projekthandbuch
e der Narrativ-/ Dokumentarfilm
Am Ende der Welt Die Nenzen, ein Volk welches ständig im Takt des Herzschlages wandert. Dem Herzschlag der Erde.
o l i v e r rienzner
constanze r a d a k
j a s m i n bachmann
christoph a m o r t
Inhaltsverzeichnis
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Logline, Thematik & Story
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Kernteam
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Salzburgbezug
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künstlerischer Ansatz im Film
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Fotografie Konzept
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Verwertungsplan
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Zeitplan
Am Ende der Welt, zwischen Industriekomplexen und schmelzendem Permafrost, erzählt die Grossmutter eines der letzten Nomadenstämme eine Geschichte. Eine Geschichte deren Ausgang von uns allen bestimmt wird.
thematik
story
Am “Ende der Welt“ naht für ein Volk das Ende der Welt. Während in Europa der Klimawandel erst langsam spürbar wird, sind seine Auswirkungen für manche Völker bereits zur tödlichen Realität geworden. Gerade jene, die noch mit und von der Natur leben bekommen die Auswirkungen bereits jetzt in vollen Zügen zu spüren. So auch ein Volk im hohen Norden Sibiriens.
Die Nenzen, ein Volk welches ständig im Takt des Herzschlages wandert. Dem Herzschlag der Erde.
Auf der Yamal Halbinsel, deren Name übersetzt soviel bedeutet wie “Das Ende der Welt”, lebt eines der letzten nomadischen Völker dieser Erde, die Nenzen. Als Rentierhirten ziehen sie seit tausenden von Jahren in vollkommener Symbiose mit ihren Tieren durch die Sibirische Tundra. Richtung Süden im Winter, zurück in den Norden im Sommer. Bis heute hielten sie erfolgreich an diesem Lebensstil fest, doch durch eine offensive der russischen Energieindustrie und den Klimawandel stehen die Nenzen heute vor ihrem Ende. Industriekomplexe verbarrikadieren ihre Routen, Öllecks kompromittieren Flüsse und Seen, auftauender Permafrost setzt Krankheiten frei und erschwert die Reise durch die Tundra, unnatürliche Wetterbedingungen rauben den Rentieren ihre Nahrungsgrundlage. Durch den Futtermangel und Krankheiten verloren in den letzten Jahren abertausende Rentiere ihr Leben. Ihrer Lebensgrundlage beraubt sterben auch ihre Hirten, die Nenzen.
Der Film baut sich um eine Erzählung auf. Eine Erzählung, narratiert von der Großmutter einer nomadischen Nenzen-Familie die den harten Weg durch die sibirische Tundra ihren Alltag nennt. Ein Weg voller Herausforderungen und Schönheiten, ein Leben im vollkommenen Einklang mit der Natur und den Tieren, wird durch die unmittelbaren Folgen der rücksichtslosen Ausbeutung der Erde gefährdet. Die Nenzen stehen in dieser Geschichte aber für etwas Größeres. Sie sind diejenigen, welche schon heute die Auswirkungen des Klimawandels in voller Härte zu spüren bekommen. Diejenigen, welche ihres Lebensraumes der Natur, beraubt werden. Sie stehen dabei für jede/jeden einzelne/ einzelnen die/der vom Klimawandel betroffen ist. Sie stehen für uns alle! Wir alle sind Nenzen. Ein Volk ständig in Bewegung im Takt des Herzschlages. Doch dieser Takt... droht stehen zu bleiben.
Die Nenzen sind jedoch nicht die einzigen, die unter den globalen Entwicklungen leiden. Überall auf der Welt teilen indigene Völker ihr Schicksal. Sollten in der unmittelbaren Zukunft keine drastischen Maßnahmen ergriffen werden, wird auch der Rest der Welt die Auswirkungen in vollen Zügen zu spüren bekommen.
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Nenzen
-Menschen
Yamal
-das Ende der Welt * Übersetzungen aus der Sprache der Nenzen
Kernteam
Oliver Rienzner
Jasmin Bachmann
Christoph Amort
Constanze Radak
Oliver begann seinen kreativen Weg schon früh während einer 5-jährigen Ausbildung in Grafikdesign. Seine Zeit als Art Director bei einer der führenden Marketingagenturen Österreichs verstärkte seine Liebe für kreative Ideen und bewegende Geschichten. Nachdem das Agenturumfeld die Arbeit an sozial und kulturell relevanten Themen einschränkte, wechselte er zum Studiengang MulitMediaArt mit Schwerpunkt Film der FH Salzburg. Er schrieb, produzierte und Schnitt selbst mehrere Kurzfilme und legt viel Wert darauf, mit seiner Arbeit auf brisante Themen aufmerksam zu machen.
Jasmin ist 22 Jahre alt, kommt aus Tirol und ist seit mehreren Jahren als selbstständige Fotografin tätig. Schon seit klein auf ist die Kamera Ihr treuer Begleiter. Zu zweit fangen sie besondere Momente und Geschichten ein um diese, mit Hilfe von Bildern, an die restliche Welt zu übermitteln. Sie wird unser Projekt fotografisch festhalten und sich um unsere darauf folgende Ausstellung kümmern. Zusätzlich wird sie die Produktionsleitung übernehmen.
Christoph kommt ursprünglich aus Tirol, ist 23 Jahre alt und entwickelte schon in Kinderschuhen seine Leidenschaft zur Fotografie. Durch seinen Vater - der als freischaffender Künstler Tätig ist - durfte er auch die Grundlage des künstlerischen Handwerkes schon früh erlernen. Nach der schulischen Ausbildung an der HTL Bau & Design wollte er sich vor allem auf das bewegte Bild fokusieren. Aus diesem Grund entschloss er sich für die FH Salzburg - MultiMediaArt mit Schwerpunkt auf Film. Besonders wichtig ist ihm die Verwirklichung von Projekten mit einem sozialen und kulturellen Mehrwert. In unserem Projekt wird Christoph die Rolle des Regisseurs übernehmen.
Wie Jane Goodall gerne sagt: „Jeder Einzelne ist wichtig. Jeder Einzelne hat eine Rolle zu spielen. Jeder Einzelne macht einen Unterschied.“ Die salzburger Kamerafrau des Projektes sieht ihre Rolle darin, Filme zu drehen, die informieren und auf Themen aufmerksam machen, die uns alle betreffen. Film ist ihrer Meinung nach das perfekte Medium, um Menschen auf einer emotionalen Ebene zu berühren, zum Handeln zu motivieren und ihre Perspektiven zu wechseln.
creative producer/Kamera
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Produktion/Fotografie
Konzept/Regie
Kamera
Ihr letztes persönliches Projekt thematisierte beispielsweise die Träume und Hoffnungen der Geflüchteten im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesvos. Neben dem Filmstudium in Salzburg arbeitet sie als Kameraassistentin beim Tier- und Landschaftsdokumentarfilm und konnte bereits auf Drehreisen in Europa und Südamerika ihr Können unter Beweis stellen.
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Salzburgbezug
Der direkteste Bezug zu Salzburg findet sich sicherlich im Kernteam des Projektes. Bis auf ein Mitglied desselben sind sie alle junge Filmschaffende, die ihren Lebensschwerpunkt in Salzburg haben. Insofern bedeutet ein solches Projekt mit einer internationalen und auch international-relevanten Thematik, die als solche auf Filmfestivals immer gerne gesehen wird, natürlich immer eine Stärkung des Filmstandortes Salzburg.
Salz
Etwas weiter gedacht und doch um nichts weniger relevant ist der thematische Bezug. Das Narrativ dreht sich zwar primär um ein Volk im hohen Norden Sibiriens, die Thematik als solche ist jedoch eine, die uns hier um nichts weniger betrifft, was im Film auch klar herausgearbeitet wird. Auch Salzburg lebt als Tourismus- und Agrarregion direkt von seiner Natur. Auch Salzburg hat mittlerweile eine sehr genaue Vorstellung davon was es heißen kann, wenn durch das Tauen der Böden Krankheiten freigesetzt werden. Salzburg hat jedoch noch die Möglichkeit, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Und genau dazu will der Dokumentarfilm “Am Ende der Welt” inspirieren. Schon Thematik und Außergewöhnlichkeit, sowie der Fakt, dass dieses Projekt von einer Gruppe junger Salzburger stammt, versprechen das Interesse regionaler Medien wie etwa des ORF Salzburg, SN etc. zu erwecken was eine regionale Reichweite garantiert. Weiters sind Verwertungskonzepte wie etwa Open-Air Screenings/Fotoausstellungen an schönen Orten angedacht. Einerseits als Pandemie-sicheres Screening-Konzept, andererseits um durch die Gegenüberstellung der noch lebenden Salzburger-, und der kranken Sibirischen Natur zum Nachdenken anzuregen.
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künstlerischer Ansatz film Mit unserem Dokumentarfilm/Kurzfilm wollen wir die Kontraste unserer heutigen Zeit einfangen. Auf der einen Seite die Natur als Lebensraum. Auf der anderen die Industrie, welche diesen Lebensraum kontinuierlich zerstört. Das Leben des nomadischen Volkes der Nenzen im Norden Sibiriens wird als Metapher unser Aller dargestellt. Nenzen heißt übersetzt Menschen und somit verkörpern sie auch in diesem Film die gesamte Menschheit. Hierbei möchten wir besonders ihre Stärke, ihre Willensund Überlebenskraft auf ihrer Reise durch den Norden Sibiriens prononcieren. Die rastlose Ausbeutung unserer Erde und die damit verbundenen Auswirkungen zeigen die unmittelbare Gefahr für die Nenzen und sogleich für alle Lebewesen dieser Erde. Die erzählte Geschichte verbindet Mystik und harsche Realität, wobei die wahren Werte der Nenzen immer im Vordergrund stehen. Diese Verbindung zwischen linearer mystischer Erzählung sowie der Wiedergabe der Wirklichkeit, lässt die Betrachter in das Leben des Volkes eintauchen und berührt emotional sowie inhaltlich.
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Als Beispiel für eine solch metaphorische Verbindung zwischen den Nenzen und unser Aller dienen die riesigen Rentierherden der Nenzen. Ständig in Bewegung auf der Suche nach Lebensraum. Wird dieser Lebensraum zerstört, sterben die Tiere und mit ihnen das Volk der Nenzen. Sie halten uns indirekt einen Spiegel unseres eigenen Schicksales vor.
Angelehnt an Sergej M. Eisensteins intellektueller Montage, einer metaphorischen Schnitttechnik, wird den Bildern eine stärkere Bedeutung zugeschrieben. Durch die Aneinanderreihung von Aufnahmen welche gewisse Assoziationen und Emotion hervorrufen, kann die Geschichte verstärkt visuell transportiert werden. So kann die Botschaft auch interkulturell transportiert werden, unabhängig von Sprache und sozialem Status. Inspiriert von Kamermann Lubezki verfolgen wir bei der Darstellung des Nenzen Volkes einen sehr romantischen und realistischen Bildstil. Die ruhige, aber dynamische Kamerabewegung verkörpert ihren Lebensstil. So findet sich der Betrachter inmitten dieser nomadischen Bewegung und fühlt sich gleich als teil dieses spannenden Volkes. Unsere Mutter Erde wird wärmend dargestellt. Mit weiten Landschaftsaufnahmen und Sonnenaufgängen soll den Betrachtenden ein positives Gefühl vermittelt werden, hiermit möchten wir zur Erhaltung der schönen Natur motivieren. Im Gegensatz dazu wird die Industriewelt sehr kalt, hart durch strenge Formen dargestellt und lässt die von uns konstruierte Welt in ein dunkles Licht rücken und bedrohlich wirken. Bei der Darstellung solcher Kontraste wird bewusst mit der Ästhetik des Hässlichen gespielt.
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fotografie
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Seit bereits mehreren Jahren rückt der anthropogene Klimawandel und seine weltweiten Folgen immer mehr in den Vordergrund. Wir Menschen beuten unseren Planeten aus, jedoch ohne etwas zurückzugeben. Die Konsequenzen davon werden immer spürbarer, auf manchen Teilen der Erde mehr als in anderen.
Mit unserer Fotografie Ausstellung wollen wir genau über diese Thematik eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über die Nenzen, einem indigenen Nomadenvolk Sibiriens, das schon seit vielen Jahren die Veränderungen und Folgen der Klimaerwärmung hautnah miterlebt, obwohl sie - dank ihrer Naturverbundenheit und nativen Lebensweise - unserer Erde keinen Schaden hinzufügen. Die drastischen Auswirkungen und die damit in Verbindung stehenden Veränderungen ihres persönliches Alltags sollen mit Hilfe von Fotos näher übermittelt werden. Die unglaubliche Schönheit und Stärke des Volkes wird dabei im Zentrum stehen. Ihre schroffe, harte Lebensweise wird der delikaten Situation des Klimawandels gegenübergestellt. Eine chronologisch strukturierte Ausstellung ermöglicht den Betrachtenden, hautnah in das derzeitige Leben einer Nomaden Familie einzutauchen. Mit festgehaltenen, emotionalen Momenten wird den BesucherInnen eine individuelle Geschichte erzählt.
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Die Nenzen gelten nicht nur als ein lokales Beispiel für die aktuellen Folgen des Klimawandels, sondern spiegeln auch unsere globale Menschheit wieder. Denn früher oder später wird jede/jeder einzelne von uns direkte Auswirkungen erleben. Die Ausstellung soll uns wachrütteln und dazu anregen, das Bewusstsein über diese Problematik zu stärken. Der Kontrast zwischen der harten, aber trotzdem empfindlichen, schönen Lebensweise soll anhand von weiten, künstlerischen Aufnahmen gezeigt werden. Die Personen wirken im Gegensatz zur mächtigen Landschaft sehr klein. Mit Hilfe von stimmungsvollen Close Ups und Portraits werden emotionale und berührende Momente der Kultur eingefangen. Die einzigartige Verbindung zur Natur und wie diese immer mehr durch die Industrie gestört wird, soll dabei im Vordergrund stehen.
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Verwertung Der Dokumentarfilm soll bei verschiedenen Filmfestivals in Europa eingereicht werden, welche sich – unter anderem – mit sozialen Missständen, Klimawandel und dokumentarischer Berichterstattung befassen. (Berlinale, Viennale, St. Sebastian Film Festival, Crossing Europe, Diagonale, Int. Filmfestival Innsbruck, this human world, Thessaloniki documentary festival). Die Dringlichkeit der Thematik gibt hier einen strikten Zeitplan vor. So soll der Dokumentarfilm bis Mitte Dezember 2021 soweit finalisiert sein, dass er den Einreichkriterien entspricht. Im Anschluss an die größeren Festivals mit Premierenstatus (Sommer 2022) werden Kooperationen mit TV-Sendern angestrebt um den Film pünktlich zur nächsten Waldbrandsaison einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um die Medienpräsenz des Projektes schon im Vorfeld zu stärken, wird außerdem ein Instagram Kanal erstellt, welcher laufend Einblicke hinter die Kulissen bietet.
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Zeitplan
projektstart
februar 2021
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vorproduktion
dreh
august 2021
postproduktion
09.08. Anreise
september 2021
veröffentlichung
01.11.
finalisierung Rohschnitt
10.-18.08
Waldbrände/Industrie
01.12.
finalisierung Audiomischung
21.08.
Nenzen
xx.xx
Fesitvaleinreichungen
15.09.
Abreise
mai 2022
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Am Ende der Welt
kontakt aedw.film@gmail.com