EMAS in der Praxis: Präsentation von Christoph Hügelmeyer

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EMAS in der Praxis: Möglichkeiten und Grenzen eines Umweltmanagementsystems im Kulturbereich

Christoph Hügelmeyer, Umweltmanagementbeauftragter und Technischer Direktor der KBB


Gliederung • • • • •

Kurzeinführung: Was ist eigentlich EMAS? Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Tägliche Arbeit mit EMAS Chancen und Grenzen des EMAS-Systems im Kulturbereich Ausblick auf zukünftige Projekte


Was ist EMAS?


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB • Wie sollen wir in Zukunft auf gute Art leben, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? • Zukunftsfähigkeit als kulturelle Herausforderung annehmen • individuelle und gesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten entwickeln • neue Perspektiven und eine Vorstellung davon schaffen, wie unsere Zukunft sein könnte.


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Konvoiverfahren mit Arqum •

Vom Umweltbundesamt finanziert – gemeinsam mit dem Büro Arqum umgesetzt – Einrichtung Umweltteam, Interne Auditor*innen – Erarbeitung Umweltleitlinie, Setzung von Schwerpunkten – Aufstellung eines Rechtskatasters (alle relevanten Vorschriften, Richtlinien, Entscheidungen, Gesetze, Regeln, etc.) – Bewertung aller direkten und indirekten Umweltaspekte – Erfassung aller Umweltdaten

• • •

Daraus ergeben sich Umweltauswirkungen – danach Umweltprüfung Aus der Prüfung werden Umweltziele abgeleitet, die im Umweltprogramm formuliert werden Einbindung der Mitarbeitenden


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Verantwortlichkeiten im KBB-Umweltmanagement Umweltmanagement Geschäftsführung - KGF

Umweltteam

Umweltmanagementbeauftragter TD KBB

Ansprechpartner UmweltTeam BFS

Ansprechpartner UmweltTeam HKW

Ansprechpartner UmweltTeam MGB

Gebäudemanagement MGB (Technik)

Ansprechpartner UmweltTeam IFB

Gebäudemanagement BFS

Gebäudemanagement HKW / ZTR

Verantwortlich für die Erhebung aller technischer Daten

Verantwortlich für die Erhebung aller technischer Daten

Brandschutzbeauftragter

Brandschutzbeauftragter HKW / ZTR

Brandschutzbeauftragter MGB

Brandschutzbeauftragter

Sicherheitsbeauftragte BFS

Sicherheitsbeauftragte HKW

Sicherheitsbeauftragte MGB

Sicherheitsbeauftragte IFB

Verantwortlich für die Erhebung aller technischer Daten

Gebäudemanagement IFB Verantwortlich für die Erhebung aller technischer Daten

Ansprechpartner UmweltTeam ZTR

Zentrale Logistik Verantwortlich für die Erhebung der Verbrauchsdaten Material

Leiter ZF

Umweltteam setzt sich aus Mitarbeiter/innen aller Geschäftsbereiche zusammen Ersthelfer/innen sind in allen Geschäftsbereichen benannt und ausgebildet Fachkraft für Arbeitssicherheit

Verantwortlich für die Erhebung der Dienstreisedaten

Leiterin ZP Verantwortlich für die Dokumentation der Schulungen u. Unterweisungen der MA Dienstreisedaten

Sicherheitsbeauftragte ZTR Brandschutzbeauftragter HKW / ZTR


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Interne Auditor*innen – – – – –

Min. 2 Personen Ca. 5-6 Arbeitstage pro Jahr Aus allen Abteilungen möglich - möglichst breit verteilt Schulung für interne Auditor*innen Interne Betriebsprüfungen (1x Jahr) – anhand von Checklisten/Fragebögen • • • • •

Werden Vorschriften eingehalten? Was wurde erreicht? Gibt es Verbesserungen? Stimmt die Umweltpolitik mit den Zielen überein? Werden die EMAS-Anforderungen eingehalten


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Umweltschwerpunkte


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Stakeholder-Analyse

mit den Geschäftsbereichen: Berliner Festspiele mit Martin Gropius Bau Haus der Kulturen der Welt Internationale Filmfestspiele

Interessierte Partei

Einfluss und Bedeutung für die KBB

Erwartungen

Beschreibung der KBB

an die KBB

Faktor von 1 = niedrig bis 10 = hoch

Bemerkung

Erwartbare Risiken und Chancen Faktor von 1 = niedrig bis 10 = hoch

Bemerkung

Gewichtung

Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH

Notwendige Aktivitäten

Mitarbeiter*innen ca. 610 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt mit (un)befristeten Verträgen

Einhaltung der umweltrelevanten Vorgaben Beteiligung an der Weiterentwicklung von EMAS

ökologisch vorbildliches Handeln der KBB

Die Akzeptanz der MA ist die Grundlage aller Umweltaktivitäten Mitarbeiter sind in die interne Kommunikation einzubinden.

(R)Die Beteiligung der Mitarbeiter ist aufgrund der generellen Arbeitsbelastung gering (C)Die Mitarbeiter identifizieren sich stärker mit der KBB, da ihre Interessen in Bezug auf Umweltschutz wahrgenommen werden. Motivationssteigerung.

Es müssen immer wieder neue Möglichkeiten der Motivation erdacht werden Einbeziehung der Mitarbeiter durch Angebote, Dienstfahrräder, direkte Ansprache Werbung zur Mitarbeit in den EMAS Gremien

Künstler

Nachhaltiges Verhalten

ökologisch vorbildliches Handeln der KBB, Offenheit für neue Impulse

Bringen Impulse von außen mit. Sind weniger "betriebsblind".

(C)Wichtiger Multiplikator, die das Engagement aus der KBB in andere Häuser tragen können und deshalb auch positive Impulse geben

Kommunikationsaustausch befördern. Abfrage der Künstler über neue Vorschläge, ggf. auch programmatischer Natur

Tolerierung der Veranstaltungen Beteiligung an Veranstaltungen Werbung für die Veranstaltungen Direkte Kontaktaufnahme bei Störungen

Einhaltung der Lärmemmissionsvorschriften Rechtzeitige und umfassende Information über besondere Störfälle Steuerung der prozesse durch spielplan, Verkehrslenkung, etc.

Anwohner sind in die betrieblichen Prozesse nicht eingebunden Sie bleiben oft anonym Sie interessieren sich häufig nur wenig für die Angebote der KBB und können deshalb schwer überzeugt werden

(R)Die Anwohner schränken die Anzahl und Qualität der Veranstaltungen ein. (C)Die Anwohner fühlen sich wertgeschätzt, mitgenommen und identifizieren sich stärker mit den Veranstaltungen der KBB. Positiver Multiplikator

Kommunikation mit den Anwohnern Werben um Verständnis Direkte Ansprache nach Fehlverhalten mit Einladung o.ä. Einpegeln der Anlagen Programmgestaltung entsprechend Lärmschutzverordnung Tag der offenen Tür

Anwohner

BFS: Schaperstrasse 18 - 21, Fasanenplatz, Meierottostrasse 1 - 7 HKW: "Bundestagsschlange" Joachim-Karnatz-Allee IFB: Anwohner am Potsdamer Platz und im Umfeld anderer genutzter Kinos


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Rechtskataster – – – – – – –

KBB eigene Umweltvorgaben Allgemeines Umweltverwaltungsrecht Wasserhaushaltsgesetz und untergesetzliches Regelwerk Kreislaufwirtschaftsgesetz und untergesetzliches Regelwerk Bundesimmissionsschutzgesetz und Verordnungen Rechtsvorschriften im Umgang mit Chemikalien Energierecht (außer Themen, die unter Immissionsschutz fallen)


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Umweltaspekte – Direkt • Direkte Verbrauchsdaten (Ressourcenverbräuche, Abfallmengen, umweltrelevante Medien, Büromaterial, Dienstreiseaufkommen)

– Indirekt • Kommunikation, Beschaffung, Mobilität (Mitarbeitende, Besuchende, Lieferanten) Quantitative Bedeutung hoch (A) durchschnittlich (B) gering (C)

Prognostizierte zukünftige Entwicklung zunehmend (A) stagnierend (B) abnehmend (C) zunehmend (A) stagnierend (B) abnehmend (C) zunehmend (A) stagnierend (B) abnehmend (C)

hoch (A) A A B A B B B B B

Gefährdungspotenzial durchschnittlich (B) A B B B C C B C C

gering (C) B B B B C C B C C


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Chancen & Risiken Organisationskontext/Stakeholder/Umweltaspekte/Rechtskataster Risiken / Chancen

Kategorie

Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit (hoch, mittel, gering)

Mögliche Auswirkung

aus Kontextanalyse R: Fahrverbote für die Umgebung des VerwaltungStandortes

Umweltzustände

hoch

C:

Umweltzustände

hoch

KBB eigene Transporter können Umstieg auf Elektrotransporter, nicht mehr genutzt werden Anreise, Ausbau und regelmäßig Wartung des KBB eigenen Fahrrad-Fuhrparks für Dienstfahrten in Berlin, Ausschreibung von entsprechenden Fahrzeugen zu Festivals Raumgewinn auf früheren Fahrradstellplätze einrichten, Parkplätzen, mehr "Elektro-Ladestationen" für Fahrradstellplätze Mitarbeiter und Kunden/Lieferanten einrichten

Ausbau des ÖPNV und verstärkte Nutzung durch Kunden und Mitarbeiter Raumgewinn auf früheren Parkplätzen durch erhöhte Attraktivität des Jobtickets

Handlungsbedarf


Entwicklung und Einführung des EMAS-Systems in der KBB Umwelterklärung


Tägliche Arbeit mit EMAS • • • • •

Datenerfassung Treffen Umweltteam Mitarbeitendenbeteiligung Audit Projekte / Maßnahmen


Tägliche Arbeit mit EMAS Datenerfassung


Tägliche Arbeit mit EMAS Datenerfassung


Tägliche Arbeit mit EMAS Treffen Umweltteam • • •

4x Jahr Treffen Kernteam + alle interessierten Mitarbeitenden Themen

• • • •

Audit (Vorbereitung/Nachbereitung) Vorschläge / Besprechung aktuelle Projekte Auswertungen Dokumentation (eigenes Intranet)


Tägliche Arbeit mit EMAS Beteiligung Mitarbeitende – – – – – –

Umweltteam / interne Auditor*innen Datenerfassung Allgemeine jährliche Information auf Jahresversammlung Anlassbezogene Informationen (Beschaffung, Heizen/Lüften, etc.) Vorstellung des Systems bei neuen Mitarbeitenden KBB-Umwelttag


Tägliche Arbeit mit EMAS Audit / Umweltbetriebsprüfung – – – – –

Alle 3 Jahre Revalidierung / jedes Jahr Überwachungsaudit Jeweils externe Gutachter (1 bzw. 2 Tage) Begehung der Standorte Überprüfung der Unterlagen Hinweise / To-Dos zur Verbesserung des Systems und der Umweltleistung


Tägliche Arbeit mit EMAS Projekte / Maßnahmen – Umstellung auf Ökostrom – Energetische Sanierung der Gebäude – CO2-Kompensation der Dienstreisen / Dienstreiserichtlinie / nachhaltiges Reisebüro – Umstellung auf E-Mobilität / Nutzung von Dienst- und Lastenrädern – Entwicklung von Leitfäden • Nachhaltige Beschaffung • Nachhaltiges Catering • Nachhaltige Organisation von Veranstaltungen

– KBB-Umwelttag


Chancen und Grenzen des EMAS-Systems • Chancen – – – – – – –

Bietet guten Leitfaden – tlw. vorgegebene Struktur Vergleichsdatenerhebung KVP Bereitschaft zur Veränderung muss gegeben sein Rechtskonformität nachgewiesen Kommunikation nach innen und außen Flexibilität


Chancen und Grenzen des EMAS-Systems • Grenzen – – – – – –

Rein betriebliche Betrachtung Abbildung von Veranstaltungen ist kompliziert Selbstverpflichtung Bürokratie Hohes Maß an Organisation (viele Ressourcen) Umweltleistung muss nicht gut sein, um Siegel zu erhalten


Ausblick auf zukünftige Projekte • Neben dem System braucht es klare politische Entscheidungen (z.B. Klimabudgets) • Austausch der Kulturinstitutionen zu Umweltmanagementsystemen und eigenen Projekten und Prozessen • Verzahnung Betrieb und Kulturproduktion (Bsp.: Theatertreffen) – CO2-Footprinting (Wie kann EMAS unterstützen oder dieses übernehmen?)

• Zusammenarbeit mit Energieagentur Energieeinsparcontracting


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