Green Music BBQ 2013

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If I can't dance, it's not my revolution!

Green Music BBQ

20. Juni 2013

c/o pop, Kรถln

EISE

EUROPAR


Lothar Schneider Geschäftsführer EnergieAgentur.NRW

Das Green Club Label Es gibt Dinge in unserem Leben, die sind zertifiziert und wir wissen: Sie sind gut. Ein Grand Cru aus dem Burgund zum Beispiel oder Schinken und Käse, die original aus Parma stammen. Der Kölner Dom und das Bauhaus sind als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Und das englische Königshaus führt eine Liste der offiziellen Hof­ lieferanten, der „Royal Warrant Holder“ für Autos etwa – Aston Martin – aber auch für den Magenbitter der Queen. All diese Auszeichnungen wirken bei uns schnell und unmittelbar und wecken ein wohliges Gefühl von Qualität und Sicherheit. Das Wissen um verbriefte Qualität lässt uns Speisen und Getränke intensiver genießen und wir dürfen uns beim Magenbitter ­innerlich einen Moment der Queen ­verbunden fühlen. Architektur und Design erscheinen uns vielleicht noch aufregender und eleganter, wenn die UNESCO sie in den Rang globaler Exzellenz erhebt. Es gibt auch Dinge, denen eine Auszeichnung verwehrt wurde und die uns noch Jahre später einen Schauder über den Rücken jagen: die A-Klasse beim Elchtest, UNICEF beim Spenden-Check, Deutschland beim Wembleyspiel von 1966. Durchgefallen. Es kann sich fatal

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auf die Entwicklung eines Produktes oder einer ganzen Organisation auswirken, wenn ein Label nicht erteilt wird und die Öffentlichkeit sieht, dass bestimmte Qualitätsansprüche nicht erfüllt sind. Wenn wir als EnergieAgentur.NRW gemeinsam mit der GMI heute die ersten Clubs in Deutschland mit dem Green Club Label auszeichnen, dann greifen wir auf diesen Mechanismus zurück. Wir zeigen symbolisch, dass wir das Engagement der ausgezeichneten Clubs um den ­Klimaschutz anerkennen und wir tun dies auch im Namen des nordrhein-westfä­ lischen Klimaschutzministeriums. Sie können fortan nach außen dokumentieren, dass Sie sich als gute Gastgeber nicht nur für Live-Acts und kalte Getränke zuständig fühlen. Sie stehen auch dafür, dass der ökologische Fußabdruck beim Feiern überschaubar bleibt. Dahinter steckt immer eine Menge Arbeit und vor allem Ausdauer. Aber ohne Arbeit und A ­ usdauer wären der Grand Cru und der Parmigiano Reggiano heute nicht das, was sie sind. Und der Kölner Dom brauchte über 600 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. Wenn Sie also einmal ermüdet sein sollten von Checklisten zur Energieeffizienz, von Filterwechseln und Verhandlungen mit ­Ihrem Stromlieferanten oder all den kleinen, profanen Dingen, die zu weniger CO2 in unserer Atmosphäre führen, dann werfen Sie einen Blick auf das Green Club Label. Es erinnert Sie daran, dass gute, nachhaltige Dinge nicht leicht zu haben sind. Und dass sich die Anstrengung lohnt. Wir gratulieren Ihnen herzlich!


Vorwort

Jacob Bilabel

Gründer Green Music Initiative / THEMA1

Wofür es sich zu leben lohnt. Eines ist klar: Es gibt wohl keinen Fleck in Deutschland, der nicht irgendwo und irgendwie einen Club, eine Diskothek oder zumindest eine Bar mit Musikhintergrund anzubieten hat. Irgendwas muss also dran sein, an diesem besonderen Ort, der viel mehr ist als Restaurant, Kneipe, Gemeinde­ zentrum oder Wohnzimmer. Ein Club ist ein Ort des gemeinsamen Erlebens unter bewusst erschwerten Bedingungen. Ein Ort des Blühens, Glühens und Verglühens. Der ausgelebte Gegenentwurf zum täglichen Effizienzdruck. Denn in den besten Clubs hat selbst unsere wertvollste Ressource Zeit keine Bedeutung mehr. Wenn aktuell diskutierte Suffizienz­ modelle die Frage nach Selbstbegrenzung, Askese oder Entschleunigung stellen, geht es im Club scheinbar um das Gegenteil: Entgrenzung, Hedonismus und Flow-­ Erlebnisse. Clubbesucher werden gerne als unpolititisch, konsumorientiert und wenig klimafreundlich denunziert. Dennoch, oder: gerade deshalb ist das Green Club Index Projekt so wertvoll. Denn die Theorie des nutzenmaxierenden Homo Oeconomicus versagt bei den großen Fragen der Energieeffizienz: rational verständliche Begründungen für selbst einfachste Massnahmen führen zu emotionaler Verweigerung auf breiter Linie.

Der Grund dafür scheint mir nahe­ liegend: Wärmedämmung ist unsexy. Geiz ist ungeil. Und Sparen vereinsamt. Tief in uns spüren wir, dass es eigentlich genug Energie auf dem Planeten gibt. Dazu kommt bei Einigen ein oft unterschwelliger Wunsch, dass die medial überkommunizierte Klimakatastrophe nun endlich eintreten möge, wie schon Robert Pfaller erkannte: „Nur als Gescheiterte sind wir in einer schlechten Welt unverdächtig“. Fakt ist: wir werden in Zukunft große Teile unserer Gesellschaft umbauen müssen. Solange wir dies als Verzicht oder Bruch eines geleisteten Versprechens auf Wohlstand, Lebensqualität oder Sicherheit empfinden, werden wir scheitern (müssen). Wenn es aber gelänge, diese scheinbar gegensätzlichen Welten zu versöhnen und dabei einen neuen Effizienzbegriff und ein damit verbundenes Werte­ system zu entwickeln, wird dieser Wandel leicht gelingen. Wenn wir das Begrenzen, was wir endlich haben und dafür das Entgrenzen, was uns Menschen im Kern ausmacht und damit unendlich vorhanden ist, erträumen wir im wahrsten Sinne des Wortes eine bessere Welt. Der russische Futurist Majakowski forderte zu Beginn des letzten Jahrhunderts: „Her mit dem schönen Leben“. Das Green Club Index Projekt tritt den Beweis an: We can groove to save the world.

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Sebastian Dresel

Beauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaften Stadt Mannheim

Es bedarf an dieser Stelle keiner Loblieder. Vielleicht eines ersten Dankes für die Tatsache, dass ein Anfang gemacht ist. Aufgrund einer Ini­ tiative, die mit viel Nachdruck und enormer Energie immer wieder um Unterstützung und auch Einsicht ­geworben hat. Das Themenfeld, das es zu behandeln gilt, wird uns nie wieder verlassen. Und es werden noch viele von sich behaupten, schon früh auf nachhaltige Konzepte ­gesetzt zu haben. Sicher. Das gilt nicht allein für die Musik- und Veranstaltungsbranche, das gilt für die gesamte Wirtschaftswelt. Nachhaltigkeit ist bei allen bekannten Abnutzungserscheinungen von Begrifflichkeiten keine Frage des Zeit­ geistes. Ich darf als dafür „Beauftragter“ anmerken: allein hierin besteht eine große Nähe zur Kreativwirtschaft. Auf die häufig gestellte Frage „was das bringt“ kann man mit großem Selbstvertrauen antworten: „das wirst du schon sehen“. Denjenigen (in diesem Fall Clubs und Veranstaltern), die sich an den bestehenden Projekten beteiligt haben, gilt es Respekt zu zollen. Sie sind es, die die Argumente liefern, damit Andere folgen. Und auch aus diesem Grund liegt es so nahe, Kreativwirtschaftsförderung und Projekte wie den Green Club Index zu verzahnen.

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Der Kern der Kreativwirtschaft ist es, Neues in die Welt zu setzen. Wirtschaft­ liche und soziale Nachhaltigkeit ist gleichzeitig ein Kernproblem der Kreativ­ wirtschaft. Denn jeder Kreative, der sich schon mit Fragen beispielsweise des Ur­ heberrechts oder gerechter Entlohnung befasst hat, weiß um die Tatsache, dass „Ausbeutung“ schwerwiegende ausschließlich negative Folgen hat. Ob diese an sich selbst, an Mitarbeitern, an Praktikanten oder eben an natürlichen Ressourcen erfolgt. Die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Wirtschaftsmodellen endet nicht bei LED-Lämpchen. Dort (und an vielen anderen ganz kleinen Stellen) beginnt sie. Es geht aus Perspektive einer Kommune, das muss so lapidar gesagt werden, darum zu zeigen, dass die Kommune (in diesem Fall Mannheim) offen ist für interessante und neue Sicht- und Herangehensweisen. Insofern gilt unser Dank der Agentur THEMA1 und den anderen Projektbeteiligten in Köln, Frankfurt und/oder in NRW und andernorts für die Initiative, die auch in Mannheim angesiedelten ­Unternehmen geholfen hat. Und weiteren helfen wird. Nicht weil es öffentlichkeitswirksam ist – weil es richtig ist.


Vorwort

Norbert Oberhaus Geschäftsführer c/o pop

green music bbq 2013 & verleihung des green club labels Das Jahr 2013 ist ein ganz besonderes für die c/o pop: Schließlich feiert das ­Festival sein zehnjähriges Bestehen. Was 2004 noch mit einem dreiwöchigen, kunter­bunten und ein wenig chaotischen Veranstaltungs-Marathon unter dem Titel c/o pop startete, ist heute zu einem 5-­tägigen internationalen Musikfestival geworden, mit zahlreichen Konzerten und Clubshows in 35 verschiedenen Venues und unter Beteiligung von über 150 Künstlern aus aller Welt. Auch die C’n’B – Creativity & Business Convention ist stetig gewachsen und hat sich zu einer international angesehenen Konferenz für die Kreativwirtschaft entwickelt. Mit hochkarätigen Experten, Panels und interaktiven Formaten navigiert uns die C’n’B auch 2013 durch die richtungsweisenden Themen und aktuellen Entwicklungen des digitalen ContentUniversums. Unter der Regie von c/o pop entstand zudem mit dem Projekt „Europareise“ in den vergangenen fünf Jahren eine weltweit vernetzte und in dieser Form einzigartige Plattform für Festivals, deren zahlreiche Vertreter sich auch diesen Sommer wieder hier in Köln treffen, um sich inhaltlich, strategisch und natürlich auch musikalisch auszutauschen.

Um all dies erreichen zu können, war c/o pop immer offen für Kooperationen und Partnerschaften, die von der engen Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen wie der Kölner Philharmonie, dem WDR oder auch dem Veranstalter-Interessen­ verband KLUBKOMM bis hin zur Vernetzung mit globalen Kultur-Playern wie dem Goethe-Institut reichen. Wir freuen uns sehr, dass nun auch die Green Music Initiative (GMI), die im Jahr 2011 gemeinsam mit der Energie.Agentur NRW das Pilotprojekt Green Club Index (GCI) in Nordrhein-Westfalen gestartet hat, zu den wichtigsten Partnern von c/o pop, Europareise und C’n’B gehört. Natürlich liegen auch uns Themen wie Energieeffizienz, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften sehr am Herzen. Bereits zum zweiten Mal haben wir nun die Ehre und erst recht das Vergnügen, als Gastgeber des Green Music BBQ zu fungieren und im Rahmen dieser Zusammenkunft und der Verleihung des Green Club Labels unseren Teil dazu beizutragen, dass sich zwischen Bratwurst und Bier genügend Zeit findet für produktive Gespräche und den Austausch innovativer Ideen zwischen den Akteuren der Clubszene, Vertretern von Politik und ­Wirtschaftsverbänden und schließlich der Musik- und Kreativwirtschaft.

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Dr. Maja Göpel

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

wenn ich nicht ­tanzen darf, mach' deine ­revolu­tion alleine. (frei nach Emma Goldman) Überzeugt davon, dass die politische und wirtschaftliche Ordnung der Gesellschaft grundlegend ungerecht sei, entschied Emma Goldman sich, ihr Leben der Konzeption einer völlig neuen Gesellschaftsordnung zu widmen. Das war ­zwischen 1869 und 1940. Heute hungern 2,5 Milliarden Menschen, während das Welt-BIP bei fast 72 Billionen USD liegt – ca. 9380 Euro pro Kopf. Seit der Finanzkrise wird die Kluft zwischen Reich und Arm rasant immer größer. Als Reaktion auf die Verschuldung zur Rettung des Finanzsektors steht allein die Reduktion von Staatsausgaben im Fokus, während Banken mit noch riskanteren Finanzprodukten Rekordgewinne machen. Braucht es mehr für eine Revolution? Da ist noch mehr: Jedes Jahr beuten wir viel mehr Ressourcen aus, als nachwachsen können. „Overshoot day“ heißt der Tag, an dem die jährlichen Kontingente unserer Erde aufgebraucht sind, danach beginnt der Abbau der Grundlagen für ein zukünftiges Leben in Frieden und Wohlstand. 2012 war dieser Tag bereits am 22. August. Die Energiewende ist nur eine erste Welle von vielen, die folgen müssen, um unser Leben mit den natürlichen Beschaffenheiten unseres Planeten in Einklang zu bringen.

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Eine Revolution ist also unausweichlich und es hängt von uns ab, ob sie Gestaltungswille oder Desasterbekämpfung wird. Lasst uns die Revolution tanzen! ­Befreiend. Nicht etwa zurück in die Höhlen und absolut kein Spaß mehr erlaubt. Unsere wachstumsgetriebene Wirtschaft, wettbewerbsdominierte Arbeitsweise und statusorientierte Konsumkultur sind ermüdend. Man kann niemals gut genug sein und genug haben. Umfragen zeigen, dass wir uns mehr Zeit wünschen. Sobald wir genug zu ­Essen und einen Ort zum Leben haben sind die wichtigen Wohlfühl-Kriterien eher immateriell: Gesundheit, bedeut­ same Beziehungen, Anerkennung unserer Leistung und das Gefühl, eine gewisse Kontrolle über unser Leben zu haben. Psychologen haben festgestellt, dass wir nicht Güter wollen, sondern die damit assoziierten Erfahrungen und Erlebnisse. Auch beobachten sie, dass wir mehr ­Freude empfinden, wenn wir Dinge mit anderen teilen. Können wir uns also nicht entspannen und vom mühsamen Konkurrieren verabschieden? Damit würden wir auch elementare Triebfedern von Ressourcenausbeutung und gesellschaft­lichen Ungleichheiten beseitigen. Die Werte und der Esprit einer Revolution bilden bereits das Fundament der neuen Ordnung. Tanzen verkörpert für mich Verbundenheit und Selbstausdruck, Harmonie und Freiheit, Energie und Achtsamkeit, Verausgaben und Erholen. Dieser Esprit in allen Lebensbereichen würde eine Welle auslösen, die unsere Strukturen wirklich verändert. Diese ­Welle wird eine gewaltige, und hey, wir nehmen sie gemeinsam!


The Green Music Music Initiative Initiativedient acts as pan Die Green als aPlattform zur Förderung einer klimaverträglichen European platform coordinating the music Musikund Entertainment-Branche. In enger and entertainment industry’s efforts to Kooperation renommierten minimise theirmit climate impact. COwissenschaft­ -reduction 2 lichen Instituten, Stakeholdern strategies are implemented in und close bekannten cooperaKünstlern werden cReduktionsstrategien beispieltion with scientifi institutes, stakeholders and haft umgesetzt. Die Vision der Green Music

Initiativepaving ist eine Musikbranche artists, thezukunftsfähige way for others to follow. mit Vorbildcharakter in der Umsetzung von GMI showcases best practise with the objec­Klimaschutzmaßnahmen Reduzierung tive to create industryund wide demand von for schädlichen Umwelteinflüssen. Das Ziel ist, der innovative and sustainable solutions – inboth Branche Nachfrage nach point innovativen from the eine climate and business of view.und nachhaltigen Strategien zu schaffen – sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht.

www.greenmusicinitiative.de


Sprecher

Lothar Schneider EnergieAgentur.NRW Lothar Schneider ist Geschäftsführer der ­EnergieAgentur.NRW.
 Lothar Schneider wurde 1955 geboren. Er studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart und absolvierte betriebswirtschaftliche Seminare am Uni­ ­ versitätsseminar der Wirtschaft, Schloss Gracht. Nach dem Studium arbeitete er in der Projektleitung und -steuerung sowie der zugehörigen Fachplanung in den Bereichen Facility ­ Management, Informations­ verarbeitung und Industrieplanung. Zudem leitete er Projekte der Organisations- und Managementberatung u.a. im Wirtschaftszweig Automotive. 1989/1990 war Schneider federführend an der Konzeption und der Gründung der EnergieAgentur.NRW beteiligt und verantwortet seitdem im Management die Bereiche Finanzen und Controlling. Seit der Zusam­ menlegung der EnergieAgentur.NRW mit der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW im Jahr 2007 ist Lothar Schneider einer der Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Seit 2008 leitet Schneider zudem als Manager das AutoCluster.NRW.

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Jacob Bilabel Green Music Initiative Jacob Bilabel ist Gründer der Green Music Initiative, einer Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche durch die Initiierung und Rea­ lisierung von gemeinsamen Aktivitäten. Ziel ist die Reduktion der CO2-Emissionen in ­allen Bereichen. Davor arbeitete Jacob ­Bilabel als Vizepräsident Communications and New Business bei Universal Music Deutschland. In den folgenden Jahren gründete er MySpace ­ Deutschland und wurde Social Media Berater der Grünen. Während der Wahlen ­ 2005 war Jacob Bilabel persönlicher Berater Joschka Fischers, damals Deutschlands Außenminister. Jacob Bilabel ist Geschäftsführer des unabhängigen Berliner Think-Do Tanks THEMA1, dessen Ziel ist, den Übergang in eine Low Carbon Society zu beschleunigen. Er ist Mentor an der Universität der Künste in ­Berlin und Gründungsmitglied der ReDesign Deutschland Initiative. Jacob Bilabel ist Mitglied des Technical Mirror Committee ­ des neuen ISO 20121 Standards für Sustainability im Event Management.


Sprecher

Sebastian Dresel Stadt Mannheim Geboren 1975 in Karlsruhe wurde er früh in den Plattenläden und Clubs Mannheims ­sozialisiert. Neben diversen hoch interessanten (aber allesamt nicht abgeschlossenen) Studiengängen schrieb er über Musik, ­startete ein Label, arbeite beim Radio oder veranstaltete Partys und Konzerte. 2007 wurde er zum „Beauftragten für Musik und Popkultur“ beim Mannheimer Kulturamt berufen. Seit 2010 hat sich sein Arbeitsfeld um die übrigen 10 Teilmärkte der Kreativwirtschaft erweitert. Er versteht sich als Schnittstelle innerhalb einer Stadtverwaltung.

Norbert Oberhaus c/o pop Norbert Oberhaus, geboren 1961, betreibt seit 1992 die Agentur „Oberhaus Kultur­ management“ in Köln. Darüber hinaus ist der Diplom-Betriebswirt als langjähriger ­Programm-Macher für die Bereiche Worldund Popmusik im Kölner „Stadtgarten“ tätig und agiert mit seiner Agentur als Partner für lokale und nationale Kulturproduktionen und Konzertveranstaltern. Dazu zählen u. a. der Westdeutsche Rundfunk, das Moers-­ Festival, die lit.cologne und der Landes­ musikrat NRW. Des Weiteren ist er der Ini­ tiator des seit 1999 jährlich stattfindenden „Summer Stage“-Festivals sowie der Mit­ ­ begründer des „JazzCologne“-Festivals. In seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der cologne on pop GmbH hat er 2004 mit dem c/o pop Festival einen beachtenswerten Nachfolger der PopKomm aus der Taufe gehoben und 2010 den ans Festival angegliederten internationalen Brachentreff „C'n'B Convention“ ins Leben gerufen. Norbert Oberhaus ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Köln.

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Green Club Index Jetzt sollen auch die Clubs noch „grün“ werden und zum Klimaschutz beitragen. Und wie bitte soll das aussehen? Lauschen wir in Zukunft nur noch Unplugged Bands, die bei Kerzenschein spielen, während wir an unserem warmen Bier nuckeln? Nein, auf keinen Fall! Das Pilotprojekt Green Club Index ist angetreten, um zu beweisen, dass ein grüner Club genauso laut, schön, grell und exzessiv ist wie bisher, aber dafür erheblich weniger Energie benötigt. Die Ergebnisse der bisherigen Pilotprojekte in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt am Main und Mannheim geben uns Recht. „Rave to save the planet“, das funktioniert. www.greenclubindex.de


Hintergrund Ein Club oder eine Diskothek durchschnitt­ licher Größe hat einen jährlichen Stromverbrauch von etwa 120.000 kWh. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von über 30 Drei-Personen-Haushalten oder einem CO2-Ausstoß von knapp 67 Tonnen pro Club. Da es mehr als 5500 Clubs und Diskotheken in Deutschland gibt, sind die TreibhausgasEmissionen, die in diesem Bereich hauptsächlich durch Strom- und Wärmebedarf entstehen, eine relevante Größe. Trotzdem spielt das Thema Energieeffizienz, mit dem eine hohe Reduktion der schädlichen Klimagase möglich wäre, im Clubbereich bisher nur eine untergeordnete Rolle. Mit dem ­Pilotprojekt Green Club Index sollen die erheblichen Reduktionspotentiale im Club­ bereich nun erschlossen werden.

Vorreiter – Pilotprojekte in NRW, Frankfurt und Mannheim Die Green Music Initiative (GMI) startete im März 2011 in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW das Pilotprojekt Green Club Index (GCI), um die Reduktionspotenziale des Clubbereiches endlich zu erschließen. Das Pilotprojekt begann mit 6 Clubs aus ganz Nordrhein-Westfalen mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Alle Clubs erhielten gratis eine maßgeschneiderte Energieberatung und konnten dadurch zum Teil erheblich Energie und Kosten sparen.

Weitere regionale Pilotprojekte folgten in Frankfurt am Main und in Mannheim. Dort wurden je 4 Clubs seit dem Herbst 2012 für ein halbes Jahr begleitet. In Mannheim wurde das Projekt von einem breiten ­ Konsortium von 5 Partnern getragen. Dort ­ engagierten sich neben der GMI die Wirtschaftsförderung Mannheim, die Klimaschutzagentur Mannheim, das Cluster­ management Musikwirtschaft Mannheim & Region, sowie die Popakademie BadenWürttemberg im Projekt. In Frankfurt am Main wiederum wurde das Projekt von der GMI und dem Energiereferat Frankfurt, der kommunalen Energieagentur, getragen. Weitere Pilotprojekte in Hamburg, Stuttgart, Berlin und der Schweiz sind aktuell in Planung oder haben, wie aktuell in Dort­ mund, gerade begonnen (GCI Dortmund in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW, dem Juicy Beats Festival, dem Umweltamt der Stadt Dortmund). Einen Überblick zu den Ergebnissen der ­bisherigen Pilotprojekte finden sich auf den Seiten 18/19.

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Das Green Club Label – eine Auszeichnung für Clubs und Spielstätten

Seminare „Energieeffizienz in Clubs und Diskotheken“ & Beraterbörse für Clubs

Nachdem die beachtlichen Ergebnisse des ersten Pilotprojektes im März 2012 präsentiert wurden, haben vor allem Clubbetreiber (aber auch weitere Akteure) den Wunsch geäußert, dass diese Bemühungen in punkto Klimaschutz nun auch an die Zielgruppe der Clubgänger herangetragen werden sollen. Hierfür müssen sie einfach und klar kommunizierbar sein.

Die Green Music Initiative und die EnergieAgentur.NRW haben Ende Oktober 2012 die ersten beiden Seminare für KfW-Energie­ berater durchgeführt. Beide Termine waren ausgebucht und ein voller Erfolg. Die Berater konnten sich aus erster Hand über die ­Erfahrungen aus dem Pilotprojekt informieren und branchenspezifisches Know-How erlangen. Die Teilnehmer dieser und zukünftiger Seminare haben die Möglichkeit, sich für die Beraterbörse auf der Website des Green Club Index zu registrieren. Interessierte Clubs finden auf diese Weise direkten ­Zugang zu kompetenten Energieberatern für den Clubbereich.

Die Green Music Initiative und die EnergieAgentur.NRW haben diesen Impuls auf­ gegriffen und gemeinsam das Green Club L abel entwickelt, um es Clubs zu ermög­ ­ lichen, ihr Klimaschutzengagement sichtbar zu machen. Das Green Club Label wird genauer auf den Seiten 20/21 vorgestellt.

Weitere Trainingsangebote sind für die zweite Hälfte 2013 geplant.

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Green Club Index und darüber hinaus … Der Nutzen des Projektes ist ein doppelter: Zum einen wird der Clubszene mit diesem Vorstoß ganz konkret geholfen. Einen Club energieeffizienter zu machen, spart immer Kosten. Zum anderen verleihen wir der ewig drögen Klimaschutzdebatte damit neuen Spin.

Endlich betreiben auch die „coolen“ Clubs ernsthaft Klimaschutz und – oh ­wunder – sie sind immer noch laut, grell und schön. ­K limaschutz ist nicht nur Verzicht. Klimaschutz zusammen!

und

Glamour,

das

geht

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Pilotclubs

Pilotclubs Nordrhein-Westfalen

Gloria-Theater, Köln www.gloria-theater.com

16 Einzelmaßnahmen hat das Gloria im Rahmen des Pilotprojektes realisiert und spart damit knapp 28% Stromkosten pro Jahr.

Butan Club, Wuppertal www.butanclub.com

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Club Bahnhof Ehrenfeld, Köln www.cbe-cologne.de


Bahnhof Langendreer, Bochum www.bahnhof-langendreer.de

Stereo, Bielefeld www.stereo-bielefeld.de

Ufer8, DĂźsseldorf www.ufer8.de

Pilotclubs Frankfurt am Main

Elfer www.11-er.de

Nachtleben www.facebook.com/ ClubNachtlebenFfm

Kingkamehameha www.king-kamehameha.de

Travolta www.club-travolta.de

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Pilotclubs Mannheim

Capitol www.capitol-mannheim.de

Rude7 www.rude-7.de

Koi www.koi-mannheim.de

Das Zimmer www.daszimmer.com

Zertifizierte Clubs

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Centralstation, Darmstadt www.centralstation-darmstadt.de

Herr Walter, Dortmund www. herr-walter.de

Eventum, Wuppertal www.eventum-wuppertal.de

Kulturfabrik, Esch-sur-Alzette, LU www.kulturfabrik.lu

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SO36, Berlin www. so36.de

MIKZ, Berlin www.mikz-berlin.de

www.villagio-detmold.de

Das Villagio war der erste Club, der mit dem Green Club Label ausgezeichnet wurde und das zu Recht. Mit Investitionen im Wärme­bereich und in LED Technik, intelligenten Stromzählern, Optimierung des Stromtarifs, Verhaltensoptimierung und einem offiziellen Energiemanager hat das Villagio die Kriterien absolut übererfüllt. Wir gratulieren!

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Ergebnisse der Green Club Index Pilotprojekte

Im Rahmen der einzelnen Pilotprojekte wurden in Abstimmung mit den Pilotclubs stets sehr konkrete Maßnahmenpläne entwickelt. Im Fokus standen hierbei Maßnahmen, die keine bzw. geringe Kosten verursachen.

Pilotprojekt in NRW Teilnehmende Clubs: Gloria, Club Bahnhof Ehrenfeld (Köln), Bahnhof Langendreer ­( Bochum), Ufer8 (Düsseldorf), Stereo (Bielefeld), Butan (Wuppertal) Einsparungen* Strombereich: 83.000 kWh, Einsparungen* Wärmebereich: 19.000 kWh CO2-Einsparungen*: 63 Tonnen CO2, Kosteneinsparungen*: 26.000 Euro Zeitraum: März 2011 – März 2012 Projektpartner:

Pilotprojekt in Frankfurt am Main Teilnehmende Clubs: Travolta, Elfer, KingKamehameha, Nacht­leben Einsparungen* Strombereich: 69.000 kWh, Einsparungen* Wärmebereich: – CO2-Einsparungen*: 39 Tonnen CO2, Kosteneinsparungen*: 15.500 Euro Zeitraum: November 2012 – Mai 2013 Projektpartner:

Pilotprojekt in Mannheim Teilnehmende Clubs: Capitol Mannheim, KOI, Rude7, Das Zimmer Einsparungen* Strombereich: 46.000 kWh, Einsparungen* Wärmebereich: – CO2-Einsparungen*: 26 Tonnen CO2, Kosteneinsparungen*: 9.500 Euro Zeitraum: November 2012 – Mai 2013 Projektpartner:

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Einsparungen* im Strombereich 29,0%

27,6%

35.000 30.000

kWh/Jahr

25.000

47,5%

20,4%

20.000 11,2%

15.000

20,7%

10.000

48,4%

46,6%

33,2%

7,3%

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6,6%

1,6%

5.000

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Kosteneinsparungen*

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CO2-Einsparungen*

124 Tonnen Entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 102 Clubgängern.

*Bei den angegebenen Werten handelt es sich um Schätzungen, die davon ausgehen, dass alle Maßnahmen der Maßnahmenpläne umgesetzt werden. Die Schätzungen beziehen sich auf ein Jahr.

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Green Club Label Mit dem Green Club Label können Clubs und Spielstätten erstmals ihr Klimaschutzengagement sichtbar machen.

Das Green Club Label – eine Auszeichnung für Clubs und Spielstätten Nachdem die beachtlichen Ergebnisse des ersten Pilotprojektes im März 2012 präsentiert wurden, haben vor allem Clubbetreiber (aber auch weitere Akteure) den Wunsch geäußert, dass diese Bemühungen in punkto Klimaschutz nun auch an die Zielgruppe der Clubgänger herangetragen werden ­sollen. Hierfür müssen sie einfach und klar kommunizierbar sein. Die Green Music Initiative und die EnergieAgentur.NRW haben diesen Impuls aufgegriffen und gemeinsam das Green Club L abel entwickelt, um es Clubs zu ermög­ ­ lichen, ihr Klimaschutzengagement sichtbar zu machen.

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Wie bekommt man das Label? Zuallererst gilt: Das Label wird für zwei Jahre vergeben. Für die Erstvergabe und die wiederholte Vergabe gelten leicht unterschiedliche Kriterien: Erstvergabe 1. Der Clubbetreiber hat an einem Pilot­ projekt des Green Club Index teilgenommen. 2. Der Clubbetreiber muss eine Energie­ beratung durch einen unabhängigen Energieberater durchführen lassen. Die Energieberatung soll nach den Standards der KfW-Energieberatung Mittelstand oder vergleichbaren Standards durch­ geführt werden. Nach Abschluss der Beratung ist ein Beratungsbericht mit entsprechendem Maßnahmenplan der GMI vorzulegen. Wiederholte Vergabe Um das Label nach Ablauf der ersten zwei Jahre abermals für zwei weitere Jahre zu erhalten, muss ein aktualisierter Maßnahmenplan (Output Energieberatung) bei der GMI eingereicht werden. Dieser wird auf Plausi­ bilität und Fortschritt überprüft. Ist beides gegeben, wird das Label abermals für ­ zwei weitere Jahre vergeben.


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Wie komme ich an einen Energieberater?

Einbindung in die Kommunikation der GMI Nichts leichter als das. Unter dem Bereich Natürlich werden wir über euch und eure Erfolge berichten. Zudem wird für jeden „Energieberater“ auf der Website des ­ Green Club Index findet sich eine Online-­ Club ein Profil auf der Website des Green Club Index angelegt. Dort könnt ihr euch mit Datenbank mit speziell für den Clubbereich qualifizierten Beratern. Alle Berater haben an Bildern, dem Datenblatt und weiteren Inhaleinem der Fortbildungsseminare „Energie­ ten präsentieren. effizienz in Clubs und Diskotheken“ teilgenommen, die von der EnergieAgentur.NRW Kost’ das was? und der GMI durchgeführt werden. Im Rahmen der Erstvergabe entstehen keine Kosten für die Labelvergabe. Wird ­ Wo bekommt man das Label? jedoch die wiederholte Vergabe für einen ­ Bei der GMI. Sie vergibt das Label, sobald Club beantragt, so entsteht eine Bearbeider Beratungsbericht vorliegt und geprüft tungsgebühr von 250 Euro, die an die GMI wurde. zu entrichten ist.

Es gibt nicht nur das Label, sondern noch einiges mehr … … und zwar Folgendes: Erstellung eines Datenblattes Hier bekommt ihr genau aufgeschlüsselt, welche geplanten und durchgeführten Maßnahmen euch was gebracht haben in ­ Punkto Energieeinsparung, Kostenreduktion und CO2-Minderung. Ein Musterdatenblatt und die Datenblätter der Clubs aus dem Pilot­ projekt in NRW finden sich unter www.greenclubindex.de/label.

Wichtig: Die anfallenden Beratungskosten durch einen externen Berater im Rahmen der Energieberatung müssen durch den Clubbetreiber getragen werden und liegen nicht im Verantwortungsbereich der ­EnergieAgentur.NRW oder der GMI. 80% ­ einer solchen Energieberatung (ca. 1280 Euro) werden durch die KfW Bankengruppe gefördert. Damit verbleibt ­ einem Club üblicherweise ein Eigenanteil ­ von ca. 320 Euro.

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Co-funded by the Intelligent Energy Europe Programme of the European Union

EEMusic Green Music goes Europe

Ein Festival in Deutschland braucht in nur drei Tagen bis zu 300.000 kWh Energie und damit in etwa so viel wie 120 Haushalte in einem ganzen Jahr. 5.500 Clubs emittieren zusammen fast 400.000t CO2 jährlich. Und im Rest von Europa sieht das meistens ganz genau so aus – obwohl Pilotstudien wie der Green Club Index in Deutschland gezeigt haben, dass man durch einfache Maß­ ­ nahmen bis zu 25% Energie einsparen kann. Bisher gibt es im europäischen Raum für Clubs, Festivals und Spielstätten allerdings kaum geeignete Beratungsangebote, um daran etwas zu ändern. Energiesparpotenziale werden aufgrund fehlender Informationen und Best Practices einfach nicht realisiert. Die Green Music Initiative hat in Deutschland bereits seit 2008 Leuchtturmprojekte für nachhaltige Musikevents initiiert und umgesetzt. Mit ihren Erfahrungen wird sie zusammen mit neun weiteren Projektpartnern in den nächsten drei Jahren ein bisher einzigartiges Projekt leiten: EEMusic – The E ­ uropean Initiative for Scaling Up Energy ­Efficiency in the Music Event Industry. ­Neben der Umsetzung weiterer Best Practice Beispielen in den europäischen ­Mitgliedstaaten wird die Green

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Music Initiative vor allem den paneuropä­ ischen Wissenstransfer organisieren. Dazu werden für alle EU-Länder Energieeffizienzmaßnahmen identifiziert und Energieberater speziell für die Musikeventindustrie ausgebildet. In über 60 Veranstaltungen in 30 Ländern werden Clubs und Festival-Promoter, Equipment-Hersteller, Energieberater und weitere Stakeholder zur Vernetzung zusammengebracht. So wird die Green Music Initiative mehr als 1.600 Clubs und Spielstätten, 175 Festivals und mehr als 4.000 Stakeholder aus der Branche erreichen, damit auch für Europa endlich gilt: Less Energy, More Music! Das Projekt startet offiziell am 10. Oktober 2013 und wird durch das Intelligent Energy Europe Programm der Europäischen Union gefördert. Neben der Green Music Initiative im Management Team: WIP – Renewable ­ ­Energies, das Elevate Festival, die britische Initiative Julie’s Bicycle und TH32TYTWO MEDIA. Kontakt: Nina Hillekum, hillekum@thema1.de Green Music Initiative, t +49 30 7790 779 16

Co-funded by the Intelligent Energy Europe Programme of the European Union



Sounds For Nature Leitfaden Bereits 2005 erschien der richtungweisende „Leitfaden für Open-AirFestivals“ von Sounds For Nature (SfN), damals noch als Projekt unter dem Dach des Bundesamts für Naturschutz (BfN). Viele deutsche Festivals – darunter Veranstaltungen wie Taubertal Festival, Rocco Del Schlacko, Das Fest, Deichbrand oder die RhEINKULTUR – richteten sich danach aus und wurden SfN-Festivals. Sie wurden Vorreiter und Vorzeigeveranstaltungen einer Bewegung, die bis heute enorm an Gewicht gewonnen hat. www.soundsfornature.eu

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Die Kriterien für SfN-Festivals aus dem Leitfaden fanden Einzug in internationale ­ Awardrichtlinien, und auch das Bundes­ umweltministerium übernahm die SfN-­ Ansätze in seine Veröffentlichungen zum Thema. Man darf also ohne Übertreibung von einem Referenzwerk für nachhaltige Festivalproduktion sprechen. Seit 2012 steht die Sounds For Nature Foundation e.V. als gemeinnütziger Verein ­ auf eigenen Beinen und verfolgt weiterhin die selben Ideale – in enger Kooperation mit dem damaligen BfN-Mutterschiff. Ein erster Schritt in diese „neue Selbstständigkeit“ war die komplette Überarbeitung des Leit­ fadens. Pünktlich zur 2013er Festivalsaison erscheint er nun als „Leitfaden für die umweltverträgliche Gestaltung von Open-AirVeranstaltungen“ neu.

Neueinsteigern wird eine einzigartige Orientierungshilfe an die Hand gegeben, um sich im „grünen Dschungel“ zurechtzufinden, während im Umweltschutz erfahrenen Veranstaltern mit Sicherheit noch die eine oder andere neue Tür aufgezeigt wird, durch die es zu schreiten gilt. Wir freuen uns außer­ ordentlich, den Leitfaden im Rahmen des Green Music BBQ zum ersten mal auch der Öffentlichkeit vorstellen zu können.

Kontakt: Holger Jan Schmidt holger@bnpd.de Tel. +49 (0) 228 20 70 80 4 www.soundsfornature.de

So erfolgreich die erste Ausgabe des Leit­ fadens war, die vorliegende 2. Fassung geht sogar noch einige Schritte weiter. Um zusätzliche Themenfelder erweitert und mit Best-Practise-Beispielen von SfN-Festivals und anderen umweltfreundlichen Veranstaltungen angereichert wird auf über hundert ­Seiten der ganz große Bogen von Managementstruktur und Kommunikation über Mobilitätsmanagement, Abfall, Energie/ ­ Klimaschutz bis hin zu Catering und Mate­ rialnutzung gespannt.

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Gäste

Green Music BBQ 2013 & 2012

Marcus Adam hdpk Hochschule der populären Künste Reinhard Allgaier La Candela musikagentur GmbH Paul Baranowski Stadt Dortmund Florinn Bareth Green Music Initiative Friederike Behr ecocontrolling Stephan Benn Klubkomm eV Ruud Berends Networking Music Daniel W. Best Bestworks Jacob Bilabel Green Music Initiative Michael Biwer prolight + sound Stefan Bohne Artheater Lena Buck Green Music Initiative Alexandra Buschmann Klukomm e.V. Oliver Buschmann Herr Walter Julian Butz Kollektiv / Greener Maifeld Derby Felicitas Cardenas Popakademie BadenWürttemberg Ralf Christoph c/o pop Ben Costantini Midem Roman Dashuber Green Music Initiative Lina de Carlo Stadtgarten Detlef Diederichsen Haus der Kulturen der Welt Berlin Jo Dober Conscience Torge Dräger Club Bahnhof Ehrenfeld Sebastian Dresel Stadt Mannheim Martin Elbourn Great Escape Festival Torsten Engelking-Mala Cup Concept Mehrwegsysteme GmbH Stephan Faber STATION hilltop J Henry Fair Ali Farahmand – Andre Fastenrath Beratender Ingenieur Achim Fehlau star4you.info Sebastian Fleiter The Electric Hotel Jenny Forsthoff Eventum Wuppertal Stefanie Franke Juicy Beats Festival Jennifer Friedrich EnergieAgentur.NRW Joachim Frielingsdorf EnergieAgentur.NRW Jane Fullerton Smith Sustainable Event Solutions Tina Funk Creative Lobby GmbH Andrea Goetzke all2gethernow e.V. / newthinking GmbH Maja Göpel Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie Jürgen Grethler Grethler Rechtsanwälte Rainer Grigutsch ClubCommission / ClubConsult Michael GroSS Avatours Philipp Haaser Kölner Stadtanzeiger Katrin Hall Monkeytown Live GmbH Jahn Harrison Green Music Initiative Laura Heinrichs Popakademie Katja Hermes Initiative Musik Nina Hillekum Green Music Initiative Oliver Hoffmann Pollerwiesen Eva Holder Begleitung Hendryk Martin Jörn Huberti Eventum Wuppertal Oliver Ihrens Radar Media GmbH Jonathan Imme ignore gravity GmbH Philipp Jacob-Pahl a.s.s. concerts & promotion GmbH Claudia Jericho c/o pop Alex John Radar Media GmbH Daniela Joos La Candela Musikagentur GmbH Anne Kiedaisch Popakademie Alexandra Kinne Sound of Cologne Janina Klabes Clustermanagement Musikwirtschaft Sylvie Kleindienst – Hannah Klose Sounds for Nature Foundation e.V. Guido Koerfer Euro RSCG Melanie Köhler Rude7 Olaf Gemse Kretschmer Berlin Music Commission Manuel Kreutz Solarmaps Tina Krüger Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH Dr. Guido Kuchelmeister Green Music World Philipp Künstle Narip Jörg Laumann Musikmarkt Stefan Leuchten EnergieAgentur.NRW Stefan Liehr Kreutz & Partner Klaus

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Gäste

Linde EA.NRW Christopher Ludwig Popakademie Alice Marchi Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein Hendryk

Martin

Bonoer

GmbH

Markus

Meissner

Heliopolitronics

GmbH Christos Miskou Eventum Wuppertal Nikiforos Miskou Eventum Wuppertal Ecki Moll – Cornelia Much Midem Lotte Müller Popakademie Marcus Müller EnergieAgentur.NRW Michael Müller EnergieAgentur. NRW Sabine Lydia Müller Symbiose Eins Verena Müller EnergieAgentur. NRW Norbert Oberhaus c/o pop Anne Ohlen Medienanwältin René Penning Kulturfabrik Esch-Alzette Thomas Petruschke Freiberuflicher Berater Jan Christian Polania Giese Green Music Initiative Marit Posch Monkeytown Music GmbH Michiko Radomski Red Smurf Media GmbH Matthias Rauch Clustermanagement Musikwirtschaft Steve Redmond – Gisela Renner innovative Energieberatung Nadine Riede Berlin Music Commission Gabriel Riquelme Club Bahnhof Ehrenfeld Julia Rotenberger Kölner Stadtanzeiger Andrea Rothaug RockCity Hamburg e.V. Heiko Ruehl Gewölbe Kai Rüsberg WDR Carlo Luis Ruben Schenk Ass Concerts Heiner Schiemann I-Motion GmbH / Nature One, Mayday Myriam Schiltz Oekozenter Pafendall Frank Schlieder RTL Creation Knut Schlinger MusikWoche Holger Jan Schmidt Sounds for Nature / GO Group Matthias Schmidt popmodern GmbH Dr. Nina Schneider Popakademie Baden-Württemberg Helen Schneider Berlin Music Week Lothar Schneider EnergieAgentur.NRW Dominik Schottner DRadio WIssen Sebastian Schraets Villagio Thies Schröder Ferropolis Fabian Schulte-Terboven eps gmbh Patrick Schünemann Clubmob / SO36 Detlef Schwarte Reeperbahn Festival Andreas Severin crossrelations GmbH Hamed Shahi SSC Group Michael Siemer Gewölbe Tina Sikorski Popakademie Baden-Württemberg Gerd Spiekermann Bahnhof Langendreer Michael Spielmann PE International Daniel Standke EMI Music Germany Annabelle Steffes Sounding Images GmbH / Arte Andrea Steiner Goldstück.com Rebecca Stuffer I-Motion GmbH - Events & Entertainment Tobias Thomas c/o pop Tobias Thon Native Instruments Christian Tjaben Reeperbahn Festival Campus Fabian Töpel fabiantoepel.tumblr.com Jutta Unger c/o pop Jan Volkenstein Greener Maifeld Derby Hanna Waegner Viva con Agua Prof. Hubert Wandjo Popakademie Baden-Württemberg Claudia Wedell Gloria Theater Anna Weigandt Eventum Wuppertal Armin Weische Naturstrom AG Tobias Wicht Butan Club Jens Wienand Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim Markus Zeidler CusCus Music&Events Michael Zscharnack Gloria Theater Frank Zumbruch Stadt Heidelberg

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Projekte von THEMA1

Green Music Initiative

Carbon Film Quote

Die Green Music Initiative dient als Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche durch die Initiierung und Realisierung von gemein­ samen Aktivitäten. In enger Kooperation mit renommierten wissenschaftlichen Instituten, Stakeholdern und bekannten Künstlern werden Reduktionsstrategien beispielhaft umgesetzt. Ziel ist die Verminderung der CO2-Emissionen und Umweltwirkungen in allen Bereichen. www.greenmusicinitiative.de

Eine Initiative mit dem Ziel, die CO2-Belastung von Werbefilmdrehs transparent zu machen und zu reduzieren. Dazu hat Deutschlands größte Agenturgruppe BBDO Germany mit Hilfe international renommierter Wissenschaftler eine hochkomplexe, aber einfach anwendbare Software entwickelt, die vor dem Beginn einer Werbefilmproduktion jeden Posten auf dem KVA in CO2-Werte umrechnet. Mit Hilfe des CARBON FILM QUOTE lassen sich ganz einfach CO2-­ ­ sparende Produktions-Alternativen planen. www.carbonproductionquote.com

GRID EXPO Die Energiewende benötigt neue Strom­ netze, diese müssen jedoch nicht mehr aussehen wie vor 70 Jahren. Das GRID EXPO Projekt präsentiert innovative Designs von Strommasten und positioniert mit Designern, Architekten, Philosophen, Psychologen, Kulturpionieren und Medienexperten die Ästhetik als neuen Impuls in der Energiewende-Debatte. www.gridexpo.eu

PCF World Forum Das PCF World Forum ist eine Plattform zum praktischen Erfahrungsaustausch internationaler Initiativen aus dem Bereich der produktbezogenen Bilanzierung von Umwelt- und CO2-Fußabdrücken. Das PCF World Forum unterstützt Harmonisierungsprozesse zur Messung, Reduktion und Kommunikation von Umwelt- und Klimawirkung von Produkten. Mehr als 500 Vertreter aus Industrie, Einzelhandel, Wissenschaft, Politik und dem NGO Bereich aus über 30 Ländern besuchen die PCF World Summits. www.pcf-world-forum.org

PCF Projekt / Plattform Klima­ver­ träglicher Konsum in Deutschland Die Plattform Klimaverträglicher Konsum richtet regelmäßig Dialogforen zu aktuellen Fragestellungen eines klimaverträglichen Konsums aus. Die Dialogforen werden in enger Abstimmung mit anderen gesellschaftlichen Akteuren durchgeführt und dienen einem ergebnisoffenen Dialog mit dem Potential einer anschließenden Vertiefung in spezifischen Projekten, Arbeitsgruppen, Publikationen u.ä. mit interessierten Teilnehmern und Partnern. www.pcf-project.de

Renewables-Grid-Initiative Die Renewables-Grid-Initiative (RGI) fördert den Ausbau von Produktions- und Hochspannungsnetz-Kapazitäten zur vollständigen Integration von zentral und dezentral ­erzeugter erneuerbarer Energie. Zu diesem Zweck bringt die RGI Umweltverbände und Netzbetreiber an einen Tisch. Mitglieder: WWF, RSPB, Natuur en Milieu, Germanwatch, 50Hertz Transmission, Elia, national Grid, RTE, Swissgrid und TenneT. www.renewables-grid.eu green music bbq 2013

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Gastgeber des Green Music BBQ

Green Music Initiative

EUROPAREISE

Die Green Music Initiative dient als Plattform zur Förderung einer klimaverträglichen Musik- und Entertainment-Branche. In enger Kooperation mit renommierten wissenschaftlichen Instituten, Stakeholdern und bekannten Künstlern werden Reduktionsstrategien beispielhaft umgesetzt. Die Vision der Green Music Initiative ist eine zukunftsfähige Musikbranche mit Vorbildcharakter in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Reduzierung von schädlichen Umwelteinflüssen. Das Ziel ist, in der Branche eine Nachfrage nach innovativen und nachhal­ tigen Strategien zu schaffen – sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht. www.greenmusicinitiative.de

Europareise ist eine Vernetzungs-Plattform für europäische Festivals und Events im Rahmen des c/o pop Festivals und der C'n'B – Creativity & Business Convention. www.c-o-pop.de/en/europareise/home

c/o pop Festival Das internationale Musikfestival feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen und findet vom 19. bis 23. Juni statt. 2004 als Reaktion auf die Abwanderung der Pop­ komm nach Berlin entstanden, hat sich das Festival mittlerweile als feste Größe sowohl im nationalen wie auch im internationalen Festivalbetrieb etabliert. www.c-o-pop.de

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EISE

EUROPAR

Wirtschafts- und Strukturförderung Mannheim Die Hauptaufgaben der Wirtschafts- und Strukturförderung sind, Mannheims Unternehmen bei ihrem Erfolg zu unterstützen und die kreativen und innovativen Faktoren des Standorts Mannheim zu stärken. Die Wirtschaftsförderung versteht sich als Kümmerer und Lotse für Unternehmen, Gewerbetreibende, Investoren, den Einzelhandel, Existenzgründungen, Kreative, Selbständige und wissenschaftliche Institutionen. www.mannheim.de/wirtschaftsfoerderung

EnergieAgentur.NRW Die EnergieAgentur.NRW arbeitet im Auftrag der Landesregierung von NordrheinWestfalen als operative Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebereich: von der Energieforschung, technischen Entwicklung, Demonstration und Markteinführung über ­ die Energieberatung bis hin zur beruflichen Weiterbildung. www.energieagentur.nrw.de


partner

Wir danken unseren Partnern für ihre großzügige Unterstützung!

EISE

EUROPAR

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Impressum Green Music Initiative c/o THEMA1 GmbH, Torstraße 154, 10115 Berlin, Germany Kontakt: Roman Dashuber, +49 30 779 0 779 12, dashuber@thema1.de Bildrechte: c/o pop (Seite 1, 10, 28), Gloria Köln (Seite 14), Villagio Detmold (Seite 17), Sounds for Nature (Seite 24)

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Mehr Infos: www.greenclubindex.de


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