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NICHT VERPASSEN

NICHT VERPASSEN

Man darf sich als Musikjournalist*in ruhig ein wenig sorgen, wenn ein „Starboy“ wie The Weeknd daherkommt. Abel Tesfaye hat es zwar nicht ganz ohne die Presse bis auf den Pop-Olymp geschafft, aber er war in der Hinsicht stets, nun ja, freundlich formuliert: passiv. Seit er im Jahr 2011 als der neue heiße Scheiß gehandelt wurde – unter anderem wegen seines fantastischen Mixtapes „House Of Ballons“ und seinem prominenten Fan Drake – hat Abel Tesfaye gerade mal eine Handvoll Interviews gegeben. 2015 sprach er zum Beispiel mit dem amerikanischen Rolling Stone und gestand eher schüchtern: „Ich habe damals keine Interviews zugelassen, weil ich diese Unsicherheit habe. Ich bin einfach von der Rolle, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, der total gebildet ist. Die Menschen sollten

The Weeknd

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ÜBERALL UND NIRGENDS

Der Kanadier Abel Tesfaye alias The Weeknd ist einer der interessantesten, meistgestreamtesten, rätselhaftesten und erfolgreichsten Popstars unserer Zeit. Und das obwohl er sich gerne extrem rar macht – und dann plötzlich wieder in einem hippen Mercedes-Werbespot rumsteht. Ein Blick auf einen enigmatischen Künstler, der mit seinem neuen Album „After Hours“ mal wieder den Popsound der Jetztzeit definieren wird. Im Oktober ist er auf großer Deutschlandtour.

nicht denken, dass ich dumm bin.“ Dazu muss man wissen, dass Abel, der in Toronto als Sohn äthiopischer Einwanderer aufwuchs, mit 17 die Schule schmiss und ein paar Jahre mehr schlecht als recht durch seine Heimatstadt driftete – oft kiffend, manchmal auf der Straße schlafend, hin und wieder im Supermarkt klauend. Aber Abel merkte auch schnell, dass es ihm gar nicht mal schadete, wenn er kaum öffentlich sprach. „Man mochte mich einfach, weil ich dieser verrückte Typ war, der niemandem geantwortet hat“, sagte er dem Rolling Stone.

Vor zwei Jahren zierte The Weeknd dann das Cover des renommierten Time Magazines, als einer der „Next Generation Leaders“ und gewährte eine kurze Audienz in seinem Haus in Calabasas im kalifornischen San Fernando Valley – einer jener Orte, in denen sich viele Hollywood- oder Pop-Größen zurückziehen, wenn sie ihre Ruhe haben wollen. Der TimeAutor beschrieb die The-Weeknd-Taktik sehr treffend und nannte es „hiding in plain sight“. In dem Gespräch sagte Abel Tesfaye, er könne niemals ein TVInterview geben, er würde sich vermutlich vor lauter Nervosität übergeben.

Dass The Weeknd mit dieser Taktik durchkommt, liegt erstaunlicherweise an seiner Musik. Bei ihm kommen nämlich zwei Komponenten zusammen, die alles andere als selbstverständlich sind: Fantastischer Weltruhm, der auf wirklich fantastische Musik trifft. Es mag in Sachen Fame geholfen haben, dass The Weeknd eine Weile Supermodel und Instagram-Celebrity Bella Hadid datete und eine Weile mit Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez liiert war (sein düsteres 2018er-Mini-Album „My Dear Melancholy“, das er 2018 nach der Trennung veröffentlichte, zeigt ganz gut, wie down er sich danach fühlte), aber tatsächlich besorgte die Musik von The Weeknd von Anfang an den Hype. Schon die ersten Mixtapes, die 2012 als „The Trilogy“ offiziell veröffentlicht wurden, hatten dutzende perfekte, melodische, lyrisch abgründige, schillernd gesungene Geschichten von Sex, Drugs und den Abgründen der Liebe und des Lebens, die zwischen Pop und R’n’B changierten und mit ihrer sehr eigenen Produktion auch die Indie-Kids abholten. Man höre nur den SiebeneinhalbMinüter „The Party & The After Party“ oder die Ballade „Rolling Stone“ und man weiß, wie gut The Weeknd ist. Über seine allererste Live-Show in dieser Zeit, im Juli 2011 im Mod Club in Toronto, schrieb ein Kritiker, sie sei „besser als der Hype“ gewesen und „besser als die Drogen“, die The Weeknd besingt.

Seitdem hat sich Abel Tesfaye Jahr für Jahr weiterentwickelt und sich dabei nicht einmal auf seinem Ruhm ausgeruht. Er mag nicht den Schulabschluss haben, den er haben wollte, aber wenn es darum geht, das Lebens-, Liebensund Leidensgefühl der Millennials in Hits zu gießen, macht ihm keiner was vor. All seine Alben strotzen vor Talent, sei es „Kiss Land“ (2013), „Beauty Behind The Madness“ (2015), oder „Starboy“ (2016), mit dem er nicht nur Platz 1 der US-Charts belegte, sondern auch Platz 1 der iTunes-Charts in sage und schreibe 90 Ländern. Mit Über-Hits wie dem von Daft Punk produzierten „Starboy“, „Can’t Feel My Face“ oder „Earned It“ zählt er zu den am meisten gestreamten Künstlern unserer Zeit.

Daran wird sich auch mit dem neuen Album „After Hours“ nix ändern, das Ende März erscheint. Drei Singles sind zu Druckschluss schon fertig und die haben es mal wieder in sich. „Heartless“ zum Beispiel: ein brummender, brutal auf catchy getrimmter Hit, in dem er das totale koksbetäubte, „Pussys“ jagende Arschloch gibt. Und warum? „‚Cause I‘m heartless / And I‘m back to my ways ‘cause I‘m heartless / All this money and this pain got me heartless.“ „Blinding Lights“ wiederum klingt, als hätte The Weeknd in letzter Zeit viel The Cure und Depeche Mode gehört und wolle sie den Kids näherbringen. Der Song beschallt zudem gerade einen ziemlich guten Werbeclip für den EMotor-betriebenen EQC von Mercedes, in dem The Weeknd auch die Hauptrolle spielt. Das Titelstück des Albums „After Hours“, auf dem er mit blutiger Nase in die Kamera grinst, ist atmosphärischer, verhallter Slo-Mo-Pop, der wie aus der Zeit gefallen klingt. Die allgegenwärtige Traurigkeit dieser Lieder entspringe seinem gerade recht einsamen Leben, wie Abel in seinem letzten Mail-Interview für das Modemagazin CR Men verriet: „Ich verbringe einen Großteil meiner Zeit alleine. Ich mag es gerade nicht, mein Haus zu oft zu verlassen. Das ist Fluch und Segen zugleich, aber es hilft mir, meiner Arbeit die uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu geben. Ich mag es, ein Workaholic zu sein. Ich bin süchtig danach. Ich schätze auch, weil es mich von meiner Einsamkeit ablenkt.“

Zum Glück kommt The Weeknd aber immer noch hin und wieder raus. Zuletzt konnte man ihn zum Beispiel im sehr guten Film „Uncut Gems“ von den Safdie Brothers sehen, wo er eine überzeichnete Version seiner selbst spielt und sich mit Hauptdarsteller Adam Sandler kloppen darf. Und dann ist da natürlich noch die große Welttournee, die ihn im Oktober auch nach Deutschland führt. Wer The Weeknd schon mal live gesehen hat, weiß, dass auch auf der Bühne der Workaholic durchkommt: Das Bühnendesign ist stets futuristisch, das Licht phänomenal, die Band nicht unbedingt groß, aber perfekt eingespielt – und hier mal ausdrücklich im Mittelpunkt und Scheinwerferlicht: Ein Abel Tesfaye, der mühelos mit seiner Stimme und seinem geheimnisvollen Charisma auch die größte Halle ausfüllen kann. Text: Michael Schütz

WANN UND WO?

The Weeknd

„After Hours Tour 2020“

29.10.2020 Berlin, Mercedes-Benz Arena 31.10.2020 München, Olympiahalle 08.11.2020 Hamburg, Barclaycard Arena 09.11.2020 Köln, Lanxess Arena

Tickets auf Ticketmaster.de

„After Hours“

Republic / Universal

Mathea „ICH LASSE MICH UNGERN

DIRIGIEREN.“

Es ist kein Leichtes, nach dem kurzen Aufglühen als Teilnehmerin bei „The Voice Of Germany“ eine seriöse und erfolgreiche Karriere als Sängerin und Songwriterin zu starten. Die zwanzigjährige Österreicherin Mathea hat es mit harter Arbeit, viel Rückgrat, einem eigenen Kopf und guten Songs trotzdem geschafft. Ihre Single „2x“ erreichte in ihrer Heimat Platin und landete dort auf Platz 1 der Single-Charts – auch bei uns chartete sie in den Top 50. Anfang Mai erscheint nun Matheas Debütalbum „M“ auf ihrem eigenen Label, kurz darauf ist sie auf Deutschlandtour. Interview: Daniel Koch

m 1. Mai kommt dein DebütAlbum „M“. Man weiß, dass du im letzten Jahr sehr intensiv gearbeitet und viel mehr Songs geschrieben hast, als eigentlich draufpassen. Was können wir also erwarten?

Mein Album wird viele neue Facetten von mir zeigen. Inhaltlich geht es um jede Art von Liebe. Um Break-ups, ums Verliebtsein, um Herzschmerz - aber auch um selbst initiierte Trennungen. Es geht um Familie, Freundschaft, um mein Leben in den letzten zwei Jahren. Vom Sound her wird es viel urbaner, als alles, was man bisher von mir hören konnte. Es bleibt im Pop, aber man kann sich auf einige HipHop-Elemente freuen und auf Pop-Momente, die eher internationale Vorbilder haben.

Gerade kam ja „Kein Tutu“ raus, die erste Single-Auskopplung aus dem Album. Es geht um gescheiterte Kindheitsträume, um das Hinfallen und Wieder-Aufstehen. Der Song ist sehr atmosphärisch und eher langsam – für mich war das keine offensichtliche

Wahl. Warum diese Nummer? Ich wollte unbedingt „Kein Tutu“ zuerst releasen – es war mir sehr wichtig, dass genau das die erste Single wird. Weil das eine Geschichte ist, die lange zurückliegt und die mich eigentlich hierher gebracht hat, wo ich jetzt bin.

Viele deiner Lieder scheinen einen realen Bezug zu deinem Leben zu haben und Situationen zu entspringen, die du selbst erfahren hast. Ist das für dich

eher Fluch oder Segen? In meinem Fall ist es ein Vorteil, weil ich den Leuten viel mehr mitgeben und viel mehr Emotionen zeigen kann. Als ich angefangen habe, Songs zu schreiben, war es irgendwie schwer für mich Geschichten oder gar eine Kunstfigur zu erfinden. Ich habe in den letzten Jahren über 60 Songs geschrieben – und die, bei denen ich mich an etwas Fiktivem versucht habe, schieden nach einer Weile fast immer aus. Der einzige Nachteil ist natürlich, dass man auf privater Ebene angreifbarer wird, weil man viel von sich preisgibt.

Wie war es für dich, nach The Voice of Germany umzuschwenken auf eine, ich sage mal, klassische Musikerinnenkarriere? Ganz jung in diese sehr irre Welt reingeworfen werden und gleich vor einem Riesen-Publikum stehen – das kommt mir immer so vor, als finge man da eine Karriere

von der falschen Seite aus an. Ich war bei der Voice 17 Jahre alt und hatte gar keinen Plan, was ich da eigentlich mache, wenn ich ehrlich bin. Es war anfangs eine Spaßaktion, die dann doch irgendwie zum Ernst wurde. Bei der Voice wird einem ein sehr verfälschtes Bild des Musikgeschäftes vermittelt. Es ist halt eine Show und du bist nur ein kleiner Teil davon. Für mich war das aber kein Problem. Ich habe eben gemerkt, dass man nach dem Ende der Show immer noch ein Niemand im Musikgeschäft ist. Deswegen habe ich einfach damit angefangen, da eine richtige Karriere draus zu machen.

Wie weit warst du denn mit dem eigen Musikmachen, als du bei The Voice eingestiegen bist? Wolltest du da schon Sängerin und Songwriterin werden? Ich habe mit 15 angefangen, auf Englisch Songs zu schreiben. Das war aber mehr Hobby, weil ich dachte, alles andere sei unrealistisch. Kurz nach The Voice habe ich dann meine Matura gemacht – was bei euch das Abi ist – und musste mir eh überlegen, was ich in Zukunft machen will. Und na ja, ich merkte schon, dass mir vieles bei The Voice sehr, sehr gefallen hat. Man könnte sagen, ich habe Blut geleckt. Dann habe ich angefangen, Songs auf Deutsch zu schreiben und der Stein kam ins Rollen. Tja, und dann kam „2x“ und es war irgendwie klar, dass ich weitermache.

Gab es Künstlerinnen oder Künstler,

die dir da ein Vorbild waren? Als ich angefangen habe, deutsche Musik zu schreiben, hat Dua Lipa gerade „New Rules“ veröffentlicht. Ich habe mir das Video immer und immer wieder angesehen und dachte: „Fuck, ich will wie sie sein! Wie gerne hätte ich diesen Song geschrieben!“ Irgendwie habe ich viele Einflüsse von ihr bezogen, vor allem in Sachen Style und ihrem Auftreten. Musikalisch hat sie mich eher indirekt beeinflusst, weil man ihre Musik auf Deutsch ja schlecht nachbauen kann. Aber dieser Vibe!

Vibe ist ein gutes Stichwort: Ich muss zugeben, dass es mir besonders gefällt, wenn du wie in „2x“ oder auch in „Alles Gute“ durchaus böse Zeilen singst. Das macht die Songs meiner Meinung nach so besonders. Deutsche Songs über deine Themen – da ist das Feld schon von vielen bestellt worden. Es gibt zig Floskelfallen, in die man treten kann. Dieses Bissige war für mich einer der Punkte, warum ich das bei deinen Songs nicht so empfinde. Wird es davon mehr auf dem Album geben? Auf jeden Fall. Du kannst dich in dieser Hinsicht sehr aufs Album freuen (diabolisches Lachen). Ich mag es einfach, Dinge beim Namen zu nennen. Du hast voll Recht: Da sind viele Dinge schon gesagt und besungen. Von der weiblichen Seite werden diese Themen aber oft sehr leidend dargestellt. Und das will ich nicht. Ich bin ein Mensch, der alles schwarz oder weiß sieht. Wenn mich etwas aufregt, bin ich stinksauer. Und wenn ich traurig bin, dann richtig. Für so was muss es auch Platz geben. Ich denke, dass es im deutschsprachigen Pop viele Sachen gibt, die nicht ausgesprochen werden oder nicht von Frauen ausgesprochen werden. Gott sei Dank gibt es gerade so einen großen Aufschwung von starken Künstlerinnen wie LEA und Juju – oder auch mich. Ich glaube, dass viele junge Mädchen von diesen starken Frauen und vielleicht auch von mir inspiriert werden.

Dazu passt, dass du dein Album auf deinem eigenen Label rausbringst, das du nach deinem Geburtsjahr 1998 benannt hast. Wo doch vermutlich jeder Talentsucher der großen Labels

auf deiner Matte stand … Ja. Ich habe vor kurzem ein Label gegründet und bin dementsprechend eingespannt so kurz vor dem Release des ersten Albums. Aber ich bin mit der Entscheidung sehr zufrieden und habe tolle Menschen, die für mich und mit mir arbeiten. Ich kann in diesem Projekt Mathea selber bestimmen und auf Business-Seite immer eingreifen, wenn ich es will. Die Entscheidungen liegen alle bei mir - und das ist auch letztendlich das, was mir Spaß macht, weil ich generell ein sehr bestimmender Mensch bin und mich sehr ungern dirigieren lasse.

WANN UND WO?

Mathea

„M Tour 2020“

09.05.2020 München,Ampere 11.05.2020 Leipzig, Werk 2 12.05.2020 Berlin, Musik & Frieden 13.05.2020 Hamburg, Nochtspeicher 14.05.2020 Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld 16.05.2020 Mainz, Schon Schön 17.05.2020 Stuttgart, Im Wizemann (Studio)

Tickets auf Ticketmaster.de

„M“

1998 / Epic Records Germany

Fünf für die Zukunft

In unserer Kolumne zum Applause Newcomer Check stellen wir jeden Monat eine Handvoll frischer Acts vor, denen wir eine gloriose Zukunft wünschen. Die Rubrik wird präsentiert von Levi’s® - die schon lange aktiv in der Musikwelt unterwegs sind und zum Beispiel mit dem „Levi’s® Music Project“ dem Nachwuchs das Musizieren ermöglichen. Mit der Club-App „Levi’s® 247“ könnt ihr ab sofort bei gemeinsamen Verlosungen Gästelistenplätze für ausgewählte Newcomer-Acts gewinnen.

WILHELMINE

Im letzten Heft gab es schon unser Interview mit der jungen Sängerin aus Berlin. Wilhelmine macht melodieverliebten, durchaus radiotauglichen Deutschpop. Was den so besonders macht, ist zum einen ihre Stimme und zum anderen ihre schönen und schonungslosen Texte. Ihre Debütsingle „Meine Liebe“ thematisierte die immer noch viel zu weit verbreitete Homophobie in unserer Gesellschaft, „Du“ wiederum schaut auf Alkoholismus in der Familie. Ab Mitte April ist sie auf Tour, deshalb dieser kleine Reminder – Tix gibt’s bei Ticketmaster.de Songs zum Einstieg: „Meine Liebe“, „Du“

BAKAR

Sein Debütalbum „Badkid“ brachte der Londoner bereits 2018 raus, so richtig auf dem Radar haben ihn viele aber erst seit letztem Jahr, als er die Single „Hell N Back“ und die dazugehörige EP „Will You Be My Yellow“ veröffentlichte. Irgendwo zwischen Indie im Stile der Foals, manchmal UK-Reggae, manchmal gar akustisch geschrammelten Folk-Momenten sind es vor allem Bakars Stimme und seine Geschichten, die diesen eigenen Mix bekannter Zutaten so spannend machen. Songs zum Einstieg: „Hell N Back“, „Stop Selling Her Drugs“

GRIFF

Ihre aktuelle Single heißt „Good Stuff“ und beschreibt auf simple und schöne Weise, was die Musik der jungen Britin mit jamaikanisch-chinesischen Wurzeln eigentlich ist: gutes Zeuch. Die starke Stimme der 18jährigen trifft auf Pop mit Melodieninfektionsgefahr und jungen, intelligenten Texten, die auch die dunklen Seiten des Jungseins ausleuchten und ihrer Peer Group Kraft geben. Ihre Vorbilder benennt sie mit Kirk Franklin, Mary Mary, Mary J Blige, Stevie Wonder und Taylor Swift. Das große Label hat sie schon im Rücken, ein paar spektakuläre Videos am Start – klingt also alles nach Raketenstart. Ab 12. März auf Deutschlandtour, Tickets und Daten auf Ticketmaster.de Songs zum Einstieg: „Mirror Talk“, „Good Stuff“

MOZAH

Es ist eine seltsame Stil-Schubl a d e , d i e v o n diesen neun jungen Herren geöffnet wird: Man könnte Brass-Trap dran schreiben oder so. Oder vielleicht Brassover – also eine Mischung aus Brass und Crossover? Tatsache ist jedoch, dass man selten sieben Blasinstrumente plus Rapper plus Schlagzeug hört. Im Vorprogramm von La Brass Banda und auf diversen Festivals überzeugten sie schon, nun sind sie ab Mai auch alleine in deutschen Clubs unterwegs. Wenn die ganze Show so knallt wie ihre Single „Berlin To Beijing“ wird’s wild. Tix gibt’s auf Ticketmaster.de Songs zum Einstieg: „Berlin To Beijing“, „Tore Us Apart“

ALI GATIE

Wie das bei uns immer so ist: Mal stellen wir Acts vor, die gerade ihre ersten tausend Streams gesammelt haben, mal Songwriter wie Ali Gatie, dessen Hit „It’s You“ bei Spotify kurz vor 354 Miollionen Plays steht. Der Kanadier mit irakischen Wurzeln klingt dabei ein wenig wie ein waldwandernder Drake mit Lagerfeuergitarre. Wundert also nicht, dass er damit einen Nerv getroffen hat. Ab 20. Mai kommt er für zwei Shows nach Deutschland – vermutlich die erste und letzte Chance ihn in übersichtlich großen Clubs zu sehen. Tix auf Ticketmaster.de. Songs zum Einstieg: „It’s You“, „What

Werde Mitglied bei Levi’s® 247 und genieße viele Vorteile. Zum Beispiel: exklusiven Zugriff auf neue Produkte, early access zu Sale Aktionen, Verlosungen für Festivals, Konzerte und vieles mehr. Alle Infos auf levi.com oder in den gängigen App-Stores.

präsentiert von

14.05. BERLIN · 15.05. KÖLN

16.05. MÜNCHEN

24.06. BERLIN* 29.06. OBERHAUSEN 01.07. MÜNCHEN*

PRESENTED BY LIVE NATION & SEMMEL CONCERTS

13.05. DORTMUND 14.05. LEIPZIG

CHILLY GONZALES

Seine Konzerte sind musikalische Lehrstunden zwischen Genie und Wahnsinn: Gekleidet in Pantoffeln und Bademantel schnappt sich Chilly Gonzales Klassiker des Pop und Rock am Kragen und schleift sie durch die Untiefen einer komple- xen Welt der Klassik, zerlegt PopMeilensteine von Nirvana bis Britney Spears in die tonalen Einzelteile und unterhält dabei mit Charme und tiefem Verständnis für komposito- risches Handwerk. Chilly Gonzales ist ein musikalisches Universum, das mit Überschallgeschwindigkeit in einem Kosmos aus Klassik, Jazz, Rap und Alternative Rock zu explo- dieren scheint. Sein Markenzeichen, der Morgenmantel und ein Paar Pantoffeln, machten ihn berühmt, doch neben seinen eigenwilligen Bühnenshows steht bei Chilly Gon- zales vor allem sein Klavierspiel im Mittelpunkt. 1972 in Kanada als Jason Charles Beck geboren, stu- dierte er zunächst Jazz-Piano an der Concordia University in Mon- treal, widmete sich dann jedoch der Popmusik und trat zeitweise als Rapper auf. Bei Studioarbeiten in Paris mit Jane Birkin setzte sich Gonzales in den Pausen - um sich von den anstrengenden Aufnah- mesessions zu erholen - ans Kla- vier und improvisierte. Die Reihe „Solo Piano“ war geboren und der Aufstieg Chilly Gonzales’ zum Liebling des Feuilletons begann. 2012 führt er die Reihe mit „Solo Piano II“ weiter und schuf erneut ein kleines Meisterwerk mit Stüc- ken, die wie Popsongs hängen blie- ben. Sechs Jahre später vollendete er dann mit „Solo Piano III“ seine Klavier-Trilogie. Ein Geniestreich! Aber auch für Beklopptheiten ist Gonzales immer zu haben. So hält er mit über 27 Stunden den Guinness-Weltrekord für das läng- ste Solokonzert. Ein 27-stündiges Dauerkonzert live: Gonzales ist ein wunderbarer Wahnsinniger. Und er macht immer weiter. Er spielt und schreibt unter anderem mit Jarvis Cocker, Feist und Drake. Er komponierte mit „Never Stop“ einen weltweiten Hit für die Apple iPad2 Kampagne. 2014 gewann er durch seine Kollaboration mit Daft Punk einen Grammy für das beste Album des Jahres und schrieb mit „ReIntroduction Etudes“ das meistverkaufte Buch für leichte Klavierstücke. Und mit dem 2015er Album „Cham- bers“ widmete sich Chilly Gonzales der Suche nach einer modernen Interpretation der Kammermusik. Spektakulär auch seine Zusammen- arbeit mit Jarvis Cocker, dem ehe- maligen Sänger von Pulp. Mit dem gemeinsamen Album „Room 29“ legten die beiden ein grandioses Konzeptalbum über die HollywoodNobelherberge Chateau Marmont vor, dieser gemütlichen Location, in der Stars traditionell ihre Nerven- zusammenbrüche pflegen. Obwohl das Hotel eine lange, farbenpräch- tige Liaison mit Rock- und Popstars hat, waren Gonzales und Cocker an der Frühzeit des Etablissements in- teressiert, als es hauptsächlich von Schauspielern und Drehbuchschrei- bern Hollywoods bewohnt war. „A comfortable venue for a nervous breakdown, a front row seat for psychic shakedown“, flüstert Cocker eingangs und Gonzales bringt erste Pianomelodien zum Schweben. Re- gisseur und Drehbuchautor Philipp Jedicke würdigt Chilly Gonzales in seiner Dokumentation „Shut Up and Play the Piano“ äußerst liebevoll in seinen Widersprüchen als wil- der Rapper und in sich gekehrter Pianist. Vielsagend auch das Ende der Filmdokumentation. Chilly Gon- zales fand einen Brief, den er als Kind geschrieben hat, um sich von seinem (kommerziell viel erfolgrei- cheren) Filmkomponistenbruder zu distanzieren. „Ich kam drauf, dass ich alles erreichte, was ich mir da- mals fantasiert habe.“

2020 kehrt Chilly Gonzales mit einem neuen Programm auf die Bühne zurück, das wie immer mit verschiedenen Medleys intimer Stücke aus der Solo Piano-Trilogie beginnt. Die Konzerte am 9. und 15. Dezember (München, Düsseldorf) werden mit Hits als auch mit versteckten Überraschungen seines restlichen Repertoires sowie mit neuen Masterclasses zum Thema Weihnachten und einigen Chilly Gonzales-typischen Weihnachts-Überraschungen durchsetzt sein. Tickets sind auf Ticketmaster.de erhältlich.

„Die Eiskönigin - völlig unverfroren“ war der erfolgreichste Animations film aller Zeiten weltweit, bis „Die Eiskönigin 2“ die Krone übernahm. Im März 2021 feiert der MusicalHit „Disneys DIE EISKÖNIGIN “ in Hamburg Deutschland-Premiere. Warum kleine Mädchen die Eisköni gin so sehr lieben, weshalb uns die Geschichte ein Stückchen weiser in die Realität entlässt und was auch wir Erwachsene noch von ihr lernen können, verraten wir hier. DINGE, DIE WIR AUCH ALS ERWACHSENE NOCH VON DER EISKÖNIGIN LERNEN KÖNNEN 5 Tickets für „Disneys DIE EISKÖNIGIN “ sind ab sofort auf Ticketmaster.de

erhältlich.

DIESER HELD IST EINE FRAU

Dieser Held ist kein Superheld, kein

Abenteurer und kein Prinz, sondern eine junge Frau. Oder besser: gleich zwei junge Frauen: „Disneys Die Eiskönigin“ erzählt die Geschichte von Elsa und Anna. Elsa verwandelt mit ihren unkontrollierbaren Kräften ihr Königreich in eine winterliche Eislandschaft. Sie flüchtet ins Exil, um niemanden in Gefahr zu bringen. Vor allem nicht ihre Schwester Anna, die sich trotz allem auf die Suche macht, um Elsa zu finden und zu retten. Elsa wartet nicht passiv auf Rettung, sie lebt selbstbestimmt im Exil.

LASS ES LOS

„Let It Go“ („Lass es los“) heißt das populärste Lied aus dem Film „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren“. „Let It Go“ ist die Disney-Hymne aller, die „anders“ sind. Die Botschaft des Titels: Lasst los und lasst hinter Euch, was Euch nicht gut tut. Auch Elsa akzeptiert in „Disneys Die Eiskönigin“ ihre Andersartigkeit, baut sich ihren eigenen Palast und entscheidet sich für die Einsamkeit. Dieser Film ist ein wahrer Mutmacher, sich von den Dingen, die einem nicht gut tun, zu verabschieden.

KEINE KONKURRENZ

Die Story der Eiskönigin setzt auf weibliche Solidarität. Die weiblichen Hauptfiguren stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Das ist bei Disney wirklich neu. In „Schneewittchen“ sind die Protagonistinnen miteinander verfeindet. Elsa und Anna aber stehen für einander ein.

ES LEBE DIE PLATONISCHE LIEBE

Amy Davis, Autorin des Buchs „Good Girls and Wicked Witches“ („Gute Mädchen und böse Hexen“) beschäftigt sich mit der Frage nach Elsas sexueller Identität. Viele Twitter-Nutzer forderten unter dem Hashtag #GiveElsaAGirlfriend die Disney-Filmemacher dazu auf, die Prinzessin in der Fortsetzung offen lesbisch sein zu lassen. Und ja, „Disneys Die Eiskönigin“ ist ein Film über die Liebe, aber nicht im klassischen Sinn. Denn die grundfeministische Botschaft des Films besteht laut Davis darin, dass Frauen auch ohne romantische Liebe glücklich sein können. Und so feiert der Film die verschiedensten Formen platonischer Liebe: Die Liebe zwischen Geschwistern. Schneemann Olaf, der Umarmungen liebt. Der Eishändler Kristoff, der im Film den Satz sagt: „Eis ist mein Leben.“

RESPEKT

Walt Disney vermittelt in seinen Zeichentrickfilmen wunderbar charmant die ganz großen Botschaften: über den Wert der Freundschaft, von Zusammengehörigkeit und Empathie und Selbstverwirklichung. Vor allem aber lehrt er Toleranz und Respekt. Die Einzigartigkeit anderer und bei sich selbst anzunehmen und zu leben, ist die vielleicht größte und wichtigste Botschaft aller Disney-Filme.

25.06. 26.06. 28.06. 01.07. 06.07. 09.07. 10.07. 15.07. 06.08. 07.08. 09.08. 10.08. 11.08. 13.08. 15.08. Snarky Puppy + De-Phazz Lionel Richie + Bishop Briggs KLASSIK!PICKNICK Melissa Etheridge My Chemical Romance AUSVERKAUFT Sting AUSVERKAUFT Deep Purple + SLOPER + Circus Electric Element of Crime + Das Paradies Helge Schneider The BossHoss + Jim Slim Phantom Pietro Lombardi + Mike Singer Wincent Weiss Alvaro Soler WET WET WET + Matt Bianco Roland Kaiser & Band

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Verpasse keine Ausgabe und sorge dafür, dass du jeden Monat APPLAUSE im Briefkas ten hast. Für 24,80 EUR im Jahr gibt es das Beste aus der Veranstaltungs- und Musikwelt ins Haus. Das Schnupper-Abon nement von vier Ausgaben (ohne Prämie) gibt es für 9,90 EUR. Rausgehen musst du natürlich trotzdem noch, aber dank uns weißt du auf jeden Fall wohin. Versprochen! APPLAUSE, APPLAUSE! SCHUTZGEBÜHR 0,50 E + KC REBELL & SUMMER CEM + PATTI SMITH SO GEHT POP HEUTE. UND MORGEN. DUA LIPA + THE WEEKND + MATHEA + CHILLY GONZALES + NEWCOMER CHECK by APRIL 2020 HOL DIR DIE ABOPRÄMIE! Zum Jahres-Abonnement schenken wir dir noch eine Prämie, passend zu unseren Musikthemen (natürlich nur so lange der Vorrat reicht)! CD: Future Nostalgia Artist: Dua Lipa Label: Urban (Universal Music)

UNSERE

powerd by

5

Lena

Hingehen mit: Frischverliebten Nicht verpassen weil: die Shows heiß begehrt sind, die ersten Städte sind aus verkauft Für Freunde von: tanzbaren Liebesliedern Unbedingt vorher reinhören: „Satellite“

Es geht immer um die Liebe. Oder es geht um Liebeskummer. Und irgendwann dann wieder um die Liebe. Das ist auch bei Lena nicht anders. Ihr fünftes Studioalbum „Only Love, L“ gibt das Thema vor. Alles dreht sich um die Liebe – in den verschiedensten Facetten. Neben sehr persönlichen Songs wie dem Opener „Dear L“ und nachdenklicheren Nummern wie „Private Thoughts“ oder „Skinny Bitch“ setzt Lena vor allem auf tanzbare Hits und klare Ansagen.

Wilhelmine

Hingehen mit: dem Mädchen, in das du du schon so lange heimlich verknallt bist Nicht verpassen weil: Wilhelmine Widerhaken in ihre Lieder schlägt Für Freunde von: melodieverliebtem, umarmendem Deutschpop zum Mitsummen Unbedingt vorher reinhören: „Meine Liebe“

Bis zu einem Debütalbum wird es noch eine kleine Weile dauern, aber wir können zumindest verraten, dass vor Wilhelmines Tourstart im April noch irgendetwas Neues kommt. Und der Tourauftakt ist ja auch nicht mehr lange hin. Am 14. April startet die Tour der Berliner Musikerin im Zehner in München. ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead Hingehen mit: Maya-Forschern Nicht verpassen weil: die Band alle Genre-Schubladen sprengt - und manchmal auch ihr komplettes Bühneninventar Für Freunde von: Hans Zimmer und Tangerine Dream

Unbedingt vorher reinhören:

„Don’t Look Down“

Den Bandwurm-Bandnamen ...And You Will Know Us by the Trail of Dead haben Conrad Keely, Jason Reece und Co. aus der MayaForschung, der sie, neben der Musik, einen Großteil ihrer Zeit widmen. Sie untersuchen nämlich mit Vorliebe alte Schriften unterschiedlicher Völker, studieren Handlungsweisen und Rituale. Bei ihren Forschungen stießen sie auf den Satz „.. And You Will Know Us By The Trail Of Dead“, der in Schriften verschiedener Kulturen immer wieder zu finden ist.

29.04. - 07.05.2020 u.a. Leipzig, Düsseldorf, Stuttgart 14.04. - 28.04.2020 u.a. Essen, Hannover, Dresden

28.07. - 03.08.2020 u.a. Bremen, Dresden, Düsseldorf

BESTEN

Präsentiert von

Alter Bridge

Hingehen mit: alten Creed-Fans Nicht verpassen weil: bei den Shows die Gitarren krachen Für Freunde von: WWE Live Unbedingt vorher reinhören: „Metalingus“

Blanks

Hingehen mit: Instagammern, die Spaß an den Achtzigern haben Nicht verpassen weil: Blanks den Sommer im Gepäck hat Für Freunde von: Online-Gruppenprojekten Unbedingt vorher reinhören: „Higher“

Drei Jahre lang ließen sich Myles Kennedy und Mark Tremonti für ihr sechstes Album „Walk The Sky“ Zeit. Umso schneller schoss die Platte Ende 2019 in die Top Fünf der englischen, deutschen und österreichischen Charts. In der Schweiz schaffte es „Walk The Sky“ sogar an die Spitze der Hitlisten. Im Sommer kommt die Band für zahlreiche Festivals nach Europa und spielt unter anderem auf dem Rock Am Ring und Rock im Park Festival. Wer Alter Bridge lieber im kleineren Rahmen sehen will, sollte sich Tickets für die zwei Clubshows in Dresden und Hannover besorgen.

08. + 23.06.2020 Dresden (Alter Schlachthof), Hannover (Swiss Life Hall)

Blanks liebt das Risiko. Für seinen YouTubeKanal „Music by Blanks“ ruft der 22-Jährige Niederländer seine mehr als eine Million Abonnenten zur „One Hour Song Challenge“ auf, einem interaktiven Format, bei dem seine Fans entscheiden, welchen Top 40- Song er innerhalb von 60 Minuten von Grund auf neu schreiben soll. Und beim #StyleSwap covert Blanks die weltweit größten Hits wie Post Malones „Better Now“ oder Drakes „In My Feelings“ in feinster 80er Jahre-Manier inklusive passendem Video. Immer wieder überlässt Blanks seinen Fans jegliche Entscheidungen im Entstehungsprozess eines Songs. Das Ergebnis: ein schönes OnlineGruppenprojekt!

26.04. + 28.04.2020 Berlin (Berghain Kantine), Hamburg (Häkken)

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