Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden
Leistungsbericht 2012 Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF
www.kjf.ch
Detaillierter Leistungsbericht fĂźr Auftraggebende, BehĂśrden und alle weiteren interessierten Personen
Inhaltsverzeichnis Impressum
Editorial ...............................................................................................................................
Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal
Kompetenzzentrum .......................................................................................................... 4 Kompetenzzentrum KJF – mit entschlossenen Schritten vorwärts ................................ 4 - 7 Mitarbeitende KJF .......................................................................................................... 8 - 9 KJF-Karte mit Auftraggebenden, Standorten und Kontaktadressen .................................. 10 Organigramm KJF ............................................................................................................... 11
Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55 kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch www.jugendsozialwerk.ch Redaktionelle Leitung: Thomas Furrer Redaktionelle Mitarbeit: Philipp Frei, Beate Gsell, Samuel Rink, Markus Stutz (Soziokulturbüro Stutz, www.skb-stutz.ch), Felix Ruhl (Text und Lektorat, www.felixruhl.ch), Lukas Spinnler, Mitarbeitende des Kompetenzzentrums Grafische Gestaltung: Atelier Liechti (www.atelierliechti.ch) Bilder: Adrian Mignogna, Samuel Rink, Sjanca Oppliger, Isabel Moore, Philipp Frei, Mitarbeitende des Kompetenzzentrums Auflage: 3‘500 Exemplare
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Bereich Kind ..................................................................................................................... 12 Kurzportrait Bereich Kind .................................................................................................... 12 KinderKraftWerk Baselland .......................................................................................... 12 - 13 Interview Elisabeth Augstburger, Landrätin BL .................................................................. 13 Ferienpass X-Island Region Liestal - Sissach - Gelterkinden ...................................... 14 - 17 Bereich Jugend ............................................................................................................... 18 Kurzportrait Bereich Jugend ............................................................................................... 18 Kurzportrait Zentrum Sissach - Gelterkinden ..................................................................... 19 Offene Jugendarbeit Region Sissach & Club Underground Sissach ........................... 19 - 23 Interview Elisabeth Schirmer, Bankratspräsidentin BLKB .................................................. 23 Offene Jugendarbeit & Jugendcafé Gelterkinden ....................................................... 24 - 27 Interview Christine Mangold, Gemeindepräsidentin Gelterkinden / Geschäftsführerin KV Baselland ............................. 27 Interview Fabio Kunz, Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden ................................. 28 - 29 Real DJ-Support .................................................................................................................. 30 Interview Sascha Birkenmeier / Restaurant Schützenstube Liestal .................................. 31 Kurzportrait Zentrum Laufen ............................................................................................... 32 Offene Jugendarbeit Region Laufen ............................................................................ 32 - 35 Interview Barbara Ammann, Gemeinderätin Röschenz ..................................................... 34 Interview Daniele Liechti / Grafikatelier Liechti ................................................................. 36 Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden ............................................................. 37 - 39 Interview Jacqueline Zingarelli, Leiterin Leben in Birsfelden ........................................... 39 Kurzportrait Zentrum Liestal ............................................................................................... 40 Jugendzentrum Liestal mit Mädchenangebot ............................................................. 40 - 43 Jugend Mit Wirkung Liestal ........................................................................................ 44 - 45 Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal ...................................................... 46 - 48 Interview René Frei, Leiter Sicherheit & Soziales Stadt Liestal ........................................ 47 Interview Daniel Wenger, Jugendpräventionsbeauftragter und Stv. Leiter Jugenddienst Polizei BL ......................... 48 Interview Samuel Hasler, mobiler Jugendarbeiter / Streetworker Region Liestal ............ 49 Offene Jugendarbeit Bubendorf .................................................................................. 50 - 52 Offene Jugendarbeit Lausen ........................................................................................ 53 - 55 Offene Jugendarbeit Lupsingen ................................................................................... 56 - 57 FunSportNight .............................................................................................................. 58 - 59 Interview Yvonne Portenier, Schulsozialarbeiterin Frenkendorf ........................................ 60 Bereich Familie ............................................................................................................... 61 Kurzportrait Bereich Familie ............................................................................................... 61 Jugend- und Familienberatung helpnet ....................................................................... 61 - 62 Game over – Spiel ohne Grenzen: Wenn der Computer zur Sucht wird ............................ 63 Forum Familie ..................................................................................................................... 64 Jahresrechnung Kompetenzzentrum KJF 2012 .......................................................... 65 Portrait Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL ....................................... 66 - 67
Editorial
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF
Von Freizeitangeboten bis zur systemischen Beratung Im Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF schlagen die Mitarbeitenden einen weiten Bogen! Uns ist wichtig Kindern, Jugendlichen und Familien ein attraktives Freizeitangebot bis hin zu bedürfnisorientierter Unterstützung und Beratung zu bieten. Mehrere hundert Familien profitieren beispielsweise vom Ferienpass X-Island während den Schul-Sommerferien. Über 15‘000 Mal stehen unsere Fachpersonen in Jugendzentren, Jugendräumen und im öffentlichen Raum mit Jugendlichen in Kontakt und unterstützen diese in ihrer Entwicklung. Zusammen mit zahlreichen Jugendlichen werden jährlich über 100 Events in unseren verschiedenen Jugendangeboten organisiert. Jährlich entstehen aus all diesen Kontakten über 600 Beratungsgespräche. Die Fachpersonen des Kompetenzzentrums KJF bewegen sich am Puls der Zeit. Wir nehmen laufend Veränderungen und Bedürfnisse wahr und reagieren dynamisch auf neue Entwicklungen. Auch im Jahr 2012 haben wir unsere Angebote konsequent weiterentwickelt. Für Kinder stehen vermehrt Angebote im Mittelpunkt, die ihnen ermöglichen ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten (siehe Bericht vom KinderKraftWerk, Seite 12). Für Jugendliche entwickelten wir neue Angebote, z.B. ist seit Frühjahr 2013 nach mehrmonatiger Entwicklung mit „Dein Ticker“ ein Eventund Freizeitportal auf dem Internet verfügbar, das in Zukunft massgeblich von Jugendlichen mitgestaltet werden wird (mehr Informationen unter www.deinticker.ch).
Für Familien, Eltern und Kinder entwickeln wir seit 2012 ein Familiencoaching-Angebot, das bereits auf wachsendes Interesse stösst. In unseren bestehenden Angeboten und den laufenden Entwicklungen ist uns hohe Qualität ein zentrales Anliegen. Seit zwei Jahren befinden wir uns deshalb in einem Qualitätssicherungsprozess, der sich in unseren Dienstleistungen laufend niederschlägt. Auch in Zukunft wollen wir uns auf die Lebenssituationen der mit uns verbundenen Menschen einlassen und passende Angebote lancieren. Der Erfassung dieser „Lebenswelt“, als Fachbegriff für das soziale Umfeld im Alltag der Menschen, gilt unsere Aufmerksamkeit. Wir bewegen uns regelmässig im Lebensalltag zahlreicher Menschen mit all den damit verbundenen Herausforderungen. Dort wollen wir vielseitige Angebote und Unterstützung bieten. Diese Aufgabe begeistert unsere Mitarbeitenden in den rund 40 Gemeinden, in denen wir aktiv sind. Wir danken auch allen Personen und Institutionen, die uns immer wieder unterstützen. Ohne dieses Netzwerk wären unsere Angebote nicht möglich. Herzliche Grüsse
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF
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Kompetenzzentrum KJF mit entschlossenen Schritten vorwärts
KJF – die Lebensweltexpertinnen und -experten
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Ein erstes Jahr im Zeichen von zahlreichen menschlichen Begegnungen
Die Suche nach der Verbindung zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen
Das erste Jahr des neuen Kompetenzzentrums KJF ist bereits Geschichte. Über 25‘000 Kontakte zu Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aufgrund persönlicher Gespräche, telefonischer Kontakte, E-Mails sowie Briefkontakt bestätigten uns ein hohes Interesse an unseren Angeboten. Unterschiedlichste Lebenssituationen begegneten den Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF und forderten täglich deren situatives Einfühlungsvermögen in die verschiedenen Lebensumstände der mit unseren Angeboten verbundenen Menschen. Ratsuchende Eltern am Telefon, Bewerbungsunterstützung von Jugendlichen in unseren Büroräumlichkeiten, Rundgänge mit Kindern im Quartier Rankacker in Pratteln im Rahmen einer Wohnumfeld-Analyse, ein Beratungsgespräch des mobilen Jugendarbeiters / Streetworkers in Laufen am Bahnhof oder ein Treffen für ein Jugendcoaching im Jugendzentrum Club Underground in Sissach. Diese Liste könnte beliebig erweitert werden. Zusammenfassend können die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums als „Lebensweltexpertinnen und -experten“ bezeichnet werden. Wir setzen uns zum Ziel die Lebenssituation der Menschen, die uns begegnen, in ihrer Komplexität zu verstehen und passende Angebote zu entwickeln.
Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen der rund 20 Mitarbeitenden verschmelzen im Kompetenzzentrum KJF zu einem vielseitigen Angebot für verschiedenste Menschen und Zielgruppen. Diesen unterschiedlichen Personen immer wieder in ihrer eigenen, durch ihre Lebensumstände geprägten Situation professionell, niederschwellig und lösungsorientiert zu begegnen, das war 2012 das Ziel der Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF und wird es auch in Zukunft bleiben.
Kompetenzzentrum KJF - professionell, niederschwellig, lösungsorientiert 2012 entwickelten wir unsere Angebote in intensiver Zusammenarbeit mit Auftraggebenden, Politikerinnen und Politikern, Fachpersonen, Kindern, Jugendlichen, Eltern und vielen weiteren Personen kontinuierlich weiter. Unser Ziel war, eine ideale Verbindung zwischen den Bedürfnissen der von uns begleiteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (kurz unsere Adressatinnen und Adressaten) sowie den durch unsere Auftraggebenden favorisierten Zielen und den Angeboten des Kompetenzzentrums KJF zu finden.
Überblick über die verschiedenen KJF-Aktivitäten Bereich Kind KinderKraftWerk (www.kinderkraftwerk.ch) Das KinderKraftWerk hat zum Ziel, das Wissen und die Erfahrungen der Kinder den Gemeinden als Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Bereits Kinder sollen die Möglichkeit erfahren, in ihrem direkten Wohnumfeld auf die Entwicklung von Spielplätzen, Schulwegen und anderen für ihre Lebenswelt relevanten Themen Einfluss nehmen zu können. Wir sind überzeugt, dass dadurch ein Synergieeffekt für alle Beteiligten entsteht. 2012 wurden in Pratteln und Liestal Projekte durchgeführt.
Mädchenraum im Jugendzentrum Liestal
Ferienpass X-Island (www.x-island.ch) Der Ferienpass X-Island fand 2012 erstmals für Kinder und Jugendliche aus allen 68 Gemeinden der Bezirke Liestal, Sissach und Waldenburg statt. An den rund 210 Veranstaltungen nahmen rund 540 Kinder und Jugendliche teil. Ein Team bestehend aus über 80 Veranstalterinnen und Veranstaltern, 35 ehrenamtlichen Mitarbeitenden und den Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums machte den Ferienpass während vier Schulsommerferien-Wochen möglich.
Aufenthaltsbereich im Jugendzentrum Liestal
Bereich Jugend Jugendzentren und Jugendräume In den sieben durch das Kompetenzzentrum KJF im Auftrag von 22 Gemeinden betriebenen Jugendzentren und Jugendräumen entstanden rund 11‘000 Kontakte zwischen Jugendlichen und den KJFFachpersonen. Unterschiedliche Nutzungskonzepte berücksichtigen die zusammen mit den Gemeinden und den Jugendlichen entwickelten Ziele der Jugendzentren und Jugendräume. Hier ein Überblick über einen Teil dieser Nutzungskonzepte:
Aufenthaltsbereich im Jugendcafé Gelterkinden
• Gelterkinden: Multifunktionales Jugendcafé mit integriertem Kulturbetrieb mit gelegentlicher Kunstausstellung • Sissach: Jugendclub „Underground“ mit professionellem Veranstaltungsraum und regionaler DJ-Förderung • Liestal: Multifunktionales Jugendzentrum mit Verpflegungsund Spielbereich, Veranstaltungs-, Mädchen-, Fitness und Beratungsraum sowie Sommertreff mit Outdoor-Bereich • Lausen: Weitgehend selbstverwalteter, durch eine Jugendgruppe betriebener Jugendraum. Der Jugendraum Lausen wird von der zuständigen KJF-Fachperson nur sporadisch während den Öffnungszeiten besucht.
Disco- und Veranstaltungsraum im Club Underground in Sissach
Durch die verschiedenen Nutzungskonzepte erarbeitete sich das Kompetenzzentrum KJF einen umfassenden Wissenspool, von dem die verschiedenen Mitarbeitenden sowie die auftraggebenden Gemeinden profitieren.
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Mobile Jugendarbeiter / Streetworker an einer Fachgruppensitzung
Mobile Jugendarbeit / Streetwork Unsere mobilen Jugendarbeiter / Streetworker standen 2012 rund 4‘300 Mal in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen. Der durch sie besuchte „öffentliche Raum“ war ein Ort der Begegnung von verschiedenen Nutzergruppen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen, teils sich widersprechenden Bedürfnissen. Damit ein möglichst konstruktives Miteinander möglich wurde, waren regelmässig Aushandlungsprozesse bezüglich der sinnvollen Nutzung notwendig. Diese fanden direkt vor Ort zwischen den Fachpersonen und den Jugendlichen und jungen Erwachsenen statt, wenn beispielsweise an minderjährige Jugendliche Alkohol durch ältere Personen abgegeben wurde oder Anwohner/innen auf problematische Zustände hinwiesen. Vergleichbare Aushandlungsprozesse fanden auch zwischen den mobilen Jugendarbeitern / Streetworkern und den verschiedenen Behörden statt. Es stellte sich wiederholt folgende Frage: Welches ist die richtige Strategie gegen Lärmbelästigung, Littering und Alkoholkonsum im öffentlichen Raum? Die Meinungen sind kontrovers. Jugendliche sollen lernen, Selbstverantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und haben ein Recht auf die Gestaltung ihrer Freizeit an der frischen Luft. Gleichzeitig standen die Kosten durch Littering und Reklamationen wegen Lärmbelästigung wiederholt im Zentrum der Debatte. Die mobilen Jugendarbeiter / Streetworker stellen immer wieder fest, dass „die“ Jugendlichen nicht existieren. Die Persönlichkeiten und Verhaltensweisen unter Jugendlichen sind vielfältig. Nie sind alle Jugendlichen, die sich im öffentlichen Raum bewegen, für störendes Verhalten verantwortlich. Deshalb treffen viele gesetzliche Massnahmen immer auch einen hohen Anteil der Personen, die an den störenden Verhaltensweisen unbeteiligt waren. Gleichzeitig wird die Problematik meist nicht gelöst, sondern nur räumlich verlagert. Somit stellt sich die abschliessende Frage: Wo dürfen sich Jugendliche aufhalten, auch wenn die Erwartungen der Erwachsenen nicht abschliessend erfüllt werden?
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Die Strategie der KJF-Mitarbeitenden setzt meist bei der Stärkung der Ressourcen, Fähigkeiten und positiven Verhaltensweisen der Jugendlichen und Jugendgruppen an. Es ist unsere Überzeugung, dass die Förderung der persönlichen Fähigkeiten die beste Voraussetzung für eine positive Entwicklung der Jugendlichen ermöglicht. Den Mitarbeitenden in den Jugendzentren / Jugendräumen sowie den mobilen Jugendarbeitern / Streetworkern wird im Arbeitsalltag immer wieder bewusst, dass Jugendarbeit immer auch politische Lobbyarbeit beinhaltet. Wollen wir die Anliegen der Jugendlichen ernst nehmen, dann stehen diese immer in Konkurrenz zu anderen politischen Prioritäten. Die Jugend ist in unserem politischen System nur untergeordnet vertreten. Deshalb sind wir allen Politikern und Politikerinnen dankbar, die sich den Anliegen der Jugendlichen engagiert annehmen. Zielgruppenspezifische Angebote Girls Connected verband 2012 zahlreiche Lebensthemen, die Mädchen interessieren, mit spannender Freizeitbeschäftigung. Die Mädchen versammelten sich in Laufen, Liestal, Lupsingen und Sissach gesamthaft 19 Mal in verschiedenen Gruppen. Zweimal fanden gemeinsame Mädchentreffen mit allen Gruppen statt (www.girlsconnected.ch). Real DJ ist ein DJ-Förderprogramm mit Modellcharakter. Über 20 DJs im Alter von 16 – 23 Jahren trafen sich im vergangenen Jahr zehnmal mit verschiedenen Fachpersonen, um ihre DJ-Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Die DJs wurden zudem im Rahmen eines Talentcoachings in regelmässig stattfindenden Coachinggesprächen begleitet. Ende Jahr wurde eine DJ-Community für die ganze Nordwestschweiz gestartet, um die gegenseitige Unterstützung aller interessierten DJs zu ermöglichen (www.realdj.ch).
Die FunSportNight ist unser Sport- und Jugendevent, der in verschiedenen Turnhallen durchgeführt wird. 2012 fanden sieben FunSportNights in der Region Sissach statt, die von bis zu 24 Jugendlichen besucht wurden (www.funsportnight.ch).
Bereich Familie
helpnet - Jugend- und Familienberatung Unsere 24 Stunden-Telefonberatung führte 2012 die Beratungen fort, obwohl im Rahmen der Sparmassnahmen des Kantons Baselland die finanziellen Mittel per Ende 2011 gestrichen wurden. 2012 finanzierte die Stiftung Jugendsozialwerk dieses für zahlreiche Jugendliche und Eltern wichtige Beratungsangebot aus eigenen Mitteln. Gesamthaft suchten rund 280 Personen Unterstützung bei der helpnet-Telefonberatung. Das Konzept wurde im vergangenen Jahr überarbeitet und soll die Weiterführung dieses Beratungsangebots in Zukunft gewährleisten, indem neue finanzielle Mittel erschlossen werden. Forum Familie Das Forum Familie ist ein Netzwerktreffen zahlreicher Familien-Berater/innen im Kanton Baselland. 2012 standen intensive Überlegungen zur Weiterentwicklung des Konzepts im Mittelpunkt. Die zahlreichen Menschen, die uns 2012 begegneten, liessen unsere Arbeit zu einem dynamischen und spannenden Ereignis werden. Über 600 Beratungsgespräche führten wir durch und konnten Menschen in verschiedenen herausfordernden Lebenssituationen fördern und unterstützen. Durch Freizeitgestaltung, Beratung und Prävention boten wir den Einwohner/innen in über 40 Gemeinden im Kanton Baselland vielfältige Unterstützung.
2013 im Zeichen der konsequenten Weiterentwicklung Auch 2013 planen wir, mit unseren Angeboten innovative Impulse zu setzen und dadurch für Kinder, Jugendliche und Familien sinnvolle und zeitgemässe Freizeitgestaltung, Beratung und Prävention zu bieten. Folgende Themen stehen im Mittelpunkt unserer Pläne:
• Im April 2013 wurde das Internetportal „deinticker.ch“ lanciert. Diese neue Jugend-Homepage wird eine Verbindung aus Eventkalender, Präsentation der KJF-Jugendangebote, hilfreichen Internetlinks, multimedialen und interaktiven Informationen und zahlreichen weiteren Funktionen. • Mit „Get it real“ plant KJF die massive Erweiterung des bestehenden Jugendcoaching-Angebots. Wir planen, im Rahmen eines Forschungsprojekts in den Jahren 2013 bis 2016, an über 1‘200 Jugendcoaching-Gesprächen ungefähr 130 verschiedene Jugendliche über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Die Coachinggespräche werden systematisch ausgewertet und die gesammelten Erkenntnisse sollen anschliessend in einem Werkstattheft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. • Die Bereiche Kind und Familie planen, ab 2013 mit neuen Dienstleistungen ihre Aktivitäten durch beispielsweise Familiencoachings zu erweitern. Wir freuen uns, auch in Zukunft mit unseren Dienstleistungen zahlreiche Menschen in der Nordwestschweiz zu unterstützen. Unser vielseitiges Angebot ist nur dank unseren Auftraggebenden, Sponsoring- und Netzwerk-Partner/innen möglich. Wir danken für die vielfältige Unterstützung, die wir immer wieder erfahren dürfen!
Thomas Furrer Leiter Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF und Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL
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Mitarbeitende Kompetenzzentrum KJF
Thomas Furrer
Guido Langenegger
Leiter Kompetenzzentrum KJF Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region SissachGelterkinden Leiter Club Underground
Stv. Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Laufen Bereichsleiter Familie (ab 1.8.13) Zentrumsleiter Region Liestal Leiter Jugend- und Familienberatung helpnet
Philipp Frei
Leiterin Jugendzentrum Liestal Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal
Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach Mitarbeiter helpnet
Zeno Steuri
Sarah Stöckli
Nicole Spinnler
Martial Sollberger
Fabio Kunz
Bereichsleiter Kind Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island
Mitarbeiterin i. A. Jugendzentrum Laufen
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Mobiler Jugendarbeiter / Streetworker Region Laufen Mitarbeiter helpnet
Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach
Das Mitarbeiterteam des Kompetenzzentrums KJF dient als Kompetenz- und Fachpool für die ganze Nordwestschweiz. Unsere Mitarbeitenden sind Fachpersonen in Kinder-, Jugend- und Familienfragen, Gewalt- und Suchtprävention, verschiedenen Beratungsmethoden wie Familiencoaching, Jugendcoaching und Supervision, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen (Partizipation), Erlebnispädagogik und weiteren Fachrichtungen. Haben Sie eine Frage zu unseren Angeboten? Sie können uns gerne unter 061 921 94 74 oder kjf@jugendsozialwerk.ch kontaktieren!
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Claudia Kuonen
René Portmann
Mehr Informationen zu KJF-Angeboten: Bereich Kind: kinderkraftwerk.ch x-island.ch Bereich Familie: helpnet-online.ch forum-familie.ch
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Bereich Jugend: deinticker.ch realdj.ch funsportnight.ch girlsconnected.ch www.kjf.ch
Uwe Vollmer
Nathanael Lehmann
Maria Schaffner
David Möller
Samuel Hasler
Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden
Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Praktikantin Offene Jugendarbeit Bubendorf & Lupsingen
Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Christa Nussbaumer
Michael Lagnaz
Markus Stutz
Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach
Mitarbeiter i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach
Projektmitarbeiter
KJF-Partner: www.nextron.ch
+
Information: Die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF wurden im Jahr 2012 von über 70 ehrenamtlichen Mitarbeitenden - meist Jugendliche und junge Erwachsene - unterstützt. Gesamthaft arbeiteten diese Personen rund 6‘000 Stunden in den verschiedenen Angeboten mit.
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Übersichtskarte mit Auftraggebenden und Standorten Legende
Die markierten Gemeinden zeigen die Auftraggebenden des Kompetenzzentrums KJF
BS Birsfelden Rhein Pratteln
Ergolz Giebenach Füllinsdorf Arisdorf
Birs
BL
Kompetenzzentrum KJF Standort mit eigenem Jugendtreffpunkt Gemeinde mit mobilem Angebot wie z.B. Mobile Jugendarbeit & Streetwork, Ferienpass X-Island, KinderKraftWerk
Frenkendorf
BL LIESTAL Hersberg
SO Blauen Nenzlingen Grellingen
SO
Zwingen
Röschenz 3
2
Rickenbach
Sissach Böckten
Seltisberg 4 Lausen Itingen Gelterkinden Thürnen Bubendorf Zunzgen Diepflingen Ramlinsburg Lupsingen
Büren
SO
Ziefen
Laufen
Frenke
Hölstein
Tenniken
Rünenberg
Diegten
Wahlen
Liesberg
1
NuglarSt. Pantaleon
Bretzwil
Titterten Reigoldswil Waldenburg
Standorte des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie 0
5
1
15
10
Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Büro, Kinder-, Jugendund Familienberatung, Liestal
2
Jugendzentrum Liestal
(Stand April 2013)
20 km
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Jugendzentrum Laufen
4
Club Underground, Sissach
Standorte Bereich Jugend: (Als Postadresse bitte nur die Adresse des Kompetenzzentrums KJF in Liestal verwenden.)
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Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Poststrasse 2 / Postfach 230, 4410 Liestal
Jugendzentrum Laufen Delsbergerstrasse 62 4242 Laufen
Jugendraum Bubendorf Langgarbenstrasse 12 4416 Bubendorf
Club Underground / Jugendzentrum Sissach Zunzgerstrasse 58 4450 Sissach
Jugendzentrum Liestal Seestrasse 4 4410 Liestal
Jugendraum Lupsingen Liestalerstrasse 36a 4419 Lupsingen
Jugendcafé Gelterkinden (im Jundt-Huus) Hofmattweg 2 4460 Gelterkinden
Jugendraum Lausen (im Schulhaus Rolle) Unterdorfstrasse 11 4415 Lausen
Organigramm Kompetenzzentrum KJF Das Kompetenzzentrum KJF ist in die drei Bereiche Kind, Jugend und Familie unterteilt, um die Bedürfnisse der Zielgruppen bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Angebote umfassend berücksichtigen zu können.
Die Aktivitäten des Bereichs Jugend werden in die drei regionalen Zentren Laufen, Liestal und SissachGelterkinden unterteilt.
Kompetenzzentrum 1. Analysen, Konzepte und Beratung für Institutionen und Gemeinden in Kinderpartizipation, standortorientierte Jugendarbeit und mobile Jugendarbeit 2. Präventionsprojekte und Gesundheitsförderung im Bereich Sucht und Gewalt 3. Beratung, Coaching und Supervision für Einzelpersonen, Familien, Gruppen und Institutionen 4. Erlebnispädagogische Angebote
Bereich Kind
Bereich Jugend
Bereich Familie
Kinderkraftwerk
Jugendzentren & Jugendräume
X - Island – Ferienpass Region Liestal, Sissach und Gelterkinden
Mobile Jugendarbeit / Streetwork
helpnet Jugend- und Elternberatung Forum Familie
Projekte: Freizeitportal deinticker.ch Jugendcoaching Get it real Real DJ-Support FunSportNight Girls Connected Shake it up
Zentrum Laufen
Zentrum Liestal
• Jugendzentrum & mobile Jugendarbeit / Streetwork Laufen und Region
• Jugendzentrum Liestal
• Mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden
• Offene Jugendarbeit Lausen
Zentrum Sissach - Gelterkinden • Club Underground / Jugendzentrum & mobile Jugendarbeit / Streetwork Sissach und Region
• Offene Jugendarbeit Bubendorf
• Offene Jugendarbeit Gelterkinden
• Offene Jugendarbeit Lupsingen • Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Mehr Informationen zur Stiftung Jugendsozialwerk auf den Seiten 66 - 67.
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Bereich Kind Einleitung Zum Bereich Kind gehören das KinderKraftWerk und der Ferienpass X-Island. Das KinderKraftWerk ist in seiner Art ein schweizweit einzigartiges Projekt, um die Mitwirkung von Kindern in Gemeinden gezielt zu fördern. Der Ferienpass X-Island Region Liestal-Sissach-Gelterkinden bietet ein umfangreiches und pädagogisch wertvolles Sommerferienangebot für Kinder und Jugendliche. Für die Bereichsleitung ist Zeno Steuri verantwortlich.
Veranstaltungen mit Tieren sind beim Ferienpass X-Island sehr begehrt
Zeno Steuri Bereichsleiter Kind, Leiter KinderKraftWerk und Ferienpass X-Island
KiKaWa Das KinderKraftWerk im ersten Jahr – erste Projekte in den Gemeinden Pratteln und Liestal Nach dem ersten Jahr darf das KinderKraftWerk (KiKaWa) bereits eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen. Mit der Unterstützung durch den SwisslosFonds Baselland konnte eine Basis für erste Projekte und die Vernetzungsarbeit zu Gemeinden, Behörden sowie weiteren Organisationen und Personen geschaffen werden. Als erste Gemeinde nahm Pratteln das Dienstleistungsangebot des KinderKraftWerks in Anspruch und engagierte das Team für eine Sozialraumanalyse im Rahmen des Kinderferiendorfes im Quartier Rankacker. Mehr als siebzig Kinder nahmen an verschiedenen Workshops teil, die für verschiedene Altersstufen angeboten wurden. Die Kinder zeigten uns in Streifzügen durch ihr Quartier, wo und wie sie ihre Freizeit verbringen. Dabei kamen auch wichtige Hinweise betreffend Sicherheit, Lärmklagen und Abfall zur Sprache, die in einem Bericht an die Gemeinde festgehalten wurden.
Projektpartenrinnen:
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Die UNICEF empfiehlt das KinderKraftWerk als Partner für die Zertifizierung für das Label „Kinderfreundliche Gemeinde“
Kinder signalisieren eine Abfallsammelstelle als störenden Punkt.
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Die Gemeinde Pratteln plant in Zukunft konkrete Massnahmen zugunsten der Kinder und der Lebensqualität in diesem bis anhin eher vernachlässigten Quartier. Für die Begleitung weiterer Projekte in Pratteln mit Einbezug der Kinder hat bereits die Gesundheitsförderung BL ihre Unterstützung zugesagt. Im Teilprojekt «kind + raum» werden bewegungsfördernde Angebote unterstützt, in denen betroffene Kinder direkt in die Planung einbezogen werden. Dank der Partnerschaft mit der Gesundheitsförderung BL konnte das KinderKraftWerk auch der Stadt Liestal seine Dienste bei der Projektleitung für die Neugestaltung des Spielplatzes im Fraumattquartier anbieten. Der Spielplatz, der vor mehr als dreissig Jahren mit viel Engagement aus der Anwohnerschaft zu einem beliebten Robinson Spielplatz ausgebaut wurde, ist dringend sanierungsbedürftig. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Liestal und privaten Sponsoren soll der Spielplatz mit Beteiligung der Kinder und der Quartierbevölkerung in Zukunft wieder zu neuem Leben erweckt werden. Intensive Vernetzung durch zahlreiche Informationsveranstaltungen Neben den konkreten Projektarbeiten in den Gemeinden war die Informationsvernetzung im Hintergrund eine wichtige Aufgabe. So konnten wir das KinderKraftWerk den Schulleitenden aller Primarschulen vorstellen und auf unsere Angebote zur Menschenrechtsbildung anhand der UNO-Kinderrechtskonvention aufmerksam machen. Auf Einladung der Fachstelle für Familienfragen Baselland und der Unicef konnte das KinderKraftWerk an einer Präsentation in Arlesheim zahlreichen Gemeinden vorgestellt werden, die sich für das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» der Unicef interessieren. Förderung von sicheren Schulwegen Das KinderKraftWerk setzt sich gezielt für die Rechte der Kinder im Kanton Baselland ein. So kam es nach tragischen Unfällen auf Fussgängerstreifen im Winter 2012 zu einem Kontakt mit der Verkehrspräventionsstelle der Kantonspolizei. Auf Vorschlag vom KinderKraftWerk werden nun Abklärungen getroffen, wie Kinder in der Verkehrserziehung und der Sensibilisierung für Autolenkende besser einbezogen werden können. Eine grosse Herausforderung ist in diesem Zusammenhang die starke Zunahme der Elterntaxis, deren Ursache paradoxerweise nicht zuletzt in den wachsenden Gefahren zu suchen sind, denen Kinder heute auf dem Schulweg durch den Autoverkehr ausgesetzt sind. Hier wird das KinderKraftWerk auch in Zukunft ein wachsames Auge haben und seine Unterstützung für sichere Schulwege anbieten. Gespräche mit der Verkehrspräventionsstelle der Kantonspolizei sind bereits geplant. Dem KinderKraftWerk ist es ein Anliegen, bei der Lösungssuche nicht nur Erwachsene zu befragen, sondern auch die Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen. Weitere Projekte des KinderKraftWerks sind in Reinach und im Laufental geplant. Auftraggeberinnen:
Zeno Steuri Leiter KinderKraftWerk
Liestal
Mehr Infos zum KinderKraftWerk auf: www.kinderkraftwerk.ch
Pratteln
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Interview mit Elisabeth Augstburger Landrätin BL, Einwohnerrätin Liestal
Was sind Ihre Hauptanliegen als Landrätin im Kanton Baselland? Ich setze mich für Familien ein, welche die wichtigste Zelle unserer Gesellschaft sind. Umweltanliegen und eine gute Integration von Migrantinnen und Migranten gehören ebenfalls zu meinen Schwerpunkten. Besonders wichtig sind für mich die christlichen Werte, die ich in meine Arbeit einbeziehe. Ich nehme Anliegen aus der Bevölkerung auf, die ich im Parlament einbringe. Ich setze mich auch für diejenigen Menschen ein, die keine Stimme und keine Lobby haben in unserer Gesellschaft. Jugendliche und Kinder haben bei mir einen hohen Stellenwert. Im Kanton Baselland wohnen und arbeiten rund 278‘000 Personen. Was macht das «Baselbiet» zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeld? Wir haben gute Anbindungen an den öffentlichen Verkehr, sodass wir in kurzer Zeit in Basel, Zürich oder Bern sind. Das sonnige Klima im Oberbaselbiet und die ländliche Idylle bieten Raum zur Erholung. Vorteilhaft ist die Nähe zu Basel mit den Chemie- und Pharmafirmen. Unsere Region bietet gute und moderne Arbeitsplätze an. Wir haben optimale Bildungsmöglichkeiten sowie die gemeinsame Universität mit dem Kanton Basel-Stadt. Das KinderKraftWerk setzt sich für eine kinderfreundliche Wohnumgebung ein. Weshalb ist auch Ihnen dieses Thema ein Anliegen? Kinder sind unsere Zukunft. Wenn es den Kindern gut geht, ist das auch für die Eltern ein Gewinn. Eine kinderfreundliche Umgebung mit Freizeitangeboten und ausreichend bewegungsfördernden Freiräumen motiviert Familien, dort zu wohnen. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt in unsere Kinder zu investieren. Das wirkt sich später nachhaltig aus. Ich habe im Einwohnerrat in Liestal einen Vorstoss eingereicht, welcher den Stadtrat bittet, ein Label für eine «kinderfreundliche Gemeinde» zu prüfen. Ich bin gespannt, ob er zur Weiterbehandlung überwiesen wird.
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Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden
Das Wichtigste in Kürze Mit der Übernahme der Leitung des Ferienpasses durch Zeno Steuri und Michele Salvatore konnte mit vereinten Kräften und grosser Unterstützung durch 35 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und 85 Veranstalterinnen und Veranstalter auch 2012 wieder ein attraktives FerienpassProgramm für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt werden. In über 210 Kursangeboten konnten die rund 540 Teilnehmenden während vier Wochen in den Schulsommerferien Blindenführhunde, Ponys, Dinosaurier, Bienen und viele andere Tiere näher kennenlernen, Seifenkisten bauen, Stop-Motion Filme produzieren, Schmuck und Naturfarben selber herstellen, mit Pfeil und Bogen oder Luftpistolen schiessen, auf afrikanischen Trommeln spielen, Ölbilder auf Leinwand malen, Zumba tanzen und vieles mehr. Für (fast) jedes Interesse fand sich ein geeignetes Kursangebot. Dank der grosszügigen Unterstützung durch den Hauptsponsor, die Basellandschaftliche Kantonalbank, konnten in diesem Jahr auch Kinder aus Gemeinden, die den Ferienpass finanziell noch nicht unterstützen, von einem Ferienpass zum üblichen Preis profitieren.
Über 210 Kursangebote fanden während vier Wochen für 540 Kinder und Jugendliche statt! Neue Angebote und Optimierung der Arbeitsabläufe Der Ferienpass 2012 konnte mit einigen Neuigkeiten aufwarten. Unter der Rubrik «Specials» wurde eine Wasserolympiade in den Gartenbädern in Liestal und Sissach angeboten. Ausserdem standen ein Open Air-Kino beim Jugendcafé in Gelterkinden und eine Schatzsuche auf dem Programm.
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Zum ersten Mal wurden auch Angebote für Kinder mit einer Behinderung speziell ausgeschrieben und die Informationen den zuständigen Fachstellen und Institutionen zugestellt. Auch die administrativen Arbeitsabläufe wurden optimiert. Um Arbeitsressourcen und Kosten zu sparen, wurden die Anmeldungen für den Ferienpass ausschliesslich online über die Homepage durchgeführt. Damit konnten sich die Kinder direkt auf der Homepage des Ferienpasses anmelden und erhielten einen persönlichen Zugangscode, mit dem sie ihre Anmeldung bis zum Anmeldeschluss jederzeit anpassen konnten. Für alle Kinder ohne Computerzugang bot das Ferienpassbüro während seinen Öffnungszeiten seine Computer und Beratung bei der Anmeldung an. Umfassende Betreuung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen Oft schon früh morgens begann das Ferienpass-Abenteuer beim Treffpunkt am Bahnhof in Liestal. Dort wurden die Kinder von den Begleitpersonen erwartet, die sie sicher an den Veranstaltungsort und wieder zurück brachten. Ausgerüstet mit TNW-Wochenmarken und einem Notfallset für kleine Blessuren sind diese freiwilligen Helferinnen und Helfer unerlässlich für die Organisation des Ferienpasses. Dank ihnen konnte der Ferienpass 2012 ohne Zwischenfall durchgeführt werden. Dabei ist oft Improvisationstalent gefragt, wenn zum Beispiel ein Veranstalter nicht wie abgemacht am Treffpunkt wartet oder eine Verbindung im öffentlichen Verkehr nicht erreicht werden kann. Nicht selten kommen Kinder auch zu spät zum vereinbarten Treffpunkt und müssen dann per Handy zum Veranstaltungsort gelotst werden. Auch Eltern können mal im Stau stecken bleiben und deshalb ihre Kinder nicht wie vereinbart nach der FerienpassVeranstaltung abholen. In solchen Fällen warteten die Begleitpersonen mit den Kindern, bis sie abgeholt wurden. Kein Kind wurde seinem «Schicksal» überlassen und vom Anfang bis zum Schluss der Veranstaltung verantwortungsvoll begleitet. Dafür gebührt den Begleitpersonen an dieser Stelle ein grosser Dank!
Zahlreiche Veranstaltungen für abwechslungsreiche Sommerferien Erfreulich war auch 2012 die Zusammenarbeit mit den Veranstalterinnen und Veranstaltern, die ihre Kurse, Besichtigungen und Workshops im Ferienpass X-Island anboten: Archäologie und Museum BL, Liestal
Ökozentrum, Langenbruck
Atelier Artworks, Liestal
Pantheon Museum, Muttenz
Atelier für begleitetes Malen, Liestal
Parkours World Family, Basel
Atelier Marion Gregor, Liestal Augusta Raurica, Augst
play4you GmbH, Event- und Spielateliers, Oberwil
Baseball und Softball Club Frogs, Sissach
Polizei Basel-Landschaft, Verkehrspolizei, Sissach
Papiermühle, Basel
Ponyhof, Reinach
Basler Zeitung, Basel
Radio Energy, Basel
Beratungsstelle für Gehörlose, Basel
Radix, Liestal
Blaues Kreuz Kinder- und Jugendwerk BL, Liestal
Raubtiergruppe Jenny, Olsberg
Merian Park, Brüglingen
Reformierte Kirchgemeinde, LiestalSeltisberg
Bogenschützen beider Basel, Liestal
Reitsportzentrum Galms, Lausen
Césars Percussion Palace, Liestal
Restaurant Schützenstube, Liestal
Clown Fulvio, Biel
Ricola AG, Laufen
Dance and Fans, Liestal
Samariterverein, FrenkendorfFüllinsdorf
Elektra Birseck (EBM), Münchenstein Faggiani Dominic, Zimmermann und Schreinerei, Ädelswil Freshdance School, Liestal
Schwingclub, Liestal
Froschmuseum, Münchenstein
Sportcenter, Bubendorf
Glatscharia, Liestal
Sportmuseum Schweiz, Basel
Goshindokan, Liestal
Steinhaueratelier Beyeler/Lüscher, Liestal
Judo Sport, Liestal Kantonsbibliothek BL, Liestal Salon Hairlich, Liestal Kraftwerk, Birsfelden Landart Cornelia Steuri, Basel
Auftraggeberinnen:
Mc Donald’s, Liestal Mode und Kosmetik, «Keine wie du», Basel Motorfluggruppe Fricktal, Schupfart
Lupsingen
Nuglar-St. Pantaleon
Reigoldswil
Seltisberg
Museum für Musikautomaten, Seewen Naturforum BL (Ecovia Umweltagentur GmbH), Liestal Kompetenzzentrum KJF, Liestal
Tenniken
Titterten
Waldenburg
Bretzwil
Bubendorf
Frenkendorf
Füllinsdorf
Schloss Wildenstein, Bubendorf Schützengesellschaft, Liestal
Jagdmobil «Wald und Wild», Rothenfluh
Arisdorf
Sauriermuseum, Frick
Freizeittöpferei Moll, Basel
Hundeschule Alpha, Liestal
Auftraggeberinnen:
Sternwarte, Binningen
Gelterkinden
Giebenach
Sternwarte Schafmatt, Unterkulm Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde, Allschwil Tauchclub Octopus, Liestal TeleBasel, Basel
Hersberg
Flyers, Baseball und Softball Team, Therwil Tierschutz beider Basel, Münchenstein Verein Bikepark, Hölstein
Hölstein
Vereinigte Schweizer Rheinsalinen, Pratteln Wollare, Liestal Zirkusschule, Basel Lausen
Ziefen Liestal
15
Zahlreiche neue Angebote fanden 2012 den Weg ins Programm, das sich durch eine hohe Vielfalt und Angebote für unterschiedliche Interessen auszeichnete. Nebst Trendsportarten wie «Parkours» und einem «Kniggekurs» für Kinder gab es erstmals die Möglichkeit, unter fachlicher Anleitung gemeinsam mit dem Vater, Grossvater oder Onkel eine eigene Seifenkiste zu bauen. Das kostengünstige Angebot wurde dann auch in grosser Zahl genutzt und am Ende der Bauwoche war am Ferienpass-Abschlussfest ein respektabler Fahrzeugpark zu bewundern. Dass im Anschluss an den Ferienpass auch die Möglichkeit bestand, an regionalen Seifenkistenrennen teilzunehmen, erhöhte die Attraktivität des Angebots. Da es sich bei den Bauvorlagen um professionelle Modelle mit besten Fahreigenschaften und allen Sicherheitselementen handelte, war es dann auch nicht erstaunlich, dass eine Ferienpass-Seifenkiste bei einem der Rennen auf den ersten Platz fuhr. Neben technischen Angeboten gab es viele Workshops und Kurse, die in der Natur stattfanden. Künstlerisch interessierten Kindern standen ein Naturkünstlerworkshop oder ein Naturfarbenkurs zur Auswahl, in dem die Farben mit Zutaten aus der Natur hergestellt wurden. Alle Kinder, denen das Abenteuer und die Jagd mehr zusagten, konnten erstmals mit dem Jäger einen Tag im Wald oberhalb von Rothenfluh verbringen. Mit dem «Jagdmobil Wald und Wild» forschten sie auf den Spuren der Waldtiere. Mit Spuren giessen in Gips, Fellmemory und einer interessanten Tour durch den Wald ging die Zeit im Flug vorbei. Dabei durften Klöpfer bräteln in der Feuerschale und «Versteckis» auch nicht fehlen. Trotz der sommerlichen Hitze war es im Wald angenehm kühl. So sieht ein idealer Ferientag mit dem Ferienpass aus! Gross war auch das Interesse der Medien. TeleBasel zeigte in der Sendung «Was lauft?» sechs Berichte über Veranstaltungen des Ferienpass X-Island. Kinder, Eltern und Veranstalter/innen gaben bereitwillig vor der Kamera Auskunft und formulierten interessante Statements. Die Kamerateams mussten sich oft an abgelegene Orte begeben, wo sie immer von einem Mitarbeiter des Ferienpasses empfangen und begleitet wurden. Die Berichterstattung sollte den Ablauf der Veranstaltungen nicht stören. So kam es auch zu amüsanten Momenten, als ein Team von TeleBasel auf der Suche nach Wild-schweinsuhlen mit dem Jäger richtiggehend im Schlamm steckenblieb. Die Berichte sind alle auf der Homepage www.x-island.ch unter «Aktuell« zu finden. Auf der Suche nach dem Ferienpass-Schatz Ein Höhepunkt war für viele Kinder und Jugendliche die Schatzsuche, die während des Ferienpasses stattfand. Die Schatzsucher/ innen staunten nicht schlecht, als sie auf ihrer Suche im Kantonsmuseum Baselland in Liestal beim berühmten Silberschatz aus Augusta Raurica landeten. Dort mussten einige Fragen beantwortet werden, bevor eine Karte mit den Lösungen an das Ferienpassbüro geschickt werden konnte. Wer die Antworten richtig löste, wurde mit einem Preis belohnt. Keines der über 40 Kinder, die mit ihren Eltern zur Preisverleihung ins Kantonsmuseum in Liestal gekommen waren, ging leer aus. Nebst den Hauptpreisen der Basellandschaftlichen Kantonalbank sorgten die Trostpreise des Sportshops RADIX für zufriedene Schatzsucher/innen.
„
„Meine Tochter konnte dank dem Ferienpass viele neue und interessante Sachen kennenlernen. Danke dafür!“ D. Flückiger Informationen X-Island: Angeschlossene Gemeinden / Auftraggebende: Arisdorf, Bretzwil, Bubendorf, Büren, Diepflingen (ab 2013), Frenkendorf, Füllinsdorf, Gelterkinden, Giebenach, Hersberg, Hölstein, Lausen, Liestal, Lupsingen, Nuglar, Ramlinsburg (ab 2013), Reigoldswil, Rickenbach (ab 2013), Rünenberg (ab 2013), Seltisberg, Sissach (ab 2013), St. Pantaleon, Tenniken, Thürnen (ab 2013), Titterten, Waldenburg, Ziefen, Durchführung seit: 1997 Ansprechperson Auftraggeberinnen: Stadt Liestal, René Frei, Bereichsleiter Sicherheit & Soziales (als Vertreter der Begleitgruppe Ferienpass) Mehr Informationen zum Ferienpass X-Island:
www.x-island.ch
Partnerorganisation: Agentur für Soziokultur Basel
16
+
Meh
x-isla r Info
90
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nd.ch
Ermutigende Auswertung des Ferienpasses Die Online-Umfrage, an der rund 140 Personen teilnahmen, zeigte es deutlich: Der Ferienpass X-Island 2012 war ein voller Erfolg und gemäss der Bewertung von über 80 Prozent der befragten Personen auch gut organisiert. Dank brauchbaren Tipps und konstruktiven Rückmeldungen werden im Ferienpass 2013 einige Verbesserungen bei der Online-Anmeldung, der Kursbelegung und den Informationen zu den Veranstaltungsorten einfliessen.
88
angeschlossene Gemeinden
80 70 60 50 40 40
33
Ein Blick in die Zukunft
27
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9
9
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6
4
3
1
0
Anzahlt AnzahlTNTeilnehmer/innen
90
nicht angeschlossene Gemeinden 80
Ab 2013 wird aus dem Ferienpassheft ein Faltprospekt, der das Programm auf einen Blick und übersichtlich darstellt. Alle Details zur Anmeldung und zu den Veranstaltungen sind auf der Homepage zu finden. Dort kann auch gleich online mit verschiedenen Zahlungsmitteln die Anmeldung zum Ferienpass bezahlt werden. Mit dieser Änderung können Kosten gespart werden, die wiederum den Teilnehmenden mit einem abwechslungsreichen Ferienpass-Angebot zu Gute kommen.
70 60 50 40 30 20 10
22 16
16
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14
13
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7
6
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5
5
0
Anzahl Anzahl TNTeilnehmer/innen
4
4
4
4
Dank Medienpartnerinnen und -partnern werden ganzseitige Zeitungsinserate im Oberbaselbiet und der Region Basel geschaltet, was das Angebot des Ferienpass noch zahlreicheren Personen bekannt machen wird. Als ein Höhepunkt findet in der letzten Sommerferien-Woche in der Nähe von Liestal ein Actioncamp und ein abwechslungsreiches Abschlussfest statt. Dort werden Darbietungen aus den Kursen und Workshops von Tanz, Musik und Theater zu sehen sein. Ende Mai geht es los mit der Anmeldephase. Wir hoffen auf eine zahlreiche Teilnahme! Auf Wiedersehen auf X-Island!
Zeno Steuri Leitung Ferienpass X-Island
Michele Salvatore
„Falls sich unsere Ferien nicht mit dem Ferienpass überschneiden, werden unsere Kinder wieder dabei sein. Vielen Dank für das tolle Angebot und die Arbeit, die dahinter steckt.“ Gaby Gustavsson-Waldmann mit Familie
„
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Bereich Jugend Kurzportrait Der Bereich Jugend ist Kernbereich des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF. Von unseren Angeboten und Dienstleistungen profitieren Jugendliche in rund 40 Gemeinden. Wir betreiben im Auftrag unserer Auftraggebenden sieben Jugendzentren und Jugendräume. Diese Räumlichkeiten bieten den Besucher/innen Raum für ihre Freizeitideen. Unsere mobilen Jugendarbeiter / Streetworker sind im öffentlichen Raum unterwegs und
(Angebot im Aufbau)
Get it real Jugendcoaching ist ein innovatives Jugendcoaching-Angebot für junge Menschen ab 14 Jahren. Seit 2013 entwickeln wir mit Get it real ein systematisches Förderangebot für Jugendliche, das ihre Fähigkeiten und Stärken in den Mittelpunkt stellt. Rund 40 Jugendliche sollen 2013 mit Get it real begleitet werden.
Der Real DJ-Support dient der Förderung von DJs und der elektronischen Musik in der Nordwestschweiz. Zusammen mit Partnerinnen und Partner (zum Beispiel Sacom AG und Pioneer Schweiz) und Profi-DJs sowie Musikproduzentinnen und -produzenten wird ein qualitativ hochstehendes Schulungsangebot realisiert.
begleiten Jugendliche auf unterschiedliche Art. Das Leitungsteam des Bereichs Jugend besteht aus den drei Zentrumsleitern Thomas Furrer, Guido Langenegger und Philipp Frei. Weitere Informationen zur Arbeitsstruktur können dem Organigramm auf Seite 11 entnommen werden.
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Deinticker.ch will die Freizeit- und Eventplattform für die Nordwestschweiz werden. Die Homepage ging Ende April 2013 online und wird in Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendlichen weiter ausgebaut.
Shake it up ist ein abwechslungsreicher, alkoholfreier Cocktailworkshop mit zahlreichen Hintergrundinformationen zum Thema Alkohol. Ziel ist den reflektierten Umgang mit hochprozentigem Alkohol unter Jugendlichen zu fördern.
www.deinticker.ch
www.shakeitup.ch
www.realdj.ch
www.getitreal.ch
Die FunSportNight ist ein Sportanlass für Jugendliche und wird in Turnhallen im Kanton Baselland veranstaltet. Die FunSportNight bietet eine attraktive Mischung aus Sport- und Spielturnier und dient der Prävention und Gesundheitsförderung.
Girls Connected ist ein Angebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet ist. Girls Connected wird in mehreren Jugendzentren und -räumen durchgeführt. Mehrmals pro Jahr treffen sich zudem die Mädchen aus allen Girls Connected-Gruppen zu einem gemeinsamen Mädchentag. www.girlsconnected.ch
www.funsportnight.ch
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Mehr Infos zu Real DJ und zur FunSportNight auf den Seiten 30 und 58.
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BS Rhein
Kurzportrait Zentrum Sissach – Gelterkinden BL Ergolz
Birs
SO
Sissach Böckten Itingen
Das Zentrum Region Sissach-Gelterkinden umfasst neun politische Gemeinden und zwei Kirchgemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend SO (Offene SO Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Sissach (Club Underground), mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach und die Offene Jugendarbeit Gelterkinden mit dem Jugendcafé.
Zunzgen Frenke
Ergolz
Thürnen
Gelterkinden
Tenniken Diegten
Thomas Furrer
René Portmann
Fabio Kunz
Christa Nussbaumer
Michael Lagnaz
Leiter Kompetenzzentrum KJF Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region SissachGelterkinden Leiter Club Underground
Leiter mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach
Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach
Mitarbeiterin i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach
Mitarbeiter i.A. Offene Jugendarbeit Region Sissach
Offene Jugendarbeit, Club Underground und mobile Jugendarbeit Region Sissach Das Wichtigste in Kürze 2012 stand für die Offene Jugendarbeit Region Sissach im Zeichen der weiteren Etablierung der bestehenden Angebote sowie der Erweiterung auf neue Zielgruppen. Durch eine Spielkiste mit Spielanimation in der langen Schulpause beim Tannenbrunn-Schulhaus, die Mitarbeit beim Sommerferienpass X-Island in der Region Sissach und Gelterkinden und den Ausbau der mobilen Jugendarbeit / Streetwork wurden neue Kinder und Jugendliche erreicht und von den Fachpersonen des Kompetenzzentrums Kind, Jugend, Familie KJF begleitet. Der Club Underground war mittwochs von 15 – 22 Uhr, freitags von 19 – 23 Uhr und donnerstags von Oktober bis April von 18 – 22 Uhr geöffnet. Die beiden mobilen Jugendarbeiter / Streetworker waren in der Region Sissach nebst an den bekannten „Hotspots“ auch in den umliegenden Gemeinden präsent und nahmen zu den Jugendlichen im öffentlichen Raum Kontakt auf. Gesamthaft erreichten wir 4401 Kontakte zu Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 10 – 24 Jahren. 3019 Kontakte wurden im Rahmen der Angebote des Club Undergrounds erreicht, 1382 Jugendliche standen mit den
beiden Streetworkern in Kontakt. 24 Jugendliche profitierten von einem Förderprozess durch unser Jugendcoaching und 44 Beratungen wurden durchgeführt. Gesamthaft 48 Events sorgten für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung der durch uns betreuten Jugendlichen. Die Mitarbeitenden der Offenen Jugendarbeit Region Sissach stellen häufig fest, dass nach monatelanger oder jahrelanger Beziehungsarbeit die Jugendlichen in herausfordernden Lebens- und Krisensituationen aus hoher Selbstverständlichkeit heraus Kontakt zu uns aufnehmen und Unterstützung suchen. So wurden wir auch im vergangenen Jahr regelmässig wegen Problemen am Arbeitsplatz oder während der Ausbildung / Lehre, Schulschwierigkeiten, Spannungen in der Familie und vielen anderen Themen kontaktiert. Diesen Jugendlichen konnten wir im Sinne der „Offenen“ Jugendarbeit niederschwellige, unkomplizierte und lebensnahe Unterstützung bieten.
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Rückblick in die Tätigkeitsbereiche Club Underground Nebst bekannten Stammgästen besuchten im Jahr 2012 zahlreiche neue 11 – 13 jährige Jugendliche den Club. Somit etablierte sich in 2012 im Club Underground schrittweise die nächste Generation. Die DJ-Sessions, in denen unsere professionelle DJ-Anlage jeweils für eine Stunde reserviert werden konnte, waren sehr begehrt. An über 500 Stunden feilten DJs an ihren DJ-Fähigkeiten. Ab August 2012 nutzten Jugendliche in Absprache mit den Mitarbeitenden des Club Undergrounds die Räumlichkeiten auch ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten in einem klar definierten Rahmen. Dadurch erhöhten sich die Nutzungszeiten des Clubs deutlich. Mit diesen auf Selbstverantwortung der Jugendlichen basierenden Nutzungszeiten machten wir durchwegs positive Erfahrungen.
Gute Stimmung im Club Underground
Für die tanzbegeisterten Jugendlichen installierten wir eine Spiegelwand im Veranstaltungsraum. Dadurch können im Club Underground Tanzworkshops in einem professionellen Umfeld durchgeführt werden. Die seit längerer Zeit knappen Raumressourcen erweiterten wir in Absprache mit der Gemeinde Sissach um einen weiteren Raum für unser Materiallager. Mobile Jugendarbeit / Streetwork
Jugendmobileinsatz in Thürnen
Anfang 2012 erhöhten die finanzgebenden Gemeinden die mobile Jugendarbeit / Streetwork um 30 auf gesamthaft 70 Stellenprozente. Durch diese Erweiterung konnte den Jugendlichen in der Region Sissach im öffentlichen Raum umfassender begegnet werden. 2012 arbeiteten mit René Portmann und Fabio Kunz zwei Personen als mobile Jugendarbeiter / Streetworker. Haupteinsatzort und „neuralgischer Punkt“ der mobilen Jugendarbeiter / Streetworker war der Bahnhof Sissach, der regelmässig zur Mittagszeit und abends besucht wurde. Rund 70% der dort anwesenden Jugendlichen stammten aus den umliegenden Gemeinden von Sissach. Dies bestätigt einmal mehr die hohe Anziehungskraft des Bahnhofs unter Jugendlichen. Real-DJ-Support & Partyevents Im vergangenen Jahr trafen sich die durch uns geförderten DJs zehnmal an den seit 2009 durchgeführten DJ-Support-Treffen. Verschiedene Workshopleiter vermittelten Informationen zu softwarebasierter Musikproduktion, Grundlagen der Pop- und elektronischen Clubmusik sowie in verschiedenen Themen der DJ-Technik. Über 20 DJs profitierten von unserem DJ-Förderangebot und unterstützten sich auch gegenseitig durch einen intensiven Erfahrungsaustausch. Einige durch uns begleitete DJs haben sich in den letzten Jahren zu professionellen DJs entwickelt, die in der ganzen Schweiz an Veranstaltungen anzutreffen sind. Ein Höhepunkt war der Auftritt eines DJs an der Energy in Zürich nach der Streetparade und dem Big Bang-Silvesterevent in Basel vor rund 13‘000 Gästen.
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Ein durch den Club Underground unterstützter DJ an einem Auftritt an einer Musikmesse
„Vor einem Jahr besuchte ich einen Cocktailkurs beim Streetworker René Portmann, was mir richtig Spass machte. Als meine Leistungen in der Schule nachliessen wurde René aufmerksam und bot mir ein Beratungsgespräch an. Schon nach dem ersten Gespräch sah ich für mich neue Perspektiven. Nach dem zweiten Gespräch war mir klar was es braucht, um einen guten Schulabschluss zu schaffen. Seine Beratungen motivierten mich sehr und mir wurde bewusst, dass ich mir klare Ziele setzen muss, um dort hinzugelangen wo ich hin will.“ Leah, 14 Jahre aus Diegten
„
Das Interesse unter neuen DJs für unser DJ-Förderangebot stieg 2012 weiter an. Diesem Trend stellte sich die Entwicklung entgegen, dass wie zahlreiche andere Veranstaltungsorte im Kanton Baselland auch der Club Underground die jahrelang durchgeführten Partyevents nicht mehr finanziell gewinnbringend oder zumindest selbsttragend organisieren konnte. Nach mehreren Versuchen, die Partyevents im Club Underground in Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendlichen wiederzubeleben und die Besucherzahlen zu erhöhen, entschieden wir uns im Juni 2012, bis auf Weiteres keine solche Veranstaltungen mehr durchzuführen. Aufwand und Ertrag standen sowohl finanziell als auch vom personellen Aufwand her gesehen in keinem akzeptablen Verhältnis.
Mehr Informationen zum Real DJ-Support sind auf Seite 30 zu finden.
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GirlsUnited – beliebtes Mädchenangebot mit neuer Leiterin GirlsUnited, das mädchenspezifische Angebot der Offenen Jugendarbeit Region Sissach, entwickelte sich zu einem unter zahlreichen Mädchen sehr beliebten Freizeitangebot. Bis zu 12 Mädchen besuchten die verschiedenen Events. Ein Ausflug ins Aqua Basilea, Beauty-Workshop, Übernachtung im Club Underground, zusammen backen, Karaoke-Event und vieles mehr garantierte den teilnehmenden Mädchen eine belebende und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Per Anfang September 2012 übernahm Christa Nussbaumer die Leitung dieses Angebots von Stephanie Nussbaumer. Die neue Leiterin erreichte in kurzer Zeit eine hohe Akzeptanz bei den Mädchen. Bereits Ende 2012 stand das erste Coachinggespräch an, indem ein Mädchen im Berufswahlprozess begleitet wurde.
In verschiedenen Gesprächen mit Fachleuten aus der Musik- und DJ-Szene zeigte sich, dass in der Nordwestschweiz weiterhin ein hoher Bedarf an einem durch uns angebotenen, qualitativ hochstehenden DJ-Förderangebot besteht. Deshalb entschieden wir uns, den DJ-Support weiter zu professionalisieren und schrittweise zu einem regionalen Angebot auszubauen. Anfang November 2012 lancierten wir mit www.realdj. ch eine DJ-Community für DJs aus der Nordwestschweiz. Auf dieser Internetplattform können sich DJs austauschen, gegenseitig unterstützen und mit Party-Veranstalterinnen und Veranstaltern in Kontakt treten. Am 24. November 2012 organisierten wir eine erste Real DJ-Party in Basel. Dadurch konnten die DJs ihr Können in einem grossen Club unter Beweis stellen und es konnten auch benötigte Einnahmen für die Workshops des DJSupports erwirtschaftet werden. Mehr Informationen zum Real DJ-Support sind in dieser Broschüre auf Seite 30 zu finden. FunSportNight – Sport und Spass in der Dorfturnhalle Die FunSportNight lockte siebenmal bis zu 24 Jugendliche in die Dorfturnhallen in der Region Sissach. 2012 entwickelten wir das FunSportNight-Konzept schrittweise weiter. Wir setzen uns zum Ziel, dass Jugendliche mit einer hohen Selbstverantwortung den Verlauf der FunSportNight-Abende mitgestalten. Zudem ist uns wichtig, dass die FunSportNight-Anlässe von Jugendlichen für Jugendliche sind. Dadurch können wir den Jugendlichen möglichst viele Aufgaben bei der Durchführung dieser Sportveranstaltung übergeben. Mit diesem Ziel wird nebst ihrem Selbstvertrauten auch die Sozialkompetenz gefördert und eine hohe Identifikation mit der FunSportNight erreicht. Die Leitung der FunSportNight hat Mitte 2012 Fabio Kunz von Allan Vetterli übernommen.
Die Mädchen von Girls United mit Christa Nussbaumer (hintere Reihe, ganz links)
„Girls United ist voll cool! Wir finden es super, dass wir so viele tolle Sachen zusammen erleben!“
„
Jamie, 12 aus Itingen & Josipa, 12 aus Diepflingen
Mehr Informationen zu den FunSportNights sind auf Seite 58 zu finden.
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Schule Tannenbrunn – Erweiterung der Zusammenarbeit
Jugendliche Mitarbeitende
Die Zusammenarbeit mit der Schule Tannenbrunn erweiterten wir in mehreren Bereichen. In den kalten Monaten wurde der Club Underground mittwochs während den Zehnuhr-Pausen geöffnet. Diese Pausen-Öffnungszeiten nutzten jeweils bis zu 60 Jugendliche. In der wärmeren Jahreszeit ermöglichten wir den Schülerinnen und Schülern mit einer Spielkiste eine abwechslungsreiche Pausenbeschäftigung. Mit diesen beiden Angeboten soll den Schüler/innen eine Abwechslung zum Schulalltag ermöglicht werden und die damit verbundenen aktivierenden Impulse sollen eine belebende Wirkung für den nach der Schulpause folgenden Unterricht erreichen.
Per Ende 2012 unterstützten rund 20 Jugendliche und junge Erwachsene die Aktivitäten der Offenen Jugendarbeit Region Sissach. Diese tatkräftige Unterstützung im Club Underground, Real DJ-Support, Ferienpass und der FunSportNight war ein wichtiges Lernfeld für die darin involvierten Jugendlichen. Sie lernten persönliche und gruppenbezogene Ziele zu setzen und diese über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Auch Themen wie Zuverlässigkeit, Umgang mit Konflikten und Zeitmanagement bearbeiteten die Jugendlichen als Mitarbeitende unserer Angebote. Die zahlreichen Jugendangebote wären ohne die Mitarbeit der Jugendlichen in diesem Umfang nicht durchführbar. Deshalb sind wir für ihre Unterstützung sehr dankbar.
Im Frühling 2012 informierten wir rund 30 Klassen der 6. bis 8. Schulklassen des Tannenbrunn-Schulhauses bei einem Klassenbesuch über unsere Angebote. Im September 2012 wurden auch alle neuen Sechstklässler/innen über unsere Arbeit informiert. Jugendmobil – weiterhin im Einsatz mit sinkendem Durchschnittsalter In Diegten und Thürnen führten wir 2012 gesamthaft an vier Tagen Jugendmobileinsätze durch. In Thürnen wurde ein dreitägiger Einsatz angeboten, um mit den Jugendlichen über einen längeren Zeitraum in Kontakt zu stehen. Als Höhepunkt genossen die Jugendlichen am Freitagabend einen spannenden Film im dorfeigenen Open-Air-Kino. Mit dem Jugendmobil werden seit mehreren Jahren zunehmend vor allem Kinder im Alter von 9 – 12 Jahren erreicht. Um unserem Hauptauftrag, der Betreuung von Jugendlichen, weiterhin gerecht zu werden, ersetzen die FunSportNights schrittweise die seit 2004 durchgeführten Jugendmobileinsätze. Diese werden in Zukunft in der Regel nur noch sehr gezielt für spezielle Anlässe wie z.B. an einem Dorfmarkt eingesetzt werden.
Auftraggeberinnen:
Böckten
Diegten
Thürnen
Zunzgen
Diepflingen
Itingen
ref. Landeskirche
Sissach
Tenniken
kath. Landeskirche
„Ich finde der Club Underground hat eine professionelle DJ-Förderung. Durch gezielte Einzelgespräche wird individuell auf die Personen eingegangen.“ Denis, 18
„
Ferienpass – erstmals in den Schulsommerferien in der Region Sissach Im Jahr 2012 führte das Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF das erste Mal während den langen Schul-Sommerferien einen Ferienpass in der Region Sissach und Gelterkinden durch. Den Ferienpass besuchten gesamthaft rund 540 Kinder und Jugendliche, darunter rund 130 Kinder und Jugendliche aus der Region Sissach. Durch diesen Ferienpass wurde eine wichtige Angebotslücke in den Sommerferien in der Region Sissach und Gelterkinden geschlossen. Diese Region war bis 2012 die letzte in der Nordwestschweiz, in der kein Sommerferienpass zur Entlastung der Eltern angeboten wurde. Die Mitarbeitenden der Offenen Jugendarbeit Region Sissach unterstützten den Ferienpass mit mehreren Veranstaltungen und das Abschlussfest des Ferienpasses, das im Jundt-Huus in Gelterkinden stattfand. Eingeladen an das Fest waren alle am Ferienpass teilnehmenden Kinder und Jugendlichen und deren Eltern.
Öffnungszeiten Club Underground: Mittwoch 15.00 - 22.00 Uhr Donnerstag 18.00 - 22.00 Uhr (alle 14 Tage, Okt. bis Apr.) Freitag 19.00 - 23.00 Uhr Samstag gemäss Vorankündigung Angeschlossene Gemeinden / Finanzgeber/innen: Böckten, Diegten, Diepflingen, Itingen, Sissach, Tenniken, Thürnen, Zunzgen, reformierte und katholische Kirchgemeinden Region Sissach Auftraggeber: Trägerverein Offene Jugendarbeit Region Sissach (Präsident: Rolf Cleis) Leistungsvertrag seit: 2004
Mehr Informationen zu unseren Angeboten in der Region Sissach: www.underground-sissach.ch
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Eventinfo Region Sissach Vernetzung Wichtig für eine wirkungsvolle Jugendarbeit ist das Zusammenspiel zahlreicher Netzwerkpartner/innen. In der Region Sissach können wir durch die Zusammenarbeit zwischen KJF und verschiedenen Fachpersonen, Gemeindepolitikerinnen und -politiker, Lehrpersonen und weiteren Behörden auf ein umfassendes Netzwerk zugreifen.
Interview mit Elisabeth Schirmer Bankratspräsidentin der Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB
Unsere Vernetzungspartner/innen lauten wie folgt: • • • • • • •
Gemeindebehörden in der Region Sissach Schulleitung Sekundarschulhaus Tannenbrunn Lehrpersonen Sekundarschulhaus Tannenbrunn Schulsozialarbeitende Region Sissach Jugenddienst der Polizei BL Verschiedene Sozialdienste Hauswarte der Schul- und Sportanlagen in der Region Sissach
Ausblick Ende 2012 wurden rund 20 Jugendliche in regelmässigen Jugendcoaching-Gesprächen in ihrer Entwicklung gefördert. Aktuelle Themen sind Lehrstellensuche, Anschlusslösungen nach Abbruch der Lehre, familiäre Schwierigkeiten, konstruktive Problemlösungen in Stresssituationen und die Zukunftsplanung als DJ. In den letzten Jahren stellten wir fest, dass Jugendcoaching ein sehr wirkungsvolles Werkzeug in der Jugendförderung ist. Um die in der Regel auf erwachsene Personen bezogenen Methoden des Coachings für Jugendliche zu optimieren, entwickelt das Kompetenzzentrum KJF das Jugendcoaching-Konzept „Get it real“. Im Rahmen von „Get it real“ ist geplant, von 2013 – 2016 in den Kantonen Baselland und Basel-Stadt ungefähr 130 Jugendliche zu unterstützen und die Jugendcoaching-Gespräche im Rahmen einer Praxisforschung auszuwerten. Am Schluss sollen alle interessierten Personen mit einem Werkstattheft über die Erkenntnisse informiert werden. Dank Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung durch die Gemeinden in der Region Sissach. Sie ermöglichen uns unsere Arbeit durch ihre finanzielle und materielle Unterstützung. Wir bedanken uns auch für die Unterstützung aller weiterer Behörden, Privatpersonen und Sponsorinnen und Sponsoren. Durch das Zusammenspiel all dieser „Unterstützer/innen“ ist es für uns möglich, seit vielen Jahren ein vielseitiges und innovatives Jugendangebot in der Region Sissach anzubieten und laufend weiterzuentwickeln.
Thomas Furrer Zentrumsleiter Region Sissach - Gelterkinden Leiter Offene Jugendarbeit Region Sissach
Was sind Ihre Hauptaufgaben als Bankratspräsidentin der Basellandschaftlichen Kantonalbank BLKB? Der Job umfasst viele Facetten wie etwa die Sitzungsleitung im Bankrat und im strategischen Ausschuss der Bank, aber auch die Begleitung des CEO bei den wichtigsten Geschäften. Eine zentrale Aufgabe ist natürlich auch die personelle Besetzung der Geschäftsleitung sowie der Kontakt zu den Eigentümer/ innen der BLKB. Die BLKB feiert nächstes Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum. Was ist das Geheimnis des langjährigen Erfolges? Die BLKB setzt auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Das persönliche, kompetente Engagement der Mitarbeiter/innen ist ein weiterer Asset. Zudem macht die BLKB nur Geschäfte, die sie versteht, und ist somit eine sehr solide Bank. Die Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL und das Kompetenzzentrum KJF bieten zahlreiche Beratungsund Förderangebote für unterschiedliche Zielgruppen. Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken unserer Angebote? Mir gefällt vor allem das Jugendcoaching-Angebot. Es ist eine enorme Chance für Jugendliche, ein lösungsorientiertes Coaching erleben zu können, welches sie auf ihrem Lebensweg zielorientiert weiter bringt. Mit Spezialisten die Herausforderungen des Alltags zu diskutieren, kann auch helfen, aus den persönlichen Grenzen auszubrechen. Die Mund-zu-Mund-Werbung der Jugendlichen unterstreicht die erfolgreiche Strategie.
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Offene Jugendarbeit & Jugendcafé Gelterkinden
Fabio Kunz Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden Mitarbeiter Offene Jugendarbeit Region Sissach
Gelterkinden
„Human-Soccer“, ein „menschlicher Töggelikasten“ vor dem Jugendcafé
Das Jugendcafé – eine Erfolgsstory in Gelterkinden
Jugendcafé – regelmässiger Freizeittreffpunkt
Das Jugendcafé Gelterkinden startete im Dezember 2011, somit berichten wir über das erste Jahr seiner Geschichte. Von Beginn weg erwiesen sich das Jugendcafé beziehungsweise das Angebot der Offenen Jugendarbeit Gelterkinden als eine beliebte Freizeitaktivität, die die Jugendlichen aus Gelterkinden und Umgebung stets rege nutzten. Mit diesen Angeboten haben wir den Nerv der Zeit sowie das Bedürfnis der Jugendlichen voll getroffen.
Die Begegnungen während den Öffnungszeiten sind das regelmässige Hauptangebot des Jugendcafés. Jeden Mittwoch und Freitag können sich die Jugendlichen von Gelterkinden und den umliegenden Gemeinden während neun Stunden austauschen. 2012 versammelten sich im Durchschnitt jede Woche knapp 80 Jugendliche, agierten miteinander, massen sich beim Tischtennis-, Töggele- oder Billardspiel. Manchmal entstanden auch kleine Konflikte und die Jugendlichen lernten diese untereinander in ruhiger und konstruktiver Weise zu klären.
Zweimal in der Woche hatte das Jugendcafé geöffnet: Mittwochs von 15 bis 19 Uhr und freitags von 17 bis 22 Uhr. 2012 besuchten rund 200 verschiedene Jugendliche 2392 Mal das Jugendcafé, der Anteil der Mädchen betrug rund 20 Prozent. In Zusammenarbeit mit den Teenagern konnten sieben Turniere und zwei Projekte – Dekoration und Outdoor – organisiert werden. Es fanden Beratungen zu unterschiedlichen Themen statt, wie zum Beispiel Berufsberatung, Lebenslauf schreiben und Konflikte lösen. Das Jugendcafé etablierte sich zu einem wichtigen Ort für die Jugendlichen und ist in deren Freizeit nicht mehr wegzudenken. Flexibilität und Spontaneität sind gefragt Der Betrieb des Jugendcafés verläuft dynamisch. Als wir am 21. Dezember 2012 das Jahr mit einem („Weltuntergangs“)Tischtennisturnier beenden wollten, hatten sich bis zum Vormittag 14 Personen angemeldet. Wir freuten uns auf die grosse Beteiligung. Bis zum Abend schnellte die Anmeldezahl auf 24 hoch. Gemeinsam genossen wir einen intensiven Turnierabend!
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Auftraggeberin:
Zum Angebot gehörten Billard, Dart, Töggele, X-Box und Tischtennis. Die Jugendlichen konnten für den kleinen Hunger Hot Dogs, Pizzas oder Snacks sowie Getränke kaufen. Das Jugendcafé konnten die Jugendlichen aktiv mitgestalten, indem sie zum Beispiel ihre eigene Musik mitbrachten und diese anschliessend auf der neuen Musikanlage abspielen liessen. Die Jugendlichen besprachen und planten ihre Ideen auch mit dem Leiter des Jugendcafés und setzten diese anschliessend um. Pausenplatzeinsätze – Abwechslung im Schulalltag Jeden Freitag stand der Leiter des Jugendcafés in der langen Pause auf dem Schulplatz der Sekundarschule Hofmatt in Gelterkinden mit Jugendlichen in Kontakt. Er verteilte Flyer, sprach Jugendliche auf das Angebot des Jugendcafés an oder fragte nach, wie es den Schüler/innen geht. Manchmal wurde die Unterrichtspause auch genutzt, um einen in Planung bestehenden Flyer für einen Event zu besprechen, neue Ideen anzuhören oder einfach für die Jugendlichen mit ihren individuellen Themen ansprechbar zu sein. Ebenfalls arbeitete der Leiter des Jugendcafés mit dem Schulsozialarbeiter der Sekundarschule Hofmatt zusammen und stand in einem regelmässigen Austausch.
Events – sinnvolle Freizeitgestaltung durch Eigeninitiative der Jugendlichen Das Jugendcafé bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Fachperson des Kompetenzzentrums KJF Events durchzuführen. So wurden 2012 mit Hilfe der Jugendlichen und auf deren Wunsch zwei Töggeliturniere, ein Billardturnier, zwei FIFA12-Turniere und ein Tischtennisturnier geplant, durchgeführt und gemeinsam ausgewertet. Erfreulich war, dass die Initiative jeweils von den Jugendlichen selbst ausging. Der Leiter des Jugendcafés legte auf die Förderung der Eigeninitiative der Jugendlichen grossen Wert. Bei diesen Turnieren ging es zeitweise emotional zu, wie dies bei einem Wettkampf üblich ist. Es ist spannend, die Jugendlichen zu beobachten, wie sie mit Sieg und Niederlage, Lust und Frust umgehen. Projekte
Jugendcafé und Eventinfo Gelterkinden
Zwei regelmässige Besucher des Jugendcafés
Wir realisierten zwei Projekte. In der ersten Hälfte des Jahres hatten einige Mädchen die Idee, farbige Neonröhren im Jugendcafé zur Dekoration und für ein angenehmeres Raumambiente zu montieren. Wir haben diese Idee zusammen besprochen, anschliessend geplant, das notwendige Material eingekauft und montiert. Mit einigen Jungs waren wir an einem etwas verregnetem Abend im Wald, machten ein wunderschönes Feuer, kochten darauf „Gehacktes mit Hörnli“ und genossen zum Dessert eine feine Schoggibanane. Die erlebte Gemeinschaft dieses Abends war einer der Höhepunkte des vergangenen Jahres. Vernetzung und Zusammenarbeit – starke Partnerschaften für die Jugendlichen
Gute Stimmung im Jugendcafé
In Zusammenarbeit mit dem Rotary Club und dank dessen grosszügiger Unterstützung organisierten wir im Dezember einen Samichlause-Apéro und stiessen auf das einjährige Bestehen des Jugendcafés mit den Jugendlichen an. In einer KJF-internen Zusammenarbeit mit dem Club Underground (Leistungsbericht siehe Seite 19) organisierten wir ein regionales Töggeliturnier und ein regionales FIFA12-Turnier auf einer Grossleinwand. In diesen Turnieren standen sich die Jugendlichen aus Gelterkinden und Sissach gegenüber. Die Jugendlichen aus Gelterkinden gingen beide Male als Sieger/innen hervor. Die Vernetzungsarbeit ist uns ein grosses Anliegen, denn es ist sinnvoll, mit verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten. So können wir den Jugendlichen in ihrer Lebenswelt besser begegnen und kompetente Unterstützung bieten. Der Jugendarbeiter ist mit der Schulleitung der Sekundarschule Hofmatt sowie mit dem Schulsozialarbeiter in einem konstruktiven Austausch.
Gruppenfoto während einem Billardmatch
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Unsere Vernetzungspartner/innen sind: • Schulhaus Hofmatt • Schulsozialarbeit Gelterkinden • Gemeindeverwaltung Gelterkinden mit angeschlossenen Behörden • Betriebskommission des Jundt-Huus & Jugendcafés • Rotary Club Oberbaselbiet • Frauenverein Gelterkinden • Reformierte Kirche Gelterkinden
Zum Wohl!
Ausblick Im neuen Jahr planen wir wieder viele spannende Events: Neben Turnieren und weiteren Projekten werden wir erlebnispädagogische Veranstaltungen in der Natur anbieten. Durch gemeinsames abseilen, Feuer machen, Fondue geniessen und weitere Aktivitäten sollen die Grenzen der Jugendlichen erweitert und deren Zusammenhalt gestärkt werden. Es ist auch ein Outdoor-Weekend mit Übernachtung geplant. Verschiedene Jugendliche haben bereits neue Ideen mitgeteilt. Das Jahr 2013 wird auf alle Fälle spannend und abwechslungsreich werden. Einige Mädchen überlegen mit dem Leiter des Jugendcafés, wie das Jugendcafé noch besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden und welche Aktivität exklusiv für sie angeboten werden kann. Der Bedarf an einer weiteren Mitarbeiterin zeigt sich angesichts der hohen und konstanten Besucherzahlen des Jugendcafés und den erkennbaren Bedürfnissen der Mädchen. Diese weibliche Mitarbeiterin könnte sich schwerpunktmässig auf die Bedürfnisse der Mädchen konzentrieren. Das Jugendcafé Gelterkinden freut sich auf die kreativen, innovativen und originellen Ideen der Jugendlichen, ganz nach dem Motto: „Geht nicht – gibt‘s nicht! Wir finden zusammen eine Lösung.“ Dank Wir danken allen Personen, die unsere Arbeit ermöglichen und unterstützen. Durch ihre Unterstützung wird unser umfassendes und ganzheitliches Jugendangebot erst möglich. Speziell danken wir der Gemeinde Gelterkinden und der Betriebskommission für ihr Engagement. Durch ihre grosse Hilfe ist es uns möglich, den Jugendlichen Raum für ihre Ideen zu bieten. Wir freuen uns auf eine weiterhin grossartige Zusammenarbeit.
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Fabio Kunz im Gespräch mit den Jugendlichen
„Es hat hier alles was es braucht!“ Jugendlicher aus Gelterkinden
Öffnungszeiten Jugendcafé Gelterkinden: Mittwoch Freitag
15.00 - 19.00 Uhr 17.00 - 22.00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten nach Ankündigung Auftraggeberin: Gemeinde Gelterkinden Leistungsvertrag seit: 2011 Operative Begleitung: Betriebskommission Jugendcafé Gelterkinden (Präsident: Mischa Häfelfinger)
Fabio Kunz Leiter Offene Jugendarbeit und Jugendcafé Gelterkinden
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Interview mit Christine Mangold Gemeindepräsidentin Gelterkinden, Geschäftsführerin KV Baselland Was sind die Hauptaufgaben als Gemeindepräsidentin von Gelterkinden? Die Finanzen, das Personal und das Polizeiwesen (hier vor allem wenn es um Nachtruhestörungen geht) gehören zu meinen Hauptaufgaben. Ebenso obliegen mir die Information nach aussen und der Austausch zwischen Kanton und Gemeinde. Hierbei kommt mir meine langjährige Tätigkeit im Landrat sehr zugute. In Gelterkinden wohnen rund 5‘800 Personen. Was macht Gelterkinden zu einem attraktiven Wohnort?
„Als ich gehört habe, dass das Jugendcafé eröffnet wurde, dachte ich es wäre nichts für mich. Meine Kollegin überredete mich, trotzdem mit ihr hinzugehen. Jetzt weiss ich: Hier ist es MEGA!“ Jugendlicher aus Gelterkinden
„
Unterstützt wird das Jugendcafé durch die Einwohnergemeinde Gelterkinden, die ref. Kirchgemeinde und den Rotary-Club Oberbaselbiet. Für den Betrieb des Jugendcafés wurde eine Leistungsvereinbarung mit dem Kompetenzzentrum KJF der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL abgeschlossen. Die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum KJF hat Entscheidendes zum guten Start unseres Jugendcafés beigetragen. Die Ernennung von Fabio Kunz zum Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden war ein Glücksfall. Fabio Kunz hat mit Herzblut und enormem Engagement dafür gesorgt, dass viele Jugendliche unser Jugendcafé Jundt-Huus regelmässig besuchen. Die Zusammenarbeit mit der zuständigen Betriebskommission funktioniert hervorragend und wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam das Angebot in unserem Jugendcafé für unsere Jugendlichen weiterentwickeln können.
Gelterkinden hat seinen Dorfcharakter behalten und kann trotzdem alles, was man im Alltag zum Leben braucht, sicherstellen. Dies vor allem mit einem vielfältigen Dienstleistungsund Einkaufsangebot, das durch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe bereitgestellt wird. Damit übernimmt Gelterkinden im Oberbaselbiet eine wichtige Zentrumsfunktion. Für junge Familien bieten sich mit dem Erwerb von Bauland im Baurecht neue Perspektiven, um den Lebensmittelpunkt nach Gelterkinden zu verlegen. Die Gemeinde bietet den Zugang zu allen Stufen der obligatorischen Schule. Ein umfassendes Freizeitangebot mit über 80 Vereinen, eine gute Anbindung an den ÖV, die zentrale Lage zwischen Basel und Zürich sowie ein moderates Steuerklima runden das Bild eines lebendigen, charmanten Oberbaselbieter Dorfes ab. Die Gemeinde hat mit dem Kompetenzzentrum KJF einen Leistungsauftrag betreffend die operative Leitung des Jugendcafés in Gelterkinden. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit? Im Rahmen einer breit angelegten Analyse im Jahre 2006 ist das von unserer Jugendkommission erarbeitete und vom Gemeinderat verabschiedete Jugendkonzept Gelterkinden entstanden, welches die Notwendigkeit eines lokalen Angebotes für Jugendarbeit darlegte. Als Projektleiter konnte damals Thomas Jourdan gewonnen werden. Der Gemeinderat hatte daraufhin eine Arbeitsgruppe «Jugendcafé Gelterkinden» mit der Ausarbeitung eines konkreten Angebotes beauftragt. Die Arbeitsgruppe hatte einige Hürden zu nehmen. Umso grösser war die Freude, als wir am 9. Dezember 2011 unser Jugendcafé Jundt-Huus endlich eröffnen konnten. (Fortsetzung linke Spalte)
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Interview mit Fabio Kunz Leiter Offene Jugendarbeit Gelterkinden
«Geht nicht, gibt`s nicht!»
Und dieses Konzept funktioniert?
Fabio Kunz hat eine einfache, aber wichtige Botschaft, die er im Jugendcafé Gelterkinden vermittelt. Es ist 17 Uhr. Fabio entschuldigt sich kurz und läuft davon. Er kramt den Schlüssel aus der Hosentasche und lässt die wartenden Jugendlichen ins Jugendcafé. Sofort werden die Tischtennisschläger ausgepackt und die ersten Spiele ausgetragen. «Dürfen wir heute die Bar übernehmen?», fragen zwei Jungs. «Ja klar!», sagt Fabio und die beiden fangen an, die ersten Hotdogs heiss zu machen. Bald herrscht reger Betrieb im alten Bauernhaus, wo das Jugendcafé eingerichtet ist. Dass aus dem alten Gebäude ein hippes Lokal entstand, widerspiegelt Fabios Motto: «Geht nicht, gibt’s nicht!». Er ist seit Dezember 2011 der Leiter des Jugendcafés und fühlt sich hier am richtigen Ort.
Ja, das klappt ganz gut. Manchmal gibt es Fehlschläge und ein Turnier ist ein Misserfolg. Das gehört dazu. Es ist aber kein Problem, denn Fehler dürfen bei uns passieren. So lernen die Jugendlichen den Umgang mit Niederlagen. Beim nächsten Mal klappt es vielleicht besser. Ich betone immer wieder, dass fast alles möglich ist, wenn man es nur will. Es gibt immer einen Weg. Vielleicht nicht so, wie man es sich vorgestellt hat und manchmal nur mit mehreren Anläufen und Kompromissen. Das sollen die Jugendlichen hier lernen.
Fabio, was gefällt dir an der Arbeit im Jugendcafé Gelterkinden besonders? Ich arbeite gerne an Orten, wo keine festgefahrenen Strukturen existieren. So habe ich die Freiheit, zu gestalten und zu experimentieren. Veränderung und Dynamik machen die Arbeit spannend. Ausserdem liegen mir die Jugendlichen sehr am Herzen. Ich liebe es, Menschen zu helfen, sie weiterzuführen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Nie macht ein Mensch eine grössere Entwicklung durch als im Alter zwischen 10 und 20. Dazu gehört viel Schönes und viel nicht so Angenehmes. Wer Jugendliche in dieser Zeit begleiten kann, trägt sie durch eine wichtige Phase, die ihr ganzes Leben prägt. Diese Möglichkeit habe ich hier. Wie sieht das konkret aus? Ich biete den Jugendlichen einen Rahmen, in dem sie eigene Projekte verwirklichen können. Sie wissen: Hier kann man Tischfussball, Playstation und Billard spielen. Wenn aber ein Turnier stattfinden soll, müssen sie das selber organisieren. Dazu braucht es Werbung, Spielpläne, eventuelle Gewinnerpreise und mehr. Ich helfe bei der Planung und bei der Umsetzung.
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Was hast du umgekehrt von den Jugendlichen lernen können? Zum einen verhelfen mir die Jugendlichen immer wieder zur Selbstreflektion. Sie hinterfragen meine Entscheidungen und zwingen mich so, diese zu begründen. Warum dürfen sie während einer Champions-League-Übertragung auf Grossleinwand nicht Billard spielen? Ja, warum eigentlich nicht? Dieses Hinterfragen finde ich gesund. Zum anderen bringen mich die Jugendlichen dazu, authentisch zu bleiben. Sie wollen nicht, dass ich mich verstelle, wenn ich einen schlechten Tag habe oder mich ärgere. Ich will meine momentane Stimmung aber auch nicht an den Jugendlichen auslassen. Da muss ich manchmal dieses Spannungsfeld aushalten, indem ich zwar sage, was ich denke, aber gleichzeitig meine Emotionen im Griff habe. Ich bewahre mir auch eine jugendliche Beweglichkeit und Flexibilität, da Jugendliche sehr unverbindlich und spontan sind. Für Jugendliche Zeit haben bedeutet, dann für sie da zu sein, wenn sie dich brauchen. Das kann auch mitten in einer anderen Arbeit sein. Zum Beispiel war ich gestern mit Büroarbeiten beschäftigt und wurde über Facebook angeschrieben. Es war ein Notfall und ich musste alles dafür liegen lassen. So etwas ist herausfordernd, aber an solchen Momenten wächst die Beziehung.
Wie wurde das Projekt Jugendcafé möglich?
Wie entwickelt sich das Jugendcafé weiter?
Das Projekt erfuhr viel Rückenwind von verschiedenen Trägerinnen und Trägern. Dazu gehören die Gemeinde Gelterkinden, die reformierte Kirche und der Rotary-Club Oberbaselbiet. Sie alle haben unser Vorhaben unterstützt. Ohne diese Trägerschaft wäre alles viel schwieriger oder gar nicht erst möglich. Wir haben offenbar einen Nerv getroffen, denn es gab in Gelterkinden bisher nichts in dieser Art. Die rund hundert Jugendlichen, die das Jugendcafé regelmässig besuchen, würden ohne uns irgendwo auf der Strasse herumlungern. Hier können sie sich stattdessen kreativ entfalten. Gelterkinden ist ein kulturelles Zentrum, das Bewohner der umliegenden Dörfer anzieht. Auch wir tragen dazu bei. Das zeigen die Zahlen: Es kommen auch Jugendliche aus entfernten Dörfern. Hier wird Jugendkultur gelebt.
Wir planen, unser Angebot in verschiedene Richtungen zu erweitern. Zum Beispiel haben wir mit einer Unihockeygruppe und einem Outdoor-Event gleich mehrere Sport-Projekte angestossen. Wir denken ausserdem an ein Angebot zum Thema Medienkompetenz. Da möchten wir über den Umgang mit «Social Media» und besonders über Selbstdarstellung im Internet sprechen. Dazu könnte ein Fotografie-Kurs kommen. Im Café möchten wir ein Stockwerk für Mädchen einrichten, das den Girls eine Rückzugsmöglichkeit bietet. Jungs nehmen sich den Raum, den sie brauchen, weshalb manche Mädchen nicht gerne zu uns kommen. Das wollen wir ändern. Mit jedem Projekt, das die Jugendlichen umsetzen, entwickeln wir uns weiter. Und mit jeder/jedem eingeladenen Kollegin/Kollegen steigt unser Bekanntheitsgrad. Immer mehr Jugendliche erfahren so, dass es einen Ort gibt, wo sie ihre Ideen umsetzen können. (Text: Samuel Rink)
KJF-Partner: www.nextron.ch
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Mehr Informationen zum Jugendcafé unter: www.deinticker.ch 4 Rubrik „Treffpunkte“
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Real DJ – Förderung mit System
DJs haben in den letzten Jahren weltweit eine eindrückliche Entwicklung erfahren. War der DJ bis vor wenigen Jahren meist für die Unterhaltung an verschiedenen, häufig überschaubaren Veranstaltungen im Einsatz, füllen heute DJs wie David Guetta, Avici und das DJ-Trio Swedish House Mafia ganze Fussballstadien mit Zehntausenden von Besucherinnen und Besuchern. Auch die Musikcharts werden von DJs regelmässig auf den vordersten Plätzen belegt. Der DJ ist zum Publikumsmagneten und Musik-Hitproduzenten geworden. Auch die Jugendlichen fasziniert diese Entwicklung. Sie interessieren sich für DJ-Technik und die Musikproduktion mit verschiedenen Software-Lösungen. Ihr wichtigstes Ziel ist in der Regel nicht Weltruhm, sondern sie sehen im „DJing“ eine interessante und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Im Club Underground in Sissach bietet das Kompetenzzentrum KJF im Rahmen der Angebote der Offenen Jugendarbeit seit sechs Jahren vielfältige Unterstützung zu dieser Thematik an. Mit Real DJ wurde dieses Förderangebot 2012 professionalisiert und deutlich erweitert. Bei Real DJ treffen sich monatlich über 20 DJs für Workshops und gegensei-
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tigen Austausch. Gleichzeitig feilen die Real DJs jede Woche mehrere Stunden im Club Underground an ihrer DJ-Technik. Die Nachwuchs-DJs werden auch von Coachs begleitet. Diese Coachs entwickeln mit ihnen ihre individuellen Ziele und helfen ihnen, diese auch bei Rückschlägen nicht aus den Augen zu verlieren. Workshops zu DJ-Technik, Musikproduktion und Eventmanagement bieten den Real DJ‘s Einblick in diese wichtigen Themen. Mit realdj.ch wurde im November 2012 ein Treffpunkt für DJs im Internet geschaffen. Hier können sich DJs den Event-Veranstalterinnen und Veranstaltern präsentieren und sich gegenseitig unterstützen. Im November 2012 veranstalteten die Real DJs zusammen mit dem Kompetenzzentrum KJF ihren ersten eigenen Event im Excellent Club in Basel. Mit über 400 Gästen war diese Veranstaltung ein voller Erfolg. Für das Kompetenzzentrum KJF sind diese Events eine interessante Erweiterung des bestehenden Angebots. Dadurch können Jugendliche erreicht werden, die unsere Jugendangebote nicht oder nicht mehr besuchen. Am Event befragten die Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums die Partybesucher/innen nach ihren Freizeitaktivitäten. Es entstanden wegweisende Gespräche zum Eventangebot in der Region Basel und damit verbundenen Planungen
der Real DJs. 2013 ist die Erweiterung von eigenen Events in der Nordwestschweiz geplant. Das Ziel des Kompetenzzentrums KJF ist es, an diesen Events auch Suchtpräventionselemente zu integrieren, die einen sinnvollen und gesunden Umgang der Jugendlichen mit Alkohol im Ausgang fördern. Wir sind überzeugt, dass Real DJ das Potenzial hat, in der Eventszene und der Offenen Jugendarbeit in der Nordwestschweiz wichtige neue Impulse zu setzen.
Bild: Grosser Andrang am ersten Real DJ-Event in Basel
Bild: Ein Real DJ im Einsatz
Portrait Rest. Schützenstube Liestal Interview mit Sascha Birkenmeier
Betreiber Restaurant Schützenstube Seit zehn Jahren bieten Sie im Stedtli ein attraktives Angebot für Geniesser/innen. Was ist ihr Hauptanliegen für Ihre Kundschaft?
Das Restaurant Schützenstube in Liestal stellt dem Kompetenzzentrum KJF für Sitzungen und Weiterbildungen seine Sitzungs-, Bankett- und Schulungsräume zur Verfügung. Diese mehrjährige Partnerschaft ermöglicht es den rund zwanzig Mitarbeitenden von KJF, sich an zentraler Lage im Stedtli von Liestal zu treffen. Die Schützenstube in Liestal ist die einzigartige Kombination aus Restaurant, Catering, Feinkost- und Weinladen «Bon Appétit» sowie der «Stedtli Bar». Der Familienbetrieb mit vierzehn Mitarbeitenden garantiert damit Genuss in allen Lebenslagen!
Öffnungszeiten Restaurant: Di bis Sa So und Mo
11.00 - 23.00 Uhr (warme Küche durchgehend) für Anlässe auf Anfrage
Bon Appétit-Epicerie Fine: Di bis Fr Sa
10.00 - 18.00 Uhr 10.00 - 16.00 Uhr
Stedtli Bar: Do, Fr und Sa
21.30 - 02.00 Uhr
Catering: Mo-So
auf Anfrage
Mehr Infos zur Schützenstube auf: www.schuetzenstube.com
Die Kundinnen und Kunden sollen bei und mit uns Esskultur erleben können und sich dabei wohl sowie relaxt fühlen. Auch ist es uns wichtig und eine Freude ein gesellschaftlicher Treffpunkt zu sein, wo man sich persönlich begegnen und austauschen kann. Wir haben sogar teilweise ähnliche Funktionen wie ein Jugendhaus, jedoch für eine andere Zielgruppe! Sie sind auch im Catering tätig. Was empfehlen Sie aktuell für ein attraktives Feinschmecker-Catering? Verschiedenen Risotto im kleinen Schälchen (Waldpilz, Lachs, Birne und Gorgonzola, Spargel etc.), Roastbeef vom französischen Charolais sowie natürlich die süssen kleinen Mignardises oder die Käseplatte mit den französischen Rohmilchkäsen von Maître Antony sind sehr beliebt. Für Apéros werden die Mini Malicettes sowie Petits Verines Salées oder die Baguette-Canapés oft bestellt. Bei Gruppen und Vereinen ist auch der gesellige Tatarenhut begehrt, den man zum Beispiel zusammen mit einem Salat- und Dessertbüffet geliefert bekommen kann. Das Restaurant Schützenstube unterstützt das Kompetenzzentrum KJF mit Sitzungsräumen. Auch beim Ferienpass sind Sie mit einem «Kniggekurs» aktiv. Was motiviert Sie KJF zu unterstützen? Für meine Frau und mich ist Jugendarbeit etwas sehr Wichtiges. Wir konnten selbst, als wir jung waren, auch von der Jugendarbeit profitieren und so bin ich der Meinung, dass es unsere Verpflichtung ist, etwas für die Jugend im Rahmen unserer Möglichkeiten zu tun. Selbst amtete ich früher zehn Jahre als Juniorenobmann bei einem grösseren Fussballclub und leitete dabei unter anderem Lager mit bis zu 70 Kindern und Jugendlichen.
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Kontakt: Rathausstrasse 12-14 CH-4410 Liestal Tel. +41 (0)61 921 08 08 Fax +41 (0)61 921 23 03 info@schuetzenstube.com
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BS Rhein
Erg
Kurzportrait Zentrum Laufen
Birs
BL SO Blauen Nenzlingen Grellingen
Das Zentrum Region Laufen umfasst acht Gemeinden als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs Jugend (Offene Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Laufen und mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Laufen.
SO
SO
Zwingen
Röschenz
Laufen Wahlen
Liesberg
Auftraggeberinnen:
Blauen
Philipp Frei
Sarah Stöckli
Martial Sollberger
Zentrumsleiter Region Laufen
Mitarbeiterin i. A. Jugendzentrum Laufen
mobiler Jugendarbeiter / Streetworker Region Laufen
Offene Jugendarbeit, Jugendzentrum und mobile Jugendarbeit Region Laufen Das Wichtigste in Kürze Nach einem eher turbulenten Jahr 2011 mit Personal- und Leitungswechsel war das Jahr 2012 wesentlich ruhiger. Ruhig darf dabei aber nicht mit langweilig gleichgesetzt werden. In verschiedenen Projekten, bei den Präsenzzeiten auf der Strasse und während den Öffnungszeiten des Jugendtreffs kam es immer wieder zu spannenden, teils herausfordernden und grösstenteils positiven Begegnungen mit jungen Menschen. Das Angebot des Jugendzentrums wurde überarbeitet. Nach der Eröffnung der Lounge im zweiten Stock wurde auch das Angebot angepasst. Gemeinsames Kochen und gesunde Ernährung anstatt Fastfood und Snacks, Fruchtsäfte statt Energy Drinks, Sportangebote statt Game-Konsole: die Offene Jugendarbeit leistet damit einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention bei Jugendlichen. Auch das Angebot für Mädchen wurde ausgebaut. So wurden drei überregionale Anlässe durchgeführt, einer davon war ein Wochenende in Neuenburg am See. Die Präsenzzeiten der aufsuchenden Jugendarbeit konnten erhöht werden. Besonders die Brennpunkte in Laufen wurden regelmässig frequentiert, aber auch in den umliegenden Ge-
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Grellingen
Laufen
Liesberg
Nenzlingen Röschenz
Wahlen
Zwingen
meinden waren wir öfters vor Ort. Jugendliche nahmen das Beratungsangebot stark in Anspruch und traten mit ihren Fragen und Problemen an uns heran. Wir besprachen mit ihnen verschiedene Möglichkeiten, legten ein konkretes Vorgehen fest, das schrittweise umgesetzt wurde. In vereinzelten Fällen war die Verweisung an externe Fachstellen nötig. Zum ersten Mal hat die Offene Jugendarbeit den Ferienpass Laufental-Thierstein mit einigen Angeboten unterstützt. Bei Schnitzeljagden, dem Übernachten im Wald oder im Seilpark konnten die Kinder und Jugendlichen ihren Mut und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Rückblick in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche Jugendzentrum – Treffpunkt für die sinnvolle Freizeitgestaltung Das Jugendzentrum ist seit vier Jahren ein fester Bestandteil im Alltag vieler Jugendlicher im Laufental. 2012 wurden weit über 1‘000 Besuchende gezählt. Knapp 100 Jugendliche kommen regelmässig ins Jugendzentrum. Das Jugendzentrum soll mehr sein, als ein reines Konsumangebot. Daher haben wir dieses Jahr Wert darauf gelegt, die Mitwirkung von Jugendlichen zu verbessern und diverse Themen
anzugehen. Einen Schwerpunkt haben wir dabei auf die Bereiche Gemeinschaft und Gesundheit gelegt. Neben Sportangeboten wurde das Lebensmittelangebot von Fastfood, Snacks und Energy Drinks umgestellt. Die Zeiten der schnellen Fertigpizza, die am besten noch im Stehen gegessen und mit einem Red Bull heruntergespült wird, sind vorbei. Inzwischen kochen wir gemeinsam mit Jugendlichen einfache aber gesunde Menüs und essen gemeinsam am Tisch. Dies bietet neben der gesunden Ernährung auch eine gute Möglichkeit für Gespräche. Die Änderungen wurden von den Jugendlichen positiv aufgenommen und die Atmosphäre im Jugendzentrum wurde wesentlich familiärer. Um es mit den Worten eines Besuchers zu sagen: „Das hier ist nicht einfach ein günstiger Club für Jugendliche, es ist fast wie ein Zuhause.“ Um die Mitwirkung zu stärken, wurde zudem eine Betriebsgruppe eingesetzt. Drei Jugendliche helfen bei der Betreuung während den Öffnungszeiten mit, organisieren Anlässe und können inzwischen sogar selbstständig einzelne Abende abdecken. Dies entlastet einerseits die Jugendarbeitenden und schafft Ressourcen für neue Projekte, andererseits ist die Betriebsgruppe ein gutes Übungsfeld für die Sozialkompetenz der beteiligten Jugendlichen. Auch wenn das Jugendzentrum nach wie vor gut besucht ist, weisen die Zahlen einen Negativtrend aus. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele der regelmässigen Besuchenden inzwischen in der Lehre sind und sich mehr Richtung Basel orientieren. Erfahrungsgemäss braucht es einige Zeit, bis neue Jugendcliquen diese Lücke ausfüllen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, haben wir das Angebot an verschiedenen Schulen vorgestellt und gestalten 2013 das Betriebskonzept umfassend um.
Eventinfo Region Laufen
Weiterhin beliebt - der Töggelikasten im Jugendzentrum
„Ich finde es gut, dass ihr was für Jugendliche macht. So verschwenden wir nicht unsere Zeit und kommen draussen auf der Strasse nicht auf dumme Gedanken. Mit euch kann man gut reden, ihr gebt uns gute Tipps, die ich sehr ernst nehme. Ihr seid korrekt. Leider hat es zu wenig Öffnungszeiten im Jugendzentrum.“ Dibran, 20
Mobile, aufsuchende Jugendarbeit – Präsenz im öffentlichen Raum Durch die Umverteilung von Verantwortungsbereichen konnten mehr Ressourcen für die mobile Jugendarbeit geschaffen und die Präsenz im öffentlichen Raum erhöht werden. Schwerpunkt waren weiterhin die verschiedenen Brennpunkte, speziell in Laufen und Zwingen. Dabei kamen wir in Kontakt mit Jugendcliquen und Einzelpersonen. Wir kennen die meisten Jugendlichen, und zu einzelnen Gruppen bestehen bereits mehrjährige Kontakte. Immer wieder entstehen auch Kontakte zu neuen Cliquen die sich im öffentlichen Raum treffen. Im Gespräch tauschten wir uns mit den Jugendlichen über aktuelle Entwicklungen in ihren Leben aus, erkundigten uns über Veränderungen und besprachen aktuelle Herausforderungen der Gruppe oder von Einzelpersonen. Während die Gespräche mit ganzen Gruppen meist eher oberflächlich waren, entwickelten sich die Einzelgespräche wesentlich tiefgründiger. Für viele Jugendliche sind die Jugendarbeitenden die einzigen Menschen, von denen sie Unterstützung und Rat bekommen. Dementsprechend oft wird unser Beratungsangebot genutzt. Die Bandbreite von Themen reicht von Liebeskummer bis zu schwerwiegenden und komplexen Problemen, wie Zwangsverheiratung, Missbrauch, Arbeitslosigkeit oder Sucht.
Die Jugendlichen fühlen sich im Jugendzentrum fast „wie zu Hause“
„Wenn ich nicht hier wäre, dann wäre ich auf der Strasse oder am Bahnhof. Es ist gut einen Ort zu haben, wo auch wir unter 18-jährige in den Ausgang können, jedoch kein Konsumzwang herrscht. Ich weiss, hier hat es Jugendarbeiter, denen ich mich anvertrauen kann.“ Jasmin, 17
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Interview mit Barbara Ammann Gemeinderätin Röschenz
Die meisten Beratungen konnten wir selbstständig durchführen, einzelne Jugendliche mussten an externe Fachstellen verwiesen werden, weil die Thematik unsere Kompetenzen und Möglichkeiten überstieg. In diesen Fällen bieten wir den Jugendlichen jeweils eine Begleitung zu den Fachstellen an, um die Nutzungsschwelle zu reduzieren. Mädchenarbeit
Was gehört zu Ihren Aufgaben als Gemeinderätin? In erster Linie kümmere ich mich um das Wohl der Gemeinde im Allgemeinen. Speziell beschäftige ich mich mit sozialen Anliegen, dabei sind mir alle Altersgruppen wichtig: Familien, die Jugendlichen und Senioren. Ich möchte, dass für alle «öbis lauft». Das macht Röschenz und das Laufental lebenswert. Wie hat Röschenz von der Zusammenarbeit mit der Offenen Jugendarbeit profitiert? Die Offene Jugendarbeit Laufen verfügt über eine gute Infrastruktur, gut ausgebildete Leute mit viel Know-how. Wenn junge Erwachsene Jugendliche unterstützen, dann entsteht ein ganz anderes Verhältnis als bei Eltern-Kind oder LehrerKind-Beziehungen. Der Rahmen ist immer gut abgesteckt, Kompliment an eure Arbeit!
Jugendzentren haben oft das Problem, dass das Angebot wenig von Mädchen genutzt wird. Laufen bildet da leider keine Ausnahme. Um dem entgegen zu wirken und eine bessere Durchmischung sicherzustellen, wurden spezielle Mädchenevents durchgeführt. Bei lokalen und überregionalen Angeboten konnten sich Mädchen und junge Frauen untereinander austauschen und das Angebot der Offenen Jugendarbeit kennen lernen. Auch wenn die Angebote noch nicht so stark genutzt werden wie wir uns das wünschen, konnte 2012 eine Basis geschaffen werden, auf die wir in Zukunft aufbauen werden. Projekte
Danke! Sie engagieren sich über Ihr politisches Mandat hinaus auch mit Kinoabenden für Jugendliche. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?
2012 wurden wegen mangelnder Nachfrage die Jugendmobileinsätze in Röschenz und Zwingen gestrichen. Mit den freigewordenen Ressourcen führten wir diverse Projekte in diesen Gemeinden durch. In Röschenz entstanden aus einer Initiative des Gemeinderates Kinoabende, die gut besucht waren – unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. In Zwingen wurde die Zusammenarbeit mit der Schule intensiviert und das Schulfest mit Angeboten unterstützt.
Wie schon erwähnt, es muss etwas «laufen» in einem Dorf. Jugendliche brauchen Platz, um sich zu treffen, sich auszutauschen und etwas gemeinsam zu erleben. Ein Kino gibt es im Laufental nicht mehr, also ist ein gemeinsamer Kinoabend eine ideale Unterhaltung für Jugendliche.
Bei den Sportprojekten konnte ein regelmässiges Training für Selbstverteidigung und Kampfsport gemeinsam mit dem Budokan Laufen aufgebaut werden. Zudem nahmen diverse Jugendliche an den regelmässigen gemeinsamen Trainings im Fitnesscenter BigFit teil.
Was wünschen Sie sich für die Jugendlichen in Röschenz und im Laufental?
Vernetzung
Jugendliche brauchen Freiräume, sie sind vielseitig und innovativ, gleichzeitig besteht die Gefahr betreffend Gewalt und Drogenmissbrauch. Ich wünsche mir ein gewalt- und drogenfreies Laufental, dafür eher innovative und kreative Jugendliche. Dafür möchte ich mich gerne einsetzen.
Beim Ferienpass wurden diverse Angebote durchgeführt und das bestehende Angebotsportfolio im Bereich Action und Abenteuer ergänzt. Bei Schnitzeljagden, im Seilpark und bei einer Übernachtung im Wald konnten sich die Teilnehmenden austoben und an ihre Grenzen gehen. Die Zusammenarbeit war positiv und wird 2013 intensiviert werden.
„Ich finde es gut, dass es das Jugi gibt. Sonst würde ich auf der Strasse rumhängen.“ Filim, 17
„
„Ich finde es gut, dass ihr euch für die Jugendlichen einsetzt. Hier hat man immer jemanden zum reden.“ Alban, 17
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Bisher haben wir mit den regelmässigen Austauschtreffen einen Schwerpunkt auf die Vernetzung mit Fachstellen gelegt. Diese Treffen haben sich als wertvoll erwiesen und sind inzwischen institutionalisiert. Daher wurde 2012 der Fokus auf die Vernetzung mit anderen Jugendangeboten gelegt. Diese Bemühungen stiessen auf offene Türen, aus den informellen Kontakten sind bereits erste Projekte entstanden.
Mit den Jugendverantwortlichen der reformierten und der katholischen Kirche besteht ein regelmässiger Austausch. Ende Jahr wurde ein gemeinsamer Openair-Kinoabend durchgeführt, der trotz eisigen Temperaturen gut besucht war. 2013 sind regelmässige gemeinsame Anlässe geplant.
Ende Jahr fand zudem das erste Austauschtreffen mit Vereinsdelegierten statt. Vereine bieten Kindern und Jugendlichen viel im Laufental, stehen aber auch Herausforderungen gegenüber. So kämpfen viele mit Mitgliederschwund und Trainermangel. Die Offene Jugendarbeit berät die Jugendverantwortlichen der Vereine, bildet diese weiter und stellt mit regelmässigen Treffen eine Vernetzungsplattform zur Verfügung. Auf diese Weise entstanden Kooperationen unter den Vereinen. Im Frühjahr 2013 werden ein zweites Treffen und eine Schulung für Jugendtrainer/innen stattfinden. Der Kontakt zu den Schulen wurde ebenfalls intensiviert. Wir stellten allen siebten Klassen die Jugendarbeit vor und unterstützten das Schulfest in Zwingen mit Angeboten. Zudem hat die Offene Jugendarbeit die Lehrpersonen, die in auffälligen Klassen Unterricht erteilen, beraten und mit Interventionen unterstützt. Die Schulleitenden und die Schulsozialarbeitenden äusserten ihre Dankbarkeit darüber. 2012 wurde die Offene Jugendarbeit Region Laufen in den Pool der Jugendanwaltschaft für Arbeitseinsätze aufgenommen. Straffällig gewordene Jugendliche können bei uns ihre Strafen abarbeiten. Nur wenige Institutionen im Laufental bieten, solche Plätze an. Da die Jugendlichen während einiger Stunden bis Tage mit uns zusammen arbeiten, bieten sich viele Möglichkeiten für Gespräche, und nicht selten bleiben diese Jugendlichen nach ihrem Arbeitseinsatz mit den Jugendarbeitenden in Kontakt und nutzen unser Angebot.
„Ein Jugendzentrum braucht es in so einem Ort. Ihr seid voll O.K.: Gut – klein – stimmungsvoll!“ Vithursan, 18
„Wegen dem Jugendzentrum sitzen wir nicht auf der Strasse rum. Das Team ist hilfsbereit und hat immer ein offenes Ohr.“ Florian, 17 Öffnungszeiten Jugendzentrum Laufen: Mittwoch Samstag
18.00 - 22.00 Uhr 19.00 - 23.00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten nach Ankündigung
Institutionen unseres Netzwerkes: • Familien- und Erziehungsberatung • Jugenddienst Polizei BL • Kinder- und Jugendheim Laufen • KJPD Laufen • Schulsozialdienst Laufen • Schulsozialdienst Zwingen / Grellingen • Sozialdienste Laufental • Schulpsychologischer Dienst Laufen
• Vormundschaftsbehörde • Berufswahlberatung • Jugendanwaltschaft Baselland • Schulen • Div. Sportvereine • Reformierte Kirche Laufental • Römisch-katholische Kirche Laufen • Ferienpass Laufental - Thierstein
Ausblick Während das Jahr 2012 im Zeichen der Konsolidierung stand, sollen 2013 Projekte weiterentwickelt und etabliert werden. Ein Schwerpunkt ist das Jugendzentrum. Gemeinsam mit Jugendlichen werden wir das Betriebskonzept neu ausarbeiten und das Angebot den aktuellen Bedürfnissen anpassen. Dieser Prozess mit den eventuell anfallenden baulichen Anpassungen, die wir gemeinsam mit Jugendlichen vornehmen werden, sollte bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. In der mobilen Jugendarbeit werden die Präsenzzeiten nochmals leicht erhöht. Zudem sind diverse Projekte im öffentlichen Raum geplant, um dieses Angebot bekannter zu machen. Zudem werden lokale Angebote in den Aussengemeinden forciert und die Mädchenarbeit ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit dem Ferienpass, den Kirchen und den Vereinen wird ausgebaut und forciert. Auf den im Jahr 2012 gelegten Grundlagen gilt es weiter aufzubauen. Dank Ohne Unterstützung und Rückhalt durch die Partnerinnen und Partner – ob politisch oder fachlich – ist eine erfolgreiche Jugendarbeit nicht möglich. 2012 erlebten wir immer wieder, dass wir weiterempfohlen oder in Anliegen tatkräftig unterstützt wurden. Daher möchten wir uns ganz herzlich für das uns entgegen gebrachte Vertrauen, die angenehme Zusammenarbeit und die Unterstützung bedanken. Dank dieser Unterstützung konnten wir Jugendliche auf ihrem Lebensweg ein Stück weit begleiten und einen Beitrag zu einer gelingenden Lebensgestaltung leisten.
Angeschlossene Gemeinden / Finanzgeberinnen: Blauen, Dittingen, Laufen, Liesberg, Nenzlingen, Röschenz, Wahlen, Zwingen Operative Begleitung: Begleitgruppe Offene Jugendarbeit Region Laufen Leistungsvertrag seit: 2005
Philipp Frei Leiter Offene Jugendarbeit Region Laufen
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Interview mit Daniele Liechti Grafik- und Webdesigner Grafikatelier Liechti
Daniele Liechti ist selbstständiger Grafik- & Webdesigner, sowie Inhaber der Einzelfirma Grafikatelier Liechti und der „Hausgrafiker“ des Kompetenzzentrums KJF. In den Jahren 2011 und 2012 wurde der grafische Auftritt und das Corporate Design des Kompetenzzentrums gemeinsam neu gestaltet. Dazu gehörten zahlreiche Logoentwicklungen (z.B. KJF-Logo, FunSportNight, Real DJ), die Erstellung diverser Homepage-Designs (z.B. DeinTicker mit verschiedenen KJF-Angeboten), Gebäudebeschriftungen und die Gestaltung der vorliegenden KJF-Broschüre. Was sind Ihre wichtigsten Anliegen als Grafiker in Bezug zu ihrer Kundschaft? Wichtig ist mir in erster Linie, dass die Kundschaft mit dem Endprodukt zufrieden ist, denn nur ein zufriedener Kunde wird auch zu einem treuen Kunden. Was sind Ihre wichtigsten Ziele für die Zukunft Ihrer Firma. Aufgrund unseres Umzuges aus der Ostschweiz nach Möhlin im November letzten Jahres liegt die Hauptaufgabe sicherlich darin, sich in der Region zu etablieren und die Stammkundschaft weiter auszubauen. Sie arbeiten regelmässig mit dem Kompetenzzentrum KJF zusammen. Was fällt Ihnen besonders an den Angeboten und Dienstleistungen des Kompetenzzentrums auf? Besonders fallen mir die Ideen auf, die sich das KJF-Team im Kompetenzzentrum immer wieder einfallen lässt und diese dann in der gesamten Region Nordwestschweiz umsetzt. Ich denke das Erfolgsrezept liegt sicherlich in der Breite und der Vermarktung der Dienstleistungen. Es ist wichtig einem Projekt eine eigene Identität zu geben, um das Angebot dem Zielpublikum bestmöglichst anbieten zu können.
Bürozeiten: Mo bis Do Fr
09.30 - 17.30 Uhr 10.00 - 16.00 Uhr
Kontakt: Grafikatelier Liechti Agentur für Grafik & Design Bahnhofstrasse 95a CH-4313 Möhlin AG Tel. +41 (0)71 544 84 45 info@atelierliechti.ch
Das Grafikatelier Liechti ist eine inhabergeführte Einzelfirma im Herzen von Möhlin AG und wurde im Jahr 2009 gegründet. In enger Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern, Freelancerinnen und Freelancern und Agenturen werden Projekte für kleine und mittlere Unternehmen sowie Privatkunden aus den verschiedensten Bereichen realisiert. Printdesign Flyer, Plakate, Broschüren, Prospekte, Kataloge, Anzeigen, Inserate Branding Logo- und Signetentwicklung, Geschäftsausstattungen, Visitenkarten Web Design Internetauftritte, Webspecials, Online Shops, Werbebanner, SEO u.v.m
Mehr Infos zum Grafikatelier Liechti auf: www.atelierliechti.ch
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Mobile Jugendarbeit & Streetwork Birsfelden
Auftraggeberin:
Birsfelden
Uwe Vollmer Leiter mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden
Uwe Vollmer im Gespräch mit Jugendlichen in Birsfelden
Das Wichtigste in Kürze Die mobile, aufsuchende Jugendarbeit / Streetwork intensivierte die Projektarbeit, weil dies die Jugendlichen gewünscht hatten. Das hatte zur Folge, dass sich die Präsenzzeit auf der Strasse reduzierte und es weniger Kontakte insgesamt 1‘404 gab. Bei Beratungen (Jahrestotal 82) oder längerfristigen Begleitungen (Jahrestotal 21) blieb der Bedarf weiterhin sehr hoch. Genutzt wurde das Angebot der mobilen Jugendarbeit / Streetwork von Jugendlichen, Eltern und unseren Netzwerkpartnerinnen und -partnern. Wir zeigten Jugendlichen ohne klare Perspektiven durch Beratungen und Begleitungen oder Triage an andere Fachstellen neue Wege auf. Diese Unterstützung führte nicht selten zu einem Umdenken in Bezug auf deren delinquentes Verhalten. In Birsfelden hat sich die Zusammenarbeit von jugendrelevanten Institutionen konkretisiert. Der Bedarf eines mit Entscheidungskompetenzen ausgestatteten Gremiums für Jugendthemen wurde wiederholt thematisiert. Die Leitungsstelle „Leben in Birsfelden“ konnte besetzt werden. Rückblick In Birsfelden entwickelte sich die Jugendarbeit im Allgemeinen positiv, so auch im Besonderen die mobile Jugendarbeit / Streetwork. Ein paar junge Menschen ohne Zukunftsperspektive hatten sich vom mobilen Jugendarbeiter / Streetworker beraten lassen, gewannen Motivation und erzählten von diesen mutmachenden Gesprächen ihren Freundinnen und Freunden. Danach kamen auch diese zum Streetworker und nahmen Beratung in Anspruch. So entwickelte sich eine hohe und vielfältige Nutzung dieses Jugendangebotes. Dies hatte zur Folge, dass das verfügbare Arbeitspensum von 50 Stellenprozenten mehr als ausgelastet war.
Eine Konsequenz von dieser gestiegenen Arbeitsauslastung war, dass durch die auch intensivere Projektarbeit die Präsenzzeiten im öffentlichen Raum nicht wie geplant durchgeführt werden konnten. Für den mobilen Jugendarbeiter / Streetworker stand der Bedarf an Beratungen, Begleitungen sowie die Projektarbeit im Vordergrund, damit Jugendliche in ihren Anliegen und ihrer persönlichen Herausforderung unterstützt werden konnten. Die Jugendlichen erkannten, dass neben den sozialarbeiterischen Kompetenzen und Qualifikationen des mobilen Jugendarbeiters / Streetworks auch ein greifbarer Mensch, der sich auf den Lebensalltag der Jugendlichen einlässt, auf der Strasse unterwegs ist. Aufsuchen – Kontaktaufnahme im öffentlichen Raum Im Zentrum der mobilen Jugendarbeit steht das Aufsuchen der Jugendlichen in ihren Lebensräumen auf der Strasse. Die Präsenz in den Wohnquartieren in Birsfelden wurde deutlich wahrgenommen, selbst wenn der Streetworker nur einen Teil der im Quartier wohnenden Menschen bewusst wahrnahm. Immer wieder erhielten wir die Rückmeldung von verschiedenen Personen, selbst ausserhalb von Birsfelden, dass „man“ den mobilen Jugendarbeiter / Streetworker gut wahrnehme. Da es in Birsfelden einen hohen Anteil an Migrantinnen und Migranten gibt, ist bei der Kontaktaufnahme zu diesen jungen Menschen wichtig, deren kulturellen Hintergrund zu kennen und zu respektieren. Eine persönliche Arbeitsstrategie des Aufsuchens, die sowohl flexibel als auch authentisch ist, zu entwickeln, war und bleibt eine Herausforderung. Die Fragestellungen, mit der meist junge, teilweise jedoch auch etwas ältere Menschen und Familien den mobilen Jugendarbeiter /
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Streetworker konfrontierten, wurden facettenreicher und komplexer. Manchmal wurden die Personen auch an andere Fachstellen verwiesen respektive zu anderen Fachstellen begleitet. Im Laufe des vergangenen Jahres ist die Arbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Wohnquartieren etwas in den Hintergrund geraten. Durch die deutliche Entspannung und die spürbar zurückgegangenen Konfrontationen in den Wohnquartieren genügte meistens ein kurzer und freundlicher Austausch. Beratung – Unterstützung in verschiedenen Lebenssituationen Grundsätzlich haben Beratungsgespräche für den mobilen Jugendarbeiter / Streetworker einen zeitlichen Rahmen von mindestens 20 Minuten im Einzelgespräch beziehungsweise in der Mediation mit Konfliktpartnerinnen und -partnern. Dies ist zwar ein geringes Zeitvolumen, aber je nach Schwere des Themas zumindest für ein Einstiegsgespräch ausreichend. Da dies je nach Thematik nicht im öffentlichen Raum stattfinden kann und der mobile Jugendarbeiter / Streetworker keine eigenen Räumlichkeiten in Birsfelden zur Verfügung hat, konnten bei anderen Fachstellen, wie zum Beispiel dem Jugendtreffpunkt „Lavater“ oder bei der Schulsozialarbeiterin, die Räumlichkeiten genutzt werden.
Ein Jugendlicher in einem Beratungsgespräch mit Uwe Vollmer
Die Boote des Jugendschiffsprojekts 4127 werden regelmässig in der warmen Jahreszeit genutzt
Ein vorausschauendes Denken und eine gute Organisation sind erforderlich, um mit den jeweiligen Menschen die nötigen Unterlagen zur Hand zu haben. Folgende Themen haben sich herauskristallisiert: • • • • • • • •
Einzelfallhilfe Familienberatung Konfliktmanagement Migrationsproblematik Lebensfragen Gesundheitsförderung Ermutigung, Motivation und Förderung Triage an andere Fachstellen Information: Auftraggeberin: Gemeinde Birsfelden Leistungsvertrag seit: 2010 Ansprechperson Auftraggeberin: Jacqueline Zingarelli, Leiterin Abteilung „Leben in Birsfelden“
Annahme neuer Verhaltensweisen braucht Vertrauen (ein Fallbeispiel): Als konkretes Beispiel eines Veränderungsprozess durch die Begleitung des mobilen Jugendarbeiters / Streetworkers lässt sich Assiem (Name geändert) nennen. Assiem war der Anführer einer als Bande organisierten Gruppierung. Einbrüche, Drogenhandel, Gewaltdelikte wurden wiederholt durchgeführt. Assiem hatte letztes Jahr wiederholt Kontakt mit dem mobilen Jugendarbeiter / Streetworker und anderen Fachstellen in Birsfelden. Durch diese Begleitung konnten dem Jugendlichen konstruktive Lebensperspektiven aufgezeigt werden. Inzwischen arbeitet Assiem seit mehreren Monaten zuverlässig beim gleichen Arbeitgeber und wechselte in ein festes Anstellungsverhältnis. Sein Vorgesetzter erwähnte wiederholt seine hohe Zufriedenheit mit Assiems Arbeitsleistung und Zuverlässigkeit. Ausserdem unterstützt Assiem aktiv die präventive Arbeit der sozialen Fachbereiche und ist im Verein des Jugendschiffprojekts 4127 in Birsfelden aktiv mit dabei.
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Netzwerkarbeit – Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern Netzwerkarbeit bedeutet die Pflege von Kontakten, die dem Austausch von Informationen und der Weiterentwicklung unserer Angebote dienen. Dieses Thema hat in unserer Arbeit einen hohen Stellenwert. Mobile Jugendarbeit / Streetwork braucht externe Partner/innen und Fachstellen, um den Jugendlichen umfassende Unterstützung bieten zu können. Ziel einer aktiven Netzwerkarbeit ist, dass wir gemeinsam mit den Netzwerkpartnerinnen und -partnern die bereits vorhandenen, aber teilweise ungenutzten Ressourcen der Jugendlichen wecken und für sie nutzbar machen. Wichtige Netzwerkpartner/innen für die mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden sind: • • • • •
Sozialdienst der Gemeinde Kantons- und Gemeindepolizei Jugendanwaltschaft BL KIT – Forum „Keep in Touch“ der Gesundheitsförderung BL Verschiedene Einrichtungen der Jugendarbeit
Projektarbeit – bedürfnisorientierte Freizeitgestaltung Durch die intensive Beziehungsarbeit ist in den vergangenen drei Jahren eine gute Vertrauensbasis geschaffen worden, die auch eine grundlegende Voraussetzung für eine nachhaltige Projektarbeit ist. Nach fast eineinhalbjähriger Vorbereitung konnte das „Jugendprojekt Schiff 4127“ in die Tat umgesetzt werden. Hieraus hat sich im Dezember der gleichnamige Verein gegründet, in dem das Kernteam der Jugendlichen sowie sieben weitere Personen aus Kirche, Politik und Schule eingetreten sind. Das Projekt umfasst zwei Schiffe in Vollholzbauweise nach dem Modell der holländischen Arbeiterschiffe. Das eine Schiff ist 9 Meter lang und bietet bis zu 16 Personen Platz, das andere ist 7,5 Meter lang und bietet bis zu 12 Personen Platz. Transportiert werden diese zu Land mit einem dazu gehörenden Trailer. Ausblick Die bestehenden Angebote werden weitergeführt und wo möglich ausgebaut. Die Vielfältigkeit des Schiffprojektes wird genutzt und die anstehenden Aufgaben – wo immer möglich – in die Verantwortung der Jugendlichen gegeben. In Bezug auf die Gestaltung der Schiffe und Weiterentwicklung des Konzepts gibt es viele Ideen der Jugendlichen, die 2013 in die Tat umgesetzt werden können.
Interview mit Jacqueline Zingarelli Leiterin Abteilung «Leben in Birsfelden»
Was sind Ihre Hauptaufgaben als Leiterin der Abteilung «Leben in Birsfelden»? Die Abteilung Leben in Birsfelden soll mithelfen, dass die Gemeinde als lebenswerter, stadt- und naturnaher Wohnort wahrgenommen wird und die entsprechenden Angebote für Jung und Alt koordiniert und gefördert werden können. Teil der Abteilung sind die gemeindeeigenen Angebote wie z. Bsp. das Jugendhaus oder das Tagesheim und die über Leistungsvereinbarungen eingekaufte, resp. mitfinanzierten Angebote wie mobile Jugendarbeit & Streetwork oder Spitex. In Birsfelden wohnen rund 10‘500 Personen. Was macht Birsfelden zu einem attraktiven Wohnort? Die 10‘500 Einwohnerinnen und Einwohner vertreten über 80 Nationen, in einer der urbansten Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft. Schulen, Naherholungsgebiete, Einkaufsmöglichkeiten oder die Stadt Basel sind zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem ÖV in kürzester Zeit erreichbar. Den Einwohnerinnen und Einwohnern stehen vielfältige und altersgerechte Freizeit-, Sport- und Kulturangebote zur Verfügung. Viele Birsfelderinnen und Birsfelder engagieren sich viele Stunden in ihrer Freizeit für den Erhalt und die Weiterentwicklung einer lebendigen und farbenfrohen Gemeinde mit einem vielfältigen Vereinsleben und attraktiven Angeboten für Jung und Alt. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum KJF? Die Zusammenarbeit ist geprägt von einer guten Kommunikationskultur, gegenseitiger Wertschätzung, Zuverlässigkeit und Offenheit. Das Kompetenzzentrum KJF, speziell Uwe Vollmer als mobiler Jugendarbeiter & Streetworker, überzeugen mich mit ihrer Fachkompetenz und dem hohen Engagement. Ein wichtiges niederschwelliges und unkompliziertes Angebot für junge Menschen in Birsfelden mit Fragen, Sorgen, Anliegen und neuen Ideen für eine Gemeinde, die möglichst alle Einwohnerinnen und Einwohner integriert und nicht ausgrenzt.
Uwe Vollmer Leiter mobile Jugendarbeit / Streetwork Birsfelden
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BS
Kurzportrait Zentrum Liestal
Rhein Ergolz Füllinsdorf
Das Zentrum Region Liestal umfasst Ende 2012 zehn Gemeinden BLJugend als Auftraggeberinnen. Zu den Angeboten des Bereichs (Offene Jugendarbeit OJA) gehören das Jugendzentrum Liestal, die Mobile Jugendarbeit & Streetwork Region Liestal, die SO Offene Jugendarbeit Bubendorf, die Offene Jugendarbeit Lausen und die Offene Jugendarbeit Lupsingen.
Frenkendorf
LIESTAL Seltisberg Lausen Bubendorf
SO
SO
Ramlinsburg
Lupsingen Ziefen
Frenke
Reigoldswil
Jugendzentrum Liestal mit mädchespezifischen Angebot Auftraggeberin:
Liestal
Guido Langenegger
Claudia Kuonen
Nicole Spinnler
Stv. Bereichsleiter Jugend Zentrumsleiter Region Liestal Leiter JZ Liestal (bis 31.7.2013) Leiter Jugend- und Elternberatung helpnet
Leiterin Jugendzentrum Liestal (ab 1.8.2013) Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal Leiterin Fachgruppe Gender
Praktikantin Jugendzentrum Liestal
Eventinfo Liestal
Das Wichtigste in Kürze Das Jugendzentrum Liestal war auch im Jahr 2012 ein Begegnungsort für Jugendliche zwischen zehn und zwanzig Jahren. 49% der Besuchenden stammten aus Liestal. Die weiteren häufigsten Wohngemeinden der Jugendlichen waren Lausen, Füllinsdorf, Frenkendorf, Bubendorf und Waldenburg. Das Jugendzentrum war durchschnittlich 27 Stunden pro Woche geöffnet. Während dieser Zeit wurden bestehende Kontakte zu den Jugendlichen vertieft und neue Kontakte geknüpft. Jeweils donnerstags wird seit Anfang 2012 ein Mittagstisch angeboten. Das gemeinsame Kochen und Essen schuf neue Berührungspunkte zu zahlreichen Jugendlichen. Im Anschluss an die Essenszeit wurde jeweils eine Hausaufgabenhilfe angeboten. Einige Jugendliche nutzten dieses Angebot regelmässig. Insgesamt 3‘473 Jugendliche besuchten das Jugendzentrum. Wir führten neunzehn Jugendevents durch. Zwölf davon waren für gemischte Gruppen und sieben Events spezifisch für Mädchen.
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In allen Angeboten setzten wir uns intensiv mit dem Jahresthema „Ausgrenzung“ auseinander. Der Schwerpunkt lag bei der Ausgrenzung von Einzelpersonen. Während des ganzen Jahres wurde dieses Thema in verschiedenen Formen thematisiert und diskutiert. Einen weiteren Fokus legten wir auf die Beratung von Jugendlichen. Bei jüngeren Besuchenden bezogen wir, wenn es uns sinnvoll erschien, vermehrt ihr soziales Umfeld ein. Insgesamt führten wir rund 70 Beratungsgespräche mit Jugendlichen. Ein Beispiel für einen solchen Beratungsprozess ist die Beratung einer Zwölfjährigen. Ihre Mutter nutzte Anfang 2012 unser Beratungsangebot. Ihre Tochter traf sich häufig am Bahnhof mit älteren Personen und sie wusste nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Wir informierten die Mutter über das Mädchenangebot des Jugendzentrums Liestal, worauf die Tochter vorbeischaute. Zunächst besuchte sie nur Mädchenöffnungszeiten, fand aber schnell Anschluss und besuchte später auch die Öffnungszeiten für Mädchen und Jungs.
Eine Jugendliche beschäftigt sich mit dem Jahresthema „Ausgrenzung“
„Wenn es zu Hause langweilig ist, dann rufe ich meine Kollegen und wir kommen ins Jugendzentrum Liestal. Hier läuft immer etwas!“ H.M.
Im Frühling entschied sich die Jugendliche im freiwilligen Mitarbeitendenteam des Jugendzentrums zu arbeiten. Durch die Mitarbeit ging sie auch eine einjährige Verpflichtung ein, die auch regelmässige Coachinggespräche einschliesst. Im neuen Schuljahr kam sie in die Oberstufe und hatte schon von Beginn an Mühe, die schulischen Leistungsanforderungen zu erfüllen. Da es auch zu Hause zu Auseinandersetzungen mit der Mutter kam, führten wir regelmässige Beratungen mit der Jugendlichen und ihrer Mutter durch. Dadurch konnten wir die ganze Familie begleiten und Unterstützung bieten. Die Niederschwelligkeit unseres Angebots erleichterte ihnen den frühzeitigen Zugang zu einer qualifizierten Beratung. Zudem ermöglichte die Vernetzung innerhalb von verschiedenen Angeboten von KJF, dass der Familie eine wirkungsvolle und ganzheitliche Unterstützung geboten werden konnte.
Rückblick in die Tätigkeitsbereiche Jahresthema „Ausgrenzung“ Wir befassten uns 2012 mit dem Thema „Ausgrenzung“. Diese Thematik war in unserem Umfeld präsent, und wir spürten von verschiedenen Seiten das Bedürfnis, die damit verbundenen Fragen aufzugreifen. Als erstes setzten wir uns im Mitarbeitendenteam intensiv mit der Thematik auseinander. In einem zweiten Schritt wurde ein Team von freiwilligen jugendlichen Mitarbeitenden geschult. Anschliessend gestalteten wir das Jugendzentrum mit aussagekräftigen Postern und Symbolen um. Die Besuchenden des Jugendzentrums – sowohl Jugendliche als auch Erwachsene – reagierten auf diese sichtbaren Elemente und sprachen die Mitarbeitenden darauf an. So kamen wir ins Gespräch mit den Besucher/innen des Jugendzentrums und konnten das Thema umfassend diskutieren. Eine Jugendliche war verantwortlich, jede Woche eine andere provokative Aussage aufzuhängen, unter der die Besuchenden des Jugendzentrums ihre Kommentare anfügen konnten, um einen regelmässigen intensiven Diskurs sicherzustellen.
Der gemeinsame Ausflug in den Europapark ist ein beliebtes Angebot unter den Jugendlichen
Interne Weiterbildung für freiwillige Mitarbeitende
Gruppenfoto im Europapark
„Jugendarbeiter sind unterschiedlich, haben aber klare Regeln. Man merkt, dass ihnen das Gruppengefühl wichtig ist. Sie sind gerecht, gehen auf die Jugendgruppen ein und spielen nicht den Boss.“ C.E.
2012 wurden zwei interne Weiterbildungen für freiwillige Mitarbeitende durchgeführt. Die erste Weiterbildung fand zum bereits erwähnten Thema „Ausgrenzung“ statt. Die zweite hielten wir zum Thema „Angst“. Nach einem kurzen Theorieteil war es uns wichtig, dass die Jugendlichen sich mit ihrer eigenen Angst auseinandersetzten. Einen Fokus legten wir auf ihren Umgang mit Angst im Jugendzentrum selbst. Fragen wie „Wie reagiere ich, wenn ich einem älteren Besucher ausserhalb des Jugendzentrums begegne, der mir Angst macht?“ wurden diskutiert. Durch die Weiterbildungen setzten wir uns zum Ziel, den Horizont der Jugendlichen zu erweitern und ihren selbstbewussten Umgang mit Besuchenden des Jugendzentrums zu fördern. Ressourcennutzung der Jugendlichen Mitte 2012 kam eine Jugendliche auf uns zu, die italienische Juniormeisterin im Standardtanzen war. Sie äusserte den Wunsch, im Jugendzentrum einen Tanzkurs anzubieten.
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Wir stellten ihr den Discoraum für eine geringe Miete zur Verfügung mit der Bedingung, dass die Besucher/innen des Jugendzentrums zu einem günstigeren Preis am Kurs teilnehmen dürfen. Das Angebot fand grossen Anklang, sodass sie momentan drei Kurse in der Woche anbietet. Auch sonst versuchen wir die Bedürfnisse und Ressourcen der Jugendlichen wahrzunehmen, sie zu fördern und zu unterstützen. Zu diesem Zweck führten wir mit allen freiwilligen jugendlichen Mitarbeitenden mindestens einmal im Monat ein Coachinggespräch. Wir haben 2012 den „Coachingablauf“ als Leitfaden für die Mitarbeitenden überarbeitet. Als weitere Massnahme zur Förderung der freiwilligen Mitarbeitenden bezogen wir sie vermehrt in die Gestaltung des Jugendzentrums ein. Jede/r Mitarbeitende wählte einen Event aus, bei dessen Umsetzung sie/er mitwirkte.
Ein Schnappschuss während einer Mädchenöffnungszeit
und Töchter genossen die gemeinsame Zeit. Da wir von diesem Ansatz überzeugt sind, werden wir diesen weiter entwickeln und 2013 vermehrt Besuchszeiten für Eltern anbieten und auch an Elternabenden der Schulen präsent sein. Um das Mädchenangebot bekannter zu machen, suchten wir den Kontakt zu Mädchen, die sich vor dem Bahnhof treffen. Pausenaufsicht Wie geplant, konnten wir 2012 mit der Pausenaufsicht im Schulhaus Burg beginnen. Unterstützung erhielten wir von der Schulsozialarbeiterin, die den ersten Kontakt zur Schulleitung vermittelte. So sind wir nun in allen Sekundarschulhäusern in Liestal einmal in der Woche auf dem Pausenplatz präsent. Im Laufe des Jahres 2012 entstand die Idee, mit den Schulsozialarbeitenden einen Spielwagen im Schulhaus Rotacker aufzustellen. Ziel war, auf eine ungezwungene Art und Weise in Kontakt zu den Jugendlichen zu treten und ihnen eine konstruktive, selbstaktivierende Beschäftigung in der Pause zu bieten. Die Jugendlichen nutzten das Angebot rege. 2013 werden wir sie vermehrt in die Verantwortung einbeziehen, sodass sie uns bei der Verteilung der Utensilien und bei anderen Aufgaben unterstützen. Skilager Im Februar 2012 begleitete jedes Teammitglied ein Skilager des Sekundarschulhauses Rotacker. Jedes dieser Skilager bestand aus zwei Schulklassen. Somit hatten wir mit ungefähr 60 Jugendlichen während einer Woche vertieften Kontakt. Die Gemeinschaft während des Lagers bot andere Möglichkeiten der Beziehungspflege als im Jugendzentrum.
Mädchenarbeit
Weiterbildung der Mitarbeitenden
Auch 2012 näherte sich die Besuchszahl der Mädchen an die der Jungen an. Momentan ist knapp ein Drittel der Besuchenden weiblich. Im Jugendzentrum hielten sich verschiedene Gruppen auf und nutzten die Räumlichkeiten. Häufig wurden die Mädchenöffnungszeiten von den Mädchen selbstständig geplant und gestaltet. Sie waren begeistert von der Möglichkeit, sich selbst einzubringen. Bald entwickelte sich eine hohe Eigendynamik, im Zuge derer sie immer mehr eigene Ideen einbrachten. Unsere Aufgabe bestand darin, die Umsetzbarkeit zu prüfen und falls notwendig korrigierend auf den Prozess einzuwirken. So konnten die Mädchen eigene Ideen ausprobieren und lernen, eine strukturierte Planung und Organisation zu erstellen und auch umzusetzen. An sieben Samstagen planten wir aufwendigere gemeinsame Events. So gingen wir zusammen schwimmen oder luden externe Fachpersonen ein, die mit den Mädchen bastelten oder Tipps rund um Kosmetik gaben.
Das ganze Team besuchte im April 2012 eine Weiterbildung des Vereins Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA) zum Thema „Umgang mit Aggressionen im Jugendhaus“. Zwei externe Fachpersonen schulten uns spezifisch und praxisnah zu dieser Thematik. Wir erstellten eine Zusammenfassung von der Schulung, die wir den anderen Jugendtreffpunkten der Region Liestal zur Verfügung stellten.
Im Januar fand der erste Mutter-Tochter-Event statt. Uns wurde im Laufe des Jahres 2011 neu bewusst, dass bei Mädchen die Rolle der Eltern sehr wichtig ist. Sie fragen sich berechtigterweise und mehr als bei Jungen, wo sich ihr Kind aufhält und mit wem es zusammen ist. Aus diesem Grund luden wir Mütter zu einem gemeinsamen Event mit ihren Töchtern ein, um bestehende Hemmschwellen abzubauen und unsere Arbeit und die Personen dahinter vorzustellen. Leider nutzten wenige Mütter dieses Angebot. Die teilnehmenden Mütter
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Temporäre Schliessung des Jugendzentrums Aus Sicherheitsgründen mussten wir das Jugendzentrum Liestal Anfang Dezember vorübergehend schliessen. Im Laufe der Jahre traten verschiedene Sicherheitsmängel auf, die behoben werden müssen, um den Besuch des Jugendzentrums sicher zu gestalten. Die Jugendlichen hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung und fragen regelmässig danach. Leider kam die Schliessung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. In der kalten Vorweihnachtszeit suchten zahlreiche Jugendliche den vermehrten Kontakt zu den Jugendarbeitenden. Auch das geplante Weihnachtsessen mit den Jugendlichen, das normalerweise gut besucht ist, konnte dieses Jahr nicht im Jugendzentrum stattfinden. Wir mussten auf das Schulhaus Rotacker ausweichen. Obwohl wir der Leitung des Schulhauses dankbar sind für deren Bereitschaft und Spontaneität uns zu unterstützen, spiegelte sich der abgelegene Veranstaltungsort in der Anzahl der Teilnehmenden wider.
Vernetzung
Dank
Auf vielfältige Weise vertieften wir unsere Vernetzung. So haben wir weiterhin eine beratende Funktion in der Jugendkommission der Stadt Liestal. Mit dem Verein Offene Jugendarbeit Baselland finden regelmässig Sitzungen und ein Fachaustausch statt. Die Jugendarbeiterinnen aller Jugendhäuser im Kanton Baselland veranstalten einmal jährlich einen gemeinsamen Mädchentag. Mit den Schulsozialarbeitenden in Liestal trafen wir uns regelmässig zu Sitzungen. Gemeinsam entstand die Spielwagenaktion für die Pausen des RotackerSchulhauses. Anfang des neuen Schuljahres besuchten wir zudem mit den Schulsozialarbeitenden alle neuen Oberstufenklassen und stellten unsere Arbeit und uns als Mitarbeitende des Jugendzentrums vor. Ebenfalls zum Schulanfang wurden wir vom Schulhaus Rotacker zum Elternabend eingeladen und konnten unsere Arbeit auch dort präsentieren. Auch am Familientag waren wir 2012 wieder mit dabei. Mit einem Hot Dog- und Kuchenstand sammelten wir Geld für ein gemeinnütziges Projekt und leisteten Öffentlichkeitsarbeit. Die Stiftung Wohngruppe und Schule Wolfbrunnen besuchte uns zweimal, wodurch die Mädchen die Gelegenheit hatten, das Jugendzentrum zu besichtigen. Diese Zusammenarbeit wird von beiden Seiten geschätzt und wir planen auch 2013 solche Besuche. So können wir den Mädchen gemeinsam ein ganzheitliches Angebot zwischen Wohnen, Schule und Freizeitgestaltung bieten.
Wir möchten allen Vernetzungspartnerinnen und -partnern für die konstruktive Zusammenarbeit danken. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Liestal öffnete uns 2012 neue Perspektiven. Einen herzlichen Dank möchten wir auch allen Sponsorinnen und Sponsoren aussprechen, die uns immer wieder finanzielle und materielle Mittel zur Verfügung stellten und auf diese Weise viele Projekte erst möglich machten. Des Weiteren erleben wir die Zusammenarbeit im Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA) wertvoll. Der Fachaustausch ist konstruktiv und eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten. Einen herzlichen Dank möchten wir auch den Schulsozialarbeitenden der Sekundarschulen Liestal aussprechen. Sie unterstützten uns mit Rat und Tat und ermöglichten die Pausenaufsicht im Sekundarschulhaus Burg. Auch den Schulleitenden und Lehrpersonen der Sekundarschulhäuser Liestal möchten wir danken, da sie uns ermöglichten, in den Pausenaufsichten Kontakt zu den Jugendlichen zu pflegen. Ausserdem sind wir der Polizei und den weiteren Behörden, die sich für Jugendliche einsetzen, dankbar, dass sie ein offenes Ohr für unsere Anliegen hatten und wir Jugendliche an sie weiter verweisen konnten. Auch möchten wir den Mitorganisatorinnen und Mitorganisatoren des Familientages danken. Der Familientag in der Stadt Liestal wurde von allen Beteiligten motiviert durchgeführt. Auch danken wir der Stiftung Wolfbrunnen für die Bereitschaft, mit den Mädchen und jungen Frauen das Jugendzentrum Liestal zu besichtigen und uns so neue Kontakte zu ermöglichen. Wir danken allen externen Fachpersonen, die bereit waren, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für die Jugendlichen einzusetzen.
Unsere Vernetzungspartner/innen: • • • • • • •
Jugendkommission der Stadt Liestal Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA) Schulsozialarbeit Sekundarschulen Liestal Lehrpersonen und Schulleitung Sekundarschulen Liestal Stiftung Wolfbrunnen (Wohngruppe und Schule für Mädchen) Polizei
Guido Langenegger Leitung Jugendzentrum Liestal (bis 31.7.2013)
Claudia Kuonen Leitung Jugendzentrum Liestal (ab 1.8.2013)
Ausblick Wir werden 2013 verstärkt partizipativ zusammen mit den Jugendlichen arbeiten. Von jungen Männern kam vermehrt der Wunsch nach einer Öffnungszeit nur für Jungs oder einer selbstverwalteten Öffnungszeit für beide Geschlechter. Wir setzten uns Ende 2012 mit den Interessenten zusammen und klärten ihre Bedürfnisse ab. In einem weiteren Schritt wurden Jugendliche gesucht, die sich verbindlich auf ein konkretes Projekt für junge Männer einlassen wollten. 2013 werden wir mit diesen Jugendlichen die Projekte planen und umsetzen. Uns ist es wichtig, auch 2013 die Ressourcen der Jugendlichen gezielt zu fördern, um sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu selbständigen Mitgliedern der Gesellschaft zu begleiten. Aus diesem Grund werden wir auch weiterhin einen Fokus auf Coachinggespräche legen. Unsere Mitarbeitenden werden im Coachingbereich, zum Beispiel in der Weiterbildung zum ADHS-Coach, geschult.
Öffnungszeiten Jugendzentrum Liestal: Dienstag (Girls only)
10 - 14 Jährige
17.00 - 21.00 h 14 - 20 Jährige
Mittwoch 16.00 - 18.00 h 18.00 - 21.00 h Donnerstag 12.00 - 15.00 h 15.00 - 19.00 h Freitag 16.00 - 23.00 h 2. Sa im Monat (Girls only) gemäss Vorankündigung 4. Sa im Monat 10 - 20 Jährige 17.00 - 22.00 h
Auftraggeberin:
Stadt Liestal
Leistungsvertrag seit:
1991
Ansprechperson Auftraggeberin: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit & Soziales Stadt Liestal
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Jugend Mit Wirkung Liestal
Auftraggeberin:
Liestal
Claudia Kuonen Leiterin „Jugend Mit Wirkung“ Liestal Leiterin Fachgruppe Gender
Bunte Vielfalt am Jugendvereinstag in Liestal
Das Wichtigste in Kürze Jugend Mit Wirkung hat im Jahr 2012 drei Projekte durchgeführt. Im April konnte ein regelmässiges Treffen für Teenagermütter ins Leben gerufen werden. Die Treffen wurden monatlich durchgeführt, d.h. dass acht Treffen angeboten wurden. In der Regel haben vier bis fünf Mütter mit ihren Kindern oder Schwangere teilgenommen. Die Mütter waren zwischen 17 und 22 Jahren alt und hatten Kleinkinder von vier Monaten bis zwei Jahren. Die Mütter schätzten den Austausch unter Gleichaltrigen, die sich in einer ähnlichen Situation befanden, sehr. Ein passendes Beispiel ist eine siebzehnjährige junge Frau, die zu den Treffen kam. Sie war im sechsten Monat schwanger, hatte schon einige Beratungsstellen besucht und erfuhr auch
Rückblick in die Tätigkeitsbereiche Junge Mütter-Treff Eine Mutter im Teenageralter und Besucherin des Jugendzentrums Liestal kam Anfang 2012 zu Claudia Kuonen, der Leiterin von Jugend Mit Wirkung. Die Jugendliche fühlte sich einsam, weil ihre Freundinnen und Freunde häufig nicht mehr zu ihrem Tagesablauf passten. Diese gingen abends in den Ausgang, während sie für ihren kleinen Jungen sorgen musste. Andere Mütter-Treffs wollte sie nicht besuchen, da die anderen Mütter zu alt seien. Da uns bewusst war, dass es andere Mütter im Teenageralter in Liestal und Umgebung gab, fragten wir an, ob ein Treffen mit diesen für sie denkbar wäre. Die Besitzerin der Sandwichbar tube’s in Liestal erklärte sich bereit, ihr Lokal einmal im Monat zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig half sie bei der Kinderbetreuung mit, so dass sich die jungen
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Junge Mütter-Treff im „tube‘s“ in Liestal
von zu Hause viel Unterstützung. Sie löcherte die anderen jungen Mütter jedoch trotzdem mit vielen Fragen, da diese vor kurzem eine vergleichbare Situation erlebt hatten. Ein paar Tage nach dem ersten Treffen fragte die junge Frau nach dem Termin für das nächste Treffen und dankte für die Möglichkeit, sich mit anderen Teenagermüttern austauschen zu können. Die im Rahmen von Jugend Mit Wirkung durchgeführten Teenager-Parties fanden dreimal statt. Zum ersten Mal konnte 2012 im August ein Jugendvereinstag durchgeführt werden, an dem sich acht Jugendvereine untereinander vernetzen und der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Auch die Jugendkommission Liestal und Jugend Mit Wirkung erhielten die Möglichkeit, ihre Arbeit in der Bevölkerung bekannt zu machen.
Mütter austauschen konnten. Bei schönem Wetter trafen wir uns draussen auf einem Spielplatz. Es entstand schrittweise eine Gruppe von jungen Müttern, die mit ihren Kindern einmal im Monat die Treffen besuchten. Bis Ende 2012 entwickelte sich eine Gruppe, die offen über die Erlebnisse in der Schwangerschaft und ihre Erfahrungen als Mütter austauscht. Teenager–Parties Eine Gruppe von Jugendlichen organisierte gemeinsam mit Roger Vogt, einem Erwachsenen, der Jugend Mit Wirkung unterstützt und Claudia Kuonen drei Teenager-Parties. Für die Parties benutzten wir den Discoraum des Jugendzentrums Liestal. Obwohl die Jugendlichen Anfang des Jahres motiviert an die Organisation gingen, konnten wir keine zufriedenstellenden Besucherzahlen erreichen. Wir überlegten uns verschiedene Lösungen und neue Partykonzepte.
Trotz allen kreativen Ideen und Bemühungen seitens der Jugendlichen blieb der Erfolg leider aus. Da die Motivation der Jugendlichen auch aus diesem Grund schwand, entschieden wir uns, die Durchführung der Parties Ende 2012 zu beenden. Jugendvereinstag Am 25. August 2012 fand der erste Jugendvereinstag in der Allee vor dem Jugendzentrum Liestal statt. Wir stellten Marktstände auf und die Jugendvereine konnten sich in dieser „Marktumgebung“ Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorstellen. Die meisten Vereine boten eine Show mit ihren Künsten und animierten die jungen Besucher/innen, sich beispielsweise in einer Sportart auszuprobieren. Auch die Jugendkommission und Jugend Mit Wirkung präsentierten ihre Angebote und traten in Kontakt zur Bevölkerung. Für musikalische Auftritte sorgten „the running artists“ und „Chris Heat“. Für das leibliche Wohl sorgten Gratis-Hot Dogs und alkoholfreie Cocktails, die von Jugendlichen gemixt wurden. Leider kam nicht die erwartete Anzahl Besucher/innen, da sich der Standort in der Allee in Liestal als zu weit entfernt von den Ladengeschäften erwies. Von den Vereinen und den Besucherinnen und Besuchern erhielten wir durchwegs positive Rückmeldungen. Die Vereine fanden den Anlass gelungen, schätzten den gegenseitigen Austausch und die Möglichkeit, sich präsentieren zu können. Folgende Vereine präsentierten sich am Jugendvereinstag: • • • • • • • •
Schwingclub Liestal Shotokan Karate-Do Baselland Jungschar Blaues Kreuz Kinder- und Jugendwerk Liestal Schwimmclub Liestal Regionale JugendBand Liestal Kunstturner/innen Turnverband Regio Basel Jugendfeuerwehr Liestal Pfadi Liestal
Vernetzung Jugend Mit Wirkung ist stark von einer erfolgreichen Vernetzung abhängig. Es geht darum, dass Jugendliche ihre Ideen und Bedürfnisse aktiv einbringen und Erwachsene gemeinsam mit ihnen klären, welche Projekte umsetzbar sind. Dies sind unsere Vernetzungspartner/innen: • Jugendkommission der Stadt Liestal • Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA-BL) • Jugendvereine aus Liestal • Schulsozialarbeit Sekundarschule Liestal • Sekundarschulen Liestal • Verschiedene externe Fachpersonen
Ausblick Der junge Mütter-Treff wird auch 2013 einmal im Monat stattfinden. Ausserdem haben einige Mütter das Bedürfnis geäussert, dass ihre Partner sie begleiten dürfen. Wir unterstützen die Idee, weil auch die jungen Väter das Bedürfnis nach Austausch zu ihrer neuen Lebenssituation haben. Sie begleiten ihre Partnerinnen in ihrem Alltag und lassen sie mit den Herausforderungen als Eltern nicht allein. Im April 2013 haben wir eine Spendenaktion für die jungen Mütter geplant. Wir wollen die Mütter, die meist finanziell sehr wenige Möglichkeiten haben, unterstützen und gleichzeitig die Bevölkerung für die spezielle Situation von jungen Müttern sensibilisieren. Der Jugendvereinstag wird am 17. August 2013 erneut stattfinden. Die Organisation werden wir jedoch grösstenteils den Vereinen überlassen, damit ein selbstlaufendes Projekt geschaffen wird. Dadurch werden auch neue Ressourcen für andere Projekte verfügbar. 2013 werden wir den Vereinen noch punktuell mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dank Wir möchten uns bei allen Vernetzungspartnerinnen und -partnern für die konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Viele Jugendprojekte konnten erst durch die Mitarbeit von Erwachsenen und Fachpersonen umgesetzt werden, die sich bereit erklärten, gemeinsam mit Jugendlichen diese Projekte zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit den Ansprechpersonen bei der Stadt Liestal war konstruktiv und effizient. Auch die Zusammenarbeit mit den Jugendvereinen der Stadt Liestal empfanden wir als sehr wertvoll und möchten uns für das grosse Engagement am Jugendvereinstag bedanken. Zusätzlich bedanken möchten wir uns auch bei allen Sponsorinnen und Sponsoren, die Jugend Mit Wirkung mit finanziellen und materiellen Mitteln unterstützten. Die Zusammenarbeit mit dem Verein Offene Jugendarbeit Baselland (VOJA-BL) war ebenfalls unterstützend. Der Fachaustausch war konstruktiv und eröffnete neue Handlungsmöglichkeiten. Ein herzlicher Dank gilt auch den Schulsozialarbeitenden der Sekundarschulen Liestal und den Sekundarschulen, die uns den Kontakt zu den Jugendlichen auf dem Schulgelände ermöglichten.
Claudia Kuonen Leiterin Jugend Mit Wirkung Information: Das Projekt „Jugend Mit Wirkung“ wurde im Jahr 2009 im Auftrag der Stadt Liestal und in Zusammenarbeit mit Infoklick (Kinder- und Jugendförderung Schweiz) gestartet. Seit 2010 wird das Projekt von der Offenen Jugendarbeit OJA des Kompetenzzentrums KJF weitergeführt. Auftraggeberin:
Stadt Liestal
Ansprechperson Auftraggeberin: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit & Soziales Stadt Liestal
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Auftraggeberinnen:
Mobile Jugendarbeit & Streetwork Region Liestal
Bubendorf
Frenkendorf
Füllinsdorf
Lausen
Samuel Hasler
David Möller
Leiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Zusammenfassung und Rückblick
an, die mit Jugendlichen zu tun haben. Dies führte uns von der Polizei bis zum Skateshop. Unser Ziel ist stets, den Jugendlichen den Horizont zu erweitern und aufzuzeigen, wie vielseitig sie ihr Leben gestalten können. Mit der Zunahme der Netzwerkpartner/innen nehmen auch die Möglichkeiten zu, die wir den Jugendlichen bieten können.
Liestal
Lupsingen
Mobile Jugendarbeit / Streetwork bedeutet aufsuchen und hingehen ohne abzuwarten. Rückblickend konnten wir den zentralen Aufgaben der mobilen Jugendarbeit nachkommen. Wir förderten Jugendliche aktiv, unterstützten junge Menschen in ihrer Entwicklung, befähigten sie zur Selbstbestimmung sowie zur gesellschaftlichen Mitverantwortung und regten zu sozialem Engagement an. Die Abnabelung einzelner Jugendlicher und Gruppen vollzog sich auf natürliche Weise. Allerdings waren wir dadurch herausgefordert, uns auf die Suche nach neue Cliquen und Jugendlichen zu machen. Die Lebenswelt der Jugendlichen ist schnelllebig. Der Schwerpunkt unserer Arbeit lag im aktiven Aufsuchen, der Projektarbeit und in Beratungen. Im Jahr 2012 hatten wir 1‘598 Kontakte, es wurden 118 Beratungen durchgeführt und sieben Jugendliche intensiv begleitet. Beratungen In den Beratungsgesprächen begegneten uns immer wieder Jugendliche auf der Suche nach der eigenen Identität. Ohne externe Unterstützung landen sie häufig aufgrund ihrer Lebensweise in einer Sackgasse. In unseren Beratungen leiteten wir die Jugendlichen an, ihre Ziele selbst festzulegen. Ziele zu setzen und zu verfolgen, ist im Leben eines Menschen von elementarer Bedeutung. Wir schauen dankbar zurück, denn unsere Arbeit hat sich gelohnt. Vernetzung Ein funktionierendes Netzwerk ist eine wichtige Grundlage, um effizient und professionell arbeiten zu können. Wir streben deshalb die Vernetzung zu verschiedenen Institutionen
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Projektarbeit Die Projektarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilen Jugendarbeit / Streetwork. Es wird hauptsächlich zwischen zwei Arten unterschieden: Zum einen kann man Konsumangebote schaffen, an denen die Jugendlichen teilnehmen können. Dem gegenüber stehen Projekte, die von den Jugendlichen organisiert werden, wobei sie von den (mobilen) Jugendarbeiter/innen begleitet werden. Bei diesen Projekten können die Jugendlichen Erfahrungen in der Projektorganisation sammeln. Auf diese Art wurde auch das Projekt „Skate your Lietsch“ organisiert, das 2011 lanciert wurde. Das Ziel war und ist, die langfristige Bewirtschaftung des Skateplatzes sicherzustellen und die Skateboard-Szene in Liestal zu festigen. Im Jahr 2012 sind wir diesem Ziel wieder einige Schritte näher gekommen. Es wurden zwei Events mit jeweils rund 30 Teilnehmenden organisiert. Die Organisation wurde von einer siebenköpfigen Projektgruppe übernommen, die durch den mobilen Jugendarbeiter / Streetworker unterstützt wurde. Einige handwerklich begabte Skater erweiterten den Skatepark zudem durch ein Betonelement. Um das Problem mit der Beleuchtung des Skateparks, die manchmal die ganze Nacht angeschaltet war, zu lösen, hat man sich mit der Stadt Liestal zusammengesetzt. Es wurde eine Zeitschaltuhr eingebaut. Der Projektgruppe sind keine Reklamationen wegen Unordnung auf dem Skatepark bekannt geworden. Dies ist mit grösster Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, dass die einzelnen Mitglieder der Projektgruppe viel vor Ort waren und ihre Skater-Kollegen auf das Thema sensibilisierten. 2013 wird das Projekt weitergeführt. Ein zentrales Thema wird die anstehende Renovation einzelner Hindernisse, sogenannter Ramps und Rails, sein.
Reigoldswil
Seltisberg
Aufsuchen Wichtig ist, dass wir regelmässig die Treffpunkte der Jugendlichen aufsuchen. Dies ist ein zentraler Punkt der mobilen Jugendarbeit / Streetwork. Die Jugendlichen verändern ständig die Aufenthaltsorte und die Zeiten, zu denen sie sich treffen. Zur Mittagszeit und am frühen Abend ist es eine Herausforderung, im Strom der Pendler von Schülerinnen und Schülern, Lehrlingen und jungen Berufstätigen den Überblick zu behalten. Im August präsentierten wir uns mit einem Marktstand im Liestaler Stedtli und verteilten Gratis-Drinks. Dadurch kamen wir mit vielen Jugendlichen ins Gespräch. Diese bemängelten fehlende Aufenthaltsorte und kulturelle Treffpunkte. In Einzelgesprächen an verschiedenen Hot Spots waren die Hauptgesprächsthemen der Übergang von Schule zum Berufsleben, der Umgang mit Suchtmitteln und Littering. Im Juni 2012 fanden mehrere Wochen hintereinander Einsätze in Bubendorf statt. Wir konnten gute Kontakte zu Jugendlichen knüpfen und der Gemeinde Bubendorf Bericht erstatten. Durch den regelmässigen Besuch der weiteren Aussengemeinden konnten wir ebenfalls Kontakte zu Jugendlichen und Cliquen festigen, die wir normalerweise in Liestal antreffen. Ausblick 2013 startet die Mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal in neuer Zusammensetzung: Pionier René Portmann verlässt nach einiger Zeit die Region Liestal und konzentriert sich auf die Region Sissach. Er wird weiterhin für das Kompetenzzentrum KJF als mobiler Jugendarbeiter / Streetworker im Einsatz stehen. Samuel Hasler übernimmt die Leitung in Liestal, er hat das Projekt „Skate your Lietsch“ im Jahr 2011 in Liestal ins Leben gerufen. Unterstützt wird er durch David Möller. Schwerpunkte werden die Präsenz an öffentlichen Plätzen in der Region Liestal sein. Dadurch sollen die beiden mobilen Jugendarbeiter eine möglichst hohe Bekanntheit und Akzeptanz bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlangen. Diese Personen sollen wissen, wer die neuen KJF-Fachpersonen sind und diese als kompetente Ansprechpersonen kennenlernen. Ein zweiter Schwerpunkt wird die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern aus dem Netzwerk, wie Schulen, Polizei und Behörden sein. Als weiterer Schwerpunkt kommt die Projektarbeit hinzu. Sie entsteht aus den geknüpften Beziehungen und soll zu einem veränderten Verhalten bei den Jugendlichen führen. Jugendliche sollen ihre Ideen umsetzen können und Verantwortung für sich sowie ihr Umfeld übernehmen. Gleichzeitig erfahren sie Wertschätzung und die Stärkung ihres Selbstwertgefühls. Dank Wir danken allen Netzwerkpartnerinnen und -partnern und Institutionen für die konstruktive Zusammenarbeit. Bedanken möchten wir uns auch bei der Stadt Liestal und bei den Aussengemeinden, die unsere Arbeit unterstützten. Bei den gemeinsamen Sitzungen, Planungen und Gesprächen konnten wir uns stets in angenehmer Atmosphäre austauschen. Diese Gespräche waren ein wichtiger Baustein für das gemeinsame Miteinander.
Samuel Hasler David Möller Leitung mobile Jugendarbeit / Mitarbeiter mobile Streetwork Region Liestal Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Interview mit René Frei Bereichsleiter Sicherheit & Soziales der Stadt Liestal
Was sind Ihre Hauptaufgaben als Bereichsleiter Sicherheit & Soziales der Stadt Liestal? Der Bereich Sicherheit / Soziales ist für die soziale und öffentliche Sicherheit der Stadt Liestal zuständig. Er unterteilt sich in die Abteilungen Sicherheit (Schutz / Rettung, Verwaltungspolizei und Polizei) und die Sozialberatung. Nebst der übergeordneten Verantwortung für diese beiden Abteilungen bearbeite ich persönlich die Aufgaben in den Gebieten Jugend, Alter, Gesundheit und Integration. Somit sind Sie der Verantwortliche für die Jugendfragen in Liestal. Was sind Ihre Hauptanliegen? Zusammen mit der zuständigen Departementsvorsteherin, Stadträtin Marion Schafroth, streben wir ein attraktives sowie kinder- und jugendfreundliches Umfeld an, in welchem Raum für die Verwirklichung der Bedürfnisse besteht, aber auch die Übernahme von Verantwortung und Partizipation gefordert wird. Wie wollen Sie dies erreichen? Mit einem aussagekräftigen und messbaren Jugendleitbild, welches als Basis für die Entwicklungsplanung der nächsten Jahre dient. Die Erarbeitung dieses Leitbilds wurde in die Jahresziele des Bereichs Sicherheit / Soziales aufgenommen. Zusammen mit der Jugendkommission, welche sich aus Jugend-, Vereins-, Einwohner- und Fachvertretern zusammensetzt, wird dieses Leitbild erarbeitet. Die Stadt Liestal hat mit dem Kompetenzzentrum KJF verschiedene Leistungsverträge (Jugendzentrum, mobile Jugendarbeit, Ferienpass, etc.). Wie erleben Sie die Zusammenarbeit? Die Zusammenarbeit empfinde ich als sehr gut. Im regelmässigen Austausch schätze ich die hohe Kompetenz und Offenheit für neue Ideen und Projekte. Dadurch, dass alle Bereiche der öffentlichen Jugendarbeit der Stadt Liestal durch denselben Anbieter abgedeckt werden, haben wir eine optimale Vernetzung und den Zugang zu einem grossen Teil der Jugendlichen im öffentlichen Raum. Erfreulich ist, dass ich auch von den Jugendlichen gute Rückmeldungen zu der Arbeit von KJF erhalte.
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Nach einem Shake it up-Cocktailkurs:
Interview mit Daniel Wenger Jugendpräventionsbeauftragter und Stv. Leiter Jugenddienst Polizei BL Was sind Ihre Hauptaufgaben als Jugendpräventionsbeauftrager der Polizei BL? Meine Stelle beinhaltet vermehrt die Durchführung von Präventionseinsätzen an Schulen und anderen Institutionen im ganzen Kanton zu verschiedenen Themen wie Gewalt, Vermögensdelikte und Sachbeschädigungen. Viele Jugendliche sind sich zum Teil nicht bewusst, dass gewisse Fehlverhalten Straftaten darstellen, die Folgen und Konsequenzen haben. Gerade im Bereich der Sozialen Medien ist beispielsweise «Cybermobbing» zurzeit ein grosses Thema, welches dringend Aufklärung bei den Jugendlichen erfordert, um dadurch gezielt die damit verbundenen Straftaten verhindern zu können. Nebst meiner Funktion als Jugendpräventionsbeauftragter betreue ich als Jugendsachbearbeiter auch noch die Schulstandorte Frenkendorf / Füllinsdorf und Pratteln, bin also für die genannten Schulen der direkte Ansprechpartner, wenn es um die Aufklärung oder Ermittlungen von Straftaten geht. Seit vielen Jahren arbeiten Sie im Jugenddienst der Polizei BL und haben zahlreiche Jugendliche unterstützt. Was sind Ihre Anliegen für die Jugendlichen im Kanton Baselland? Dass sich die Jugendlichen in unserem Kanton sicher fühlen und sich frei sowie ohne Angst bewegen können, kurzum, dass es ihnen einfach gut geht. Es ist mir ein grosses Anliegen, möglichst viele Jugendliche, welche dazu neigen, einen kriminellen Weg zu gehen, von einer kriminellen Karriere abhalten zu können. In meiner vielseitigen, sehr interessanten Tätigkeit als Jugendsachbearbeiter der Polizei BL kann ich mit persönlichem Einsatz und Engagement diesbezüglich grossen Einfluss nehmen bzw. bei Jugendlichen einiges bewirken und bewegen. Sie haben Kontakt zu zahlreichen Mitarbeitenden des Kompetenzzentrums KJF. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit? Als erster Jugendsachbearbeiter der Baselbieter Polizei arbeite ich nun schon seit bald vierzehn Jahren sehr eng mit der ehemaligen Offenen Jugendarbeit und dem heutigen Kompetenzzentrum KJF zusammen. Die tolle und konstruktive Zusammenarbeit mit den zuständigen Jugendtreffleitern oder mobilen Jugendarbeitern / Streetworkern ist für mich heute nicht mehr wegzudenken. Sie sind wichtige Netzwerkpartner in meiner täglichen Arbeit geworden.
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„Es war ein sehr schöner und ablenkender Tag. Ich habe viel gelernt und es hat mir echt viel Spass gemacht, auch mit der Gruppe!“ Seraina Hari, Titterten
„
„Im April 2012 hatten wir einige Probleme und eine akute Beziehungskrise die uns schwer zu schaffen machte. Der Streetworker René Portmann berät und begleitet uns nun seit einiger Zeit. Wir sind so dankbar, dass wir ihn kennen dürfen und er uns als ganze Familie unterstützt.“ Manuela und Vlado aus Füllinsdorf
„Im Herbst 2007 vermittelte mich mein Lehrmeister an den Streetworker René Portmann. Ich hatte Familienprobleme, war zu dem Zeitpunkt orientierungslos und mein Selbstwert war am Boden. Wenn ich heute zurückblicke, dann wird mir bewusst, dass ich ohne das Unterstützungsangebot des Streetworkers René Portmann die Lehre nicht bestanden hätte. René begleitete mich über vier Jahre in der Lehrzeit und auch heute sind wir immer noch in Kontakt.“ Fabian Summermatter aus Frenkendorf
Information: Angeschlossene Gemeinden / Auftraggeberinnen: Bubendorf, Frenkendorf, Füllinsdorf, Lausen, Liestal, Lupsingen, Reigoldswil, Seltisberg Leistungsvertrag seit:
2004
Ansprechperson Auftraggeberin: René Frei, Bereichsleiter Sicherheit & Soziales Stadt Liestal
Aber als Schüler/innen haben Jugendliche genügend Möglichkeiten, sich einzubringen?
Interview mit Samuel Hasler
Es gibt zwar Jugendparlamente, wo sich jeweils ein paar Gymi-Schüler/innen zur Lage äussern. Aber viele Jugendliche haben keinen Zugang zu solchen Gesprächen oder trauen sich nicht, dort ihre Meinung zu sagen. Genau diesen will ich Mut machen und die Gelegenheit zur Artikulierung ihrer Bedürfnisse geben. Mir liegt die Chancengleichheit von Randgruppen sehr am Herzen. Jugendliche können sich in die Politik der Erwachsenen viel zu selten direkt einbringen.
Leitung mobile Jugendarbeit & Streetwork Region Liestal
Wie würdest du deine Arbeit beschreiben?
«Jugendliche sind eine Minderheit ohne politische Stimme!» (Text: Samuel Rink) Samuel Hasler ist ein kompetenter Jugendarbeiter. Daran zweifelt keiner, der mit ihm über seine Arbeit spricht. Er hört aufmerksam zu, antwortet sorgfältig und macht Spässe. Aber was wirklich überzeugt, ist seine Begeisterung für die Jugend. Die ist deutlich herauszuhören, wenn er von seinen Projekten erzählt. Zwischen überspannten Eltern und überforderten Lehrerinnen und Lehrern nimmt sich Samuel enorm viel Zeit für die Zwölf- bis Neunzehnjährigen. Im Auftrag der Stadt Liestal und der umliegenden Gemeinden sucht er die lokalen Jugendlichen im Park, vor dem Einkaufszentrum oder auf dem Schulplatz auf und lässt sich erzählen, wo der Schuh drückt. Dabei geht es vor allem um Sorgen mit der unmittelbaren Umgebung: «Wir dürfen nirgends mehr Skateboard fahren!» – «Es gibt keine öffentliche Grillstelle im Park!» Diese kleinen, aber wichtigen Probleme versucht Samuel zu lösen, indem er die Jugendlichen zu eigenen Projekten motiviert. Er schlägt ihnen zum Beispiel vor, eine eigene Grillstelle zu bauen und hilft dann beim Umsetzen. So lernen die Kids den Umgang mit Kalkulation, Budgets und Organisation. Samuel Hasler ist dabei die Schnittstelle zur Stadtverwaltung.
Ich biete Jugendlichen Raum, das Erwachsensein einzuüben. Zum Beispiel, indem ich ihnen die Verantwortung für Projekte übertrage. Dabei mache ich ihnen keine strikten Vorgaben, sondern fördere ihre Kreativität, indem ich einen möglichst weiten Rahmen stecke. Gleichzeitig achte ich aber darauf, dass die Aktionen mit den Vorgaben der Politik kompatibel bleiben. Ist es schwierig, Jugendliche im digitalen Zeitalter für Projekte zu begeistern? Nein. Denn ich gehe von ihren Bedürfnissen aus. Ich finde im Gespräch heraus, welche Wünsche sie für ihren Lebensraum haben. Das motiviert sie mehr, als wenn ich mit einem vorgefertigten Ideen-Katalog komme. Natürlich habe ich immer wieder mit Unverbindlichkeit zu kämpfen, aber ich arbeite ganz einfach mit jenen weiter, die zu den Sitzungen erscheinen. Das klappt so ganz gut. Jugendliche sorgen oft für negative Schlagzeilen. Es scheint, als wüchsen dauernd neue Jahrgänge von Radaumacherinnen und -machern heran, die Probleme verursachen. Diesen stehen nur wenige Sozialarbeitende gegenüber. Fühlt man sich da nicht wie ein Tropfen auf den heissen Stein?
Überhaupt nicht. Die Projekte zielen in der Regel auf einen grösseren Gemeinnutzen, der schliesslich allen zugute kommt. So können zehn Jugendliche etwas verbessern, was Vielen dient. Die Arbeit multipliziert sich. Mich stört der Radau auch nicht immer. Jugendliche dürfen auch mal lärmig sein. Das gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens und war früher nicht anders. Gewisse Aktionen gehen natürlich zu weit. Besonders wenn Gewalt ins Spiel kommt. Aber diese geht meiner Meinung nach von Einzelnen und nicht von der Mehrheit aus. Aber du bekommst wohl Ärger, wenn die Teenager mit ihren Aktionen zu weit gehen? Ich bin nicht verantwortlich für die Teens. Das muss ich immer wieder klarstellen. Wenn sie randalieren oder Abfall herumliegen lassen, kann ich nichts machen. Ich würde meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, wenn ich als Polizist auf die Teens zugehen würde: «Räumt den Müll hier weg!» Ich arbeite von den Jugendlichen aus, die sich vielleicht auch über den Abfall aufregen und sich so zu einem Projekt motivieren lassen. Leider kann eine andere Gruppe die gesäuberte Stelle innert Minuten wieder verdrecken. Das ist wohl eine Besonderheit am Standort Liestal. Wir haben es mit einem grossen Einzugsgebiet und mit vielen wechselnden Gruppierungen zu tun. Das macht die Arbeit nicht leichter, sorgt aber für eine spezielle Dynamik in der Szene. Wie sieht deine Planung für die nächste Zeit mit der mobilen Jugendarbeit aus? In diesem Jahr werde ich mich vor allem darauf konzentrieren, Jugendliche kennenzulernen und kleinere Projekte umzusetzen. Nach einer Zivildienstpause habe ich die mobile Jugendarbeit erst Anfang Jahr wieder aufgenommen. Darum muss ich zunächst Aufbauarbeit leisten. Im Jahr 2014 werde ich diese «Saat» hoffentlich ernten können und die kleineren Projekte möglicherweise erweitern.
Samuel Hasler im Gespräch mit Jugendlichen
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Offene Jugendarbeit Bubendorf
Nathanael Lehmann
Maria Schaffner
Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Praktikantin Offene Jugendarbeit Bubendorf & Lupsingen (ab 2013)
Auftraggeberinnen:
Bubendorf Ramlinsburg
Zusammenfassung Der im Jahr 2012 erfolgte Generationenwechsel brachte viele Veränderungen und neue Impulse in den Jugendkeller. Für die Arbeit mit den Jugendlichen bedeutete dies viele Chancen, aber auch Herausforderung. Eine neue Generation von 12 bis 14-Jährigen konnte in Bubendorf angesprochen und in den Jugendkeller integriert werden. Die Werbeaktion im September 2011 mit mehr als 300 Briefen zeigte auch anfangs 2012 noch ihre Wirkung. Die Besucherzahlen sind wieder angestiegen. Insgesamt kam es zu 965 Kontakten.
Ein Instrument zur Förderung der Jugendlichen ist die Mitarbeit im Team. Dabei sollen Kompetenzen, wie Arbeitsorganisation, Zuverlässigkeit oder Selbstständigkeit, gefördert werden, die später auch im Berufsalltag relevant sind.
Ein Schwerpunkt war, Beziehungen aufzubauen und bestehende Beziehungen zu pflegen. Es war ein gegenseitiges Kennenlernen und Herantasten. Die bereits bestehenden Beziehungen zu anderen Jugendlichen unterstützten diesen Prozess. Einige Jugendlichen kennen uns nun schon seit vielen Jahren. Durch diese Kontinuität ist ein tiefes Vertrauen gewachsen, das andere Jugendliche wahrnehmen, dadurch wird der Zugang zu ihnen stark erleichtert.
Rückblick
Wir möchten den Jugendlichen zeigen, dass man mit Engagement und Kreativität viel erreichen kann und dass der Jugendkeller mehr ist, als nur Spass und Action. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich zu entfalten, sich einzubringen und eigene Projekte zu lancieren. Diese Entwicklung macht Freude, denn die neuen Besuchenden stellen sich der Herausforderung, die Aufgaben und die Gestaltung im Jugendkeller mitzutragen. Ziel ist ein sinnvolles Zusammenspiel formeller und informeller Bildung. Die Arbeit im Jugendkeller ermöglicht den Benutzenden Lern- und Bildungsprozesse, vor allem bezüglich Sozialkompetenzen, sowie das Hineinwachsen in demokratische Entscheidungsprozesse. Der Spass und die Selbstbestimmung sollen dabei eine wichtige Rolle spielen.
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Die meisten Besuchenden sind zwischen 12 und 19 Jahren alt. Jugendliche im Alter zwischen 20 und 25 Jahren besuchen den Jugendkeller unregelmässig. Insgesamt besuchten uns jeweils 15 bis 30 Jugendliche pro Abend.
Anfang Jahr hatten wir viele neue Jugendliche, die den Jugendkeller besuchten. Diesen Umstand verdankten wir der Werbeaktion im September 2011 und der damit verbundenen Mund-zu-Mund-Propaganda. Die neuen Besuchenden waren begeistert von der Einrichtung und den verschiedenen Spielmöglichkeiten, die wir ihnen zur Verfügung stellten. Die vorhandene Infrastruktur ist ein Resultat der Entwicklung in den vergangenen Jahren. Alle Umbau- und Renovationsarbeiten wurden mit Jugendlichen durchgeführt, 2012 wurden am Billardtisch weitere handwerkliche Arbeiten erledigt. Die Arbeit mit den Jugendlichen hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Deshalb war es auch möglich, mit einer Gruppe von älteren Teenagern ein Projekt anzugehen, das viel Verantwortung und Vertrauen voraussetzte. Ein Jugendlicher aus Bubendorf, der seit mehreren Jahren Stammgast im Jugendkeller ist, fragte uns, ob wir einen Raum kennen, den er mit seinen Freunden für Tanz-Trainings nutzen könnte. Da es nach unseren Informationen in Bubendorf dafür keine Möglichkeit gab, schlugen wir vor, unsere Räumlichkeiten
zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung war die vorgängige Klärung wichtiger Punkte. In mehreren Gesprächen wurden klare Bedingungen und Regeln für die Nutzung festgelegt und vertraglich festgehalten. Mit einem schriftlichen Antrag wendete sich der Jugendliche an die Jugendbeauftragte Beatrice Wessner, um sein Anliegen vorzubringen. In einer Sitzung im Jugendkeller mit allen Beteiligten wurden weitere Einzelheiten und Anpassungen besprochen. Beatrice Wessner setzte sich persönlich für das Projekt ein und unterstützte den Antrag im Gemeinderat. Der Antrag wurde schliesslich bewilligt. Der bereits bestehende Billardraum musste den neuen Bedürfnissen angepasst werden, woran sich die Jugendlichen tatkräftig beteiligten. Mit einem eigenen Budget besorgten sie die nötigen Materialien und mit Unterstützung des Jugendarbeiters wurden die anfallenden Arbeiten erledigt.
Grosser Andrang im Jugendkeller
Ein weiteres Mittel zur Förderung von Jugendlichen ist das freiwillige Engagement im Jugendtreff. Die Jugendlichen erhalten für ihre Arbeit keine finanzielle Entschädigung, dafür aber eine gezielte Förderung in Form eines monatlichen Coachings. Dabei werden Themen behandelt, die das Arbeiten im Jugendkeller betreffen, aber auch andere aktuelle Themen der Jugendlichen. Zudem können sie an speziellen Anlässen zu vergünstigten Preisen teilnehmen. Beratungsgespräche entstehen auf verschiedene Weisen. Meistens sprechen uns die Jugendlichen direkt an, wenn sie Unterstützung brauchen. Aufgrund unserer Beobachtungen gehen wir auch auf Jugendliche zu. Die Jugendlichen schätzen, dass wir für sie da sind und ihre Anliegen und Sorgen ernst nehmen. Jugendmobil in Ramlinsburg Wir haben uns bei den Jugendmobil-Einsätzen mit dem Thema Freundschaft, Liebe und Sexualität beschäftigt. Um das Thema anzureissen, wurde ein Fragebogen verteilt. Zudem wurden überall auf dem Sportplatz Fragen zum Thema Beziehungen aufgehängt. Im Laufe des Nachmittags entstanden gute Diskussionen. So entwickelten sich auch intensive Gespräche mit Jugendlichen, die persönliche Beziehungsprobleme besprechen wollten. Am Abend machten wir mit den Jugendlichen ein paar Übungen. Ziel war es, die Zusammenarbeit und Kommunikation in der Gruppe zu fördern. Nach einem chaotischen Start und einigen Hilfeleistungen konnte die Gruppe die verschiedenen Aufgaben lösen. Im anschliessenden Gespräch wurden unterschiedliche Muster und Rollen diskutiert und nach alternativen Möglichkeiten gesucht, um ähnliche Situationen im Alltag zu lösen. Volle Konzentration - der Match läuft!
„Ich mag es, dass ich mit dem Team über alles reden kann.“ Roberto Da Silva Lima aus Bubendorf
„Der Jugendkeller Bubendorf bedeutet mir viel. Ich geniesse die Gemeinschaft und den Spass.“ Timon Hermann aus Bubendorf
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Eventinfo Bubendorf
Öffnungszeiten Jugendraum Bubendorf: Mittwoch Freitag
Spontaner Song Contest im Jugendkeller
16.00 - 21.00 Uhr 17.00 - 22.00 Uhr
Angeschlossene Gemeinden / Auftraggeberinnen: Bubendorf, Ramlinsburg Leistungsvertrag seit: 1997 Ansprechperson Auftraggeberinnen: Elisabeth Ruff Rudin, Gemeinderätin Bubendorf
Vernetzung
Dank
Seit Ende 2012 besteht ein enger Kontakt zu den Schulhäusern in Liestal. Unsere Unterstützung auf dem Pausenareal in den langen Schulpausen ist sowohl für die Lehrkräfte als auch für uns eine gute Hilfe. Die Pausenbegleitung ermöglicht zahlreiche Kontakte zu Jugendlichen und ist eine ideale Plattform, um Jugendliche aus Bubendorf auf unser Angebot aufmerksam zu machen.
Unseren Dank möchten wir all jenen zukommen lassen, die unsere Arbeit ermöglichen und unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir die politischen Vertreter/innen. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Weiter bedanken wir uns herzlich bei den Institutionen, Vereinen, Firmen und Einzelpersonen, die uns finanziell oder materiell unterstützten.
Um die Jugendlichen in ihrer Entwicklung umfassend und nachhaltig zu unterstützen, fördern wir die Vernetzung mit anderen Institutionen und Personen: Nathanael Lehmann Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf
• Jugenddienst Polizei Baselland • Schulsozialdienst Liestal • Schulleitung und Lehrpersonen Liestal Ausblick Die Gemeinde hat für 2013 eine Praktikumsstelle bewilligt, die wir mit Maria Schaffner besetzt haben. Sie wird sich schwerpunktmässig um die Mädchenarbeit in Bubendorf kümmern.
„Hier habe ich mit Nathanael für die Schule gelernt und dadurch eine gute Note geholt.“ Mirco Vincent aus Bubendorf
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„
„Ich freue mich darüber, dass es den Jugendkeller gibt.“ Zejna Ermal aus Bubendorf
Offene Jugendarbeit Lausen
Auftraggeberin:
Lausen
David Möller Leiter Offene Jugendarbeit Lausen Mitarbeiter mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Liestal
Diplomvergabe nach einem alkoholfreien Cocktail-Workshop
Gute Stimmung an einem Sportevent beim Schulhaus in Lausen
Das Wichtigste in Kürze
Präsenz / Mobile, aufsuchende Jugendarbeit
„Und der zweite Rang am diesjährigen Jugendprojektwettbewerb Baselland geht an: Sportbar Lausen.“ Diese Auszeichnung am 30. November 2012 ist eine grosse Anerkennung für eine Gruppe von Jugendlichen, die sich über ein Jahr immer wieder stark und leidenschaftlich engagiert haben. Dank der Gemeinde Lausen durften sie selbstverantwortlich einen alten Schulraum nutzen und diesen Stück um Stück umgestalten. Im Frühling 2012 wurden erste Ideen in die Tat umgesetzt und der Raum, nach ausdiskutiertem Farbkonzept, neu bemalt. Eine Woche später bauten fünf Jugendliche eine eigens konstruierte Bartheke aus Holz zusammen. Auch wenn nicht alles sofort klappte, blieben sie dran und stellten nach einer Woche mit dem letzten Lackanstrich die Theke fertig. Bei all den Aktivitäten wurden sie unterstützt und begleitet durch die Offene Jugendarbeit Lausen. David Möller war wöchentlich vor Ort und baute Beziehungen zu den Jugendlichen auf, moderierte deren Treffen, vermittelte zur Gemeinde und zu den Lehrpersonen und packte auch immer wieder selber mit an, um die Ideen einzelner Jugendlicher umzusetzen. Insgesamt fanden 2012 1‘456 Kontakte zu Jugendlichen statt. In der grossen Mehrheit mit 1‘270 Kontakten zu männlichen Jugendlichen. Gemeinsam wurden auch partizipative Anlässe organisiert wie Fussballturniere auf dem roten Platz, Kinoanlässe draussen und drinnen mit Cocktailbar und Fussball-Übertragungen während der Champ-ions League Finalphase und der Euro 2012 in Polen. Neben dem Planen, Organisieren und Durchführen von eigenen Anlässen wurden auch Jugendliche dazu aktiviert, an Veranstaltungen in Lausen teilzunehmen und in Lausner Vereine Einblick zu erhalten. Am Frühlingsmarkt hatte die Offene Jugendarbeit einen Stand für Jung und Alt und eine Gruppe von Jugendlichen nahm am Schnuppertag vom Schützenverein Lausen teil.
Ein Jahr nach der Umstellung vom Jugendmobil zu mobiler Jugendarbeit konnten die bekannten Kontakte und Beziehungen zu einzelnen Jugendlichen und Gruppierungen gefestigt werden. Die Stimmung an den aufgesuchten Plätzen war stets friedlich und freundlich. Gesprächsthemen waren Schule, Beruf, Freizeit, Beziehungen, Konsum von Suchtmitteln und Littering. Der Jugendarbeiter war zwei bis dreimal pro Woche zu unterschiedlichen Zeiten am Nachmittag und Abend unterwegs in Lausen unterwegs. Immer wieder waren neue Gesichter anzutreffen und die Zusammensetzung der Gruppen änderte sich laufend. Neue Aufenthaltsorte wurden von Jugendlichen beansprucht, um sich in der Freizeit zu treffen und sich auszutauschen. Auch im Zeitalter der Smartphones sind persönliche Kontakte wichtig und das „Sehen und Gesehen werden“ in der Jugendszene ist bedeutungsvoll für die Gruppenbildung und persönliche Entwicklung. Ein wichtiger Treffpunkt war der Schulhausplatz mit dem rotem Platz und dem selbstverwalteten Jugendraum. Projekte / Partizipative Events In den ersten Monaten im 2012 fanden drei „Funnights“ in den Bifang Turnhallen statt. Mit einem Team von Jugendlichen, die für Getränke und Snacks sorgten und in der unteren Turnhalle Turniere organisierten, veranstaltete David Möller drei Abende mit offener Turnhalle für die Jugendlichen. Diese Events wurden gut besucht und sehr geschätzt. Seit Herbst 2012 fand jeden Samstag das „Midnight Sport“Angebot statt, in welchem der Jugendarbeiter in der Projektgruppe und im Einsatzteam am Abend mitwirkte.
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Zum ersten Mal zeigte sich die Offene Jugendarbeit Lausen auch am Frühlingsmarkt 2012 mit einer Streetsocceranlage, bei welcher Jung und Alt jeweils ihre Torschuss-Geschwindigkeiten messen konnten. Zugleich machten Jugendliche mit Jugendlichen eine Umfrage zur Nutzung des Schulhausplatzes. Resultate wurden durch den Jugendarbeiter der Schulhausleitung und der Jugendkommission präsentiert. Im Frühling startete die Begleitung der Gruppe „Sportbar“ mit acht Jugendlichen mit der Umgestaltung des „Partyraums“ und ersten Events mit Fussball-Live-Übertragungen der Champions League und der Euro 2012. Im Juni fand ein gemeinsamer Anlass mit der Jugendarbeit der FMG Lausen statt. Das Sommerfussball-Turnier mit Grillplausch und Live-Übertragung des Viertelfinals auf Grossleinwand ging bei herrlichem Sommerwetter über die Bühne. An diesem Abend konnten auch sieben Jugendliche ihr Können in Sachen Cocktails mixen zeigen. Mitte Juni hatten sie bei einem ehemaligen Barkeeper einen ganzen Samstag in einem Workshop Tipps und Tricks um Drinks zu mixen und Informationen zur Geschichte des Alkoholkonsums erhalten. Dieses Wissen konnten sie nun am Grillplausch in Lausen mit alkoholfreien Cocktailgetränken präsentieren.
• Corinne Schaub, Gemeinderätin und Präsidentin Jugendkommission • Christina Frischknecht, Leiterin Soziale Dienste Lausen • Peter Niederhauser, Leiter Unterhalt Gebäude der Gemeinde Lausen • Markus Spiess, Mitarbeiter Unterhalt Gebäude der Gemeinde Lausen • Richard Jud, Jugendkommissionsmitglied der ref. Kirche Lausen • Andi Frei, Jugendarbeiter FMG Lausen • Karl Meiller, Lehrer und Leiter Kerzenziehen • Nicole Thüring, Lehrerin und Mitglied Jugendkommission • Urs Beyeler, Lehrer und Mitglied der Schulhausleitung • Bianca Suter, Koordination Midnight Sport Lausen • Benjamin Niederkofler, Leiter Midnight Sport Lausen • Joel Allemann, Vizepräsident und JS-LeiterStv. Schützenverein Lausen
Im Herbst fand die Revanche des Sommerturniers mit noch mehr Mannschaften statt. Dieses Mal jedoch bei Dauerregen und kalten Temperaturen. Trotzdem hielten alle bis zum Schluss durch und die Gewinner durften mit dem Jugendarbeiter auf einen Go Kart-Ausflug. Nach den Herbstferien zeigte der Jugendarbeiter der Gruppe Sportbar den Anmeldeflyer für den Jugendprojektwettbewerb Baselland. Ohne Zögern füllten die Jugendlichen die ausführliche Anmeldung aus und freuten sich später über die Einladung in den Final. Für den Final produzierten sie einen Film und bereiteten eine Rede vor. Mit 25 mitgereisten Jugendlichen aus Lausen und Liestal durften die Jugendlichen der Sportbar mit der Freude über den 2. Platz nach Hause kehren.
Ausblick in das Jahr 2013
Beratungen
Der Jugendarbeiter David Möller bedankt sich bei allen Vernetzungspartnerinnen und -partnern für die Zusammenarbeit und bei allen Jugendlichen für die freiwillige Mitarbeit und die hohe Akzeptanz des Jugendarbeiters.
Das Alter der grössten Zielgruppe im 2012 war zwischen 15 und 17 Jahren. In dieser Zeit ist ein wichtiger Veränderungsprozess der Schritt in die Berufswelt. Einige Jugendliche werden in dieser Zeit sehr gut durch schulische Angebote unterstützt, andere jedoch sind alleine und haben keine Ansprechpartner/innen und somit auch keine Unterstützung. In diesem Jahr konnte der Jugendarbeiter mehrere Jugendliche unterstützen und erfolgreich begleiten.
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Erfolgreiche Jugendarbeit ist nur dank zahlreichen Vernetzungspartnerinnen und -partnern möglich:
Die seit zwei Jahren eingeschlagene Richtung der Offenen Jugendarbeit wird fortgesetzt. Die Mitarbeit bei Midnight Sports und die Einbindung in die Offene Jugendarbeit Lausen wird im nächsten Jahr geklärt. Weiter wird im neuen Jahr der Jugendraum ganz in den Händen der Offenen Jugendarbeit sein und somit neue Optionen für die Gestaltung der Jugendarbeit in Lausen eröffnen. Dazu soll auch eine Stellenerweiterung für mädchenspezifische Jugendarbeit für bestehende Mädchenguppierungen in Lausen diskutiert werden. Dank
David Möller Leiter Offene Jugendarbeit Lausen
Eventinfo Lausen
„Dank der Vermittlung und Begleitung durch David Möller kann ich mit Freunden den Jugendraum in Lausen selbstverwaltend nutzen. Gemeinsame Besprechungen helfen uns, den Raum sinnvoll zu gestalten und unsere Ideen für Events umzusetzen.“
„
Fidan Zumeri, 16 Jahre aus Lausen Jugendliche Fussballspieler an einem Herbst-Turnier
Umfrage unter Jugendlichen am Frühlingsmarkt
„Mit David Möller habe ich ein Telefongespräch mit einem Lehrlingsverantwortlichen praktisch geübt. Nach dem erfolgreichen Test habe ich gestärkt und voller Selbstvertrauen erfolgreiche Telefongespräche durchgeführt.“ Daut Sadiku, 16 Jahre aus Lausen
„In meiner Freizeit koche ich sehr gerne und bereite Drinks für Gäste zu. Nach einem tollen Cocktailworkshop habe ich durch die Mitarbeit von David Möller das ganze Jahr wieder die Gelegenheit bekommen, Drinks für andere Jugendliche zu mixen und im Jugendraum gemeinsam mit Freunden zu kochen.“ Simone Graziano, 16 Jahre aus Lausen
FunSportnight in der Turnhalle
Bild: Fidan, Daut und Simone (vlnr.) im Jugendraum Lausen bei der Arbeit
Information: Auftraggeberin: Gemeinde Lausen Leistungsvertrag seit: 2002 Kontaktperson Auftraggeberin: Corinne Schaub-Pfiffner, Gemeinderätin Lausen
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Offene Jugendarbeit Lupsingen
Nathanael Lehmann
Maria Schaffner
Leiter Offene Jugendarbeit Bubendorf Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Praktikantin Offene Jugendarbeit Bubendorf & Lupsingen
Zusammenfassung Die Offene Jugendarbeit Lupsingen und das damit verbundene Hauptangebot, der Jugendkeller Lupsingen, haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Dies ist nicht nur unter Jugendlichen, sondern auch in der Bevölkerung wahrgenommen worden. Dieser Veränderungsprozess hatte zum Ziel, die Jugendlichen besser in das Angebot zu integrieren. Das Angebot soll möglichst selbstständig von ihnen bestimmt und gestaltet werden. Von den Jugendarbeitenden erhalten sie die nötige Unterstützung und Anregung. Der Jugendkeller wurde hauptsächlich von Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren besucht. Der Anteil von fast 40% Mädchen unter den Besuchenden zeugt von einer guten Durchmischung der Geschlechter. Insgesamt entstanden 2012 597 Kontakte zwischen den KJF-Fachpersonen und den Jugendlichen. Diese haben sich im letzten Jahr sehr engagiert für den Jugendkeller eingesetzt. Im Dezember haben wir einen Adventskalenderverkauf durchgeführt, um die notwendigen finanziellen Mittel für eine neue Theke zu generieren, was für die Jugendarbeitenden wie für die beteiligten Jugendlichen ein voller Erfolg war. Auch der Kontakt zu den Eltern hat sich im letzten Jahr deutlich intensiviert. Beratungen oder Hilfestellungen wurden vermehrt in Anspruch genommen. Ein Besuch im Jugendkeller durch Eltern ist keine Seltenheit mehr, was uns sehr freut. Eine verstärkte Vernetzung und breite Abstützung der Jugendarbeit ist ein Ziel, das wir auch 2013 weiter verfolgen werden.
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Auftraggeberin:
Lupsingen
Eventinfo Lupsingen Rückblick in die Tätigkeitsbereiche Ein Schwerpunkt in diesem Jahr war die Beratung und Begleitung einzelner Jugendlicher. Für viele Jugendlichen sind die Jugendarbeitenden die einzigen Ansprechpersonen bei Problemen und Krisen. Entsprechend intensiv wird das Angebot genutzt. Beispielhaft für viele dieser Beratungssituationen ist die Situation von Dalia (Name geändert). Sie wandte sich an uns, weil sie zum ersten Mal mit ihrem Freund geschlafen hatte und sich über ihre Gefühle im Unklaren war. Da sie erst 14 Jahre alt ist, hatte sie grosse Angst, sich an ihre Eltern zu wenden. In diesem Gespräch vertraute sie sich den Jugendarbeitenden an und erzählte, dass sie sich nicht erklären könne, wie das alles passiert sei. Sie war völlig aufgelöst und suchte zuerst einfach nur Trost. Nachdem sie sich beruhigt hatte, konnten wichtige Fragen wie die Verhütung und eine allfällige Schwangerschaft besprochen werden. Zudem stellte sich die Frage nach der Freiwilligkeit. Auch wenn sich schlussendlich herausstellte, dass alles einvernehmlich erfolgte und Dalia nicht schwanger war, musste sie noch eine längere Zeit von einer Jugendarbeiterin begleitet werden, um diese Situation zu verarbeiten und alternative Handlungsmöglichkeiten für ähnliche Situationen zu entwickeln. Dieses Beispiel zeigt, dass sich Krisen bei jungen Menschen oft sehr schnell entwickeln und für ihre weitere Persönlichkeitsentwicklung problematisch werden können. Das niederschwellige Beratungsangebot der Offenen Jugendarbeit kann solche Situationen auffangen und zu Lösungen beitragen, bevor schwerwiegendere Konsequenzen drohen.
Im Jugendkeller haben wir viel mit den Jugendlichen erleben dürfen und schauen erfreut auf die Entwicklungsschritte zurück, die im letzten Jahr gemacht wurden. Wir sind auch weiterhin bemüht, den Jugendlichen ein gutes und jugendgerechtes Angebot zu bieten, das ihren Bedürfnissen entspricht. 2012 war es ein Anliegen der Jugendlichen, den Jugendkeller aufzuwerten und attraktiver zu gestalten. Daher haben wir im Dezember einen Adventskalenderverkauf durchgeführt, um Finanzen für eine neue Bar mit Küche zu generieren. Durch ihr eigenes Engagement sahen die Jugendlichen, dass man mit Engagement und Einsatz viel erreichen kann. Die Aktion war für uns wie für alle weiteren Beteiligten ein voller Erfolg.
Dank
Mädchenarbeit
Nathanael Lehmann Leiter Offene Jugendarbeit Lupsingen
Die Präsenz einer weiblichen Mitarbeiterin ist für die Jugendlichen wie auch für die Offene Jugendarbeit Lupsingen ein grosser Gewinn. Die Mädchen können sich so bei spezifischen Fragen an eine weiblichen Mitarbeiterin wenden, was ihnen die Möglichkeit gibt, auch sensible Themen anzusprechen. Die Anwesenheit einer Frau hat zudem die Atmosphäre im Jugendraum geprägt und bewirkt, dass auch zu den normalen Öffnungszeiten vermehrt Mädchen den Jugendkeller besuchen.
Unseren Dank möchten wir all denen zukommen lassen, die unsere Arbeit ermöglichen und uns unterstützen. Speziell erwähnen möchten wir dabei die politischen Vertreterinnen und Vertreter. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Weiter bedanken wir uns ganz herzlich bei den Institutionen, Vereinen, Firmen und Einzelpersonen, die uns finanziell oder materiell unterstützen.
Die Öffnungszeiten für Mädchen, jeweils am Dienstag, wurden regelmässig besucht. In diesem Jahr entstanden so 235 Kontakte zu Mädchen. Die separaten Öffnungszeiten ermöglichten uns, in einer lockeren Atmosphäre verschiedene Angebote durchzuführen: von Gesichtsmasken, Cocktails, Stylen & Fotoshooting bis hin zu Bowling und dem Herstellen von Kosmetika. Vernetzung Seit über einem Jahr besteht ein engerer Kontakt zu den OberstufenSchulhäusern in Liestal. Die Unterstützung auf dem Pausenareal ist für die Lehrkräfte wie für uns eine Bereicherung. Die Pausenbegleitung ermöglicht einen breiten Kontakt zu Jugendlichen und ist eine ideale Plattform, um auf unser Angebot in Lupsingen aufmerksam zu machen und neue Kontakte zu Jugendlichen zu knüpfen. Um die Jugendlichen ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu unterstützen, sind wir bemüht, uns mit anderen Institutionen zu vernetzen.
Maria Schaffner im Gespräch mit Jugendlichen
Momentan arbeiten wir mit folgenden Institutionen zusammen: • • • •
Jugenddienst Polizei Baselland Schulsozialdienst Liestal Oberstufen Schulhäuser Liestal Div. Vereine und Behörden
Ausblick Wir wollen 2013 erreichen, dass den Eltern die Bedeutung der Offenen Jugendarbeit bewusster wird. Deshalb wird der Jugendkeller für Eltern wie für Jugendliche im kommenden Jahr ein Angebot zum Thema Aufklärung und Sexualität anbieten. Der Kurs wird in Zusammenarbeit mit dem Weissen Kreuz durchgeführt und soll den Eltern die Möglichkeit geben, sich über wichtige Fragen zum Thema Aufklärung und Sexualität zu informieren.
Öffnungszeiten Jugendraum Lupsingen: jeden zweiten Dienstag Donnerstag
16.00 - 21.00 Uhr 15.00 - 21.00 Uhr
Auftraggeberin: Gemeinde Lupsingen Leistungsvertrag seit: 2005 Ansprechperson Auftraggeberin: Marie-Therese Meyer, Gemeinderätin Lupsingen
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FunSportNight Fun, Action, Sport & Party-Sound
Die FunSportNight startet in die nächste Saison
Jugendliche arbeiten aktiv mit
Nachdem Ende April 2012 die FunSportNight-Saison beendet wurde, sind wir im Oktober in Itingen mit knapp 20 Jugendlichen in die nächste Saison gestartet. Die FunSportNight ist der Event in der Turnhalle am Samstagabend für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Alle sind herzlich willkommen. Mit den Jugendlichen wird besprochen, welche Spiele durchgeführt werden. So lernen die Teilnehmenden, ihre eigenen Bedürfnisse mit denjenigen der Gruppe zu verbinden. Dafür braucht es manchmal auch etwas Kompromissbereitschaft.
Ohne jugendliche Mitarbeitende ist die FunSportNight nicht möglich. Dies ist auch der Grund, warum wir immer wieder neue Jugendliche motivieren, bei der FunSportNight aktiv mitzuhelfen. Die Mitarbeit der Jugendlichen sieht unterschiedlich aus. Die Spielregeln werden erklärt, ein Jugendlicher führt einen Mitspieler in ein neues Spiel ein, jemand übernimmt die Schiedsrichterrolle usw. Das Ziel ist, dass die Jugendlichen aktiv dabei sind, mitdenken, mittragen und mitspielen. Die FunSportNight soll zu „ihrem“ Sportanlass werden.
Der Ablauf einer FunSportNight
Vernetzung
Jeder FunSportNight-Abend besteht aus drei Phasen:
Um die FunSportNight organisieren zu können, sind wir darauf angewiesen, mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern zusammenzuarbeiten. In erster Linie sind das die jeweiligen Gemeinden, welche uns ihre Turnhalle zur Verfügung stellen. Eine enge Zusammenarbeit entsteht auch mit dem jeweiligen Hauswart.
Phase I Diese Phase dient den Jugendlichen dazu, sich warm zu spielen. Mit einem einfachen und lockeren Spiel werden alle zusammen aktiv. Die ersten Ballberührungen und Bewegungen werden gestartet und die Jugendlichen setzen sich in Bewegung. Phase II Die zweite Phase ist die Hauptphase, hier erreichen die Stimmung und die sportliche Aktivität ihren Höhepunkt. Jede/r Jugendliche gibt sich mit ihren/seinen Fähigkeiten in den Spielverlauf und engagiert sich in seinem Team. Manchmal geht es emotional zu und her. Jugendliche lernen respektvoll miteinander umzugehen, sich selber zu beherrschen, die Leistung und auch die Grenzen ihrer Mitspieler/innen zu akzeptieren.
Unsere aktuellen FunSportNight-Partner/innen sind: Gemeinden Böckten, Diegten, Diepflingen, Itingen, Sissach, Tenniken, Thürnen und Zunzgen
Böckten
Diegten
Thürnen
Zunzgen
Diepflingen
Itingen
Sissach
Tenniken
Phase III Diese Phase dient dazu, die Jugendlichen zu fordern, aber auch bewusst die Energie langsam zu reduzieren. Da es bereits dem Ende der FunSportNight entgegen geht, ist festzustellen, dass die Spieler/innen langsam müde werden. Den Abend lassen wir mit einem lockeren Spiel ausklingen.
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ref. Landeskirche
Mehr Infos zur FunSport Night auf: www.funsportnight.ch
kath. Landeskirche
+
„
Ausblick
Die Stärke der FunSportNight ist die Einbettung in die bestehende regionale oder lokale Jugendarbeit. Jugendliche können dadurch auch nach einem FunSportNight-Event weiterhin in Kontakt mit den KJF-Fachpersonen oder anderen Jugendarbeitenden bleiben. Dadurch ergibt sich eine längerfristige Beziehungsgestaltung und eine nachhaltige Wirkung des Angebots. Durch die FunSportNight soll aufbauend auf einem freizeitanimatorischen Sportangebot für Jugendliche auch weitere Förderung und Begleitung gestaltet werden können. Aufbauend auf der FunSportNight können pädagogische Gruppen- bzw. Einzelprozesse und Coaching angeboten werden. Diese Beziehungs- und Prozessgestaltung lässt sich wie folgt darstellen:
„Ich komme gern an die FunSportNight, weil es macht echt Fun!“ S.D. aus Itingen Weitere Informationen zur Thematik sind auf Seite 63 zu finden. 10 – 15 % der Mädchen und 20 – 25% der Jungen im Alter von 16 – 20 Jahren befinden sich pro Tag mehr als zwei Stunden im Internet . Diese Zahlen sind aus dem Jahr 2002 und werden heute deutlich höher liegen. Kaum ein Betroffener / eine Betroffene gibt diese Sucht frühzeitig zu. Hier sind kreative Strategien notwendig, um diese Zielgruppe aus ihren Zimmern auf die Sportplätze und Turnhallen zu locken. FunSportNight setzt sich zum Ziel, auf verschiedenen SocialMedia-Plattformen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulhäusern diese Jugendlichen gezielt anzusprechen. Stress auf gesunde Art und Weise abbauen
In unserem Informationszeitalter herrscht ein hoher Druck auf die darin involvierten Menschen. Vor allem Jugendliche sind herausgefordert, sich Coaching in dieser Welt, in die sie hineingeboren wurFunSportNight-Eventinfo den, zu organisieren und den Anschluss zu Ziel - intensive Begleitung von Jugendlichen in Krisensitufinden. Auch die Entscheidungsvielfalt, ationen oder zur Unterstützung der die sich auch bereits für Kinder und Lebensgestaltung Jugendliche stellt, ist enorm hoch. Effekt - Jugendliche sind befähigt, reflektierte, selbstbewusste und nachhaltige Entscheidungen für ihr Eine gute Ausgleichsmöglichkeit Leben zu treffen für den Stressabbau ist Sport. FunSportNight schafft Raum Pädagogische Gruppenfür sportliche Aktivitäten, bzw. Einzelprozesse um auch bewegungsZiel - Veränderungs- und Lerneffekt auslösen und gestalten / Empowerment / wachsende fernen Jugendlichen Selbstverantwortung bei der Zielgruppe bzw. Einzelperson fördern, Gesundheitsförderung im pädagogischen Sinne eine gesunde FreizeitgestalEffekt - Jugendliche übernehmen zunehmend Verantwortung für ihre Lebensplanung und -gestaltung bzw. für ihr soziales Umfeld tung zu ermöglichen. Freizeitanimatorisches Angebot Ziel - gemeinsame Erlebnisbasis bzw. Gruppengefühl, wachsende Verbindlichkeit, Vertrauen zur Zielgruppe aufbauen, Gesundheitsförderung im animatorischen Sinne Effekt - Grundlage für regelmässige Kontakte zu den Jugendlichen, förderliche und hinderliche Verhaltensregeln können thematisiert und reflektiert werden, Fundament für pädagogische Prozesse
Anfang 2013 stehen Planungen an, um auch Jugendliche, die Internetsucht-gefährdet sind, mit einem erweiterten FunSportNight-Angebot anzusprechen und eine Verhaltensänderung durch pädagogische Einzelprozesse und Coaching zu erreichen. Diese Jugendlichen sind häufig nicht einfach zu erreichen. Lukas Spinnler beschreibt die Merkmale, die im Alltag deutlich machen, dass eine Abhängigkeit entsteht, oder sich bereits etabliert hat, wie folgt: 1. Einengung des Verhaltensraums 2. Kontrollverlust 3. Toleranzentwicklung (Steigerung der Dosis) 4. Psychische Entzugserscheinungen 5. Negative soziale Konsequenzen
Dank Wir danken allen Gemeinden für ihre Unterstützung, um unsere Arbeit zu ermöglichen. Ebenfalls einen grossen Dank möchten wir an die Hauswarte senden.
Fabio Kunz Leiter FunSportNight
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gehört es auch, neue Strömungen in der Lebenswelt von Jugendlichen wahrzunehmen und mich auf diesen Gebieten (z.B. virtuelle Welt, Cybermobbing) weiterzubilden.
Interview mit Yvonne Portenier Schulsozialarbeiterin Frenkendorf
Yvonne Portenier arbeitet mit einer 50 % Anstellung an der Sekundarschule Frenkendorf. Die Sekundarschule Frenkendorf betreut 500 Schülerinnen und Schüler und beschäftigt ca. 80 Lehrpersonen. Was sind Ihre Hauptaufgaben als Schulsozialarbeiterin in der Sekundarschule Frenkendorf? Vor Ort präsent sein. Weil die Schülerinnen und Schüler mich und mein Angebot kennen, ist es möglich, dass wir auf dem Pausenplatz und in den Schulhäusern unkompliziert aufeinander zugehen können. Ich mische mich ein, wenn aus Spasskämpfen ernst wird oder mir andere Auffälligkeiten begegnen. Die Jugendlichen wissen, dass sie sich mir anvertrauen können und ich mit ihnen gemeinsam nach Lösungen suche. So finden viele Kontakte spontan statt. Die Hauptaufgabe besteht also in der Beziehungsarbeit. Dadurch ist es möglich, Jugendliche bei verschiedensten Problemen der Lebensbewältigung zu unterstützen. Neben Einzel- und Gruppenberatungen finden auch themenspezifische Angebote für Gruppen oder Klassen statt. Dies trägt auch oft dazu bei, dass das Schul- und Klassenklima verbessert wird. Eine gute Kooperation mit der Schulleitung und den Lehrpersonen ist eine wichtige Voraussetzung für wirksame Schulsozialarbeit. Bei speziellen Veranstaltungen für Eltern bin ich zusammen mit der Schulleitung bei der Vorbereitung und Durchführung dabei. Auch Erziehungsberechtigte können sich mit ihren Anliegen an mich wenden. Hier ist es auch immer wieder wichtig zu klären, welche anderen Fachstellen zuständig sind und so auf eine gute Vernetzung zu bauen. Zu meinen Aufgaben
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beschränkt möglich und so wünsche ich mir, dass auch von anderen Stellen unkompliziert auf neue Herausforderungen, z.B. mit einem niederschwelligen Angebot für internetsüchtige Jugendliche, reagiert werden kann.
Internetsucht ist ein aktuelles Thema in der Begleitung von Schüler/innen. Sie haben Kontakt zu Mitarbeitenden Was empfehlen Sie den Eltern, falls des Kompetenzzentrums KJF. Wie eine steigende Abhängigkeit bei den erleben Sie die Zusammenarbeit? eigenen Kindern festgestellt wird? Die Zusammenarbeit ist gut. Wir kennen Wie immer, wenn sich Eltern mit ihren Sor- uns und können unkompliziert und schnell gen an mich wenden, nehme ich diese ernst Kontakt aufnehmen und etwas auf die und empfehle, auch wenn es schwierig ist, Beine stellen, wenn das nötig ist. So trefin Kontakt mit ihren Kindern zu bleiben und fe ich mich ab und zu mit dem mobilen auch Interesse an den neuen Medien zu zei- Jugendarbeiter / Streetworker, um dann gen. Dazu gehört auch, Regeln und Grenzen gemeinsam über den Pausenhof zu laufen aufzuzeigen und diese auch durchzusetzen. und Kontakt zu den Jugendlichen herzuDies beinhaltet auch eine Auseinanderset- stellen. Ich schätze es sehr, dass auch zung mit dem eigenen Konsumverhalten. ausserhalb der Schule niederschwellige Früher war meine Empfehlung, dass PC und Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche TV an einem für alle zugänglichen Ort ste- mit Fachpersonen vorhanden sind. Oft hen, also nicht im eigenen Zimmer. Unter- ist eine Zusammenarbeit nötig, wenn ich dessen ist ein eigener Laptop oft nicht mehr von besorgniserregenden Auffälligkeiten nötig, wenn die Jugendlichen Geräte haben erfahre, die sich aber im Freizeitbereich (z.B. iPhones, Smartphones), mit denen sie von Jugendlichen bewegen. So konnte immer im Netz aktiv sein können. Hier emp- ich auch schon auf die Hilfe zählen, als fehle ich Familienregeln für alle: Nachts sind es einer Mutter und mir nicht gelungen diese Geräte abgestellt, d.h. ohne Netzemp- ist, ihren Sohn in die Schule zu bewefang. Falls eine besorgniserregende Abhän- gen. Er hat es regelmässig nicht mehr gigkeit festgestellt wird, empfehle ich, sich geschafft, am Morgen, nach einer Spielan eine Suchtberatungsstelle zu wenden. nacht am PC, aufzustehen. In Absprache mit der Mutter und dem Sohn ist dann Meistens sind es die Jugendlichen selber, der mobile Jugendarbeiter / Streetworker die mir von ihrem Suchtverhalten erzählen. zu ihnen nach Hause gegangen und hat Oft stellen wir dann gemeinsam fest, dass bewirkt, dass etwas in Bewegung kam. das Leben in der virtuellen Welt (z.B. in «Se- In aktiver Beziehungsarbeit vor Ort ist cond Life») vordergründig einfacher ist. Da es gelungen, den Jugendlichen zu motigilt es, wieder Bezüge zur realen Lebens- vieren, sein Leben wieder in die Hand zu welt zu schaffen und dies gelingt manchmal nehmen. Heute ist er erfolgreich in einer in Einzelberatung oder auch im Angebot Lehre. Nicht immer gibt es solche Erfolgsvon sozialem Training mit einer Gruppe. meldungen – aber es lohnt sich, immer Leider ist dies aus Kapazitätsgründen nur gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Yvonne Portenier im Gespräch mit Schüler/innen auf dem Pausenplatz
Kurzportrait Bereich Familie Der Bereich Familie unterstützt Einzelpersonen und Familien in Beziehungs- und Erziehungsfragen. Die Jugend- und Elternberatung helpnet steht während 24 Stunden telefonisch unter 0840 22 44 66 (8 Rp. / Minute) und per E-Mail unter mail@helpnet-online.ch zur Verfügung. Im Forum Familie engagieren sich Fachpersonen zu den Themen Erziehung und Beziehung. Unser Fokus ist die Stärkung der kleinsten gesellschaftlichen Gruppe – die Familie, um so einen Beitrag zum Erhalt von tragfähigen gesellschaftlichen Strukturen zu leisten.
Information: Die Jugend- und Elternberatung wird von der Stiftung Jugendsozialwerk seit 1997 angeboten. Von 2004 bis 2011 finanzierte der Kanton BaselLand dieses Beratungsangebot.
Guido Langenegger
René Portmann
Martial Sollberger
Josef Handschin
Nicole Gutzwiller
Bereichsleiter Familie (ab 2013) Zentrumsleiter Region Liestal Leiter Jugendzentrum Liestal Leiter Jugend- und Familienberatung helpnet
Leiter mobile Jugendarbeit / Streetwork Region Sissach Mitarbeiter helpnet
Mobiler Jugendarbeiter / Streetworker Region Laufen Mitarbeiter helpnet
Mitarbeiter helpnet
Mitarbeiterin helpnet
Jugend- und Familienberatung helpnet Ratsuchende Personen Das helpnet ist eine wichtige Brücke zwischen Konfliktparteien. Viele Menschen kennen häusliche Gewalt nur aus den Medien, eine 17-jährige junge Frau erlitt die bittere Wahrheit jedoch am eigenen Leib. Als die psychische und körperliche Gewalt in ihrer Familie über ihre Kräfte ging, flüchtete sie zu einer Freundin. Deren Eltern riefen hilfesuchend bei helpnet an. Der Berater am Telefon informierte die Polizei, bei der bereits eine Vermisstenanzeige eingegangen war. Unter Vermittlung des Jugendsachbearbeiters der Kantonspolizei kam es zu klärenden Gesprächen und das Thema kam aus der «Tabu-Ecke» heraus. Die Eltern wurden auf die Problematik der häuslichen Gewalt sensibilisiert. Durch diese Klärung der Situation zog die Tochter wieder bei den Eltern ein. helpnet übte in diesem Fall bei der Suche nach einer Lösung eine wichtige Brückenfunktion aus.
helpnet bietet als ersten Schritt ein Erstgespräch an, um zu erkennen, welche Art von Beratung sinnvoll ist. Die Mitarbeitenden können auf 50 Institutionen, Behörden und Fachpersonen zurückgreifen, die eine weiterführende Beratung übernehmen können. Falls das Thema der Beratung durch die Mitarbeitenden von helpnet im Falle einer längeren Beratung bearbeitet werden kann, dann werden Einzelpersonen und Familien auf Wunsch durch uns begleitet. Die helpnet Jugend- und Familienberatung wurde von rund 280 Personen genutzt, sei es durch telefonische Kontaktaufnahme oder per Mail. Der Rückgang der Anzahl Kontakte hängt u.a. mit Veränderungen bei helpnet Jugend- und Familienberatung zusammen. Seit Ende 2011 wird dieses Beratungsangebot alleine mit Geldern der Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL finanziert. 2012 begann die Entwicklung eines neues Konzepts, das zusätzliche Finanzmittel generieren soll.
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Um Kosten zu sparen reduzierte helpnet 2012 den Werbeaufwand deutlich. Diese Änderung ist auch bei den Kontaktzahlen erkennbar. Rund 28 Jugendliche aus Jugendhäusern wurden durch das helpnet-Team beraten oder an Fachstellen triagiert. Behörden und politische Gemeinden triagierten Hilfesuchende an das helpnet. Diese Entwicklung ist eine Beobachtung, welcher wir eine gewisse Bedeutung geben.
Anzahl Kontakte 600 500 400 300
488
200
479
391
430
511
278
342
440
100 0
Beratungsthemen Wir stellten fest, dass zahlreiche Familienfragen oder Familienkonflikte in den Gesprächen aufgegriffen wurden. Noch in guter Erinnerung ist uns eine junge Frau, deren Arzt sie an helpnet vermittelte. Eine schwierige Familiensituation zwang die junge Frau in eine Rolle, in der sie den gesamten Haushalt für den Vater und den Bruder erledigte. Da der Vater kein Deutsch sprach, erledigte sie ausserdem die meisten schriftlichen Angelegenheiten. Sie fühlte sich zunehmend überfordert. Wir motivierten sie, auch auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Schliesslich konnte die Frau einige Verwandte gewinnen, die sie unterstützten. Sie fand schlussendlich einen Weg zu einem eigenständigeren Leben.
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Themen in der Beratung (in %) 50 40 30 20 10 0
11
26
6
1
7
3
4
3
1
1
7 14 16
Längerfristige Beratungen Das Bedürfnis nach längerfristigen Beratungen durch die helpnet-Berater/innen stieg 2012 weiter an. Systemische Familienberatung ist ein zunehmendes Bedürfnis. Eltern möchten ihre Kinder in die Lösungssuche einbeziehen, um so einen möglichst nachhaltigen Erfolg bei der Umsetzung erzielen zu können. Nicht selten stellt die Beraterin / der Berater auch fest, dass die Eltern und deren Kinder nicht gleich gut Deutsch sprechen. Um nicht unnötige Konflikte zu produzieren, ist auch in diesem Fall die Beratung der ganzen Familie sinnvoll. Eine Entwicklung, von der lange Zeit hauptsächlich die Mailberatung betroffen war, hat in jüngster Zeit auch die Telefonberatung erreicht: Werbeanrufe haben auch im Jahr 2012 stark zugenommen. Auch die Spassanrufe nahmen zu. Solche Anrufe werden in der Statistik in diesem Bericht nicht ausgewiesen.
Alter betroffene Person (in %) 60
40 56 20 26 2
0
11 - 14 Janre
15 - 18 Jahre
18 19 - 25 Jahre
älter als 26 Jahre
Häufigkeit des Kontakts (in %) 100 80
helpnet-Team Fünfmal im Jahr traf sich das ganze Beratungsteam zu Sitzungen, in denen auch konkrete Beratungssituationen gemeinsam besprochen wurden. Zum Team gehörten vier Männer und seit Oktober 2012 betreut die E-Mailberatung eine neue Mitarbeiterin.
60 40
83
20 0
17 Erstkontakt
wiederholter Kontakt
Ausblick helpnet wurde 2012 eine Vermittlungsdrehscheibe für Jugendliche, Eltern und Behörden. Unser Anliegen ist es, dass helpnet weiter niederschwellig und lebensnah arbeiten kann, um Ratsuchenden eine Soforthilfe in ihrer Situation zu gewährleisten. Deshalb wird das helpnet-Konzept den Bedürfnissen und möglichen zukünftigen Interessen der Bevölkerung angepasst. helpnet soll weiterhin eine wichtige Bedeutung in der Unterstützung der Menschen im Kanton Baselland einnehmen. Dafür braucht es in Zukunft jedoch neue finanzelle Ressourcen.
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Die Weiterentwicklung des Konzepts und die Finanzierung werden zwei der Hauptthemen im Jahr 2013 sein.
Guido Langenegger Leiter helpnet
Game over – Spiel ohne Grenzen: Wenn der Computer zur Sucht wird Immer mehr junge Menschen verlieren sich stundenlang in einer virtuellen Welt. World of Warcraft (WoW), Second Life und viele andere Games simulieren Welten, die sowohl technisch, als auch inhaltlich sehr viel zu bieten haben. Ob nun eine reale Welt simuliert oder eine Traumwelt geschaffen wird, der eigene Avatar kann frei von der trüben Realität des Alltags zu einem Höhenflug aufsteigen. Bei manchen Games bin ich immer wieder überrascht, wie «real» sie daher kommen, wie professionell die Grafik und wie lebensnah die Interaktionen zwischen den Avataren erscheinen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden bestimmte kognitive Fähigkeiten trainiert. Leider ist auch das Suchtpotenzial (bewusst und gewollt) ein integraler Bestandteil vieler Games. Starke soziale AnreizSysteme verleiten dazu, täglich stundenlang dranzubleiben, um dabei zu sein. Zudem ist der persönliche Ehrgeiz, den eigenen Spieler-Level zu erhöhen, ein entscheidender Faktor. Bei uns, in der Wohngemeinschaft Falkennest, hat diese Problematik in den letzten Jahren stetig zugenommen. In Zusammenarbeit mit der Universitären Psychiatrischen Klinik Basel, Abteilung Verhaltenssüchte, versuchen wir im Rahmen von regelmässigen Therapiegruppen Transparenz und Abhilfe zu schaffen. Folgende fünf Merkmale im Alltag* machen deutlich, dass eine Abhängigkeit im Vormarsch ist oder sich bereits etabliert hat:
5. Negative soziale Konsequenzen Insbesondere in den sozialen Bereichen «Arbeit / Leistung» sowie den sozialen Beziehungen (Ärger mit Arbeitgeber, Schule, Familie, Freundin und so weiter). Wenn die oben genannten Punkte gehäuft und über einen längeren Zeitraum vorkommen, dann kann dies zu sozialer Isolation, Verwahrlosung, Job-Verlust sowie gesundheitlichen Konsequenzen führen. Die Wohngemeinschaft Falkennest bietet jungen Männern und Frauen mit sozialen Schwierigkeiten einen geschützten Wohnplatz. Unsere Arbeit zielt auf eine ganzheitliche Rehabilitation – der Fokus richtet sich dabei auf die individuelle Arbeitsintegration. Wir begleiten unsere Bewohner/innen im Rahmen einer gezielten Einzelförderung, dabei beachten wir folgende Schwerpunkte: Stabilisation der Persönlichkeit, Unterstützung am Arbeitsplatz, Wahrnehmung von gesellschaftlichen Rechten und Pflichten, Aufbau eines neuen Beziehungsnetzes und eine abstinenzorientierte Suchtbekämpfung im Bereich der stoffgebundenen Abhängigkeiten. Das Falkennest-Team ist interdisziplinär zusammengestellt und arbeitet eng mit den regionalen Behörden und Beratungsstellen zusammen.
1. Einengung des Verhaltensraums Nahezu das gesamte Tageszeitbudget wird mit internetbezogenen Aktivitäten verbracht. Hierzu zählen auch viele Tätigkeiten ausserhalb des eigentlichen «Online»-Seins, wie beispielsweise Optimierungsarbeiten am PC. 2. Kontrollverlust Versuche, die Internetaktivitäten einzuschränken, scheitern. Vorsätze zur Verhaltensänderung werden trotz festen Willens nicht realisiert. 3. Toleranzentwicklung Die zeitliche Ausdehnung der Internetaktivitäten steigt stetig bis zur völligen Einnahme des verfügbaren Tageszeitbudgets einer Person (Steigerung der Dosis), dabei geht auch das Zeitgefühl verloren.
Lukas Spinnler Dipl. Sozialpädagoge FH / Berater SGfB Leiter Wohngemeinschaft Falkennest / Pädagogischer Leiter Jugendsozialwerk
4. Psychische Entzugserscheinungen Bei zeitweiliger, längerer Unterbrechung der Internetnutzung treten psychische Beeinträchtigungen auf (Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität). Dazu kommt ein psychisches Verlangen nach Wiederaufnahme der Internetaktivitäten.
*Quelle: Institut für Pädagogische Psychologie an der Humboldt Universität in Berlin
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Forum Familie Unterwegs zur Förderung der Familie
Fritz Röhm
Ein Lobbyist für die Familie
Leiter Forum Familie
«Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.» Dieses Zitat von Johann Wolfgang Goethe inspirierte Leiter Fritz Röhm in seiner Tätigkeit. Er versteht sich als Lobbyist für die Familie und möchte zeigen, was Familie überhaupt ist, weil viele eine intakte Familie gar nicht mehr kennen. Fritz Röhm führte im Jahr 2012 Gespräche mit Politikern und weiteren Verantwortungsträgern, um sie für familienfreundliche Werte zu gewinnen. «Zu diesen Werten gehören die Gleichwertigkeit des Menschen – Mann und Frau, KindErwachsene/r, Mensch mit und ohne Handicap – sowie Vergebung, Wertschätzung und Liebe», listet Fritz Röhm auf. Das 10-Jahr-Jubiläum des Jugendsozialwerks bot dem Forum Familie eine gute Gelegenheit, sein Angebot der Öffentlichkeit zu präsentieren. Passanten konnten bei einem Glücksrad tolle Preise gewinnen, die Firmen und Einzelpersonen gestiftet hatten.
Mehr Infos zum Forum Familie auf: www.forum-familie.ch
64
+
2012 vernetzten sich im Forum Familie 13 Fachpersonen zu verschiedensten Familienthemen. Über die Homepage kann man mit ihnen in Kontakt treten. Beratungen in komplexen Beziehungsfragen und Kindererziehung standen im Mittelpunkt. 2013 möchte Fritz Röhm weitere Netzwerkmitglieder hinzugewinnen, um das Netz des Forums Familie zu erweitern.
Jahresrechnung Kompetenzzentrum KJF 2012
Das Kompetenzzentrum KJF arbeitet im Auftrag von 40 Gemeinden und weiteren Behörden und Institutionen. Wir stehen pro Jahr rund 25‘000 Mal in Kontakt zu jungen Menschen und Familien. Aus diesen zahlreichen Begegnungen entstehen über 500 Beratungsgespräche.
Aufwand
Kind
Jugend
Familie
Personalaufwand
81‘994.29
991‘460.38
25‘187.33
Betriebsaufwand Bildung Fonds Total Aufwand
42‘508.74 52‘347.50 176‘850.53
296‘379.25 12‘425.09 1‘300‘264.72
3‘983.94 0.00 29‘171.27
Ertrag
Kind
Jugend
Beiträge Gemeinde / Kanton Einnahme durch Verkäufe, Eintritte Spenden, Sponsoring Auflösung Fonds Total Ertrag Saldo
Familie
61‘079.95 10‘761.26
998‘450.70 119‘877.01
0.00 1‘525.06
55‘949.50 43‘082.34 170‘873.05
107‘877.29 42‘558.57 1‘268‘763.57
747.05 26‘899.16 29‘171.27
-5‘977.48
-31‘501.15
0.00
Wollen Sie uns unterstützen?
Wünschen Sie ein persönliches Gespräch oder weitere Informationen?
Postkonto: PC-Nr. 40-28886-1 Bankkonto: BLKB, 4410 Liestal IBAN: CH75 0076 9016 1102 3572 4
Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF Poststrasse 2 / Postfach 230 4410 Liestal
Kontoinhaber Post- und Bankkonto: Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Industriestrasse 28 4133 Pratteln
Telefon: 061 921 94 74 Telefax: 061 921 39 55
kjf@jugendsozialwerk.ch www.kjf.ch
Information: Dieser Leistungsbericht konnte durch die Unterstützung eines Sponsors als professionell gestaltete Broschüre finanziert werden.
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Portrait Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Kind, Jugend, Familie KJF
Poststrasse 2, Postfach 230, 4410 Liestal www.kjf.ch Kind: KinderKraftWerk / Ferienpass Tel. 061 921 51 70 www.kinderkraftwerk.ch www.x-island.ch • Kinderförderung und Kinderpartizipation • Ferienpass Region Liestal / Sissach / Gelterkinden Jugend: Offene Jugendarbeit OJA Tel. 061 921 94 74 www.deinticker.ch Aufträge in Birsfelden, Bubendorf, Gelterkinden, Region Laufen, Lausen, Liestal, Lupsingen, Region Sissach und angeschlossene Gemeinden (total 30) • Jugendzentren und Jugendräume • Streetwork, Mobile Jugendarbeit / Streetwork • Projekte und Events, Prävention Familie: helpnet / Forum Familie www.helpnet-online.ch / Tel. 0840 22 44 66 www.forum-familie.ch / Tel. 061 827 99 80 • Jugend- und Elternberatung helpnet • Unterstützung von Familien
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Betreutes Wohnen Wohngemeinschaft Falkennest Rheinstrasse 21, 4410 Liestal, Tel. 061 922 01 40 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration • 15 Wohnplätze Wohn- und Arbeitszentrum Bernhardsberg Bernhardsberg 15, 4104 Oberwil, Tel. 061 402 12 60 • Betreutes Wohnen, 17 Plätze • Zwei Aussenwohngruppen, 8 Plätze • Begleitete Tagesstruktur, Geschützte Arbeitsplätze, IV-Integrationsmassnahmen • In Werkstätten, Atelier, Garten und Landwirtschaft, 35 Arbeitsplätze Jugendwohngruppen im Park Gellertstrasse 180, 4052 Basel, Tel. 061 311 49 76 • Betreutes Wohnen, berufliche Integration • Wohngruppe, 13 Wohnplätze • Aussenwohngruppe, 5 Wohnplätze • Betreutes Wohnen extern, eigene Wohnungen
Mehr Infos zum Jugendsozialwerk auf: www.jugendsozialwerk.ch
+
Betriebe Regioladen Tri-Color Hauptstrasse 20, 4104 Oberwil, Tel. 061 401 39 23 Lebensmittel, Käsetheke, Geschenke, Modeschmuck, Bistro Arbeitsintegrationsprogramm unter marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Verkauf- und Gastrobereich, 6 Plätze Blaukreuz-Brockenhalle Baselstrasse 14, 4153 Reinach, Tel. 061 712 09 56 www.brocki-jsw.ch • Möbel-, Kleider- und Haushaltsartikel-Verkauf • Hausräumungen, Transporte • grosse Kinderrutschbahn und Spielecke • Arbeitsintegrationsprogramme, 10 Plätze • Freiwilligenarbeit • Mit dem Erlös wird die Jugendsozialarbeit der Stiftung Jugendsozialwerk unterstützt
Arbeitsintegration
Foto: Jugendsozialwerk - Standort Pratteln
Das Jugendsozialwerk ist ein Dienstleister für Jugend- und Sozialarbeit und arbeitet im Auftrag von Gemeinden, Kanton, Bund und weiteren Institutionen. Es engagiert sich in der Präventionsarbeit sowie in der sozialen und beruflichen Integration. Zum Auftrag gehören die Kind-, Jugend- und Familienangebote, betreutes Wohnen und Arbeitsintegration. Das Werk ist ein überkonfessionelles, soziales Unternehmen und orientiert sich an den internationalen Grundsätzen des Blauen Kreuzes.
Arbeitsintegration Zentrum Pratteln Reprofil / PerspektivA / Inprofil / new job placement Industriestrasse 28, 4133 Pratteln Tel. 061 827 99 99 Reprofil: Arbeitsmarktliche Massnahmen, 30 Plätze PerspektivA: Angebot für Langzeitstellenlose, 15 Plätze Inprofil: IV Integrationsmassnahmen, 10 Plätze new job placement: Schulung & Vermittlung, 12 Plätze Strukturtraining, Integrationstraining, Arbeitstraining, Bewerbungstraining, Weiterbildung, Coaching, Motivationstraining, Vermittlung Arbeit im Recycling, in der Logistik, Mitarbeit im Brockenhaus, Gastronomie, Hausreinigung, Hauswartung, Verpackerei, Renovationen, Allroundservice Take off / jobs2do Industriestrasse 28, 4133 Pratteln, Tel. 061 827 99 91 Take off full time: Tagesstruktur, 6 Plätze jobs2do: Begleitete Praktika in Betrieben, 12 Plätze Take off light: Ergänzende Tagesstruktur, 15 Plätze support4you: Nachbetreuung, 6 Plätze • Unterstützung bei der Lehrstellensuche, Verbesserung der schulischen Leistungen, Trainieren von Arbeitsabläufen, Arbeitsagogik • Erweiterung der Sozial-, Selbst- und Fachkompetenzen für Jugendliche
Stiftung Jugendsozialwerk Blaues Kreuz BL Industriestrasse 28 4133 Pratteln Tel.: 061 827 99 99 Fax: 061 827 99 98 info@jugendsozialwerk.ch www.jugendsozialwerk.ch
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Ferienpass Region Liestal - Sissach - Gelterkinden
Ferienpass X-Island
KinderKraftWerk
der Ferienpass für die Bezirke Liestal, Sissach und Waldenburg
Kindermitwirkung und kindergerechte Lebenswelt
Jugendzentren & Jugendräume
Mobile Jugendarbeit / Streetwork
Deinticker.ch
Get it real Jugendcoaching
(Frei)Raum für Ideen von Jugendlichen
mobil und flexibel unterwegs im öffentlichen Raum
die Freizeit- und Eventplattform in der Nordwestschweiz
Jugendförderung mit System
Real DJ
FunSportNight
GirlsConnected
Shake it up
Förderung von talentierten DJ’s
Sport und Gesundheitsförderung, die Spass macht
Mädchen unter sich
der Cocktailworkshop mit einer klaren Botschaft
Forum Familie
helpnet
Familiencoaching
Netzwerktreffen für Beziehung und Erziehung
Jugend- und Familienberatung – Beratung und Begleitung (24 h erreichbar)
Systemische Unterstützung aller Beteiligten
Arisdorf
Birsfelden
Blauen
Boeckten
Bretzwil
Bubendorf
Büren
Diegten
Diepflingen
Frenkendorf
Füllinsdorf
Gelterkinden
Giebenach
Grellingen
Hersberg
Hölstein
Itingen
Laufen
Lausen
Liesberg
Liestal
Lupsingen
Nenzlingen
Nuglar St. Pantaleon
Pratteln
Ramlinsburg
Reigoldswil
Rickenbach
Röschenz
Rünenberg
Seltisberg
Sissach
Tenniken
Thürnen
Titterten
Wahlen
Waldenburg
Ziefen
Zunzgen
Zwingen
Weitere Informationen: www.kjf.ch
(Stand April 2013)
Kompetenzzentrum Kind, Jugend, Familie KJF - Poststrasse 2 - Postfach 230 - 4410 Liestal