IEN D-A-CH November 2023

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November 2023 - Jahrgang 42 - Nr. 11

NOVEMBER

INDUSTRIAL ENGINEERING NEWS

12 Intelligente Automation: Neue

Kommunikationswege helfen Abschaltungen von Maschinen zu vermeiden

16 Intelligente Automation:

Der smarte Verbinder für die Digitalisierung in der Industrie

20 Kommunikation: Der deterministische Betrieb ermöglicht neue EthernetAnwendungen

24 Vollautomatische Lackieranlage als „Inhouse-Test“

Smarte Druckversorgung in der Zündkerzenfertigung

ISSN : 2031-9193

Seite 10

Exklusiv-Interview mit Axel Haller, Global Segment Manager Chemical and Life Science, ABB Process Automation Seite 8

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Plastikmüll zum 22 Vom nachhaltigen Fahrrad

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Neu auf ien-dach.de:

Beiträge und Produkte mit einem Klick finden: Robotik, Energieeffiziente Produktion, Künstliche Intelligenz und mehr…

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Kay Petermann k.petermann@tim-europe.com

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Kay Petermann k.petermann@tim-europe.com

Liebe Leserinnen und Leser, Obwohl Intelligenz und Kreativität unterschiedliche Konzepte sind, gibt es einige Überschneidungen zwischen ihnen. Beispielsweise kann eine hohe Intelligenz dazu beitragen, dass eine Person kreativer ist, da sie in der Lage ist, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und neue Ideen zu generieren. Intelligenz bezieht sich auf die kognitive bzw. geistige Leistungsfähigkeit speziell im Problemlösen. Es umfasst die Gesamtheit unterschiedlich created with dall-e-2 ausgeprägter kognitiver Fähigkeiten zur Lösung eines logischen, sprachlichen, mathematischen oder sinnorientierten Problems. Kreativität hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, neue Ideen und Konzepte zu schaffen und diese umzusetzen. Kreativität ist oft mit Innovation, Originalität und Talent verbunden und wird in der Regel mit Ideen, Konzepten und Erfindungen in Verbindung gebracht. Die hier genannten Beispiele machen klar, dass in der modernen Industrie beides benötigt wird, Intelligenz und Kreativität. Allerdings in verschiedener Gewichtung und Zielrichtung. Denn dass die intelligenten Helfer, die inzwischen die Fabrikhallen füllen kreativ werden ist genauso wenig gewünscht wie in der Buchhaltung. Wir haben in dieser Ausgabe einige Beispiele zusammengetragen, die zeigen, dass intelligente Produkte und Lösungen dazu geeignet sind, verschiedene Problembereiche zu adressieren. Der Beitrag auf Seite 10 zeigt beispielsweise wie sich durch ein Hydraulikupgrade in der Zündkerzenfertigung nicht nur die Leistungsfähigkeit erhöht, sondern gleichzeitig auch der Energiebedarf deutlich sinkt. Auf Seite 18 stellen wir einen Helfer vor, der an CNC-Maschinen zum Einsatz kommt und Handhabung manueller Schraubstöcke übernimmt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Kay Petermann Redakteur IEN D-A-CH

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4 Nächste Ausgabe

WebMag Dezember 2023: Highlights von der sps 2023

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Produkte und Lösungen: Highlights 2023

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Nachrichten aus der Industrie

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Neue Produkte

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Exklusiv-Interview: Die Zukunft der flexiblen Produktion ist modular!

10

Intelligente Automation: Smarte Druckversorgung in der Zündkerzenfertigung. Hydraulik-Upgrade für höhere Produktivität und erhebliche Energieeinsparung.

12

Intelligente Automation: Neue Kommunikationswege helfen Abschaltungen zu vermeiden

14

Intelligente Automation: All-in-One-Sicherheitstestsuite für industrielle Netzwerke

16

Intelligente Automation: Der smarte Verbinder für die Digitalisierung in der Industrie. Intelligente Steckverbindungen für die digitale Fernüberwachung.

18

Intelligente Automation: Plug&Play Lösung für das automatisierte Spannen. End-of-Arm Tool (EOAT) für die Bedienung manueller Schraubstöcke in CNC-Maschinen.

20

Kommunikation: Der deterministische Betrieb ermöglicht neue Ethernet-Anwendungen

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Antriebstechnik: Vom Plastikmüll zum nachhaltigen Fahrrad

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Neue Produkte

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Index und Veranstaltungen

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5 Stabilus baut den Bereich für Industrielle Automation Die Stabilus SE, Anbieter von Motion-Control-Lösungen für eine Vielzahl von Branchen, hat eine Vereinbarung zum Erwerb des Industrial-Automation-Spezialisten DESTACO von der Dover Corporation unterzeichnet. Das Closing wird im ersten Halbjahr des Kalenderjahres 2024 erwartet und steht unter Vorbehalt üblicher Vollzugsbedingungen. Die komplementäre Akquisition ist ein wichtiger Schritt in der zielgerichteten Umsetzung der langfristigen Strategie von Stabilus, mit der eine Umsatzverteilung zwischen den Geschäftseinheiten Automotive und Industrial von jeweils 50% erreicht werden soll. Die im Jahr 1915 gegründete DESTACO hat ihren Hauptsitz in Auburn Hills, Michigan, USA, und ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Lösungen in den Bereichen Automatisierung, Spanntechnik und Remote-Handling, das Kernproduktangebot von DESTACO bilden Spannsysteme, Greifsysteme, Systeme zur linearen Positionierung wie etwa Taktförderer, Drehpositionierer sowie Robotertooling, also zum Beispiel Greifsysteme für Roboter-Endeffektoren. Als Industrial-Automation-Experte bedient DESTACO Kunden weltweit in einer Vielzahl von Märkten und erwirtschaftete 2022 mit rund 650 Mitarbeitenden Umsätze von 213 Mio €.

Forschung an der Erweiterung von industriellen Digital-Twin-Anwendungen Siemens Digital Industries Software und CEA-List, ein technologisches Forschungsinstitut aus Frankreich, das sich auf die Erforschung intelligenter digitaler Systeme spezialisiert hat, haben die Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekannt gegeben. Die Forschungskooperation wird das kombinierte Industrie-Know-how der beiden Unternehmen mit dem Siemens Xcelerator-Portfolio und den Tools von CEA-List zusammenführen, um die Grenzen zwischen Elektronikdesign, Softwareentwicklung und Maschinenbau mit Hilfe von digitalen Zwillingstechnologien zu überwinden. Darüber hinaus wird die Forschung den Einsatz digitaler Zwillingstechnologien für das autonome Fahren, die intelligente Robotik und den Gesundheitsbereich weiter untersuchen. „Wir bei CEA-List freuen uns über die Partnerschaft mit Siemens, die unsere gemeinsame Vision von der Bedeutung eines ganzheitlichen digitalen Zwillings teilen. CEA-List wird sein Fachwissen im Bereich digitaler Technologien und Tools aus den Bereichen immersive und funktionale digitale Zwillingsplattformen (XDE und Papyrus), künstliche Intelligenz und Codeverifizierung einbringen“, sagte Alexandre Bounouh, CEO von CEA-List.

Process Mining von Materialflüssen in der Produktion Mit neuen Digitalisierungslösungen wachsen auch die Anforderungen, die Markt und Kunden an produzierende Unternehmen stellen; so auch an KMU: Wünsche z.B. nach Herstellung mehrerer Produktvarianten in geringen Losgrößen, maximaler Flexibilität, Schnelligkeit, Effizienz oder garantierten Lieferzeiten setzen jedoch transparente und optimierte Materialflussprozesse voraus. Ein Forschungsprojekt des Fraunhofer IIS und der Ludwigs-Maximilians-Universität München hat deshalb Process-Mining-Verfahren als Lösungsansatz untersucht und hat jetzt den Schlussbericht vorgelegt. Dabei fokussierte „ProCheck“ auf räumlich verteilte Verarbeitungs- und Montageschritte, die von Aufträgen individuell durchlaufen werden und eine auftragsbezogene Material- und Werkzeugbereitstellung erfordern. Der Begriff Process Mining umschreibt Analysetechniken, die das Erheben, Überprüfen und Optimieren von Prozessen mithilfe von in IT-Systemen vorhandenen Daten ermöglichen, was für eine kleinteilige manuelle Produktion bisher meist nicht ausreichend möglich war. Zum Ende des Forschungsprojekts wurde nun der Schlussbericht mit den Ergebnissen und Erkenntnissen veröffentlicht. Er steht zum kostenfreien Download zur Verfügung: www.scs.fraunhofer.de/schlussbericht-procheck

Neuer Geschäftsführer bei Traco Power Deutschland Zum 1. September 2023 hat Martin Tenhumberg die Geschäftsführung der Traco Power Deutschland übernommen.Er bringt in seine neue Tätigkeit langjährige Erfahrungen aus den Bereichen Elektronikapplikation, Engineering sowie Vertrieb und Marketing ein. In seiner über 13-jährigen Karriere bei Traco Power war Martin Tenhumberg in verschiedenen Abteilungen tätig. Zuletzt war er als Vertriebsingenieur und Key Account Manager tätig. Traco Power Deutschland verzeichnete in den letzten Jahren ein starkes Wachstum, zu dem auch Martin Tenhumberg maßgeblich beigetragen hat. „Mit Martin Tenhumberg als neuem Geschäftsführer von Traco Power Deutschland sind wir bestens aufgestellt und können diesen erfolgreichen Weg fortsetzen. Er besitzt ausgewiesene Fachkompetenz, langjährige Marktkenntnis und kennt die Herausforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden im Detail“, so Jennifer Caspar, Repräsentantin der Eigentümerfamilie und Mitglied des Aufsichtsrates der Traco Power Gruppe. Sebastian Fischer, der seit 2016 die Geschäftsführung bei Traco Power Deutschland innehatte, wechselte zur Traco Power Gruppe und übernimmt im Schweizer Headquarters eine globale Führungsfunktion. Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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6 BERÜHRUNGSLOSER TASTER

BLUETOOTH-DRUCKTRANSMITTER

Für die (fast) unsichtbare Installation

ATEX-zertifizierter Transmitter für Messungen bis 1000 bar

Der neue SCHURTER THS (Touchless Hidden Switch) lässt sich annähernd unsichtbar von hinten installieren. Ein winziger Ausschnitt in der Bedienoberfläche reicht bereits, und der ToFSensor verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Eine Lichtquelle sendet hierbei Lichtstrahlen aus, die von der Umgebung reflektiert werden. Der Sensor fängt das reflektierte Licht auf, und die Entfernung wird anhand der Konstanten Lichtgeschwindigkeit und der gemessenen Laufzeit präzise errechnet. Der Taster wird einfach hinter die Bedienoberfläche geklebt. Diese kann aus allen erdenklichen Materialien bestehen, ohne Einfluss auf die Funktion. Somit können Materialien gewählt werden, die besonders einfach zu reinigen sind. Das Spektrum an möglichen Einsatzgebieten ist breit. Es reicht vom Designer-Taster bis hin zum kritischen Einsatz in der Medizintechnik oder auch in Anwendungen im öffentlichen Bereich. Standardmäßig ist der Taster für eine Glasdicke von 2 mm ausgelegt und mit einer RGB-Flächenbeleuchtung ausgestattet. Bei Verwendung anderer Materialien und Oberflächenstärken ist über SCHURTER ein Design-In-Kit erhältlich, mit dem alle Spezifikationen getestet und adaptiert werden können. Darüber hinaus lassen sich kundenspezifische Einstellungen wie Abstand, Zeitverlauf und Beleuchtung ebenfalls individuell mit diesem Kit auf einfache Weise testen.

Der kabellose M5601 Absolut- und Relativdrucksensor mit BluetoothAnbindung von AMSYS eignet sich zur Überwachung von Drücken bis 1000 bar aus der Ferne. Hervorzuheben sind bei diesem Sensor die explosionssichernden ATEX und CSA HazLoc (IECEx) Zertifikate, die den Einsatz an gefährlichen Orten erlauben. Der medienresistente Bluetooth-Sensor für Absolut- und Relativdruckmessungen ist IP65-zertifiziert und qualifiziert sich auch für raue Umgebungsbedingungen. Die messbaren Maximaldrücke liegen zwischen 70 bar und 1000 bar. Die Stromversorgung erfolgt über eine Knopfzelle CR2032 / CR2050W, die Messwerte können können über eine App oder PC-Software für Windows® XP/7 und höher ausgelesen werden. Die Sensoren messen medienunabhängig den Relativ- oder Absolutdruck. Letzteres erfolgt als sealed gage gegenüber einem abgeschlossenen Volumen, während gage und compound Version den Messwert gegenüber dem Atmosphärendruck ausgeben, als compound Version auch einen evtl. Unterdruck. Dabei sind die M5601 mit verschiedenen Druckanschlüssen erhältlich. Die Transmitter empfehlen sich durch ihre Robustheit, Langzeitstabilität und Schutzfunktionen für anspruchsvolle, industrielle Anwendungen. Das Medium kommt dabei nur mit Edelstahl in Kontakt, es wird kein interner O-Ring verwendet!

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MIPI 4K-KAMERAMODUL

BIDIREKTIONALRE ENERGIEZÄHLER

Großer Dynamikumfang für anspruchsvolle Bedingungen

Ener gieanalysator für Einphasensysteme bis 45 A

Die neue Vision Componens MIPI-Kamera VC MIPI IMX585 mit dem Sony Starvis-2-Bildsensor IMX585 bietet eine Bildauflösung von 8,4 Megapixel, 4K- und HDR-Unterstützung. Der Sensor verfügt über größere Pixel als vergleichbare Module und liefert mit seinem Dynamikumfang von 88dB bei allen Lichtverhältnissen eine hohe Bildqualität. Die Kamera mit MIPI (Mobile Industry Processor Interface) CSI-2 Interface ist damit ideal geeignet für AI-basierte Medizinanwendungen und andere anspruchsvolle Einsatzgebiete. Die VC MIPI Kameramodule bieten hohe Qualität, robustes und industrieoptimiertes Design sowie eine gesicherte Langzeitverfügbarkeit. Über die MIPI-CSI-2-Schnittstelle lassen sich die MIPIKameramodule an alle gängigen Prozessorplattformen anschließen. Um Kunden künftig noch besser bei der Integration von Embedded Vision zu unterstützen, ist die Softwarebibliothek VC Lib künftig für alle Kunden des Unternehmens frei zugänglich. Bislang war sie Kunden der VC Embedded Vision Systeme vorbehalten. Zur VC Lib gehören Grundfunktionen für Bildverarbeitungsanwendungen ebenso wie komplexere Funktionen für Mustererkennung oder das Lesen von Barcodes.

Carlo Gavazzi stellt mit dem bidirektionalen Energieanalysator für Einphasensysteme EM511 ein neues Mitglied seiner EM500Serien vor. Der EM511 deckt den Messbereich bis zu 240 V L-N Nennspannung und bis zu 45 A Nennstrom ab und ermöglicht sowohl die Echtzeitüberwachung des Energieverbrauchs, der elektrischen Hauptgrößen und der harmonischen Verzerrung der Last. Geeignet ist er für die Verbrauchsmessung und die Verbrauchsüberwachung in Anwendungen der Energie- und Gebäudeeffizienz, der Industrieautomation und von Ladeinfrastrukturen für die Elektromobilität. Zudem kann er für Regelungssysteme wie Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeichern und V2G(Vehicle-to-Grid-, Fahrzeug-zu-Netz-) Anwendungen eingesetzt werden. Mit seiner cULus-Zulassung ist er für den amerikanischen Markt geeignet. Der EM511 ist mit einem digitalen Eingang für den Betrieb mit zwei Tarifen ausgestattet und je nach Modell mit einem statischen Ausgang (Impuls oder Alarm), einer Modbus-RTUoder einer MBus-Kommunikationsschnittstelle erhältlich. Die Aktualisierungszeit von weniger als 100 ms über die serielle Schnittstelle und die Messauflösung von 0,001 kWh erlauben den Einsatz des EM511 auch als Datenquelle für Steuerungsaktionen. Die bidirektionale Energiemessung ermöglicht die getrennte Messung von importierter und exportierter Energie.

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7 KOMPAKTER SAFETY-SERVODRIVE

KLEINE SICHERHEITSZUHALTUNG

Erweiterte Funktionen mit TÜV-Zertifizierung

Hoher Per sonenschutz, auch wenn der Platz knapp ist

Die SIGMATEK DIAS-Drive 2000 Serie kombiniert hohe Leistungsdichte und Flexibilität zur Steuerung von Servomotoren in einem hochkompakten Design. Jetzt sind noch mehr Safety-Funktionen in den MDD 2000-Servodrives integriert. Zu den wichtigsten bisher bereits enthaltenen Funktionen Safe Torque Off (STO), Safe Stop 1 (SS1), Safe Operating Stop (SOS), Safe Brake Control (SBC) sowie Safely-Limited Speed (SLS) sind nun standardmäßig 12 weitere Safetyfunktionen verfügbar: sichere Geschwindigkeits-, Beschleunigungs-, Positions- und Drehrichtungs-Funktionen - alle SIL 3, PL e, Kat. 4 und TÜV-zertifiziert. Für passgenaue Antriebslösungen kann das flexible Servosystem ein- oder dreiphasig mit 230-480 VAC betrieben werden. Neben ein bis drei Achsen sind Versorgung, Netzfilter, Bremswiderstand und Zwischenkreis ebenfalls an board - und das auf nur 75x240x219 mm in Baugröße 1. Somit wird höchste Leistungsdichte erzielt. Baugröße 1 bietet eine Leistung von bis zu 3x 5 A Nenn- bzw. 3x 15 A Spitzenstrom, die doppeltbreite Baugröße 2 bis zu 3x 10 A Nenn- bzw. 3x 30 A Spitzenstrom. Der Überlastfaktor liegt bei bis zu 300 Prozent. Sehr kurze Reglerzykluszeiten von 62,5 µs verleihen den DIAS-Drives eine exzellente Servo-Performance.

Pilz erweitert hierfür sein Portfolio im Bereich Sicherheitszuhaltungen. Die neue PSENmlock mini Sicherheitszuhaltung für den Personenschutz ist mit seiner kleinen Bauform ideal für platzkritische Anwendungen, wie beispielsweise Klappen oder Hauben. So ermöglicht der vielfältig montierbare Betätiger eine hohe Flexibilität beim Einbau. Mit ihrer kleinen Bauform von gerade mal 30x30x159 mm findet die Sicherheitszuhaltung PSENmlock mini auch in platzkritischen Anwendungen immer einen Platz. Dabei managt der Sicherheitsschalter Schutzeinrichtungen, wie beispielsweise Klappen und Hauben, über eine sichere Zuhaltung für Personenschutz-Anwendungen bis PL d, Kategorie 3 (EN ISO 13849-1). 1950 N Zuhaltekraft FZH (F1max: 3900 N), mit der die "kleine" Sicherheitszuhaltung auch höhere Kräfte zuverlässig absichert, sorgen für eine hohe Robustheit. Der neue PSENmlock mini lässt sich mit nur zwei Schrauben einfach und schnell befestigen. Der Einbau kann inneroder außerhalb der Schutzeinrichtung erfolgen - passend zur Anwendung. Dazu bietet der Betätiger eine hohe Flexibilität mit Blick auf den Einbau, da er von rechts, links und vorne angebracht werden kann. Auch kleinere Schwenk- und Schiebetüren können damit problemlos abgesichert werden. 35506 auf www.ien-dach.de

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M15-VERBINDER MIT SCHNELLVERRIEGELUNG

KOMPAKTER FUNKSTÖRMESSEMPFÄNGER

Für Spannungs- und Signalversorgung in einem Kabel

CISPR 16-1-1-konform für schnelle EMI-Messungen

binder präsentiert seinen Power Bayonet Connector PBC15 in M15 Baugröße, der für die Spannungs- und Leistungsversorgung die Lücke zwischen den Bauformen M12 und M23 schließt. Der kompakte, aber dennoch äußerst robuste Steckverbinder eignet sich zur Leistungsversorgung insbesondere von Drehstrommotoren oder Frequenzumrichtern. Er besitzt 3 Spannungskontakte, um beispielsweise die 3 stromführenden Phasen eines Drehstrommotors zu versorgen, 2 weitere Kontakte für die Signalübertragung sowie einen PE-Schutzkontakt. Die Bauart des PBC15 ist in der DIN EN IEC 61076-2-116 definiert. Ein Schnellverschluss gewährleistet einfaches, schnelles und zuverlässiges Verriegeln mittels einer Viertelumdrehung. Der Leiteranschluss wird über Schraubklemmen hergestellt. Den PBC15 gibt es bei binder zunächst als konfektionierbare Kabeldosen und Kabelstecker, jeweils als ungeschirmte oder als schirmbare Variante. Dank der Bemessungswerte von 630 V und 16 A für die Power-Schnittstelle ist der Rundsteckverbinder für die Leistungsversorgung kleiner bis mittelgroßer Antriebe geeignet. Über die Signalkontakte lassen sich bei Bemessungswerten von 63 V und 10 A beispielsweise Bremsen ansteuern oder Betriebswerte wie Temperaturen abfragen.

Für zuverlässige Zertifizierungsmessungen mit minimalen Testzeiten präsentiert Rohde & Schwarz seinen neuen Funkstörmessempfänger, den R&S EPL1000. Das Gerät eignet sich dank CISPR 16-1-1-Konformität für Zertifizierungsmessungen. Zudem verringert es Unsicherheiten bei Precompliance-Messungen. Mit seinem sehr schnellen Zeitbereichsscan kann der Empfänger alle Frequenzen des CISPR-Bandes A oder B in einem einzigen Messvorgang prüfen, sodass sich Messungen bei Bedarf schnell und nahtlos über längere Zeiträume durchführen lassen. EMV-Ingenieure können seltene Störaussendungen sehr schnell aufspüren und gewinnen dank der benutzerfreundlichen Bedienoberfläche einen guten Überblick. Sie können sich auf reproduzierbare und standardkonforme Testergebnisse verlassen, sodass eine hohe Qualitätssicherheit ihrer Produkte gewährleistet ist. Der R&S EPL1000 verfügt über einen impulsgeschützten Eingang. Eine automatische Messbereichseinstellung verhindert eine Überlastung der Signalverarbeitungskette und stellt korrekte Messergebnisse sicher. Der Vergleich mit den konfigurierten Grenzwerten erfolgt ebenfalls automatisch, und der R&S EPL1000 zeigt das Gesamtmessergebnis als PASS/FAIL-Urteil an. Die zusätzliche Spektrumanalysator-Funktion erleichtert detaillierte EMI-Analysen.

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exklusiv-interview

Die Zukunft der flexiblen Produktion ist modular! IEN D-A-CH hat mit Axel Haller, Global Segment Manager Chemical and Life Science bei ABB Process Automation über die Digitalisierung in der Prozessindustrie gesprochen. IEN D-A-CH: Die digitale Transformation ermöglicht das Konzept der modularen Automatisierung. Könnten Sie unseren Lesern kurz die wichtigsten Punkte und den Unterschied zum klassischen Konzept beschreiben? Haller: Bis vor kurzem tendierten die Unternehmen dazu, ihre Automatisierungssysteme hauptsächlich monolithisch zu gestalten, was Zeit, Kosten und Komplexität mit sich brachte. Möchte ein Unternehmen beispielsweise eine Package-Unit integrieren, muss es Zeit und Kosten aufwenden, um z. B. Steuerungen zu ersetzen und Anwendungen und Kommunikationsprogramme zu schreiben. Die modulare Automatisierung bietet einen anderen Weg, der schneller, einfacher, weniger komplex und letztlich auch kostengünstiger ist. Ein Modul ist vollständig mit allen Automatisierungsfunktionen ausgestattet, die für eine bestimmte Aufgabe, wie z. B. die Reaktorbefüllung oder die Temperaturregelung, erforderlich sind. Es verfügt über eine eigene

Intelligenz, so dass es sehr einfach zu integrieren ist. Da alles bereits programmiert ist, braucht der Benutzer nur noch die Parameter einzugeben, den Rest erledigen die Module. Für die Endnutzer bietet dies die Möglichkeit, schnell neue Produktionsstandorte oder Produktionslinien zu schaffen, die von Anfang an flexibel sind und bei veränderten Anforderungen mit geringem technischem Aufwand aufgerüstet werden können. IEN D-A-CH: Was sind die größten Vorteile für die verschiedenen Branchen und Sektoren? Haller: Hauptvorteil ist die flexible Bauweise. Produktionssteigerungen oder Änderungen von Produktvarianten lassen sich schnell und einfach durchführen, und zwar bis zu 80 % schneller als mit herkömmlichen Methoden. Das bedeutet, dass die Anlage durch den einfachen Austausch einzelner Module schnell und flexibel an kundenspezifische Produkte angepasst werden kann.

Axel Haller, Global Segment Manager Chemical and Life Science bei ABB Process Automation

Die modulare Automatisierung steigert auch die Effizienz und verringert das Risiko für den Anlagenbetreiber. Durch den Einsatz von Industriestandard-Modulen oder Module-Type-Packages (MTP), wie wir sie nennen, können Hersteller die Dienste zahlreicher verschiedener Anbieter nutzen und gleichzeitig ihre Automatisierungsprojekte auslagern und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Durch das Hinzufügen neuer modulartiger Verpackungseinheiten zur Bewältigung N° 11 - NOVEMBER 2023

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ABB Modular Automation Orchestration Layer und Module Layer

zusätzlicher Aufgaben kann der Prozess auch leicht verbessert und fein abgestimmt werden. Die MTPs lassen sich über das offene Architekturnetzwerk OPC UA einfach in die Prozessorchestrierung einbinden. Die modulare Automatisierung kann im Wesentlichen als „graue Box“ beschrieben werden, bei der alles, was für eine Anwendung oder einen Dienst benötigt wird, bereits in einem Modul enthalten ist und keine zusätzliche Arbeit oder Prüfung erfordert. Die Benutzer können darauf vertrauen, dass es einfach angeschlossen werden kann und genau das tut, was es soll. Ein guter Vergleich ist das Beispiel einer Kaffeemaschine. Wenn Sie eine Kaffeemaschine benutzen und einen Espresso in doppelter Größe bestellen, ist das genau das, was Sie bekommen - Sie müssen nicht wissen, wie die Maschine ihn herstellt oder mit welcher Temperatur er serviert wird. Vielleicht gibt es einige Parameter, die Sie ein wenig ändern können, aber der Rest passt. IEN D-A-CH: Was sind die typischen Schritte, um mit dem Aufbau eines solchen modularen Produktionssystems zu beginnen? Haller: Wenn man sich die derzeitige Branche anschaut und die Modul- oder Skid-Lieferanten betrachtet, dann konzentrieren sie sich derzeit auf ihre Prozess- oder mechanische Ausrüstung und verfügen in der Regel nicht über viel Automatisierungswissen. Sie sind zwar daran gewöhnt, vielleicht eine dezentrale I/O-Station oder einige elektrische Teile zur Verfügung zu stellen, aber viele Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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haben nicht das unmittelbare Wissen, das erforderlich ist, um ihr Modul mit mehr Intelligenz auszustatten, und werden daher Hilfe benötigen. Sicherlich ist die modulare Automatisierung keine neue Technologie. Sie verwendet zwei bekannte Technologien, nämlich OPC UA für die Kommunikation und AutomationML für die Umwandlung von Engineering-Daten. Diese beiden Technologien ermöglichen die Entwicklung von Modulen für bestimmte Funktionen und/oder Dienste, wobei der Modulanbieter mit dem Systemintegrator oder dem Endkunden zusammenarbeitet, um den Bedarf zu definieren. Da die modulare Automatisierung noch in den Kinderschuhen steckt, neigen die Endkunden, EPCs oder Systemintegratoren, die die Spezifikationen erstellen, noch dazu, alles von Grund auf neu zu bauen. Die Umstellung auf modulare Automatisierung erfordert daher eine andere Denkweise. Künftige Ausschreibungen an einen Modullieferanten müssen beispielsweise Informationen enthalten, die eine Beschreibung des Module-Type-Packages (MTP) umfassen, in dem die erforderlichen Funktionen und die Schnittstellen zwischen der Leitebene und dem Modul definiert sind. IEN D-A-CH: Wie viel zentrale Intelligenz ist für die Steuerung und Überwachung der verschiedenen Module erforderlich? Und wie wird die nahtlose und fehlerfreie Kommunikation aller beteiligten Stellen sichergestellt?

Haller: Die Intelligenz für den Gesamtprozess liegt im sogenannten Orchestrierungssystem. Derzeit ist das ein klassisches Automatisierungssystem, ein Leitsystem (DCS) wie ABB Ability™ System 800xA® oder sogar ein Manufacturing Execution System (MES) oder SCADA-System. Diese Systeme können bestimmte Funktionen auf der Steuerungsebene ausführen, z. B. einem Modul sagen, dass es starten soll, wenn die Temperatur 20 Grad erreicht, dann das nächste Modul starten, um 500 Liter einzufüllen usw., aber sie müssen nicht alle verschiedenen Teile des Gesamtprozesses integrieren. Eine fehlerfreie Kommunikation wird durch eine Kommunikation sichergestellt, die nur auf OPC UA läuft. Dieses Kommunikationsprotokoll ist im Vergleich zu OPC Classic sehr stabil und sicher - dies ist wichtig, da OPC UA die Möglichkeit bietet, strukturierte Informationen umzuwandeln und die Kommunikation auf eine höhere Sicherheitsstufe zu stellen. Wenn eine hohe Verfügbarkeit erforderlich ist, müssen Sie natürlich redundante Server haben, da Sie sowohl auf dem Client als auch auf dem Server kommunizieren, d. h. das Modul hat einen OPC-UA-Server und das Orchestrierungssystem hat einen Client-Server, der mit ihm kommuniziert - wenn Sie eine höhere Zuverlässigkeit haben wollen, brauchen Sie natürlich sowohl einen redundanten Server als auch einen redundanten Client. Wenn es zu einem Fehler kommt, kommuniziert das Modul, um zu sagen, dass es in eine Stopp-Position geht. In diesem Fall sollte das übergeordnete Automatisierungssystem oder das Prozessorchestrierungssystem reagieren. Wenn der gesamte Prozess angehalten wird, wird überprüft, warum er angehalten wurde. Ein potenzieller Vorteil des modularen Ansatzes in dieser Situation ist, dass in vielen Fällen, sobald die Art des Problems festgestellt wurde, der Prozess einfach fortgesetzt werden kann, anstatt ihn abzubrechen und neu zu beginnen. Unterbrechungen und Verzögerungen in der Produktion können so vermieden werden. Das Interview geht weiter. Sie finden alle Antworten unter https://www.ien-dach.de/ bingo/35513. 35513 unter www.ien-dach.de

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10 Intelligenteautomation Smarte Druckversorgung in der Zündkerzenfertigung Das Bosch-Werk Bamberg fertigt Zündkerzen unter anderem mithilfe modernster Hydraulik. Ein Upgrade mit dem Stand-alone-Aggregat CytroBox steigert die Produktivität und senkt den Energieverbrauch.

Generationswechsel: Das Bosch-Werk tauscht alte Aggregate gegen die smarte und schnell zu implementierende Stand-alone-Lösung CytroBox. gen der Pressen vergrößert werden mussten, ergriff die Fertigungsplanung die Chance zur Erneuerung des Hydraulikaggregats. An die Stelle der bisherigen konventionell aufgebauten Baugruppe mit großem Hydraulikspeicher trat die intelligente Stand-alone-Lösung CytroBox von Bosch Rexroth.

(Bildquelle: Bosch Rexroth AG)

Neues Aggregat für Panatpressen Das jüngste Modernisierungsprojekt für mehr Energieeffizienz betrifft sechs Pressen in einer kurz getakteten Produktionslinie. Jede Presse besitzt fünf Zylinder, die gleichzeitig auf das Panat (leitende Glasfüllung) auffahren und es unter hohem Druck (135 bar) mit dem Keramikgehäuse der Zündkerzen verpressen. Als im Zuge einer Produkterweiterung für längere Kerzentypen die Hublängen und Fördermen-

(Bildquelle: Bosch Rexroth AG)

120 Jahre ist es her, dass die erste Zündkerze in einem PKW eingesetzt wurde. Die von Robert Bosch erfundene Schlüsselkomponente für Ottomotoren wird heute im Bosch-Werk Bamberg nach modernsten Methoden für den Weltmarkt gefertigt. Dabei achtet das Unternehmen nicht nur auf Prozesssicherheit, sondern auch auf einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck. Für die Industrie-Hydraulik bedeutet das: Sie muss intelligenter und nachhaltiger werden.

Modernisierung der Panatpressen im Bosch-Werk Bamberg: Jede Presse besitzt fünf Zylinder, die gleichzeitig auf das Panat auffahren und es unter hohem Druck (135 bar) mit dem Keramikgehäuse der Zündkerzen verpressen. N° 11 - NOVEMBER 2023

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Schnelles Upgrade, kleinerer CO2-Fußabdruck Moderne Stand-alone-Aggregate wie die CytroBox sind nicht nur kompakt und leise, sondern auch intelligent und sparsam im Verbrauch. Weil sie weder Elektroinstallation noch zusätzliche Sensorik, Schalldämpfung oder eine separate Ölwanne benötigen, ist der Installationsaufwand mit der bisherigen Praxis nicht Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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Smarte Druckversorgung für sichere Prozesse Die CytroBox kommt gut an im Bosch-Werk Bamberg, denn damit ließ sich das Ziel einer prozesssicheren und zugleich smarten Druckversorgung effizient auf halber Fläche realisieren. Die fein steuerbare Elektrohydraulik leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung, da sie für einen präzisen Druckverlauf mit raschem Druckaufbau sorgt und somit zuverlässig Drucküberschwinger oder eine Überlastung des Systems verhindert. Dank des modularen Aufbaus der CytroBox ließen sich zudem wichtige Sicherheitsfunktionen wie Nothalt einfach und kosteneffizient über optionale Module abbilden. Die Linienintegration gelang dank standardisierter Schnittstellen schnell. Dass sich die CytroBox gut vernetzen lässt – eine Grundvoraussetzung für die moderne Fertigung – fand ebenfalls großen Anklang. Last but not least bot die CytroBox mit vorinstallierter Technik für Condition Monitoring eine solide Basis zur kontinuierlichen Prozessverbesserung und vorausschauenden Wartung. 59 Prozent weniger Strom und CO2 Das strömungsoptimierte Design der CytroBox und ihr drehzahlvariabler Antrieb konnten den Strombedarf um 59 Prozent senken. Die exakt regelbare Verdrängersteuerung erzeugt nur dann Druck, wenn der Presszyklus ihn benötigt

(Bildquelle: Bosch Rexroth AG)

vergleichbar. Lediglich Stromversorgung, Hydraulikschläuche und Liniensteuerung sind anzuschließen. Die Inbetriebnahme wird von einen Software-Wizard geführt und ist nach wenigen Minuten abgeschlossen.

Ready for Monitoring: Die vorbereitete CytroBox ermöglicht dem Bosch-Werk eine vorausschauende Wartung und eine kontinuierliche Prozessverbesserung.

und geht ansonsten in den energiesparenden Stand-by-Betrieb. Ein weiterer Vorteil des intelligenten Zusammenspiels von Servomotor, Pumpe und mit 3D-Sandkerndruck hergestelltem Block sind die geringen Geräuschemissionen. Laut Linienbedienpersonal arbeitet die CytroBox so leise, dass sie auch in unmittelbarer Nähe kaum zu hören ist. Solide Basis für weitere Hydraulik-Upgrades Auch in Sachen Zuverlässigkeit konnte das Aggregat die Werkleitung überzeugen. So gibt Gruppenleiter Daniel Link an, er habe „seit der Installation nichts mehr von der CytroBox ge-

DIE ENTWICKLUNG DER ZÜNDKERZE:

hört.“ Aus Sicht eines Produktionsverantwortlichen ist dieses Feedback wohl das größte Lob für ein Hydraulikaggregat und sein Entwicklungsteam. Nach den guten Erfahrungen möchte das BoschWerk bald weitere Linien modernisieren, unter anderem auch mit dem kleineren Kompaktaggregat CytroPac. 35493 unter www.ien-dach.de

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THERMOELEMENTDRAHT

Die Geschichte der Zündkerze beginnt im Jahr 1898, als der ungarische Ingenieur Nikolaus Otto eine Zündung mit Funkenstrecke patentierte. Diese Zündung bestand aus einem Zündkabel, das von einem Generator mit Hochspannung versorgt wurde. Das Zündkabel führte zu einer Funkenstrecke zwischen zwei Elektroden, die in den Brennraum eines Ottomotors eingeschraubt waren. Die erste Zündkerze mit einem keramischen Isolator wurde 1902 von Robert Bosch entwickelt. Diese Zündkerze war wesentlich zuverlässiger als die Zündkerze von Otto, da sie die Funkenstrecke vor den Verbrennungsprodukten schützte. In den folgenden Jahren wurden Zündkerzen kontinuierlich weiterentwickelt. In den 1930er Jahren wurden Zündkerzen mit mehreren Elektroden eingeführt, die eine gleichmäßigere Zündung des Benzin-Luft-Gemisches ermöglichten. In den 1950er Jahren wurden Zündkerzen mit Platinund Iridium-Elektroden eingeführt, die eine längere Lebensdauer haben als Zündkerzen mit herkömmlichen Elektroden. Heutzutage sind Zündkerzen ein unverzichtbarer Bestandteil von Verbrennungsmotoren. Sie sind in allen Arten von Fahrzeugen zu finden, von Autos und Motorrädern bis hin zu Flugzeugen und Schiffen.

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12 Intelligenteautomation Neue Kommunikationswege helfen Abschaltungen zu vermeiden Der stetig steigende Bedarf an Bandbreite führt zu immer kürzeren Zyklen der Kommunikationstechnologien. Die Laufzeit von Investitionsgütern im Anlagenbau übersteigt damit teils deutlich die Verfügbarkeit der gewählten Datenanbindung. Der leistungsvermittelte Datendienst CSD ist ein Beispiel für diese Entwicklung, denn dieser wurde zum 31.03.2023 abgeschaltet. IoTmaxx bietet mit dem GW4100 eine Lösung, um über CSD kommunizierende Anlagen mit geringem Aufwand weiter zu nutzen, statt sie zu ersetzen. CSD-Ersatz im Schaltanlagenbau Thomas Terner von der Chemnitzer ZASA Elektro GmbH ist im Schaltanlagen- und Steuerungsbau tätig. Er steht häufig vor der Aufgabe bestehende Kommunikations- und Fernwartungseinrichtungen zu modernisieren und kennt das Problem: „CSD-Verbindungen werden von modernen Kommunikationsnetzwerken ebenso wenig unterstützt wie analoge Kabelmodems. Um die bestehende Infrastruktur weiter nutzen zu können, muss also eine Lösung her, um die Kommunikation über Analogmodems oder CSD-Datenanrufe auf andere Art fortzuführen.“ Das CSD over IP Gateway GW4100 von

Das Gateway maxx GW4100 mit CSD over IP von IoTmaxx bietet eine Plug & Play-fähige Ersatzlösung in Form einer CSD-Softwareintegration, die die bisherige Lösungen 1:1 ersetzen kann. N° 11 - NOVEMBER 2023

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IoTmaxx ersetzt die die bisherige Lösungen 1:1. Es verfügt über eine integrierte serielle Schnittstelle, auf der ein klassisches Modem simuliert und die Kommunikation ohne Änderung der bestehenden Systeme weiterhin sichergestellt wird. Philipp Siweck erklärt das überzeugend einfache Lösungskonzept: „Der Anwender kann seine bestehende Kommunikationsinfrastruktur weiterverwenden und muss lediglich CSD over IP Gateways von IoTmaxx an Stelle der bisherigen Modems installieren. So kann er weiterhin mit den Anlagen im Feld per Datenanruf kommunizieren.“ Thomas Terner überzeugt das runde Konzept: „Die Installation und Inbe-

Bild: IoTmaxx GmbH

Mit der Einführung moderner IP-Telefonanlagen ist der Betrieb analoger Kabelmodems Geschichte, da diese Technik nicht mehr unterstützt wird. Auch der leitungsvermittelte Datendienst Circuit Switched Data (CSD), der einst in den 1990er Jahren für den GSM-Mobilfunkstandard entwickelt wurde, um auch in Mobilnetzen Daten als Töne über eine Telefonleitung übertragen zu können, repräsentiert nicht mehr den Stand der Technik. Anwendungsbeispiele dieser aus heutiger Sicht ineffizienten Technik sind Übertragungsaufgaben mit geringem Datenvolumen wie die Fernauslesung von Zählerständen oder die Übermittlung der Signale von Heizungen, Feuermeldern und Alarmanlagen an die entsprechenden Einsatzzentralen von Pförtnern, Servicebereitschaften und Brandmeldezentralen. Bei den europäischen Mobilfunkanbietern gilt diese langsame Übertragungsmethode als Auslaufmodell und wird nur noch im Rahmen bestehender Verträge bereitgestellt. Zum 31.03.2023 wurden die CSD-Dienste endgültig abgeschaltet. Dennoch existieren insbesondere in der Anlagenautomation und Gebäudeleittechnik immer noch viele Installationen und ältere Machine-to-Machine-Anwendungen (M2M), die auf CSD basieren. Die funktionsfähige Technik sofort komplett zu ersetzen, würde in vielen Fällen erheblichen Aufwand und Kosten verursachen. „Das stellt die Betreiber vor große Probleme“, weiß Philipp Siweck, Technischer Consultant bei IoTmaxx, aus seinen Beratungsgesprächen und ergänzt: „Unsere Kunden suchen nach einer Möglichkeit, die derzeit eingesetzten CSD-Modems zu ersetzen, ohne die eigentliche Anlage verändern zu müssen.“

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Bild: IoTmaxx GmbH

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Die Gateways maxx GW4100 und maxx GW4101 bieten mit ihrer Schnittstellen- und Protokollvielfalt alle erforderlichen Optionen für drahtgebundene und drahtlose Industrie-4.0Anwendungen.

mit einer SIM-Karte verwendet, so können bei Bedarf auch SMS über diese Verbindung versandt werden. Zur Identifikation der Kommunikationsteilnehmer wird jedem GW4100-Gateway eine virtuelle Telefonnummer zugewiesen. „Das ist wirklich eine gut durchdachte Lösung von IoTmaxx“, bestätigt Thomas Terner. „Wir haben das alte CSD-Modem ausgebaut, das neue IoTmaxx-Gateway angeschlossen und sofort läuft die Kommunikation über die IP-Verbindung – großartig, das war sicher nicht unser letztes gemeinsames Projekt!“ triebnahme der IoTmaxx-Lösung war wirklich ausgesprochen einfach. Im CSD-Ersatz-Set sind alle benötigten Kabel für die serielle Schnittstelle bereits enthalten. Damit ist alles sofort einsatzbereit.“

Der Vorteil der Lösung: Abgesehen von dem Austausch der bisher verwendeten Modems in der Bestandsanlage ist keine zusätzliche Anpassung der bestehenden Komponenten erforderlich. Wird das Mobilfunk-Gateway

IoTmaxx bietet maßgeschneiderte, kosteneffiziente Industrial-IoT-Lösungen auf Basis flexibel einsetzbarer, programmierbarer Gateways. Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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Mehr als nur CSD-Kommunikation – IoTmaxx Gateways unterstützen jede IIoT-Anwendung Die zuverlässigen, programmierbaren IIoT-Mobilfunk-Gateways sammeln, verarbeiten und übertragen Informationen industrieller Maschinen und Systeme in unterschiedlichsten Branchen. Die Geräte stellen Sensordaten wie Temperatur, Feuchtigkeit, Vibrationen, Schaltzustände und vieles mehr zur Verarbeitung für verschiedene Applikationen zur Verfügung. Die IoTmaxx-Gateways ermöglichen die Anbindung unterschiedlichster Systeme. Sie sind auf sichere Anwendungen im mittelständischen Industrieumfeld abgestimmt und bieten mit ihrer Schnittstellen- und Protokollvielfalt für drahtgebundene und drahtlose Industrie-4.0-Anwendungen alle erforderlichen Optionen. Als physikalische Schnittstellen stehen Ethernet, USB, RS232, RS485, CANBus sowie 1-Wire zur Verfügung. Ein SD-Karten-Slot rundet die Schnittstellen-Optionen ab. Ob fertige Lösung oder individuelle Anpassung, die IoTmaxx-Spezialisten übernehmen gerne die Beratung für Projekte. 35494 unter www.ien-dach.de

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14 Intelligenteautomation All-in-One-Sicherheitstestsuite für industrielle Netzwerke Mit der Kombination verschiedener Cybersicherheitstools in einer einzigen Benutzeroberfläche bietet Siemens markterprobte Lösungen für AssetIdentifizierung, Compliance-Checks, Malware-Scans und SchwachstellenScanner. Die von und für Siemens entwickelte Lösung ist jetzt für alle industriellen Umgebungen verfügbar. Mit der fortschreitenden Konvergenz von IT- und OT-Netzwerken in der industriellen Fertigung haben auch die Herausforderungen beim Thema Cybersicherheit zugenommen. Zudem zwingen gesetzliche Vorschriften Industrieunternehmen dazu, die Cybersicherheit in ihren Betriebsprozessen zu erhöhen. Um dem wachsenden Bedarf an industriellen Cybersicherheitslösungen gerecht zu werden, hat das Technologieunternehmen Siemens sein Portfolio für industrielle Cybersicherheit erweitert und eine All-in-One-Sicherheitstestsuite für industrielle Kommunikationsnetzwerke auf den Markt gebracht. Der SINEC Security Inspector ist ein Framework für verschiedene Cybersicherheitstools, mit dem einzelne Netzwerkgeräte, Netzwerksegmente oder die gesamte Netzwerkinfrastruktur während Wartungszeitfenstern aktiv gescannt werden können. Es vereint eine Auswahl moderner Testing-Tools, die in einer einzigen Benutzeroberfläche integriert sind. Zeit sparen bei der Netzwerkinspektion „Der SINEC Security Inspector bringt eine einzigartige, verbesserte Testing-Lösung in die Produktion und ermöglicht es Kunden, ihre gesamte IT/OT-Umgebung einschließlich aller Einzelkomponenten zu überprüfen“, sagt Michael Metzler, Vice President Horizontal Management Cybersecurity for Digital Industries bei Siemens. „Anwender können Risiken und potenzielle Gefahren sofort erkennen und sind so in der Lage, Cyberschwachstellen rasch zu beseitigen. Daraus resultiert ein enorm reduzierter Aufwand bei der Inspektion industrieller Netzwerke.“

Da die Maschinen- und Lieferantenvielfalt in Anlagen immer mehr zunimmt, sehen sich Produzenten mit mehreren Herausforderungen in Bezug auf die Netzwerksicherheit in ihren Werken konfrontiert: Identifizierung und Erkennung von Anlagen-Assets, Compliance-Checks, Malware-Scans und Schwachstellenprüfungen. Der SINEC Security Inspector wurde entwickelt, um all diese Aufgaben abdecken zu können. Die Software ist als offenes Framework konzipiert. Neben den von Siemens entwickelten Sicherheitstools enthält es auch Anwendungen für das Schwachstellenmanagement, die vom Cybersecurity-Unternehmen Tenable bereitgestellt werden. Darüber hinN° 11 - NOVEMBER 2023

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aus werden sukzessive weitere interne und externe Testtools hinzugefügt, um in Zukunft noch mehr Testfälle abzudecken. „Mit dem Wandel von Industrieunternehmen zu digitalen Unternehmen hat die Bedeutung von Cybersicherheit in den letzten Jahren enorm zugenommen“, sagt Metzler. „Als Reaktion darauf wurde der SINEC Security Inspector ursprünglich entwickelt, um unsere eigenen Werke auf Schwachstellen in Netzwerken zu scannen. Nachdem das Tool mehrere Jahre intern getestet und verbessert wurde, ist es jetzt genau das Richtige für den Schutz jeglicher Industrie- und Fertigungsumgebung.“ 35512 unter www.ien-dach.de Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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Intelligente Lösungen für das Maschinenmonitoring ohne externe Sensoren Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind zuverlässige Monitoring-Lösungen wichtig. Bislang waren Servobremsen aufgrund der kleinen Luftspalte oder aber ihrer Einbausituation gar nicht überwachbar. mayr® Antriebstechnik bietet jetzt allerdings eine intelligente Lösung für sensorloses Bremsenmonitoring. Das nachrüstbare Modul ROBA®-brake-checker erkennt durch eine erweiterte Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet. Darüber hinaus leistet das Modul neben der Überwachung von Schaltzustand und kriti-

scher Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und Fehler. In einer erweiterten Ausführung ist das Modul ROBA®-brake-checker mit einer zusätzlichen Platine mit kundenspezifischer Schnittstelle (z. B. Ethernet basiert) ausgestattet. Damit sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten im Prozess lassen sich schnell erkennen. Auch für seine Wellenkupplungen bietet mayr eine Lösung, die mehr bietet als Drehmomente zu übertragen und Wellenversatz auszugleichen. Nutzer können so ihre Prozesse im De-

Bild: IoTmaxx GmbH

Neue Möglichkeiten für die Antriebsüberwachung tail kennenlernen, zum Beispiel mit der neuen, drehmomentmessenden Wellenkupplung ROBA®-drive-checker. Durch permanente Zustandsüberwachung macht sie Kenngrößen und Auffälligkeiten im Prozess schnell und zuverlässig sichtbar. Dank des M8 Netzwerkanschlusses ist die Integration in Fernwartungssysteme auf einfachste Weise möglich. Dies sind wichtige Vorteile, nicht nur für die vorausschauende Wartung, sondern auch um Instandhaltungskosten zu senken und technische Defekte und Stillstandszeiten zu reduzieren. 35503 unter www.ien-dach.de

KI-RUGGED-COMPUTER

BARCODE LESER MIT GROSEM SCANBEREICH

Mit acht GMSL-Schnittstellen für Vision Anwendungen

Für mehr Durchsatz in Logistik und Fertigung

Syslogic kündigt den KI Rugged Computer RML A4NX an, der auf dem NVIDIA® Jetson Orin™ NX System-on-Module (SoM) basiert. Herausragendes Produktmerkmal des KI Rugged Computer RML A4NX sind die acht GMSL2-Schnittstellen. Damit lassen sich bis zu acht hochauflösende GMLS2-Kameras oder bis zu vier GMSL2-Stereokameras anschließen. Der KI Rugged Computer RML A4NX eignet sich für anspruchsvolle Überwachungs- und Steuerungsaufgaben in Robotern sowie in autonomen Fahrzeugen und Maschinen. Um KI-Anwendungen zu bedienen, die neben Kameras auch Sensoren wie Lidar oder Radar integrieren, hat Syslogic eine zweite Ausbauvariante im Angebot. Diese verfügt über vier PoE-Schnittstellen (Power over Ethernet). Damit lassen sich Sensoren mit einem einzigen Kabel direkt anschließen und speisen. In beiden Produktvarianten kommt das Jetson Orin NX SoM zum Einsatz. Dieses verfügt über 100 TOPS KI-Rechenpower und 16GB RAM und erreicht damit die dreifache Leistung des NVIDIA Jetson AGX Xavier™. Das SoM ist kleiner als eine Kreditkarte und punktet mit einer geringen Leistungsaufnahme von 10 bis 25 W. Diese Kombination aus Formfaktor, Leistung und Energieeffizienz öffnet die Tür für eine neue Generation autonomer Edge-Geräte. Syslogic wiederum sorgt dafür, dass die Technologie auch unter extremen Umweltbedingungen genutzt werden kann.

Cognex hat das stationäre Barcode-Lesegerät DataMan® 380 vorgestellt, das mit fortschrittlicher Optik und integrierter KI den Durchsatz in Logistik- und Fertigungsanwendungen beschleunigen soll. Der DataMan 380 ist ein vielseitiges bildbasiertes Barcode-Lesegerät, das einen hochauflösenden Sensor verwendet, um mehrere Codes in einem einzigen Bild zu erfassen und so eine maximale Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Dieses große Sichtfeld vereinfacht die Implementierung und den Betrieb, wobei ein einziger DataMan 380 die Leistung mehrerer konventioneller Lesegeräte übertrifft. Bei komplexen Logistikprozessen ist es manchmal erforderlich, die Liniengeschwindigkeit zugunsten der Barcode-Lesegenauigkeit zu reduzieren. Mit dem DataMan 380 sollen solche Kompromisse der Vergangenheit angehören: Dank KI-gestützter Dekodieralgorithmen kann der Durchsatz durch die schnelle Lokalisierung und Unterscheidung unterschiedlicher Symbologien beschleunigt werden, ohne Gefahr einzelne Codes zu verpassen. Dank der breiten ScanAbdeckung und der zuverlässigen Dekodierung eignet sich der DataMan 380 perfekt für viele verschiedene Logistik- und Fertigungsanwendungen.

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16 Intelligenteautomation Der smarte Verbinder für die Digitalisierung in der Industrie Intelligente Steckverbindungen ermöglichen die digitale Fernüberwachung von Anlagen. TE Connectivity (TE) und tacterion haben eine Partnerschaft zur Entwicklung solcher Komponenten geschlossen. Im ersten Schritt geht es um die Entwicklung neuartiger Steckverbindungen für modulare Maschinen in Smart Factories. Basierend auf ersten Kundenrückmeldungen soll das Portfolio kontinuierlich ausgebaut werden. Autoren: Kurt Robert Hippler, TE Connectivity, und Dr. Michael Strohmayr, tacterion

Häufiges Umrüsten und immer mehr Steckzyklen Beim Umrüsten solcher Produktionsanlagen werden Module und Komponenten umgestellt, ausgetauscht oder erweitert. Deshalb ist es wichtig, eine einfache und schnelle sowie robuste und zuverlässige Verbindungstechnologie zu integrieren, die auch Vibrationen, Stöße, Temperaturschwankungen und andere Umwelteinflüsse aushält. Steckverbinder haben hinsichtlich der Flexibilität Vorteile gegenüber fest verdrahteten Modulen. Sie dienen als Schnittstelle zur Übertragung von elektrischen Signalen, Daten und Energie zwischen verschiedenen Teilen der Anlage. Sie bieten eine hohe elektrische Leistungsfähigkeit, niedrige Übertragungsverluste und eine gute Signalintegrität, um die Effizienz und Zuverlässigkeit des Produktionsprozesses zu unterstützen. Das Umrüsten der flexiblen Anlagen führt zu einer steigenden Anzahl manueller Steckzy-

klen. Da dies häufig unter Zeitdruck geschieht, kann es vorkommen, dass Steckverbindungen nicht ordnungsgemäß verriegelt werden. Der damit einhergehende Verlust der IP-Schutzart kann zu einem maschinellen Fehlverhalten führen – und somit zum Stillstand der gesamten Produktionsanlage, was zusätzliche Kosten und Zeitverzögerungen mit sich bringen kann. Aufgrund der Komplexität und der Vielzahl der Steckverbindungen in der Anlage ist das Auffinden eines Fehlers oft schwierig und wird zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Viele gute Gründe für intelligente Stecker Anwender möchten über den Status ihrer mechanischen und elektrischen Verbindun-

gen informiert sein, ohne selbst kostenund Quelle: TE Connectivity zeitintensive Lösungen zu entwickeln. Ziel ist es, schon im Vorfeld Systemstörungen oder potenzielle Ausfälle zu erkennen und basierend auf smarten und sicheren Verbindungen die Grundlage für eine optimale Produktion zu schaffen. Ein intelligenter Stecker kann helfen, die korrekte Verriegelung sicherzustellen und Informationen darüber zu liefern, ob ein Steckverbinder in jeder Phase

Dünn und flexibel: Die plyon-Sensoren von tacterion (Quelle: tacterion) N° 11 - NOVEMBER 2023

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Konzept für einen smarten Steckverbinder

Quelle: tacterion

Im Rahmen von Industrie 4.0 spielen hochflexible Produktionsanlagen eine immer größere Rolle. Im Gegensatz zu den traditionellen Anlagen für die Herstellung spezifischer Produkte können sie verschiedene Produkte bzw. Varianten in unterschiedlichen Stückzahlen herstellen. Hierfür nutzen sie fortschrittliche Automatisierungs- und Robotertechnologien. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit können sie flexibel an verschiedene Kunden- und Produktionsanforderungen angepasst werden. Intelligente Steckverbindungen, die die digitale Fernüberwachung für eine vorausschauende Wartung unterstützen, können die Produktivität der Anlagen sicherstellen.

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Bild: IoTmaxx GmbH

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Die Sensorik erkennt und meldet den Status und Zustand eines Steckverbinders

des Produktlebenszyklus immer die gewünschte Leistung und Sicherheit erbringt. Aus diesen Gründen besteht in der Industrie schon seit längerem der Wunsch, Steckverbindungen mit einer Intelligenz auszustatten. TE kooperiert deshalb mit tacterion, einem führenden Unternehmen für taktile Sensorik mit Sitz in München. Das Ziel der Partnerschaft ist es, intelligente Berührungs- und Kraftsensortechnologie für die Digitalisierung industrieller Prozesse einzusetzen und smarte Lösungen zu entwickeln, die die zuverlässigen TE-Steckverbinder mit der neuartigen Sensortechnologie von tacterion kombinieren. Diese ermöglichen die digitale Fernüberwachung von Anlagen – und machen sie so auch zu einer entscheidenden Komponente für die vorausschauende Wartung, die Zustandsüberwachung und für Sicherheitsanwendungen in der Industrie 4.0. Flexible taktile Sensorik in den Stecker integrieren tacterion verfügt über Patente für Technologien für biegbare und dehnbare Näherungs-, Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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Berührungs- und Kraftsensoren mit der Markenbezeichnung plyon®. Die Sensoren zeichnen sich – angebracht auf gebogenen oder gekrümmten Oberflächen – durch ihre Flexibilität, Robustheit und hohe Signalintegrität aus. Eine äußerst dünne und flexible Hybrid-Sensorik mit kombiniertem kapazitiven und resistiven Messprinzip kann Kräfte und Berührungen, aber auch schon Annäherungen erfassen. Die plyon®-Sensoren haben eine Gesamtdicke von nur 0,5 bis 0,7 mm. Sie eignen sich für einen minimalen Biegeradius von bis zu 1,0 cm und behalten dabei ihren vollen Messbereich bei. Die Sensoren sind äußerst langlebig und widerstandsfähig gegen statische Belastungen. Durch die proprietäre Technologie von tacterion zur Driftkompensation überzeugen sie durch eine nahezu driftfreie Anzeige über die Zeit, so dass sie auch in anspruchsvollen industriellen Umgebungen eingesetzt werden können. TE nutzt die flexible plyon®-Technologie, um eigene Produkte noch smarter zu machen. Die Sensorik wird mechanisch und elektrisch in

ein Stecker-Design von TE integriert. Dabei ist es eine Herausforderung, so viel zusätzliches High-Tech auf kleinstem Raum unterzubringen, denn die Kernfunktionalität der sicheren Übertragung von Daten-, Steuer-, Mess- oder Regelsignalen bzw. der Leistungsversorgung muss sichergestellt sein. Neben Spannung, Ausgangsstrom und Energiebedarf werden auch taktile Signale erfasst, die viel über den Zustand der Steckverbindung verraten. Wertvolle neue Daten gewinnen und nutzen Dank der plyon®-Sensorschicht kann ein „intelligenter“ Stecker erstmals bislang nicht erfassbare Daten über Zustand und Interaktion erheben und daraus wertvolle Informationen ableiten – z. B. ob ein fehlerhafter Steckvorgang stattgefunden hat. Der Sensor überwacht den Zustand des Steckers und meldet Fehlfunktionen, z. B. Abweichungen oder eine geöffnete Steckverbindung, an das übergeordnete Monitoring-System. Plug-andPlay erlaubt das nachträgliche Digitalisieren von Maschinen und Anlagen im Rahmen von Retrofit-Maßnahmen. Die gewonnenen Informationen können in Shopfloor- oder übergeordnete Monitoring-Systeme eingebunden werden, um die Prozesseffizienz zu optimieren und durch eine vorausschauende Wartung die Kosten zu senken und Ausfallzeiten der Maschinen zu minimieren. Bei der Installation kann die Dokumentation der Inbetriebnahme vereinfacht werden, da der Übergabestatus der Anlage einfach und digital überwacht und belegt werden kann. Es gibt sehr viele Anwendungsbereiche und Einsatzszenarien für smarte Stecker. Geplant ist die sukzessive Erweiterung der Anwendungsfelder, z. B. in der Robotik oder der Automatisierung und langfristig auch im Transportwesen und in der Medizintechnik. 35498 unter www.ien-dach.de

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Plug&Play Lösung für das automatisierte Spannen End-of-Arm Tool (EOAT) für die Bedienung manueller Schraubstöcke in CNC-Maschinen Der CLAMPBOOSTER der der idee-werk GmbH wurde entwickelt um eine Lücke in der Automation von 5-Achs-Maschinen zu schließen. Wer oder was spannt in einem voll automatisierten Fertigungsprozess den Schraubstock? Und wer löst ihn wieder? Die CLAMPBOOSTER verfolgt dabei einen möglichst einfachen Plug&Play Ansatz, der den tiefgreifenden und teuren Umbau von Maschinen vermeidet. Für die vollständige Automatisierung von CNC Bearbeitungszentren mit 5-Achs-Maschinen inkl. ihrer Werkstückspannung ist damit jetzt kein Umbau der Maschine und keine Nachrüstung und Neuinstallation von Pneumatik oder Hydraulik mehr notwendig. Die Erweiterung der Maschinenperipherie um nur eine

EOAT-Komponente bietet auch kleinen und mittelständischen Unternehmen einen einfachen Weg für die Automatisierung. Für Industrieroboter und für Cobots Der CLAMPBOOSTER CB-10 erweitert den Roboter um einen Antrieb für den Schraubstock und automatisiert das Spannen und das Lösen des Werkstücks in einem manuellen Schraubstock. Als End-of-Arm-Tool erfolgt die Montage direkt am Roboterarm, er wird mittels bzw. am Werkzeugflansch festgeschraubt. Der CLAMPBOOSTER setzt während des Schraubvorgangs an zwei Passstiften am Schraubstock an, so werden Torsionskräfte eliminiert und der Roboter arbeitet ohne Belastung. Die Bohrung

dieser zwei Passstifte ist die einzig notwendige Vorbereitung des Schraubstocks. Nachdem der Roboter das Werkstück im Schraubstock platziert hat, führt der Roboterarm den CLAMPBOOSTER direkt zum Schraubstock. Der CLAMPBOOSTER schließt diesen entsprechend dem eingestellten Drehmoment. Nach der Bearbeitung in der Fräsmaschine öffnet der CLAMPBOOSTER den Schraubstock. Nun folgt die Entladung des Werkstücks durch den Roboter und der Produktionsprozess startet erneut. Innovativer Lösungsansatz für alle CNC Maschinen und alle Schraubstockhersteller Damit setzt der CLAMPBOOSTER an einem völlig neu gedachten Punkt der 5-Achs-Maschine an: nicht am Umbau der Maschine, sondern an der Ergänzung deren Peripherie mit dem Ziel maximaler Effizienz ohne Bindung an hochkomplexe Systeme. Das Drehmoment von bis zu 100 Nm, das er aufbringen kann, ist enorm, insbesondere angesichts seiner Dimensionen mit nur 1,95 kg und 10 x 10 cm. Zur Eingabe des Drehmoments sind keine Programmierkenntnisse notwendig, eine Druckluft-Abblasdüse mit Laserpointer zur Ausrichtung ist zudem integriert. Der CLAMPBOOSTER nimmt also den direkten Weg der automatisierten Werkstückspannung und lässt die 5-Achs-Maschine unangetastet. Bereits etablierte Abläufe und Prozesse können weiterlaufen, die Komponenten wie Schraubstöcke und -backen müssen nicht ausgetauscht werden. So lässt sich die Automatisierung von Maschinenprozessen mit einem geringen Aufwand und ohne weitere Investitionen in Maschinenum- und aufrüstungen gestalten. 35423 unter www.ien-dach.de

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19 ANWENDERFREUNDLICHE KLEINSTEUERUNG

SINNEOS-SCHALTSCHRANKWÄCHTER

Vielseitig einsetzbar für einfachere Aufgaben

Einfach programmierbar durch IIoT-Betriebssystem

Mit der neuen MELSEC FX5S PLC bietet Mitsubishi Electric eine kostengünstige, einfach zu bedienende Steuerungslösung für Ihren digitalen Transformationsprozess an. Das jüngste Mitglied der kompakten SPS-Serie MELSEC iQ-F eignet sich ideal für einfache Anwendungen, zum Beispiel in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und der maschinellen Fertigung. Die FX5S ist einfach zu konfigurieren. Das verkürzt die Inbetriebnahme. Sie ist intuitiv und bietet außerdem die Leistung, die für präzise Positionierungsanwendungen erforderlich ist. Endanwender und Maschinenbauer können die MELSEC FX5S von Mitsubishi Electric nutzen, um kostengünstige Maschinen mit bis zu 60 E/A-Punkten zu entwickeln. Diese Lösungen unterstützen IIoT-Konnektivität und -Funktionalitäten. Die Kombination aus kostengünstigen SPS- und IIOT-Funktionen ermöglicht es, die Digitalisierung wichtiger Abläufe vorantreiben und zukunftsorientierte Smart Factories zu schaffen. Im Hinblick auf IIoT-Funktionen bietet die Lösung Funktionen zur Datenprotokollierung und Datenflussanalyse, um die Fehlersuche und Ursachenanalyse zu beschleunigen und zu verbessern. Da die SPS über einen integrierten Webserver verfügt, können Bediener auch aus der Ferne auf den Betrieb jederzeit überwachen, was die Reaktionsfähigkeit und Flexibilität weiter verbessert.

Mit dem IM18-CCM60 hat Turck seine Condition-MonitoringPlattform zur Zustandsüberwachung von Schaltschränken um ein wei- teres, besonders anwender- freundliches Modell ergänzt. Das neue Modell wird mit dem IIoT-Betriebssystem siineos geliefert, das die Digitalisierungsspezialisten von in.hub eigens für die CCM-Plattform entwickelt haben. Das in siineos integrierte InCore-Framework bietet eine große Auswahl an fertigen Komponenten, über die sich die integrierten Schnittstellen und Sensoren sowie alle gängigen Netzwerk- und Industrieprotokolle einfach bedienen lassen. Neben vorhandenen Apps können auch eigene Programme und Apps erstellt oder wie beim Smartphone geladen werden. Der webbasierte Assistent begleitet die Einrichtung, so dass auch Nutzer ohne Vorkenntnisse mit dem IM18-CCM60 problemlos umgehen können. Dies ermöglicht auch den einfachen Zugriff auf die internen Sensoren für Temperatur, Feuchte und Türabstand und die Parametrierung vielfältiger Schnittstellen. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Über den integrierten OpenVPN-Client können die IM18-CCM60 im Feld eine sichere Verbindung zur IT aufbauen und den Fernzugriff auf das Gerät wie auch optional auf angeschlossene Maschinen ermöglichen.

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INTELLIGENTE IO-INTERFACES

INDUSTRIETAUGLICHE DISPLAY-MODULE

Digitalmodule für dezentrale Maschinendatenerfassung

Für die mögliche Aufrüstung passiver Displayeinheiten

Das M100-IO-System von Bachmann kann mit 7 Modultypen unterschiedlichsten Anforderungen bei der der digitalen Übertragung von Signalen abdecken. Die Modultypen mit Einleiteranschluss verfügen über eine maximale Kanaldichte von bis zu 24 Kanälen pro IO-Slot. An den Modulen mit Zwei- oder Dreileiteranschluss können sensor-individuelle Anschlusskabel direkt aufgelegt werden. Das erspart das Rangieren, reduziert die Verdrahtungskosten und erleichtert Störungssuche und Wartung. Die hochgenaue, synchronisierte Uhr jedes IO-Moduls ermöglicht es, den Abtastzeitpunkt der Eingänge und das konsistente Setzen mehrerer Ausgänge exakt und in optimalem Abstand zum Feldbuszyklus zu legen. Feldbussynchrone Abtastzyklen bis 100 µs und optionales Oversampling sind möglich. Auf 10 ns aufgelöste Zeitmarken ermöglichen eine genaue Differenzzeitmessung und Bewertung von Ereignisreihenfolgen. Für präzise Vorsteuerungen oder Pre Trigger lassen sich die Ausgänge des M100 auch zu einem definierten Zeitpunkt abseits des Feldbuszyklus schalten. Selbst bei langsameren Buszyklen werden damit eine exaktere Prozessführung und hohe Taktzeiten möglich. Alle Digital-Eingangsmodule besitzen bis zu vier Zählereinheiten und machen kostenintensive Spezialzähler oder Lagegeber-Module bei einfacheren Zählaufgaben überflüssig.

Compmall hat das Cincoze CDS im Programm. CDS steht für Convertible Display System und bedeutet, dass eine passive Displayeinheit mit einer aktiven Monitor- oder Embedded PCEinheit zu einem Display oder einem Panel-PC kombiniert werden kann. Hier entsteht auch der Nutzen für den Kunden: durch diese Kombinatorik lassen sich Industrie-Displays oder Panel-PCs von 8 bis 24 Zoll, mit resistivem oder kapazitivem Touch, mit sonnenlicht-lesbarem Display und Open-Frame-Lösungen realisieren. Somit wird immer das gleiche Display für die entsprechende Aufgabe verwendet. Diese sind auch untereinander austauschbar, so kann im Erweiterungs- oder Reparaturfall einfach ein anderes Display an das aktive Modul angeschlossen werden. Insgesamt stehen 33 verschiedene Versionen an passiven Displays zur Verfügung. Das M1101-Display-Modul wird nach dem oben beschriebenen Prinzip einfach an die passive Display-Einheit angesteckt und stellt Inhalte in High-Resolution bis zu 1920 x 1080 px dar.. Der Signaleingang kann via VGA, DP oder auch HDMI erfolgen. Zudem können Audiosignale über 3,5mmKlinke eingehen und über zwei 2-Watt-Lautsprecher ausgegeben werden. Der USB-Anschluss sowie die COM-Schnittstelle dienen der Steuerung des Touchscreens. Der Spannungseingang ist widerange und kann somit von 9VDC bis 48VDC erfolgen.

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20 kommunikation Der deterministische Betrieb ermöglicht neue EthernetAnwendungen Neue Netzwerkprotokolle werden entwickelt, um einen höheren Datendurchsatz zu erzielen, auch wenn es noch andere Aspekte der Leistungsfähigkeit gibt. So benötigen Sensoren und Aktoren in Fabriken und Gebäuden nur wenige Daten, haben aber andere Anforderungen, wenn sie am Netzwerkrand (Edge) arbeiten. Schnelles Single-PairEthernet soll hier Probleme für verschiedenste Anwendungen lösen. Autor: Arndt Schuebel, Technical Marketing / Application I4.0 Wired Connectivity, onsemi

SPE gibt es schon seit einiger Zeit in Punkt-zu-Punkt-Konfigurationen. Aber trotz hoher Datenraten fehlte diesen Varianten der Determinismus, der für viele Anwendungen erforderlich ist, um einen schnellen und wiederholbaren Betrieb zu gewährleisten. Ethernet basiert auf Carrier-Sense-Mehrfachzugriff mit Kollisionserkennung (CSMA/CD), um zu entscheiden, welcher Knoten Zugang zum gemeinsamen Netzwerkmedium (Kabel) erhält. Wird eine Kollision erkannt, unterbrechen die sendenden Knoten die Übertragung für eine zufällige Zeitspanne, bevor sie es erneut versuchen. Dieser Prozess vermeidet Datenverfälschungen aufgrund von Kollisionen. Die zufälligen Latenzen machen jedoch jegliche Zeitgarantie unmöglich. Für Industrie- und Automotive-Anwendungen musste Determinismus eingebaut werden –

Brems- oder Lenksysteme mit zufälliger Verzögerung wären äußerst gefährlich. Bei der Entwicklung von 10BASE-T1S (ein Netzwerkprotokoll, das eine Multi-Drop-Datenkommunikation mit Raten von bis zu 10 MBit/s über Kabel von bis zu 25 m Länge ermöglicht) war dies ein wichtiges Ziel. Das neue Medienzugriffsprotokoll PLCA (Physical Layer Collision Avoidance) garantiert maximale Latenz in einem Halbduplex-Multidrop-Netzwerk. Ein PLCA-Übertragungszyklus wird von einem Koordinator (Knoten 0) eingeleitet, der ein Beacon-Signal sendet, damit sich alle anderen Netzknoten synchronisieren können. Anschließend wird dem ersten Knoten (Knoten 1) ein Angebot zur Übertragung gemacht. Wenn keine Daten zum Senden vorhanden sind, wird das Angebot an Knoten 2 gesendet und so weiter, bis jeder

Industrie 4.0 stellt andere Anforderungen an die Vernetzung N° 11 - NOVEMBER 2023

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Knoten eine oder mehrere Sendemöglichkeiten erhalten hat. Sobald der Zyklus abgeschlossen ist, beginnt er einfach wieder mit der Übertragung eines weiteren Beacon-Signals und bietet dann die Übertragung an. Damit der Datenbus nicht von einem einzigen Knoten monopolisiert wird, kann die Anzahl der Frames pro Sendegelegenheit über die Einstellung „Burst-Modus“ festgelegt werden. Die Voreinstellung ist ein Frame pro Übertragungsmöglichkeit, kann aber je nach Anforderung der Anwendung auf bis zu 128 Frames eingestellt werden. Da es nicht zu Datenkollisionen kommen kann, hat diese Einstellung keine Auswirkungen auf den Gesamtdurchsatz. Ein normales Ethernet-Kabel enthält vier verdrillte Adernpaare, die für kostengünstige Installationen als zu teuer angesehen werden. Die Dicke und das Gewicht des Kabels können die Installation erschweren. Als 10BASE-T1S entwickelt wurde, basierte es auf einem einzigen verdrillten Adernpaar, was die Kosten erheblich senkte und die Installation erleichterte. Frühe Versionen von Ethernet waren nicht auf elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ausgelegt, aber da 10BASE-T1S speziell für den industriellen Einsatz entwickelt wurde, war der zuverlässige Betrieb in rauen Industrieumgebungen ein wichtiges Designziel. Das Ziel wurde erreicht, und 10BASE-T1S bietet eine bessere EMV-Leistungsfähigkeit als die meisten Protokolle. Es erfüllt auch die EMI-Anforderungen der Klasse 3 nach IEC61000-4-6, wenn es über ungeschirmte einpaarige Kabel übertragen wird. Dies ist ein Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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21 Nebeneffekt von PLCA, da die Beseitigung von Kollisionen den Einsatz fortschrittlicher Techniken zur Identifizierung von Signalen inmitten hoher elektrischer Rauschpegel ermöglicht. 10BASE-T1S in industriellen Edge-Anwendungen 10BASE-T1S bietet Produktentwicklern und Betreibern von Anlagen im industriellen Umfeld Vorteile für den Einsatz von Temperaturund Drucksensoren, Roboter- und HVAC-Aktoren, Ventilatoren, Spannungswächter oder Stromwandlern. Ebenso bei anderen Modulen, die mit niedrigen Datenraten an Schaltschränke angeschlossen sind. Ältere Techniken wie RS-485 und UART sowie FieldBus können durch ein Einkabel-MultidropSystem ersetzt werden. Ein Vorteil liegt in der Wartung, da Geräte entfernt oder ersetzt werden können, ohne die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen oder kostspielige Ausfallzeiten zu verursachen. Da alles über ein einziges Kabel mit einem einzigen Protokoll läuft, erübrigen sich Gateways, Switches und Protokollübersetzer, was Kosten, Platz und Strom spart. Multifunktionaler MACPHY-Transceiver In den meisten Fällen bieten 10BASE-T1S-Ethernet-PHY-Controller lediglich die Funktionen der physikalischen Schicht (PHY), die zum Senden und Empfangen von Daten über ein ungeschirmtes einpaariges Kabel er-

Der PLCA-Ansatz gewährleistet, dass 10BASE-T1S deterministisch ist forderlich sind. Normalerweise enthalten sie auch eine medienunabhängige Schnittstelle (MII) zur Kommunikation mit einem Media Access Controller (MAC). Der neu entwickelte IEEE-802.3cg-konforme Ethernet-Transceiver NCN26010 von onsemi verfolgt einen anderen Ansatz, indem er einen MAC, einen PLCA Reconciliation Sublayer (RS) und einen 10BASE-T1S PHY in einem einzigen Gehäuse kombiniert und damit den zweistufigen Ansatz anderer Lösungen hinfällig macht. Der NCN26010 enthält alles, was notwendig ist, um die Funktionen der physikalischen Schicht bereitzustellen, die für das Senden und Empfangen von Daten über eine einzige ungeschirmte verdrillte Zweidrahtleitung (UTP) und die Kommunikation mit einer HostMCU über das MACPHY-SPI-Protokoll der Open Alliance erforderlich sind. Da PHY und MAC integriert sind, ist das NCN26010-basierte 10BASE-T1S-Ethernet mit Sensoren und

Der integrierte 10BASE-T1S-Transceiver NCN26010 von onsemi Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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anderen industriellen Geräten mit Mid- und Low-End-MCUs kompatibel, die keinen integrierten MAC haben. Für Systementwickler bedeutet dies weniger Komplexität und die Möglichkeit, Knoten nach der Installation des Systems neu zu konfigurieren. Der NCN26010 wurde für den Einsatz in elektrisch störbehafteten Fertigungsumgebungen entwickelt und verfügt über einen verbesserten Störimmunitätsmodus mit überlegener Bitfehlerratenleistung (BER). Er erfüllt den den IEC6100-4-6-Test für leitungsgebundene Störfestigkeit. Daher kann der NCN26010 bis zu acht Knoten über Kabellängen von bis zu 50 m unterstützen (der IEEE-802.3cg-Standards erfordert nur 25 m). Darüber hinaus ermöglicht die reduzierte Kapazität an den Leitungspins den Anschluss von bis zu 40 Knoten an ein einziges 25 m langes einpaariges Kabel und übertrifft damit die Anforderungen des IEEE-802.3cg-Standards um den Faktor 5. Durch die Übernahme des schichtweisen Ethernet-Ansatzes wirkt sich ein Wechsel des PHY innerhalb des NCN26010 nicht auf die oberen Schichten aus, was die Softwarewartung einfacher und kostengünstiger macht. Der Transceiver wird im 4 mm x 4 mm QFN32oder 5 mm x 5 mm TQFP32-Gehäuse ausgeliefert, da der Bedarf an kompakten Lösungen erkannt wurde. Er eignet sich für den Einsatz in Industrie- und Fertigungsumgebungen sowie in der Gebäudeautomatisierung, Straßenbeleuchtung, im Schienenverkehr und in zahlreichen Automotive-Anwendungen. Mit der Einführung von 10BASE-T1S deckt Ethernet durch seinen neuen deterministischen Multi-Drop-Betrieb nun noch mehr Anwendungen ab, darunter Automotive, Industrie und Edge Computing. 35495 unter www.ien-dach.de

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22 antriebstechnik Vom Plastikmüll zum nachhaltigen Fahrrad Mobilität von morgen aus dem Abfall von gestern: Diese Vision verfolgt igus mit dem igus:bike Projekt – das Konzept eines Fahrrads, das zu über 90 Prozent aus Kunststoff besteht sowie rost-, schmier- und wartungsfrei ist. Das Besondere: Das Fahrrad kann zu einem Großteil aus recycelten Kunststoffabfällen, wie alten Fischernetzen, hergestellt werden. Autor: Michael Pöpke, igus GmbH

Synergie aus Fahrrad- und Kunststoff-Know-how igus entwickelt und produziert Bauteile für die Bewegung aus verschleißarmen und schmierfreien Hochleistungskunststoffen. Diese kommen bereits seit vielen Jahren in der Fahrradbranche zum Einsatz – zum Beispiel in Mountain- und Cargobikes. Seit Ende der 2000er Jahre träumte igus Geschäftsführer Frank Blase jedoch von einem Vollkunststoff-Fahrrad. Um diese Vision zu realisieren, investierte igus in das niederländische Startup mtrl (ehemals Dutchfiets). mtrl stellt bereits seit 2015 Fahrräder mit Rahmen und Laufrädern aus recycelbaren Kunststoffen her. Mit dem gebündelten Know-how entwi-

Quelle: igus GmbH

80.000 Tonnen: So viel Plastikmüll schwimmt laut Schätzungen von Forschenden im Great Pacific Garbage Patch – dem größten Müllstrudel der Welt im Pazifischen Ozean. Eine Studie der Organisation Ocean Cleanup hat vergangenes Jahr ergeben, dass zwischen 75 und 86 Prozent der schwimmenden Kunststoffmasse auf die Fischerei zurückgeführt werden kann. Doch was lässt sich gegen den Plastikmüll im Meer tun? Die Antwort von igus aus Köln: das igus:bike Projekt. Mit dem Konzept eines Fahrrads aus recycelten Kunststoffen strebt igus nicht nur nach einer Lösung für die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, sondern auch für eine zeitgemäße, nachhaltige Mobilität.

Für maximale Sicherheit werden die Fahrrad-Komponenten im Testlabor von igus auf Herz und Nieren geprüft. N° 11 - NOVEMBER 2023

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ckelten die beiden Unternehmen das erste Modell des igus:bike designed by mtrl. Besonders auffällig ist vor allem das futuristische Design. Nachhaltigkeit auch im Produktionsprozess Neben der Verwendung recycelter Kunststoffe für das Urban-Bike sowie die Fahrradkomponenten, setzt mtrl auch auf einen nachhaltigen Produktionsprozess. Der Kunststoff kann mit geringem Energieaufwand vor Ort recycelt und umgeformt werden. Für die Herstellung des Fahrrads nutzt das niederländische Start-up eigens gebaute Maschinen mit schmierfreien und langlebigen igus Komponenten. Geformt wird der Kunststoff per Rotomoulding bzw. Rotationsgussverfahren mit niedrigem Druck und hoher Temperatur, das Wärme und biaxiale Rotation kombiniert. Weil die Niederländer den Gussprozess elektrisch beheizen, können sie dafür erneuerbare Energien nutzen und dadurch den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich halten. Das Ziel ist, künftig lokale Produktionsstätten an Mülldeponien auf der ganzen Welt zu errichten und so eine nachhaltige und transparente Lieferkette zu schaffen. Kunststoff-Fahrrad trotzt Wind und Wetter Was die beweglichen Komponenten im Kunststoff-Fahrrad angeht, wurden die bereits bewährten motion plastics von igus neu- oder weiterentwickelt und für den neuen Einsatzzweck angepasst. Die Neuentwicklungen betreffen zum Beispiel das Planetengetriebe, den Freilauf, die Kurbeln und Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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Quelle: igus GmbH

Quelle: igus GmbH

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From ocean plastics to motion plastics: Das igus:bike designed by mtrl kann aus recycelten Kunststoffabfällen wie alten Fischernetzen hergestellt werden und ist gleichzeitig rost-, schmier- und nahezu wartungsfrei.

Die bereits bewährten motion plastics von igus wurden für den neuen Einsatzzweck weiterentwickelt – vom Zwei-KomponentenKugellager bis hin zum Planetengetriebe, rost- und nahezu wartungsfrei.

Pedale. Das Besondere: Da alle Bauteile bis auf die Bremse aus Kunststoff bestehen, rostet nichts am Rad. Besitzer können das Single-Speed Bike bedenkenlos bei Wind und Wetter im Freien stehen lassen und in Sekundenschnelle mit einem Gartenschlauch reinigen. Zudem sind die Hochleistungspolymere auf Reibung und Verschleiß optimiert und daher besonders langlebig. Darüber hinaus sind in alle Komponenten Festschmierstoffe integriert, die für einen reibungsarmen Trockenlauf sorgen – ohne einen einzigen Tropfen Schmieröl. Schmutz, Staub oder Sand können sich somit nicht festsetzen. Dadurch ist das igus:bike designed by mtrl nahezu wartungsfrei.

stände. Dort testet das Entwicklungsteam die tägliche Nutzung in komprimierter Zeit, um sicherzustellen, dass das Fahrrad im Stadtalltag zuverlässig und lange fährt. Die Laufräder, die sich mit 25 km/h drehen, werden zusätzlich von oben belastet und bekommen von unten Schläge, um Bodenunebenheiten zu simulieren. Auch Freilauf und Riemenantrieb werden ausführlich getestet. igus überwacht alle Teststände und kann bei einer Materialermüdung sofort erkennen, wie lange die jeweilige Komponente unter realen Bedingungen durchgehalten hat. Das Entwicklungsteam testet und optimiert die Komponenten so lange, bis die maximale Lebensdauer und Sicherheit gewährleistet ist.

Maximale Sicherheit dank Dauertests Bevor das Fahrrad auf der Straße fährt, werden jedoch alle Komponenten ausgiebig getestet. Denn Sicherheit steht für igus an erster Stelle. Seit 1985 betreibt igus ein eigenes Testlabor, das inzwischen 3.800 qm groß ist. Auf einem Teil davon stehen auch 14 Prüfstände für das igus:bike. Wenn alles passt, geht es danach in die externen Prüf-

Kreislauffähiges Geschäftsmodell Die Auslieferung der ersten Fahrräder ist für den späten Herbst 2023 geplant. Ein Kindermodell und ein E-Bike sollen folgen. Dabei setzt mtrl auf ein kreislauffähiges Geschäftsmodell. Erreicht das Fahrrad irgendwann das Ende seiner Lebensdauer, können Kunden das Produkt wieder abgeben und erhalten dafür ein Pfand zurück, das im Preis ent-

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halten ist. Der Kunststoff wird regranuliert und bleibt als Rohmaterial für den Produktionskreislauf erhalten. Aus vier Kinderrädern kann beispielsweise ein neues Erwachsenenrad gebaut werden. Zur Eurobike 2023 präsentierte der motion plastics Spezialist nun auch eine zusätzliche Produktlinie für Fahrradhersteller, die aus Hochleistungskunststoffen produziert ist: Spritzgegossene E-Mountainbike Rahmen gehören genauso dazu wie Laufräder, Kurbeln und Lenker. Der zu 100 Prozent recycelbare Lenker steht bereits kurz vor der Serienproduktion, denn ein erster Fahrradhersteller, die Firma Advanced, wird ihn in seinem neuen Reco Bike verbauen. Darüber hinaus gibt es weitere Ideen, wie die Integration der igus smart plastics, sprich intelligenter Sensorik, die eine Echtzeitzustandsüberwachung möglich machen. So könnten Fahrende auf dem Smartphone jederzeit sehen, wie viele tausend Kilometer ihr Rad noch fährt. Know-how-Plattform für weltweite Fahrradindustrie Mit dem igus:bike Konzept arbeitet der motion plastics Spezialist jedoch nicht nur an einem nachhaltigen Fahrrad, sondern auch an einer Plattform, welche die Türen für weitere Partnerschaften, Impulse und den Wissensaustausch öffnet. igus möchte das Knowhow rund um Kunststoffe in der weltweiten Fahrradindustrie fördern und das Konzept mit vielen anderen Fahrrad- und Komponentenherstellern gemeinsam weiterentwickeln. Die Plattform soll eine Anlaufstelle für Hersteller werden, die ein Kunststoff-Fahrrad bauen möchten, aber auch für alle geeigneten Komponenten-Hersteller, zum Beispiel von Rahmen, Laufrädern, Antrieben und Ritzeln aus Kunststoff. Das Ziel von igus ist es, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe dadurch auch international voranzutreiben. Dann kann sich auch in vielen anderen Bereichen der Umgang mit Plastik positiv verändern. 35496 unter www.ien-dach.de

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24 safety Vollautomatische Lackieranlage als „Inhouse-Test“ Die BERNSTEIN AG aus Porta Westfalica nahm in der eigenen Produktion vor kurzem zwei vollautomatische Lackierroboter für die Pulverbeschichtung von Gehäuse(-teilen) in Betrieb. Für die Sicherheit im Umgang mit den Robotern kommen die Produkte aus eigenem Hause zum Einsatz. Auf der Suche nach zwei zuverlässigen Lackierrobotern für den Produktionsstandort in Hille/Hartum wandte sich BERNSTEIN an die Ingenieure eines erfahrenen Anbieters für komplette Lackiersysteme. Denn BERNSTEIN benötigte zwei vollautomatische Lackierroboter für die aufeinanderfolgende Pulverbeschichtung der Vorder- und Rückseite von Gehäuse(-teilen). Ein Kriterium, das die Verantwortlichen an die Roboter stellten, lag in der besonders großen Wiederholgenauigkeit des Lackiervorgangs, um eine gleichbleibend hohe Qualität der Beschichtung zu garantieren. Zum anderen sollten die Roboter sehr effizient arbeiten, also den Pulverlack sparsam auftragen und so genau programmiert sein, dass möglichst wenig daneben geht. Aus Sicherheitsgründen arbeiten die Roboter „hinter Gittern“ in jeweils einer Roboterzelle, damit sich niemand verletzt, wenn sie in Bewegung sind. „Als Anbieter industrieller Sicherheits- und Gehäusetechnik lag es auf der Hand, für die notwendige Sicherheitstechnik auf unsere eigenen Produkte zu setzen“, so Bernd Borcherding, Leiter der Produktion in Hille/Hartum. Gesagt, getan: Solange der jeweilige Lackierroboter sich in Bewegung befindet, verwehrt also BERNSTEIN Sicherheitstechnik den Zugang. Zum Einsatz kommen dafür zwei Verriegelungsschalter mit Zuhaltung „SLC“. Der SLC befindet sich jeweils an der Schutztür, die den Zugang zum Sicherheitsbereich der je-

Gut gesichert, helfen die beiden Lackierroboter beim sparsamen Pulverbeschichten von Gehäuseteilen in hoher Qualität.

weiligen Roboterzelle bildet. Die Notentsperrung, montiert auf der Vorderseite des SLC, ermöglicht dabei im Notfall ein sofortiges Öffnen der Schutztür von außen. Die Fluchtentriegelung, auf der Rückseite des Schalters befindlich, ermöglicht im Gegensatz dazu ein sofortiges Öffnen von innen, sollte ein Notfall auftreten. Der mechanisch beanspruchte Bestandteil des Verriegelungsschalters, zum Beispiel der drehbare Kopf, ist aus Metall gefertigt. Das macht ihn extrem robust und langlebig. Leicht und funktionell hingegen ist N° 11 - NOVEMBER 2023

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das Gehäuse aus Kunststoff. Die Überwachung der beiden Verriegelungsschalter SLC übernimmt das programmierbare Sicherheitsrelais „SCR P“. Hierbei ist jede Roboterzelle mit einem separaten SCR P ausgestattet, das mit dem entsprechenden Verriegelungsschalter SLC der Zugangstür verdrahtet ist. Beim Öffnen der Tür stoppt daher nur der Lackierroboter des zugehörigen Sicherheitsbereiches, nicht aber der zweite Roboter hinter der anderen Gittertür, der ungehindert weiterarbeiten kann. Die Sicherheitsauswertungen sind hingegen so untereinander verschaltet, dass die angeschlossenen NotHalt Geräte die gesamte Maschine stoppen, wenn es darauf ankommt. „Mit den neu integrierten Lackierrobotern reduzieren wir den Pulverbedarf pro Teil bei gleichzeitig wiederkehrend hoher Qualität der beschichteten Oberfläche. Wir sind mehr als zufrieden mit der Umsetzung. Dass wir uns auf die Sicherheitstechnik verlassen können, war vorhersehbar, schließlich kennen wir die Vorteile unserer eigenen Produkte sehr gut“, ergänzt Bernd Borcherding. 35485 unter www.ien-dach.de Kostenfrei die Digitalausgabe abonnieren

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25 IE5+ PERMANENT-SYNCHRONMOTOR

WÄRMEOPTIMIERTES 22-MM-GETRIEBE

Einsparungen bei Materialien und CO2- Emissionen

Für Anwendungen im mittleren Drehmomentbereich

Die europäischen Normen DIN EN 60034-30-1: 2014-12 (Betrieb am Netz) und DIN VDE 0530-30-2: 201902 (Betrieb am Frequenzumrichter) definieren die vier Wirkungsgradklassen für Elektromotoren: von IE1 bis IE4. Von den zugrundeliegenden Kriterien hochgerechnet wird für noch effizientere Antriebe in der Industrie von IE5 gesprochen. Der IE5+ Permanentmagnet-Synchronmotor von NORD überschreitet diese höchste Effizienzklasse IE5 sogar noch deutlich. Der besonders kompakte und energieeffiziente Motor bietet einen konstant hohen Wirkungsgrad von bis zu 93 Prozent und mehr über einen breiten Drehmomentbereich und entwickelt damit auch in Teillast- und Teildrehzahlbereichen eine optimale Energieverbrauchs-Performance. Damit spart der IE5+ Motor nicht nur Energie, sondern auch Emissionen. Um etwa 0,15 t CO2 pro Jahr reduziert ein IE5+ Synchronmotor die Emissionen gegenüber einem herkömmlichen IE3-Asynchronmotor. Auch bei einem weiteren Nachhaltigkeitsfaktor kann der IE5+ Motor von NORD punkten: bei der Materialeffizienz. Der IE5+ ist als 8-poligen Synchronmotor im IPM-Design konzipiert. Dadurch werden die Motor-Aktivteile verkleinert, was eine Materialersparnis im Blechpaket und auch beim Magnetmaterial bedeutet. Auch der Anteil Seltener Erden am Magnetmaterial deutlich reduziert werden.

Portescap ergänzt sein 22-mm-Getriebeportfolio, mit dem neuen R22T-Getriebe. Als Getriebe mit mittlerem Drehmoment schließt das R22T die Lücke zwischen dem R22-Getriebe mit geringem und dem R22HT-Getriebe mit hohem Drehmoment. Es ist vollständig mit den Bürsten- und bürstenlosen sowie nutenlosen Gleichstrommotoren von Portescap kompatibel. Das R22T ist vollständig aus Metall gefertigt und liefert ein Dauerdrehmoment von bis zu 1,5 Nm. Das herausragende Merkmal ist die geringere Wärmeentwicklung, die an den gewünschten Arbeitspunkten um durchschnittlich 20 % geringer ist, als bei vergleichbaren Produkten. Dies führt zu einer höheren Energieeffizienz und somit einem geringerem Energieverbrauch und längerer Lebensdauer. Das Getriebe ist eine gute Wahl für Anwendungen, die eine mittlere Leistung in einem leistungsstarken, kompakten Gehäuse erfordern, wie z. B. in der Robotik, in industriellen Elektrowerkzeugen sowie in Anwendungen der Luft- und Raumfahrt. Konkrete Beispiele hierfür sind Ansteuerungssysteme (Control Actuator Systems CAS), Verdunklungssysteme für Fenster, Greifzangen, Astscheren und Elektroschrauber.

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TELESKOPISCHES LINEARACHSSYSTEM

LEISTUNGSSTARKE EDELSTAHLMOTOREN

Minimaler Platzbedarf für maximalen Hubweg

Ideal für hygienekritische Bereiche

Bei dem teleskopischen Linearachssystem TLS von Rollon handelt es sich um 2- und 3-stufige Lösungen für die Automatisierung in beengten Räumen. Dank der besonders kompakten Konstruktion lassen sich auch bei stark begrenzten Platzverhältnissen lange Hübe mit hohen Lasten bewältigen. Damit ist das neue Telescopic System eine ideale Lösung für Anwendungen, bei denen der Verfahrweg der Achse den Abstand zwischen Maschine und Decke bzw. Wand übersteigt. Durch den Einsatz von kostengünstigen Aluminium-Strangpressprofilen in Verbindung mit hochsteifen Kugelumlaufführungen und Zahnstangenantrieb wird eine optimale Performance bei hoher Wirtschaftlichkeit erreicht. Abriebfeste Polyurethan-Zahnriemen dienen zur Synchronisierung der einzelnen Stufen. Ein automatisiertes Schmiersystem sorgt für Langlebigkeit und geringen Wartungsaufwand. Das kompakte Design ist sehr platzsparend und ermöglicht eine effiziente Raumnutzung. Das TLS-System ist sowohl für den vertikalen Einbau (begrenzte Deckenhöhe) als auch für den horizontalen Einbau (begrenzter seitlicher Bauraum) geeignet und realisiert Hübe bis 3.000 mm sowie Lasten bis 450 kg. Auch Varianten mit beidseitigem Hub sind verfügbar.

Egal ob Induktions-, Gleichstromoder elektrisch kommutierte Motoren (Servomotoren) Groschopp bietet Motoren in jedem Funktionsprinzip auch in Edelstahlausführung an. Die Edelstahlmotoren des Herstellers sind nicht nur robust, langlebig und vielseitig einsetzbar, sie erreichen auch je nach Kühlkonzept eine extrem hohe Abgabeleistung. Unter anderem kommen sie in der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln zum Einsatz und erfüllen höchste Anforderungen an Hygiene und Sauberkeit. Sie sind aber auch in Branchen einsetzbar, in denen Antriebe einer robusten Reinigung standhalten müssen und korrosionsbeständige Lösungen gefragt sind - wie zum Beispiel im Offshore-Bereich. Die technischen Eigenschaften der Edelstahlantriebe unterscheiden sich nicht von den Aluminiummotoren des Herstellers. Bei der Ausführung mit Konvektionskühlung fällt die Abgabeleistung im Dauerbetrieb zwar etwas geringer aus, doch die bei Varianten mit Luft- oder Wasserkühlung werden im Vergleich zu anderen Edelstahllösungen am Markt deutlich höhere Werte erreicht. Ein am Netz betriebener konvektionsgekühlter Induktionsmotor aus Edelstahl mit einem Außendurchmesser von 115 mm in der Baugröße ISK80-60 erreicht z. B. eine Abgabeleistung von 120 W. Mit Luftkühlung (ISL80-60) sind 400 W und wassergekühlt (ISW80-60) sogar 470 Watt möglich.

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26 Firmen in dieser Ausgabe A

ABB

1, 8, 9

IOTMAXX

12

AMSYS

6

L

LABFACILITY

11

BACHMANN ELECTRONIC

19

M

MITSUBISHI ELECTRIC

19

BERNSTEIN

24

O

ONSEMI

20

BOSCH REXROTH

10

P

PILZ

7

CARLO GAVAZZI

6

PORTESCAP

25

CHR. MAYR

15

ROHDE & SCHWARZ

7

COGNEX

15

ROLLON

25

COMPMALL

19

SCHURTER

6

F

FRANZ BINDER

7

SIEMENS

14

G

GETRIEBEBAU NORD

25

SIGMATEK

7

GROSCHOPP

25

SYSLOGIC

15

H

HANS TURCK

19

T

TE CONNECTIVITY

16

I

IDEE-WERK

18

U

UNITRONICS

28

IGUS

22

VISION COMPONENTS

6

B

C

R

S

NOVEMBER

2024

14. – 16. SPS

MÄRZ 06. – 08. MECSPE

Nürnberg www.sps.mesago.com

Bologna, Italien www.mecspe.com

14. – 17. Productronica

19. – 21. LogiMAT

München www.productronica.com

Stuttgart www.logimat-messe.de

27. – 28. AUTOMA

Vösendorf, Österreich www.automacongress.com N° 11 - NOVEMBER 2023

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