Tätigkeitsbericht 2018

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TÄTIGKEITS BERICHT

Wir retten Tiere .

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2018

Wir kämpfen für Tierrechte!


INHALT VORWORT

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WER WIR SIND

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KAMPAGNEN „Schweinehochhaus schließen!“ / „Breuninger: Leid und Tod im Angebot“ / “TRUCK YOU- Tiertransporte schmecken nicht“ / „Twenty4VEGAN“

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UNDERCOVER-RECHERCHEN „Geboren um zu sterben“ / „Realität Schlachthof“

20-23

AKTIONEN Schlachthof- Mahnwachen in Perleberg und Wittlich/ Sex statt Eier/ Grüne Woche gestürmt/ Lieber nackt als im Pelz!

24-29

VERANSTALTUNGEN Veganes Sommerfest / Hand in Hand für Tierrechte/ Demo gegen Tiertransporte

30-31

POLITIK & RECHT Tierschutzumfrage / Kontrollen versagen / Kampf gegen die Agrarlobby / BGH-Urteil

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ERFOLG: Nerzfarm geschlossen

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IMPRESSUM

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WIRKUNG & REICHWEITE

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ZAHLEN & FAKTEN

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PROJEKT „TIERPATENSCHAFT MIT HERZ“ Rettung Enten Emil, Franzi und Hilde Rettung Kuh Uxi Umzug unserer Tiere Unsere Schützlinge im Überblick Wir nehmen Abschied

42-47

ANTRÄGE Patenschaftsantrag Förderschaftsantrag

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V O R W O R T

Jan Peifer Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, fast wöchentlich berichten Tierrechtsorganisationen wie wir und auch die Medien über katastrophale Zustände in Mastanlagen, Tiertransportern und Schlachthäusern. Immer mehr skandalöse Umstände kommen an die Öffentlichkeit und zeigen auf, unter welchen grausamen Bedingungen Tiere für die Lebensmittelproduktion leiden und sterben müssen. Auch wir vom Deutschen Tierschutzbüro haben 2018 wieder auf das Schicksal der geschundenen Tiere aufmerksam gemacht. So haben wir neues, sehr erschreckendes Videomaterial aus dem Schweinehochhaus veröffentlicht. Mitarbeiter haben dort kranke Ferkel einfach so lange auf den Boden geschlagen, bis sie tot waren. Eine klare Straftat und auf unsere Strafanzeige hin ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft gegen die Täter. Besonders viel Aufmerksamkeit hat unsere große Kampagne „TRUCK YOU - Tiertransporte schmecken nicht!“ erzeugt. Mit einem umgebauten, originalen Tiertransporter sind wir in die Innenstädte von Deutschland gefahren. Auf Video-Displays konnten sich die Verbraucher über das Thema Tiertransporte informieren. Viele zeigten sich schockiert über die Bilder, aber auch über die Tatsache, dass jeden Tag 3,7 Millionen Tiere auf deutschen Straßen transportiert werden. Ziel unserer Undercover-Recherchen und Kampagnen ist es, Menschen zu informieren. Denn nur ein informierter Verbraucher kann durch sein Konsumverhalten aktiv dafür sorgen, dass weniger Tiere gequält und misshandelt werden. Solange Menschen Tiere und tierische Produkte essen, solange wird es leider auch Mast-, Zucht- und Schlachtanlagen geben. Für viele Menschen klingt die rein pflanzliche Ernährung, also vegan, kompliziert und nach Einschränkung. Dass vegan eine große Bereicherung und Spaß bedeutet, zeigen wir mit unserer neuen Kampagne Twenty4VEGAN auf. Auf der gleichnamigen Website (www.twenty4vegan.de) kann man sich über die vegane Lebensweise informieren, wird man von uns durch einen veganen Tag begleitet und mit vielen tollen Rezepten inspiriert. Natürlich kann dann aus einem Tag auch ein ganzes veganes Leben werden. Durch unsere Arbeit machen wir uns aber nicht nur Freunde. Die Agrarindustrie und die Politik versuchen immer wieder, uns das Leben schwer zu machen und behindern uns aktiv an unserer Arbeit. Wir lassen uns davon natürlich nicht einschüchtern, doch wir merken ganz klar: Die Zeiten werden härter. Umso mehr freut es mich und das gesamte Tierschutzbüro-Team, dass Sie uns den Rücken stärken und mit uns gemeinsam für mehr Tierrechte kämpfen, vielen Dank! Herzliche Grüße Ihr

Jan Peifer Geschäftsführender Vorstand Deutsches Tierschutzbüro e. V.

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W E R

W I R

S I N D

Wir kämpfen für di e Ti ere!

Für das Leben aller Tiere in Freiheit. Wir sind eine führende Tierrechtsorganisation und geben Tieren unsere Stimme. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der industriellen Massentierhaltung und Pelztierzucht, weil diese die größte Ausbeutung und Tierquälerei in der Welt verantworten und wir dort nachhaltig am meisten für die Tiere verändern können. Wir decken Missstände in der Tierhaltung auf und bringen an die Öffentlichkeit, was die Agrarindustrie der Gesellschaft versucht vorzuenthalten. Von unserer Geschäftsstelle in Berlin aus arbeiten wir in einem starken Team von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Gemeinsam engagieren wir uns tagtäglich mit viel Herzblut für die Rechte von Tieren und bleiben dabei stets authentisch. Wir handeln durchdacht und treten in jeder Situation professionell auf. Als bundesweit agierende Organisation sind wir gemeinsam mit einem großen Netzwerk aus Aktivisten, Medienpartnern und unseren Unterstützern bestrebt, all unsere Energie, Kreativität und unser Wissen für die Tiere einzusetzen. Wir arbeiten mit originellen, schlagfertigen und provokanten Ideen und Kampagnen. Dabei sind wir im Namen der Tiere auch bereit, über Grenzen zu gehen. Wir kennen keine Angst und lassen uns von niemandem mundtot machen. Über verschiedene Kanäle klären wir Menschen auf und binden sie in unsere Arbeit und Aktivitäten ein. Denn nur gemeinsam kommen wir unserer Vision von einer Gesellschaft näher, in der alle Lebewesen gleichberechtigt sind.

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W E R

W I R

S I N D

Wir kämpfen für di e Ti ere!

Tiere brauchen nicht nur Schutz, sie brauchen vor allem Rechte! Als eine der führenden Tierschutzorganisationen sind wir bekannt dafür, dass wir uns mit Leib und Seele unermüdlich für Tiere einsetzen. Unsere tägliche Arbeit ist davon geprägt, die Tiere, die in unserer Gesellschaft leiden, zu schützen. Gemeinsam mit unseren Unterstützern machen wir uns mit viel Engagement und Ausdauer für die Tiere stark. Wir stellen uns täglich die Fragen: Was können wir besser machen? Wie können wir den Tieren noch mehr helfen? Wie können wir gemeinsam noch effektiver Tierleid bekämpfen? Das größte Leid erfahren Tiere Tag für Tag in der Massentierhaltung. Den sogenannten „Nutztieren“ wird jedes Recht am Leben und somit ihre Würde genommen. Und genau da wollen wir zukünftig noch stärker ansetzen und mehr bewegen. Wir möchten Tiere schützen und fordern gleichzeitig mehr Rechte für sie ein. Wir möchten weiterhin einen stärkeren Fokus auf die Rechte der Tiere setzen und uns auch als Tierrechtsorganisation für die nachhaltige Etablierung der Rechte in unserer Gesellschaft einsetzen. Wir laden Sie herzlich ein, diesen Weg mit uns zu gehen, denn nur gemeinsam sind wir stark genug, um den Tieren eine Lobby zu geben, die sie mehr als verdient haben. Begleiten Sie uns, seien Sie bei dieser wichtigen Bewegung dabei.

Unsere Mission: Wir setzen uns für Tiere ein, kämpfen unermüdlich für ihre Freiheit und etablieren Tierrechte in der Gesellschaft. Wir bekämpfen die industrielle Massentierhaltung und Pelztierzucht, weil diese das größte Tierleid in der Welt verantworten. Durch unsere Kampagnen und Undercover-Recherchen decken wir persönlich die Missstände in der Tierhaltung auf und informieren die Menschen darüber. Solange Tiere für Produkte wie Fleisch, Milch, Eier und Pelz ausgebeutet und gequält werden, fordern wir eine radikale Veränderung und streben einen Wandel hin zu einer Gesellschaft an, in der Respekt und Achtsamkeit gegenüber Tieren eine wichtige Basis sind.

Unsere Vision: Wir kämpfen für eine Welt, in der alle Lebewesen und ihre natürlichen Lebensräume respektiert werden. Tiere leben gleichberechtigt entsprechend ihrer natürlichen Bedürfnisse in Freiheit. Die pflanzliche Ernährungs- und Lebensweise wird von Menschen gelebt und kultiviert, damit Tiere nicht mehr ausgebeutet und gequält werden. In dieser Welt hat die Tierausbeutung keine Bedeutung mehr.

Für das Leben aller Tiere in Freiheit.

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K A M P A G N E N Schwein ehoc hhaus sc hl i eßen!

Schweinehochhaus schließen Die Kampagne in 2018 Auch dieses Jahr haben wir nicht lockergelassen und von Politik, Ämtern, Betreibern und der Öffentlichkeit lautstark gefordert: „Schweinehochhaus schließen!“ Durch schockierendes Bildmaterial und unzählige Aktionen konnten wir so viel Aufmerksamkeit auf die Schweinezuchtanlage lenken wie noch nie zuvor. Auf sechs Etagen werden in diesem Horrorhaus in Maasdorf in Sachsen-Anhalt Schweine gequält. Unsere Kampagne gegen das Schweinehochhaus hat im März 2018 mit einem gewaltigen Schlag begonnen: Wochenlang haben versteckte Kameras im Schweinehochhaus aufgezeichnet, wie brutal mit den Schweinen und Ferkeln umgegangen wird. So wurden kranke Ferkel brutal auf den Boden geschlagen, um sie zu töten. Die Tiere wurden misshandelt und verletzt. Die Sauen wurden in engen Gitterboxen gehalten, in denen sie sich noch nicht einmal umdrehen können. Immer wieder sah man auf den Aufnahmen, dass die Schweine getreten und geschlagen wurden. Nach Auswertung von über 500 Std. Videomaterial stellten wir erneut Strafanzeige gegen den Betreiber. Wir kämpfen weiterhin dafür, dass die Staatsanwaltschaft endlich gegen das Schweinehochhaus Sanktionen erteilt, und hoffen, dass es zu einer Verurteilung der Tierquäler kommt. RTL Stern TV berichtete live und unser Vorstandsvorsitzender Jan Peifer war erneut zu einem Studiogespräch eingeladen.

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K A M P A G N E N Schwein ehoc hhaus sc hl i eßen! Am 22. April 2018 riefen wir dann zur dritten und bislang größten Demo vor dem Schweinehochhaus auf. Aus ganz Deutschland kamen Aktivisten zusammen, um gemeinsam mit uns ihren Protest gegen das Schweinehochhaus zum Ausdruck zu bringen. Nachdem die Demo von Redebeiträgen, u. a. von unserem Vorsitzenden Jan Peifer, eingeleitet wurde, fanden sich alle zusammen, um mit einer Menschenkette symbolisch gegen die Situation der Tiere im Schweinehochhaus und in der Massentierhaltung zu demonstrieren. Alle Teilnehmer trugen dabei Schilder in Form von Schweinen, auf denen sie ihre Forderungen festhielten und so den Tieren eine Stimme geben konnten. Unterstützt wurden wir vor Ort von der Musikerin Cate Evens sowie vom veganen Foodtruck „Reger Burger“.

„Preis der Herzlosigkeit“ 2018.

Der Niederländer Michiel Taken betreibt mit seiner Firma HET GmbH das Schweinehochhaus und toleriert und verantwortet seit Jahren die dortigen skandalösen und tierquälerischen Zustände. Trotz Bekanntmachung grauenvoller Tierquälerei in seinem Betrieb sah Michiel Taken offenbar nie einen Grund für Änderungen. Auch zu den schrecklichen Aufnahmen vom März 2018 gab er kein Kommentar ab. Jeden Versuch der Kommunikation und Verhandlung seitens des Tierschutzbüros blockte er bislang ab. Ein scheinbar kaltblütiger und profitgieriger Mensch. Deswegen überreichten wir ihm im August den „Preis der Herzlosigkeit“ 2018.

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K A M P A G N E N Schwein ehoc hhaus sc hl i eßen!

Ein kleiner Erfolg gegen das Schweinehochhaus zeigte sich kurze Zeit darauf: Die Hochschule Bonn-RheinSieg und die Universität Bonn verkündeten, dass sie ihre Kooperation mit dem Betreiber des Schweinehochhauses bei Forschungsprojekten ruhen lassen. Wir hatten die Hochschulen kontaktiert, weil sie für ein Forschungsprojekt mit Michiel Taken, dem Betreiber des Schweinehochhauses, kooperiert hatten. Die Hochschulen ließen damit ein ursprünglich bis 2019 laufendes Forschungsprojekt, das mit 700.000 Euro durch das Landwirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen und die Europäische Kommission gefördert wurde, ruhen. Denn mit Tierquälern wie Michiel Taken können und wollen auch Wissenschaft und Forschung nicht zusammenarbeiten. Am 8. Oktober 2018 übergaben wir nach 3 Jahren Laufzeit unsere Petition zur Schließung des Schweinehochhauses an das Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt. Stellvertretend für viele überreichte vor Ort unser Vorstandsvorsitzender Jan Peifer die Unterschriften an Staatssekretär Dr. Ralf-Peter Weber. Symbolträchtig hatten wir die genaue Unterschriftenzahl von 281.882 Stimmen auf einem großen Abrisshammer gekennzeichnet, den wir somit als Hilfsmittel, um dem Schweinehochhaus Einhalt zu gebieten, an das Ministerium übergaben. Mit der Petition haben wir zeigen können, wie unglaublich viele Menschen das Schweinehochhaus geschlossen sehen wollen. Wir bedanken uns noch mal bei allen Unterzeichnern für die Unterstützung!

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K A M P A G N E N Schwein ehoc hhaus sc hl i eßen! Abriss statt Umbau! Das Schweinehochhaus wurde laut Betreiber bis Ende September 2018 leer geräumt, weil das Gebäude umgebaut und „modernisiert“ werden sollte. Der Betreiber hat aber bisher noch nie Anstalten gemacht, an den besonders grausamen Zuständen in seiner Anlage etwas zu ändern, und wir sind uns sicher, dass es bei einer Wiederinbetriebnahme weitergeht wie bisher. Ein leer geräumtes Schweinehochhaus bietet eine Chance, das Gebäude endgültig zu schließen. Weil die Politik, die Ämter und der Betreiber bislang nicht handelten, sind wir in Maasdorf im September mit einem Abrissbagger vorgefahren. Gegen Ende des Jahres deckten wir auf, wie das Schweinehochhaus jedes Jahr von der Europäischen Union Förderungen zugesagt bekommt – und das auch noch, weil sich die Betreiberfirma anscheinend durch besonders hohe Standards im Tierschutz auszeichnen soll. Wir empfanden das natürlich als Skandal und haben deshalb im Oktober wegen Subventionsbetrug eine Strafanzeige gegen den Schweinehochhaus-Betreiber gestellt. Unsere sowie Ihre Steuergelder sollen schließlich nicht Tierquäler finanzieren. Weitere Infos unter: www.schweinehochhaus-schliessen.de

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K A M P A G N E N Breuninger: Lei d und Tod i m Angebot!

ERFOLG! Breuninger wird PELZFREI

Unser größter ERFOLG des Jahres 2018: Breuninger wird pelzfrei! Es ist immer noch kaum zu glauben, aber Breuninger wird pelzfrei, und das nach nur einem einzigen Jahr unserer Kampagnenarbeit! Hier rückblickend eine Chronik unseres Erfolgs:

November 2017: Wie jedes Jahr zur Winterzeit starteten wir auch 2017 eine große Anti-Pelz-Kampagne. Diesmal fiel unsere Wahl auf die Warenhauskette Breuninger – ein Modeunternehmen mit einer langen deutschen Traditionsgeschichte und einem boomenden Handel mit Echtpelz. Breuninger verkaufte Pelz in 13 deutschlandweiten Filialen u. a. in Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig sowie seinem Onlineshop und folgte damit nicht dem Positivbeispiel anderer großer Warenhausketten, die sich schon seit Jahren gegen den Verkauf von Echtpelz aussprechen und auf Fake Fur setzen. Natürlich haben wir ganz zu Beginn versucht, mit Breuninger in Dialog zu treten, aber niemand der Geschäftsleitung war jemals dazu bereit. Unsere mehrfachen Kommunikationsbestrebungen wurden einfach ignoriert. Aus diesem Grund zogen wir unter dem Kampagnennamen Breuninger: Leid und Tod im Angebot! am 18. November erstmalig vor das Unternehmenshauptquartier in Stuttgart. Mit einer aufwendigen Anti-Pelz-Modenschau, präsentiert auf einem 10 m langen Laufsteg, zahlreichen demonstrierenden Teilnehmern sowie einem Bühnenkonzert der tierrechtlich engagierten Sängerin Phoenic gelang uns ein sehenswerter Kampagnenauftakt direkt vor Augen der Unternehmensleitung. Insgesamt drei Tage blieben wir in Stuttgart und zogen u. a. mit einer Nacktdemonstration direkt vor der Filiale nicht nur die Blicke der Passanten, sondern auch mediale Aufmerksamkeit auf uns. Die Kampagne und ihre bundesweite Tour waren damit offiziell eröffnet.


K A M P A G N E N Breuninger: Lei d und Tod i m Angebot!

Dezember 2017: Nach bereits sieben besuchten Städten gingen wir in die 2. Runde und unsere beiden Campaigner reisten weiter von einer Breuninger-Filiale zur nächsten, wo wir mit Straßenaktionen wie dem Tatort mit dauerhafter Soundbeschallung, einer weiteren Nacktdemonstration oder Go-ins insbesondere das Bewusstsein der Passanten für Breuningers Pelzhandel wecken konnten. Auch erfuhren wir prominente Unterstützung von einem unserer Testimonials. So zeigte Tattoo-Model und Labelinhaberin Sandy P. Peng einmal ganzen Körpereinsatz, indem sie sich vor der Stuttgarter Filiale symbolisch für das schreckliche Leid jedes einzelnen Tieres in einen engen Käfig setzte. Das Highlight des Monats jedoch war unsere Vergabe des Negativpreises, mit dem wir Breuninger ganz offiziell in allen Medien zum „Herzlosesten Unternehmen des Jahres 2017“ kürten. Selbst die Tagesschau postete online einen Bericht von unserer Verleihung.

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K A M P A G N E N Breuninger: Lei d und Tod i m Angebot!

Januar 2018: Der Jahreswechsel läutete die dritte Tour ein, bei der unsere Campaigner mit verschiedenen Aktionen ein letztes Mal in Deutschland unterwegs waren. Ganz besonders imposant war dabei die Schaufensterbeklebung der Erfurter Filiale. Die Bilder zeigten gequälte oder gar gehäutete Tiere als Opfer der Pelzindustrie und spiegelten auf diese Weise auch Breuningers skrupelloses Handeln wider. Gleichzeitig wandten wir ein weiteres Druckmittel an, indem wir über 100 Kooperationspartner von Breuninger anschrieben, um sie über die gesellschaftliche Verantwortungslosigkeit des Unternehmens zu unterrichten und zu einer Auflösung der Zusammenarbeit zu überreden. Aber auch unsere Aktivisten und Facebook-Follower haben Engagement gezeigt und sich mit einigen Off- & Onlineaktionen gegen Breuninger einbringen können. Wir haben sowohl zum Telefon-Bashing als auch zum Onlinevoting einzelner Filialen aufgerufen. Auch die Facebook-Kommentarfunktion wurde nicht außer Acht gelassen und bescherte Breuninger viel Arbeit.

Februar 2018: Ein weiteres Mal kam uns die Hilfe eines unserer Testimonials zugute. Kein Geringerer als der bekannte Kriminalbiologe Mark Benecke verfasste einen offenen Brief an Breuningers Geschäftsführung und forderte die Warenhauskette damit ganz persönlich auf, endlich pelzfrei zu werden! Darüber hinaus gab es fortlaufenden Schriftverkehr mit diversen Unternehmen, die wir tatsächlich überzeugen konnten, ihre Kooperation mit Breuninger zu beenden.

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K A M P A G N E N Breuninger: Lei d und Tod i m Angebot!

September 2018: Nach einer saisonbedingten Pause haben wir mit den Vorbereitungen zur erneuten Kampagnenaufnahme begonnen, die für den Winter 2018/19 mit neuen diversen Aktionen geplant war. Dabei wurde auch diesmal als erstes Breuninger selbst von uns kontaktiert. Abermals boten wir einen gemeinsamen Dialog an, welcher unbeantwortet blieb.

Oktober 2018: Breuninger gab am 14.10.2018 offiziell bekannt, ab der Frühjahrsaison 2020 pelzfrei zu werden! Für uns alle eine sehr plötzliche und unerwartete Wendung dieser Kampagne und gleichzeitig ein sehr großer Grund zur Freude! Wir vom Deutschen Tierschutzbüro können Breuninger zu dieser Entscheidung nur beglückwünschen und sehen darin einen Meilenstein in der über 135-jährigen Historie des Unternehmens.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, BREUNINGER! AUF DIE NÄCHSTEN 135 JAHRE OHNE PELZ! DANKE an alle Unterstützer und Förderer dieser Kampagne! Es beweist einmal wieder, dass es sich zu kämpfen lohnt und Ziele gemeinsam erreicht werden!

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K A M P A G N E N T RU CK YO U - T ier transpor te sc hmec ken ni c ht!

TRUCK YOU - Tiertransporte schmecken nicht! Kampagne zeigt Realität der Tiertransporte Um den Menschen die unsagbaren Qualen näherzubringen, die Tiere auf Lebendtiertransporten erleiden müssen, sind wir im Sommer 2018 mit einem umfunktionierten originalen Tiertransporter auf großer Deutschlandtour unterwegs gewesen. Was für ein gigantisches Unterfangen! Ein multimedial aufgerüsteter, knallgrüner Transporter rollte mit unseren Campaignerinnen durch insgesamt 32 deutsche Großstädte und brachte mit Videos und Sound Licht ins Dunkel dieser Höllenfahrten. Die Aufklärungskampagne war ein voller Erfolg! Der umgebaute Tiertransporter wurde komplett umfunktioniert: Äußerlich wurde durch angebrachte Folien der Eindruck vermittelt, in einen echten, grausamen Tiertransporter hineinzusehen. Traurige Schweine, Kühe oder Schafe blickten den Menschen direkt in die Augen. Die Aufschrift „TRUCK YOU – Tiertransporte schmecken nicht!“ zierte unübersehbar das gesamte Kampagnenfahrzeug. Hinter den Luken des Transporters befanden sich Screens, auf denen extra angefertigte Aufklärungsvideos über Tiertransporte liefen. Der Transporter konnte außerdem begangen werden: Über eine Rampe gelangte jeder, der sich dem beklemmenden Gefühl auszusetzen vermochte, in das dunkle Innere des Fahrzeugs. Hier wurden durch eine Soundinstallation Geräusche und herzzerreißende Schreie transportierter Tiere wiedergegeben. Eine große Leinwand zeigte die Augen der Tiere. Tausende Menschen verließen aufgerüttelt und emotional berührt den Ort des Geschehens.

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K A M P A G N E N T RU CK YO U - T ier transpor te sc hmec ken ni c ht!

Auftakt am 1. Juli Am 1. Juli, dem internationalen Tag gegen Tiertransporte, ging es auf dem Alexanderplatz in Berlin los. Über 300 Teilnehmer hatten sich zum Kampagnenauftakt angemeldet, um ein buntes Rahmenprogramm zu erwarten: Bei Reden und Podiumsdiskussionen, u. a. von und mit Aktivistinnen von Animals‘ Angels, der Bundestagsabgeordneten Amira Mohamed Ali (Die Linke), dem Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Dr. Turgut Altug (Bündnis 90/Die Grünen), dem EU-Parlamentarier Stefan Bernhard Eck, der Schauspielerin Katrin Heß oder der Ernährungsberaterin Carmen Hercegfi, wurde viel über die Problematik von Tiertransporten und der Massentierhaltung gesprochen und eine klare Botschaft vermittelt: Das Leid der Tiere muss ein Ende haben! Aufgelockert wurde das von Christin Quander moderierte Programm durch Musikbeiträge von Cate Evens und Séimí, die auch ein musikalisches Symbol setzten. Außerdem waren 40 engagierte Aktivisten mit Extremradsportler Ben Urbanke auf einer symbolischen Fahrraddemonstration um Berlin unterwegs, um ein Zeichen für die Tiere zu setzen.

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K A M P A G N E N T RU CK YO U - T i er transpor te sc hmec ken ni c ht!

Kampagne rollt durch 32 Städte Beflügelt von dem erfolgreichen Auftakt und den ersten positiven Reaktionen, starteten wir also unsere Kampagnentour – durch Deutschlands Norden, Westen, Süden und Osten. Über 230.000 Menschen hatten Sichtkontakt mit unserem Tiertransporter, wir führten über 3.000 persönliche Gespräche und konnten durch das breite Medieninteresse fast 100 Millionen Menschen mit unserer Aufklärungsarbeit erreichen. Und diese erwies sich als besonders vonnöten. Viele Passanten liefen zwar bereitwillig an unseren Stand und auf unsere Petitionslisten zu, um unsere Forderung, Lebendtiertransporte abzuschaffen, zu unterstützen. In den persönlichen Gesprächen zeigte sich allerdings allzu oft, dass die wenigsten die grauenvollen Tiertransporte mit dem System der Massentierhaltung und vor allem mit dem eigenen Konsum in Verbindung bringen konnten. Vielen war nicht bewusst, dass nicht nur Tiere auf dem Weg zum Schlachthof in diesen Lkws transportiert werden, sondern auch Kälber, die ihren Müttern entrissen wurden, sowie Milchkühe, die an einen anderen Ort zur Milchproduktion gebracht werden sollen, oder Schafe und Lämmer, die auf 4-5 Stockwerken transportiert werden dürfen. Kurzum: Wir konnten viele konstruktive Gespräche führen und mit u n se r e m Tw e nty 4 V EG A N -R at g eber vielen Interessierten die Augen öffnen, den Protest gegen die maßlose Ausbeutung der Tiere auch auf dem eigenen Teller beginnen zu lassen, alte Essgewohnheiten aufzubrechen und den Weg in eine tierleidfreie Ernährung anzubahnen. Viele erfahrene wie junge Aktivisten boten uns dabei Unterstützung und halfen uns dabei, noch mehr Menschen zu einem Besuch an unserem Stand und einem Austausch über die Problematik zu bewegen. Die Medien zeigten ebenso viel Interesse an dieser bis dato einmaligen Kampagnenform. Sie fingen unsere Forderungen mit Bild- und Videomaterial ein und teilten ihre Beiträge in Nachrichtensendungen wie in den sozialen Netzwerken. Nicht wenige Besucher informierten uns nach ihrem Besuch am Truck über ihren Sinneswandel und die positive Erfahrung.

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K A M P A G N E N T RU CK YO U - T i er transpor te sc hmec ken ni c ht!

LUSH’s Charity Pot Der britische Kosmetikhersteller LUSH, der bei seinen Produkten einen Fokus auf tierleidfreie Zusammensetzungen und Nachhaltigkeit setzt, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle während der Kampagne. Regelmäßig gibt LUSH gemeinnützigen Vereinen die Möglichkeit, über seinen sogenannten „Charity Pot“ Aufmerksamkeit auf ihre Projekte zu lenken, und wirkt damit finanziell unterstützend. Wir sind sehr dankbar, dass wir in den LUSH Charity Pot aufgenommen wurden und wir mit TRUCK YOU überzeugen konnten. Zusätzlich veranstaltete LUSH zahlreiche Charity Pot Events in seinen Filialen in ganz Deutschland, um auf unsere Kampagne TRUCK YOU aufmerksam zu machen.

TESTIMONIALS – prominente Unterstützung Dass Lebendtiertransporte absolute Höllenfahrten sind, bestätigten uns auch viele bekannte Persönlichkeiten ganz öffentlich. Schauspielerin Katrin Heß, bekannt aus Alarm für Cobra 11, konnte es kaum erwarten, uns tatkräftig bei der Aufklärung zu unterstützen und die Reichweite unserer Arbeit noch zu vergrößern. So war sie bereits bei der ersten Presseaktion Ende Juni vor dem Brandenburger Tor in Berlin dabei. Der Hairstylist und Fotograf Armin Morbach, bekannt auch aus Germany‘s Next Topmodel, fertigte für uns ein eigenes Statement-Video an. In München vor dem Rathaus durften wir auch ihn persönlich begrüßen. Er wollte sich nicht nur selbst ein Bild des tourenden Trucks machen, sondern auch seiner Unterstützung unserer Arbeit Nachdruck verleihen. Ariane Sommer, Autorin und Hobby-Köchin, hat ebenfalls TRUCK YOU ihre Stimme gegeben und sogar unseren Twenty4VEGAN-Ratgeber mit eigens dafür kreierten SmoothieRezepten bereichert. Unfassbar viele Menschen wollten sofort etwas gegen diese grausamen Umstände in der Massentierhaltung unternehmen. Zum Glück gab es etwas, dass wir jedem mit an die Hand geben konnten: Mit Twenty4VEGAN einfach mal einen Tag vegan probieren. So werden keine Tiere gequält, sondern leckere neue Rezepte auf pflanzlicher Basis ausprobiert. Ein großes Dankeschön noch einmal an alle Unterstützer, die TRUCK YOU so erfolgreich gemacht haben! Weitere Infos unter: www.truckyou.de und www.twenty4vegan.de

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K A M P A G N E N Twenty4V EGAN - Vegan geht i mmer !

Twenty4VEGAN - Vegan geht immer!

VEGAN VEGAN GEHT GEHT IMMER. IMMER. | | twenty4vegan.de twenty4vegan.de

„Was kann ich persönlich gegen Tierquälerei machen?“ ist die Frage aller Fragen, egal welches Thema der Massentierhaltung im Fokus unserer Arbeit steht. Seit 2018 haben wir nicht nur eine Antwort, sondern ein gesamtes Repertoire an Hilfestellungen zu bieten: leckere Rezepte, hilfreiche Informationen und Tipps & Tricks rund um das Thema vegan. Wir wollten den Menschen aufzeigen, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, dass weniger Tiere leiden müssen, und wie wir gemeinsam Tierleben retten können. Und eine einfache Möglichkeit, sich gegen die systematische Ausbeutung von Tieren zu positionieren, ist eine vegane Lebensweise. Um dies für jeden Neuling einfacher zu gestalten, haben wir unsere Kampagne Twenty4VEGAN ins Leben gerufen! Damit wollen wir möglichst viele Menschen dazu einladen, sich zunächst einen Tag vegan zu ernähren - und so nach und nach motiviert und begeistert zu sein, auch langfristig auf ein komplett tierleidfreies Leben umzusteigen! Jeder, der sich bei Twenty4VEGAN anmeldet, bekommt per E-Mail fantastische vegane Rezepte und jede Menge spannende und interessante Hintergrundinfos zu veganer Ernährung. Vollkommen kostenlos natürlich. Die Rezepte stammen größtenteils von dem bekannten Starkoch Björn Moschinski, der unsere Kampagne Twenty4VEGAN tatkräftig unterstützt. So wird der Start in einen veganen Tag und in ein veganes Leben besonders leicht.

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K A M P A G N E N Twenty4V EGAN - Vegan geht i mmer ! Auf www.twenty4vegan.de können Sie sich sowohl anmelden als auch eine bunte Mischung aus Informationen zu den besten Tierrechtsfilmen, wichtigen Ernährungstipps, veganen Mythen, positiven Veränderungen für Tiere, Umwelt und Menschen finden. Vielleicht denken Sie, dass es schwierig ist, etwas Pflanzliches im Supermarkt zu finden oder selber tierleidfrei zu kochen? Ganz im Gegenteil! Wir zeigen, dass vegan ganz einfach sein kann – und außerdem lecker, gesund und vielseitig. Der Einsatz für die Tiere kann Spaß machen, neue bunte Welten eröffnen und muss nicht immer schwierig sein: Das zeigt Twenty4VEGAN. Überzeugt von diesem Ansatz waren auch unsere Kooperationspartner von Veggie Hotels und die vegane Autorin und Rohkost-Liebhaberin Ariane Sommer! Veggie Hotels startete ein tolles Gewinnspiel mit uns. Hier konnten Teilnehmer von Twenty4VEGAN ein ganzes Wochenende in einem Biohotel für zwei Personen gewinnen. Ariane Sommer kreierte eigens für Twenty4VEGAN angefertigte Smoothie-Rezepte. Was für ein gelungener Start für unsere Kampagne! Weitere Informationen unter: www.twenty4vegan.de PS: Vegan sein kann Berge versetzen! Es bietet die Möglichkeit, ein Leben zu führen, ohne Tiere zu quälen oder zu töten. Es bewirkt ein Umdenken in der Gesellschaft, es tut der Umwelt gut und dem eigenen Körper. Veganismus tut niemandem etwas, er tut nur eins: gut. Probieren auch Sie es jetzt aus und melden sich bei Twenty4VEGAN an!

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U N D E R C O V E R - R E C H E R C H E N Wi r dec ken auf

Geboren, um zu sterben: Unfassbar! Staatsanwaltschaft Oldenburg stellt das Verfahren gegen Tierquäler ein! Im Jahr 2017 brachte unsere Undercover-Recherche in einer Schweinezuchtanlage in Zeven Erschreckendes ans Licht. Jährlich bringen dort bei Bremen ca. 2.500 Zuchtsauen Tausende Ferkel zur Welt, denen man keine medizinische Versorgung zukommen lässt. Viele dieser erst frisch geborenen Tiere leiden nach kurzer Zeit an offenen Wunden oder schmerzhaften Entzündungen. Darüber hinaus schlägt man hier durch Krankheit geschwächte Tiere einfach mit dem Kopf gegen den Betonboden. Manche der Tiere überleben mit Absicht diesen Vorgang nicht, andere landen noch lebend im Mülleimer, wo sie elendig verenden. Wir hatten Strafanzeige gegen diese von uns dokumentierten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gestellt, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Doch trotz des vorliegenden und eindeutigen Videomaterials hat die zuständige Staatsanwaltschaft Oldenburg ihr Ermittlungsverfahren „mangels hinreichenden Tatverdachts“ im Sommer 2018 einfach eingestellt. Für uns ist dies absolut nicht nachvollziehbar und ein schrecklicher juristischer Skandal, dass Tierquäler unter dem Schutzmantel der Justiz einfach ungehindert weitermorden dürfen! Wir akzeptierten diese falsche Entscheidung nicht und haben dagegen Beschwerde eingelegt. Denn jemand muss den täglich Qualen erleidenden Tieren eine Stimme geben.

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U N D E R C O V E R - R E C H E R C H E N Wi r dec ken auf

TIERQUÄLEREI SOWEIT DAS AUGE REICHT!

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U N D E R C O V E R - R E C H E R C H E N Wi r dec ken auf

Schlachthof unzensiert: Undercover- Recherche deckt auf, wie die Realität in deutschen Schlachthöfen aussieht! Im Rahmen unserer Undercover- Recherche in einem der größten Rinderschlachthöfe Deutschlands deckten wir auf, wie die Realität in deutschen Schlachthöfen aussieht. Über mehrere Wochen hatten Tierrechtler den Rinderschlachthof der Standard-Fleisch GmbH & Co. KG in Oldenburg observiert und die dort anhaltenden Zustände mit versteckten Kameras dokumentiert. Die entstandenen Videos zeigten, wie eine Vielzahl von Rindern und ausgedienten Milchkühen unzureichend und nicht fachgerecht betäubt wurden und, obwohl sie augenscheinlich bei Bewusstsein waren, noch lebend gestochen und getötet wurden. Darüber hinaus wurden Tiere illegal bis zu 28 Mal mit Elektroschockern malträtiert, mit Treibpaddeln oder anderweitig gewaltsam aus ihren Boxen getrieben und vorsätzlich Verletzungsgefahren ausgesetzt. Zudem dokumentierten die Aufnahmen auch, dass anwesende Mitarbeiter des Veterinäramts dabei zusahen und nicht einschritten. Wir hatten daraufhin umgehend Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Oldenburg gestellt und forderten die Schließung.

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U N D E R C O V E R - R E C H E R C H E N Wi r dec ken auf Um mit den Bildern an die Öffentlichkeit zu gehen, luden wir bundesweit schreibende Journalisten zu unserer Pressekonferenz ein. Vor den Augen der Medienvertreter diverser Fernsehsender wie ARD, ZDF, NDR, Sat1, RTL und Zeitungen wie Welt oder BILD präsentierte unser Vorstandsvorsitzender, Jan Peifer, zusammen mit einer Veterinärärztin sowie Rechtsanwältin die zweifellos rechtswidrigen Zustände in diesem Betrieb. Im Anschluss an die Konferenz protestierten wir mit einigen Aktivisten direkt vor dem Schlachthof und forderten erneut die sofortige Schließung des Betriebs. Einen Tag nach Veröffentlichung unserer Undercover- Recherche zeigten sich bereits die ersten Kooperationspartner des Schlachthofs entsetzt über die abscheulichen Bilder. Der Tiefkühlprodukte-Hersteller Frosta wie auch die Bünting-Gruppe, zu der die Supermärkte Famila-nordwest, Markant, Combi und Jibi zählen, sowie auch die Handelsketten Aldi, Lidl und EDEKA kündigten daraufhin mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem Schlachthof. Dies schien zusammen mit dem öffentlichen Medienecho den Schlachthof derart unter Druck setzen, dass dieser den Betrieb Mitte November stilllegte. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 3,5 Millionen Rinder in über 3000 Betrieben geschlachtet. Trotz gesetzlicher Vorgaben gibt es in Schlachthäusern regelmäßig Fälle von Gesetzesverstößen und Tierquälerei. Die aufgedeckten Zustände in Oldenburg sind ein weiterer Fall in einer Reihe von extremen Skandalen in deutschen Schlachthöfen im Jahr 2018. Es wurden bereits sechs Schlachthöfe temporär oder dauerhaft wegen Tierquälerei und anderen Gesetzesverstößen geschlossen, nachdem Tierrechtler Undercover-Recherchen durchgeführt haben. Die Aufnahmen sind ein trauriges Beispiel dafür, wie das System an allen Ecken und Enden versagt. Der einzige und nachhaltigste Weg, Bilder dieser Art zu vermeiden, ist ein Ende der Massentierhaltung und ein Umstieg zu veganer Ernährung.

ÜBER 50% DER TIERE WURDEN Z. B. DURCH MEHRFACHELEKTROSCHOCKS GEQUÄLT!

RINDER WURDEN BEI VOLLEM BEWUSSTSEIN ABGESTOCHEN!

AUSGEDIENTE MILCHKÜHE WURDEN GRUNDLOS GESCHLAGEN UND GETRETEN!

KONTROLLINSTANZEN SAHEN TATENLOS DABEI ZU!

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A K T I O N E N T iertransp or te si c htbar mac hen!

Mahnwache in Perleberg: mit 200 Aktivisten die größte ihrer Art. Eine Woche vor unserem offiziellen Kampagnenstart der „TRUCK YOU – Tiertransporte schmecken nicht!“-Tour haben wir vom Deutschen Tierschutzbüro zusammen mit der Tierrechtsgruppe Save Movement Germany am 22. Juni 2018 eine offizielle Mahnwache vor einem Schweineschlachthof im norddeutschen Perleberg organisiert. Gemeinsam konnten wir dort über 200 teilweise internationale Aktivisten mobilisieren und so zusammen mit allen an der in Deutschland bis dahin größten Mahnwache dieser Art teilnehmen. In Perleberg, einem Ort genau zwischen Berlin und Hamburg, unterhält der internationale Fleischgroßkonzern VION eines seiner Massenschlachthäuser. Bis zu 5.000 Schweine werden hier täglich im Akkord geschlachtet und zerstückelt wieder vom Hof gefahren. Alle 30 Minuten fährt dort an einem normalen Arbeitstag ein Transporter vor, um die dann noch lebendigen Tiere abzuliefern. Um den Lebewesen in dieser Situation überhaupt näherzukommen, haben wir nach Absprache und mithilfe der Polizei direkt vor der Einfahrt zum Schlachthof die einzelnen Tiertransporter angehalten. Auf diese Weise konnten wir diesen Tieren kurz vor ihrem Tod für wenigstens einen einzigen Augenblick ihres Lebens einen Moment der Aufmerksamkeit, Achtung und des Respekts schenken. Gleichzeitig dient uns diese kurze Gelegenheit dazu, kontrolliert Bildaufnahmen von den Tieren zu machen, um somit ihren Zustand während des Transports zu dokumentieren und dieses an die Öffentlichkeit zu bringen.

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A K T I O N E N T iertransp or te si c htbar mac hen!

12 Stunden Mitgefühl für die Tiere Bei unserer gemeinsamen Mahnwache mit der Tierrechtsgruppe Wittlich Pig Save fanden sich am 21. Juli insgesamt 70 Aktivisten vor dem Schweineschlachthof in Wittlich zusammen. Das Schlachthaus verzeichnet nach eigenen Angaben 90 Prozent der gesamten Schweineschlachtungen im Bundesland Rheinland-Pfalz für sich und ist damit jährlich für den Tod von 1 Million Tieren verantwortlich! Jeden Tag fahren in den Hof mindestens 25 Transporter mit Schweinen ein, die ihn nicht mehr lebendig verlassen werden. Die Besonderheit dieser Mahnwache lag in der Uhrzeit, zu der sie stattgefunden hat. Zusammen mit den engagierten Aktivisten standen wir dort die ganze Nacht von 01:00 Uhr bis 13:00 Uhr am nächsten Mittag und legten während dieser 12 Stunden symbolisch Blumen nieder oder Schweigeminuten für die Tiere ein. Zu einer großen Enttäuschung führte allerdings die Tatsache, dass trotz der Anmeldung einer explizit friedlichen Aktion wir uns aufgrund eines plötzlichen Widerspruchs der Polizei den Tieren zu keiner Zeit nähern durften. Wir waren gezwungen, die ganze Zeit innerhalb eines abgesperrten Bereichs zu bleiben, und konnten auf diese Weise den Tieren das letzte Geleit leider nicht geben!

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A K T I O N E N Sex statt Ei er !

Zu Ostern mehr Sex statt Eier!

SEX STATT EIER!

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Mit einer etwas anderen Osteraktion machten unsere Aktivistinnen im März 2018 auf dem Alexanderplatz in Berlin auf das Leid der Millionen Legehennen in Deutschland aufmerksam. Unter dem Motto „Sex statt Eier!“ verteilten sie in Bunny-Kostümen Kondome, um die Leute zu mehr Liebe statt dem Konsum von Eiern zu bewegen und so ein tierleidfreies Osterfest für alle zu ermöglichen. Die verschiedensten Medien fühlten sich von der Aktion angezogen, ebenso wie zahlreiche Passanten, die die Forderung der Häschen mit einem Schmunzeln annahmen. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche 200 Eier pro Jahr. Viele Konsumenten sind sich allerdings nicht über das Leid und die Qualen bewusst, die hinter der Eierproduktion stehen. In einer natürlichen Umgebung legen Hennen nur etwa fünf Eier im Jahr, die sie für 21 Tage ausbrüten. In der Massenproduktion wird der natürliche Fortpflanzungstrieb der Tiere jedoch schamlos ausgebeutet, sodass die Hennen bis zu 300 Eier pro Jahr legen müssen. 12 Prozent der Legehennen fristen in Deutschland immer noch ein kurzes, grausames Leben in Käfighaltung, in der Antibiotikazusätze im Kraftfutter an der Tagesordnung sind. In einer umfangreichen Undercover-Recherche haben wir 2017 aufgezeigt, dass nicht nur die Käfighaltung (Kleingruppenhaltung) und Bodenhaltung tierquälerisch sind, sondern dass selbst Freiland- und Biohühner in riesigen Ställen übereinandergestapelt gehalten werden. Verlieren die Hennen an Produktivität, bedeutet dies den sicheren Tod im Schlachthof, wo kein Unterschied zwischen Tieren aus konventioneller oder Biohaltung gemacht wird. Mehr Informationen unter: www.tierschutzbuero.de/ei-tierquaelerei/

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A K T I O N E N Grüne Woc he 2 0 1 8

Die Tagesschau berichtet über unsere Störaktion bei der Eröffnung der Grünen Woche Zum mittlerweile 8. Mal in Folge gelang es unseren Aktivisten, den offiziellen Eröffnungsrundgang der Internationalen Grünen Woche zu stören. Die Grüne Woche, als international wichtigste Messe zu den Themen Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau, bietet uns jährlich im Januar einen geeigneten Schauplatz, um vor den Augen der Politiker und ihrer Gäste sowie vor zahlreich erschienener Presse darauf aufmerksam zu machen, dass Massentierhaltung alles andere als GRÜN ist. Unsere Kritik galt auch diesmal insbesondere dem Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, der aus unserer Sicht lediglich als Marionette der hiesigen Agrarwirtschaft fungiert und bis dato nichts Nennenswertes für die Tiere erreicht hat. So hatte er z. B. zu Beginn 2017 im Rahmen einer groß angelegten Kampagne versprochen, das Kükenschreddern zu verbieten, welches bis heute unverändert praktiziert wird. Aus diesem Grund waren unsere lauten Forderungen nicht zu überhören: „Tiere brauchen Rechte!“ und „Tierausbeutung stoppen!“ Denn es vergeht kein Jahr, in dem wir nicht in der Nutztierindustrie unhaltbare Zustände aufdecken. Es sind oftmals unvorstellbare Qualen, unter denen die Wesen ihr Leben fristen oder für ihr Fleisch getötet werden. Was daran grün sein soll, verstehen wir bis heute nicht! Aber solange es Messen wie die Grüne Woche gibt, die mittels realitätsferner PR-Plakate ihren Besuchern Bilder von vermeintlich glücklichen Kühen und Schweinen als Wirklichkeit verkaufen, werden auch wir weiter unsere Plakate ausrollen! Ganz besonders freute uns dieses Jahr im Übrigen die Erwähnung unserer Aktion in der abendlichen Tagesschau, die damit unserem Anliegen zu einer bundesweiten Medienwirksamkeit verhalf.


A K T I O N E N Lieber nac k t al s i m Pel z!

Für Fashion und Lifestyle sollte kein Tier sterben Januar ist Fashion-Week-Monat in Berlin und war so auch Anlass für uns, wieder einmal die Präsentation tierquälerischer Pelze auf der internationalen Modenschau an den Pranger zu stellen. Mit sechs Aktivisten demonstrierten wir daher splitterfasernackt in einer kurzen und kalten Aktion vor dem ewerk in Berlin und zeigten den Veranstaltern der Modemesse: „Lieber nackt als im Pelz, Fashion Week werde pelzfrei!“ Die Mehrheit der Gesellschaft lehnt Echtpelz als Modebestandteil entschieden ab. Viele Passanten und Autofahrer begrüßten daher die mutige Aktion und zeigten sich entsetzt, dass die Fashion Week bis 2018 noch immer Echtpelz zeigte und anbot. Jedes Jahr müssen ca. 100 Millionen Pelztiere in engen Käfigen leiden und werden unter grausamen Bedingungen gezüchtet, gehalten und am Ende brutal für die Modeindustrie getötet. Viele dieser Echtpelzprodukte stammen aus Ländern, in denen es nur sehr schlechte bzw. gar keine Tierschutzgesetze gibt. Hinzu kommt, dass Kunstpelz kaum noch von Echtpelz zu unterscheiden ist, auch der Preis gibt über die Herkunft der Accessoires keinen verlässlichen Aufschluss mehr. Viele weltbekannte Modedesigner wie Hugo Boss, Gucci oder Michael Kors haben sich daher bereits vor Jahren bewusst dazu entschieden, auf Echtpelz in ihren Modelinien zu verzichten. Denn es ist schlichtweg unmöglich, Wildtiere in Käfigen zu halten – artgerecht ist nur die Freiheit. Daher freuten wir uns, im Herbst 2018 davon zu erfahren, dass die Berliner Fashion Week ab 2019 nur noch pelzfreie Modeschauen zeigen wird. Abermals ein voller Erfolg für die Tiere!

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A K T I O N E N T iertranspor te stoppen!

In Brandenburg haben wir einen Tiertransporter angehalten und zur Anzeige gebracht. Eine der größten Forderungen an die EU-Kommission im Rahmen unserer „TRUCK YOU – Tiertransporte schmecken nicht!“-Kampagne lautete: Mehr Kontrollen! Denn gerade mal 1 % aller Tiertransporte auf deutschen Straßen wird jemals einer Kontrolle unterzogen und so verwundert es nicht, dass man immer wieder auf schockierendes Material entsetzlicher Szenen trifft. Wir selbst sind im Juli 2018 Zeugen eines Szenarios geworden, welches unseren direkten Einsatz forderte. In der Nähe von Brandenburg begegneten wir auf der A9 einem Tiertransporter, in dessen Inneren sich eine Metallklappe gelöst hatte. Diese Klappe hatte eigentlich die Funktion, die in den einzelnen Buchten transportierten Schweine voneinander zu trennen, bewegte sich aber in diesem Fall völlig unkontrolliert hin und her. Dabei verletzte das Metall die Tiere nicht nur im Gesicht, sondern einige der Sauen blieben bei dem Versuch, die Bucht zu wechseln, sogar unter ihr stecken. Nach einem Anruf bei der Polizei konnten wir gemeinsam mit den Behörden den Transporter stoppen und auf einem Parkplatz legal kontrollieren. Mit großem Bedauern mussten wir feststellen, dass den Tieren trotz extremer Hitze kein Tropfen Wasser zur Verfügung stand und viele von ihnen bereits Schaum vorm Mund aufwiesen. Aber grausamerweise sind Trinkvorrichtungen bei einer Fahrt bis zu vier Stunden keine Pflicht, egal wie viel Durst die Tiere erleiden! Darüber hinaus bestätigte es sich, dass von der kaputten Klappe eine Dauergefahr ausging und die Bucht durch das eigenständige Wechseln der Tiere deutlich überfüllt war. Der Einsatz dieses defekten Fahrzeugs verstieß somit gegen die Verordnung und hätte an Ort und Stelle beendet werden müssen. Allerdings einigten wir uns darauf, den Tieren den zusätzlichen Stress eines erneuten Verladens nicht zuzumuten, und so wurden sie leider auf direktem Weg zum nächstliegenden Schlachthof gebracht. Wir dagegen haben diesen Vorfall zur Anzeige gebracht und werden den Spediteur dieses illegalen Transports zur Rechenschaft ziehen.

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V E R A N S T A L T U N G E N Events i n 2 0 1 8

Mit TRUCK-YOU-Kampagne beim größten veganen Fest Europas Zum 11. Mal bereits fand in Berlin das Vegane Sommerfest statt und natürlich waren auch wir vom Deutschen Tierschutzbüro als Tierrechtsorganisation wieder mit dabei. Mit 130 Ausstellern verschiedener Art und über 65.000 Besuchern verwandelte sich der Alexanderplatz Ende August für drei Tage in eine vegane Insel mit viel Input für Kopf und Magen. Schon seit Jahren gilt die von ProVeg Deutschland e. V. organisierte Veranstaltung als das größte vegane Fest Europas und begeistert nicht nur die Berliner mit einem abwechslungsreichen Angebot aus Vorträgen, Workshops und Essen, Essen, Essen – und alles ohne Tierleid. Doch 2018 war für uns in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr. Wir konnten nicht nur am üblichen Stand unsere Tierrechtsarbeit und geretteten Patentiere vorstellen, sondern stellten auch in diesem Rahmen unsere „TRUCK YOU – Tiertransporte schmecken nicht!“-Kampagne in den Mittelpunkt unserer Präsenz und Aufklärungsarbeit. Damit wurde unser Truck abermals zu einem visuellen Hingucker und auch hier nutzten viele Menschen die Gelegenheit, zum ersten Mal in ihrem Leben einen echten Tiertransporter zu begehen oder sich die informativen Videos mit vielen Schockfakten über Tiertransporte anzusehen. Gleichzeitig – und wo könnte es passender sein – boten wir mithilfe unserer Twenty4VEGAN-Kampagne allen Interessierten an, beim Start in ein veganes Leben zu helfen. Last but not least hielt unser Vorstandsvorsitzender Jan Peifer einen Vortrag über TRUCK YOU und erläuterte an dieser Stelle sowohl die Notwendigkeit einer solchen Kampagne als auch ihren Entstehungsprozess von der Ideenfindung bis zur Umsetzung in Form einer deutschlandweiten Tour mit über 100 Millionen erreichter Menschen.

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V E R A N S T A L T U N G E N Events i n 2 0 1 8

Hand in Hand für Tierrechte Anlässlich des 25. Weltvegantages hatte sich das Tierrechtsaktivistenbündnis e. V. aus Hamburg eine besondere Aktion ausgedacht: In einem Rekordversuch wollten sie Tierrechtsorganisationen, -stiftungen und -vereine rund um die Binnenalster und auf dem Jungfernstieg in der Hansestadt zusammenbringen, um „Hand in Hand für Tierrechte“ ein Zeichen zu setzen und gemeinsam mehr für die Tiere bewirken zu können. Natürlich wollten auch wir uns die Möglichkeit nicht entgehen lassen, und nahmen mit unserem TRUCK-YOU-Tiertransporter und Tausenden anderen Aktivisten teil. Der Weltrekord für die längste Menschenkette für Tierrechte wurde geknackt! Nach dem Official Animal Rights March im August in Berlin mit über 3.000 Teilnehmern sticht die Veranstaltung als zweitgrößte Demonstration in Deutschland zum Thema Tierrechte hervor. Mit unserem umfunktionierten Tiertransporter konnten wir wieder einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über Massentierhaltung leisten und vielen einen Einblick in die grausame Realität der Tiertransporte geben. Wir konnten einige unserer Vereinsmitglieder am Truck begrüßen, aber auch neue Interessierte für unsere Arbeit begeistern. Beim anschließenden Demomarsch durch die Hamburger Innenstadt konnten zudem weitere Menschen davon überzeugt werden, sich mehr für die Tiere, eine bessere Zukunft und gesündere Umwelt einzusetzen.

Gemeinsam gegen Tiertransporte Bereits vor dem Start unserer TRUCK-YOU-Kampagnentour im Juli 2018 erhielten wir die Anfrage der Lebenshilfe Kuh & Co. e. V. aus Nordrhein-Westfalen, Teil des geplanten Protesttages gegen Tiertransporte in Köln zu sein. Aufgrund des ungewissen Verlaufs unserer Aufklärungstour durch Deutschland konnten wir erst im letzten Moment unsere Teilnahme zusagen. Sehr zu unserer Freude, denn die Kundgebung war ein richtiger Erfolg! Den Organisatoren war es gelungen, für die Kundgebung die verschiedensten Tierrechts- und Tierschutzparteien sowie politische Organisationen zusammenzubringen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen und für eine Abschaffung der qualvollen Lebendtiertransporte zu demonstrieren. Unser umfunktionierter und multimedialer Tiertransporter war wieder einmal ein Highlight und so konnten wir noch viele Unterschriften für unsere Petition zur Abschaffung von Tiertransporten sammeln und mit unserem Twenty4VEGAN-Ratgeber zahlreiche Interessierte über einen Einstieg in eine rein pflanzliche Lebensweise aufklären. Viele Aktivisten, die uns in den unterschiedlichen Städten unterstützen, waren ebenfalls vor Ort und es gab herzliche Wiedersehen. Gemeinsam können wir Dinge verändern und das war in Köln für alle spürbar.

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P O L I T I K

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R E C H T

Kampf gegen di e Ag rar l obby

Die Mehrheit steht hinter uns! Das System der Massentierhaltung führt unweigerlich zu Leid und Tod für Tiere. Dabei ist es am Ende egal, wie gut oder schlecht die Zustände in Betrieben sind, die Tiere halten. Solange wir es als Gesellschaft jedoch noch nicht geschafft haben, dieses System hinter uns zu lassen, sollte es das Mindeste sein, dass in diesen Betrieben die Tierschutzgesetze eingehalten werden und Tiere so wenig wie möglich leiden müssen. Die Realität ist jedoch leider eine andere und ein zentraler Aspekt unserer Arbeit ist es, Missstände in solchen Anlagen aufzudecken, um den Tieren stellvertretend eine Stimme zu geben. Dies können wir vor allem durch Video- und Bildmaterial aus Tierbetrieben, das Aktivisten aufzeichnen und uns zur Veröffentlichung übergeben. Und schon oft genug sind erst so extreme Fälle von Tierquälerei aufgedeckt worden, da die Behörden versagt hatten. Doch nun wollen die Vertreter von CDU, FDP und AfD uns und anderen Tierrechtsorganisationen die Gemeinnützigkeit entziehen und uns so die Arbeitsgrundlage, um Tierquälerei öffentlich zu machen, wegnehmen. Die Begründung: Kontrollen durch Tierrechtler wären nicht nötig und wären zu verurteilende Straftaten. Um uns gegen diese falschen und haltlosen Vorwürfe zu wehren und der Politik aufzuzeigen, dass auch die Bevölkerung und ihre Wähler der Ansicht sind, dass es notwendig ist, Missstände aufzudecken und unsere Arbeit zu unterstützen, gaben wir gemeinsam mit PETA, Animal Equality, Tierretter.de, Soko Tierschutz und ARIWA eine repräsentative Umfrage beim Forschungsinstitut Emnid in Auftrag. Und das Ergebnis war klar: Über 82 % der Befragten sprachen sich dafür aus, dass das Erstellen heimlicher Aufnahmen durch Aktivisten gerechtfertigt ist, wenn dadurch Tierquälerei aufgedeckt wird! Und sogar über 85 % sind der Überzeugung, dass es stärkere Tierschutzkontrollen geben soll. Die Einzigen, die davor scheinbar die Augen verschließen, sind die Politiker von CDU, FDP und AfD. Doch die Umfrage zeigt: Die Bevölkerung will mehr Tierschutz und vor allem mehr Kontrollen – für die sich außer uns niemand verantwortlich zu fühlen scheint. Und deshalb werden wir natürlich mit unserer Arbeit weitermachen!

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Kam pf gegen di e Ag rar l obby

Alle 17 Jahre werden Tierhaltungsbetriebe durchschnittlich kontrolliert!? Dass erst durch unsere Arbeit immer wieder extreme Missstände in der Massentierhaltung aufgedeckt werden, liegt auch zu einem großen Teil daran, dass die staatlichen Kontrollen, die zumindest die Einhaltung der herrschenden Tierschutzgesetze überprüfen sollten, viel zu schwach sind. Dies hatte sich im Juli 2018 noch einmal ganz offiziell bestätigt. Auf eine Kleine Anfrage der FDP zu Kontrollen in Tierbetrieben antwortete die Bundesregierung mit sehr detaillierten Zahlen, die mehr als schockierend sind. Denn nach dieser Aufstellung werden in Deutschland im Durchschnitt nur alle 17 Jahre Kontrollen in Betrieben mit Tierhaltung durchgeführt! Und das ist an sich nur die Spitze des Eisbergs. Denn gerade in Bundesländern, in denen besonders viel Nutztierhaltung vorhanden ist, sind die Kontrollzahlen am alarmierendsten. In Niedersachsen (95.000 Nutztierbetriebe) sind es durchschnittlich nur alle 21 Jahre, in Baden-Württemberg (82.000 Betriebe) alle 19 Jahre und in Bayern, mit 150.000 Nutztierbetrieben, sogar nur alle 50 Jahre! Das sind Zahlen, die kaum vorstellbar sind. Der auffälligste Grund dafür ist schnell gefunden: Es fehlt an Personal. Insgesamt gibt es nur 15.000 Stellen für 640.000 zu kontrollierende Betriebe in Deutschland. Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass dies niemals zu ausreichenden und guten Kontrollen führen kann. Und wenn dann doch einmal kontrolliert wird, gibt es immer wieder Verstöße. Zum Beispiel gab es 2017 in Niedersachsen Kontrollen in 4.487 Betrieben – und bei 1.326 davon gab es Beanstandungen! Eines ist klar: An diesen Zuständen muss sich etwas ändern! Es kann nicht sein, dass Tiere unter der Unfähigkeit der zuständigen Behörden und fehlendem Personal noch mehr leiden als sowieso schon in der Nutztierindustrie. Daher fordern wir ganz klar mehr Kontrolleure, stärkere und regelmäßigere Kontrollen und, dass ab sofort keine Genehmigungen für die Erweiterung oder den Neubau von Tierhaltungsanlagen erteilt werden. Und das sollten natürlich nur die kurzfristigen Sofortmaßnahmen sein. Die aktuellen Zahlen und derzeitigen Zustände unterstreichen einmal wieder unsere Forderung: Massentierhaltung gehört abgeschafft!

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Kampf gegen di e Ag rar l obby

Wie Parteien unsere Tierrechtsarbeit mit Füßen treten. 2018 haben mehrere deutsche Parteien versucht, sich durch Angriffe gegen Tierrechtsorganisationen, Tierschützer und Aktivisten zu profilieren. Dabei wurden viele Tatsachen verdreht, falsche Anschuldigungen gemacht und Informationen verbreitet, die davon zeugten, dass die Initiativen der Parteien vor allem der Lobby der Massentierhaltung nutzen und Organisationen wie uns mundtot machen sollten. Hintergrund der Stimmungsmache war hauptsächlich, dass Organisationen wie uns, die sich für Tierrechte einsetzen, die Gemeinnützigkeit entzogen werden sollte. Das würde bedeuten, dass wir unsere Arbeit als Verein nicht mehr so durchführen könnten wie bisher – an sich würde dies uns sogar die gesamte Grundlage unseres Einsatzes für die Tiere entziehen. Die Begründungen dafür sind jedoch vor allem eines: haltlos. Angestoßen wurde die Thematik auch und gerade zu Beginn sehr prominent durch die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU. Bei der Frage nach Kontrollen des Tierschutzes in der Landwirtschaft nahm sie ganz klar die Seite der Agrarlobby ein. Denn sie machte klar, dass die staatlichen Kontrollen in Nutztierbetrieben vollkommen ausreichend wären, und verurteilte Tierrechtsaktivisten, die in solche Betriebe einsteigen, um Bildmaterialien von Missständen aufzuzeichnen. Und damit auch Organisationen wie uns, die diese Bilder veröffentlichen, um aufzuzeigen, welche Qualen in der Massentierhaltung vorherrschen. Fälschlicherweise sprach Klöckner in diesem Zusammenhang immer von „Stalleinbrüchen“ – was allein schon fehlerhaft ist, da es sich höchstens um Fälle von Hausfriedensbruch durch die engagierten Aktivisten handeln würde. Und dass genau diese Aktivitäten immer wieder nötig sind, zeigen die erschreckenden Zahlen über viel zu wenige und schlechte Kontrollen und die dafür immer wieder aufgedeckten Missstände durch so entstandenes Videomaterial. Auch, dass sowohl das Oberlandesgericht Naumburg als auch der Bundesgerichtshof erst in diesem Jahr in Bezug auf solche Bildproduktionen zugunsten von Tierrechtsaktivisten und Tierrechtsorganisationen entschieden haben, scheint der Ministerin bei ihrer Unterstützung für die Agrarlobby entgangen zu sein. Die Gerichte entschieden nämlich so, wie man es sich wünschen wollte: für das Wohl und Recht der Tiere und gegen die rein wirtschaftlichen Interessen der ausbeuterischen Massentierhaltung.

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Kam pf gegen di e Ag rar l obby

Auf den von Julia Klöckner gestarteten Zug sprangen daraufhin aber auch die FDP-Fraktionen in Niedersachsen, Baden-Württemberg und im Bundestag und auch die AfD mit auf. In mehreren Anträgen und Kleinen Anfragen in Landesparlamenten und im Bundestag forderten die Parteien, dass Tierrechtsorganisationen wie uns die Gemeinnützigkeit entzogen wird. Begründet wurde dies unter anderem mit kritisierten, aber längst veralteten Kampagnen anderer Organisationen, falschen Behauptungen und der Argumentation, dass Vereine, die Straftaten durchführen oder dazu aufrufen, kein Recht auf Gemeinnützigkeit hätten. Auch die beiden Parteien zeigten in ihren Anträgen und Anfragen, dass es ihnen weniger um Faktentreue ging, als darum, Organisationen wie uns mundtot zu machen. Auch die FDP und AfD zeichnen sich durch schwammige, fehlerhafte und grundlose Formulierungen aus, die widersprüchlich zur Rechtsprechung, zu Gesetzlichkeiten und Fakten bezüglich des Vereinsrechts sind. Am Ende ist es auch hier nichts anderes als bloßes Säbelrasseln und Stimmungsmache, um die Landwirtschaftsindustrie zu schützen und Tierrechtler wie uns zu diskreditieren. Da ist es auch keine Überraschung, dass die Anträge und Anfragen vor allem in Bundesländern mit sehr vielen Tierbetrieben gestellt wurden bzw. von Abgeordneten kamen, die aus diesen Ländern kommen. Daran sieht man einmal wieder, dass die Macht der Agrarlobby politisch wesentlich stärker und wichtiger für viele Parteien und Politiker zu sein scheint als die Faktenlage und, vor allem, als das Wohl der Tiere. Glücklicherweise fanden die Initiativen von FDP und AfD vor allem in den Landesparlamenten wenig Zuspruch und auch der größere Teil des Bundestages scheint die wahren Hintergründe durchschaut zu haben. Noch laufen jedoch die Beratungen und Verhandlungen zu diesem Thema und man kann nur hoffen, dass das Wohl der Tiere über das Wohl der Agrarlobby gesetzt wird. Wir lassen uns auf jeden Fall nicht von solch widersinnigen Angriffen gegen unsere Arbeit mundtot machen und werden uns weiter für die Rechte der Tiere einsetzen!

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Kampf gegen di e Ag rar l obby

Bundesgerichtshof urteilt: Undercover-Aufnahmen von Tierquälerei dürfen gezeigt werden Die Veröffentlichung von Aufnahmen, die heimlich in Nutztierbetrieben aufgenommen wurden, ist zwar nur ein Teil unserer Öffentlichkeitsarbeit, aber immer wieder enorm wichtig, um einen Ausgleich zu den viel zu laschen staatlichen Kontrollen zu setzen und um all die Missstände und Tierquälerei zu zeigen, die sonst immer im Verborgenen bleiben würden. Allerdings stehen wir und die engagierten Aktivisten, die die Aufnahmen erstellen, immer wieder in der Kritik und werden von der Agrarlobby, der Politik und den Behörden angefeindet und in Teilen auch angezeigt. Dabei wurde vor allem in der Vergangenheit sehr oft das wirtschaftliche Interesse der Nutztierhalter höher gesetzt als das Wohl der Tiere und das Recht der Öffentlichkeit darauf, zu erfahren, wie die Zustände wirklich sind. Im April 2018 gab es allerdings einen großen Erfolg in der Rechtsprechung zugunsten von Undercover-Aufnahmen und zugunsten der Tiere! Denn der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hatte ein grundlegendes Urteil für alle Tiere und Tierrechtsaktivisten gefällt. Der MDR und die Erzeugergesellschaft Fürstenhof GmbH, die mehrere Legebetriebe betreibt und darin Hunderttausende Hennen für die Eierproduktion ausbeutet, führten einen Rechtsstreit um heimlich von Tierrechtlern aufgenommenes Videomaterial – in welchem der BGH nun für den MDR bzw. für die Tierrechtler entschied! In dem Streit ging es um Undercover-Aufnahmen von katastrophalen Zuständen in Hühnerställen der Fürstenhof GmbH, welche der MDR bereits in einer ARD-Reportage im Jahr 2012 zeigte. Auf den Aufnahmen sah man Hühner, die in unwürdigen Zuständen lebten. Sie hatten viel zu wenig Platz, viele hatten fast alle Federn verloren und mehrere Tiere lagen bereits tot zwischen ihren Artgenossen. Die Fürstenhof GmbH klagte gegen die Ausstrahlung – mit der Begründung, dass die Aufnahmen durch einen Hausfriedensbruch entstanden sind und keine Strafbestände zeigen – und bekam in den ersten zwei Instanzen auch Recht. Dass diese Zustände rechtskonform sind und vor allem in Öko-Betrieben kein Problem darstellen, zeigt, was wir immer wieder feststellen müssen: Aktuelle sogenannte „Tierschutzgesetze“ sind mehr als unzureichend und schützen die Tiere nicht. Im Gegenteil, Landwirte profitieren auf Kosten der Tiere. Der MDR ließ sich davon jedoch nicht unterkriegen und zog glücklicherweise bis zum Bundesgerichtshof. Die höchste gerichtliche Instanz innerhalb Deutschlands folgte der Argumentation der Rundfunkanstalt. Denn das Ausstrahlen der Aufnahmen ist vom Recht auf Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt und dies überwiegt die Interessen des Unternehmens. Außerdem hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf, die wahren Zustände in solchen Anlagen zu erfahren – ob die Haltung rechtswidrig ist oder nicht. Das Urteil ist grundlegend und richtungsweisend für uns, alle Tierrechtsaktivisten und natürlich auch für die Tiere. Und es war in diesem Jahr nicht das Einzige: Kurz zuvor entschied das Oberlandesgericht in Naumburg ebenfalls zugunsten von Aktivisten, die durch Hausfriedensbruch Aufnahmen erstellten und dadurch schwere Fälle von Tierquälerei an Schweinen aufdeckten. Auch hier wurde die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit über Tierquälerei aufzuklären und Tiere zu schützen, ganz klar über das Interesse der Anlagenbetreiber gesetzt! Es zeigt sich also, dass sich der Einsatz für die Tiere lohnt und Tierquälerei in der Massentierhaltung an die Öffentlichkeit gebracht werden muss. Und selbst die Gerichte bestätigen das nun endlich. Ein Zeichen dafür, dass die Zeit für mehr Tierrechte gekommen ist.

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E R F O L G Kam pf gegen di e deutsc he Pel zi ndustr i e

ERFOLG: Letzte Nerzfarm Sachsen-Anhalts geschlossen Anfang 2018 konnten wir einen großartigen Erfolg zu mehr Tierwohl verzeichnen. Denn endlich wurde die letzte Nerzfarm in Sachsen-Anhalt geschlossen und damit auch eine der letzten dieser schrecklichen Farmen in ganz Deutschland. Vor wenigen Jahren wurden noch über 30 Farmen in Deutschland verzeichnet. In engen Käfigen auf Gitterböden mussten die Wildtiere leben, zu fressen gab es meist nur Fischabfälle - denn diese sind billig für die Betreiber. Nach nur wenigen Monaten wurden die jungen Tiere meist vergast, um sie zu töten und um ihnen das Fell abzuziehen. Doch das ist nun seit Anfang 2018 auf der Nerzfarm in Burg bei Magdeburg Geschichte. Seit Jahren setzten wir uns dafür ein, dass diese endlich geschlossen wird. Immer wieder hatten wir Bildaufnahmen von der Nerzfarm erstellt und den Betreiber wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz angezeigt. Doch all dies hatte bis zum März 2018 zu keinen Veränderungen bei der Anlage geführt, die sich sehr gut versteckt im Wald befindet. Niemand sollte diese Tierquälerei sehen - darum liegen Pelzfarmen wie diese meist weit außerhalb irgendwo hinter hohen Mauern und Bäumen. Doch glücklicherweise gab es vor einigen Jahren eine Änderung der Tierschutznutztierverordnung in Deutschland, die zur Schließung der meisten Pelzfarmen geführt hat. Die Änderung sah deutlich mehr Platz und Schwimmbecken für die Tiere vor. Der Betreiber der Nerzfarm in Burg hatte jedoch nicht alle Vorgaben umgesetzt. Das Ergebnis war dementsprechend immense Kritik und die Forderung der Schließung – auch und vor allem durch unsere Aufdeckungen und Proteste. Anfang 2018 erstellten wir erneut Bildmaterial von der Farm und hatten auch die Möglichkeit, mit dem Betreiber in einen Dialog zu treten. Und dies führte endlich zum langersehnten Erfolg: der Schließung der Anlage. Sie ist nun endgültig zu und wird auch nicht mehr in Betrieb genommen. Wir freuen uns darüber sehr und sind froh zu wissen, dass dort von nun an keine Tiere mehr gezüchtet und gequält werden. Allerdings sind wir uns natürlich darüber im Klaren, dass dies nur ein kleiner Schritt im Kampf gegen die Pelzindustrie ist. Auch wenn so gut wie kein Pelz mehr in Deutschland selbst produziert wird, wird er weiterhin importiert. Und das vor allem, weil immer noch nicht alle Modeunternehmen und Kaufhäuser eingesehen haben, dass Pelz nur eines ist: sinnlos und qualvoll. Und da in anderen Ländern die Tierschutzgesetze noch schlechter sind als in Deutschland, wird der nun importierte Pelz wohl noch qualvoller produziert, als man es aus dem Inland kannte. Daher wird unser Kampf gegen Pelz weitergehen, um auch diese Qual für Tiere endlich zu beenden! In Deutschland gibt es nun nur noch eine Pelzfarm, die sich in Rahden, in der Nähe von Bielefeld, befindet.

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W I R K U N G

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R E I C H W E I T E

Wir erreichen und bewegen Menschen Mit unseren Projekten, Aktionen und Kampagnen zeigen wir große Wirkung. So erfahren Millionen von Menschen durch unsere Medienarbeit, wie Tiere in der Massentierhaltung gehalten und gequält werden und wie Pelztiere in engen Käfigen vor sich hinvegetieren und brutal getötet werden. Mit unserer Arbeit möchten wir Verbraucher aufklären, zum Nachdenken anregen und für eine vegane Ernährung werben. Denn jeder Mensch kann den geschundenen Tieren ganz einfach helfen, indem er seine Ernährung und sein Kaufverhalten ändert, sich mit Messer und Gabel aktiv für Tiere einsetzt! HIER HABEN WIR FÜR SIE EXEMPLARISCH EIN PAAR AUSZÜGE UNSERER MEDIENERFOLGE ZUSAMMENGESTELLT:

„TRUCKYOU TIERTRANSPORTE SCHMECKEN NICHT!“:

MEDIUM

Unsere Kampagne „TRUCK YOU-Tiertransporte schmecken nicht!“ hat in drei Monaten knapp 100 Millionen Menschen erreicht:

3.575.010

TV Print

61.096.200

Hörfunk

26.246.600 7.466.674

Online

„SCHWEINEHOCHHAUS SCHLIESSEN!“: Über unsere Kampagne „Schweinehochhaus schließen!“ haben die BILD, Focus, die Welt und viele, viele weitere Medien berichtet.

GESAMT

98.384.484

MEDIUM

REICHWEITE

TV

26.994.580

Print

227.102.447

Hörfunk Online

Anschrift: Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Tel: 030- 27 00 496-0 Fax: 030 - 27 00 496-10 Email: post@tierschutzbuero.de Website: www.tierschutzbuero.de Redaktion: Denise Weber, Jan Peifer, Julia Weibel, Martha Stiehler, Thomas Schallhart, Karolina Juchnik, Lisa Wilhelm, Fabian Steinecke

47.120.000 4.305.990

GESAMT

IMPRESSUM Deutsches Tierschutzbüro e.V. 1. Vorsitzender des Deutsches Tierschutzbüro e.V. : Jan Peifer

REICHWEITE

305.523.017

Fotos: Deutsches Tierschutzbüro e.V. Jan Peifer, Denise Weber, Karolina Juchnik, Kai Horstmann, Michael Körner Layout: 7ate9 Agency (www.7ate9-agency.com) Bankverbindung: IBAN DE 73430609674034730800 BIC GENODEM1GLS GLS Bank

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar Vereinssitz Sankt Augustin bei Bonn (NRW) Geschäftsstelle in Berlin Vereinsregister 3499 (Amtsgericht Siegburg) Steuernummer: 205/5761/2051 Finanzamt Bonn Innenstadt

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W I R K U N G

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R E I C H W E I T E

Auszug unserer Presseberichte

Lübeck Kampagne gegen Tiertransport ln-online.de/Lokales/Luebeck/Kampagne-gegen-Tiertransport

Unter dem Motto „Truck You – Tiertransporte schmecken nicht“ campierten Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros gestern mit umgebautem Tiertransporter auf dem Klingenberg. Sie wollten die Bevölkerung über Missstände bei Tiertransporten und Massentierhaltung aufklären.

Julia Weibel (l.) und Simone Sommerfeld kämpfen für mehr Tierrechte. Quelle: Foto: Lutz Roessler

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F I N A N Z E N Zahlen und Fakten zum Deutsc hen Ti ersc hutzbüro

Finanzen Als gemeinnütziger Verein werden wir regelmäßig auf die Verwendung unserer Spenden vom Finanzamt geprüft. Zudem haben wir uns freiwillig dazu verpflichtet, unsere Ein- und Ausgaben noch transparenter darzustellen. So tragen wir das Spendensiegel der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und stellen unsere Finanzberichte für jeden einsehbar ins Internet. Wir sind damit eine der transparentesten Organisationen in Deutschland, denn jeder kann jederzeit sehen, für was genau die Spenden verwendet werden. Anbei finden Sie einen Auszug des aktuellen Finanzberichtes, den vollständigen Bericht und die Berichte aus den letzten Jahren finden Sie hier: https://www.tierschutzbuero.de/transparenz/

Die Entwicklung In den letzten Jahren ist das Deutsche Tierschutzbüro stetig gewachsen. Dies spiegelt sich auch in der Zunahme der Spenden und der Unterstützer deutlich wider. Mittlerweile ist das Deutsche Tierschutzbüro auch ein etablierter Ansprechpartner bei Medienvertretern und in der Tierschutz- sowie Tierrechtsszene.

Unser Erfolg in Zahlen: Y Einnahmen in Euro 921.717,59 734.807,07 501.749,41 325.599,19 65.500,92 X 2013

Facebook (Stand jeweils im Dez. des Jahres)

2014

2015

2016

Jahre

2017

Newsletter-Abonnenten (Stand jeweils im Dez. des Jahres)

2014

55.753

2014

55.286

2015

76.706

2015

68.072

2016

154.140

2016

101.141

2017

173.900

2017

101.379

2018

207.850

2018

114.053


F I N A N Z E N Zahlen und Fakten zum Deutsc hen Ti ersc hutzbüro

Einnahmen und Ausgaben vom Deutschen Tierschutzbüro Einnahmen durch Spenden & Mitgliedsbeiträge

921.717,95 Euro

Ausgaben Kampagnen Projekt „Tierpatenschaft mit Herz“ Rechtskosten Mitgliederbetreuung Gehälter Projekt-Rücklage Lebenshof* Presse & Öffentlichkeitsarbeit

107.260,72 Euro 47.652,55 Euro 42.654,55 Euro 12.196,49 Euro 170.274,89 Euro 313.500,00 Euro 15.155,29 Euro

(Auszug, Finanzbericht 2017)

*Projekt „Lebenshof“ Durch die Schaffung eines eigenen Lebenshofes möchte der Verein vor allem sogenannten Nutztieren ein Leben in Freiheit ermöglichen. Die Verwirklichung des Projekts ist bis zum Jahr 2020 geplant.

2% 8% Sonstiges 2% Verwaltung 8% Kampagnen, Aktionen und Projekte 90%

90%

Hinweis zu den Einnahmen: Wir finanzieren uns ausschließlich aus privaten Spenden, staatliche Zuschüsse erhalten wir nicht. Die durchschnittliche Einzelspende lag 2017 bei 15,09 Euro. Hinweis zu den Ausgaben: Da wir eine kampagnenorientierte Organisation sind, werden Kosten des Personals, das an Kampagnen und Projekten arbeiten, auch dem Bereich Kampagnen und Projekte zugeordnet. Die Mitgliederbetreuung und Verwaltungsaufgaben erfolgte im Jahr 2017 (zum Teil) durch den ehrenamtlichen Vorstand und durch eine ab 15.05.2017 vollzeitangestellte Person, die ca. 40 Std. die Woche sowie eine teilzeitangestellte Person, die ca. 10 Std. pro Woche Verwaltungstätigkeiten durchgeführt hat.

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P A T E N S C H A F T E N Unser Projekt „Ti er patensc haft mi t Her z“

Ein neues Jahr für das Projekt Auch im Jahr 2018 konnten wir vier weiteren Tieren ein Leben in Freiheit schenken und unzählige Tierqual dokumentieren. Durch unsere Rettungen konnten wir diese Tiere vor einem unwürdigen Leben in Gefangenschaft bewahren und sie auf einem Lebenshof unterbringen, wo sie nun in einem geschützten Umfeld ihren Lebensabend genießen. Diese geretteten Tiere stehen symbolisch für die vielen anderen Lebewesen, die in der Massentierhaltung gequält und unter den unwürdigsten Bedingungen gehalten werden.

Erfolgreiche Entenrettung aus Mastanlage! Letzten Winter gelang es uns, drei junge Enten aus einer Mastanlage in Niedersachsen zu befreien. Die Tiere sollten als Festtagsbraten enden und vor den Weihnachtstagen geschlachtet werden. Seit dem Tag ihres Schlüpfens lebten sie qualvoll ohne Tageslicht und Zugang zu einer grünen Wiese in einem beengten Stall. Zusammen mit weiteren unzähligen Enten sollten sie nach einer geringen Lebenszeit von wenigen Wochen geschlachtet werden. Ihr Leben sollte einzig und allein der Fleischproduktion dienen. Dicht gedrängt und verängstigt standen Hilde, Emil und Franzi mit den anderen Tieren im dunklen Stall. Die Luft war so warm und stickig, dass man kaum atmen konnte. In der Entenmast ist es normal, dass Enten in kürzester Zeit auf ein Schlachtgewicht von bis zu 5 kg gemästet werden, was ihrem natürlichen Körperbau nicht entspricht. Ihre dünnen Beine brechen deshalb oft schon Tage vor der Schlachtung unter dem enormen Gewicht ihres zu schnell gewachsenen Körpers zusammen. Nach der Rettung brachten wir die drei Tiere nach Thüringen auf einen befreundeten Lebenshof. Dort können sie in einem großen Außengehege mit einem Wasserdurchlauf und reichlich Platz zum Wühlen, Erkunden und Entspannen ihr neues Leben genießen. In diesem Jahr haben sich die drei unglaublich toll entwickelt und es ist so schön zu sehen, wie glücklich und friedlich die drei nun leben. Wir sind froh, dass wir Hilde, Emil und Franzi vor ihrem schrecklichen Schicksal bewahren konnten.


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Kuh aus Milchbetrieb gerettet – Uxi ist frei! Im September 2018 hörten wir von einem jungen Rind namens „Uxi“, für das dringend ein Platz auf einem Lebenshof gesucht wurde. Diese Kuh erblickte 2016 in einem norddeutschen Milchbetrieb das Licht der Welt. Als weibliches Kalb war für sie eine Zukunft als Milchkuh vorgesehen. Doch in Uxis Fall wurde eine Unfruchtbarkeit festgestellt und schnell wurde klar, dass sie niemals für die Zucht und Milchproduktion geeignet gewesen wäre. Für den Landwirt verlor sie somit ihren „Wert“. Man wollte sie schlachten lassen, obwohl die junge Kuh ansonsten vollständig gesund war. Wir beschlossen, Uxi vor ihrer Tötung zu retten und ihr einen Platz auf einem unserer befreundeten Lebenshöfe zu schenken. In unseren Augen ist sie keine Ware oder eine Nummer, sondern etwas ganz Besonderes. Sie hat es wie jedes andere Tier verdient, artgerecht und in Frieden leben zu können. Nach ihrer Ankunft in ihrem neuen Zuhause staunte Uxi nicht schlecht über so viele freundliche Tiere und Menschen. Sie lief aus dem Hänger und blieb einen Moment stehen, um in Ruhe alles zu überblicken. Danach lief sie voller Freude los und begrüßte ihre neue Herde bestehend aus unseren Kühen Denise, Marla und Zwergi. Da Kühe höchst sozial sind und in den meisten Fällen sehr ruhige Gemüter haben, verlief die Vergesellschaftung absolut unproblematisch und friedlich. Zwergi scheint das neue Familienmitglied besonders toll zu finden. Die beiden zogen schon nach wenigen Tagen gemeinsam über die großen Weiden und machten es sich am Abend im Unterstand gemütlich. Uxi ist momentan noch etwas schüchtern, da sie bisher kaum Kontakt zu Menschen hatte. Mit viel Geduld und Liebe wird sie sich sicher an uns gewöhnen und bemerken, dass es nichts mehr zu befürchten gibt. Wir wünschen uns von ganzen Herzen für sie ein langes und glückliches Leben in ihrem neuen Zuhause.

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Unsere Schützlinge im Überblick Neben Recherchen und Tierrettungen darf für uns die Zeit bei unseren bereits befreiten Tieren nicht zu kurz kommen. Je nach Kapazitäten versuchen wir, so oft es geht bei den Tieren zu sein und ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich entwickeln und ihr friedvolles Leben genießen. Dabei wird immer wieder deutlich, wie einzigartig und toll sie sind! Jedes unserer Tiere hat eine ganz besondere Geschichte, die es prägte und zu dem machte, was es heute ist. Besonders unsere Schweine Jan, Laura und Stefan, die vor ihrer Rettung in grauenhaften Zuständen lebten, genießen ihr Leben in vollen Zügen. Die drei lieben ihr tägliches Festmahl mit viel frischem Obst und Gemüse. Auch Lilly und Sally, die wir als kleine Ferkel aus einer grauenvollen Zuchtanlage retteten, haben sich toll entwickelt. Beide lieben es, den Bauch gestreichelt zu bekommen und sind unwahrscheinlich vertrauensvoll. Obwohl sie bis zum Tag ihrer Befreiung nur Gewalt und Brutalität erfuhren, sind sie Menschen äußerst zugewandt. Ruft man ihre Namen, kommen sie freudig angerannt und grunzen laut um die Wette. Kuh Denise wurde von uns nach sieben Jahren Haft aus einem Milchbetrieb befreit. Niemals durfte sie eines ihrer Kälber aufwachsen sehen, gar einen einzigen Tag mit ihnen verbringen. Heute ist sie Herdenchefin und Ersatzmama für unsere kleinen Waisenkinder Marla und Zwergi. Luzie und Lexie wurden von uns aus einer heruntergekommenen Baracke befreit. Hier musste das Kaninchenpaar schon über Jahre in seinem eigenen Kot und Urin ausharren. Als wir die beiden Kaninchen retteten, hatten sie nicht mal Zugang zu frischem Wasser. Aufgrund der schlimmen Zeit in Gefangenschaft haben Lexie und Luzie noch heute hin und wieder Bedenken, Menschen zu vertrauen. Wir geben ihnen den nötigen Freiraum und nehmen sie so, wie sie sind. Schaf Ilse wurde, gemeinsam mit ihrem Sohn Bruno, im Rahmen einer Recherche zu Lammfleisch aus einer Schäferei in Brandenburg befreit. Wir konnten sie glücklicherweise davor retten, geschlachtet zu werden. Bruno ist sehr sensibel und liebt es, geschmust zu werden. Seine Mama ist dabei immer an seiner Seite. Kartöffelchen wurde von uns auf der Reeperbahn aufgefunden und gerettet. Das Zwergkaninchen lebte dort mit einem Mann auf der Straße, der erkennbar versuchte, mit dem unschuldigen Tier Geld zu erbetteln, und offenbar nicht in der Lage war, das Tier artgerecht zu versorgen. Heute lebt es auf einem Lebenshof in einem wunderschönen großen Areal, das einer kleinen Kaninchengruppe zur Verfügung steht. Dort lebt ebenfalls der kleine Willi. Er wurde einfach im Park ausgesetzt und irrte dort tagelang auf der Suche nach Futter umher. Als wir ihn fanden, war Willi sichtlich erschöpft. Nun darf der kleine Willi ein freies Leben auf einem Lebenshof führen.

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Hilde und Franzi

Bruno

Willi

Sally

Luzie und Lexie

Denise Lilly

Marla

Zwergi Kartöffelchen Ilse

Jan, Laura und Stefan

Emil


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Ein neues Zuhause für unsere Schützlinge Für unsere kleine Kuhherde bestehend aus Denise, Marla, Heidi und Zwergi, die Schafe Bruno und Ilse sowie die Kaninchen Luzie und Lexie stand dieses Jahr noch ein besonderes Ereignis an: Der Umzug auf einen anderen befreundeten Lebenshof in Thüringen. Dieser wunderschöne Lebenshof beherbergt nun auch schon seit einiger Zeit unsere Schweine Lilly und Sally sowie die Enten Hilde, Emil und Franzi. Der neue Hof ist wesentlich größer, bietet noch mehr Auslauf und zusätzlich haben unsere Tiere dort weitere Artgenossen um sich herum, um den Alltag weiterhin in vollen Zügen genießen zu können. Als Erste bezogen die Kühe ihre neuen Weiden, samt großem Unterstand. Marla und Zwergi schritten wie immer mutig voran und erkundeten das große Gelände. Denise und Heidi gingen es eher gemütlich, mit einer großen Portion Heu, an. Schon nach wenigen Minuten standen alle vier gemeinsam auf der Weide, als wäre es nie anders gewesen. Völlig entspannt und ruhig grasten die vier im Sonnenuntergang. Dieses schöne Bild werden wir nie vergessen! Auch Ilse und Bruno meisterten die Fahrt unwahrscheinlich brav. Bruno verließ sich so vertrauensvoll auf seine Mutter Ilse, die mutig den Transporter verließ und es sich in der neuen Unterkunft gemütlich machte. Die beiden haben noch einige Tage auf einer separierten Wiese verbracht, bis sie mit der Herde vergesellschaftet wurden. So hatten sie etwas Zeit, um in Ruhe anzukommen und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die anderen Schafe begrüßten die beiden allerdings schon lautstrak, was Ilse sehr neugierig machte. Wir freuen uns schon sehr, die beiden mit der Herde zu sehen. Luzie und Lexie, die sich auf der Fahrt in einer Transportbox gemütlich eingerichtet hatten, staunten nicht schlecht, als sie das schöne neue Gehege sahen. Auch sie fanden es äußerst spannend, was es dort Neues zu entdecken gab. Bevor es dunkel wurde, hatten sich beide in der Strohhöhle eingekuschelt, um gemeinsam darin ihre erste Nacht im neuen Zuhause zu verbringen.

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Wir nehmen Abschied von Heidi. Völlig unerwartet und plötzlich verstarb unsere geliebte Heidi im Herbst 2018. Heidi erlitt vermutlich noch vor ihrem Umzug einen Tritt einer größeren Kuh. Leider kam es hin und wieder zu kleineren Rangeleien innerhalb der Herde. Dies ist in der Herdendynamik völlig normal und gängig. Leider erwischte es Heidi jedoch scheinbar schlimmer, da sie aufgrund ihrer Körpergröße unterlegen war. Durch den Tritt bildete sich eine Art Hämatom, das tierärztlich untersucht und versorgt wurde. Nach ausgiebiger tierärztlicher Untersuchung teilte man uns mit, dass das Hämatom beobachtet und nach der Ankunft auf dem neuen Hof erneut untersucht werden solle. Heidi machte auf uns in der ganzen Zeit einen gesunden Eindruck, es bestand kein Grund zur Sorge. Heidi fraß völlig normal und auch sonst schien es ihr vor und auch nach dem Umzug in ihrem neuen Zuhause gut zu gehen. Als wir Heidi erneut untersuchen ließen, erhielten wir eine für uns überraschende Diagnose: Durch den Tritt kam es zu einem Durchbruch der Bauchdecke, wodurch eine Art Nabelbruch entstand. Wir brachten Heidi, auf Anraten des behandelnden Tierarztes, umgehend in die nächstgelegene Tierklinik. Dort wurde sie erfolgreich operiert. Tragischerweise erlitt Heidi jedoch noch im OP-Saal einen Herzstillstand, welchen sie trotz Reanimierungsversuchen nicht überlebte. Die Tierklinik versicherte uns, dass wirklich alles Mögliche für Heidi getan wurde und dass die Entscheidung, sie operieren zu lassen, absolut richtig war. Wäre sie an diesem Tag nicht operiert worden, wäre sie sehr sicher in den nächsten zwei Wochen sehr elendig verstorben. Eine OP war somit nicht vermeidbar. Ein winziger Trost ist, dass Heidi bis zuletzt glücklich mit ihrer Herde auf der Weide war. In der Tierklinik waren wir bis zuletzt an ihrer Seite, um ihr beizustehen. Nichtsdestotrotz kam der Tod unserer geliebten Heidi völlig überraschend und unerwartet. Uns bleibt jedoch die Gewissheit, dass Heidi über ein Jahr in Liebe und Freiheit leben durfte. Sie war etwas ganz Besonderes und wird für immer in unseren Herzen bleiben. Schweren Herzens verabschieden wir uns von diesem einzigartigen Geschöpf! Wir werden sie nie vergessen!

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P A T E N S C H A F T S A N T R A G So helfen Si e unseren Ti eren

Antrag zur Tierpatenschaft Bitte per Fax an

030 270 049 610 oder im Kuvert zurücksenden an:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Fon: 030 270 049 60 Fax: 030 270 049 610 E-Mail: tierpatenschaft@tierschutzbuero.de www.tierpatenschaft-mit-herz.de

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin

Ja, ich zeige

und übernehme eine symbolische Patenschaft

Ja, ich zeige

und verschenke eine symbolische Patenschaft

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Patentier auswählen Mindestens 5 EUR monatlich:

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Mindestens 10 EUR monatlich: Schwein „Jan“

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Kaninchen „Lexie“ Kaninchen „Luzie“

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Ente „Hilde“ Ente „Franzi“

Schwein „Laura“ Schwein „Stefan“ Schwein „Lilly“ Schwein „Sally“ Schaf „Bruno“

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Schaf „Ilse“

Wichtig, damit wir Sie über Neuigkeiten über Ihr Patentier auf dem Laufenden halten können!

Die verschenkte Tierpatenschaft erhält folgende Person: Vorname

Name

Kuh „Marla“ Kuh „Zwergi“ Kuh „Denise“ Kuh „Uxi“

Bitte buchen Sie den monatlichen Patenschaftsbeitrag in Höhe von von folgendem Konto ab:

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IBAN/Kto.-Nr. Straße, Nr. BIC/BLZ PLZ, Ort Kontoinhaber Telefon Ort, Datum, Unterschrift

E-Mail

Wichtig, damit wir den Beschenkten bei Neuigkeiten über das Patentier auf dem Laufenden halten können! Ihre Patenschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).

Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien lautet: DE95ZZZ00000598980

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F Ö R D E R S C H A F T S A N T R A G So hel fen Si e uns

Antrag zur Förderschaft Bitte per Fax an

030 270 049 610 oder im Kuvert zurücksenden an:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Fon: 030 270 049 60 Fax: 030 270 049 610 E-Mail: post@tierschutzbuero.de

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin

www.tierschutzbuero.de

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monatlich halbjährlich

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jährlich erfolgen.

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Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der

Ihre Förderschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).

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Wir sagen DANKE ...


Informiere dich jetzt darĂźber, wie du den Tieren helfen kannst und probier‘s mal einen Tag vegan! Es ist einfacher, als du denkst.

www.twenty4vegan.de

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Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit dem Tätigkeitsbericht 2018 einen Einblick in unsere wichtige Tierrechtsarbeit geben. Neben den großen Kampagnen und Projekten gab es natürlich noch eine Vielzahl von kleineren Aktionen, die wir aus Mangel an Platz nicht alle auflisten konnten. Oft sind es auch nur Kleinigkeiten wie eine E-Mail oder ein kurzes Telefonat, die dazu führen, dass Tieren geholfen wird oder Missstände abgestellt werden. Auch auf der Straße sind wir mit unseren Kampagnen aktiv und stehen Menschen Rede und Antwort.

Sie wollen uns unterstützen? Sehr gerne! Ohne Spenden können wir uns nicht aktiv für Tiere und deren Rechte einsetzen. Darum sind wir immer auf der Suche nach tierlieben Menschen, die uns mit einer Förderschaft oder als Tierpaten unterstützen. Entsprechende Formulare finden Sie in diesem Tätigkeitsbericht auf den Seiten 48 und 49. Wenn Sie uns bereits unterstützen, dann berichten Sie bitte Ihren Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Nachbarn und allen, die Sie kennen, von uns. Bitten Sie sie, dass sie auch Förderer oder Tierpate werden. Je mehr Unterstützer wir haben, desto mehr können wir für die Tiere erreichen!

Übrigens – eine Tierpatenschaft ist auch ein ideales Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Wir retten Tiere .

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