Deutsches Tierschutzbüro

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Wir retten Tiere .

Wir geben Tieren eine Stimme! 1

2016

TÄTIGKEITS BERICHT


V O R W O R T

INHALT VORWORT

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WER WIR SIND

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KAMPAGNEN „Bogner tötet“ / „LIDL verschont nicht“ / „Schweinehochhaus schließen!“

6-11

AKTIONEN Protest zum Circus Krone-Prozess Protest zum Zeven-Prozess / Petitionsstart Kastenstände / Petitionsstart Gänsestopfen / Petitionsübergabe Milchkühe / Petitionsübergabe Kängurus / Kaninchenmast Brandenburg schließt / Aktionen gegen Pelz

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GERICHTSERFOLGE Bundesgerichtshof Karlsruhe / Dr. Scheuerl / Circus Krone / Prügelzirkus / Zeven Landwirtschaftsverlag / Schweinehochhaus / Verbandsklagerecht

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VERANSTALTUNGEN Wir haben es satt-Demonstration / Aktion zur Grünen Woche Tierschutzlehrer Workshops / Veganes Sommerfest Berlin

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ZAHLEN UND FAKTEN

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IMPRESSUM

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PATENSCHAFTEN Marla / Ilse und Bruno / Lexie und Luzie / Lilly und Sally / Zwergi Fotogalerie R.I.P.

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ÄNTRAGE Patenschaftsantrag Förderschaftsantrag

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Jan Peifer Liebe Unterstützer, liebe Mitglieder, Freunde und Förderer, das Jahr 2016 war eines der turbulentesten und ereignisreichsten Jahre für das Deutsche Tierschutzbüro. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick unserer Tätigkeiten und Erfolge in 2016 geben. Im Tätigkeitsbericht 2015 haben wir damit begonnen, über die Erweiterung unserer Berliner Geschäftsstelle zu berichten. In 2016 reichte der Platz in der Geschäftsstelle erneut nicht aus und wir waren gezwungen, eine neue Räumlichkeit zu suchen. Fündig wurden wir in Berlin-Friedrichshain in der Nähe vom veganen Supermarkt Veganz an der Warschauer Brücke. Nach nur kurzer Zeit haben wir uns sehr gut eingefunden und konnten unsere Tierschutzarbeit wie gewohnt fortsetzen. Im Mittelpunkt 2016 standen unsere drei großen Kampagnen: „LIDL verschont nicht“ „Bogner tötet“ und „Schweinehochhaus schließen“. Im Rahmen der Kampagnen haben wir unzählige Aktionen durchgeführt und Millionen von Menschen über das Thema Massentierhaltung und Pelztierzucht informiert. Unser Ziel ist es, Menschen zu informieren und aufzuklären. Denn ein Mensch, der informiert ist, kann durch sein Konsumverhalten direkten Einfluss auf die Tierhaltung nehmen. Natürlich haben wir in 2016 auch die Zustände in der Massentierhaltung dokumentiert und in die Öffentlichkeit und vor Gericht gebracht. In Zeven bei Bremen ist ein Schweinemäster auf Grund unserer Strafanzeige wegen Tierquälerei verurteilt worden. Auch wurden gleich mehrere Nerzfarmen, die wir angezeigt haben, geschlossen. Besonders hat mich auch die Schließung einer Kaninchenmast in Brandenburg gefreut, in der wir unhaltbare Zustände vorgefunden und eine Anzeige beim Veterinäramt gestellt hatten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich im Namen des gesamten Tierschutzbüro-Teams und der geretteten Tiere bei Ihnen herzlich zu bedanken. Dank Ihrer Hilfe ist es uns möglich, täglich für die Rechte der Tiere zu kämpfen, Aktionen und Kampagnen durchzuführen und so die Welt etwas besser zu machen. Oft werde ich gefragt, wie ich es nur ertragen kann, ständig mit ansehen zu müssen, wie Tiere geschlagen, getreten, gequält und getötet werden. Natürlich fällt es mir schwer, doch wegzuschauen macht das Leiden nicht ungeschehen. Es sind die kleinen Glücksmomente wie z.B. die Rettung von Tieren aus den Fängen von Tierquälern, werde ich immer wieder neu motiviert weiterzukämpfen. Auch in 2016 gab es einige Glückmomente, diese finden Sie auf Seite 32. Herzliche Grüße Ihr

Jan Peifer Vorstandsvorsitzender Deutsches Tierschutzbüro e.V.

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W E R

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S I N D

Wi r enga gi eren uns für e ine be sse re We lt !

W E R

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Wir en g a g ieren u n s fü r ein e b es s ere Wel t !

as Deutsche Tierschutzbüro ist eine gemeinnützige Tierschutzorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Missstände im Bereich der industriellen Tierhaltung an die Öffentlichkeit zu bringen. Den meisten Verbrauchern ist nicht bewusst, dass 99 % aller so genannten Nutztiere in der Massentierhaltung leben. Die großen Schlachtunternehmen und Fleischfirmen, wie Wiesenhof und VION suggerieren den Konsumenten eine heile Welt, „Den Tieren würde es in den Betrieben gut gehen“, wird dann gerne behauptet. Doch das Gegenteil ist der Fall, in riesigen Mastanlagen vegetieren Hühner, Schweine, Puten und Kaninchen vor sich hin, Auslauf gibt es so gut wie nie. Das Ziel dieser Unternehmen ist Profit auf Kosten der Tiere zu machen, darum werden immer mehr Tiere auf immer weniger Raum gehalten. Mit unseren Dokumentationen zeigen wir auf, wie es hinter den hohen Mauern zugeht. Entgegen der schönen Verpackungen im Supermarkt leben die Tiere nicht auf einer grünen Wiese, sondern in Mastfabriken oder Schweineaufzuchtanlagen wie dem Schweinehochhaus. Das betrifft über 700 Millionen Tiere, die jedes Jahr alleine nur in Deutschland geschlachtet werden. Hinter diesen unglaublichen Zahlen von 700 Millionen stehen einzelne Individuen und Persönlichkeiten. Wir möchten jedem einzelnen Individuum helfen. Auch wenn es eine große Aufgabe ist, so scheuen wir uns nicht davor und setzen uns täglich für diese Tiere ein. Wir sind der Meinung, dass jeder Verbraucher über sein Konsumverhalten die Macht hat, direkten Einfluss auf die Tierhaltung zu nehmen. Wenn niemand mehr tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier kauft, dann werden Tiere auch nicht mehr in Mastställen gehalten. Die Nachfrage regelt das Angebot am Markt, wie es so schön in der Volkswirtschaft heißt. Und genau da möchten wir ansetzen, wir möchten Verbraucher informieren und zum Handeln auffordern. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, arbeiten wir eng mit Medien zusammen, vor allem mit TV-Sendern und Zeitungen, die von vielen Menschen gesehen und gelesen werden. Somit erreichen wir Millionen von Menschen. Aber auch mit unseren unzähligen Aktionen und Kampagnen erreichen wir Menschen auf der Straße und können sie direkt informieren. Natürlich nutzen wir auch die neuen Medien und sozialen Netwerke, um uns und unser Anliegen bekannt zu machen.

/ Wir sind stark – und geben niemals auf, wir kämpfen für die Tiere! / Wir sind provokant – und überraschen mit unerwarteten Methoden und rütteln so Menschen auf! / Wir sind grenzüberschreitend – und arbeiten oft am Rande der Legalität! / Wir sind mitreißend – und motivieren Menschen die Initiative für die Tiere zu übernehmen! / Wir sind authentisch – und stehen mit ganzem Herzen hinter dem, was wir tun! / Wir sind professionell – und kämpfen mit modernsten Mitteln und Technologien!

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K A M P A G N E N

K A M P A G N E N

Bog ne r t öt e t

B o g n er t ö t et Im Verlauf der Kampagne verstärkten wir unsere Forderung mit weiteren Aktionen, wir hielten eine Trauerfeier ab, inszenierten Tatorte vor den Filialen, pfiffen Bogner-Kunden aus und machten auch mit Go-Ins auf die Tierqual aufmerksam. Mit den Aktionen gelangten wir mehrmals in die Presse und erreichten auf diesem Weg Millionen Leute in Deutschland. Auch Bogner reagierte auf die Kampagne und erwirkte mit einer einstweiligen Verfügung dass wir nicht mehr direkt vor einigen Bogner Filialen demonstrieren durften. Gegen diesen enormen Eingriff in die Meinungsfreiheit, setzten wir uns natürlich zu Wehr und verhandelten im November vor dem Landgericht Bonn, diese gab der Verfügung allerdings in erster Instanz statt. Dennoch ließen wir uns nicht mundtot machen und machten mit unseren Aktionen vor anderen Bogner-Filialen in Deutschland weiter. Nach weiteren juristischen Verhandlungen freuten wir uns sehr, dass Bogner kurz vor Weihnachten bereit war, sich mit uns an einen Tisch zu setzen, um sich unsere Argumente gegen Echtpelz anzuhören. Anfang 2017 soll es bereits ein Gespräch mit einem Entscheidungsträger geben. Unsere Kampagne „Bogner tötet“ haben wir daher solange pausiert und andere Tierschutzorganisationen, Tierrechtler und Tierfreunde gebeten bis dahin auf weitere Aktionen/Demos gegen Bogner zu verzichten, um das Gespräch mit uns nicht zu gefährden. Weitere Informationen zu unserer Kampagne finden Sie auf www.bogner-toetet.de

Bogner tötet Wir bleiben dran! Auch in diesem Jahr führten wir unsere Anti-Pelz-Kampagne gegen das Modeunternehmen Bogner weiter. Bisher kam Bogner unserer Forderung, endlich pelzfrei zu werden nicht nach - wir erhielten bis Ende des Jahres noch nicht einmal eine Reaktion auf unsere Anfragen und führten unsere Protestaktionen noch lauter fort. Aus diesem Grund entstehen Verhaltensstörungen, welche zu Kannibalismus und Selbstverstümmelung führen. Nach ungefähr acht Monaten endet ihr kurzes erbärmliches Leben in einem Todeskampf. Denn um das Fell nicht zu beschädigen, werden die Tiere oft vergast, der Vorgang dauert 60-180 Sekunden. Auch Stromstöße werden für die Tötung der Tiere eingesetzt, wobei ein Fuchs bis zu 7 Sekunden unter Strom gesetzt wird, bevor ihn der Tod erlöst.Was in diesen Sekunden in den Tieren vorgeht, mag sich niemand vorstellen.

Jedes Jahr zu den Wintermonaten erscheinen sie wieder auf der Straße: Produkte aus Pelz. An Kragen und Mützen hängt das Fell von Lebewesen, die nicht alt werden durften und in viel zu engen Käfigen aufwuchsen. Das Modeunternehmen Bogner gehört zu den Modelabels, die noch immer Echtpelzprodukte in seinen Kollektionen verwendet. Bereits Anfang 2015 haben wir begonnen Kontakt mit Bogner aufzunehmen und sie zu bitten, endlich Pelz frei zu werden. Mit der Verwendung von Pelzprodukten unterstützt das Modeunternehmen Bogner eine Industrie, die von dem Leid und dem Schmerz unzähliger Lebewesen geprägt ist. Viele Modeunternehmen verzichten in ihren Kollektionen bereits bewusst auf Echtpelz, wie beispielsweise Armani, Charles Vögele, Esprit, Gerry Weber, Hugo Boss, Jack Wolfskin, Marc O´Polo, S. Oliver und Zara.

Für diese Tiere standen wir vor den Bogner-Filialen und machten lautstark auf ihr Leid aufmerksam. Wir begannen bereits Ende 2015 bundesweit die Filialen mit unserem Plakatwagen anzufahren. Der Plakatwagen ist mit einem 2x4 Meter großen provokanten Plakat versehen, welches die Aufmerksamkeit der Passanten und Bogner-Kunden auf sich lenkte. Dazu verteilten wir Flyer und informierten die Passanten auf diese Art über die grausame Pelzindustrie, welche Bogner mit dem Verkauf dieser Produkte unterstützt.

Weltweit sind es schätzungsweise über 100 Millionen Tiere, welche für die Pelzindustrie getötet werden und zuvor teilweise auf Farmen unter unvorstellbaren Bedingungen leben. Die aktuellen Haltungsverordnungen sind nur unzureichend, da die Tiere ihr natürliches Verhalten nicht ausleben können.

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K A M P A G N E N

K A M P A G N E N

L IDL ve r schont nicht

L I DL vers c h o n t n ic h t Höchste Zeit, dass wir auch hier etwas gegen unternehmen. Mit unserer Aufklärungskampagne „LIDL verschont nicht“, machten wir direkt vor dem Discounter auf die katastrophalen Bedingungen der Nutztierhaltung aufmerksam. Der Discounter LIDL wurde als Anlaufstelle angestrebt, da es sich mit einem Jahresumsatz von 20,5 Milliarden Euro um den größten Lebensmitteldiscounter im gesamten Bundesgebiet handelt. Dadurch hatten wir die Möglichkeit die meisten Menschen zu erreichen und sie für einen tierleidfreien Einkauf zu ermuntern. Hinzu kommt, dass LIDL im Vergleich die wenigsten veganen Alternativprodukte anbietet. Nicht nur den Verbraucher wollten wir informieren, sondern auch LIDL anstiften sich für mehr vegane Produkte im Sortiment zu entscheiden.

Andreas Becker

Im Rahmen unserer Kampagne fuhren wir zwischen März und Oktober insgesamt 100 LIDL-Filialen in allen 77 deutschen Großstädten an und standen mit unserem Plakatwagen vor dem Eingang. Wir verteilten Flyer und animierten LIDL-Kunden mit einem veganen Gratis-Nachtisch, sich für ein tierleidfreies Abendessen zu entscheiden. Denn bereits mit einem tierleidfreien Abendessen in der Woche in deutschen Haushalten könnte 157 Millionen Tieren der Weg zur Schlachtbank erspart bleiben. Fast 15.000 Menschen beteiligten sich an unserer Aktion „Deine Stimme gegen Massentierhaltung“. Auf unserer Homepage hatten sie die Möglichkeit den Satz „Ich bin gegen Massentierhaltung, weil…“ zu vollenden und haben sich so öffentlich gegen diese ausbeutende Industrie ausgesprochen. Sie folgten auch unserem Aufruf, sich telefonisch an den Kundenservice zu wenden und mehr vegane Produkte zu fordern. Sie konnten auch LIDL direkt mit unseren entworfenen Postkarten anschreiben und dazu auffordern, sich unsere Forderungen anzuhören.

LIDL verschont nicht In Deutschland leben ungefähr doppelt so viele sogenannte Nutztiere wie Einwohner. Bei diesen Massen ist es nicht verwunderlich, dass die Haltungsbedingungen von Kühen, Schweinen und Hühnern zu wünschen übrig lassen. Doch viele Verbraucher wissen nicht, wie sehr die Tiere für ihre Lebensmittel tierischen Ursprungs leiden mussten.

Anlässlich der 50. besuchten Filiale schickten wir der LIDL-Zentrale ein Paket mit 50 veganen Lebensmitteln, als Beispiel wie vielfältig die Auswahl im Sortiment sein kann. Offenbar erkannte auch LIDL, dass Nachholbedarf in ihrem Sortiment besteht und führte zeitgleich eine vegane Aktionspizza ein, die Nachfrage danach war enorm. Mit 20.000 verteilten Flyern und über 2.000 Presseberichten konnten wir mit dieser Kampagne einige dazu bewegen sich künftig genau zu überlegen, was auf ihre Teller kommt. Denn jeder hat es beim Einkaufen in der Hand, ob er Tierleid unterstützt oder nicht und Tierleid kommt uns nicht in die Tüte!

In einem Jahr werden pro Kopf in Deutschland durchschnittlich rund 60 Kilogramm Fleisch und Fleischwaren aller Art verzehrt. Schätzungen zufolge ergibt das hochgerechnet auf ein Menschenleben einen Tierpark von 945 Hühnern, jeweils 46 Schweinen und Puten, 37 Enten, 12 Gänsen sowie jeweils vier Rindern und Schafen. Dabei werden für beispielsweise ein Kilogramm Schweinefleisch 1,26 Euro verlangt. Um diese Menge dem Verbraucher zu gewohnten Preisen bereitstellen zu können, bedarf es extrem billiger Herstellungskosten, die sich massiv auf das Wohl der Tiere auswirken. Die Zucht der sogenannten Nutztiere wurde industrialisiert, sie stehen auf engstem Raum im künstlichen Licht und gleichen Maschinen. Überzüchtete Tiere werden fernab ihrer natürlichen Umgebung artwidrig gehalten und trotzdem gehen diese Haltungsbedingungen konform mit geltendem Tierschutzgesetz. Die Umgebung der Tiere beeinflusst ihren Gesundheitszustand und führt zu einem erhöhten Medikamenteneinsatz. Die üblen Haltungsbedingungen haben zudem Einfluss auf die Qualität des Fleisches. Nichtsdestotrotz konsumiert fast die Hälfte der Deutschen täglich Fleisch aus dem Discounter.

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S c hw ei ne hochhaus schlie ße n

Sc h wein eh o c h h a u s s c h l ieß en

Schweinehochhaus schließen Wir können es selber nicht fassen, aber noch immer leben knapp 500 Sauen unter tierschutzwidrigen Umständen in der Schweineaufzuchtanlage in Sachsen-Anhalt und das auf sechs Etagen! Wir kämpfen weiterhin für die Schließung des Albtraums!

Als dies alles nicht klappte, ging er gegen unseren Gründer Jan Peifer vor (Mehr dazu auf Seite 26).

Das Schweinehochhaus steht in Maasdorf bei Halle und stammt noch aus DDR-Zeiten. Die Sauen bringen dort jährlich Tausende Ferkel auf die Welt, welche bundesweit auf Mastanlagen verteilt werden. Ihr Leben verbringen sie in engen Kastenständen, ohne Sonnenlicht und bei entsetzlichem Gestank. Bereits 2015 haben wir Strafanzeige gestellt, weil die Kastenstände viel zu klein für die Sauen sind. Doch im April 2016 wurde die Anzeige leider mit der Begründung, dass alles nicht so schlimm sei und die Käfige außerdem jetzt den gesetzlichen Vorgaben entsprechen würden, eingestellt.

Aus ganz Deutschland sind im Oktober diesen Jahren fast 400 Tierschützer unserem Aufruf gefolgt und haben gemeinsam mit uns direkt vor dem Schweinehochhaus demonstriert. Der vegane Extremsportler Ben Urbanke fuhr an diesem Tag die gesamte Strecke von Berlin nach Maasdorf auf dem Fahrrad und brachte damit seinen Protest zum Ausdruck. Auf einem übergroßen Schriftzug war unsere Botschaft „Schweinehochhaus schließen“ nicht zu übersehen. Mit einer Drohne gelang es uns, ein Foto von dem Schriftzug zu erstellen. Dieses aufsehenerregende Bild ging nicht nur durch die Presse, sondern wurde auch in den sozialen Medien tausendfach angeklickt und verbreitet.

Im Mai diesen Jahres, also einen Monat nach der Einstellung der Strafanzeige, wurden erneut Aufnahmen im Schweinehochhaus gemacht und wir haben festgestellt, dass die Käfige immer noch viel zu klein sind. Natürlich haben wir wieder Strafanzeige gestellt. Das Schweinehochhaus wird von Michiel Taken, einem Niederländer, der uns sehr gerne verklagt, betrieben. Zuerst drohte er uns, wir sollten die Bilder aus dem Schweinehochhaus nicht mehr TV-Sendern zur Verfügung stellen. Die Wahrheit soll wohl niemand sehen dürfen. Kurze Zeit später wollte er uns sogar eine Demonstration vor dem Schweinehochhaus verbieten.

So zum Beispiel der vegane Koch Björn Moschinski, der Gründer des Veganz Jan Bredack oder auch der EU-Abgeordnete Stefan Eck. Sie alle haben bei unserer #-Aktion mitgemacht und so ein Zeichen gegen das Schweinehochhaus gesetzt. Dank dieser Unterstützung werden wir auch weiterhin für die Schließung dieser Anlage kämpfen! Weitere Informationen zu unserer Kampagne finden Sie auf www.schweinehochhaus-schliessen.de

In den sozialen Medien machten wir auch auf andere Weise auf unsere Kampagne aufmerksam: mit einer #-Aktion. Tausende Menschen vervollständigten auf einem kleinen Plakat den Satz „Das Schweinehochhaus gehört geschlossen, weil...“, fotografierten sich damit und stellten dies unter dem #schweinehochhausschliessen in das Internet.

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A K T I O N E N

A K T I O N E N

Circus Krone

Tierq u ä l erei b eim B a u ern vo n n eb en a n

AKTIONEN

AUFGEDECKT

Neben unseren Kampagnen führen wir auch viele kleinere Aktionen durch, um auf tierquälerische Zustände aufmerksam zu machen. Wir geben den Tieren vor Gericht eine Stimme und bringen Bilder von ungerechten Zuständen auf diese Art an die Öffentlichkeit. Außerdem starten wir auch immer wieder Petitionen und überreichen diese den verantwortlichen Entscheidungsträgern.

Wir haben im niedersächsischen Kreis Zeven, zwischen Hamburg und Bremen, verdeckte Aufnahmen in sechs Schweinemastanlagen gemacht, die den Erkenntnissen nach für VION produzieren, einem der größten Schlachtunternehmen in Deutschland.

Circus Krone zerrt uns vor Gericht – Wir demonstrieren Als Circus Krone 2014 seine Zelte in Berlin aufschlug, schauten wir hinter die Kulissen. Wir fanden Wildtiere, die nicht artgerecht gehalten wurden, Löwen hinter Gittern sowie verhaltensgestörte Elefanten, denen mit Beinketten fast jegliche Bewegungsfreiheit unmöglich gemacht wurde. Wir brachten die Zustände zur Anzeige und organisierten gleichzeitig eine Demonstration vor dem Zirkus mit rund 100 Unterstützern. Mit den Worten „Circus Krone quält Tiere“ informierte unser Gründer Jan Peifer die Zuschauer. Mehrere von ihnen gingen daraufhin nicht in die Vorstellung. Offenbar wollte Krone aber genau dieses verhindern und versuchte uns mit einer Strafanzeige wegen Verleumdung mundtot zu machen, zunächst ohne Erfolg. Doch dann sahen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Gericht diese Aussage als üble Nachrede an und verhängten einen Strafbefehl über 600 Euro. Wir wehrten uns vor Gericht und siegten (mehr dazu auf Seite 24).

Die Zustände in den Anlagen sind schockierend. Neben beißendem Gestank quillt in einem Betrieb sogar schaumige Gülle aus den Spaltenböden. Die Tiere bieten einen erbärmlichen Anblick, der nur schwer zu ertragen ist. Abgemagerte Schweine, die sich aufgrund der Enge gegenseitig zerkratzt und schwere Verletzungen zugefügt haben. Jedes zweite scheint blutende und entzündete Wunden zu haben, einige Schweine sind im Begriff zu sterben. Neben Behältern mit Antibiotika liegen weitere tote Schweine. Ganz offensichtlich wurde den Tieren jegliche tierärztliche Hilfe verwehrt. Die Aufnahmen zeigen: Tierquälerei gehört nicht nur in den großen Mastanlagen zum Alltag, sondern ist auch im Stall beim kleinen Bauern von nebenan gängige Praxis. Denn die verheerendsten Zustände fanden wir in einem kleinen Familienbetrieb vor, der laut hofeigenem Werbeschild für die VION-Edelmarke LandJuwel produziert. Wir stellten umgehend Strafanzeige und informierten das zuständige Veterinäramt. Dieses fand bei seiner unangemeldeten und zugleich ersten Kontrolle seit 2008 dieselben tierquälerischen Zustände vor wie wir. Das Amtsgericht Zeven sah es auch Anfang August als erwiesen an, dass der Landwirt gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat. Mehr dazu auf Seite 26. Der Konzern VION schlachtet alleine am Standort Zeven 25.000 Schweine wöchentlich. Mit vertrauenserweckenden Siegeln wie „Ein Herz für Erzeuger“, „Unser Norden“, „Bestes vom Schwein aus dem Norden“ und über die VION-Edelmarke LandJuwel wird das Fleisch an große Supermarktketten wie Metro, Coop, Netto und Sky geliefert. Die Website von LandJuwel verspricht, artgerechte Haltung, ständige Kontrollen und dass sich der Verbraucher auf die Qualität verlassen kann.

Wir haben das Gerichtsverfahren natürlich dazu genutzt, um die Menschen zu informieren, so fuhr unser Plakatwagen zwei Tage lang durch Berlin und auch vor Gericht gab es eine Aktion. Viele Medien wie ARD Brisant und auch die BILD haben über das Gerichtsverfahren und das Urteil berichtet. Am Ende ist genau das passiert, was Krone nicht wollte: Bundesweit wurde bekannt, dass Tiere gequält werden. Auf unserer Website finden Sie weitere Informationen und Fotos von unserer Aktion vor Gericht: www.tierschutzbuero.de/krone-quaelt

Alle Tiere stammen von klein-bäuerlichen Höfen aus der Region, heißt es. Ein Widerspruch zu dem Fleisch der geschundenen Tiere, das jahrelang als qualitativ hochwertige Ware in Metzgereien in ganz Deutschland verkauft wurde. Gerade beim „Bauern von nebenan“ erwarten viele Verbraucher, dass es den Tieren gut geht. Unsere Recherchen machen jedoch klar, dies ist kein Einzelfall und auch der Metzger bekommt sein Fleisch womöglich von Schlachtunternehmen wie VION. Das mediale Interesse an diesem Skandal war ebenfalls immens. Viele Zeitungen wie die BILD und die taz haben über unsere Enthüllungen und den Prozess berichtet. Der NDR hat in seiner Sendung Markt eine besonders detaillierte Reportage über das Geschäft mit vermeintlich artgerechtem Fleisch von klein-bäuerlichen Höfen gebracht. Wenn Sie sichergehen möchten, keine Tierqual zu unterstützen, probieren Sie stattdessen die vielseitigen pflanzlichen Produkte aus. Rezepte zum Ausprobieren finden Sie auf unserer Website unter www.tierschutzbuero.de/rezepte

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A K T I O N E N

A K T I O N E N

K a ste nst ände schlie ße n!

St o p p t d en H a n d el m it St o p fl eb erp ro d u k t en

PETITIONSSTART Mitte des Jahres machten wir mit einer Petition gegen die tierquälerische Haltungsform der Kastenstände aufmerksam. Denn um der enormen Nachfrage nach Fleisch gerecht zu werden, führt der Weg von 60 Millionen Schweinen jährlich zur Schlachtbank. Doch die Produktion des Fleisches geht immer auf Kosten der Tiere. Damit möglichst viele von ihnen in einem Betrieb untergebracht werden können, erhalten sie nur das Mindestmaß an Platz. Bundesweit werden fast 98% aller Sauen die Hälfte ihres Lebens in so engen Kastenständen fixiert, dass sie gerade einmal liegen und stehen können. Die Breite dieser Kastenstände beträgt kaum mehr als 70 cm, ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Demnach sollte als geeignetes Maß für die Breite des Kastenstandes die Größe des darin befindlichen Tieres genommen werden, sodass die Gliedmaßen der Sau beim Liegen nicht über die Gitter hinaus ragen. Doch Sauen können in keinem Kastenstand weder ihrem arttypischen Verhalten nachkommen, noch dem Grundbedürfnis eines jeden Lebewesens: Bewegung. Die Folgen für die Gesundheit und das Verhalten der Tiere sind verheerend. Allein aus wirtschaftlichen Gründen werden die Tiere auf so engem Raum gehalten, um möglichst viele Tiere unterzubringen. Egal wie viele Zentimeter ein solcher Käfig aufweist, für die Tiere bedeutet es ein Leben voller Qual und Schmerz, deswegen fordern wir die komplette Abschaffung dieser Haltungsform und wandten uns mit unserer Petition an den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, mit der Aufforderung sich für ein Verbot dieser Kastenstände einzusetzen. Unserer Bitte sich an der Petition zu beteiligen folgten innerhalb weniger Wochen mehr als 20.000 Menschen. Ein klares Zeichen, dass diese Form der Haltung von den Verbrauchern nicht toleriert wird.

STOPPT DEN HANDEL MIT STOPFLEBERPRODUKTEN Im November starteten wir unsere Petition gegen den Handel von Stopfleberprodukten in der Europäischen Union. Noch immer leiden Millionen Gänse und Enten in Europa unter der Herstellung der sogenannten „Foie Gras“. Für die Produktion dieser fürchterlichen „Delikatesse“ wird Gänsen und Enten ein 70 cm langes Metallrohr durch den Hals direkt in den Magen geschoben und mehrmals täglich mehrere Kilo Brei in den Magen gepumpt. Bei einer mechanisierten Fütterung kann eine Person bis zu 1.000 Tiere in einer Stunde stopfen. Dabei entstehen schmerzhafte Verletzungen an den inneren und äußeren Organen. Die Leber der Tiere verfettet durch den Vorgang innerhalb von zwei bis drei Wochen und schwillt auf das zehnfache ihres Normalgewichts an. Deswegen schrieben wir die verantwortlichen EU-Abgeordneten in Brüssel an und baten sie, sich für ein Handelsverbot von Stopfleberprodukten in der EU einzusetzen. Den Briefen lag jeweils eine unserer DVDs bei, die aufzeigt, wie sehr die Tiere unter der Zwangsfütterung leiden und dass endlich gehandelt werden muss. Diese grauenvolle Tradition ist in Deutschland und Europa zwar aus Tierschutzgründen verboten, aber in anderen Ländern wie Frankreich gelten Ausnahmeregelungen. Deshalb gelangen auch immer wieder Produkte dieser grauenhaften Tierausbeutung auf deutschen Tellern. Es ist enorm wichtig, dass die Verbraucher über die Herkunft und Entstehung dieser entsetzlichen Produkte aufgeklärt werden. Solange die Produkte nachgefragt werden, wird es sie auch weiterhin geben. Innerhalb kürzester Zeit beteiligten sich über 11.000 Menschen an dieser Petition an den Präsidenten des europäischen Parlamentes Martin Schulz. Unser Ziel ist es 20.000 Unterschriften zu erhalten und diese dann den Verantwortlichen zukommen zu lassen.

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A K T I O N E N

Anbi nde halt ung ve r bie t e n!

Kä n g u ru j a g d s t o p p en !

PETITIONSÜBERGABE

KÄNGURUJAGD STOPPEN!

Anfang des Jahres beschlossen wir uns mit einer Petition auch gegen die Anbindehaltung von Milchkühen einzusetzen. Denn noch immer leben ein Viertel aller Kühe ganzjährig angebunden im Stall.

Bereits im Winter 2015 starteten wir unsere Petition gegen den Import von Kängurufleisch. Denn die Jagd nach den Tieren geht einher mit enormer Tierqual.

Diese Haltungsform schränkt die Tiere extrem in ihrem natürlichen Verhalten und ihrer Bewegungsfreiheit ein. Tatsächlich ist diese Form der Tierhaltung in Deutschland noch immer erlaubt. Und das obwohl sie eindeutig tierschutzwidrig ist, denn so große und sensible Tiere wie Kühe leiden erheblich an dem Bewegungsmangel und weisen enorme körperliche Schäden und Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Niemand möchte sich vorstellen, wie es ist sein ganzes leben angebunden an ein und derselben Stelle zu verbringen In der Gesellschaft ist das Bild der glücklichen Kuh auf der grünen Weide leider noch immer sehr verbreitet. Neben der tierschutzwidrigen Haltung, wissen viele Verbraucher auch nicht, dass Kühe erst ein Kalb gebären müssen um Milch zu geben, welches ihnen direkt nach der Geburt entrissen wird.

Oftmals werden die Tiere nur angeschossen, sie fliehen schwerverletzt und verenden elendig in der Wildnis. Viele getötete Muttertiere hinterlassen Jungtiere, die entweder gnadenlos totgeknüppelt werden oder qualvoll verhungern. Schätzungsweis 40.000 Jungtiere kommen so jährlich ums Leben. Da Deutschland mit der größte Importeur von Kängurufleisch ist, wollten wir mithilfe der Petition auf diese kaum bekannte Problematik aufmerksam machen. Wir schrieben viele Restaurants an, die das Fleisch verkauften und erhielten einige positive Reaktionen von Restaurantbetreibern, die nun genauer auf die Herkunft des Fleisches achten werden. Aber auch Supermärkte informierten wir und so hat der Discounter Aldi Kängurufleisch in seine Tierwohl-Einkaufspolitik aufgenommen und wird zukünftig kein Kängurufleisch anbieten. Die insgesamt 10.701 Unterschriften übergab unser Aktionsmaskottchen „Joey“ in diesem Jahr dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung.

Die Petition unterzeichneten 20.762 Tierschützer, Die Petition unterzeichneten 20.762 Tierschützer,

welche wir direkt im deutschen Bundesrat der Linken-Politikerin Birgit Menz übergaben. Anlass für die Petition war der Antrag der hessischen Landesregierung im Bundesrat, der ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung fordert. Diesem Antrag wurde dann auch tatsächlich zugestimmt und liegt nun der Bundesregierung zur Entscheidung vor.

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E R F O L G E

E R F O L G E

K a ni nc he nmast g e schlosse n!

Mü t zen a u s H u n d efel l

ERFOLG – Kaninchenmast in Brandenburg geschlossen!

Aktionen gegen Pelz decken auf: Mützen aus Hundefell

Im Jahr 2014 konnten wir im Rahmen einer Recherche die Zustände in einer Kaninchenmastanlage in Brandenburg dokumentieren und anzeigen. Dicht gedrängt und ohne Tageslicht oder Einstreu mussten hier mehrere hundert Kaninchen auf Drahtgitterböden in winzigen Käfigen leben. Die Tiere wurden dort jeder Möglichkeit zum Ausleben des arteigenen Verhaltens beraubt und litten ihr ganzes Leben lang, weil die Gitterböden in die empfindlichen Pfoten der Kaninchen schnitten.

Es galt lange als ein Mythos, doch durch unsere Recherchen konnte zweifelsfrei bewiesen werden, dass Mützen aus Hundefell verkauft werden. Am bekannten Berliner Alexanderplatz stehen die Händler und bieten Mützen und Schals an. Immer wieder haben wir Hinweise bekommen, dass die Mützen Echtpelz enthalten würden, auch wurde der Verdacht geäußert, dass es sich dabei um Mützen aus China und Fernost handeln würde.

Umgehend hatten wir das Veterinäramt informiert, auch die Staatsanwaltschaft schaltete sich ein. Einige Tiere litten jedoch so sehr unter haltungsbedingten Verletzungen, dass die Amtsveterinäre auf unsere Anzeige hin sogar eine Notschlachtung anordnen mussten. Eine Schließung der Mastanlage, deren Betreiber Kaninchenfleisch in das Berliner Umland geliefert hatte, wurde bereits damals in Aussicht gestellt. Endgültig geschlossen wurde die Kaninchenmast jedoch erst im Sommer 2016. Zu den Kunden des Mästers gehörten regionale Hofläden, Marktstände und Cateringunternehmen der Umgebung und in Berlin, von denen einige das Fleisch sogar als Bodenhaltungsfleisch anpriesen und verkauften. Wir freuen uns, dass der tausendfachen Tierquälerei zumindest an diesem Standort nun endlich ein Riegel vorgeschoben wurde. Ein Ort weniger, an dem schreckliche Tierqualen für tausende Tiere stattfinden, obwohl es bundesweit schätzungsweise noch etwa 60 Kaninchenmastanlagen gibt, in denen Kaninchen unter ähnlichen Haltungsbedingungen leiden müssen. Denn jedes Jahr werden 25-30 Millionen Kaninchen in Deutschland verzehrt.

KEIN MYTHOS Mützen aus Hundefell gibt es nach wie vor in Deutschland zu kaufen!

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Getarnt als Käufer haben wir eine Mütze gekauft und diese mit Hilfe der Stadt Berlin untersuchen lassen. Und der grausame Verdacht wurde bestätigt: Es handelt sich um Hundefell. Da das Einführen von Katzen- und Hundefellen in die EU verboten ist, fanden direkt einige Razzien statt – bei denen die Mützen beschlagnahmt worden sind. Auch für die Händler selbst (insgesamt sechs Stück) hat das Ganze ein Nachspiel und sie müssen sich verantworten.

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E R F O L G E

E R F O L G E

Ner zfar m g e schlosse n

Nerzfa rm g es c h l o s s en

Ende der Tierqual auch in Söllichau

Wir haben Herrn Grosser mal als größten Tierquäler Deutschlands bezeichnet. Öfters gab es wegen diversen Sachverhalten Gerichtsprozesse zwischen dem Nerzfarmbetreiber und uns, doch dies ist jetzt alles Geschichte, denn die Nerzfarm ist endlich geschlossen worden. Nach dutzenden Strafanzeigen gegen die Farm und unzähligen Demonstrationen unsererseits erinnern nur noch die leeren Käfige an die tausendfache Tierquälerei, die an diesem Ort stattgefunden hat.

Auf der Nerzfarm wurden rund 16.500 Tiere gehalten.

Auch im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) wurde eine Nerzfarm geschlossen. Hier waren wir in der Vergangenheit immer wieder aktiv, haben Zustände dokumentiert, Anzeige erstattet und Druck auf die Politiker aufgebaut. Seit über 40 Jahren wurde die Pelzfarm am Ortsrand von Söllichau betrieben. Gut versteckt im Wald stand sie, damit niemand sieht, unter welchen grausamen Bedingungen auch hier Nerze gehalten wurden. Über 7.000 Tiere fristeten ihr Leben in viel zu kleinen Käfigen. Dabei war die Farm illegal, denn der Betreiber hielt sich nicht an die Tierschutznutztierverordnung, diese sah viel größere Käfige für die Tiere vor. Offenbar hat das zuständige Veterinäramt nach jahrlangem Dulden durchgegriffen und die Farm geschlossen. Genau wissen wir es nicht, denn auf unsere Anzeigen hat das zuständige Amt nie reagiert und der Betreiber der Nerzfarm gab uns auch keine Auskunft, warum er nun geschlossen hat. Letztlich ist für uns aber nicht entscheidend, warum eine Nerzfarm schließt, Hauptsache sie schließt. Grund zur Freude bereitet auch das Foto, auf dem man deutlich den Abbau der Käfige sieht. Solche Bilder wünschen wir uns von jeder Pelzfarm. Nach unseren Recherchen gibt es in Deutschland noch acht Pelzfarmen. Vor ein paar Jahren gab es noch 30 Anlagen. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass auch diese letzten Farmen endlich geschlossen werden. Unsere aktuelle Fotodokumentation der letzten Nerzfarm bei Magdeburg zeigt, dass viele Käfige bereits leer sind, bleibt zu hoffen, dass auch diese Farm bald schließen wird. Wir werden zumindest alles daran setzen.

Letzte Nerzfarm in Brandenburg geschlossen Jahrelang haben wir die Zustände auf der Nerzfarm in Frankenförde bei Potsdam dokumentiert. Immer wieder haben wir Fotos und Videomaterial von unhaltbaren Zuständen auf der Pelzfarm erstellt. In engen Käfigen mussten dort die Pelztiere leben, die Pfoten haben sich in die Käfigböden geschnitten, Auslauf gab es nicht. Nach wenigen Monaten wurden die Nerze aus den Käfigen gerissen und getötet, Ernte heißt dieser Gewaltakt im Fachjargon der Pelzfarmer. Die Nerzfarm in Frankenförde wurde von Alfons Grosser, seines Zeichens „Vizepräsident der deutschen Pelztierzüchter e.V.“ betrieben.

Auch in Deutschland gibt es noch Nerzfarmen, hier finden Sie eine aktuelle Übersicht: Grabow in der Nähe von Magdeburg (Sachsen Anhalt) Rahden in der Nähe von Bielefeld (NRW) Plön in der Nähe von Kiel (Schleswig-Holstein) Seelitz-Döhlen in der Nähe von Chemnitz (Sachsen) Güstrow in der Nähe von Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) Wesenberg-Zitrow in der Nähe von Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) (Stand Dez. 2016)

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G E R I C H T S E R F O L G E

G E R I C H T S E R F O L G E

Bund esgeri c htshof st är k t Me inung sfre ihe it

E rfo l g vo r G eric h t g eg en L o b b y-An wa l t Dr. Sc h eu e r l

Auch in 2016 haben Mastbetreiber und Landwirtschaftslobbyisten versucht uns juristisch unter Druck zu setzen, damit wir keine weiteren Enthüllungen veröffentlichen. Und wie auch in den letzten Jahren sind sie damit kräftig gescheitert. Im Folgenden finden Sie einen kleinen Überblick über die geführten Gerichtsverfahren und unsere Erfolge in diesem Jahr.

BUNDESGERICHTSHOF STÄRKT MEINUNGSFREIHEIT Mit einer lange erwarteten Entscheidung hat der Bundesgerichtshof einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen dem Deutschen Tierschutzbüro und dem Zentralverband Deutscher Pelztierzüchter beendet und nicht nur uns, sondern auch weiteren NGOs den Rücken gestärkt. Der Pelztierzüchterverband muss sich gefallen lassen, dass wir zum Boykott seiner Hausbank, der Volksbank in Melle, aufrufen. Solange die Volksbank sich nicht öffentlich zu ihren Werten bekennt und die Geschäftsbeziehung mit den Pelztierzüchtern beendet, rufen wir Tierfreunde und -schützer dazu auf, ihr Konto bei der Volksbank zu kündigen. Der Boykottaufruf soll zeigen:

Erfolg vor Gericht gegen Lobby-Anwalt Dr. Scheuerl Als Anwalt und sogar als Pressesprecher diverser Vertreter der Agrarindustrie zieht der Hamburger Lobby-Anwalt Dr. Walter Scheuerl immer wieder gegen uns zu Felde. So auch im Auftrag der Pelzindustrie, für die er an zahlreichen Verfahren beteiligt war und ist, mit der er jedoch öffentlich offenbar gar nicht gern in Verbindung gebracht wird. Als wir während eines Prozesses gegen den Vizepräsidenten des Deutschen Pelztierverbandes im Jahr 2014 auch Bilder des Anwalts auf einer Demonstration verwenden wollten, ließ dieser uns das gerichtlich verbieten. Zu Unrecht, wie das Oberlandesgericht Hamburg entschieden hat. Ein wichtiger Erfolg für uns – wir können weiterhin öffentlich machen, wer alles an den unzähligen Prozessen beteiligt ist, mit denen die Agrarlobby uns das Leben schwer zu machen versucht.

Wir lassen uns nicht mundtot machen! Erst recht nicht, nach diesem großartigen Sieg vor dem Bundesgerichtshof!

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G E R I C H T S E R F O L G E

G E R I C H T S E R F O L G E

Ci rc us Krone quält Tie re

St ra fb efeh l fü r Mit a rb eit er

Circus Krone quält Tiere – Das Gesetz gibt uns Recht Weil wir mit den Worten „Circus Krone quält Tiere“ vor dem Besuch von Vorstellungen des Circus Krone gewarnt hatten, waren die Verantwortlichen gegen uns vor Gericht gezogen. Sie warfen uns üble Nachrede vor; doch das Gericht sprach uns in einem aufsehenerregenden Prozess frei. Wir hatten die nicht artgerechten Haltungsbedingungen von Elefanten, Raubtieren und Co. dokumentiert und eindeutige Verhaltensstörungen beobachten können. Unsere Aussage, so die Richterin, sei durch das Recht auf freie Meinungsäußerung hinreichend abgedeckt.

STRAFBEFEHL FÜR MITARBEITER DES PRÜGELZIRKUS Zu einem kuriosen Gerichtsverfahren kam es im Juli 2016 in Berlin. Ein Fotograf des Deutschen Tierschutzbüros hatte die Tierhaltung im Circus Busch (ehemals Circus Schollini) während eines Gastspiels in Berlin dokumentiert. Dabei war er von Angestellten des Zirkusbetriebes gesehen worden, die sich offenbar nicht in die Karten schauen lassen wollten: brutal schlugen sie unseren Fotografen zusammen, beschädigten auch die Kamera schwer. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Körperverletzung, doch zum Gerichtstermin erschienen die Angeklagten nicht. Nun wurde ihnen ein Strafbefehl über 120 Tagessätze zugestellt, die Zirkusmitarbeiter gelten damit als vorbestraft. Eine gerechte Strafe – doch wir warnen weiter vor dem Prügelzirkus!

Mit ihrem Urteil nahm sie auch Bezug auf eine Initiative des Bundesrates, der sich erst kurz zuvor für ein Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus ausgesprochen hatte. Wir lassen uns auch von Zirkusbetrieben nicht einschüchtern und sagen weiterhin öffentlich und lautstark unsere Meinung: Circus Krone quält Tiere! Das Gerichtsverfahren haben wir genutzt, um öffentlich zu protestieren, einen Bericht dazu finden Sie auf Seite 12.

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G E R I C H T S E R F O L G E

G E R I C H T S E R F O L G E

Ve r ur t e ilt

Verb a n d s k l a g erec h t

SCHWEINEMÄSTER VERURTEILT „Vom Bauern nebenan“ – dieser Slogan ist kein Qualitätssiegel! Ein Schweinemäster aus Zeven (Niedersachsen), der für die VION-Edelmarke LandJuwel Schweine mit eben diesem Qualitätsversprechen geliefert hatte, wurde auch aufgrund unserer Ermittlungen wegen Tierquälerei verurteilt. Wir hatten grobe Missstände in den Stallungen des Mästers dokumentieren können, das hinzugezogene Veterinäramt konnte einige Schweine nur noch einschläfern. Auch die Staatsanwaltschaft hatte sich eingeschaltet und einen Strafbefehl ausgestellt, doch der Schweinemäster hatte Widerspruch eingelegt. So kam es im August 2016 zur Verhandlung, das Amtsgericht Zeven verurteilte den geständigen Landwirt zu einer Geldstrafe von insgesamt 1.625 Euro in 65 Tagessätzen zu je 25 Euro. Unserer Meinung nach einer viel zu milden Strafe. Für das LandJuwel-Programm des Fleischkonzerns VION wurde der Betrieb gesperrt. Einen ausführlichen Artikel zu diesem besonders grausamen Fall von Tierquälerei finden Sie auf Seite 13.

SO NUTZEN WIR DAS VERBANDSKLAGERECHT VOR GERICHT Im Jahr 2013 hat die rot-grüne Landesregierung in NRW das erste sogenannte Verbandsklagegesetz für Tierschutzverbände verabschiedet. Voraussetzung für die Verbandsklage ist die Anerkennung eines Tierschutzverbandes durch das Umweltministerium. Bislang sind in NRW erst neun Tierschutzverbände anerkannt, darunter auch das Deutsche Tierschutzbüro e.V. Gemeinsam mit sechs anderen anerkannten Verbänden haben wir das Landesbüro Verbandsklagerecht gegründet, um unsere Aktivitäten zu koordinieren und so besonders effektiv zu arbeiten. Anträge auf Erteilung einer Baugenehmigung für eine Tierhaltung, eine Genehmigung zur kommerziellen Nutzung von Tieren oder für Tierversuche, werden von den Behörden dem Verbandsklagebüro zugesandt. Dadurch haben wir die Möglichkeit Einspruch einzulegen und die Behörden auf mögliche Rechtsverstöße hinzuweisen. In der Vergangenheit betraf dies nicht nur den Bau von neuen Mastanlagen, sondern auch einen Reptilienimporteur und einen privaten Großkatzenhalter. Derzeit laufen erste Verfahren, die darauf abzielen, grundsätzliche Missstände in der Massentierhaltung für rechtswidrig erklären zu lassen, zum Beispiel die Haltung von Schweinen in kleinen Kastenständen. Wir versuchen derzeit auf dem Klageweg gegen das sogenannte „Gänsereiten“, das bis heute in verschiedenen Ruhrgebietsstädten praktiziert wird, vorzugehen. Seit Jahrzehnten demonstrieren Tierschützer jeden Rosenmontag erfolglos gegen diesen tierverachtenden Brauch und auch der Landespolitik ist es bislang nicht gelungen diese „Tradition“ zu beenden. Die Verbandsklage gibt uns nun erstmals die Möglichkeit rechtlich gegen das „Gänsereiten“ vorzugehen und diese nutzen wir, damit die Tierquälerei beendet wird.

SCHWEINEHOCHHAUSBETREIBER BRINGT UNS VOR GERICHT Der Betreiber des Schweinehochhauses versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass wir die Enthüllungsbilder weiter in die Öffentlichkeit bringen. Dabei zeigen unsere Aufnahmen nur die Wahrheit hinter den Mauern: Schweine in engen Käfigen, Tierquälerei und Gesetzesverstöße. Zunächst meldete sich ein Anwalt bei uns und forderte uns auf, die Aufnahmen zu löschen und nicht mehr zu verbreiten. Weil er damit nicht durchkam, wurde unser Gründer Jan Peifer angezeigt, er hatte die Aufnahme im Schweinehochhaus gemacht. Der Vorwurf lautet Hausfriedensbruch. Nicht das erste Mal, Jan wurde bereits 400-mal wegen Hausfriedensbruchs angezeigt, in allen Fällen wurde das Verfahren eingestellt. Diesmal allerdings nicht und so kam es im September zu einem Verfahren vor Gericht. Dabei stellte sich raus, dass der Betreiber des Schweinehochhauses die Anzeige von einer falschen Firma gestellt hat (diese hat kein Hausrecht und kann formal keine Anzeige stellen). Dieser Formfehler führte zur Einstellung des Verfahrens. Offenbar hat der Schweinequäler bei seinen eigenen Firmen den Überblick verloren. Natürlich haben wir auch diesen Gerichtstermin dafür genutzt, um mit einer Aktion die Öffentlichkeit über die Missstände im Schweinehochhaus zu informieren. Unter anderem haben der MDR, die BILD und die DPA berichtet. Weitere Informationen zur unserer Kampagne „Schweinehochhaus schließen“ finden Sie ab Seite 10.

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V E R A N S T A L T U N G E N

V E R A N S T A L T U N G E N

Eve nt s in 2 0 1 6

E ven t s in 2016

WIR HABEN ES SATT - DEMO 2016

UNSERE TIERSCHUTZLEHRER-WORKSHOPS IN 2016

Auch im Jahr 2016 haben wir wieder an der großen „Wir haben Agrarindustrie satt“-Demonstration in Berlin teilgenommen. Jedes Jahr findet diese Veranstaltung parallel zur größten Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ statt. Zehntausende Menschen strömten im Januar wieder durch das politische Herz von Berlin und demonstrierten direkt vor Bundesrat und Kanzleramt für eine Eindämmung der Agrarindustrie und eine Förderung bäuerlicher Betriebe.

Aufgrund der großen Nachfrage und des Erfolges in 2015 haben wir auch in diesem Jahr wieder einige unserer beliebten Tierschutzlehrer-Workshops angeboten und durchgeführt. In Berlin, Mühlheim und Würzburg veranstalteten wir insgesamt vier Workshops, die jeweils über zwei Seminartage gingen.

Wieder mit dabei war bereits zum vierten Mal auch unser Team samt vielen Unterstützern und Aktivisten. Neben Themen wie Massentierhaltung und Umweltschutz nehmen wir die Demo auch jedes Jahr zum Anlass, um für eine vegane Ernährungsund Lebensweise zu werben.

Hierbei haben die Teilnehmer von uns zusammen mit dem Pädagogen Thomas Schwarz Grundlagen zum Thema Tierschutz als auch zur Pädagogik und Didaktik vermittelt bekommen.

So haben wir bei der Demo auch 500 Spacebars (vegane Wurstalternative), die der Hersteller Wheaty zur Verfügung stellte, kostenlos verteilt und somit aufgezeigt, dass es schmackhafte Alternativen zur Massentierhaltung gibt. Mit dabei war auch unser großer Plakatwagen, der mit unserer Forderung, das Schweinehochhaus in Sachsen-Anhalt zu schließen, für großes Aufsehen sorgte. Bei der Demo konnten wir wieder ein sehr großes Publikum erreichen. Vielen Menschen der Demo war nicht bekannt, dass der ehemalige DDR-Prestigebetrieb noch immer existiert und dort jährlich zehntausende Mastschweine produziert werden. So stieß auch unsere Petition bei der Demo auf großen Anklang. Fast 200.000 Menschen haben sie bereits unterschrieben.

GRÜNE WOCHE 2016 IN BERLIN Seit Jahren nutzen wir den Presserundgang zur offiziellen Eröffnungsveranstaltung der Grünen Woche in Berlin, um auf die Probleme in der Massentierhaltung hinzuweisen und die verantwortlichen Politiker, die an der Veranstaltung teilnehmen, damit zu konfrontieren. Auch im Januar 2016 ist uns die „Stürmung“ des Rundgangs bereits zum sechsten Mal gelungen. Gleich mehrere Aktivisten haben es geschafft, auf die Bühne zu kommen, um auf die Millionen von Nutztieren, die in der Massentierhaltung tagtäglich leiden müssen, aufmerksam zu machen. Mit den Rufen „Stoppt Massentierhaltung“ sprangen unsere Aktivisten vor Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied sowie vor andere hochrangige Funktionäre aus der Landwirtschaft. Wir und die Aktivisten wurden gleich von hunderten Fotografen und TV-Kameras abgelichtet. Obwohl die Polizei die Aktion nach wenigen Minuten beendete, konnten wir mit der Aktion erneut Millionen von Menschen erreichen und über das Thema Massentierhaltung informieren, da im Nachgang viele Medien wie die BILD, die Berliner Morgenpost und auch der Tagesspiegel darüber berichteten.

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Der Tierschutzgedanke ist eigentlich seit über zehn Jahren im Grundgesetz verankert, doch in der Realität lässt die Umsetzung ebenso zu wünschen übrig, wie auch in der schulischen Bildung. Wir wollten diese Lücke wenigstens ansatzweise nutzen, um mehr Menschen und allen voran Kindern und Jugendlichen das Thema Tierschutz näherzubringen. Gemeinsam konnten wir so einen essenziellen Beitrag zu einer Ausbildung zukünftiger Tierschutzpädagogen und für eine Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen für den Tierschutz in den für sie betreffenden Alltagsbereichen und Lebenszusammenhängen leisten. Während der Workshops wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit veganen Leckereien bekocht und versorgt.

Das vegane Sommerfest in Berlin Bereits zum neunten Mal fand in 2016 das große vegane Sommerfest auf dem Berliner Alexanderplatz statt und wir waren natürlich auch wieder mit dabei. An über 80 Informations- und Verkaufsständen wurden den Besuchern internationale Leckereien, vegane Bio- und Rohkost-Spezialitäten sowie tierversuchsfreie Kosmetik angeboten. In diesem Jahr war auch unser Plakatwagen mit dabei, der speziell auf die Rettung unserer Ferkel Lilly und Sally aufmerksam machte, die wir im Sommer 2016 aus einer Schweineaufzuchtanlage, wie dem Schweinehochhaus retteten. Unser Gründer und Vorstand Jan Peifer hielt wieder einen spannenden und interessanten Vortrag im Kongresszelt. Dieses Mal berichtete er über unsere aktuelle Recherche und Aufnahmen aus dem Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle. Gemeinsam mit den Veranstaltern und einem bunten Programm aus Musik, Unterhaltung und Informationen für die vegane und vegetarische Lebensweise konnten wir so viele neue Interessierte für uns und unsere Arbeit begeistern und neue Förderer und Tierpaten gewinnen.

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F I N A N Z E N

F I N A N Z E N

Za hl en und Fa kten zum D e ut sche n Tie r schut zbüro

Za h l en u n d Fa k t en zu m Deu t s c h en Tiers c h u t zb ü ro

DER VEREIN DEUTSCHES TIERSCHUTZBÜRO Der Verein in seiner heutigen Struktur besteht seit Mitte der 1990er Jahre, gegründet wurde er unter dem Namen „Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.“. Seit 2013 lautet der Name Deutsches Tierschutzbüro e.V. Die „Marke“ Tierschutzbüro ist schon seit vielen Jahren erfolgreich und hat sich sowohl in der Tierschutzszene als auch in der Presselandschaft etabliert – durch die Umbenennung konnten wir unsere Erfahrung und unser Standing mit den schon bestehenden Strukturen des Vereins verbinden und Synergieeffekte nutzen. Unser Erfolg ist nicht nur fühlbar, sondern lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. Das zeigt eine kurze Bestandsaufnahme: Vor der Umbenennung und Wiederbelebung hatte unser Verein gerade einmal 180 Mitglieder. Es gab einen unregelmäßig erscheinenden Newsletter, der knapp 400 Abonnenten hatte. Einen Auftritt in den Neuen Medien gab es nicht. Eine eigene Website war zwar vorhanden, diese diente jedoch insbesondere der Veröffentlichung des Mitgliedermagazins und hatte keine interaktiven Elemente. Heute, nur wenige Jahre später, haben wir schon über 1.600 Mitglieder. Unsere Websites werden jeden Monat von bis zu 500.000 Menschen besucht. Allein unsere Facebook-Seite hat über 160.000 Fans. Heute passiert so viel, dass wir zweimal wöchentlich einen Newsletter herausgeben, der von über 100.000 Menschen gelesen wird. Das gibt uns Selbstbewusstsein und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und vor allem den dafür nötigen Rückhalt haben. Viele Menschen drücken ihre Verbundenheit mit der Teilnahme an unseren Petitionen aus. Unsere Petitionen etwa gegen das Schweinehochhaus, für ein Verbot des Gänsestopfens oder zur Abschaffung der Kastenstände bei Schweinen werden von hunderttausenden Menschen unterschrieben. Dieser Rückhalt bestätigt uns, dass wir als Sprachrohr vieler Menschen fungieren und in der Öffentlichkeit ein wichtiges Anliegen repräsentieren.

DIE TRANSPARENZ VOM DEUTSCHEN TIERSCHUTZBÜRO Wir verpflichten uns gegenüber unseren Spendern, die Ein- und Ausgaben transparent offen zu legen. Als gemeinnütziger Verein werden wir zudem regelmäßig vom Finanzamt geprüft. Das Deutsche Tierschutzbüro beteiligt sich an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (mehr Informationen unter www.transparente-zivilgesellschaft.de). Gegründet wurde diese durch Transparency International Deutschland e. V.. Als Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft verpflichten wir uns, das 10 Punkte-Programm zur Transparenz mit Informationen über den Verein zu veröffentlichen. Dieser Selbstverpflichtung kommt das Deutsche Tierschutzbüro im Internet unter www.tierschutzbuero.de/transparenz nach. Dort finden Sie alle vorherigen Tätigkeits-, Jahres- und Finanzberichte.

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EINNAHMEN & AUSGABEN VOM DEUTSCHEN TIERSCHUTZBÜRO

Auszug

Wir verpflichten uns zur Transparenz und veröffentlichen Kampagnen und Aktionen Einnahmen und Ausgaben.46.966,41€ Einnahmen (Spenden und Mitgliedsbeiträge) 325.599,19 Euro 1,6% Öffentlichkeitsarbeit 44.167,33€

Kampagnen und Aktionen Tierrettungen 46.966,41€ 29.501,59€ Öffentlichkeitsarbeit 44.167,33€ Tierrettungen 29.501,59€ Rechtskosten 29.816,72€ Gehälter für Mitarbeiter 20.792,26€

Rechtskosten 29.816,72€

6,1% 11,2%

25,3%

Gehälter für Mitarbeiter 20.792,26€ KFZ- und Reisekosten 16,1% 11.407,80€ Mitgliederverwaltung 2.970,24€

KFZ- und Reisekosten 11.407,80€

23,8% 15,9%

Mitgliederverwaltung 2.970,24€

Die vollständigen Ein- und Ausgabenübersicht mit einer detaillierten Aufstellung finden Sie auf unserer Homepage unter www.tierschutzbuero.de/transparenz

Die Angaben beziehen sich auf 2014. Die Einnahmen und Ausgaben für 2015 standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Sie finden diese ab Februar 2017 auf unserer Website: www.tierschutzbuero.de/transparenz

IMPRESSUM Deutsches Tierschutzbüro e.V. 1. Vorsitzender des Deutsches Tierschutzbüro e.V. : Jan Peifer Anschrift: Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Tel: 030- 27 00 496-0 Fax: 030 - 27 00 496-10 Email: post@tierschutzbuero.de Website: www.tierschutzbuero.de Redaktion: Ilona Kurowski, Denise Weber, Jan Peifer, Lisa Paasch, Laura Zodrow, Dennis Borowicki

Fotos: Deutsches Tierschutzbüro e.V. Jan Peifer, Denise Weber, Kai Horstmann, Michael Körner Layout: 7ate9 Agency (www.7ate9-agency.com)

Bankverbindung: IBAN DE 73430609674034730800 BIC GENODEM1GLS GLS Bank Ihre Spende ist steuerlich absetzbar Vereinssitz Sankt Augustin bei Bonn (NRW) Geschäftsstelle in Berlin Vereinsregister 3499 (Amtsgericht Siegburg) Steuernummer: 205/5761/2051 Finanzamt Bonn Innenstadt

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P A T E N S C H A F T E N

P A T E N S C H A F T E N

U nser P roj ekt „Tie r pat e nschaft mit H e r z“

U n s er P ro j ek t „Tierp a t en s c h a ft m it H erz“

„Tierpatenschaft mit Herz“

Lilly und Sally

Im Jahr 2016 hatten wir erneut das Glück, im Rahmen unserer Recherchen und durch unser Engagement wieder acht weiteren Tieren die verdiente Freiheit und ein neues Leben zu schenken. Wir konnten sie dadurch vor widrigen Lebensumständen in der Massentierhaltung bewahren und sie auf sorgfältig ausgewählten Gnadenhöfen unterbringen, wo sie nun wohlbehütet ihren Leben genießen dürfen.

Die meisten Menschen haben noch nie ein Schwein angefasst, geschweige denn in der Realität gesehen. Diese hochintelligenten Tiere landen höchstens als Schnitzel, Bratwurst oder Aufschnitt auf den Tellern. Kaum einer würde weiter essen, wenn man mal ein Schwein streicheln oder in deren treuen Augen blicken würde.

Wir wissen, dass wir dadurch zwar nicht direkt das Problem der Massentierhaltung lösen können, jedoch haben wir mit diesem Projekt die Möglichkeit für einige Tiere das ganze Leben ins Positive zu verändern. Im Folgenden möchten wir Ihnen nun unsere neuen Schützlinge vorstellen und Ihnen auch einen kleinen Überblick über die bereits in den letzten Jahren geretteten Tiere geben.

Das Jahr 2016 begann mit einem kleinen Wunderwesen: Unser Glückskälbchen Marla Perfekt zum Jahreswechsel kam langersehnt unsere kleine Kuh Marla zu Welt. Nach vielen Strapazen und schlaflosen Nächten im Stall von Weihnachten bis Silvester war es endlich so weit. An Neujahr 2016 beglückte uns die Geburt von Marla. Normalerweise distanzieren wir uns von der Fortpflanzung von Tieren auf Gnadenhöfen, jedoch stand die Geburt von Marla unter einem ganz anderen Stern. Die damals tragende Kuh Dorte, welche leider aufgrund einer schlimmen Lungenentzündung nur wenige Wochen nach Marlas Geburt verstorben ist, kam aus einem konventionellen Milchviehbetrieb. Mutterkuh und Kalb standen vor Marlas Geburt unmittelbar vor dem Tod und konnten im letzten Augenblick von uns gerettet werden. Marla kam somit als kleine Glückskuh sorgenfrei ab dem ersten Tag in Freiheit zur Welt. Mutterkuh und Kalb konnten somit immerhin noch zwei Monate voller Liebe und Fürsorge zusammen verbringen. Das wäre den beiden als Milchkühe versagt geblieben. Dorte war eine großartige Mutterkuh für Marla und wird immer einen Platz in unserem Gedächtnis und Herzen tragen. Marla lebt nun mit Adoptivmutter Denise und Adoptivschwester Zwergi auf einem befreundeten Gnadenhof in Brandenburg.

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Ilse & Bruno an Ostern vor der Schlachtbank gerettet Das Osterlamm ist für viele Menschen in Deutschland das Highlight zu Ostern. Die wenigsten assoziieren jedoch damit, dass es sich bei dem „Leckerbissen“ mal um ein kleines, zartes Lamm gehandelt hat, welches in seinem kurzen Leben bereits unsäglich viel Leid und Angst erfahren musste.

Unsere Schweine Lilly und Sally stammen aus einer typischen Massentierhaltung in Deutschland. Völlige Dunkelheit, bedrückende Enge, Gestank und Leid in der Luft. Das sind die ersten Eindrücke eines frisch geborenen Ferkels innerhalb einer industriellen Schweineaufzucht. Lilly und Sally hatten zudem das Pech, aufgrund der furchtbaren Gegebenheiten nicht richtig an das Futter beziehungsweise an ihre Mutter zum Saugen zu gelangen. Als sogenannte Kümmerlinge hätten sie vermutlich keine lange Lebenserwartung gehabt. Zumal sie sowieso nach nur acht Monaten geschlachtet worden wären.

So wäre es auch unserem Schaf Bruno ergangen, einem vermeidlichen Osterlamm, welches ohne unsere Rettung geschlachtet worden wäre. Seine Mutter Ilse und Bruder Lammy, der von Geburt an durch die Überzüchtung in der Intensivtierhaltung missgebildet war, hatten zu dem Zeitpunkt ebenfalls keine lange Lebenserwartung mehr. Im Rahmen einer Recherche über das traditionelle Osterlamm stießen wir in einem Brandenburger Schlachthof auf die kleine Schafsfamilie. Um sie herum hingen in den benachbarten Gebäuden bereits überall getötete Schafe an einem Fleischerhaken. Die noch lebenden Schafe wussten aufgrund des Geruchs und der Geräusche genau, was ihnen bevorstand. Große Augen voller Panik blickten uns zahlreich entgegen.

Nachdem wir die beiden Ferkel aus diesen Missständen befreien konnten, legten sie jeden Tag an Gewicht zu und erholten sich hervorragend von den Strapazen in der Vergangenheit. Auf einem befreundeten Gnadenhof in Brandenburg können Lilly und Sally nun ihre große Außenanlage durchstöbern, im Dreck suhlen und alle Blumen, Melonen und Kartoffeln, was ihre Leibspeisen sind, aufessen. Hätten wir die beiden damals nicht gerettet, wären diese beiden charakterstarken Persönlichkeiten bereits für die Fleischproduktion verendet oder geschlachtet worden.

Schaf Bruno konnte zusammen mit seiner Familie jedoch von uns im letzten Moment gerettet werden. Sein kranker Bruder Lammy konnte jedoch trotz aller Bemühungen in der Tierklinik nicht mehr gerettet werden, weshalb er kurz darauf verstarb. Bruno und Ilse hingegen blühen im neuen Zuhause, einem befreundeter Gnadenhof in Brandenburg, förmlich auf. Zusammen verbringen sie ihre Tage auf einer großen Wiese, ohne Angst vor dem Schlachten haben zu müssen. Durch uns konnten sie den Glauben in die Menschheit wiedergewinnen und genießen nun intensive Streicheleinheiten und eine innige Mutter-Kind-Beziehung.

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P A T E N S C H A F T E N

P A T E N S C H A F T E N

U nser P roj ekt „Tie r pat e nschaft mit H e r z“

U n s er P ro j ek t „Tierp a t en s c h a ft m it H erz“

Durch Zufall gefunden und gerettet:

Das Jahr 2016 bei unseren Tieren Wir sind froh, dass es auch unseren älteren Schützlingen nach wie vor gut geht und sie ihr Leben auf unseren angegliederten Gnadenhöfen in vollen Zügen genießen können. Alle unsere geretteten Tiere haben ein schönes Zuhause gefunden, wo sie liebevoll umsorgt und betreut werden. Hier haben wir für Sie ein paar schöne Momente des letzten Jahres festgehalten:

Die Kaninchen Luzie & Lexie Häufig sehen wir gerade bei Kleintieren wie Kaninchen große Missstände in der Haltung. Meist sind die Halter überfordert und leben selbst unter verwahrlosten Bedingungen. Die Tiere werden oft einfach vergessen. So leiden die Tiere, da sie kein frisches Wasser, kein artgerechtes Futter sowie keine medizinische Behandlung erhalten und oftmals in ihrem eigenen Kot und Urin leben müssen, weil die Gehege nicht mehr gereinigt werden. Ein solches Leben in einer heruntergekommenen Baracke zwischen Müll, altem Werkzeug und verdorbenen Lebensmitteln haben auch unsere beiden Kaninchen Luzie und Lexie erfahren müssen. Wir entdeckten die beiden zufällig, als wir eigentlich in einer ganz anderen Mission unterwegs waren, am Wegesrand. Verängstigte Augen in der Dunkelheit blickten uns an. Als wir die Situation wahrnahmen, in der die beiden Kaninchen ausharren mussten, war uns klar, dass wir sie retten mussten. Luzie und Lexie waren nicht nur dehydriert, sondern auch schmutzig. Wir nahmen die beiden mit und brachten sie sogleich zum Tierarzt, der beide erstmal untersuchte und aufpäppelte. So nahm die schreckliche Geschichte zum Glück doch ein Happy End. Nach Tagen der Genesung konnten beide auf einem befreundeten Gnadenhof in die Freiheit entlassen werden. Hier haben sie Auslauf, Zugang zu Frischwasser und artgerechtem Futter. Auch Sonne, frisches Gras und viel Platz zum Buddeln erwarteten die beiden. Hier fühlen sich Luzie und Lexie nun sehr wohl und beide sind sichtlich zu glücklichen Persönlichkeiten herangewachsen.

Zwergi, das Kalb aus dem Kälberiglu Mutterlos, verängstigt und einsam lag ein kleines Kälbchen wenige Stunden nach der Geburt in der Dunkelheit in einem Kälberiglu. In der Ferne hörte man Kühe nach ihren Jungen schreien, die Kälber versuchten daraufhin auch Kontakt aufzunehmen. Sie waren jedoch noch viel zu schwach, um ihnen zu antworten. So traumatisiert und isoliert fanden wir auch Zwergi zitternd in der Ecke eines Kälberiglus auf einem Milchviehbetrieb in Brandenburg. Bei der Rettung war sie erst wenige Stunden alt und ihre Nabelschnur war noch ganz feucht. In der Milchindustrie werden Milchkühe jahrelang als Gebär- und Milchmaschinen ausgebeutet. Nachdem sie nach einer künstlichen Befruchtung das Kalb ausgetragen haben, werden Mutter und Kalb für gewöhnlich direkt nach der Geburt voneinander getrennt. Das Kalb wird dann in ein sogenanntes Kälberiglu, weit weg von der Mutterkuh, verfrachtet und mit künstlichem Milchpulver aufgezogen, bis es selber geschlechtsreif ist und in das grausame System der Milchproduktion eingeschleust werden kann.

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Marla

Jan

Zwergi & Denise

Willi

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Ilse & Bruno


A B S C H I E D

A B S C H I E D

Von un se re n lie be n Tie re n

Vo n u n s eren l ieb en Tieren

R.I.P.

Leider mussten wir uns in 2016 von einigen unserer Schützlinge verabschieden Unsere Hennen aus der Käfighaltung Soraya, Regina, Cleopatra und Laetitia: Soraya, Regina, Cleopatra und Laetitia wurden von uns im Sommer 2015 zusammen mit zwei weiteren Hennen aus einer Käfighaltung zur Eierproduktion befreit und auf einen Gnadenhof gebracht. Hier konnten die vier zusammen mit ihren Gefährtinnen ein paar schöne Monate in der freien Natur verbringen. Leider erlagen sie nach nur kurzer Zeit vermutlich an einem Organversagen, was ihnen leider durch die grausame Haltung zuvor, nicht erspart werden konnte.

Unsere wunderbare Kuh Dorte Dorte haben wir zusammen mit ihrer Gefährtin Denise im Herbst 2015 aus einem ehemaligen Milchviehbetrieb aus Bayern gerettet. Hier lebte Dorte fast sieben Jahre lang ausschließlich im Stall und sie diente als Milchkuh der Milchindustrie. Nach ihrer Rettung brachte sie an Neujahr 2016 die kleine Marla auf die Welt. Es war ihr letzter und vermutlich schönster Glücksmoment, da ihr niemand ihr kleines Kälbchen wegnahm.

R.I.P. Soraya, Regina, Cleopatra, Laetitia und Dorte

Leider und völlig unvorhersehbar erkrankte Dorte kurze Zeit darauf an einer sehr schlimmen Lungenentzündung. Wir brachten Sie in eine Tierklinik und versuchten alles, um Dortes Leben zu retten. Über 14 Tage lang besuchten wir sie jeden Tag in der Klinik, damit sie nicht alleine sein musste. Dorte war aber am Ende zu schwach und hatte einfach keine Kraft mehr alleine aufzustehen und sich auf den Beinen zu halten. Daher mussten wir uns leider schweren Herzens von ihr verabschieden und sie von ihren Leiden erlösen.

Keines unserer geretteten Tiere werden wir jemals vergessen. Sie werden immer einen Platz in unserem Gedächtnis und in unseren Herzen tragen!

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F Ö R D E R S C H A F T S A N T R A G

S o hel f en Sie unse re n Tie re n

So h el fen Sie u n s

Antrag zur Förderschaft

Antrag zur Tierpatenschaft

P A T E N S C H A F T S A N T R A G

Bitte per Fax an

Bitte per Fax an

030 270 049 610

030 270 049 610

oder im Kuvert zurücksenden an:

oder im Kuvert zurücksenden an:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Fon: 030 270 049 60 Fax: 030 270 049 610 E-Mail: tierpatenschaft@tierschutzbuero.de www.tierpatenschaft-mit-herz.de

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin Fon: 030 270 049 60 Fax: 030 270 049 610 E-Mail: post@tierschutzbuero.de

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Gubener Straße 47 10243 Berlin

www.tierschutzbuero.de

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Kaninchen „Lexie“ Kaninchen „Luzie“

Wichtig, damit wir Sie über Neuigkeiten über Ihr Patentier auf dem Laufenden halten können!

Die verschenkte Tierpatenschaft erhält folgende Person: Vorname

Name

PLZ, Ort

Mindestens 10 EUR monatlich: Schwein „Jan“ Schwein „Laura“ Schwein „Stefan“ Schwein „Lilly“ Schwein „Sally“ Schaf „Bruno“ Schaf „Ilse“ Kuh „Marla“ Kuh „Zwergi“ Kuh „Denise“

Telefon

E-Mail

Bitte buchen Sie den monatlichen Förderbeitrag in Höhe von 5 Euro im Monat

10 Euro im Monat

15 Euro im Monat (empfohlen)

30 Euro im Monat

20 Euro im Monat

50 Euro im Monat

anderer Betrag (mind. 5 Euro im Monat)

Bitte buchen Sie den monatlichen Patenschaftsbeitrag in Höhe von von folgendem Konto ab:

Euro

von folgendem Konto ab:

Die Abbuchung soll:

IBAN/Kto.-Nr.

monatlich halbjährlich

BIC/BLZ

IBAN/Kto.-Nr.

jährlich

Straße, Nr.

erfolgen.

Kontoinhaber

BIC/BLZ PLZ, Ort

Ort, Datum

Kontoinhaber Telefon

Unterschrift

Ort, Datum, Unterschrift

E-Mail

Wichtig, damit wir den Beschenkten bei Neuigkeiten über das Patentier auf dem Laufenden halten können! Ihre Patenschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).

Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien lautet: DE95ZZZ00000598980

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Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der

Ihre Förderschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).

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Wir sagen DANKE ...

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Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit dem Tätigkeitsbericht 2016 einen Einblick in unsere Tierschutzarbeit geben. Neben den großen Kampagnen und Projekten gab es natürlich noch eine Vielzahl von kleineren Aktionen, die wir aus Mangel an Platz nicht alle auflisten konnten. Oft sind es auch nur Kleinigkeiten wie eine E-Mail oder ein kurzes Telefonat, die dazu führen, dass Tieren geholfen wird oder Missstände abgestellt werden. Pro Jahr führen wir über 1.000 Telefonate mit Menschen, die sich hilfesuchend an uns wenden. Hinzu kommen noch über 10.000 Emails, die uns pro Jahr erreichen und die wir beantworten. Auch auf der Straße sind wir aktiv und stehen Menschen Rede und Antwort.

Sie wollen uns unterstützen? Sehr gerne! Ohne Spenden können wir uns nicht aktiv für Tiere einsetzen. Darum sind wir immer auf der Suche nach tierlieben Menschen, die uns mit einer Förderschaft oder als Tierpaten unterstützen. Entsprechende Formulare finden Sie in diesem Tätigkeitsbericht auf den Seiten 33 und 34. Wenn Sie uns bereits unterstützen, dann berichten Sie bitte Ihren Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Nachbarn und allen, die Sie kennen, von uns. Bitten Sie sie, dass sie auch Förderer oder Tierpate werden. Je mehr Unterstützer wir haben, desto mehr können wir für die Tiere erreichen! Übrigens – eine Tierpatenschaft ist auch ein ideales Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Wir retten Tiere .

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