan war es zuerst Alex Pastor, den Weltmeister von 2013 zu treffen, um seine ersten Schritte nach seiner schweren Schulterverletzung zu verfolgen und um mich dann anschließend mit Aaron Hadlow nach dem PKRA Wettkampf in Barra Grande zu treffen, um mit ihm die nächsten Fotos zu machen. So zumindest die Grobplanung.
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CU M B U CO Der erste Stopp meiner Reise war die bekannte Stadt Cumbuco. Nachdem ich die erste schnelle Entwicklung miterlebt hatte war ich ziemlich überrascht, dass sich seitdem nicht viel getan hat. Das Städtchen Cumbuco ist nahezu gleich geblieben, nur die Lagunen sind etwas voller und es gibt ein paar mehr Locals die die Lagunen shredden. Aber sonst, war es ähnlich
anschließend darin, die neuen Tricks auch in schwierigere Reviere
Alex wollte unbedingt einen Front
Der Tagesablauf in Brasilien ist
der ihm seine Schulter kostete.
einfach: Normalerweise, bis auf wenige Außnahmen, wacht man gegen 9 Uhr auf, man trifft sich in der Stadt zu einem Acai Frühstück und Kaffee und diskutiert dabei den Ablauf für den bevorstehenden Tag. Ist der Plan erstmal gemacht,
Das Leben in Brasilien ist entspannt,
von dort schnell ein paar Emails
überall Hängematten in die man flüchten kann und perfekte, warme Temperaturen in Verbindung mit mehr Wind als man jemals nutzen kann! Diese konstanten Winde und die perfekten Wasserbedingungen haben sich herum gesprochen und viele Fahrer haben bereits bestätigt, sie lernen in zwei Wochen hier mehr, als in einem Jahr an ihrem Homespot. Der Trick besteht
den nächsten Run vorzubereiten.
zu adaptieren.
wie vor vier Jahren.
Palmen an endlosen Stränden,
die Lagune zu verlassen, um sich für
geht es zurück in die Hängematte, abgearbeitet und anschließend den
Blind Mobe zeigen, den Trick Bemerkenswerterweise stand er den Trick dann auch gleich, vier Tage nachdem er überhaupt nach einem Jahr wieder auf dem Wasser war! Mit jedem Tag bekam er jetzt mehr Selbstvertrauen und sein Repertoire erweiterte sich stetig. Gisela Pulido brauchte ein paar gute Ergebnisse am Ende der Saison und so trainierte sie extrem hart und
Buggy beladen!
fokussiert. Morgens stand schon
In der Lagune bin ich normalerweise
Fitnessstudio auf dem Programm
nicht vor 15 Uhr, dann leert sich die Lagune bereits etwas und das Licht wird besser für Fotos. Auch wenn die Fahrer oft beschäftigt sind klappen Fotos in der Lagune immer ganz gut. Jeder gibt dem anderen die Chance einen Trick zu zeigen, das Foto zu kriegen und dann wieder
eine Session mit Paula Novotna im und anschließend ging es aufs Wasser. Sie war in der Form ihres Lebens und landete ihren ersten und somit den ersten Front Blind Mobe einer Frau. Zusätzlich zeigte sie zur Begeisterung ihrer Fans ein große Vielzahl an verschiedensten Toeside Manövern.
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BA R R A
N OVA
Nach meiner entspannten Zeit
Spot selbst ist riesig, aber sehr
in Cumbuco ging es ab zur PKRA, ein Wechsel zu einer vollgepackten Woche und einem unglaublich hohen Level der Competition. Leider ging mein Plan Aaron zu shooten nicht auf, da er sich in einer Aufwärmphase die Rippen so stark prellte, dass er nach Hause fliegen musste um sich checken zu lassen. Dies warf meine Pläne zwar über den Haufen, doch so beschloss ich die Region zu erkunden und neue, unbekannte Plätze zum fotografieren zu finden. Die erste Fahrt ging eineinhalb Stunden nach Barra Nova, der Lieblingsspot vieler Fahrer wie zum Beispiel Stefan Spiessberger und Christoph Tack. Sie hatten mir während der PKRA einen Tipp gegeben. Das Dörfchen hat einen weniger touristischen Einschlag wie Cumbuco und ist noch mehr ein Fischerdorf. Der
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abhängig von Ebbe und Flut. Bis zu drei bis vier Mal pro Tag ändern sich die Bedingungen, was es laut Stefan zu einem perfekten Trainingsplatz macht. Ausserdem gibt es unabhängig vom Tidenhub immer irgendwo einen Flachwasserbereich und unschlagbare Sonnenuntergänge. Ich war schon richtig aufgeregt endlich zu shooten, da es unglaublich viele verschiedene Möglichkeiten gab und die Pousada in der wir übernachteten direkt am Spot war. Dies macht das arbeiten als Fotograf um so vieles leichter. Auch wenn die Jungs nach einer Woche Wettkampf etwas ausgelaugt waren, konnte ich sie zu ein paar super Sessions motivieren bevor ich nach Uruau weiter reiste, um mich mit Noe Font und Sam Medysky zu treffen.
U R UAU Vor ein paar Jahren war ich schon einmal in Uruau um mit Alberto Rondina Fotos zu machen. Es ist quasi sein Home Spot. Er und Youri kauften sogar Appartments dort. Es ist ebenfalls ein kleines Städtchen, aber mit sehr freundlichem Flair. Es ist ein kleiner Fußmarsch zu einer sehr kleinen Lagune und wohl am besten für Tricks mit dem rechten Fuß nach vorne gerichtet geeignet. Direkt davor ist eine Welt aus natürlichen Kickern in Form von Wellen, falls man mal eine Pause vom Flachwasser benötigt. Für mich sind das beste an diesem Ort die richtig netten Vibes sowie der Boss Bassi - seine Nudelgerichte
alleine sind einen Abstecher hierher wert! Nach kurzer Suche fand ich dann auch Sam arbeitend am Computer im Zentrum der Stadt, ziemlich gezeichnet vom Vorabend da er auf einer Party war. Es stellte sich heraus, er erwartete mich einen Tag später... Nach einem kurzen Frühstück in Sam´s und Noe´s Bleibe, gingen wir direkt aufs Wasser. Der Wind in Cumbuco war zu diesem Zeitpunkt sehr stark, doch Uruau lieferte perfekte Bedingungen für 9 bis 11 qm. Da die Lagune kleiner ist als die anderen, müssen Fahrer auf ihren Moment warten und einer nach dem anderen fahren, was für Fotos wieder ideal ist.
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s h oo t i n g s t a r s
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TA I BA Nach ein paar guten Tagen ging es weiter auf die drei Studen Fahrt nach Taiba, um mich mit Craig Cunningham zu treffen. Es war das erste Mal für mich in Taiba. Die Stadt ist etwas moderner, viel mehr Gebäude sind fertiggestellt. Es liegt ca. 30-40 Minuten von Cumbuco entfernt und bietet ebenfalls ein paar tolle Möglichkeiten zum kiten. Ich fuhr mit einem Freund im Buggy um Locations zu checken, doch es endete jäh, als sich plötzlich die Vorderachse verabschiedete... Wir machten das beste daraus und gingen erstmal aufs Wasser um die Zeit zu überbrücken, bis sich endlich ein Mechaniker blicken ließ. Sehr zu empfehlen ist auch das lokale Café mit den besten Acais und tollen Sandwiches. Vollgefressen und müde vom kiten, erfuhren wir schließlich dass sich der Buggy nicht auf die schnelle reparieren lässt, zum Glück war unser Freund Bruno schon mit seinem Pickup unterwegs und wir konnten den Buggy nach Hause schleppen. Anschließend war sogar noch Zeit für eine Runde Kitesurfen durch Wellen in den Sonnenuntergang! Bis es wirklich pechscharze Nacht war schoss ich Fotos und so ging es auch die nächsten Tage: jeden Tag Wind, jeden Tag shooten. Nach einem mit Action voll gepackten Monat und perfektem Teint, ging es auch schon wieder zurück nach Europa. Schon vor der Landung vermisste ich Acai, den Wind und die Wärme Brasiliens!
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WO L COT T ’ S S C H M U C K K Ä S T C H E N Der Fotograf Jason Wolcott hat ein ziemliches Traumleben. Er lebt mit seiner Frau und Tochter auf Bali, in direkter Nachbarschaft zu einigen der schönsten Wellen der Erde. Da die Populariät des Wellenreitens mit Kite sich in den letzten Jahren extrem gesteigert hat und die Möglichkeiten “richtige” Wellen zu surfen sich durch die Entwicklung des Materials sehr vereinfacht hat, bekommt Jason immer mehr Chancen mit den besten Fahrern der Welt auf Trips zu gehen und die Evolution festzuhalten. Wir haben ihn gebeten seine Festplatten zu durchforsten und die besten Shots die eine eigene Geschichte – und Jason´s Geschichte erzählen, heraus zu suchen.
Manchmal ist es nach einem Tag sinnlosen hin- und herfahrens einfach nur noch zum kotzen. Jeder ist genervt und der Jeep steckt bis zu den Achsen im Dreck. Wir waren auf dem Filthy West Trip kreuz und quer durch Westaustralien und waren schon wieder stecken geblieben. Das achte Mal. Diesesmal waren wir zumindest nah genug am Wasser, der Wind frischte auf und Ryland Blakeney ließ uns die ganzen Strapazen mit einem fetten Turn in unglaublichem Sonnenuntergang komplett vergessen. Es war einer der Trips die ich mein Leben lang nicht vergessen werde: Haie, Kängurus, unbeschreibliche Landschaften, gute Freunde und ein großartiger Koch! (Ben Wilson) Ich hoffe wirklich ich kann diesen Trip eines Tages wiederholen.
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Patrick Rebstock ist einer der einflussreichsten Entwickler des Freestyle auf einem Waveboard ohne Schlaufen (strapless freestyle). An einem super windigen Strand, eine Stunde entfernt von jeglicher Zivilisation findet er normalerweise alles was er braucht um seine crazy front rolls rauszuhauen. Central California ist die Heimat großer Wellen, von unberechenbarem Wetter, von großen Haien und am wichtigsten, starkem Wind. Immer wenn ich nach Kalifornien komme, nehme ich die extra Meilen in kauf und fahre die verwinkelte Straße hinunter zu dieser magischen Küste. Meist hat sich viel verändert und dennoch ist eines gleich, Ian Alldredge, Patrick und Bear Karry sind oft gemeinsam auf dem Wasser. Dies war einer dieser Tage. Das Foto entstand schon vor einigen Jahren und doch sieht man schon in welche Richtung Patrick den Sport entwickeln würde.
Patrick wärmt sich mit einem Bier nach einer kalten Central Coast Session.
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Kann bitte mal jemand Reo Stevens zwicken, damit er merkt das all dies nicht nur ein schöner Traum ist! Cabrinha Teamfahrer und Ambassador für Patagonia Reo hat die letzten Jahre damit verbracht von Traumreise zu Traumreise über den Globus zu hopsen. Reo ist einer der besten Tubefahrer im Business und mit seiner Reiseroute sollte er das auch sein. Zum Glück für mich, stoppte er mal wieder um die Wellen in Indo zu schlitzen. Sorry, kein Katamaran und Traumatolle auf diesem Trip – dafür Durchfall, schlechtes Bier, Bettwanzen, Malariarisiko und zu viele Kitesurfer die die gleiche brilliante Idee hatten…
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Ian Alldredge ist wie mein kleiner Bruder. Ich kenne ihn seit er 14 Jahre alt ist, vom durchschnittlichen Hobbykiter zu einem der besten Surfer der Welt. Er ist mit Sicherheit der stylischste und kraftvollste Kiter die ich je gesehen habe. Ian ist gerne zu Hause, hat eine wundervolle Freundin, eine großartige Familie, Wind, Wellen und gutes mexikanisches Essen vor der Haustür – warum auch würde er Santa Barbara, Kalifornien verlassen? Wir erlebten gemeinsam einige fantastische Abenteuer. Dieses Foto entstand als wir das letzte Mal gemeinsam in Japan waren. Dabei stellten wir fest, dass Ian einer der bekanntesten Kiter in Japan ist. Seine Anwesenheit war für einige der hart arbeitenden japanischen WochenendKiter ein großes Erlebnis. An einem Sonntag folgte uns den ganzen Tag eine Karavane von 10 Autos als wir versuchten einen guten Spot zum filmen zu finden. Einfach nur weil sie Ian surfen sehen wollten. Wie immer, lieferte Ian die perfekte Show, kippte ein paar Bier und es wurde viel gelacht.
Ian packt seine Sachen für Japan. Eines der besten Dinge beim reisen ist zu sehen, wie andere Menschen leben. Als wir die typischen, tiefen japanischen Betten und die dünnen Matratzen auf dem Bambusboden sahen dachten wir, die verarschen uns… aber hey, wenn wir schon mal hier sind. Ehrlichwerweise war es dann sogar sehr komfortabel und bequem.
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Rob Kidnie ist Australier, aber kein typischer. Er lebte mit seiner russischen Freundin einige Jahre in Vietnam und betrieb dort eine Kiteschule. Hartes Leben… Und es wird noch besser, er verbringt zwei Monate im Jahr mit seiner Freundin in Indonesien, isst günstig, lebt günstig und surft die besten Barrels die wir uns erträumen könnten. Rob lebt defintiv seinen Traum und ist wohl einer der nettesten Menschen die ich je kennen lernen durfte. Einige Surfer mit so viel Talent haben ein mindestenes ebenso großes Ego, nicht Rob. Seine Philiosophie ist es zu lächeln und Taten sprechen zu lassen.
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Eines der besten Dinge die das Leben in der Karibik mit sich bringt, ist die Anzahl der Kitespots sagt Hope Lavin. Er wuchs an einem der zauberhaftesten Spots der Welt auf, den Turks- und Caikosinseln. Wenn Dir die Windrichtung an einem Spot mal nicht past, gehe einfach auf die andere Seite der D端ne und finde dies:
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Wes Matweyew ist eine einzigartige Persönlichkeit im Kiten. Er fährt mit so gut wie allem was man ihm vor die Füße schmeisst. Ein altes Kneeboard, ein Skimboard, jegliche Surfboards, SUPs, Twintips, ein Stück Holz… Und ist dabei normalerweise der beste auf dem Wasser, egal auf was er gerade unterwegs ist. Dies last sich sogar noch auf Sportarten an Land übertragen, er ist zweifacher Weltmeister im Dirt Bike, professioneller Skateboarder und Snowboarder, Stuntman und hat einen schwarzen Gürtel. Ich traf Wes als ich mich 2013 in Ventura Kalifornien das erste Mal mit dem Kitesurfen beschäftigte. Ich fragte einige Locals wie ich Kiten lernen konnte und sie gaben mir den Tip, den Typ der am Parkplatz in seinem Van haust nach einer Kiteschulung zu fragen. Dieser komische, langhaarige und bärtige Kauz der die salzige Scheibe seines Busses herunterkurbelte, sollte der Beginn meiner Kitekarriere sowie meiner Kitefotografie werden, als auch einer meiner besten Freunde. Er ist wieder zurück gezogen auf die wunderschönen Turks- und Caikosinseln um Wind und Wellen mit verschiedensten Sportgeräten zu jagen. Hey Wes, danke dass Du mir alles über das Kitesurfen beigebracht hast! Du bist eine Legende! Wie ihr sehen könnt, fühlt er sich gleichermaßen wohl auf gefrorenem als auch flüssigem Wasser und immer bereit für die nächste Session!
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Naja, nicht ganz, nicht auf diesem Strand, aber auf der Insel Bali. Ich lerne dadurch viele verschiedene Menschen kennen, da Indonesien einer der besten Wellen-Spielplätze der Welt ist. Vor kurzem bin ich z.B. über Jalou und Kevin Langeree gestolpert als sie das Archipel surfend und kitend erkundeten. Wir hatten ein paar super Tage auf dem Wasser, ich konnte tolle Fotos schiessen und zeigte ihnen meine Wahlheimat. Was ich nun sicher über Kevin weiß, er liebt es zu essen, ständig und viel! Ich habe keine Ahnung wie er seine Hulkfigur erhalten kann.
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Und wieder Bali… Ein perfekter Platz um Gleichgesinnte zu treffen die das Meer lieben. Daniel ‘Beaver” Baven ist einer der besten Freunde Ben Wilson´s und hat zu seinen Flitterwochen glücklicherweise einen Kite mitgebracht. Beaver ist das typische Beispiel für einen hart und viel arbeitenden modernen Menschen, der sobald er die Zeit dafür findet genauso hart kitesurft! Bali ist sicher nicht der perfekte Spot was den Wind betrifft, die guten Tage sind allerdings aussergewöhnlich gut. Ein großer Kite und eine hohe Motivation viel Auto zu fahren, helfen dabei einige Tage mehr zu bekommen.
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Es gibt niemenden in der Kitewelt, der so viel für die Reputation von Kitesurfen in der Welle bei Wellenreitern getan hat wie Ben Wilson. Er ist ein midestens so guter Surfer wie Kitesurfer und so ist es keine Überraschung dass Jungs wie Joel Parkinson ihre erste Kiteschulung bei ihm buchen. Und er ist auch ein äußerst begabter Angler! Ben, lass Dich mal wieder in Indo blicken, Du bist viel zu viel unterwegs!
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Wenn man den Weltmeister in große Wellen schickt, bekommt man gute Ergebnisse, so einfach ist das. Keahi De Aboitiz ist einer dieser Kelly Slater ähnlichen Typen die sich im Wasser einfach auf natürliche Art und Weise wohl fühlen. Dabei ist es egal ob er gerade auf einem SUP, Shortboard, Kitewaveboard oder Twintip unterwegs ist, er kann es einfach. Ich gehe davon aus er hat grünes Alien Blut, wie Slater. Dies ist zumindest meine Theorie. Hier zu sehen ist Indo, bevor er sich das Bein brach. Er ist starker zurück als je zuvor und ich kann es kaum erwarten wieder mit ihm zu shooten!
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Interview:
A a r o n h a d lo w
Irgendwie ist es immer wieder komisch mit Aaron Hadlow Zeit zu verbringen. Er ist der erfolgreichste Kiteboarder in Wettkämpfen, er war schon sehr früh in der Kiteszene verankert, kennt den Sport seit den Anfängen. Er hat eine eigene Marke geformt, eine eigene Marke innerhalb einer Marke gegründet und hat sich jetzt zu neuen Ufern aufgemacht. Und das alles mit gerade mal - 26 Jahren. Und bitte entschuldige Aaron, Du siehst in echt zumindest schon etwas älter aus. Für die unter uns die sich schon lange in
der Kitescene bewegen, fühlt es sich an als müsste Aaron schon in etwa Yoda´s Alter sein... Ich traf mich mit Aaron im Watergate Bay Hotel in Cornwall, nicht weit entfernt, wo vor einigen Jahren alles für ihn begann. Als die späte Nachmittagssonne die Flaschen hinter ihm geheimnisvoll beleuchtet, die Kaffeekränzchen langsam Platz für die ersten Feierabendbiertrinker machten, startete ich das Diktiergerät und merkte bald, wieviel Yoda-Weisheit tatsächlich schon in einem so jungen Kerl stecken kann.
foto : D i NG
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TKM: Aaron, Du bist zurück auf der Tour und hast bei einer großen Marke unterschrieben, ist Dein Leben jetzt hektischer? Oder einfach nur viel los auf eine andere Art und Weise? A: Ich denke es ist immer noch gleich. Am Ende der Flexifoil Zeit wurde ich stark von der Produktentwicklung inhaliert und hatte einfach zu viel zu tun. Ins North Kiteboarding Team zu kommen, gab mir die Möglichkeit mich wieder mehr auf das Fahren und meine Ziele als Athlet zu konzentrieren. Es ist für mich eine große Umstellung, da ich wieder komplett zurück im Wettkampfzirkus bin. Ich bin zwar noch stark fokussiert auf die Entwicklung der Produkte, muss mich aber nicht mehr um alles selbst kümmern oder versuchen die komplette Promotion alleine zu stemmen. TKM: Du bist also zurück auf der Tour, es muss sich ganz schön viel verändert haben seit Du Dir das letzte Mal das Lycra mit Deinem Namen übergestülpt hast, nehme ich an!? A: Yeah, ich war fünf Jahre lang auf der Tour und im sechsten Jahr war es leider sehr wischiwaschi was Punktesystem, die Anzahl der Events und viele andere Dinge betrifft. Ich verlor die Motivation und wollte einfach etwas anderes machen. Ich wusste nicht ob sich das Punktesystem jemals wieder ändern würde, nur so war es einfach nichts für mich. Es wurde zu eng an der Spitze und es musste sich etwas ändern, und so kam es dann auch. Ich sah dass sie ein neues, faires Punktesystem starteten und das war der Moment ab dem ich wieder Vollgas gab. Ich habe vielleicht ein bisschen zu hart gepusht und zu viel gewollt und so passierte dann die Verletzung. Ein Jahr ohne Kiteboarding und nochmal ein ganzes Jahr um wieder dorthin zu kommen, wo ich einmal war. Die nächste Saison werde ich endlich eine komplette echte Saison bestreiten. Ich dachte zu Beginn ich wäre noch etwas besser drauf, aber dies zeigte mir wie hart es aktuell an der Spitze zugeht und wie eng es ist. TKM: Als Du Dich auf Dein Comeback vorbereitet hast, wusstest Du zu diesem Zeitpunkt was wirklich nötig ist, um wieder aufs Podium zu klettern? A: Ich verbrachte eine komplette Saison in Kapstadt um die Tricks zu trainieren, die wie ich glaubte den Unterschied machen würden. Ich war nur ein paar Monate und etwas mehr Selbstbewusssein davon entfernt es auch zu zeigen - dies passierte dann zum Glück in Deutschland beim Worldcup in St. Peter Ording. In St. Peter Ording hatte ich plötzlich ein klares Bild vor
Augen, alles lief wie am Schnürchen während dem kompletten Event, nur so konnte ich dann auch gewinnen. Ich denke mir nur oft, warum kann es nicht immer so laufen. Ich habe es definitiv drauf ganz oben zu stehen. TKM: Du denkst also jetzt Du hast die Tricks drauf und kannst Deine eigenen Frustrationen meistern - denkst Du es liegt jetzt einfach nur an Dir Deine Zukunft zu bestimmen? A: Zu einem großen Teil ja. Klar kann man immer argumentieren, ja, es war eine harte Auslosung, mein Gegner war sehr stark, aber wenn man gewinnen will, muss man zu jeder Zeit des Events jeden Gegner schlagen können. Wenn Du gegen jemanden antrittst, der früh im Heat hohe Scores hat, kann das natürlich zu Nervenflattern führen, auch wenn Du weisst Du kannst denjenigen normalerweise schlagen. Um so früher es in der Competition passiert, umso weniger hast Du allerdings zu verliereren, umso weniger Gedanken macht man sich. Diese Einstellung gilt es durch jeden Heat mitzunehmen. Gleichzeitig war dies vielleicht auch genau meine mentale Schwäche zu Beginn der Saison. In dem Moment in dem ich mich entspanne, kommt plötzlich alles zusammen, ich wurde konstanter und hatte großes Selbstvertrauen für die restliche Saison. Trotz der Rippenverletzung in der ersten Saison dritter in der Gesamtwertung in diesem starken Feld zu werden, ist schonmal nicht so schlecht denke ich. TKM: Ist es komisch für Dich gegen Youri anzutreten? Du musstest früher nie gegen in antreten, hat er so Deine Erfolge etwas relativiert? A: Es war gut und spannend, Youri hatte so viel Pech mit Verletzungen, schlimmer als ich oder jeder andere, aber wie er sich jedesmal zurück kämpft ist wahnsinn! Er ist super fit und ein cooler Typ, es ist schön zu sehen dass er so motiviert ist. Es war interessant zu sehen, nicht unbedingt in den Läufen gegen mich, auch schon zuvor, wie er taktisch fährt. Vieler seiner Tricks sind immer noch die gleichen wie vor ein paar Jahren und er kam damit nicht aufs Podium, teilweise nicht mal in die Top 5. Aber als er endlich in Tarifa komplett genesen zurück kam, hat plötzlich irgendwas geklickt, er war endlich super fit - und plötzlich läuft es komplett rund. Wir wissen alle wie gut seine Tricks sein können und wie stark er ist, daher war es für mich immer verwunderlich warum er nicht früher weiter oben stehen konnte. Und eben in Tarifa war es dann plötzlich so weit, ich dachte, ja, so passt es. Das ist das Level
dass es zu schlagen gilt und wo ich hin möchte. Auf diesem Level sind wir auf Augenhöhe. TKM: Und die “New Kids”? A: Es kommen ein paar durch, wie Liam zum Beispiel. Er ist gerade mal 17 und gewinnt schon Events. Ganz sicher ein guter Wettkämpfer und hat sich sein Standing schon eindrucksvoll gesichert. Letztes Jahr in China hatten wir schöne Kicker durch Wellen. Liam hatte nie in Wellen trainiert und sah mich und ein paar andere Kickertricks trainieren. 5 Minuten vor seinem Lauf gegen mich ging er raus, versuchte ein paar Tricks zu kopieren und direkt anschließend stand er sie schon im Heat gegen mich! Plus Tricks die er noch nicht mal trainiert hatte, wie z.B. Flat 7s die ich bei ihm vorher noch nie gesehen hatte. Und er landete sie im Heat! Aber es gibt noch mehr junge Fahrer die aufzeigen, noch nicht so konstant im Moment, aber es gibt immer wieder einzelne Events wie z.B. in Brasilien, wo die Brasilianer auf ihrem heimischen Boden in jedem Heat ein Finale fahren - und Wertungen wie in einem Finale einfahren. Es ist schon verrückt heutzutage, ich komme aus einer Zeit erdrückender Dominanz mit nur wenigen die mich wirklich ärgern konnten und muss jetzt von Anfang an hellwach sein um irgendwie vorne mit dabei zu sein. Die Tatsache dass jetzt 5-6 Athleten die gleiche Chance haben einen Event zu gewinnen, ist schon ziemlich einzigartig. TKM: Ich denke es ist eine Auszeichnung für den Sport wenn man so viele Teilnehmer auf so hohem Level finden kann! A: Ja, völlig richtig. Was ich ausserdem spannend finde, ist dass es jetzt nicht mehr nur um den Sieg geht, sondern sogar schon aufs Podium zu kommen erfordert alles von Dir. Selbst wenn man “nur” auf dem Podium steht, ist es schon ziemlich aussergewöhnlich. TKM: Dein Fokus der letzten Jahre war es den Wakestyle weiter zu entwickeln, ist das vereinbar mit Deinem Leben als PKRA Fahrer? A: Hmm, ich bin ganz happy mit meinem Level auf Rails und Obstacles, ich kann mich immer noch auf einem Triple-S behaupten und dieses Jahr hätte ich mit etwas mehr Glück overall noch besser abschneiden können. Aber hey, ich bin schon etwas neidisch dass ich nicht so oft dazu komme auf Rails und Obstacles zu trainieren wie die anderen Jungs, die sich ausschliesslich darauf konzentrieren. Die Kicker Sachen sind ähnlich zu dem was ich sowieso mache und ich kann den TheKiteMag | 83
Transfer von Wellenkickern oder auch Flachwasser gut umsetzen. Aber ja, ich mag diese Seite des Sports und dessen Entwicklung wirklich sehr. Es ist nur leider noch schwerer das ganze Set Up und die Naturgewalten richtig zu kombinieren. Es ist hart wenn man so viele Leidenschaften hat, sie auch alle auf das allerhöchste Level zu pushen. Und das ohne Waveriding, Racing und die ganzen anderen Disziplinen!
TKM: Das hört sich ein bisschen nach dem Heiligen Gral an, aber glaubst Du wirklich, dass durch die verschiedenen Settings des Vegas - Du dieses wenig verzeihendes, echtes C Feeling bekommst dass Du Dir wünschst - aber es gleichzeitig ein Kite bleibt der auch ungeübteren Freestylern Spaß macht? A: Ja, genau das. Und es ist verblüffend. Klar erwartet man von mir dass ich das sage, aber ohne Witz, ich sage das mit voller Überzeugung, wir haben diesen Mix aus Wakestyle
FOTO: COURTESY PURE MAGIC
TKM: Und Aaron Hadlow und North Kiteboarding ist genauso passiert wie es erzählt wird? Alles begann mit einer schnellen Session auf dem Vegas in Cape Town? A: Haha, es gibt wirklich keine andere Story als dieses. Es hat einfach zum richtigen Zeitpunkt zusammen gepasst. Gesucht und gefunden, wobei North noch nicht mal gesucht hat, die Erfolgsstory war schon da und sie haben nicht unbedingt nach mir Ausschau gehalten. Ich glaube es war mehr der Zufall dass ich Ralf Grösel den Vegas Designer und Philipp Becker
zu arbeiten? A: Nein, überhaupt nicht! Ich habe bisher zwar erst mit zwei anderen Designern zusammen gearbeitet, sie alle wissen in welche Richtung sie gehen wollen, haben ihre Kenntnisse und wissen was warum für sie funktioniert. Ralf hat enorm viel Erfahrung, auch aus anderen Richtungen - und einige seiner Nebenprojekte die er mir gezeigt hat, haben mich echt vom Hocker gehauen! Er ist ein echt super motivierter, progressiver Typ!
vom Marketing in Kapstadt getroffen habe. Ich habe einige Zeit mit Ralf verbracht, meine Situation geschildert, wir konnten von Anfang an gut miteinander arbeiten und so sprachen sie mit den Big Boys in der Company. Ralf argumentierte, es ist eine tolle Möglichkeit mit mir zu testen und zu entwickeln, eines führte zum anderen und hier stehen wir. Ich passte sofort ins Schema des Entwicklungsprozesses und die deutsche Effizienz und Genauigkeit liegt mir auch sehr. TKM: Es gab also keine Umstellungsschwierigkeiten mit Ralf 84 | TheKiteMag
Maschine und Freeride Eignung über die Settings und die Wakestyle Bar wirklich hinbekommen und jeder der beteiligt war, ist auch echt verdammt stolz darauf. Ich weiß auch hundert prozentig dass Ralf total happy ist dass ich meinen speziellen Kite habe, meine Teamkameraden ihr Setup haben und auch nicht so geübte Vegas Fans ein super Setting mit viel Depower haben. Ralf ist das perfekte Beispiel für den typischen Vegas Liebhaber, einer der sich hoch raus schiesst, auch kiteloops macht, eingehakte und ausgehakte Freestyle Tricks kann und sein Baby Vegas dafür liebt. Ich habe bisher
wenige Kitedesigner gesehen die entwickeln können und gleichzeitig auf so hohem Level kiten! TKM: Du sprichst von deutscher Effizienz, aber es ist auch verrückt zu sehen wie schnell Du Dich ins Team eingefügt hast! A: Yeah, das ganze Setup ist jetzt ziemlich beeindruckend und es war bestimmt auch irgendwie etwas Glück dabei, aber ja, wenn ich mich an Deadlines halte, dann passiert auch direkt etwas. Ich fühle mich echt super aufgehoben, es fühlt sich an als wäre ich schon seit Jahren im Team. Obwohl wir wirklich erst diesen Januar angefangen haben miteinander zu arbeiten. Ich habe schon das ganze Team kennen gelernt und fühle mich richtig zu Hause, und darum geht´s. TKM: Offensichtlich bist Du jetzt im selben Team wie Tom Bridge. Wie ist es mit jemand jüngerem zusammen zu arbeiten? Es ist großartig und war auch eine Überlegung die ich im Kopf hatte als ich mich für North Kiteboarding entschied. Die verschiedenen Nischen die North besetzt, die neuen Wege die sie gehen und speziell die Jugendentwicklung ist ein wesentlicher Teil der Brand und evtl. auch meiner Zukunft. Tom im Team zu haben ist toll und ich helfe ihm auch gerne wo immer ich kann. Es ist echt cool mit ihm, ich sehe so viel von mir in jungen Jahren in ihm und sein Ehrgeiz ist brutal. In seinem Alter habe ich gerade mal mit dem Kiten angefangen, gemerkt ich kann es ganz gut und er macht schon Double Handle Passes und so ziemlich alles was die Jungs auf der Tour so zeigen. Als ich so alt war, war es anders, es gab nicht so viele gute Kids, alles war neu und unergründetes Gefilde. Aber mit dem heutigen Level und wo er heute schon steht, ist offensichtlich unglaublich. Wenn er weiter so motiviert bleibt und Spaß hat, werden wir noch viel von ihm hören!
FOTO : THEKITEM AG
FOTO : SOPHIE MATHEWS
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A LS IC H MICH VOM DR U CK F R E I MA C HT E U ND KONS TA NT E R WU R DE , WA R M IR SCHNE LL K LA R WA S WIR KL IC H DR IN IST.
“ FOTO : TO BY BROMWICH/PKRA
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foto: Tom Court
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TKM: Ich nehme an alle Tricks drauf zu haben ist eine Sache, aber die richtige Wettkampfmentalität zu haben und mit der Struktur eines Contests umzugehen ist vielleicht sogar die größere Herausforderung? A: Ich weiß nicht inwiefern ich ihm da wirklich helfen kann... Man muss es für sich selbst herausfinden. Es ist cool mit Tom darüber zu quatschen wie er denkt, welche Ideen er hat, ich glaube ich war als Kid ziemlich ähnlich. Die Art und Weise wie er auf Fragen zurück kommt und wie er antwortet. Ziemlich erwachsen und fokussiert. TKM: And the UK Crew? Any plans? A: Das ist einfach nur ne super lustige Truppe. Die Dinge entwickeln sich sehr spontan, ok, wir haben einen groben Plan, aber es ist nicht so dass wir komplett organisiert wären und die Arbeit präzise durchgetaktet wäre. Aber ich denke die Qualität der Videos wird auch in der Zukunft immer besser werden. Wir suchen immer nach neuen Dingen und ich hoffe wirklich dass die Crew immer so zusammen bleiben kann, hauptsächlich weil es immer eine hammer Zeit ist wenn wir zusammen sind. TKM: Statistisch gesehen, sind die UK Kiteszene und die Verkaufszahlen lange nicht da, wo man sie erwarten könnte wenn man es an der Publicity der UK Crew misst. Boxt ihr eigentlich eine Liga zu hoch was Publicity angeht? A: Es geht um verschiedene Styles, verschiedene Charaktäre und dies fehlt manchmal etwas im kiten - die Charakterköpfe. Das ist es, womit sich Menschen identifizieren können und in dieser Richtung möchten Fans mehr von der Person hinter dem Wettkämpfer entdecken. Wenn unsere UK Crew zusammen kommt, ist es witzig zu sehen wie kopmlett verschieden wir alle sind, abr wir sind ziemlich patriotisch, lieben England und wollen würdige Vertreter unseres Landes sein. Ohne eine Wettkampf Szene im UK ist es gerade sehr schwer für die nächsten Generationen. Dennoch ist das vorhandene Potential enorm hoch. Es ist super hart einen guten Film im UK zu machen aufgrund der Bedingungen, aber dann sieh Dir den heutigen Tag an und es ist exakt dass, was ich überall auf der Welt vergeblich suchen würde. Man bereist den gesamten Globus und dann gibt es genau die Bedingungen in denen ich gerne raus gehen möchte, direkt vor meiner Haustür, hier wo ich vor Jahren kiten lernte. Kleine Kicker, side shore Wind und zwischendrin perfektes Flachwasser auf dem Weg in Richtung Strand. Das ist es was wir wollen und ein Teil des Freeride Projekts, da wir genau dies selten in Wettkämpfen bekommen. Es ist neu, anders und ein weiterer Step nach vorne - es ist genau wonach wir suchen.
FOTO : T HEKITEM AG
FOTO : TO M COURT
FOTO : T HEKITEM AG
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LOST IN JAVA
LO S T I N
Turtles Bunglaows
J A V A
J A V A
Was Kitesurfing Reviere betrifft, ist Indonesien kein unbeschriebenes Blatt mehr und zieht mittlerweile sehr sehr viele Kitesurfer aus der ganzen Welt an. Aber man weiß vielleicht auch, die indonesische Inselwelt ist riesig! Daher gibt es heute tatsächlich noch wortwörtlich tausende ungekitete Wellen. Das RRD Team mit Abel Lago und Kari Schiebevaag reiste nach Java und erkundete einige dieser jungfräulichen Wellen! Die Idee Java zu bereisen entstand letztes Jahr während eines Trips nach Bali und Sumbawa. Ich hörte einige Gerüchte über diesen Spot mit großen Wellen von links und viel Wind. Als ich mit dem Research began, fand ich kaum brauchbare Informationen ausser ein paar Fotos vom Windsurfen in dieser wunderschönen Welle die auch perfekt zum kitesurfen aussah. Ich rief Kari an und die PLanung begann. Wir
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Jakarta
entschieden im September zu fahren, da es statistisch der Monat mit dem meisten Swell und dem stärksten Wind ist. Grundsätzlich setzt der Wind im Juni ein und bläst bis ca. Mitte Oktober bis die Regenzeit in Indonesien beginnt. Nach Java zu fliegen war wesentlich einfacher und günstiger als wir dachten. Wir flogen von Spanien und Norwegen um uns in Dubai zu treffen, von dort konnten wir direkt weiter in die Haupstadt Java´s, Jakarta. Der komplette Flug von Madrid nach Jakarte kostete mich gerade einmal 550,- €! Java ist eine der am dichtesten besiedelten Inseln der Welt, das Leben dort in den Städten ist etwas stressig und verrückt, aber sobald man aus den Städten raus ist, ist es ziemlich entspannt. Die komplette Küste Javas bietet wunderschöne Strände, tolle Wellen und einige der bekanntesten Surfspots nach Bali.
B A L I
Als wir in Jakarta landeten, sollte eigentlich ein Taxi das wir organisiert hatten auf uns warten, nach ca. einer Stunde und 35,- USD leichter, mussten wir allerdings fesstellen dass niemand auf uns wartete… Um auszureisen sind übrigens wieder 35,- USD fällig. Nach einer zusätzlichen Stunde Wartezeit, beschlossen wir mit einem lokalen Taxifaher zu verhandeln. Leider war unsere Wahl nicht allzu glücklich und Roadtrips können auf Java sehr kräftezehrend sein. So stoppte unser Fahrer alle 5 Minuten um nach dem Weg zu fragen, zu pinkeln, zu rauchen, zu trinken oder um einfacher ein kleines Schwätzchen mit Menschen am Strassenrand zu halten.
Die Locals scheinen nicht viel englisch zu verstehen, doch letztendlich erreichten wir unversehrt unser Ziel, Turtles Bungalows. Der Hotelchef war rührend besorgt um uns und ich möchte auch dringend davon abraten nicht den im voraus gebuchten Transferservice zu nutzen, da unser Faher am Ende 130,- € berechnete… Der Shuttleservice des Hotels kostet die Hälfte, kennt den Weg und spricht zumindest etwas englisch.
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LOST IN JAVA
D I E
U N T E R K U N F T
Turtles Bungalows ist direkt neben einer großartigen Welle zum surfen die sich Turtles Left nennt. Sie barrel sehr sehr schön, nicht ganz einfach zu fahren aber es surfen normalerweise sehr wenige Surfer und man kann die Wellen je nach dem eigenen Level wählen. Der Wind startet zuverlässig jeden morgen zwischen 8 und 9 und wird dann kontinuierlich stärker. Während der zwei Wochen unseres Trips, hatten wir jeden Tag Wind zwischen 15 und 30 Knoten. Die besten Kitegrößen sind somit 7 und 9, obwohl Kari fast jeden Tag ihren 6er fuhr. Turtle´s Left kann auch äußerst windig sein, allerdings leider die meiste Zeit sehr ablandig und böig mit großen Windlöchern. Dies macht es ziemlich schwer oder fast unmöglich hier eine gute Kitesession zu erleben. Nichtsdestotrotz, 200 Meter upwind gibt es einen Reefbreak der sehr gut bei großem Swell funktioniert! Auch hier ist der Wind etwas böig, dennoch hatten wir hier ein paar sehr gute Tage. Weitere Optionen für Wellen sind Ujung Genteng Harbor, dies ist eine große Welle weit draussen vor dem Hafen von Ujung Genteng. Der Wind
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ist schräg ablandig, die Welle richtig schnell und es ist ziemlich flach, jedoch eine perfekt brechende Welle! Als wir das erste Mal hinauskreuzten, war es riesig. Turtles Left war schon doppelte Körperhöhe und wir entschieden gegen den Wind um die Welle herum zu fahren – dies war ein Fehler. Das Aufkreuzen dauerte fast eine Stunde und als wir endlich ankamen, sahen wir wie die Welle unkontrolliert auf das seichte Riff brach, dazwischen war es äußerst kabbelig und schwierig den richtigen Einstieg zu finden, da es einfach nur groß war. Da es hier einfach keinen Sinn machte zu kiten, fuhren wire in paar Minuten downwind und fanden mit viel Glück einen paradiesischen Spot. Eine schnelle Welle, mehr als double overhead und richtig schnell. Doch zusätzlich mit einem schönen Kanal zum hinaus kiten und sehr sicher. Vom Hafen aus ist es etwas tricky zur Welle zu kommen, aber ist man einmal da, sind die Wellen fantastisch, egal bei welcher Tide und der Wind ist super konstant! Einige der Wellen barreln sogar, speziell bei niedriegem Gezeitenstand. Alles in allem eine der besten Wellen die wir auf dem kompletten Trip surfen durften!
O N S H O R E Sobald wir genug von den Wellen hatten oder der Wind etwas nachließ, fuhren wir immer in Richtung Stadt nach Onshore Bay. Es ist etwas upwind von Harbor und es gibt dort einen langen Sandstrand und schräg auflandigen Wind. Der Wind ist konstanter und stärker als an den anderen Spots, die Wellen relativ klein aber toll für onshore freestyle Tricks. So hatten wir sehr viel Spaß strapless auf unseren Waveboards und die Twintips kamen auch endlich mal wieder zum Einsatz! Eine unschöne Seite des Strandes, wie leider auch von ganz Indonesien, ist die Umweltvercshmutzung. In Ujung Genteng gibt es keine Abfallentsorgung, so wird einfach alles in die Straßen oder ins Meer gekippt. Am Strand findet man oft Kinder die mit Plastik jeglicher Art oder Büchsen aus Aluminium spielen. Die einzige Möglichkeit sich von etwas Müll zu befreien, ist ihn zu verbrennen. Die Gase die dabei entstehen sind allerdings hochgiftig und die Bevölkerung sich dessen nicht bewusst. Plastik ist eine der umweltschädlichsten Materialien, verwest nicht und schadet Flora und Fauna in vielen verschiedenen, verheerenden Arten. Also denkt darüber nach, ob es wirklich die Plastiktüte im Supermarkt sein muss und ob man generell Plastikverpackungen vermeiden kann! Es hat uns geschockt einen Fischer zu sehen, der seinen kompletten Müll in den Ozean gekippt hat - und es machte
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uns traurig zu sehen dass dies hier für die gesamte Bevölkerung die Regel ist. Ujung Genteng ist eine kleine Stadt und es gibt nicht viel zu tun wenn man nicht kitesurft oder surft. Zum Glück hatten wir jeden Tag Wind und Wellen und waren dementsprechend abends hundemüde. Um es etwas vielseitiger zu gestalten, besuchten wir andere Städte und mischten uns unter das Volk um auch Menschen und Kultur etwas kennen zu lernen. So fanden wir auch die Wasserfälle von Surade, ein wahres Naturschauspiel und defintiv einen Ausflug wert wenn man eine Pause von den Wellen braucht. Doch die touristische Hauptattraktion sind die Schildkröten am Strand! Die ganze Küste vor Ujung Genteng ist voll mit ihnen und in sämtlichen Größen. Ich denke die Größten waren tatsächlich so groß wie Kari! Nahe zu unserem Hotel ist ein großes Schutzreservat für Schildkröten, in dem sie ihre Eier legen. Hier kann man frisch geschlüpfte Schildkröten beobachten, die zum ersten Mal in ihrem Leben den Ozean kennen lernen! Dies darf man auf keinen Fall verpassen und wenn möglich am besten bei Vollmond beobachten! Das große Abenteuer einer so kleinen Schildkröte wirft automatisch die Frage auf: wie kann eine Minischildkröte die Naturgewalt des Ozeans bei solchem Swell überleben!?
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T I P P S
U ND
Generell ist Indonesien sehr günstig für Touristen. Man findet kleine Pensionen für nicht mehr als 100.000 Rupien pro Nacht, was in etwa 7,- € entspricht und für ca. einen Euro bekommt man schon ein warmes Essen. Die Region in der wir uns aufhielten, ist nicht Malaria oder Dengue Fiber gefährdet, man sollte allerdings nicht zu weit in den Wald hinein gehen. Wir übernachteten fast jeden Tag in den Turtles Bungalows für 25,- € pro Nacht, inklusive drei Mahlzeiten pro Tag. Es war immer sehr sauber, die Zimmer und das Essen sehr gut, der Service fantastisch. Die Lage ist perfekt, genau zwischen Surf und Kitespot. Es ist einfach so cool jeden Abend mit dem Sound
T R I C KS
der Wellen einzuschlafen und am nächsten Tag vom Geräusch von Surfboards die gerade gewachst werden aufgeweckt zu werden. In der Regel gegen 5.30 morgens. Das war das Zeichen den Swell zu ckecken und wenn es gut war, ebenfalls die Boards zu wachsen, ein Lycra zu schnappen und hinaus zu paddeln. Neopren Anzüge werden in Indo nicht wirklich benötigt, aber ein etwas dickeres Lycra zum Wellenreiten verlängert die Session. Normalerweise waren die Wellen zwischen 6 und 9 Uhr etwas besser und der Wind war noch schwach, so konnte es im Lineup auch mal etwas voller werden. Nach der Morgensession wurden beim Frühstück die Geschichten
über die perfekten Wellen mit den anderen Gästen im Bungalows geteilt. Anschließend nimmt zwischen 9 und 10h der Wind rapide zu, so dass wir gestärkt mit Rührei, Pfannkuchen und sehr feinen Papaya- und Wassermelonesäften die erste Kitesession des Tages starten konnten. Der Wind war jeden einzelnen Tag stärker als 15 Knoten, so dass wir uns in Ruhe um die Wellenauswahl kümmern konnten. Um all die verschiedenen Spots zu finden mieteten wir ein kleines Mofa. Diese sind billig aber vollbeladen mit Kiteequipment im Sand nicht ganz einfach zu fahren. Pro Tag kostet ein Bike ca. 2,- € und eine Tankfüllung unter einem Euro.
TheKiteMag | 93
LOST IN JAVA
D I E
G R O S S E
Nach einer Morgensession fuhren wir oft zurück ins Hotel um Mittag zu essen und um gleich anschließend wieder gestärkt aufs Wasser zu kommen. Die Sonne geht schon um halb sechs unter, so wollten wir stets jede Sonnenstunde nutzen um lange Tage zu haben. Zusätzlich lässt der Wind abends gerne mal etwas nach, so dass der Tag auch öfter mit Wellenreiten im Sonnenuntergang endete. Die Tage vergingen schnell und wir genossen das leichte Leben und die perfekten Bedingungen. Wir mussten uns wirlklich nur um surfen und kitesurfen kümmern, alles andere erledigte die Hotelcrew für uns. Das Essen und der gesamte Service war fantastisch, die Locals waren immer freundlich, lustig und hilfsbereit. Die Strände sind einfach nur ein Traum, weiße Strände, unglaubliche Riffe und die verschiedensten Farben auf und unter Wasser. Es war unser erstes Mal in Java, aber ich organisiere schon jetzt den Trip für nächstes Jahr und hoffe viele andere Kitesurfer dort zu treffen! ACTION PHOTO Luke Walker
Der sicherste und am leichtesten zugängliche Spot war der Spot vor dem Hotel mit schräg auflandigem Wind. Wir kiteten hier am häufigsten und schon nach kurzer Zeit versammelte sich regelmäßig eine große Menschentraube. Die Locals waren völlig aus dem Häuschen wenn sie uns kiten sahen und vor allem wenn das kleine blonde Mädchen durch die Luft flog. Die Kids aus dem benachbarten Städtchen kamen jeden Tag an den Strand, bejubelten jeden einzelnen unserer Sprünge und grölten um so mehr bei Crashs. Schon nach ein paar Tagen hatten wir unsere freiwilligen Caddies in Form von Kids, die uns helfen wollten das Material zu tragen. Kinder gehen von 5.30h bis 9.30h in die Schule, direkt anschließend folgten sie uns mit ihren Motorrollern überall hin. Wirklich jeder, egal welchen Alters fährt ein Mofa, Roller oder Motorrad, nur die wenigsten tragen dabei einen Helm. Oft sieht man ganze Familien auf nur einem Bike oder kleine Kinder unter 10 Jahren, die ihre Eltern oder Geschwister durch die Gegend chauffieren.
S H OW
94 | TheKiteMag
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”WAVE, AFTER WAVE, AFTER WAVE” SIZES: 4 • 5 • 6 • 7 • 8 • 9 • 10.5 • 12
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34Lt - 5’2”x21”x2” 39Lt - 5’4”x21½”x2”
29Lt - 5’2”x21½”x2” 32Lt - 5’4”x22½”x2”
24Lt - 5’2”x18”x2” 27Lt - 5’4”x18½”x21/8” 28Lt - 5’6”x18¾”x21/8” 30Lt - 5’8”x19”x2¼”
28Lt - 5’5”x21¼”x21/8” 30Lt - 5’7”x213/8”x2¼” 33Lt - 5’9”x21½”x23/8”
TheKiteMag | 95
HIER EIN KLEINER VORGESCHMACK AUF DIE P R O D U K T E D I E T H E K I T E M A G B E R E I T S G E T E S T E T H AT. Klickt euch durch, um zur vollständigen Version zu gelangen. (Vorerst nur in englischer Sprache!) WA
C O R E G T S 3 Der GTS3 zeigt ein enorm direktes Ansprechverhalten und auch
VE TEST
das Bargefühl ist unvergleichlich direkt. Für einen Drei-Strut-Kite ist der untere Windbereich wirklich beindruckend - der GTS3 hat schon früh genügend Dampf. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem GTS2 mit fünf Struts, ist der GTS3 deutlich leichter. Genau dieser Punkt ist essentiell für das Kiten in schräg ablandigen Bedingungen, hier driftet der Kite sauber ausbalanciert und mit etwas Können kann man ihn auf der Welle auch so gut wie drucklos stellen. Das Risiko der Umstellung von fünf auf drei Struts hat sich bezahlt gemacht. Der Kite ist immer noch stabil, spricht gut an und verfügt nun über alle Vorteile, die ein leichter, drehfreudiger Kite in der Welle mit sich bringt.
R R D R E L I G I O N RRD’s Religion war für manch einen über Jahre der Favorit in Wellen. RRD führt diesen Trend in der neuesten Version fort. Qualität zu produzieren und dabei leichte Kites zu bauen ist schwierig, so kommt das aktuelle Modell mit mehr Verstärkungen und mit sehr robust aussehenden Nähten. Auf dem Wasser zeigt sich die ungeheure Agilität und der große Windbereich.
VE TES WA
T
Man muss den Kite in nicht idealen Bedingungen etwas Bewegen, um ihn in Schwung zu bekommen, aber wie gehabt, das große Plus dieses Kite ist es, ihn komplett drucklos stellen zu können, so dass man auf der Welle machen kann was man möchte. Der Drift ist ebenso beeindruckend und so bleibt der Religion ein reinrassiger Wavekite für schräg ablandige Bedingungen.
L I Q U I D F O R C E E C H O Der Echo ist eine Ergänzung der aktuellen Liquid Force Twin Tip Kollektion und wurde auf die Wakestyle Wünsche von Brandon Scheid zugeschnitten. Er ist die neueste LF Entwicklung der Holzkern Boards in Bezug auf Shape und Design. Wir hatten das Gefühl, es muss schnell und hart gefahren werden, um wirklich das ganze Potential auszuschöpfen. Durch die W-Tips gleitet es früh an und lässt sich einfach kontrollieren. Der Pop ist wirklich explosionsartig. Die Triple Konkave verleiht dem Board viel Grip und eine smoothe Fahrt durch alle Bedingungen. Ausserdem lässt es sich auch sehr gut ohne Finnen mit Boots
T
W
IN
TIP
fahren, die angewinkelten Channels sorgen dabei für einen beschleunigten Wasserabfluss, der das Board schneller macht. Es sieht auch noch richtig gut aus und zaubert jedem hardcore Wakestyler ein Lächeln ins Gesicht.
WAVE TES N A I S H P I V O T Die Neuigkeit der Naish Range eröffnet eine weitere Richtung im Naish Haus, die Freeride/Wave Nische. Für diesen Test haben wir uns hauptsächlich auf die Waveeignung des 3-Strut Kites konzentriert. Auf dem Wasser ist es ein äusserst agiler Kite, die Bezeichnung “Pivot” (drehen/kreiseln) ist zutreffend, ganz besonders in auflandigen Bedingungen. Man kann ihn genau da platzieren, wo man ihn gerne hätte und kann ihn jederzeit auf der Stelle kreiseln lassen. Die Kraftkontrolle ist dabei jederzeit unter Kontrolle, ebenso das Driftverhalten. Der Pivot springt sehr leicht und kraftvoll, eignet sich auch gut für Freestyle Tricks ohne Schlaufen. Zusammenfassend ein sehr intuitiver und viel Spaß bereitender Kite.
96 | TheKiteMag
T
H IN TER
D E M
C L I P.
Wir leben in einer drei Minuten Welt! Ständig werden unsere Retinas mit kurzen Kiteboarding Videos gereizt. Mit den guten, den schlechten und den depressiv machenden, so unglaublich schlechten Clips... Aber immer mal wieder ist da etwas dabei, dass uns inne halten lässt und wir sogleich den ganzen Clip bis zum Ende gucken. Ein Video, das einen Moment voll Freude in unser Leben bringt. Vielleicht sogar ein Clip ohne Dubstep Soundtrack. In diesem Segement sind wir dankbar dafür, dass unser Tag mit Licht gefüllt wurde, unser Serotonin Level erhöht wurde und ja, ich bekenne mich dazu, vielleicht auch unser Herz ein bisschen aufging. Diese Ausgabe beschäftigen wir uns mit Northern Fresh, hier kommen Kiteboarding Urgestein Sam Medysky und sein Cousin, Newcomer Noè Font zu einer
Zwischenstop am Flughafen von Miami. Mal nicht beachtet dass es schon September war und das Wetter schlechter und kälter wurde sah es so aus, als hätte
kanadischen Coproduktion zusammen.
es ihm richtig gut gefallen. Ich zeigte ihm
So, Sam, was war Dein Plan zu diesem
Walmart, Tim Hortins, Drive Thrus - und
Clip? Ich habe im letzten Jahr einige Zeit mit Noè in Brasilien und Spanien verbracht. Wir wollten zusammen an Plätzen shooten, wo zuvor noch nie gefilmt wurde. Wir entschieden uns für Canada. Es gibt zig Videos von wunderschönen Lagunen, türkisem Wasser und den typischen Palmen Destinationen. So wuchs unsere Idee einzigartige Spots in Kanada zu shooten und unseren eigenen Slider Park zu bauen. Für dieses Projekt ließen wir uns viel vom Wakeboarden und Snowboarden inspirieren und wir haben versucht dem ganzen einen industriellen Look zu verpassen.
die typsichen Touristenattraktionen wir saugten die Natur Kanada´s förmlich
Ich bin immer völlig begeistert von Noè. Er ist erst 15 sieht aber aus wie 18 und ist schon sehr reif. Wir haben uns gegenseitig wirklich sehr bereichert. Ich habe mehr Erfahrung was Hindernisse und Rails angeht, Noè ist die Wakestyle Maschine. Wir arbeiten gut als Team und entwickeln uns beide weiter. Er ist top motiviert noch
auf. Abends machten wir sogar Lagerfeuer.
mehr ins Obstacle fahren einzusteigen und
Habt ihr Elche gesehen?
sehr genau. Ich bin heiß drauf, ein paar
Leider haben wir keine Elche gesehen.
wirklich sehr schlüssig.
Es gibt in der Nähe meines Hauses eigentlich wirklich viele Bären, leider ließ sich aber auch kein einziger Bär blicken. Normalerweise kommen sie nachts raus und veruschen in die Mülltonnen einzubrechen um einen Snack zu ergattern. Wir sahen ein paar coole Vögel und ein paar Schlangen, das war´s dann
beobachtet auch die Wakeboarding Welt Tricks von ihm zu lernen. Er erklärt sie
Du scheinst ja einen neuen Modetrend zu kreieren, schon irgendwelche Knöpfe verloren? Haha! Nein, es ist kein neuer Trend. Als wir eines Tages keinen Wind hatten, fuhren wir in ein Second Hand Geschäft
aber auch schon.
Namens Value Village. Wir suchten
Du hast eine ausgeprägte Wakestyle
diesen Karohemden hängen geblieben.
Reputation und Noè scheint in Deine War Noè vorher schon einmal in Kanada?
Fußstapfen zu treten. Offensichtlich gibt es
Noè war noch nicht einmal in Nord
auch etwas voneinander lernen?
nach den übelsten Teilen und sind bei Kurioserweise haben wir bisher noch keinen einzigen Knopf verloren!
verschiedenste Einflüsse, aber konntet ihr
Amerika, abgesehen von einem kurzen
TheKiteMag | 97
SONSTIGES
S P E Z I A L D I N G E D I E U N S A U F G E F A L L E N S I N D
Carved Imperator 5
North Gambler
Die Banane ist weg und wurde durch ein Eis am Stiel ersetzt.
Da F-One seine Wurzeln
Kiteboard. Es ist ein Stück
Aber was ist sonst noch anders? Wir fragten den Teamfahrer,
im Wellenreiten hat ist es
der das Gambler wie kein anderer beeinflusst, Tom Court:
schön zu sehen, dass sie es
“Das Gambler wurde härter getestet als jedes andere Board
ganz einfach nennen wie
zuvor, über sämtliche Obstacles an Wakeboardanlagen
es ist: Es ist ein Fish. Es
oder hinter einem Kite. Wir haben den Rocker geändert
hat also mehr Volumen,
und das Flexverhalten adjustiert, um diagonalen Flex zu
weniger Rocker und
eliminieren. Das Material im Unterwasserschiff wurde etwas
eine breitere Form. Was
widerstandsfähiger, um nicht so schnell zu verkratzen. Das
bedeutet dies für Dich?
“The Track” System ist jetzt parallel hintereinander angebracht,
Es bedeutet unschlagbare
so können die Boots in beide Richtungen angebracht werden.
Leichtwindeigenschaften
Die Haltbarkeit der Backside verdoppelt sich dadurch.
und viel Spaß in kleinen
Der Imperator ist kein
Kunst. Trocken wiegt es 1.8 kg (für diejenigen, die Dinge gerne mit dem Gewicht von Zuckertüten vergleichen, es sind ca. zwei Tüten). Damit ist es eines der leichtesten Boards auf dem Markt und es hält auch noch richtig was aus. Ein Wunder der modernen Zeit? Ganz genau.
98 | TheKiteMag
F-ONE Fish
Wellen. So einfach geht´s.
Liquid Force Prime
Das LF Prime Trapez greift nach den Sternen. Es bietet weniger Unterstützung als die anderen Trapeze von LF und
Slingshot Fuel
Für den Slingshot
Fuel ist es die 13te Runde ja wirklich, die 13te!! Die kompromisslose Hardcore
rutscht auf fast jeder Oberfläche sehr gut. Dies wird Surf-orientierten Fahrern oder Fahrern die nicht gerne im Trapez eingesperrt sind entgegenkommen. Es verfügt ausserdem über den neuen
Waffe vieler Freestyler bleibt dabei unverändert
“Locking Cam Strap”, welcher das Trapez
im Einsatzbereich. Der 2015er Fuel kommt nun mit
in Position hält. Die Aussies würden sagen:
dem Nitrous 4 Bridlesystem, ohne Umlenkrollen.
“Too easy mate.”
Dieses System erlaubt zwei Setups. Entweder den “Nitrous” Modus mit Bridlesystem oder den direkten Anknüpfmodus ohne Bridle. Der Fuel wird also etwas zahmer im Alter, allerdings nur wenn Du es möchtest.
Manera Magic Wax
In einer Zeit der Aerial Tricks über der Lippe, braucht man etwas für den extra Halt. Das neue Wachs von Manera ist genau das richtige dafür. Wer weiß, wie sie das hingekriegt haben, aber es ist erstens super klebrig, zweitens schmilzt es nicht in der Sonne und drittens ist es auch noch umweltverträglich. Irgendjemand hat dafür wohl seine Seele dem Teufel verkauft, aber das kann Dir ja egal sein: Deine Füße bleiben auf dem Board und Du wirst zur Legende.
BEST TS
Der TS ist ein Klassiker der Moderne. Er ist ein Kite der die letzten 15 Jahre Kitedesign in sich und damit einem guten Allrounder vereint. Die vierte Version des TS ist ausgereift, was keinesfalls bedeutet voller Kompromisse. Schnapp Dir einen und probier es selbst aus.
RRD Fahrenheit
Keine Nähte, durchgehend getaped, schnell trocknend und ein echter Eyecatcher. Wenn Du den RRD Fahrenheit siehst und nicht sofort denkst “den will ich haben”, ist irgendwas mit Dir nicht in Ordnung.
Naish Skater
Naish wollte einfach keine halben Sachen machen, wie man am Naish Skater ohne Nose sieht. Es bietet offensichtlich viele Vorteile für Flachwasser Tricks und Sprünge, man hört aber auch, es soll sogar in Wellen richtig gut funktionieren!
TheKiteMag | 99
tech
W a s
i s t m i t
e i n
D a m i e n
W i n g t i p ? G i r a r d i n
TheKiteMag beginnt bei den Wurzeln. Und
Geschwungene Tips verfügen über einen
Durch Bridles war endlich nicht mehr nur
so weiht uns Damien Girardin in die Details
großen Hebel und der Kite dreht meist mit
die Form des Wingtips ausschlaggebend
eines Wingtips ein.
wenig Zug um das Zentrum des Kites, wobei
für die Charkteristik eines Kites. Vor der
runde Tips ein sehr direktes Bargefühl
Erfindung von Bridles war das Wingtip zu
Ok, lass uns versuchen ganz einfach
vermitteln und die Achse der Rotation liegt
100% entscheidend über Depower, Grundzug,
anzufangen: Warum braucht ein Kite
mehr in Richtung des Wingtips.
Drehgeschwindigkeit, Sprungverhalten, Pop
Wingtips?
Eckige Wingtips vermitteln das direkteste
und Barfeedback. Heute kann man all diese
Hmm, ich denke das ist ziemlich einfach,
Feedback an der Bar und drehen am
Eigenschaften über die Bridle verändern, ohne
irgendwo muss der Kite ja aufhören. Wobei, es
wenigsten auf der Stelle. Ein Grund dafür ist
das Tip ändern zu müssen.
gibt ziemlich viele verschiedene Tips und ein
der 90° Winkel am geraden Wingtip, um den
Kite kann auch in verschiedenen Höhen der
der komplette Kite herumdreht. Wenn der
Wenn man einen Kite entwickelt und
Fronttube enden, dies beinflusst den Aspect
Kite einen Steuerimpuls erhält, ist bei einem
testet, wie überprüft man ob das Wingtip so
Ratio und macht den Kite Arc entweder
geraden Tip der übermittelte Drehmoment
funktioniert wie man es gerne hätte?
flacher oder mehr wie ein C.
geringer, der Kite verdreht sich weniger, der Kite dreht um das Wingtip herum.
Kannst Du verschiedene Typen von Wingtips
Bei Naish starten wir mit der Aspect Ratio, der generellen Form und der Vorspannung. Das Wingtip ist anschließend ein Ergebnis
nennen und erklären inwiefern sie die
Welchen Effekt hat das Design von Wingtips
dieses Designs.
Performance eines Kites beeinflussen?
auf das Depower-Verhalten von Kites?
Einer der Schlüsselfaktoren ist für uns dass
Man kann die Wingtips in drei verschiedene
Quadratische Wingtips haben aufgrund
das Wingtip während des Fahrens niemals
Gruppen einteilen:
ihrer Form einen sehr tiefen vorderen
kollabiert, wir befinden uns dabei auf der
•
eckige Wingtips sind die älteste Form
Anknüpfpunkt, dies resultiert in weniger
Gratwanderung zwischen einer möglichst
von Wingtips, man findet sie an eher
Depower als bei einem geschwungenen oder
dünnen Leading Edge um den Luftwiderstand
Freestyle orientierten Kites.
runden Wingtip. Dennoch, je nach Bridle
möglichst klein zu halten und das Wingtip
schräge Wingtips sehen aus wie eine
Setup können Kites mit eckigen Tips trotzdem
steif genug zu machen um die Lenkimpulse
Verlängerung des Kites, man findet diese
viel Depower haben. (wie z.B. Naish Park,
durch die Steuerleinen gut aufzunehmen.
bei Allroundern und Racekites.
F-One Bandit oder Slingshot RPM)
•
•
Seit diesem Jahr gibt es einen neuen Kite,
Abgerundete Wingtips enden den Kite mit einer Rundung, man sieht dies
Welche Kompromisse gehst Du bei der
den Pivot, wie kam dessen Wingtip zu
hauptsächlich bei Freeride Kites.
Bestimmung der Form der Wingtips ein?
Stande?
Und von diesen Formen gibt es dann noch
Naja, eckige Wingtips limitieren die Depower,
Der Pivot hat sich nicht aus einem der
etliche Mischformen.
während geschwungene Tips das Bargefühl
anderen Kites unserer Range entwickelt, er
schwammig machen und man die Position
ist ein komplett neues Design. Unser Ziel war
Wie beeinflusst das Design eines Wingtips
des Kites nicht mehr fühlt. Wenn man sich
es einen leicht drehenden Kite zu entwickeln.
das Flugverhalten des Kites?
die Aerodynamik eines Kites ansieht, ist es
Die Leading Edge Dicke ist über die ganze
Wingtips beeinflussen das Steuerverhalten
kein Geheimnis dass geschwungene oder
Länge fast gleich, so dass die Übertragung der
eines Kites enorm und zwar aus verschiedenen
runde Tips weniger Widerstand erzeugen,
Lenkimpulse gut vermittelt wird. Die Form ist
Gründen. Erstens gibt die Form des Wingtips
deshalb findet man sie auch oft an Race-Kites.
leicht geschwungen.
vor, wo die Front- und Backleinen befestigt
Und zugleich, vermitteln sie eben ein sehr
werden können. So ergibt sich durch den
indirektes, softes Feeling an der Bar.
Abstand mehr oder weniger Hebel und
Als wir uns Gedanken über das Design machten, wollten wir einen Kite der auf der
mehr oder weniger Zug am Trapezhaken.
Wie haben sich Wingtips über die Jahre
Stelle dreht, wie man es von einem Kite mit
Die technische Herangehensweise ist
hinweg verändert?
geschwungenem Wingtip erwartet, aber ohne
genau andersrum, man überlegt sich die
Die Wingtips die wir heute nutzen sind
dadurch das direkte Handling zu verlieren.
Anknüpfpunkte und die Bridles und gestaltet
sogar sehr ähnlich zu den ersten Formen von
Deshalb bekam der Pivot einen Mix aus
dann das Wingtip so, dass es funktioniert wie
2-Leiner Kites. 2001 hatten Don Montague und
geschwungenem und eckigen Wingtip. Man
man es sich vorstellt.
Bruno Legaignoux die Idee, einen Kite mit
kann es am Kite deutlich an der plötzlichen
Im Normallfall kann man sagen, umso
4 Leinen und eckigen Tips zu bauen. Bereits
Kante am Ende der Tube sehen. Dieser
schmäler das Wingtip, umso höher die
dies war der Beginn der Freestyle Kites, wie
Winkel ist ausschlaggebend für das schnelle
Barkräfte. Ein geschwungenes Wingtip
wir sie heute kennen. Mit dem Aufstieg von
Drehverhalten bei gleichzeitig direktem
verleiht sehr leichte Barkräfte, ein rundes
Kites mit Bridle-Systemen, änderten sich die
Bargefühl und Lenkverhalten.
vermittelt ein sehr direktes Steuergefühl.
Formen der Kites und auch der Wingtips.
100 | TheKiteMag
WO F Ü R B R AU C H T M A N E I G E N T L I C H W I N GT I P S . POINTY WING TIP ON ORIGINAL TWO LINE KITES
SQUARE WING TIP
SEGMENTED/ ANGULAR ROUNDED WING TIP
ROUNDED WING TIP
SWEPT WING TIP
PHOTO : QUINCY DEIN
TheKiteMag | 101
UNTER DER MOTORHAUBE
TheKiteMag besuchte Hiss-Tec auf der windverwöhnten Insel Fehmarn, im Nordosten Deutschlands. Bernie Hiss - der Gründer der Firma - kann seine Familiengeschichte bis ins Jahr 1604 auf dieser Insel zurück verfolgen. Zu dieser Zeit gab es wahrscheinlich noch keine Kiteszene, aber Bernie Hiss ist ein Urgestein der Windsurf- und Kitesurf-Szene seit den Anfängen beider Sportarten. Heute leitet er die Firma HissTec, welche die Marken Carved und Core beinhaltet. Core ist derzeit eine der am schnellsten wachsenden Kitemarken des Planeten.
DIE
TER N I H
N U
ER CH A M
A H OR T MO
102 | TheKiteMag
R E T
N DE
N SSE I L KU
R E D E UB
T MI
...
IE RN E B
S HIS
TKM: Hi Bernie, vielen Dank dass Du Dir
Gebrauchtes mit einem alten Segel.
Bundeswehr, und zwar für satte 15 Monate.
eine kurze Auszeit nimmst, um mit uns zu
Weil wir kein Geld von unseren Eltern
Man musste es tun, zu dieser Zeit gab
plaudern. Wann hast Du begonnen Boards
bekamen, arbeiteten wir sehr lange dafür.
es keine Wahl. Danach begann ich für
zu bauen?
Deshalb haben wir das zweite Board selbst
North Sails zu arbeiten, als es noch eine
B: Zusammen mit einem meiner Brüder
gebaut. Wir kauften nur die Materialien,
reine Segel- und Windsurfmarke war.
begann ich Boards zu bauen, als ich 14
was wesentlich billiger war, als ein fertiges
Anschließend für North Kiteboarding.
war. Das war 1981. Wir baute den ganzen
Board zu kaufen. Es dauerte nicht lange
Und dann habe ich schließlich meine
Keller meiner Eltern dafür um. Sie lebten
und wir fingen auch an, sie zu verkaufen.
eigene Firma gegründet. Wir starteten
rund 40 Meter vom Wasser entfernt.
Daraus ergab sich ein nettes Einkommen.
wirklich aus dem Nichts, komplett ohne
Die Einnahmen gaben wir für weitere
Vertriebsnetz. Nicht wie die etablierten
TKM: Das Haus Deiner Eltern muss
Segel aus. Das erste Surfboard verkauften
Windsurfing-Firmen, die einfach auf
dementsprechend gut gerochen haben?
wir übrigens an unseren Lehrer.
Kitesurfen umstellten. Seitsem wachsen
B: Ja. Das größte Problem war immer
wir jedes Jahr und gewinnen stetig
der Staub. Wenn wir geschliffen hatten,
TKM: Ihr habt dafür sicher auch gleich
Importeure in neuen Länder hinzu. In
kroch der Staub unter jeder Tür durch,
noch eine Eins bekommen?
einigen Ländern stehen wir noch ganz
durch Schlüssellöcher und in jede kleinste
B: Ich bekam ´ne Drei. Gerade vor ein
am Anfang, in anderen sind wir schon
Ritze. Am Ende war er immer im ganzen
paar Tagen habe ich ihn übrigens wieder
fortgeschritten, aber ich denke es gibt
Haus verteilt. Meine Mutter fand das alles
gesehen – er hat das Board noch immer!
großes Potential, da wir eine andere
andere als witzig.
Philosophie haben. TKM: Hast Du direkt nach der Schule
TKM: Deine Eltern haben deine Passion
begonnen, in der Windsurfindustrie zu
TKM: Stimmt, ihr macht alles ziemlich
für Wassersport schon früh erkannt?
arbeiten?
simpel.
B: Na klar. Das erste Board, das mein
B: Als ich die Schule beendete, was knapp
B: Ja, es ist simpel. Wir haben nur zwei
Bruder und ich kauften, war ein
30 Jahren her ist, musste man noch zur
Kitelinien und zwei Boardlinien. Das
TheKiteMag | 103
UNTER DER MOTORHAUBE
war´s. Vielleicht erinnerst Du Dich: Vor
es gibt nur einen Hersteller, der es
sechs Jahren hatte Nokia 60 verschiedene
produzieren kann und wir haben einen
Modelle. Dann kam eine Firma mit nur
exklusiven, langjährigen Vertrag. Es ist
einem Telefon, Apple. Apple hat jetzt
also ziemlich safe. Es ist sehr kompliziert
zwei Telefone, nicht 60. Und Nokia
zu produzieren und ich glaube, es gibt
ist Geschichte. Das ist auch unsere
niemanden auf der ganzen Welt, der es
Philosphie. Ich behaupte, wir haben die
in den nächsten fünf Jahren nachbauen
klarste und aufgeräumteste Produktfamilie
könnte. Zudem liegen die Karbonfasern
auf dem Markt. Wir machen alles bewusst
exakt in einem optimalen 30-Grad-Winkel.
einfach und simpel – eben sehr einfach für
Es ist sehr anspruchsvoll, diesen Winkel
den Kunden zu verstehen. Auf diese Weise
in der Produktion zu gewährleisten. Oft
haben wir zudem viel mehr Kapazitäten
sieht man Null-Grad-Fasern auf dem
für die Entwicklung unserer Produkte.
Markt, die das Board einfach nur sehr
I N D EN A N FA N G STA G EN 1 98 2
steif machen. Wenn man mehr Pop im TKM: Als Du mit Carved begonnen hast,
Tail möchte, bekommt man es aus genau
wo es ausschließlich Carbon-Boards gibt,
diesem Faserwinkel. 45 Grad sind schon
hast Du damals schon Qualität wichtiger
besser, aber zu weich. Mischt man null
eingeschätzt als als die Rücksicht auf
Grad und 45 Grad, wird das Board wieder
Kosten und Rendite?
zu steif. Die einzige Lösung ist ein Winkel
B: Ja, Kosteneffektivität ist mir egal.
dazwischen - eben 30 Grad.
TKM: Dein Buchhalter muss Dich lieben!
TKM: Und Du hast mit 25, 30, etc. Grad
B: Ja, und zwar deshalb, weil wir mit dieser
experimentiert?
Strategie nicht minder erfolgreich sind.
B: Mit allem. Wirklich mit allem.
Denn auch der Kunde weiß: Bei CarvedBoards gibt es keine Kompromisse. Wir
TKM: Und die magische Zahl ist 30?
bauen so leicht und stabil wie nur irgend
B: 30 is the magic number!
möglich – es ist komplett anders als jedes andere Produkt auf dem Markt. Unser
TKM: Also keine anderen Modelle in der
absolutes Flaggschiff ist der Imperator. Er
Pipeline? Du bist zufrieden mit der Range?
geht jetzt unverändert in die vierte Saison.
B: Ja, absolut. Mit CORE sehen wir im
Das ist absolut einzigartig. Und dennoch
Moment keine Notwendigkeit, mehr
gibt es kosntruktiv kein anderes Produkt
als zwei Kitelinien oder mehr als zwei
auf dem Markt, dass mit dem Imperator
Twintip-Linien zu präsentieren. Es sind
mithalten kann. Warum sollten wir es
zwei stimmige Kombinationen: Der GTS
jedes Jahr austauschen? Es gibt einfach
fürs Aushaken und der XR für eingehaktes
keinen Grund dafür!
Fahren. Mit diesen beiden Kitelinien kann man alles abdecken. Genauso wie mit den
TKM: Haben sich die Materialien in dieser
Boards, das Fusion ist für hooked, das
Zeit verändert?
Choice für unhooked. So ist es sehr einfach
B: Im Moment sehe ich nicht, dass wir
für den Kunden, das richtige Produkt zu
das Board verbessern können. Wir haben
finden – und es macht es dem Händler
das Cartan®-Carbon, dass ganz andere
einfach, da er nicht so viele verschiedene
Eigenschaften hat als herkömmliche
Boards auf Lager haben muss.
Karbonarten. Die Fasern liegen sehr dicht beisammen. Da es kaum Zwischenräume
TKM: Die dritte Boardlinie ist ein
zwichen den Fasern gibt, braucht der
Surfboard, das Ripper. Es ist um einen PU-
Imperator nur wenig Harz zum laminieren.
Rohling herum gebaut, mit den Inserts im
Je weniger Harz man braucht, um so
Stringer. Es sieht atemberaubend gut aus.
leichter ist das Board.
Wie wird es produziert? B: Man muss den Rohling, das Blank mit
TKM: HissTec hält das Patent auf dieses
dem Stringer shapen und anschließend
Carbon?
fräst man die Position für das Stück Holz
B: Nein, darauf gibt es kein Patent. Aber
mit den Inserts, nachdem man das Board
104 | TheKiteMag
DI E Z U K U N FT , 2 01 4
geshaped hat. Anschließend steckt man
B: Nein. Wir sind so happy. Ich nahm
TKM: HissTec ist eine richtige
die Inserts hinein und schließlich wird es
als Windsurfer an Wettkämpfen teil. Ich
Erfolgsstory. Du hast vor 14 Jahren
laminiert. Wirklich einfach. Ich persönlich
wurde 1999 sogar deutscher Meister im
angefangen und die Firma ist jedes Jahr
sehe keine Zukunft für Sandwich-Boards.
Windsurfen, ich denke also sehr ehrgeizig.
gewachsen und expandiert?
Sie sind allenfalls widerstandsfähiger
Als ich Carved startete, hatten wir
B: Ja, wir wachsen immer noch und ich
beim Transport, auf dem Wasser haben sie
zwischen 2001 und 2008 jedes Jahr einen
erwarte, dass wir die nächsten fünf Jahre
nur nachteile. Die Turns sind mit einem
deutschen Meister auf Carved-Boards und
sogar noch schneller wachsen.
Sandwich-Board längst nicht so präzise,
auch eine Weltmeisterin mit Kristin Boese.
ich habe noch nie ein Sandwich-Board
Dies war okay, um das Image von Carved
TKM: Es muss sehr befriedigend sein, zu
mit perfekten Rails gesehen. Die linke und
aufzuladen. Aber dann änderte ich meine
sehen, wie alles von null gestartet ist und
rechte Seite sind immer verschieden, nie
Meinung und entschied, die Produkte
sich prächtig entwickelt. Wie mehr und
symmetrisch. Zudem bereitet die drei bis
weniger wettbewerbsorientiert und mehr
mehr Menschen für dich arbeiten und das
vier Millimeter dicke PVL-Lage auf dem
kundenorientiert zu entwickeln. Dieser
ganze Ding expandiert. Bleibt dir immer
Styrofoam viele Probleme.
Weg ist viel besser für unsere Kunden.
noch genug Zeit für den Strand und die
Der Vorteil von unserer Polyester-
Also für normale, aber leistungsorientierte
Sessions?
Bauweise entsteht beim Laminieren.
Kitesurfer. Es zeigt sich, dass unsere
B: Na klar. Ich bin fast jeden Tag auf
Wenn es hart wird, kann man eine zweite
Produkte für normale Kiter genauso
dem Wasser - das ist der Grund, warum
Lage Harz auftragen und speziell an den
funktionieren wie auch für professionelle
ich meinen “Traumjob” ausübe. Und
Rails und am Tail ist es leichter, die Lagen
Fahrer. Wenn man sich Steven Akkersdijk
ich denke, wir sind die einzige Firma in
aufzubauen. Oder um das Rail kantig
ansieht, Dritter beim “King of the Air”,
der Industrie, in der alle Angestellten
zu machen, indem man mehr aufträgt
gemeinsam auf dem Podium mit Kevin
echte Kitesurfer sind. Alle zwanzig leben
und später abschleift, dann wird der
Langeree und Ruben Lenten, sieht man,
und arbeiten hier auf der Insel aus dem
Shape wirklich perfekt. In Sandwich-
dass unsere Produkte wettkampftauglich
gleichen Grund: um so viel wie möglich
Konstruktionen, ist es sehr schwierig, das
sind. Ein anderes Beispiel ist Sylvain
auf dem Wasser zu sein. Selbst das Shop-
ähnlich präszise hinzubekommen. Für uns
Hoceini, der den Titel im Speed Leucate
Personal und Buchhalter sind Kitesurfer
ist ein Sandwich-Konstrukt deshalb keine
2014 gewonnen hat – mit unserem
und müssen dies auch sein. Genau das ist
Alternative. Wir wollen die allerbeste
XR3. Den haben wir nie als Speedkite
unsere Unternehmensphilosophie.
Qualität und das beste Finish.
entwickelt. Er soll einfach nur extrem hoch zu springen sein und satt Hangtime
TKM: Was ist die Philosophie hinter euren
haben, schnell drehen und komfortabel
Teamfahrern, es scheint, als müssten sie
zu fahren sein. Aber wie man sieht, ist er
nicht allzu fokussiert auf Wettkämpfe sein?
offenbar auch unglaublich schnell.
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ERZÄHL MIR MEHR DAVON
E R Z Ä H L DAS
F - ONE
M I R
F O I L
MI T
M E H R C H A R LE S
D A V O N . . . B E RT R A N D
Die Zukunft ist hier. Und sie hat Flügel.
Flügeln die zusammen
würde verneinen dass Foilboarding
Flügel generiert ab einer
Niemand mit eingermaßen klarem Verstand eine der grazilsten und effektivsten
Fortbewegungsmethoden auf dem Wasser ist. Die Franzosen waren ihrer Zeit im Kitefoilen weit
voraus und bereits seit einiger Zeit bietet F-One
ein Board aus Serienproduktion an. Der neue Foil Designer Charles Bertrand führt uns durch die Foil Entwicklung.
Zu Beginn, erzähl uns bitte etwas über Dich, Du hast “Naval Architecture” studiert, korrekt?
Korrekt, Ich habe drei Jahre Yacht Design und Naval Architecture in Southhampton im UK studiert und dann einen Master in CFD (Computational Fluid
Dynamics) abgelegt. Ich war anschließend als freier
Designer in verschiedene Leistungssport orientierte Segelprojekte invoviert und habe Rümpfe und
Flügel/Foils konstruiert. Ich habe ausserdem für
eine Firma gearbeitet die verschiedenste “pre-preg” Karbonteile anbietet.
Wie hat es Dich dann zu F-One verschlagen?
Es war einfach ein glücklicher Zufall! Ich habe
Raphael zum richtigen Zeitpunkt getroffen, genau
dann als er eine Verstärkung in seinem R&D Team suchte. Ich bin richtig happy darüber, wie wir seitdem zusammen arbeiten.
Welche Erfahrung konntest Du im Kitesurfen
funktionieren müssen. Ein gewissen Geschwindigkeit
in der Luft oder im Wasser Auftrieb. Wenn ein Flügel vertikal eingesetzt wird und gegen ein Segel
bzw. einen Kite arbeitet, funktioniert er sozusagen als Finne. Wenn der
Flügel horizontal eingesetzt wird,
generiert er vertikale Kräfte und somit Auftrieb der Dich aus dem Wasser kommen läßt. Das normale Setup hat den Hauptflügel vorne und
die Stabilisierung im Heck. Der
Frontwing kreiert den gesamten
Auftrieb der Dich aus dem Wasser hieft, aber ein Flügel allein wäre viel zu unstabil und hat auch
gelegentlich die Tendenz nach unten weg zu sacken.
Daher benötigen wir den kleinen Flügel hinten, der die wichtige
Stabilität gewährleistet und die
ganze Konstruktion im Trim hält.
Dies ist grundsätzlich das gleiche
Setup wie es auch bei Düsen- und Segelflugzeugen zum Einsatz kommt.
vorweisen?
Warum bleibt ein Foil nicht
betrieben und windsurfe seit 15 Jahren, aber
Der generierte Auftrieb den ein
Keine. Ich habe Segeln wettkampfmässig
ich hatte Kitesurfen noch nicht ausprobiert. Als ich bei F-One anfing, nahm ich direkt ein paar
Kitesurfstunden in einer Schule und war sofort
süchtig danach. Seitdem war ich wann immer es möglich war mit einem Kite auf dem Wasser! Hast Du vorher schon Foils gebaut?
Ja, ich musste durch meine Arbeit für Yachten schon die verschiedensten Foils produzieren. Ich kenne mich also mit der ganzen
Konstruktionsphase und den Anpassungen sehr gut aus. Die Herausforderung bei diesem Projekt war es die notwendige Balance und Kontrolle zu finden.
Kannst Du uns erklären wie ein Foil funktioniert? Ein Kitefoil besteht einfach ausgedrückt aus zwei
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immer “oben”?
Flügel erzeugt ist abhängig von der Geschwindigkeit und dem Winkel in dem es durch das
Wasser pflügt. Bei wenig Speed braucht man einen steileren
Winkel (was mehr oder weniger über das Gewicht des Fahrers
und des Materials erzeugt wird), während das Foil bei hohen
Geschwindigkeiten nur einen sehr geringen Winkel benötigt um den
Fahrer über dem Wasser schweben zu lassen. Dieser Winkel wird
beeinflusst indem das Körpergewicht nach vorne oder hinten verlagert
wird. Es geht also um Balance! Der
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ERZÄHL MIR MEHR DAVON
stabilisierende Flügel im Heck arbeitet
die Anstellung der Flügel auch über die
Wer waren für Dich die besten Tester in
schneller man fährt, umso mehr Lift wird
wichtig, da die Abstimmung des Foils
Wir hatten das Große Glück schon sehr
normalerweise nach unten, um so
durch den Frontflügel erzeugt, aber auch um so stärker wird durch den Heckflügel entgegengewirkt.
Ist es das gleiche Prinzip wie bei den
internationalen Moth Dinghys und den
AC Katamaranen beim America´s Cup? Die Gründe warum diese Boote fliegen sind prinzipiell die gleichen. Die
Unterschiede kommen über das Setup und die Kontrolle. Das Motten Boot
Zeit korrekt zu lassen. Dies ist super
und der Flügel entscheidend ist, ob das Foil funktioniert oder nicht. Wir haben enorm lange getestet, um das Setup zu
perfektionieren und den optimalen Trim
zu finden, so bleibt die Funktion Session über Session immer gleich, selbst wenn das Foil jedes Mal auseinandergebaut
wird. Dieses System erlaubt es zusätzlich viele verschiedene Flügel auf dem
gleichen Mast zu verwenden. Das heisst
der Entwicklung dieses Foils?
früh Marc Blanc und Alex Caizergues
im Testteam zu haben. Es macht einfach Spaß mit diesen Jungs zu arbeiten. Die Entwicklung war allerdings
sehr kontrovers da diese Jungs die
Performance Orientierung extrem
pushten, Raphael und Micka aber immer die Eignung für Neueinsteiger im Auge behielten.
wir haben ein Schwert mit sehr viel
Wie siehst Du die Entwicklung von Foil
durch die Körperposition erreichen kann,
Anfänger als auch für Speed Crossings
populäre Renndisziplin?
Wieviele Prototypen hast Du benötigt bis
Was würdest Du Kitern entgegenen, die
F-One hat immer den gleichen
auszugeben, was rasend schnell Technik
verfügt über zwei Flügel, allerdings wirken hier beide nach oben! Das
Potential entwickelt, es können Flügel für
Kiteboarding? Denkst Du es wird eine
Gewicht kann auf diesen Booten nicht so einfach verändert werden wie auf
einem Kitefoil. Daher gibt es ein System, dass den Front- und Heckflügel anpasst und es kann getrimmt werden. Die AC Katamarane funktionieren nicht ganz
so. Die Hauptaufmerksamkeit liegt auf Kontrolle, bei der Größe dieser Boote
sind Wipeouts und Fehler einfach keine Option. Also muss man Konstruktionen nutzen die aktiv helfen die Fahrthöhe
und die Geschwindigkeit zu regulieren. Ich tendiere dazu, das Kitefoil als ein Einrad, das Foiling Moth als Fahrrad und die fliegenden Kats als Go-Karts zu beschreiben. Das Kitefoil hat das
einfachste Setup, da man die Balance dadurch ist es enorm effizient.
das F-One Foil fertig war?
hohen Anspruch in der Entwicklung.
Genauso wie wir jedes Jahr um die 80
Kiteprototypen bauen, benötigten wir zig Schwerter und viele verschiedene Flügel.
Es bleibt kein Stein auf dem anderen und Raphael selbst lässt es keine Ruhe, bis er nicht alles selbst getestet hat!
Das F-ONE Foil kann je nach Erfahrung des Fahrers angepasst werden, ist das richtig? Kannst Du uns bitte mehr darüber erzählen?
Hmmm, ja, das einzigartige und
patentierte Konzept ist entstanden um
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montiert und ideal eingestellt werden.
sich Sorgen machen viel Geld für etwas von gestern sein könnte?
Wie bei jedem F-One Produkt kreieren
wir Produkte die auf Dauer Performance liefern. Das gleiche gilt für dieses Foil.
Unser Foil hat dank der verschiedensten Flügel die angeboten werden und
genutzt werden können einen enormen Einsatzbereich. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass jemand die Limits dieses Konzepts schnell erreichen wird. Und
nebenbei, wenn ich sehe wie viel Spaß Jungs wie Alex Caizergues selbst im
Anfänger-Setup damit haben, mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
Ich denke es wird wesentlich größer
als die aktuellen Rennserien. Foiling
vereinbart verschiedene Disziplinen und fügt eine weitere Dimension hinzu.
Man kann viel öfter Kiten gehen und
es auf so verschiedene Art und Weise
genießen. Man kann es wirklich schnell fahren und hart rannehmen oder
einfach nur mit dem effizientesten
Wassersportgerät der Welt dahin cruisen. Wie schaut´s bei Dir aus, kannst Du halsen und wenden auf dem Foil?
Ich persönlich? Nein, noch nicht - sieht so aus, als verbringe ich doch noch zu
viel Zeit beim designen im Büro um euch neue Spaßgeräte zu entwickeln!
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F O T O S M A R I A
U N D T E X T : E N F O N D O
Dieses Foto entstand auf einem Trip im roten Meer auf der Kitepiter Kitesafari Megayacht. Es war die fünfte oder sechste Woche am Stück für die Crew an Bord.
An diesem Tag starteten wir die erste Kitesession um 6 Uhr morgens. Wir waren jeden Tag von Sonnenaufgang bis -untergang auf dem Wasser.
Das rote Meer ist unglaublich schön und ein Kitesurf-Paradies, kann aber auch gefährlich sein: eine einzige scharfe Muschel entscheidet über Glück und Unglück und ein falscher Schritt auf eine Muschel und man humpelt für Wochen.
Nach dieser Session kamen wir zum Boot zurück und genossen frisch gefangene Garnelen, Kalamari und Fisch. Es war als würden wir mit einem fünf Sterne Koch reisen.
Direkt nach diesem Shooting zeigte Ivan den Sir Richard Branson Signature Move, allerdings mit einem nicht nackten Mädel auf dem Rücken.
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T H EK ITEM A G
D I G I TA L
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This shot was from my recent camp in Brazil just before the PKRA up north. We were pretty lucky and during the camp we had solid conditions every single day... The grabbed S-Mobe I am doing in the picture was correctly called up by one of my clients (the guy watching on) who was learning how to do the S-Mobe. So it is good to know that they are learning something as well!
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4:08 PM
iCal
aps
Mail ZO O N
For the last four years I have been running training camps. These camps give me a lot of joy – it is great to teach people – and the camps also allow me to ride in amazing spots and to train myself…
PHOTO: SVETLANA ROMANTSOVA
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W W W.T H E K I T E M A G . CO M / D I G I TA L
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