Unsere Arbeit | Ausgabe01 2013

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Rückblicke und Erfolge 01/2013

Berlin: Zoohändler muss Strafe zahlen www.tierschutzbuero.de

Wieder einmal sind unsere Ermittler in einer Zoohandlung auf massive Missstände gestoßen-Kaninchen und Meerschweinchen in winzigen Käfigen ohne Rückzugsmöglichkeiten oder ausreichend Platz zur artgemäßen Bewegung. Kahle und vollkommen verdreckte Aquarien, seit Wochen vernachlässigt. In einem lag offensichtlich schon seit Tagen ein verwesender Fisch. Gesellige Schwarmvögel wurden einzeln gehalten. Einzelgängerische Goldhamster waren hingegen zu mehreren dicht gedrängt in einem Käfig untergebracht. Besonders brisant wurde der Fall jedoch, da der Zoohändler als Berliner Repräsentant des ZZF eigentlich ein ausgemachter Fachmann sein und seinen Betrieb besonders vorbildlich hätte führen sollen. Der Interessenverband des deutschen Zoohandels wirbt damit, dass das Wohlbefinden der Heimtiere durch artgerechte Haltung im Mittelpunkt des Denkens und Handelns aller Mitgliedsbetriebe stehe. Nach unserer Anzeige musste der Zoohändler nun nicht nur eine Geldstrafe wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zahlen, sondern darf auch nicht mehr als Repräsentant des ZZF auftreten.

Das Leiden der Nerze in Gütersloh Sparen Sie 25% in unserem Shop mit Ihrem persönlichen

Das eisige Winterwetter sorgte in vielen Teilen Deutschlands für Probleme, für Nerze auf der Pelzfarm Gütersloh wurde es augenscheinlich zum tödlichen Verhängnis. Alarmiert von Temperaturen weit unter null Grad schickten wir einen unserer Ermittler nach Gütersloh.

die Leitung vollkommen zugefroren. Ein Nerz leckt verzweifelt an einem Eiszapfen, der sich in seinem Käfig gebildet hat, andere haben diese Möglichkeit nicht und springen immer wieder stereotyp auf und ab, auch bereits verstorbene Tiere wurden durch den Ermittler dokumentiert.

Die schockierenden Videoaufnahmen zeigen die zugeschneite Nerzfarm in Gütersloh, die von der Familie Heinz Stüker betrieben wird. An der Leitung, die die Nippeltränken mit Wasser versorgen soll, hängen massive Eiszapfen. Anscheinend ist

Wir forderten das Veterinäramt auf umgehend aktiv zu werden und erstatteten erneut Anzeige gegen den Betreiber, denn die Haltungsbedingungen widersprechen eklatant dem Tierschutzgesetz. www.tierschutzbuero.de/strafanzeige-gt/

Grüne Woche, Fashion Week, Wir haben es satt! Als im Januar die alljährliche internationale Landwirtschaftsausstellung „Grüne Woche“ in Berlin von Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner eröffnet wurde, waren auch unsere Aktivisten anwesend. Sie stürmten die Eröffnungsveranstaltung, um die Ministerin mit den Folgen ihrer verfehlten Agrarpolitik zu konfrontieren. Wie schon im vergangenen Jahr konnten sie den offiziellen Presserundgang der Verbraucherschutzministerin nutzen, um diese mit den Folgen ihrer Agrarpolitik zu konfrontieren. Mit Bildern in der Hand, die die tierquälerischen Haltungsbedingungen in der Massentierhaltung zeigten, skandierten sie „Wir haben Aigner satt“.

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Alle Informationen zu unseren Aktivitäten, Kampagnen und Aktionen finden Sie auch im Internet unter www.tierschutzbuero.de. Hier können Sie auch unseren kostenlosen Newsletter abonnieren und bleiben so stets gut informiert! IMPRESSUM Herausgeber: Deutsches Tierschutzbüro e.V. • An Groß Sankt Martin 6 /206 50667 Köln • 1. Vorsitzender: Roman Kriebisch

Stefan Klippstein, Sprecher des Tierschutzbüros, kritisierte die Ministerin aufs Schärfste: „Frau Aigner hat während ihrer Amtszeit nichts getan, um die millionenfache Tierquälerei in deutschen Intensivmastställen zu beenden. Systematisch hat sie versucht, mit populistischen Nebelgranaten da-

von abzulenken, dass sie als Lobbyministerin der Agrarwirtschaft selbst die kleinsten tierschutzrechtlichen Verbesserungen im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung verzögert oder verhindert hat. Wir haben Aigner satt.“

Mit dieser Kritik steht das Deutsche Tierschutzbüro nicht allein. Nur wenig später fand in Berlin erneut eine Großdemonstration von Landwirten, Umwelt-, Tier- und Verbraucherschützern sowie kirchlichen Gruppen unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!“ statt. Veranstalter und Polizei zählten Zehntausende Teilnehmer aus ganz Deutschland. Auch das Deutsche Tierschutzbüro beteiligte sich an der Großdemonstration. Das Jahr startete weiter turbulent für uns. Neben der Beteiligung an zahlreichen Demonstrationen sorgten wir immer wieder auch mit eigenen spektakulären Aktionen für Aufsehen. Ein

besonderer „Hingucker“ war dabei eine Aktion, die unter dem Namen „Lieber nackt als im Pelz“ Schlagzeilen machte. Trotz winterlicher Temperaturen demonstrierten Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüro e.V. vollkommen nackt gegen die Präsentation von Pelzen auf der Modemesse „Berlin Fashion Week“. Viele Besucher der Messe und Vertreter der Presse waren vollkommen überrascht, als die nackten Aktivisten ihr Transparent mit der Aufschrift „Lieber nackt als im Pelz“ entrollten. „Wir haben unglaublichen Zuspruch erhalten“, erinnert sich einer von ihnen, „die Menschen waren beeindruckt, dass wir trotz der Kälte nackt demonstrieren, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Auch mit dieser Aktion hat sich wieder gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung das Tragen von echten Pelzen ablehnt. Umso unverständlicher ist es, dass diese immer noch auf der Berlin Fashion Week gezeigt werden. In Oslo ist die Fashion Week mittlerweile pelzfrei.“


Sieben Kaninchen gerettet

23.000 Unterschriften überreicht

Unsere Tierretter Immer wieder stoßen wir bei unseren Einsätzen auf hilflose Tiere, die oft dem Tod näher sind als dem Leben. Allein im letzten Jahr konnten unsere Tierretter über 100 Tiere retten, die entweder nach der Genesung ausgewildert oder in private Pflegestellen bzw. Gnadenhöfe vermittelt werden konnten-und ohne unsere Hilfe wahrscheinlich nicht mehr leben würden. Auch die geretteten Kaninchen gehören dazu. Mittlerweile geht es ihnen besser, doch wir benötigen Ihre Hilfe, um auch weiterhin Tiere retten und ihnen eine angemessene Unterbringung garantieren können. Deshalb laden wir Sie ein, Mitglied unseres Tierretter-Teams zu werden. Als Zeichen der Verbundenheit zu unseren Tierrettern bekommen Sie u.a. das exklusive Tierretter-Armband. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Stefan Klippstein und sein Team auch persönlich zu treffen und sich über den spannenden Einsatz unserer Tierretter zu informieren! Alle Informationen finden Sie unter: www.die-tierretter.de

Kaninchenfleisch kommt nicht nur zur Osterzeit häufig auf den Tisch. In Zeiten von immer schneller aufeinander folgenden Lebensmittelskandalen gilt es als hochwertige und „Sichere“ Alternative zu Rind, Schwein und Pute. Doch auch Kaninchenfleisch stammt in aller Regel aus der Massentierhaltung. Wie die Tiere dort leben müssen, ist jedoch noch immer kaum bekannt. Vor Ostern führte uns eine Recherche durch ganz Deutschland, wir konnten beobachten und dokumentieren, wie die Tiere in der Mast leiden. Doch die Mastbetriebe sind nicht das einzige Grauen für die Tiere: Dem Team gelang es, sich Zutritt zu einem Kaninchenschlachthof zu verschaffen. Dort konnte es Zeuge werden, wie mit der Ware Tier umgegangen wird. In engen Transportboxen wurden die Kaninchen hier zusammengepfercht, stundenlang hocken sie übereinandergestapelt. Der Tod ist leibhaftig zu sehen – die Transportboxen stehen neben der Schlachtbank, die ver-

ängstigten Tiere konnten sehen, was mit ihren Artgenossen passiert, und schließlich auch, was ihnen drohte. Stefan konnte sieben Kaninchen retten, die dem Tod geweiht waren. Tiere, die sich ihrem Schicksal gefügt hatten und denen jetzt das Leben geschenkt wurde – garantiert ohne Käfig und Schlachtbank. Gegen den Schlachthof haben wir Strafanzeige gestellt, unsere Video-Aufnahmen gingen in die Medien. Vielleicht haben auch Sie sie im Fernsehen gesehen RTL, ZDF, MDR, BR, WDR und viele mehr haben auf Grund unserer Recherche berichtet und damit das an die Öffentlichkeit gebracht, was die Industrie gerne im Verborgenen halten möchte.

Das Berliner Bärenbündnis, ein Zusammenschluss mehrerer Tierschutzorganisationen, hat am Freitag vor dem Bärenzwinger (Köllnischer Park / Berlin-Mitte) eine 15 Meter lange Unterschriftenliste entrollt. Innerhalb weniger Monate waren über 23.000 Menschen aus ganz Deutschland dem Aufruf des Bündnisses gefolgt und hatten für eine Schließung des Zwingers unterschrieben. Anschließend überreichten die Tierschützer die Unterschriften dem zuständigen Bezirksbürgermeister Dr. Hanke (SPD) im Rathaus Berlin-Mitte. Bis heute werden im Berliner Bärenzwinger zwei Braunbären unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten. Seit Monaten setzen wir uns gemeinsam mit dem Berliner Bärenbündnis für die Umsiedlung in eine Auffangstation ein, eine Entscheidung über das Schicksal der beiden Bären wird immer wieder verschoben. Ein tierärztliches Gutachten soll nun über die Möglichkeit eines Umzugs entscheiden. Unter www.baerenzwinger-berlin.de finden Sie weitere Informationen zum Berliner Bärenbündnis, dem Bärenzwinger und dem langen Ringen um die Zukunft der Hauptstadt-Wappentiere.

Ziege enthauptet - 500 € Belohnung

Unsere Aufnahmen finden Sie unter: www.tierschutzbuero.de/ kaninchenschlachthof-beelitz

Ein grausamer Tierquäler hat in der Nacht vom 23.02.2013 das Ziegenlamm „Josie“ auf einem Tierschutzhof in Salzgitter - Groß Mahner enthauptet. Bislang konnte die Polizei keinen Täter ermitteln. Die Betreiberin des Hofes hatte am Morgen des 24.02. eines ihrer kleinen Ziegenlämmer enthauptet auf der Weide vorgefunden. Der Kopf von „Josie“ fehlte und konnte auch

trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Die veterinärmedizinische Untersuchung ergab, dass das Tier eindeutig durch menschliche Einwirkung starb. Stefan Klippstein, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüros, ist entsetzt über die Tat: „Die Enthauptung des vollkommen hilflosen Ziegenlamms und die Mitnahme des Kopfes als Trophäe sprechen dafür, dass hier ein psychisch kranker Tierquäler am Werk ist.“ Vom Täter fehlt bisher jede Spur. Das Deutsche Tierschutzbüro hat deshalb nun eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise, die zur Verurteilung des Täters führen, ausgesetzt. Weitere Informationen zu der grausamen Tat finden Sie unter: www.tierschutzbuero.de/tierqual-ziege

Happy End

Aufmerksame Anwohner hatten uns alarmiert-ein Hund sei in Not. Unsere Tierretter fanden den kleinen Yorkshire-Terrier völlig vernachlässigt in einem Garten. Ohne Schutzhütte und Zugang zu Nahrung war der Kleine völlig in sehr schlechter Verfassung. Nach seiner Befreiung konnte er aufgepäppelt und in ein Zuhause mit lieben Menschen vermittelt werden.


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