Olive Press Aleman issue 39

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OP EXKLUSIVES INTERVIEW

Wir treffen Franko Martin Stritt, den Konsul des Deutschen Konsulats in Málaga, und beleuchten die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Andalusien und Deutschland Siehe Seite 3

WIR BRAUCHEN EIN ZUHAUSE!

BIS zu 30.000 Menschen haben in Málaga gegen die Wohnungsnot in Spanien protestiert. Landesweit schlossen sich am Wochenende Hunderttausende den Demonstrationen an und forderten dringende Reformen des Immobilienrechts.

In 40 Städten – darunter Sevilla, Valencia und Palma – gingen die Menschen unter dem Motto „Weg mit dem Wohn-Geschäft!“ auf die Straße und forderten ein Ende des profitorientierten Wohnungsmarktes. Gefordert wurden sofortige Maßnahmen gegen explodierende Mieten, fehlenden bezahlbaren Wohnraum und eine Priorisierung der Bedürfnisse der Bevölkerung gegenüber tourismusgetriebenen Politiken.

Der Protest kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die durchschnittlichen Mieten in Spanien innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt haben

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„Wohnen darf niemals zur Luxusware werden – es ist ein Recht, das wir schützen

müssen“: Hunderttausende demonstrieren in Spanien und die Immobilienpreise um 44 Prozent gestiegen sind – weit stärker als die Löhne. Laut einem Bericht der spanischen Zentralbank geben fast 40 Prozent der Haushalte mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus.

Gleichzeitig besteht weniger als zwei Prozent des gesamten Wohnungsbestands in Spanien aus öffentlich gefördertem Wohnraum – weit unter dem OECD-Durchschnitt von sieben Prozent. Aktivistinnen und Aktivisten fordern unter anderem Zwangsmaßnahmen zur Mietsenkung sowie

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eine massive Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus. „Im Zentrum von Málaga wohnen praktisch keine Einheimischen mehr“, sagte Manuel Gómez der Olive Press. „Nur noch Touristinnen, Touristen und auf sie ausgerichtete Unternehmen.“ Der Ingenieur, der vor zehn Jahren nach Málaga gezogen ist, berichtete: „Meine erste Miete für ein Zimmer lag bei 200 Euro. Heute liegt der Durchschnitt bei 500 bis 600 Euro. Mein Partner und ich zahlen zusammen 850 Euro.“

In den vergangenen fünf Jahren sei die Lebenshaltung um rund 45 Prozent gestiegen, doch die Gehälter hätten nicht Schritt gehalten. Viele Familien seien daher gezwungen, in die Außenbezirke oder sogar in Dörfer im Landesinneren umzuziehen.

Ein Sprecher der Organisatoren von Málaga Para Vivir, Kiki España, erklärte: „Es sind 34.466 Menschen offiziell auf Wohnungssuche in Málaga registriert – gleichzeitig gibt es 7.496 Touristenwohnungen mit insgesamt 32.132 Betten. Wie

MASSENPROTEST: Bis zu 30.000 Demonstranten vrsammelten sich in Málaga

soll das nachhaltig sein?“

Der Protestmarsch begann an der Plaza de la Merced – dem Geburtsort Picassos –, wo 80 Prozent der Immobilien als Touristenunterkünfte genutzt werden, und endete im Parque de Huelin. Der Klang von Hunderten Trillerpfeifen und Batucada-Trommeln hallte kilometerweit durch die Stadt.

Verzweifelt: Yolanda Greta und Jimena Centurion droht die Zwangsräumung

Vor allem junge Menschen sind von der Wohnkrise betroffen. Die 26-jährige Juristin Mari Sánchez, die sich eine Wohnung mit vier weiteren Personen teilt, sagte: „Ich gebe 30 bis 40 Prozent meines Gehalts für die Miete aus. Das lässt keinen Raum zum Sparen – nicht einmal für ein Auto.“ Ähnlich äußerte sich Elena Pérez, eine 22-jährige Studentin, die neben dem Studium in Teilzeit arbeitet: „All meine Freundinnen und Freunde sind in derselben Situation.“ Die Krise beschränkt sich nicht auf Málaga. In Madrid demonstrierten mehr als 150.000 Menschen. Sie zogen klappernd mit ihren Wohnungsschlüsseln durch die Straßen und riefen Parolen wie

„Airbnb raus aus unseren Vierteln“. Margarita Aizpuru, eine 65-jährige Bewohnerin des Madrider Stadtteils Lavapiés, berichtete, dass fast 100 Familien in ihrem Gebäude erfahren hätten, dass ihre Mietverträge nicht verlängert würden. „Sie setzen uns alle vor die Tür, um aus den Wohnungen Touristenunterkünfte zu machen.“ Auch Fälle akuter Wohnungslosigkeit infolge von Immobilienspekulation wurden bei den Demonstrationen thematisiert. In Torremolinos etwa droht Yolanda Greta und Jimena Centurión – zwei von insgesamt 120 Bewohnerinnen und Bewohnern – die Zwangsräumung, nachdem ihr Wohngebäude von der teilstaatlichen Bank SAREB aufgrund ausstehender Kredite versteigert wurde.

Meinung Seite 6

EXKLUSIV von Samantha Mythen, Dylan Wagemans und Walter Finch in Málaga

KURZMELDUNGEN

Schießerei

Vier Männer wurden verletzt, nachdem ein Bewaffneter in einem Barbershop in Málaga eine Pistole gezogen und das Feuer eröffnet hatte. Ein Verdächtiger wurde inzwischen verhaftet.

Serienmörder verhaftet

Der meistgesuchte Serienmörder Spaniens, der „Orchard Killer“, wurde in Frankreich verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, drei ältere Landwirte bei verschiedenen Anschlägen in Valencia getötet zu haben.

Mietstreit

Ein 31-jähriger Familienvater aus Sevilla überlebte, nachdem ihm sein 81-jähriger Vermieter aus nächster Nähe in den Kopf geschossen hatte, weil er zwei Monate mit der Zahlung der Miete im Rückstand war.

VERBRECHEN

Wer hat ihn begraben?

DIE Olive Press hat den Tod eines in Verruf geratenen Bestattungsunternehmers bestätigt, der spurlos verschwand und mutmaßlich Millionen von Euro seiner Kundinnen und Kunden in Spanien schuldete. Stephen Nelson, der hinter der mittlerweile aufgelösten Firma Iberian Funeral Plans stand, ist Anfang dieses Jahres in Portugal verstorben. Das Unternehmen, das inzwischen geschlossen wurde und vermutlich Tausende von Geschädigten hinterlässt, wurde von Nelson an der Algarve geführt. Das Standesamt von Por-

EXKLUSIV: „Herzloser“ Chef von Iberian Funeral ist in Portugal gestorben – das Rätsel um die verschwundenen Millionen vertieft sich

von Samantha Mythen

tugal bestätigte seinen Tod und kündigte an, uns diese Woche eine Kopie der Sterbeurkunde zu übermitteln. Die Behörde Conservatória dos Registos Civis in Castro Marim gab an, dass der britische Auswanderer Stephen George Nelson „im Raum Lagos“ gestorben sei. Weitere Angaben lehnte die Behörde ab, stellte jedoch

eine offizielle Registernummer zur Verfügung.

Zuvor hatte Citizens Advice Bureau Spain (CAB) eine frühere Meldung über seinen Tod zurückgezogen, da keine Bestätigung vorlag. Die Organisation bezeichnete die kürzliche Schließung des Unternehmens als „verabscheuungswürdig“ und „herzlos“, da viele Auswanderer nun feststellen mussten, dass die Beerdigungsleistungen

U-BOOT SCHMUGGLER

EIN riesiges Narco-U-Boot, das mit 6,6 Tonnen Kokain im Wert von 200 Millionen Euro beladen war, wurde auf dem Weg nach Spanien abgefangen. Dies gilt als einer der größten Drogenfunde in der europäischen Geschichte. Das gigantische halbtauchfähige Fahrzeug, das vermutlich das bisher größte seiner Art ist, wurde in einer spektakulären Hochseeoperation rund 500 Meilen südlich der Azoren sichergestellt. Ziel der Schmuggelfahrt war offenbar der Guadalquivir-Fluss in Sevilla. Spanische und portugiesische Polizeikräfte arbeiteten im Rahmen der verdeckten Operation „Nautilus“ zusam-

men, um das heimliche Schmuggelboot zu stoppen. Fünf Männer – darunter einer aus Sevilla – wurden an Bord festgenommen und befinden sich nun in Gewahrsam auf der portugiesischen Insel São Miguel.

für ihre Angehörigen nicht mehr abgedeckt sind. CAB-Rechtsberaterin Myra Azzopardi erklärte gegenüber der Olive Press, sie habe „bis in die frühen Morgenstunden recherchiert“. Ihre Organisation habe inzwischen mit einer Anwältin über mögliche rechtliche Schritte gesprochen.

Einige frühere Kundinnen und Kunden von Iberian Funeral haben bereits Klage eingereicht. Azzopardi empfiehlt Betroffenen, bei der Polizei Anzeige zu erstatten (denuncia).

Obwohl die Website des Unternehmens weiterhin online ist, werden seit einem Monat weder E-Mails beantwortet noch Anrufe entgegengenommen.

Iberian Funeral selbst hat keinerlei Informationen an seine Kundschaft weitergegeben – viele von ihnen hatten bis zu 10.000 Euro bezahlt.

„Es gibt einen englischen Ausdruck: It ain’t over till the fat lady sings“, sagte Azzopardi weiter. Sie betonte, dass sie die Betroffenen nicht im Stich lassen werde.

ZWEI Brüder sind zu jeweils neun Jahren Haft verurteilt worden, nachdem sie einen Iren brutal zu Tode prügelten – auf einem bei Touristen beliebten Strand in Málaga. Das Opfer, ein etwa 40-jähriger Mann aus Cork, schlief in der Nähe eines Restaurants am Strand von La Malagueta, als die beiden Täter – der Polizei wegen mehrerer Diebstähle bekannt – es auf seinen Rucksack, sein Mobiltelefon und 200 Euro Bargeld abgesehen hatten.

Brutaler Überfall

Als der Ire aufwachte und versuchte, sich zu wehren, griffen die Männer ihn brutal an. Sie traten auf ihn ein und schlugen schließlich mit einem Stein auf seinen Kopf ein. Sein blutüberströmter Körper wurde am nächsten Morgen von einem schockierten Jogger entdeckt. Eine Obduktion ergab, dass der Mann an einer Hirnblutung starb. Die beiden Brüder, die beide mit Drogenabhängigkeit und psychischen Problemen zu kämpfen hatten, gestanden im Rahmen eines Deal-Verfahrens Raub mit Gewaltanwendung sowie Mord. Zusätzlich müssen sie der trauernden Familie des Opfers eine Entschädigung in Höhe von 150.000 Euro zahlen.

Illegaler Tierhandel

Bei einem spektakulären Schlag gegen den illegalen Tierhandel hat die spanische Polizei einen Schmugglerring aufgedeckt, der gefährdete Tierarten über das Internet anbot. Unter den Tieren befand sich auch ein Leopard. Bei dem Einsatz stellten die Beamten nicht nur die majestätische Großkatze sicher, sondern auch Affen, einen Flamingo sowie makabre Jagdtrophäen wie Zebrafelle und Schildkrötenpanzer.

Insgesamt 26 Verdächtige konnten im Rahmen der unter dem Codenamen „Faunus“ durchgeführten Razzia festgenommen werden und müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Polizei entdeckte zudem illegale Schusswaffen und eine hochmoderne Wilderei-Ausrüstung.

Gefängnis für Carlo?

Real-Madrid-Trainer Carlo

Ancelotti droht eine Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten sowie eine Geldbuße in Höhe von 3,2 Millionen Euro im Rahmen einer Ermittlung wegen Steuerbetrug. Er sagte vor Gericht aus, nachdem ihm vorgeworfen worden war, vor über zehn Jahren eine Million Euro illegal eingenommen zu haben. Im Zentrum des Steuerstreits stehen Einnahmen aus Bildrechten. Ancelotti soll ein „verwirrendes und komplexes“ Geflecht von Briefkastenfirmen aufgebaut haben, um diese Einnahmen zu verschleiern. Staatsanwälte werfen ihm vor, die Übertragung seiner Bildrechte auf im Ausland registrierte Unternehmen

Real-Madrid-Trainer droht eine Haftstrafe von fast fünf Jahren wegen Steuerbetrugs

lediglich vorgetäuscht zu haben, um Steuern zu vermeiden. Der 64-jährige Italiener erklärte, er sei davon ausgegangen, seine Steuerschuld in Höhe von 1,2 Millionen Euro bereits beglichen zu haben. Allerdings wurde bekannt, dass er im Jahr 2015 – dem Jahr, in dem er während seiner ersten Amtszeit bei Real Madrid entlassen wurde – möglicherweise als in Spanien steuerpflichtig galt. Er erklärte, er sei am 25. Mai entlassen worden und habe das Land vier

Interview mit dem deutschen Konsul Franko Stritt

Franko Martin Stritt ist seit eineinhalb Jahren der Chef des deutschen Konsulats in Málaga. Zeit, ihn einmal persönlich zu treffen – und ihm einige Fragen zu stellen.

Gabriele Hefele: „Mir fällt auf der Startseite Ihrer Webseite sofort Ihr Zitat auf: "Das deutsche Konsulat in Málaga unterstützt und fördert die ausgezeichneten und vielfältigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Andalusien und Deutschland und sieht sich auch als Servicestelle für deutsche Staatsangehörige." Sehen Sie sich nicht in erster Linie als Ansprechpartner für die deutschen Residenten hier?

Franko Stritt: Von unseren neun Konsulatsangestellten sind tatsächlich siebeneinhalb Personen mit den klassischen konsularischen Aufgaben betraut: Beantragung von Pässen und Personalausweisen, Ausstellung von Vollmachten, Hilfe bei Diebstählen und Ähnlichem. Meine eigenen Schwerpunkte liegen eher in den Bereichen Politik und Wirtschaft sowie Kultur und Presse – inklusive aller dazugehörigen Kontakte.

G.H.: Bei Ihren offiziellen Empfängen fiel mir auf – im Gegensatz zu einigen Ihrer Vorgänger –, dass Sie fließend Spanisch sprechen und auf einen Dolmetscher verzichten. Wo waren Sie denn in spanischsprachigen Ländern stationiert?

F.St.: Nach meiner Ausbildung im Auswärtigen Amt – damals noch in Bonn – war meine erste Stelle in der Rechtsund Konsularabteilung in La Paz, Bolivien. Danach war ich in vergleichbarer Funktion in Paraguay tätig, jeweils für vier Jahre. Es folgten Einsätze an den Botschaften in Tunesien und Algerien, am Generalkonsulat in Miami, ein Zwischenstopp in der Zentralverwaltung des Auswärtigen Amts in Berlin sowie eine Station als Kanzler an der Botschaft in Mali, einem der ärmsten Länder Afrikas. Anschließend war ich ein Jahr im Generalkonsulat in Erbil im Irak und zuletzt als Kanzler in der Botschaft in Lissabon.

G.H.: Letzteres war ja kurz nach den Kriegsjahren im Irak. Wie war Ihr Leben dort?

F.St.: Das war ein sehr belastendes Jahr. Wir Mitarbeiter waren quasi im Generalkonsulat eingesperrt und konnten nur gelegentlich unter Polizeischutz zum nahegelegenen Super-

EXKLUSIV von Gabriele Hefele

markt. Das war eine Zeit der Tütensuppen. Aber auch die drei Jahre in Mali waren sehr fordernd – mit extremen Temperaturen, gesundheitlichen Herausforderungen und einer schwierigen Versorgungslage.

G.H.: Ihr letzter Aufenthalt war die Botschaft im schönen Lissabon bis 2023. Vermissen Sie Lissabon und Portugal?

F.St.: Nein, denn Andalusien ist durchaus vergleichbar, und wir fühlen uns hier sehr wohl.

G.H.: Neugierig gefragt, wer sind wir? Ihre Familie mit Kindern?

F.St.: Kinder haben wir keine. Ich bin mit meinem Mann verheiratet, und er war schon in Lissabon mit dabei. Wir leben hier gemeinsam in einem Haus in Benalmádena.

G.H.: Ich persönlich habe mich sehr gefreut, dass Sie den Empfang zum 3. Oktober gemeinsam mit dem Land Sachsen in Sevilla veranstaltet haben – im wunderschönen Hotel Alfonso XIII. Allerdings hörte ich einige Pressevertreter aus Málaga über die lange Anreise stöhnen …

F.St.: Sevilla ist nun einmal die Hauptstadt Andalusiens. Die enge wirtschaftliche Verbindung mit dem Land Sachsen besteht bereits seit meinem Vorgänger Arnulf Braun, der diese Partnerschaft auch nach seiner Pensionierung engagiert weiterpflegt. Übrigens: Der Empfang im Alfonso XIII. wurde zur Hälfte vom Land Sachsen finanziert – wir hätten uns das sonst nicht leisten können. Für das Jahr 2024 standen uns nicht ausreichend Haushaltsmittel für größere Empfänge zur Verfügung. Für 2025 weiß ich noch nicht, welches Budget mir für den Empfang zum 3. Oktober zur Verfügung stehen wird, da es noch keinen endgültigen Haushalt gibt.

G.H.: Was gefällt Ihnen besonders in Andalusien und Extremadura, Ihrem Zuständigkeitsbereich?

F.St.: Die Küste zwischen Almuñécar und Marbella – wenn ich dort zum Wandern komme. Natürlich auch Ronda, Córdoba und kürzlich die beeindruckende Mandelblüte. Ich bin zudem gern bei Geschäftseröffnungen und Besichtigungen eingeladen. Besonders beeindruckt hat mich der Besuch eines modernen Jugendgefängnisses in Sevilla, zu dem ich von der andalusischen Landesregierung eingeladen wurde. Der Staatssekretär verkündete dort stolz, dass 80 Prozent der Jugendlichen nach ihrer Entlassung nicht rückfällig geworden seien.

G.H.: Was sind Ihre Zukunftspläne?

Tage später verlassen. Nach seiner Aussage habe er damit nicht die für die Steuerpflicht maßgeblichen 183 Tage in Spanien verbracht. Seine Anwälte betonten, er habe sich nur 155 Tage in Spanien aufgehalten. Die Staatsanwaltschaft hingegen geht davon

aus, dass sein Aufenthalt länger war, da er einen aktiven Mietvertrag für seine Wohnung in Madrid hatte. Ancelotti erwiderte, dass er an einen Jahresvertrag gebunden gewesen sei und eine dreimonatige Kündigungsfrist einhalten musste, weshalb er die Miete bis Oktober weiterzahlen musste.

Gaga auf Tournee

POP-Superstar Lady Gaga kommt im Herbst mit ihrer Mayhem Ball Tour nach Spanien. Es ist das erste Mal, dass sie seit 2022 auf Tournee geht und folgt auf die Veröffentlichung ihres sechsten Studioalbums Mayhem.

Sie spielt am 28., 29. und 31. Oktober im Palau Sant Jordi in Barcelona.

F.St.: Ich möchte versuchen, die Wirtschaftsdelegationen – etwa aus Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg – stärker für Ansiedlungen in Andalusien zu begeistern. Die Region bietet ideale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff: ausreichend Fläche, Sonne – ich möchte diesem Thema neuen Schwung verleihen. Es ist bedauerlich, dass hier bislang so wenige deutsche Unternehmen – abgesehen von den Discountern – vertreten sind. Immerhin hat Mercedes kürzlich eine Niederlassung für Informationstechnologie eröffnet, außerdem ist die DEKRA im Parque Tecnológico ansässig. Aber darüber hinaus gibt es nicht viel. Anfang April wird deshalb die Wirtschaftsförderung Sachsen zusammen mit weiteren Partnern und unter Beteiligung der Deutschen Handelskammer Madrid ein Symposium zu Wasserstoff und Energie in Sevilla veranstalten.

„Ein Stadion hat etwas Elektrisierendes an sich, und ich liebe jeden Moment dieser Shows“, sagte sie.

von Alex Trelinski

Verrückte Stadt

UNTER manchen Expats ist Fuengirola auch als „Funky-Town“ bekannt. Aber jetzt hat Fuengirola einen echten Anspruch auf diesen Namen, denn der Ort ist gleich zweimal mit dem Eurovision Song Contest verbunden.

Nicht nur, dass die spanische Teilnehmerin für den nächsten Monat, Melody (alias Melodia Ruiz, 34), in der Stadt wohnt, auch der norwegische Teilnehmer

Kyle Alessandro ist ein Auswanderer, der hier aufgewachsen ist.

Der 18-jährige Singer-Songwriter wurde in Norwegen geboren, aber sein madrilenischer Vater überredete die Familie, in den Süden zu ziehen, wo er aufwuchs.

Melody, die in Sevilla geboren wurde, wurde bereits mit zehn Jahren mit ihrem Hit El Baile del Gorila berühmt.

Der Song katapultierte sie in den Ruhm, erreichte Doppelplatin in Spanien und brachte ihr sogar eine Nominierung für den Latin Grammy ein. Sie hat sechs Studioalben und zahlreiche Singles veröffentlicht.

Fällt Ostern ins Wasser?

Eine neue Kaltfront könnte pünktlich zur Semana Santa den gefürchteten „Blutregen“ bringen

UNABHÄNGIG von der Uhrzeit oder davon, dass es im März ununterbrochen geregnet hat – auch dieses Jahr droht die Semana Santa ins Wasser zu fallen.

Wie so oft, sobald die Prozessionszeit näher rückt, ziehen über Andalusien dunkle Wolken auf.

Maria und Jesus müssen womöglich erneut zu Hause bleiben: Andalusiens berühmte Osterprozessionen sind durch drohende Unwetter gefährdet.

Ein Wettersystem namens Sturm Olivier bewegt sich der-

REGEN ODER SONNE:

Die Spanische Fremdenlegion wird zu Ostern bei jedem Wetter auf die Straße gehen

Fuengirola im Scheinwerferlicht: Alessandro (oben) und Melody (unten) treten beim Eurovision Song Contest an auf

zeit rasch auf Spanien zu und soll in der Nacht zum Donnerstag eintreffen. Die Temperaturen werden sinken, begleitet von Gewittern und Regenschauern in Andalusien, die im Laufe des Nachmittags zunehmen sollen.

Auch am Freitag ist keine Wetterbesserung in Sicht, da Sturm Olivier dann Spaniens Südosten erreicht. Ein weiterer Störfaktor könnte ein Saharasturm sein, bekannt als „calima“, der über das Wochenende den sogenannten „Blutregen“ mit sich bringen könnte.

Dieses Phänomen sorgt für erhebliche Beeinträchtigungen, da es Autos und Gebäude mit einer hartnäckigen Schicht roten Saharasands überzieht, die sich nur schwer entfernen

lässt. Zudem verschlechtert es die Luftqualität und löst Gesundheitswarnungen für Risikogruppen und Menschen mit Atemwegserkrankungen aus. Die düsteren Aussichten fallen mit dem Beginn der Semana Santa zusammen – Spaniens heiliger Woche, die für ihre neuntägigen Umzüge und Prozessionen bekannt ist und jedes

ES GEHT WIEDER LOS

EIN Auswanderer hat Urlauber in Estepona vor Quallen gewarnt, nachdem mehrere portugiesische Men o'War an einem Strand in Estepona angespült wurden. In den letzten Wochen haben Expats an der Costa del Sol eindringlich vor den Quallen an

der Küste gewarnt.

Jetzt wurden vier dieser Quallen in Estepona entdeckt, was bei den Anwohnern Besorgnis auslöste.

Die Exemplare wurden vor dem Grand Elba Hotel der Stadt, am Strand von Aldea und in der Gegend zwischen Alcaidesa und Santa Margarita gesichtet.

Jahr Tausende auf die Straßen lockt. Schon im vergangenen Jahr mussten vielerorts Prozessionen aufgrund starker Regenfälle abgesagt werden.

Die Bruderschaften beobachten die Wetterlage in dieser

DUNKLE WOLKEN: Sind die OsterProzessionen in Andalusien erneut von einer Regenfront bedroht?

Woche genau. Aktuell wird vor Regen an verschiedenen Tagen gewarnt – besonders am Montag, möglicherweise aber auch am Dienstag und Mittwoch. Sie hoffen auf ein anderes Ergebnis als im Vorjahr, als mehrere Prozessionen ausfielen – darunter auch jene der Bruderschaft „Lágrimas y Favores“, an der der Hollywood-Star und in Málaga geborene Schauspieler Antonio Banderas teilnehmen sollte. Doch ganz gleich, wie das Wetter wird: Spaniens widerstandsfähige Einheit „La Legión“ wird bei ihrer Prozession in Málaga wie jedes Jahr dabei sein – ob bei Regen, Sonne oder Hagel. Meteorologen raten jedoch weiterhin, die Wettervorhersagen regelmäßig zu prüfen, da die Karwoche gerade erst begonnen hat.

Chaos nach Regenfällen

DIE heftigen Regenfälle der letzten Zeit haben auf den Straßen Andalusiens ein großes Chaos angerichtet und die Autobahnen mit Schlaglöchern und Rissen übersät.

Dringende Reparaturen sind für die A-45 in der Nähe von Casabermeja und in der Stadt Málaga geplant, was zu Verkehrsbehinderungen führen dürfte.

Die A-357 aus Málaga heraus, die MA-21 in der Nähe des Flughafens und die N-340 bei Algeciras sind ebenfalls besonders betroffen.

Die A397 zwischen Ronda und San Pedro könnte für „bis zu einem Jahr“ gesperrt sein, sagte ein örtlicher Unternehmer gegenüber der Olive Press.

Betrüger

verhaftet

EIN schwedischer Betrüger, der Investoren mit einem falschen Anlageprogramm um mehr als 2,3 Millionen Euro betrogen hat, wurde in Marbella festgenommen. Der 36-jährige Mann wurde aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen. Berichten zufolge lebte er in seiner Marbella-Residenz, die mit umfangreicher Sicherheitsausstattung geschützt war, einen hohen Lebensstandard. Dem Festgenommenen wird vorgeworfen, eine schwedische Bande geführt zu haben, die skandinavische Opfer in ein „schnell reich werden“-Programm rekrutierte. Die Opfer zahlten hohe Geldbeträge ein, um hohe Zinsen zu erzielen, erhielten jedoch keinerlei Rückzahlungen. Als Kunden die Gruppe kontaktierten, wurden sie mit Ausreden abgespeist, warum ihr Geld nicht ausgezahlt wurde. Der Anführer der Bande wurde wegen Geldwäsche und Finanzbetrugs angeklagt.

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Die Olive Press ist eine kampagnenorientierte Gemeinschaftszeitung und repräsentiert die riesige ausländische Gemeinschaft in Spanien mit einer geschätzten Leserschaft, einschließlich der Websites, von mehr als zwei Millionen Menschen pro Monat.

UNSERE MEINUNG

KÄMPFT FÜR EURE RECHTE

Wohnen ist ein Grundrecht – keine Ware. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sein Zuhause als Rückzugsort zu gestalten, ohne Angst vor Zwangsräumung oder dem mühseligen Kampf um eine Unterkunft.

Doch in Spanien wird dieses Menschenrecht nicht ausreichend geschützt. Das erklärt die außergewöhnlich hohe Beteiligung an den landesweiten Demonstrationen am vergangenen Wochenende, bei denen Hunderttausende die lokalen und nationalen Regierungen zum dringenden Handeln gegen die Wohnraumkrise aufforderten.

Dass die Proteste in über 40 Städten stattfanden – nicht nur in den großen Metropolen –, zeigt, wie weitreichend das Problem ist.

Unter den Demonstrierenden waren Menschen aller Altersgruppen – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Wohnraumkrise nicht nur junge Menschen betrifft. Einer der Hauptgründe für die Zuspitzung ist der Boom bei Ferienwohnungen, die einen Großteil des Jahres leer stehen. Gleichzeitig bleibt es bei einem eklatanten Mangel an staatlichen Maßnahmen zur Förderung von Sozialwohnungen.

Belegt wird dies durch die Tatsache, dass weniger als zwei Prozent des verfügbaren Wohnraums in Spanien als Sozialwohnungen zur Verfügung stehen – im Vergleich zu einem OECD-Durchschnitt von sieben Prozent. Während die Lebenshaltungskosten und Mieten kontinuierlich steigen, bleiben die Löhne in Spanien auf einem niedrigen Niveau. Arbeitsrechte werden zudem häufig nicht ausreichend durchgesetzt.

Die steigenden Mietpreise und die wachsende finanzielle Belastung dominieren nicht nur in Spanien die Schlagzeilen – weltweit ist dies ein brennendes Thema. So klettern auch in London die Mieten Jahr für Jahr: Dort zahlt man im Schnitt 1.000 Pfund (etwa 1.170 Euro), nur um ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu mieten. Immerhin passen sich dort viele Gehälter dem steigenden Bedarf an. Manche Unternehmen zahlen sogar einen sogenannten „London Living Wage“. In Spanien hingegen hinken die Löhne den täglichen Ausgaben hinterher. Viele Familien müssen rund 40 Prozent ihres Einkommens allein für die Miete aufbringen.

Die spanische Regierung muss das Problem endlich ernst nehmen – und Taten folgen lassen: mehr Investitionen in sozialen Wohnungsbau statt populistischer Vorschläge, ausländische Immobilienbesitzer mit hundert Prozent oder mehr zu besteuern.

HERAUSGEBER / REDAKTION

Jon Clarke - jon@theolivepress.es

Dilip Kuner dilip@theolivepress.es

Walter Finch walter@theolivepress.es

Elsa Ibanez elsa@theolivepress.es

Toni Schlote toni@theolivepress.es

VERWALTUNG

Victoria Humenyuk Makarova (+34) 951 154 841 admin@theolivepress.es

KI-DÜRRE

Der Kampf zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz (KI) um Spaniens knappes Wasser

KÜNSTLICHE Intelligenz bedroht nicht nur Millionen Arbeitsplätze sondern verschärft auch die Dürreproblematik. Dies war eine der außergewöhnlichsten und aufschlussreichsten Enthüllungen des vergangenen Jahres.

In einer klugen, unkonventionellen Recherche fand die Washington Post heraus, dass die Generierung einer 100-Wörter-EMail mit der KI-Software ChatGPT 519 Milliliter Wasser verbrauchte – etwa eine halbe Flasche. Der Grund: Viele Rechenzen tren nutzen wasserbasierte Kühlsysteme, um die immense Wärme abzuleiten, die durch Hunderte Server entsteht. Klimaanlagen reichen hierfür nicht aus – stattdessen kommen Kühltürme und Verdunstungstechniken zum Einsatz, die enorme Mengen Wasser verbrauchen. Diese schockierende Erkenntnis brachte besonders in dürregefährdeten Ländern wie Spanien viele Menschen dazu, sich zu fragen: Ist die Investition in KI wirklich sinnvoll? Während zahlreiche Unternehmen und viele unserer weniger anspruchsvol-

von Yzabelle Bostyn

len Mitbewerber sie bereits flächendeckend einsetzen – um Berichte, Artikel oder lustige Bilder zu generieren – erledigt KI inzwischen auch viele monotone Aufga-

Manche Regierungen und Tech-Giganten preisen sie dennoch als „Kraft zum Guten“ an, obwohl sie weltweit Millionen Jobs kosten könnte. Spanien steht an der Spitze der KI-Revolution in Europa und beherbergt derzeit rund 135 Rechenzentren – Tendenz steigend. Der Grund: Spanien verfügt über das zweitbeste Hochgeschwindigkeitsnetz Europas, bietet vergleichsweise günstige Energiepreise und gut ausgebaute Stromnetze. Laut Googles Implement-Programm könnte generative KI bis 2034 rund acht Prozent des spanischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen.

Allein in Aragonien sollen mehr als 33 Milliarden Euro in den Bau von Rechen-

zentren investiert werden; weitere sind unter anderem in Madrid und Barcelona geplant. Doch während Wasser immer knapper wird, machen erste Aktivisten auf das Problem aufmerksam – nur scheinen die Behörden sie zu ignorieren. „Es ist beschämend, dass in Regionen wie Aragonien, in denen Landwirte wegen Wassermangels ihre Felder nicht bewirtschaften können, der Staat solche Großkonzerne ins Land lässt“, erklärte Luis Garcia von Ecologistas en Acción gegenüber der Olive Press.

DISKUSSION UM KI: Während weite Teile Spaniens unter der Dürre leiden, verbrauchen die Rechenzentren gigantische Mengen an Wasser

DAS VOLK VON FUENTE OBEJUNA

FUENTE Obejuna bedeutet den Menschen in Spanien viel. Es ist vergleichbar mit „Hamlet“ für die Briten, „Faust“ für die Deutschen oder „Huckleberry Finn“ für die Amerikaner – ein Werk, das man in der Schule liest und das Teil des kollektiven Gedächtnisses einer Nation geworden ist.

Simon Hunter simon@theolivepress.es

Alex Trelinski alex@theolivepress.es

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Das Dorf Fuente Obejuna (manchmal auch Fuenteobejuna geschrieben) liegt im Westen Spaniens an der Grenze zu Extremadura, dem Land der Konquista -

In Spanien kennt jeder Fuente Obejuna. Michael Coy erklärt, warum

von Michael Coy

von Flamenco und Stierkampf. Zwar liegt es tatsächlich in Andalusien, in der Provinz Córdoba, doch handelt es sich um einen typischen Grenzort. Und wie passend: Im Jahr 1476 erhoben sich die Bewohner von Fuente Obejuna gegen ihren Lehnsherrn – und töteten ihn. Der Dramatiker Lope de Vega wurde oft als der spanische Shakespeare bezeichnet Er wurde

zwei Jahre vor Shakespeare geboren und überlebte ihn um zwei Jahrzehnte. Seine Leistungen sind in vielerlei Hinsicht sogar beeindruckender. Ein Blick auf die Zahlen: Während Shakespeare 37 Stücke verfasste – einige vermutlich mit Koautoren –, schrieb Lope unglaubliche 500 Theaterstücke

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Estepona

PARADIES AN DER KÜSTE

Estepona hat sich in den letzten zehn Jahren von einer verschlafenen Küstenstadt zu einem blühenden Zentrum entwickelt – und das, ohne seinen authentischen andalusischen Charme zu verlieren, schreibt Walter Finch.

EINST eher ein abgelegener Ort, hat sich Estepona zu einer prosperierenden Metropole gewandelt, die Marbella Konkurrenz macht, dabei jedoch ihren authentischen andalusischen Charme bewahren können. Seit 2011 wurden mehr als 100 Millionen Euro in öffentliche Bauvorhaben investiert. Von neuen Parkplätzen und einem Leichtathletikstadion bis hin zu einer Kunstgalerie und sogar einem Wolkenkratzer war die Entwicklung der Stadt nichts weniger als ambitioniert. Jetzt versprechen Pläne für einen Einzelhandelspark und einen Mega-Park, die Evolution Esteponas weiter voranzutreiben.

Die bescheidene kommunale Bevölkerung von 48.000 im Jahr 2003 ist bis 2022 auf offiziell 75.000 angewachsen, was einer Zunahme von 56 Prozent entspricht – tatsächlich dürfte die Zahl jedoch noch deutlich höher liegen, und sie wächst weiter. Zum Vergleich: Marbella ist im gleichen Zeitraum nur um 29 Prozent gewachsen. Über ein Viertel der Bevölkerung Esteponas (19.000) ist ausländisch, darunter viele Briten, Deutsche und Skandinavier. Estepona gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten Andalusiens, was die Bevölkerungszahl angeht. Das Bruttoinlandsprodukt

ATEMBERAUBEND: Die Küste von Estepona vom Torre de Casasola aus gesehen, und zwei Schnappschüsse aus dem Stadtzentrum

pro Kopf ist stark gestiegen, und es ist deutlich erkennbar, dass die Qualität der Restaurants und Hotels ebenfalls mitgewachsen ist. Es ist eine spürbare Veränderung in der Stadt festzustellen, insbesondere mit dem Fokus auf Fußgänger und einem deutlichen demografischen Wandel hin zu den skandinavischen Ländern. Wie die Wikinger hat Estepona selten stillgestanden. Tatsächlich hat die Stadt, seit den Tagen der phönizischen Seefahrer – die vor fast 3.000 Jahren ein Kolonialgebiet errichteten – zahlreiche Zuwanderungen erlebt. Ob die Römer, die Vandalen oder die Mauren – oder die katholische Rückeroberung oder Piratenangriffe aus Afrika im 18. Jahrhundert – die Stadt war häufig einem ständigen Wandel unterworfen. Diese jüngste Transformation wird von wohlhabenden internationalen Besuchern getragen, die das ganze Jahr über strömen. Die einst von Autos überfüllten Straßen wurden durch idyllische Freiflächen ersetzt, und die bunten, blumenbedeckten Straßen haben es dem Resort ermöglicht, sein Image als eines der letzten „authentischen“ spanischen Nächste Seite

Fortsetzung von vorherigem

Estepona

Transformationsstadt

Resorts an der Costa zu bewahren. Doch die Schönheit verdeckt das enorme Bevölkerungswachstum, das Estepona durch ständige Neubauten und die Erweiterung der Stadtgrenzen erfahren hat. Die ehemalige kommunale Bevölkerung von 48.000 im Jahr 2003 ist auf offiziell 75.000 im Jahr 2022 angewachsen, was einer Zunahme von 56 Prozent entspricht – und auch hier dürfte die tatsächliche Zahl noch weit höher sein. Marbella ist im gleichen Zeitraum nur um 29 Prozent gewachsen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung Esteponas (19.000) ist ausländisch, darunter viele Deutsche, Skandinavier und Briten. Die Ankunft der Ausländer ging Hand in Hand mit den Ambitionen des PP-Ayuntamientos, die Stadt zu transformieren – häufig zur Unzufriedenheit der Einheimischen. Die größte jüngste Veränderung war die komplette Neugestaltung der alten N340, die entlang der Strandpromenade verlief. Diese wurde nun komplett abge schnitten, mit dem Verkehr, der häufig auf einer 15-minü tigen Umlei tung rund um das Zentrum ge leitet wird. Dadu rch wurde das Stadtzentrum nahezu autof rei. Die letzten Pflastersteine und Blumen beete zwischen der Avenida de Andalucía und der Calle Terra za wurden erst

letzten Monat verlegt. Die Eröffnung des neuen Paseo Marítimo (Strandpromenade) macht diese zu einer der längsten in Spanien mit eineinhalb Kilometern Länge. Die nächste Phase der Transformation ist ebenso ambitioniert, mit dem brandneuen Park Central Boulevard, der mit Hunderten neuer Bäume und Tausenden weiterer Pflanzen aufwartet. Der beliebte Parkplatz San Lorenzo wird wegfallen, was das chronische Parkproblem der Stadt verschärfen dürfte. Das Rathaus versichert jedoch, dass dies durch den Bau eines neuen Netzes von unterirdischen Parkplätzen über die Stadt hinweg behoben werden soll, die nur einen Euro pro Tag kosten. Das PP-Rathaus hat diese Transformation überwacht, und obwohl sie häufig als umstritten angesehen wird, hat sie die Stadt zweifellos in ein grünes Paradies verwandelt, als Teil des fortlaufenden Projekts „Estepona, Garden of the Costa del Sol“. Jeder, der die Stadt seit einem Jahrzehnt nicht mehr besucht hat, wird sicher mit Erstaunen die enorme Zahl an Pflanzen und Bäumen bemerken, die die Straßen säumen. Es gibt Tausende von Blumen, wahrscheinlich Hunderttausende, die fast jede verfügbare Oberfläche schmücken, einschließlich der Mittelstreifen. Auch Tausende von Topfpflanzen wurden in der Altstadt

auf jeder Straße aufgestellt. Diese Fülle ist schwer zu übersehen und äußerst beeindruckend. Im vergangenen Jahr kamen zwei neue Gebäude zur Skyline der Stadt hinzu: ein modernes und nachhaltiges Rathaus und ein neuer 45 Meter hoher Mirador (Aussichtspunkt) nahe dem Hafen, mit einer Kunstgalerie darunter. Während der Mirador angibt, ein Restaurant und ein Museum zu beherbergen, sind beide derzeit nicht in Betrieb, sodass nur der Ausblick von oben das Resultat dieser Bauarbeiten darstellt. Etwas verdächtig ist, dass das Gebäude von einer Firma namens Bonifacio Solis gebaut wurde, deren Direktor für den Betrieb niemand anderes als der Sohn des Bürgermeisters, Pablo García, ist.

Allerdings haben sich die Vorwürfe des Nepotismus gegen seinen Vater, José María García Urbano, nie wirklich durchgesetzt, und dieser hat alle Angriffe mit bemerkenswerter Gelassenheit überstanden und wurde in den letzten Wahlen problemlos wiedergewählt.

Dennoch werden nach wie vor Augenbrauen hochgezogen, wenn es um die Auswahl der provokanten Statuen geht, die im ganzen Resort aufgestellt wurden… die auffälligste darunter ist eine teure goldene Statue eines Paares beim Geschlechtsakt auf einem Kreisverkehr.

Ein Skulpturenpark am Stadtrand beherbergt unterdessen eine nackte Frau in voller Leidenschaft. Nichtsdestotrotz wurde die einst verkehrsreiche Avenida España entlang der Strandpromenade nun in die neu gestaltete, ruhigere Promenade integriert, die mit neuen Restaurants, Cafés und Geschäften gesäumt ist. Direkt daneben liegt einer der schönsten Stadtstrände Spaniens, Playa de la Rada, der sich über mehr als zwei Kilometer erstreckt. Bekannt für seinen sauberen, weichen Sand, das kristallklare Wasser und exzellente Einrichtungen, bietet der Strand gute Ausblicke auf Gibraltar und Afrika an klaren Tagen –ganz zu schweigen von zahlreichen Beach-Chiringuitos. Wer auf der Suche nach Nachtleben ist, dem sei ein Besuch der Bars und Clubs im Hafen empfohlen, wo die Barkeeper die Getränke nach dem altmodischen spanischen „Sagen, wann“-System ausschenken. Louie Louie’s ist der perfekte Ort für ein Live-Musik-Set und eine begeisterte Menge, die mitfeiert. Oder, wenn man lieber zuschaut, kann man in der Altstadt die Peña Flamenca besuchen, die alle zwei Wochen Flamenco-Shows

mit renommierten Künstlern veranstaltet, die aus ganz Andalusien anreisen.

Kein Besuch in Estepona wäre komplett ohne einen Abstecher zum treffend benannten Plaza de las Flores (Blumenplatz). Dieser charmante, lebendige Platz beherbergt das Tourismusbüro, wo man Karten für verschiedene Ausflüge – darunter eine Muralen-Tour – sowie zahlreiche preisgünstige Restaurants und Cafés findet.

und misst fast 100.000 Quadratmeter.

Estepona,

auch bekannt als der Garten der Costa del Sol

Eingebettet zwischen den Blumen und direkt an der Calle Terraza befinden sich auch einige stilvolle Bekleidungsgeschäfte, die unabhängige, ausgefallene Marken mit bekannteren Labels wie Mango mischen. Wenn man durch die Straßen schlendert, fällt einem sofort auf, dass eine Reihe von Gebäuden mit atemberaubenden Street-Art-Werken verziert ist, die die Fassaden – und die umliegenden Straßen – zum Leben erwecken. Murals, die die Höhe der Gebäude erreichen – einige von ihnen gehören zu den größten in Europa – wurden mit unglaublicher Fertigkeit und Mut gemalt und werden einen in Staunen versetzen. Das größte von ihnen, das von Künstler José Fernández Ríos, zeigt einen Fisch an einer Angel und erstreckt sich über sechs separate Gebäude

Weiter in der Stadt, hinter dem historischen Zentrum, findet man das exotische, gläserne Orchidearium – das größte Europas. Das futuristische Gewächshaus beherbergt mehr als 8.000 Orchideenarten, drei Wasserfälle, Bäche und ein Schmetterlingshaus. Die Mitarbeiter pflegen diese zarten und wunderschönen Pflanzen mit Hingabe und beobachten, wie sie alle drei Monate blühen und verblühen, bevor der Zyklus von Neuem beginnt.

Ein weiterer Ort, den man in der Nähe des Hafens besuchen sollte, ist die Plaza de Toros, die zwar nicht die älteste, größte oder beste in Spanien ist, aber einzigartig –die einzige asymmetrische Stierkampfarena der Welt. Ihre clevere Form wurde so entworfen, dass sie den Zuschauern mehr Sitzplätze im Schatten bietet als unter der heißen spanischen Sonne, und sie hat seit ihrer Eröffnung im Jahr 1972 zahlreiche sportliche und kulturelle Veranstaltungen beherbergt.

Nur einen kurzen Spaziergang von der Arena entfernt befindet sich der 20 Meter hohe Leuchtturm Punta Doncella, der seit 1922 in seiner heutigen Form Schiffe und Boote

FLANIERMEILE: die Promenade wurde deutlich verschönert und auch die Kirche und das Orchidarium sind einen Besuch wert

entlang der Küste beleuchtet.

Und wenn Sie nach Natur und Grünflächen suchen, gibt es entlang der Küste zahlreiche andere Strände, hervorragende Tennisclubs wie Forest Hills und großartige Golfplätze, darunter El Paraíso, das nun schon 50 Jahre alt ist.

Zurück zur Geschichte: Estepona wurde offiziell im goldenen Zeitalter des Kalifats von Córdoba im

10. Jahrhundert gegründet. Im 15. Jahrhundert von den christlichen Eroberern zerstört und fast ein Jahrhundert später von Königin Isabella und König Ferdinand wiederaufgebaut, erhielt Estepona 1728 von König Philipp V. ein Stadtrecht für 600 Familien.

Vergleicht man das mit der stetig wachsenden Zahl an Bewohnern heute – und den Besuchern, die

die Bevölkerung in den Sommermonaten sogar verdreifachen –, dann wird schnell klar, warum Estepona ein absolutes Muss auf der Bucket-List für die Costa del Sol darstellt. Die Mietwohnungen sind zu dieser Zeit des Jahres schnell ausgebucht, also buchen Sie frühzeitig, wenn Sie entdecken möchten, warum Estepona die Nummer eins auf Ihrer Liste sein sollte.

Estepona Feste und Traditionen

EIN Spaziergang durch die gepflasterten Straßen Esteponas fühlt sich an wie ein Besuch in einem Märchen-Dorf am Meer. Die weiß getünchten Wände der Altstadt sind mit bunten Töpfen verziert, die mit Frühlingsblumen blühen. Gemütliche Plätze bieten perfekte Gelegenheiten, sich in der Sonne zu entspannen und das bunte Treiben zu beobachten, während die Luft vom spritzigen Duft der Zitrusbäume erfüllt ist, die die Plätze säumen. Dieses lebhafte Pueblo hat viele kulturelle und soziale Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stat tfinden. Hier sind einige Events, die Sie in Ihrem Kal ender markieren sollten:

TRADITIONELLE

SPANISCHE FES

TE IN ESTEPONA

Estepona hat das ganze Jahr über viel

zu bieten

In Estepona wird die Karwoche mit atemberaubenden Prozessionen gefeiert.

Erleben Sie die Prozessionen an den fünf Tagen, begleitet von Live-Musik. Am ersten Maiwochenende findet das Fest Las Cruces de Mayo statt, bei dem hohe Kreuze im ganzen Pueblo geschmückt werden. Freuen Sie sich auf viel Essen, Trinken, Tanzen, Musik und noch mehr Fröhlichkeit. Die Stadtverwaltung hat einen Wettbewerb für die beste Dekoration des Maikreuzes organisiert. Die Anmeldung ist bis zum 12. April möglich. Einen offiziellen Zeitplan für das Event erhalten Sie im Tourismusbüro auf der Plaza de las Flores. In den Tagen vor dem 15. Mai werden die Bilder von San Isidro, dem

männlichen Schutzpatron von Estepona, und Nuestra Señora del Carmen, der Königin des Meeres, durch die Straßen bis zum Festplatz getragen. Bewundern Sie die Altäre des Ackerbau-

ers Heiligen, die in der Altstadt aufgebaut werden, während die Einheimischen um Preise für den „Besten dekorierten Altar“ wetteifern. Am 23. Juni erleuchten die Lagerfeuer den Strand, wenn der längste Tag des Jahres, San Juan, gefeiert wird und der Sommer beginnt. Die lokalen Fischer des Dorfes feiern ihren Schutzheiligen Virgen del Carmen am 16. Juli. Die Zeremonie konzentriert sich auf die Hauptkirche des Heiligen, während sich an der Fischereihafen-Gemeinschaft für Spiele versammelt. Sehen Sie junge Menschen, die sich an einem mit Öl beschmierten Fischereimast über dem Meer festhalten und versuchen, die andalusische Flagge am Ende zu greifen.

SOMMERFEST

Das jährliche Sommerfest von Estepona findet in der ersten Juliwoche statt und bietet tagsüber sowie abends Aktivitäten im Parque Ferial de Estepona. Hier werden einige Einheimische in traditioneller Kleidung zu sehen sein.

MUSIKFESTIVAL

Boombastic Costa del Sol ist ein dreitägiges Musikfestival, das vom 24. bis 26. Juli im Parque Ferial de Estepona stattfindet. Auf dem Line-up stehen unter anderem Melendi, Steve Aoki, Maria Becerra und weitere Künstler.

SCHINKEN-WETTBEWERB Estepona ist Gastgeber des renommierten Welt-Schinken-Wettbewerbs, bei dem mehr als 100 Schinken-Schneider aus aller Welt im frühen August im Dorf zusammenkommen. Es ist eine großartige Gelegenheit, ein Picknick mit einem Schinken-Käse-Sandwich zu genießen.

YOGA IN DER SONNE

Genießen Sie eine bewegende Meditation am Meer, während viele Instruktoren morgens Kurse im Dorf anbieten. Didem von Arching Cat Yoga verans taltet Kurse im Tikita

no-Restaurant. Andy fließt im Statue Park und Zinzi Yoga gibt Unterricht am Paseo Marítimo oder Playa del Cristo.

LERNEN SIE DEN MENSCHLICHEN KÖRPER KENNEN Vom 11. April bis zum 11. Mai können Sie in dieser globalen Ausstellung erfahren, wie das Nervensystem, das Muskelsystem, das Skelett, der Kreislauf, die Verdauung, das Fortpflanzungssystem und die Atmunssystem funktionieren. Sie können echte Körper sehen, die mit modernster Technologie konserviert wurden.

Auch KI-Expertin Katrina Ingram äußerte sich besorgt: „Wir leben auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen – und nun konkurrieren wir mit Technologie darum. In Lateinamerika gab es bereits Fälle, in denen nach dem Bau von Rechenzentren die örtliche Bevölkerung keinen Zugang mehr zu Wasser hatte. Wir müssen sicherstellen, dass Technologie nicht die Schwächsten benachteiligt“. Einen der größten Rückschläge erlebten die KI-Giganten, als Google im vergangenen Jahr seine Pläne für ein 200 Millionen Dollar teures Rechenzentrum in Chile überdenken musste: Es hätte jährlich sieben Milliarden

sowie 3.000 Sonette. Irgendwie fand er nebenbei auch noch Zeit, fünf Geliebte zufriedenzustellen –und war zudem Priester!

Sein größtes Werk, darüber herrscht Einigkeit, war Fuente Ovejuna, geschrieben im Jahr 1612 – demselben Jahr, in dem Shakespeare The Tempest verfasste.

Das Drama

Das Dorf Fuente Obejuna wurde von einer Gruppe Ritter aus La Mancha „besetzt“. Der Anführer der Ritter betrachtet die Dorfbewohner als seine Leibeigenen und die Frauen als seine Spielzeuge. Er vergewaltigt eines der Mädchen aus dem Dorf, woraufhin die Bevölkerung –ohne an die Konsequenzen zu denken –ihn angegriffen und umgebracht hat.

Liter Wasser verbraucht – so viel wie 80.000 Menschen.

Nach massiven Protesten aufgrund der dort herrschenden Dürre sah sich der Konzern gezwungen, auf eine Kühlung mit Ventilatoren umzusteigen.

„Es gibt eine Erzählung, wonach jeder in KI investieren sollte. Jede Regierung betrachtet es als Chance für das Wirtschaftswachstum – aber das verschärft das Problem nur. Wir müssen auch aus ökologischer Sicht darauf achten, welche Unternehmen eine Monopolstellung in diesem Sektor haben“, so Ingram, Gründerin und CEO von Ethically Aligned AI, einem Unternehmen, das Organisationen beim verantwortungsvollen Einsatz von KI un terstützt.

Laut Business Insider besitzen Amazon, Google und Micro soft zusammen 65 Prozent der weltweiten Rechenzen trumskapazität – sie kontrol lieren also mehr als die Hälfte der Infrastruktur, auf die alle anderen angewiesen sind.

Ingram – wie viele Fachleute –befürchtet, dass diese Konzerne dadurch enormen politischen und gesellschaftlichen Einfluss gewinnen könnten.

mend von ihren Umweltverpflichtungen zurückziehen – und das ist besorgniserregend“, warnte sie.

Ein weiteres Problem: Statt energiesparende, spezialisierte KI-Modelle zu entwickeln, setzen Branchenführer wie OpenAI auf riesige, generalisierte Modelle, die alles können sollen.

„Große Finanz- und Regierungsinteressen treffen hier auf Technologie – das ist ein per fekter Sturm. Wir beobachten auch, dass sich viele Regierungen und Unternehmen zuneh-

„Das ist, als würde man eine Bazooka zu einem Messerduell mitbringen – sie verursacht enormen Schaden, verbraucht Unmengen Energie und Geld, ohne in einem Bereich besonders gut zu sein. Das führt auch zu fehlendem Wettbewerb und damit zu Monopolen. In Spanien investieren die „großen Drei“ sowie das soziale Netzwerk Meta massiv in Rechenzentren –das Land positioniert sich als „digitaler Führer Europas“, so

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez stand im Juli vergangenen Jahres neben Amazons CEO Andy Jassy, als dieser eine Investition von 15,7 Milliarden Euro in drei neue Rechenzentren in Aragonien ankündigte.

Auch Microsoft erhielt öffentliche Anerkennung,

FREILICHTBÜHNE: Lope de Vega (links) wählte Fuente Ovejuna als Schauplatz für sein Theaterstück, das die Einwohner jedes Jahr aufführen

Damals reiste der König durch das Land und „hielt Gericht“ – er urteilte also persönlich in bedeutenden Strafsachen jeder Gemeinde. König Ferdinand kommt nach Fuente Obejuna und will wissen, wer Rodrigo, den Anführer der Ritter, getötet hat. Er befragt jeden einzelnen Dorfbewohner im Zeugenstand mit derselben Frage: „Wer ist für den Tod dieses Mannes verantwortlich?“ Jeder antwortet gleich: „El pueblo.“

Die Idee

Im Spanischen hat „el pueblo“ zwei Bedeutungen: Es steht für „das Volk“ und gleichzeitig für „das Dorf“. Der König ist beeindruckt, dass diese rechtschaffenen Bürger gemeinsam ge-

handelt haben, als ihre Ehre verletzt wurde. Er entscheidet: Es gibt keinen einzelnen Mörder – „el pueblo hat es getan“.

Das Stück ist dem spanischen Publikum besonders nah, weil es zwei Tugenden zelebriert: Bürgerstolz und ein verlässliches moralisches Gewissen.

Heute

Jeden Sommer bringen die Menschen von Fuente Obejuna „ihr“ Stück auf dem Hauptplatz des Dorfes zur Aufführung. Ein Theater brauchen sie nicht – in dieser heißen Region fällt zwischen März und Oktober kein Regen, sodass Schauspieler und Zuschauer es sich unter freiem Himmel bequem machen können.

Einzige Bedingung: Die Schauspieler müssen Bürger von Fuente Obejuna sein!

nachdem der Konzern seine KI-Investitionen in Spanien vervierfacht hatte. Als „vierte industrielle Revolution“ bezeichnet, will sich kein Land abhängen lassen – Spanien eingeschlossen. „Die Regierung treibt den Ausbau von KI und

BEDROHLICH: Das AWS-Rechenzentrum (oben) und das Microsoft-Zentrum in Madrid verbrauchen riesige Mengen an Wasser

Rechenzentren definitiv voran. Wir müssen aber aufpassen, wo wir sie ansiedeln – sie erzeugen Wärme und müssen gekühlt werden. Wenn man sich in einer Region mit wenig Wasser befindet, könnten Rechenzentren es den Menschen wegnehmen“, erklärte Professor Cecilio Angulo von der Polytechnischen Universität Katalonien. Ein Teil der Lösung, so Angulo, sei die Ansiedlung solcher Zentren in der Nähe von Gewässern, sodass der entstehende Dampf wieder in die Natur zurückgeführt werden kann.

Zudem sei der Einsatz geschlossener Wassersysteme oder alternativer Kühlmethoden möglich, um Wasserverlust zu vermeiden. Angesichts wachsender Kritik versprachen große Technologiekonzerne kürzlich, künftig ausschließlich nicht trinkbares, recyceltes Wasser zu verwenden – und bis 2030 mehr Wasser zurückzuführen, als sie verbrauchen. Das klingt gut in der Theorie – in der Praxis könnten die betroffenen Gemeinden jedoch leer ausgehen, da das Wasser nur dort ersetzt wird, wo es technisch möglich ist.

Die Plattform Tu Nube Seca Mi Río („Deine Cloud trocknet meinen Fluss aus“) warnt bereits, dass Rechenzentren „verheerende Folgen“ für Aragonien und dessen Landwirtschaft haben könnten. „Dürren sind häufig und werden sich durch den Klimawandel wohl noch häufen.

Wenn die Behörden nicht in Erwägung ziehen, in solchen Regionen den Bau zu stoppen, zeigen sie klar, dass ihnen Amazon wichtiger ist als die Region und ihre Zukunft“, sagte ein Sprecher der Olive Press. In manchen Regionen Spaniens wehren sich die Bürger bereits aktiv gegen die neue Technologie – in Lleida (Katalonien) wurden Rechenzentren sogar verboten, da sie „nicht zur Wirtschaft beitragen“ und „zu viel Energie und Wasser verbrauchen“.

Spaniens KI-Boom mag wirtschaftlichen Aufschwung versprechen – doch während Rechenzentren wertvolles Wasser verschlingen, bleibt eine entscheidende Frage: Zu welchem Preis für die Zukunft des Landes?

Was kann ich tun?

Es muss mehr Gewicht darauf gelegt werden, wie wir nicht nur Künstliche Intelligenz, sondern auch alle digitalen Technologien nutzen.

KI macht fünf Prozent des gesamten Einsatzes digitaler Technologien aus.

Ironischerweise verbrauchen wir jedoch viel mehr Energie, wenn wir Fotos über WhatsApp versenden, als wenn wir KI nutzen, da wir es viel häufiger tun. Auch eine Google-Suche verbraucht Energie, aber es gibt deutlich mehr Nutzer als bei der Nutzung von KI.

Versuchen Sie, die großen Tech-Giganten so wenig wie möglich zu verwenden und die einfachste Technologie zu nutzen, die verfügbar ist.

Vor allem sollten Sie versuchen, Bücher und Zeitungen zu lesen, um sich weiterzubilden.

Auf diese Weise werden Sie Informationen viel tiefer aufnehmen.

Wir versprechen es.

ESSEN, TRINKEN u. REISEN

DIE Straße entrollt sich vor mir wie ein seidenweiches, schwarzes Band aus Asphalt, das sich durch eine lebendige Landschaft schlängelt.

Hügel rollen in Wellen bis zum Horizont, überzogen mit silbrig-grünen Olivenhainen, die im Sonnenlicht schimmern. Die knorrigen Äste recken sich gen andalusischer Sonne.

Auch ich hebe mein Gesicht der Sonne entgegen und genieße die sanfte Frühlingswärme auf meinen Wangen.

Weiß getünchte Dörfer klammern sich an die Hügelhänge und blicken verträumt über das Tal. Ihre Terrakottadächer leuchten im Morgenlicht. Hinter mir liegt Granadas historische Pracht, bereits verblasst. Die verwinkelten Gassen und die maurischen Bauwerke ragen nur noch als Erinnerung auf.

Innerhalb einer Woche hatte sich der anfängliche Charme in Klaustrophobie verwandelt – zu eng, zu dunkel, der großzügige Frühling blieb draußen.

Doch jetzt bin ich frei. Ich ziehe nach Estepona, zu meinem neuen Job bei der Olive Press… Anstatt den Bus zu nehmen – eine schnelle, aber vergessenswerte Fahrt von drei Stunden –wähle ich die herausfordernde, dafür umso lohnendere Route: fast 300

Bikepacking Richtung Süden

Auf dem Weg zu einem neuen Job bei der Olive Press nimmt die neuseeländische Journalistin Samantha Mythen den malerischen Weg auf zwei Rädern von Granada bis an die Costa del Sol

Kilometer über Nebenstraßen in drei Tagen. Nur ich, mein Fahrrad und die offene Straße.

Lújar ist mein erstes Ziel. Ich starte, die Reifen summen unter mir.

Die Stadt verschwindet hinter mir, während ich einem Radweg aus Granada hinaus folge. Bald tausche ich den glatten Asphalt gegen den unberechenbaren Pfad durch einen Olivenhain.

Steine und Furchen setzen meinem Rennrad zu, dessen Reifen den Anforderungen gerade noch gewachsen sind.

An einer Stelle muss ich mein Rad durch einen seichten Bach tragen.

Das klare Wasser gurgelt, als würde es sich über mein Ringen amüsieren.

Nicht ganz die geschmeidige Fahrt, die ich mir vorgestellt hatte – aber genau das macht das Abenteuer aus.

Die erste Pause mache ich in der Cafetería La Chula in Dúrcal im traumhaften Lecrín-Tal – knapp zwei Stunden von Granada entfernt.

Ich befinde mich nun in echtem Olive Press-Gebiet: Die Zeitung kommt regelmäßig in dieses hübsche Dorf. Das Frühstück ist ein Festmahl –genau richtig für einen langen Tag im Sattel: Jamón, direkt vom Knochen geschnitten, über einem gerösteten Brot mit frischer Tomate. Daneben eine zweite Portion, diesmal mit cre-

miger Avocado. Die Kellnerin lacht über meinen Appetit. In meinem brüchigen Spanisch erkläre ich, dass ein großer Tag auch große Energie braucht. Ein café con leche gibt mir den nötigen Schub für den Supermarkt, wo ich mich mit dem Nötigsten eindecke – Obst, Proteinriegel, Nüsse und eine überdimensionierte Tüte Haribo. Mein geheimes Mittel gegen Erschöpfung. Der nächste Abschnitt ist ein Geschenk: fünf glückliche Kilometer lang rolle ich bergab auf einer alten,

BEENDEN TAG 3

gönne ich mir ein Mittagessen. Auf einer grasbewachsenen Anhöhe lasse ich mich nieder und blicke zurück ins Tal, das ich am Morgen durchquert habe.

schmiedeeisernen Balkonen schmiegen sich an die Berghänge. Blumentöpfe quellen über vor pinken und roten Geranien. Eine kühle Brise weht von den schneebedeckten Gipfeln herab – erfrischend, aber sie flüstert mir auch den kommenden Kraftakt zu.

Ein „Abkürzungs-Schild“ lockt mich von der Hauptstraße, doch vorher

Die Dörfer liegen weit unter mir, ihre Dächer wie ein Mosaik aus warmen Rottönen. Ich atme tief ein und genieße den stillen Moment. Bikepacking reduziert das Leben auf seine Essenz: vorwärts bewegen, essen, ruhen, radeln. Nachdem ich mein Heimatland Aotearoa, Neuseeland, verlassen habe, um in Spanien neu zu beginnen, liegt die Schwere der Veränderung spürbar auf meinen Schultern. Doch hier, auf der Straße, fällt sie ab. Dieser Frieden währt jedoch nicht lange. Vor mir schlängelt sich die Straße steil bergauf – zwei Stunden zähes, langsames Treten. Das ist sogenannter „Typ-4-Spaß“ – etwas, das man erst im Rückblick zu schätzen weiß. Ich strample weiter, unterbrochen nur von einer Handvoll Haribo. Ihr Zucker-Kick ist das Einzige, was meine Beine in Bewegung hält. Doch dann – endlich – die Belohnung: Auf dem Gipfel breitet sich das Alborán-Meer aus. Eine riesige, glitzernde Fläche in Blau. Jeder quälende Tritt hat sich gelohnt. Aber Google Maps, mein stets unzuverlässiger Begleiter, hält noch einen letzten Streich bereit. Die vermeintliche Abkürzung entpuppt sich als

einstündige Abfahrt über einen mit Geröll übersäten Albtraum. Meine Hände schmerzen vom Dauerbremsen, während ich mich durch ein Labyrinth aus spitzen Steinen kämpfe. Über mir ragen steile Felsen empor. Die gewaltige Landschaft lässt mich wohltuend klein fühlen. Als ich endlich auf den glatten Asphalt treffe – glänzend wie frisch verlegt –könnte ich ihn küssen. Der letzte Anstieg nach Lújar ist kurz, aber steil. Meine müden Beine protestieren bei jeder Pedalumdrehung. Das Dorf liegt ruhig vor mir, die schmalen Gassen im goldenen Abendlicht. Im Albergue habe ich den Achtbett-Schlafsaal ganz für mich allein – ein Luxus nach einem so fordernden Tag. Zum Abendessen gibt es Pizza mit knusprigem Boden und salzigen Oliven, liebevoll zubereitet von den Hotelbetreibern, die zugleich als Köche fungieren. Der Schlaf kommt schnell. Am nächsten Morgen beginnt mein Ritual: Innerhalb der ersten Stunde einen Kaffee finden – dann weiter. Die Morgendämmerung enthüllt eine der atemberaubendsten Aussichten, die ich dieses Jahr gesehen habe. Kaum bin ich aus Lújar heraus, entfaltet sich die Costa del Sol vor mir – ihr blauer Horizont verschmilzt mit dem Himmel. Heute liegt ein langer Tag vor mir –sieben Stunden, 120 Kilometer bis Málaga – doch alle paar Kilometer halte ich an, um ein weiteres Foto zu schießen. Die Aussicht ist einfach zu gut.

Eine Traumstraße für Radfahrer empfängt mich bei Sonnenaufgang: leer, mit langen Abfahrten, die mich fliegen lassen. Aus Erfahrung meide ich nun Googles

STÄRKUNG: Pizza, Bier und Snacks aus dem Supermarkt

ESSEN, TRINKEN u. REISEN

HERAUSFORDERUNG: Die Route schlängelt sich größtenteils über Nebenstraßen

Vorschläge für Schotterpisten und bleibe auf dem fein asphaltierten GR5207.

Zum Frühstück sitze ich in der Sonne vor einem Café bei Motril, genieße einen Thunfisch-Ei-Bagel und meinen zweiten Kaffee des Tages.

Auf der Küstenstraße rauschen Gruppen von Lycra-gekleideten Radfahrern an mir vorbei. Ich rufe ihnen fröhliche „¡Holas!“ zu – besonders schön, wenn ich bergab rausche und sie bergauf strampeln. Die N-340 bringt mich größtenteils voran, doch ich weiche immer wieder ab, fahre lieber über Strandprome-

naden, wo sich die Wochenendgäste in der Sonne aalen.

Die Anstrengung wird mit einem herrlichen Ausblick belohnt

In La Herradura tanke ich im Radfahrer-Café Coche Coche mit einem Cappuccino neue Energie. Später, in Torre del Mar, gönne ich mir ein Zitroneneis bei der Heladería La Nonna. Inzwischen habe ich 100 Kilometer zurückgelegt. Meine Beine schmerzen, aber mein Herz ist voller Freude. Ich blicke zurück entlang der Küste – dort, in der Ferne, erkenne ich die Windräder bei Lújar, nun winzige Silhouetten am Himmel. Ein stilles Zeugnis dafür, wie weit ich gekommen bin.

Die letzten Haribo verschwinden, als ich nach Málaga rolle. Frisch geduscht feiere ich im The Kiwi House of Beer, einem Craft-BierParadies, betrieben von Landsleuten. Ein trübes IPA der Brauerei DosKiwis aus Girona ist der perfekte Abschluss für meine fast vollendete Reise. Der letzte Abschnitt Zwei Tage unermüdliches Radfahren liegen hinter mir. Mein Körper rebelliert – doch Estepona ruft. Die morgendliche Ausfahrt aus Málaga ist sanft und führt mich zur

Cafetería El Pasaje in Alhaurín de la Torre. Dort stärke ich mich mit einem Gemüse-Ei-Sandwich und einer großzügigen Portion Churros.

Die Straße windet sich durch die Ausläufer der Sierra de las Nieves, vorbei an verschlafenen Dörfern, in denen das Leben im gemächlichen Rhythmus verläuft.

In Monda lege ich eine Pause in der Sonne ein, genieße frisches Obst und eine kalte Coke Zero – wissend, dass der letzte Abschnitt bevorsteht.

Der letzte Vorstoß führt über die

Solidaritätsgastronomie

Mehr als 60 Michelin-Köche nehmen an der diesjährigen Ausgabe von Chefs for Children teil

DIE Magie der Gastronomie und die Solidarität kommen wieder einmal in ChefsForChildren zusammen, einer einzigartigen Veranstaltung, die mehr als 60 Michelin-Sterneköche mit einem klaren Ziel zusammenbringt: Kindern eine gesunde Ernährung beizubringen und Kinder zu unterstützen, die an Diabetes Typ 1 leiden.

Unter dem Motto „Gesund essen macht Spaß“ findet diese 7. Ausgabe in der Anantara Villa Padierna statt und bietet Kochworkshops, ein gastronomisches Forum und ein Wohltätigkeits-Galadinner zu

Gunsten von DiabetesCERO, einer Stiftung, die sich der Erforschung von Typ-1-Diabetes widmet. Jedes Jahr nehmen mehr und mehr Köche aus ganz Spanien an dieser Initiative teil und bringen ihre Liebe und Professionalität ein. Die Präsentation der Wohltätigkeitsveranstaltung fand in der Hotel- und Gastronomieschule in Benahavís statt, an der die Köche Benito Gómez von Bardal, Mario Cachinero von Skina, Mauricio Giovanini von Messina, David Olivas von Back und Israel Gómez von Mantúa; Diego del Río vom Boho Club und Irene Hernán-

dez vom Anantara Villa Padierna nahmen zusammen mit Marcos Granda, Oberkellner und Sommelier im Skina teilnahmen. ChefsForChildren hat vor allem einen karitativen Aspekt. Der Erlös geht in diesem Jahr an die Stiftung DiabetesCERO, die sich für die Erforschung der Heilung von Typ-1-Diabetes einsetzt, einer Autoimmunkrankheit, die vor allem Kinder betrifft und deren Häufigkeit weiter zunimmt. Jedes Jahr wird in Spanien bei 1.200 bis 1.500 Kindern unter 15 Jahren Diabetes diagnostiziert, und eine von 42 Familien lebt mit dieser chronischen Krankheit. Die Generaldirektorin von DiabetesCERO, Sandra Campinas, betonte: "Für Kinder mit Typ-1-Diabetes ist die Teilnahme an diesen gastronomischen Workshops eine sehr gute Gelegenheit, ihre Beziehung zum Essen zu verbessern.

Der tägliche Umgang mit dem Diabetes und eine gesunde Ernährung gehen Hand in Hand. Eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, die Krankheit unter Kontrolle zu halten und damit das Risiko künftiger Komplikationen zu verringern. Wir von der Stiftung DiabetesCERO wollen sogar noch weiter gehen, wir wollen die Krankheit heilen. Dass ChefsForChildren uns dabei hilft, das Bewusstsein für die Bedeutung von Investitionen in die Forschung zu schärfen, ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Zukunft ohne Typ-1-Diabetes.“

Am 28. April werden das Lachen der Kinder und das Fachwissen der renommierten Köche, das Hotel Anantara Villa Padierna mit Magie und Freude erfüllen. Die 65 Sterneköche werden mit 150 Kindern von DiabetesCERO und den Schülern der Schulen Daidín und Atalaya gemeinsam kochen.

A-355 – eine Stunde chaotischer Schnellstraße, immerhin größtenteils bergab.

In drei Tagen habe ich mehr von Spanien gesehen als in meinen ersten zwei Wochen.

Mein Fahrrad war mein Freifahrtschein zur Freiheit, mein Reisepass zu kurvigen Straßen, versteckten Cafés und unzähligen Tellern spanischer Köstlichkeiten. Als Estepona endlich vor mir auftaucht, weiß ich: Das ist erst der Anfang.

In den außergewöhnlichen Räumlichkeiten des Hotels Anantara Villa Padierna findet mittags der Kochworkshop mit den Kindern statt. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Wohltätigkeitsgala, die mit einem Cocktail in den Gärten des Amphitheaters beginnt und mit einem Abendessen auf der Terrasse fortgesetzt wird. Die renommiertesten Köche Málagas werden ein einzigartiges Degustationsmenü zubereiten. Wobei die Gäste auch die Chance haben, die Sterneköche persönlich kennenzulernen, da jeweils ein Koch einen Tisch mit den Gästen teilt. Die Eintrittskarten für das ChefsForChildren-Galadinner zugunsten von DiabetesCERO und mit der Teilnahme von 65 renommierten Sterneköchen sind ab sofort auf der Webseite erhältlich: www.chefsforchildren.es

Grüner Wandel

MOEVE, ehemals Cepsa, hat von der spanischen Regierung 303 Millionen Euro erhalten, um die erste Phase des andalusischen Green Hydrogen Valley in Huelva zu unterstützen. Das so genannte Onuba-Projekt umfasst den Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Dies wird indirekt zur Schaffung von 10.000 Arbeitsplätzen führen. Die Infrastruktur wird grünen Wasserstoff an die eigenen Anlagen des Unternehmens und an Dritte liefern.

Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der EU-Wasserstoffstrategie, die darauf abzielt, die Produktion von grünem Wasserstoff zu beschleunigen.

Zeit zum Kassieren

Spanien reaktiviert das Förderprogramm für Elektrofahrzeuge – bis zu 7.000 Euro Zuschuss für Privatpersonen

DIE spanische Regierung hat das Subventionsprogramm für Elektrofahrzeuge „MOVES III“ reaktiviert –rückwirkend zum Jahresbeginn 2025. Es läuft bis zum 31. Dezember dieses Jahres. Vollelektrische Fahrzeuge, Wasserstoffautos sowie Plug-in-Hybride mit einer elektrischen Reichweite von mehr als 90 Kilometern werden mit bis zu 7.000 Euro gefördert. Plug-in-Hybride mit einer Reichweite von 30 bis 90 Kilometern sind weiterhin mit bis zu 5.000 Euro förder-

GESUNDHEIT

MückenWarnung

DIE Gesundheitsbehörden haben eine dringende Warnung herausgegeben, da nach dem stürmischen März mit einer explosionsartigen Ausbreitung von Schwärmen potenziell krankheitsübertragender Mücken zu rechnen ist.

Die unablässigen Regenfälle der Stürme Jana, Konrad, Laurence und Martinho haben Pfützen mit stehendem Wasser hinterlassen - der perfekte Nährboden für Mücken. Jetzt, da die Temperaturen schnell ansteigen, sagen Experten, dass dies eine tickende Zeitbombe ist. Erste Anzeichen für eine erhöhte Mückenaktivität wurden bereits gemeldet, insbesondere in Feuchtgebieten und Küstenregionen.

Die Junta hat ihre Risikokarte für das West-Nil-Virus (WNV) aktualisiert und Hotspots wie Sevilla, Cadiz, Huelva und sogar Tarifa in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Das Virus, das durch Bisse übertragen wird, kann vor allem bei älteren oder kranken Menschen schwere Krankheiten bis hin zu Gehirnentzündungen verursachen. Die Einheimischen werden dringend gebeten, stehendes Wasser zu entsorgen, Citronella und Zitronenöl zu verwenden und Antihistaminika bereitzuhalten.

fähig. Für Nutzfahrzeuge beträgt der maximale Zuschuss sogar bis zu 9.000 Euro. Wichtig: Die Förderung gilt nur für Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von maximal 45.000 Euro. Auch der bereits 2023 eingeführte Steuererlass für Elektrofahrzeuge wird verlängert. Dieser betrifft ausschließlich Privatpersonen und sieht einen Abzug von 15 Prozent der Einkommenssteuer auf

Zurück ins Meer!

DIE Junta de Andalucia hat zwei von Fischern gerettete Meeresschildkröten wieder in die Freiheit entlassen. "Miguelita“ und "Macho" wurden am Strand von La Jara in Sanlucar de Barrameda in ihren natürlichen Lebensraum zurückgebracht.

Die beiden herzigen Tiere wurden ursprünglich von Fischern im Rahmen des Projekts „SOS Caretta: Fischer für die Artenvielfalt“ gerettet und im andalusischen Zentrum für Umweltmanagement im Meer rehabilitiert.

Die Initiative SOS Caretta hat seit ihrem Beginn 63 Schildkröten vor den Küsten von Cádiz und Huelva gerettet.

den Kaufpreis eines Elektrofahrzeugs vor. Die maximale absetzbare Summe liegt bei 20.000 Euro. Wie bereits erwähnt, gilt das Programm rückwirkend. Das bedeutet, dass auch Personen, die im bisherigen Jahresverlauf ein Elektroauto gekauft haben, Anspruch auf die Förderung haben. Die Regierung stellt 400 Millionen Euro zur Verfügung, um den Erwerb von Elektrofahrzeugen sowie den Ausbau und die Instandhaltung der Ladeinfrastruktur weiter zu unterstützen. MOVES III wurde ursprünglich 2021 ins Leben gerufen, um die Elektrifizierung des spanischen Fahrzeugbestands voranzutreiben. Das Programm lief Ende 2024 aus, wurde jedoch aufgrund der bisherigen Erfolge erneut aufgelegt. Gleichzeitig arbeitet die Regierung daran, bestehende „systematische Schwächen“ des Programms zu beseitigen. Mit der Erhöhung um 400 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtbudget von MOVES III nun auf 1,7 Milliarden Euro.

NUR MORGENS

KAFFEE bringt zahlreiche gesundheitliche Vorteile –vorausgesetzt, man genießt ihn zur richtigen Tageszeit und in Maßen.

Seine positiven Effekte hängen von mehreren Faktoren ab: wie viel man trinkt, dem Alter, dem biologischen Geschlecht, eingenommenen Medikamenten und sogar den eigenen Genen. Einige dieser Vorteile gehen auf das Koffein zurück, während auch andere Inhaltsstoffe des Kaffees gesundheitsfördernd wirken.

Studien zeigen, dass re gelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko für Parkinson, Typ-2-Diabetes, Alzhei mer sowie schwerwie gende Leber- und Nierenerkrankun gen senken kann. Doch Kardiologe Aurelio Rojas warnt: Diese Vorteile

Kaffee ist gesund – zur richtigen Tageszeit

von Alex Trelinski

könnten verloren gehen, wenn man Kaffee zur falschen Tageszeit trinkt. Auf seinem Social-Media-Kanal erklärt er, dass Kaffeetrinken am Nachmittag oder Abend negative Stoffwechseleffekte habe und den Schlaf beeinträchtige. Rojas betont, dass der Konsum über den ganzen Tag hinweg eher

EIN Umzug nach Spanien könnte gut für Sie sein.

Neue Forschungen haben ergeben, dass Menschen, die viel Zeit in kälteren Ländern verbringen - vor allem im Winter - einen höheren Anteil an braunem Fett in ihrem Körper haben. Dabei handelt es sich um eine besondere Art von Körperfett, das Kalorien verbrennt, um Wärme zu erzeugen und uns warm zu halten. Forscher fanden heraus, dass Menschen, die unter kälteren Bedingungen lebten, mehr braunes Fett verbrannten als Menschen in

Zurück zur Natur

DIE Stadtverwaltung von MARBELLA hat ein ehrgeiziges Projekt zur Verbreiterung und Renaturierung des Flusses Guadaiza angekündigt, mit dem die Überschwemmungsrisiken bekämpft, das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt und das Engagement der Gemeinde für die Natur gefördert werden soll. Die zwei Millionen Euro Initiative ist eine Reaktion auf die jüngsten Überschwemmungen in Cortijo Blanco, die durch hef- tige Regenfälle und das Überlaufen eines Staudamms verursacht wurden und den dringenden Bedarf an nachhaltigen Infrastrukturverbesserungen deutlich machen.

Das Renaturierungsprojekt wird sich über 3,5 Kilometer des Flusses erstrecken, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Fließgeschwindigkeit und der ökologischen Gesundheit des Flusses liegt. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Entfernung invasiver Pflanzenarten und deren Ersatz durch einheimische Pflanzen zur Wiederherstellung der Artenvielfalt. Außerdem werden die Ufer des Flusses auf einer Länge von insgesamt 1 625 Metern mit Wegen versehen, die für Fußgänger zugänglich sind und gleichzeitig das Umweltbewusstsein fördern. Außerdem werden Nistkästen für Vögel und Beobachtungspunkte eingerichtet, um die Interaktion mit der lokalen Tierwelt zu fördern.

Hoffnung für AlzheimerBetroffene

kontraproduktiv sei. Der ideale Zeitpunkt für eine Tasse Kaffee sei daher der Morgen. Er verweist auf eine Studie des European Heart Journal, die belegt: Wer morgens Kaffee trinkt, senkt sein Risiko für einen Herztod um bis zu 31 Prozent; das Risiko eines frühzeitigen Todes insgesamt sinkt um 17 Prozent.

Die Forschung zeigt auch: Kaffee zu anderen Tageszeiten

Sonniger Süden

wärmeren Klimazonen.

Kalte Temperaturen scheinen sowohl das Verhalten des Fettes als auch die Art und Weise, wie der Körper Energie verarbeitet, zu beeinflussen.

Laut einer japanischen Studie mit über 500 Teilnehmern hatten Menschen, die einem kälteren Klima ausgesetzt waren, einen um 5,8 Prozent höheren Gesamtenergieverbrauch als Menschen in einer milderen Umgebung.

kann die zirkadianen Rhythmen stören und das Zusammenspiel der beiden wichtigen Hormone Melatonin und Cortisol aus dem Gleichgewicht bringen – diese sind entscheidend für Wachheit und guten Schlaf. Später Kaffeekonsum kann außerdem den Blutdruck erhöhen und Entzündungen fördern, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.

Aurelio Rojas sagte: „Es scheint, dass Menschen, die ausschließlich morgens Kaffee trinken, eine höhere Lebenserwartung und ein geringeres Risiko für Herzinfarkte haben.“ Zudem zeigte er sich überrascht über Social-Media-Beiträge, in denen empfohlen wird, auch später am Tag Kaffee zu trinken: „Das würde mit höherer Wahrscheinlichkeit das Stressniveau steigern und erholsamen Schlaf verhindern“, so Rojas weiter.

Forschern der Universität Barcelona ist ein Durchbruch bei der Herstellung eines Medikaments für Alzheimer-Patienten gelungen, nachdem sie es an Mäusen getestet hatten.

Obwohl die Krankheit unheilbar ist, haben die meisten der derzeit verwendeten Medikamente nur eine begrenzte Wirkung im Anfangsstadium. Mehr als 800.000 Menschen in Spanien leiden an Alzheimer, und die Forschung in Barcelona hat ein Medikament entwickelt, das neuroprotektive und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Das Patent wurde an ein pharmazeutisches Unternehmen lizenziert, so dass Versuche am Menschen beginnen können, um die Zulassung des Medikaments zu erhalten. Die Studie ist der Höhepunkt einer siebenjährigen Forschungsarbeit, bei der die Forscher einen neuen Ansatz verfolgten, der auf den Entzündungsprozessen basiert, die zur Auslösung der Krankheit und zur Beeinflussung ihres Verlaufs beitragen. Santiago Vazquez, Mitglied des Teams in Barcelona, sagte: „Dieses Medikament könnte dazu beitragen, die neuronale Funktion zu erhalten und das mit der Alzheimer-Krankheit verbundene Absterben von Neuronen zu verringern.“

Michael Coy verrät ein paar InsiderTipps für

den Besuch einer Corrida

Sonne oder Schatten?

DIE Stierkampfsaison ist da – und dem Rummel kann man kaum entkommen: Das ikonische „Cartel“ (Plakat) von Sevilla wurde

Dveröffentlicht und markiert den Beginn der Saison 2025 am Sonntag, dem 20. April (Ostersonntag). Wie es die Tradition verlangt, eröffnet Sevilla mit einem zehntägigen Festival der Toros, bei dem drei legendäre Matadore auftreten: Morante (wer sonst?), Talavante und Daniel Luque. (In Valencia sieht das anders aus – dort begann die Saison bereits letzten Monat zeitgleich mit dem bekannten Fallas-Fest der Region.)

Also, Sie haben sich entschieden, einen Stierkampf zu besuchen. Was sollten Sie wissen, bevor Sie die Arena betreten?

Zunächst: Vermeiden Sie den Ticketkauf bei Schwarzhändlern. Vor großen Arenen wie der historischen La Maestranza in Sevilla wimmelt es nur so von ihnen. Auch wenn Ihr erster Stierkampf möglicherweise in einer kleineren Arena wie in Inca auf Mallorca stattfindet (wo am Palmsonntag eine faszinierende Corrida angesetzt ist), sollten Sie vorsichtig sein – auch dort haben die Schwarzhändler Touristen im Blick und verkaufen überteuerte Tickets an

AVID Fandila, besser bekannt als El Fandi, ist mittlerweile 43 Jahre alt. Ein echter granadino de pura cepa – ein gebürtiger Granadier durch und durch – begeistert er das Publikum seit Jahrzehnten in der Stierkampfarena.

Falls Sie ihn noch nicht live gesehen haben, könnte dies Ihre letzte Gelegenheit sein: Er tritt am Mittwoch, dem 30. April, in Sevilla auf – und fast sicher auch zur Feria in Granada Mitte Juni. Warum haben Stierkämpfer eigentlich Spitznamen? Ganz einfach: Andalusier sind nicht gerade einfallsreich, wenn es um die Namensgebung ihrer Söhne geht. Denken Sie an die Spanier, die Sie kennen – Juan, Javier, Rafa … und natürlich Paco. Nehmen wir die Legende Manolete – sein echter Name? Manuel Rodríguez. Das ist quasi der spanische „Max Mustermann“. Wenn jemand sagt: „Ich habe letzte Woche Manuel Rodríguez gesehen“, fragt man unweigerlich: „Welchen von ihnen?“ Da kommt El Fandi ins Spiel – ein Name, der auffällt, genau wie sein Stil.

Er eroberte die Stierkampfszene Mitte der Neunziger als jugendlicher novillero (Nachwuchs-

ahnungslose Besucher. Die Lösung? Gehen Sie direkt zur offiziellen Vorverkaufsstelle (der Taquilla). Selbst am Tag der Veranstaltung ist es selten, dass eine Corrida komplett ausverkauft ist – so vermeiden Sie, übers Ohr gehauen zu werden. Dann stellt sich die Frage: Sol, Sombra oder Sol y Sombra? Sol-Tickets sind günstiger, haben jedoch einen Haken: Sie werden mehr als zwei Stunden lang in der Sonne schmoren. Zudem bevorzugen die Matadore meist die schattigen Bereiche der Arena –entsprechend verlagert sich auch das Geschehen dorthin. Wer in der Sonne sitzt, verpasst dann womöglich das Beste. Sombra-Tickets hinge gen garantieren schattige Sitzplä

REINES BLUT

El Fandi, der waghalsige Stierkämpfer der zur Legende wurde

kämpfer). Dabei hätte er einen ganz anderen Weg einschlagen können – als junger Mann war er ein gefeierter Skifahrer. Diese Beweglichkeit? Kommt ihm in der Arena zugute. Doch er wählte den Stierkampf nicht wegen Ruhm oder Show –sondern wegen des Muts. Und wenn überhaupt, dann ist er zu mutig. „Einem Stier ohne Angst gegenüberzutreten, ist nichts Besonderes“, sagen die alten Meister. „Trotz der Angst dazustehen – das ist bemerkenswert.“ Aber El Fandi? Er scheint keine Angst zu kennen. Waghalsig? Vielleicht.

tze mit bester Sicht – kosten aber entsprechend mehr. Eine Zwischenlösung ist das Ticket für Sol y Sombra, das sowohl Sonne als auch Schatten bietet. Eventuell werden Sie auch gefragt, ob Sie eine bevorzugte tendida haben – das sind die verschiedenen Sektoren der Arena. Wer auf Authentizität setzt, sollte sich für tendida sieben entscheiden: Dort sitzen die echten Aficionados. Hier ist mit lautstarken Ausrufen, gelegentlichen Buh-Rufen und viel Leidenschaft zu rechnen.

Ein Beispiel: Granada, 2012. Normalerweise treten drei Matadore an und kämpfen je zwei Stiere – das ergibt das klassische Sechs-Stiere-Spektakel. Doch wenn El Fandi in seiner Heimatstadt

TODESMUTIG: El Fandi war früher Skifahrer

auftritt? Dann kämpft er allein gegen alle sechs. Der dritte Stier verletzte ihn schwer am Bauch. Hat ihn das aufgehalten? Keine Spur. Er ließ sich nähen und kehrte in die Arena zurück. Traditionell platzieren die banderillas (bunte Spieße, die dem Stier in die Schultern gestochen werden) die Assistenten. El Fandi hat das geändert – er macht es selbst. Das ist einer der vielen Gründe, warum ihm die Fans treu folgen. Rückwärts läuft er schneller als andere vorwärts, und seine Beinarbeit grenzt an ein Wunder.

Anfangs befürchteten Kritiker, er werde ein tremendista – ein Showman, dem es mehr um Spektakel als um Technik geht. Doch er hat sie eines Besseren

belehrt. El Fandi ist nicht nur ein Künstler, sondern ein echter Meister. Heute ist er sogar ein angesehener Züchter von Kampfstieren. Und jetzt stellen Sie sich Ihren ersten Stierkampf vor. Sie sitzen auf einem geliehenen, wohltätigen Sitzkissen, bereit für die corrida (den Kampf –erinnern Sie sich: Das ist Theater, kein Sport). Schauen Sie sich um – wo ist die Blaskapelle? Jeder ernsthafte Stierkampf hat eine, bereit, einzusetzen, wenn die Spannung steigt. Einige pasodobles werden Sie wiedererkennen. Achten Sie auf die mantones (ornamentale Seidenschals) – spanische Frauen setzen auf Wirkung. Sie drapieren ihre Schals so, dass sie jeder sehen kann.

Und dann ist da noch der presidente, der offizielle Veranstaltungsleiter. Ein örtlicher Promi –vielleicht ein Politiker, vielleicht ein Fernsehmoderator. Hat er genug Ahnung vom Stierkampf, um Entscheidungen zu treffen? Auf keinen Fall. Deshalb flüstern ihm Berater ins Ohr. Seine Anweisungen erfolgen über Trompetensignale oder farbcodierte Taschentücher. Zuvor, am Morgen, nahm jeweils ein peón (Assistent) jedes Matadors an einer Auslosung teil, bei der die sechs Stiere den Kämpfern zufällig zugewiesen wurden. Jetzt öffnet sich das zeremonielle Tor. Die Vorstellung beginnt. Die Kapelle spielt – doch das Publikum übertönt sie mit seinem Jubel. Bereit? ¡Vámonos!

ranstaltung. Die Einheimischen sind jetzt noch nicht in der Arena. Stattdessen stehen sie in den umliegenden Bars und genießen einen Drink vor der Corrida. Wer zu früh kommt, findet sich eher unter anderen Touristen wieder –Spanier lassen sich nicht hetzen. Wenn es Zeit ist, hineinzugehen, suchen Sie das Tor mit den Angaben Ihres Tickets. Sollte die Beschilderung unklar sein, fragen Sie ruhig einen der freundlichen Ordner: „¿Aquí?“ – und diese zeigen Ihnen den richtigen Weg. In der Arena angekommen, steht das ultimative spanische Dilemma an: das Kissenproblem. Für ein paar Euro können Sie ein Sitzkissen mieten, dessen Erlös oft einem guten Zweck zugutekommt – sehr empfehlenswert, wenn Sie die zweieinhalbstündige Veranstaltung ohne Rückenschmerzen überstehen wollen.

Dann beginnt der Spaß. Ein Ordner bringt Sie zu Ihrer fila (Reihe). Ein kleines Trinkgeld ist dafür zwar nicht verpflichtend, aber durchaus angebracht.

Doch Moment – was, wenn der ältere Herr mit der Baskenmütze auf Ihrem Platz sitzt? Auch das gehört zum Erlebnis. In Spanien ist persönlicher Raum ein eher theoretisches Konzept. Innerhalb von Sekunden diskutiert die Menge, wer nun recht hat – der Mützenträger oder Sie. Eine schnelle Lösung sollten Sie nicht erwarten. Aber sobald klar wird, dass Sie nicht nachgeben, wird der Herr murrend zur Seite rücken – und Sie können endlich Platz nehmen. Wenn Sie dann durchatmen, Ihr weißes Leinen-Taschentuch griffbereit haben und sich umsehen, werden Sie feststellen: Das eigentliche Spektakel hat noch gar nicht begonnen. Ein weiteres Detail im Mosaik des einzigartigen Erlebnisses eines Stierkampfs!

Heiß auf Dessous

EIN Mann aus Alcoy (Provinz Alicante) wurde festgenommen, nachdem er zweimal in die Wohnung gegenüber eingebrochen war, um Damenunterwäsche zu stehlen. Mithilfe einer Leiter kletterte er zum Fenster und entkam mit der erbeuteten Lingerie.

Liebeskrise

EINE eifersüchtige Freundin sorgte in einem überfüllten Nachtclub in Málaga für Chaos, als sie ihrem eigenen Freund im Zuge eines heftigen Streits Pfefferspray ins Gesicht sprühte – was zur Evakuierung von 300 Gästen führte.

PAELLA FÜR DEN HUND

Gourmetgericht mit Tintenfisch und Garnelen für verwöhnte Vierbeiner

VERGESST Michelin-Sterne-Menüs – der neueste Foodie-Trend ist ausschließlich für die „pfotige“ Feinschmecker-Fraktion gedacht. Tatsächlich schlemmen Großbritanniens anspruchsvollsten Hunde nun „vom Küchenchef kreierte Paella mit Riesengarnelen und Riesenkalmar“. Denn Pedigree Chum war gestern. Die Frischfuttermarke Years.com hat das erste Gericht ihrer exklusiven „Chef’s Collection“ auf den Markt gebracht – eine Variante des spanischen Klassikers. Vergessen Sie das übli-

che braune Einheitsfutter: Diese streng limitierte Delikatesse besteht aus mit Safran verfeinertem Reis, über Feuer gerösteten Piquillo-Paprika und – man höre und staune – marinierten Kalmar-Tentakeln. Richtig gelesen: Ihr vierbeiniger Liebling isst jetzt vielleicht besser als Sie. Der kreative Kopf hinter dieser schwanzwedelnden Sensation? Luke Alkemade – ein Koch mit einem edlen Lebenslauf, der vom Michelin-Restaurant bis zur Luxusyacht reicht, hat jetzt sein Talent dem

tierischen Gaumen gewidmet. In Zusammenarbeit mit tierärztlichen Ernährungsexperten hat er ein Gericht entwick elt, das nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch einhundert Prozent der täglichen Nährstoffbedürfnisse Ihres Hundes abdeckt. Für 8,22 Euro pro Portion ist das nicht einfach nur ein Abendessen – es ist ein Erlebnis. Aber schnell sein lohnt sich! Nur eine begrenzte Stückzahl dieser edlen Hundefeinkost ist online erhältlich. Years. com-Geschäftsführer Darren Beale erklärt: „Zu viele

RENTNERPARADIES

Hunde bekommen fade Hundekekse vorgesetzt. Wir wollen Schwung in ihre Näpfe und in ihr Leben bringen.“ Wenn Ihr Vierbeiner also mehr verdient als gewöhnliches Dosenfutter, warum nicht einmal ein dekadentes Meeresfrüchte-Menü? Nur wundern Sie sich nicht, wenn er demnächst stilles Mineralwasser zum Essen verlangt. Bon Appetit, Bello!

NACH jahrelangen Gerichtsprozessen und Protesten könnte das berüchtigte Algarrobico-Hotel endlich eine Bestimmung finden: ein „Luxus-Altersheim für rebellische Senioren“. Der Schriftsteller Luis Martinez Reche schlägt vor, die verlassene Monstrosität in das ultimative Rentnerparadies zu verwandeln. Mit Blick auf das Meer, geräumigen Zimmern und endlosen Treppen für die Fitness bietet das Hotel auch das perfekte Ambiente für Bingo-Abende. Umweltschützer wollen es abreißen lassen, aber seien wir ehrlich - es ist stabiler als die Hüften der meisten Großväter. Willkommen im „Algarrobico Seniorenparadies!"

Eingefroren

Der Eiswagen eines Mannes wurde von der Polizei in Benidorm beschlagnahmt, nachdem Anwohner ihn gemeldet hatten – der Betreiber hatte keine gültige Lizenz.

von Dilip Kuner

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