Energy Efficient Music Culture
GREEN MUSIC BBQ
23. August 2014
c/o pop, Kรถln
LOTHAR SCHNEIDER Geschäftsführer EnergieAgentur.NRW
VIER PS REICHEN Seit die Bilder laufen lernten, befasst sich das Filmbusiness mit Nach haltigkeit, man muss nur richtig hinsehen. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen und beim dritten BBQ auf der c/o pop einen Blick über die Musikszene hinaus auf die Film branche und „grünes Entertainment“ werfen. Charly Chaplin zeigte schon 1939 in „Moderne Zeiten“, wie Maschinen unter Dampf und Lärm für Stress sorgen. Dampf und Lärm nennen wir heute Emis sionen. Und wir haben in den letzten 80 Jahren seit Chaplin lernen müssen, dass sie Mensch und Umwelt schaden. Was Chaplin schon so früh und visionär als un gute Maschinerie in Szene setzte, beschäf tigt heute Forscher und Politik in aller Welt. Farbe und Ton hielten Einzug beim Film und lieferten uns 23 Jahre später ein historisches Statement in Sachen klima freundliche Mobilität: Charlton Heston zeigt in Ben Hur, dass vier PS reichen. Er kommt beim römischen Wagenrennen schnell ans Ziel, bezwingt den Gegner und beeindruckt die Damenwelt nachhal tig. Ort des klimafreundlichen Gesche hens ist der Circus Maximus, was über setzt „sehr große Spielstätte“ heißt und uns nahtlos vom alten Rom in die
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Gegenwart zu unserem „Greener Arena“ Projekt führt. Wir initiieren derzeit mit Arenen und großen Spielstätten aus NRW und ganz Deutschland ein Netzwerk in Sachen Nachhaltigkeit. Denn auch in den ganz großen Hallen mit viel moderner Technik, hohen Energieverbräuchen und vielen Mitarbeitern kann Klimaschutz funktionieren. Das schafft ein Hallenbe treiber allerdings nicht im Alleingang, sondern dazu braucht er ein Netzwerk mit unterschiedlichsten Partnern und Dienstleistern in Sachen Energieeffizienz. Spulen wir aus dem Circus Maximus weitere rund 40 Jahre vor und richten den Blick auf die heimische Filmbranche. Im hier und jetzt treffen wir Filmemacher wie Detlev Buck und die BojeBuck Produk tion. Sie machen aus ihren norddeutschen Wurzeln keinen Hehl und führen uns vor, dass exotische – emissionsintensive – Drehplätze überbewertet sind. Ihren ers ten großen Filmerfolg „Wir können auch anders“ produzierten sie vor der Haustür in der norddeutsche Tiefebene. An Exotik mangelt es dem Film dennoch nicht. Aus dem Norddeutschen stammt auch der „grüne Drehpass“. Er steht als Standard für emissionsarme Filmproduktionen und wir würden ihn gerne nach NRW impor tieren. Rund 4.000 Unternehmen mit 34.000 Beschäftigten arbeiten hier in der Film- und Fernsehwirtschaft. Es wäre in den Augen der EnergieAgentur und des NRW-Klimaschutzministeriums ein loh nendes Ziel, den Medienstandort NRW klimafreundlich zu gestalten. Ganz in der Tradition von C harly Chaplin und Charlton Heston.
Vorwort
JACOB BILABEL
Gründer Green Music Initiative / THEMA1
SPILLOVER, KREATIV WIRTSCHAFT UND DARWIN Spillover ist das neue heiße Thema, das es zu erfassen gilt, wenn man die sogenannte Kreativwirtschaft beschreiben will. Dahin ter steht der Versuch, die Worthülsen Kre ativ und Wirtschaft in Beziehung zueinan der zu setzen. Diese beiden, oft als getrennt erlebten S ektoren, scheinen sich am Ende gegenseitig zu befruchten: Das Kreative die Wirtschaft, sowie auch umgekehrt. Ganz im d ialektischen Sinne entstand aus dem Zusammenfügen von These (Wirtschaft) und angenommener Antithese (Kreativität) die Synthese: Kreativwirtschaft. Das Auflösen dieser konstruierten Ge gensätze hat sicher beiden Seiten gehol fen. Vor allem aber hat es eine genauere Betrachtung ermöglicht, was beide Seiten schon immer verbunden hat. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag, das verbindende Element beider Seiten ist der Wunsch für sein Leben ein zukunftsfähiges Modell zu entdecken: die Nachhaltigkeit. Ein Modell, das in allen wichtigen Dimensionen funktioniert: öko nomisch, ökologisch und sozial. Die dabei auftauchenden Fragen und Herausforde rungen können nur durch soziale Experi mente und Innovationen ausgedacht, er lebt und verbessert werden. Das Schöne an solchen Experimenten im wissenschaft lichen Sinne ist, dass diese nie scheitern können. Sie können auf den einen oder anderen Holzweg führen, soviel ist sicher, aber auch das kann ein Gewinn sein. Umso wichtiger ist es diese Erfolge und
Misserfolge zu erfahren und zu teilen. Das muss auf beiden Seiten geschehen. Daher ist der Begriff Spillover eigentlich Quatsch, weil er eine Potentialdifferenz voraussetzt. Stattdessen würde der Begriff Kreuzbestäubung viel besser passen. Von der Kreuzbestäubung wusste schon Darwin, dass diese zu deutlich bes seren Fruchtansätzen bei Pflanzen führt. Und darüber hinaus dient sie auch der Förderung der Fremdbestäubung. So kann die Innovationskraft der beiden Sektoren bei gegenseitigem Austausch zum eigentli chen Ziel jeder Nachhaltigkeitsantren gung führen: der Resilienz. Resilienz be schreibt die Fähigkeit eines Systems mit Veränderungen umgehen zu können. Da Veränderungen das Wesen unserer Welt sind, brauchen wir genau diese Fähigkeit, um den Zustand zu erreichen, der für alle richtig ist. Wenn wir Spillover sagen, den ken wir ab jetzt also Fremdbestäubung. Und dabei meinen wir: genügend Energie aufbauen, um immer wieder ins Gleichge wicht zu kommen. Dieses Gleichgewicht ist ein System, das die Lebensgrundlage für alle auf diesem wunderbaren Planeten bis in alle Ewigkeiten sichern kann. Um diesen Prozess in Gang zu brin gen, brauchen wir Kraft, Scharfsinn und Kreativität, um Innovationen zu entwi ckeln und zu erproben. Wir brauchen Schnittstellen, Verbindungen und Netz werke, um Resilienz möglich zu machen. Und wir brauchen den Mut, trotz all der Veränderungen, immer wieder den Zu stand einzufordern, der für alle richtig ist.
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JANINA KLABES
Clustermanagerin, Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim & Region
Die „grüne Entertain ment-Avantgarde“ feiert in Köln das liebgewonne ne Klassentreffen – und Mannheim ist gerne wie der als Supporter dabei. Weil das Thema sehr gut zum Entwicklungsprozess einer Stadt passt, die – einst ausschließlich als Industrie- und Arbeiterstadt bekannt – einerseits deutlich grüner ist, als man denken mag (50% der Mannheimer Stadtfläche sind grün!) und andererseits dieser Tage einen Paradig menwechsel hinsichtlich ihrer „Arbeiter klasse“ erlebt. Nicht etwa weil die hiesige Industrie an Bedeutung verlöre, sondern weil die Kreativwirtschaft mit ihren Krea tiv-Arbeitern, ihren flexiblen Arbeitsmo dellen und Innovationspotentialen klar an Bedeutung für die Stadt gewinnt. Was Aus wirkungen auf Erscheinungsbild, Lebens gefühl und die Art des Wirtschaftens dieser Stadt hat. Und das bestenfalls nachhaltig. Wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Energieeffizienz statt (Selbst)-Ausbeutung: Die Themen der „greener“ Bewegung weisen große Schnitt mengen zu kreativen Arbeitswelten auf. Obwohl der Begriff „Nachhaltigkeit“ ob seiner allgegenwärtigen Verwendung Ge fahr läuft, zum hohlen Marketing-Sprech
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zu verkommen, ist eine nachhaltige und wahrhafte Kohärenz der Dimensionen Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft eine der wenigen Optionen eines verantwor tungsvollen Wirtschaftens und Handelns. Daher ist es nur konsequent, dass Nachhal tigkeit in Mannheim nicht nur im (kreativ-) wirtschaftlichen Diskurs einen zentralen Aspekt darstellt, sondern auch in einer ökologischeren Stadtplanung. Denn Mannheim wird – um in der Analogie zu bleiben – in Zukunft noch grüner. Im Rahmen der Bundesgarten schau im Jahr 2023 werden 50 Hektar Grünflächen ins Stadtbild integriert wer den. Das Pflanzen von Blumen und Bäu men ist eine Chance für Mannheim, noch grüner zu werden. Weil Natur und Urbani tät niemals Widerspruch, sondern sinnvolle Ergänzung sein sollten. Das konsequente Fördern der Kultur- und Kreativwirtschaft und insbesondere der Musikwirtschaft ist die andere Chance einer strategisch erfolg reichen Stadtentwicklung. Von MarketingSprech kann hier also keine Rede sein. Wir danken deshalb der Green Music Initiative für die hervorragende nationale Vernetzung all derer, für die das Thema „Nachhaltigkeit“ kein Trend, sondern es sentieller Bestandteil der eigenen Arbeitsund Lebenswelt ist. Insbesondere danken wir Jacob, Roman und Lena von der GMI für drei Jahre Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und Einzelakteuren wie dem Maifeld Derby oder der Popakade mie. Mit Euch verzahnen sich ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit auf eindrucksvoll effektive Art und Weise, die auch noch Spaß macht.
Vorwort
NORBERT OBERHAUS Geschäftsführer c/o pop
GREEN MUSIC BBQ 2014 & VERLEIHUNG DES GREEN CLUB LABELS Im 11. Jahr unseres Bestehens trägt das c/o pop Festival neue Kleider: Ganz in schwarz-gelb wagen wir den Neuan fang an einem neuen Termin mit Head linern wie Elbow, Kelis, Agnes Obel und Warpaint! c/o pop bleibt aber natürlich auch in diesem Jahr das gewohnt bunte fünftägige Sommerfestival mitten in Köln mit mehr als 50 Konzerten und Partys in über 30 Venues und unter Beteiligung von über 100 Künstlern aus aller Welt. Neben dem Festival trifft sich die usik- und Entertainmentbranche zeit M gleich bei der c/o pop Convention. Am 21. und 22. August wird in der FritzThyssen-Stiftung und im Kölnischen Kunstverein ein umfangreiches Pro gramm mit 90 Speakern aus 15 Ländern, spannenden Präsentationen, Panels, Workshops sowie Netzwerkevents für rund 1.000 Fachbesucher geboten. Der inhalt liche Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Entertainment Content sowie Music & Brands. Hier werden Themen wie Branded Entertainment, Synch und Music Activation, aber auch Storytelling, Social Media und Video-Plattformen eine zentrale Rolle spielen. Hinzu kommt das Musik-Exportprojekt »Out of Germany«, das zahlreiche Vertreter wichtiger Festivals aus der ganzen Welt nach Köln lockt.
Um all dies erreichen zu können, war die c/o pop immer offen für Kooperatio nen und Partnerschaften, die von der en gen Zusammenarbeit mit lokalen Instituti onen wie der Kölner Philharmonie, dem WDR oder auch dem VeranstalterInteressenverband KLUBKOMM bis hin zur Vernetzung mit globalen Kultur- Playern wie dem Goethe-Institut reichen. Wir freuen uns sehr, dass nun auch die Green Music Initiative (GMI), die im Jahr 2011 gemeinsam mit der EnergieAgentur. NRW das Pilotprojekt Green Club Index (GCI) in Nordrhein-Westfalen gestartet hat, zu den wichtigen Partnern von c/o pop gehört. Natürlich liegen auch uns Themen wie Energieeffizienz, Klima schutz und nachhaltiges Wirtschaften sehr am Herzen. Zum dritten Mal haben wir nun die Ehre und erst recht das Vergnügen, als Gastgeber des Green Music BBQ zu fun gieren und im Rahmen dieser Zusam menkunft und der Verleihung des Green Club Labels unseren Teil dazu beizu tragen, dass sich zwischen Bratwurst und Bier genügend Zeit findet für produktive Gespräche und den Austausch innovativer Ideen zwischen den Akteuren der Club szene, Vertreter von Politik und Wirt schaftsverbänden und schließlich der Musik- und Kreativwirtschaft.
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MARTHA BISSMANN Initiator and Coordinator, EEMusic
We all love music – it makes us dance and celebrate life. Around the globe, music events are booming and festival and club promoters are trying to book bigger acts and sell more tickets. A lot of ENERGY is needed for these events to deliver banging music and an enjoyable environment. Happy crowds of music lovers are sharing good vibes, but the ENERGY the event is powered by is not always a positive one. If produced con ventionally and used exces sively, it has negative effects on the environment and on us humans as we are part of nature. It’s about time to use our ENERGY more intelligently, by saving ENERGY and pro ducing it from clean renewable sources. Intelligent use of ENERGY can not only significantly lower carbon emissions of music events, but also lower costs of event production. Intelligent ENERGY doesn’t cost. It saves. It’s our asset for the future. It is the solution, the key to evolution, to energy revolution. Our friends from the German Green Music Initiative and the London based Julie’s Bicycle have established a number of groundbreaking initiatives to support the music event industry to “go green”. Together we decided to join forces and take it to the next level – within EE MUSIC – the largest energy
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awareness campaign in the history of Europe’s music industry. WIP Renewable Energies, the company I work for, serves as ideal vehicle to drive such endeavor. WIP has more than 20 years’ experience in coordinating EU funded collaboration projects, a lot of them supported by the Intelligent Energy Europe programme. We also invited the wonderful Elevate Festival from Graz, three more energy consultancies and two communication agencies to complete our pan-European team and join our 3 years’ EE MUSIC journey. We are now active in 27 countries to provide knowledge and good practice sha ring, energy audits and training courses to energy experts and industry stakeholders. We also offer the EE MUSIC IG Tools, which help to calculate and improve carbon and energy impact of music events and venues. Renowned festivals and music conventions invite us to hold EE MUSIC Launches in our focus coun tries. Many thanks at this point to the organisers of the c/o pop Festival to host the German EE MUSIC Launch! If you want to be part of EE MUSIC, please sign up at our website today and access a wealth of information and the EE MUSIC IG Tools. Check us out at the upcoming EE MUSIC Launches in Bulgaria @ SeeMe Conference and in Vienna @ the Waves Festival.
Infos zum Team Mannheim: www.wirhassenmusik.de
SPRECHER
LOTHAR SCHNEIDER EnergieAgentur.NRW Lothar Schneider ist Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Lothar Schneider wurde 1955 geboren. Er studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart und absolvierte betriebswirtschaftliche Seminare am Uni versitätsseminar der Wirtschaft, Schloss Gracht. Nach dem Studium arbeitete er in der Projektleitung und -steuerung, sowie der zugehörigen Fachplanung in den Bereichen Facility Management, Informations verarbeitung und Industrieplanung. Zudem leitete er Projekte der Organisations- und Managementberatung u.a. im Wirtschaftszweig Automotive. 1989/1990 war Schneider federführend an der Konzeption und der Gründung der EnergieAgentur.NRW beteiligt und verantwortet seitdem im Management die Bereiche Finanzen und Controlling. Seit der Zusam menlegung der EnergieAgentur.NRW mit der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW im Jahr 2007 ist Lothar Schneider einer der Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Seit 2008 leitet Schneider zudem als Manager das AutoCluster.NRW.
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JACOB BILABEL Green Music Initiative Jacob Bilabel ist Gründer der Green Music Initiative, einer Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche durch die Initiierung und Rea lisierung von gemeinsamen Aktivitäten. Ziel ist die Reduktion der CO2-Emissionen in allen Bereichen. Davor arbeitete Jacob Bilabel als Vizepräsident Communications and New Business bei Universal Music Deutschland. In den folgenden Jahren gründete er MySpace Deutschland und wurde Social Media Berater der Grünen. Während der Wahlen 2005 war Jacob Bilabel persönlicher Berater Joschka Fischers, damals Deutschlands Außenminister. Jacob Bilabel ist Geschäftsführer des unabhängigen Berliner Think-Do Tanks THEMA1, dessen Ziel ist, den Übergang in eine Low Carbon Society zu beschleunigen. Er ist Mentor an der Universität der Künste in Berlin und Gründungsmitglied der ReDesign Deutschland Initiative. Jacob Bilabel ist Mitglied des Technical Mirror Committee des neuen ISO 20121 Standards für Sustainability im Event Management.
Sprecher
JANINA KLABES Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim & Region Nach einem Grundstudium der Germanistik und politischen Wissenschaft in Würzburg studierte Klabes Musikbusiness an der Popakademie Baden-Württemberg. Während dieser Zeit erhielt sie im Rahmen eines studien begleitenden Stipendiums bei Universal Music in Berlin Einblicke in das Major-Business. Anschließend arbeitete Klabes bei der Agentur „klinkt“, der Musikverwertung der Popakademie. Seit 2010 leitet sie das Cluster der Musikwirtschaft Mannheim & Region, einer EU-finanzierten Wirtschaftsförder einheit zur Stärkung des MusikwirtschaftsStandortes Mannheim. Klabes ist zudem Gastdozentin an der Popakademie und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seit Jahren ist Klabes außerdem als Sängerin (u. a. für MBWTEYP) und Moderatorin tätig.
NORBERT OBERHAUS c/o pop Norbert Oberhaus, geboren 1961, betreibt seit 1992 die Agentur „Oberhaus Kultur management“ in Köln. Darüber hinaus ist der Diplom-Betriebswirt als langjähriger Programm-Macher für die Bereiche Worldund Popmusik im Kölner „Stadtgarten“ tätig und agiert mit seiner Agentur als Partner für lokale und nationale Kulturproduktionen und Konzertveranstaltern. Dazu zählen u. a. der Westdeutsche Rundfunk, das Moers- Festival, die lit.cologne und der Landes musikrat NRW. Des Weiteren ist er der Ini tiator des seit 1999 jährlich stattfindenden „Summer Stage“-Festivals sowie der Mit begründer des „JazzCologne“-Festivals. In seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der cologne on pop GmbH hat er 2004 mit dem c/o pop Festival einen beachtens werten Nachfolger der PopKomm aus der Taufe gehoben und 2010 den ans Festival angegliederten internationalen Branchentreff „C'n'B Convention“ ins Leben gerufen. Norbert Oberhaus ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Köln.
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SPRECHER
MARTHA BISSMANN EEMusic Austrian-born Martha Bißmann (1980) is currently working as Senior EU Project Manager at WIP Renewable Energies in Munich. Active as a promoter of electronic music events during her studies, she is one of the co-founders of the Elevate Festival in Graz. Out of her passion for both environmental issues and music, Martha has always tried to link up the two areas. She is a renowned expert in raising EU funds for large-scale projects, by developing creative ideas and connecting people. The EU-campaign tour Energy Union (2008– 2011) with Coldcut from the UK label Ninja Tunes performed their Energy Union Show to a festival and club audience in 24 cities. The project was one of the 5 nominees of the European Sustainable Energy Europe Award 2012. Bridging entertainment and politics on an EU project basis was an experiment for Martha, but it finally worked out! The success of Energy Union has paved the way for the successor project, the EE MUSIC Project which aims to promote an energy efficient music culture in Europe.
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ROMY JAEHNIG Scheune Dresden 1986 geboren und aufgewachsen in der grünen Kulturlandschaft Südbrandenburgs, begleitete sie der Wunsch, einst die Redaktionsstuben Berliner Radiosender zu erobern. Nach dem Abitur folgte zwar alsbald der Umzug in die Hauptstadt; jedoch mit der Absicht eines bodenständigen Lehramtsstudiums. Rasch gewann das Interesse an Popkultur aber wieder die Oberhand und der Wechsel zum Studiengang Internationales Event management verschlug sie 2006 nach Dresden. Während des Studiums begann mit einem Praktikum in der Scheune ihre vermeintlich klassische Laufbahn: über die Projekt assistenz der Scheune Akademie hin zur Geschäftsführerin. In dem Kulturzentrum mit langer Tradition begleitet sie heute ein 10-köpfiges Team durch etwa 300 Veranstaltungen im Jahr und bildet Veranstaltungskaufleute aus. Ihr Interesse gilt aber nicht ausschließlich gelungenen Konzertabenden, sondern vielmehr auch den angrenzenden gesellschaft lichen Debatten vom Daten- bis zum Umweltschutz.
Sprecher
FELIX GRÄDLER halle02 Heidelberg Felix Grädler ist gebürtiger Heidelberger, 30 Jahre alt und geschäftsführender Gesellschafter der halle02 in Heidelberg. Über verschiedene private Veranstaltungen stieß er 2005 zum vierköpfigen Gründerkreis der halle02 im alten Güterbahnhof Heidelberg hinzu und wurde wenig später Gesellschafter und Geschäftsführer. Neben der organisatorischen und kaufmännischen Leitung ist er auch für die Programmgestaltung des Veranstaltungshauses verantwortlich. Als temporäres Kunst- und Kulturprojekt, mit dem Fokus auf zeitgenössische Kunst, gegründet, wurde bereits nach kurzer Zeit auch das musikalische Veranstaltungs spektrum der halle02 erarbeitet. In Bezug auf den direkt auf dem Areal des ehema ligen Güterbahnhofs entstehenden Heidelberger Stadtteil Bahnstadt (110 Hektar, komplett im Passivhausstandard, ca. 5000 Einwohner und 5000 Arbeitsplätze) wurde ab 2010 außerdem ein Zukunfts konzept für den Fortbestand der halle02 am Standort entwickelt. Der Gemeinderat der Stadt entschied 2012 das Gebäude des privatwirtschaftlich geführten Veranstal tungshauses zu kaufen und, um eine konfliktfreie Nutzung im neuen Stadtteil zu ermöglichen, für die Sanierung 4,5 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.
Felix Grädler koordiniert und betreut aus Sicht der Betreiber aktuell auch die Sanierungsmaßnahmen rund um die halle02, die ein Gesamtvolumen von ca. 7 Mio. Euro aufweisen. Hierbei wird immer nach „grünen“ Lösungen, wie beispielsweise der Instal lation einer CO2-gesteuerten Lüftung, Wärme rückgewinnung, den Einsatz von LED-Beleuchtung, Bau eine Photovoltaik anlage, Wärmedämmung und vielen weiteren Maßnahmen zur Energieeffizenz gesucht – mit dem Fokus der Sanierung im Bestand um den Charakter der Industrie brache zu erhalten. Felix Grädler ist Gründungsmitglied des Bundesverbands für Spielstätten LiveKomm und Vorsitzender des Club- und Veranstalter verbands Eventkultur Rhein-Neckar. Auch politisch denkt Felix Grädler „grün“ und wurde im Mai 2014 für Bündnis 90/Die Grünen in den Heidelberger Gemeinderat gewählt. In seiner Freizeit treibt er gerne Sport und macht Musik.
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EE MUSIC Energy Efficient Music Culture Während einige europäische Top-Venues und Festivals bereits heute effizient und verantwortungsbewusst mit Energie umgehen, ist Energiemanagement für den Großteil der europäischen Musikeventindustrie bisher kein Thema. Das soll sich nun ändern: Im Rahmen des von der Europäischen Union co-finanzierten Projektes EE MUSIC kooperieren erstmals die Green Music Initiative mit Julie’s Bicycle, dem Elevate Festival und mehreren Energie- und Kommunikationsagenturen. Zusammen wollen sie das Know How aus Best Practice Projekten europaweit zugänglich machen. www.ee-music.eu
Hintergrund Dass Clubs und Musikfestivals laut, span nend und sexy sein können, auch wenn sie Energie sparen, haben Pionierprojekte wie der Green Club Index in Deutschland oder die Kampagne „Powerful Thinking“ in Eng land eindrucksvoll bewiesen. Durch intel ligente und effiziente Nutzung von Energie, konnten bei diesen Pilotprojekten bis zu 40% des Energiebedarfs der teilnehmenden Veranstaltungsorte eingespart werden. Den noch ist für das Gros der europäischen Musikeventindustrie Energieeffizienz nach wie vor kaum ein Thema. Zwei Beispiele illustrieren das exemplarisch: Zum einen kommen auf den allermeisten Outdoor Festivals überdimensionierte Stromgenera toren zum Einsatz, die viel mehr Energie ver brauchen als eigentlich benötigt wird und das rund um die Uhr. Zum anderen verpufft im Clubbereich oft sinnlos Geld, da durch in effiziente Kühlung von Getränken und veral teter Beleuchtung so mancher Club viel mehr Geld für Strom ausgibt, als eigentlich nötig wäre. Die meisten dieser Probleme lassen sich be reits durch simple Änderungen im Verhalten mit Strom oder durch geringe Investitionen lösen. Bloß gibt es bisher in Europa keine In frastruktur, die das Know How, das Pilot projekte mittlerweile angesammelt haben, flächendeckend zugänglich macht. Das von der Europäischen Union co-finanzierte Pro jekt EE MUSIC setzt genau hier an. Im Rah men von EE MUSIC arbeiten zum allerersten Mal die Green Music Initiative und Julie’s Bicycle aus England, das Elevate Festival aus Österreich, WIP Renewable Energies
aus München und mehrere professionelle Energie- und Kommunikationsagenturen mit einander, um gemeinsam in 27 europä ischen Ländern hunderte Clubs und Festi vals beim Energiesparen zu unterstützen und Energieberater für die speziellen Bedürf nisse der Musikeventindustrie auszubilden. Mit über 60 Trainings, Workshops und Events ist EE MUSIC die größte Kampagne zum Thema Energie in der Geschichte der europäischen Musikveranstaltungsindustrie. Bis 2016 werden in unterschiedlichen Städten Workshops für Locationbetreiber und Promoter, Schulungen für Energie berater, sowie Energieberatungen für meh rere europäische Clubs angeboten. Mit Events auf dem Eurosonic Norderslaag, dem Nuit Sonores, dem Unsound Festival, der c/o pop, dem Amsterdam Dance Event und dem Waves Festival ist EE MUSIC auch bei einigen der wichtigsten europäischen Festi vals und Musik-Konferenzen vertreten. Das Ziel von EE MUSIC dort ist es, den Branchenführern der Industrie einen Dialog darüber zu ermöglichen, wie man eine effi ziente und nachhaltige Energiekultur für den Musikeventbereich in ganz Europa etabliert.
EE MUSIC IG Tools – der CO2-Rechner der Branche EE MUSIC bietet Indoor und Outdoor Events die kostenfreien CO2-Rechner EE MUSIC IG Tools an, die für die spezifischen Bedürfnis se der Musikeventindustrie entwickelt wur den. Die Nutzer geben ihre Energie- und Besucherdaten in das IG Tool ein und kön nen ihre Locations mit Werten von Veran staltungsorten ähnlicher Größe vergleichen.
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So lässt sich auch schnell erkennen, wie das Energieprofil der eigenen Location im Ver gleich zum Branchen-Durchschnitt abschnei det. Die IG Tools wurden in England von Julie’s Bicycle entwickelt und gemeinsam mit dem EE MUSIC Team für 27 europä ische Länder angepasst. In England nutzen aktuell bereits mehrere hundert Locations das IG Tool.
Best Practice Beispiele europaweit bekannt machen Während die meisten Clubs, Festivals und Veranstaltungshallen noch wenig bis gar kein Energiemanagement betreiben, nutzen eini ge Pionierlocations und -festivals bereits jetzt Energie auf effiziente und nachhaltige Art und Weise. EE MUSIC stellt auf der Projekt webseite über 30 detaillierte Best
Practice Fallstudien von Locations und Festi vals vor (u.a. Wembley Stadion, Melt! Festi val, Boom Festival, Glastonbury oder Rock in Rio). Mit diesen und anderen Beispielen sol len state-of-the-art Energielösungen auf an schauliche Weise bekannt gemacht werden. Zudem bietet die Webseite eine Datenbank mit Dienstleistern, die jetzt schon nachhal tige Energielösungen für Musikevents anbie ten. Denn auch in diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Unterneh men wie Firefly Solar in England oder Solar SoundSystem in Frankreich bieten CO2-arme Energieversorgung für Outdoor Festivals be reits heute an. Über die EE MUSIC Web seite und Social Media K anäle werden über die komplette Projektdauer immer wieder neue Best Practice Beispiele europaweit kommuniziert werden.
Die kostenfreien CO2-Rechner EE MUSIC IG Tools wurden von EE MUSIC für 27 europäische Länder adaptiert.
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Musikevents als Kommunikationsplattformen Neben ganz konkreten Energieeinsparungen geht es bei dem Projekt auch darum, die Fähigkeit zur kulturellen Innovation von Musikevents zu nutzen, um nachhaltige und effiziente Energielösungen in Richtung Publi kum – ob Festivalbesucher oder Club gänger – zu kommunizieren. Der ehemalige Universal Music Deutschland Manager und Gründer der Green Music Initiative, Jacob Bilabel, schreibt der globalen Popindustrie eine wichtige Rolle beim Übergang in eine nachhaltige Energiezukunft zu: „Energie und Musik gehen Hand in Hand. Das Festival, die Veranstaltung, der Club oder das Stadion der Zukunft werden lauter, heller und noch großartiger sein. Wir werden dann nur die Hälfte der Energie verbrauchen, aber doppelt so viel Spaß haben. EE MUSIC kann diesen Weg zu einer intelligenteren, grüneren und besseren Zukunft für uns alle ebnen.“
Bei EE MUSIC steht vor allem „Showing-byDoing“ im Mittelpunkt. Festivals, Clubs und Spielstätten zeigen ihren Besuchern, wie sie Energie nachhaltig nutzen und demonstrie ren damit schon heute, wie das Event der Zukunft aussieht. So sieht es auch Chris Clarke, der mit dem Shambala Festival in England eines der nachhaltigsten Musik events der Welt veranstaltet und Master mind der „Powerful Thinking“ Kampagne ist: „Festivals haben eine Schlüsselrolle um Verhaltensänderungen in der Gesellschaft anzustoßen. Unsere Herausforderung als Festivalbetreiber ist es, die effektivsten Wege zu finden, nachhaltige Energie lösungen an unsere Festivalbesucher zu kommunizieren.“ Wer zu EE MUSIC Events in seiner Region eingeladen werden möchte, sollte sich un bedingt auf www.ee-music.eu für den Newsletter registrieren.
Musikevents sind ideale Orte, um nachhaltige Energielösungen an Endverbraucher zu kommunizieren. Im Bild „The Electric Hotel“ von Sebastian Fleiter.
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GREENER ARENA NETWORK Das Greener Arena Network ist ein Zusammenschluss von Arenen und Stadien, die gemeinsam das Thema „grünes Wirtschaften“ in ihren Unternehmen, sowie in ihrer Branche voran bringen möchten. Das Netzwerk soll in Zukunft neben weiteren Spielstättenbetreibern auch diverse Dienstleister wie Stagehands, Caterer, Facility Management, Merchan dising etc. beinhalten und darüber hinaus die Schnittstelle zu Energieberatern, Veranstaltern, Bookern, Künstlern, Sponsoren, Energielieferanten und Umweltverbänden sein. Das Greener Arena Network wurde im November 2013 von EnergieAgentur.NRW und Green Music Initiative ins Leben gerufen.
Große Spiel- und Veranstaltungsstätten haben einen enormen Energieverbrauch. Durch die hohe Nutzungsdichte und regelmäßige Bespielung sind Jahresverbräuche von bis zu 4.000.000 kWh keine Seltenheit. Insbesondere sind hier die Multifunktions arenen zu nennen: das Hallenstadion Zürich beispielsweise hat einen jährlichen Verbrauch von 7.000.000 kWh, die Amsterdam Arena hatte im Jahr 2009 sogar einen Energieverbrauch von 15.011.000 kWh, was einem CO2-Ausstoß von 5.293 Tonnen entspricht. Die Green Music Initiative und die EnergieAgentur.NRW haben das Thema Energie effizienz und Klimaschutz in großen Hallen und Arenen aufgegriffen und die Ideen eines Greener Arena Networks entwickelt. Ziel des Netzwerks ist es, das Thema Klimaschutz nachhaltig in der Branche zu eta blieren. Dies soll künftig unter Beteiligung von Betreibern von großen Spielstätten ( Hallen, Arenen, Stadien) weiter vorange trieben werden.
Große Energieeffizienzpotentiale Große Hallen und Arenen setzen in der Regel über ihr Facility Management bereits diverse Energieeffizienzmaßnahmen um. Durch die hohe Anzahl von Fremdveranstaltungen sind ihnen jedoch Grenzen in Planung und Durchführung gesetzt. Mieter wie Konzerte, Sportveranstalter oder Kongresse planen meist unabhängig vom Hallen betreiber, setzen eigenes Personal ein und haben oft wenig Kenntnis von den Eigen heiten des jeweiligen Hallenbetriebs. Durch
diese Verantwortungs- und Aufgabenteilung bleiben die zweifelsohne existierenden Energie effizienzpotentiale ungenutzt. Beispielsweise wird das Nutzerverhalten in den wenigsten Fällen berücksichtigt.
Kommunikationsoffensive für grünes Engagement dringend benötigt Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt des „Greener Arena Network“ Projekts ist die verstärkte Kommunikation von Engagement im Bereich Energieeffizienz und nach haltiges Management. Bisher werden der artige Bemühungen und Errungenschaften nur mangelhaft öffentlich kommuniziert, unter anderem da Arenen und Hallen oft den Eindruck haben, dies interessiere niemanden und schaffe keine Wettbewerbsvorteile. An diesem Punkt möchte die Green Music Initiative ansetzen. Gemeinsam mit den Arenen sollen Ziele und Maßnahmen erar beitet werden, die sowohl an eine breite Öffentlichkeit aus Besuchern, Kommunen und Anwohnern vermittelt werden, als auch an Veranstalter, Booker und Künstler. So soll die Nachfrage nach klima- und umweltfreundlichem Management angeregt werden, damit derartige Praxis schließlich Wettbewerbsvorteile, ökonomische Vorteile und somit Anreize zu Engagement mit sich bringt.
Der bisherige Prozess Bei einem ersten „Greener Arena“ Workshop im Dezember 2013 wurden gemeinsam mit Vertretern verschiedener Hallen
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Teilnehmer des 2ten Workshops des Greener Arena Networks am 4. April 2014 in Münster.
und Arenen bereits wichtige Hotspots, Potentiale und Problematiken des Themas Energieeffizienz erörtert und der Grundstein für ein „Greener Arena Network“ gelegt. Bei einem zweiten Workshop Anfang April 2014 in Münster wurden diese Fragestellungen vertieft. Themenschwerpunkte des zweiten Workshops waren: Austausch von Best Practice Erfahrungen, Motivation und Kommunikation von energiebewusstem Nutzer verhalten, sowie die Gründung, Träger schaft und Finanzierung und die nächsten Schritte eines „Greener Arena Networks“.
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Ausblick Das Netzwerk soll in Zukunft neben weiteren Spielstättenbetreibern auch diverse Dienstleister wie Stagehands, Caterer, Facility Management, Merchandising etc. beinhalten und darüber hinaus die Schnittstelle zu Energieberatern, Veranstaltern, Bookern, Künstlern, Sponsoren, Energie lieferanten und Umweltverbänden sein. Kontakt: Roman Dashuber dashuber@thema1.de
WALDE KIES CO-GESCHÄFTSFÜHRUNG FAME-FABRIK MEDIENAGENTUR WWW.FAMEFABRIK.DE
RAIMUND NIEDERWIESER GESCHÄFTSFÜHRUNG SÜDPOOL WERBEAGENTUR WWW.SUED-POOL.COM
KATHARINA BANSAH GRAFIK-DESIGNERIN WWW.KAFB.DE
MANNHEIMS NEUE ARBEITERKLASSE Mannheim hat die Menschen, die den Antrieb der Zukunft entwickeln: Ideen. WWW.MANNHEIM.DE
THE EVENT OF THE FUTURE
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Learn how to reduce your carbon footprint and save money. Go to www.ee-music.eu
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GREEN CLUB INDEX Jetzt sollen auch die Clubs noch „grün“ werden und zum Klimaschutz beitragen. Und wie bitte soll das aussehen? Lauschen wir in Zukunft nur noch Unplugged Bands, die bei Kerzenschein spielen, während wir an unserem warmen Bier nuckeln? Nein, auf keinen Fall! Das Pilotprojekt Green Club Index ist angetreten, um zu beweisen, dass ein grüner Club genauso laut, schön, grell und exzessiv ist wie bisher, aber dafür erheblich weniger Energie benötigt. www.greenclubindex.de
Hintergrund Ein Club oder eine Diskothek durchschnitt licher Größe hat einen jährlichen Strom verbrauch von etwa 120.000 kWh. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von über 30 Drei-Personen-Haushalten oder einem CO2-Ausstoß von knapp 67 Tonnen pro Club. Da es mehr als 5500 Clubs und Diskotheken in Deutschland gibt, sind die TreibhausgasEmissionen, die in diesem Bereich hauptsächlich durch Strom- und Wärme bedarf entstehen, eine relevante G röße. Trotzdem spielt das Thema Energieeffizienz, mit dem eine hohe Reduktion der schäd lichen Klimagase möglich wäre, im Club bereich bisher nur eine untergeordnete Rolle. Mit dem Pilotprojekt Green Club Index sollen die erheblichen Reduktionspotentiale im Clubbereich nun erschlossen werden.
Vorreiter – Pilotprojekte in NRW, Frankfurt und Mannheim Die Green Music Initiative (GMI) startete im März 2011 in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW das Pilotprojekt Green Club Index (GCI), um die Reduktionspotenziale des Clubbereiches endlich zu erschließen. Das Pilotprojekt begann mit 6 Clubs aus ganz Nordrhein-Westfalen mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Alle Clubs erhielten gratis eine maßgeschneiderte Energieberatung und konnten dadurch zum Teil erheblich Energie und Kosten sparen. Weitere regionale Pilotprojekte folgten in Frankfurt am Main und in Mannheim. Dort wurden je 4 Clubs seit dem Herbst 2012 für ein halbes Jahr begleitet. In Mannheim wurde das Projekt von einem breiten
Konsortium von 5 Partnern getragen. Dort engagierten sich neben der GMI die Wirtschaftsförderung Mannheim, die Klimaschutzagentur Mannheim, das Cluster management Musikwirtschaft Mannheim & Region, sowie die Popakademie BadenWürttemberg im Projekt. In Frankfurt am Main wiederum wurde das Projekt von der GMI und dem Energiereferat Frankfurt, der kommunalen Energieagentur, getragen. Weitere Pilotprojekte in Baden-Württemberg, Berlin und Österreich sind in Planung oder laufen bereits, wie aktuell in Dortmund (GCI Dortmund in Kooperation mit der Energie Agentur.NRW, dem Juicy Beats Festival, dem Umweltamt der Stadt Dortmund).
Messbare Erfolge Durch die Beratung konnten Maßnahmen angestoßen werden, die bundesweit bei 14 Clubs in der Summe ca. 200.000 kWh Strom sowie 20.000 kWh Wärme einsparen. Das führte zu Kostenreduktionen von ca. 51.000 Euro. Zudem beziehen fünf Clubs Ökostrom und haben dabei teils sogar günstigere Tarife realisiert.
Das Green Club Label – eine Auszeichnung für Clubs und Spielstätten Nachdem die beachtlichen Ergebnisse des ersten Pilotprojektes im März 2012 präsentiert wurden, haben vor allem Clubbetreiber (aber auch weitere Akteure) den Wunsch geäußert, dass diese Bemühungen in punkto Klimaschutz nun auch an die Zielgruppe der Clubgänger herangetragen werden
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Erstmalige Verleihung des Green Club Labels im Rahmen der c/o pop 2013 an neun Pionierclubs – mit prominenten Paten aus der Musikbranche. sollen. Hierfür müssen sie einfach und klar kommunizierbar sein. Die Green Music Initia tive und die EnergieAgentur.NRW haben diesen Impuls aufgegriffen und gemeinsam das Green Club Label entwickelt, um es Clubs zu ermöglichen, ihr Klimaschutz engagement sichtbar zu machen.
Seminare „Energieeffizienz in Clubs“ & Beraterbörse für Clubs Die Green Music Initiative und die EnergieAgentur.NRW bieten seit Oktober 2012 ein Fortbildungsseminar für KfW-Energieberater an. Die Berater können sich hier aus erster Hand über die Erfahrungen aus den Pilot projekten informieren und branchen spezifisches Know-How erlangen. Darüber hinaus haben die Teilnehmer die Möglich keit, sich für die Beraterbörse auf der Website des Green Club Index zu registrieren. Interessierte Clubs finden auf diese Weise direkten Zugang zu kompetenten Energieberatern für den Clubbereich. Kontakt: Roman Dashuber dashuber@thema1.de Green Club Label an der Kulturfabrik in Esch-sur-Alzette, Luxemburg.
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TOOLBOX FÜR KLIMAFREUNDLICHE EVENTS Nachhaltiges Veranstaltungs management, umwelt bewusste Eventplanung oder klimaneutrale Veranstaltung – es gibt viele Varianten, dem effizienten Umgang mit Energie bei der Planung und Durchführung von Events einen Namen zu geben. Ganz egal ob es um ein Festival, einen Volkslauf oder eine Konferenz geht. Der Hintergrund oder die „Philosophie“ dahinter ist stets die Gleiche: Es geht darum, Energieverbräuche, Emissionen und Ressourcen zu kalkulieren, sie bewusst zu reduzieren und das, was unvermeidbar ist, zu kompensieren. Denn immer, wenn viele Menschen zusammenkommen um miteinander zu feiern, Sport zu treiben oder Wissen auszutauschen, werden mehr oder weniger hohe Energiemengen sowie Ressourcen verbraucht.
Klimaschutz beginnt nicht erst auf der Ver anstaltung selbst, auf der Licht, Strom und Wärme, Speisen und Getränke benötigt werden. Bereits bei der Anreise der Teilnehmer und der Veranstalter spielt CO2 eine Rolle,
garantieren die Checklisten, die der Broschüre beiliegen. In diesen Listen sind die relevanten Faktoren in komprimierter Form zum Abhaken zusammengetragen.
denn der Verbrauch von Energie auf dem Weg zum Veranstaltungsort ist unumgänglich, lässt sich aber auf ein Minimum drücken. Die EnergieAgentur.NRW bietet Organisatoren und Veranstaltern dazu als Unterstützung verschiedene Tools und Ratgeber an.
Speziell für Lauf- und Sportevents gibt es inen Praxisleitfaden, der auf Sportvereine, e Sponsoren und Kommunen zugeschnitten ist. Auch hier sind die wichtigsten To Dos in Checklisten aufgeführt, die den KlimaschutzJob erleichtern. Beides kann kostenlos unter www.energieagentur.nrw.de/klimaschutz heruntergeladen und bestellt werden.
Die Broschüre „Klimaneutrale Veranstaltungen“ enthält viele Anregungen und praktische Hinweise, wie sich eine Veranstaltung mit einem Minimum an CO2 gestalten lässt. Wichtig: Diese Maßnahmen bedeuten nicht unbedingt Mehraufwand für die Veranstalter. Es geht lediglich darum, bewusster zu handeln – es ändern sich also nur die Anforderungen, nicht aber der zeitliche Aufwand. Die 16-seitige Broschüre ist in die drei großen Abschnitte vor, während und nach der Veranstaltung eingeteilt. Während es in den ersten beiden Phasen konkret um die aktive Verminderung von Emissionen z. B. durch die Auswahl des Veranstaltungsortes, seiner Beschaffenheit und das Catering inkl. Herkunft der Speisen und Getränke geht, ist die letzte Phase von Datendokumentation und -auswertung geprägt. Um tatsächlich eine Klima neutralität einer Veranstaltung vorweisen zu können, ist diese CO2-Bilanzierung unerlässlich, da anhand dieser Analyse die Kom pensationsmengen der Veranstaltung bestimmt werden können. Eine e infache Handhabung und Umsetzung der Tipps und Tricks für eine klimaneutrale Veranstaltung
Wer die Emissionen seiner Veranstaltung kalkulieren, bilanzieren oder einfach über den Daumen peilen will, braucht den Online Event.rechner der EnergieAgentur.NRW. Hier lassen sich die treibhausgasrelevanten Veranstaltungsdaten ganz unkompliziert eingeben. Den Rest – umrechnen, auswerten etc. – übernimmt der Rechner. Kostenlos. Er zeigt auch an, in welchem Handlungsfeld besonders hohe oder niedrige Verbräuche zu verzeichnen sind. Interessant sind dabei vor allem die Spitzenverbräuche: Die sind zwar zunächst kein Grund zur Freude – betrachtet man sie aber aus einer anderen Perspektive, erkennt man das Potenzial an Einsparungen, die in dieser Kategorie noch rauszuholen sind. Darüber hinaus kann man die Daten mehrerer Veranstaltungen mit einander vergleichen, um weitere Potenziale und Chancen zu erkennen und für weitere Events zu nutzen. Der Event.rechner ist zu finden unter: www.energieagentur.nrw.de/tools
Start zum klimaneutralen Siegerländer AOK Firmenlauf 2012, Photo: Rene Achenbach green music bbq 2014
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GREEN PICTURES GROUP Plattform für eine klima freundliche Film- und TV-Produktion in NRW und weltweit.
Carbon Footprinting ist in vielen wirtschaft lichen Sektoren schon längst präsent. Wer sich innovativ mit diesem Thema ausein andersetzt, kommt jedoch selten aus der Film- oder Fernsehindustrie – noch seltener dabei aus Deutschland. Warum muss das eigentlich so sein?
Effizienz und Storytelling Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen wirkt sich nicht nur positiv auf das Klima aus, es lassen sich auch in dieser Branche durch Effizienzmaßnahmen erheb liche Kosten sparen und darüber hinaus gute Geschichten erzählen.
Grüner Produktionsalltag In UK ist Carbon Footprinting, also das Messen der verursachten Treibhausgas emissionen, bereits in den Produktionsalltag integriert und verpflichtend bei der BBC und dem britischen Sender SKY. Mit dem Ziel eine klimafreundliche Film- und TV-Produk tion auch in Deutschland weiter zu etablieren, hat THEMA1 in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW nun die Green Pictures Group ins Leben gerufen. Teil dieses Netzwerkes sind hauptsächlich relevante Vertreter der TV Branche, ihre Zulieferer und weitere Partner aus der Region NRW – doch auch überregionale und internationale Akteure sind eng in die Entwicklung mit eingebunden und herzlich willkommen!
Mitmachen Im Rahmen des ersten Workshops im Frühling 2014 wurde über Prioritäten und Maßnahmen im Klima- und Ressourcenschutz abgestimmt. Darüber hinaus wurden bereits erste Praxisanwendungen zur grünen TV-Serienproduktion auf den Weg gebracht. Aufgebaut wird dabei auch auf dem Know-How nationaler und internatio naler Initiativen und auf Erfahrungen aus Projekten wie der Carbon Film Quote, einer Klimainitiative aus der Werbebranche. Ein nächster Workshop findet im September 2014 statt. Dort werden weitere Entscheidungen für die Weiterentwicklung der Initiative in enger Abstimmung mit den beteiligten Akteuren erarbeitet. Doch auch für neue Interessenten aus der Film- / Fernseh- und Werbebranche stehen die Türen für eine Teilnahme am Workshop oder als Pilot partner offen. Dass grüne Ansätze in der Film- und Fernsehbranche umsetzbar sind, kann man in Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten oder auch in Hamburg/SchleswigHolstein, Berlin oder Bayern sehen. Mit der Green Pictures Group gibt es nun dafür eine Plattform – für NRW und die weite Welt. Kontakt: Jan Christian Polania Giese polania@thema1.de
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GREEN TOURING Best Practice Die Green Music Initiative und die Popakademie Baden-Württemberg starten gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv ,,We Invented Paris“ eine Kooperation in Sachen Green Touring. Kick-Off war auf dem diesjährigen South Side Festival – mit einem Akustik Picknick.
Eine Tour quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ein europäisches Künstlerkollektiv und gut besuchte Konzertvenues. So die kurzgefasste Bilanz der kürzlich beendeten Rocket Spaceship Tour von ,,We Invented Paris“. Doch was heißt das eigentlich genau für die Umwelt? Das Künstlerkollektiv rund um den Basler Flavian Graber wollte es genauer wissen und hat sich mit einer Projektgruppe der Popakademie und der Green Music Initiative zusammengesetzt um diese Frage zu beantworten.
regional und saisonal produzierten Lebensmitteln auch Angaben zur Reduktion von Food Waste. Damit Band T-Shirts bald auch sozial und ökologisch verträglich sind wurde außer dem das Merchandising dement sprechend umgestaltet. Für die wichtigen Themen Mobilität und Übernachtung liegen die Maßnahmen schon in der Schublade, doch auch wie die „New Kids on the Block“ gehen „We Invented Paris“ einen Schritt nach dem anderen.
Warum Green Touring? Green Touring Auf einer Tour entstehen CO2-Emissionen an verschiedenen Ecken und Enden. Es wurden daher zuerst systematisch die unterschiedlichen Teilbereiche abgesteckt und genau hingeschaut, wo die klimaschädlichen Emissionen entstehen können. Daniel Lenk, Sprecher der studentischen Gruppe Green Touring „We Invented Paris“ ergänzt dazu: „Auffällig ist, dass längst nicht nur Band und Audience Travel oder die Venue ins Gewicht fallen, sondern auch eine Nacht im Hotel einen wichtigen Beitrag zum CO2-Fuß abdruck beisteuert.“ Aber es bleibt nicht nur bei einer Bestandsaufnahme: In Zusammenarbeit mit der Band und Julian Butz, dem Bandmanager, wurde ein Maß nahmenkatalog erarbeitet, der bereits in die Planung für die kommende Herbsttour mit einfließt. Dabei werden schrittweise die wichtigsten CO2-Quellen, die sogenannten Hotspots, adressiert. Bei der Auswahl der Venue werden Clubs bevorzugt gebucht, die ein Green Club Label tragen oder ein Engagement im Klimaschutz glaubhaft nach weisen können. Auch der Production Rider wurde u.a. im Bereich Catering überarbeitet und enthält neben dem Wunsch nach
„Wir glauben, dass auch unseren Fans das Thema Umwelt am Herzen liegt und wir somit gemeinsam ein Zeichen setzen können“ sagt Flavian Graber. Passend zur Thematik erschien diesen Sommer die neue Single von ,,We Invented Paris“: „Polar Bears ist nicht nur ein Song über eine wunder bare Beziehung sondern darf auch als Antwort auf die globale Erwärmung verstanden werden.“
Kick-Off auf dem Southside Festival Um ein erstes „grünes“ Zeichen zu setzten haben ,,We Invented Paris“ gemeinsam mit der studentischen Projektgruppe und der Green Music Initiative zu einem „Piquenique Acoustique“ auf dem „Grüner Wohnen“Camping Gelände des Southside Festivals eingeladen. Knapp 400 grüne Camper haben begeistert geschlemmt und dem exklusiven Akkustik-Set gelauscht – Green Touring kommt also nicht nur der Umwelt zugute sondern auch den Fans! www.weinventedparis.com www.greenmusicinitiative.de/best-practise/ artists/
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GO GROUP EUROPE GO stands for Green Operations. GO Group Europe is an independent, pan-European and crossindustry think-tank to inspire people in the music festival and events industry to run their operations greener and smarter. www.go-group.org
The GO Group Europe was initiated by the Green Music Initiative, Bucks University, GreenEvents Conference and the European festival association Yourope at the first GreenEvents Conference in 2010 in Bonn. The mission of the GO Group is to: 1. Identify international best practice in sustainable innovation for the music festival and event industry 2. Aggregate, communicate and share the collective knowledge with interested stakeholders from all over Europe
3. Establish working relationships between different industry groups to enable practical and spontaneous exchange of personal experiences 4. Build a Sustainability Training Curriculum for festival and event promoters in collaboration with Bucks University GO Group meetings are open to stake holders interested in actively pushing the Green Agenda. Therefore, we would like to invite you (or your sustainability manager) to take part in the discussions …
GO Group Workshop @ Berlin Music Week, 5-6 September 2013
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SCHNIPPELDISKO Die Schnippeldisko ist eine kulinarische Protestaktion, um der sinnlosen Verschwendung leckerer Lebensmittel die Stirn zu bieten. Doch nicht nur das. Die Disko ist vor allem auch ein großer Spaß – Spaß am gemeinsamen Schnippeln, Kochen und Tanzen.
Allzu oft wird uns heute suggeriert, dass Küchenarbeiten wie Kartoffeln schrubben, Karotten schälen und Salat putzen keinen Spaß machen. Die Schnippeldisko trotzt diesem Gerücht und beweist das Gegenteil. Initiiert durch den Slow Food Aktivisten Hendrik Haase, die Slow Food Youth Berlin und die Green Music Intiative feierte die Schnippeldisko im Januar 2012 ihr Debüt. Eine Tonne regionales und saisonales BioGemüse, das nicht zu 100% der Norm entsprach (zu klein, zu groß, zu krumm) und deswegen für den Handel nicht zugelassen wurde, schnippelten und verkochten zahl reiche HelferInnen. Das ergab 9.000 Por tionen Suppe, die auf der „Wir haben es Satt!-Demo“ an hungrige Demonstranten verteilt wurde (Die Demo macht sich stark für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft und gutes Essen).
Und da schnippeln und kochen bei guter Musik doppelt so leicht von der Hand geht, gab es exquisit tanzbare Beschallung von DJs der Green Music Initiative. So schrumpfte der Gemüseberg fast von alleine. Seitdem hat sich die Idee der Schnippel disko schnell verbreitet. In den Niederlanden, Griechenland, Italien, Brasilien und zuletzt sogar in Südkorea gab es Neuauflagen der Schnippeldisko. In Frankreich konnte sich die Idee sogar in Form der Disco Soupe Bewegung national etablieren. Kontakt: Hendrik Haase mail@wurstsack.com
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SAUERCROWD Die SAUERCROWD Berlin war ein kulinarischer Flashmob. Er feierte eines der bekanntesten Gerichte der Welt und einen wich足 tigen Teil unserer Esskultur. 足Sauerkraut!
Am Abend des 10.12.2013 kaperte die SAUERCROWD die Markthalle IX in BerlinKreuzberg. Dort wurden zu feiner Tanzmusik die Krauthobel geschwungen und anschließend der Kohl gestampft – bei 120 bpm; an den Plattentellern einige Berühmtheiten, die für die gute Sache auflegten: Tiefschwarz, Menage a Trois & V incenzo Ragone.
Die SAUERCROWD war Teil des Terra Madre Days 2013: An diesem weltweiten Aktionstag des Vereins Slow Food feiern auf der ganzen Welt Menschen regionale Esskultur und den Erhalt von kultureller Vielfalt vom Acker bis auf den Teller. Dabei geht es um gutes, sauberes und faires Essen, für alle und das weltweit!
Das Kraut konnte nach der Stampferei von allen Anwesenden mit nach Hause genommen werden. Gläser hierfür gab’s gegen eine kleine Spende samt Anleitung. Denn bis Kraut zu Sauerkraut wird, müssen erst ein paar Tage vergehen und es will ein bisschen gepflegt werden, damit’s was wird. Die Veranstaltung hat zudem echtes Krautfunding betrieben: Alle Erlöse der Aktion gingen an den Berliner Bauernhof SpeiseGut, der den Kohl zur Verfügung stellte und Mittel für einen kleinen Traktor sammelte.
Die Sauercrowd war eine Aktion von: Slow Food Youth Berlin slowfoodyouth.de/netzwerk/gruppen/berlin Green Music Initiative www.greenmusicinitiative.de Markthalle neun www.markthalleneun.de SpeiseGut www.speisegut.com wurstsack www.wurstsack.com Slow Food Berlin www.slowfood-berlin.de Pretzlaw Communications www.pretzlaw.de Kraut Braut www.fb.com/krautbrautberlin Kantine Neun www.kantine-neun.de
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GASTGEBER DES GREEN MUSIC BBQ
Green Music Initiative Die Green Music Initiative dient als Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainment-Branche. In enger Kooperation mit renommierten wissenschaftlichen Instituten, Stakeholdern und bekannten Künstlern werden Reduktionsstrategien beispielhaft umgesetzt. Die Vision der Green Music Initiative ist eine zukunftsfähige Musikbranche mit Vorbildcharakter in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Reduzierung von schädlichen Umwelteinflüssen. Das Ziel ist, in der Branche eine Nachfrage nach innovativen und nachhal tigen Strategien zu schaffen – sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht. www.greenmusicinitiative.de
und die kreativen und innovativen Faktoren des Standorts Mannheim zu stärken. Die Wirtschaftsförderung versteht sich als Kümmerer und Lotse für Unternehmen, Gewerbetreibende, Investoren, den Einzelhandel, Existenzgründungen, Kreative, Selbständige und wissenschaftliche Institutionen. www.mannheim.de/wirtschaftsfoerderung
EnergieAgentur.NRW Die EnergieAgentur.NRW arbeitet im Auftrag der Landesregierung von NordrheinWestfalen als operative Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebereich: von Energieforschung, Entwicklung, Demonstration und Markteinführung über Energieberatung bis hin zur beruflichen Weiterbildung. www.energieagentur.nrw.de
c/o pop Festival Vom 20.–24.08.2014 wird in Köln wieder ein Konzertfeuerwerk abgefeuert: Zu den Highlights der 11. Ausgabe des c/o pop Festivals zählen Konzerte von Elbow, Kelis, Warpaint und Agnes Obel. An über 20 Orten in ganz Köln werden außerdem Mount Kimbie, The Glitch Mob, Cashmere Cat, Hundreds, Get Well Soon, Kele Okereke, Gonjasufi, Nick Waterhouse u. v. m. auftreten. c-o-pop.de/festival · c-o-pop.de/convention
Wirtschafts- und Strukturförderung Mannheim Die Hauptaufgaben der Wirtschafts- und Strukturförderung sind, Mannheims Unternehmen bei ihrem Erfolg zu unterstützen 38 –
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EE MUSIC Mit Aktionen in 27 Ländern ist EE MUSIC die größte Kampagne zum Thema Energie in der europäischen Musikveranstaltungsindustrie. Initiativen wie Julie’s Bicycle, Green Music Initiative und Elevate Festival haben sich mit Energie-, Musik- und Kommunikationsexperten aus ganz Europa zusammengeschlossen, um im Musiksektor Energiemanagementund Energieeffizienzkapazitäten aufzubauen. EE MUSIC wird dabei vom Intelligent Energy Europe Programm der Europäischen Kommission finanziell unterstützt und von WIP Renewable Energies München koordiniert. www.ee-music.eu
POP NRW
Electronic Beats
POP NRW ist ein fein aufeinander abgestimmtes Angebot aus Workshops, Auftrittsmöglichkeiten, Awards sowie Coachings durch professionelle Trainer und verbindet somit vielfältige Ansätze der Struktur-, Projektund Bestenförderung miteinander. Es ist ein durchgängiges modulares Förderprogramm, welches ambitionierte Musiker unterstützt und ihnen die Möglichkeit gibt, über ihre regio nalen Grenzen hinaus zu konkurrieren sowie bestenfalls im Ausland zu bestehen. www.popnrw.de
Electronic Beats is the international music program by Telekom. All activities share a virtual home at electronicbeats.net, where the latest news on artists and events meet with reports on travel, art, design and fashion. www.electronicbeats.net
PARTNER
Wir danken unseren Partnern für ihre großzügige Unterstützung!
Impressum Green Music Initiative c/o THEMA1 GmbH, Torstraße 154, 10115 Berlin, Germany Kontakt: Roman Dashuber, +49 30 779 0 779 12, dashuber@thema1.de Bildrechte: Elevate Festival (Seite 1, 12, 22), Sebastian Fleiter (Seite 15), EE MUSIC (Seite 16), Christian Alltag (Seite 20, 21), Rene Achenbach (Seite 26), Slow Food (Seite 35, 37) Diese Broschüre wurde auf 100% Recycling-Altpapier gedruckt, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel und dem EU Ecolabel.
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ee music helps music events save energy and reduce carbon emissions.
Meet our experts at ee music training sessions, workshops and events in 27 European countries.
Get involved and use our costfree carbon calculators, the ee music IG Tools, on www.ee-music.eu.
We are active in Austria, Belgium, Bulgaria, Croatia, Czech Republic, Denmark, Estonia, France, Germany, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Italy, Latvia, Lithuania, Malta, Netherlands, Norway, Poland, Portugal, Romania, Slovakia, Slovenia, Spain, Sweden, United Kingdom.
MUSIC, ARTS AND POLITICAL DISCOURSE WWW.ELEVATE.AT
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